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Die Federsammler - Fietje und Arti in Göttingen

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Kraaah, kraaah!


<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen


Impressum<br />

<strong>Die</strong> <strong>Federsammler</strong><br />

<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen<br />

1. Auflage 2016<br />

©KlangbildVerlag, Jena<br />

Konzept & Projektleitung: Antje Hübner<br />

Hrsg.: Jugend will… geme<strong>in</strong>nützige GmbH / <strong>Die</strong> <strong>Federsammler</strong><br />

Jung-AutorInnen aus dem Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium:<br />

Jule Blömer; Daria Br<strong>in</strong>kwerth; Birte Gerke; Sophie Herdt; Theda Hesse; L<strong>in</strong>a Hilke; Merle Hilterhaus; Elias<br />

Manuel Karnagel; Cosma Kraft; Hannes Josua Kramer; Marie Sophie Leisker; Melanie Madlenscha; Luise<br />

Anthea Mank; Kim Cora Michler; Rita Nizamova; Antonia Oberdieck; Carol<strong>in</strong>e Rump; Nelli Salgado Scharf;<br />

Shari Salzmann; Amila Scherpenbach; Johanna Ste<strong>in</strong>born; Liv Helena Tech; Lilly von Eynatten, Klara Meera<br />

Wunschelmeier<br />

Jung-AutorInnen aus dem Otto-Hahn-Gymnasium:<br />

Oscar Baur; Merle Borcherd<strong>in</strong>g; Charlotte Josef<strong>in</strong>e Knecht; Lena L<strong>in</strong>denthal; Pelle Marten Lorenz; Clarissa<br />

Müller; Naima Reichardt; Joseph<strong>in</strong>e Sandkuhl; Annuschka Seeckts; Ferd<strong>in</strong>and Toischer; Klara Walde<br />

Jung-AutorInnen aus der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule:<br />

Marlene Cherouny; Nele Keveloh; Lilith Leschke; Darja Rizo Wellmann; Charlotte Rust; Pia Sandvoß; Marv<strong>in</strong><br />

Struck<br />

Jung-Autor<strong>in</strong> aus der Montessori-Schule: Mareile Kuhlencord<br />

Onl<strong>in</strong>e-Autoren (<strong>Fietje</strong>s Tagebuch):<br />

Yannik Ambrusits, Anneka Bäßler, Sarah Landschütz, Xenia Lütjohann<br />

<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> <strong>in</strong><br />

Gött<strong>in</strong>gen<br />

Co-Autoren: Ina Haun, Antje Hübner, Annika-Susan Leicht, Marlene Wallnisch<br />

Redaktion/Werkstattleiter: Ina Haun, Antje Hübner, Annika-Susann Leicht, Marlene Wallnisch<br />

Lektorat: Antje Hübner<br />

Illustration & Satz: Maria Suckert, Weimar<br />

Umschlag: Maria Suckert, Weimar<br />

Gedruckt <strong>in</strong> Deutschland bei Pressel, Remshalden<br />

Der Abdruck der Geschichten erfolgte mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung der Urheber <strong>und</strong> ihrer<br />

Erziehungsberechtigten. Vielen Dank!<br />

<strong>Die</strong> Handlungskulissen der Geschichte s<strong>in</strong>d reale Orte. <strong>Die</strong> Handlung selbst sowie <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehende<br />

Personen <strong>und</strong> Namen s<strong>in</strong>d frei erf<strong>und</strong>en.<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

ISBN 978-3-9816821-6-8<br />

www.federsammler.de


Unsere<br />

Onl<strong>in</strong>e-Autoren:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Federsammler</strong>-Community<br />

"Dennis"<br />

Dennis Lafeld<br />

15 Jahre<br />

Jena<br />

"Gipsbe<strong>in</strong>"<br />

F<strong>in</strong>ja<br />

Körner<br />

11 Jahre<br />

Jena<br />

"Clara"<br />

Clara<br />

Mühlig<br />

9 Jahre<br />

Jena<br />

<strong>Die</strong> Internetseite der<br />

<strong>Federsammler</strong>


6<br />

7<br />

<strong>Fietje</strong>s Tagebuch<br />

Feder-Schätze<br />

<strong>Fietje</strong> erzählt se<strong>in</strong>em Tagebuch, wie er <strong>und</strong><br />

<strong>Arti</strong> von e<strong>in</strong>er Stadt <strong>in</strong> die nächste gelangten.<br />

<strong>Die</strong>s ist jeweils die E<strong>in</strong>gangsgeschichte e<strong>in</strong>es<br />

jeden <strong>Federsammler</strong>-Bandes.<br />

Wie cool!<br />

Wenn du möchtest, kannst du auch Autor<br />

der <strong>Federsammler</strong>-Reihe werden.<br />

De<strong>in</strong> Buch ist nicht „nur“ e<strong>in</strong> Buch!<br />

Auf manchen Seiten fliegen Federn.<br />

Das s<strong>in</strong>d Begriffe oder Namen, die dir<br />

Wort aus dem Text<br />

TECNANJA schenkt. Am Ende der Geschichte kannst du diesen<br />

Feder-Schatz noch e<strong>in</strong>mal überblicken.<br />

Hier erfährst du mehr über die Erf<strong>in</strong>dungen der Stadt Jena.<br />

In welcher Stadt die beiden Helden bald<br />

se<strong>in</strong> werden <strong>und</strong> wie du mitschreiben<br />

kannst, erfährst du unter<br />

www.federsammler-community.de<br />

Melde dich an, schreibe mit anderen am<br />

neuen Tagebuch-E<strong>in</strong>trag <strong>und</strong> werde damit Autor<br />

des nächsten <strong>Federsammler</strong>-Bandes!<br />

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Als Dankeschön erhältst du de<strong>in</strong> eigenes<br />

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ERFAhRE MEHR Über die<br />

<strong>Federsammler</strong>-Community<br />

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TECnanja.de


8<br />

WER IST WER?<br />

Sprachlos-Land<br />

Wort-Reich<br />

<strong>Fietje</strong> ist e<strong>in</strong> ganz normaler<br />

Junge. Er ist 12 Jahre alt <strong>und</strong><br />

kommt aus Jena.<br />

Zusammen mit se<strong>in</strong>em Papagei<br />

<strong>Arti</strong> erlebt der Skater viele Abenteuer.<br />

Der Vogel <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Federn<br />

brauchen oft se<strong>in</strong>e Hilfe.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit <strong>Arti</strong> ist <strong>Fietje</strong> auf<br />

der Flucht vor den Männern aus<br />

Sprachlos-Land.<br />

<strong>Arti</strong> ist e<strong>in</strong> Graupapagei. Er<br />

ist 1439 Jahre alt. Der König von<br />

Wort-Reich spricht 100 Sprachen.<br />

In jeder grauen Feder steckt e<strong>in</strong><br />

Wort. Trotzdem sucht der Papagei<br />

nach dem großen deutschen<br />

Sprachschatz. Überall sammelt er<br />

deutsche Wörter für se<strong>in</strong> Wort-<br />

Reich. In se<strong>in</strong>en roten Federn s<strong>in</strong>d<br />

se<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gswörter oder ganze<br />

Sprachen versteckt. Er ist sehr<br />

klug <strong>und</strong> weiß über Vieles bescheid.<br />

<strong>Fietje</strong>s Skateboard<br />

ist e<strong>in</strong> Zauber-Board. Es hört auf<br />

se<strong>in</strong>e <strong>und</strong> <strong>Arti</strong>s Befehle. <strong>Arti</strong> kann<br />

sich <strong>in</strong> dem Skateboard verstecken.<br />

Der Papagei kann h<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

verschw<strong>in</strong>den, wenn <strong>Fietje</strong> es nass<br />

macht. Erst, wenn es trocken<br />

gerieben wird, kann <strong>Arti</strong> wieder<br />

herauskommen.<br />

Das Skateboard kann fliegen.<br />

Herr Ke<strong>in</strong>wort &<br />

Mister M<strong>und</strong>zu<br />

kommen aus Sprachlos-Land. Dort<br />

kann man ke<strong>in</strong>e Sprache sprechen.<br />

Sie sprechen nur e<strong>in</strong>e Sprache aus<br />

Gedanken. <strong>Die</strong> beiden Männer s<strong>in</strong>d<br />

h<strong>in</strong>ter <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> se<strong>in</strong>em Sprachschatz<br />

her. Sie versuchen, ihn für<br />

ihr Land zu fangen. Jedes Wort,<br />

also jede Feder, die sie von <strong>Arti</strong><br />

stehlen, sprechen sie laut aus.


<strong>in</strong>haltsverzeichnis<br />

<strong>Fietje</strong>s Tagebuch<br />

1. <strong>Die</strong> richtige Mischung<br />

2. <strong>Die</strong> Feder im Wasserrad<br />

3. Das Mädchen Liesel<br />

4. Troffnick <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ka<br />

5. Flora <strong>und</strong> Kabelsalat<br />

6. Floppi, Pelle <strong>und</strong> Ko<br />

10<br />

18<br />

36<br />

44<br />

60<br />

86<br />

102<br />

Feder-Schatz


12<br />

FIETJES TAGEBUCH<br />

Liebes Tagebuch,<br />

es ist ja nicht so, dass ich nicht gern<br />

mit Mama unterwegs wäre, aber ihr<br />

ständiges Gerede über Gött<strong>in</strong>gen, wo sie<br />

mal studiert hat, macht mich echt kirre!<br />

Und dann zeigt sie mir andauernd Scherenschnitte<br />

von sich früher <strong>und</strong> redet<br />

was von Märchen ...<br />

Naja <strong>und</strong> auf der anderen Seite wieder<br />

nörgelt sie immer wegen <strong>Arti</strong>. Dabei liebt<br />

sie es doch sonst immer so verspielt.<br />

Nun waren wir unterwegs nach Gött<strong>in</strong>gen.<br />

Mama redete unentwegt.<br />

Ich versuchte zu schlafen, doch Karpfi<br />

<strong>und</strong> Marie aus Berl<strong>in</strong> waren überall.<br />

In me<strong>in</strong>em Kopf, <strong>in</strong> den vorbeiziehenden<br />

Landschaften. Ständig sah ich die<br />

Glupsch-Augen dieses Orakel-Karpfens.


14<br />

FIETJES TAGEBUCH<br />

War er wirklich draußen vor dem Zug-<br />

enser <strong>und</strong> dr eru<br />

Wohl kaum! Ich bildete mir das e<strong>in</strong>.<br />

iee re arfi sreen is er<br />

da rae ri leise aus se<strong>in</strong>er e.<br />

Ich hatte ihn wie e<strong>in</strong> Kuscheltier h<strong>in</strong>ter<br />

mich gestopft.<br />

uns sche<strong>in</strong>bar etwas orkalte während wir<br />

im Zug saßen.<br />

Naja, vielleicht war ich auch e<strong>in</strong>fach zu<br />

müde. Berl<strong>in</strong> war schon etwas anstrengend<br />

<strong>und</strong> ja noch nicht soo lange her.<br />

ls i see <strong>in</strong> ann <strong>in</strong> aber ni<br />

ren urele i ri u. Me<strong>in</strong>e M<br />

slle a ni denen i ae elbsespräche.<br />

Werde e<strong>in</strong> <strong>Federsammler</strong>!<br />

Schreibe onl<strong>in</strong>e mit!<br />

iellei wlle uns arfi ewas saen.<br />

e<strong>in</strong>e er is d e<strong>in</strong> rael <strong>und</strong> rakel<br />

sagen voraus.<br />

as wird das wl <strong>in</strong> <strong>in</strong>en werden<br />

ar das e u der sle dass er<br />

www.federsammler-community.de/forum


16<br />

17<br />

Luise Anthea Mank<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Cosma Kraft<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Teil 1<br />

Wasser<br />

Amila Scherpenbach<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

geschrieben von:<br />

Jule Blömer<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Carol<strong>in</strong>e Rump<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Merle Hilterhaus<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Joseph<strong>in</strong>e Sandkuhl<br />

12 Jahre<br />

Otto-Hahn-Gymnasium<br />

Merle Borcherd<strong>in</strong>g<br />

11 Jahre<br />

Otto-Hahn-Gymnasium<br />

Theda Hesse<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Lilly von Eynatten<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium


18<br />

DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />

19<br />

"<strong>Die</strong> richtige Mischung"<br />

“Nächster Halt Gött<strong>in</strong>gen, Ausstieg <strong>in</strong> Fahrtrichtung<br />

l<strong>in</strong>ks“, krächzte e<strong>in</strong>e metallische Stimme durch den Zug.<br />

Bremsen quietschten <strong>und</strong> der Zug kam langsam zum<br />

Stehen.<br />

<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Mutter stiegen aus. <strong>Fietje</strong> hatte <strong>Arti</strong><br />

unter den Arm geklemmt. Se<strong>in</strong> Skateboard war <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Rucksack verstaut.<br />

Musst du immer<br />

dieses kuscheltier<br />

überall mit<br />

h<strong>in</strong>schleppen?<br />

„Musst du immer dieses Kuscheltier überall mit<br />

h<strong>in</strong>schleppen?“, fragte se<strong>in</strong>e Mutter genervt.<br />

<strong>Fietje</strong> presste se<strong>in</strong>en Arm noch etwas fester gegen<br />

<strong>Arti</strong>, denn er wusste, dass der überaus stolze König von<br />

Wort-Reich sich nicht gern beleidigen ließ. Der Junge tat<br />

so, als hätte er se<strong>in</strong>e Mutter nicht gehört.<br />

„Können wir etwas tr<strong>in</strong>ken gehen? Ich b<strong>in</strong> am Verdursten<br />

nach der langen Fahrt“, fragte er stattdessen.<br />

Se<strong>in</strong>e Mutter schlug den Reiseführer auf, blätterte e<strong>in</strong>e<br />

Weile <strong>und</strong> sagte dann:<br />

„In Ordnung, hier ist e<strong>in</strong> schönes kle<strong>in</strong>es Café namens<br />

„Botanik“ verzeichnet. Lass uns dort h<strong>in</strong>gehen.“<br />

1<br />

stattdessen =<br />

anstelle (von),<br />

als Ersatz,<br />

sondern<br />

2<br />

verzeichnen =<br />

schriftlich<br />

festhalten,<br />

aufführen<br />

verzeichnen<br />

stattdessen


20<br />

DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />

21<br />

Etwas später trafen sie im Café „Botanik“ e<strong>in</strong>.<br />

<strong>Fietje</strong> seufzte tief <strong>und</strong> selig, als er sich <strong>in</strong> das gemütliche<br />

Café setzte <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Schluck von se<strong>in</strong>er heißen Schokolade<br />

nahm.<br />

Se<strong>in</strong>e Mutter trank ihren letzten Schluck Kaffee, stand<br />

auf <strong>und</strong> sagte:<br />

Botanischer Garten<br />

Der Alte Botanische Garten<br />

Gött<strong>in</strong>gen gehört zur Georg-<br />

August-Universität.<br />

Er zählt zu den ältesten Schätzen der<br />

Hochschule <strong>und</strong> bef<strong>in</strong>det sich direkt <strong>in</strong><br />

der mittelalterlichen Innenstadt. Hier<br />

kann man <strong>in</strong> den historischen Gewächshäusern<br />

tropische Pflanzen bew<strong>und</strong>ern.<br />

ERFAhRE MEHR<br />

„Ich denke, ich werde mir erst mal den Botanischen<br />

Garten ansehen. Ich muss mir die Be<strong>in</strong>e vertreten nach<br />

dem langen Sitzen.“<br />

„Ich werde hier auf dich warten“, sagte <strong>Fietje</strong>, der die<br />

Gelegenheit nutzen wollte, um <strong>Arti</strong> e<strong>in</strong> Brötchen zukommen<br />

zu lassen, ohne dass se<strong>in</strong>e Mutter es merkte.<br />

<strong>Fietje</strong>s Mutter lächelte, trat dann aus der Tür <strong>und</strong> sog<br />

die frische Luft e<strong>in</strong>. Summend schlenderte sie durch<br />

den Botanischen Garten <strong>und</strong> genoss die friedvolle Ruhe.<br />

Sie bemerkte nicht, wie etwas entfernt e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er, dicker<br />

Mann mit fahler Haut e<strong>in</strong>e w<strong>und</strong>erschöne große Blume<br />

platzierte.<br />

3<br />

fahl =<br />

blass, fast<br />

farblos<br />

fahl


22<br />

DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />

23<br />

Als er <strong>Fietje</strong>s Mutter kommen sah, schlich er eilig <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

Gebüsch. Sie erblickte die w<strong>und</strong>erschöne Blume, hob sie<br />

auf <strong>und</strong> roch daran. Wie sie duftete...! Dann wurde alles<br />

schwarz vor ihren Augen.<br />

Mister M<strong>und</strong>zu beobachtete, wie die Frau mit der<br />

Blume <strong>in</strong> der Hand ohnmächtig auf den Kiesweg<br />

sank.<br />

„Auftrag erledigt!“, dachte<br />

er zufrieden <strong>und</strong> huschte h<strong>in</strong>ter dem Gebüsch hervor<br />

<strong>und</strong> raus aus dem Garten.<br />

E<strong>in</strong>e krächzende Stimme riss <strong>Fietje</strong> aus se<strong>in</strong>en Gedanken.<br />

<strong>Arti</strong> sah ihn tadelnd an. Se<strong>in</strong>e Mutter war immer noch<br />

nicht zurückgekehrt <strong>und</strong> er saß nur da <strong>und</strong> grübelte vor<br />

sich h<strong>in</strong>.<br />

<strong>Fietje</strong> nickte verlegen <strong>und</strong> seufzte:<br />

„Komm, wir suchen sie.“<br />

huschen<br />

4<br />

huschen =<br />

schnell <strong>und</strong><br />

lautlos<br />

bewegen<br />

Komm, wir<br />

suchen sie.


24<br />

DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />

25<br />

Es dämmerte bereits, als die Fre<strong>und</strong>e <strong>in</strong> die<br />

kühle Abendluft h<strong>in</strong>austraten. Mit schnellen Schritten<br />

<strong>und</strong> Flügelschlägen durchsuchten sie den Botanischen<br />

Garten. Schließlich fanden sie <strong>Fietje</strong>s Mutter. Doch etwas<br />

stimmte nicht, das sahen sie sofort.<br />

Sie stand dort mit völlig verzweifelter Miene <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Blume <strong>in</strong> der Hand. Sie starrte e<strong>in</strong>fach nur vor sich h<strong>in</strong>,<br />

die andere Hand an ihrer Kehle.<br />

„Mama?“, fragte <strong>Fietje</strong> verunsichert. Sie drehte sich zu<br />

ihm um <strong>und</strong> ließ matt den Kopf hängen.<br />

<strong>Arti</strong> versteckte sich h<strong>in</strong>ter <strong>Fietje</strong>s Schulter.<br />

Nun hob die Mutter den Kopf, deutete verzweifelt auf<br />

ihren M<strong>und</strong>. <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> begriffen sofort. Sie konnte<br />

nicht mehr sprechen.<br />

„Das ist <strong>in</strong> letzter Zeit schon öfter vorgekommen“,<br />

flüsterte <strong>Arti</strong> <strong>in</strong> <strong>Fietje</strong>s Ohr.<br />

5<br />

matt =<br />

müde, erschöpft;<br />

auch: ohne Glanz<br />

„Dagegen hilft nur e<strong>in</strong>e Mischung aus 50% Gött<strong>in</strong>ger <strong>und</strong><br />

50% Harzer Wasser.“<br />

Aber wo sollten sie dieses Wasser f<strong>in</strong>den?<br />

„Mama, du hast sicher nur zuviel geredet, morgen ist bestimmt<br />

alles wieder gut“, versuchte <strong>Fietje</strong> se<strong>in</strong>e<br />

Mutter zu beruhigen. E<strong>in</strong> wenig ratlos g<strong>in</strong>gen sie <strong>in</strong>s Hotel.<br />

matt


26<br />

DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />

eifrig<br />

27<br />

Am nächsten Morgen klopfte e<strong>in</strong> Zimmermädchen an der<br />

Hotelzimmertür <strong>und</strong> gab ihnen e<strong>in</strong>en Umschlag.<br />

„<strong>Arti</strong>, schau mal!“, rief <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> wedelte mit dem roten<br />

Umschlag vor <strong>Arti</strong> herum. Se<strong>in</strong>e Mutter schlief noch im<br />

Nebenzimmer.<br />

Er las laut vor: „Sucht das Schild am Nabel. Es führt euch<br />

zum Schatz.“<br />

<strong>Arti</strong> begann würdevoll: „Laut E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>…“<br />

Er wurde von <strong>Fietje</strong>s ungeduldigem Zischen unterbrochen.<br />

<strong>Die</strong>ser blätterte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Reiseführer <strong>und</strong> fand schließlich,<br />

was er suchte.<br />

„Zum Nabel also“, sagte <strong>Arti</strong>, der dem F<strong>in</strong>ger von <strong>Fietje</strong> mit<br />

den Augen gefolgt war.<br />

Der Nabel mit der<br />

Skulptur<br />

„Der Tanz“ markiert den<br />

Mittelpunkt der Fußgängerzone<br />

<strong>und</strong> E<strong>in</strong>kaufsstraße Gött<strong>in</strong>gens.<br />

Daher auch se<strong>in</strong> Name.<br />

Er ist e<strong>in</strong> beliebter Treffpunkt<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Wahrzeichen der Stadt.<br />

<strong>Die</strong>se Skulptur des Künstlers<br />

Bernd Altenste<strong>in</strong> schmückt die<br />

E<strong>in</strong>kaufspassage Gött<strong>in</strong>gens.<br />

„Komm, wir müssen uns beeilen, damit wir wieder da s<strong>in</strong>d<br />

bevor Mama aufwacht“, flüsterte <strong>Fietje</strong>.<br />

Als sie am Nabel ankamen, bemerkten sie e<strong>in</strong> blaues Schild an<br />

e<strong>in</strong>er Mauer.<br />

„Drei Meter rechts <strong>und</strong> sieben geradeaus“, krächzte <strong>Arti</strong>.<br />

<strong>Fietje</strong> lief mit schnellen Schritten vorwärts. Er sah e<strong>in</strong>en Hydranten,<br />

öffnete e<strong>in</strong>e Klappe <strong>und</strong> zog e<strong>in</strong>en Zettel heraus. Doch<br />

der war leer! Ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Buchstabe war darauf zu lesen.<br />

„Das kann doch nicht alles gewesen se<strong>in</strong>!“, murmelte <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong><br />

fummelte weiter an dem Hydranten herum.<br />

E<strong>in</strong> Wasserstrahl spritzte auf den Zettel. Auf dem Papier<br />

erschien plötzlich e<strong>in</strong>e Karte. <strong>Fietje</strong> studierte sie eifrig. Aha, das<br />

Wasserwerk war das Ziel.<br />

„Gut, dann müssen wir also zu den Stadtwerken<br />

Gött<strong>in</strong>gen, da f<strong>in</strong>den wir auch e<strong>in</strong> Wasserwerk“,<br />

sagte <strong>Arti</strong> altklug. Er verschwand im Skateboard <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong><br />

preschte los.<br />

Kurze Zeit später klopfte <strong>Fietje</strong> an das<br />

Skateboard.<br />

„<strong>Arti</strong>, wir s<strong>in</strong>d da, komm raus!“,<br />

zischte er.<br />

preschen<br />

H<strong>in</strong>weisschilder<br />

6<br />

eifrig =<br />

fleißig,<br />

ehrgeizig<br />

7<br />

preschen =<br />

schnell gehen<br />

<strong>Die</strong>se blauen Schilder s<strong>in</strong>d H<strong>in</strong>weisschilder<br />

für unterirdische<br />

Leitungen oder Anschlüsse, die <strong>in</strong><br />

Notfällen schnell auff<strong>in</strong>dbar se<strong>in</strong><br />

müssen. Sie zeigen die Stellen, an denen<br />

die Wasserleitungen im Falle e<strong>in</strong>es<br />

Rohrbruches oder Wartungsarbeiten<br />

abgesperrt werden können. Auf dem<br />

Schild steht die Art der Leitung <strong>und</strong> die<br />

Entfernung/Richtung, <strong>in</strong> der diese zu<br />

f<strong>in</strong>den ist.


28<br />

DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />

Ich heiße<br />

clara<br />

clever ...<br />

Sie standen vor e<strong>in</strong>em großen See. Dort begrüßte sie e<strong>in</strong><br />

Mädchen. „Guten Morgen!“, sagte sie <strong>und</strong> reichte <strong>Fietje</strong> die<br />

Hand. „Ich heiße Clara Clever. Ich wollte gerade e<strong>in</strong>e R<strong>und</strong>e<br />

machen, soll ich euch alles zeigen? Ihr seid doch sicher<br />

zu me<strong>in</strong>er Führung gekommen?“<br />

<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> nickten <strong>und</strong> folgten dem Mädchen. Sie<br />

schien sich nicht an dem Papagei auf <strong>Fietje</strong>s Schultern zu<br />

stören. Es war, als ob sie das Geheimnis der beiden kannte<br />

<strong>und</strong> geradezu auf sie gewartet hätte. „Ihr seid hier bei<br />

den Wasserwerken“, fuhr sie unbeirrt fort. „Das ist unsere<br />

Wassergew<strong>in</strong>nungsanlage Spr<strong>in</strong>gmühle <strong>in</strong> Grone.“<br />

Wassergew<strong>in</strong>nungsanlage Spr<strong>in</strong>gmühle<br />

Hier wird das Tr<strong>in</strong>kwasser für die Gött<strong>in</strong>ger<br />

gewonnen. Es stammt aus Tiefbrunnen, die<br />

40-200 Meter tief <strong>in</strong> die Erde reichen.<br />

Über Pumpen wird das Wasser an die Erdoberfläche<br />

<strong>in</strong> Behälter gepumpt <strong>und</strong> über Rohrleitungen <strong>in</strong> die<br />

Wohnungen <strong>und</strong> Häuser weitergeleitet.<br />

Sie führte die beiden <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> Gebäude. Dort sahen<br />

sie e<strong>in</strong> dickes grünes Rohr,<br />

das im Boden verschwand.<br />

„Das ist die Brunnenstube.<br />

Kommt <strong>und</strong> kostet das<br />

herrliche Wasser!“<br />

<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> nahmen<br />

e<strong>in</strong>en Schluck. Doch <strong>Arti</strong><br />

schüttelte den Kopf. Das<br />

war noch nicht die richtige<br />

Mischung.<br />

„Gibt es hier auch e<strong>in</strong>e Mischung<br />

aus 50% Gött<strong>in</strong>ger<br />

<strong>und</strong> 50% Harzer Wasser?“,<br />

fragte <strong>Fietje</strong>.<br />

„Ja, aber da müssen wir<br />

zur Mischstation, kommt<br />

mit!“, antwortete Clara.<br />

29<br />

Brunnenstube<br />

<strong>Die</strong>s ist e<strong>in</strong> begehbares Gebäude<br />

mit e<strong>in</strong>em großen Tiefbrunnen.<br />

Er ist etwa 80 Meter tief. Über e<strong>in</strong><br />

Rohr wird das Wasser weitergeleitet.<br />

Wenn es hier ankommt, hat es bereits<br />

Tr<strong>in</strong>kqualität.


30<br />

DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />

31<br />

„Hier ist e<strong>in</strong>er!“, krähte der Vogel.<br />

<strong>Fietje</strong> nahm den Becher entgegen <strong>und</strong> füllte ihn mit der<br />

richtigen Mischung. Das so entstandene Heilmittel wollte<br />

er gleich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Tr<strong>in</strong>kflasche umfüllen.<br />

In diesem Moment traten Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister<br />

M<strong>und</strong>zu aus dem H<strong>in</strong>terhalt.<br />

Dank Clara war alles so e<strong>in</strong>fach … offene Türen, Harzer<br />

<strong>und</strong> Gött<strong>in</strong>ger Wasser…<br />

„Hier ist es. Ich muss euch kurz alle<strong>in</strong>e lassen. Macht<br />

e<strong>in</strong>fach die Tür h<strong>in</strong>ter euch zu, wenn ihr fertig seid. Ich<br />

b<strong>in</strong> ganz <strong>in</strong> der Nähe.“<br />

HarzEr <strong>und</strong> Gött<strong>in</strong>ger Wasser<br />

Das Wasser der Wasserwerke<br />

Gött<strong>in</strong>gen ist<br />

e<strong>in</strong>e Mischung aus Wasser der<br />

Söse Talsperre im Harz <strong>und</strong> aus<br />

Eigenwasser (Gr<strong>und</strong>wasser). Das<br />

Mischverhältnis ist 80% Harzer <strong>und</strong><br />

20% Gött<strong>in</strong>ger Wasser.<br />

Wasser hat verschiedene Härtegrade.<br />

Es kann hart oder weich<br />

se<strong>in</strong>. Hartes Wasser ist sehr<br />

kalkhaltig. Der Kalk stammt aus<br />

Geste<strong>in</strong>sschichten, über die das<br />

Wasser gelaufen ist. Weiches Wasser,<br />

wie das Harzer Wasser, war<br />

ursprünglich e<strong>in</strong>mal Regenwasser.<br />

Mit diesen Worten war Clara Clever<br />

auch schon verschw<strong>und</strong>en. <strong>Fietje</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Arti</strong> betraten die Mischstation<br />

Spr<strong>in</strong>gmühle <strong>und</strong> g<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e<br />

Treppe hoch. Dort fanden sie die<br />

beiden Wasserhähne für Gött<strong>in</strong>ger<br />

<strong>und</strong> Harzer Wasser.<br />

„Wir brauchen e<strong>in</strong>en Messbecher“,<br />

rief <strong>Fietje</strong> <strong>Arti</strong> zu.<br />

„Flieg schnell damit nach draußen <strong>und</strong> verstecke es!“, rief<br />

<strong>Fietje</strong> <strong>Arti</strong> zu <strong>und</strong> gab ihm das Wasser. Der Papagei sauste<br />

mit dem Becher im Schnabel davon.<br />

Mischstation Spr<strong>in</strong>gmühle<br />

<strong>Die</strong> Mischstation Spr<strong>in</strong>gmühle ist<br />

e<strong>in</strong>e von drei Anlagen der Wasserwerke.<br />

Neben ihr gibt es noch die<br />

Wassergew<strong>in</strong>nungsanlagen am Weendespr<strong>in</strong>g<br />

<strong>und</strong> an der Stegemühle.<br />

In der Mischstation wird das Gött<strong>in</strong>ger<br />

mit dem Harzer Wasser vermischt.<br />

Mit aufwendiger Technik wird aus<br />

Gött<strong>in</strong>ger <strong>und</strong> Harzwasser das Leitungswasser<br />

gemixt. Mit dem richtigen<br />

Mischverhältnis (20:80) ist das Wasser<br />

schön weich, schmeckt super <strong>und</strong><br />

lässt Wasserkocher nicht so schnell<br />

verkalken.


32<br />

DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />

33<br />

<strong>Fietje</strong> h<strong>in</strong>gegen wurde nun von den Gaunern bis zum<br />

Mischwasserbecken gejagt.<br />

Er stieg auf se<strong>in</strong> schwimmendes Skateboard <strong>und</strong> sauste<br />

auf dem Wasser davon. <strong>Die</strong> Ganoven h<strong>in</strong>terher.<br />

<strong>Fietje</strong>s Erleichterung hielt nicht lange an, denn das<br />

Nächste, was er spürte, war, dass riesige Wassermassen<br />

ihn vom Board schmissen. Er, Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong><br />

Mister M<strong>und</strong>zu wurden mit großer Macht h<strong>in</strong> <strong>und</strong> her<br />

geworfen. <strong>Arti</strong> musste entsetzt zusehen.<br />

8<br />

peitschen =<br />

krachen,<br />

donnern,<br />

heftig bewegen<br />

Plötzlich wurden sie alle von der Strömung ergriffen <strong>und</strong><br />

durch e<strong>in</strong>en Wasserfall gespült. Sie landeten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em halbkreisförmigen Raum voll Wasser. Be<strong>in</strong>ahe<br />

riss Herrn Ke<strong>in</strong>wort <strong>Fietje</strong> das Skateboard aus der Hand.<br />

<strong>Fietje</strong> kletterte schnell wieder darauf <strong>und</strong> peitschte<br />

weiter durch das Wasser vorwärts.<br />

Aber die Bösewichte waren hervorragende Schwimmer.<br />

Sie schnitten <strong>Fietje</strong> den Weg ab.<br />

Doch was war das? E<strong>in</strong>e hölzerne Truhe trieb an <strong>Arti</strong><br />

vorbei, schaukelte durch das Wasser. Der Wortschatz!<br />

Er musste aus dem Skateboard gekommen se<strong>in</strong>! Vielleicht<br />

war es zu lang im Wasser gewesen!<br />

peitschen<br />

Da kam <strong>Arti</strong> angeflogen: „Auftrag ausgeführt“,<br />

krächzte er.<br />

1<br />

Was ist denn der<br />

Wortschatz?


34<br />

DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />

35<br />

Inzwischen wurden <strong>Fietje</strong>, Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister<br />

M<strong>und</strong>zu weitergeschwemmt. Auch <strong>Arti</strong> ließ sich jetzt<br />

durch e<strong>in</strong> Rohr treiben, denn er musste die Kiste retten.<br />

<strong>Die</strong> Wege der Vier kreuzten sich weiter vorn.<br />

<strong>Die</strong> Tauben, nun gut mit Wörtern bestückt, flatterten<br />

verschreckt auf.<br />

„Schnell, sie fliegen zum Wasserrad“, bemerkte <strong>Fietje</strong>, der<br />

ihnen schockiert h<strong>in</strong>terher blickte.<br />

<strong>Fietje</strong> packte nun wutentbrannt se<strong>in</strong> Skateboard, <strong>Arti</strong><br />

hielt die Schatzkiste umklammert <strong>und</strong> sie brausten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> flacheres Becken. <strong>Fietje</strong> hob <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> die kle<strong>in</strong>e Truhe<br />

hoch <strong>und</strong> rannte mit beidem durch das Gebäude nach<br />

oben, bis er auf dem Dach stand.<br />

„Wir müssen sie e<strong>in</strong>sammeln bevor sie für immer verloren<br />

s<strong>in</strong>d!“, rief <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> schlug aufgeregt mit se<strong>in</strong>en<br />

feuchten Flügeln um sich.<br />

„Öffne sie <strong>und</strong> schau nach, ob noch alles dr<strong>in</strong> ist!“,<br />

keuchte <strong>Fietje</strong>.<br />

<strong>Arti</strong> gehorchte zögernd. Denn was wäre, wenn nicht?<br />

In der Kiste waren Federn, unzählige Wortfedern.<br />

Doch: „Oh ne<strong>in</strong>!"<br />

Beim Öffnen flogen sie, vom W<strong>in</strong>d erfasst, davon.<br />

E<strong>in</strong> paar blieben an <strong>Arti</strong> hängen, doch der Rest der<br />

Wort-Federn flog weg <strong>und</strong> landete mitten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Taubenschwarm.


36<br />

DIE FEDER IM WASSERRAD<br />

37<br />

Schneller!<br />

Rutschend kamen sie neben dem Rad zum Stehen. Sie<br />

sahen die Federn im Wasser. Immer wieder wurden sie<br />

bei der drehenden Bewegung des Rades kurz vom Wasser<br />

mitgerissen.<br />

"<strong>Die</strong> Feder im<br />

Wasserrad"<br />

„Okay, wie kommen wir jetzt an die Federn?“, fragte <strong>Arti</strong>.<br />

<strong>Fietje</strong> zuckte mit den Schultern.<br />

Kurz bevor sie das Wasserrad erreichten, begann e<strong>in</strong>e<br />

Taube vor ihnen plötzlich zu gurren: „Ihr wollt mich<br />

fressen!“<br />

Vor Schreck ließ sie die Federn aus ihrem Schnabel<br />

fallen, die sofort langsam nach unten glitten, bis sie im<br />

Wasserrad landeten. Dort wurden sie vom Wasser an<br />

das Rad gedrückt <strong>und</strong> blieben daran hängen. <strong>Die</strong> anderen<br />

Tauben flogen aufgeschreckt davon.<br />

Wasserrad<br />

Das Wasser, das nicht für<br />

die Bevölkerung gebraucht<br />

wird, nutzt man zur Stromgew<strong>in</strong>nung.<br />

Das Wasser fließt dafür über<br />

<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> rasten derweil mit dem Skateboard über<br />

den kle<strong>in</strong>en Flusslauf oberhalb des Wasserrades.<br />

<strong>Arti</strong> krächzte die ganze Zeit: „Schneller!“<br />

das Wasserrad <strong>und</strong> treibt durch<br />

die ständige Drehung e<strong>in</strong>en Motor<br />

an, der Strom produziert. <strong>Die</strong>ser<br />

Strom wird <strong>in</strong>s Versorgungsnetz der<br />

Anlage gegeben. Danach fließt das<br />

Wasser wieder quer durch Gött<strong>in</strong>gen<br />

<strong>in</strong> den Fluss Le<strong>in</strong>e.


38<br />

DIE FEDER IM WASSERRAD<br />

Auf e<strong>in</strong>mal hörte das Wasserrad auf sich zu drehen.<br />

<strong>Fietje</strong> erschrak <strong>und</strong> drehte sich blitzschnell um. Er sah<br />

e<strong>in</strong>en roten Knopf, an den er sich wahrsche<strong>in</strong>lich angelehnt<br />

hatte.<br />

„War das etwa der Ausstellknopf für das Wasserrad?“,<br />

fragte <strong>Fietje</strong>.<br />

„Klasse! So können wir besser an die Federn kommen!“,<br />

freute sich <strong>Arti</strong>.<br />

<strong>Fietje</strong> begann sofort damit, alle Federn e<strong>in</strong>zusammeln.<br />

„Wir sollten nun von hier verschw<strong>in</strong>den“, sagte <strong>Arti</strong> <strong>und</strong><br />

legte die Federn blitzschnell zurück <strong>in</strong> die Truhe.<br />

Jetzt musste nur noch das Skateboard richtig austrocknen<br />

<strong>und</strong> die Truhe wieder dar<strong>in</strong> verschw<strong>in</strong>den.<br />

<strong>Arti</strong> tat alles Mögliche, damit es schnell gelang.<br />

39<br />

Roter Knopf am Wasserrad:<br />

Das Wasserrad hat e<strong>in</strong>en Not-Stopp<br />

Schalter. Wenn man auf den roten Knopf<br />

drückt, geht e<strong>in</strong>e Klappe auf, das Wasser<br />

ie dann uner de ad <strong>in</strong>dur.<br />

Dadurch bleibt es stehen.


40<br />

DIE FEDER IM WASSERRAD<br />

41<br />

Genau zu der Zeit trafen sich Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister<br />

M<strong>und</strong>zu mit e<strong>in</strong>em jungen Mädchen. Sie erzählte den<br />

beiden, wo <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> waren <strong>und</strong> was mit den<br />

Federn aus der Wortschatz-Kiste passiert war.<br />

<strong>Die</strong> Gauner machten sich sofort auf den Weg. Sie<br />

mussten diese Federn e<strong>in</strong>fach haben.<br />

Doch am Wasserrad angekommen, wussten sie nicht<br />

weiter. <strong>Die</strong> Federn waren alle verschw<strong>und</strong>en, also mussten<br />

<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> sie bereits wiederhaben. Da die<br />

Fre<strong>und</strong>e nirgends zu sehen waren, machten sich die<br />

Agenten auf den Weg zur Mischstation.<br />

<strong>Die</strong> Mischbeckentür war jedoch abgesperrt. Leise schlichen<br />

die Agenten möglichst unauffällig im Wasserwerk<br />

umher <strong>und</strong> suchten den Schlüssel.<br />

Nur mit Gesten verständigten sie sich.<br />

Jetzt kamen sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Raum. Auf dem Schreibtisch<br />

lag e<strong>in</strong> Schlüssel. Sie schlossen damit die Tür zum Mischbecken<br />

auf. Sie wollten nun das Wasser stoppen, um<br />

<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> anzulocken, doch das funktionierte nicht.<br />

Also g<strong>in</strong>gen sie zu e<strong>in</strong>em Rohr <strong>und</strong> drehten an se<strong>in</strong>en<br />

Ventilrädern. Doch wieder geschah nichts.<br />

Daraufh<strong>in</strong> kletterte Mister M<strong>und</strong>zu e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> das Mischbecken<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>...<br />

9<br />

Geste =<br />

etwas ohne<br />

Worte, nur<br />

durch Handbewegungen<br />

erklären,<br />

sagen<br />

Geste


42<br />

DIE FEDER IM WASSERRAD<br />

In der Mischstation betrachtete <strong>Fietje</strong> das offene<br />

Fenster zum Wasserbecken. Als er h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>sah, nahm das<br />

Mädchen Anlauf <strong>und</strong> schubste ihn derb. Er sollte aus dem<br />

Fenster fallen. Da kam <strong>Arti</strong> mit dem Board angeflogen <strong>und</strong><br />

befahl ihm, <strong>in</strong> der Luft zu schweben, sodass <strong>Fietje</strong> darauf<br />

landen konnte.<br />

43<br />

In der Zwischenzeit fand das Mädchen <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> auf<br />

e<strong>in</strong>er Grünanlage <strong>in</strong> der Nähe des Wasserwerks.<br />

Sie näherte sich ihnen <strong>und</strong> zeigte verzweifelt auf<br />

ihren M<strong>und</strong>. Sofort schenkte <strong>Arti</strong> ihr e<strong>in</strong>e Sprachfeder.<br />

Er konnte ja nicht ahnen, dass genau sie ihr Verhängnis war.<br />

Sie wollte sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Falle locken.<br />

„Ihr habt doch vorh<strong>in</strong> nach den Federn gesucht, die hier herumflogen.<br />

Es schwimmen noch welche <strong>in</strong> der Mischstation“,<br />

sagte sie. „Mir nach!“<br />

Gerade rechtzeitig, kurz bevor er <strong>in</strong> die Wassermassen<br />

stürzen konnte, landete <strong>Fietje</strong> mit e<strong>in</strong>em dumpfen Knall auf<br />

se<strong>in</strong>em Board.<br />

Das Skateboard flog die beiden nun sicher aus dem Gebäude<br />

heraus. <strong>Die</strong> Agenten waren über alle Berge <strong>und</strong> auch das<br />

Mädchen war verschw<strong>und</strong>en.<br />

Schwebe!<br />

Sofort folgten ihr die beiden Fre<strong>und</strong>e. Sie zeigte auch<br />

ihnen den Geheime<strong>in</strong>gang zur Mischstation wie zuvor den Bösewichten.<br />

<strong>Fietje</strong> sah nicht, wie sie ihnen schuldbewusst nachblickte.<br />

Doch <strong>Arti</strong> hatte plötzlich e<strong>in</strong>en siebenten S<strong>in</strong>n. Es sagte:<br />

„<strong>Fietje</strong>, ich komme später nach.".


44<br />

DAS MÄDCHEN LIESEL<br />

45<br />

"Das Mädchen Liesel"<br />

<strong>Fietje</strong> versuchte se<strong>in</strong>e Gedanken zu sortieren. Das Mädchen<br />

g<strong>in</strong>g ihm e<strong>in</strong>fach nicht aus dem Kopf. Sie hatte so traurige<br />

Augen. Er musste herausf<strong>in</strong>den, was sie mit den Bösewichten<br />

zu tun hatte.<br />

„Nun komm schon“, drängelte <strong>Arti</strong>. Auch er wollte wissen,<br />

warum das Mädchen se<strong>in</strong>en Fre<strong>und</strong> <strong>in</strong>s Wasserbecken stürzen<br />

wollte.<br />

„Lass uns doch mal nachschauen, wo der Übersichtplan ist,<br />

vielleicht verrät er uns etwas über sie“, sagte <strong>Arti</strong>.<br />

„Gute Idee“, me<strong>in</strong>te <strong>Fietje</strong>. Er folgte <strong>Arti</strong>, der nun über e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en Teich flog.<br />

„Wie schön die Wasseranlagen doch s<strong>in</strong>d!", dachte sich der<br />

Junge, als er um den Teich herumlief.<br />

Als sie aufe<strong>in</strong>ander trafen huschte<br />

e<strong>in</strong> Schatten an ihnen vorbei.<br />

„Was war das denn?“, stotterte <strong>Arti</strong>.<br />

nur e<strong>in</strong> Tier“, entgegnete <strong>Fietje</strong>.<br />

„Und was ist das?“, fragte <strong>Arti</strong>. Er tapste zu e<strong>in</strong>em schwarzen<br />

Ohrr<strong>in</strong>g, der aussah wie e<strong>in</strong> Totenkopf.<br />

„Den hat bestimmt hier irgendwer verloren“, sagte <strong>Fietje</strong>.<br />

<strong>Arti</strong> steckte den Ohrr<strong>in</strong>g unter se<strong>in</strong>e Flügel.<br />

„Ich nehme ihn lieber mal mit.“<br />

„Me<strong>in</strong>etwegen, aber dieser Ohrr<strong>in</strong>g ist doch jetzt erst mal<br />

nicht so wichtig. Wir müssen das Mädchen <strong>und</strong> später den<br />

AUSGANG wiederf<strong>in</strong>den“, rief <strong>Fietje</strong> aufgebracht.<br />

„Du musst positiv denken. Wir können hier das Wasser e<strong>in</strong>fach<br />

so tr<strong>in</strong>ken. Das gibt es nicht jeden Tag“, sagte <strong>Arti</strong> ganz<br />

fröhlich.<br />

Wasseranlagen<br />

<strong>Die</strong> Wasseranlagen<br />

der Stadtwerke<br />

Gött<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d Wasserschutzgebiete.<br />

<strong>Die</strong>ses H<strong>in</strong>weisschild<br />

zeigt es Dir an.<br />

Sie dürfen nicht unerlaubt<br />

betreten werden.<br />

Tr<strong>in</strong>kwasser<br />

Das Wasser aus den Tiefbrunnen<br />

kommt schon <strong>in</strong> Tr<strong>in</strong>kqualität<br />

<strong>in</strong> der Brunnenstube an <strong>und</strong> wird<br />

trotzdem ständig kontrolliert. Dafür<br />

gibt es <strong>in</strong> der Mischstation zwei Probeentnahme-stellen,<br />

e<strong>in</strong>e für Gött<strong>in</strong>ger,<br />

„Jetzt mach dir nicht gleich <strong>in</strong><br />

die Hose! Das war bestimmt<br />

e<strong>in</strong>e für Harzer Wasser. Im Labor wird<br />

es dann untersucht.


46<br />

DAS MÄDCHEN LIESEL<br />

47<br />

Sie liefen weiter <strong>und</strong> folgten e<strong>in</strong>em Pfad.<br />

Plötzlich sahen sie zwischen den Bäumen e<strong>in</strong>en Brunnenschacht,<br />

der <strong>in</strong> die Tiefe führte. Sie erkannten ihn an den<br />

grünen Rohren.<br />

„Das s<strong>in</strong>d doch die Wasserrohre von vorh<strong>in</strong>“, me<strong>in</strong>te <strong>Fietje</strong>.<br />

Beide schauten <strong>in</strong> den Brunnenschacht h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>und</strong> er<strong>in</strong>nerten<br />

sich an das Gerangel mit Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> M<strong>und</strong>zu.<br />

„Aua!“, schrie <strong>Arti</strong> plötzlich.<br />

<strong>Fietje</strong> fuhr erschrocken herum <strong>und</strong> entdeckte h<strong>in</strong>ter sich<br />

das Mädchen mit e<strong>in</strong>er von <strong>Arti</strong>s feuerroten Schwanzfedern<br />

<strong>in</strong> der e<strong>in</strong>en Hand, se<strong>in</strong>e Tr<strong>in</strong>kflasche <strong>in</strong> der anderen.<br />

„Hhgnzrkssl!“, krächzte <strong>Arti</strong> noch. Dann verstummte er.<br />

„Hey!“, rief <strong>Fietje</strong> aufgebracht.<br />

Als das Mädchen weglief, sah <strong>Fietje</strong> e<strong>in</strong>en schwarzen<br />

Totenkopf-Ohrr<strong>in</strong>g <strong>in</strong> ihrem Ohr. Der F<strong>und</strong> gehörte also ihr.<br />

„<strong>Arti</strong>!“, schrie <strong>Fietje</strong> „Was ist mit de<strong>in</strong>er Stimme?“<br />

„I can´t speak German!“, rief <strong>Arti</strong>.<br />

„Du kannst schon wieder ke<strong>in</strong> Deutsch mehr sprechen?”,<br />

rief <strong>Fietje</strong> ganz entsetzt.<br />

„Also gut! Dann holen wir uns jetzt die Feder wieder. Los!“


48<br />

DAS MÄDCHEN LIESEL<br />

49<br />

<strong>Fietje</strong> rannte dem Mädchen h<strong>in</strong>terher. <strong>Die</strong>se lief direkt auf<br />

den Teich zu. <strong>Die</strong> Fre<strong>und</strong>e erreichten sie kurz bevor sie<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen konnte. <strong>Fietje</strong> warf sie um <strong>und</strong> stürzte mit<br />

ihr <strong>in</strong> den See. Dabei fiel dem Mädchen die Feder aus der<br />

Hand, die sofort weggeschwemmt wurde.<br />

Hilfst du<br />

uns jetzt?<br />

„Neeeii<strong>in</strong>!“, schrien beide gleichzeitig.<br />

„Warum hast du das gemacht?“, schnauzte <strong>Fietje</strong><br />

das Mädchen böse an <strong>und</strong> griff sie derb am<br />

Arm.<br />

10<br />

fuchteln =<br />

schnell h<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> her<br />

bewegen<br />

<strong>Die</strong>se fuchtelte wild mit den Armen, um sich los<br />

zu machen. Doch <strong>Fietje</strong> zog sie mit sich.<br />

Beide setzten sich, nass <strong>und</strong> außer Atem, ans<br />

Teichufer. <strong>Arti</strong> flog über ihnen <strong>und</strong> plapperte<br />

irgendwas auf Englisch.<br />

„Egal, warum du das gemacht hast! Wir müssen<br />

die Feder wiederf<strong>in</strong>den“, me<strong>in</strong>te <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> sah ihr<br />

<strong>in</strong> die schuldbewusst blickenden Augen.<br />

„Hilfst du uns jetzt?“, fragte er das Mädchen. Sie<br />

nickte.<br />

fuchteln


50<br />

DAS MÄDCHEN LIESEL<br />

51<br />

Zusammen liefen sie los.<br />

Ihr Weg führte sie wieder am großen Wasserrad vorbei.<br />

Hier erschraken sie. Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu<br />

standen auch dort <strong>und</strong> suchten ebenfalls nach der Feder.<br />

<strong>Fietje</strong>, <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> das Mädchen versteckten sich schnell <strong>und</strong><br />

warteten, bis die Bösewichte <strong>in</strong> Richtung Mischstation verschw<strong>und</strong>en<br />

waren. Dann g<strong>in</strong>gen sie ebenfalls zum Wasserrad.<br />

Doch es war von der Feder nichts zu sehen.<br />

<strong>Fietje</strong> tauchte verzweifelt se<strong>in</strong>e Hand <strong>in</strong> das kalte Wasser<br />

oberhalb des Wasserrades.<br />

„Wir müssen den Agenten folgen!“, flüsterte er.<br />

„Hoffentlich haben sie die Feder noch nicht.“


52<br />

DAS MÄDCHEN LIESEL<br />

53<br />

schweifen<br />

Sie kamen direkt zurück zum Mischwasserbecken. Das<br />

Fenster zum Becken stand offen. Hier sprudelte das<br />

Wasser aus dem Rohr immer noch unaufhaltsam <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

großes Becken.<br />

Plötzlich wurde <strong>Fietje</strong> von e<strong>in</strong>er starken Hand über die<br />

Absperrung gestoßen. Er schlug um sich <strong>und</strong> versuchte<br />

unter Anstrengung wieder hochzukommen. Fast g<strong>in</strong>g<br />

ihm die Luft aus. Doch da spürte er, wie e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e zarte<br />

Hand ihn mit ganzer Kraft nach oben zog. Pustend <strong>und</strong><br />

keuchend tauchte <strong>Fietje</strong> wieder auf.<br />

„Danke“, keuchte er.<br />

11<br />

schweifen =<br />

Mischwasserbecken<br />

Das Mischwasserbecken<br />

hat e<strong>in</strong> Fassungsvermögen<br />

von 3.000 Kubikmeter, das<br />

s<strong>in</strong>d 3 Millionen Liter.<br />

In Deutschland verbraucht e<strong>in</strong><br />

Mensch täglich etwa 120 Liter<br />

Wasser (Stand 2014).<br />

Es war das Mädchen mit dem Ohrr<strong>in</strong>g, das ihn gerettet<br />

hatte. Sie zog ihn weiter h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>es der Rohre.<br />

Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu schauten sich um,<br />

konnten <strong>Fietje</strong> aber nicht mehr entdecken. Enttäuscht<br />

ließen sie ihre Blicke über die Wasserrohre schweifen.<br />

Plötzlich sah das Mädchen etwas Rotes h<strong>in</strong>ter den Rohren<br />

hervorlugen. Sie g<strong>in</strong>g h<strong>in</strong> <strong>und</strong> nahm das D<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die<br />

Hand.<br />

„Jaaa“, schrie <strong>Fietje</strong>, „du hast die Feder gef<strong>und</strong>en!“<br />

hervorlugen<br />

umherschauen,<br />

den Blick<br />

kreisen<br />

lassen<br />

12<br />

hervorlugen =<br />

hervorschauen,<br />

h<strong>in</strong>ter,<br />

zwischen<br />

etwas<br />

herausgucken


54<br />

DAS MÄDCHEN LIESEL<br />

55<br />

Auf e<strong>in</strong>mal erfüllte e<strong>in</strong> glänzendes weißes Licht den ganzen<br />

Raum.<br />

„Ich heiße übrigens Lola“, sagte das Mädchen, verw<strong>und</strong>ert<br />

über ihre eigene Stimme.<br />

„Ich kann wieder sprechen? Auch ohne die Feder zu besitzen?“<br />

13<br />

forsch =<br />

entschlossen,<br />

furchtlos<br />

„Ja, kannst du, weil du etwas von dem Wasser geschluckt<br />

hast. Und jetzt gib mir die Feder <strong>und</strong> die Flasche zurück!“,<br />

sagte <strong>Fietje</strong> forsch.<br />

<strong>Arti</strong> flog aufgeregt über ihren Köpfen h<strong>in</strong> <strong>und</strong> her. <strong>Fietje</strong><br />

entriss der verdutzten Lola die Feder.<br />

„Erkläre uns, warum du das gemacht hast!“, sagte <strong>Fietje</strong><br />

<strong>und</strong> gab <strong>Arti</strong> die leuchtend rote Feder, die der Vogel sich<br />

vorsichtig <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Federkleid steckte.<br />

„Ich kann wieder deutsch sprechen“, rief <strong>Arti</strong> hocherfreut.<br />

Der Papagei flog auf <strong>Fietje</strong>s Schulter <strong>und</strong> die beiden g<strong>in</strong>gen<br />

nach draußen. Lola folgte ihnen.<br />

forsch


56<br />

DAS MÄDCHEN LIESEL<br />

57<br />

Vor dem Gebäude f<strong>in</strong>g Lola an zu erzählen: „Ich b<strong>in</strong> eigentlich<br />

e<strong>in</strong>e verzauberte Gänsehirt<strong>in</strong>. Me<strong>in</strong> ganzer Name<br />

ist Lola-Isabella-Emma-Saskia-Ella Le<strong>in</strong>e. Ich arbeite für<br />

Herrn Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu, denn sie haben mir<br />

versprochen den Zauber zu lösen, wegen dem ich nicht<br />

mehr sprechen konnte. Es tut mir alles sehr leid, denn ich<br />

habe gemerkt, wie nett ihr seid <strong>und</strong> wie böse die beiden<br />

Männer. Ich konnte bestimmt wegen ihnen nicht mehr<br />

sprechen. Sie haben mich here<strong>in</strong>gelegt. Kommt, ich br<strong>in</strong>ge<br />

euch zurück <strong>in</strong> die Stadt.“<br />

„<strong>Die</strong>ses Mädchen ist aber auch mysteriös“, murmelte <strong>Fietje</strong>.<br />

„Hey“, rief er ihr h<strong>in</strong>terher, als sie schon e<strong>in</strong>ige Schritte entfernt<br />

war. „Wo ist denn de<strong>in</strong> Denkmal?“<br />

„Suche nach der Figur, die aus den Anfangsbuchstaben all<br />

me<strong>in</strong>er Namen besteht.“<br />

Dann war sie endgültig auf <strong>und</strong> davon. <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> überlegten<br />

fieberhaft. „L I E S E L!“, schrien beide gleichzeitig.<br />

14<br />

mysteriös =<br />

seltsam,<br />

rätselhaft<br />

Lola zeigte ihnen den geheimen Ausgang. <strong>Fietje</strong> wollte jetzt<br />

Richtung Hotel, wo se<strong>in</strong>e Mutter bestimmt schon wartete.<br />

„Und was ist das für e<strong>in</strong> Zauber?“, fragte er Lola.<br />

Aber Lola antwortete nur: „Ich muss wieder zurück zu<br />

me<strong>in</strong>em Denkmal. Danke, dass ihr mir die Augen geöffnet<br />

habt.“<br />

L I E S E L !<br />

Während sie das sagte, bemerkten die Fre<strong>und</strong>e, dass sich<br />

nach <strong>und</strong> nach ihr Aussehen veränderte.<br />

mysteriös


58<br />

59<br />

Birte Gerke<br />

13 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Charlotte Rust<br />

12 Jahre<br />

IGS<br />

Darja Rizo<br />

Wellmann<br />

13 Jahre<br />

IGS<br />

Teil 2<br />

Fernwärme<br />

geschrieben von:<br />

Marv<strong>in</strong> Struck<br />

13 Jahre<br />

Klara Meera<br />

Wunschelmeier<br />

12 Jahre<br />

IGS<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Nelli Salgado<br />

Scharf<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Marlene Cherouny<br />

12 Jahre<br />

IGS<br />

Liv Helena Tech<br />

11 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Nele Keveloh<br />

12 Jahre<br />

IGS<br />

Marie Sophie<br />

Leisker<br />

11 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Pia Sandvoß<br />

12 Jahre<br />

IGS<br />

Rita Nizamova<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium


60<br />

TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />

61<br />

"Troffnick <strong>und</strong><br />

se<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ka"<br />

Nachdem die beiden Fre<strong>und</strong>e das Wasser im Hotel abgeliefert<br />

hatten <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong>s Mutter endlich wieder reden<br />

konnte, machten sich die Fre<strong>und</strong>e auf den Weg <strong>in</strong> die<br />

Gött<strong>in</strong>ger Innenstadt.<br />

„Mama glaubt wirklich, dass ihr Hals entzündet war“, lachte<br />

<strong>Fietje</strong>, als er plötzlich Menschen jubeln <strong>und</strong> klatschen<br />

hörte. Er g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Richtung des Trubels. Dort sah er<br />

e<strong>in</strong>en Mann, der e<strong>in</strong>e Statue küsste, die auf e<strong>in</strong>em Brunnen<br />

stand.<br />

Er g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Menge <strong>und</strong> fragte e<strong>in</strong>en Mann, der neben<br />

ihm stand <strong>und</strong> vergnügt <strong>in</strong> die Hände klatschte:<br />

„Äh, Entschuldigung! Wissen Sie, was der Mann dort<br />

macht?“<br />

„Na, er küsst das Gänseliesel“, me<strong>in</strong>te der alte Mann. Auf<br />

se<strong>in</strong>er Jacke stand, wer er war: Professor Troffnick.<br />

„Das was?“<br />

Doktorand<br />

„Oh, du kennst die Geschichte nicht? Es lebte mal vor langer<br />

Zeit e<strong>in</strong>e w<strong>und</strong>erschöne Gänsemagd. Sie hatte e<strong>in</strong>en<br />

Fre<strong>und</strong>. Nachdem der se<strong>in</strong>en Doktortitel bekommen<br />

hatte, verließ er sie. Seitdem muss jeder Doktorand sie<br />

als Wiedergutmachung küssen.“<br />

15<br />

Doktorand =<br />

jemand, der<br />

an se<strong>in</strong>er<br />

Doktorarbeit<br />

schreibt<br />

<strong>Die</strong> Gänseliesel-Figur auf<br />

dem Brunnen ist nur e<strong>in</strong>e<br />

Nachbildung der echten<br />

Skulptur. <strong>Die</strong>se steht im Städtischen<br />

Museum.<br />

„Gänseliesel, <strong>Fietje</strong>, das ist e<strong>in</strong>e neue Feder“, rief <strong>Arti</strong><br />

aufgeregt. <strong>Fietje</strong> beschriftete e<strong>in</strong>e der Federn, die sich<br />

<strong>Arti</strong> sofort <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Federkleid zurücksteckte.


62<br />

TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />

63<br />

16<br />

herrschaftlich<br />

=<br />

vornehm,<br />

großzügig<br />

„Ich muss jetzt nach Hause“, me<strong>in</strong>te der Professor,<br />

„M<strong>in</strong>ka wartet.“<br />

„Oh, kocht Ihre Frau leckere Sachen?“, fragte <strong>Fietje</strong> höflich.<br />

„M<strong>in</strong>ka ist me<strong>in</strong>e Katze“, sagte der Professor belustigt.<br />

„Warum fragst du?“<br />

Da knurrte auch schon <strong>Fietje</strong>s Magen. „Weil ich Hunger<br />

habe“, antwortete er verlegen.<br />

„Komm doch mit, dann erzähle ich dir noch etwas über<br />

das Gänseliesel“, me<strong>in</strong>te der Professor <strong>und</strong> schmunzelte.<br />

Der Professor wohnte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em herrschaftlichen Haus,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Seitengasse der Innenstadt. Während er die Tür<br />

aufschloss, fragte er <strong>Fietje</strong>: „Wie heißt du eigentlich?“<br />

„Ich b<strong>in</strong> <strong>Fietje</strong>, Ihren Namen kenn ich ja schon“, antwortete<br />

ihm der Junge <strong>und</strong> deutete auf des Professors<br />

Brust.<br />

„Ja“, lachte der Mann. „Namensschilder s<strong>in</strong>d manchmal<br />

praktisch.“<br />

Dr<strong>in</strong>nen flitzte M<strong>in</strong>ka dem Professor entgegen. Dann<br />

bemerkte sie den Vogel. Sie fauchte <strong>und</strong> stürzte sich auf<br />

<strong>Arti</strong>. Der flog geschockt auf e<strong>in</strong> Wandregal, auf dem e<strong>in</strong>e<br />

blaue Flasche stand.<br />

„Vorsicht, ich habe fünf Jahre für das Zauberwasser<br />

gebraucht. Es trocknet niemals!“<br />

herrschaftlich


64<br />

TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />

65<br />

17<br />

unversehens =<br />

schlagartig,<br />

überraschend,<br />

unerwartet<br />

<strong>Die</strong> Katze sprang unversehens mit e<strong>in</strong>em Satz aufs<br />

Regal. Dabei stieß sie das blaue Fläschchen mit dem<br />

Zauberwasser um. Es fiel auf das Skateboard <strong>und</strong> zersprang.<br />

<strong>Die</strong> Flüssigkeit breitete sich auf dem Board aus.<br />

M<strong>in</strong>ka wollte zu <strong>Arti</strong> rüberspr<strong>in</strong>gen doch verfehlte das<br />

Regal <strong>und</strong> kam auf dem Skateboard auf. Sie verschwand.<br />

Wenn ich das<br />

Board nicht<br />

trocken reiben<br />

kann, kommt <strong>Arti</strong><br />

niemals wieder!<br />

„M<strong>in</strong>ka“, schrie nun <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> flog h<strong>in</strong>terher.<br />

„Ne<strong>in</strong>!“, schrien <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> Professor<br />

Troffnick gleichzeitig.<br />

„Wo ist me<strong>in</strong>e Katze h<strong>in</strong>?“,<br />

jammerte der Professor.<br />

<strong>Fietje</strong> schrie erschrocken:<br />

„<strong>Arti</strong>!“ <strong>und</strong> gleich danach:<br />

„Professor, gibt es denn<br />

e<strong>in</strong>en Trick, dass das<br />

Zauberwasser dennoch trocknet?“<br />

„Ja, aber me<strong>in</strong>e ganzen Unterlagen s<strong>in</strong>d verschw<strong>und</strong>en,<br />

ich weiß nicht mehr genau, welche Variante funktioniert<br />

hat. Me<strong>in</strong>e arme M<strong>in</strong>ka...“<br />

<strong>Fietje</strong> schaute schockiert aus dem Fenster. Plötzlich sah<br />

er draußen etwas Graues vorbeihuschen. Er g<strong>in</strong>g h<strong>in</strong>aus,<br />

um zu sehen, was das war. Doch er konnte nichts mehr<br />

entdecken. Dr<strong>in</strong>nen wollte <strong>Fietje</strong> das Skateboard irgendwie<br />

trocken reiben, doch er konnte es jetzt nirgendwo<br />

sehen. Er g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Küche, wo der Professor verzweifelt<br />

h<strong>in</strong> <strong>und</strong> her lief.<br />

„Professor, wo haben sie me<strong>in</strong> Skateboard h<strong>in</strong>gestellt?“<br />

„Wieso? Es steht doch beim Regal“, antwortete ihm<br />

Troffnick.<br />

„Oh ne<strong>in</strong>!“, rief <strong>Fietje</strong>.<br />

unversehens<br />

Er rannte entsetzt aus der Küche, e<strong>in</strong> Blick aus dem<br />

Fenster erklärte alles. Herr Ke<strong>in</strong>wort verschwand vor<br />

se<strong>in</strong>en Augen, das Skateboard unterm Arm. <strong>Fietje</strong> lief<br />

aus dem Haus, um ihm zu folgen.


66<br />

TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />

Jetzt rannte er schon e<strong>in</strong>e ganze Weile h<strong>in</strong>ter Herrn Ke<strong>in</strong>wort<br />

her. Durch Straßen <strong>und</strong> Gassen, über Wiesen <strong>und</strong><br />

Plätze, doch der Agent war schneller. Irgendwann wusste<br />

er nicht mehr, wo er sich befand. Jetzt verschwand Herr<br />

Ke<strong>in</strong>wort <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen Gebäude aus orangen Backste<strong>in</strong>en.<br />

Mit den grünen Türen sah es aus wie e<strong>in</strong>e Industriehalle. Es<br />

war das Heizkraftwerk Gött<strong>in</strong>gens.<br />

„<strong>Fietje</strong>, warte!“ <strong>Fietje</strong> drehte sich um <strong>und</strong> erblickte Professor<br />

Troffnick, der ihm offenbar gefolgt war.<br />

„Ich habe ihn verloren“, murmelte <strong>Fietje</strong>.<br />

Mister M<strong>und</strong>zu sah sich <strong>in</strong> der großen Halle um. Er wartete<br />

auf Herrn Ke<strong>in</strong>wort. <strong>Die</strong>ser kam aufgeregt e<strong>in</strong>e lange Metalltreppe<br />

herunter <strong>und</strong> zeigte begeistert auf das Skateboard.<br />

Jetzt mussten sie nur noch den Zaubertrick von Professor<br />

Troffnick anwenden, damit sie <strong>Arti</strong> aus dem Board herausholen<br />

konnten. Herr Ke<strong>in</strong>wort nahm das Skateboard <strong>und</strong><br />

stellte es an e<strong>in</strong>en der großen Heizkessel. Dann wartete er<br />

geduldig, die Unterlagen mit Troffnicks Trick <strong>in</strong> der Hand.<br />

Da sprangen M<strong>in</strong>ka <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> aus dem Board. <strong>Die</strong> Ganoven<br />

umstellten die beiden. Sie waren zu abgelenkt, um zu bemerken,<br />

dass sie nicht mehr alle<strong>in</strong>e waren.<br />

67<br />

Heizkessel<br />

In den Kesseln bef<strong>in</strong>det sich Wasser. Es<br />

kommt aus den Heizungen der Gött<strong>in</strong>ger<br />

<strong>in</strong> das Heizkraftwerk mit verschiedenen<br />

"Vorlauftemperaturen" von ca. 70 Grad an.<br />

Im Heizkraftwerk wird es auf ca. 90 Grad<br />

erwärmt. Dann fließt es zurück zu den<br />

heizkraftwerk<br />

Gött<strong>in</strong>gern <strong>und</strong> sorgt n den Wohnungen wieder<br />

für warme Heizungen.<br />

<strong>Die</strong> drei Gött<strong>in</strong>ger Heizkraftwerke<br />

werden mit Biogas <strong>und</strong><br />

Erdgas betrieben. Das Heizkraftwerk<br />

Godehardstraße ist das Größte der<br />

drei HKWs. Es versorgt r<strong>und</strong> 170<br />

Gebäude <strong>in</strong> der Stadt.<br />

Vor allem das Neue Rathaus, das<br />

Deutsche Theater, die Universität,<br />

Behörden, Schulen <strong>und</strong> Sporthallen<br />

werden damit beheizt. Das Heizkraftwerk<br />

wurde 1998 komplett saniert<br />

<strong>und</strong> beherbergt heute modernste<br />

Heiztechnik.


Reißaus nehmen<br />

68<br />

TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />

69<br />

rempeln<br />

18<br />

rempeln =<br />

stoßen,<br />

wegstoßen<br />

Da wurde Herr Ke<strong>in</strong>wort von h<strong>in</strong>ten auf die Schulter<br />

getippt. Er blickte sich um. Es war Professor Troffnick.<br />

„Das gehört mir!“, sagte der Professor <strong>und</strong> schnappte<br />

sich se<strong>in</strong>e Unterlagen.<br />

<strong>Fietje</strong> nahm unbemerkt das Skateboard an sich. M<strong>in</strong>ka<br />

krallte sich <strong>in</strong> das Be<strong>in</strong> von Herr Ke<strong>in</strong>wort, um ihr Herrchen<br />

zu beschützen. Sie ließ sich am Be<strong>in</strong> nach unten<br />

rutschen, was e<strong>in</strong>ige Kratzer verursachte. Der Agent<br />

jaulte vor Schmerz <strong>und</strong> stolperte nach h<strong>in</strong>ten. Dabei<br />

rempelte er Mister M<strong>und</strong>zu an <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>sam fielen sie<br />

zu Boden.<br />

19<br />

Reißaus<br />

nehmen=<br />

weglaufen,<br />

sich heimlich<br />

davonmachen<br />

„Lasst uns verschw<strong>in</strong>den, ich müsste schon längst weg<br />

se<strong>in</strong>. Ich verreise für e<strong>in</strong> paar Tage <strong>und</strong> muss M<strong>in</strong>ka solange<br />

<strong>in</strong> Pflege geben“, sagte der Professor.<br />

„Wer pflegt sie denn?“, krächzte <strong>Arti</strong>, während sie nach<br />

draußen liefen.<br />

„Ich gebe sie Clara. Sie ist die Tochter des Bürgermeisters.<br />

Wir kennen uns gut.“<br />

„Mann, los jetzt, ihr Labertaschen! Wie lang wollen wir<br />

noch vor unseren Verfolgern herumstehen?“<br />

Endlich nahm die Gruppe Reißaus <strong>und</strong> trennte sich dann.


70<br />

TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />

kartoffelsalat<br />

An den folgenden Tagen grübelte <strong>Fietje</strong> darüber nach, wie<br />

das angebliche Zauberwasser von Professor Troffnick nun<br />

doch getrocknet war. Was war der Trick? Hatte es etwas<br />

mit dem Kalkgehalt zu tun? <strong>Fietje</strong> fuhr mit <strong>Arti</strong> auf der<br />

Schulter durch die Stadt. Sie war brechend voll. Er kam an<br />

Karstadt <strong>und</strong> H&M vorbei. Plötzlich hörte er e<strong>in</strong>en Schrei<br />

<strong>und</strong> konnte gerade noch bremsen, um das Mädchen vor<br />

se<strong>in</strong>en Füßen nicht anzufahren. Es war Clara.<br />

„M<strong>in</strong>ka, warum musst du mir immer vor die Be<strong>in</strong>e laufen?“,<br />

fluchte sie.<br />

<strong>Fietje</strong> streckte Clara die Hand entgegen <strong>und</strong> half ihr hoch.<br />

Sie liefen geme<strong>in</strong>sam weiter bis sie an e<strong>in</strong>em Computergeschäft<br />

hielten. Im Schaufenster stand e<strong>in</strong> Monitor, auf<br />

dem gerade e<strong>in</strong>e Meldung lief:<br />

„Der Bürgermeister wird vermisst. <strong>Die</strong> Polizei vermutet e<strong>in</strong>e<br />

Entführung."<br />

Erschrocken sah <strong>Fietje</strong> Clara an. Sie war kreidebleich im<br />

Gesicht. „Wer entführt denn me<strong>in</strong>en Vater?“, schluchzte sie.<br />

„Ich werde dir suchen helfen“, sagte <strong>Fietje</strong> entschlossen.<br />

Clara wollte sofort wieder zum Heizkraftwerk. „Dorth<strong>in</strong> ist<br />

er heute früh gefahren“, sagte sie.<br />

„Es haben ihn doch hoffentlich nicht die beiden Schurken<br />

aus Sprachlos-Land entführt!“, kam es von <strong>Fietje</strong>.<br />

Auf dem Weg dorth<strong>in</strong> krächzte <strong>Arti</strong>: „Das blöde Katzenvieh<br />

hat mir e<strong>in</strong>e Feder ausgerissen!“<br />

„Kartoffelsalat“ miaute die Katze e<strong>in</strong> paar Meter weiter<br />

vorn. <strong>Fietje</strong> musste kichern: „M<strong>in</strong>ka wird sie dir schon wiedergeben.“<br />

Sie waren im HKW angekommen. Clara g<strong>in</strong>g zielsicher durch<br />

Gänge <strong>und</strong> Hallen bis sie schließlich an e<strong>in</strong>er riesigen Verbrennungsmasch<strong>in</strong>e<br />

ankamen. Sie schien sich hier bestens<br />

auszukennen.<br />

War es der<br />

Kalk des<br />

Wassers?<br />

Das im Heizkraftwerk<br />

ankommende Wasser hat<br />

71<br />

bereits e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Kalkgehalt<br />

(Kalziumoxyd). Über e<strong>in</strong>e<br />

Enthärtungsanlage wird das <strong>in</strong><br />

das Heizsystem nachzufüllende<br />

Wasser noch weicher gemacht,<br />

denn der Kalk ist schädlich<br />

für die technischen Anlagen<br />

im Heizkraftwerk <strong>und</strong> für die<br />

Rohrleitungen.


72<br />

TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />

allesamt<br />

73<br />

„Was ...?“, stammelte <strong>Fietje</strong>. Neben e<strong>in</strong>er der großen Masch<strong>in</strong>en<br />

standen Herr Ke<strong>in</strong>wort, Mister M<strong>und</strong>zu <strong>und</strong> der<br />

<strong>Die</strong> Ganoven hatten sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Gedankenstreit verwickelt.<br />

Sie waren abgelenkt. Aus unerklärlichen Gründen<br />

21<br />

pirschen =<br />

auf die Jagd gehen,<br />

nachstellen<br />

20<br />

knebeln =<br />

Fesseln/<br />

Ketten<br />

anlegen<br />

BÜRGERMEISTER! Er war geknebelt. <strong>Fietje</strong> wollte Clara <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> Versteck ziehen, doch Mister M<strong>und</strong>zu packte ihn <strong>und</strong><br />

schupste ihn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Käfig, zusammen mit <strong>Arti</strong>.<br />

„Clara!“, rief <strong>Fietje</strong>.<br />

zankten sie sich um die gelben Ohrenstöpsel, die aus<br />

e<strong>in</strong>em Spender purzelten.<br />

Clara schlich auf leisen Sohlen zu ihrem Vater, <strong>Fietje</strong> zu<br />

den Männern. Er pirschte sich von h<strong>in</strong>ten an <strong>und</strong> stürzte<br />

22<br />

bemächtigen =<br />

jemanden<br />

ergreifen,<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Gewalt<br />

br<strong>in</strong>gen<br />

„Me<strong>in</strong> Vater...“, antwortete sie mit zittriger Stimme.<br />

„Kartoffelsalat“, miaute M<strong>in</strong>ka wieder. Und da, wie von<br />

Zauberhand, schoben sich die Gitter ause<strong>in</strong>ander. E<strong>in</strong><br />

sich auf Herrn Ke<strong>in</strong>wort. Clara <strong>und</strong> ihr Vater bemächtigten<br />

sich Mister M<strong>und</strong>zu. Nun wälzten sich allesamt auf<br />

dem Boden. Es war e<strong>in</strong> fieberhafter Kampf.<br />

23<br />

allesamt =<br />

alle zusammen,<br />

alle ohne<br />

Ausnahme<br />

Spalt tat sich auf <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong> sprang schnell heraus.<br />

„Das war e<strong>in</strong> Passwort!“ Der Junge strahlte. Er sah Clara<br />

an <strong>und</strong> nahm sie bei der Hand.<br />

„Kartoffelsalat, Kartoffelsalat“, miaute M<strong>in</strong>ka wieder. <strong>Die</strong><br />

Käfigtür öffnete <strong>und</strong> schloss sich mit lautem Quietschen.<br />

Da boxte Herr Ke<strong>in</strong>wort auf e<strong>in</strong>mal <strong>Fietje</strong> heftig <strong>in</strong> den<br />

24<br />

rangeln =<br />

prügeln,<br />

raufen,<br />

r<strong>in</strong>gen<br />

Bauch. Krampfhaft zuckte er zusammen. Herr Ke<strong>in</strong>wort<br />

rangelte sich frei.<br />

„Oh ne<strong>in</strong>!“ Auch Mister M<strong>und</strong>zu hatte sich freigekämpft.<br />

Sie liefen beide davon.<br />

„Ihr habt mich gerettet, K<strong>in</strong>der“, strahlte der Bürgermeister<br />

<strong>und</strong> g<strong>in</strong>g mit Clara <strong>und</strong> M<strong>in</strong>ka davon.<br />

<strong>Fietje</strong> machte sich auf den Weg. Er suchte sich e<strong>in</strong>e Ecke<br />

zum Ausruhen.<br />

bemächtigen<br />

knebeln<br />

pirschen<br />

rangeln<br />

Bei der Arbeit im<br />

Heizkraftwerk braucht<br />

man Ohrenstöpsel, um sich vor<br />

der Lautstärke der Masch<strong>in</strong>en<br />

zu schützen.


74<br />

TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />

75<br />

Kurze Zeit später lag er auf e<strong>in</strong>er Wiese im Stadtwald<br />

<strong>und</strong> versuchte, das Geplapper von dem kle<strong>in</strong>en Mädchen<br />

rechts neben ihm nicht zu beachten.<br />

Mittlerweile wusste er, dass sie Mida hieß <strong>und</strong> 9 Jahre<br />

alt war. Sie schwärmte die ganze Zeit schon von gelben,<br />

roten <strong>und</strong> grünen Papageien.<br />

<strong>Fietje</strong> dachte daran, wie es <strong>Arti</strong> im Heizkraftwerk g<strong>in</strong>g.<br />

Er wollte alle<strong>in</strong> noch e<strong>in</strong>mal dorth<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong> paar Wörter<br />

zu ergattern. Irgendetwas von e<strong>in</strong>em Wärmetauscher<br />

hatte er gequasselt.<br />

Genervt packte <strong>Fietje</strong> se<strong>in</strong>e Sachen <strong>und</strong> lief schnurstracks<br />

wieder auf das Heizkraftwerk zu.<br />

Das Mädchen heftete sich sofort an se<strong>in</strong>e Fersen.<br />

Im Heizkraftwerk angekommen, schweifte <strong>Fietje</strong>s Blick<br />

über die vielen Treppen <strong>und</strong> Rohre, als ihn jemand von<br />

h<strong>in</strong>ten antippte.<br />

Langsam drehte sich <strong>Fietje</strong> um <strong>und</strong> blickte <strong>in</strong> die neugierigen<br />

Augen des kle<strong>in</strong>en Mädchens.<br />

„Was machst du hier? Das hier ist nichts für kle<strong>in</strong>e<br />

Naseweise“, nörgelte <strong>Fietje</strong>. Enttäuscht lief das Mädchen<br />

davon. Als <strong>Fietje</strong> sich vergewissert hatte, dass sie weg<br />

war, rief er nach <strong>Arti</strong>. Er kam sofort geflogen.<br />

Plötzlich kam das Mädchen h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em der unzähligen<br />

Rohre wieder hervor. Im gleichen Moment wurde die Tür<br />

aufgerissen <strong>und</strong> Herr Ke<strong>in</strong>wort stand <strong>in</strong> der Halle.<br />

25<br />

Naseweis =<br />

jemand, der<br />

vorwitzig <strong>und</strong><br />

laut ist<br />

Wärmetauscher<br />

Naseweis<br />

E<strong>in</strong> Wärmetauscher steht <strong>in</strong><br />

den meisten Häusern. Er ist<br />

die Schnittstelle zwischen Heizkraftwerk<br />

<strong>und</strong> Wohnung.<br />

Er verh<strong>in</strong>dert, dass das ankommende<br />

Wasser aus dem Heizkraftwerk mit<br />

dem Wasser aus den Leitungen der<br />

Wohnungen vermischt wird.<br />

So könnte der Kalkgehalt unerwünscht<br />

erhöht werden. Das schadet<br />

den Heizungsrohren, denn der Kalk<br />

aus dem Wasser setzt sich gerade bei<br />

Hitze an den Rohrwänden ab.<br />

<strong>Die</strong> Rohrleitung im<br />

Heizkraftwerk ist<br />

8 Kilometer lang!


76<br />

TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />

77<br />

„Papa ... “, entfuhr es dem Mädchen.<br />

„Das ist de<strong>in</strong> Vater?“, fragte <strong>Arti</strong> erschüttert.<br />

<strong>Fietje</strong> zischte: „<strong>Arti</strong> versteck dich!“<br />

Doch es war schon zu spät, Ke<strong>in</strong>wort hatte<br />

ihn entdeckt. Er machte e<strong>in</strong>en gewaltigen<br />

Sprung nach vorn <strong>und</strong> verfehlte <strong>Arti</strong> nur um<br />

Haaresbreite. <strong>Arti</strong> rettete sich krächzend auf<br />

e<strong>in</strong> Rohr <strong>in</strong> 2 Metern Höhe.<br />

Mida rannte <strong>Fietje</strong> h<strong>in</strong>terher.<br />

„Warte“, schrie sie. „Warte auf mich!“<br />

Für e<strong>in</strong>en kurzen Augenblick blitzte etwas<br />

wie Traurigkeit <strong>in</strong> Herrn Ke<strong>in</strong>worts Augen auf.<br />

Mida hatte <strong>Fietje</strong> e<strong>in</strong>geholt. Zwischen zwei<br />

Atemstößen brachte sie hervor:<br />

„Ich kenne e<strong>in</strong> Versteck, folgt mir!“<br />

<strong>Fietje</strong> flitzte ihr h<strong>in</strong>terher. <strong>Arti</strong> flog über<br />

ihnen. Herr Ke<strong>in</strong>wort nahm sofort die Verfolgung<br />

auf.<br />

So g<strong>in</strong>g es quer durch das Heizkraftwerk,<br />

vorbei an brodelnden Kesseln, rauschenden<br />

Rohren <strong>und</strong> bl<strong>in</strong>kenden Knöpfen. Bis sie<br />

schließlich vor e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Tür standen.<br />

Warte<br />

auf mich!


78<br />

TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />

79<br />

26<br />

drapieren =<br />

schmücken,<br />

verzieren<br />

„Hier re<strong>in</strong>, schnell beeilt euch“, flüsterte Mida. Schnell<br />

schlüpften sie <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>en Kontrollraum. E<strong>in</strong> paar<br />

Sek<strong>und</strong>en später schoss Herr Ke<strong>in</strong>wort draußen an der<br />

Tür vorbei. Alle atmeten auf <strong>und</strong> machten sich sofort<br />

ans Pläne schmieden. Sie beschlossen, e<strong>in</strong>e Feder von<br />

<strong>Arti</strong> <strong>in</strong> der Halle aufzuhängen <strong>und</strong> unter ihr auf dem Boden<br />

e<strong>in</strong> Netz zu drapieren, <strong>in</strong> das Herr Ke<strong>in</strong>wort rennen<br />

sollte. Gesagt, getan. Das Netz lag, die Feder baumelte.<br />

Nun mussten sie nur noch warten bis Midas Vater die<br />

Feder sah <strong>und</strong> <strong>in</strong> die Falle tappte.<br />

schleierhaft<br />

27<br />

schleierhaft =<br />

geheimnisvoll,<br />

rätselhaft<br />

<strong>Die</strong> drei versteckten sich schnell h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Kompressor,<br />

der direkt neben der Falle stand.<br />

Sie mussten nicht lange warten. Kurze Zeit später kamen<br />

Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu um die Ecke.<br />

Sie sahen die Feder, traten <strong>in</strong> das Netz <strong>und</strong> es schnappte<br />

sofort zu. Triumphierend kamen die drei aus ihrem<br />

Versteck. Warum Mida allerd<strong>in</strong>gs ihren Vater ausgeliefert<br />

hatte, blieb <strong>Fietje</strong> schleierhaft. Doch bevor sie Hilfe holen<br />

konnten, waren die Ganoven auch schon verschw<strong>und</strong>en.<br />

kompressor<br />

E<strong>in</strong> Kompressor kann großen<br />

Luftdruck erzeugen. In se<strong>in</strong>em<br />

Kessel ist die Druckluft gespeichert.<br />

<strong>Die</strong>sen schließt man an etwas an,<br />

was Druckluft zum Funktionieren<br />

braucht.<br />

Kontrollraum<br />

drapieren<br />

Im Kontrollraum, der Schaltzentrale<br />

des Heizkraftwerkes,<br />

werden alle Leitungen, Rohre,<br />

Kessel <strong>und</strong> Masch<strong>in</strong>en mit Computern<br />

überwacht.


80<br />

TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />

81<br />

Endlich war <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen wieder Ruhe <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong><br />

sausten mit ihrem Zauberskateboard die Straßen entlang.<br />

<strong>Fietje</strong> machte e<strong>in</strong>e Vollbremsung als <strong>Arti</strong> krächzte:<br />

„Komm, ich will unbed<strong>in</strong>gt noch mal nach dem Rechten sehen!“<br />

Kaum hatten sie das Kraftwerk betreten, waren die Fre<strong>und</strong>e<br />

vom Motorenlärm der Kompressoren <strong>und</strong> Heizöfen <strong>und</strong> stickiger<br />

Luft umgeben. Plötzlich hörten sie e<strong>in</strong> dumpfes Geräusch.<br />

Es hörte sich an, als wollte e<strong>in</strong>e Kuh sich aus e<strong>in</strong>er riesigen<br />

Blechdose befreien.<br />

„Hallo?“, rief <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> ächzte ängstlich: „Wer ist da?“<br />

Sie g<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Richtung der großen Öfen, wo sie h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em<br />

langen Rohr e<strong>in</strong>en Schatten sahen. Langsam näherten sie sich<br />

der Gestalt. Da sahen sie e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es schmutziges Mädchen,<br />

dass e<strong>in</strong>e große Masch<strong>in</strong>e mit bl<strong>in</strong>kenden Knöpfen <strong>und</strong> vielen<br />

Schaltern bediente. Sie sah aus wie Clara, nur irgendwie viel<br />

jünger.<br />

<strong>Arti</strong> quäkte genervt: „Warum antwortet sie uns dann nicht?“<br />

<strong>Fietje</strong> me<strong>in</strong>te: „Ich glaube, sie kann nicht sprechen.“<br />

Das Mädchen stotterte leise: „Ich…b<strong>in</strong>…Clara...“<br />

<strong>Arti</strong> blickte erstaunt auf, da Clara offenbar nicht nur plötzlich<br />

jünger war, sondern auch nicht mehr richtig reden konnte.<br />

„Ich habe e<strong>in</strong>e super Idee. Clara muss mir die äußerste l<strong>in</strong>ke<br />

Schwanzfeder rausziehen, dann kann sie wieder sprechen.<br />

Aber sie muss die Feder immer bei sich haben, sonst klappt<br />

das mit dem Sprachzauber nicht.“<br />

ich ... b<strong>in</strong> ...<br />

clara ...<br />

28<br />

quäken =<br />

schrille Laute<br />

von sich geben<br />

„Hey du“, sagte <strong>Arti</strong>, „was machst du denn an dieser großen<br />

Masch<strong>in</strong>e?“<br />

Doch das Mädchen antwortete ihm nicht. <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> versuchten<br />

es noch e<strong>in</strong>mal:<br />

„Hallo, kannst du uns hören?“, fragte <strong>Fietje</strong>.<br />

Sie schaute die Fre<strong>und</strong>e jetzt erstaunt an, dann aber nickte sie<br />

langsam mit dem Kopf.<br />

quäken


82<br />

TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />

Clara sah den Papagei mit großen Augen an <strong>und</strong> nahm<br />

die Feder an sich. Ihr Gesicht bekam wieder mehr Farbe<br />

<strong>und</strong> aus ihrem M<strong>und</strong> kam e<strong>in</strong> erleichtertes Seufzen.<br />

„Ja, ich b<strong>in</strong>’s. Ich wollte heute wieder <strong>in</strong> der Werkstatt<br />

arbeiten. Ich weiß gar nicht, was genau passiert ist.“<br />

Doch dann schaute sie an <strong>Fietje</strong> vorbei <strong>und</strong> schrie:<br />

„<strong>Die</strong> schon wieder?“<br />

<strong>Fietje</strong> antwortete: „<strong>Die</strong> beiden dürfen die Schwanzfeder<br />

auf gar ke<strong>in</strong>en Fall <strong>in</strong> die Hände bekommen.“<br />

Clara nickte. Was war zu tun?<br />

<strong>Arti</strong> probierte, sich h<strong>in</strong>ter Clara zu verstecken. Drohend<br />

kamen die Ganoven auf sie zu. Alle blieben stehen. So<br />

standen sie ungefähr 5 Sek<strong>und</strong>en.<br />

Dann schrie <strong>Fietje</strong> plötzlich: „Jetzt! Rennt zum Ausgang!“<br />

Es funktionierte. <strong>Die</strong> Agenten waren überrumpelt <strong>und</strong><br />

blieben zurück.<br />

Kaum waren sie draußen, da sprang <strong>Fietje</strong> auf das<br />

Skateboard. Clara zögerte <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> rief ganz aufgeregt:<br />

„Schnell, sie wollen doch die Feder!“<br />

Clara hopste nun auch auf das rote Board <strong>und</strong> die drei<br />

fuhren <strong>in</strong> hohem Tempo <strong>in</strong> Richtung Innenstadt zum<br />

Marktplatz. Dort waren viele Menschen, e<strong>in</strong> Mann spielte<br />

Gitarre <strong>und</strong> sang e<strong>in</strong> Lied. <strong>Die</strong> drei Fre<strong>und</strong>e setzten sich<br />

zum Gänseliesel. <strong>Arti</strong> verriet nun Clara die Zauberworte,<br />

die sie sprechen musste, um wieder sie selbst zu werden.<br />

Sie bedankte sich <strong>und</strong> kehrte zu ihrer Arbeit zurück.<br />

83


84<br />

85<br />

Antonia<br />

Oberdieck<br />

11 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Daria<br />

Br<strong>in</strong>ckwerth<br />

11 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Elias Manuel<br />

Karnagel<br />

11 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Teil 3<br />

Strom<br />

geschrieben von:<br />

Lilith Leschke<br />

12 Jahre<br />

IGS<br />

L<strong>in</strong>a Hilke<br />

11 Jahre<br />

Mareile<br />

Kuhlencord<br />

11 Jahre<br />

Montessori-Schule<br />

Hannes Josua<br />

Kramer<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Shari Salzmann<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Melanie<br />

Madlenscha<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Johanna<br />

Ste<strong>in</strong>born<br />

11 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Kim Cora Michler<br />

11 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />

Sophie Herdt<br />

12 Jahre<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium


86<br />

FLORA UND KABELSALAT<br />

"Flora <strong>und</strong> Kabelsalat"<br />

87<br />

Der nächste Tag begrüßte die Fre<strong>und</strong>e mit strahlendem<br />

Sonnensche<strong>in</strong>. <strong>Fietje</strong>s Mutter besuchte e<strong>in</strong>e Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>,<br />

<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> waren auf dem Marktplatz unterwegs.<br />

E<strong>in</strong> Bäcker rief: „Frische Ros<strong>in</strong>enbrötchen, kostet Gött<strong>in</strong>ger<br />

Ros<strong>in</strong>enbrötchen!“<br />

<strong>Arti</strong> war nicht mehr zu halten <strong>und</strong> flog h<strong>in</strong>.<br />

<strong>Fietje</strong> wollte ihm folgen, doch er kam nicht weit. Er stieß<br />

mit e<strong>in</strong>em Mädchen zusammen. Es war schon wieder<br />

Clara.<br />

Entschädigung<br />

29<br />

Entschädigung<br />

=<br />

Ausgleich<br />

für erlittenen<br />

Schaden<br />

„Entschuldigung, oh Mann!“<br />

„Ist schon okay, fast etwas verrückt.“<br />

„Darf ich dich als Entschädigung auf e<strong>in</strong> Eis e<strong>in</strong>laden“,<br />

fragte <strong>Fietje</strong>.<br />

„Danke, aber heute kann ich leider nicht. Ich mache e<strong>in</strong><br />

Praktikum <strong>in</strong> der Leitwarte der Stadtwerke Gött<strong>in</strong>gen.<br />

Aber morgen hätte ich Zeit. Hier hast du me<strong>in</strong>e Nummer,<br />

ruf mich e<strong>in</strong>fach an“, sagte sie <strong>und</strong> schrieb die Zahlen<br />

auf se<strong>in</strong>en Arm. Dann verabschiedete sie sich von <strong>Fietje</strong>.<br />

Er schaute ihr noch lange nach. Da landete <strong>Arti</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />

großen Ros<strong>in</strong>enbrötchen auf se<strong>in</strong>er Schulter.<br />

Leitwarte der Stadtwerke Gött<strong>in</strong>gen<br />

In der Leitwarte wird jeden Tag 24<br />

St<strong>und</strong>en der Fluss von Wasser, Strom,<br />

Wärme <strong>und</strong> Gas per Computer überwacht.<br />

Gibt es Ausfälle oder e<strong>in</strong>en Schaden, bl<strong>in</strong>kt<br />

e<strong>in</strong> Lichtsignal auf dem Monitor <strong>und</strong> zeigt den<br />

genauen Standort der Störung an. Über die<br />

Telefonnummer 301-333 kann man hier auch<br />

e<strong>in</strong>e Störung per Anruf melden.


88<br />

FLORA UND KABELSALAT<br />

89<br />

30<br />

Leitwarte =<br />

technische<br />

E<strong>in</strong>richtung<br />

zur Überwachung<br />

e<strong>in</strong>es Systems,<br />

was viele<br />

Leitungen<br />

verknüpft.<br />

Bevor Clara <strong>in</strong> den Bus stieg, drehte sie sich noch e<strong>in</strong>mal<br />

zu <strong>Fietje</strong> um <strong>und</strong> lächelte ihn an. Es dauerte nicht lange<br />

bis sie die Stadtwerke erreicht hatte. Sie begrüßte den<br />

Pförtner <strong>und</strong> w<strong>in</strong>kte <strong>in</strong> die Überwachungskamera. Clara<br />

betrat die Leitwarte. Ihr Onkel kam ihr schon entgegen.<br />

„De<strong>in</strong> zweiter Tag <strong>in</strong> der Leitstelle, Clara. Schreibst du<br />

schon an de<strong>in</strong>em Praktikumsbericht?“, fragte ihr Onkel.<br />

„Ich schreibe gerade die E<strong>in</strong>leitung. Ich habe vorh<strong>in</strong><br />

schon was über Ökostrom <strong>und</strong> erneuerbare Energien<br />

gelesen. Das ist echt spannend!“, sagte Clara <strong>und</strong> g<strong>in</strong>g<br />

ihren Bericht noch e<strong>in</strong>mal durch. Sie las laut vor, was sie<br />

schon geschrieben hatte.<br />

„<strong>Die</strong> Stadtwerke gibt es schon über 150 Jahre... Sie versorgen<br />

die Stadt mit Gas, Wasser, Wärme <strong>und</strong> Strom.<br />

Sie versuchen CO2-neutral zu arbeiten....“, murmelte sie.<br />

„Neben Wasserkraft nutzen sie Photovoltaik, nachwachsende<br />

Rohstoffe <strong>und</strong> W<strong>in</strong>dkraft.“<br />

GöStrom der<br />

Stadtwerke<br />

Gött<strong>in</strong>gen ist zu<br />

100% re<strong>in</strong>er<br />

Ökostrom!<br />

Leitwarte<br />

W<strong>in</strong>dkraft<br />

Über W<strong>in</strong>dräder wird Strom<br />

erzeugt. Weil sie Lärm machen,<br />

dürfen sie nur dort aufgestellt<br />

werden, wo sie Tiere <strong>und</strong> Pflanzen<br />

nicht stören. Sie s<strong>in</strong>d bis zu 200 Meter<br />

hoch <strong>und</strong> haben e<strong>in</strong>en Betonfuß von 20-<br />

30 Metern Durchmesser.<br />

Photovoltaik<br />

Über viele e<strong>in</strong>zelne Solarzellen<br />

auf e<strong>in</strong>em Solarmodul<br />

wird durch Sonnenlicht e<strong>in</strong>e<br />

Spannung erzeugt, die dann <strong>in</strong> Wechselstrom<br />

umgewandelt wird.<br />

Wechselstrom wird im Haushalt für<br />

elektrische Geräte <strong>und</strong> Steckdosen<br />

gebraucht. Auf der Sparkassen-<br />

Arena s<strong>in</strong>d über 1.000 Solarmodule<br />

mite<strong>in</strong>ander verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> erzeugen<br />

zusammen ca. 170 kW Strom.


90<br />

FLORA UND KABELSALAT<br />

mahnend<br />

91<br />

31<br />

Pförtner =<br />

jemand, der<br />

den E<strong>in</strong>gang<br />

e<strong>in</strong>es Geländes/Gebäudes<br />

bewacht<br />

32<br />

mahnend =<br />

jemanden<br />

belehrend auf<br />

etwas aufmerksam<br />

machen<br />

Claras Onkel versuchte den Pförtner telefonisch zu erreichen,<br />

aber der reagierte nicht.<br />

„Ich schau mal nach, du bleibst hier <strong>und</strong> passt auf alles auf.<br />

Du darfst de<strong>in</strong>en Posten nicht verlassen, bis ich wieder zurück<br />

b<strong>in</strong>. Wenn etwas nicht stimmt, dann musst du den Bereitschaftsdienst<br />

<strong>in</strong>formieren“, sagte er mahnend zu Clara.<br />

Sie beobachtete ihn auf dem Weg zur Pförtnerstelle, da fiel<br />

ihr auf e<strong>in</strong>em der Monitore e<strong>in</strong> vorbeihuschender Schatten<br />

auf, dem e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Schatten folgte.<br />

„Merkwürdig“, flüsterte sie.<br />

E<strong>in</strong> Klopfen am Fenster lenkte Clara von den Monitoren ab.<br />

Es war Flora, Claras Kakadu-Dame.<br />

„Flora, was machst du denn hier?“, fragt sie, als sie das Fenster<br />

öffnete. Doch bevor Flora antworten konnte, wurde es<br />

Clara schwarz vor Augen. <strong>Die</strong> zwei Schatten entpuppten<br />

sich als Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu, die nun gleich die<br />

bewusstlose Clara <strong>in</strong> die Hexenküche schleiften.<br />

Pförtner<br />

Wen sie nicht bemerkten war Flora, die heimlich nach ihnen<br />

<strong>in</strong> den Raum flog. Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu knallten<br />

die Tür zu <strong>und</strong> suchten <strong>in</strong> dem Schrank mit den verschiedensten<br />

Schlüsseln nach e<strong>in</strong>em, mit dem sie das Mädchen<br />

e<strong>in</strong>schließen können. Zwischen den ganzen Schaltschrankschlüsseln<br />

fanden sie e<strong>in</strong>en Generalschlüssel.<br />

Sie sperrten die Hexenküche ab <strong>und</strong> verließen die Leitstelle.<br />

Kaum war die Tür h<strong>in</strong>ter ihnen <strong>in</strong>s Schloss gefallen, kl<strong>in</strong>gelte<br />

Claras Handy. Es war <strong>Fietje</strong>. Flora erkannte ihre Chance <strong>und</strong><br />

drückte auf den „Annehmen“- Knopf. Sie krächzte <strong>in</strong> das<br />

Telefon. „Clara, bist du das?“, fragte <strong>Fietje</strong><br />

verwirrt. <strong>Arti</strong> drängelt sich ans Telefon <strong>und</strong><br />

antwortet der Vogeldame.<br />

Generalschlüssel<br />

Hexenküche<br />

Spitzname für<br />

den Raum bei<br />

der Leitwarte, <strong>in</strong> der<br />

verschiedene Geräte<br />

stehen <strong>und</strong> Kabel/<br />

Rohre entlanglaufen<br />

33<br />

Generalschlüssel<br />

=<br />

Schlüssel, der<br />

bei den meisten<br />

Türen e<strong>in</strong>es<br />

Gebäudes<br />

passt


92<br />

FLORA UND KABELSALAT<br />

das<br />

übernehme<br />

ich!<br />

93<br />

<strong>Arti</strong> sagte zu <strong>Fietje</strong>: „Clara ist <strong>in</strong> Gefahr! Wir müssen zu<br />

den Stadtwerken <strong>in</strong> die Leitstelle.“<br />

<strong>Fietje</strong> schnappte sofort se<strong>in</strong> Skateboard. Schnell erreichten<br />

sie die Stadtwerke.<br />

<strong>Arti</strong> flog voraus, <strong>Fietje</strong> schlüpfte unter e<strong>in</strong>er der<br />

Schranken h<strong>in</strong>durch <strong>und</strong> folgte ihm.<br />

Sie schauten <strong>in</strong> jedes Fenster, bis sie an e<strong>in</strong>er Werkstatt<br />

vorbeikamen <strong>und</strong> Herrn Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu<br />

entdeckten.<br />

Schnell versteckten sich die Fre<strong>und</strong>e h<strong>in</strong>ter großen<br />

Kabelrollen. Plötzlich kam e<strong>in</strong> rosafarbener Vogel auf sie<br />

zugeflogen.<br />

„Hey, du bist bestimmt Flora!“, rief <strong>Arti</strong>, dem Clara schon<br />

von ihr erzählt hatte.<br />

Flora landete auf <strong>Fietje</strong>s Schulter.<br />

„Wir müssen die beiden ablenken, dann können wir Clara<br />

suchen“, sagte <strong>Fietje</strong>.<br />

„Das übernehme ich!“, me<strong>in</strong>te <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> flatterte sofort<br />

davon.<br />

In der Werkstatt können<br />

die Reparaturen <strong>und</strong><br />

Störungsbehebungen vorbereitet<br />

werden.


94<br />

FLORA UND KABELSALAT<br />

95<br />

34<br />

vergewissern =<br />

nachsehen,<br />

prüfen,<br />

sicher gehen<br />

Während <strong>Fietje</strong> Flora folgte, um Clara zu befreien, versteckte<br />

sich <strong>Arti</strong> h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Schweißgerät. Dort entdeckte er<br />

zwischen den Leitungen e<strong>in</strong>e rosafarbene Feder. Er sah sie<br />

sich genauer an, um sich zu vergewissern, um was für e<strong>in</strong>e<br />

Feder es sich handelte.<br />

„Da steht ‚Deutsch’ drauf!“, dachte er laut.<br />

„Das ist e<strong>in</strong>e Sprach-Feder.“<br />

<strong>Arti</strong> befreite die Feder mit se<strong>in</strong>er Kralle aus dem Kabelgewirr.<br />

Da hörte er h<strong>in</strong>ter sich e<strong>in</strong> Rascheln.<br />

„Oh, oh!“, krächzte er nur noch.<br />

<strong>Die</strong> Agenten hatten ihn gehört. Schnell schnappte sich <strong>Arti</strong><br />

die Feder <strong>und</strong> entwischte im letzten Augenblick den Händen<br />

der gierigen Ganoven. <strong>Arti</strong> flog den Gang entlang, durch offene<br />

Feuerschutztüren, über Leitungen h<strong>in</strong>weg <strong>und</strong> vorbei an<br />

Werkbänken <strong>und</strong> Sicherheitstafeln, doch die Agenten blieben<br />

ihm dicht auf den Fersen.<br />

Clara half <strong>Fietje</strong> auf <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>sam verließen sie den Raum.<br />

Sofort überprüfte Clara sämtliche Anzeigen auf den vielen<br />

Monitoren. Zum Glück gab es ke<strong>in</strong>e Störungsmeldungen. <strong>Fietje</strong><br />

schaute ihr verw<strong>und</strong>ert zu. Da stießen ihn Mister M<strong>und</strong>zu<br />

<strong>und</strong> Herr Ke<strong>in</strong>wort um. Gerade als sie nach <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> Clara<br />

greifen wollten, flogen zwei Schatten blitzschnell auf sie zu.<br />

Es waren Flora <strong>und</strong> <strong>Arti</strong>.<br />

vergewissern<br />

In der Zwischenzeit versuchte <strong>Fietje</strong> das Schloss zur Hexenküche<br />

aufzubrechen. Mit e<strong>in</strong>er Büroklammer gelang es ihm<br />

endlich. Als die Tür aufsprang, flog er unerwartet durch die<br />

Luft <strong>und</strong> landete hart auf dem Boden. Verw<strong>und</strong>ert rieb er<br />

sich den schmerzenden H<strong>in</strong>tern. Clara stand mit erschrockenem<br />

Gesicht über ihm.<br />

„Ups!“, rief sie erstaunt aus. „Das bist ja du, <strong>Fietje</strong>!“


96<br />

FLORA UND KABELSALAT<br />

straucheln<br />

Flora an <strong>Arti</strong> gerichtet.<br />

„Stimmt, der Leitwart trägt e<strong>in</strong>e große Verantwortung hier <strong>in</strong><br />

der Leitstelle“, sagte <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> strich sich über die neue Feder.<br />

97<br />

35<br />

straucheln =<br />

hängen bleiben,<br />

stolpern,<br />

taumeln<br />

Wie ist denn das Rezept<br />

für e<strong>in</strong>en Kabelsalat?<br />

2<br />

H<strong>in</strong>ter <strong>Arti</strong> tauchte Herr Ke<strong>in</strong>wort auf <strong>und</strong> wollte nach ihm<br />

greifen. Blitzschnell wich der Graupapagei aus.<br />

Herr Ke<strong>in</strong>wort stolperte über Mister M<strong>und</strong>zu, sie strauchelten<br />

<strong>und</strong> fielen geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> den Kabelsalat <strong>in</strong> der Hexenküche.<br />

<strong>Fietje</strong> rannte auf die Tür zu, machte das Licht <strong>in</strong> der Hexenküche<br />

aus, sodass nur noch kle<strong>in</strong>e rote Lämpchen leuchteten,<br />

<strong>und</strong> sperrte die Tür von außen zu.<br />

Erst jetzt bemerkte <strong>Fietje</strong>, dass <strong>Arti</strong> e<strong>in</strong>e hellrosafarbene<br />

Feder im Schnabel trug.<br />

<strong>Arti</strong> übergab Flora die Feder. Erleichtert<br />

steckte sich die Kakadu-Dame die<br />

verlorene Feder zurück <strong>in</strong> ihren Flügel.<br />

„Endlich kann ich wieder sprechen. Danke<br />

<strong>Arti</strong>!“, flötete sie fröhlich.<br />

„Jetzt verstehe ich auch, warum du<br />

dich nicht über den sprechenden <strong>Arti</strong><br />

gew<strong>und</strong>ert hast“, stellte <strong>Fietje</strong> fest.<br />

Clara lachte.<br />

„Als Dank habe ich e<strong>in</strong> ganz besonderes<br />

Wort für dich: Verantwortung“, sagte<br />

Sie hörten <strong>Arti</strong>s Magen knurren.<br />

„<strong>Arti</strong>, hast du etwa schon wieder Hunger?“, fragte <strong>Fietje</strong>.<br />

„Wir haben ja auch etwas nachzuholen“, sagte Clara kichernd.<br />

„Aber warum bist du eigentlich alle<strong>in</strong> hier?“, fragte <strong>Fietje</strong> verw<strong>und</strong>ert<br />

<strong>und</strong> sah sich <strong>in</strong> dem Raum um. Clara riss erschrocken<br />

die Augen auf.<br />

„Me<strong>in</strong> Onkel! Den hab’ ich ja ganz vergessen...“, sagte sie <strong>und</strong><br />

schlug sich gegen die Stirn.<br />

„Er ist bestimmt beim Pförtner. Lass uns schnell h<strong>in</strong>gehen.<br />

Flora kann hierbleiben <strong>und</strong> aufpassen. Wenn es e<strong>in</strong>en Alarm<br />

gibt, kommt sie zur Pförtnerstelle geflogen. Wir haben die<br />

Agenten <strong>in</strong> der Hexenküche e<strong>in</strong>gesperrt, da können sie ke<strong>in</strong>en<br />

Schaden anrichten.“


98<br />

FLORA UND KABELSALAT<br />

99<br />

Schnell liefen sie zum Pförtnerhaus. Dort lagen der Pförtner<br />

<strong>und</strong> Claras Onkel tatsächlich gefesselt auf dem Boden.<br />

Schnell befreiten sie die beiden. Der Onkel hatte bereits die<br />

Polizei über e<strong>in</strong>en Notknopf verständigt, die <strong>in</strong> diesem Moment<br />

vorfuhr.<br />

Als alle nun samt der Polizei zurückkamen <strong>und</strong> die Tür zur<br />

Hexenküche öffneten, waren die Agenten nicht mehr da.<br />

Geme<strong>in</strong>sam durchsuchten sie das Gelände. Von den Agenten<br />

war nirgends e<strong>in</strong>e Spur.<br />

Wo<br />

wollen wir<br />

denn h<strong>in</strong>?<br />

Langsam wurde es hell <strong>und</strong> nun knurrte auch Claras Magen.<br />

Das Chaos hatte die ganze Nacht gedauert.<br />

„Kommt, Leute! Wir gehen jetzt erst e<strong>in</strong>mal etwas essen“,<br />

schlug Clara vor.<br />

„Guter Plan. Wo wollen wir denn h<strong>in</strong>?“, antwortete <strong>Fietje</strong>.<br />

„Lasst uns zur Junkernschänke gehen, ich lade euch e<strong>in</strong>.“<br />

Junkernschänke<br />

<strong>Die</strong> Junkernschänke ist heute<br />

e<strong>in</strong> Restaurant <strong>und</strong> Wirtshaus<br />

namens "Bacon Supreme"<br />

ERFAhRE MEHR


100<br />

101<br />

Charlotte Josef<strong>in</strong>e<br />

Knecht<br />

12 Jahre<br />

Otto-Hahn-Gymnasium<br />

Klara Walde<br />

11 Jahre<br />

Otto-Hahn-Gymnasium<br />

Teil 4<br />

Gas<br />

geschrieben von:<br />

Clarissa Müller<br />

12 Jahre<br />

Otto-Hahn-Gymnasium<br />

Lena L<strong>in</strong>denthal<br />

10 Jahre<br />

Otto-Hahn-Gymnasium<br />

Naima Reichardt<br />

11 Jahre<br />

Otto-Hahn-Gymnasium<br />

Ferd<strong>in</strong>and<br />

Toischer<br />

11 Jahre<br />

Otto-Hahn-Gymnasium<br />

Oscar Baur<br />

11 Jahre<br />

Otto-Hahn-Gymnasium<br />

Pelle Marten<br />

Lorenz<br />

10 Jahre<br />

Otto-Hahn-Gymnasium


102<br />

FLOPPI, PELLE UND KO<br />

"Floppi, Pelle <strong>und</strong> Ko"<br />

„Schau mal, das schöne Fachwerkhaus“, me<strong>in</strong>te Clara.<br />

„Ja, ist das aus dem 15. Jahrh<strong>und</strong>ert?“, fragte <strong>Fietje</strong>.<br />

„Natürlich“, plapperte <strong>Arti</strong>.<br />

„Lass uns re<strong>in</strong>gehen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Kakao tr<strong>in</strong>ken“, sagte Clara.<br />

Als sie dr<strong>in</strong> waren, w<strong>und</strong>erte sich <strong>Fietje</strong>, weil es leer war <strong>und</strong><br />

alle Stühle hochgestellt waren. E<strong>in</strong> alter Mann saß auf e<strong>in</strong>em<br />

Stuhl <strong>und</strong> hob verw<strong>und</strong>ert den Kopf als sie e<strong>in</strong>traten.<br />

„Was macht ihr denn hier?“, fragte er.<br />

„Wir wollten hier e<strong>in</strong>en Kakao tr<strong>in</strong>ken“, antwortete<br />

Clara.<br />

Der Mann me<strong>in</strong>te: „<strong>Die</strong>se Gaststätte<br />

ist doch schon seit dem letzten<br />

Jahr geschlossen. Wir s<strong>in</strong>d jetzt<br />

e<strong>in</strong> Restaurant <strong>und</strong> haben noch<br />

nicht geöffnet. Aber ich kann<br />

euch trotzdem etwas br<strong>in</strong>gen.“<br />

„Das ist aber sehr nett. Wir<br />

würden dann gern zwei<br />

Kakao <strong>und</strong> zwei belegte<br />

Körnerbrötchen nehmen“,<br />

sagte <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> zw<strong>in</strong>kerte<br />

Clara zu.<br />

Nachdem sie sich gestärkt hatten, me<strong>in</strong>te <strong>Fietje</strong>: „Lasst uns<br />

jetzt e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Busr<strong>und</strong>fahrt machen.“<br />

„Da kann ich leider nicht mitkommen. Ich geh kurz <strong>in</strong> die Stadt<br />

<strong>und</strong> dann zu e<strong>in</strong>er Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>“, sagte Clara.<br />

„Okay, komm <strong>Arti</strong>“, sagte <strong>Fietje</strong>. „Ab zur nächsten Bushaltestelle.<br />

Wir sehen uns, Clara.“<br />

Etwas später stiegen sie <strong>in</strong> die 12432 e<strong>in</strong>.<br />

„Schau mal, hier ist e<strong>in</strong> schöner Platz“, sagte <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> flog auf<br />

e<strong>in</strong>e Festhaltestange. <strong>Fietje</strong> setzte sich unter ihn. Fünf Stationen<br />

später stiegen sie aus. Sie g<strong>in</strong>gen den Maschmühlenweg<br />

h<strong>in</strong>unter <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong> sah e<strong>in</strong>e riesengroße graue Kugel. Nicht<br />

weit davon entfernt entdeckte er das Tor zum E<strong>in</strong>gang e<strong>in</strong>es<br />

Werksgeländes. Was war das denn nun wieder?<br />

Als sie h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> kamen, fand gerade e<strong>in</strong>e Führung<br />

statt. <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> mischten sich unter die<br />

Besucher, die gerade e<strong>in</strong> altes Büro besichtigten.<br />

E<strong>in</strong> Mitarbeiter erklärte ihnen: „Von<br />

hier aus kann man den Kugelgasbehälter<br />

überwachen, denn es haben schon Leute<br />

auf ihn geschossen <strong>und</strong> Bomben-<br />

Attrappen darunter gelegt.“<br />

Kugelgasbehälter<br />

Der Kugelgasbehälter dient<br />

als Notfall-Gasspeicher.<br />

Überwacht werden Druck <strong>und</strong><br />

Temperatur <strong>und</strong> ob alle Werte den<br />

103<br />

Normen/Vorschriften entsprechen.


104<br />

FLOPPI, PELLE UND KO<br />

Während er das sagte deutete er auf viele kle<strong>in</strong>e Monitore<br />

an der Wand. „Weil Erdgas nicht riecht <strong>und</strong> geschmacklos ist,<br />

fügen wir ihm e<strong>in</strong>en starken Geruchsstoff zu“, sagte der<br />

Mann <strong>und</strong> reichte e<strong>in</strong>en Stift herum. Als der Stift bei <strong>Fietje</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Arti</strong> ankam, rümpften sie die Nase.<br />

Gasodor S-Free<br />

Der neue Geruchsstoff enthält<br />

heute ke<strong>in</strong> Schwefel mehr,<br />

denn Schwefel ist schädlich für die<br />

Umwelt. Mit dem Schwefelzusatz<br />

roch Erdgas früher nach faulen<br />

Eiern.<br />

105<br />

„Das riecht ja komisch!“, platzte es aus <strong>Arti</strong> heraus.<br />

„Der Geruchsstoff wird Gasodor S-Free genannt“, fuhr der<br />

Mann fort. „Es riecht wie Lösungsmittel.“<br />

E<strong>in</strong>e Frau fragte, warum es so wichtig sei, dem Gas diesen<br />

Geruchsstoff h<strong>in</strong>zuzufügen.<br />

Darauf erwiderte der Mann: „Damit man sofort bemerkt,<br />

wenn Gas austritt. Das ist sehr gefährlich. Gas alle<strong>in</strong> kann<br />

zwar nicht explodieren, aber <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Sauerstoff<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Zündquelle, zum Beispiel e<strong>in</strong>em elektrischen Gerät,<br />

kann e<strong>in</strong>e Explosion entstehen. Deswegen dürfen sie ke<strong>in</strong>e<br />

Fotoapparate mit <strong>in</strong> den Gashochdruckraum nehmen, den<br />

wir gleich besichtigen“, me<strong>in</strong>te der Mann vom Gaswerk.<br />

Gas kann<br />

SEHR gefährlich<br />

se<strong>in</strong>!


106<br />

FLOPPI, PELLE UND KO<br />

107<br />

36<br />

explosiv =<br />

leicht<br />

explodierend<br />

In der Gashochdruckanlage war es sehr laut. Der Mann sagte:<br />

„Nehmen sie bitte Ohrenstöpsel aus dem Ohrenstöpselspender!“<br />

<strong>Die</strong> Besucher drängten sich um den Mann, um verstehen zu<br />

können, was er erklärte. Leider standen <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> weit<br />

h<strong>in</strong>ten <strong>und</strong> bekamen kaum etwas mit.<br />

Sie schauten sich um. In dem Raum gab es viele gelbe <strong>und</strong><br />

graue Rohre mit Hebeln <strong>und</strong> Drehknöpfen. Wenn es nur nicht<br />

so laut gewesen wäre! Dann hätten <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> erfahren,<br />

was es mit all diesen Rohren auf sich hatte.<br />

Als sie den Raum wieder verließen, sagte <strong>Arti</strong>: „Alles sehr<br />

<strong>in</strong>teressant, besonders diese Wörter.“<br />

„Me<strong>in</strong>st du explosiv <strong>und</strong> Gashochdruckanlage?“, gr<strong>in</strong>ste <strong>Fietje</strong>.<br />

„Ja, ja… genau!“, plapperte <strong>Arti</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Gruppe kam auch h<strong>in</strong>terher. Sie wollten noch etwas anderes<br />

besichtigen <strong>und</strong> waren auf dem Weg zu e<strong>in</strong>em riesigen<br />

Kugelgasbehälter als e<strong>in</strong> paar dicke Regentropfen fielen. <strong>Arti</strong><br />

verschwand schnell im Skateboard <strong>und</strong> der Mann sprach <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong> Handy: „Stellen Sie bitte den Sicherungsalarm aus!“<br />

Ke<strong>in</strong>er bemerkte, wie sich zwei Männer mit Zyl<strong>in</strong>der unter die<br />

Besucher mischten. Der Mann erklärte gerade: „Jedes Jahr<br />

muss der Kugelgasbehälter von außen überprüft werden <strong>und</strong><br />

alle 15 Jahre von <strong>in</strong>nen.“<br />

Sicherungsalarm<br />

37<br />

Sicherungsalarm<br />

=<br />

e<strong>in</strong> Alarm der<br />

e<strong>in</strong> Objekt/<br />

Gebäude<br />

sichert<br />

Explosiv<br />

Das Gelände<br />

ist abgesichert,<br />

unter anderem über<br />

Bewegungsmelder<br />

<strong>und</strong> Kameras.<br />

Kugelgasbehälter<br />

<strong>Die</strong> Wand der Gaskugel<br />

ist 3,5 cm dick. In ihr kann<br />

man 26.000 Kubikmeter Gas speichern.<br />

An sehr kalten Tagen werden<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er St<strong>und</strong>e <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen bis<br />

zu 50.000 Kubikmeter Erdgas verbraucht.<br />

Das s<strong>in</strong>d 50 Millionen Liter!


108<br />

FLOPPI, PELLE UND KO<br />

109<br />

Es hatte aufgehört zu regnen <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong> trocknete das<br />

Skateboard ab. Da kam <strong>Arti</strong> wieder zum Vorsche<strong>in</strong>, erschrak<br />

<strong>und</strong> krächzte: „Was ist das denn für e<strong>in</strong> riesiges Hühnerei?“<br />

„Das ist e<strong>in</strong> Kugelgasbehälter “, klärte <strong>Fietje</strong> ihn auf.<br />

„Ist da etwa Gas dr<strong>in</strong>?“, fragte <strong>Arti</strong> verwirrt.<br />

„Ne<strong>in</strong>“, erwiderte <strong>Fietje</strong>, „der Mann hat erklärt, dass der<br />

Behälter mittlerweile außer Betrieb ist. Nur bei Reparaturen<br />

wird er noch benutzt, um das Gasnetz zu unterstützen.“<br />

<strong>Die</strong> zwei dunklen Gestalten, die sie die ganze Zeit beobachteten,<br />

hatten <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> noch immer nicht bemerkt.<br />

Aber Clara g<strong>in</strong>g ohne Umschweife h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Schnell vergaß <strong>Fietje</strong><br />

se<strong>in</strong>e Sorgen.<br />

<strong>Arti</strong> putzte gerade se<strong>in</strong> Gefieder <strong>und</strong> merkte nicht, dass<br />

Clara <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong> zum Hochdruckraum g<strong>in</strong>gen.<br />

Da kam ihnen Clara entgegengerannt. <strong>Fietje</strong> freute sich <strong>und</strong><br />

rief: „Woher wusstest du, dass wir hier s<strong>in</strong>d.“<br />

„Ich arbeite heute hier. Ist die Führung schon vorbei?“, entgegnete<br />

sie.<br />

„Ja, du hast sie gerade verpasst“, erwiderte <strong>Fietje</strong> traurig.<br />

Doch fiel Clara etwas auf: „<strong>Die</strong> Tür zur Gashochdruckanlage<br />

ist offen. Wollen wir re<strong>in</strong>gehen <strong>und</strong> uns<br />

den Raum noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Ruhe anschauen?“<br />

Für e<strong>in</strong>en kurzen Moment hatte<br />

<strong>Fietje</strong> e<strong>in</strong> ungutes Gefühl, weil der Mann<br />

von vorh<strong>in</strong> plötzlich wie vom Erdboden<br />

verschluckt war.


110<br />

FLOPPI, PELLE UND KO<br />

111<br />

Nun hatte <strong>Fietje</strong> endlich die Gelegenheit, sich den Raum anzuschauen,<br />

denn vorh<strong>in</strong> waren so viele Leute im Weg.<br />

Das Licht spiegelte sich <strong>in</strong> den vielen Rohren <strong>und</strong> Clara sah alles<br />

genau an, so, als ob sie etwas überprüfen wollte.<br />

„<strong>Die</strong> grauen Rohre die Filter. Und schau mal, hier ist e<strong>in</strong> Thermometer!<br />

<strong>Die</strong> Düsen können zufrieren, wenn das Gas M<strong>in</strong>ustemperaturen<br />

hat. Deshalb muss es vorgeheizt werden.“<br />

<strong>Fietje</strong> war begeistert von dem, was Clara alles wusste <strong>und</strong><br />

hörte ihr gespannt zu. „Und diese Zähler, die wie Uhren aussehen...,<br />

die zeigen an, wie hoch der Druck <strong>in</strong> den Rohren ist."<br />

Da hörte <strong>Fietje</strong> auf e<strong>in</strong>mal Schritte <strong>und</strong> wollte Clara warnen.<br />

Doch dann war alles schwarz.<br />

Als Clara den dumpfen Schlag hörte, g<strong>in</strong>g auch augenblicklich<br />

das Licht im Gebäude aus <strong>und</strong> sie vernahm, wie die Tür zugeschlagen<br />

wurde.<br />

„<strong>Fietje</strong>! Was ist passiert?“, schrie sie aufgebracht <strong>und</strong> versuchte,<br />

sich <strong>in</strong> der Dunkelheit zu orientieren.<br />

Zur gleichen Zeit suchte <strong>Arti</strong> nach <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> Clara. Plötzlich<br />

hörte er Geräusche aus dem Hochdruckraum.<br />

„Sie könnten doch da dr<strong>in</strong> se<strong>in</strong>“, überlegte er. „ <strong>Fietje</strong>, bist du da<br />

dr<strong>in</strong>?“, rief er besorgt. Es kam ke<strong>in</strong>e Antwort, denn <strong>Fietje</strong> war<br />

immer noch bewusstlos <strong>und</strong> Clara versuchte, ihn aufzuwecken.<br />

Fast alle E<strong>in</strong>wohner<br />

von Gött<strong>in</strong>gen werden<br />

mit Erdgas versorgt!<br />

Es gibt 120.000 Erdgas<br />

K<strong>und</strong>en <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen.<br />

Der Druck muss zuerst<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Übernahmestation<br />

von 64 auf 17 bar<br />

abgesenkt werden. Damit das<br />

Gas <strong>in</strong> den Haushalten genutzt<br />

werden kann, muss der Druck<br />

über andere Anlagen noch<br />

e<strong>in</strong>mal von 17 bar auf 22 mbar<br />

(Millibar) reduziert werden.


112<br />

FLOPPI, PELLE UND KO<br />

113<br />

Alle<strong>in</strong> flog <strong>Arti</strong> <strong>in</strong> der Anlage umher. Er glaubte se<strong>in</strong>en Augen<br />

nicht zu trauen. Nur e<strong>in</strong> paar Meter weiter standen Herr<br />

Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu.<br />

<strong>Die</strong> beiden Agenten aus Sprachlos-Land hielten e<strong>in</strong>en Sack <strong>in</strong><br />

den Händen <strong>und</strong> kamen auf ihn zu.<br />

„Nicht schon wieder!“, entfuhr es ihm.<br />

Plötzlich standen sie vor <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> hielten<br />

ihm den Sack h<strong>in</strong>. Als er ke<strong>in</strong>e Anstalten<br />

machte, <strong>in</strong> den Sack zu steigen, stülpten<br />

sie ihm den Sack über den Kopf.<br />

versucht, die Tür aufzumachen.<br />

<strong>Fietje</strong> stand auf <strong>und</strong> beäugte noch e<strong>in</strong>mal neugierig die vielen<br />

Knöpfe <strong>und</strong> Hebel. Er fragte sich, was wohl passieren würde,<br />

wenn er e<strong>in</strong>en davon betätigen würde.<br />

„Ne<strong>in</strong>, das lass ich mal lieber se<strong>in</strong>. Nicht, dass am Ende noch<br />

der Raum <strong>in</strong> die Luft fliegt“, murmelte er vor sich h<strong>in</strong>. Er<br />

dachte an <strong>Arti</strong>. Was, wenn Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> M<strong>und</strong>zu ihm bereits<br />

Federn ausgerissen hatten? <strong>Fietje</strong> sah sich ängstlich noch<br />

e<strong>in</strong>mal um. Er schaute ratlos zu Clara h<strong>in</strong>über.<br />

Sie wussten, dass es ke<strong>in</strong>en Fluchtweg gab. Es gab weder<br />

Fenster noch e<strong>in</strong>en Schlüssel für die abgeschlossene Tür.<br />

38<br />

beäugen =<br />

anschauen<br />

Als <strong>Arti</strong> die Augen wieder öffnete,<br />

war es dunkel. Er fühlte sich e<strong>in</strong>sam<br />

<strong>und</strong> alle<strong>in</strong>.<br />

beäugen<br />

Als <strong>Fietje</strong> endlich wieder<br />

zu sich kam, hatte Clara<br />

bereits das Licht wieder<br />

angestellt <strong>und</strong> vergeblich<br />

Nicht<br />

schon<br />

wieder!<br />

<strong>Die</strong> Geräte<br />

dürfen nur von<br />

Profis bedient<br />

werden!


114<br />

FLOPPI, PELLE UND KO<br />

„Wie sollen wir jemals wieder hier herauskommen?“, fragte<br />

<strong>Fietje</strong>.<br />

Er wollte gerade weiter jammern, dass sie hier verhungern<br />

würden, als er über se<strong>in</strong>e eigenen Füße stolperte.<br />

Wenn er sich nicht noch im letzten Moment mit den Händen<br />

an den Rohren abgefangen hätte, wäre er mit dem Kopf auf<br />

e<strong>in</strong> hartes Rohr gefallen. „Glück gehabt“, dachte er.<br />

Aber beim Sturz hatte er versehentlich e<strong>in</strong>en der Knöpfe<br />

betätigt. Es war e<strong>in</strong>er, der etwas anders aussah als die anderen<br />

Knöpfe, nämlich eckig, blau <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>.<br />

<strong>Fietje</strong> wich ängstlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ecke zurück. <strong>Die</strong> Rohre wurden<br />

langsam dicker, blähten sich geradezu auf.<br />

Gas trat aus. Man konnte es riechen.<br />

„Oh ne<strong>in</strong>!“, rief <strong>Fietje</strong>. Als er den Geruch wahrnahm, musste<br />

er husten. Vor se<strong>in</strong>en Augen bildete sich e<strong>in</strong>e Gaswolke, die<br />

langsam auf den Boden sank.<br />

<strong>Fietje</strong> w<strong>und</strong>erte sich über das merkwürdige Verhalten des<br />

Gases. Es formte sich zu e<strong>in</strong>er Art Figur.<br />

„Hi!“, kam e<strong>in</strong>e gehauchte Stimme aus der Gas-Wolken-Figur.<br />

„W…wa...was“, stotterte <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> als er genauer h<strong>in</strong>sah,<br />

erkannte er, dass aus dem Gas viele kle<strong>in</strong>e Männchen mit<br />

riesigen Ohren hervorrannten. Clara an der Tür brachte ke<strong>in</strong><br />

Wort heraus.<br />

„Wer seid ihr denn?“, fragte <strong>Fietje</strong> ungläubig <strong>und</strong> starrte die<br />

sonderbaren Männchen an.<br />

„Wir s<strong>in</strong>d die Herrscher über die Gaswelt <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen“, rief<br />

der kle<strong>in</strong>e Kobold, „<strong>und</strong> ich b<strong>in</strong> Floppi, der Anführer.“<br />

115<br />

oh<br />

ne<strong>in</strong>!


116<br />

FLOPPI, PELLE UND KO<br />

117<br />

<strong>Fietje</strong> dachte, er sehe Gespenster, rieb sich die Augen <strong>und</strong><br />

sah noch e<strong>in</strong>mal h<strong>in</strong>. Aber die merkwürdigen Kobolde waren<br />

immer noch da.<br />

„Du hast den Knopf betätigt, der uns aus den Gasrohren holt.<br />

Also wozu brauchst du uns?“<br />

Der Anführer der Kobolde sah <strong>Fietje</strong> fragend an.<br />

„Wir s<strong>in</strong>d hier e<strong>in</strong>gesperrt <strong>und</strong> müssen dr<strong>in</strong>gend raus, um<br />

unseren Fre<strong>und</strong> <strong>Arti</strong> zu f<strong>in</strong>den“, erwiderte <strong>Fietje</strong>.<br />

„So, so…na me<strong>in</strong>e Truppe <strong>und</strong> ich sehen mal, was wir machen<br />

können."<br />

Floppi <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e vielen Koboldfre<strong>und</strong>e steckten die Köpfe<br />

zusammen <strong>und</strong> tuschelten. Als die Kobolde fertig mit der<br />

Besprechung waren, rannten sie, ohne <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> Clara <strong>in</strong><br />

ihren Plan e<strong>in</strong>zuweihen, geradewegs auf die verschlossene<br />

Tür zu.<br />

Clara konnte gerade noch zur Seite spr<strong>in</strong>gen. Es waren m<strong>in</strong>destens<br />

100 Kobolde, die nun gegen die Tür drückten.<br />

„Natürlich!“ <strong>Fietje</strong> wurde mit e<strong>in</strong>em Mal optimistischer.<br />

„Ihr seid viele <strong>und</strong> das Gas übt Druck auf die Tür aus.“<br />

<strong>Die</strong> Kobolde liefen immer wieder gegen die Tür.<br />

Es knarrte <strong>und</strong> quietschte, dann gab das Schloss nach <strong>und</strong><br />

die Tür schwang auf.


118<br />

FLOPPI, PELLE UND KO<br />

119<br />

„Wahns<strong>in</strong>n“, staunte <strong>Fietje</strong>. Er konnte den Kobolden nicht<br />

genug danken.<br />

„Vielen, vielen Dank!“, sagte er immer wieder.<br />

„Nichts zu danken, wir machen das gerne“, riefen die Kobolde<br />

im Chor.<br />

„Wenn du nochmals unsere Hilfe brauchst, drücke e<strong>in</strong>fach<br />

den Knopf“, fügte Floppi noch h<strong>in</strong>zu.<br />

Clara stand wie angewurzelt da während <strong>Fietje</strong> losrannte,<br />

um <strong>Arti</strong> zu suchen. Dass nun aber auch die Ohrenstöpsel<br />

plötzlich lebendig wurden, bemerkte er nicht mehr.<br />

<strong>Die</strong> Kobolde warteten bei Clara, um auf sie aufzupassen.<br />

<strong>Fietje</strong> durchsuchte die Anlage, bis er zum Kugelgasbehälter<br />

kam. Er lauschte, da er glaubte, e<strong>in</strong>e Stimme gehört zu<br />

haben.<br />

„<strong>Arti</strong>, <strong>Arti</strong>?“, rief er, als er dort angekommen war.<br />

Hektisch versuchte er, den Kugelgasbehälter zu öffnen.<br />

Doch es klappte nicht. Da war wieder das leise Rufen.<br />

„<strong>Fietje</strong>, <strong>Fietje</strong>!“<br />

„<strong>Arti</strong>?“, rief <strong>Fietje</strong>.<br />

Er wusste, jetzt gab es nur noch e<strong>in</strong>en Ausweg. Er musste<br />

auf die Kugel steigen <strong>und</strong> dann von h<strong>in</strong>ten re<strong>in</strong>klettern.<br />

Sprosse für Sprosse stieg er die Außenleiter hoch. Als er<br />

oben war, öffnete er e<strong>in</strong>e Luke. Sofort stieg ihm der Geruch<br />

von Lösungsmittel <strong>in</strong> die Nase.<br />

39<br />

Luke =<br />

Klappe,<br />

Fenster<br />

Wir<br />

machen<br />

das<br />

gerne!<br />

Luke


120<br />

FLOPPI, PELLE UND KO<br />

121<br />

„<strong>Arti</strong>“, rief er <strong>in</strong> den Kugelgasbehälter.<br />

„<strong>Fietje</strong>, ich b<strong>in</strong> hier“, rief e<strong>in</strong>e leise Stimme von weit her<br />

aus dem riesigen Hohlraum zurück.<br />

<strong>Fietje</strong> hörte Flügel schlagen, dann sah er se<strong>in</strong>en Fre<strong>und</strong>.<br />

Ganz verstört <strong>und</strong> um e<strong>in</strong> paar Schwanzfedern ärmer<br />

landete er auf <strong>Fietje</strong>s Arm. Vorsichtig setzte <strong>Fietje</strong> den<br />

König von Wort-Reich wieder auf den Boden.<br />

Doch vor der Kugel stellten sich ihnen Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong><br />

Mister M<strong>und</strong>zu <strong>in</strong> den Weg.<br />

Herr Ke<strong>in</strong>wort versuchte <strong>Arti</strong> zu erwischen, doch der<br />

flog über se<strong>in</strong>en Kopf h<strong>in</strong>weg. Aber dann wurden se<strong>in</strong>e<br />

Flügel plötzlich ganz schwer <strong>und</strong> er fiel. Vermutlich hatte<br />

er zu lange <strong>in</strong> der Kugel gesessen, wodurch ihm schw<strong>in</strong>delig<br />

war. <strong>Fietje</strong> konnte ihn gerade noch auffangen.<br />

Sie rannten <strong>in</strong> den Raum <strong>und</strong> schlossen die Tür fest zu.<br />

Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu hämmerten dagegen.<br />

Da tauchte vor ihnen e<strong>in</strong>er der Kobolde auf <strong>und</strong> fletschte<br />

die Zähne. Erschrocken rannten die Ganoven weg.<br />

„Vielen Dank!“, sagte <strong>Fietje</strong> nun zum zweiten Mal zu den<br />

Kobolden.<br />

„Bitte schön“, kam es von Floppi, der sich die Ohren rieb.<br />

<strong>Fietje</strong> sah ihn verw<strong>und</strong>ert an. „Was ist los?“, fragte er.<br />

„Uns tun immer die Ohren weh, wenn wir hier s<strong>in</strong>d, weil es<br />

so laut ist.“<br />

„Da braucht ihr euch doch nur Ohrenstöpsel <strong>in</strong> die Ohren<br />

zu stecken!“, antwortete <strong>Fietje</strong>.<br />

„So geht das nicht weiter, ich muss e<strong>in</strong> Versteck für <strong>Arti</strong><br />

f<strong>in</strong>den“, dachte sich <strong>Fietje</strong>.<br />

Auf e<strong>in</strong>mal rannte jemand aus dem Hochdruckraum. Es<br />

war Floppi!<br />

„Hierher!“, rief Floppi, „hierher, <strong>in</strong> die Hochdruckstation!“


122<br />

FLOPPI, PELLE UND KO<br />

123<br />

„Aber, wo sollen wir die denn herbekommen?“<br />

„Na, aus dem Supermarkt, woher sonst?“, me<strong>in</strong>te <strong>Fietje</strong>.<br />

„Das sagst du so leicht. Schau uns doch mal an. Wir können<br />

doch unmöglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Supermarkt gehen.“<br />

„Nehmt doch die aus dem Spender“, sagte Clara <strong>und</strong> sah<br />

sich um. „Irgendwo muss er ja se<strong>in</strong>.“<br />

Geme<strong>in</strong>sam durchsuchten sie den Raum, Floppi durchsuchte,<br />

übereifrig wie er war, 50 km der Pipel<strong>in</strong>es.<br />

<strong>Arti</strong> rief ganz aufgeregt: „Regarde (guck mal)! Da, die Ohrenstöpsel!“<br />

Und alle liefen schnell zum Regal, das h<strong>in</strong>ter<br />

e<strong>in</strong>em der Rohre h<strong>in</strong>g.<br />

„Was ist das?“, murmelte <strong>Fietje</strong>.<br />

Viele leise Stimmen ertönten aus dem Spender mit den<br />

gelben Ohrenstöpseln. <strong>Die</strong>se bewegten sich plötzlich <strong>und</strong><br />

sahen zu den Fre<strong>und</strong>en auf.<br />

„Wer ist das?“, fragte Gustav Leseratte, e<strong>in</strong>er der Ohrenstöpsel.<br />

„Was wollt ihr? Hollo die Hip, Hollo die Hap“, dichtete das<br />

Ohrenstöpselchen Pelle.<br />

Der Kobold Floppi sagte: „Uns tun die Ohren weh, ohje,<br />

ohje. Wir waren auf der Suche nach euch. Nur ihr könnt<br />

uns helfen.“<br />

Der Ohrenstöpsel Oscar sagte: „Du bist doch e<strong>in</strong> Gaskobold.<br />

Bist du der E<strong>in</strong>zige? Wo s<strong>in</strong>d denn die anderen?“<br />

„<strong>Die</strong> s<strong>in</strong>d hier bei mir“, sagte Clara. „Sie erzählten mir<br />

gerade, wo das Erdgas herkommt. E<strong>in</strong> Teil davon kommt<br />

sogar aus Sibirien. Ist ja Wahns<strong>in</strong>n, wie weit das Gas<br />

transportiert wird!“<br />

40<br />

Pipel<strong>in</strong>es =<br />

lange<br />

Rohrleitungen<br />

die über<br />

<strong>und</strong> unter<br />

Land<br />

entlang führen<br />

Pipel<strong>in</strong>es


124<br />

DAS FLOPPI, MÄDCHEN PELLE LIESEL UND KO<br />

125<br />

„Wie spät ist es eigentlich?“,<br />

fragte <strong>Fietje</strong> an Clara gewandt.<br />

„Gleich 15 Uhr“, antwortete sie.<br />

„Oh ne<strong>in</strong>, me<strong>in</strong> Zug fährt bald. Wir müssen<br />

aufbrechen!“, rief <strong>Fietje</strong> erschrocken.<br />

„Wer wird aufgebrochen?“, flüsterte Ferdi ängstlich.<br />

<strong>Fietje</strong> stöhnte: „Es war geme<strong>in</strong>t, dass wir losgehen sollen."<br />

Nelli, e<strong>in</strong>e fe<strong>in</strong>e Ohrenstöpseldame, fiel vor Schreck <strong>in</strong> Ohnmacht,<br />

Pelle f<strong>in</strong>g sie gerade noch auf.<br />

„Immer wieder der Tollpatsch!“, begann <strong>Arti</strong>.<br />

„Ich will me<strong>in</strong>en Teddy f<strong>in</strong>den", jammerte jetzt Ferdi, e<strong>in</strong> zusammengeknautschter<br />

M<strong>in</strong>i-Ohrenstöpsel.<br />

„Ne<strong>in</strong>, wir müssen erst den Ohrenstöpsel-Spender wieder<br />

dranbauen“, widersprach Luke Ohrenstöpsel.<br />

Alle fassten mit an, <strong>und</strong> hatten ihn im Nu wieder aufgehängt.<br />

„<strong>Die</strong> Luft ist re<strong>in</strong>, die Agenten s<strong>in</strong>d weg“, me<strong>in</strong>te Floppi.<br />

Oscar <strong>und</strong> Pelle verknoteten jetzt die Schnürsenkel von <strong>Fietje</strong>.<br />

„Lasst das doch“, lachte <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> befreite sich.<br />

Alle Ohrenstöpsel stellten sich jetzt plötzlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe auf.<br />

„Ihr müsst euch beeilen, bis zum Bahnhof s<strong>in</strong>d es<br />

18910635489100 Ohrenstöpselschritte“, begann Pelle.<br />

Aber er wurde wieder e<strong>in</strong>mal von den anderen unterbrochen.<br />

Der Reihe nach verabschiedeten sich alle Ohrenstöpsel <strong>und</strong><br />

die Kobolde von <strong>Fietje</strong>, <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> Clara, wobei sie versprechen<br />

mussten, das Geheimnis der Hochdruckkammer für sich zu<br />

behalten.


126<br />

FLOPPI, PELLE UND KO<br />

127<br />

Als alle bereit zum Aufbruch waren, machten sie sich<br />

auf den Weg zum Bahnhof. Zum Glück war es nicht weit.<br />

Vor der Bahnhofshalle verabschiedete sich Clara von den<br />

beiden Fre<strong>und</strong>en.<br />

„Kommt uns doch bald wieder besuchen, aber lasst beim<br />

nächsten Mal die Sprachlos-Land-Agenten zuhause!“,<br />

sagte sie <strong>und</strong> küsste <strong>Fietje</strong> zum Abschied auf die Wange.<br />

Am Bahngleis wartete schon <strong>Fietje</strong>s Mutter auf ihn.<br />

<strong>Arti</strong> schlief <strong>in</strong> der Tasche se<strong>in</strong>er Kapuzenjacke.<br />

Geme<strong>in</strong>sam stiegen sie <strong>in</strong> den Zug zurück nach Hause.<br />

<strong>Fietje</strong> sah aus dem Fenster <strong>und</strong> dachte über das Erlebte<br />

nach. Er wusste, dass dies noch nicht das letzte Abenteuer<br />

<strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen gewesen war <strong>und</strong> dass er Clara, Flora,<br />

Professor Troffnick <strong>und</strong> die Katze M<strong>in</strong>ka wiedersehen<br />

würde. Er bl<strong>in</strong>zelte.<br />

„Da fällt mir e<strong>in</strong>... Ich weiß gar nicht, was nun aus dem<br />

Gänselisel geworden ist“, murmelte er vor<br />

sich h<strong>in</strong> ehe er e<strong>in</strong>schlief. Der Zug ratterte<br />

leise <strong>und</strong> regelmäßig.<br />

kommt uns<br />

doch bald<br />

wieder<br />

besuchen!


128<br />

FEDER-SCHATZ<br />

129<br />

Redewendungen <strong>und</strong> e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Mehr<br />

für De<strong>in</strong>en aktiven Wortschatz<br />

Redewendungen <strong>und</strong> Sprichwörter s<strong>in</strong>d so etwas wie “Sprachbilder“.<br />

Das können vollständige Sätze se<strong>in</strong> oder nur Teile von Sätzen. <strong>Die</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Wörter haben dabei oft e<strong>in</strong>e andere Bedeutung als zuerst gedacht.<br />

Sie geben meist Lebensweisheiten wieder <strong>und</strong> sagen <strong>in</strong> bildhafter Sprache<br />

etwas, das allgeme<strong>in</strong> bekannt ist.<br />

S. 38 | Nr. 10 auf freiem Fuß Redewendung | aus e<strong>in</strong>em Gefängnis entlassen<br />

S. 38 | Nr. 11 nächstbester, nächstbeste Adjektiv | räumlich als erstes kommend<br />

S. 40 | Nr. 12 <strong>Die</strong> Luft ist re<strong>in</strong>. Redewendung | Es besteht ke<strong>in</strong>e Gefahr mehr.<br />

S. 40 | Nr. 13 sich anschicken Verb | sich bereit machen<br />

S. 26 | Nr. 1 die Balustrade, -n Substantiv | e<strong>in</strong>e Art Geländer<br />

S. 40 | Nr. 14 <strong>in</strong> der Stimme schw<strong>in</strong>gen<br />

Redewendung | e<strong>in</strong> Gefühl ist anhand der<br />

Stimme zu erkennen<br />

S. 27 | Nr. 2 die Kab<strong>in</strong>e, -n<br />

Substantiv | hier: kle<strong>in</strong>er abgeteilter Raum, <strong>in</strong> dem sich die<br />

Toilette bef<strong>in</strong>det<br />

S. 51 | Nr. 15 unwirsch Adjektiv | mürrisch, unwillig<br />

S. 42 | Nr. 16 der Kompagnon, -s Substantiv | Kamerad<br />

S. 28 | Nr. 3 auf leisen Sohlen gehen Redewendung | schleichen, geräuschlos laufen<br />

S. 50 | Nr. 17 krass Adjektiv | begeisternd, großartig<br />

S. 28 | Nr. 4 der Beamte, -n Substantiv | Hüter der öffentlichen Ordnung<br />

S. 50 | Nr. 18 der Bursche, -n Substantiv | Knabe, Kerl, Junge<br />

S. 29 | Nr. 5 lärmend Adjektiv | laut <strong>und</strong> unruhig<br />

S. 50 | Nr. 19 der Broiler, -ø Substantiv | Brathähnchen<br />

S. 30 | Nr. 6 dämlich Adjektiv | ungeschickt<br />

S. 54 | Nr. 20 rütteln<br />

Verb | schnell (ruckweise) h<strong>in</strong> <strong>und</strong> her bewegen,<br />

heftig schütteln<br />

S. 54 | Nr. 21 zerknirscht Adjektiv | niedergeschlagen<br />

S. 31 | Nr. 7 entzückt Adjektiv | begeistert<br />

S. 56 | Nr. 22 mit gedämpfter Stimme Redewendung | leise, flüsternd<br />

S. 32 | Nr. 8 absonderlich Adjektiv | seltsam, ungewöhnlich<br />

S. 56 | Nr. 23 argwöhnisch Adjektiv | misstrauisch<br />

S. 36 | Nr. 9 die Seilbahn, -en<br />

Substantiv | Schwebebahn, deren Gondeln von<br />

e<strong>in</strong>em Zugseil mit Stromantrieb bewegt werden<br />

S. 57 | Nr. 24 das Fossil, Fossilien Substantiv |verste<strong>in</strong>erter Überrest von Tieren oder Pflanzen


130<br />

FEDER-SCHATZ<br />

131<br />

S. 58 | Nr. 25 das Exponat, -e Substantiv | Ausstellungsstück<br />

S. 111 | Nr. 40 das Visier, -e<br />

Substantiv | beweglicher, das Gesicht bedeckender<br />

Schutzhelm<br />

S. 59 | Nr. 26 das Präparat, -e<br />

Substantiv | getrocknete Pflanze oder ausgestopftes Tier als<br />

Lehrmittel<br />

S. 114 | Nr. 41 om<strong>in</strong>ös Adjektiv | bedenklich, zweifelhaft, berüchtigt<br />

S. 115 | Nr. 42 entgehen Verb | von jemandem, etwas unbemerkt bleiben<br />

S. 66 | Nr. 27 frustriert Adjektiv | enttäuscht<br />

S. 116 | Nr. 43 sonor Adjektiv | tief, klangvoll<br />

S. 70 | Nr. 28<br />

jemanden oder<br />

etwas mustern<br />

Verb | genau anschauen, gründlich untersuchen<br />

S. 116 | Nr. 44 grämen Verb | bekümmert se<strong>in</strong>, sich Gedanken machen<br />

S. 74 | Nr. 29 die Schrippe, -n Substantiv | e<strong>in</strong>faches Brötchen<br />

S. 127 | Nr. 45 der Jubel<br />

Substantiv | Bek<strong>und</strong>ung großer Freude durch<br />

Rufen, Jauchzen, Schreien<br />

S. 77 | Nr. 30 die Lanze, -n<br />

Substantiv | altertümliche Waffe mit e<strong>in</strong>er Spitze<br />

aus Metall<br />

S. 132 | Nr. 46 e<strong>in</strong>igermaßen Adverb | ungefähr<br />

S. 79 | Nr. 31 die Bude, -n Substantiv | Essensstand, Verkaufsstand<br />

S. 138 | Nr. 47 mühsam Adjektiv | mit viel Anstrengung<br />

S. 80 | Nr. 32 der Virtuose, -n Substantiv | Kenner der Musik<br />

S. 138 | Nr. 48 h<strong>in</strong>weg Adverb | darüber<br />

S. 80 | Nr. 33 die M<strong>und</strong>harmonika, -s Substantiv | volkstümliches Musik<strong>in</strong>strument<br />

S. 139 | Nr. 49 anrempeln<br />

Verb | (absichtlich) mit dem eigenen Körper<br />

gegen den Körper e<strong>in</strong>er anderen Person stoßen<br />

S. 80 | Nr. 34 das Akkordeon, -s<br />

Substantiv | Schifferklavier, volkstümliches<br />

Musik<strong>in</strong>strument<br />

S. 140 | Nr. 50 beschämt Adjektiv | voller Scham<br />

S. 81 | Nr. 35 plappern Verb | viel <strong>und</strong> schnell reden<br />

S. 142 | Nr. 51 der Senat<br />

Substantiv | Landesregierung der Stadtstaaten<br />

Hamburg, Bremen <strong>und</strong> Berl<strong>in</strong><br />

S. 85 | Nr. 36 seidig Adjektiv | weich, geschmeidig<br />

S. 145 | Nr. 52 sich gedulden Verb | abwarten<br />

S. 98 | Nr. 37 die Tarnung, -en Substantiv | Verkleidung, Kostüm, Fassade<br />

S. 149 | Nr. 53 die Vernehmung, -en Substantiv | Verhör<br />

S. 100 | Nr. 38 kreieren Verb | gestalten<br />

S. 151 | Nr. 54 zuversichtlich Adjektiv | hoffnungsvoll<br />

S. 100 | Nr. 39 ohne Umschweife Redewendung | ohne zu zögern, ohne zu umsegeln<br />

S. 154 | Nr. 55 ers<strong>in</strong>nen Verb | sich ausdenken


132<br />

DANKE für<br />

den Blick h<strong>in</strong>ter<br />

die Kulissen!<br />

So war`s<br />

bei Wasser<br />

133<br />

So war`s bei<br />

Fernwärme


134<br />

135<br />

DANKE für<br />

den Blick h<strong>in</strong>ter<br />

die Kulissen!<br />

So war`s<br />

bei Strom<br />

So war`s<br />

bei Gas


136<br />

<strong>Die</strong> Autoren aus Jena<br />

schreiben ihre Geschichten<br />

weiter <strong>in</strong> ihren AGs.<br />

Viel Spaß dabei!<br />

Erfahre mehr <strong>und</strong><br />

schreib mit!


138<br />

139<br />

Unser herzlichstes Danke!<br />

<strong>Die</strong>ser K<strong>in</strong>derroman ist etwas ganz Besonderes. Er hat nicht nur 42 AutorInnen.<br />

<strong>Die</strong>se gehören zudem noch zu den jüngsten Roman-AutorInnen Deutschlands.<br />

Allen voran gilt deshalb unser Dank den Gött<strong>in</strong>ger Jung-AutorInnen, die mit ihrer Fantasie<br />

der Geschichte ihre ganz eigene Handschrift verliehen haben <strong>und</strong> ihre wertvolle Arbeit an das<br />

kommende Autoren-Team aus Usbekistan weitergeben. Wir s<strong>in</strong>d gespannt auf alle Erlebnisse von<br />

<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong>, die aus euren Geschichten noch erwachsen werden!<br />

Dicht darauf folgen die Gött<strong>in</strong>ger Personen <strong>und</strong> Institutionen, die mit Vertrauen<br />

<strong>und</strong> Tatendrang die Entstehung des Romans über die Stadt unterstützt haben.<br />

Danke für die Führungen bei den Stadtwerken Gött<strong>in</strong>gen:<br />

Unternehmenskommunikation <strong>und</strong> Medien: Claudia Weitemeyer (Planung <strong>und</strong> Projektorganisation)<br />

Geschäftsbereich Strom: Rüdiger He<strong>in</strong>e<br />

Geschäftsbereich Gas: Engelbert Husung<br />

Geschäftsbereich Fernwärme: Thomas Rode<br />

Geschäftsbereich Wasser: Fredi Kunkel<br />

Danke für die Planung der Schreibwerkstätten:<br />

Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium: Angelika Reese; Dr. Friederike Worthmann; Doreen Kuhlencord<br />

Otto-Hahn-Gymnasium: Esther Rauhaus<br />

Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule: Ursula Rath-Wolf; Gabriele Brunw<strong>in</strong>kel; Sonia Echegoyen<br />

Danke für die Bereitstellung der Fotos <strong>und</strong> Foto-Genehmigungen:<br />

Unternehmenskommunikation <strong>und</strong> Medien: Claudia Weitemeyer (Planung <strong>und</strong> Projektorganisation)<br />

Ganz persönlich:<br />

Den Eltern der Jung-AutorInnen, allen Familien <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en, die so zahlreich hier nicht namentlich<br />

aufgeführt werden können, möchten wir unseren allerherzlichsten Dank ausdrücken! Begleitet uns<br />

auch weiterh<strong>in</strong> <strong>und</strong> lasst euch auf die Schatzsuche unserer Helden mitnehmen!<br />

Das <strong>Federsammler</strong>-Team


Bildnachweis<br />

18, 155 Berl<strong>in</strong>er Hauptbahnhof, © Aimée Torre Brons<br />

19, 44-47 U-Bahn, © Aimée Torre Brons<br />

20-21, 24-31, 132-133 Sartre-Gymnasium Berl<strong>in</strong>-Hellersdorf, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />

32-33, 74 Jugendherberge Berl<strong>in</strong> Ostkreuz, © Jugendherberge<br />

Berl<strong>in</strong> Ostkreuz gGmbH<br />

34-35, 37 Wuhleweg <strong>und</strong> IGA, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />

38-41 Labyr<strong>in</strong>th, © Marlene Wallnisch<br />

42 Orientalischer Garten, Gärten der Welt, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />

43 Kirschblüte Japanischer Garten, © Grün Berl<strong>in</strong>, flickr<br />

48-49 U-Bahn Alexanderplatz, © visitBerl<strong>in</strong>, Foto: Wolfgang<br />

Scholvien, flickr<br />

50 Fernsehturm, © Marlene Wallnisch<br />

51-53, 62 Fernsehturm, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />

54-56, 58-59 Museum für Naturk<strong>und</strong>e, © Carola Radke, Museum für<br />

Naturk<strong>und</strong>e Berl<strong>in</strong><br />

60-61 Brandenburger Tor, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />

62 Berl<strong>in</strong>er Dom <strong>und</strong> Brandenburger Tor, © Marlene<br />

Wallnisch<br />

64-69 Deutsches Technikmuseum <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, © SDTB / Fotos:<br />

Clemens Kirchner<br />

70 Day 28 - 1/28/12: My First PC, © Neil R, flickr<br />

71 U-Bahn, © Marlene Wallnisch<br />

74-75, 122 S-Bahn, © Sabr<strong>in</strong>a Apitz<br />

75 Bus, © Nika Kramer<br />

76-77 Brandenburger Tor, © Marlene Wallnisch<br />

78-79 Pariser Platz, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />

80 Currywurst, © Marlene Wallnisch<br />

82 Weltzeituhr, © <strong>Die</strong> <strong>Federsammler</strong>, Antje Hübner<br />

84 Weltzeituhr, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />

86-87 Alexanderplatz, © Sascha Kohlmann, flickr<br />

88-89 Berl<strong>in</strong>, Französische Strasse, © Wilhelm Rosenkranz,<br />

flickr<br />

89 taxi and taxi sign, © Benjam<strong>in</strong> Kerensa, flickr<br />

90-94, 97, 99-103 Bunte Schokowelt Berl<strong>in</strong>, © RITTER SPORT<br />

93-95, 101, 104, 106 Bunte Schokowelt Berl<strong>in</strong>, Regal, Infotafeln,<br />

Gruppenfotos, © Aimée Torre Brons<br />

96-98, 104-105 Bunte Schokowelt Berl<strong>in</strong>, Schokoladenwerkstatt, © Dr.<br />

Antonia Wenzel<br />

103 Schokoladentafeln r.u., © <strong>Federsammler</strong>, Antje Hübner<br />

107, 109-113, 117-119, 121 FEZ, © FEZ-Berl<strong>in</strong>, Fotos: Michael L<strong>in</strong>dner<br />

107, 114, 116-118, 120-121 FEZ, Willkommensschild, Stressmasch<strong>in</strong>e, Wand mit<br />

Hochzeitsfotos, Tomatenfisch, Luftballons,<br />

Schülerausflug, © Aimée Torre Brons<br />

124-127 Olympiastadion, © Meyke Keddi<br />

128-129 Sp<strong>in</strong>de, © <strong>Die</strong> <strong>Federsammler</strong>, Kerst<strong>in</strong> Zippel<br />

134 Satre-Gymnasium Berl<strong>in</strong>-Hellersdorf, © Dr. Antonia<br />

Wenzel<br />

135-140 S-Bahn <strong>und</strong> Hackescher Markt © Nika Kramer<br />

142-143 Rotes Rathaus, © Nika Kramer<br />

144-145, 147 Marienkirche, Neptunbrunnen <strong>und</strong> Spreeufer, ©<br />

Marlene Wallnisch<br />

148-149 Mustafa’s Gemüse Kebap, © Nika Kramer<br />

150 Straße, © Marlene Wallnisch<br />

151-153 Lagerhalle, © Nika Kramer

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