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Handwerk in der Denkmalpflege<br />

DAS MAUSOLEUM<br />

DES GRAFEN SIMÉON<br />

ARBEITEN AUF DEM THUNER STADTFRIEDHOF. EIN AUSSERGEWÖHNLICHER FUND.<br />

EINGEHENDE RECHERCHEN, EINE INTERESSIERTE DENKMALPFLEGE UND EIN WENIG<br />

HARTNÄCKIGKEIT. UND AM ENDE: DIE ZUSAGE FÜR EINE ERSTE INTERVENTION. DIE<br />

ERFOLGSGESCHICHTE EINES HANDWERKERS IN DER DENKMALPFLEGE.<br />

Franziska Mitterecker<br />

Wer sich Handwerker in der Denkmalpflege nennen<br />

will, muss einiges an Leistung erbringen. Unter<br />

anderem: eine Abschlussarbeit verfassen. Im<br />

Zentrum dieser Arbeit: ein historisches Objekt.<br />

Wenn möglich eines, das vom Teilnehmer selbst<br />

bearbeitet wurde.<br />

Wie kommt man an ein solches Objekt? Wenn<br />

man Glück hat, ist man Mitarbeiter eines im Altbau,<br />

im Idealfall auch bei der Denkmalpflege bereits<br />

etablierten Betriebes, wo historische Objekte regelmässig<br />

des Weges kommen. Man pflückt sich<br />

eines heraus und beschäftigt sich im Rahmen seiner<br />

normalen Arbeit damit. Auch erfahrene alte<br />

Hasen, die sich als Selbständige über die Jahre<br />

einen Ruf erarbeitet haben, werden relativ einfach<br />

ein passendes Objekt finden. Doch was tun,<br />

wenn man noch etwas jüngeren Jahrgangs ist, im<br />

Einmannbetrieb Chef allein über sich selbst, und<br />

sich die Denkmalpfleger, Museumsdirektoren und<br />

Schlossbesitzer an der Werkstatttür noch nicht die<br />

Klinke in die Hand geben?<br />

Einer, der dieses Problem auf exemplarische<br />

Weise gelöst hat, ist Jonas Brandenberg, Steinbildhauer<br />

in Steffisburg und frischgebackener Handwerker<br />

in der Denkmalpflege. Sein Rezept: Man<br />

gehe mit wachen Sinnen durch die Welt, erkenne<br />

Gelegenheiten, wenn sie sich bieten, und scheue<br />

keinen Aufwand, um diese nutzen zu können.<br />

«ES WAR EINFACH EXTREM SCHLECHT ZWÄG,<br />

DAS FAND ICH SCHADE»<br />

Am südlichen Rand des Stadtfriedhofs Thun, ein<br />

wenig abseits von den Gräberfeldern, steht ein<br />

kleines steinernes Gebäude. Ein alter Kastanienbaum<br />

spreizt kameradschaftlich seine Äste über<br />

das Dach des Gemäuers. Die Zeit hat ihre Spuren<br />

hinterlassen: Wind und Wetter haben dem Sandstein<br />

zugesetzt; Risse und Löcher, offene Fugen,<br />

14 01/17

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