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Gästemagazin Grenzenlos Sommer 2017

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SOMMER <strong>2017</strong><br />

GRENZENLOS<br />

Urlaubsmagazin für Garmisch-Partenkirchen,<br />

Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2017</strong> | www.zugspitze.com<br />

GRENZENLOS-App<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2017</strong> | www.zugspitze.com<br />

GRENZENLOS<br />

Urlaubsmagazin für Garmisch-Partenkirchen,<br />

Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena<br />

GRENZENLOS<br />

SPORT UND NATUR 20<br />

Begegnungen auf höchster Ebene<br />

KUNST UND KULTUR 28<br />

Traditionen voller Leben<br />

WETTER UND WESTERN 46<br />

Wolkenträume und Sattelglück<br />

360° <strong>Sommer</strong>freude<br />

GRENZENLOS-App<br />

SPORT UND NATUR 20<br />

Begegnungen auf höchster Ebene<br />

KUNST UND KULTUR 28<br />

Traditionen voller Leben<br />

WETTER UND WESTERN 46<br />

Wolkenträume und Sattelglück<br />

360° <strong>Sommer</strong>freude


STADT LAND GWAND<br />

02 / BUNTER MIX EDITORIAL / 03<br />

v. l.: Vorstandschaft des Vereins Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol: Peter Nagel, Tourismusdirektor<br />

Garmisch-Partenkirchen; Petra Fraune,<br />

Regionalgeschäftsführerin Tiroler Zugspitz<br />

Arena; Petra Vogt, Tourismusdirektorin<br />

Zugspitzdorf Grainau; Michael Fasser, Obmann<br />

der Tiroler Zugspitz Arena und Peter Ries,<br />

Tourismusdirektor Garmisch-Partenkirchen.<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

Unsere Produkte können Geschichten erzählen.<br />

Sie zeugen von handwerklicher Leidenschaft,<br />

hochwertigen Materialien und individuellem Charakter.<br />

Für ein gutes Lebensgefühl.<br />

English Summary<br />

Anyone who knows the mountains<br />

also knows a time-honoured custom:<br />

a cheerful greeting to people you<br />

meet on the way up or down. And<br />

just like the Zugspitze is at the very<br />

heart of our holiday region, we’ve<br />

also added a greeting at the very<br />

centre of our holiday magazine<br />

GRENZENLOS: ‘Hello! How nice to<br />

see you up here!’ We took the time<br />

to ask visitors at the mountain peaks<br />

what they say and collected this<br />

greeting in all number of languages.<br />

A selection is printed in this issue<br />

and, if you like, you can listen to<br />

them being spoken in the digital<br />

edition of the magazine. Talking<br />

about variety, we’re very proud of<br />

the many things on offer to guests<br />

in the Zugspitz Arena Bayern-Tirol,<br />

where you can enjoy yourself and<br />

relax on land, on water, or in the<br />

air, as a single, couple, or family.<br />

GRENZENLOS is here to tell you<br />

about all these things, and especially<br />

about our customs and culture. And<br />

to kick things off, we’d like to wish<br />

you a hearty greeting: ‘Welcome to<br />

our home!’<br />

Wer schon einmal in den Bergen<br />

unterwegs war, dem ist der<br />

gute Brauch bekannt: Begegnet<br />

man sich bergauf, bergab,<br />

tauscht man einen fröhlichen Gruß aus. Ob<br />

das nun „Guten Morgen“ heißt oder „Servus“,<br />

ob „Hallo“ oder „Griaß di“ bleibt dabei jedem<br />

selbst überlassen. Aber eines verbindet in<br />

diesem Moment alle – die Freude an den<br />

Bergen und an der Natur.<br />

So wie die Zugspitze im Mittelpunkt<br />

unserer Urlaubsregion steht, haben wir deshalb<br />

auch einen Gruß in den Mittelpunkt<br />

Ihres Urlaubsmagazins „GRENZENLOS“ gestellt:<br />

„Hallo! Schön, dass wir uns auf dem<br />

Gipfel treffen!“ Dafür haben wir uns bei<br />

Besuchern dort oben umgehört und diesen<br />

Gruß in allen möglichen Sprachen gesammelt.<br />

Eine Auswahl davon finden Sie im Heft<br />

abgedruckt und wenn Sie möchten, können<br />

Sie sich diese im Original auch in der digitalen<br />

Version des Magazins anhören.<br />

Apropos Auswahl: Wir sind auch stolz<br />

darauf, welche Vielfalt wir Ihnen als Gast<br />

der Zugspitz Arena Bayern-Tirol zur Auswahl<br />

anbieten können. Wo man sich zu<br />

Land und zu Wasser ganz entspannt genauso<br />

frei bewegt wie in der Luft. Wo es<br />

sich bei einer Nacht im Fass genauso träumen<br />

lässt wie bei bayerisch-indischem<br />

Gaumenschmaus. Wo Kinder ihr Glück<br />

im Familiennest genauso finden wie im<br />

Zauber wald. Wo das ganze Jahr über selbst<br />

das Wetter seine eigenen Gesetze hat, wo<br />

uns am Wegesrand die Natur mit ihren<br />

heilenden Kräften begrüßt. Und wo sich<br />

Gäste mit vierbeinigen Freunden wohlfühlen<br />

dürfen.<br />

Dies alles und vieles mehr, von dem<br />

in dieser Ausgabe zu lesen ist, teilen wir<br />

„GRENZENLOS“ gern mit Ihnen. Vor allem<br />

aber unser Brauchtum und unsere Kultur, die<br />

das Leben rund um die Zugspitze prägen –<br />

und in der wir Ihnen bei zahllosen kleinen<br />

und großen Anlässen begegnen.<br />

Für die Begegnung jetzt in diesem Heft<br />

schicken wir Ihnen, wie es Brauch ist, darum<br />

schon jetzt zu Beginn einen fröhlichen Gruß<br />

entgegen: „Herzlich willkommen in unserer<br />

Heimat!“ <br />

Ihr Haus für Tradition und Gegenwart.


05<br />

App-solut GRENZENLOS<br />

Exklusive Interviews und Geschichten<br />

aus der Zugspitz Arena Bayern-Tirol.<br />

Dazu Bildergalerien, Videos und Hörfiles.<br />

Laden Sie die GRENZENLOS-App kostenlos<br />

herunter und erleben Sie Ihre Urlaubsregion<br />

auch in der digitalen Welt.<br />

DAS IST<br />

ZUGSPITZE<br />

AKTIV ERLEBEN<br />

Inhalt<br />

06 Berge in Flammen: Sonnwendfeuer in der TZA<br />

08 Auf den Spuren der Haus- und Flurnamen<br />

14 Die Abenteuer von Volpe, dem Zugspitzfuchs<br />

16 Die GaPa-Lokalmarke „Inser Hoamat“ stellt sich vor<br />

20 Schöner rennen: Trailrunning in Grainau<br />

22 Die schönsten Bike-Trails in der TZA<br />

24 Rund um den Eibsee mit dem Reserl<br />

26 Ferienprogramm mit Rudi Rucksack<br />

40 Paragliden in der TZA: ein Gefühl von Freiheit<br />

42 Stammgast: „Tulpen aus Amsterdam“ im „Posthansl“<br />

44 Urlaub mit dem Hund<br />

46 Geschichten vom Wetter in den Bergen<br />

48 Wenn die Wetterglocke läutet<br />

52 Außergewöhnliche Firmenevents in der Zugspitz Arena<br />

54 „Game, Set and Match“ am Tennisplatz in Ehrwald<br />

56 Westernreiten: Wo Tirol ein bisschen „Cowgirl“ ist<br />

Impressum<br />

28 Bei den Festwochen in GaPa wird Tradition gelebt<br />

30 Die Partenkirchner verehren ihren „Antoni“<br />

32 110 Jahre Grainauer Volkstrachtenverein „D‘Höllentaler“<br />

35 Fotowettbewerb<br />

36 Zugspitze international<br />

38 Camping im Fass in Grainau<br />

58 Besonderer Ort: die Loisachquellen<br />

60 Die „bayurvedische“ Küche im Hotel Staudacherhof<br />

62 Unterwegs mit der „Kräuterhexe“ Heidi Ester<br />

64 Magische Momente in „Moosles Zauberwald“<br />

66 Nasses Vergnügen: Kajak fahren auf der Loisach<br />

68 Kalender: alle Termine auf einen Blick<br />

Herausgeber Zugspitz Arena Bayern-Tirol, www.zugspitze.com, Tiroler Zugspitz Arena, Am Rettensee 1, A-6632 Ehrwald, Tel.: +43 5673 20000, Fax +43 5673 20000–110, info@zugspitzarena.com, www.zugspitzarena.com, Garmisch-Partenkirchen<br />

Tourismus, Richard-Strauss-Platz 2, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Tel.: +49 8821 180700, www.gapa.de, Tourist-Information Zugspitzdorf Grainau, Parkweg 8, 82491 Grainau, Tel.: +49 8821 981850, Fax +49 8821 981855, info@grainau.<br />

de, www.grainau.de Verlag vmm wirtschaftsverlag gmbh & co. kg, Kleine Grottenau 1, D-86150 Augsburg, Tel.: +49 821 4405-0, grenzenlos@vmm-wirtschaftsverlag.de, www.vmm-wirtschaftsverlag.de Redaktion Constanze Meindl (Ltg.),<br />

Lucia Glahn, Irene Hülsermann, Ulrich Pfaffenberger, Petra Plaum Objektleitung/Media Hans Peter Engel, Tel.: +49 821 4405-420, hanspeter.engel@vmm-wirtschaftsverlag.de Grafik Nedim Hadzovic, Anne Gierlich Bildbearbeitung Nedim<br />

Hadzovic Lektorat Gaby Feldmann Bildquellen Titelbild: Zugspitz Arena Bayern-Tirol/Joe Hölzl; © Radkollektiv/Andreas Meyer, © Jens Staudt, © Tiroler Zugspitz Arena/U. Wiesmeier, © Vitek Ludvik, © RedBull X-Alps, © Foto Somweber, © Albin Niederstrasser,<br />

© R. Eder, © ZABT/Joe Hölzl, © Familiennester, © TZA/T. Koch, © TZA/B. Linder, © Ferdl Brunnenmayer, © BZB-Winterholler; iStock: MerggyR, DimitryMo, SimeonVD, henner77, Dieter Meyrl, harmpeti, micahmcdowell, FooTToo, nikolay100;<br />

Markt Garmisch-Partenkirchen: Christian Stadler; Plan B, Kelvin Trautman; Sportbetriebe am Eibsee; © Martin Gulbe; © Volkstrachtenverein D‘Höllentaler; © Camping Resort Zugpsitze/Tonya; © flyteam.info; © Grainau Aktiv e.V. Ch. Bartlechner,<br />

Privat; Mistel-Musik; Congresservice Alpin Convention GmbH; TC Raiba Ehrwald/Nicole Spielmann; Betriebsgesellschaft UFS GmbH; Panoramakarte/Manfred Strobl Übersetzung Lingolinx Le Roy & Larsson GbR, Berlin Druck ADV SCHODER,<br />

Augsburger Druck- und Verlagshaus GmbH, Aindlinger Straße 17-19, 86167 Augsburg Urheberrecht Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfäl tig er ar bei tet. Dennoch über neh men Autoren, Heraus geber, Redaktion und Verlag für die Richtigkeit<br />

von An ga ben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für even tuelle Druckfehler keine Haftung. Alle in GRENZENLOS abgedruckten Beiträge sind urheberrechtlich ge schützt. Nachdruck oder ander weitige Ver wen dung sind nur mit vorheriger<br />

Genehmigung des Herausgebers gestattet.<br />

… auf den höchsten Berg Deutschlands mit der<br />

modernen & schnellen Tiroler Zugspitzbahn in Ehrwald<br />

„Faszination Zugspitze“ - Erlebniswelt<br />

mit höchstgelegener 3D-Show Europas<br />

Schneekristall<br />

Panorama-Gipfelrestaurant mit 4-Länder-Panoramablick<br />

Romantische Fondue-Abende, Sonnenaufgangsfahrten<br />

Oktoberfest am Gipfel<br />

Ausreichend kostenlose Parkplätze vorhanden<br />

Kostenlose Gipfelführungen<br />

Barrierefrei<br />

Betriebszeiten:<br />

25.05.–05.11.<strong>2017</strong><br />

Tiroler Zugspitzbahn<br />

A-6632 Ehrwald/Tirol<br />

Tel. +43 (0) 5673 - 2309<br />

info@zugspitze.at<br />

www.zugspitze.at<br />

8-er Kabinenbahn ins Wander- und<br />

Mountainbikeparadies<br />

Top-Berggastronomie Tirolerhaus, mit Bedienungsrestaurant,<br />

großer Sonnenterrasse, Café-Lounge,<br />

Kinderspielplatz, Kinderspielraum – frei zugänglich<br />

und Seminarraum<br />

Touren verschiedener Längen und Schwierigkeitsgrade<br />

Bergseen wie z.B. der bekannte Seebensee<br />

Ehrwalder Almsee (nur 10 Minuten von der Bergstation)<br />

Kostenloser Kinder- und Bollerwagenverleih<br />

Betriebszeiten:<br />

25.05.–05.11.<strong>2017</strong><br />

Ehrwalder Almbahn<br />

A-6632 Ehrwald/Tirol<br />

Tel. +43 (0) 5673 - 2468<br />

info@zugspitze.at<br />

www.almbahn.at


06 / SONNWENDFEUER<br />

07<br />

Berge in Flammen<br />

Wenn die Nacht hereinbricht, erleuchten<br />

Feuerskulpturen die Berge rund um das<br />

Wettersteinmassiv, die Mieminger Kette und<br />

die Lechtaler Alpen. Symbole aus Mythologie<br />

und Glaube oder aktuellen Themen, brennende<br />

Hirsche oder strahlende Herzen verzaubern<br />

die Besucher in dieser ganz besonderen Nacht.<br />

Das Sonnwendfeuer wird bereits seit dem<br />

14. Jahrhundert angezündet, um böse Dämonen<br />

und Geister zu vertreiben. Doch bis die<br />

Berge brennen, haben die Helfer allerhand<br />

Arbeit: Bis zu 700 Säcke pro Motiv, gefüllt<br />

mit Sägemehl und Rapsöl, müssen auf die<br />

Berge geschleppt, dort richtig angeordnet<br />

und verankert werden. Insgesamt werden<br />

rund 10.000 einzelne Feuerstellen entzündet.<br />

Am 24. Juni können sich Gäste vom strahlenden<br />

Talkessel Ehrwald–Lermoos–Biberwier<br />

in diesem Jahr verzaubern lassen.<br />

English Summary<br />

The mountains are aflame as far as the eye<br />

can see: when night falls, fiery sculptures<br />

illuminate the scenery all around the Wetterstein<br />

Mountains, the Mieming Range, and<br />

the Lechtal Alps. Symbols of mythology and<br />

religion, or of current issues, glowing stags, or<br />

incandescent hearts enchant visitors on this<br />

very special night. The summer solstice fires<br />

have been lit since as far back as the 14th<br />

century to drive out evil spirits and demons.<br />

But there’s lots of work to be done before<br />

the mountains are bathed in light: up to 700<br />

sacks filled with sawdust and rapeseed oil<br />

must be taken up the incline, arranged, and<br />

fixed in position for each image. In total,<br />

there are around 10,000 different fiery scenes<br />

to behold. Visitors can take in the ethereal<br />

beauty of the shining Ehrwald-Lermoos-Biberwier<br />

valley on 24 June <strong>2017</strong>.


08 / HEIMAT 09<br />

Bratimartl<br />

Wöberler<br />

zum Traminer<br />

Jeder Name eine Geschichte<br />

Als es noch keine Landkarten, Stadtpläne und Hausnummern gab, orientierten<br />

sich die Menschen an geografischen Eigenheiten oder an Herkunft und Beruf<br />

der Bewohner. Bis heute sind diese Haus- und Flurnamen erhalten.<br />

Wo gehörst du denn hin?“ Nicht<br />

wenige von uns haben in<br />

der Kindheit diese Frage gestellt<br />

bekommen. Während<br />

Stadtkinder dann brav ihren Familiennamen<br />

nannten, gab der Nachwuchs in ländlichen<br />

Regionen wie dem Land rund um die Zugspitze<br />

besser den „Hausnamen“ an. Sprich:<br />

Wenn einer „Schorsch Huber“ hieß, aber auf<br />

dem „Kreuzerhof“ daheim war, nannte er als<br />

Adresse dann „beim Kreuzer“. Die Geschichte<br />

des Hauses, die sich mit diesem Namen verband,<br />

war – mit Ausnahmen von der Regel –<br />

dicker als das Blut der Familienzugehörigkeit.<br />

Vielerorts im Werdenfelser Land und in<br />

Tirol hat sich dieser Brauch der Zuordnung<br />

bis heute erhalten. Was dem einen oder anderen<br />

Besucher von außerhalb zuerst vielleicht<br />

etwas Kopfzerbrechen bereitet, lässt<br />

sich leicht in eine Art Schatzsuche oder eine<br />

historische Pfadfinderei verwandeln. Aber<br />

die Mühe lohnt sich und macht umso mehr<br />

Spaß, je intensiver man sich damit befasst.<br />

Die Häuser mit Namen<br />

sind vogelwild verteilt.<br />

Heiko Düsterhöft,<br />

Unternehmensberater<br />

Denn es gibt viel zu entdecken. Wer sich<br />

für Hausnamen in Garmisch-Partenkirchen<br />

interessiert, holt sich bei der Tourist Information<br />

am besten den Ortsplan, in den<br />

die historischen Häuser mit Nummer und<br />

Straßennamen eingezeichnet sind. Zu jeder<br />

Adresse gibt es eine eigene Geschichte. „Wir<br />

haben im Augenblick 64 Häuser beschildert“,<br />

berichtet Heiko Düsterhöft, der das Projekt<br />

entwickelt hat und betreut. Eine klare Route<br />

gibt es aber nicht, „weil die Häuser so vogelwild<br />

verteilt sind“, wie der Garmischer<br />

Unternehmensberater erzählt. „Denn wir<br />

haben diese so ausgezeichnet, wie wir die<br />

Genehmigung von den Hauseigentümern<br />

bekommen haben.“ Ein mühsames Unterfangen,<br />

wie Düsterhöft anmerkt, und das<br />

Projekt ist noch längst nicht abgeschlossen.<br />

Die historischen Häuser sind mit informativen,<br />

zweisprachigen Texten und einem<br />

Foto versehen. „Für die Texte haben wir<br />

uns den profilierten Historiker Josef Ostler<br />

geholt, der aber selbst mit seinem Hausnamen<br />

Weißgerber genannt wird“, erzählt<br />

Düsterhöft. Die kleine Herausforderung<br />

dabei: Der Häusername eines historischen<br />

Hauses ist kein Hausname. So steht unter<br />

dem heutigen Juweliergeschäft „Haus<br />

Gerspach“ am Kurpark beispielsweise der<br />

Hausname „Bratimartl“. Beim mit einem<br />

Paradiesfresko verzierten „Haus Adam“ am<br />

Kurpark 20, in dem sich heute eine Buchhandlung<br />

befindet, muss man das Schild auf<br />

der Rückseite suchen. Dort erfährt man, dass<br />

das Haus früher „zum Much“ hieß und ein<br />

hölzernes Bauernhaus war: „1798 hatte das<br />

vorherige Haus Johann Klöck gekauft, der<br />

den Namen ,Much‘ mitbrachte. Das war der<br />

abgewandelte Vorname seines Großvaters<br />

Michael und sein Hausname. 1896 kaufte<br />

es der Druckereibesitzer Alois Adam und<br />

errichtete das Geschäftshaus, das sich nach<br />

seiner Erweiterung Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

kaum mehr verändert hat.“ Der Name<br />

blieb erhalten – auch weil es für den Rest der<br />

Gemeinde einfacher war: Wer wusste schon,<br />

wer künftig noch dort einziehen würde?<br />

Jahrhundertealte Datierungen<br />

Auf dem Weg vom Kurpark zum Marienplatz<br />

sollte man sich auch das „Polz‘n Kaspar<br />

Haus“ am Mohrenplatz 2 nicht entgehen<br />

lassen: Seit 1989 beherbergt es die Bücherei<br />

Garmisch. Das schöne Holz-Bauernhaus<br />

trägt die älteste Datierung und wurde 1595<br />

erbaut. „Die letzten Eigentümer waren Anna<br />

und Kaspar Polz, sie verkauften ihr Haus 1924<br />

an die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen.“<br />

Etwas weniger Hausnamen sind bislang<br />

in Partenkirchen ausgeschildert. In der<br />

historischen Ludwigstraße allerdings wird<br />

man schnell fündig. Der Gasthof Fraundorfer<br />

unter der Nummer 24 trägt beispielsweise<br />

den Hausnamen „zum Traminer“, da 1813<br />

Josef Rock aus dem südtirolerischen Tramin<br />

in den Nordteil des Hauses einheiratete. Das<br />

Haus „zum Schlamp“ in der Ludwigstraße 47<br />

wiederum, das heute das Werdenfels<br />

Museum beherbergt, gehörte im 19. Jahrhundert<br />

der Familie Samweber. Diese hatte<br />

den Hausnamen Schlamp und das Haus so<br />

gut gebaut, dass es den Marktbrand 1865 als<br />

einziges unversehrt überstand.<br />

Flurnamen statt Navi<br />

Ähnlich wie mit den Hausnamen verhält<br />

es sich mit den Bezeichnungen für Ortsteile<br />

oder Landstriche, im Großen wie im<br />

Kleinen. In Grainau lässt sich heute noch<br />

sehr anschaulich nachvollziehen, wie sich<br />

unsere Vorfahren ohne Landkarte oder Navi<br />

zurechtfanden. Sie orientierten sich an den<br />

Flur namen, die heute noch als „beredte Zeugen<br />

alten und ältesten Volkstums“ gelten,<br />

wie es Hans Holzner in den 1930er-Jahren<br />

in seiner Flurnamensammlung von Grainau<br />

beschreibt. Diese mündlich vergebenen<br />

Ortsbezeichnungen waren sozusagen<br />

Ein Interview mit Thomas Schennach,<br />

Experte für Haus- und Flurnamen in Ehrwald,<br />

lesen Sie in der GRENZENLOS-App.<br />

Gut gerüstet auf Namenstour<br />

Ein gut gepackter Rucksack ist bei einer<br />

Wanderung die halbe Miete. Die Kunst<br />

besteht darin, nicht zu viel, aber auch<br />

nicht zu wenig mitzuschleppen. Aber bestimmte<br />

Utensilien sollten immer dabei<br />

sein, wie auch die Gäste- und Bergwanderführerin<br />

Claudia Gans aus Garmisch-<br />

Partenkirchen in ihrer „Liebeserklärung<br />

an den Rucksack“ auf ihrer Homepage<br />

(http://gapa-guide.de/mein-rucksack)<br />

verrät. Und das muss mit:<br />

Eine Funktionsjacke und eine Regenhose<br />

für den plötzlichen Wetterwechsel,<br />

ein Sonnenhut oder eine Mütze,<br />

eine Regenhülle für den Rucksack.<br />

Ganz wichtig: Erste-Hilfe-Set, dann<br />

Wanderkarte, Isolierband, Sonnenbrille,<br />

Schweizer Messer, Kompass oder GPS-<br />

Gerät, falls man sich verläuft. Nicht vergessen:<br />

Sonnencreme und Lippenpflege.<br />

Das Handy, vielleicht sogar mit kleinem<br />

Ladegerät, Geld und Ausweis. Nicht<br />

vergessen: für eine gemütliche Brotzeit<br />

oder als Durstlöscher zwischendurch eine<br />

Trinkflasche einpacken und natürlich je<br />

nach Geschmack die passende Brotzeit<br />

vielleicht noch mit einem Energieriegel.<br />

Und dann geht’s auf.


10 / HEIMAT 11<br />

ze Namels<br />

„halbamtlich“, denn erst 1820 gab es ein<br />

genaues Flächenkataster mit Flurnummern.<br />

Unterwegs durch die „Namensflur“<br />

Bis dahin verwendete man in Verkaufsurkunden<br />

oder Testamenten die Flurnamen.<br />

Sie halfen auch, um entlang von Straßen<br />

und Wegen auf Gefahren oder Hindernisse<br />

aufmerksam zu machen oder um Hinweise<br />

für Waldarbeiter oder Bauern zu geben.<br />

Auf die Spur dieser Flurnamen können sich<br />

Gäste und Wanderer in Grainau ganz einfach<br />

machen: Seit 2011 hat die Gemeinde dazu<br />

einen ausgeschilderten Themenweg entwickelt,<br />

der vom Kurhaus Grainau über den<br />

Höhenrain und den Zierwald bis zum Eibsee<br />

führt. Orientierung und Informationen bietet<br />

dazu ein ausführlicher Flyer, der Heimatkunde<br />

begeh- und begreifbar machen will.<br />

Berwang<br />

Rieserer<br />

Wanderbare Namenswelten<br />

Ob es nun ein Spaziergang durch die<br />

Orte der Tiroler Zugspitz Arena ist, auf<br />

dem einem die verschiedenen Hausnamen<br />

begegnen, oder ein Besuch der<br />

örtlichen Kirchen, Kapellen und Friedhöfe,<br />

an denen es zahlreiche Zeugnisse<br />

für Haus- und Hofnamen zu sehen gibt:<br />

Wer mit offenen Augen unterwegs ist,<br />

wird hier leicht fündig. Auch beim Gespräch<br />

„übern Gartenzaun“ erfährt man<br />

von den Bewohnern viel Informatives.<br />

Besonders lohnend hier sind Wanderungen<br />

durch verschiedene Gemarkungen,<br />

in deren Namen sich landschaftliche<br />

und natürliche Gegebenheiten spiegeln.<br />

Die örtlichen Tourismusbüros geben hier<br />

gern Anregungen.<br />

Fünf bis sechs Stunden sollte man für<br />

die gesamte knapp zwölf Kilometer<br />

lange Strecke des Flurnamenswegs<br />

in Grainau einplanen. Wem das zu lang<br />

ist, kann auch nur eine Etappe machen,<br />

beispielsweise 4,5 Kilometer und<br />

16 Stationen bis zur Bushaltestelle<br />

Badersee (etwa drei Stunden). Oder<br />

man nimmt von dort aus die zweite<br />

7,5 Kilometer lange Strecke (ebenfalls<br />

drei Stunden) bis zum Eibsee. Zurück<br />

geht es dann jeweils mit dem Bus.<br />

www.grainau.de/pdf/kurverwaltung/<br />

themenwege/flurnamenweg.pdf<br />

Wer sich nicht selbst die Mühe für eine<br />

ausgiebige Häuserjagd machen will,<br />

kann in Garmisch-Partenkirchen an<br />

einer Gästeführung teilnehmen, bei<br />

der viele Häuser ausführlich gezeigt<br />

und die dazu gehörigen Namen erklärt<br />

werden.<br />

www.gaestefuehrer-garmischpartenkirchen.de<br />

Vom „Brückle“ bis zum „Untersee“<br />

Gleichzeitig können die Flurnamenforscher<br />

mit einem kleinen Quiz ihr Wissen testen<br />

und vielleicht sogar die Höchstbewertung<br />

„Ureinheimischer“ erreichen. Der Weg mit<br />

Anstiegen führt vom „Brücklesbach“ über<br />

„Gassenbichl“, „Wührwiese“ und das „Untergrainauer<br />

Moos“. Man kommt „zur Mischelt“,<br />

über den „Höhenrain“, „Bremstall“, „Zäunlerain“<br />

ins „Tiefe Tal“. Insgesamt 40 Flurnamen<br />

passieren die Wanderer, bis sie ihr Ziel<br />

erreichen: Es geht vorbei an alten Namen<br />

wie „die Würflan“, bei „der Lach“, bei den<br />

„Brünnlan“ oder am „Bichele“ bis hin zum<br />

„Untersee“.<br />

Bis dahin lernt man viel: Beim „Brücklesbach“<br />

führte etwa früher ein Brückle (oder<br />

Prügelbelag) über einen Bach, der „Gassenbichl“<br />

war ein Hügel, der neben einer Gasse<br />

lag, und wer zur „Wührwiese“ kommt, erfährt,<br />

dass das inzwischen bebaute Gelände<br />

links des Stepbergweges eben früher grünes<br />

Land war. Die „Mischelt“ hingegen bezeichnete<br />

eine Mischung aus Moor, Wald, Äckern<br />

und Weiden.<br />

Nicht nur Flurnamen, auch die alten Hausnamen<br />

sind in Grainau noch lebendig. „Es<br />

gibt 53 Hausnamen in Grainau, die meisten<br />

sind eigentlich noch gebräuchlich“, erzählt<br />

Hubert Riesch, Vorsitzender des Grainauer<br />

Geschichtsvereins „Bär und Lilie“. „Teilweise<br />

spricht man die Bewohner auch mit dem<br />

Hausnamen an, gerade, wenn sie einen<br />

weitverbreiteten Namen haben, wie Grasegger<br />

oder Ostler“, so Riesch. Da es früher<br />

keine richtigen Adressen gab, verwendete<br />

man eben Hausnamen.<br />

„Kruscht“ ist beispielsweise ein Hausname,<br />

der laut Riesch ein Haus am unteren<br />

Dorfplatz bezeichnet. „Kruscht“ kommt vom<br />

Vornamen Christoph. „Wenn einer der Bewohner<br />

eine markante Persönlichkeit war,<br />

hat man beispielsweise seinen Vornamen<br />

als Hausnamen genommen.“ Das sei ganz<br />

unterschiedlich. Auch Berufsbezeichnungen<br />

oder Herkunftsangaben wurden dafür<br />

verwendet. „Mein Hausname ist Rieserer“,<br />

erklärt Hubert Riesch. Denn die Erbauer des<br />

Hauses stammten vom Riessersee.<br />

Wanderung auf den Spuren<br />

der Vergangenheit<br />

An vielen Orten in der Tiroler Zugspitz Arena<br />

lässt sich wiederum entdecken, wie Hausund<br />

Flurnamen miteinander verbunden sind<br />

– oder sich ergänzen. Auch hier lohnt die eine<br />

oder andere Wanderung auf den Spuren der<br />

Vergangenheit. Etwa durch das Moos, das<br />

dem Ort Lermoos einst den Namen gab.<br />

Dabei stößt man immer wieder auch auf das<br />

Erbe der alten Römer, die schon vor 2.000<br />

Jahren den Fernpass als Transport route nutzten:<br />

Fundstücke von Radnaben-Bolzen bis<br />

zum Hufschuh erinnern an die intensive Nutzung<br />

der Strecke, liefern aber auch Hinweise<br />

darauf, dass es nicht nur Durchgangsverkehr,<br />

sondern auch Ansiedlungen gab. Wie eben<br />

jenes „Larinmos“, das in einer Beschreibung<br />

der Grenze zwischen den Bistümern Brixen<br />

und Freising erstmals 1060 Erwähnung findet.<br />

Teilweise spricht man die<br />

Bewohner auch mit dem<br />

Hausnamen an.<br />

Hubert Riesch, Vorsitzender „Bär und Lilie“<br />

„Bichlbach“ entstand im Lauf der Zeit aus<br />

„Buochinbach“, dem von Buchen umstandenen<br />

Bach, was sich zu „Puechelpach“<br />

abschliff. Oder „Bärwang“, die „Bärenwiese“,<br />

ein Ortsname als Folge aufmerksamer Beobachter,<br />

die einen bestimmten Platz nach<br />

den Vorkommnissen benannten, die ihn<br />

von anderen unterschieden. Auch wenn die<br />

Bären längst verschwunden, bestenfalls<br />

durch Beeren ersetzt sind, ist der Name doch<br />

erhalten geblieben. Wobei es Namensforscher<br />

gibt, die schon bei der einstigen, erstmals<br />

1358 beurkundeten Nennung des Ortes<br />

die wilden Früchte als Namensquelle für<br />

wahrscheinlicher halten als die wilden Tiere.<br />

Solche Zuweisungen waren die einfachsten<br />

Methoden, Sicherheit bei der Orientierung zu<br />

geben, weil jeder in der Gegend sich gleich<br />

damit zurechtfand. Bei den Namen der benachbarten<br />

Ortschaften Rinnen – gelegen am<br />

Einschnitt im Gelände zum Rotlech hinab –<br />

und Gröben verhält es sich ähnlich. Letzterer<br />

ist abgeleitet von „enunt des grevenes“,<br />

jenseits des Grabens. Vielleicht würden auch<br />

wir heute zu Namen wie „Anderlandstraße“<br />

oder „Hintermschwimmbad“ greifen, wählten<br />

wir dasselbe Verfahren. Auf einer Wanderung<br />

durch die Gegend ergeben sich da<br />

sicher erheiternde Ansätze für einen Zeitvertreib<br />

mit langer Folgewirkung.<br />

Wer nun spitzfindig auf jenen Ort in der<br />

Tiroler Zugspitz Arena verweist, der ganz<br />

offensichtlich „Namlos“ geblieben sei, wandert<br />

indes auf dem Holzweg. Gleich zwei<br />

Erklärungen bieten sich an. Zum einen die


Ihr<br />

12 / HEIMAT 13<br />

OutdooR<br />

experte<br />

Kruscht<br />

Nehrer-Rieserer<br />

AM FUSSE<br />

DER<br />

Ableitung vom rätoromanischen „Ambla“,<br />

was „Weißtanne“ bedeutet. Oder von „Ampoles“,<br />

womit dieselbe Sprache den „Himbeerplatz“<br />

bezeichnet (womit Konflikte<br />

mit Him-Berwang bereits vorprogrammiert<br />

wären). Selbst ein schwäbischer Ursprung<br />

ist denkbar, steht „Aomlos“ doch für eine<br />

Talschlucht. Und da wäre da noch der frühe<br />

Bewohner eines Schwaighofs am Ort, der<br />

„Amel“ – tapfer oder tüchtig – geheißen<br />

haben soll, weshalb man den Platz „ze Namels“,<br />

bei den Amels, nannte. Geschrieben<br />

hat man seinerzeit nicht viel, weshalb in der<br />

„stillen Post“ über viele Generationen hinweg<br />

alle Möglichkeiten denkbar sind. Von<br />

wegen also „namenlos“, eher „vielnamig“.<br />

Eine ganze Schatztruhe eigentümlicher<br />

Hausnamen bietet Heiterwang, wo „Sunnawirt“<br />

oder „beim Thaneller“ noch zu den eingängigeren<br />

zählen. Beim „Hansbudlhaus“,<br />

dem heutigen Gemeindeamt, beim „Sack<br />

am Bendl“ oder „bei’s Ärscheler’s“ verspricht<br />

eine ausgiebige Spurensuche durchaus<br />

überraschende Ergebnisse. Wobei Suchende<br />

sich darauf einstellen sollten, dass man es<br />

den Häusern nicht unbedingt ansieht, wie<br />

sie heißen …<br />

Der Name verrät den Beruf<br />

„Vielfach sind Hausnamen mit den Berufen<br />

früherer Bewohner verknüpft“, berichtet<br />

Thomas Schennach, der das Thema in seiner<br />

Heimat Ehrwald erforscht. Der „Christler“<br />

erinnert an das ehrbare Pfeifenmachergewerbe<br />

und der „Goaßer“ hütete die Ziegen.<br />

„Der Gollner war ein einfacher Goldschmied<br />

und der Doseler stellte Schnupftabaksdosen<br />

her“, macht Schennach auf weitere Hausnamen<br />

aufmerksam.<br />

Bleibt noch der Hinweis aufs „Hausmarch“.<br />

So werden die Zeichen genannt, mit denen<br />

einst alles bewegliche Gut eines Hofs markiert<br />

wurde und das bis heute das geschlagene<br />

Holz im Wald wird. Man kennt das<br />

Prinzip von den Brandzeichen der Rancher<br />

im Wilden Westen, die so ihr Vieh kennzeichneten.<br />

Aus einigen wenigen Grundzeichen<br />

wie einem Dreieck mit Spitze nach oben,<br />

dem „Schilt“, dem ge-x-ten „Kreuz“ oder der<br />

„Krinne“, einer senkrechten Kerbe wurden<br />

immer wieder neue Kombinationen gebildet,<br />

die einem bestimmten Haus zugeordnet sind<br />

(Beispiele siehe Kasten S. 10). <br />

Lucia Glahn und Ulrich Pfaffenberger<br />

ZUGSPITZE<br />

Funktionsbekleidung und Ausrüstung der Extraklasse – und das seit 120 Jahren!<br />

Persönlich in einer unserer Runningabteilungen oder online unter:<br />

sport-conrad.com<br />

English Summary<br />

Before there were maps and house<br />

numbers, people took their bearings using<br />

geographical features or the origins and<br />

occupations of locals. This custom survives<br />

today in many parts of the Werdenfelser<br />

Land and Tirol. What may initially appear<br />

highly confusing to a visitor quickly turns<br />

into a kind of treasure hunt or historic<br />

scouting trip. Anyone interested in building<br />

names in Garmisch-Partenkirchen should<br />

get hold of a local map showing historical<br />

buildings with street names and numbers<br />

from the tourist information centre. There’s<br />

a story associated with every address, and<br />

the buildings are presented with informative<br />

bilingual texts and photographs. Parts<br />

of towns and tracts of land were named<br />

in a similar way. In Grainau, you can still<br />

clearly see how our ancestors got around<br />

without maps or satnav – they used field<br />

names. Passed on orally, they were only<br />

‘semi-official’, as a precise land register<br />

with field numbers only existed after 1820.<br />

Guests and hikers in Grainau can discover<br />

these names on a signposted theme trail,<br />

with guidance and information provided<br />

on a detailed flyer. There are also many<br />

places in the Tiroler Zugspitz Arena where<br />

building and field names are closely<br />

related, and they’re also worth a hiking<br />

trip, for example through the ‘Moos’<br />

that once gave the village of Lermoos its<br />

name. And again and again, you’ll come<br />

across the legacy of the ancient Romans,<br />

who were already using the Fernpass as<br />

a transport route 2,000 years ago. Finally,<br />

there’s the ‘Hausmarch’, the name for the<br />

signs that were once used to mark all the<br />

moveable items on a farm and are still<br />

employed today to identify the sawn timber<br />

in the woods. It’s not dissimilar to the<br />

principle of brand marks used by ranchers<br />

in the Wild West.<br />

conrad GmbH // 82467 Garmisch-Partenkirchen Chamonixstraße 3–9<br />

Öffnungszeiten Mo–Fr 9.30 –19.00 Uhr / Sa 9.30 –18.00 Uhr // sport-conrad.com


14 / ZUGSPITZFUCHS<br />

15<br />

English Summary<br />

My name’s Volpe the fox. I live up<br />

on the Zugspitze and I’d like to tell<br />

you about my adventures here in<br />

my mountain home – there’s so<br />

much to experience and I’m a very<br />

inquisitive animal. The new Eibsee<br />

cable railway is being built and I’m<br />

always on the scene. Even though<br />

I’m very shy, I creep up to the site to<br />

watch the hustle and bustle at 3,000<br />

meters’ altitude. When I see the first<br />

hikers, I hide myself. What draws<br />

them here? Well, the vegetation is<br />

incredibly diverse, and I like it best<br />

around the Eibsee lake, 1,000 meters<br />

above sea level and one of the most<br />

beautiful in the Bavarian Alps. Now<br />

it’s back to the site, as today they’re<br />

building a platform for the railway<br />

– which joins the cog and Tyrolean<br />

Zugspitze railways at the end of<br />

the year.<br />

Darf ich mich vorstellen?<br />

Volpe, der Zugspitzfuchs<br />

Volpe ist ein Fuchs – im wahrsten Sinne des Wortes. Er lebt oben auf der<br />

Zugspitze. Von vielen Besuchern und Bauarbeitern wurde er schon bei<br />

seinen Abenteuern beobachtet, aber fotografieren konnte ihn noch niemand.<br />

Volpe erzählt von seinen Erlebnissen – und freut sich über Euren Besuch.<br />

Die Menschen sagen immer, dass<br />

ich schlau bin. Ob das wirklich<br />

stimmt, kann ich nicht beurteilen,<br />

aber ich weiß, dass ich es mir hier<br />

oben in den Bergen häuslich eingerichtet<br />

habe. Und soll ich Euch einmal verraten,<br />

warum? Weil es hier so viel zu erleben gibt.<br />

Und eines weiß ich auch noch ganz genau:<br />

Ich bin tierisch neugierig.<br />

Die neue Eibsee-Seilbahn wird seit langer<br />

Zeit auf der Zugspitze gebaut und ich bin<br />

immer dabei. Auch wenn ich sehr scheu bin,<br />

taste ich mich täglich aus meinem Fuchsbau<br />

vorsichtig in Richtung Baustelle und schaue<br />

dem Treiben der Arbeiter und Ingenieure zu.<br />

Seit rund zwei Jahren, genau genommen seit<br />

dem 08. Juni 2015, wird nun schon auf knapp<br />

3.000 Metern am nötig gewordenen Neubau<br />

der Seilbahn gearbeitet. Die alte war in die<br />

Jahre gekommen, so ist das nicht nur bei uns<br />

Füchsen. Auch ich spüre an manchen Tagen,<br />

dass es nicht mehr so gut läuft. Erst gestern<br />

ist mir meine Mahlzeit entwischt ...<br />

Aber sehen kann ich noch sehr gut. Gleich<br />

nach dem Frühstück, noch bevor die ersten<br />

Menschen den Gipfel erklimmen, drehe ich<br />

meine Runde, der Blick hinab ins Tal ist einfach<br />

einzigartig. Wenn die Sonne aufgeht<br />

und sich die letzten Nebelschwaden auflösen,<br />

atme ich tief die gesunde Morgenluft<br />

ein. Die Stille, hin und wieder das Kreischen<br />

der Vögel, der Schrei des Steinadlers oder<br />

die leise, raue Stimme der Felsenschwalbe.<br />

Nur so kann ich mich für den nächsten Tag<br />

wappnen.<br />

Ich bin ein Meister im Verstecken<br />

Und schon geht es los. Die ersten Wanderer<br />

erklimmen den Berg und ich muss mich verstecken.<br />

Nicht jeder ist mir wohlgesonnen,<br />

und manch einer hat unbegründet Furcht<br />

vor mir. Aber keine Angst, von meinen gut<br />

gewählten Verstecken habe ich immer noch<br />

das ganze Geschehen im Blickfeld.<br />

Als die ersten Teile für die Baukräne mittels<br />

Hubschrauber montiert wurden, war ich<br />

live dabei. Das schwerste Teil wog sage und<br />

schreibe drei Tonnen!<br />

Das Wetter spielt nicht jeden Tag mit.<br />

Plötzlicher Anstieg der Lufttemperatur und<br />

schon werden die Arbeiten abgebrochen.<br />

Dann bin ich traurig, denn es ist überaus<br />

spannend, dem Treiben zuzusehen. An anderen<br />

Tagen möchte ich mich am liebsten<br />

in meinen Bau verkriechen, weil Sturm,<br />

Schneefälle und eisige Kälte herrschen.<br />

Aber genau dann laufen die Arbeiten an<br />

der Stahlkonstruktion auf Hochtouren.<br />

Zu beneiden sind die Monteure dann nicht.<br />

In solchen Momenten bin ich immer froh<br />

über mein schönes Winterkleid.<br />

Oft frage ich mich, was die Wanderer hier<br />

hinauf zieht. Aber dann schaue ich mich<br />

genau um und sehe, was hier so kreucht<br />

und fleucht. Die Vegetation ist unglaublich<br />

abwechslungsreich. Am besten gefallen<br />

mir persönlich ja die Maiglöckchen und der<br />

Seidelbast am Eibsee. Der beliebte See auf<br />

1.000 Meter Höhe gilt als einer der schönsten<br />

der bayerischen Alpen. Kein Wunder, das<br />

Wasser leuchtet in herrlichem Türkis. Seinen<br />

Namen hat der Eibsee von den Eiben,<br />

die früher hier in großer Zahl gewachsen<br />

sind. Nun kann man sie nur noch vereinzelt<br />

bewundern. Der See mit 32,5 Metern Tiefe<br />

und 8.800 Metern Umfang beheimatet viele<br />

Fische, wie zum Beispiel Hechte, Bachforellen,<br />

Renken und Karpfen. Vom 01. Mai<br />

bis zum 31. Oktober erfreut dies besonders<br />

die Hobbyangler. Mir gefallen am besten<br />

die acht Inseln, auch wenn ich sie nur aus<br />

der Ferne bewundern kann, denn mit dem<br />

Schwimmen habe ich es nicht so. Die Urlaubsgäste<br />

haben es da einfacher, die leihen<br />

sich einfach ein Ruder- oder Tretboot aus.<br />

Auf zur Baustelleninspektion<br />

Nun muss ich wieder zur Baustelle, denn ich<br />

will doch wissen, was die Monteure heute<br />

so machen. Auf dem Weg dorthin begegnen<br />

mir Freunde und sagen wir mal, weniger<br />

freundlich Gesinnte. Neugierig beobachtet<br />

mich ein Murmeltier, und hinter dem Felsen<br />

sehe ich zwei Schneehasen huschen. Weiter<br />

oben erblicke ich die Gämsen.<br />

Aber ich habe keine Zeit, denn die Bauarbeiter<br />

errichten den künftigen Mittelbahnsteig<br />

der neuen Seilbahn. Und das will ich<br />

unbedingt sehen. Die Besucher kommen<br />

trotz des Neubaus mit der Zahnradbahn und<br />

der Tiroler Zugspitzbahn auf die Zugspitze,<br />

und auch die Bergsteiger müssen nicht auf<br />

das herrliche Panorama von oben verzichten.<br />

Apropos Panorama: Von der Seilbahn aus hat<br />

der Besucher einen atemberaubenden Blick<br />

auf den Eibsee.<br />

Zum letzten Mal wurden am 02. April <strong>2017</strong><br />

die Gäste mit der Eibsee-Seilbahn auf<br />

Deutschlands höchsten Berg gebracht. Und<br />

das nach 54 Jahren. Aber schon Ende dieses<br />

Jahres wird die neue Seilbahn in Betrieb gehen<br />

und die gespannten Besucher auf die<br />

Zugspitze bringen.<br />

Langsam wird es ruhig auf dem Berg und<br />

ich beobachte die Bergeidechsen und die<br />

Alpensalamander, bevor die Sonne untergeht<br />

und ich müde, aber sehr zufrieden meinen<br />

Fuchsbau aufsuche. Während ich einschlafe,<br />

überlege ich noch, ob es ein glücklicheres<br />

Lebewesen als mich gibt. Mir fällt keines ein.<br />

Oder kennst Du eins? <br />

<br />

Irene Hülsermann<br />

Wie oft hat sich<br />

Volpe versteckt?<br />

Volpe, der Zugspitzfuchs, hat sich vor Dir<br />

versteckt. Wie oft kannst Du ihn finden?<br />

Lösung: acht Mal


16 / INSER HOAMAT<br />

17<br />

Die Glasur für die<br />

Weidlinge habe ich<br />

selbst entwickelt.<br />

Uschi Winsi, Keramikmeisterin<br />

Man braucht Zeit,<br />

um gute Schuhe<br />

zu machen.<br />

Josef Zollner, Schuhmachermeister<br />

Alles, was bei uns<br />

mit Schokolade zu<br />

tun hat, ist selbst<br />

gemacht.<br />

Franz Kässer, Inhaber der<br />

Chocolaterie Amelie<br />

Filz und Loden sind<br />

meine Lieblingsmaterialien.<br />

Christine Nöhmeier, Raumausstatterin<br />

Ein Stück Hoamat für zu Hause<br />

Unter der Lokalmarke „Inser Hoamat“ bieten sechs Betriebe handverlesene<br />

Produkte aus Garmisch-Partenkirchen an. Das Besondere: lokale Produktion,<br />

traditionelle Herstellung, heimische Rohstoffe und echte GaPa-Qualität.<br />

Die Tür steht offen. Im Inneren<br />

riecht es angenehm nach Ton. Auf<br />

den Regalen laden Schüsseln und<br />

Tassen, Gebrauchsgeschirr und<br />

Service zum Betrachten ein. Im hinteren<br />

Teil des Ladens töpfert Keramikmeisterin<br />

Uschi Winsi neue Schmuckstücke an der<br />

Drehscheibe. Ihre Tasse mit dem Aufdruck<br />

„Gscheidhaferl“ ist ein Renner, wie sie erzählt.<br />

Zusammen mit dem traditionellen<br />

Salzbehälter gehört sie zur neuen Lokalmarke<br />

„Inser Hoamat“.<br />

Sechs Betriebe aus Garmisch-Partenkirchen<br />

wurden mit dem neuen Gütesiegel<br />

ausgezeichnet. Alle sind in Garmisch-Partenkirchen<br />

verwurzelt und prägen mit „echtem<br />

Handwerk ihre Heimat“. Und sie erfüllen mit<br />

ihren Produkten die Auswahlkriterien für die<br />

neue Marke: lokale Produktion, traditionelle<br />

Herstellung, heimische Rohstoffe und echte<br />

GaPa-Qualität. „Die GaPa-Qualität ist uns am<br />

wichtigsten“, sagt Maria Straub, Projektleiterin<br />

von „Inser Hoamat“. Da gehe es um alles,<br />

was Garmisch-Partenkirchen letztendlich<br />

ausmache, um Nachhaltigkeit, intakte Natur<br />

und die Vielfalt des Ortes. „Wir wollten unser<br />

echtes Garmisch-Partenkirchen und die Wertigkeit<br />

vom Handwerk wieder mehr zeigen“,<br />

sagt die Projektleiterin. „Das sind schon<br />

handverlesene Produkte.“<br />

Keramik von Uschi Winsi:<br />

originell und schick<br />

Zum Beispiel die sogenannten Weidlinge von<br />

Keramikmeisterin Uschi Winsi, die seit 32 Jahren<br />

in Garmisch-Partenkirchen selbstständig<br />

arbeitet: Das sind Schüsseln, in denen man<br />

früher gestöckelte Milch gemacht hat. „Die<br />

Glasur habe ich selbst entwickelt“, erzählt<br />

die Keramikmeisterin. Für zwei Glasuren<br />

habe sie zwei Jahre lang gebraucht. Dass<br />

Uschi Winsi Spaß an der Arbeit hat, beweisen<br />

ihre neuesten Produktionen. Tassen mit<br />

„lustigen bayerischen Sprüchen“ wie „Heid is<br />

a schena Dog“ oder „Ich bin nicht gestört, ich<br />

bin verhaltensoriginell“.<br />

Chocolaterie Amelie: den Spezialisten<br />

über die süße Schulter schauen<br />

Ein paar Häuser weiter in der historischen<br />

Ludwigstraße in Partenkirchen kann<br />

man durch das große Schaufenster der<br />

Chocolaterie Amelie bei der Pralinen- und<br />

Schokoladenherstellung zusehen, bis einem<br />

das Wasser im Munde zusammenläuft.<br />

Begonnen hat Franz Kässer mit einer kleinen<br />

Chocolaterie, in der er nur Bruch schokolade<br />

verkaufte, die es in seiner Jugend noch in<br />

den Konditoreien gab. „Da raus hat sich ein<br />

Betrieb mit mittler weile 20 Mitarbeitern<br />

entwickelt“, erzählt Kässer, der auch in Garmisch<br />

eine Filiale betreibt. „Alles, was bei<br />

uns mit Schokolade zu tun hat, ist selbst<br />

gemacht.“ Kässers „Gapalade“ trägt das<br />

grüne „Inser Hoamat“-Siegel und ist eine<br />

Alpenkräuter-Schokolade mit „einer bunten<br />

Kräutermischung und naturreinen Ölen aus<br />

Alpenkräutern“. Auch die „Gämseneier“,<br />

mit Schokolade überzogene Weinbeeren,<br />

oder das kleine Schokoladen-Gipfelkreuz<br />

tragen die Lokalmarke. Im Laden in der<br />

Ludwigstraße kann man das Kreuz sogar in<br />

Groß bestaunen. Es ist 90 Kilo schwer und<br />

dafür wurden etwa 900 Tafeln Schokolade<br />

in mehr als 60 Stunden Handarbeit verarbeitet.<br />

Haferlschuhe vom<br />

Schuhmacher meister Josef Zollner<br />

Viel Zeit und Liebe in die Entwicklung seiner<br />

Produkte steckt auch Schuhmachermeister<br />

Josef Zollner. Er hat über drei Jahre lang an<br />

seinem Trekkingschuh aus Leder getüftelt.<br />

„Ich habe das aus dem Kopf heraus entwickelt,<br />

dann muss man immer wieder Modell<br />

zeichnen, Leisten machen, dann verwirft<br />

man das wieder, macht es wieder neu“,<br />

erzählt Zollner. „Natürlich habe ich ihn selbst<br />

ausprobiert. Da war ich schon öfter damit<br />

unterwegs“, sagt Zollner. Der Garmisch-<br />

Partenkirchner ist Schuhmachermeister in<br />

dritter Generation. „Ich war schon als Kind<br />

in der Werkstatt. Unseren Betrieb haben<br />

wir seit fast 100 Jahren“, erzählt er. „Man<br />

braucht Zeit, um gute Schuhe zu machen,<br />

aber wir sind ja schon fast Exoten.“ Zur „Inser<br />

Hoamat“ Lokalmarke zählen auch Zollners<br />

Haferlschuhe, die sind gefragt und gehören<br />

einfach zur Tracht dazu.<br />

Tolle Accessoires aus Filz und Loden<br />

von Nöh‘s Raumausstattung<br />

Echtes Handwerk ist eben eine Herausforderung,<br />

und das mag Christine Nöhmeier,<br />

die jetzt seit 14 Jahren Raumausstatterin ist.<br />

„Ich habe aber den Beruf vor allem<br />

wegen der Vielseitigkeit und Abwechslung<br />

gewählt, keinen Tag das Gleiche machen,<br />

das gefällt mir“, erzählt die energiegeladene<br />

Handwerkerin von „Nöh‘s Raumausstattung“,<br />

bei der gerade wieder mal<br />

ziemlich viel los ist. „Momentan mache<br />

ich die Polsterung in einem neuen Lokal,<br />

berate Kundschaft bei der Wohnzimmereinrichtung<br />

und und und ...“, zählt sie lachend<br />

auf. Daneben fertigt sie schöne Dinge: Ihr<br />

Loden-Fellgürtel, das Kissen aus Loden<br />

oder der hübsche Behälter für Kleinigkeiten<br />

tragen das neue Garmischer Gütesiegel.<br />

„Filz und Loden sind meine Lieblingsmaterialien“,<br />

erzählt Christine Nöhmeier. „Denn<br />

das sind auch unsere Naturprodukte mit<br />

einem Bezug zu unserer Gegend.“ Daneben<br />

arbeitet sie auch für die Filmbranche, hat<br />

schon für Hollywood geliefert, aber auch<br />

für Filmstudios in Berlin und München. „Das<br />

macht immer Spaß, weil es eine Herausforderung<br />

ist. Und es ist alles Handarbeit, was<br />

ich mache, ob polstern oder nähen“, betont<br />

sie: „Überall, wo Stoff dran ist, läuft der<br />

durch meine Hand.“<br />

Heilmittel aus der Natur: Werdenfelser<br />

Bergheukissen von Natursula<br />

Ursula Höger hatte ihr „Aha-Erlebnis“ bei der<br />

Heuernte auf der drei Hektar großen Familien-Bergwiese:<br />

„Ich habe dort gespürt, dass<br />

mir das wahnsinnig guttut, sogar meine<br />

Knieschmerzen waren weg“, erzählt die<br />

Kräuterpädagogin von „Natursula“. Bald fand<br />

sie heraus: „Das ist ja eine ganze Apotheke,


18 / INSER HOAMAT 19<br />

Wir haben eine<br />

ganze Apotheke<br />

in den Bergen.<br />

Ursula Höger, Kräuterpädagogin<br />

Unsere Mitarbeiter<br />

der Werdenfelser<br />

Werkstätten verarbeiten<br />

Holz, das wir vom<br />

Sägewerk oder vom<br />

Bauern bekommen.<br />

Jörg Hibler, Abteilungsleiter<br />

die wir da in den Bergen haben.“ Um auch<br />

andere an diesem alpinen Schatz teilhaben<br />

zu lassen, stellte sie ihre Werdenfelser Bergheukissen<br />

mit Fließbezug her, „um die wertvollen<br />

Inhaltsstoffe zu nutzen“, die man auch<br />

als Anwendungskissen hernehmen kann.<br />

Manche Kräuter wachsen fast nur im Werdenfelser<br />

Land, wie beispielsweise das einzigartige<br />

„Kleines Mädesüß“. Zur Lokalmarke<br />

gehört auch ihr hübsches Werdenfelser Blütensalz<br />

mit Ringelblume, Katzenpfötchen,<br />

Malve und Primel. „Diese Kräuter helfen bei<br />

der Verdauung und beruhigen den Magen.“<br />

Die Blüten haben ein „sehr zartes, blumiges,<br />

frisches Aroma und sind auch feiner“, sagt<br />

die Kräuterpädagogin.<br />

Echte Originale aus den<br />

Werdenfelser Werkstätten<br />

Auch die Werdenfelser Werkstätten stellen<br />

heimische Produkte her. Zum Beispiel Altholzrahmen,<br />

die wie die Brotzeitbretter das<br />

„Inser Hoamat“-Siegel tragen. „Wir verarbeiten<br />

dafür das Holz, das wir vom Sägewerk<br />

oder vom Bauern bekommen“, sagt der Abteilungsleiter<br />

der Werkstätten, Jörg Hibler. 168<br />

Menschen mit Behinderung und 43 Betreuer<br />

arbeiten derzeit in der anerkannten Einrichtung,<br />

24 von ihnen in der Schreinerei. Sie<br />

werden von Fachkräften mit sonderpädagogischer<br />

Zusatzqualifikation ausgebildet. „Unser<br />

Ziel ist, die Leute auf den freien Arbeitsmarkt<br />

zu bringen“, so Hibler. Besonders freut es ihn,<br />

dass sie für die Brotzeitbretter luftgetrocknetes<br />

Holz von einer Geigenbaufirma bekommen.<br />

Obwohl er etwas abseits liegt, läuft der Werkstattladen<br />

gut: „Wer hier etwas für den Garten<br />

braucht, geht in die Werdenfelser Werkstätten,<br />

denn wir sind auf Heim- und Gartenprodukte<br />

spezialisiert“, sagt Hibler. <br />

<br />

Lucia Glahn<br />

Wir verlosen unter allen Lesern ein Wohlfühl-<br />

Paket und ein Brotzeit-Paket. Details zum Gewinnspiel<br />

finden Sie in der GRENZENLOS-App.<br />

English Summary<br />

Six companies sell hand-picked products<br />

from Garmisch-Partenkirchen under the<br />

local brand ‘Inser Hoamat’ (‘Our Home’).<br />

What’s different about them: production<br />

and raw materials are all locally sourced<br />

and in true Garmisch-Partenkirchen quality.<br />

One example is the ‘Weidling’ bowl made<br />

by ceramicist Uschi Winsi. ‘I developed the<br />

glaze myself,’ she says. A few houses down<br />

in the historic Ludwigstraße in Parten-<br />

kirchen, you can watch chocolate being<br />

made through the shop window of<br />

Chocolaterie Amelie, run by Franz Kässer.<br />

‘Everything we do with chocolate is handmade,’<br />

he says. Josef Zollner also puts<br />

a lot of time and love into his products;<br />

he worked on his leather hiking boot for<br />

three years. Genuine craftsmanship is a<br />

challenge, as Christine Nöhmeier knows.<br />

The artisan of ‘Nöh’s Raumausstattung’<br />

produces beautiful items such as loden<br />

belts, cushions, and boxes. Ursula Höger,<br />

the herbalist owner of ‘Natursala’, knows<br />

that ‘the mountains are a huge apothecary’<br />

and produces mountain hay cushions.<br />

The Werdenfelser Workshops also make<br />

local products, for example wood frames<br />

bearing the ‘Inser Hoamat’ seal. 168 people<br />

with disabilities and 43 carers work at this<br />

certified organisation.


20 / TRAILRUNNING<br />

English Summary<br />

5.400 Höhenmeter gilt es beim<br />

Ultratrail zu überwinden.<br />

Schöner rennen<br />

Trailrunning liegt voll im Trend. Ein Ort, den die Laufszene in dieser Disziplin sehr<br />

schätzt, ist das Zugspitzdorf Grainau.<br />

Eine neue Art zu laufen findet immer<br />

mehr Anhänger: Trailrunning, abgeleitet<br />

von den englischen Worten für<br />

Pfad (trail) und Rennen (running).<br />

Trailrunning steht also für eine schnelle,<br />

sportliche Fortbewegung jenseits befestigter<br />

Wege. Ein Ort, den die Laufszene in dieser<br />

Disziplin sehr schätzt, ist das Zugspitzdorf<br />

Grainau: Vier ausgeschilderte, unterschiedliche<br />

lange und schwierige Trails sorgen für<br />

ansprechende Herausforderungen und erfreuen<br />

das Sportlerherz zudem mit spektakulären<br />

Aussichten.<br />

„Der Blick runter auf den Eibsee<br />

ist besonders schön“, findet<br />

Walter Klotz, begeisterter Trailrunner,<br />

Mitglied des Grainauer<br />

Laufteams „Team Groana“<br />

und verantwortlich für<br />

die Beschilderung der Trails.<br />

Was Klotz auch genießt: „Wenn man ganz in<br />

der Frühe unterwegs ist, sieht man manchmal<br />

Rehe oder Hirsche.“<br />

Trailrunning: ein Sport für jeden<br />

Fast jeder kann diesen Sport anfangen,<br />

sind Läufer Walter Klotz und Martina Burger,<br />

stellvertretende Tourismusdirektorin<br />

von Grainau, sich einig. „Jeder Trailrunner<br />

beginnt mit ganz normalem Berggehen, die<br />

Geschwindigkeit wird nicht vorgegeben“,<br />

erklärt Burger. Gute Sportschuhe mit Profilsohle,<br />

Funktionskleidung, etwas gegen<br />

Regen und auch Kälte – schon ist man passend<br />

angezogen. Burger läuft selbst gern<br />

und oft und betont: „Relativ schnell erreicht<br />

man eine gute Kondition und auch die Ganzkörpermuskulatur<br />

wird trainiert.“ Prinzipiell<br />

könne jeder in jedem Alter starten, meint<br />

sie. „Ein Gesundheitscheck zuvor ist aber nie<br />

schlecht, bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />

sollte man sich mit dem Hausarzt<br />

absprechen.“<br />

In der Tourist-Information und im Internet<br />

wartet eine Broschüre mit allen vier Trails<br />

der Region auf Interessierte. Start und Ziel<br />

jeder Runde ist das Kurhaus. Für Neueinsteiger<br />

ist die Grainau-Höhenrain-Runde<br />

eine gute Wahl: Mit 8,8 Kilometern und<br />

200 Höhenmetern sowie dem Schwierigkeitsgrad<br />

„leicht“ eignet sie sich auch für<br />

Untrainierte. Die Anstiege halten sich in<br />

Grenzen, die Ausblicke vom Höhenrain<br />

hinunter auf Grainau sowie auf das Waxenstein-<br />

und Zugspitzmassiv bezaubern.<br />

Ambitioniertere wählen gerne die Grainau-<br />

Badersee-Runde, die 16 Kilometer und<br />

Anmeldung zum<br />

Trailrunning in Grainau<br />

Tourist-Information<br />

Zugspitzdorf Grainau<br />

Parkweg 8<br />

82491 Grainau<br />

+49 8821 981850<br />

info@grainau.de<br />

grainau.de/de/freizeit_erholung/<br />

trailrunning<br />

518 Höhenmeter zu bieten hat. Eingang der<br />

Höllentalklamm, Panoramaweg unter dem<br />

Waxensteinkamm, der Blick auf den kristallklaren<br />

Badersee – der Körper wird fit, der<br />

Geist ganz weit. Fortgeschrittene fordert die<br />

anspruchsvolle Grainau-Eibsee-Runde mit<br />

ihren 22,3 Kilometern und 621 Höhenmetern.<br />

Der Eibsee ist immer eine Wanderung<br />

wert. Für die sportliche Herausforderung sorgen<br />

die Länge, eine volle Halbmarathondistanz<br />

plus 600 Höhenmeter bergauf. Nur die<br />

Erfahrensten trauen sich die extrem schwierige<br />

Grainau-Törlen-Runde zu. 43,3 Kilometer<br />

lang, mit 1.983 zu überwindenden<br />

Höhenmetern geht es über die Grenze von<br />

Grainau nach Ehrwald und zurück.<br />

Jeder Trailrunner beginnt<br />

mit ganz normalem<br />

Berggehen.<br />

Martina Burger,<br />

stellvertretende Tourismusdirektorin Grainau<br />

Und wer dann so richtig Blut geleckt hat,<br />

der kommt immer wieder … vielleicht auch<br />

mal zum Ultratrail. Walter Klotz schwärmt<br />

von dem Event, das Grainau, Ehrwald, Leutasch-Weidach,<br />

Mittenwald und Garmisch-<br />

Partenkirchen ins Trailrun-Fieber versetzt<br />

und bis zu 2.500 Sportbegeisterten aus mehr<br />

Bis zu 2.500 Sportbegeisterte<br />

treffen sich beim Ultratrail.<br />

Die Natur um das Zugspitzmassiv<br />

macht den Ultratrail zu etwas<br />

Besonderem.<br />

als 50 Nationen Muskelkater, Nervenkitzel<br />

und Glücksgefühle beschert. „Wann hat man<br />

mal die Chance, 100 Kilometer am Stück zu<br />

laufen?“, so Klotz. „Und das mit einem Drei-<br />

Kilo-Rucksack, Stationen mit Verpflegung<br />

gibt es ja genug!“ 25 Stunden haben die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um diese<br />

Distanz zurückzulegen – inklusive 5.400 Höhenmeter.<br />

„Für die, denen 100 Kilometer zu<br />

viel sind, gibt es kürzere Trails, sodass man<br />

immer neue Läufer trifft“, berichtet Klotz –<br />

namentlich den Supertrail XL (81,4 Kilometer),<br />

den Supertrail (62,8 Kilometer), den Basetrail<br />

XL (39,3 Kilometer) und den Basetrail<br />

(25,1 Kilometer). „Wer eine gute Kondition<br />

hat“, so Klotz, „sich konzentriert, für jedes<br />

Wetter passende Kleidung dabei hat, genug<br />

isst und trinkt, erreicht sein Ziel.“<br />

Der Ultratrail: ein einmaliges Ereignis<br />

Michael Arend aus Füssen hat den Ultratrail<br />

2015 gewonnen und berichtet, was diesen<br />

Event von anderen abhebt: „Die Natur um<br />

A new way of running is growing<br />

in popularity: trail running, rapid,<br />

sporty action off the beaten track.<br />

A place that members of the running<br />

scene love for this discipline is the<br />

village of Grainau: four signposted<br />

trails or varying length and difficulty<br />

ensure a challenge for all abilities<br />

but reward everyone who attempts<br />

them with spectacular views. The<br />

sport is generally suitable for all<br />

ages, but a quick health check<br />

beforehand is always a good idea.<br />

A brochure detailing the four trails<br />

is available at the tourist information<br />

and on the internet, and each route<br />

starts at the ‘Kurhaus’. Good running<br />

shoes with deep-tread soles, functional<br />

clothing, something for the rain<br />

and the cold – and you’re ready to go.<br />

das Zugspitzmassiv ist so vielfältig, dass<br />

ein Highlight schwer zu benennen ist. Die<br />

Stimmung ändert sich mit dem Wetter und<br />

dem Licht so schnell wie die der Läufer. Die<br />

Atmosphäre bei der Vorstellung der Nationen<br />

und der Siegerehrung sind sicherlich<br />

abseits vom Rennen ein absolutes Muss.“<br />

Auch Martina Burger ist dem Ultratrail<br />

inzwischen verfallen: „Das Feedback der<br />

Läuferinnen und Läufer nach einem Rennen<br />

oder auch nach dem Training ist immer wieder<br />

das gleiche: Sie sind von Strapazen gezeichnet,<br />

aber überglücklich, es geschafft zu<br />

haben. Im Zielbereich spielen sich oft rührende<br />

Szenen ab. Die Aktiven freuen sich,<br />

die Zuschauer sind vom Start über die Nacht<br />

bis zum nächsten Morgen dabei gewesen,<br />

haben mitgefiebert. Die Läufer werden mit<br />

Anfeuerungen und Applaus ins Ziel getragen.“<br />

Auch der Teamgeist der Sportlerinnen<br />

und Sportler auf der Strecke sei wunderbar,<br />

betont Burger: „Die Läufer unterstützen sich<br />

gegenseitig auf der Strecke, bauen sich auf.<br />

Das muss man mal erlebt haben!“ <br />

<br />

Petra Plaum<br />

Interview mit Ultratrail-Runner Walter Klotz<br />

und Profi-Tipps von Ultratrail-Sieger<br />

Michael Arend in der GRENZENLOS-App.


22 / BIKE-TRAIL<br />

Ein Trail für alle Fälle<br />

Mit dem Mountainbike in der Tiroler Zugspitz Arena – das geht auf<br />

immer mehr Trails und inzwischen oft auch mit dem E-Bike.<br />

Auch für Anfänger: der Grubigalmtrail<br />

Der Grubigalmtrail in Lermoos ist 4,5 Kilometer<br />

lang und die mäßige Hangneigung<br />

ermöglicht auch Anfängern eine gute Fahrt.<br />

Mittelschwer: die Skigasse<br />

Die Skigasse in Lermoos läuft von der Bergstation<br />

aus zur Wolfratshauser Hütte, ist<br />

800 Meter lang, bietet 100 Höhenmeter zum<br />

Überwinden und gilt als mittelschwer.<br />

Der Kulttrail: der Blindseetrail<br />

Stolze sieben Kilometer umfasst der Blindseetrail,<br />

der oberhalb der Grubigalm in Lermoos<br />

beginnt. „Der Blindseetrail ist der Kulttrail<br />

in der Region“, betont Georg. „Technisch<br />

ist er etwas anspruchsvoller, landschaftlich<br />

toll.“ 600 Höhenmeter wollen bezwungen<br />

sein, dafür erwartet den Biker am Ende eine<br />

Traumaussicht: Das Wettersteingebirge vor<br />

der Nase, den Blindsee zu Füßen. „Weil der<br />

Trail direkt am See entlang verläuft, kann<br />

man gleich reinspringen“, empfiehlt Georg.<br />

Für Familien: der Barbarasteig<br />

Georg und Flo loben auch den Barbarasteig.<br />

Auf dem Marienberg in Biberwier zieht er sich<br />

1,7 Kilometer lang. „Er ist besonders schön,<br />

mit Wald, Wurzelpassagen und immer wieder<br />

mit einer besonderen Aussicht“, findet Georg.<br />

Zudem ist der Barbarasteig mit dem Lift<br />

erreichbar, sodass auch Familien ihn gerne<br />

nutzen. Wer dann nicht genug hat, kann den<br />

Barbarasteig verlängern – die Erweiterung ist<br />

die Rauhe-Gasse, die 900 Meter umfasst.<br />

Eine weitere Neuerung aus 2016 war die<br />

Freeride-Strecke „Forest 2“ in Lermoos. Sie<br />

startet an der Grubigalm, dann geht es ordentlich<br />

downhill und nach 3,2 Kilometern<br />

und knapp 400 Höhenmetern mittelschwerer<br />

Abfahrt weiter in die Freeride-Strecken<br />

bzw. „Forest Thunder“ bzw. „Forest 1“.<br />

Allen Bike-Fans gemeinsam ist, dass sie<br />

von der Region total begeistert sind: „Es ist<br />

eben kein Bikepark-Flair hier, sondern naturbelassen“,<br />

betont Flo. Georg meint: „Wir haben<br />

ein tolles Panorama, schöne Seetouren,<br />

eine gute Kombination von Sehenswürdigkeiten<br />

und dann noch unsere Infrastruktur<br />

mit Hütten und Liften.“ Langweilig wird es<br />

einem beim Biken in der TZA nie. <br />

<br />

Petra Plaum<br />

Bikeguiding<br />

Zugspitzarena<br />

Unterdorf 6, 6631 Lermoos<br />

+43 664 4519963<br />

georg.mott@bikeguiding.at<br />

www.bikeguiding.at<br />

Warum Mountainbike-Fans von<br />

Touren in der Tiroler Zugspitz<br />

Arena immer mit leuchtenden<br />

Augen zurückkommen? Für<br />

Georg Mott, der vor 30 Jahren mit dem Biken<br />

anfing und die Bike-Schule „Bike guiding Zugspitzarena“<br />

leitet, ist das keine Frage. „Wir<br />

haben für alle Schwierigkeitsstufen etwas<br />

zu bieten, ganz leichte, flowige Trails ebenso<br />

wie sehr schwere für Anspruchsvolle“, betont<br />

Georg. Viele Singletrails sind echte Geheimtipps,<br />

auf die die Bikeguides ihre Schüler erst<br />

hinweisen. Und ob 7 Jahre oder 77 Jahre, für<br />

jeden findet sich die richtige Tour, ist Georg<br />

überzeugt.<br />

Wie aber wird man, egal, in welchem Alter,<br />

ein guter Mountainbiker, ein echter Crack?<br />

Georgs Tipps: „Wichtig ist, dass man gute,<br />

funktionelle Bike-Kleidung mitnimmt, die für<br />

jede Temperatur gut geeignet ist. Nicht nur<br />

ein Helm, sondern auch leichte Protektoren<br />

sind wichtig. Und wenn man vorher an seiner<br />

Kondition, Koordination und dem Gleichgewicht<br />

gearbeitet hat und relativ fit ist, ist das<br />

immer von Vorteil.“<br />

„Bikern, die ihre Fahrtechnik verbessern<br />

möchten, empfehle ich einen Private Guide“,<br />

ergänzt Florian Nagele von bike.sports Bichlbach,<br />

genannt Flo, selbst begeisterter Biker<br />

und Bike-Guide. „Professionelles Coaching direkt<br />

auf den Trails sowie wertvolle Tricks und<br />

Tipps, genau auf die jeweiligen Bedürfnisse<br />

angepasst, erhöhen die Fahrsicherheit und<br />

den Spaß am Biken.“ So können Anfänger,<br />

Profis und Menschen fast jeden Alters ihre<br />

Technik verbessern und sicher Spaß haben.<br />

Zu den einzelnen Gruppen meint Georg:<br />

„Kinder lernen sehr schnell, viel schneller<br />

als Erwachsene. Darum ist es besonders<br />

wichtig, dass sie eine Technikschulung bekommen.<br />

Dass sie wissen: Koordination und<br />

Sensorik kommen vor dem Tempo dran.“<br />

Aber auch 80-Jährige bekommen hier noch<br />

Tipps, ergänzt Georg. „Es gibt immer mehr<br />

Biker in höherem Alter, seitdem es E-Bikes<br />

gibt“, merkt er an. Bei Flo kann man inzwischen<br />

nicht umsonst auch E-Bikes leihen.<br />

Einige Modelle sind aber auch für junge<br />

Leute attraktiv, verrät Georg. „Wenn Gruppen<br />

mit unterschiedlicher Kondition zusammen<br />

fahren, kann das E-Bike die Unterschiede<br />

ausgleichen. Und wer schon eine gute Kondition<br />

hat, kann, wenn er ab und zu die<br />

Unterstützung des E-Bikes nutzt, doppelt so<br />

weit kommen wie sonst.“<br />

Die Zahl der Trails wächst ständig<br />

<strong>2017</strong> sollen mehrere neue Trails eröffnet<br />

werden – die genaue Wegstrecke und der<br />

Eröffnungstermin hängen aber von Faktoren<br />

wie den Genehmigungen und dem<br />

Wetter ab. Deshalb sind noch kaum Details<br />

zu erfahren. Doch so viel darf verraten werden:<br />

„Back to the roots … die Abfahrt muss<br />

mit eigener Muskelkraft erarbeitet werden.<br />

Oben angekommen, erwarten den Biker 600<br />

fahrtechnisch anspruchsvolle Tiefenmeter.“<br />

Doch auch die bestehenden Trails haben<br />

nach wie vor eine Menge zu bieten. 2016<br />

neu hinzu kamen der Grubig almtrail, die<br />

Skigasse, der Blindseetrail, der Barbara steig<br />

und die Rauhe-Gasse.<br />

Mehr Bike-Tipps vom Experten<br />

Florian Nagele im Interview in der<br />

GRENZENLOS-App.<br />

Tipp<br />

Mountainbike-Touren und<br />

Singletrails entdecken, nach Schwierigkeitsgrad<br />

geordnet:<br />

www.zugspitzarena.com/de/<br />

info-service/tourenportal<br />

English Summary<br />

Why do mountain bike fans return<br />

from their trips in the Tyrol Zugspitz<br />

Arena with shining eyes? For Georg<br />

Mott, head of the ‘Bikeguiding<br />

Zugspitzarena’ school, that’s an easy<br />

question: ‘We’ve got something for<br />

all levels of ability, from really easy<br />

trails to truly tough ones,’ he says,<br />

adding that there’s a route for everyone<br />

from 7 to 77 years. Georg’s tips:<br />

‘It’s important to take along good<br />

bike clothing suitable for all temperatures.<br />

Both a helmet and protectors<br />

are required. And it’s always good<br />

if you’ve worked on your stamina,<br />

coordination, and balance.’ Florian<br />

Nagele, from bike.sports Bichlbach,<br />

recommends a private guide for<br />

bikers who want to improve their<br />

riding skills. ‘Since the introduction<br />

of e-bikes, we’re also seeing more<br />

older riders,’ he says. Florian now<br />

offers these e-bikes for hire, and<br />

Georg adds that some of them<br />

are also good for young people:<br />

‘When groups of varying ability<br />

ride together, the e-bike can compensate<br />

for their differences.’ Something<br />

for everyone, then, and more trails<br />

are opening in <strong>2017</strong>.


24 / RESERL 25<br />

Das Reserl auf dem Eibsee<br />

Alles einsteigen! Das Reserl, ein kleines Motorboot,<br />

das seine Runden über den klaren Eibsee<br />

dreht, lädt Gäste und Einheimische zu einer<br />

Rundfahrt ein. In etwa 20 Minuten geht es mit<br />

dem Kapitän auf Entdeckertour: vorbei an den<br />

schönsten Buchten, Badeplätzen und den acht<br />

Inseln im Norden des Eibsees, die Zugspitze<br />

immer im Blick. Nach fast 60 Jahren im Einsatz<br />

fährt das Reserl in dieser Saison zum ersten<br />

Mal umweltfreundlich und leise, denn das<br />

Motorboot hat einen Elektromotor bekommen.<br />

Von Mitte Mai bis Mitte September dreht das<br />

Reserl seine Runden. Mit der GrainauCard fährt<br />

jeder Gast einmal pro Aufenthalt kostenlos mit.<br />

Übrigens: Das Reserl kann man auch exklusiv<br />

anmieten. Infos hierzu unter:<br />

+49 8821 9881-440 oder<br />

sales@eibsee-hotel.de<br />

www.eibsee.de<br />

English Summary<br />

All aboard! The ‘Reserl’, a small motorboat<br />

that traverses the clear waters of the Eibsee<br />

lake, invites both guests and locals to enjoy<br />

a relaxing and fascinating tour. In around 20<br />

minutes, the captain will take you on a little<br />

expedition past pretty inlets, bathing spots,<br />

and the eight islands in the northern part of<br />

the lake, always with the Zugspitze in view.<br />

After almost 60 years of service, the ‘Reserl’<br />

is now environmentally-friendly and quiet<br />

for the first time, as it’s been given an electric<br />

motor. It runs from mid-May to mid-September<br />

and all guests in possession of the Grainau<br />

Card can take a free trip during their stay.<br />

The boat can also be hired for private trips.<br />

Call +49 8821/98 81-440 or write to<br />

sales@eibsee-hotel.de to find out more.


26 / FAMILIENNESTER<br />

27<br />

Bach, Wiese, Wald statt<br />

Stadt, Land, Fluss<br />

Tirols Betreuungskonzept Familiennester feiert <strong>2017</strong> seinen 20. Geburtstag.<br />

Im Jubiläumsjahr geht es mit dem Waldgeist Rudi Rucksack auf Entdeckungstour.<br />

Rudi Rucksack weiß Bescheid. Im<br />

Bauch des freundlichen Waldgeistes<br />

stecken viele Dinge, die Kindern<br />

beim Überleben in der Wildnis<br />

helfen und die Langeweile vertreiben. Rudi<br />

ist der Held der Familiennester, einem Angebot,<br />

das die Tirol Werbung schon vor rund<br />

20 Jahren entwickelt hat. Der Gedanke dabei:<br />

Urlaub mit einer Kinderbetreuung, die Buben<br />

und Mädchen glücklich macht und Eltern Zeit<br />

zum Durchschnaufen schenkt – wer will das<br />

nicht? Darum erkunden nun an jedem Wochentag<br />

im <strong>Sommer</strong> Gästekinder gemeinsam<br />

mit Betreuern, die sich bestens auskennen,<br />

die Landschaft, in der sie Ferien machen.<br />

Marlies Erhard managt schon seit 1998<br />

die Familiennester-Betreuerschulungen und<br />

ist seit 2011 Geschäftsführerin der Familiennester.<br />

„Fokus unserer Spielprogramme“,<br />

Fokus unserer Spielprogramme<br />

sind Bach,<br />

Wiese und Wald.<br />

Marlies Erhard,<br />

Geschäftsführerin der Familiennester<br />

informiert sie, „sind Bach, Wiese und Wald.<br />

Wir bespielen also unser Naturinventar.<br />

Kinder werden ab vier Jahren betreut, wobei<br />

Eltern ihre Kinder gern begleiten können<br />

und das auch oft gerne tun.“ Das Angebot<br />

gilt auch für Kinder, die geistig oder körperlich<br />

Förderbedarf haben.<br />

Alle Hotels, Pensionen und Bauernhöfe,<br />

die Nestpartner werden, erfüllen eine Reihe<br />

einheitlicher Kriterien. In der Tiroler Zugspitz<br />

Arena sind alle Nestpartner auch Partner des<br />

Sport-Erlebnis-Anbieters Bergsport Total.<br />

Mit Rudi Rucksack geht es in der Tiroler<br />

Zugspitz Arena auf Entdeckungstour.<br />

Petra Solly von Bergsport Total koordiniert<br />

seit vier Jahren das Familiennester-<br />

Programm in der Tiroler Zugspitz Arena und<br />

erklärt: „Die Saison fängt Ende Juni an und<br />

dauert bis in den September. Montags ist<br />

unser Familientag, an dem wir gemeinsam<br />

mit Eltern und Kindern etwas unternehmen<br />

und wir uns alle kennenlernen.“ Wann immer<br />

das Wetter es irgendwie zulässt, wird<br />

draußen gewandert, gebastelt, geklettert,<br />

English Summary<br />

Tyrol’s ‘Familiennester’ (‘family nests’)<br />

care programme for children from<br />

4 to 12 years is celebrating its 20th<br />

birthday. This year, join woodland<br />

sprite Rudi Rucksack on a tour of<br />

discovery. The stomach of the little<br />

sprite is filled with many things to<br />

help children survive in the wilderness<br />

and stave off boredom. And on<br />

every weekday in the summer, guest<br />

children and expert carers explore the<br />

surroundings at their holiday destination.<br />

The service is available from late<br />

June to mid-September and is free to<br />

families staying at a hotel or guesthouse<br />

accredited as a nest partner<br />

(see www.tiroler-familiennester.at).<br />

Others are free to take part, too,<br />

and can find out about prices and<br />

times at www.bergsport-total.at.<br />

gesungen und gespielt – nur bei ausgesprochen<br />

schlechter Witterung weicht das Team<br />

mit den Kindern mal nach drinnen aus.<br />

Spaß und Abenteuer mit dem<br />

Waldgeist Rudi Rucksack<br />

Jedes Jahr lassen sich Erhard und ihr Team<br />

ein neues, naturnahes Programmangebot<br />

mit dazugehörigem Maskottchen einfallen.<br />

Für dieses Jahr steht Rudi Rucksack im<br />

Mittelpunkt. Die Abenteuer mit ihm füllen<br />

einen Tag jeder Woche, ansonsten lassen<br />

unter anderem Piratentage, Goldschürfen<br />

und Berg-Aktiv-Abenteuer die Zeit wie im<br />

Flug vergehen. „Mit ganz einfachen Dingen<br />

können Kinder bei uns eine tolle Zeit erleben“,<br />

betont Petra Solly und: „Sie sind dazu<br />

aufgefordert, Spuren zu finden, Rätsel zu<br />

lösen, Geheimsprachen zu entziffern. Es<br />

geht darum, die Natur zu entdecken und zu<br />

sagen: Hey, schau mal, was für tolle Sachen<br />

wir hier haben!“ Auch dürfen die jungen Teilnehmer<br />

immer eigene Ideen mit einbringen.<br />

Wer vermisst da Tablet, Smartphone und<br />

Fernseher? Niemand! Im Gegenteil, weiß<br />

Petra Solly: „Hinterher sagen die Kinder oft:<br />

So ein toller Tag! Wir kommen wieder! Und<br />

die Eltern bedanken sich und meinen: Das ist<br />

ja voll auf uns abgestimmt! Und auch: Diese<br />

Spielideen nehmen wir mit nach Hause!“<br />

Was tun, wenn ein Kind mit elf, zwölf<br />

Jahren zu alt wird für das Familiennester-<br />

Programm, aber noch zu jung ist, um wie<br />

die Eltern Sport oder Wellness zu genießen?<br />

Marlies Erhard informiert: „Seit einigen<br />

Jahren bietet jede Region auch Jugendprogramme<br />

für das Alter 10+ an, wie zum Beispiel<br />

Klettern, Rafting, Bogenschießen etc.“<br />

Petra Solly ergänzt: „Für die Jugendlichen ab<br />

13 oder 14 haben wir dann eigene Kletterund<br />

Wanderkurs-Angebote.“ Damit jeder in<br />

der Familie sich im Urlaub so geborgen und<br />

gleichzeitig so unternehmungslustig fühlt<br />

wie ein Vogel im Nest. <br />

<br />

Petra Plaum<br />

Die Familiennester<br />

Die Familiennester-Betreuung für Kinder<br />

im Alter zwischen vier und etwa zwölf<br />

Jahren gibt es in der Tiroler Zugspitz<br />

Arena ab Ende Juni bis Anfang/Mitte<br />

September. Das Programm läuft<br />

montags und freitags jeweils von<br />

10 bis 13 Uhr, dienstags, mittwochs<br />

und donnerstags von 10 bis 15 Uhr.<br />

Gratis teilnehmen dürfen Familien, die<br />

in einem als Nestpartner oder Premium-<br />

Nestpartner qualifizierten Hotel oder<br />

einer Pension zu Gast sind. Mehr dazu:<br />

www.tiroler-familiennester.at/orteunterkunfte/zugspitz-arena/<br />

Wer nicht in einem Partnerbetrieb<br />

nächtigt, kann selbstverständlich auch<br />

teilnehmen. Preise und Zeiten unter:<br />

www.bergsport-total.at


28 / BAYERISCHE ORIGINALE<br />

29<br />

English Summary<br />

Jetzt wird’s zünftig<br />

Bei den Festwochen in Garmisch-Partenkirchen wird Tradition gelebt:<br />

vom Goaßlschnalzen bis zur handgemachten Lederhose vom Säcklermeister.<br />

Der „Alte Tanz“ erinnert<br />

an die Barockzeit.<br />

Beim Stoahebn sind<br />

Muskeln gefragt.<br />

Wenn Garmisch-Partenkirchen<br />

wieder seine Festwochen feiert,<br />

ist das für Einheimische<br />

und Gäste nicht nur eine Riesengaudi,<br />

sondern auch echte gelebte Tradition,<br />

wie man sie in dieser Vielfalt selten<br />

sieht. Von den Schuhplattlern bis zu den<br />

Stoahebern, vom historischen „Alten Tanz“<br />

über die Goaßlschnalzer bis hin zum Säcklermeister:<br />

Doch woran erkennt man, dass es<br />

sich bei allen um echte Werdenfelser Originale<br />

handelt?<br />

Schuhplattler<br />

Schuhplattln zum Beispiel hat in Garmisch<br />

eine lange Tradition. Bis heute treten die<br />

Schuhplattler noch in Originaltracht auf, wie<br />

der Vorsitzende des Garmischer Volkstrachtenvereins,<br />

Christian Ruf, erzählt. Während<br />

sich die jungen Frauen im roten Dirndl mit<br />

blauer Schürze und Fransentuch zur Blasmusik<br />

drehen, schuhplattln die Burschen<br />

im Kreis hinter ihnen her. Sie tragen die<br />

klassische Werdenfelser Lederhose mit den<br />

charakteristisch handgestickten Hosenträgern,<br />

ein weißes Trachtenhemd, Seidentuch-<br />

Krawatte oder Halstuch und einen grünen<br />

Velourshut mit weißem Adlerflaum. „Unsere<br />

Spezialität ist der ,Werdenfelser‘, das heißt,<br />

beim Schuhplattln tanzen Frauen und Männer<br />

Figuren dazu“, erklärt Ruf, Kulturbeauftragter<br />

bei Garmisch-Partenkirchen Tourismus. „Es<br />

gibt ähnliche Melodien und verschiedene<br />

Schlagfolgen.“ Leicht ist das nicht: Der Rhythmus<br />

muss passen, alle müssen sich synchron<br />

bewegen, klatschen, drehen und die vielen<br />

verschiedenen Figuren beherrschen. Darum<br />

wird im Vorfeld einmal die Woche geübt.<br />

„Alter Tanz“<br />

Musikalisch etwas langsamer geht es beim<br />

historischen „Alten Tanz“ zu, einem „Vorläufer<br />

vom Schuhplattler“, wie Christian Ruf<br />

sagt. Auch hier spielt die Originaltracht<br />

eine große Rolle, die von der Bürgertracht<br />

vor rund 170 Jahren stammt. Die Tänzer tragen<br />

wie damals weiße Strümpfe, eine rote<br />

Weste und eine Art niedrigen Zylinder, den<br />

sogenannten Kastorer, Schnallenschuhe und<br />

einen Gürtel. Der Tanz, bei dem schon Figuren<br />

dabei sind, ist dem Menuett nachempfunden<br />

und erinnert an die Barockzeit. Ruf:<br />

„Die Bürger haben die höfischen Tänze zur<br />

Blasmusik im bäuerlichen Umfeld entstehen<br />

lassen. Auch die Frauen tragen eine typische<br />

Brokathaube, das sogenannte Bramle, die<br />

einen großen Pelzrand besitzt und mit Otterfell<br />

verbrämt wurde. Dazu einen Plissee-<br />

Rock, ein Brokatoberteil und einen Spitzenkragen<br />

darüber. Es gibt feste Schrittfolgen,<br />

wie beim höfischen Tanz auch. „Das sind die<br />

frühen Paartänze“, sagt Ruf.<br />

When Garmisch-Partenkirchen<br />

celebrates its festival weeks, it’s<br />

not just great fun but also a genuine<br />

tradition for both locals and guests.<br />

Dancing the Schuhplattler in traditional<br />

costume, for example, is a timehonoured<br />

custom in Garmisch.<br />

The historic ‘old dance’ is a little<br />

slower, and here too, traditional<br />

dress dating back 170 years is the<br />

norm. In Bavarian costume and with<br />

tensed muscles, a stone lifter grasps<br />

a 508-pound stone and raises it<br />

towards the one-metre mark, the<br />

highest level. Stone lifting is a<br />

Bavarian strength event. Whipcrackers<br />

wear lederhosen and white<br />

shirts, and usually come in fours or<br />

eights to produce a well-timed display<br />

to the rhythm of the accordion music.<br />

Stoaheber<br />

Einen kräftigen Schluck aus dem Maßkrug – und<br />

los geht es. In bayerischer Tracht und mit angespannten<br />

Muskeln ergreift der Stoaheber auf<br />

dem Hebegestell auf der Bühne mit den Händen<br />

die beiden Griffe – und zieht den eckigen<br />

508 Pfund schweren Stein in seiner Halterung<br />

nach oben – Richtung Einmeter-Marke, Höchstwert.<br />

Stoaheben ist ein bayerischer Kraftsport,<br />

ein Wirts haussport, der noch auf Traditionsebene<br />

angesiedelt ist und nicht zu den olympischen<br />

Disziplinen gehört, wie Christian Ruf<br />

sagt. „Bei uns heben die meisten Einheimischen<br />

in der Tracht oder in der Lederhose“, so<br />

der Garmischer Kulturbeauftragte. „Da gehören<br />

ein guter Körperbau und gute Technik dazu,<br />

aber so richtig übermuskulös sind die meisten<br />

Stoaheber gar nicht.“ 508 Pfund, also 254 Kilo,<br />

ist hier die feste Einheit, die der Stein haben<br />

muss. Erreicht man einen Meter, können weitere<br />

25 Kilogewichte daraufgelegt werden.<br />

Gehoben wird in vier Gewichtsklassen.<br />

Goaßlschnalzer<br />

Wer richtig Goaßlschnalzen will, braucht „Taktgefühl,<br />

Musikalität und die richtige Technik“,<br />

wie Ruf betont. „Der Goaßlschnalzer ist immer<br />

in der Tracht, hat eine Lederhose und ein weißes<br />

Hemd an, allerdings keinen Hutschmuck,<br />

weil der leicht kaputtgeht.“ Oft sind die Goaßlschnalzer<br />

zu viert oder acht und daher kommt<br />

es auf das richtige Timing an. Knallen muss<br />

es bei allen Goaßlschnalzern synchron und im<br />

Rhythmus der Ziehharmonikamusik. Ursprünglich<br />

war es ein alter Fuhrmannsbrauch: Wenn<br />

sich die Fuhrwerke begegneten, ließen sie<br />

mit ihren Peitschen bestimmte Schlagfolgen<br />

hören. Die Kunst besteht heute darin, mit Einzel-<br />

und Doppelschlägen gemeinsam den Takt<br />

zu halten. Jeder schwingt dazu eine liegende<br />

Acht in der Luft. Das Wichtigste am Seil ist der<br />

sogenannte Schmitz, die ausgefranste Spitze<br />

der Goaßl, die dann in der Luft den Überschall-<br />

Knall erzeugt, der fast an Kanonendonner<br />

erinnert.<br />

Säcklermeister<br />

Auch an der Werdenfelser Lederhose erkennt<br />

man das Original. Und die macht beispielsweise<br />

der Garmischer Säcklermeister Thomas Hutter,<br />

der einzige Lederhosenmachermeister<br />

im ganzen Landkreis. Zu ihm kommt jeder<br />

gern, und für einen fröhlichen Ratsch hat er<br />

immer Zeit. Hutter übt sein Traditionshandwerk<br />

mittlerweile seit 49 Jahren in sechster<br />

Generation aus, wie er erzählt. Seine Werkstatt<br />

ist gemütlich: eine Nähmaschine, eine<br />

große Arbeitsplatte, Werkzeug und Zubehör in<br />

Hülle und Fülle. Der Säcklermeister zeigt auf<br />

die schwarze kurze Lederhose, die auf seinem<br />

Arbeitstisch liegt. „Unsere Tracht ist schwarz.<br />

Das Leder wird mit Dorschfett gegerbt und<br />

dann nach einem alten Verfahren eingefärbt.“<br />

Er deutet auf die grünen kunstvollen Stickereien<br />

auf der Hose: „Die sind typisch: Gams,<br />

Eichenlaub und Eicheln.“ Da werde jeder Stich<br />

mit der Hand genäht, nur die Seitennähte<br />

mache er mit der Nähmaschine. „Ich nehme<br />

doppelten zusammengedrehten Zwirn, der<br />

mit Wachs und Baumharz eingerieben wird,<br />

da reißt nichts mehr.“<br />

Auch die Knöpfe oder die Versäuberung der<br />

Nähte, alles macht er mit der Hand und fast alles<br />

allein. „Helfen tut mir nur meine Frau“, sagt<br />

Hutter. Etwa 30 Stunden braucht der Säcklermeister<br />

für eine maßgefertigte Werdenfelser<br />

Lederhose „und dafür muss man eingearbeitet<br />

sein“. Sie ist aus Hirschleder. Die Warte zeit<br />

von einem Jahr nehmen seine Kunden gern<br />

in Kauf. Denn die lohnt sich in jeder Hinsicht.<br />

„Zwei Generationen lang hält so eine Hose<br />

schon“, sagt Hutter. „Ich arbeite mittlerweile<br />

nur noch für die Werdenfelser, die noch wissen,<br />

wie unsere Hosen aussehen.“ Daneben<br />

macht er auch kunstvoll bestickte Hosenträger.<br />

„Wenn ich sehe, wie sich einer über seine von<br />

mir gemachte Lederhose freut, macht mich<br />

das glücklich.“ <br />

<br />

Lucia Glahn<br />

Ein echtes Original: Säcklermeister<br />

Thomas Hutter.<br />

Beim Goaßlschnalzen wird‘s<br />

laut.


30 / SCHUTZHEILIGER<br />

PROMOTION / 31<br />

Tage mit Tradition – der „Antoni-Tag“<br />

Er ist der Schutzheilige der Bäcker, der Reisenden und der Vergesslichen.<br />

Vor allem aber ist Antonius von Padua der Patron der Partenkirchner und wird<br />

am 13. Juni gefeiert.<br />

Den Schlüssel verloren? Das wichtige<br />

Dokument verlegt? Das gute<br />

Silberbesteck unauffindbar verstaut?<br />

Wem etwas abhandengekommen<br />

ist, was immer es auch sei, dem<br />

empfiehlt sich aus dem Reigen der vielen<br />

katholischen Heiligen der gute Antonius<br />

von Padua, portugiesischer Kirchenlehrer<br />

aus dem 12. Jahrhundert, vor allem aber<br />

Patron der Vergesslichen. Was trotz seiner<br />

Ämterhäufung – ihm sind die offiziellen<br />

Schutzpatronate über die Bäcker, Schweinehirten,<br />

Bergleute, Reisenden und Sozialarbeiter<br />

zugewiesen – wohl den Löwenanteil<br />

seiner Arbeit ausmachen dürfte. Weil er<br />

offenbar schon oft und verlässlich geholfen<br />

hat, trägt er im Volksmund den Ehrennamen<br />

„Schlamper toni“.<br />

Was in den einschlägigen Lexika und Heiligenverzeichnissen<br />

nur selten zu lesen ist: Der<br />

„Antoni“ wird auch von den Partenkirchnern<br />

als ihr Schutzheiliger verehrt. Die schmucke<br />

Wallfahrtskirche St. Anton – ursprünglich als<br />

kleine Kapelle am Fuße des Wank erbaut –<br />

wurde von 1734 bis 1736 aus Dankbarkeit<br />

darüber, dass der Ort den Plünderungen im<br />

Spanischen Erbfolgekrieg entging, zur Kirche<br />

erweitert. Gleich zweimal ist der Heilige<br />

in diesem Meisterwerk des Baumeisters<br />

Josef Schmutzer aus Wessobrunn zu sehen.<br />

Zum einen auf dem Hochaltarbild, gemalt<br />

vom Venezianer Bartolomeo Letterini, mit<br />

English Summary<br />

He’s the patron saint of bakers,<br />

swineherds, and the recovery of lost<br />

items. But more than that, Anthony<br />

of Padua is the patron saint of Partenkirchen,<br />

and can be seen twice at the<br />

St. Anthony pilgrimage church. Every<br />

year on 13 June, the people of Partenkirchen,<br />

Werdenfels, and the travellers<br />

they protect honour Anthony at a high<br />

mass held in the open air.<br />

On the evening before, fires prepare<br />

for the day ahead, which once was<br />

even a general holiday for everyone<br />

in the area.<br />

dem Jesuskind auf dem Arm. Zum anderen<br />

auf einem weit ausladenden Deckenfresko<br />

des Südtiroler Meisters Johann Evangelist<br />

Holzer inmitten einer Schar von Bittstellern,<br />

die sich seiner Fürsprache anvertrauen.<br />

Jedes Jahr am 13. Juni, im Kirchenkalender<br />

der Tag des Heiligen, feiern bis heute<br />

die Partenkirchner sowie viele Werdenfelser<br />

und von ihm beschützte Reisende mit<br />

ihnen den geliebten „Antoni“ in einem<br />

feierlichen Hochamt unter freiem Himmel.<br />

Schon am Vorabend stimmen abendliche<br />

„Antoni-Feuer“ auf den Feiertag ein, der<br />

früher sogar einmal in der Gemeinde schulund<br />

arbeitsfrei war.<br />

<br />

Bert Röge<br />

Bergerlebnis für Jedermann<br />

Im Gebiet Garmisch-Classic schlagen<br />

die Herzen von Bergfreunden höher.<br />

Manchmal wegen einer ganz nett<br />

puls treibenden Aktivität. Aber immer<br />

wegen der landschaftlichen Schönheit und<br />

Vielfalt an Bergerlebnissen für Groß und<br />

Klein, Jung und Junggebliebene. Einheimische<br />

wie Gäste schätzen die mit der Bayerischen<br />

Zugspitzbahn zugängliche Bergwelt<br />

zwischen Alpspitze, Kreuzeck und Hausberg<br />

als abwechslungsreiches Wander- und Erholungsgebiet.<br />

Wohin man auch blickt, gibt’s<br />

Natur pur und spannende Ausflugsziele wie<br />

die Aussichtsplattform AlpspiX, den Gipfel-<br />

Erlebnisweg oder den Genuss-Erlebnisweg<br />

am Fuße der markanten Alpspitze.<br />

AlpspiX: Zwischen Himmel<br />

und Höllental<br />

Knapp oberhalb der Bergstation der Alpspitzbahn<br />

formen zwei Stahlträger ein schwebendes<br />

X über tausend Meter Tiefe. Damit entlockt<br />

die Aussichtsplattform AlpspiX selbst<br />

erfahrenen Bergfexen und Gipfelstürmern<br />

andächtige Ahs und Ohs – spätestens am<br />

verglasten Ende der rund 25 Meter langen<br />

Stege, von wo aus sich uneingeschränkte<br />

Weit- und Tiefblicke auf die Zugspitze,<br />

Waxenstein, die riesige Alpspitz-Nordwand<br />

und hinunter ins wilde Höllental ergeben.<br />

Gipfel-Erlebnisweg<br />

Der Gipfel-Erlebnisweg am Osterfelderkopf<br />

ebnet allen Bergbegeisterten den Weg in<br />

hochalpine Gefilde. Familien, Senioren und<br />

weniger trittsichere Gäste können den rund<br />

700 Meter langen Rundkurs bei der Bergstation<br />

der Alpspitzbahn gemütlich erwandern<br />

und Wissenswertes zu Flora, Fauna und Geologie<br />

der Umgebung erfahren. Die informativen,<br />

quizartigen Stationen wecken auch bei<br />

kleinen Bergfexen Neugierde und Wanderlust.<br />

Highlight des kinderwagentauglichen<br />

Erlebnisweges ist die Aussichtsplattform<br />

AlpspiX, die am Ende für große Augen und<br />

weiche Knie sorgt.<br />

Genuss-Erlebnisweg<br />

Groß und Klein halten hier locker Schritt:<br />

Der knapp 3 km lange Genuss-Erlebnisweg<br />

schlängelt sich sanft von der Bergstation<br />

der Alpspitzbahn zur Bergstation der Kreuzeckbahn.<br />

Schon am Beginn wartet mit<br />

der Aussichtsplattform AlpspiX der erste<br />

Höhepunkt. Danach erwecken 18 kindgerechte<br />

Stationen am gut ausgebauten Wanderweg<br />

das „SteinReich“ des Riesen von<br />

der Alpspitze zum Leben. Kleine Bergfexe<br />

können etwa in die Fußabdrücke des Riesen<br />

steigen, den Duft der Berge erschnuppern<br />

und sich auf dem steinernen Thron wie ein<br />

echter Riese fühlen. Sonnenplätze, Relaxliegen<br />

und Schaukelelemente laden zum<br />

Verweilen ein und am Ende des Genuss-<br />

Erlebnisweges wird sogar noch ein Schatz<br />

gehoben!<br />

Garmisch-Classic Ticket<br />

Diese Seilbahn-Rundfahrt erlaubt auch<br />

weniger trittsicheren Gästen, Familien und<br />

Senioren den Genuss frischer Höhenluft<br />

und traumhafter Bergpanoramen. Mit der<br />

Alpspitzbahn geht’s auf den 2.050 m hohen<br />

Osterfelderkopf, Ausgangspunkt herrlicher<br />

Wandermöglichkeiten für Groß und Klein<br />

sowie Startpunkt der beiden Erlebniswege.<br />

Danach fährt man mit der Hochalmbahn<br />

hinab auf 1.700 m oder legt die idyllische<br />

Strecke über die Almterrassen zu Fuß zurück<br />

(ca. 1 Stunde). Von der Hochalm aus wandern<br />

alle Ausflügler in 30 Minuten auf gut ausgebauten<br />

Wegen hinunter zur Bergstation der<br />

Kreuzeckbahn. Mit ihr geht es bequem in nur<br />

7 Minuten zurück zum Startpunkt im Tal. Und<br />

bei einem sommerlichen Einkehrschwung in<br />

der Kandahar 2 endet der Wandertag ganz<br />

entspannt.<br />

Weitere Informationen zu den Bergbahnen<br />

der Bayerischen Zugspitzbahn erhalten Sie<br />

unter zugspitze.de oder Tel. +49 8821 797-0.


32 / VOLKSTRACHTENVEREIN<br />

Feiern, wo Tradition und<br />

Brauchtum noch gepflegt werden<br />

Jubiläum: 110 Jahre Volkstrachtenverein „D‘Höllentaler“ Grainau am 08. und 09. Juli <strong>2017</strong>.<br />

Tradition gestern und heute<br />

Anton Fritz, 1. Vorstand Volkstrachtenverein<br />

„D‘Höllentaler“ Grainau<br />

Als im Jahr 1907 17 Burschen und<br />

Männer im Hotel Post den Volkstrachtenverein<br />

„D‘Höllentaler“ gegründet<br />

haben, war ihnen damals<br />

bestimmt noch nicht bewusst, wie wichtig<br />

dieser Verein für den Ort einmal werden<br />

sollte.<br />

Urlaubsgäste, die etwas Besonderes<br />

erleben möchten, sollten das große Trachtenfest<br />

in Grainau nicht versäumen: Am<br />

08. und 09. Juli <strong>2017</strong> feiert der Volkstrachtenverein<br />

„D‘Höllentaler“ Grainau sein 110-jähriges<br />

Jubiläum mit einem Werdenfelser<br />

Gaufest. „Das Höllental ist das Tal, das sich<br />

hinter der Höllentalklamm erschließt und<br />

einen Zugang zur Zugspitze bildet“, erklärt<br />

Anton Fritz, 1. Vorstand des Vereins. Es dient<br />

den Landwirten noch heute als Schafweide.<br />

Von hier aus führt der Aufstieg zum Großen<br />

Waxenstein, dem Grainauer Hausberg.<br />

Das Brauchtum in seiner<br />

ursprünglichen Form bewahren<br />

„Es wurde in den zurückliegenden Jahren<br />

immer darauf geachtet, dass der Grainauer<br />

Trachtenverein das Werdenfelser Brauchtum<br />

so darstellt, wie wir es schon von unseren<br />

Vorvätern übermittelt bekommen haben.<br />

Unsere Aufgabe ist es aber auch, die Jugend<br />

für unsere Trachtensache und das schöne<br />

Brauchtum zu gewinnen. Gerade in unserer<br />

schnelllebigen Zeit kommt dem Volkstrachtenverein<br />

dabei eine große Verantwortung<br />

zu“, erzählt Fritz.<br />

Als Veranstalter vieler Feste und Feiern<br />

sei der Verein aus dem kulturellen und<br />

gesellschaftlichen Leben nicht mehr wegzudenken,<br />

erläutert Fritz weiter. Dabei sei<br />

viel Organisation mit entsprechendem Einsatz<br />

gefordert, nicht nur von den Vorstandsmitgliedern,<br />

sondern auch von den Vereinsmitgliedern.<br />

English Summary<br />

At the time seventeen men and<br />

boys founded the ‘D’Höllentaler’<br />

National Costume Society at the<br />

Hotel Post in 1907, they could not<br />

know how important it would become<br />

for the Grainau municipality. Holidaymakers<br />

who’d like to experience<br />

something different should therefore<br />

not miss the great costume festival<br />

in Grainau: on 8 and 9 July, the<br />

society celebrates its 110th birthday.<br />

As the organiser of all number of<br />

festivities, the society is an essential<br />

part of cultural and social life in the<br />

region, says Anton Fritz, its chairman,<br />

and guests can look forward to a<br />

celebration of 110 years of tradition,<br />

dancing, music, and loyalty to<br />

the society over the two days. Also<br />

celebrating a birthday, its 125th, is<br />

the Partenkirchen Folk Theatre (see<br />

the <strong>Grenzenlos</strong> app for more details),<br />

while the Grainau Pavilion is turning<br />

50 this year. It’s a beautiful music<br />

pavilion at the centre of many<br />

open-air events in Grainau, and in<br />

<strong>2017</strong> visitors can look forward to<br />

concerts and parties there, including<br />

a special concert given by Saso<br />

Avesnik on 7 July.<br />

Derzeit hat die Schuhplattlergruppe mit<br />

fast 40 Aktiven den wohl höchsten Stand<br />

seit der Vereinsgründung. In der Jugendgruppe<br />

sind etwa 25 Mädchen und Buben.<br />

Insgesamt sind bei den Veranstaltungen<br />

100 bis 130 Personen aktiv eingebunden,<br />

angefangen von den Bankaufstuhlern, Bedienungen,<br />

Küchen- und Schankpersonal<br />

bis hin zu den Schuhplattlern, der Jugendgruppe,<br />

der Gruppe „Historischer Alter Tanz“,<br />

den Sängerinnen, Musikanten, Goaslschnoizern<br />

und der Musikkapelle.<br />

Besonders aufwendig sei die Vorbereitung<br />

der 110-Jahr-Feier gewesen, informiert Fritz:<br />

„Wir haben bereits 2016 die ersten Maßnahmen<br />

getroffen. Etwa das Einladungsschreiben<br />

für unsere Nachbarvereine entworfen<br />

und frühzeitig verschickt. Vorreiter und<br />

Fuhrleute mit ihren Pferdegespannen für die<br />

Festwägen mussten rechtzeitig eingesagt<br />

werden.“<br />

Ein buntes Programm lädt Gäste und<br />

Einheimische zum Mitfeiern ein<br />

110 Jahre Brauchtum, Heimat, Tanz und Musik,<br />

aber auch Treue zum Verein und Zusammenhalt,<br />

das sollen die Gäste an diesen Tagen<br />

sehen und genießen können. Darum hat sich<br />

der Verein einiges einfallen lassen. Schon am<br />

Vorabend beginnt traditionell die Serenade<br />

mit der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal.<br />

Der anschließende gesellige Festabend<br />

im Grainauer Kurhaus wird von Musik- und<br />

Plattlereinlagen begleitet.<br />

Der nächste Morgen fängt mit dem morgendlichen<br />

Weckruf durch den Trommlerzug<br />

und die Musikkapelle Grainau an. Der feierliche<br />

Festgottesdienst wird als Feldmesse<br />

vor dem großen Kreuz mit einem wunderschönen<br />

Blick auf die einzigartige Bergkulisse<br />

der Waxensteine abgehalten.<br />

Von Untergrainau aus startet am Nachmittag<br />

der große Festzug mit Beteiligung<br />

aller Werdenfelser Trachtenvereine über die<br />

beiden Dorfplätze bis zum Musikpavillon. Für<br />

ein abwechslungsreiches Programm sorgen<br />

nicht nur der Trachtenverein „D‘Höllentaler“,<br />

Grainauer Pavillon: 50-jähriges Jubiläum<br />

Ein wunderschöner Musikpavillon<br />

ist der Mittelpunkt vieler Grainauer<br />

Veranstaltungen im Freien. Urlaubsgäste<br />

und Einheimische können in<br />

den <strong>Sommer</strong>monaten Kurkonzerte<br />

der Musikkapelle, Heimatabende<br />

und Feste mit dem Volkstrachtenverein<br />

erleben und genießen. Doch<br />

auch im Winter bildet der Pavillon<br />

für den beliebten Christkindlmarkt,<br />

aber auch für Faschingsveranstaltungen<br />

den Mittelpunkt.<br />

sondern auch Plattlergruppen – insbesondere<br />

bei den Ehrentänzen – anderer Vereine<br />

aus dem Umland. Am finalen Abend wird die<br />

Stimmung dann mit zünftiger, echt bayerischer<br />

Musik durch die ‚Rodler-Musi‘ aus<br />

Partenkirchen angeheizt. Zusammenfassend<br />

erklärt Fritz begeistert, dass der Festgottesdienst,<br />

wenn das Wetter mitspielt, bestimmt<br />

nachhaltige Eindrücke beim Zuschauer hinterlässt:<br />

„Ein Höhepunkt für den Gast ist,<br />

wenn der Festzug mit vielen Hundert Mitwirkenden<br />

durch die Straßen zieht. Und<br />

natürlich, wenn die Plattlergruppen auf der<br />

Bühne ihren Auftritt haben.“<br />

Auch für das leibliche Wohl sei bestens<br />

gesorgt, sagt Fritz: „Ob Spezialitäten vom<br />

Grill, saftige Brathendl, der urige Ammergauer<br />

Käse, Kaffee und Kuchen, Dopf‘n-<br />

Nudeln vom Holzhackerverein oder das<br />

süffige Bier der Löwenbrauerei, die Holzhackerbar,<br />

alles halten wir für Sie bereit.<br />

Lassen Sie sich von uns verwöhnen und<br />

genießen Sie unsere Gastfreundschaft. Wir<br />

laden Sie herzlich ein, dieses Fest mit uns<br />

zu feiern und freuen uns auf Ihren Besuch<br />

im Zugspitzdorf Grainau.“ <br />

<br />

Irene Hülsermann<br />

Informationen unter<br />

www.veranstaltungen.zugspitze.com/<br />

grainau/<br />

Zum 50-jährigen Bestehen steht ein<br />

ganz besonderes Ereignis vor der Tür:<br />

Saso Avsenik mit seinen Oberkrainern<br />

lädt zum Konzert. Das Besondere daran:<br />

Schon sein Großvater Slavko Avsenik<br />

spielte damals zur Eröffnungsfeier des<br />

Musikpavillons mit seinen Oberkrainern.<br />

Info: 07. Juli <strong>2017</strong>, Saso Avsenik und<br />

seine Oberkrainer Musikanten<br />

Konzertbeginn: 19 Uhr<br />

Kartenvorverkauf: Tourist-Information<br />

Grainau und Gap-Ticket<br />

Groß und Klein feiern beim Volkstrachtenverein<br />

„D‘Höllentaler“ Grainau zusammen.


1<br />

35<br />

Ihr schönstes Urlaubsfoto in der<br />

Zugspitz Arena Bayern-Tirol war das<br />

Motto der letzten Ausgabe, dem Sie,<br />

liebe Gäste und Freunde, sehr zahlreich<br />

nachgekommen sind. Herzlichen Dank<br />

dafür. Die Gewinnerfotos sehen Sie<br />

nachfolgend abgebildet. Herzlichen<br />

Glückwunsch!<br />

Die Gewinner wurden schriftlich benachrichtigt.<br />

Zwei Übernachtungen für 2 Personen im 4-Sterne-Hotel<br />

mit Frühstück in Grainau gewinnt Gerda Theisen Jackels aus<br />

Mönchengladbach!<br />

Photos © Claudia Ziegler<br />

2<br />

Zwei Übernachtungen für 2 Personen im 4-Sterne-Hotel<br />

mit Frühstück in der Tiroler Zugspitz Arena gewinnt Joachim<br />

Klusak aus Mering!<br />

3<br />

Zwei Übernachtungen für 2 Personen im 4-Sterne-Hotel<br />

mit Frühstück in Garmisch-Partenkirchen gewinnt Alexandr<br />

Ilyaskin aus Fürth!<br />

Die Gewinnerfotos der Plätze<br />

4 bis 15 zeigt eine Bildergalerie<br />

in der GRENZENLOS-App.<br />

www.leki.com<br />

GRENZENLOS gewinnen<br />

Der Fotowettbewerb geht in die nächste<br />

Runde. Senden Sie uns Ihr schönstes<br />

<strong>Sommer</strong>-Urlaubsfoto aus der Zugspitz Arena<br />

Bayern-Tirol!<br />

Ihre Fotos senden Sie bitte mit Angabe<br />

Ihrer Adresse bis zum 06. Oktober <strong>2017</strong><br />

per E-Mail an:<br />

grenzenlos@vmm-wirtschafts verlag.de<br />

oder per Post an:<br />

vmm wirtschaftsverlag gmbh & co.kg<br />

Stichwort: GRENZENLOS 1/<strong>2017</strong><br />

Kleine Grottenau 1<br />

D-86150 Augsburg<br />

Mit der Einsendung Ihrer Bilder erklären Sie sich mit der<br />

Ver öffentlichung derselben sowie Ihres Namens in den Medien<br />

der Zugspitz Arena Bayern-Tirol einverstanden.<br />

Die Preise<br />

1. bis 3. Platz:<br />

je zwei Übernachtungen in der<br />

Zugspitz Arena Bayern-Tirol<br />

4. bis 8. Platz:<br />

Je eine Hängematte<br />

„Colibri“ von ,<br />

der perfekte und leichte<br />

Begleiter zum Ausruhen<br />

oder Schlafen in Freizeit<br />

und Urlaub.<br />

www.hängematte.de<br />

9. bis 15. Platz:<br />

Produkte aus der Zugspitz<br />

Arena Bayern-Tirol<br />

Der Rechtsweg und die Barab lösung der Gewinne sind ausgeschlossen. Mitarbeiter<br />

der Zugspitz Arena Bayern-Tirol sowie des vmm wirtschaftsverlages dürfen leider<br />

nicht teilnehmen.


HOCHDEUTSCH: HALLO! SCHÖN, DASS WIR UNS AUF DEM GIPFEL TREFFEN!<br />

ENGLISCH: HELLO! IT‘S NICE TO MEET YOU ON THE SUMMIT! · ALLGÄU: GRIASS<br />

DI! SCHEA, DASS MER EIS DOBA AUFM GIPFL DREFFET · CHINESISCH: NI HÀO,<br />

ZÀI SHAN DÎNG SHÀNG PÈNG SHANG NI ZHÈN QÌAO · TÜRKISCH: SIZLERLE<br />

ZIRVEDE BULUŞMAK GÜZEL · SCHWÄBISCH: HALLOLE! SCHEE, DASS MIR ONS<br />

AUFM GIPFL TREFFAD · RUSSISCH: PRIWET! JA RAD NASCHEJ VSTRETSCHEJ<br />

NA WERSCHENJE! · ITALIENISCH: SALVE! È BELLO TROVARSI QUI SULLA VETTA!<br />

BOSNISCH: ZDRAVO! LIJEPO DA SMO SE NASLI NA VRHU · PORTUGIESISCH: OI!<br />

QUE BONITO QUE NÓS NOS ENCONTRAMOS NO CUME INDISCH: NAMASKAR!<br />

SHIKHAR PAR AAPKO MILKAR BAHUT ACHHA LAGA · NIEDERLÄNDISCH: HELLO<br />

LEUK DAT IK JOUW OP DE BERGTOP ZIE · UKRAINISCH: PRIWET! JA RAD NA-<br />

SCHEJ VSTRETSCHEJ NA WERSCHENJE! · ARABISCH: YUSUDUNA AN NALTEKIE<br />

FIE AL KEMMA · GRIECHISCH: GEIA SAS! CHAIROMAI NA SAS VLÉPO STIN KO-<br />

RYFI! · JAPANISCH: KONNICHI WA! YAMA NO UE DE ATTE URESHII! · POLNISCH:<br />

HALO! PIĘKNIE, ZE MY SIĘ NA SZCZYCIE SPOTKAMY! · SCHWEDISCH: HEJ. DET ÄR<br />

TREVLIGT ATT JAG KOMMER SE DIG PÅ BERGETS TOPP! · SCHWEIZERDEUTSCH:<br />

HALLO! SCHÖN, DASS MIR EUS UFEM GIPFEL TREFFED! · UNGARISCH: HALLO!<br />

SZÉP, HOGY MI TALÁLKOZUNK A CSÚCSON! · GEORGISCH: GAMARJOBA! SA-<br />

SIAMOVNOA T’K’VENI NAKHVA MTSVERVALZE! · INDONESISCH: HALO! SEN-<br />

ANG BERTEMU ANDA DI PUNCAK! · RUMÄNISCH:<br />

SALUT! FRUMOS CĂ NE ÎNTÂLNIM PE VÂRF! · SER-<br />

VUS! HIESCH, DAT MER ES OF DER SPÄTZT<br />

TREIFEN! · NORWEGISCH: HEI! SÅ HYGGE-<br />

LIG Å MØTE DEG PÅ TOPPEN AV FJELLET!<br />

English Summary<br />

Alle Sprachen zum Anhören in der<br />

GRENZENLOS-App.<br />

‘Hello! It‘s nice to meet you on<br />

the summit!’ – check out the<br />

GRENZENLOS app to hear this<br />

greeting in all languages.


38 / CAMPING<br />

39<br />

Ein Fass voll Glück<br />

Im Camping Resort Zugspitze in Grainau können Reisende in einem ganz<br />

besonderen Hütterl die Nacht verbringen.<br />

Die alten Griechen hatten viel<br />

Nachsicht mit den Eigenheiten<br />

ihrer Philosophen. Schließlich<br />

lieferten diese klugen Köpfe das<br />

antike Gegenstück einer permanenten Talkshow<br />

im öffentlichen Leben. Aber dieser<br />

Diogenes, der bewegte sie dann doch in<br />

einem Maße, dass wir bis heute von ihm<br />

mehr Anekdoten kennen als tatsächliche Lebensdaten.<br />

Er, der die Frage Alexanders des<br />

Großen nach einem Wunsch mit „Geh mir<br />

aus der Sonne“ beantwortete, soll zeitweise<br />

in einem Fass gelebt haben. Nach mehr<br />

Komfort war ihm einfach nicht.<br />

Wer es ihm mit der Nächtigung im Fass<br />

nachtun, aber auf einen gewissen Schlafkomfort<br />

nicht verzichten möchte, der ist im<br />

Camping Resort Zugspitze in Grainau an der<br />

richtigen Stelle. An diesem 2014 eröffneten<br />

Auf einer kleinen Anhöhe ruhen die<br />

vier tonnenförmigen Schlaffässer.<br />

Fünf-Sterne-Platz hat Werner Wilhelm einige<br />

einladende Häuslein in Fassgestalt errichtet,<br />

in die sich Gäste zurückziehen können, die<br />

nicht mit eigenem Wohnwagen oder Wohnmobil<br />

anreisen.<br />

Umduftet von Kiefernholz<br />

Auf einer kleinen Anhöhe ruhen die vier<br />

tonnenförmigen Holzhütten, „Schlaffässer“<br />

genannt. Vier Meter und 30 Zentimeter<br />

sind sie lang, ihr Durchmesser beträgt rund<br />

228 Zentimeter. Die fast fünf Zentimeter<br />

dicke Holzwand vermittelt im Inneren ein<br />

Gefühl der Geborgenheit und wärmt die Bewohner<br />

auch bei kühlen Außentemperaturen.<br />

Wenn’s dann doch etwas „zapfiger“ wird,<br />

hilft die eingebaute Heizung weiter. Der<br />

Duft von Kiefernholz vermittelt zudem ein<br />

beruhigendes Gefühl auf die Erholungssuchenden,<br />

die es sich auf einem zwei mal<br />

zwei Meter großen, per Lattenrost belüfteten<br />

Doppelbett bequem machen. Wer das<br />

Fenster am Kopfende geöffnet lässt, kann<br />

sich gleich auch noch von der nahe vorbeifließenden<br />

Loisach in den Schlaf rauschen<br />

lassen.<br />

Auch die restliche Einrichtung überzeugt<br />

durch Überschaubarkeit und Zweckmäßigkeit.<br />

Unter dem Bett lässt sich ein Tisch<br />

hervor- und dann nach vorne ausziehen.<br />

Links und rechts gibt es zwei Sitzbänke,<br />

auf denen es sich die Bewohner gemütlich<br />

machen können. Manche Gäste, so berichtet<br />

Werner Wilhelm, suchen bewusst das Fass-<br />

Ambiente für ihren Campingurlaub. Sie<br />

schätzen das Kuschelige, das ein bisschen<br />

auch an die Atmosphäre auf einer Berghütte<br />

erinnert – hingegen aber mit der geschütz-<br />

English Summary<br />

Anyone who’d like to imitate the<br />

Greek philosopher Diogenes’ habit<br />

of sleeping in a barrel but still wants<br />

to retain a certain level of comfort<br />

will feel right at home at the Zugspitze<br />

Camping Resort in Grainau.<br />

Werner Wilhelm opened this fivestar<br />

location in 2014, which includes<br />

four ‘sleeping barrels’ made of wood.<br />

Measuring a little over four metres<br />

in length and with a diameter of<br />

around 288 centimetres, a stay inside<br />

is sure to be a cosy affair, with built-in<br />

heating to warm up guests when<br />

temperatures drop. Each cabin<br />

features tables and seating, and<br />

there are also private bathrooms<br />

and a breakfast service available.<br />

When not outside savouring the<br />

scenery or chilling in the panoramic<br />

sauna, guests can relax in their<br />

‘barrels’ to the all-pervading scent of<br />

pinewood and stretch out on the twometre<br />

double beds. Visit www.perfectcamping.de<br />

for more information.<br />

ten Privatsphäre und Abgeschiedenheit<br />

punkten kann.<br />

Fünf Sterne in der Natur<br />

Gleichzeitig kommen sie aber auch in den<br />

Genuss nicht nur der perfekten Aussicht,<br />

die sich von der Anhöhe aus auf die umliegende<br />

Bergwelt bietet. Zur Verfügung stehen<br />

ihnen auch die gesamten Einrichtungen<br />

des Campingplatzes, der nicht von ungefähr<br />

fünf Sterne trägt.<br />

Besonders beliebt ist dabei die großzügig<br />

angelegte Panorama-Sauna mit Blick auf<br />

die einmalige Natur und Berge, in der es<br />

sich nach einem sportlichen Ausflug zu Fuß<br />

oder mit dem Fahrrad ausgiebig entspannen<br />

lässt. Und damit nicht genug, es lockt<br />

Campingluxus pur: Wer auf sein eigenes<br />

Bad nicht ver zichten möchte, kann eines der<br />

zahlreichen Privatbäder zur Alleinbenutzung<br />

mieten.<br />

Geh mir aus<br />

der Sonne.<br />

Diogenes, Philosoph im Fass<br />

Für die innere Wärme zum Start in den Tag<br />

sorgt der „Brötchen-Service“ aus dem Bistro<br />

des Campingplatzes, wo zudem ein Frühstücksbüffet<br />

bereitsteht, wenn sich jemand<br />

mal nicht die Mühe machen will, selbst die<br />

Marmeladensemmeln zu streichen oder die<br />

Milch für den Kaffee aufzuschäumen.<br />

Womit wir wieder bei Diogenes angekommen<br />

wären, von dem der Satz überliefert ist,<br />

der sich hier in Grainau so leicht umdeuten<br />

lässt: „Ein Tropfen Glück bedeutet mehr als<br />

ein Fass Geist.“ Warum nicht gleich ein Fass<br />

voll Glück? <br />

<br />

Bert Röge<br />

Kontakt<br />

Camping Resort Zugspitze GmbH *****<br />

Griesener Straße 9<br />

82491 Grainau<br />

+49 8821 9439115<br />

office@perfect-camping.de<br />

www.perfect-camping.de


40 / PARAGLIDEN<br />

41<br />

„Das Gefühl<br />

von Freiheit“<br />

Ein Gleitschirm, Berge und schon kann jeder beim<br />

Hinuntergleiten ein Abenteuer erleben.<br />

Paragliden in der TZA<br />

Tandemflüge mit dem FlyTeam: Zur Auswahl<br />

stehen fünf Routen ab Breitenber g,<br />

Zugspitze, Grubigstein, Hahnenkamm und<br />

Almkopf. Information und Anmeldung:<br />

Widum 30a, AT-6630 Lermoos<br />

+43 660 4616505 (Tirol)<br />

mail(at)flyteam.info<br />

www.flyteam.info oder<br />

www.rauteralex.com<br />

LEICHT<br />

TRAGEN<br />

MIT PATENTIERTER<br />

3-SEITEN-BELÜFTUNG<br />

FUTURA SERIE<br />

Es wäre super, jetzt da runterfliegen<br />

zu können.“ Mit diesem Satz, den ein<br />

Junge zu seinem Onkel sagte, fing alles<br />

an. Der Onkel versicherte seinem<br />

Neffen Alex, dass er jemanden kenne, der<br />

das möglich mache – gesagt, getan. Schon<br />

am nächsten Tag erlebte Alex Rauter seinen<br />

ersten Flug mit einem Gleitschirm. Das ist<br />

English Summary<br />

All you need are mountains and<br />

a paraglider – and you too can<br />

experience the feeling of unbridled<br />

freedom high above beautiful scenery.<br />

Alex Rauter, Yvonne Dathe, and<br />

Thomas Ide are the ‘FlyTeam’ offering<br />

visitors to the Tiroler Zugspitz Arena<br />

five different tandem flights from<br />

the Breitenberg, Zugspitze, Grubigstein,<br />

Hahnenkamm, and Almkopf<br />

mountains. All three of them are<br />

passionate and experienced<br />

paragliders who love the sense of<br />

freedom and solitude their sport offers<br />

– Yvonne and Thomas were world<br />

champions in 2015 and Alex even<br />

set a world record in 2008.<br />

Visit www.flyteam.info for more<br />

information.<br />

31 Jahre her. Inzwischen hat der Mann aus<br />

Lermoos, den alle Alex nennen, mehrere<br />

Flugrekorde inne – und erfüllt anderen ihren<br />

Traum vom Fliegen.<br />

Ein einfaches Fluggerät<br />

Alex Rauter, Yvonne Dathe und Thomas Ide<br />

sind das FlyTeam, das Tandemflüge von Breitenberg,<br />

Zugspitze, Grubigstein, Hahnenkamm<br />

und Almkopf anbietet. Warum immer<br />

mehr mit wollen, weiß Alex genau: „Es ist<br />

das einfachste Fluggerät – leicht und klein.<br />

Man läuft auf den Berg, genießt die Aussicht<br />

und startet dann mit dem Gleitschirm zu<br />

einem wunderschönen Flug. Das Gefühl der<br />

Freiheit macht es aus.“ Das Selberfliegen ist<br />

noch mal aufregender, betont er: „Man ist<br />

auf niemanden angewiesen. Alle Entscheidungen<br />

treffe ich alleine. Es ist ein Spiel mit<br />

den Elementen.“ Darum empfiehlt Rauter<br />

allen, die gesundheitlich und körperlich fit<br />

sind, selbst das Paragliden zu erlernen.<br />

Alex, Yvonne und Thomas sind nicht nur<br />

begeisterte, sondern vor allem sehr erfolgreiche<br />

Paraglider. So wurden Yvonne und<br />

Thomas 2015 Teamweltmeister. Alex stellte<br />

2008 einen Weltrekord auf. „In 17 Stunden<br />

habe ich sieben Gipfel bestiegen und dabei<br />

8.848 Höhenmeter zu Fuß bezwungen, nur<br />

mit meinem Gleitschirm auf dem Rücken“,<br />

Alex Rauter nimmt Gäste mit auf<br />

ein Abenteuer in der Luft.<br />

berichtet er. „Ein einzigartiges Erlebnis in<br />

der Tiroler Zugspitz Arena!“<br />

Darum wundert ihn auch nicht, dass<br />

andere, die hoch hinaus wollen, in seine<br />

Region kommen, um sich auf das wichtigste<br />

Adventure-Rennen der Welt vorzubereiten:<br />

die Red Bull X-Alps. <br />

<br />

Petra Plaum<br />

Was alles bei den Red Bull X-Alps<br />

in der TZA so los ist, lesen Sie in der<br />

GRENZENLOS-App.<br />

www.deuter.com


42 / STAMMGAST<br />

43<br />

Heitere Töne in Heiterwang<br />

Eine Tuba und die „Tulpen aus Amsterdam“. Mit diesem Auftritt hat sich<br />

Petra Verschueren-Tollenar ins Herz der Gastgeber, Familie Marinus-Scholz, geblasen.<br />

Nicht „nur“ Stammgäste,<br />

sondern ein Teil der Familie:<br />

die Verschueren-Tollenars im Kreis<br />

ihrer Gastgeber.<br />

Jagdfreunde unter sich: Livi (l.) und Vatti<br />

lassen ihren Ausflug Revue passieren.<br />

English Summary<br />

‘Petra then simply wrapped her<br />

arms around the tuba and played<br />

“Tulips from Amsterdam” with the<br />

Black Forest Brass Band on the<br />

terrace.’ Sandra, the young proprietor<br />

of the ‘Posthansl’, still laughs when<br />

thinking back to that afternoon with<br />

the Dutch musician and her husband<br />

Livi – who were already guests when<br />

Sandra’s parents ran the guesthouse<br />

and are now not just regulars but a<br />

true part of the family. The Verschueren-Tollenars<br />

have been coming to<br />

Heiterwang to get away, enjoy some<br />

relaxation, and maybe do a bit of<br />

skiing since spending their first winter<br />

holiday here in 2005. It’s a long trip,<br />

but one they love going on: ‘We think<br />

about all the things we’re going to do<br />

in Heiterwang on the way here,’ says<br />

Petra, ‘and are already looking forward<br />

to admiring and sorting through all<br />

the photos we’ll have taken and<br />

enjoying the memory of a wonderful<br />

holiday’.<br />

An der Bar im „Posthansl“ kommen<br />

bei einem Bier holländische und tirolerische<br />

Lebensfreude zusammen.<br />

Und dann hat sich Petra einfach die<br />

Tuba gekrallt und mit der Schwarzwälder<br />

Blaskapelle bei uns auf der<br />

Terrasse ,Tulpen aus Amsterdam‘<br />

gespielt.“ Noch heute ziert ein fröhliches<br />

Lachen das Gesicht von Sandra, der jungen<br />

Wirtin im „Posthansl“, wenn sie von diesem<br />

Nachmittag in Heiterwang erzählt. Von der<br />

musikalischen Holländerin und ihrem Mann<br />

Livi, die schon im Haus übernachteten, als<br />

noch die Eltern den Gasthof führten – und<br />

die heute längst mehr sind als Stammgäste,<br />

sondern sich zur Familie zählen. Kein Wunder,<br />

dass Seniorchef Michael und -chefin Evi<br />

bei ihnen nur „Vatti“ und „Mutti“ heißen.<br />

Auch die anderen Beteiligten erinnern sich<br />

noch bestens, denn Petras Ehemann war damals<br />

mit Vatti auf der Gamsjagd. Die Beute<br />

blieb ihm versagt, aber allein schon der Aufstieg<br />

und der Weg durch das bergige Revier<br />

waren den Ausflug wert. Überhaupt begleitet<br />

Livi den Vatti gern auf die Jagd, wenn<br />

die kleine Familie <strong>Sommer</strong>urlaub in der Tiroler<br />

Zugspitz Arena macht, während seine<br />

Frau und die beiden Kinder Seppe und Britt<br />

etwas anderes unternehmen. „Wandern,<br />

mal hierhin und mal dorthin, an den See<br />

zum Baden oder Bootsfahren, und am liebsten<br />

auf die <strong>Sommer</strong>-Rodelbahn“, zählt Petra<br />

auf. „Das ist ja das Schöne hier, dass man<br />

alles so nah und bunt gemischt hat, der Ort<br />

aber gleichzeitig überschaubar und ruhig ist.<br />

100 Prozent ruhig“, betont sie mit Blick auf<br />

das städtische Leben in ihrer Heimat Hoek<br />

van Holland.<br />

Alles fing im Winter an ...<br />

Seit 2005 kommt die Familie Verschueren-<br />

Tollenar jetzt schon nach Heiterwang. Angefangen<br />

hat es im Winter, denn sie suchten<br />

einen Ferienort, an dem sie entspannt und<br />

stressfrei einen sportlichen Winterurlaub<br />

genießen konnten. „Unsere Kinder haben<br />

hier das Skifahren gelernt“, berichtet Livi.<br />

„Und jetzt sind sie im besten Schneemannund<br />

Schneeburg-Bau-Alter. Das ist perfekt,<br />

weil der Schnee hier supergut hält.“ Diese<br />

Qualität genießt das Quartett am liebsten<br />

am Karlift, „eigentlich findet man uns nur<br />

noch da“.<br />

Auf die Frage nach weiteren Lieblingsplätzen<br />

antworten Livi und Petra fast unisono:<br />

Petra Verschueren-Tollenar<br />

begeistert die Zuhörer mit „Tulpen<br />

aus Amsterdam“ auf der Tuba.<br />

„Am Stammtisch an der Bar im ,Posthansl‘!“<br />

Da kommen dann holländische und tirolerische<br />

Lebensfreude zusammen. Die Sprache<br />

ist auch kein Problem, denn Wirtin Sandra<br />

ist mit einem Belgier verheiratet und<br />

die Gespräche hüpfen munter zwischen<br />

Flämisch, Deutsch und<br />

Tirolerisch hin und her.<br />

Die lange Anfahrt überwindet<br />

die Gastfamilie<br />

genauso mit Vorfreude<br />

wie die lange Heimreise:<br />

„Zuerst malen wir uns in<br />

Gedanken aus, was wir<br />

in der Zeit in Heiterwang<br />

alles unternehmen und erleben<br />

werden“, berichtet Petra.<br />

„Und dann freuen wir uns schon<br />

darauf, zu Hause die ganzen Fotos<br />

zu sortieren und anzuschauen und<br />

uns dabei an einen wunderbaren Urlaub<br />

zu erinnern.“ Es dauere dann meistens nur<br />

ganz kurz, „dann rufen wir an und buchen<br />

den nächsten Aufenthalt. Dann können wir<br />

uns schon wieder freuen“, fügt Livi hinzu,<br />

der zwar Wild als Spezialität schätzt, aber<br />

nicht vergisst, die Familien-Leibspeise im<br />

,Posthansl‘ zu erwähnen: „Schnitzel – mit<br />

drei Ausrufezeichen!“<br />

Filzschuhe statt Holzpantoffel<br />

So weit ist die holländisch-tirolerische Freundschaft<br />

inzwischen gediehen, dass die Gäste<br />

mit Begeisterung in heimisches Schuhwerk<br />

schlüpfen, sobald sie ihr Zimmer beziehen:<br />

„Wir heben den Vieren ihre eigenen Patschn<br />

auf, bis sie wiederkommen“, erzählt Sandra<br />

und ergänzt augenzwinkernd: „Die warmen,<br />

weichen Filzschuhe sind ja auch viel bequemer<br />

als die holländischen Holzpantoffeln …“<br />

In ein paar Wochen, zu den <strong>Sommer</strong>ferien,<br />

werden die Patschn wieder bereitstehen.<br />

Und die Wirtin ist gespannt, welche heiteren<br />

Ereignisse sich wohl in Zukunft noch mit ihren<br />

Gästen ergeben. Denn inzwischen wächst<br />

die Wahrscheinlichkeit, dass es zu weiteren<br />

musikalischen Auftritten kommt. Denn mit<br />

Seppe am Schlagzeug und Britt, die ihrer<br />

Mutter das Tuba-Spielen abgeschaut hat,<br />

verfügt die Familie über ein veritables Trio,<br />

wenn auch mit ganz spezieller Besetzung. Da<br />

können Livi und Vatti gern wieder mal auf die<br />

Jagd gehen.<br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger


44 / URLAUB MIT HUND<br />

45<br />

Urlaub mit dem besten Freund<br />

DIE PASST-IMMER-JACKE<br />

Für viele darf der Hund einfach nicht fehlen, auch im Urlaub nicht. In der<br />

Zugspitz Arena Bayern-Tirol sind die Vierbeiner vielerorts gern gesehene Gäste.<br />

Urlaub mit Hund<br />

Camping Resort Zugspitze:<br />

www.perfect-camping.de<br />

Mit dem Hund auf die Zugspitze:<br />

www.zugspitze.de<br />

www.zugspitze.at<br />

Mit dem Hund in die Partnachklamm:<br />

www.partnachklamm.eu<br />

Gassi- und Betreuungsdienst:<br />

www.ausserferner-hundeschule.at<br />

www.simones-gassi-dienst.de<br />

Gemeinsam den Ausblick genießen:<br />

für Vier- und Zweibeiner ein Traum.<br />

Weitere Tipps:<br />

werdenfelser-hundefreunde.jimdo.com<br />

www.werdenfelser-hundeschule.de<br />

Urlaub ohne Hund? Für die meisten<br />

Hundebesitzer unvorstellbar. Endlich<br />

einmal reichlich Zeit miteinander<br />

verbringen und gemeinsam<br />

neue Dinge entdecken. Ein paar Kleinigkeiten<br />

sollte der Hundehalter jedoch beachten,<br />

um am Urlaubsort ein gern gesehener Gast<br />

zu bleiben. Die besten Reisezeiten für Urlaub<br />

mit einem vierbeinigen Begleiter sind Frühling<br />

und Herbst. In die Berge verreisen kann<br />

man allerdings auch gut im <strong>Sommer</strong>.<br />

Wo darf der Hund schlafen?<br />

Zuerst muss die passende Unterkunft gefunden<br />

werden: Martina Burger von der Tourist-<br />

Information Zugspitzdorf Grainau informiert,<br />

dass es zwar kein spezielles Hundehotel gibt,<br />

aber dass verschiedene Unterkünfte Haustiere<br />

erlauben, erkennbar am Hundesymbol<br />

im Gastgeberverzeichnis. „In Alpenvereinshütten<br />

sind Hunde im Innenraum jedoch<br />

nicht erlaubt“, betont sie. Oder wie wäre<br />

es einmal mit einem Campingurlaub? Beim<br />

Camping Resort Zugspitze in Grainau sind<br />

die Vierbeiner nicht nur herzlich willkommen,<br />

sondern es bietet auch Hundeduschen<br />

und spezielle Gassi-Gehwege an.<br />

Beim Restaurantbesuch am besten vorher<br />

schon abklären, wo der reservierte Tisch<br />

steht. So gibt es weniger oder besser keine<br />

unangenehmen Situationen mit anderen<br />

Gästen, die sich vielleicht gestört fühlen.<br />

Platz zum Austoben gibt es danach in den<br />

Bergen genug, jedoch sollten sich Hunde in<br />

alpinem Gelände sicher und gerne bewegen.<br />

„Grundsätzlich sind Hunde ja überall erlaubt,<br />

besonderes Augenmerk ist erforderlich,<br />

wenn es um Viehwirtschaft auf den<br />

Almen geht“, erklärt Stephanie Fichtl vom<br />

Garmisch-Partenkirchen Tourismus.<br />

Sehr schöne Wanderwege gibt es auch in<br />

der Tiroler Zugspitz Arena. Unter anderem<br />

eine 30-minütige Wanderung zur Gamsalm<br />

in Ehrwald, bei der man an einem kleinen<br />

See vorbeikommt. Ebenso finden Hund und<br />

Herrchen im Moos, dem Talkessel zwischen<br />

Ehrwald, Lermoos und Biberwier, sehr viele<br />

Spazierwege, die meist am Lussbach beziehungsweise<br />

der Loisach entlang verlaufen.<br />

Neben Wanderungen gibt es für den Hundeliebhaber<br />

noch zahlreiche andere Möglichkeiten,<br />

die freie Zeit zu gestalten: Auch die<br />

Partnachklamm lockt, aber auch hier nur mit<br />

angeleintem Hund. Allerdings sollten dort<br />

die <strong>Sommer</strong>monate aufgrund sehr starken<br />

Besucherandrangs gemieden werden – Ihr<br />

Vierbeiner wird es Ihnen danken.<br />

<br />

Irene Hülsermann<br />

English Summary<br />

A holiday without your four-legged<br />

friend? Unthinkable for most dog<br />

owners! Be that as it may, there are<br />

a few things that you need to keep<br />

in mind. Martina Burger from the<br />

tourist information centre in Grainau<br />

reminds us that although there are<br />

no special dog hotels in the region,<br />

many hotels – and restaurants – do<br />

allow pets; these can be identified<br />

by the dog symbol on the list of places<br />

to stay. And there’s certainly enough<br />

space for man’s best friend to run<br />

around in the mountains, but guests<br />

should always be aware of and respect<br />

the cattle on the alpine pastures.<br />

Visit the websites above to find out<br />

more about bringing your dog along<br />

on holiday, or check out the <strong>Grenzenlos</strong><br />

app for tips on making sure your<br />

little friend gets on with farmers in<br />

the region!<br />

„Hund und Kuh auf Du und Du“. Tipps für das<br />

Miteinander von Hundehaltern und Landwirten<br />

zum Download in der GRENZENLOS-App.<br />

JETZT NEU: IN KURZ- UND LANGGRÖSSEN<br />

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Jetzt entdecken auf www.maier-sports.com/metor


46 / WETTER<br />

47<br />

Hat der Gipfel einen Hut,<br />

wird‘s dann gut?<br />

Das Wetter in den Bergen hat seine eigenen<br />

Regeln, vollzieht Wechsel und Umschwünge<br />

mitunter in rapider Geschwindigkeit auf<br />

kleinstem Raum. Gerade die Landwirtschaft<br />

hat daraus ihren eigenen Kalender, den<br />

„Bauernkalender“, abgeleitet, der bis heute<br />

recht zuversichtliche Orientierung liefert.<br />

Darin enthalten sind Weisheiten und Regeln,<br />

die über Generationen entstanden sind. Urlaubende<br />

Wanderer und Outdoor-Enthusiasten<br />

sind ebenfalls gut beraten, sich den einen oder<br />

anderen Merkspruch einzuverleiben, um sich<br />

vor Überraschungen zu schützen oder zuverlässig<br />

„trockene“ Pläne zu schmieden. Ein Hinweis<br />

darauf, dass sich das Wetter eher ins regnerisch<br />

Nasse verändern wird, sind tief hängende<br />

Wolkenschlieren. Im Volksmund heißt es dann<br />

zur Sprache der Wolken: „Hat die Bergwand<br />

einen Sabel, wird das Wetter miserabel. Hat der<br />

Gipfel einen Hut, wird das Wetter wieder gut.“<br />

English Summary<br />

The weather in the mountains famously follows<br />

its own rules, can change suddenly, and<br />

may vary considerably within very short distances.<br />

Over many years, farmers in the region<br />

painstakingly recorded these changes and<br />

produced a ‘calendar’ that still offers highly<br />

reliable guidance. It includes wise sayings and<br />

rules acquired and handed down over many<br />

generations. Hikers and outdoor enthusiasts<br />

are therefore well-advised to heed its wisdom<br />

to make sure they don’t experience any unpleasant<br />

surprises. Low-lying streaky clouds, for<br />

example, are a sign that the weather is about<br />

to take a turn for the worse, while a ‘cap’ of<br />

cloud surrounding a mountain peak promises<br />

sunshine.


48 / WETTER<br />

49<br />

Blick in die Atmosphäre und auf<br />

das, was sich dort konzentriert:<br />

nächtliche Beobachtung von<br />

„Schwerewellen“, einer bisher weitgehend<br />

unerforschten Komponente<br />

des Klimas.<br />

Wenn die Wetterglocke klingt<br />

Um das Wetter und dessen Vorhersage ranken sich viele Traditionen, Mythen und<br />

Bauernregeln. Wir begeben uns auf die Spuren des Wetters im Werdenfelser Land<br />

und in der Tiroler Zugspitz Arena.<br />

Wo einem die Natur so nahe ist<br />

wie in den Bergen, da spielt<br />

auch das Wetter eine wichtige<br />

Rolle im Leben der Menschen<br />

– derer, die ständig hier leben genauso wie<br />

jener, die hier zu Gast sind. Doch während<br />

es den Besuchern im schlimmsten Fall einen<br />

Urlaubstag verregnet, kann es den Einheimischen<br />

durchaus die Existenz beschädigen,<br />

wenn sie nicht darauf achten, was sich am<br />

Himmel zusammenbraut. Denn in der Landwirtschaft<br />

mag ein mächtiges Gewitter genauso<br />

die Getreide ernte verhageln, wie ein<br />

später Frost die Blüten an den Obstbäumen<br />

zerstört. In früheren Zeiten waren die Folgen<br />

solcher Wettereinflüsse noch viel gravierender<br />

als heute, weil auf den Schaden selten<br />

Hilfe folgte, etwa vonseiten des Staates oder<br />

der Gesellschaft.<br />

Nicht von ungefähr gehören daher die<br />

„Bauernregeln“ zu den ältesten Wettergesetzen<br />

unserer Kultur. Sie sind eng verbunden<br />

mit bestimmten Daten des Kalenders,<br />

die wiederum dem christlichen Jahreszyklus<br />

entnommen sind: Kirchliche Hochfeste zählen<br />

dazu oder die Namenstage von Heiligen.<br />

Wo auch immer den Bauern bestimmte<br />

Regelmäßigkeiten auffielen, wurden diese<br />

notiert und – meistens in Reimform – weitergegeben.<br />

Einer der bekanntesten dieser Sprüche<br />

bezieht sich auf den 27. Juni: „Regnet es am<br />

Siebenschläfertag, der Regen sieben Wochen<br />

nicht weichen mag.“ Schon vorher, am 15. Juni,<br />

heißt es: „Ist zu Sankt Vitus der Himmel klar,<br />

gibt es ein fruchtbares Jahr.“ Oder am 4. Juli:<br />

„Regen am Sankt-Ulrichs-Tag, macht die Birnen<br />

stichig-mad.“ Ob’s so ist, zeigt sich gut<br />

zwei Wochen später: „Die erste Birn‘ bricht<br />

Margareth, drauf überall die Ernt‘ losgeht.“<br />

Wer im Frühjahr oder <strong>Sommer</strong> eine katholische<br />

Messe in einer ländlichen Region<br />

besucht, der erlebt an deren Ende eine<br />

besondere Gunst, den Wettersegen. Früh<br />

am Morgen, bevor das Tagwerk beginnt,<br />

erbitten Pfarrer und Gemeinde damit den<br />

Beistand Gottes für ihre Arbeit. Gemeinsam<br />

beten sie dann:<br />

Gott, der allmächtige Vater, segne Euch und schenke<br />

Euch gedeihliches Wetter; er halte Blitz, Hagel und jedes<br />

Unheil von Euch fern./Er segne die Felder, die Gärten und<br />

den Wald und schenke Euch die Früchte der Erde./Er begleite Eure<br />

Arbeit, damit Ihr in Dankbarkeit und Freude gebraucht, was durch<br />

die Kräfte der Natur und die Mühe des Menschen gewachsen ist./<br />

Das gewähre Euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und<br />

der Heilige Geist.<br />

Dahinter steckt mehr als Aberglaube oder<br />

unterwürfige Gottesfurcht. In solchen<br />

Gebeten äußert sich auch der Respekt vor<br />

den Mächten der Natur, zu dem wir Menschen<br />

aufgerufen sind. So haben nicht nur<br />

die Bauern mit Blick auf ihre Felder und<br />

Pflanzen, und die Senner, die sich auf den<br />

exponierten Almen und Alpen um das Wohl<br />

der anvertrauten Kühe und Kälber sorgten,<br />

stets dem Wetter besondere Aufmerksamkeit<br />

gewidmet. Auch allen anderen, die in<br />

den Bergen unterwegs sind, ist mit zutreffenden<br />

Voraussagen und rechtzeitigen<br />

Warnungen geholfen: Arbeitern, Holzfällern<br />

und Jägern genauso wie Wanderern und<br />

Kletterern.<br />

wie der Messbeginn oder der „Engel des<br />

Herrn“ immer weniger als drei Minuten<br />

dauerten, erklang das warnende Wetterläuten<br />

als „Daueralarm“.<br />

Weitere exponierte Signale für die Entwicklung<br />

des Wetters sind die Wetterhähne<br />

oder Wetterfahnen auf Dachfirsten und<br />

Türmen. An ihnen lässt sich schon aus weiter<br />

Entfernung erkennen, woher der Wind<br />

weht oder ob er umschlägt. Für Menschen,<br />

die viel Zeit draußen verbrachten und die<br />

mit den üblichen Witterungsverhältnissen<br />

ihrer Heimat vertraut waren, ließ sich so<br />

mit einem Blick möglicher Umschwung erkennen.<br />

Nicht umsonst sind diese Fahnen<br />

und Figuren aus leuchtenden Metallen gefertigt,<br />

meist Kupfer, manchmal vergoldet,<br />

damit ihre Reflektionen weithin sichtbar<br />

und Veränderungen am „Flackern“ erkennbar<br />

waren.<br />

Bis heute sind diese Zeichen genauso wenig<br />

überflüssig wie die über Generationen<br />

weitergegebenen Weisheiten. Auch wenn<br />

sich im Zuge des Klimawandels die eine<br />

oder andere Regel etwas verschiebt: Gerade<br />

in den kleinen überschaubaren Welten<br />

der Alpen bieten die großflächigen Vorhersagen<br />

aus Radio, Fernsehen und Internet<br />

nur grobe Ansatzpunkte für bevorstehende<br />

Wettersitua tionen.<br />

Gerade eine Region wie das Wettersteingebirge,<br />

das seinen Namen von jenen bekam,<br />

die es als „Wetterküche“ der Region<br />

wahrnahmen, kann innerhalb kürzester<br />

Zeit einen wilden Wechsel von „schön“ und<br />

„wüst“ durchleben – und mitunter gegensätzliche<br />

Wetterlagen auf den gegenüberliegenden<br />

Seiten eines Berges, Schneeschauer<br />

und Sonnenstrahlen buchstäblich nur durch<br />

eine Gratwanderung voneinander getrennt.<br />

Wetterforschung auf der Zugspitze<br />

Solchen Phänomenen sind unter anderem<br />

Forscher auf der Spur, die seit vielen Jahren<br />

Deutschlands höchstgelegene<br />

Wetterstation ist im Schneefernerhaus<br />

auf der Zugspitze zu Hause.<br />

Einen Blick hinter die Kulissen des Schneefernhauses<br />

und die Arbeit der Wissenschaftler<br />

dort gibt es in der GRENZENLOS-App.<br />

Alarm fürs Ohr<br />

Bevor Sirenen diesen Warndienst übernahmen,<br />

gehörte in allen Gemeinden des Werdenfelser<br />

Landes und der Tiroler Zugspitz<br />

Arena die „Wetterglocke“ zur Grundausstattung.<br />

Auch wenn sie in manchen Gegenden<br />

mittlerweile verstummt ist, so läutet sie in<br />

Garmisch und Partenkirchen noch heute,<br />

wenn ein Unwetter im Anmarsch ist. In den<br />

einzelnen Ortschaften hing sie im Kirchturm,<br />

auf einsamen Gehöften oder in einem<br />

kleinen Glockenturm am Dachgiebel – noch<br />

heute manchmal zu sehen und zu hören.<br />

Viele von ihnen hatten einen besonderen<br />

Namen. In der Gegend um Garmisch-<br />

Partenkirchen beispielsweise ranken sich<br />

einige Erzählungen um das „Annamirl“. Der<br />

helle, durchdringende Klang dieser Glocke<br />

war schon Kindern bekannt; und wer<br />

diesen nicht von anderen unterscheiden<br />

konnte, dem half die Dauer des Geläuts<br />

weiter: Während traditionelle Läutanlässe<br />

Vorbote von „gut“ oder „schlecht“?<br />

„Bei Frauen und Zirren kann man sich<br />

irren“, sagen die Meteorologen.


50 / WETTER<br />

51<br />

English Summary<br />

Vor allem Bauern und Hirten<br />

haben im Lauf der Jahrhunderte<br />

ihre Beobachtungen gesammelt,<br />

archiviert und über Merksprüche<br />

weitergegeben.<br />

auf der Zugspitze Station bezogen haben. Die<br />

Umweltforschungsstation Schneefernerhaus<br />

ist das Zentrum für Höhen- und Klimaforschung<br />

in Bayern. Dort oben, hoch über dem<br />

weiten Land, ist der Zugang zu unverfälschten<br />

Messdaten einfacher als im besiedelten<br />

Gebiet. Auch lassen sich weitere Räume<br />

überblicken und analysieren. So haben zum<br />

Beispiel die Wissenschaftler des Deutschen<br />

Wetterdienstes im vorigen (Schalt-)Jahr 366<br />

Tageshöchsttemperaturrekorde gemessen:<br />

Jeder Tag des Jahres 2016 – verglichen mit<br />

den Daten seit Beginn der Aufzeichnungen<br />

anno 1900 – hatte seinen eigenen Höchsttemperaturrekord,<br />

also beispielsweise der<br />

„wärmste 1. Januar der letzten 115 Jahre“.<br />

Auch die Tage mit mindestens Windstärke<br />

„6“ haben deutlich zugenommen und, so die<br />

Wetterforscher, „illustrieren die Zunahme der<br />

Extremereignisse auch in den Alpen“.<br />

Forschungen im Höhenklima<br />

Neben solchen gewöhnlichen Messungen<br />

erkunden die Meteorologen im Schneefernerhaus<br />

aber noch viel weiter reichende<br />

Gebiete, die unser aller Leben betreffen. Zum<br />

Beispiel erlaubt die Lage in 2.650 Metern<br />

Höhe – und damit gerade über der Schwellenhöhe<br />

von 2.500 Metern, in der gesunde<br />

Menschen sich für einen Daueraufenthalt<br />

akklimatisieren müssen – Forschungen im<br />

Gesundheitsbereich und für höhenmedizinische<br />

Studien. Zudem entspricht diese Höhe<br />

den Werten, die als Kabineninnendruck<br />

in Verkehrsflugzeugen angelegt werden.<br />

Auch der heilenden oder entlastenden Wirkung<br />

des Höhenklimas auf Allergien und<br />

In the mountains, so close to nature,<br />

the weather is an important part of<br />

people’s lives. After all, a fierce storm<br />

is easily capable of ruining the grain<br />

harvest, while a late frost may destroy<br />

the blossoms on the fruit trees. So it’s<br />

no surprise that ‘country lore’ has a<br />

good deal to say about the climate<br />

in our region. Many of its maxims<br />

are closely associated with certain<br />

dates in the year and assist those<br />

out and about in the mountains –<br />

workers, woodcutters, hunters, hikers,<br />

and climbers – with predictions and<br />

warnings. Before sirens were introduced,<br />

the ‘weather bell’ was a central<br />

element of all the communities in<br />

the region, and today still rings in<br />

Garmisch and Partenkirchen to warn<br />

of an imminent storm. There’s also a<br />

climate research station located on<br />

the Zugspitze: in addition to recording<br />

weather readings, the meteorologists<br />

up there also conduct health<br />

research at high altitudes on diverse<br />

topics such as plane cabin pressure<br />

effects and allergies or environmental<br />

illnesses.<br />

Umweltkrankheiten lässt sich hier umfassend<br />

auf den Grund gehen. Wieder ein<br />

anderes Thema ist die Wolkenforschung,<br />

für die auf der Umweltforschungsstation<br />

deutschlandweit „herausragende“ Standortvorteile<br />

bestehen. Die hochalpine Lage<br />

erlaubt bodengestützte Wolkenforschung,<br />

wofür zahlreiche Forschungseinrichtungen<br />

die Infrastruktur des Schneefernerhauses<br />

nutzen.<br />

Etwas schlichter – und voller Hoffnung –<br />

sind da die einschlägigen Bauernregeln wie<br />

„Nach oben schau, auf Gott vertrau, nach<br />

Wolken wird der Himmel blau“ oder „Ziehen<br />

die Wolken dem Wind entgegen, gibt‘s am<br />

anderen Tag Regen“. Mundartliche Verse<br />

liefern ebenfalls eher grobe Anhaltspunkte<br />

für die Zukunft: „Hat da Wetterstoa an Sabi,/<br />

wird’s Wetta misarabi./Hat da Wetterstoa<br />

an Huat,/werd’s Wetta morgn wieda guat.“<br />

„Sabi“ oder „Säbel“ sind lange Schlierenwolken<br />

auf halber Höhe, als „Huat“ dagegen<br />

thront eine rundliche Wolke über dem Gipfel.<br />

Folklore beiseite: Gerade für Wanderer in<br />

den Bergen ist die Sprache der Wolken eine<br />

Wissenschaft für sich und macht den Unterschied<br />

zwischen trockener und nasser Ankunft<br />

auf der Hütte. Über die alten Regeln hinaus<br />

empfiehlt sich daher das Studium moderner<br />

Informationsquellen. Alle anderen mögen sich<br />

an die philosophische Seite der Himmelssprache<br />

halten, die den Dichter Hermann Claudius<br />

zu dem Satz inspiriert hat: „Wolken sind Gedanken,<br />

die am Himmel steh’n.“ <br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

Gegen gefürchtete Blitze erbitten Bauern<br />

seit Jahrhunderten Schutz im Gebet.<br />

Badespaß mit Zugspitzblick<br />

Schwimmen und entspannen<br />

bei jedem Wetter<br />

Das Hallenbad mit Bergblick wartet auf Dich<br />

mit lichtdurchfluteten Panoramafenstern.<br />

Während im Mutter-Kind-Becken Eltern mit<br />

ihren Kleinsten lachen und toben, halten sich<br />

größere Kids und Schwimmer im 32-m-Becken<br />

auf. Im separaten Ruheraum findest Du nach<br />

dem Schwimmen die wohlverdiente Ruhe und<br />

entspannst am besten in unserem Sole-Whirlpool.<br />

Snacks und Getränke gibt‘s in unserem<br />

Bistro-Kiosk.<br />

Jede Menge Familienspielund<br />

Wasserspaß<br />

Mit großzügigen Becken und Liegewiesen und<br />

zahlreichen kinder- und familienfreundlichen<br />

Angeboten ist das Zugspitzbad der ideale Freizeitspaß<br />

für Deine Familie.<br />

Sonne tanken bei atemberaubendem<br />

Bergblick im Außenbereich<br />

Alle Becken im Außenbereich sind wohltemperiert<br />

und weitläufig angelegt. Das Sportbecken bietet mit<br />

50 m-Länge ideale Voraussetzungen für Schwimmer<br />

ZUGSPITZBAD<br />

Im Grainauer Zugspitzbad erwartet Dich wetterunabhängiger Spaß und Abwechslung in einem großzügig<br />

ange legten Freizeit- und Erlebnisbad für Jung und Alt. Fitnessbegeisterte Singles, Erholung und Entspannung<br />

Suchende oder Familien mit Kids – für jeden hält das Zugspitzbad das Passende bereit.<br />

und am Nichtschwimmer becken sorgt die 64 m<br />

lange Gaudirutsche Spaß für kleine und große<br />

Kinder. Sonnenanbeter freuen sich über 10.000 m 2<br />

Liegewiese und Selbstversorger brutzeln mitgebrachte<br />

Würstchen auf unserem Grillplatz mit Elektrogrill.<br />

Nach Herzenslust<br />

Entspannung genießen<br />

Besonders attraktiv und vielseitig ist der<br />

Wellnessbereich des Zugspitzbades, in dem<br />

Du Dich richtig wohl fühlen und von Kopf<br />

bis Fuß entspannen kannst.<br />

Willkommen im Urlaub!<br />

Zugspitzbad Grainau · Parkweg 8 · 82491 Grainau · Tel. +49 (0) 88 21 / 98 18 26 · www.grainau.de


52 / ALPIN CONVENTION<br />

53<br />

English Summary<br />

Eine Fundgrube für Ideen<br />

Die Spezialisten von Alpin Convention nutzen die<br />

Vorzüge der Zugspitz Arena, um außergewöhnliche<br />

Firmenevents mit nachhaltiger Wirkung aufzuwerten.<br />

Das Wichtigste für unsere Arbeit<br />

sind die großen, natürlichen Ressourcen<br />

hier in unserer Heimat.“<br />

Wer so etwas über Garmisch-Partenkirchen<br />

und das Land rund um die Zugspitze<br />

sagt? Hans Schmitz, Geschäftsführer<br />

der Congresservice Alpin Convention GmbH,<br />

einem Dienstleister, dem seit 25 Jahren<br />

namhafte mittelständische und große Unternehmen<br />

ihre Teamtrainings, Incentives,<br />

Events und Mitarbeiter anvertrauen. Im<br />

Mittelpunkt stehen dabei Veranstaltungen<br />

im alpinen Raum. „Darum kennen wir uns<br />

auch in Garmisch-Partenkirchen und auf<br />

allen Bergen der Region besonders gut<br />

aus“, merkt Schmitz an. Wobei das „Arbeitsgebiet“<br />

sich im Lauf der Jahre in Bayern und<br />

im Tiroler Raum kräftig ausgedehnt hat.<br />

Bekanntestes Produkt, das man gemeinsam<br />

mit Garmisch-Partenkirchen Tourismus<br />

aus der Taufe gehoben hat, ist das jährliche<br />

AlpenTestival, inzwischen ein touristisches<br />

Aushängeschild der Marktgemeinde.<br />

Jeden Tag arbeitet bei Alpin Convention<br />

ein einfallsreiches und begeisterungsfähiges<br />

Team daran, Ideen zu entwickeln,<br />

Veranstaltungen zu planen, zu konzipieren<br />

und zu realisieren. Unterstützt werden die<br />

Projektleiter bei der passgenauen Umsetzung<br />

von Kundenanforderungen von einem<br />

großen Pool an spezialisierten Mitarbeitern<br />

wie staatlich geprüften Bergführern, Gästeführern,<br />

Skilehrern, Coaches, Moderatoren,<br />

Musikern und vielen mehr.<br />

Natur statt Konferenzraum<br />

Die Region, in der viele Menschen Urlaub<br />

machen, ist für die Projektleiter Fundgrube<br />

für Ideen und Arbeitsplatz zugleich. Da veranstalten<br />

sie mal ein Picknick im Grünen für<br />

Allergologen, die dabei erfahren, worauf<br />

ihre Patienten verzichten müssen. Da bewegt<br />

sich eine Fortbildungsgruppe zu Fuß<br />

und berucksackt auf den Berg hinauf, statt<br />

sich in einen Tagungsraum zurückzuziehen.<br />

Da dienen die vorhandenen (Wander-)Wege<br />

als Ersatz für aufwändige Bustransporte, um<br />

vor Augen zu führen, wie naheliegend kurze<br />

(Kommunikations-)Wege oft sind und wie<br />

viele Impulse man aufnimmt, wenn man<br />

aus eigener Kraft unterwegs ist.<br />

Teambuilding mit Sinn: der gemeinsame<br />

Bau einer Schutzhütte<br />

Eine der Ideen, mit denen Alpin Convention<br />

den Ablauf einer Veranstaltung<br />

grundlegend verwandelt, verbindet Wege<br />

und Kommunikation. Es ist das Prinzip des<br />

„Geh-Sprächs“. Die wichtigen Dinge einer<br />

Tagung oder eines Seminars würden nicht<br />

in den Vorträgen besprochen, sagt Schmitz,<br />

sondern zwischendrin, in den Pausen oder<br />

auf dem Weg von einem Meeting zum<br />

nächsten. „Warum also nicht daraus ein Prinzip<br />

machen?“ Zumal in einer Region, in der<br />

jedes Jahr unzählige Menschen zum Wandern<br />

kommen, alle Voraussetzungen gegeben<br />

sind, um die Gehenden auf anregende<br />

Wege zu bringen. Also versetzt er die Veranstaltungsteilnehmer<br />

in Bewegung, wobei<br />

geschulte Trainer mit kleinen Anregungen<br />

unterwegs dafür sorgen, dass es nicht zum<br />

„Geh-Laber“ kommt.<br />

Das Erlebte wirkt langfristig<br />

und grenzenlos in der<br />

täglichen Arbeit weiter.<br />

Daniel Weickel,<br />

Projektmanager Alpin Convention<br />

Auch bei Angeboten zum „Teambuilding“,<br />

das für immer mehr Firmen, große wie<br />

kleine, an Bedeutung gewinnt, greifen die<br />

Spezialisten aus Garmisch-Partenkirchen auf<br />

das zurück, was vor der Haustür gang und<br />

gäbe ist. Statt die Teilnehmer mit Spiel, Spaß<br />

und Abenteuer einfach nur zu unterhalten,<br />

nehmen sie gemeinsam mit diesen sinnstiftende<br />

Aufgaben in Angriff. „Ein großer Erfolg,<br />

der bei diesem Kunden bis heute nachwirkt,<br />

war der gemeinsame Bau einer Schutzhütte<br />

für Bergwanderer“, berichtet Projektmanager<br />

Daniel Weickel. „Selbst wenn einer handwerklich<br />

ungeschickt war, gab es reichlich<br />

Möglichkeiten, Vorschläge und Beiträge zu<br />

liefern, aus denen sich dann eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit entwickelte.“ Das fertige<br />

Produkt steht nunmehr im Wettersteingebirge<br />

und erfüllt genau den Zweck, für den<br />

es gebaut wurde. „Einige Teilnehmer haben<br />

sich die GPS-Daten gespeichert und waren<br />

inzwischen mit Freunden und Familien dort,<br />

um ihr Werk zu betrachten.“<br />

Spaß trifft auf Rentabilität<br />

Sogar ein Gipfelkreuz ist bei einer ähnlichen<br />

Aktion schon entstanden, begleitet vom<br />

typischen Brauchtum einschließlich des<br />

christlichen Segens für das fertige Werk. Am<br />

Ende hat die Gruppe dort ein Gipfelbuch hinterlegt,<br />

darin alle Vorhaben, Wünsche und<br />

Pläne notiert; ein Jahr später kehrten die<br />

Teilnehmer dorthin zurück, um nachzulesen<br />

und zu prüfen, was daraus geworden war.<br />

„Unternehmen achten sehr genau darauf,<br />

dass das Geld, das sie in solche Maßnahmen<br />

stecken, sich auch rentiert“, erklärt Schmitz.<br />

„Die Programme, die wir entwickeln, sind<br />

daher stets auf Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit<br />

ausgerichtet. Nur um ein bisschen<br />

Spaß zu haben, unternimmt keine Firma<br />

mehr ein solches Investment.“<br />

Business in den Bergen<br />

statt im Tagungsraum<br />

Companies large and small have been<br />

entrusting their team training and<br />

corporate events to Congresservice<br />

Alpin Convention GmbH for 25 years.<br />

Its best-known product is the annual<br />

AlpenTestival, organised together with<br />

the Garmisch-Partenkirchen tourist<br />

information service. One of Alpin<br />

Convention’s ideas for transforming a<br />

conference or seminar is the principle<br />

of discussing its important issues<br />

during breaks or on the way between<br />

meetings. The specialists also draw<br />

on their natural surroundings when<br />

devising team-building events; one<br />

example involves building a hut for<br />

mountain hikers, demonstrating a<br />

sense of values, depth, and reflection.<br />

Through this experience, participants<br />

are invited to explore ways of developing<br />

themselves and their work. They<br />

have a chance to share their views,<br />

and indeed, simply get talking to each<br />

other – both during and long after the<br />

event.<br />

Was allerdings nicht ausschließt, dass<br />

Alpin Convention auf den unterhaltenden<br />

Charakter von Veranstaltungen achtet, damit<br />

der Verstand genauso angesprochen wird<br />

wie Sinne und Gefühle, dass Ernsthaftigkeit<br />

und Lockerheit in einem ausgewogenen<br />

Verhältnis stehen. „Wer mit uns zusammenarbeitet,<br />

betreibt keine Lehrveranstaltungen<br />

im Grünen“, sagt Weickel. „Es geht vielmehr<br />

um das Sichtbarmachen von Werten und<br />

Botschaften, um Tiefgang und Reflexion. Die<br />

Teilnehmer sollen Orientierung gewinnen,<br />

auf der sie sich und ihre Arbeit selbstständig<br />

weiterentwickeln. Sie sollen Gelegenheit<br />

zum Gedankenaustausch und zur Reflexion<br />

erhalten. Vor allem aber sollen sie miteinander<br />

ins Gespräch kommen – und auch nach<br />

der Veranstaltung bleiben.“<br />

Er nennt als Beispiel Nachwuchskräfte<br />

einer großen Unternehmensberatung, zusammengekommen<br />

aus aller Welt, die mitten<br />

in ihrem Einführungskurs in die Regeln<br />

und Prinzipien ihres neuen Arbeitgebers<br />

eine „Expedition“ vom Basislager Badersee<br />

hinauf auf die Zugspitze planen, umsetzen<br />

und ins Ziel bringen sollten. „Da waren jeder<br />

Mensch und jedes Talent gefordert – und das<br />

Erlebte wirkt langfristig und grenzenlos in<br />

der täglichen Arbeit weiter.“ Genau die Wirkung,<br />

die sich für Urlauber in der Zugspitz<br />

Arena Bayern-Tirol entfaltet, kommt dann<br />

der Motivation am Arbeitsplatz zugute.<br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger


54 / ZEITZEUGEN<br />

55<br />

English Summary<br />

Aufschlag in historischer Sportkleidung<br />

– eine liebe Tradition<br />

beim Tennis Club Ehrwald.<br />

„Game, Set and Match“<br />

Der Tennisplatz in Ehrwald hat eine lange Geschichte. Sie hat mit Briten zu tun,<br />

altem Adel und ein bisschen auch mit Skifahren.<br />

After the Second World War,<br />

British soldiers stationed with their<br />

American allies near the border<br />

between Austria and Germany started<br />

looking for a way to enjoy their newly<br />

acquired free time. It was no surprise<br />

that those who came from the home<br />

of tennis would once again reach for<br />

a ball and racket to demonstrate their<br />

sporting prowess. Soon enough, the<br />

court became a meeting place for<br />

civilians, too, and members of the<br />

Ehrwald Tennis Club have now been<br />

celebrating its history for the past<br />

ten years: in the summer, players<br />

compete in historic clothing, using<br />

heavy rackets with wooden frames.<br />

The British forefathers of Ehrwald’s<br />

tennis tradition would surely have<br />

looked fondly on these old-style<br />

matches<br />

mit ihm gefahren, aber er hatte einen sehr<br />

eleganten Stil. Ich war völlig beeindruckt.“<br />

Das waren die britischen Soldaten auch, die<br />

bei Somweber nicht nur die Filzbälle übers<br />

Netz jagten, sondern ihn auch als Trainer für<br />

ihre Skimannschaft engagierten. Mit Erfolg:<br />

Erstmals konnten sie unter seiner Ägide das<br />

traditionelle Rennen gegen die Amerikaner<br />

gewinnen.<br />

Der Graf Czaky, einem uralten ungarischen<br />

Adelsgeschlecht angehörig, gehörte bald<br />

zu den vertrauten Anblicken im Ort, wenn<br />

er zurückhaltend, sorgfältig gekleidet und<br />

„immer mit kleinen Trippelschritten unterwegs<br />

war“, wie Hardy erzählt. Vom großen<br />

Vermögen seiner Familie hatte er nichts<br />

abbekommen und musste sich zeitweise als<br />

Abwäscher in Gasthäusern verdingen, um<br />

seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Vom<br />

Tennisspielen ließ er sich gleichwohl nicht<br />

abbringen.<br />

Zelebrierte Erinnerungen<br />

Seit gut zehn Jahren zelebrieren die Mitglieder<br />

des Tennis Clubs (TC) Ehrwald, dem<br />

ältesten Tennisverein im Bezirk, einmal im<br />

Jahr das historische Erbe ihres Platzes. Dann<br />

treten im <strong>Sommer</strong> Spielerinnen und Spieler in<br />

historischer Kleidung an, blitzweiß natürlich,<br />

mit langen Hosen, Sakko, Hemd und Fliege<br />

die Herren und mit wehenden, knielangen<br />

Röcken die Damen. Auch elegante Hüte, sei<br />

es aus Stroh, sei es aus Stoff, sind dabei obligatorisch.<br />

Dabei kommen auch wieder die<br />

schweren Schläger mit Holzrahmen von anno<br />

dazumal ins Spiel; deren deutlich kleinere<br />

Schlägerfläche macht die Lobs und Returns zu<br />

einer wahren Herausforderung – und zu einem<br />

„Love Fifteen“ vermutlich<br />

besonderen Vergnügen für das Pu blikum. Die<br />

britischen Urväter der Ehrwalder Tennisgeschichte<br />

hätten sicher ihre Freude an diesem<br />

„old style match“ im besten Sinn der Jünger<br />

Wimble dons. Wobei es nach dem Match<br />

keine Millionen und Sportwagen für die Sieger<br />

gibt, sondern einen frisch geflochtenen<br />

Kräuterkranz und, wie man hört, auch keine<br />

Erdbeeren mit „clotted cream“ zur Stärkung,<br />

sondern ein kühles Bier auf der Terrasse vom<br />

gemütlichen Clubheim.<br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

Warum man auf dem Ehrwalder<br />

Tennisplatz diese Worte viel<br />

früher zu hören bekam als das<br />

deutschsprachige Gegenstück<br />

„Spiel, Satz und Sieg“? Nun, das hat mit<br />

den Briten zu tun. Genau genommen mit<br />

jenen Uniformierten, die nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg gemeinsam mit ihren amerikanischen<br />

Alliierten im österreichisch-deutschen<br />

Grenzgebiet stationiert waren. Als die<br />

Kampfhandlungen beendet waren und der<br />

militärische Alltag wieder den Takt angab,<br />

Es war eine Freude zu sehen<br />

und zu hören, welchen Spaß<br />

die Spieler hatten.<br />

Hardy Somweber, Zeitzeugin<br />

suchten die Soldaten auch nach angemessenem<br />

Freizeitvergnügen. Keine Frage,<br />

dass, wer aus dem Mutterland des Tennis<br />

stammte, dann auch im Schatten der Zugspitze<br />

wieder zu Ball und Racket griff, um<br />

sich am Netz sportlich zu beweisen.<br />

Für den Ehrwalder Eduard Somweber, zurückgekehrt<br />

aus der Kriegsgefangenschaft,<br />

bedeutete das einen schönen Auftrag. Nicht<br />

nur, dass er im Gaisbachtal den ersten Tennisplatz<br />

auf Sand am Ort anlegen durfte –<br />

schon das eine Mammutaufgabe, wie sich<br />

Tochter Hardy erinnert. „Er war dann auch<br />

der erste Platzwart dort und hielt die Anlage<br />

in Schuss.“ Die gewonnene Erfahrung<br />

machte sich bezahlt, denn danach waren<br />

sein Rat und seine Tatkraft auch beim Bau<br />

anderer Tennisplätze in der Gegend gefragt.<br />

Die Aufgabe sei ihrem Vater in mehrerlei<br />

Hinsicht entgegengekommen, meint die<br />

Tochter. Als einer, der die Dinge gern gut und<br />

ordentlich aufgeräumt sah, war die Verantwortung<br />

wie maßgeschneidert. Aber auch<br />

seiner sportlichen Natur entsprach diese<br />

Tätigkeit: „Mein Vater war 1936 Olympia-<br />

Anwärter im Skispringen und im Slalom“, erinnert<br />

sich Hardy. „Ich bin ja nur ganz selten<br />

Was fordert den Spieler mehr:<br />

die Kappe oder der Holzrahmen?<br />

Spiel mit Spaß<br />

Auf dem Tennisplatz gaben sich bald nicht<br />

nur militärische, sondern auch zivile Sportfreundinnen<br />

und Sportfreunde ein Stelldichein.<br />

„Damals war Tennis ja noch ein exklusiver,<br />

teurer Sport“, erinnert sich Hardy, die<br />

mit ihren Geschwistern damals oft Zaungast<br />

war. „Aber trotzdem war da immer etwas<br />

los.“ Tschechische Meisterinnen schlugen<br />

dort auf, ungarische Grafen und österreichische<br />

Zahnärzte. „Das war die High Snobiety,<br />

und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr<br />

heraus.“ Aber auch der eine oder andere heimische<br />

Sportler lebt in der Erinnerung fort,<br />

Heini Neuner zum Beispiel, „ein riesiger Kerl,<br />

der hat uns alle beeindruckt“. Was tiefen<br />

Eindruck bei ihr hinterlassen hat: „Wenn die<br />

miteinander gespielt haben, da war es eine<br />

Freude zuzusehen und zuzuhören, welchen<br />

Spaß die dabei hatten. Da war immer gute<br />

Laune, da gab es immer muntere Sprüche,<br />

aber keinen Streit.“<br />

Tennishelden der ersten Stunde mit<br />

Heini Neuner (l.) und Graf Czaky (3.v.r.)<br />

am Ehrwalder Platz.


56 / WESTERNREITEN<br />

57<br />

Wo Tirol ein bisschen<br />

„Cowgirl“ ist<br />

Die Westernreiterin Tina bringt amerika nisches<br />

Flair in die Tiroler Zugspitz Arena.<br />

Sie gilt als die Königsdisziplin im<br />

Westernreiten, die Reining. Denn<br />

dort zeigen Pferd und Reiter, dass<br />

sie einander so gut verstehen,<br />

dass minimale Kommandos ausreichen, um<br />

bestimmte Bewegungen auszuführen. Spektakuläre<br />

Slides, aufregende Kreisel, spannungsgeladene<br />

Galopps, immer wieder in<br />

neuer Reihenfolge auswendig geritten und<br />

dabei völlig entspannt und „cool“ zu wirken:<br />

Das gemeinsame Abarbeiten von Prüfungen,<br />

das nicht nach „Arbeit“ aussieht, ist<br />

die hohe Kunst der Reining. Abgeleitet vom<br />

englischen Wort „rein“ für „Zügel“, geht es<br />

gleichwohl darum, selbige möglichst wenig<br />

einzusetzen – wie beim Vorbild, den Cowboys,<br />

die ihre Hände für die Arbeit mit den<br />

Rindern frei haben müssen und ihre Pferde<br />

nur mit Schenkeldruck und Stimme leiten.<br />

Um sich in dieser Disziplin einen Weltmeistertitel<br />

zu sichern, muss man zu den<br />

Besten im Westernsattel gehören und jede<br />

Die Weltmeisterin 2014 im Westernreiten<br />

kommt aus Österreich:<br />

Tina Künstner-Mantl setzte sich<br />

gegen Profis durch.<br />

Menge Turniere bestreiten. Tina Künstner-<br />

Mantl aus Lermoos hat sich 2014 den Titel<br />

„Champion ship“ geholt, als „No Pro“, dem<br />

Fachbegriff für jemand, der nicht sein Geld<br />

als professioneller Westernreiter verdient.<br />

Noch bemerkenswerter aber die Tatsache,<br />

dass sie unter der österreichischen Flagge<br />

zum Wettbewerb antrat – gehört die Alpenrepublik<br />

doch nicht zu den Ländern, die<br />

einem als Erstes einfallen, wenn man an<br />

„Western“ denkt.<br />

Schon als Kind war Tina<br />

eine „Pferdeflüsterin“<br />

Pferde gehören seit vielen Generationen auf<br />

zahlreichen Bauernhöfen zu den wichtigsten<br />

Helfern bei der täglichen Arbeit. Auch<br />

für Tina hat es damit angefangen, „dass ich<br />

mich bei unseren Kaltblütern, den Haflingern,<br />

in den Sattel gesetzt habe und durch<br />

die Gegend geritten bin“. Inspiriert auch von<br />

den anderen Tieren auf dem Hof hat sie so<br />

English Summary<br />

It’s considered the supreme discipline<br />

in western riding: ‘reining’ is a<br />

competition for horses in which the<br />

riders guide them through a precise<br />

pattern of circles, spins, and stops<br />

while using as few commands as they<br />

can. Spectacular slides, exciting loops,<br />

gripping gallops, completed by heart<br />

and in ever-different combinations, all<br />

the while remaining cool and relaxed:<br />

the fine art of reining involves all this<br />

and must never look like ‘work’. It’s<br />

all about using the reins as little as<br />

possible, following the time-honoured<br />

example of cowboys who keep their<br />

hands free for work with their cows<br />

and guide their horses mostly using<br />

only their voices. Tina Künstner-Mantl<br />

from Lermoos won the 2014 championship<br />

as a ‘no-pro’, the term for<br />

someone who doesn’t earn their living<br />

as a professional western rider. The<br />

47-year-old runs the four-star ‘Mohr<br />

Life Resort’ in Lermoos and spends a<br />

large part of her time directly opposite<br />

at the ‘Jacpoint’ riding, training, and<br />

horse breeding facility. But she’s not<br />

the only one you’ll find there – western<br />

riders, from amateurs to pros,<br />

visit all year round to enjoy riding and<br />

the extensive grounds. Tina’s happy<br />

to share some of her knowledge and<br />

skills with all of them.<br />

schon früh ein tiefes Verständnis für deren<br />

Lebensweise, ihre Wünsche und Bedürfnisse<br />

sowie für die Kommunikationsformen der<br />

Vierbeiner entwickelt. Ein Wissen und ein<br />

Gespür, das ihr heute in verfeinerter Form<br />

zugutekommt, wenn bei der Reining der<br />

„horse sense“ der Reiterin gefragt ist.<br />

Von Lermoos aus geht es<br />

zu allen Turnierplätzen Europas<br />

Nachdem sie zunächst klassisch „Englisch“<br />

unterwegs war, hat sie die Begeisterung<br />

fürs Westernreiten bei einem Besuch der<br />

„Americana“ in Augsburg entdeckt, einer<br />

Mischung aus Fachmesse und Sportereignis<br />

der internationalen Western-Reitszene. „Die<br />

Konzentration, das Können und die Disziplin,<br />

die ich da bei Pferden und Reitern gesehen<br />

habe, waren sehr beeindruckend für mich“,<br />

erzählt sie. „Darum habe ich mich dann<br />

auch gleich für die größte Herausforderung<br />

entschieden, die Reining – und bin dabei<br />

geblieben.“ Der Vorteil dabei ist der, nur<br />

scheinbar abgelegene, Standort Tiroler Zugspitz<br />

Arena: „Von hier aus bin ich in drei, vier<br />

Stunden an den wichtigsten Turnierplätzen<br />

in Europa“, sagt die Reiterin, die den Anhänger<br />

mit ihren Turnierpferden selbst durch<br />

die Lande kutschiert. „Da kann man sich<br />

entspannt zu Hause vorbereiten und ist nach<br />

dem Wettbewerb auch bald wieder zur Erholung<br />

daheim.“ Im Jahr ihres Weltmeistertitels<br />

verbrachten sie und ihr Turnierpferd Cashn<br />

Rooster gut 20.000 Kilometer auf Achse.<br />

Der „Jacpoint“ ist die einzige „Ranch“<br />

in der Tiroler Zugspitz Arena<br />

Dennoch bedeutet ihr sportliches Engagement<br />

einen großen Aufwand für die 47-Jährige,<br />

die gemeinsam mit ihrem Mann Klaus<br />

das Vier-Sterne-Superior „Mohr Life Resort“<br />

in Lermoos betreibt. Einen großen Teil ihrer<br />

Zeit verbringt sie direkt gegenüber in der<br />

eigenen Reit-, Trainings- und Pferdezucht-<br />

Anlage „Jacpoint“, der einzigen „Ranch“<br />

in der Tiroler Zugspitz Arena. Nicht nur sie<br />

selbst nutzt die Einrichtung. Das ganze Jahr<br />

über sind dort Westernreiter zu Gast, die –<br />

egal, ob Profi oder Amateur – die Trainingsmöglichkeiten<br />

und das ausgiebige Ausreitgelände<br />

in der Außerferner Natur schätzen<br />

und die Tina an ihrem Wissen und Können<br />

teilhaben lässt. Die Schulpferde „sind meine<br />

Turnierpferde“, merkt die Weltmeisterin an.<br />

„Denen schadet es nichts, wenn sie auch<br />

mal etwas anderes erleben.“ Auch Manager<br />

und Führungskräfte aus der Wirtschaft erleben<br />

auf der Ranch „etwas anderes“, wenn<br />

sie im „Horse Mirror“ ihr eigenes Verhalten<br />

Ich habe mich für die<br />

größte Herausforderung<br />

entschieden, die Reining,<br />

und bin dabei geblieben.<br />

Tina Künstner-Mantl, Westernreiterin<br />

in den Pferden gespiegelt sehen und beim<br />

„Horse Sense“ erkennen, was echte Persönlichkeit<br />

ausmacht.<br />

Insgesamt rund zwei Dutzend Tiere sind<br />

im „Jacpoint“ zu Hause, kraftvolle, kluge<br />

Quarterhorses, deren Reihen sich durch<br />

Nachwuchs ständig füllen, während andere<br />

in die Welt aufbrechen, um anderen Reitern<br />

zu dienen. Die Qualität der Zucht in Lermoos<br />

ist bekannt, beide Deckhengste haben<br />

schon ansehnlichen Champion-Nachwuchs<br />

hervorgebracht. „Alle können wir leider<br />

nicht behalten“, meint Tina Künstner-Mantl.<br />

Zwei jedoch sind ihr besonders ans Herz gewachsen.<br />

Das ist der schon 17-jährige Hengst<br />

Heza Sure Whiz, „mit dem ich meine ersten<br />

richtigen Erfolge hatte“; und da ist der<br />

jüngere Wallach Duke, der sie zum bisher<br />

letzten Championat getragen hat.<br />

Gelegentlich, wenn der Tag schön ist und<br />

die Natur in der Umgebung lockt, dann sattelt<br />

die Reiterin eines ihrer Pferde und gönnt<br />

sich einen entspannenden Ausritt „vor der<br />

Haustür“. Am liebsten hinauf zu den Loisachquellen.<br />

Ein Kleinod, alles andere als „Wilder<br />

Westen“, aber frei von Turnierstress und voller<br />

frischer Natur.<br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

Konzentration und Action:<br />

Westernreiten fordert von<br />

Reiterin und Pferd alles.


58 / BESONDERER ORT<br />

59<br />

Auf geht’s, Loisach!<br />

alpentestival<br />

04.-06.08.<strong>2017</strong><br />

powered by<br />

Still und kräftig: Die Loisachquellen sind der richtige Ort für die Augen und die Seele.<br />

Auf die Frage nach ihrem Lieblingsort<br />

für einen Ausritt in die Nachbarschaft<br />

zögert Westernreiterin<br />

Tina Künstner-Mantl aus Lermoos<br />

keine Sekunde: „die Loisachquellen.“ Der<br />

Gebirgsfluss, der die Tiroler Zugspitz Arena<br />

zudem mit den Freunden in Grainau und<br />

Garmisch-Partenkirchen verbindet, hat<br />

seinen Ursprung oberhalb von Biberwier<br />

zwischen Blind-, Mitter- und Weißensee.<br />

Genau genommen sprechen wir sogar von<br />

„Ursprüngen“. Denn es sind mehrere kleine<br />

Quellen, die den kleinen sumpfigen Weiher<br />

speisen, aus dem sich dann die Loisach aufmacht<br />

auf ihre 113 Kilometer lange Reise<br />

bis zur Mündung in die Isar bei Wolfratshausen.<br />

Nicht nur Reiter kommen gern an diesen<br />

schattigen, einladenden Platz. Auch bei<br />

Wanderern ist das erfrischende Nass ein<br />

beliebtes Ziel – nicht zuletzt für jene, die<br />

mit einer kleinen Kneippkur ihre Kräfte und<br />

Lebensgeister wieder aktivieren. Das Auge<br />

genießt dabei mit, denn der wechselhafte<br />

Lichteinfall durchs Grün der umstehenden<br />

Büsche und Bäume genauso wie die malerische<br />

Färbung des Gewässers durch Pflanzen<br />

und Algen verleihen den Quellen ein paradiesisches<br />

Aussehen.<br />

Wer die Stille des Ortes wahrnimmt, kann<br />

nur ahnen, welche Kraft der spätere Fluss<br />

entwickeln wird, der einst Mühlen antrieb<br />

und mächtige Flöße auf seiner Oberfläche<br />

dahinbeförderte und der seine Energie bis<br />

heute über einige Kraftwerke – das bekannteste<br />

davon am Walchensee – mit den Menschen<br />

teilt. Die wertvollsten Impulse aber<br />

erhält, wer an einem stillen Morgen oder<br />

einem sanft ausklingenden Spätnachmittag<br />

die Kraft der Quellen und ihrer Umgebung<br />

auf sich wirken lässt.<br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

English Summary<br />

The Loisach springs are a popular<br />

place for recreation or hiking. The<br />

source of the Loisach mountain river<br />

linking the Tiroler Zugspitz Arena with<br />

Grainau and Garmisch-Partenkirchen<br />

lies above Biberwier, and is actually<br />

several small springs that flow into<br />

a little pool from which the river<br />

begins its 113-kilometre journey<br />

before it reaches the Isar river near<br />

Wolfratshausen. It’s a beautiful<br />

place for the soul and the senses,<br />

and never more so than on a quiet<br />

morning or a dreamy late afternoon,<br />

when visitors can marvel at the<br />

changing light as it shines through<br />

the greenery, admire the picturesque<br />

play of colours on the water, and<br />

revel in the peaceful serenity of the<br />

surroundings.<br />

neu! tagesticket wird<br />

testivalpass, 3 tage gültig,<br />

inkl. 1 x flying fox<br />

www.alpentestival.de


60 / KULINARIK<br />

61<br />

Der bayerisch-indische Topfgucker<br />

Nach einem erholsamen Tag in den Bergen und ganz egal, ob man gewandert<br />

oder geradelt ist, schwimmen war oder einen Stadtbummel gemacht hat:<br />

Am Abend steht für die meisten Urlauber ein genussvoller Restaurantbesuch<br />

auf dem Programm.<br />

Wem dabei die Wahl zwischen<br />

vertrauten Gaumenfreunden<br />

und exotischen Abenteuern<br />

schwerfällt, dem duften nun<br />

aus einem besonderen Kochtopf neue Impressionen<br />

entgegen: die der „bayurvedischen“<br />

Küche. Im Hotel Staudacherhof in Garmisch-<br />

Partenkirchen gelingt es dem Souschef<br />

Sascha Horst, mit großer Leidenschaft und<br />

viel Fantasie traditionelle bayerische Küche<br />

mit jahrtausendealtem indischen Ayurveda<br />

zu kombinieren.<br />

Sascha Horst lernte bei einer Weiterbildung<br />

im Zusammenhang mit ayurvedischem<br />

Kochen im Oktober 2013 in München<br />

den Kursleiter Andreas Hollard kennen. Die<br />

aus Indien stammende Lehre des Ayurveda<br />

beschäftigt sich mit der Harmonie von Körper,<br />

Geist und Seele. Um das Gleichgewicht<br />

aufrechtzuerhalten, benötigt der Mensch bei<br />

jeder Mahlzeit eine Zusammensetzung von<br />

circa 60 Prozent süßen, je 15 Prozent sauren<br />

und salzigen, zu 5 Prozent scharfen und zu<br />

je 2,5 Prozent bitteren und herben Lebensmitteln.<br />

Die Idee, das Gesunde der ayurvedischen<br />

Küche mit bayerischen Gerichten und Zutaten<br />

zu kombinieren, kam Sascha Horst nach<br />

dem zweiten Kursbesuch im März 2014. Eine<br />

rein ayurvedische Küche anzubieten, kam<br />

für Horst nicht infrage, denn sie ist meist<br />

vegetarisch. Es stellte sich heraus, dass Andreas<br />

Hollard bereits auf der Basis arbeitete<br />

und sich die Wortmarke beim Deutschen Patent-<br />

und Markenamt hat eintragen lassen.<br />

Zünftige Zusammenarbeit<br />

Voller Begeisterung begannen die beiden<br />

Köche mit der zünftigen Zusammenarbeit:<br />

Viermal im Jahr bietet der Staudacherhof<br />

die sogenannten Yoga Retreats an. Sie<br />

beinhalten ausgewählte Übungsfolgen aus<br />

dem Yoga, Tipps aus dem Ayurveda für eine<br />

gesunde Ernährung und zum Abschluss des<br />

Tages eine „bayurvedische“ Verpflegung<br />

mit saisonalen und regionalen Produkten.<br />

English Summary<br />

After a relaxing day hiking in the<br />

mountains or strolling through<br />

villages, what most holidaymakers<br />

want in the evening is a good meal.<br />

And those who can’t decide between<br />

their familiar staples and an exotic<br />

culinary experience can go to the<br />

Hotel Staudacherhof in Garmisch-<br />

Partenkirchen, where chef Sascha<br />

Horst has put all his passion and<br />

imagination into creating a mixture of<br />

traditional Bavarian cuisine and Indian<br />

Ayurveda, a system of medicine<br />

historically focused on the harmony of<br />

body, soul, and spirit. Sascha had his<br />

first experience of Ayurvedic cooking<br />

with chef Andreas Hollard in Munich<br />

in 2013. The pair started working<br />

together, and the Staudacherhof now<br />

also offers four yoga retreats a year,<br />

including exercises, tips, and of course<br />

a ‘Bayurvedic’ meal with seasonal and<br />

regional products.<br />

Souschef Sascha Horst<br />

Dieses außergewöhnliche Angebot wird sehr<br />

gut angenommen: „Die Cross-over-Küche ist<br />

ja mittlerweile fast jedem ein Begriff und<br />

so war sie mit wenig Erklärungsaufwand<br />

äußerst gut an den Gast zu bringen. Wir stehen<br />

natürlich den Gästen bei spezifischen<br />

Fragen gerne Rede und Antwort“, erklärt<br />

Sascha Horst. „Die ,bayurvedische‘ Küche ist<br />

in Garmisch-Partenkirchen noch einzigartig,<br />

auch wenn es diverse Versuche der Nachahmung<br />

gibt“, erzählt der Koch stolz.<br />

Seine ausgefallenen Ideen bekommt<br />

Sascha Horst in allen Lebenslagen, ob beim<br />

Essen, bei Freunden oder in der Arbeit. „Natürlich<br />

ist der Kontakt mit Andreas Hollard immer<br />

wieder wichtig, da wir uns regelmäßig über<br />

neue Rezepte austauschen und versuchen,<br />

immer wieder etwas Neues zu kreieren.“<br />

Auch Allergiker werden satt<br />

Wenn Gäste Unverträglichkeiten oder Allergien<br />

haben, so ist das für den Souschef<br />

kein Problem. „Auf Allergien kann man bei<br />

der ayurvedischen Küche genauso reagieren<br />

wie in jeder anderen. Es gibt zum<br />

Beispiel mehrere Varianten, einen scharfen<br />

Geschmack zu erzielen. Bei einer Chili-<br />

Allergie können wir dann ganz gezielt mit<br />

Pfeffer, Kren oder Ingwer die nötige Schärfe<br />

in das Gericht geben. So ist das Gericht<br />

,bayurvedisch‘, jedoch ohne Chili.“<br />

Mit wenig Aufwand viel erreichen<br />

Kocht Sascha Horst denn auch privat „bayurvedisch“?<br />

„Ja, auch zu Hause gibt es immer<br />

wieder diese Gerichte und ich muss sagen,<br />

dass sich Familie und Freunde damit angefreundet<br />

haben, immer mal etwas ‚anderes‘<br />

zu bekommen.“ Einmal täglich, meistens<br />

mittags, isst er „bayurvedisch“ und das<br />

mittlerweile seit 2014. „Ich fühlte mich nach<br />

kurzer Zeit fitter, sowohl körperlich als auch<br />

geistig.“ Und er erklärt weiter, dass der Aufwand<br />

beim Kochen nur minimal höher sei,<br />

als wenn man traditionell bayerisch kocht.<br />

Etwas schwierig erweise sich am Anfang nur<br />

die Verwendung der Gewürze, da nicht alle<br />

bekannt sind und die richtige Verwendung<br />

erst gelernt sein muss. Sind aber erst einmal<br />

ein paar Gerichte gekocht, wird man schnell<br />

merken, dass es stetig einfacher wird.<br />

Kreativität in Geschmack und Aussehen<br />

Ein besonderes Erlebnis hatte Sascha Horst<br />

mit einer Gastfamilie, die 2015 ihren Urlaub<br />

im Staudacherhof verbrachte, als zeitgleich<br />

ein Yoga Retreat stattfand. Im darauf folgenden<br />

Jahr buchte diese Familie erneut<br />

in der Hoffnung, dass es die Veranstaltung<br />

wieder gibt. Das Yoga Retreat wurde jedoch<br />

eine Woche vorher durchgeführt. Traurig<br />

darüber ließen sie Sascha Horst an ihren<br />

Tisch kommen und teilten ihm mit, dass es<br />

zwar bedauerlich sei, das Retreat verpasst<br />

zu haben, dass sie nun aber jeden Abend<br />

hervorragende ,bayurvedische‘ Küche ge -<br />

nießen konnten. „Das war sehr schön zu<br />

hören. Inzwischen haben wir viele Fans<br />

und Stammgäste, die kein einziges Retreat<br />

mehr verpassen. Das sind unsere besten<br />

Botschafter“, erzählt Sascha Horst stolz. „Am<br />

Interessantesten ist und bleibt für mich die<br />

Kreativität, sowohl im Geschmack als auch<br />

im Aussehen. Wenn das Feedback dann<br />

auch noch sehr gut ist, kann man, glaube<br />

ich, getrost sagen, dass es Spaß macht.“<br />

<br />

Irene Hülsermann<br />

Gefüllter Kohlrabi an geschmortem<br />

Weißkohl mit Bratkartoffeln<br />

Gebackenes Gemüsekücherl an<br />

Apfelchutney mit Feldsalat<br />

Kürbis-Fenchel-Lasagne<br />

Das Rezept für „Graupenlaiberl mit Tomatenragout<br />

und Ölrauke“ zum Nachkochen finden<br />

Sie in der GRENZENLOS-App.


62 / KRÄUTER<br />

63<br />

Kräutersuche ist kein Hexenwerk<br />

Jedes Kraut ist für etwas gut. Wer erfahren will, wofür, der ist bei der<br />

„Kräuterhexe“ Heidi Ester genau richtig.<br />

Unkraut gibt es nicht. Denn jedes<br />

Kraut ist auch für etwas gut“, da ist<br />

sich Heidi Ester sicher. Als „Kräuterhexe“<br />

hat sie im Lauf der Jahre immer<br />

mehr Wissen darüber gesammelt, was<br />

da in der Natur heranwächst und seine Kräfte<br />

mit uns teilt. Und genauso macht es Ester<br />

auch, die jeden Freitagvormittag in der warmen<br />

Jahreszeit bei kostenlosen Kräuterwanderungen<br />

von Grainau aus andere Menschen<br />

an ihrem Wissen teilhaben lässt.<br />

Ob es nun das Johanniskraut ist, erkennbar<br />

an den goldgelben Blüten, die beim<br />

Zerreiben rote Farbe auf den Fingerspitzen<br />

hinterlassen, und das als Wundkraut sehr<br />

English Summary<br />

There’s really no such thing as a<br />

bad weed, says Heide Ester. She’s a<br />

herbalist who’s been learning about<br />

everything that grows in the wild<br />

and its effects for many years. And,<br />

on every Friday morning in the<br />

summers, Heide offers visitors a<br />

chance to go on herb walks from<br />

Grainau, explaining how to make<br />

best use of the herbal tinctures and<br />

ointments. From May to October,<br />

guests and locals of all ages can take<br />

part in these two-hour excursions that<br />

start at 10 am. Meeting point is the<br />

tourist information centre in Grainau,<br />

and it’s free to those in possession of<br />

a GrainauCard.<br />

vielfältig anwendbar ist. Oder der Giersch,<br />

wild wucherndes Ärgernis mancher Gartenbesitzer,<br />

aber als „Zipperleinskraut“ seit Generationen<br />

bewährtes Mittel der Linderung.<br />

Beinwell rettet die Beweglichkeit<br />

Das Lieblingskraut von Heidi Ester ist allerdings<br />

Beinwell, „für alles, was am Gstell fehlt“.<br />

Die Übersetzung für Nicht-Mundartkundige:<br />

Gstell ist der gesamte Knochen-, Muskelund<br />

Bewegungsapparat. Schon die Bergbauern<br />

haben einst, weit weg von fremder Hilfe,<br />

bei Verletzungen und Brüchen den Beinwell<br />

„zermantscht oder zerkaut“ und dann den<br />

Brei auf die betroffene Stelle aufgetragen<br />

– „Selbst“-Hilfe, aufbauend auf traditionellem<br />

Wissen. Die „Kräuterhexe“ erklärt den<br />

Teilnehmern bei ihren Führungen auch, wie<br />

man selbst eine Tinktur oder eine Salbe auf<br />

Basis der Kräuter ansetzt, um die Wirkung<br />

auch außerhalb der Saison und fernab vom<br />

Ursprung verfügbar zu haben.<br />

Wie sie überhaupt gern auf die Vielzahl<br />

und die Wirkungen aller möglichen Kräuter<br />

aufmerksam macht, denen man mit offenen<br />

Augen und wachen Sinnen am Wegesrand<br />

einer Wanderung begegnet. Wichtig ist ihr<br />

dabei, die Unsicherheit vieler Menschen<br />

überwinden zu helfen, die Verwechslungen<br />

mit Doppelgänger-Pflanzen scheuen oder<br />

mangels Übung einmal Gelerntes wieder<br />

vergessen haben. „Da habe ich alle Geduld<br />

und alle Zeit der Welt“, verspricht sie.<br />

Wobei es ihr besondere Freude macht,<br />

wenn sie bei Kindern Neugier und Verständnis<br />

wecken kann. Weil diese dann<br />

beim selbst gemischten Kräuterquark oder<br />

an der aus Borretsch, Gänseblümchen,<br />

Minze und Gundermann gemixten Kräuterlimo<br />

erkennen, dass der Geschmack der<br />

reinen Natur alle künstlichen Aromen um<br />

Längen schlägt. Und dass das alles wirklich<br />

kein Hexenwerk ist. <br />

<br />

Ulrich Pfaffenberger<br />

GROSSES SPIEL IN GARMISCH-PARTENKIRCHEN<br />

Bei uns dreht sich alles um Sie!<br />

Freuen Sie sich auf Französisch Roulette, American Roulette, Black Jack,<br />

Poker und auf über 150 modernste Spielautomaten. Professionelle Croupiers<br />

verwandeln die beiden Spielsäle in ein Las Vegas, mitten in Bayern.<br />

Auch kulinarisch hat das Casino einiges zu bieten. An den Bars in den Spie l­<br />

sälen mit großzügigem Restaurantbereich oder im angrenzenden Restaurant<br />

„Alpenhof“ erwartet Sie eine hervorragende Gastronomie, von bayerischen<br />

Spezialitäten bis hin zur Haute Cuisine.<br />

Zudem bietet die Spielbank die Möglichkeit, individuelle Veranstaltungen bis<br />

120 Personen, im hauseigenen Eventraum durchzuführen. Ob Weihnachts­ oder<br />

Firmenevents, Empfänge, Jung gesellenabschiede oder Geburtstagsfeiern – mit<br />

einem Besuch in der Spielbank treffen Sie immer die richtige Wahl.<br />

Erleben Sie Außergewöhnliches. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Kräuterwanderung für<br />

Groß und Klein<br />

Von Mai bis Oktober können Gäste und<br />

Einheimische immer freitags um 10 Uhr<br />

an einer zweistündigen Kräuterwanderung<br />

für Groß und Klein teilnehmen.<br />

Anmeldung und Treffpunkt in der Tourist-<br />

Information Grainau.<br />

Die Teilnahme ist mit der GrainauCard<br />

kostenlos.<br />

Die „Kräuterhexe“ Heidi Ester kennt<br />

die heilende Wirkung der Kräuter.<br />

25.05. | 29.06. | 27.07.<br />

31.08. | 28.09. | 26.10.<br />

Am Kurpark 10 | 82467 Garmisch­Partenkirchen<br />

Tel. +49 8821 9599­0 | garmisch.partenkirchen@spielbanken­bayern.de<br />

www.spielbanken­bayern.de/garmisch­partenkirchen<br />

Glücksspiel kann süchtig machen. Spielteilnahme ab 21 Jahren.<br />

Informationen und Hilfe unter www.spielbanken-bayern.de


64 / MOOSLES ZAUBERWALD<br />

65<br />

Einfach magisch<br />

Im „Moosles Zauberwald“, einem Themenweg für kleine Naturforscher, kann die<br />

ganze Familie geheimnisvolle Überraschungen entdecken und erleben.<br />

Ganz ehrlich, wenn man die Milchkrüge<br />

so sieht, oder die lustigen<br />

Steinpilze, dann möchte man<br />

sofort mitspielen, auch wenn<br />

man schon erwachsen ist. Den neuen Weg<br />

„Moosles Zauberwald“, der den Themenweg<br />

„Moosles Forscherpfad“ erweitert, sollte<br />

man sich und seinen Kindern keinesfalls<br />

entgehen lassen. Hier können die kleinen<br />

Hex, hex! Die Zauberhütte<br />

des Klabauters „Moosle“.<br />

Naturforscher noch mehr entdecken und<br />

erleben. Denn der „Zauberwald“ steckt nicht<br />

nur voller fantasievoller Überraschungen,<br />

sondern ist auch wieder sehr liebevoll und<br />

ansprechend gestaltet. Die Naturmaterialien<br />

fügen sich ideal in den Wald ein. „Sobald der<br />

Schnee geschmolzen ist, eröffnen wir den<br />

Weg mit den Gästen und Vermietern“, freut<br />

sich Michael Fasser, Obmann des Tourismusverbands<br />

Tiroler Zugspitz Arena, der das Projekt<br />

entwickelt und bereits vor dreieinhalb<br />

Jahren mit viel Engagement gestartet hat.<br />

Abenteuer im<br />

unterirdischen Geheimgang<br />

Wenn die jungen Entdecker also den Forscherpfad<br />

von der 1.338 Meter hoch gelegenen<br />

Mittelstation der Brettlalm Richtung<br />

Talstation Grubigbahn mit ihren Abenteuerund<br />

Knobel-Stationen durchlaufen, können<br />

sie schon relativ weit unten jetzt noch in den<br />

1,2 Kilometer langen „Zauberwald“ mit seinen<br />

sieben Stationen abbiegen, der nach<br />

Westen in Richtung Viehweide führt. Dort<br />

erwartet sie der Klabauter und das Maskottchen<br />

„Moosle“ erstmals als große Figur. Seine<br />

Zauberhütte dürfen mutige Kinder, wenn sie<br />

genug darin gespielt haben, durch einen<br />

unterirdischen Geheimausgang in einigen<br />

Metern Entfernung verlassen. Gedacht ist der<br />

Weg für Kinder von fünf bis zwölf Jahren.<br />

Jetzt kommen die Wanderer so richtig in<br />

den Wald, in dem viele Überraschungen und<br />

Herausforderungen warten: beispielsweise<br />

ein Klangspiel mit sechs großen 30-Liter-<br />

Milchkannen, wie sie die Bauern benutzen.<br />

„Sie sind unterschiedlich mit Beton gefüllt,<br />

dadurch hat jede einen anderen Klang,<br />

wenn man mit einem Klöppel dagegen<br />

schlägt“, sagt Michael Fasser. Aufgespannt<br />

sind die Kannen zwischen zwei überdimensional<br />

großen Holzgrashalmen und einem<br />

leuchtenden Fliegenpilz.<br />

Nicht nur musikalisches Talent, auch Geschicklichkeit<br />

ist auf dem Weg gefragt. So<br />

können die jungen Abenteurer bei einer Station<br />

im Wald Tannenzapfen suchen, um sie<br />

dann in die Milchkannen zu werfen, die zwischen<br />

großen Holzpflöcken fast wie Basketballkörbe<br />

aufgestellt sind. Dazwischen gibt<br />

es Ratespiele auf großen Holztafeln mit Fragen<br />

zum Wald, zu „Moosle“, und zu Lermoos.<br />

Wer die Tafeln aufklappt, erhält die Antwort.<br />

Spaß beim „Pilzhüpfen“<br />

Lustig ist auch das „Pilzhüpfen“. Dabei können<br />

die Kinder Sportlichkeit beweisen und<br />

von Steinpilz zu Steinpilz springen. Auf die<br />

knallroten Fliegenpilze sollten sie besser<br />

nicht kommen, wie Fasser warnt: „Denn der<br />

,Moosle‘ hat eine Fliegenpilz-Allergie“, erklärt<br />

er. Die Figuren beweisen, wie alles auf dem<br />

Weg, auch die Liebe zum Detail: So schaut<br />

aus einem Steinpilz ein Wurm heraus, ein<br />

anderer Pilz ist angeknabbert. Damit niemand<br />

im Matsch landet, falls es mal nicht so<br />

trocken ist, sind alle Plätze mit Hobelspänen<br />

bedeckt. „Dann gibt es da auch noch einen<br />

Riesenbesen, eine Art Harry-Potter-Besen,<br />

mit dem der ,Moosle‘ herumzaubert“, sagt<br />

Fasser: „Das ist eine Schaukel.“<br />

Musikalisches Talent ist beim<br />

Milchkannen-Klangspiel gefragt.<br />

Die Erbauer von „Moosles<br />

Zauberwald“ sind zu Recht stolz<br />

auf ihre Arbeit.<br />

Außerdem warten weitere Themenbänke<br />

auf die jungen Wanderer, und verschieden<br />

hohe Holzstämme oder quergelegte Balken,<br />

auf denen Balancieren geübt werden kann.<br />

Auch für die Eltern ist gesorgt: Für sie gibt<br />

es viele Bänke zur gemütlichen Pause, während<br />

ihre Forscher sich ausprobieren können.<br />

Oft laden auch runde Holztische zur Brotzeit<br />

ein. Allerdings ist es fraglich, ob die Eltern<br />

auf den Bänken bleiben und sie die Stationen<br />

nicht auch zum Mitmachen locken.<br />

Wer den Weg so richtig auskosten will,<br />

muss ein bisschen Zeit dafür einplanen. „Mit<br />

Kindern haben wir schon an die zwei Stunden<br />

gebraucht“, erzählt Fasser, „wenn man<br />

als Erwachsener einfach durchfetzt, braucht<br />

man nur 20 Minuten dafür“. Das wäre allerdings<br />

sehr schade. Und Fasser nennt noch<br />

einen weiteren Vorteil des Zauberwaldes:<br />

„Auch wenn der Lift noch nicht offen ist,<br />

dann kann man diese Wanderung schon mit<br />

den Kindern machen.“ <br />

<br />

Lucia Glahn<br />

English Summary<br />

‘Moosle’s enchanted wood‘, a<br />

theme trail for young natural<br />

scientists, is full of magical surprises<br />

for the whole family. It’s not just full<br />

of imaginative eye-openers but is<br />

also lovingly designed and uses<br />

natural materials that harmonise<br />

beautifully with the woodland scenery.<br />

When the young explorers start the<br />

1.2-kilometre trail, they’re first greeted<br />

by a hobgoblin and the mascot<br />

‘Moosle’ with his magic hut. From<br />

there on in, it’s excitement all the<br />

way, with games of skills, quizzes<br />

on large wooden boards, or a little<br />

sporting fun with ‘mushroom bouncing’.<br />

Parents can take a break on<br />

one of the many benches while their<br />

explorers get to work. The trail can be<br />

undertaken by children of between<br />

five and twelve. And make sure you<br />

take a bit of time with you: the fun<br />

can last up to two hours.


66 / LOISACH<br />

67<br />

Auf ins nasse Abenteuer<br />

Auf ihr messen sich die Profis – aber auch Anfänger<br />

sind herzlich willkommen. Die Loisach,<br />

insgesamt 113 Kilometer lang, ist die einzige<br />

WM-taugliche Strecke in Deutschland für den<br />

Kajaksport und beinhaltet sehr anspruchsvolle<br />

Stellen. Ob allein im Kajak, zu zweit im Canadier<br />

oder mit der ganzen Familie im Raft:<br />

Vom Wasser aus bekommt man eine ganz<br />

neue Pers pektive auf das Werdenfelser Land.<br />

Doch wer noch wenig Kajak-erfahren ist und<br />

die Loisach runterfahren will, der sollte nicht<br />

ohne Profi an der Seite sein Paddelglück versuchen.<br />

„Im Kajak kann man toll entspannen<br />

und gleichzeitig wilde Abenteuer erleben!<br />

Diese Kombination macht diesen Sport so einzigartig<br />

für mich“, sagt Basti Sprenzel von der<br />

Wild wasserschule Garmisch-Partenkirchen.<br />

Wer sich ins nasse Abenteuer stürzen will, ist<br />

beim Team von Basti in den besten Händen:<br />

Wildwasserschule Garmisch-Partenkirchen,<br />

Alpspitzstr. 16, 82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

+49 8821 1496 www.ww-gap.com<br />

info@ww-gap.com<br />

English Summary<br />

Pros pit their wits against each other on it –<br />

but beginners are also welcome: the Loisach<br />

river, 115 kilometres in length, is the only<br />

world-standard kayaking location in Germany<br />

and includes many extremely challenging<br />

sections. Whether you’re alone in the kayak,<br />

in pairs in a canoe, or with the whole family<br />

on a raft – you’re sure to see the Werdenfelser<br />

Land with new eyes from the water. Those who<br />

don’t have much experience of kayaking but<br />

still want to take to the waters of the Loisach<br />

should definitely engage the help of a pro. ‘You<br />

can really relax while still having a wild time in<br />

a kayak! This combination is what makes the<br />

sport so unique,’ says Basti Sprenzel from the<br />

Garmisch-Partenkirchen White-Water School.<br />

Anyone who wants to have a go or find out<br />

more should get in touch with his team. Visit<br />

www.ww-gap.com for more information.


68 / VERANSTALTUNGEN<br />

69<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Das Bauerntheater Partenkirchen feiert<br />

125-jähriges Bestehen. Alle Infos zum<br />

Laientheater und alle wichtigen Termine zum<br />

Jubiläum finden Sie in der GRENZENLOS-App.<br />

Grainau<br />

Highlights<br />

KULTUR & BRAUCHTUM<br />

24. bis 30. Juni <strong>2017</strong><br />

Richard-Strauss-Festival<br />

„Von Held und Welt“<br />

Buntes Programm mit international renommierten<br />

Dirigenten, Solisten und Orchestern<br />

15. Juli <strong>2017</strong><br />

Weiße Nacht<br />

Genießen, tanzen und flanieren in der<br />

Garmischer Fußgängerzone entlang<br />

einer 600 Meter langen Tafel<br />

29. Juli bis 05. August <strong>2017</strong><br />

Festwoche Garmisch<br />

12. bis 19. August <strong>2017</strong><br />

Festwoche Partenkirchen<br />

Bei den Festwochen bayerisches<br />

Brauchtum erleben<br />

SPORT & FREIZEIT<br />

17. Juni <strong>2017</strong>, ab 16 Uhr<br />

Tag der offenen Tür: Lebendige Werkstatt<br />

Partenkirchen und Brunnenfest<br />

In Partenkirchen öffnen heimische Betriebe<br />

ganzjährig ihre Werkstätten, Ateliers,<br />

Manufakturen und Geschäfte. Am Tag der<br />

offenen Tür warten besondere Highlights.<br />

07. bis 09. Juli <strong>2017</strong><br />

BMW Motorrad Days<br />

Für BMW Motorradfans heißt es drei Tage<br />

lang: feiern, fahren und fachsimpeln<br />

06.07./27.07./10.08./31.08/21.09.<strong>2017</strong><br />

Rangertouren am Wank<br />

Fleischfressende Pflanzen, Gämsen,<br />

ein 600 Jahre alter Bergahorn und andere<br />

Bergpflanzen und -tiere haben einiges<br />

zu erzählen.<br />

GESUNDHEIT<br />

Juni bis Oktober <strong>2017</strong>, dienstags<br />

Wandern im Heilklima mit den Heilklimatherapeuten<br />

von GaPa Tourismus<br />

Kultur im <strong>Sommer</strong> <strong>2017</strong><br />

Im Mittelpunkt der neuen Veranstaltungsreihe<br />

stehen unter anderem<br />

mehrere Jubi läen: 130 Jahre<br />

feiert der Volkstrachten verein „Die<br />

Werdenfelser“ mit „Volkstanz im<br />

Park“ (17.06.<strong>2017</strong>, Michael-Ende-<br />

Kurpark). „Creme Frech“ spielt<br />

anlässlich des Lutherjahres „Luther<br />

für jedermann“ (08./09./14./15./16.<br />

Juli <strong>2017</strong>, Evangelische Johanneskirche).<br />

Das Bauern theater<br />

Partenkirchen gibt zum 125-jährigen<br />

Jubiläum „Die Trutzige“<br />

(14./16./22./23./28./30. Juli <strong>2017</strong>,<br />

Frei lichtbühne am Panorama). Am<br />

23. Juli <strong>2017</strong> findet ein Festgottesdienst zum 100-jährigen Bestehen des Müttervereins<br />

Garmisch (Michael-Ende-Kurpark) statt. Zehnjähriges Jubiläum feiert jazzGAP<br />

(08./09.09.<strong>2017</strong>, Kongresshaus). Eingebettet sind die Veranstaltungen in die Konzertreihe<br />

„Musik im Park“: Das Eröffnungskonzert der Musikkapelle Garmisch gibt es am 01. Mai <strong>2017</strong><br />

im Michael-Ende-Kurpark.<br />

6. AlpenTestival<br />

Vom 04. bis 06. August <strong>2017</strong> lädt das AlpenTestival Outdoorbegeisterte<br />

ein: zum Testen von modernster Ausrüstung<br />

über das Erleben ausgewählter und professionell begleiteter<br />

Kletter-, Wander-, Radl- und Wassertouren bis hin zum<br />

Genießen des abwechslungsreichen Rahmenprogramms.<br />

Für das leib liche Wohl sorgen kulinarische Leckereien von<br />

Steckerlfisch bis Smoothies. www.alpentestival.de<br />

Termine<br />

Alle Termine in Garmisch-Partenkirchen<br />

unter<br />

www.gapa.de/de/Aktuelles-Termine/<br />

veranstaltungskalender<br />

Bergfestival am Wank<br />

Es ist ein Highlight des Festivalsommers und das wohl<br />

einzigartigste Festivalgelände in Bayern: Auch beim<br />

diesjährigen Bergfestival am Wank am 26. August <strong>2017</strong><br />

heizen bayerische und deutschlandweit bekannte<br />

Künstler den Besuchern ordentlich ein. Bei schlechtem<br />

Wetter wird das Event in die Bergstation der Wankbahn<br />

verlegt. Infos zur Veranstaltung und Ticketvorverkauf:<br />

zugspitze.de/bergfestival<br />

English Summary<br />

All events in Garmisch-Partenkirchen,<br />

with dates and times, at<br />

www.gapa.de/de/aktuelles-termine/<br />

veranstaltungskalender<br />

Das 1.000 Lichterfest<br />

Im ganzen Werdenfelser Land brennen am Vorabend des<br />

Johannitags, am 23. Juni <strong>2017</strong>, die Bergfeuer. Ab 19 Uhr<br />

werden am Oberen Dorfplatz in Grainau 1.000 brennende<br />

Lichter angezündet (nur bei trockener Witterung), so ist<br />

der ganze Platz romantisch beleuchtet. Alle sind herzlich<br />

eingeladen zu einem Bier, einer Bowle, einem Aperol<br />

oder einem alkoholfreien Getränk. Die Johannifeuer<br />

oben auf den Bergen sind ebenfalls sehr gut zu sehen.<br />

Goaßlschnalzer-Treffen<br />

im Musikpavillon<br />

Der Volkstrachtenverein „D´ Höllentaler<br />

Grainau“ mit seinen zwei Goaßlschnalzer-Gruppen<br />

lädt am 22. Juli <strong>2017</strong> ab<br />

19 Uhr zum großen Goaßlschnalzer-Treffen<br />

im Musikpavillon ein. Dabei feiern<br />

die Grainauer Goaßlschnalzer auch ihr<br />

zehnjähriges Jubiläum.<br />

Erwartet werden die auswärtigen<br />

Gruppen aus Partenkirchen, Farchant,<br />

Schliersee und Peiting. Aufgelockert<br />

wird das Programm durch zünftige Plattlereinlagen,<br />

und schließlich wird zum<br />

Tanz „aufgspuit“.<br />

Natürlich ist auch für das leibliche<br />

Wohl bestens gesorgt mit Bier vom Fass<br />

oder Brotzeiten vom Grill, der Eintritt ist<br />

frei.<br />

Termine<br />

Alle Termine in Grainau unter<br />

www.grainau.de/de/<br />

veranstaltungen/veranstaltungskalender<br />

Saso Avsenik und seine Oberkrainer<br />

Saso Avsenik und seine Oberkrainer spielen am 7. Juli <strong>2017</strong><br />

anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Musikpavillon“ in<br />

Grainau. Sympathisch, unbeschwert und authentisch<br />

präsentiert sich die junge Oberkrainer Gruppe von<br />

Saso Avsenik. Das Besondere: Zur Einweihung des Musikpavillons<br />

1967 spielte bereits sein Großvater bei der Eröffnungsfeier.<br />

Beginn ist um 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr. Karten<br />

zu 10 Euro gibt es bei der Tourist-Information Grainau.<br />

English Summary<br />

All events in Grainau, with dates<br />

and times, at<br />

www.grainau.de/en/events/calendarof-events<br />

Highlights<br />

MAI<br />

15. Mai <strong>2017</strong>, ab 20 Uhr<br />

Eröffnung der Kurkonzertsaison<br />

21. Mai <strong>2017</strong>, ab 9 Uhr<br />

Höhenrainmesse<br />

JUNI<br />

04. Juni, ab 9:30 Uhr<br />

Pfingstgottesdienst<br />

07./21./28. Juni <strong>2017</strong>, ab 20 Uhr<br />

Grainauer Bauerntheater<br />

15. Juni <strong>2017</strong>, ab 8:45 Uhr<br />

Fronleichnam mit Prozession<br />

16. bis 18. Juni <strong>2017</strong><br />

Salomon Zugspitz Ultratrail<br />

JULI<br />

05./12./19./28. Juli <strong>2017</strong>, ab 20 Uhr<br />

Grainauer Bauerntheater<br />

09. Juli <strong>2017</strong>, ab 10 Uhr<br />

110 Jahre Volkstrachtenverein Grainau<br />

15. Juli <strong>2017</strong><br />

„Gsunga und g´spuit“<br />

23. Juli <strong>2017</strong>, ab 19 Uhr<br />

Schauschwimmen der Eibsee-Nixen<br />

AUGUST<br />

03./10. August <strong>2017</strong>, ab 19 Uhr<br />

Heimatabend<br />

09./23. August <strong>2017</strong>, ab 20 Uhr<br />

Grainauer Bauerntheater<br />

15. August <strong>2017</strong>, ab 11 Uhr<br />

Musikfest der Musikkapelle Grainau<br />

27. August <strong>2017</strong>, ab 14 Uhr<br />

Parkfest<br />

SEPTEMBER<br />

02. September <strong>2017</strong>, ab 19 Uhr<br />

Heimatabend<br />

06./13./20./27. September <strong>2017</strong>, ab 20 Uhr<br />

Grainauer Bauerntheater<br />

25. September <strong>2017</strong>, ab 20 Uhr<br />

Abschlusskonzert Musikkapelle Grainau


70 / VERANSTALTUNGEN<br />

71<br />

Tiroler Zugspitz Arena<br />

Highlights<br />

JUNI<br />

04. Juni <strong>2017</strong><br />

8. Traktor- und Oldtimertreffen<br />

Rinnen/Rimmlstube<br />

11 Uhr Eintreffen der Fahrzeuge, 13:30 Uhr<br />

Rundfahrt; mit Hüpfburg und Spanferkelgrillen<br />

JULI<br />

29. und 30. Juli <strong>2017</strong><br />

40. Bezirksschützenfest und Bestandsjubiläum<br />

der Schützenkompanie Ehrwald<br />

Schützenball, Feldmesse und Festzug aller<br />

Formationen sowie festliches Beisammensein<br />

AUGUST<br />

Sonnwendfeuer<br />

Zur <strong>Sommer</strong>sonnenwende erstrahlen die<br />

Berge rund um den Talkessel von Ehrwald,<br />

Lermoos und Biberwier. Dann werden aus<br />

einzelnen Feuerstellen riesige Motive auf<br />

den Berghängen ausgelegt, die vom Tal<br />

aus gut zu erkennen sind. Bis zu 10.000<br />

einzelne Feuer werden von den Gruppen<br />

entzündet – von der Motividee bis zur<br />

Umsetzung, der Einberechnung von Hangneigung<br />

etc. über den Aufstieg und das<br />

Auslegen der Feuer ist einiges zu tun. In<br />

der mystischsten Nacht des Jahres haben<br />

Besucher die Gelegenheit, die Motive<br />

vom Tal aus zu betrachten – rundum Panoramablick<br />

im Moos. Seit 2010 sind die<br />

Sonnwendfeuer immaterielles UNESCO<br />

Kulturerbe. Die Feuer werden bei Einbruch<br />

der Dämmerung am 24. Juni <strong>2017</strong> entzündet.<br />

Bei Schlechtwetter eine Woche später.<br />

BERGBAHNEN LERMOOS/ BIBERWIER 1.000 - 2.100 m<br />

www.bergbahnen-langes.at<br />

13. August <strong>2017</strong><br />

Kirchtagsfest und FFW in Bichlbach<br />

Festumzug, Gottesdienst, Fahrzeugweihe<br />

und Fest beim Dorfheim<br />

14. und 15. August <strong>2017</strong><br />

Dorffest der FFW Lermoos<br />

Zelt, Schauübung, Musik und Kulinarik<br />

25. bis 27. August <strong>2017</strong><br />

Kirchtagsfest der Musikkapelle in Lähn<br />

Party am Fr. und Sa.; Festgottesdienst mit<br />

Prozession und Festzelt am So.<br />

SEPTEMBER<br />

09. September <strong>2017</strong><br />

Almabtrieb in Lermoos<br />

Zug der geschmückten Almkühe durch den<br />

Ort und Fest beim Kulturzentrum<br />

16. bis 24. September <strong>2017</strong><br />

Oktoberfest auf der Zugspitze<br />

Höchste Wiesngaudi im Gipfel restaurant;<br />

Festtagspreise bei der Tiroler Zugspitzbahn<br />

OKTOBER<br />

01. Oktober <strong>2017</strong><br />

45. Heiterwanger Seelauf<br />

Ab 11 Uhr, verschiedene Distanzen<br />

Bärige <strong>Sommer</strong>woche<br />

Eine ganze Woche wird in Berwang der Herbst gefeiert.<br />

Vom 17. bis 24. September <strong>2017</strong> genießen Gäste ein<br />

abwechslungsreiches Programm, das von verschiedenen<br />

Wanderungen über kulinarische Highlights bis hin<br />

zu musikalischen Schmankerln reicht.<br />

Dabei lernt man die Gemeinde Berwang und die Umgebung<br />

besser kennen und erfährt so einiges Wissenswerte<br />

über die Region.<br />

Termine<br />

Alle Termine in der Tiroler Zugspitz Arena<br />

unter<br />

zugspitzarena.com/de/news-events/<br />

veranstaltungskalender<br />

Red Bull X-Alps<br />

Zum zweiten Mal ist Lermoos stolzer Turnpoint der Red<br />

Bull X-Alps. Beim härtesten Adventure Race der Welt<br />

sind die Athleten zu Fuß und mit dem Paraglider von<br />

Salzburg bis nach Monaco unterwegs – die Turnpoints<br />

sind fixe Punkte, an denen sie sich eintragen müssen.<br />

Start ist am 02. Juli <strong>2017</strong> in Salzburg, wenige Tage später<br />

sind die ersten Athleten am Turnpoint in Lermoos an<br />

der Grubigsteinbahn. Alle Infos auf redbullxalps.com<br />

English Summary<br />

All events in the Tyrol Zugspitz Arena,<br />

with dates and times, at<br />

www.zugspitzarea.com/en/newsevents/event-calendar<br />

SKI-& WINTERERLEBNIS - AUSSICHTSBERGE - PARAGLEITEN - WANDERN - BIKEN - SOMMERRODELN - FUNSPORT<br />

■ 4 <strong>Sommer</strong>-Bergbahnen am Grubigstein und Marienberg<br />

■ TOP-Aussicht mit dem schönsten Blick zur Zugspitze<br />

■ Themenwanderwege "Moosles Forscherpfad, Moosles Zauberwald + Montanwanderweg Silberleithe"<br />

■ Höhenwanderungen zu gemütlichen Berghütten<br />

■ 1.300 m lange <strong>Sommer</strong>rodelbahn + Funsport-Bergroller am Marienberg<br />

■ TOP-Bikedestination mit Singletrails + Freeridestrecken (Forest ONE + Forest TWO)<br />

mit 1.000 Meter Höhenunterschied<br />

■ TOP-Geheimtipp für Paragleiten und Tandemflüge<br />

■ SOMMERBETRIEB von 19. Mai bis 01. November <strong>2017</strong><br />

■ GUTSCHEINWELT auf: www.bergbahnen-langes.at<br />

www.bergbahnen-langes.at<br />

Berglifte Giselher Langes Ges.m.b.H&CoKG · A-6631 Lermoos · Tel. +43/ (0)5673/ 2323


72 / XXXX<br />

1 Regio-Ticket.<br />

Und alles ist noch<br />

genauso wie früher.<br />

Regio-Ticket<br />

Werdenfels<br />

8,80<br />

Euro/Person<br />

Bei 5 Personen<br />

1 Tag,<br />

beliebig viele<br />

Fahrten<br />

Mit dem Regio-Ticket Werdenfels nach München.<br />

Einen Tag lang für bis zu 5 Personen. Nur 20 Euro für eine Person plus 6 Euro je Mitfahrer.<br />

Das Regio-Ticket Werdenfels gilt zusätzlich in allen S-Bahnen des Münchner Verkehrs- und<br />

Tarifverbundes (MVV) und in den Regionalzügen der DB im Münchner S-Bahn-Bereich.<br />

Jetzt am Fahrkartenautomaten oder auf bahn.de


PANORAMA<br />

2 / GEMEINSAMES 3 4 5<br />

PANORAMA<br />

Freiheit auf<br />

zwei Rädern<br />

Die Zugspitz Arena Bayern-Tirol kann man<br />

wunderbar mit dem Fahrrad entdecken.<br />

Wir haben die schönsten Touren für Sie<br />

zusammengestellt.<br />

4<br />

Die Wettersteinrunde<br />

Diese schwere Rundtour führt größtenteils<br />

über Schotterwege, belohnt aber<br />

durch die tolle Mischung aus Outdoorund<br />

Sightseeing-Erlebnis.<br />

Der Toureneinstieg ist wahlweise in<br />

Garmisch-Partenkirchen, Grainau oder<br />

Ehrwald möglich.<br />

Für Profis<br />

Garmisch-Partenkirchen,<br />

Grainau,<br />

Ehrwald<br />

82 km<br />

1<br />

6<br />

5<br />

Durchs Loisachtal<br />

Folgen Sie dem Lauf der Loisach. In<br />

circa drei Stunden lässt sich das<br />

Loisachtal entdecken und es sind nur<br />

wenige Höhenmeter zu überwinden.<br />

Für Gemütliche<br />

Grainau,<br />

Herrgottschrofen<br />

60 km<br />

Rund um den Daniel<br />

Eine längere Strecke, die aber mit<br />

640 Höhenmetern, die es zu überwinden<br />

gilt, gut machbar ist. Badesachen<br />

nicht vergessen, denn eine längere<br />

Pause am Plansee oder am Heiterwanger<br />

See ist bei dieser Tour ganz einfach<br />

ein Muss.<br />

Für E-Biker<br />

Ehrwald,<br />

Viaduktbogen<br />

46 km<br />

4<br />

2<br />

7<br />

6<br />

Rund um Garmisch-Partenkirchen<br />

Auf gesicherten Radwegen über flache<br />

Wiesen oder auf verkehrsarmen Straßen<br />

ist diese Tour auch für Familien<br />

mit kleinen Kindern geeignet. Es gibt<br />

zahlreiche Einkehrmöglichkeiten und<br />

Spielstopps auf dem Weg.<br />

Für Familien Krün<br />

Bahnhof<br />

Garmisch-<br />

Partenkirchen<br />

16,7 km<br />

5<br />

Blindseetrail<br />

Anspruchsvolles Trailerlebnis kombiniert<br />

mit landschaftlichen Highlights.<br />

Beim Blindseetrail steht der Genuss<br />

im Vordergrund: erst beim Biken und<br />

dann beim Sprung in den erfrischenden<br />

Bergsee. Start auf dem Berg. Auffahrt<br />

mit der Grubigsteinbahn möglich.<br />

Für Geübte<br />

Grubigalm<br />

25 km<br />

4<br />

3<br />

3<br />

Der <strong>Grenzenlos</strong>e: Garmisch-<br />

Partenkirchen – Grainau – Ehrwald<br />

Entlang der Loisach geht es an der<br />

Zugspitze vorbei bis nach Österreich.<br />

Hier kann man die beruhigende Wirkung<br />

der Natur rund um die Zugspitz<br />

Arena Bayern-Tirol aufsaugen.<br />

Der Toureneinstieg ist auch wahlweise<br />

in Ehrwald oder Grainau (DB) möglich.<br />

Für alle<br />

Tourist Information<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Grainau<br />

Bahnhof Ehrwald-<br />

Zugspitzbahn<br />

23,3 km<br />

2<br />

3<br />

1<br />

3<br />

4<br />

Zum Seebensee<br />

Diese mittelschwere Tour startet an<br />

der Talstation der Ehrwalder Almbahn.<br />

Dann geht es immer aufwärts, bis zum<br />

Seebensee, der in einer malerischen<br />

Hochwaldlandschaft liegt.<br />

7<br />

Für Geübte<br />

Talstation<br />

Ehrwalder Almbahn<br />

8,8 km

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