Cruiser März 2013
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CRUISER Edition <strong>März</strong> <strong>2013</strong><br />
Kolumne<br />
Seine sich<br />
verkrümelnde<br />
Heiligkeit<br />
Von Michi Rüegg<br />
Dabei hatte ich mich so auf diese Kolumne<br />
gefreut. Ich wollte über unsere neue Katze<br />
schreiben. Sie hört nicht auf den Namen Nala<br />
und wird wohl in wenigen Sekunden über diese<br />
Tastatur koijihuofztswizvufs, mit ihrer Fiepmaus<br />
im Maul.<br />
Doch dann hat der amtierende Papst Joseph Ratzinger<br />
nichts Gescheiteres zu tun, als zurückzutreten.<br />
Oder abzudanken. Oder wie immer die<br />
Dudenkommission die neue Papstmode nennen<br />
wird. Ergo bleibt mir nichts anderes übrig, als<br />
diese Zeilen ihm zu widmen. Wobei es sich seine<br />
Heiligkeit wohl nicht hätte träumen lassen,<br />
dass er eines Tages eine eigene Kolumne in einem<br />
Schweizer Gay-Magazin erhält. Dabei liegt<br />
das doch irgendwie auf der Hand: Er ist der Chef<br />
des grössten, ältesten und nach wie vor erfolgreichsten<br />
Schwulenvereins der Welt.<br />
Gemessen am enormen Anteil männerliebender<br />
Angehöriger tut die römisch-katholische<br />
Kirche allerdings herzlich wenig für uns. Im<br />
Gegenteil, seine Heiligkeit holte die ultrarechten<br />
Pius-Brüder – die Leute wie mich am liebsten<br />
an einen Stecken binden und anzünden würden<br />
– zurück aufs vatikanische Plüschsofa. Und vor<br />
nicht allzu langer Zeit spendete er Rebecca Kadaga<br />
den Segen. Frau Kadaga, muss man wissen,<br />
ist Parlamentsvorsitzende von Uganda und setzt<br />
sich vehement für die Einführung der Todesstrafe<br />
gegen Homosexuelle ein.<br />
Aber es wäre unfair, Benedikt XVI. vorzuwerfen,<br />
er hätte sich nicht für sexuelle Minderheiten<br />
eingesetzt. Pädosexuelle Priester konnten lange<br />
auf die Diskretion der Kirchenführung zählen<br />
und mussten sich nicht mit lästigen Strafverfolgungsbehörden<br />
abgeben. Damit blieb ihnen<br />
mehr Zeit für die Arbeit mit Ministranten.<br />
So wird der Pontifex auch dieser Tage zusammen<br />
mit seinem gut aussehenden langjährigen<br />
Privatsekretär, dem er vor ein paar Tagen noch<br />
ein Erzbischof-Pösteli zugehalten hat, abends<br />
vor dem Fernseher sitzen und die Tagesschau gucken.<br />
Wie ein altes Ehepaar sind die beiden, und<br />
diese Zweisamkeit ist ihnen wahrlich zu gönnen.<br />
Reformer hoffen nun auf Veränderung auf dem<br />
heiligen Stuhl. Es ist, sagen ganz Verwegene, an<br />
der Zeit, dass eine Frau dieses hohe Kirchenamt<br />
übernimmt. Das wäre meines Erachtens kein<br />
Desaster. Während der letzten sechs Jahre haben<br />
wir uns mit Benedikt XVI. und seinen hermelinbesetzten<br />
Roben bereits an einen Pontifex<br />
in Frauenkleidern gewöhnt.<br />
Vielleicht sollte unsere Katze Papst werden.<br />
Päpstin Nala I. Sie würde mit einer Fiepmaus<br />
durch den Petersdom rennen, den Ostersegen<br />
miauen und mit ihrem Schnurren die Gläubigen<br />
dieser Welt entzücken. Und sie würde weder<br />
homophobe Schlampen segnen noch Holocaust-Leugner<br />
in den Schoss von Mutter Kirche<br />
zurückholen.<br />
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