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planet toys 3/17

Fachmagazin für den Spielwarenhandel

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EDITORIAL<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 3<br />

KÖNIGSWEG GESUCHT<br />

Die digitale Disruption verändert alles in einer bis dato<br />

nie dagewesenen Weise und Geschwindigkeit: Produkte<br />

und Dienstleistungen, Prozesse und Entscheidungen<br />

sowie ganze Geschäftsmodelle. Das bekommt seit<br />

Jahren der stationäre Handel zu spüren. Gewinner sind zukünftig<br />

nach einhelliger Meinung die, die mit unseren Daten<br />

etwas anzufangen wissen.<br />

Ein Beispiel für diese „kreative<br />

Zerstörung“ liefert<br />

das Berliner Kinderkaufhaus<br />

„tausendkind“, das<br />

vor sieben Jahren von<br />

zwei McKinsey-Beraterinnen<br />

gegründet wurde.<br />

Das Alleinstellungsmerkmal<br />

liegt bei dem Berliner<br />

Startup weniger auf der<br />

Ebene der Produkte, obwohl<br />

die Macher selbst betonen,<br />

die Stärken des traditionellen<br />

Einzelhandels<br />

(Sortimentskomposition) mit den Vorteilen des Netzes (u.a.<br />

Verfügbarkeit) zu verbinden. Die Wertschöpfung liegt in erster<br />

Linie in der Verbindung von analoger und digitaler Welt.<br />

Dieses Geschäftsmodell ist eben nicht so leicht zu kopieren<br />

wie ein Produkt und das heißt, dass nicht die, die die besten<br />

Produkte herstellen, zu den Gewinnern zählen, sondern die,<br />

die aus Daten die smartesten Dienstleistungen generieren.<br />

„tausendkind“ liefert nur ein Beispiel, wie man Bestehendes<br />

(Spielwaren, Textilien, Möbel) mit heutiger Technologie<br />

(Smartphone) kreativ zu einem neuen Angebot kombiniert,<br />

das Kunden ein One-Stopp-Shopping verspricht. Mehr dazu<br />

auf Seite 32.<br />

Der Berliner Qualitätsspieler steht allerdings für einen weiteren<br />

Paradigmenwechsel in unserer Gesellschaft, wie man<br />

bei GoKi in Güster glaubt. Startups brauchen potente Investoren,<br />

um auf die Füße zu kommen. Und genau da liegt<br />

für das GoKi-Führungsduo der Hase im Pfeffer. Während<br />

schlechtes Wirtschaften in der digitalen Zeit dazu führte,<br />

dass defizitäre Unternehmen aus dem Markt ausschieden,<br />

führt das Anhäufen von Millionenverlusten nicht unbedingt<br />

zum Exitus – solange die Story stimmt und Anleger Vertrauen<br />

aufbringen. Letztere spekulieren auf eine Zukunft, in der<br />

dann hohe Renditen fließen und Erstere hoffen, dass sie ihre<br />

Idee meistbietend verkaufen können. Das ist das Gegenteil<br />

von dem, sagt man in Güster, was der Mittelstand und familiengeführte<br />

Unternehmen im Sinn haben. Vor allem hat<br />

es aber Konsequenzen für die, die über geringere Bordmittel<br />

verfügen. Weshalb die Schleswig-Holsteiner überzeugt sind,<br />

dass es letztlich nur um Marktmacht geht und weshalb man<br />

dem Fachhandel helfen muss. Die Analyse zum Status quo<br />

und warum die Stadt wieder sexy wird finden Sie auf Seite 24.<br />

Schenkt man dem HDE-Konsumbarometer von Anfang Mai<br />

Glauben, dann bewegt sich die Konsumlaune der Deutschen<br />

nach wie vor auf hohem Niveau. Allein die aktuelle Situation<br />

der Spielzeugbranche scheint eine Ausnahme zu machen.<br />

Branchenbeobachter stehen vor einem Rätsel und das, obwohl<br />

die Welt so transparent wie nie zuvor ist. An guten Empfehlungen,<br />

was der Handel zu tun hat, fehlt es nicht. Jahr<br />

für Jahr hören wir, dass der Handel ein außergewöhnliches<br />

Einkaufserlebnis schaffen muss, damit der scheue Kunde<br />

zurückkehrt; Jahr für Jahr erfahren wir, dass sich aus dem<br />

Zusammenwirken von analog und digital neue Möglichkeiten<br />

der Cross-Channel-Inszenierung ergeben. Und dann das? So<br />

mancher Spielzeughändler würde zwar gerne sein Geschäft<br />

zum Gesamtkunstwerk machen, aber sie scheitern, weil zu<br />

wenig in der Kasse bleibt. Das wird Folgen für die eine oder<br />

andere Marke haben, wie man bei Wupatki in Rostock glaubt.<br />

An der Ostküste versteht man das Bild von „Wir sitzen alle in<br />

einem Boot“, das der BVS-Branchendialog den Teilnehmern<br />

mit auf den Heimweg gab, aber in Rostock wird man das Gefühl<br />

nicht los, dass es in der Branche wie auf der Titanic unterschiedliche<br />

Klassen gibt. Der aktuelle Kurs des Schiffs auf<br />

Seite 42.<br />

Ihr Ulrich Texter<br />

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