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Finanzgruppe Unsere Kunden weltweit - eunop

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<strong>Finanzgruppe</strong><br />

EuropaService<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Kunden</strong> <strong>weltweit</strong><br />

Wie Sparkassen Unternehmen international begleiten – Praxisberichte


„Was soll ich mit einer Hausbank, die<br />

man über die Grenze tragen muss?<br />

Da wähle ich doch lieber einen<br />

Bankpartner, der international vernetzt<br />

ist und das auch in meinem Sinne<br />

einsetzt.“<br />

Ralf Bischoff, Geschäftsführer der R. Bischoff<br />

Automatische Türsysteme GmbH & Co. KG, Gehrden –<br />

Sparkassenkunde.


<strong>Unsere</strong> <strong>Kunden</strong> <strong>weltweit</strong><br />

Wie Sparkassen Unternehmen international begleiten – Praxisberichte


Vorwort<br />

Hier sind Sie richtig<br />

Werner Netzel,<br />

Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied<br />

Das internationale Geschäft der Sparkassen<br />

funktioniert nach einem einfachen Prinzip:<br />

je stärker sich unsere <strong>Kunden</strong> im Ausland engagieren,<br />

desto stärker gehen auch Sparkassen<br />

„über ihre Grenzen“. Und zwar in den beiden<br />

entscheidenden Punkten Ihres Auslandsengagements:<br />

Finanzierung und Beratung.<br />

Das Bankgeschäft mit Mittelstands- und Privatkunden<br />

sowie ihr soziales und kulturelles Engagement<br />

binden Sparkassen an ihre jeweilige<br />

Region. Geht es um internationale Finanzierungsbegleitung,<br />

wird die Sparkassenorganisation<br />

deshalb gerne unterschätzt. Doch lokale<br />

<strong>Kunden</strong>nähe einerseits und globale Betreuung<br />

von <strong>Kunden</strong>anliegen andererseits sind kein<br />

Widerspruch.<br />

Weltweit vertreten, vielseitig vernetzt<br />

Die Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong> ist von Budapest<br />

bis Shanghai mit eigenen Stützpunkten vertreten.<br />

Dazwischen spannt sich ein dichtes Netz<br />

aus Kooperationen mit örtlichen Finanzinstitu-<br />

2<br />

ten. Diese Bankpartner sind auf Sparkassenkunden<br />

eingestellt, kennen das Marktumfeld<br />

vor Ort sehr genau und sind mit breiten Filialnetzen<br />

auch außerhalb der Hauptstädte aktiv.<br />

Das alles eröffnet Ihnen Ihre Sparkasse an<br />

Ihrem Heimatstandort Kraft eigener Entscheidungskompetenz<br />

– und ermöglicht so eine<br />

Begleitung in alle wichtigen Märkte.<br />

Auslandsgeschäft: mehr als nur Kredite<br />

Das Instrumentarium an außenwirtschaftlicher<br />

Beratung und banktechnischer Begleitung,<br />

welches Sie über die Sparkasse nutzen<br />

können, ist vielseitig. Es beschränkt sich nicht<br />

auf die Bereitstellung von Krediten oder Akkreditiven.<br />

Ein Blick in die nachfolgenden Praxisberichte<br />

zeigt das. Hier lesen Sie,<br />

b wie Unternehmen gezielt einzelne Märkte<br />

angehen, und<br />

b wie Sparkassen typische Problemstellungen<br />

im internationalen Geschäft lösen.<br />

Fazit: Ob ausländische Kontoeröffnung oder<br />

Risikosteuerung für das Gesamtunternehmen,<br />

ob Investition in Tschechien oder Markteintrittshilfe<br />

in China, ob Exportabsicherung, Devisenmanagement,Außenhandelsfinanzierungen<br />

oder Leasing: die Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

bleibt Ihr Ansprechpartner für alle Fragen der<br />

Geschäftsentwicklung. Im Ausland genauso wie<br />

zuhause.<br />

Regional + international = Sparkasse.


3<br />

Vorwort 2<br />

Das internationale Netzwerk<br />

der Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong>:<br />

Partner im In- und Ausland 4<br />

Praxisberichte und Hintergrundwissen 6<br />

China 6<br />

Polen 8<br />

Spanien 10<br />

Ungarn 12<br />

Frankreich 14<br />

Tschechische Republik16<br />

Russland 18<br />

USA 20<br />

<strong>Kunden</strong>stories – kurz notiert 22<br />

Ansprechpartner aus dem<br />

internationalen Netzwerkder<br />

Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong> 23<br />

Inhalt<br />

Markterkundung:<br />

Mit Bedacht den Drachen bezwingen<br />

German Centres:<br />

Ankommen, auspacken, loslegen<br />

Markteinstieg: Es funktioniert immer noch<br />

Interkulturelles:<br />

Deutsch-Polnische Besonderheiten<br />

Präsenz vor Ort: Das Geschäft mit dem schönen<br />

Wetter<br />

Auf alles vorbereitet: Spanische Sparkassen<br />

helfen vor Ort<br />

Durchstarten in der Puszta: Partnersuche und<br />

Betriebsmittelfinanzierung<br />

Einen Schritt weiter: Investieren zwischen<br />

Gulasch und High-Tech<br />

Expansion: Aufbau einer Tochterfirma<br />

Kleiner Grenzverkehr: Deutsch-französische<br />

Geschäftspraxis<br />

Erweiterung: Ein Kredit allein ist kein Angebot<br />

Schnell reagiert: Die regionale Handlungsfähigkeit<br />

der Sparkasse bringt Vorteile<br />

Exportfinanzierung: Der Rubel rollt mit<br />

reduziertem Risiko<br />

Leasing: Unterwegs in Russlands Tiefen<br />

Zahlungsverkehr: Süße Geschichten<br />

vom Transatlantikgeschäft<br />

Zins- und Währungsmanagement:<br />

Fit für den US-Markt


Das internationale Netzwerk<br />

Das internationale Netzwerk<br />

der Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

Ihr wichtigster Ansprechpartner für alle<br />

Fragen des internationalen Geschäfts ist Ihre<br />

Sparkasse.<br />

Ihr Firmenkundenbetreuer und dessen Kollegen<br />

aus der Auslandsabteilung erschließen<br />

Ihnen alle Leistungen unseres internationalen<br />

Netzwerks, z.B. grenzüberschreitende Finanzierungen,<br />

Unterstützung beim Markteintritt und<br />

Begleitung am ausländischen Standort.<br />

Internationale Begleitung von Deutschland aus<br />

Unser internationales Netzwerk besteht aus<br />

Spezialeinrichtungen der Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong>,<br />

deren Stützpunkten im Ausland und<br />

ausgewählten Bankpartnern <strong>weltweit</strong>. Sie alle<br />

bilden den „verlängerten Arm“ der Sparkasse<br />

für eine möglichst weit reichende Begleitung.<br />

Kurze Wege, denn Bewährtes bleibt<br />

Ihre bisherige gute Verbindung zur Sparkasse<br />

eröffnet Ihnen alle Leistungen unserer Spezialisten<br />

und unserer ausländischen Partner. Die<br />

zentrale Betreuung Ihres Anliegens bleibt aber<br />

dort, wo sie für Sie am leichtesten zugänglich<br />

ist: bei Ihrer Sparkasse am Heimatstandort.<br />

4<br />

Das internationale Netzwerk der Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong>:<br />

Partner im In- und Ausland<br />

Kunde<br />

Anfrage<br />

Lösung<br />

Sparkasse<br />

CountryDesk<br />

EuropaService<br />

Landesbanken<br />

German Centres<br />

Deutsche Leasing<br />

Deutsch-Polnisches<br />

Kooperationsbüro<br />

Leistungen für Unternehmen – gebündelt über die Sparkasse<br />

CountryDesk<br />

EuropaService<br />

Landesbanken<br />

German Centres<br />

Deutsche Leasing<br />

Deutsch-<br />

Polnisches<br />

Kooperationsbüro<br />

Ausländische<br />

Partnerbanken<br />

Euro-Info-Centre-<br />

Netzwerk<br />

Repräsentanzen<br />

& Niederlassungen<br />

Präsenz in<br />

Asien & Mexiko<br />

Auslandstöchter<br />

Wirtschaftsförderer<br />

& Dienstleister<br />

Euro-Info-Centre-<br />

Netzwerk<br />

Repräsentanzen<br />

& Niederlassungen<br />

Ausländische<br />

Partnerbanken<br />

Deutsche Leasing/<br />

Auslandstöchter<br />

Wirtschaftsförderer<br />

& Dienstleister<br />

Kontoeröffnung über Partnerbanken<br />

Finanzbegleitung im Ausland<br />

Grenzüberschreitende Finanzierung<br />

Beratung zu Rahmenbedingungen<br />

und zu europäischer Förderung<br />

Geschäftspartnersuche in Europa<br />

Hilfestellung vor Ort<br />

Markteintrittshilfe in Asien + Mexiko:<br />

fertige Büros, Kontakte, Beratung<br />

Finanzierungsoptionen für Vertrieb<br />

und Investition (Mobilien)<br />

Gesprächsbegleitung Deutschland/Polen<br />

Unterstützung bei Businessplänen<br />

Kontakte zu polnischen Kommunen<br />

© DSGV<br />

© DSGV


Das internationale Netzwerk<br />

Folgende Einrichtungen der Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong> gehören<br />

zu unserem internationalen Netzwerk<br />

CountryDesk:<br />

Verlängerte Werkbank der Sparkassen<br />

Der CountryDesk ist der Kern des internationalen<br />

Netzwerks der deutschen Sparkassen. Er<br />

hält die Verbindungen mit Partnerbanken <strong>weltweit</strong>.<br />

Diese Partnerbanken stehen als Finanzierungspartner<br />

auch für kleinere Volumina zur<br />

Verfügung und können lokale Sicherheiten verwerten.<br />

Der CountryDesk ermöglicht die Eröffnung<br />

von Auslandskonten (z.T. von Deutschland<br />

aus), sichert in vielen Ländern deutschsprachige<br />

Finanzbetreuung für<br />

Sparkassenkunden und bietet so eine solide<br />

Grundlage für die finanztechnische Begleitung<br />

ins und im Ausland. (www.countrydesk.de)<br />

EuropaService:<br />

Beratung kompakt und individuell<br />

Der EuropaService ist die erste Anlaufstelle für<br />

typische Unternehmerfragen, die zunächst<br />

nichts mit Bankbetreuung zu tun haben: Wie<br />

gründet man eine Firma in Ungarn? Wie steht<br />

es mit den Steuern in Spanien, mit Förderangeboten<br />

in Rumänien? Was macht die EU in Frankreich?<br />

Wie kommt man an Brancheninformationen<br />

in Estland? Markteintrittshilfen dieser Art<br />

recherchiert der EuropaService und geht dabei<br />

auf die besondere Situation jedes einzelnen<br />

Unternehmens ein. Das hilft nicht nur bei der<br />

Auswahl, sondern vor allem bei der Bewertung<br />

von Informationen.<br />

(http://europaservice.dsgv.de)<br />

Deutsche Leasing:<br />

Finanzierung mal anders<br />

Die Deutsche Leasing ist in vielen europäischen<br />

Ländern niedergelassen und bietet dort Finanzierungsalternativen<br />

zum Darlehen. Möglich<br />

sind z.B. Absatzfinanzierungen (also eine Lea-<br />

5<br />

singkonstruktion für Ihren <strong>Kunden</strong>), oder die<br />

Finanzierung von Fahrzeugen und Maschinen<br />

für Ihre Tochtergesellschaft. Die Deutsche Leasing<br />

berät Sie in rechtlicher und steuerlicher<br />

Hinsicht und erkennt überall dort, wo sie selbst<br />

niedergelassen ist, ausländische Sicherheiten<br />

an. Die Betreuung läuft auch im Ausland meist<br />

deutschsprachig. (www.deutsche-leasing.com)<br />

German Centres:<br />

Ankommen, auspacken, loslegen<br />

Die German Centres sind eine gute Adresse, um<br />

nicht ganz auf sich gestellt in Asien und Mexiko<br />

starten zu müssen: Eine fertige Büroinfrastruktur,<br />

Vermittlung von Kontakten vor Ort, Erfahrungsaustausch<br />

mit anderen Unternehmen und<br />

deutschsprachige Betreuung – alles für Ihren<br />

Start in den Emerging Markets. Eine Vorab-Beratung<br />

zum Markteinstieg ist übrigens schon in<br />

Deutschland möglich. Die German Centres werden<br />

von den Landesbanken getragen und gehören<br />

zu deren <strong>weltweit</strong>em Netzwerk an Repräsentanzen<br />

und Außenstellen.<br />

(www.germancentre.com)<br />

Deutsch-Polnisches Kooperationsbüro:<br />

Polen aus nächster Nähe<br />

Das Deutsch-Polnische Kooperationsbüro der<br />

Sparkassen begleitet deutsch-polnische<br />

Geschäftsvorhaben auch in Detailfragen, z.B.<br />

Besonderheiten im Umgang, Kontakt zu Behörden,<br />

Kontakt zu einzelnen Sonderwirtschaftszonen,<br />

sprachliche Hilfe etc. Das Kooperationsbüro<br />

berät und hilft in allen Bereichen, wenn es<br />

um den größten deutschen Markt im Osten<br />

geht. (www.spk-koop.de)


China<br />

Markterkundung:<br />

Mit Bedacht den Drachen bezwingen<br />

„Ein Auslandsengagement darf das Stammhaus<br />

nicht gefährden“ so Christoph Beck, Leiter der<br />

Auslands- und Handelsabteilung in Waiblingen.<br />

„Internationale Unterstützung einer Sparkasse<br />

hat daher viel mit Beratung, Geschäftsgestaltung,<br />

Risikomanagement und finanzieller Absicherung<br />

zu tun“. Das gilt besonders für den verführerischen<br />

Glanz der Boom-Regionen.<br />

Eine Schraube hält besser als zehn Nägel<br />

Doch wie weit ist der Weg vom Neckar bis ans<br />

Perlflussdelta wirklich? „Eine Schraube hält<br />

besser als zehn Nägel“ lautet eine alte Heimwerkerweisheit,<br />

und deshalb ist hinfahren auch<br />

besser als Zeitung lesen. Das sagte sich die<br />

Kreissparkasse Waiblingen und organisierte für<br />

22 Unternehmen aus dem Rems-Murr-Kreis<br />

eine Reise nach Shanghai, Suzhou und Peking.<br />

„Wir sind da, wo unsere <strong>Kunden</strong> sind“ sagt<br />

Hans Reichenecker, Firmengründer der Storopack-Gruppe<br />

in Metzingen, und erklärt damit<br />

den Zustrom von Zulieferern und Dienstleistern<br />

in das Riesenreich. China ist Werkbank,<br />

Beschaffungs- und Absatzmarkt. Rund 0,5 Prozent<br />

der chinesischen Bevölkerung entsprechen<br />

mengenmäßig einem deutschen Marktanteil<br />

von acht Prozent.<br />

Vor allem in Peking, der Ostküste und im südchinesichen<br />

Perlflussdelta steigen das Niveau<br />

und der Lebensstandard rasant. „Diese Dynamik<br />

kann man nur erfassen, wenn man vor Ort<br />

war“ meint Inge Gerling vom Maschinenbauer<br />

Gerling Automation GmbH in Großaspach.<br />

Hart umkämpft: geistiges Eigentum<br />

Bernd Hagemann ist Leiter des Kärcher-Vertriebsbüros<br />

in Shanghai. „Man kann Produkt-<br />

6<br />

nachahmungen und Fälschungen bei der<br />

aktuellen Rechtslage in China nicht verhindern“<br />

berichtet er. „Wir können nur besser sein<br />

und vor Ort Präsenz zeigen.“<br />

In China heißt es, dass ein kopiertes Produkt<br />

den Erfinder ehrt. Doch für betroffene deutsche<br />

Unternehmen sind solche Vorfälle alles andere<br />

als ein Kavaliersdelikt.<br />

Gegenmaßnahmen sind z.B. eine Senkung der<br />

Produktionskosten (so verlieren Fälschungen<br />

den Preisvorteil), schnellere Produktneuentwicklungen<br />

und eine klare Prozessstrategie<br />

inklusive lokalem Anwalt und Ausnutzung aller<br />

chinesischen Schutzrechte. Viel Aufwand; und<br />

hundertprozentigen Schutz bietet auch das<br />

nicht.<br />

Jeder Fall ist anders<br />

Auf chinesische Besonderheiten trafen der<br />

Architekt Ulrich Schatz aus Schorndorf und<br />

Bernd Falter, Chef des gleichnamigen Raumstudios<br />

in Fellbach. „Im Baugewerbe und der<br />

Innenausstattung geht es in China nur über<br />

Kooperationen. Denn die Vorschriften besagen,<br />

dass ausländische Baufirmen ein großes Maß<br />

an praktischer China-Erfahrung mitbringen<br />

müssen, die sie effektiv nicht haben können.“<br />

Dass sich nicht alle Unternehmen vom Boom<br />

angesprochen fühlen, bestätigt Hermann Fritz,<br />

Chef der Fritz GmbH in Weissach-Unterweissach.<br />

„Ich verstehe mich eher als Handwerker,<br />

denn als Industrieunternehmen“ so sein persönliches<br />

Fazit. „Sich auf dieses Handwerk zu<br />

besinnen, flexibel und mit höchster Qualität<br />

anzutreten, macht jeden Preisvorteil eines Billiglohnlandes<br />

wett.“


China<br />

German Centres:<br />

Ankommen, auspacken, loslegen<br />

Exporteuren mit China-Ambitionen rät die<br />

Sparkasse Waiblingen zur schrittweisen Annäherung.<br />

Gleich mit einer Firma oder einem Joint<br />

Venture zu starten, ist meist nicht nötig – außerdem<br />

kann Grund und Boden bislang nur<br />

gepachtet, aber nicht gekauft werden.<br />

„Anfangs reicht ein eigener Schreibtisch, zum<br />

Beispiel in einem German Centre, von denen es<br />

in China ja gleich zwei gibt (in Shanghai und<br />

Peking). Lernen Sie den Markt kennen, testen<br />

Sie Ihre Partner, profitieren Sie von den Erfahrungen<br />

anderer und wachsen Sie in den Markt<br />

hinein.“ Ein weiterer Tipp bezieht sich auf die<br />

Standortwahl. „Derzeit entstehen vermehrt<br />

Cluster, also Industriezonen mit Branchenschwerpunkten.<br />

Zudem gibt es regionale Unterschiede<br />

bei den Steuern und Subventionen.“<br />

Kostenkontrolle und Kontaktbörse<br />

Wichtigstes Argument für <strong>Kunden</strong> und Neukunden,<br />

sich bei einem Markteinstieg in Asien<br />

unter die Fittiche der Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

zu begeben, sind die German Centres in Shanghai,<br />

Peking und Singapur.<br />

7<br />

„Ankommen, auspacken, loslegen“ ist das Motto<br />

der Deutschen Häuser, die Neueinsteigern fertige<br />

Büroräume in beliebiger Größe (also auch<br />

ganz klein) anbieten, dazu ein deutsches Centre-<br />

Management mit viel Erfahrung, Netzwerkkontakte<br />

und Erfahrungsaustausch mit deutschen<br />

und einheimischen Firmen.<br />

Breite Basis für gezielte Hilfe<br />

Unterstützt wird das German Centre-Netzwerk<br />

übrigens auch durch Ministerien auf Bundesund<br />

Landesebene und durch die Spitzenverbände<br />

der deutschen Wirtschaft wie DIHK, BDI und<br />

VDMA.<br />

Für die Aufnahme ins German Centre ist eine<br />

Kontoverbindung bei der Sparkasse keine Voraussetzung.<br />

Sparkassen können jedoch Vorgespräche<br />

in Deutschland mit dem Team der German<br />

Centres organisieren und die finanzielle<br />

Dimension eines Asien-Engagements begleiten.<br />

Hier gilt: „Wer einen Markteinstieg mit Netzwerk<br />

und doppeltem Boden sucht, der ist bei<br />

uns richtig.“<br />

www.germancentre.com<br />

Die German Centre Teams in Shanghai, Peking,<br />

Singapur und Mexico stehen Ihnen gerne zur<br />

Verfügung. Erste Ansprechpartner können auch<br />

die Koordinierungsstellen der German Centres<br />

in Deutschland oder Ihre Sparkasse sein.


Polen<br />

Markteinstieg:<br />

Es funktioniert immer noch<br />

„Der polnische Markt ist so nah, dass hier schon<br />

seit den frühen 90er Jahren auch Kleinunternehmen<br />

investiert haben“ berichtet Bernd<br />

Schreiter, „z.B. in Spezialfirmen des Textilgewerbes,<br />

in Reparaturbetriebe oder Speditionsstützpunkte“.<br />

Der Leiter des Auslands-Kompetenzcenters<br />

Brandenburg bei der Mittelbrandenburgischen<br />

Sparkasse in Potsdam (MBS) weiß aus<br />

Erfahrung: „Wer jetzt kommt, trifft in vielen Fällen<br />

schon auf einen sehr entwickelten Markt.<br />

Aber es funktioniert immer noch.“<br />

Funktioniert hat es zum Beispiel für die Spedition<br />

Menke Spezialtransporte aus Brandenburg.<br />

„Unser Kunde ging voraus, und wir mussten<br />

mit“ erinnert sich Prokurist Holger Ulbricht.<br />

Aber wie gründet man in Polen?<br />

Direktkontakt zur Sparkasse spart Zeit<br />

Ulbricht gesteht: „Aus dem Gespräch mit der<br />

Sparkasse haben wir viele Informationen erhalten,<br />

die wir uns sonst mühsam hätten erarbeiten<br />

müssen. Manchmal denkt man an das<br />

Nächstgelegene erst zuletzt. Schließlich hätten<br />

wir bei der Umsetzung des Gründungsvorhabens<br />

ohnehin ein Konto in Polen gebraucht.<br />

Und siehe da: Über die Sparkasse und deren<br />

Auslandsnetzwerk bekamen wir vieles, um<br />

unser Projekt schnell voranzutreiben: Angaben<br />

zu Gründungsformalitäten, verlässliche Anlaufstellen<br />

vor Ort, einen verlässlichen Notar und<br />

Steuerberater und die Bereitstellung einer vorläufigen<br />

Geschäftsadresse samt Kontoeröffnung.“<br />

Mittlerweile dirigiert die Menke Logistics<br />

SP.z.o.o vom eigenen Büro in Breslau aus neun<br />

polnische Lastzüge. Standortwahl und finan-<br />

8<br />

zielle Tragbarkeit seines Polen-Engagements<br />

waren für Ulbricht besonders wichtig. „Polen<br />

war lange ein Land ohne Autobahn – da ist eine<br />

gute logistische Anbindung essentiell.“<br />

Für die finanzielle Balance sorgt auch die<br />

Betreuung bei der Auswahl der richtigen Immobilie<br />

vor Ort. Hier konnte die MBS über die polnischen<br />

Partnerbanken der Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

helfen. Diese Partnerschaften werden<br />

im Rahmen des „CountryDesk“ gepflegt und<br />

ermöglichen eine Rundumbetreung nach Sparkassenart<br />

auch im Ausland.<br />

Viele Spielarten eines Polen-Engagements<br />

Die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam<br />

kennt aus ihrem <strong>Kunden</strong>kreis viele Spielarten<br />

für ein Polen-Engagement: „Beraten<br />

haben wir z.B. ein deutsches Markenunternehmen<br />

mit festem Abnehmerkreis im ganzen<br />

Bundesgebiet. Das Problem des Unternehmers:<br />

Will er sich in seinem Heimatmarkt neue<br />

Absatzkanäle erschließen, z.B. Discounter oder<br />

Eigenmarkenproduktion, kann er das nur über<br />

ein zweites Unternehmen, das weitgehend<br />

unabhängig ist, günstiger produziert, vielleicht<br />

weniger Qualität liefert und vor allem – eigenständig<br />

am Markt auftritt. Genau das macht seine<br />

polnische Tochterfirma.“ Mit dieser Konstruktion<br />

können überdies Produktionsspitzen<br />

besser abgefedert werden.<br />

Die günstigeren Steuern und das Fehlen der<br />

Gewerbesteuer in Polen sind übrigens kein<br />

wirkliches Argument für einen Standortaufbau.<br />

Gründet eine deutsche GmbH eine Niederlassung<br />

oder Tochterfirma in Polen, vermindert<br />

sich ihre Steuerbelastung in Deutschland nur<br />

um wenige Prozent.


Polen<br />

Interkulturelles:<br />

Deutsch-Polnische Besonderheiten<br />

„Egal, ob es sich um eine rein polnische Bank<br />

handelt oder um ein Institut mit westlichem<br />

Investor. In Polen gilt: Ein Neukunde wird erst<br />

einmal behandelt wie ein Existenzgründer“<br />

erläutert Mario Quast, Leiter des Deutsch-Polnischen<br />

Kooperationsbüros der Sparkassen mit<br />

Sitz in Frankfurt/Oder. Für eine gut etablierte<br />

deutsche Firma ist das „wie ein nasser Waschlappen<br />

ins Gesicht“. Daher ist das richtige Entrée<br />

entscheidend, am besten über das Netzwerk<br />

des CountryDesk.<br />

Das richtige Entrée entscheidet<br />

Das bestätigt auch Holger Ulbricht von der Spedition<br />

Menke. „Es ist schwer, in der ersten Phase<br />

der Hektik und der Orientierung jene Ruhe und<br />

Zuverlässigkeit auszustrahlen, die von polnischer<br />

Seite erwartet wird. Umso besser, wenn<br />

man auch in punkto Geschäftsusancen und Verwaltungsabläufen<br />

gleich zu Anfang Hilfe hat.“<br />

Das Deutsch-Polnische Kooperationsbüro hilft<br />

bei diesen Anfängen. Dazu gehört auch die<br />

Anpassung von Geschäftsplänen an die polnische<br />

Lesart: „Deutsche Banken haben oft ein<br />

starkes Interesse an betriebswirtschaftlichen<br />

Zahlen. Polnische Banken und Stadtverwaltungen<br />

wollen zusätzlich auch persönlich überzeugt<br />

werden – durch Geschäftsidee und Persönlichkeit<br />

des Unternehmers.“<br />

Quast, der selbst die Hälfte seiner Zeit mit<br />

Unternehmern in Polen unterwegs ist, schmunzelt:<br />

„Polen erzählen mindestens so gern wie<br />

Deutsche. Aber sie können besser zuhören.“<br />

9<br />

Überraschungen gibt’s inklusive<br />

Wie die Behörden in Polen ‚ticken’, darüber gibt<br />

es im Negativen wie im Positiven immer wieder<br />

erstaunliche Geschichten. So berichtet ein Unternehmer<br />

aus seiner Startphase: „Als Deutscher<br />

brauche ich eine Arbeitsgenehmigung in Polen.<br />

Die gilt zwölf Monate. Eigentlich. Gerechnet wurde<br />

in meinem Fall aber ‚zwölf Monate ab Antragstellung’<br />

– abzüglich der Bearbeitungsdauer hält<br />

meine Genehmigung daher genau zehn Monate.“<br />

Es gibt aber auch Erfahrungen anderer Art bei<br />

der Sparkasse: „Für eine Firmengründung in<br />

Nowa Sol brauchte unser Kunde genau zwei<br />

Tage, dank der örtlichen Wirtschaftsförderung<br />

und der Vermittlung des Kooperationsbüros.<br />

Faszinierend war die schnelle Umsetzung der<br />

bürokratischen Auflagen.“<br />

www.spk-koop.de<br />

Das Deutsch-Polnische Kooperationsbüro der<br />

Sparkassen betreut grenzüberschreitende<br />

Unternehmensvorhaben in Deutschland und<br />

Polen, z.B. durch Gesprächsbegleitung und Vorbereitung<br />

von Behördengängen. Es kennt die<br />

ungeschriebenen Gesetze im geschäftlichen<br />

Umgang mit einem polnischen Gegenüber und<br />

kann umfassende Ansiedlungshilfe leisten.<br />

Dies gelingt dank der Verbindungen innerhalb<br />

der Sparkassenorganisation und zu externen<br />

Fachleuten.


Spanien<br />

Präsenz vor Ort:<br />

Das Geschäft mit dem schönen Wetter<br />

Die Iberische Halbinsel zählt zu den „rising<br />

stars“ im Bereich der erneuerbaren Energien.<br />

Ein Markt, den sich Michael Walkling nicht entgehen<br />

lassen wollte. Seine Firma AS Solar<br />

GmbH ist ein Großhandel für Solartechnik. Die<br />

33 Mitarbeiter in Hannover bedienten bisher im<br />

Wesentlichen deutsche Installationsbetriebe<br />

mit Solarkomponenten und -anlagen.<br />

Politischer Rahmen bietet Wachstumschancen<br />

Doch die Zeichen stehen auf Expansion. „Die<br />

europäische Gesetzgebung hat einen entscheidenden<br />

Anstoß für unser Wachstum gegeben“<br />

so Geschäftsführer Walkling. „Schon über 30<br />

Länder haben Förderformen für erneuerbare<br />

Energien eingeführt. In Spanien wird für solar<br />

erzeugten Strom eine erhöhte Einspeisevergütung<br />

bezahlt. Die damit verbundene positive<br />

Marktentwicklung bringt uns genug Investitionssicherheit<br />

für einen Schritt ins Ausland.“<br />

Seit Dezember 2005 macht die AS Solar Ibérica<br />

de Sistemas Energéticos Alternativos S.L. von<br />

Madrid aus Werbung unter spanischen Handwerksbetrieben<br />

und Planern. Hinzu kommt ein<br />

neues Geschäftsfeld: Walkling will selbst Betreiber<br />

gewerblicher Photovoltaikparks werden<br />

und diese auch an Investoren vertreiben.<br />

Die Zeichen stehen auf Expansion<br />

Bisher dauern Genehmigungen für Photovoltaikanlagen<br />

zwar noch bis zu acht Monate.<br />

„Aber sobald sich die Marktentwicklung<br />

beschleunigt, sind wir schon vor Ort“ freut sich<br />

der deutsche Mittelständler. Die Einrichtung<br />

einer spanischen Hausbankverbindung organisierten<br />

die Sparkasse Hannover und der spanische<br />

Sparkassenverband CECA.<br />

10<br />

Ein anderes Beispiel ist die Firma R. Bischoff<br />

Automatische Türsysteme GmbH & Co. KG aus<br />

dem niedersächsischen Gehrden. Für sie heißt<br />

die Gleichung: „Wo Hotels stehen, da wird viel<br />

Glas verbaut.“ Vor allem die hochwertigen Glasschiebetüren,<br />

mit denen Geschäftsführer Ralf<br />

Bischoff schon seit sechs Jahren Tourismusregionen<br />

in Spanien und England beliefert. „<strong>Unsere</strong><br />

Produkte verursachen einen hohen Logistikaufwand,<br />

weil sie schwer und groß sind. Wir<br />

wollten die Lieferkosten senken und den After-<br />

Sales-Service verbessern – daher die Expansion.“<br />

Referenzprojekte öffnen den Markt<br />

Auf den Kanarischen Inseln hat Bischoff seine<br />

eigene Handelsvertretung aufgemacht, die ein<br />

spanischer Handlungsbevollmächtigter, ein<br />

„delegado“, leitet. Geliefert wird ab Mutterhaus<br />

gegen Akkreditiv – „zugunsten der Liquiditätsplanung<br />

und der Zahlungssicherheit“.<br />

Gleich mit einer Produktion zu starten, war<br />

Bischoff zu riskant – trotz steuerlicher Vorteile<br />

in der Kanarischen Sonderzone. „Wir hätten<br />

Arbeitsplätze und Mindestinvestitionen für fünf<br />

Jahre garantieren müssen“ so Bischoff. Das<br />

kann er sich erst jetzt leisten, wo etliche größere<br />

Referenzprojekte den Markt bereitet haben.<br />

www.countrydesk.de<br />

Ralf Bischoff und Michael Walkling sind <strong>Kunden</strong><br />

der Sparkasse Hannover. Diese setzte zur<br />

Begleitung der beiden Unternehmen vor Ort<br />

auf Bank- und Dienstleistungspartner des<br />

CountryDeskder Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong>.


Spanien<br />

Auf alles vorbereitet:<br />

Spanische Sparkassen helfen vor Ort<br />

Das internationale Netzwerk der Sparkassen<br />

reicht von Informations- und Beratungsleistungen<br />

des EuropaService über die Begleitung des<br />

CountryDesk, von Finanzierungsangeboten der<br />

Deutschen Leasing bis hin zur Vor-Ort-Betreuung<br />

durch Partnerbanken, z.B. den spanischen<br />

Sparkassen.<br />

Service wie zuhause<br />

Dadurch wird dem deutschen Mittelständler<br />

auch in Spanien ein Service geboten, wie er ihn<br />

von daheim gewohnt ist: Kontoeröffnung, Informationen<br />

zur Firmengründung, Beratung zu<br />

Investitionsbedingungen, Standortsuche, Firmenauskünfte,<br />

Electronic Banking, steuerliche<br />

und juristische Grundinformation sowie<br />

Geschäfts- und Immobilienfinanzierung gehören<br />

selbstverständlich dazu.<br />

Die über viele Jahre gewachsene Kooperation<br />

zwischen deutschen und spanischen Sparkassen<br />

ist vielschichtig. „Wir werden vor allem<br />

nach den Begleitumständen von Unternehmensgründungen<br />

und Immobiliengeschäften<br />

gefragt“ heißt es aus Spanien, „also nach der<br />

strukturiertesten Vorgehensweise, nach Registereinträgen<br />

und der Funktionsweise spanischer<br />

Hypotheken.“<br />

11<br />

Lokales Know-how spart spätere Hilferufe<br />

Bei der Firmengründung z.B. muss zunächst der<br />

gewünschte Name auf Namensgleichheiten mit<br />

bestehenden Unternehmen geprüft werden; ein<br />

sehr bürokratisches Verfahren, wie bereits mehrere<br />

Sparkassenkunden zu spüren bekamen.<br />

Der Verband der spanischen Sparkassen begleitet<br />

die verwaltungstechnische Prüfung und<br />

bereitet auf Wunsch auch den Notartermin vor –<br />

„günstiger als ein Unternehmer das selber<br />

könnte“, so die Erfahrung deutscher <strong>Kunden</strong>betreuer.<br />

Manche Unternehmen überschätzen indes ihre<br />

Kenntnis des spanischen Marktes und starten<br />

auf eigene Faust Geschäftsbeziehungen. „Früher<br />

oder später kommen die Hilferufe. Wir nehmen<br />

uns der Sache dann an, aber es kostet<br />

immer Zeit, Nerven und oft auch Lehrgeld für<br />

die Beteiligten“ so Anja Holstein von der Nassauischen<br />

Sparkasse in Wiesbaden.<br />

„Besser, man greift auf die Erfahrungswerte von<br />

Spanien-Experten zurück, wie es die dortigen<br />

Sparkassen sind – z.B. auch beim Mietrecht, bei<br />

Kontoeröffnungen oder, was recht komplex ist,<br />

bei Erbfällen.“ Die deutschen Sparkassen stellen<br />

gerne den Kontakt auf die Iberische Halbinsel<br />

her.


Ungarn<br />

Durchstarten in der Puszta:<br />

Partnersuche und Betriebsmittelfinanzierung<br />

Das Schwierigste an Ungarn ist wahrscheinlich<br />

die Landessprache. „Wer wird mein Partner für<br />

den Markteinstieg?“ lautet daher eine Kernfrage<br />

für viele Unternehmen.<br />

Partnersuche und Bonitätssorgen<br />

Helfen kann hier der EuropaService der Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong>.<br />

Er veröffentlicht ausländische<br />

Geschäftsgesuche auf seiner Website – über 1.500<br />

qualifizierte „Eurokontakte“ im Jahr, darunter<br />

auch viele aus Ungarn. Unternehmen können die<br />

Adressen und Detailangaben kostenlos erfragen.<br />

Umgekehrt nimmt der EuropaService auch Gesuche<br />

deutscher Sparkassenkunden auf und verbreitet<br />

diese im europäischen Ausland. Das<br />

geschieht über den deutschen <strong>Kunden</strong>betreuer.<br />

„Ist mein Partner auch verlässlich?“ Antwort<br />

darauf bietet in Ungarn das landesweite Filialnetz<br />

der Ungarischen Außenhandelsbank MKB,<br />

einer Tochter der Bayerischen Landesbank. „An<br />

Bonität sind Unternehmen auf beiden Seiten<br />

interessiert – das deutsche genauso wie das<br />

ungarische. <strong>Unsere</strong> Firmenkundenbetreuer<br />

beantworten solche Anfragen, wenn sie über<br />

eine Sparkasse kommen“ berichtet Vorstandsmitglied<br />

Dr. Péter Stotz.<br />

Kosten soll’s nichts, nur klappen muss es<br />

Steht die Partnerschaft erst einmal, geht es um<br />

eine reibungslose Abwicklung der Zahlungsströme.<br />

So wie bei Automobile Weichert aus Kitzingen.<br />

„Akkreditive und Garantien brauchen<br />

wir nicht mehr“ berichtet Inhaber Weichert.<br />

„Aber ganz ohne zwischengeschaltete Bank<br />

geht’s eben auch nicht.“ Weichert importiert<br />

Neufahrzeuge aus Ungarn und vertreibt diese<br />

bundesweit. Da kommen schnell sechsstellige<br />

Summen pro Lieferung zusammen.<br />

12<br />

Zwischengeschaltet sind die Sparkasse Mainfranken<br />

und die MKB. „Lieferung und Bezahlung<br />

sind zeitkritisch“ weiß Günter Voit, Abteilungsleiter<br />

für das Internationale Geschäft in<br />

Würzburg. „Gleichzeitig heißt es kundenseitig<br />

gerne: kosten soll’s möglichst nichts, nur klappen<br />

muss es.“ Voit erwirkte bei den ungarischen<br />

Automobilkonzernen, dass diese ein Konto bei<br />

der MKB eröffneten, und legte für seinen <strong>Kunden</strong><br />

„eine Art pauschale Garantie in die Schublade“.<br />

So konnten die Lieferungen auf offene<br />

Rechung auf den Weg gehen.<br />

Erntezeit bei der Betriebsmittelfinanzierung<br />

Vor neun Jahren übergab Johann Schimpfle<br />

seinen Ackerbaubetrieb in Schmiechen an<br />

seinen Sohn. Er selbst machte einen zweiten<br />

Betrieb auf – diesmal in Ungarn, und eröffnete<br />

sich mit der Jurs Agrar Kft. den österreichischen<br />

und italienischen Markt. Finanzpartner<br />

auch während der Anfangszeit war die Hausbank<br />

am Heimatstandort: die Stadtsparkasse<br />

Augsburg.<br />

Dieses Jahr hat Schimpfle einen bestehenden<br />

Nachbarbetrieb übernommen. Für Kauf und<br />

Betriebsmittel wurden 100.000 Euro benötigt.<br />

Durch Vermittlung der Sparkasse verzichtete<br />

die MKB auf ein Gutachten oder eine Immobiliensicherheit.<br />

„Die Finanzierung samt Kontoeröffnung<br />

kam binnen fünf Wochen zustande.“<br />

Der Kredit konnte auf Eurobasis und zu günstigen<br />

Konditionen abgeschlossen werden.<br />

Schimpfles Resümee: „Einen Agrarbetrieb zu<br />

finanzieren, und das bei einer ausländischen<br />

Bank – ohne die Sparkasse wären wir da an<br />

unsere Grenzen gestoßen.“


Ungarn<br />

Einen Schritt weiter:<br />

Investieren zwischen Gulasch und High-Tech<br />

Es waren weder die Sonnenblumenfelder der<br />

Puszta noch das berühmte scharfe Nationalgericht,<br />

die die Gerhard Heiche GmbH nach<br />

Ungarn zogen. Sondern der Aufstieg des Landes<br />

zum High-Tech- und Automobilstandort. „Für<br />

Zulieferer wie uns ist das inzwischen ein Klassiker:<br />

unsere <strong>Kunden</strong> bauen Standorte im Ausland<br />

auf und dann heißt es ‚komm mit oder lass<br />

es’“ bringt der geschäftsführende Gesellschafter<br />

Gunter Heiche die Lage auf den Punkt.<br />

Zulieferer müssen mitziehen<br />

Die Finanzierung der zu gründenden Tochtergesellschaft<br />

wollte Heiche jedoch nicht komplett<br />

und dauerhaft auf dem Rücken des Mutterunternehmens<br />

abladen. „ Ich halte es für einen<br />

unternehmerischen Fehler, wenn das Tochterunternehmen<br />

nicht innerhalb eines überschaubaren<br />

Zeitrahmens auf eigene finanzielle Füße<br />

gestellt wird“, so seine Einschätzung.<br />

Die Kreissparkasse Heilbronn bezog für diesen<br />

komplexen und beratungsintensiven Fall die<br />

ungarische Außenhandelsbank MKB mit ein,<br />

den wichtigsten Partner der Sparkassen in<br />

Ungarn. Diese legte eine Garantie gegenüber<br />

der ungarischen Förderbank heraus, welche<br />

wiederum durch eine Besicherungsgarantie der<br />

Heilbronner Sparkasse unterlegt wurde. Das<br />

Engagement soll mittelfristig in einen Stand<br />

Alone Kredit der MKB überführt werden.<br />

13<br />

Rechtzeitig Lasten auf die Tochter verlagern<br />

Jürgen Schad ist Leiter Internationales Geschäft<br />

bei der Kreissparkasse Heilbronn. Ihm lag viel<br />

daran, den Start in Ungarn für die Gerhard Heiche<br />

GmbH möglichst solide zu gestalten: „Viele<br />

Unternehmen dehnen ihren heimischen Kredit<br />

solange aus, bis nichts mehr geht, und fragen<br />

dann bei der Sparkasse nach mehr Geld, weil sie<br />

im Ausland nicht weiterkommen. Fehlende Kreditgeschichte,<br />

wenige Bilanzen und geringe<br />

Eigenmittel junger Tochterfirmen verursachen<br />

aber hohe Finanzierungskosten und große Verzögerungen.<br />

Gerne werden dann ausländische<br />

Sicherheiten angeboten, die man im Inland<br />

kaum verwerten kann.“<br />

Unterm Strich sei das – bei bereits laufendem<br />

Betrieb – für den Bestand des Auslandsvorhabens<br />

deutlich gefährlicher als eine sorgfältige<br />

Planung im Vorfeld, so die Einschätzung der<br />

Kreissparkasse Heilbronn. Sie trägt lieber die<br />

Hälfte des ausländischen Risikos, als die Verantwortung<br />

für eventuelle Rückschläge auf das<br />

Heimatunternehmen.<br />

http://europaservice.dsgv.de<br />

Bei Investitionsvorhaben stellen sich z.B.<br />

Fragen zum Rechts- und Marktumfeld, zu<br />

Geschäftspartnern, Förderangeboten und<br />

Ansprechpartnern vor Ort, die Ihnen Türen öffnen.<br />

Der EuropaService – Euro Info Centre der<br />

Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong> hat die passenden<br />

Länderinfos parat und hilft auch bei der<br />

Geschäftspartnersuche.


Frankreich<br />

Expansion: Aufbau einer Tochterfirma<br />

Mit keinem anderen Land der Welt ist die deutsche<br />

Volkswirtschaft so eng verzahnt wie mit<br />

Frankreich. Dennoch kommen Firmenkunden<br />

jenseits des Rheins nicht ganz ohne Betreuung<br />

ihrer Sparkasse oder Landesbank aus.<br />

Marktpräsenz zur Niederlassung ausgebaut<br />

Dr. Gunther Wobser führt zusammen mit seinem<br />

Vater in dritter Generation die LAUDA Dr.<br />

R. Wobser GmbH & Co. KG in Lauda-Königshofen.<br />

Mit rund 220 Mitarbeitern produziert und<br />

vertreibt LAUDA Temperier- und Messgeräte für<br />

Labor und Industrie. Der hoch spezialisierte<br />

Nischenanbieter hat über 10.000 <strong>Kunden</strong> und<br />

ist selbst langjähriger Kunde der Sparkasse<br />

Tauberfranken.<br />

„Wir haben rund 70 Auslandsvertretungen für<br />

Vertrieb und Service. Aber unsere erste Auslandstochter<br />

wollten wir in Frankreich errichten,<br />

unserem zweitwichtigsten Markt“ so der Firmenchef.<br />

Bis dahin lief der gesamte Export ins<br />

Nachbarland über Händler und Generalimporteure.<br />

Wobsers Idee: „Diese Vertriebswege wollten<br />

wir uns unbedingt erhalten, gleichzeitig<br />

aber Produktinnovationen besser an den Mann<br />

bringen und den Service steigern, ohne große<br />

Investitionen zu tätigen.“<br />

Vor allem in Personal investiert<br />

Die Lösung: Die Auslandstochter wurde<br />

zunächst mit zwei Mitarbeitern ausgestattet, die<br />

die angestammten Vertriebspartner schulen<br />

oder bei Produktpräsentationen unterstützen.<br />

Damit ist auch für die Vermarktung zusätzlicher<br />

Gerätelinien vorgesorgt. „Über 50 Prozent<br />

unserer laufenden Kosten gehen in Gehälter.<br />

Der Rest verteilt sich zu ungefähr gleichen Tei-<br />

14<br />

len auf Büroinfrastruktur, Miete, Fahrtkosten<br />

sowie Buchhaltung und Rechtsberatung.“<br />

LAUDA France finanziert sich durch die Provisionen,<br />

die von der Muttergesellschaft in<br />

Deutschland für alle Verkäufe nach Frankreich<br />

gezahlt werden. Zentrale Unternehmensfunktionen,<br />

wie zum Beispiel Angebotswesen, Auftragsabwicklung<br />

und Marketing, blieben in<br />

Deutschland.<br />

Interne Vorbereitung – und dann?<br />

Dass alles so schnell und reibungslos gehen<br />

würde, damit hatte Dr. Gunther Wobser nicht<br />

gerechnet. „Wir waren betriebswirtschaftlich<br />

gut vorbereitet, aber uns fehlte Praxishilfe vor<br />

Ort.“ Der langjährige Firmenkundenbetreuer<br />

Elmar Löffler stellte den Kontakt zur Pariser<br />

Repräsentanz der Landesbank Baden-Württemberg<br />

her.<br />

Repräsentanzleiter Pierre-Matthieu Nibelle kam<br />

kurzfristig zum Termin nach Tauberfranken.<br />

Er organisierte einen zweisprachigen Steuerberater<br />

und konnte Hilfestellung bezüglich<br />

Rechtsformwahl und Formalitäten zur Firmengründung<br />

leisten. Auf diesem Weg wurden auch<br />

eine französische Bank, ein fertiges Büro in<br />

einem Business Center und neue Geschäftspartner<br />

gefunden.<br />

„Diese Anschubhilfe war für uns eine große<br />

Erleichterung“ so Dr. Gunther Wobser. „Unser<br />

Engagement in Frankreich hat sich bereits jetzt<br />

gelohnt. Zum Halbjahr liegen wir beim Umsatz<br />

mit 20 Prozent, beim Auftragseingang mit<br />

36 Prozent über dem Vorjahr. Das sind fantastische<br />

Zahlen.“


Frankreich<br />

Kleiner Grenzverkehr:<br />

Deutsch-französische Geschäftspraxis<br />

Erfahrungsgemäß ist eine Kontoeröffnung in<br />

Frankreich (inklusive Postversandfristen und<br />

eventuellen Rückfragen) für einen Firmenkunden<br />

nach einer bis spätestens zwei Wochen<br />

durchgeführt. Hinderlich können die Auflagen<br />

bezüglich des Mindestumsatzes von 1,5 Millionen<br />

Euro sein, den viele französische Banken<br />

machen – hier hilft das Entrée der Sparkasse<br />

oder Landesbank.<br />

Viele Anforderungen für die Kontoeröffnung<br />

In besonders eiligen Fällen sollten die Kontoeröffnungsunterlagen<br />

per Kurier versandt werden.<br />

Für eine Kontoeröffnung benötigt ein deutsches<br />

Unternehmen eine Kopie des Handelsregisterauszugs<br />

und Fotokopien der Ausweise<br />

aller Verfügungsberechtigten. Diese Unterlagen<br />

müssen von der Sparkasse bestätigt werden.<br />

Weiterhin können noch Bilanzunterlagen und<br />

ein Kopie des Gesellschaftsvertrages verlangt<br />

werden. Es ist hilfreich, ein Empfehlungsschreiben<br />

der Sparkasse hinzuzufügen. Oft wird auch<br />

nach beabsichtigten Umsätzen gefragt, sowie<br />

nach der geplanten Nutzung des Kontos.<br />

Exportsammelkonten und Kontoeröffnungen<br />

sind in Frankreich teuer. Gleichzeitig sind<br />

Scheckzahlungen in Frankreich noch immer<br />

beliebt. Eine Alternative: Die Zahlung erfolgt<br />

per EU-Überweisung mit IBAN & BIC. Der deutsche<br />

Exporteur übernimmt dabei die französischen<br />

Überweisungsspesen und fährt dadurch<br />

i.d.R. günstiger als bei Scheckzahlungen.<br />

Andere Finanzierungsgewohnheiten<br />

Kurzfristige Finanzierungen werden in Frankreich<br />

nicht unbedingt durch den Kontokorrentrahmen<br />

abgedeckt. Üblich ist vielmehr neben<br />

genehmigten Überziehungen die Diskontierung<br />

15<br />

von Wechseln. Auch Factoring wird immer<br />

mehr verwendet.<br />

Die Zahlungsziele sind in Frankreich viel länger,<br />

obwohl sich diese in Deutschland auch<br />

mittlerweile verlängert haben. Das ist insbesondere<br />

wichtig, wenn ein deutscher Exporteur seine<br />

Sublieferanten nach deutschen Usancen<br />

bezahlen muss. Es entsteht ein zusätzlicher<br />

Kreditbedarf. Frankreich ist ein Land des Lieferantenkredits,<br />

im Unterschied zu Deutschland.<br />

Gezahlt wird viel mit Scheck oder per Wechsel.<br />

Bei Verkäufen von Privat an Privat verlangt der<br />

Verkäufer als Absicherung einen „Cheque de<br />

Banque“ (Bankscheck). Dadurch bleibt der Betrag<br />

vom Kreditinstitut bis zur Scheckeinreichung<br />

blockiert. Der Cheque de Banque ist 100prozentig<br />

sicher für den Verkäufer, solange die Bank eine<br />

bekannte Institution mit einem guten Rating ist.<br />

Ein Pluspunkt für Eilige: Die Firmengründung<br />

kann in Frankreich ohne Notar durchgeführt<br />

werden; alle Urkunden erstellt der Rechtsanwalt<br />

direkt.<br />

www.euro-sofac.com<br />

In Paris sind mehrere Landesbanken, die Deutsche<br />

Leasing und die Euro-Sofac, eine Tochter<br />

des Rheinischen Sparkassenverbands, vor Ort.<br />

Die Euro-Sofac organisiert Termine mit potentiellen<br />

Geschäftspartnern, übernimmt die<br />

Mehrwertsteuerrückerstattung sowie die<br />

Fiskalvertretung. Über den CountryDesk der<br />

Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong> können zudem landesweit<br />

Finanzpartner angesprochen werden.


Tschechische Republik<br />

Erweiterung:<br />

Ein Kredit allein ist kein Angebot<br />

Mitte der neunziger Jahre haben viele Mittelständler<br />

den Weg nach Tschechien oder Polen<br />

gesucht, um dort eine Niederlassung zu gründen.<br />

„Doch auch für diese <strong>Kunden</strong>gruppe können<br />

wir noch etwas tun“ bericht Achim Giloy,<br />

Leiter der Auslandsabteilung bei der Sparkasse<br />

Rhein-Nahe.<br />

Giloys Kunde, die 50-Mann starke Wies Kunststoff-Fensterbau<br />

GmbH in Spabrücken, produziert<br />

seit 1991 in Prag und Krasna Hora mit 100<br />

örtlichen Mitarbeitern Metall- und Kunststofffenster<br />

für den osteuropäischen Markt. Nach<br />

nunmehr 15 Jahren plante die Firma eine<br />

Erweiterung – einen Hallenbau und neue<br />

Maschinen.<br />

Vertrauen in den <strong>Kunden</strong> bringt Punkte<br />

„Leider hat sich unsere tschechische Hausbank<br />

etwas schwer getan“ sagt Geschäftsführer Willi<br />

Gäns, „und das obwohl wir bislang alle unsere<br />

Vorhaben dort aus eigenem Guthaben finanziert<br />

hatten und außerdem örtliche Sicherheiten in<br />

sechsstelliger Höhe anbieten konnten.“ Gäns<br />

fuhr selbst nach Prag und stellte sein Projekt vor<br />

– zögerlich bekam er einen Kredit angeboten.<br />

„Die Konditionen waren nicht schlecht, aber<br />

behandelt hat man mich wie einen Glücksritter.“<br />

Der Firmenchef sah sich nach Alternativen um<br />

und traf auf die Sparkasse Rhein-Nahe. Diese<br />

öffnete der Wies GmbH die Tür bei der tschechischen<br />

Sparkasse, der Ceska Sporitelna. „Der Firmenkundenbetreuer<br />

hat sich unseren Betrieb<br />

in Krasna Hora angesehen und gleich ein<br />

umfassendes Paket geschnürt: Maschinenfinanzierung,<br />

Vermittlung tschechischer Förderkredite,<br />

und eine Kreditlinie für die Zukunft – so<br />

kann man arbeiten“ berichtet Gäns.<br />

16<br />

Durch Hinweis der Sparkasse fand die Wies<br />

GmbH auch Zugang zu tschechischen Zuschussprogrammen<br />

aus EU-Mitteln: 50 Prozent der<br />

Maschinenfinanzierung konnten so nach Auszahlung<br />

der Förderung schnell getilgt werden.<br />

Reichweite im Ausland stärkt Position der<br />

Hausbank<br />

„Vor 15 Jahren haben wir in Tschechien als<br />

Garagenfirma angefangen. Über die Sparkasse<br />

Rhein-Nahe und ihre Kontakte ins Ausland<br />

haben wir jetzt endlich eine vernünftige Bankverbindung<br />

dort“ kommentiert Willi Gäns. Das<br />

ist umso wichtiger, als Projekte in Osteuropa<br />

inzwischen meist vorfinanziert werden müssen<br />

– die Zeiten, da auf den Baustellen die Hälfte der<br />

Vertragssumme bei Baubeginn in bar gezahlt<br />

wurde, sind vorbei.<br />

„Wir waren bisher nur Nebenbankverbindung<br />

bei der Wies GmbH“ berichtet Achim Giloy von<br />

der Sparkasse Rhein-Nahe. „Glücklicherweise<br />

konnten wir aus der Auslandsabteilung heraus<br />

unsere CountryDesk-Kontakte aktivieren, was<br />

für die weitere Marktbearbeitung des <strong>Kunden</strong> in<br />

Osteuropa sehr nützlich war. Etwas Besseres<br />

kann man über das internationale Netzwerk der<br />

Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong> wirklich nicht sagen.“<br />

http://europaservice.dsgv.de/laender<br />

Förderangebote sind für Erstinvestoren und für<br />

Unternehmen, die bereits in europäischen<br />

Märkten durch Niederlassungen präsent sind,<br />

gleichermaßen von Interesse. Im Vordergrund<br />

stehen dabei EU-Mittel und staatliche Anreize.<br />

Der EuropaService – Euro Info Centre der Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

veröffentlicht detaillierte<br />

Angaben dazu in seinen „Länderinfos“.


Tschechische Republik<br />

Schnell reagiert:<br />

Die regionale Handlungsfähigkeit der Sparkasse<br />

bringt Vorteile<br />

„Die Leistungsfähigkeit im internationalen<br />

Geschäft ist marktentscheidend – für uns ebenso<br />

wie für unsere Firmenkunden“ meint Jürgen<br />

Schäfer, Vorstandsmitglied der Sparkasse<br />

Aschaffenburg-Alzenau.<br />

Bei einem Bilanzgespräch mit einem örtlichen<br />

<strong>Kunden</strong>, einem etablierten Zulieferer der Automobilindustrie,<br />

ging es zunächst nur um ein<br />

Erweiterungsvorhaben am deutschen Standort.<br />

Nebenbei erwähnte der Kunde, wegen aktueller<br />

Investitionsprojekte in Tschechien sei er schon<br />

im Gespräch mit einer großen Geschäftsbank.<br />

Sparkassenbonität als Türöffner<br />

Das Auslandsteam in Aschaffenburg handelte<br />

schnell und nahm über den CountryDesk der<br />

Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong> Kontakt mit der<br />

tschechischen Partnerbank auf, der Ceska Sporitelna.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen dem<br />

tschechischen Institut und den deutschen Sparkassen<br />

ist seit Jahren eng; beide Seiten sind gut<br />

aufeinander eingestimmt. Innerhalb eines<br />

Arbeitstages konnte so ein deutschsprachiger<br />

Bankbetreuer im Firmenkundenzentrum in<br />

Novibor hinzugezogen werden.<br />

Die Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau begleitete<br />

die Gespräche zwischen der Partnerbank und<br />

dem KfZ-Zulieferer und steuerte die notwendigen<br />

Unterlagen und Bonitätsaussagen bei.<br />

Dadurch waren kurze Wege für den <strong>Kunden</strong><br />

und eine zügige Abwicklung garantiert: mit<br />

einem vertrauten Partner in Deutschland und<br />

einem ortskundigen Partner in Tschechien an<br />

seiner Seite.<br />

17<br />

Entscheidung vor Ort – Erfolg im Ausland<br />

Die große private Geschäftsbank in Aschaffenburg<br />

hatte hingegen trotz ursprünglich anders<br />

lautender Aussagen keine Entscheidungsgewalt<br />

über ein tschechisches Projekt und geriet daher<br />

– trotz einer eigenen Repräsentanz in Tschechien<br />

– ins Hintertreffen.<br />

Schlussendlich konnten von der geplanten<br />

einen Million Euro für Halle, Maschinen und<br />

Grundstück 60 Prozent durch Vermittlung der<br />

Sparkasse finanziert und auf die am Standort<br />

Ceska Lipa befindlichen Sicherheiten abgestellt<br />

werden.<br />

Die ursprünglich geplante Erweiterungsinvestition<br />

am Heimatstandort Bayern kam außerdem<br />

zustande – mit einer Finanzierung durch die<br />

Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau.


Russland<br />

Exportfinanzierung:<br />

Der Rubel rollt mit reduziertem Risiko<br />

Russland ist für viele Unternehmer noch immer<br />

ein geheimnisvolles Riesenreich, von dem<br />

außer Trinksitten, Sibirien und dem Kreml<br />

nicht viel bekannt ist. Und manch einer fragt<br />

sich: Ist das „Bisness“, wie man in Moskau sagt,<br />

für deutsche Mittelständler zu bewerkstelligen?<br />

Vorauskasse ist ein schlechter Einstieg<br />

Wirtschaftliche und politische Risiken des Russlandgeschäfts<br />

sind für Exporteure und für die<br />

finanzierende Sparkasse gleichermaßen ein<br />

Hemmnis. „Aber mit dem Argument ‚Vorauskasse’<br />

kommt man bei potentiellen <strong>Kunden</strong> ganz<br />

schlecht an“ weiß Dr. Gabor Winkler, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Dr. Winkler Pharma<br />

GmbH in Bad Homburg.<br />

Seit nunmehr elf Jahren vertreibt Dr. Winkler<br />

pharmazeutische Wirkstoffe aus der ganzen<br />

Welt an Chemiebetriebe in Russland und die<br />

Ukraine. Seine Abnehmer sind staatliche und<br />

private Unternehmen. Seine Erfolgskriterien:<br />

Russisch sprechen, das Vertrauen der <strong>Kunden</strong><br />

gewinnen, und selbst Vertrauen zu den <strong>Kunden</strong><br />

aufbauen. Denn „das Geschäft läuft von Mensch<br />

zu Mensch, nicht von Betrieb zu Betrieb.“ Seine<br />

<strong>Kunden</strong> prüft er vor allem auf Sachkenntnis<br />

und Absatzkanäle hin. Dennoch bleibt am Ende<br />

immer die Frage der Liquidität und Bonität.<br />

Ein Geschäft von Mensch zu Mensch<br />

„Unser Misstrauen gegenüber der Zahlungsfähigkeit<br />

russischer und ukrainischer <strong>Kunden</strong> ist<br />

angemessen. Gerade private Abnehmer können<br />

aufgrund ihrer Einkommenssituation oft keine<br />

stringente Vorausplanung machen“ weiß Winkler.<br />

„Stattdessen reise ich monatlich persönlich<br />

nach Moskau, um vor Ort zu sein, wenn die Einkaufspläne<br />

erstellt werden.“ Der Vorteil dieser<br />

18<br />

Vorgehensweise: der direkte Bezug zum <strong>Kunden</strong><br />

wird gestärkt, Winkler wird auch weiterempfohlen.<br />

Die Herausforderung: auf der Einkaufsseite<br />

ist eine hohe Flexibilität gefordert.<br />

Um das wirtschaftliche und politische Risiko für<br />

alle Beteiligten möglichst gering zu halten, hat<br />

Winklers Hausbank, die TaunusSparkasse in<br />

Bad Homburg vor der Höhe, auf Hermes-Versicherungen<br />

zurückgegriffen. Der Exporteur<br />

finanziert dabei seine Wareneinkäufe mit<br />

einem AKA-Globalkredit vor.<br />

Dranbleiben und Finanzierung mitbringen<br />

Besichert ist dieser Kredit durch die Forderungen<br />

an die russischen und ukrainischen <strong>Kunden</strong>,<br />

die an die AKA Bank abgetreten werden.<br />

Die Sparkasse übernimmt als Unterbeteiligung<br />

die Hälfte der Forderungen. Die russischen und<br />

ukrainischen Abnehmer erhalten Zahlungsziele<br />

von bis zu 60 Tagen – zu Konditionen, die weit<br />

unter dem Niveau im Zielland liegen und daher<br />

den Absatz beflügeln.<br />

„Unser Kunde bringt seinen <strong>Kunden</strong> die Finanzierung<br />

gleich mit“ beschreibt es Gerlinde<br />

Backhove, Leiterin Internationales Firmenkundengeschäft<br />

bei der TaunusSparkasse. Das verstehen<br />

wir unter maßgeschneiderten Finanzierungskonzepten“.<br />

Dr. Gabor Winkler sagt mit Blick auf seine Konkurrenz:<br />

„London kann jeder, Moskau nicht“.<br />

Dass sie neben London auch Moskau kann, hat<br />

ihm die TaunusSparkasse als Hausbank bewiesen.


Russland<br />

Leasing:<br />

Unterwegs in Russlands Tiefen<br />

Die Herrenknecht AG ist ein marktführendes<br />

Unternehmen im maschinellen Tunnelvortrieb.<br />

Über 90 Prozent des Umsatzes macht das badische<br />

Unternehmen im Ausland. Erste Projekte<br />

mit Herrenknecht Microtunnelling-Technik<br />

wurden in Russland bereits 1994 realisiert. Die<br />

Gründung einer eigenen Niederlassung erfolgte<br />

im Jahr 2000.<br />

High-Tech für kommunale Großvorhaben<br />

Eines der herausragenden Referenzprojekte,<br />

auf das Herrenknecht in Russland zurückschauen<br />

kann, ist der Bau des 2.222 m langen Autobahntunnels<br />

im Moskauer Stadtteil Lefortovo.<br />

2003 wurde er in nur 15 Monaten Vortriebszeit<br />

vollendet – tief unter dem anhaltenden Moskauer<br />

Stadtverkehr. „Ein solches Resultat erfordert<br />

ein perfektes Zusammenspiel von Mensch und<br />

Technik“ erinnert sich Dr. Martin Herrenknecht,<br />

Gründer und Vorstandsvorsitzender des Weltmarktführers<br />

aus Schwanau.<br />

Herrenknechts <strong>Kunden</strong> in Russland sind lokale<br />

Baukonsortien oder kommunale Versorger in<br />

den Bereichen Umwelt, Transport und Energie.<br />

Der Grund für das gezielte und langfristig angelegte<br />

Engagement ist klar: Von den 70.000 km<br />

russischer Rohrleitungen muss die Hälfte in<br />

den nächsten fünf Jahren wegen Korrosionsschäden<br />

ersetzt werden, oft in bereits unterhöhltem<br />

oder bebautem Gelände.<br />

Projekte für Umwelt, Transport und Energie<br />

Jedes Projekt stellt besondere Anforderungen,<br />

die in dieser Komplexität nur wenige Unternehmen<br />

erfüllen können. Zu den Referenzprojekten<br />

zählen z.B. die Kanalarbeiten im schlammigen<br />

Untergrund von St. Petersburg. Die Microtunel-<br />

19<br />

ling-Anlagen von Herrenknecht waren auch bei<br />

winterlichen Minusgraden im Einsatz.<br />

Ein wichtiges Argument am Markt ist der Knowhow<br />

Transfer, z.B. bei Baustellenlogistik und<br />

Sicherheit. Auch persönliche Präsenz der Unternehmensleitung<br />

zählt. Die enge Abstimmung<br />

mit den russischen Baustellenleitern gehört zu<br />

Dr. Martin Herrenknechts Erfolgsrezept, das der<br />

Unternehmer mit „<strong>Kunden</strong>nähe, konsequenter<br />

Internationalisierung und permanenter Weiterentwicklung<br />

der Technologie“ umreißt.<br />

Maßgeschneiderte Finanzierung gefragt<br />

Geologie, Logistik und Technologie sind wichtige<br />

Kriterien zur Entwicklung einer individuell<br />

auf das Projekt angepassten Maschine. Entscheidend<br />

für eine Vertragsunterzeichnung<br />

sind jedoch auch maßgeschneiderte Finanzierungsmodelle.<br />

In Russland fand Herrenknecht den Partner<br />

dafür in der Deutschen Leasing, sowie mehreren<br />

Landesbanken und seiner heimischen Sparkasse.<br />

www.deutsche-leasing.com<br />

Die Deutsche Leasing Vostok mit Sitz in Moskau<br />

ist ein Verbundunternehmen der Sparkassen-<br />

<strong>Finanzgruppe</strong>; sie hat sich u.a. auf Maschinen-<br />

Leasing für die <strong>Kunden</strong> internationaler Hersteller<br />

spezialisiert.<br />

Weitere Auslandstöchter der Deutsche Leasing<br />

AG finden Sie in West- und Mittelosteuropa<br />

sowie in China.


USA<br />

Zahlungsverkehr:<br />

Süße Geschichten vom Transatlantikgeschäft<br />

Banking in den USA und Banking in Deutschland<br />

sind in einem Punkt spürbar verschieden:<br />

im Zahlungsverkehr. In Deutschland ist die<br />

Überweisung Standard. In den USA hingegen ist<br />

der Scheck, wenn auch in rückläufigem<br />

Umfang, das vorherrschende Instrument zur<br />

Bezahlung von Rechnungen. Wie kommen deutsche<br />

Unternehmen bei einer solchen Zahlungspraxis<br />

an ihr Geld?<br />

Problem für kleine wie für große Unternehmen<br />

Toffifee, merci, nimm2 und die „Super Dickmann’s<br />

in der Frischebox“ sind nur einige Marken<br />

des Süßwarenriesen August Storck KG mit<br />

Sitz im westfälischen Halle. Das Unternehmen<br />

ist seit langem <strong>weltweit</strong> aktiv. Ein Großteil des<br />

Umsatzes kommt aus dem Export.<br />

Storck suchte nach einer Lösung für den Zahlungsverkehr<br />

in den USA – einem der wichtigsten<br />

Märkte des Unternehmens. Die Firmengruppe<br />

hat viele Hausbankverbindungen aus<br />

allen Institutsgruppen.<br />

Zahlungsverkehr: ein Mutter-Tochter-Problem<br />

Gesucht wurde eine Bank in Chicago, die einerseits<br />

die eingehenden Schecks automatisiert<br />

verarbeitet und andererseits von Deutschland<br />

per SWIFT initiierte Zahlungsaufträge zulasten<br />

des Firmenkontos in Chicago als Inlandszahlungen<br />

zum akzeptablen Preis ausführt. Das<br />

Ziel war also die Optimierung der grenzüberschreitenden<br />

Finanzabwicklung zwischen der<br />

deutschen Mutter und der amerikanischen Vertriebsniederlassung<br />

– eine Aufgabe mit Haken<br />

und Ösen.<br />

20<br />

„Es war eine komplexe Aufgabenstellung, und<br />

gar nicht so einfach, eine schnelle Lösung zu<br />

finden“ sagt Roland Bick, Leiter Internationales<br />

Geschäft in Osnabrück. Die Sparkasse Osnabrück<br />

aktivierte über das sparkasseneigene Netzwerk<br />

CountryDesk eine US-Bank in Chicago, die<br />

für Storck ein Konto einrichtete und gleichzeitig<br />

die Verbindung nach Osnabrück pflegte.<br />

Lokale und heimische Bank als Partner<br />

Inzwischen läuft der gesamte US-Zahlungsverkehr<br />

ohne kostspielige Reibungsverluste über<br />

diese Bankverbindung, und auch das Kanada-<br />

Geschäft wird inzwischen auf diesem Wege<br />

abgewickelt. Der Kommentar von Storck dazu<br />

fiel eindeutig aus: „Durch diese Lösung hat sich<br />

die Sparkasse als Finanzpartner für das In- und<br />

Ausland klar qualifiziert.“<br />

„Manche Unternehmen unterschätzen die<br />

Sparkasse, weil sie sie für einen rein regionalen<br />

Player halten. Aber hinter dem ‚roten S’ aus<br />

Osnabrück steht die größte <strong>Finanzgruppe</strong> der<br />

Welt. Das ist es auch, was uns bei vielen Partnerbanken<br />

die Tür öffnet. Und so sind wir im Ausland<br />

näher an unseren <strong>Kunden</strong> dran als manche<br />

Großbank“ meint Roland Bick.


USA<br />

Zins- und Währungsmanagement:<br />

Fit für den US-Markt<br />

Die Steinbach AG hat sich seit 1981 als spezialisierter<br />

Zulieferer von Membranen für die Möbelund<br />

Autoindustrie auf vielen Märkten positioniert.<br />

Schalldämmung, Wärmeisolierungen und<br />

Dichtungen sind die Berufswelt von Vorstand<br />

Volker Steinbach, der in Detmold ein Team von<br />

25 Mitarbeitern koordiniert – plus zwei Niederlassungen<br />

in den USA und in China, den beiden<br />

Hauptmärkten.<br />

Seit dem Kauf der Firma Smartech am Standort<br />

Charlotte (USA) 1992 ist Volker Steinbachs<br />

Geschäftserfolg wesentlich von einem erfolgreichen<br />

Währungsmanagement abhängig. Denn<br />

sein amerikanisches Vertriebsbüro fakturiert in<br />

US-Dollar, die internen Verrechnungspreise hingegen<br />

lauten auf Euro. „Es geht nicht einfach<br />

um Kursoptimierung“ sagt er. „Für uns ist es<br />

lebenswichtig, dass wir durch eine mittelfristig<br />

angelegte Strategie die Tiefen des Geschäfts<br />

nicht mitnehmen müssen.“<br />

Kalkulierte Risiken bevorzugt<br />

Der Verzicht auf kurzfristige Kursgewinne<br />

zugunsten kalkulierbarer Umsatzerwartungen<br />

war ein Lernprozess, der von der Sparkasse<br />

Detmold angestoßen wurde. Steinbach hat den<br />

Wert der Planungssicherheit erkannt: „Wer auf<br />

Dauer in seinem Kernmarkt bestehen will, kann<br />

sich nicht verhalten wie ein Zocker. <strong>Unsere</strong> <strong>Kunden</strong><br />

schätzen unsere stabilen Preise, die wir<br />

eben auch einer überlegten Kurssicherung verdanken.“<br />

„Mit solchen grenzüberschreitenden Gesamtlösungen<br />

kann man Unternehmer richtig glücklich<br />

machen“ meint Bernd Mellies, Leiter Internationales<br />

Geschäft bei der Sparkasse Detmold.<br />

Im Falle der Steinbach AG sogar so glücklich,<br />

21<br />

dass Mellies zur Einweihung des Vertriebsbüros<br />

in Charlotte (USA) eingeladen wurde.<br />

Auch die Kreissparkasse Biberach bietet im Auslandsgeschäft<br />

weit mehr als Kredite an – zum<br />

Vorteil eines Sparkassenkunden, der Tochtergesellschaft<br />

eines internationalen Konzerns ist.<br />

Um eine effiziente Marktbearbeitung in<br />

Deutschland zu gewährleisten, stellt die amerikanische<br />

Mutter Fremdkapital über ein so<br />

genanntes Intercompany-Darlehen zur Verfügung<br />

– zu 5,5 Prozent Zinsen in Dollar. Gleichzeitig<br />

hat das deutsche Unternehmen ein Intercompany-Darlehen<br />

an seine Schweizer Vertriebsniederlassung<br />

gegeben, und erhält von<br />

dort 2,5 Prozent – aber in Franken.<br />

Kurssicherung bedeutet Geschäftssicherung<br />

„Unser Kunde muss Zins- und Tilgungszahlungen<br />

in US-Dollar leisten, während er Zins- und<br />

Tilgungszahlungen in Schweizer Franken erhält.<br />

Er selbst operiert vorwiegend im Euro-Gebiet. Bei<br />

dieser Konstruktion liegen die Zins- und Kursänderungsrisiken<br />

des deutschen Unternehmens<br />

auf der Hand“, meint Dominik Reiter, Zins- und<br />

Währungshändler der Kreissparkasse Biberach.<br />

Um die resultierenden Zahlungen abzusichern,<br />

schließt die deutsche Geschäftsleitung über<br />

ihre Sparkasse einen Zins- und Währungsswap<br />

ab. „So wird das aus der internen Unternehmensfinanzierung<br />

entstehende Risiko abgesichert<br />

– ohne in die Grundgeschäfte eingreifen<br />

zu müssen“ weiß Firmenkundenbetreuer Tobias<br />

Rommel. Das Biberacher Unternehmen ist<br />

zufrieden: „Wir sind froh, dass uns die Sparkasse<br />

auch bei komplexen Konstruktionen auf<br />

internationalem Parkett unterstützen kann“.


<strong>Kunden</strong>stories – kurz notiert<br />

Kopf hoch in „Down under“<br />

Manfred Brandes ist der „Crocodile Dundee“<br />

von Lilienthal. Wegen seines Huts. Oder besser:<br />

wegen seiner Hüte. Denn Brandes betreibt seit<br />

einem guten Jahrzehnt einen Groß- und Einzelhandel<br />

für original australische Bekleidung.<br />

Jeweils sechs Monate verbringt er dafür an seinem<br />

Stammsitz vor den Toren Bremens, um<br />

dann für weitere sechs Monate in den Tiefen des<br />

australischen Buschs zu verschwinden.<br />

„In dieser Zeit betreibe ich Lieferantenpflege<br />

und exportiere von Australien aus Ware nach<br />

Island oder Japan“ so Brandes. Mit diesem<br />

Geschäftsmodell hat er in Deutschland eine<br />

Nische des Outdoor-Marktes gefüllt, v.a. per<br />

Internethandel und über Fach- und Verbrauchermessen.<br />

Blickkontakt schützt vor Billigware<br />

Allen, die geschäftlich in weit entfernten Ländern<br />

tätig werden wollen, gibt er einen guten<br />

Rat mit auf den Weg: „Fahren Sie hin. Wer sich<br />

seine Lieferanten im Internet zusammensucht,<br />

bekommt zu 90 Prozent Billigware aus China<br />

angedreht.“<br />

Die Kreissparkasse Osterholz-Scharmbeck<br />

begleitet ihre <strong>Kunden</strong> umfassend bei seinen<br />

internationalen Aktivitäten. „Die finanzielle<br />

Begleitung u.a. im Zahlungsverkehr können wir<br />

selbst darstellen. Und für weiterreichende Beratung,<br />

Kontakte und Informationen nutzen wir<br />

die Möglichkeiten des CountryDesk, des Europa-<br />

Service oder kollegialen Input der Bremer Landesbank.<br />

Alles zusammen geht aus einer Hand<br />

an den <strong>Kunden</strong> – nämlich über uns“, so Axel<br />

von Oehsen, Leiter der Auslandsabteilung.<br />

22<br />

Mit dem Rad in die Welt<br />

Von der Garagenfirma zum Weltmarktführer<br />

und alles mit Standort Koblenz. Geht das?<br />

Roman Arnold hat’s bewiesen. Als Jugendlicher<br />

eröffnete er 1978 in Löf an der Mosel<br />

einen Radladen und stieg alsbald in den Handel<br />

mit Fahrradkomponenten und Rahmen<br />

ein. Es folgten Partnerschaften mit US-amerikanischen<br />

Markenherstellern, für die „Radsport-Arnold“<br />

den deutschen Markt erschloss.<br />

Die Sparkasse Koblenz ist seit der Existenzgründungsfinanzierung<br />

mit im Boot.<br />

Roman Arnold ist mit der Canyon Bicycles<br />

GmbH inzwischen sein eigener Produzent,<br />

Entwickler, Importeur und Vertrieb. Das <strong>weltweit</strong><br />

leichteste Rennrad stammt aus seinem<br />

Haus. Die Spannweite der Aktivitäten reicht<br />

von der Produktentwicklung in Deutschland<br />

über Marketing in den USA bis hin zu Produktionsstützpunkten<br />

in Taiwan.<br />

Komplexes Geschäft – komplexe Begleitung<br />

„Schon früh kamen die ersten Komponentenlieferungen<br />

aus dem Ausland und mit ihnen<br />

die Fragen zu Zahlungsverkehr, Währungsrisiken<br />

und Sicherungsinstrumenten“ erinnert<br />

sich der Geschäftsführer des 65-Mann-Betriebs.<br />

Kassa-, Termin-, Options- und Swapgeschäfte<br />

laufen über die Sparkasse Koblenz. Sie eröffnete<br />

auch Konten in Frankreich, Belgien, Dänemark,<br />

Österreich und der Schweiz. „Dadurch<br />

können Canyon-Begeisterte aus wichtigen<br />

Zielmärkten nun direkt an den Hersteller<br />

bezahlen“ weiß Christoph Spitzley, Leiter der<br />

Auslandsabteilung der Sparkasse Koblenz.


Ansprechpartner<br />

Ansprechpartner aus dem<br />

internationalen Netzwerk<br />

der Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

EuropaService – Euro Info Centre<br />

Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

Charlottenstraße 47, 10117 Berlin<br />

Telefon: 030 20225-5798<br />

Telefax: 030 20225-5799<br />

E-Mail: eic@dsgv.de<br />

http://europaservice.dsgv.de<br />

EuropaService der Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

Baden-Württemberg<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Am Hauptbahnhof 2, 70173 Stuttgart<br />

Telefon: 0711 127-74492 (Jochen Ahting)<br />

Telefon: 0711 127-74493 (Susanne Benz)<br />

Telefax: 0711 127-74317<br />

E-Mail: europaservice@LBBW.de<br />

EuropaService der Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

Bayern<br />

BayernLB<br />

Brienner Straße 20, 80333 München<br />

Telefon: 089 2171-22472 (Bernhard Müller)<br />

Telefon: 089 2171-22474 (Friederike Kunckel)<br />

Telefax: 089 2171-23907<br />

E-Mail: europa@bayernlb.de<br />

EU-Beratungsstelle der Sparkassen-<br />

<strong>Finanzgruppe</strong> NRW<br />

c/o Beratungscenter Ausland der NRW.BANK<br />

Kavalleriestr. 22, 40213 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211 91741-1474 (Ingrid Hentzschel)<br />

Telefon: 0211 91741-1346 (Susanne Knäpper)<br />

Telefon: 0211 91741-5244 (Sarah Nisi)<br />

Telefax: 0211 91741-9219<br />

E-Mail: eic@nrwbank.de<br />

23<br />

EuropaService der Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

Rheinland-Pfalz<br />

LRP Landesbank Rheinland-Pfalz<br />

Große Bleiche 54–56, 55116 Mainz<br />

Telefon: 06131 13-3401 (Bernd Herrmann)<br />

Telefon: 06131 13-3408 (Christa Ott)<br />

Telefax: 06131 13-3409<br />

E-Mail: zka@lrp.de<br />

Niedersächsische Landestreuhandstelle<br />

EU-Förderberatung<br />

Schiffgraben 30, 30175 Hannover<br />

Telefon: 0511 361-5548 (Petra Heimann)<br />

Telefon: 0511 361-5752 (Helmut Lippke)<br />

Telefax: 0511 361-9286<br />

E-Mail: eu-foerderberatung@lts-nds.de<br />

Euro Info Centre<br />

Investitionsbank Schleswig-Holstein<br />

Fleethörn 29–31, 24103 Kiel<br />

Telefon: 0431 9905-3497 (Annegret Meyer-Kock)<br />

Telefon: 0431 9905-3496 (Veronika Vollert)<br />

Telefax: 0431 9905-3207<br />

E-Mail: eic@ib-sh.de<br />

Euro Info Centre<br />

Landesbank Hessen-Thüringen<br />

Bonifaciusstraße 16<br />

Postfach 167, 99004 Erfurt<br />

Telefon: 0361 2177230 (Wilbert Somers)<br />

Telefon: 0361 2177231 (Petra Räder)<br />

Telefon: 0361 2177229 (Eva-Maria Nowak)<br />

Telefax: 0361 2177233<br />

E-Mail: eicerfurt@t-online.de


EG-Beratungsstelle der Sparkassen-<br />

<strong>Finanzgruppe</strong> Hessen<br />

Sparkassen- und Giroverband<br />

Hessen-Thüringen<br />

Alte Rothofstraße 9, 60313 Frankfurt am Main<br />

Telefon: 069 2175-223 (Anja Mikkelsen)<br />

Telefax: 069 2175-222<br />

E-Mail: amikkelsen@sgvht.de<br />

Ostdeutscher Sparkassenverband<br />

Leipziger Str. 51, 10117 Berlin<br />

Telefon: 030 2069-1522 (Christiane Stephan)<br />

Telefax: 030 2069-2522<br />

E-Mail: christiane.stephan@osv-online.de<br />

Sparkassenverband Saar<br />

Ursulinenstraße 46, 66111 Saarbrücken<br />

Telefon: 0681 9340-147 (Jürgen Baltes)<br />

Telefax: 0681 9340-133<br />

E-Mail: juergen.baltes@svsaar.de<br />

24<br />

CountryDeskder Sparkassen-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

Die Länderverantwortlichen des CountryDesk<br />

sind nur über eine Sparkasse zu erreichen<br />

E-Mail: info@countrydesk.de<br />

www.countrydesk.de<br />

Deutsche Leasing AG<br />

Frölingstraße 15–31<br />

61352 Bad Homburg v. d. Höhe<br />

Telefon: 06172 88-00<br />

Telefax: 06172 928147<br />

www.deutsche-leasing.com<br />

German Centres<br />

Eigene Teams an den Standorten<br />

Shanghai, Peking, Mexico-City, Singapur<br />

und Jakarta<br />

www.germancentre.com<br />

Deutsch-Polnisches Kooperationsbüro<br />

der Sparkassen<br />

Franz-Mehring-Straße 22<br />

15230 Frankfurt (Oder)<br />

Telefon: 0335 5541-1820<br />

Telefax: 0335 5541-1822<br />

www.spk-koop.de


Herausgeber<br />

EuropaService –<br />

Euro Info Centre<br />

c/o Deutscher Sparkassenund<br />

Giroverband<br />

Charlottenstraße 47<br />

10117 Berlin<br />

Telefon 030 20225-5798<br />

Telefax 030 20225-5799<br />

E-Mail: eic@dsgv.de<br />

Internet:<br />

http://europaservice.dsgv.de<br />

Verantwortlich<br />

Abteilung Marktservice<br />

Dr. Bertram Reddig<br />

Autorin<br />

Anke Bunz<br />

EuropaService –<br />

Euro Info Centre<br />

Deutscher Sparkassenund<br />

Giroverband, Berlin<br />

Gestaltung und Druck<br />

DCM • Druck Center<br />

Meckenheim<br />

Bildquelle<br />

photocase.com<br />

Redaktionsschluss<br />

15. Oktober 2006<br />

Mit freundlicher<br />

Unterstützung von<br />

© Alle Rechte liegen beim<br />

Herausgeber.<br />

Ein Nachdruck – auch<br />

auszugsweise – ist nur mit<br />

ausdrücklicher schriftlicher<br />

Genehmigung des<br />

Herausgebers gestattet.

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