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Kraaah, kraaah!
<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen
Impressum<br />
<strong>Die</strong> <strong>Federsammler</strong><br />
<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen<br />
1. Auflage 2016<br />
©KlangbildVerlag, Jena<br />
Konzept & Projektleitung: Antje Hübner<br />
Hrsg.: Jugend will… geme<strong>in</strong>nützige GmbH / <strong>Die</strong> <strong>Federsammler</strong><br />
Jung-AutorInnen aus dem Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium:<br />
Jule Blömer; Daria Br<strong>in</strong>kwerth; Birte Gerke; Sophie Herdt; Theda Hesse; L<strong>in</strong>a Hilke; Merle Hilterhaus; Elias<br />
Manuel Karnagel; Cosma Kraft; Hannes Josua Kramer; Marie Sophie Leisker; Melanie Madlenscha; Luise<br />
Anthea Mank; Kim Cora Michler; Rita Nizamova; Antonia Oberdieck; Carol<strong>in</strong>e Rump; Nelli Salgado Scharf;<br />
Shari Salzmann; Amila Scherpenbach; Johanna Ste<strong>in</strong>born; Liv Helena Tech; Lilly von Eynatten, Klara Meera<br />
Wunschelmeier<br />
Jung-AutorInnen aus dem Otto-Hahn-Gymnasium:<br />
Oscar Baur; Merle Borcherd<strong>in</strong>g; Charlotte Josef<strong>in</strong>e Knecht; Lena L<strong>in</strong>denthal; Pelle Marten Lorenz; Clarissa<br />
Müller; Naima Reichardt; Joseph<strong>in</strong>e Sandkuhl; Annuschka Seeckts; Ferd<strong>in</strong>and Toischer; Klara Walde<br />
Jung-AutorInnen aus der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule:<br />
Marlene Cherouny; Nele Keveloh; Lilith Leschke; Darja Rizo Wellmann; Charlotte Rust; Pia Sandvoß; Marv<strong>in</strong><br />
Struck<br />
Jung-Autor<strong>in</strong> aus der Montessori-Schule: Mareile Kuhlencord<br />
Onl<strong>in</strong>e-Autoren (<strong>Fietje</strong>s Tagebuch):<br />
Yannik Ambrusits, Anneka Bäßler, Sarah Landschütz, Xenia Lütjohann<br />
<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> <strong>in</strong><br />
Gött<strong>in</strong>gen<br />
Co-Autoren: Ina Haun, Antje Hübner, Annika-Susan Leicht, Marlene Wallnisch<br />
Redaktion/Werkstattleiter: Ina Haun, Antje Hübner, Annika-Susann Leicht, Marlene Wallnisch<br />
Lektorat: Antje Hübner<br />
Illustration & Satz: Maria Suckert, Weimar<br />
Umschlag: Maria Suckert, Weimar<br />
Gedruckt <strong>in</strong> Deutschland bei Pressel, Remshalden<br />
Der Abdruck der Geschichten erfolgte mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung der Urheber <strong>und</strong> ihrer<br />
Erziehungsberechtigten. Vielen Dank!<br />
<strong>Die</strong> Handlungskulissen der Geschichte s<strong>in</strong>d reale Orte. <strong>Die</strong> Handlung selbst sowie <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung stehende<br />
Personen <strong>und</strong> Namen s<strong>in</strong>d frei erf<strong>und</strong>en.<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
ISBN 978-3-9816821-6-8<br />
www.federsammler.de
Unsere<br />
Onl<strong>in</strong>e-Autoren:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Federsammler</strong>-Community<br />
"Dennis"<br />
Dennis Lafeld<br />
15 Jahre<br />
Jena<br />
"Gipsbe<strong>in</strong>"<br />
F<strong>in</strong>ja<br />
Körner<br />
11 Jahre<br />
Jena<br />
"Clara"<br />
Clara<br />
Mühlig<br />
9 Jahre<br />
Jena<br />
<strong>Die</strong> Internetseite der<br />
<strong>Federsammler</strong>
6<br />
7<br />
<strong>Fietje</strong>s Tagebuch<br />
Feder-Schätze<br />
<strong>Fietje</strong> erzählt se<strong>in</strong>em Tagebuch, wie er <strong>und</strong><br />
<strong>Arti</strong> von e<strong>in</strong>er Stadt <strong>in</strong> die nächste gelangten.<br />
<strong>Die</strong>s ist jeweils die E<strong>in</strong>gangsgeschichte e<strong>in</strong>es<br />
jeden <strong>Federsammler</strong>-Bandes.<br />
Wie cool!<br />
Wenn du möchtest, kannst du auch Autor<br />
der <strong>Federsammler</strong>-Reihe werden.<br />
De<strong>in</strong> Buch ist nicht „nur“ e<strong>in</strong> Buch!<br />
Auf manchen Seiten fliegen Federn.<br />
Das s<strong>in</strong>d Begriffe oder Namen, die dir<br />
Wort aus dem Text<br />
TECNANJA schenkt. Am Ende der Geschichte kannst du diesen<br />
Feder-Schatz noch e<strong>in</strong>mal überblicken.<br />
Hier erfährst du mehr über die Erf<strong>in</strong>dungen der Stadt Jena.<br />
In welcher Stadt die beiden Helden bald<br />
se<strong>in</strong> werden <strong>und</strong> wie du mitschreiben<br />
kannst, erfährst du unter<br />
www.federsammler-community.de<br />
Melde dich an, schreibe mit anderen am<br />
neuen Tagebuch-E<strong>in</strong>trag <strong>und</strong> werde damit Autor<br />
des nächsten <strong>Federsammler</strong>-Bandes!<br />
Frag de<strong>in</strong>en Lehrer oder Schreib uns unter: ag@federsammler.de<br />
Als Dankeschön erhältst du de<strong>in</strong> eigenes<br />
druckfrisches Buch.<br />
E<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong><br />
richtiger<br />
Autor se<strong>in</strong>!<br />
ERFAhRE MEHR Über die<br />
<strong>Federsammler</strong>-Community<br />
Schreib Mit unter<br />
TECnanja.de
8<br />
WER IST WER?<br />
Sprachlos-Land<br />
Wort-Reich<br />
<strong>Fietje</strong> ist e<strong>in</strong> ganz normaler<br />
Junge. Er ist 12 Jahre alt <strong>und</strong><br />
kommt aus Jena.<br />
Zusammen mit se<strong>in</strong>em Papagei<br />
<strong>Arti</strong> erlebt der Skater viele Abenteuer.<br />
Der Vogel <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Federn<br />
brauchen oft se<strong>in</strong>e Hilfe.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit <strong>Arti</strong> ist <strong>Fietje</strong> auf<br />
der Flucht vor den Männern aus<br />
Sprachlos-Land.<br />
<strong>Arti</strong> ist e<strong>in</strong> Graupapagei. Er<br />
ist 1439 Jahre alt. Der König von<br />
Wort-Reich spricht 100 Sprachen.<br />
In jeder grauen Feder steckt e<strong>in</strong><br />
Wort. Trotzdem sucht der Papagei<br />
nach dem großen deutschen<br />
Sprachschatz. Überall sammelt er<br />
deutsche Wörter für se<strong>in</strong> Wort-<br />
Reich. In se<strong>in</strong>en roten Federn s<strong>in</strong>d<br />
se<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gswörter oder ganze<br />
Sprachen versteckt. Er ist sehr<br />
klug <strong>und</strong> weiß über Vieles bescheid.<br />
<strong>Fietje</strong>s Skateboard<br />
ist e<strong>in</strong> Zauber-Board. Es hört auf<br />
se<strong>in</strong>e <strong>und</strong> <strong>Arti</strong>s Befehle. <strong>Arti</strong> kann<br />
sich <strong>in</strong> dem Skateboard verstecken.<br />
Der Papagei kann h<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />
verschw<strong>in</strong>den, wenn <strong>Fietje</strong> es nass<br />
macht. Erst, wenn es trocken<br />
gerieben wird, kann <strong>Arti</strong> wieder<br />
herauskommen.<br />
Das Skateboard kann fliegen.<br />
Herr Ke<strong>in</strong>wort &<br />
Mister M<strong>und</strong>zu<br />
kommen aus Sprachlos-Land. Dort<br />
kann man ke<strong>in</strong>e Sprache sprechen.<br />
Sie sprechen nur e<strong>in</strong>e Sprache aus<br />
Gedanken. <strong>Die</strong> beiden Männer s<strong>in</strong>d<br />
h<strong>in</strong>ter <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> se<strong>in</strong>em Sprachschatz<br />
her. Sie versuchen, ihn für<br />
ihr Land zu fangen. Jedes Wort,<br />
also jede Feder, die sie von <strong>Arti</strong><br />
stehlen, sprechen sie laut aus.
<strong>in</strong>haltsverzeichnis<br />
<strong>Fietje</strong>s Tagebuch<br />
1. <strong>Die</strong> richtige Mischung<br />
2. <strong>Die</strong> Feder im Wasserrad<br />
3. Das Mädchen Liesel<br />
4. Troffnick <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ka<br />
5. Flora <strong>und</strong> Kabelsalat<br />
6. Floppi, Pelle <strong>und</strong> Ko<br />
10<br />
18<br />
36<br />
44<br />
60<br />
86<br />
102<br />
Feder-Schatz
12<br />
FIETJES TAGEBUCH<br />
Liebes Tagebuch,<br />
es ist ja nicht so, dass ich nicht gern<br />
mit Mama unterwegs wäre, aber ihr<br />
ständiges Gerede über Gött<strong>in</strong>gen, wo sie<br />
mal studiert hat, macht mich echt kirre!<br />
Und dann zeigt sie mir andauernd Scherenschnitte<br />
von sich früher <strong>und</strong> redet<br />
was von Märchen ...<br />
Naja <strong>und</strong> auf der anderen Seite wieder<br />
nörgelt sie immer wegen <strong>Arti</strong>. Dabei liebt<br />
sie es doch sonst immer so verspielt.<br />
Nun waren wir unterwegs nach Gött<strong>in</strong>gen.<br />
Mama redete unentwegt.<br />
Ich versuchte zu schlafen, doch Karpfi<br />
<strong>und</strong> Marie aus Berl<strong>in</strong> waren überall.<br />
In me<strong>in</strong>em Kopf, <strong>in</strong> den vorbeiziehenden<br />
Landschaften. Ständig sah ich die<br />
Glupsch-Augen dieses Orakel-Karpfens.
14<br />
FIETJES TAGEBUCH<br />
War er wirklich draußen vor dem Zug-<br />
enser <strong>und</strong> dr eru<br />
Wohl kaum! Ich bildete mir das e<strong>in</strong>.<br />
iee re arfi sreen is er<br />
da rae ri leise aus se<strong>in</strong>er e.<br />
Ich hatte ihn wie e<strong>in</strong> Kuscheltier h<strong>in</strong>ter<br />
mich gestopft.<br />
uns sche<strong>in</strong>bar etwas orkalte während wir<br />
im Zug saßen.<br />
Naja, vielleicht war ich auch e<strong>in</strong>fach zu<br />
müde. Berl<strong>in</strong> war schon etwas anstrengend<br />
<strong>und</strong> ja noch nicht soo lange her.<br />
ls i see <strong>in</strong> ann <strong>in</strong> aber ni<br />
ren urele i ri u. Me<strong>in</strong>e M<br />
slle a ni denen i ae elbsespräche.<br />
Werde e<strong>in</strong> <strong>Federsammler</strong>!<br />
Schreibe onl<strong>in</strong>e mit!<br />
iellei wlle uns arfi ewas saen.<br />
e<strong>in</strong>e er is d e<strong>in</strong> rael <strong>und</strong> rakel<br />
sagen voraus.<br />
as wird das wl <strong>in</strong> <strong>in</strong>en werden<br />
ar das e u der sle dass er<br />
www.federsammler-community.de/forum
16<br />
17<br />
Luise Anthea Mank<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Cosma Kraft<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Teil 1<br />
Wasser<br />
Amila Scherpenbach<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
geschrieben von:<br />
Jule Blömer<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Carol<strong>in</strong>e Rump<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Merle Hilterhaus<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Joseph<strong>in</strong>e Sandkuhl<br />
12 Jahre<br />
Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Merle Borcherd<strong>in</strong>g<br />
11 Jahre<br />
Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Theda Hesse<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Lilly von Eynatten<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium
18<br />
DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />
19<br />
"<strong>Die</strong> richtige Mischung"<br />
“Nächster Halt Gött<strong>in</strong>gen, Ausstieg <strong>in</strong> Fahrtrichtung<br />
l<strong>in</strong>ks“, krächzte e<strong>in</strong>e metallische Stimme durch den Zug.<br />
Bremsen quietschten <strong>und</strong> der Zug kam langsam zum<br />
Stehen.<br />
<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Mutter stiegen aus. <strong>Fietje</strong> hatte <strong>Arti</strong><br />
unter den Arm geklemmt. Se<strong>in</strong> Skateboard war <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em Rucksack verstaut.<br />
Musst du immer<br />
dieses kuscheltier<br />
überall mit<br />
h<strong>in</strong>schleppen?<br />
„Musst du immer dieses Kuscheltier überall mit<br />
h<strong>in</strong>schleppen?“, fragte se<strong>in</strong>e Mutter genervt.<br />
<strong>Fietje</strong> presste se<strong>in</strong>en Arm noch etwas fester gegen<br />
<strong>Arti</strong>, denn er wusste, dass der überaus stolze König von<br />
Wort-Reich sich nicht gern beleidigen ließ. Der Junge tat<br />
so, als hätte er se<strong>in</strong>e Mutter nicht gehört.<br />
„Können wir etwas tr<strong>in</strong>ken gehen? Ich b<strong>in</strong> am Verdursten<br />
nach der langen Fahrt“, fragte er stattdessen.<br />
Se<strong>in</strong>e Mutter schlug den Reiseführer auf, blätterte e<strong>in</strong>e<br />
Weile <strong>und</strong> sagte dann:<br />
„In Ordnung, hier ist e<strong>in</strong> schönes kle<strong>in</strong>es Café namens<br />
„Botanik“ verzeichnet. Lass uns dort h<strong>in</strong>gehen.“<br />
1<br />
stattdessen =<br />
anstelle (von),<br />
als Ersatz,<br />
sondern<br />
2<br />
verzeichnen =<br />
schriftlich<br />
festhalten,<br />
aufführen<br />
verzeichnen<br />
stattdessen
20<br />
DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />
21<br />
Etwas später trafen sie im Café „Botanik“ e<strong>in</strong>.<br />
<strong>Fietje</strong> seufzte tief <strong>und</strong> selig, als er sich <strong>in</strong> das gemütliche<br />
Café setzte <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Schluck von se<strong>in</strong>er heißen Schokolade<br />
nahm.<br />
Se<strong>in</strong>e Mutter trank ihren letzten Schluck Kaffee, stand<br />
auf <strong>und</strong> sagte:<br />
Botanischer Garten<br />
Der Alte Botanische Garten<br />
Gött<strong>in</strong>gen gehört zur Georg-<br />
August-Universität.<br />
Er zählt zu den ältesten Schätzen der<br />
Hochschule <strong>und</strong> bef<strong>in</strong>det sich direkt <strong>in</strong><br />
der mittelalterlichen Innenstadt. Hier<br />
kann man <strong>in</strong> den historischen Gewächshäusern<br />
tropische Pflanzen bew<strong>und</strong>ern.<br />
ERFAhRE MEHR<br />
„Ich denke, ich werde mir erst mal den Botanischen<br />
Garten ansehen. Ich muss mir die Be<strong>in</strong>e vertreten nach<br />
dem langen Sitzen.“<br />
„Ich werde hier auf dich warten“, sagte <strong>Fietje</strong>, der die<br />
Gelegenheit nutzen wollte, um <strong>Arti</strong> e<strong>in</strong> Brötchen zukommen<br />
zu lassen, ohne dass se<strong>in</strong>e Mutter es merkte.<br />
<strong>Fietje</strong>s Mutter lächelte, trat dann aus der Tür <strong>und</strong> sog<br />
die frische Luft e<strong>in</strong>. Summend schlenderte sie durch<br />
den Botanischen Garten <strong>und</strong> genoss die friedvolle Ruhe.<br />
Sie bemerkte nicht, wie etwas entfernt e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er, dicker<br />
Mann mit fahler Haut e<strong>in</strong>e w<strong>und</strong>erschöne große Blume<br />
platzierte.<br />
3<br />
fahl =<br />
blass, fast<br />
farblos<br />
fahl
22<br />
DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />
23<br />
Als er <strong>Fietje</strong>s Mutter kommen sah, schlich er eilig <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Gebüsch. Sie erblickte die w<strong>und</strong>erschöne Blume, hob sie<br />
auf <strong>und</strong> roch daran. Wie sie duftete...! Dann wurde alles<br />
schwarz vor ihren Augen.<br />
Mister M<strong>und</strong>zu beobachtete, wie die Frau mit der<br />
Blume <strong>in</strong> der Hand ohnmächtig auf den Kiesweg<br />
sank.<br />
„Auftrag erledigt!“, dachte<br />
er zufrieden <strong>und</strong> huschte h<strong>in</strong>ter dem Gebüsch hervor<br />
<strong>und</strong> raus aus dem Garten.<br />
E<strong>in</strong>e krächzende Stimme riss <strong>Fietje</strong> aus se<strong>in</strong>en Gedanken.<br />
<strong>Arti</strong> sah ihn tadelnd an. Se<strong>in</strong>e Mutter war immer noch<br />
nicht zurückgekehrt <strong>und</strong> er saß nur da <strong>und</strong> grübelte vor<br />
sich h<strong>in</strong>.<br />
<strong>Fietje</strong> nickte verlegen <strong>und</strong> seufzte:<br />
„Komm, wir suchen sie.“<br />
huschen<br />
4<br />
huschen =<br />
schnell <strong>und</strong><br />
lautlos<br />
bewegen<br />
Komm, wir<br />
suchen sie.
24<br />
DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />
25<br />
Es dämmerte bereits, als die Fre<strong>und</strong>e <strong>in</strong> die<br />
kühle Abendluft h<strong>in</strong>austraten. Mit schnellen Schritten<br />
<strong>und</strong> Flügelschlägen durchsuchten sie den Botanischen<br />
Garten. Schließlich fanden sie <strong>Fietje</strong>s Mutter. Doch etwas<br />
stimmte nicht, das sahen sie sofort.<br />
Sie stand dort mit völlig verzweifelter Miene <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Blume <strong>in</strong> der Hand. Sie starrte e<strong>in</strong>fach nur vor sich h<strong>in</strong>,<br />
die andere Hand an ihrer Kehle.<br />
„Mama?“, fragte <strong>Fietje</strong> verunsichert. Sie drehte sich zu<br />
ihm um <strong>und</strong> ließ matt den Kopf hängen.<br />
<strong>Arti</strong> versteckte sich h<strong>in</strong>ter <strong>Fietje</strong>s Schulter.<br />
Nun hob die Mutter den Kopf, deutete verzweifelt auf<br />
ihren M<strong>und</strong>. <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> begriffen sofort. Sie konnte<br />
nicht mehr sprechen.<br />
„Das ist <strong>in</strong> letzter Zeit schon öfter vorgekommen“,<br />
flüsterte <strong>Arti</strong> <strong>in</strong> <strong>Fietje</strong>s Ohr.<br />
5<br />
matt =<br />
müde, erschöpft;<br />
auch: ohne Glanz<br />
„Dagegen hilft nur e<strong>in</strong>e Mischung aus 50% Gött<strong>in</strong>ger <strong>und</strong><br />
50% Harzer Wasser.“<br />
Aber wo sollten sie dieses Wasser f<strong>in</strong>den?<br />
„Mama, du hast sicher nur zuviel geredet, morgen ist bestimmt<br />
alles wieder gut“, versuchte <strong>Fietje</strong> se<strong>in</strong>e<br />
Mutter zu beruhigen. E<strong>in</strong> wenig ratlos g<strong>in</strong>gen sie <strong>in</strong>s Hotel.<br />
matt
26<br />
DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />
eifrig<br />
27<br />
Am nächsten Morgen klopfte e<strong>in</strong> Zimmermädchen an der<br />
Hotelzimmertür <strong>und</strong> gab ihnen e<strong>in</strong>en Umschlag.<br />
„<strong>Arti</strong>, schau mal!“, rief <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> wedelte mit dem roten<br />
Umschlag vor <strong>Arti</strong> herum. Se<strong>in</strong>e Mutter schlief noch im<br />
Nebenzimmer.<br />
Er las laut vor: „Sucht das Schild am Nabel. Es führt euch<br />
zum Schatz.“<br />
<strong>Arti</strong> begann würdevoll: „Laut E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>…“<br />
Er wurde von <strong>Fietje</strong>s ungeduldigem Zischen unterbrochen.<br />
<strong>Die</strong>ser blätterte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Reiseführer <strong>und</strong> fand schließlich,<br />
was er suchte.<br />
„Zum Nabel also“, sagte <strong>Arti</strong>, der dem F<strong>in</strong>ger von <strong>Fietje</strong> mit<br />
den Augen gefolgt war.<br />
Der Nabel mit der<br />
Skulptur<br />
„Der Tanz“ markiert den<br />
Mittelpunkt der Fußgängerzone<br />
<strong>und</strong> E<strong>in</strong>kaufsstraße Gött<strong>in</strong>gens.<br />
Daher auch se<strong>in</strong> Name.<br />
Er ist e<strong>in</strong> beliebter Treffpunkt<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Wahrzeichen der Stadt.<br />
<strong>Die</strong>se Skulptur des Künstlers<br />
Bernd Altenste<strong>in</strong> schmückt die<br />
E<strong>in</strong>kaufspassage Gött<strong>in</strong>gens.<br />
„Komm, wir müssen uns beeilen, damit wir wieder da s<strong>in</strong>d<br />
bevor Mama aufwacht“, flüsterte <strong>Fietje</strong>.<br />
Als sie am Nabel ankamen, bemerkten sie e<strong>in</strong> blaues Schild an<br />
e<strong>in</strong>er Mauer.<br />
„Drei Meter rechts <strong>und</strong> sieben geradeaus“, krächzte <strong>Arti</strong>.<br />
<strong>Fietje</strong> lief mit schnellen Schritten vorwärts. Er sah e<strong>in</strong>en Hydranten,<br />
öffnete e<strong>in</strong>e Klappe <strong>und</strong> zog e<strong>in</strong>en Zettel heraus. Doch<br />
der war leer! Ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Buchstabe war darauf zu lesen.<br />
„Das kann doch nicht alles gewesen se<strong>in</strong>!“, murmelte <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong><br />
fummelte weiter an dem Hydranten herum.<br />
E<strong>in</strong> Wasserstrahl spritzte auf den Zettel. Auf dem Papier<br />
erschien plötzlich e<strong>in</strong>e Karte. <strong>Fietje</strong> studierte sie eifrig. Aha, das<br />
Wasserwerk war das Ziel.<br />
„Gut, dann müssen wir also zu den Stadtwerken<br />
Gött<strong>in</strong>gen, da f<strong>in</strong>den wir auch e<strong>in</strong> Wasserwerk“,<br />
sagte <strong>Arti</strong> altklug. Er verschwand im Skateboard <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong><br />
preschte los.<br />
Kurze Zeit später klopfte <strong>Fietje</strong> an das<br />
Skateboard.<br />
„<strong>Arti</strong>, wir s<strong>in</strong>d da, komm raus!“,<br />
zischte er.<br />
preschen<br />
H<strong>in</strong>weisschilder<br />
6<br />
eifrig =<br />
fleißig,<br />
ehrgeizig<br />
7<br />
preschen =<br />
schnell gehen<br />
<strong>Die</strong>se blauen Schilder s<strong>in</strong>d H<strong>in</strong>weisschilder<br />
für unterirdische<br />
Leitungen oder Anschlüsse, die <strong>in</strong><br />
Notfällen schnell auff<strong>in</strong>dbar se<strong>in</strong><br />
müssen. Sie zeigen die Stellen, an denen<br />
die Wasserleitungen im Falle e<strong>in</strong>es<br />
Rohrbruches oder Wartungsarbeiten<br />
abgesperrt werden können. Auf dem<br />
Schild steht die Art der Leitung <strong>und</strong> die<br />
Entfernung/Richtung, <strong>in</strong> der diese zu<br />
f<strong>in</strong>den ist.
28<br />
DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />
Ich heiße<br />
clara<br />
clever ...<br />
Sie standen vor e<strong>in</strong>em großen See. Dort begrüßte sie e<strong>in</strong><br />
Mädchen. „Guten Morgen!“, sagte sie <strong>und</strong> reichte <strong>Fietje</strong> die<br />
Hand. „Ich heiße Clara Clever. Ich wollte gerade e<strong>in</strong>e R<strong>und</strong>e<br />
machen, soll ich euch alles zeigen? Ihr seid doch sicher<br />
zu me<strong>in</strong>er Führung gekommen?“<br />
<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> nickten <strong>und</strong> folgten dem Mädchen. Sie<br />
schien sich nicht an dem Papagei auf <strong>Fietje</strong>s Schultern zu<br />
stören. Es war, als ob sie das Geheimnis der beiden kannte<br />
<strong>und</strong> geradezu auf sie gewartet hätte. „Ihr seid hier bei<br />
den Wasserwerken“, fuhr sie unbeirrt fort. „Das ist unsere<br />
Wassergew<strong>in</strong>nungsanlage Spr<strong>in</strong>gmühle <strong>in</strong> Grone.“<br />
Wassergew<strong>in</strong>nungsanlage Spr<strong>in</strong>gmühle<br />
Hier wird das Tr<strong>in</strong>kwasser für die Gött<strong>in</strong>ger<br />
gewonnen. Es stammt aus Tiefbrunnen, die<br />
40-200 Meter tief <strong>in</strong> die Erde reichen.<br />
Über Pumpen wird das Wasser an die Erdoberfläche<br />
<strong>in</strong> Behälter gepumpt <strong>und</strong> über Rohrleitungen <strong>in</strong> die<br />
Wohnungen <strong>und</strong> Häuser weitergeleitet.<br />
Sie führte die beiden <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> Gebäude. Dort sahen<br />
sie e<strong>in</strong> dickes grünes Rohr,<br />
das im Boden verschwand.<br />
„Das ist die Brunnenstube.<br />
Kommt <strong>und</strong> kostet das<br />
herrliche Wasser!“<br />
<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> nahmen<br />
e<strong>in</strong>en Schluck. Doch <strong>Arti</strong><br />
schüttelte den Kopf. Das<br />
war noch nicht die richtige<br />
Mischung.<br />
„Gibt es hier auch e<strong>in</strong>e Mischung<br />
aus 50% Gött<strong>in</strong>ger<br />
<strong>und</strong> 50% Harzer Wasser?“,<br />
fragte <strong>Fietje</strong>.<br />
„Ja, aber da müssen wir<br />
zur Mischstation, kommt<br />
mit!“, antwortete Clara.<br />
29<br />
Brunnenstube<br />
<strong>Die</strong>s ist e<strong>in</strong> begehbares Gebäude<br />
mit e<strong>in</strong>em großen Tiefbrunnen.<br />
Er ist etwa 80 Meter tief. Über e<strong>in</strong><br />
Rohr wird das Wasser weitergeleitet.<br />
Wenn es hier ankommt, hat es bereits<br />
Tr<strong>in</strong>kqualität.
30<br />
DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />
31<br />
„Hier ist e<strong>in</strong>er!“, krähte der Vogel.<br />
<strong>Fietje</strong> nahm den Becher entgegen <strong>und</strong> füllte ihn mit der<br />
richtigen Mischung. Das so entstandene Heilmittel wollte<br />
er gleich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Tr<strong>in</strong>kflasche umfüllen.<br />
In diesem Moment traten Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister<br />
M<strong>und</strong>zu aus dem H<strong>in</strong>terhalt.<br />
Dank Clara war alles so e<strong>in</strong>fach … offene Türen, Harzer<br />
<strong>und</strong> Gött<strong>in</strong>ger Wasser…<br />
„Hier ist es. Ich muss euch kurz alle<strong>in</strong>e lassen. Macht<br />
e<strong>in</strong>fach die Tür h<strong>in</strong>ter euch zu, wenn ihr fertig seid. Ich<br />
b<strong>in</strong> ganz <strong>in</strong> der Nähe.“<br />
HarzEr <strong>und</strong> Gött<strong>in</strong>ger Wasser<br />
Das Wasser der Wasserwerke<br />
Gött<strong>in</strong>gen ist<br />
e<strong>in</strong>e Mischung aus Wasser der<br />
Söse Talsperre im Harz <strong>und</strong> aus<br />
Eigenwasser (Gr<strong>und</strong>wasser). Das<br />
Mischverhältnis ist 80% Harzer <strong>und</strong><br />
20% Gött<strong>in</strong>ger Wasser.<br />
Wasser hat verschiedene Härtegrade.<br />
Es kann hart oder weich<br />
se<strong>in</strong>. Hartes Wasser ist sehr<br />
kalkhaltig. Der Kalk stammt aus<br />
Geste<strong>in</strong>sschichten, über die das<br />
Wasser gelaufen ist. Weiches Wasser,<br />
wie das Harzer Wasser, war<br />
ursprünglich e<strong>in</strong>mal Regenwasser.<br />
Mit diesen Worten war Clara Clever<br />
auch schon verschw<strong>und</strong>en. <strong>Fietje</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Arti</strong> betraten die Mischstation<br />
Spr<strong>in</strong>gmühle <strong>und</strong> g<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e<br />
Treppe hoch. Dort fanden sie die<br />
beiden Wasserhähne für Gött<strong>in</strong>ger<br />
<strong>und</strong> Harzer Wasser.<br />
„Wir brauchen e<strong>in</strong>en Messbecher“,<br />
rief <strong>Fietje</strong> <strong>Arti</strong> zu.<br />
„Flieg schnell damit nach draußen <strong>und</strong> verstecke es!“, rief<br />
<strong>Fietje</strong> <strong>Arti</strong> zu <strong>und</strong> gab ihm das Wasser. Der Papagei sauste<br />
mit dem Becher im Schnabel davon.<br />
Mischstation Spr<strong>in</strong>gmühle<br />
<strong>Die</strong> Mischstation Spr<strong>in</strong>gmühle ist<br />
e<strong>in</strong>e von drei Anlagen der Wasserwerke.<br />
Neben ihr gibt es noch die<br />
Wassergew<strong>in</strong>nungsanlagen am Weendespr<strong>in</strong>g<br />
<strong>und</strong> an der Stegemühle.<br />
In der Mischstation wird das Gött<strong>in</strong>ger<br />
mit dem Harzer Wasser vermischt.<br />
Mit aufwendiger Technik wird aus<br />
Gött<strong>in</strong>ger <strong>und</strong> Harzwasser das Leitungswasser<br />
gemixt. Mit dem richtigen<br />
Mischverhältnis (20:80) ist das Wasser<br />
schön weich, schmeckt super <strong>und</strong><br />
lässt Wasserkocher nicht so schnell<br />
verkalken.
32<br />
DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />
33<br />
<strong>Fietje</strong> h<strong>in</strong>gegen wurde nun von den Gaunern bis zum<br />
Mischwasserbecken gejagt.<br />
Er stieg auf se<strong>in</strong> schwimmendes Skateboard <strong>und</strong> sauste<br />
auf dem Wasser davon. <strong>Die</strong> Ganoven h<strong>in</strong>terher.<br />
<strong>Fietje</strong>s Erleichterung hielt nicht lange an, denn das<br />
Nächste, was er spürte, war, dass riesige Wassermassen<br />
ihn vom Board schmissen. Er, Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong><br />
Mister M<strong>und</strong>zu wurden mit großer Macht h<strong>in</strong> <strong>und</strong> her<br />
geworfen. <strong>Arti</strong> musste entsetzt zusehen.<br />
8<br />
peitschen =<br />
krachen,<br />
donnern,<br />
heftig bewegen<br />
Plötzlich wurden sie alle von der Strömung ergriffen <strong>und</strong><br />
durch e<strong>in</strong>en Wasserfall gespült. Sie landeten <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em halbkreisförmigen Raum voll Wasser. Be<strong>in</strong>ahe<br />
riss Herrn Ke<strong>in</strong>wort <strong>Fietje</strong> das Skateboard aus der Hand.<br />
<strong>Fietje</strong> kletterte schnell wieder darauf <strong>und</strong> peitschte<br />
weiter durch das Wasser vorwärts.<br />
Aber die Bösewichte waren hervorragende Schwimmer.<br />
Sie schnitten <strong>Fietje</strong> den Weg ab.<br />
Doch was war das? E<strong>in</strong>e hölzerne Truhe trieb an <strong>Arti</strong><br />
vorbei, schaukelte durch das Wasser. Der Wortschatz!<br />
Er musste aus dem Skateboard gekommen se<strong>in</strong>! Vielleicht<br />
war es zu lang im Wasser gewesen!<br />
peitschen<br />
Da kam <strong>Arti</strong> angeflogen: „Auftrag ausgeführt“,<br />
krächzte er.<br />
1<br />
Was ist denn der<br />
Wortschatz?
34<br />
DIE RICHTIGE MISCHUNG<br />
35<br />
Inzwischen wurden <strong>Fietje</strong>, Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister<br />
M<strong>und</strong>zu weitergeschwemmt. Auch <strong>Arti</strong> ließ sich jetzt<br />
durch e<strong>in</strong> Rohr treiben, denn er musste die Kiste retten.<br />
<strong>Die</strong> Wege der Vier kreuzten sich weiter vorn.<br />
<strong>Die</strong> Tauben, nun gut mit Wörtern bestückt, flatterten<br />
verschreckt auf.<br />
„Schnell, sie fliegen zum Wasserrad“, bemerkte <strong>Fietje</strong>, der<br />
ihnen schockiert h<strong>in</strong>terher blickte.<br />
<strong>Fietje</strong> packte nun wutentbrannt se<strong>in</strong> Skateboard, <strong>Arti</strong><br />
hielt die Schatzkiste umklammert <strong>und</strong> sie brausten <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> flacheres Becken. <strong>Fietje</strong> hob <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> die kle<strong>in</strong>e Truhe<br />
hoch <strong>und</strong> rannte mit beidem durch das Gebäude nach<br />
oben, bis er auf dem Dach stand.<br />
„Wir müssen sie e<strong>in</strong>sammeln bevor sie für immer verloren<br />
s<strong>in</strong>d!“, rief <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> schlug aufgeregt mit se<strong>in</strong>en<br />
feuchten Flügeln um sich.<br />
„Öffne sie <strong>und</strong> schau nach, ob noch alles dr<strong>in</strong> ist!“,<br />
keuchte <strong>Fietje</strong>.<br />
<strong>Arti</strong> gehorchte zögernd. Denn was wäre, wenn nicht?<br />
In der Kiste waren Federn, unzählige Wortfedern.<br />
Doch: „Oh ne<strong>in</strong>!"<br />
Beim Öffnen flogen sie, vom W<strong>in</strong>d erfasst, davon.<br />
E<strong>in</strong> paar blieben an <strong>Arti</strong> hängen, doch der Rest der<br />
Wort-Federn flog weg <strong>und</strong> landete mitten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Taubenschwarm.
36<br />
DIE FEDER IM WASSERRAD<br />
37<br />
Schneller!<br />
Rutschend kamen sie neben dem Rad zum Stehen. Sie<br />
sahen die Federn im Wasser. Immer wieder wurden sie<br />
bei der drehenden Bewegung des Rades kurz vom Wasser<br />
mitgerissen.<br />
"<strong>Die</strong> Feder im<br />
Wasserrad"<br />
„Okay, wie kommen wir jetzt an die Federn?“, fragte <strong>Arti</strong>.<br />
<strong>Fietje</strong> zuckte mit den Schultern.<br />
Kurz bevor sie das Wasserrad erreichten, begann e<strong>in</strong>e<br />
Taube vor ihnen plötzlich zu gurren: „Ihr wollt mich<br />
fressen!“<br />
Vor Schreck ließ sie die Federn aus ihrem Schnabel<br />
fallen, die sofort langsam nach unten glitten, bis sie im<br />
Wasserrad landeten. Dort wurden sie vom Wasser an<br />
das Rad gedrückt <strong>und</strong> blieben daran hängen. <strong>Die</strong> anderen<br />
Tauben flogen aufgeschreckt davon.<br />
Wasserrad<br />
Das Wasser, das nicht für<br />
die Bevölkerung gebraucht<br />
wird, nutzt man zur Stromgew<strong>in</strong>nung.<br />
Das Wasser fließt dafür über<br />
<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> rasten derweil mit dem Skateboard über<br />
den kle<strong>in</strong>en Flusslauf oberhalb des Wasserrades.<br />
<strong>Arti</strong> krächzte die ganze Zeit: „Schneller!“<br />
das Wasserrad <strong>und</strong> treibt durch<br />
die ständige Drehung e<strong>in</strong>en Motor<br />
an, der Strom produziert. <strong>Die</strong>ser<br />
Strom wird <strong>in</strong>s Versorgungsnetz der<br />
Anlage gegeben. Danach fließt das<br />
Wasser wieder quer durch Gött<strong>in</strong>gen<br />
<strong>in</strong> den Fluss Le<strong>in</strong>e.
38<br />
DIE FEDER IM WASSERRAD<br />
Auf e<strong>in</strong>mal hörte das Wasserrad auf sich zu drehen.<br />
<strong>Fietje</strong> erschrak <strong>und</strong> drehte sich blitzschnell um. Er sah<br />
e<strong>in</strong>en roten Knopf, an den er sich wahrsche<strong>in</strong>lich angelehnt<br />
hatte.<br />
„War das etwa der Ausstellknopf für das Wasserrad?“,<br />
fragte <strong>Fietje</strong>.<br />
„Klasse! So können wir besser an die Federn kommen!“,<br />
freute sich <strong>Arti</strong>.<br />
<strong>Fietje</strong> begann sofort damit, alle Federn e<strong>in</strong>zusammeln.<br />
„Wir sollten nun von hier verschw<strong>in</strong>den“, sagte <strong>Arti</strong> <strong>und</strong><br />
legte die Federn blitzschnell zurück <strong>in</strong> die Truhe.<br />
Jetzt musste nur noch das Skateboard richtig austrocknen<br />
<strong>und</strong> die Truhe wieder dar<strong>in</strong> verschw<strong>in</strong>den.<br />
<strong>Arti</strong> tat alles Mögliche, damit es schnell gelang.<br />
39<br />
Roter Knopf am Wasserrad:<br />
Das Wasserrad hat e<strong>in</strong>en Not-Stopp<br />
Schalter. Wenn man auf den roten Knopf<br />
drückt, geht e<strong>in</strong>e Klappe auf, das Wasser<br />
ie dann uner de ad <strong>in</strong>dur.<br />
Dadurch bleibt es stehen.
40<br />
DIE FEDER IM WASSERRAD<br />
41<br />
Genau zu der Zeit trafen sich Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister<br />
M<strong>und</strong>zu mit e<strong>in</strong>em jungen Mädchen. Sie erzählte den<br />
beiden, wo <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> waren <strong>und</strong> was mit den<br />
Federn aus der Wortschatz-Kiste passiert war.<br />
<strong>Die</strong> Gauner machten sich sofort auf den Weg. Sie<br />
mussten diese Federn e<strong>in</strong>fach haben.<br />
Doch am Wasserrad angekommen, wussten sie nicht<br />
weiter. <strong>Die</strong> Federn waren alle verschw<strong>und</strong>en, also mussten<br />
<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> sie bereits wiederhaben. Da die<br />
Fre<strong>und</strong>e nirgends zu sehen waren, machten sich die<br />
Agenten auf den Weg zur Mischstation.<br />
<strong>Die</strong> Mischbeckentür war jedoch abgesperrt. Leise schlichen<br />
die Agenten möglichst unauffällig im Wasserwerk<br />
umher <strong>und</strong> suchten den Schlüssel.<br />
Nur mit Gesten verständigten sie sich.<br />
Jetzt kamen sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Raum. Auf dem Schreibtisch<br />
lag e<strong>in</strong> Schlüssel. Sie schlossen damit die Tür zum Mischbecken<br />
auf. Sie wollten nun das Wasser stoppen, um<br />
<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> anzulocken, doch das funktionierte nicht.<br />
Also g<strong>in</strong>gen sie zu e<strong>in</strong>em Rohr <strong>und</strong> drehten an se<strong>in</strong>en<br />
Ventilrädern. Doch wieder geschah nichts.<br />
Daraufh<strong>in</strong> kletterte Mister M<strong>und</strong>zu e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> das Mischbecken<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>...<br />
9<br />
Geste =<br />
etwas ohne<br />
Worte, nur<br />
durch Handbewegungen<br />
erklären,<br />
sagen<br />
Geste
42<br />
DIE FEDER IM WASSERRAD<br />
In der Mischstation betrachtete <strong>Fietje</strong> das offene<br />
Fenster zum Wasserbecken. Als er h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>sah, nahm das<br />
Mädchen Anlauf <strong>und</strong> schubste ihn derb. Er sollte aus dem<br />
Fenster fallen. Da kam <strong>Arti</strong> mit dem Board angeflogen <strong>und</strong><br />
befahl ihm, <strong>in</strong> der Luft zu schweben, sodass <strong>Fietje</strong> darauf<br />
landen konnte.<br />
43<br />
In der Zwischenzeit fand das Mädchen <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> auf<br />
e<strong>in</strong>er Grünanlage <strong>in</strong> der Nähe des Wasserwerks.<br />
Sie näherte sich ihnen <strong>und</strong> zeigte verzweifelt auf<br />
ihren M<strong>und</strong>. Sofort schenkte <strong>Arti</strong> ihr e<strong>in</strong>e Sprachfeder.<br />
Er konnte ja nicht ahnen, dass genau sie ihr Verhängnis war.<br />
Sie wollte sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Falle locken.<br />
„Ihr habt doch vorh<strong>in</strong> nach den Federn gesucht, die hier herumflogen.<br />
Es schwimmen noch welche <strong>in</strong> der Mischstation“,<br />
sagte sie. „Mir nach!“<br />
Gerade rechtzeitig, kurz bevor er <strong>in</strong> die Wassermassen<br />
stürzen konnte, landete <strong>Fietje</strong> mit e<strong>in</strong>em dumpfen Knall auf<br />
se<strong>in</strong>em Board.<br />
Das Skateboard flog die beiden nun sicher aus dem Gebäude<br />
heraus. <strong>Die</strong> Agenten waren über alle Berge <strong>und</strong> auch das<br />
Mädchen war verschw<strong>und</strong>en.<br />
Schwebe!<br />
Sofort folgten ihr die beiden Fre<strong>und</strong>e. Sie zeigte auch<br />
ihnen den Geheime<strong>in</strong>gang zur Mischstation wie zuvor den Bösewichten.<br />
<strong>Fietje</strong> sah nicht, wie sie ihnen schuldbewusst nachblickte.<br />
Doch <strong>Arti</strong> hatte plötzlich e<strong>in</strong>en siebenten S<strong>in</strong>n. Es sagte:<br />
„<strong>Fietje</strong>, ich komme später nach.".
44<br />
DAS MÄDCHEN LIESEL<br />
45<br />
"Das Mädchen Liesel"<br />
<strong>Fietje</strong> versuchte se<strong>in</strong>e Gedanken zu sortieren. Das Mädchen<br />
g<strong>in</strong>g ihm e<strong>in</strong>fach nicht aus dem Kopf. Sie hatte so traurige<br />
Augen. Er musste herausf<strong>in</strong>den, was sie mit den Bösewichten<br />
zu tun hatte.<br />
„Nun komm schon“, drängelte <strong>Arti</strong>. Auch er wollte wissen,<br />
warum das Mädchen se<strong>in</strong>en Fre<strong>und</strong> <strong>in</strong>s Wasserbecken stürzen<br />
wollte.<br />
„Lass uns doch mal nachschauen, wo der Übersichtplan ist,<br />
vielleicht verrät er uns etwas über sie“, sagte <strong>Arti</strong>.<br />
„Gute Idee“, me<strong>in</strong>te <strong>Fietje</strong>. Er folgte <strong>Arti</strong>, der nun über e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Teich flog.<br />
„Wie schön die Wasseranlagen doch s<strong>in</strong>d!", dachte sich der<br />
Junge, als er um den Teich herumlief.<br />
Als sie aufe<strong>in</strong>ander trafen huschte<br />
e<strong>in</strong> Schatten an ihnen vorbei.<br />
„Was war das denn?“, stotterte <strong>Arti</strong>.<br />
nur e<strong>in</strong> Tier“, entgegnete <strong>Fietje</strong>.<br />
„Und was ist das?“, fragte <strong>Arti</strong>. Er tapste zu e<strong>in</strong>em schwarzen<br />
Ohrr<strong>in</strong>g, der aussah wie e<strong>in</strong> Totenkopf.<br />
„Den hat bestimmt hier irgendwer verloren“, sagte <strong>Fietje</strong>.<br />
<strong>Arti</strong> steckte den Ohrr<strong>in</strong>g unter se<strong>in</strong>e Flügel.<br />
„Ich nehme ihn lieber mal mit.“<br />
„Me<strong>in</strong>etwegen, aber dieser Ohrr<strong>in</strong>g ist doch jetzt erst mal<br />
nicht so wichtig. Wir müssen das Mädchen <strong>und</strong> später den<br />
AUSGANG wiederf<strong>in</strong>den“, rief <strong>Fietje</strong> aufgebracht.<br />
„Du musst positiv denken. Wir können hier das Wasser e<strong>in</strong>fach<br />
so tr<strong>in</strong>ken. Das gibt es nicht jeden Tag“, sagte <strong>Arti</strong> ganz<br />
fröhlich.<br />
Wasseranlagen<br />
<strong>Die</strong> Wasseranlagen<br />
der Stadtwerke<br />
Gött<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d Wasserschutzgebiete.<br />
<strong>Die</strong>ses H<strong>in</strong>weisschild<br />
zeigt es Dir an.<br />
Sie dürfen nicht unerlaubt<br />
betreten werden.<br />
Tr<strong>in</strong>kwasser<br />
Das Wasser aus den Tiefbrunnen<br />
kommt schon <strong>in</strong> Tr<strong>in</strong>kqualität<br />
<strong>in</strong> der Brunnenstube an <strong>und</strong> wird<br />
trotzdem ständig kontrolliert. Dafür<br />
gibt es <strong>in</strong> der Mischstation zwei Probeentnahme-stellen,<br />
e<strong>in</strong>e für Gött<strong>in</strong>ger,<br />
„Jetzt mach dir nicht gleich <strong>in</strong><br />
die Hose! Das war bestimmt<br />
e<strong>in</strong>e für Harzer Wasser. Im Labor wird<br />
es dann untersucht.
46<br />
DAS MÄDCHEN LIESEL<br />
47<br />
Sie liefen weiter <strong>und</strong> folgten e<strong>in</strong>em Pfad.<br />
Plötzlich sahen sie zwischen den Bäumen e<strong>in</strong>en Brunnenschacht,<br />
der <strong>in</strong> die Tiefe führte. Sie erkannten ihn an den<br />
grünen Rohren.<br />
„Das s<strong>in</strong>d doch die Wasserrohre von vorh<strong>in</strong>“, me<strong>in</strong>te <strong>Fietje</strong>.<br />
Beide schauten <strong>in</strong> den Brunnenschacht h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>und</strong> er<strong>in</strong>nerten<br />
sich an das Gerangel mit Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> M<strong>und</strong>zu.<br />
„Aua!“, schrie <strong>Arti</strong> plötzlich.<br />
<strong>Fietje</strong> fuhr erschrocken herum <strong>und</strong> entdeckte h<strong>in</strong>ter sich<br />
das Mädchen mit e<strong>in</strong>er von <strong>Arti</strong>s feuerroten Schwanzfedern<br />
<strong>in</strong> der e<strong>in</strong>en Hand, se<strong>in</strong>e Tr<strong>in</strong>kflasche <strong>in</strong> der anderen.<br />
„Hhgnzrkssl!“, krächzte <strong>Arti</strong> noch. Dann verstummte er.<br />
„Hey!“, rief <strong>Fietje</strong> aufgebracht.<br />
Als das Mädchen weglief, sah <strong>Fietje</strong> e<strong>in</strong>en schwarzen<br />
Totenkopf-Ohrr<strong>in</strong>g <strong>in</strong> ihrem Ohr. Der F<strong>und</strong> gehörte also ihr.<br />
„<strong>Arti</strong>!“, schrie <strong>Fietje</strong> „Was ist mit de<strong>in</strong>er Stimme?“<br />
„I can´t speak German!“, rief <strong>Arti</strong>.<br />
„Du kannst schon wieder ke<strong>in</strong> Deutsch mehr sprechen?”,<br />
rief <strong>Fietje</strong> ganz entsetzt.<br />
„Also gut! Dann holen wir uns jetzt die Feder wieder. Los!“
48<br />
DAS MÄDCHEN LIESEL<br />
49<br />
<strong>Fietje</strong> rannte dem Mädchen h<strong>in</strong>terher. <strong>Die</strong>se lief direkt auf<br />
den Teich zu. <strong>Die</strong> Fre<strong>und</strong>e erreichten sie kurz bevor sie<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen konnte. <strong>Fietje</strong> warf sie um <strong>und</strong> stürzte mit<br />
ihr <strong>in</strong> den See. Dabei fiel dem Mädchen die Feder aus der<br />
Hand, die sofort weggeschwemmt wurde.<br />
Hilfst du<br />
uns jetzt?<br />
„Neeeii<strong>in</strong>!“, schrien beide gleichzeitig.<br />
„Warum hast du das gemacht?“, schnauzte <strong>Fietje</strong><br />
das Mädchen böse an <strong>und</strong> griff sie derb am<br />
Arm.<br />
10<br />
fuchteln =<br />
schnell h<strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> her<br />
bewegen<br />
<strong>Die</strong>se fuchtelte wild mit den Armen, um sich los<br />
zu machen. Doch <strong>Fietje</strong> zog sie mit sich.<br />
Beide setzten sich, nass <strong>und</strong> außer Atem, ans<br />
Teichufer. <strong>Arti</strong> flog über ihnen <strong>und</strong> plapperte<br />
irgendwas auf Englisch.<br />
„Egal, warum du das gemacht hast! Wir müssen<br />
die Feder wiederf<strong>in</strong>den“, me<strong>in</strong>te <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> sah ihr<br />
<strong>in</strong> die schuldbewusst blickenden Augen.<br />
„Hilfst du uns jetzt?“, fragte er das Mädchen. Sie<br />
nickte.<br />
fuchteln
50<br />
DAS MÄDCHEN LIESEL<br />
51<br />
Zusammen liefen sie los.<br />
Ihr Weg führte sie wieder am großen Wasserrad vorbei.<br />
Hier erschraken sie. Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu<br />
standen auch dort <strong>und</strong> suchten ebenfalls nach der Feder.<br />
<strong>Fietje</strong>, <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> das Mädchen versteckten sich schnell <strong>und</strong><br />
warteten, bis die Bösewichte <strong>in</strong> Richtung Mischstation verschw<strong>und</strong>en<br />
waren. Dann g<strong>in</strong>gen sie ebenfalls zum Wasserrad.<br />
Doch es war von der Feder nichts zu sehen.<br />
<strong>Fietje</strong> tauchte verzweifelt se<strong>in</strong>e Hand <strong>in</strong> das kalte Wasser<br />
oberhalb des Wasserrades.<br />
„Wir müssen den Agenten folgen!“, flüsterte er.<br />
„Hoffentlich haben sie die Feder noch nicht.“
52<br />
DAS MÄDCHEN LIESEL<br />
53<br />
schweifen<br />
Sie kamen direkt zurück zum Mischwasserbecken. Das<br />
Fenster zum Becken stand offen. Hier sprudelte das<br />
Wasser aus dem Rohr immer noch unaufhaltsam <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
großes Becken.<br />
Plötzlich wurde <strong>Fietje</strong> von e<strong>in</strong>er starken Hand über die<br />
Absperrung gestoßen. Er schlug um sich <strong>und</strong> versuchte<br />
unter Anstrengung wieder hochzukommen. Fast g<strong>in</strong>g<br />
ihm die Luft aus. Doch da spürte er, wie e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e zarte<br />
Hand ihn mit ganzer Kraft nach oben zog. Pustend <strong>und</strong><br />
keuchend tauchte <strong>Fietje</strong> wieder auf.<br />
„Danke“, keuchte er.<br />
11<br />
schweifen =<br />
Mischwasserbecken<br />
Das Mischwasserbecken<br />
hat e<strong>in</strong> Fassungsvermögen<br />
von 3.000 Kubikmeter, das<br />
s<strong>in</strong>d 3 Millionen Liter.<br />
In Deutschland verbraucht e<strong>in</strong><br />
Mensch täglich etwa 120 Liter<br />
Wasser (Stand 2014).<br />
Es war das Mädchen mit dem Ohrr<strong>in</strong>g, das ihn gerettet<br />
hatte. Sie zog ihn weiter h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>es der Rohre.<br />
Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu schauten sich um,<br />
konnten <strong>Fietje</strong> aber nicht mehr entdecken. Enttäuscht<br />
ließen sie ihre Blicke über die Wasserrohre schweifen.<br />
Plötzlich sah das Mädchen etwas Rotes h<strong>in</strong>ter den Rohren<br />
hervorlugen. Sie g<strong>in</strong>g h<strong>in</strong> <strong>und</strong> nahm das D<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die<br />
Hand.<br />
„Jaaa“, schrie <strong>Fietje</strong>, „du hast die Feder gef<strong>und</strong>en!“<br />
hervorlugen<br />
umherschauen,<br />
den Blick<br />
kreisen<br />
lassen<br />
12<br />
hervorlugen =<br />
hervorschauen,<br />
h<strong>in</strong>ter,<br />
zwischen<br />
etwas<br />
herausgucken
54<br />
DAS MÄDCHEN LIESEL<br />
55<br />
Auf e<strong>in</strong>mal erfüllte e<strong>in</strong> glänzendes weißes Licht den ganzen<br />
Raum.<br />
„Ich heiße übrigens Lola“, sagte das Mädchen, verw<strong>und</strong>ert<br />
über ihre eigene Stimme.<br />
„Ich kann wieder sprechen? Auch ohne die Feder zu besitzen?“<br />
13<br />
forsch =<br />
entschlossen,<br />
furchtlos<br />
„Ja, kannst du, weil du etwas von dem Wasser geschluckt<br />
hast. Und jetzt gib mir die Feder <strong>und</strong> die Flasche zurück!“,<br />
sagte <strong>Fietje</strong> forsch.<br />
<strong>Arti</strong> flog aufgeregt über ihren Köpfen h<strong>in</strong> <strong>und</strong> her. <strong>Fietje</strong><br />
entriss der verdutzten Lola die Feder.<br />
„Erkläre uns, warum du das gemacht hast!“, sagte <strong>Fietje</strong><br />
<strong>und</strong> gab <strong>Arti</strong> die leuchtend rote Feder, die der Vogel sich<br />
vorsichtig <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Federkleid steckte.<br />
„Ich kann wieder deutsch sprechen“, rief <strong>Arti</strong> hocherfreut.<br />
Der Papagei flog auf <strong>Fietje</strong>s Schulter <strong>und</strong> die beiden g<strong>in</strong>gen<br />
nach draußen. Lola folgte ihnen.<br />
forsch
56<br />
DAS MÄDCHEN LIESEL<br />
57<br />
Vor dem Gebäude f<strong>in</strong>g Lola an zu erzählen: „Ich b<strong>in</strong> eigentlich<br />
e<strong>in</strong>e verzauberte Gänsehirt<strong>in</strong>. Me<strong>in</strong> ganzer Name<br />
ist Lola-Isabella-Emma-Saskia-Ella Le<strong>in</strong>e. Ich arbeite für<br />
Herrn Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu, denn sie haben mir<br />
versprochen den Zauber zu lösen, wegen dem ich nicht<br />
mehr sprechen konnte. Es tut mir alles sehr leid, denn ich<br />
habe gemerkt, wie nett ihr seid <strong>und</strong> wie böse die beiden<br />
Männer. Ich konnte bestimmt wegen ihnen nicht mehr<br />
sprechen. Sie haben mich here<strong>in</strong>gelegt. Kommt, ich br<strong>in</strong>ge<br />
euch zurück <strong>in</strong> die Stadt.“<br />
„<strong>Die</strong>ses Mädchen ist aber auch mysteriös“, murmelte <strong>Fietje</strong>.<br />
„Hey“, rief er ihr h<strong>in</strong>terher, als sie schon e<strong>in</strong>ige Schritte entfernt<br />
war. „Wo ist denn de<strong>in</strong> Denkmal?“<br />
„Suche nach der Figur, die aus den Anfangsbuchstaben all<br />
me<strong>in</strong>er Namen besteht.“<br />
Dann war sie endgültig auf <strong>und</strong> davon. <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> überlegten<br />
fieberhaft. „L I E S E L!“, schrien beide gleichzeitig.<br />
14<br />
mysteriös =<br />
seltsam,<br />
rätselhaft<br />
Lola zeigte ihnen den geheimen Ausgang. <strong>Fietje</strong> wollte jetzt<br />
Richtung Hotel, wo se<strong>in</strong>e Mutter bestimmt schon wartete.<br />
„Und was ist das für e<strong>in</strong> Zauber?“, fragte er Lola.<br />
Aber Lola antwortete nur: „Ich muss wieder zurück zu<br />
me<strong>in</strong>em Denkmal. Danke, dass ihr mir die Augen geöffnet<br />
habt.“<br />
L I E S E L !<br />
Während sie das sagte, bemerkten die Fre<strong>und</strong>e, dass sich<br />
nach <strong>und</strong> nach ihr Aussehen veränderte.<br />
mysteriös
58<br />
59<br />
Birte Gerke<br />
13 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Charlotte Rust<br />
12 Jahre<br />
IGS<br />
Darja Rizo<br />
Wellmann<br />
13 Jahre<br />
IGS<br />
Teil 2<br />
Fernwärme<br />
geschrieben von:<br />
Marv<strong>in</strong> Struck<br />
13 Jahre<br />
Klara Meera<br />
Wunschelmeier<br />
12 Jahre<br />
IGS<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Nelli Salgado<br />
Scharf<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Marlene Cherouny<br />
12 Jahre<br />
IGS<br />
Liv Helena Tech<br />
11 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Nele Keveloh<br />
12 Jahre<br />
IGS<br />
Marie Sophie<br />
Leisker<br />
11 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Pia Sandvoß<br />
12 Jahre<br />
IGS<br />
Rita Nizamova<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium
60<br />
TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />
61<br />
"Troffnick <strong>und</strong><br />
se<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>ka"<br />
Nachdem die beiden Fre<strong>und</strong>e das Wasser im Hotel abgeliefert<br />
hatten <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong>s Mutter endlich wieder reden<br />
konnte, machten sich die Fre<strong>und</strong>e auf den Weg <strong>in</strong> die<br />
Gött<strong>in</strong>ger Innenstadt.<br />
„Mama glaubt wirklich, dass ihr Hals entzündet war“, lachte<br />
<strong>Fietje</strong>, als er plötzlich Menschen jubeln <strong>und</strong> klatschen<br />
hörte. Er g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Richtung des Trubels. Dort sah er<br />
e<strong>in</strong>en Mann, der e<strong>in</strong>e Statue küsste, die auf e<strong>in</strong>em Brunnen<br />
stand.<br />
Er g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Menge <strong>und</strong> fragte e<strong>in</strong>en Mann, der neben<br />
ihm stand <strong>und</strong> vergnügt <strong>in</strong> die Hände klatschte:<br />
„Äh, Entschuldigung! Wissen Sie, was der Mann dort<br />
macht?“<br />
„Na, er küsst das Gänseliesel“, me<strong>in</strong>te der alte Mann. Auf<br />
se<strong>in</strong>er Jacke stand, wer er war: Professor Troffnick.<br />
„Das was?“<br />
Doktorand<br />
„Oh, du kennst die Geschichte nicht? Es lebte mal vor langer<br />
Zeit e<strong>in</strong>e w<strong>und</strong>erschöne Gänsemagd. Sie hatte e<strong>in</strong>en<br />
Fre<strong>und</strong>. Nachdem der se<strong>in</strong>en Doktortitel bekommen<br />
hatte, verließ er sie. Seitdem muss jeder Doktorand sie<br />
als Wiedergutmachung küssen.“<br />
15<br />
Doktorand =<br />
jemand, der<br />
an se<strong>in</strong>er<br />
Doktorarbeit<br />
schreibt<br />
<strong>Die</strong> Gänseliesel-Figur auf<br />
dem Brunnen ist nur e<strong>in</strong>e<br />
Nachbildung der echten<br />
Skulptur. <strong>Die</strong>se steht im Städtischen<br />
Museum.<br />
„Gänseliesel, <strong>Fietje</strong>, das ist e<strong>in</strong>e neue Feder“, rief <strong>Arti</strong><br />
aufgeregt. <strong>Fietje</strong> beschriftete e<strong>in</strong>e der Federn, die sich<br />
<strong>Arti</strong> sofort <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Federkleid zurücksteckte.
62<br />
TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />
63<br />
16<br />
herrschaftlich<br />
=<br />
vornehm,<br />
großzügig<br />
„Ich muss jetzt nach Hause“, me<strong>in</strong>te der Professor,<br />
„M<strong>in</strong>ka wartet.“<br />
„Oh, kocht Ihre Frau leckere Sachen?“, fragte <strong>Fietje</strong> höflich.<br />
„M<strong>in</strong>ka ist me<strong>in</strong>e Katze“, sagte der Professor belustigt.<br />
„Warum fragst du?“<br />
Da knurrte auch schon <strong>Fietje</strong>s Magen. „Weil ich Hunger<br />
habe“, antwortete er verlegen.<br />
„Komm doch mit, dann erzähle ich dir noch etwas über<br />
das Gänseliesel“, me<strong>in</strong>te der Professor <strong>und</strong> schmunzelte.<br />
Der Professor wohnte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em herrschaftlichen Haus,<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Seitengasse der Innenstadt. Während er die Tür<br />
aufschloss, fragte er <strong>Fietje</strong>: „Wie heißt du eigentlich?“<br />
„Ich b<strong>in</strong> <strong>Fietje</strong>, Ihren Namen kenn ich ja schon“, antwortete<br />
ihm der Junge <strong>und</strong> deutete auf des Professors<br />
Brust.<br />
„Ja“, lachte der Mann. „Namensschilder s<strong>in</strong>d manchmal<br />
praktisch.“<br />
Dr<strong>in</strong>nen flitzte M<strong>in</strong>ka dem Professor entgegen. Dann<br />
bemerkte sie den Vogel. Sie fauchte <strong>und</strong> stürzte sich auf<br />
<strong>Arti</strong>. Der flog geschockt auf e<strong>in</strong> Wandregal, auf dem e<strong>in</strong>e<br />
blaue Flasche stand.<br />
„Vorsicht, ich habe fünf Jahre für das Zauberwasser<br />
gebraucht. Es trocknet niemals!“<br />
herrschaftlich
64<br />
TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />
65<br />
17<br />
unversehens =<br />
schlagartig,<br />
überraschend,<br />
unerwartet<br />
<strong>Die</strong> Katze sprang unversehens mit e<strong>in</strong>em Satz aufs<br />
Regal. Dabei stieß sie das blaue Fläschchen mit dem<br />
Zauberwasser um. Es fiel auf das Skateboard <strong>und</strong> zersprang.<br />
<strong>Die</strong> Flüssigkeit breitete sich auf dem Board aus.<br />
M<strong>in</strong>ka wollte zu <strong>Arti</strong> rüberspr<strong>in</strong>gen doch verfehlte das<br />
Regal <strong>und</strong> kam auf dem Skateboard auf. Sie verschwand.<br />
Wenn ich das<br />
Board nicht<br />
trocken reiben<br />
kann, kommt <strong>Arti</strong><br />
niemals wieder!<br />
„M<strong>in</strong>ka“, schrie nun <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> flog h<strong>in</strong>terher.<br />
„Ne<strong>in</strong>!“, schrien <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> Professor<br />
Troffnick gleichzeitig.<br />
„Wo ist me<strong>in</strong>e Katze h<strong>in</strong>?“,<br />
jammerte der Professor.<br />
<strong>Fietje</strong> schrie erschrocken:<br />
„<strong>Arti</strong>!“ <strong>und</strong> gleich danach:<br />
„Professor, gibt es denn<br />
e<strong>in</strong>en Trick, dass das<br />
Zauberwasser dennoch trocknet?“<br />
„Ja, aber me<strong>in</strong>e ganzen Unterlagen s<strong>in</strong>d verschw<strong>und</strong>en,<br />
ich weiß nicht mehr genau, welche Variante funktioniert<br />
hat. Me<strong>in</strong>e arme M<strong>in</strong>ka...“<br />
<strong>Fietje</strong> schaute schockiert aus dem Fenster. Plötzlich sah<br />
er draußen etwas Graues vorbeihuschen. Er g<strong>in</strong>g h<strong>in</strong>aus,<br />
um zu sehen, was das war. Doch er konnte nichts mehr<br />
entdecken. Dr<strong>in</strong>nen wollte <strong>Fietje</strong> das Skateboard irgendwie<br />
trocken reiben, doch er konnte es jetzt nirgendwo<br />
sehen. Er g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Küche, wo der Professor verzweifelt<br />
h<strong>in</strong> <strong>und</strong> her lief.<br />
„Professor, wo haben sie me<strong>in</strong> Skateboard h<strong>in</strong>gestellt?“<br />
„Wieso? Es steht doch beim Regal“, antwortete ihm<br />
Troffnick.<br />
„Oh ne<strong>in</strong>!“, rief <strong>Fietje</strong>.<br />
unversehens<br />
Er rannte entsetzt aus der Küche, e<strong>in</strong> Blick aus dem<br />
Fenster erklärte alles. Herr Ke<strong>in</strong>wort verschwand vor<br />
se<strong>in</strong>en Augen, das Skateboard unterm Arm. <strong>Fietje</strong> lief<br />
aus dem Haus, um ihm zu folgen.
66<br />
TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />
Jetzt rannte er schon e<strong>in</strong>e ganze Weile h<strong>in</strong>ter Herrn Ke<strong>in</strong>wort<br />
her. Durch Straßen <strong>und</strong> Gassen, über Wiesen <strong>und</strong><br />
Plätze, doch der Agent war schneller. Irgendwann wusste<br />
er nicht mehr, wo er sich befand. Jetzt verschwand Herr<br />
Ke<strong>in</strong>wort <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen Gebäude aus orangen Backste<strong>in</strong>en.<br />
Mit den grünen Türen sah es aus wie e<strong>in</strong>e Industriehalle. Es<br />
war das Heizkraftwerk Gött<strong>in</strong>gens.<br />
„<strong>Fietje</strong>, warte!“ <strong>Fietje</strong> drehte sich um <strong>und</strong> erblickte Professor<br />
Troffnick, der ihm offenbar gefolgt war.<br />
„Ich habe ihn verloren“, murmelte <strong>Fietje</strong>.<br />
Mister M<strong>und</strong>zu sah sich <strong>in</strong> der großen Halle um. Er wartete<br />
auf Herrn Ke<strong>in</strong>wort. <strong>Die</strong>ser kam aufgeregt e<strong>in</strong>e lange Metalltreppe<br />
herunter <strong>und</strong> zeigte begeistert auf das Skateboard.<br />
Jetzt mussten sie nur noch den Zaubertrick von Professor<br />
Troffnick anwenden, damit sie <strong>Arti</strong> aus dem Board herausholen<br />
konnten. Herr Ke<strong>in</strong>wort nahm das Skateboard <strong>und</strong><br />
stellte es an e<strong>in</strong>en der großen Heizkessel. Dann wartete er<br />
geduldig, die Unterlagen mit Troffnicks Trick <strong>in</strong> der Hand.<br />
Da sprangen M<strong>in</strong>ka <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> aus dem Board. <strong>Die</strong> Ganoven<br />
umstellten die beiden. Sie waren zu abgelenkt, um zu bemerken,<br />
dass sie nicht mehr alle<strong>in</strong>e waren.<br />
67<br />
Heizkessel<br />
In den Kesseln bef<strong>in</strong>det sich Wasser. Es<br />
kommt aus den Heizungen der Gött<strong>in</strong>ger<br />
<strong>in</strong> das Heizkraftwerk mit verschiedenen<br />
"Vorlauftemperaturen" von ca. 70 Grad an.<br />
Im Heizkraftwerk wird es auf ca. 90 Grad<br />
erwärmt. Dann fließt es zurück zu den<br />
heizkraftwerk<br />
Gött<strong>in</strong>gern <strong>und</strong> sorgt n den Wohnungen wieder<br />
für warme Heizungen.<br />
<strong>Die</strong> drei Gött<strong>in</strong>ger Heizkraftwerke<br />
werden mit Biogas <strong>und</strong><br />
Erdgas betrieben. Das Heizkraftwerk<br />
Godehardstraße ist das Größte der<br />
drei HKWs. Es versorgt r<strong>und</strong> 170<br />
Gebäude <strong>in</strong> der Stadt.<br />
Vor allem das Neue Rathaus, das<br />
Deutsche Theater, die Universität,<br />
Behörden, Schulen <strong>und</strong> Sporthallen<br />
werden damit beheizt. Das Heizkraftwerk<br />
wurde 1998 komplett saniert<br />
<strong>und</strong> beherbergt heute modernste<br />
Heiztechnik.
Reißaus nehmen<br />
68<br />
TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />
69<br />
rempeln<br />
18<br />
rempeln =<br />
stoßen,<br />
wegstoßen<br />
Da wurde Herr Ke<strong>in</strong>wort von h<strong>in</strong>ten auf die Schulter<br />
getippt. Er blickte sich um. Es war Professor Troffnick.<br />
„Das gehört mir!“, sagte der Professor <strong>und</strong> schnappte<br />
sich se<strong>in</strong>e Unterlagen.<br />
<strong>Fietje</strong> nahm unbemerkt das Skateboard an sich. M<strong>in</strong>ka<br />
krallte sich <strong>in</strong> das Be<strong>in</strong> von Herr Ke<strong>in</strong>wort, um ihr Herrchen<br />
zu beschützen. Sie ließ sich am Be<strong>in</strong> nach unten<br />
rutschen, was e<strong>in</strong>ige Kratzer verursachte. Der Agent<br />
jaulte vor Schmerz <strong>und</strong> stolperte nach h<strong>in</strong>ten. Dabei<br />
rempelte er Mister M<strong>und</strong>zu an <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>sam fielen sie<br />
zu Boden.<br />
19<br />
Reißaus<br />
nehmen=<br />
weglaufen,<br />
sich heimlich<br />
davonmachen<br />
„Lasst uns verschw<strong>in</strong>den, ich müsste schon längst weg<br />
se<strong>in</strong>. Ich verreise für e<strong>in</strong> paar Tage <strong>und</strong> muss M<strong>in</strong>ka solange<br />
<strong>in</strong> Pflege geben“, sagte der Professor.<br />
„Wer pflegt sie denn?“, krächzte <strong>Arti</strong>, während sie nach<br />
draußen liefen.<br />
„Ich gebe sie Clara. Sie ist die Tochter des Bürgermeisters.<br />
Wir kennen uns gut.“<br />
„Mann, los jetzt, ihr Labertaschen! Wie lang wollen wir<br />
noch vor unseren Verfolgern herumstehen?“<br />
Endlich nahm die Gruppe Reißaus <strong>und</strong> trennte sich dann.
70<br />
TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />
kartoffelsalat<br />
An den folgenden Tagen grübelte <strong>Fietje</strong> darüber nach, wie<br />
das angebliche Zauberwasser von Professor Troffnick nun<br />
doch getrocknet war. Was war der Trick? Hatte es etwas<br />
mit dem Kalkgehalt zu tun? <strong>Fietje</strong> fuhr mit <strong>Arti</strong> auf der<br />
Schulter durch die Stadt. Sie war brechend voll. Er kam an<br />
Karstadt <strong>und</strong> H&M vorbei. Plötzlich hörte er e<strong>in</strong>en Schrei<br />
<strong>und</strong> konnte gerade noch bremsen, um das Mädchen vor<br />
se<strong>in</strong>en Füßen nicht anzufahren. Es war Clara.<br />
„M<strong>in</strong>ka, warum musst du mir immer vor die Be<strong>in</strong>e laufen?“,<br />
fluchte sie.<br />
<strong>Fietje</strong> streckte Clara die Hand entgegen <strong>und</strong> half ihr hoch.<br />
Sie liefen geme<strong>in</strong>sam weiter bis sie an e<strong>in</strong>em Computergeschäft<br />
hielten. Im Schaufenster stand e<strong>in</strong> Monitor, auf<br />
dem gerade e<strong>in</strong>e Meldung lief:<br />
„Der Bürgermeister wird vermisst. <strong>Die</strong> Polizei vermutet e<strong>in</strong>e<br />
Entführung."<br />
Erschrocken sah <strong>Fietje</strong> Clara an. Sie war kreidebleich im<br />
Gesicht. „Wer entführt denn me<strong>in</strong>en Vater?“, schluchzte sie.<br />
„Ich werde dir suchen helfen“, sagte <strong>Fietje</strong> entschlossen.<br />
Clara wollte sofort wieder zum Heizkraftwerk. „Dorth<strong>in</strong> ist<br />
er heute früh gefahren“, sagte sie.<br />
„Es haben ihn doch hoffentlich nicht die beiden Schurken<br />
aus Sprachlos-Land entführt!“, kam es von <strong>Fietje</strong>.<br />
Auf dem Weg dorth<strong>in</strong> krächzte <strong>Arti</strong>: „Das blöde Katzenvieh<br />
hat mir e<strong>in</strong>e Feder ausgerissen!“<br />
„Kartoffelsalat“ miaute die Katze e<strong>in</strong> paar Meter weiter<br />
vorn. <strong>Fietje</strong> musste kichern: „M<strong>in</strong>ka wird sie dir schon wiedergeben.“<br />
Sie waren im HKW angekommen. Clara g<strong>in</strong>g zielsicher durch<br />
Gänge <strong>und</strong> Hallen bis sie schließlich an e<strong>in</strong>er riesigen Verbrennungsmasch<strong>in</strong>e<br />
ankamen. Sie schien sich hier bestens<br />
auszukennen.<br />
War es der<br />
Kalk des<br />
Wassers?<br />
Das im Heizkraftwerk<br />
ankommende Wasser hat<br />
71<br />
bereits e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Kalkgehalt<br />
(Kalziumoxyd). Über e<strong>in</strong>e<br />
Enthärtungsanlage wird das <strong>in</strong><br />
das Heizsystem nachzufüllende<br />
Wasser noch weicher gemacht,<br />
denn der Kalk ist schädlich<br />
für die technischen Anlagen<br />
im Heizkraftwerk <strong>und</strong> für die<br />
Rohrleitungen.
72<br />
TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />
allesamt<br />
73<br />
„Was ...?“, stammelte <strong>Fietje</strong>. Neben e<strong>in</strong>er der großen Masch<strong>in</strong>en<br />
standen Herr Ke<strong>in</strong>wort, Mister M<strong>und</strong>zu <strong>und</strong> der<br />
<strong>Die</strong> Ganoven hatten sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Gedankenstreit verwickelt.<br />
Sie waren abgelenkt. Aus unerklärlichen Gründen<br />
21<br />
pirschen =<br />
auf die Jagd gehen,<br />
nachstellen<br />
20<br />
knebeln =<br />
Fesseln/<br />
Ketten<br />
anlegen<br />
BÜRGERMEISTER! Er war geknebelt. <strong>Fietje</strong> wollte Clara <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> Versteck ziehen, doch Mister M<strong>und</strong>zu packte ihn <strong>und</strong><br />
schupste ihn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Käfig, zusammen mit <strong>Arti</strong>.<br />
„Clara!“, rief <strong>Fietje</strong>.<br />
zankten sie sich um die gelben Ohrenstöpsel, die aus<br />
e<strong>in</strong>em Spender purzelten.<br />
Clara schlich auf leisen Sohlen zu ihrem Vater, <strong>Fietje</strong> zu<br />
den Männern. Er pirschte sich von h<strong>in</strong>ten an <strong>und</strong> stürzte<br />
22<br />
bemächtigen =<br />
jemanden<br />
ergreifen,<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Gewalt<br />
br<strong>in</strong>gen<br />
„Me<strong>in</strong> Vater...“, antwortete sie mit zittriger Stimme.<br />
„Kartoffelsalat“, miaute M<strong>in</strong>ka wieder. Und da, wie von<br />
Zauberhand, schoben sich die Gitter ause<strong>in</strong>ander. E<strong>in</strong><br />
sich auf Herrn Ke<strong>in</strong>wort. Clara <strong>und</strong> ihr Vater bemächtigten<br />
sich Mister M<strong>und</strong>zu. Nun wälzten sich allesamt auf<br />
dem Boden. Es war e<strong>in</strong> fieberhafter Kampf.<br />
23<br />
allesamt =<br />
alle zusammen,<br />
alle ohne<br />
Ausnahme<br />
Spalt tat sich auf <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong> sprang schnell heraus.<br />
„Das war e<strong>in</strong> Passwort!“ Der Junge strahlte. Er sah Clara<br />
an <strong>und</strong> nahm sie bei der Hand.<br />
„Kartoffelsalat, Kartoffelsalat“, miaute M<strong>in</strong>ka wieder. <strong>Die</strong><br />
Käfigtür öffnete <strong>und</strong> schloss sich mit lautem Quietschen.<br />
Da boxte Herr Ke<strong>in</strong>wort auf e<strong>in</strong>mal <strong>Fietje</strong> heftig <strong>in</strong> den<br />
24<br />
rangeln =<br />
prügeln,<br />
raufen,<br />
r<strong>in</strong>gen<br />
Bauch. Krampfhaft zuckte er zusammen. Herr Ke<strong>in</strong>wort<br />
rangelte sich frei.<br />
„Oh ne<strong>in</strong>!“ Auch Mister M<strong>und</strong>zu hatte sich freigekämpft.<br />
Sie liefen beide davon.<br />
„Ihr habt mich gerettet, K<strong>in</strong>der“, strahlte der Bürgermeister<br />
<strong>und</strong> g<strong>in</strong>g mit Clara <strong>und</strong> M<strong>in</strong>ka davon.<br />
<strong>Fietje</strong> machte sich auf den Weg. Er suchte sich e<strong>in</strong>e Ecke<br />
zum Ausruhen.<br />
bemächtigen<br />
knebeln<br />
pirschen<br />
rangeln<br />
Bei der Arbeit im<br />
Heizkraftwerk braucht<br />
man Ohrenstöpsel, um sich vor<br />
der Lautstärke der Masch<strong>in</strong>en<br />
zu schützen.
74<br />
TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />
75<br />
Kurze Zeit später lag er auf e<strong>in</strong>er Wiese im Stadtwald<br />
<strong>und</strong> versuchte, das Geplapper von dem kle<strong>in</strong>en Mädchen<br />
rechts neben ihm nicht zu beachten.<br />
Mittlerweile wusste er, dass sie Mida hieß <strong>und</strong> 9 Jahre<br />
alt war. Sie schwärmte die ganze Zeit schon von gelben,<br />
roten <strong>und</strong> grünen Papageien.<br />
<strong>Fietje</strong> dachte daran, wie es <strong>Arti</strong> im Heizkraftwerk g<strong>in</strong>g.<br />
Er wollte alle<strong>in</strong> noch e<strong>in</strong>mal dorth<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong> paar Wörter<br />
zu ergattern. Irgendetwas von e<strong>in</strong>em Wärmetauscher<br />
hatte er gequasselt.<br />
Genervt packte <strong>Fietje</strong> se<strong>in</strong>e Sachen <strong>und</strong> lief schnurstracks<br />
wieder auf das Heizkraftwerk zu.<br />
Das Mädchen heftete sich sofort an se<strong>in</strong>e Fersen.<br />
Im Heizkraftwerk angekommen, schweifte <strong>Fietje</strong>s Blick<br />
über die vielen Treppen <strong>und</strong> Rohre, als ihn jemand von<br />
h<strong>in</strong>ten antippte.<br />
Langsam drehte sich <strong>Fietje</strong> um <strong>und</strong> blickte <strong>in</strong> die neugierigen<br />
Augen des kle<strong>in</strong>en Mädchens.<br />
„Was machst du hier? Das hier ist nichts für kle<strong>in</strong>e<br />
Naseweise“, nörgelte <strong>Fietje</strong>. Enttäuscht lief das Mädchen<br />
davon. Als <strong>Fietje</strong> sich vergewissert hatte, dass sie weg<br />
war, rief er nach <strong>Arti</strong>. Er kam sofort geflogen.<br />
Plötzlich kam das Mädchen h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em der unzähligen<br />
Rohre wieder hervor. Im gleichen Moment wurde die Tür<br />
aufgerissen <strong>und</strong> Herr Ke<strong>in</strong>wort stand <strong>in</strong> der Halle.<br />
25<br />
Naseweis =<br />
jemand, der<br />
vorwitzig <strong>und</strong><br />
laut ist<br />
Wärmetauscher<br />
Naseweis<br />
E<strong>in</strong> Wärmetauscher steht <strong>in</strong><br />
den meisten Häusern. Er ist<br />
die Schnittstelle zwischen Heizkraftwerk<br />
<strong>und</strong> Wohnung.<br />
Er verh<strong>in</strong>dert, dass das ankommende<br />
Wasser aus dem Heizkraftwerk mit<br />
dem Wasser aus den Leitungen der<br />
Wohnungen vermischt wird.<br />
So könnte der Kalkgehalt unerwünscht<br />
erhöht werden. Das schadet<br />
den Heizungsrohren, denn der Kalk<br />
aus dem Wasser setzt sich gerade bei<br />
Hitze an den Rohrwänden ab.<br />
<strong>Die</strong> Rohrleitung im<br />
Heizkraftwerk ist<br />
8 Kilometer lang!
76<br />
TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />
77<br />
„Papa ... “, entfuhr es dem Mädchen.<br />
„Das ist de<strong>in</strong> Vater?“, fragte <strong>Arti</strong> erschüttert.<br />
<strong>Fietje</strong> zischte: „<strong>Arti</strong> versteck dich!“<br />
Doch es war schon zu spät, Ke<strong>in</strong>wort hatte<br />
ihn entdeckt. Er machte e<strong>in</strong>en gewaltigen<br />
Sprung nach vorn <strong>und</strong> verfehlte <strong>Arti</strong> nur um<br />
Haaresbreite. <strong>Arti</strong> rettete sich krächzend auf<br />
e<strong>in</strong> Rohr <strong>in</strong> 2 Metern Höhe.<br />
Mida rannte <strong>Fietje</strong> h<strong>in</strong>terher.<br />
„Warte“, schrie sie. „Warte auf mich!“<br />
Für e<strong>in</strong>en kurzen Augenblick blitzte etwas<br />
wie Traurigkeit <strong>in</strong> Herrn Ke<strong>in</strong>worts Augen auf.<br />
Mida hatte <strong>Fietje</strong> e<strong>in</strong>geholt. Zwischen zwei<br />
Atemstößen brachte sie hervor:<br />
„Ich kenne e<strong>in</strong> Versteck, folgt mir!“<br />
<strong>Fietje</strong> flitzte ihr h<strong>in</strong>terher. <strong>Arti</strong> flog über<br />
ihnen. Herr Ke<strong>in</strong>wort nahm sofort die Verfolgung<br />
auf.<br />
So g<strong>in</strong>g es quer durch das Heizkraftwerk,<br />
vorbei an brodelnden Kesseln, rauschenden<br />
Rohren <strong>und</strong> bl<strong>in</strong>kenden Knöpfen. Bis sie<br />
schließlich vor e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Tür standen.<br />
Warte<br />
auf mich!
78<br />
TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />
79<br />
26<br />
drapieren =<br />
schmücken,<br />
verzieren<br />
„Hier re<strong>in</strong>, schnell beeilt euch“, flüsterte Mida. Schnell<br />
schlüpften sie <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>en Kontrollraum. E<strong>in</strong> paar<br />
Sek<strong>und</strong>en später schoss Herr Ke<strong>in</strong>wort draußen an der<br />
Tür vorbei. Alle atmeten auf <strong>und</strong> machten sich sofort<br />
ans Pläne schmieden. Sie beschlossen, e<strong>in</strong>e Feder von<br />
<strong>Arti</strong> <strong>in</strong> der Halle aufzuhängen <strong>und</strong> unter ihr auf dem Boden<br />
e<strong>in</strong> Netz zu drapieren, <strong>in</strong> das Herr Ke<strong>in</strong>wort rennen<br />
sollte. Gesagt, getan. Das Netz lag, die Feder baumelte.<br />
Nun mussten sie nur noch warten bis Midas Vater die<br />
Feder sah <strong>und</strong> <strong>in</strong> die Falle tappte.<br />
schleierhaft<br />
27<br />
schleierhaft =<br />
geheimnisvoll,<br />
rätselhaft<br />
<strong>Die</strong> drei versteckten sich schnell h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Kompressor,<br />
der direkt neben der Falle stand.<br />
Sie mussten nicht lange warten. Kurze Zeit später kamen<br />
Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu um die Ecke.<br />
Sie sahen die Feder, traten <strong>in</strong> das Netz <strong>und</strong> es schnappte<br />
sofort zu. Triumphierend kamen die drei aus ihrem<br />
Versteck. Warum Mida allerd<strong>in</strong>gs ihren Vater ausgeliefert<br />
hatte, blieb <strong>Fietje</strong> schleierhaft. Doch bevor sie Hilfe holen<br />
konnten, waren die Ganoven auch schon verschw<strong>und</strong>en.<br />
kompressor<br />
E<strong>in</strong> Kompressor kann großen<br />
Luftdruck erzeugen. In se<strong>in</strong>em<br />
Kessel ist die Druckluft gespeichert.<br />
<strong>Die</strong>sen schließt man an etwas an,<br />
was Druckluft zum Funktionieren<br />
braucht.<br />
Kontrollraum<br />
drapieren<br />
Im Kontrollraum, der Schaltzentrale<br />
des Heizkraftwerkes,<br />
werden alle Leitungen, Rohre,<br />
Kessel <strong>und</strong> Masch<strong>in</strong>en mit Computern<br />
überwacht.
80<br />
TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />
81<br />
Endlich war <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen wieder Ruhe <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong><br />
sausten mit ihrem Zauberskateboard die Straßen entlang.<br />
<strong>Fietje</strong> machte e<strong>in</strong>e Vollbremsung als <strong>Arti</strong> krächzte:<br />
„Komm, ich will unbed<strong>in</strong>gt noch mal nach dem Rechten sehen!“<br />
Kaum hatten sie das Kraftwerk betreten, waren die Fre<strong>und</strong>e<br />
vom Motorenlärm der Kompressoren <strong>und</strong> Heizöfen <strong>und</strong> stickiger<br />
Luft umgeben. Plötzlich hörten sie e<strong>in</strong> dumpfes Geräusch.<br />
Es hörte sich an, als wollte e<strong>in</strong>e Kuh sich aus e<strong>in</strong>er riesigen<br />
Blechdose befreien.<br />
„Hallo?“, rief <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> ächzte ängstlich: „Wer ist da?“<br />
Sie g<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Richtung der großen Öfen, wo sie h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em<br />
langen Rohr e<strong>in</strong>en Schatten sahen. Langsam näherten sie sich<br />
der Gestalt. Da sahen sie e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es schmutziges Mädchen,<br />
dass e<strong>in</strong>e große Masch<strong>in</strong>e mit bl<strong>in</strong>kenden Knöpfen <strong>und</strong> vielen<br />
Schaltern bediente. Sie sah aus wie Clara, nur irgendwie viel<br />
jünger.<br />
<strong>Arti</strong> quäkte genervt: „Warum antwortet sie uns dann nicht?“<br />
<strong>Fietje</strong> me<strong>in</strong>te: „Ich glaube, sie kann nicht sprechen.“<br />
Das Mädchen stotterte leise: „Ich…b<strong>in</strong>…Clara...“<br />
<strong>Arti</strong> blickte erstaunt auf, da Clara offenbar nicht nur plötzlich<br />
jünger war, sondern auch nicht mehr richtig reden konnte.<br />
„Ich habe e<strong>in</strong>e super Idee. Clara muss mir die äußerste l<strong>in</strong>ke<br />
Schwanzfeder rausziehen, dann kann sie wieder sprechen.<br />
Aber sie muss die Feder immer bei sich haben, sonst klappt<br />
das mit dem Sprachzauber nicht.“<br />
ich ... b<strong>in</strong> ...<br />
clara ...<br />
28<br />
quäken =<br />
schrille Laute<br />
von sich geben<br />
„Hey du“, sagte <strong>Arti</strong>, „was machst du denn an dieser großen<br />
Masch<strong>in</strong>e?“<br />
Doch das Mädchen antwortete ihm nicht. <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> versuchten<br />
es noch e<strong>in</strong>mal:<br />
„Hallo, kannst du uns hören?“, fragte <strong>Fietje</strong>.<br />
Sie schaute die Fre<strong>und</strong>e jetzt erstaunt an, dann aber nickte sie<br />
langsam mit dem Kopf.<br />
quäken
82<br />
TROFFNICK UND SEINE MINKA<br />
Clara sah den Papagei mit großen Augen an <strong>und</strong> nahm<br />
die Feder an sich. Ihr Gesicht bekam wieder mehr Farbe<br />
<strong>und</strong> aus ihrem M<strong>und</strong> kam e<strong>in</strong> erleichtertes Seufzen.<br />
„Ja, ich b<strong>in</strong>’s. Ich wollte heute wieder <strong>in</strong> der Werkstatt<br />
arbeiten. Ich weiß gar nicht, was genau passiert ist.“<br />
Doch dann schaute sie an <strong>Fietje</strong> vorbei <strong>und</strong> schrie:<br />
„<strong>Die</strong> schon wieder?“<br />
<strong>Fietje</strong> antwortete: „<strong>Die</strong> beiden dürfen die Schwanzfeder<br />
auf gar ke<strong>in</strong>en Fall <strong>in</strong> die Hände bekommen.“<br />
Clara nickte. Was war zu tun?<br />
<strong>Arti</strong> probierte, sich h<strong>in</strong>ter Clara zu verstecken. Drohend<br />
kamen die Ganoven auf sie zu. Alle blieben stehen. So<br />
standen sie ungefähr 5 Sek<strong>und</strong>en.<br />
Dann schrie <strong>Fietje</strong> plötzlich: „Jetzt! Rennt zum Ausgang!“<br />
Es funktionierte. <strong>Die</strong> Agenten waren überrumpelt <strong>und</strong><br />
blieben zurück.<br />
Kaum waren sie draußen, da sprang <strong>Fietje</strong> auf das<br />
Skateboard. Clara zögerte <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> rief ganz aufgeregt:<br />
„Schnell, sie wollen doch die Feder!“<br />
Clara hopste nun auch auf das rote Board <strong>und</strong> die drei<br />
fuhren <strong>in</strong> hohem Tempo <strong>in</strong> Richtung Innenstadt zum<br />
Marktplatz. Dort waren viele Menschen, e<strong>in</strong> Mann spielte<br />
Gitarre <strong>und</strong> sang e<strong>in</strong> Lied. <strong>Die</strong> drei Fre<strong>und</strong>e setzten sich<br />
zum Gänseliesel. <strong>Arti</strong> verriet nun Clara die Zauberworte,<br />
die sie sprechen musste, um wieder sie selbst zu werden.<br />
Sie bedankte sich <strong>und</strong> kehrte zu ihrer Arbeit zurück.<br />
83
84<br />
85<br />
Antonia<br />
Oberdieck<br />
11 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Daria<br />
Br<strong>in</strong>ckwerth<br />
11 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Elias Manuel<br />
Karnagel<br />
11 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Teil 3<br />
Strom<br />
geschrieben von:<br />
Lilith Leschke<br />
12 Jahre<br />
IGS<br />
L<strong>in</strong>a Hilke<br />
11 Jahre<br />
Mareile<br />
Kuhlencord<br />
11 Jahre<br />
Montessori-Schule<br />
Hannes Josua<br />
Kramer<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Shari Salzmann<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Melanie<br />
Madlenscha<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Johanna<br />
Ste<strong>in</strong>born<br />
11 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Kim Cora Michler<br />
11 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium<br />
Sophie Herdt<br />
12 Jahre<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium
86<br />
FLORA UND KABELSALAT<br />
"Flora <strong>und</strong> Kabelsalat"<br />
87<br />
Der nächste Tag begrüßte die Fre<strong>und</strong>e mit strahlendem<br />
Sonnensche<strong>in</strong>. <strong>Fietje</strong>s Mutter besuchte e<strong>in</strong>e Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>,<br />
<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> waren auf dem Marktplatz unterwegs.<br />
E<strong>in</strong> Bäcker rief: „Frische Ros<strong>in</strong>enbrötchen, kostet Gött<strong>in</strong>ger<br />
Ros<strong>in</strong>enbrötchen!“<br />
<strong>Arti</strong> war nicht mehr zu halten <strong>und</strong> flog h<strong>in</strong>.<br />
<strong>Fietje</strong> wollte ihm folgen, doch er kam nicht weit. Er stieß<br />
mit e<strong>in</strong>em Mädchen zusammen. Es war schon wieder<br />
Clara.<br />
Entschädigung<br />
29<br />
Entschädigung<br />
=<br />
Ausgleich<br />
für erlittenen<br />
Schaden<br />
„Entschuldigung, oh Mann!“<br />
„Ist schon okay, fast etwas verrückt.“<br />
„Darf ich dich als Entschädigung auf e<strong>in</strong> Eis e<strong>in</strong>laden“,<br />
fragte <strong>Fietje</strong>.<br />
„Danke, aber heute kann ich leider nicht. Ich mache e<strong>in</strong><br />
Praktikum <strong>in</strong> der Leitwarte der Stadtwerke Gött<strong>in</strong>gen.<br />
Aber morgen hätte ich Zeit. Hier hast du me<strong>in</strong>e Nummer,<br />
ruf mich e<strong>in</strong>fach an“, sagte sie <strong>und</strong> schrieb die Zahlen<br />
auf se<strong>in</strong>en Arm. Dann verabschiedete sie sich von <strong>Fietje</strong>.<br />
Er schaute ihr noch lange nach. Da landete <strong>Arti</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />
großen Ros<strong>in</strong>enbrötchen auf se<strong>in</strong>er Schulter.<br />
Leitwarte der Stadtwerke Gött<strong>in</strong>gen<br />
In der Leitwarte wird jeden Tag 24<br />
St<strong>und</strong>en der Fluss von Wasser, Strom,<br />
Wärme <strong>und</strong> Gas per Computer überwacht.<br />
Gibt es Ausfälle oder e<strong>in</strong>en Schaden, bl<strong>in</strong>kt<br />
e<strong>in</strong> Lichtsignal auf dem Monitor <strong>und</strong> zeigt den<br />
genauen Standort der Störung an. Über die<br />
Telefonnummer 301-333 kann man hier auch<br />
e<strong>in</strong>e Störung per Anruf melden.
88<br />
FLORA UND KABELSALAT<br />
89<br />
30<br />
Leitwarte =<br />
technische<br />
E<strong>in</strong>richtung<br />
zur Überwachung<br />
e<strong>in</strong>es Systems,<br />
was viele<br />
Leitungen<br />
verknüpft.<br />
Bevor Clara <strong>in</strong> den Bus stieg, drehte sie sich noch e<strong>in</strong>mal<br />
zu <strong>Fietje</strong> um <strong>und</strong> lächelte ihn an. Es dauerte nicht lange<br />
bis sie die Stadtwerke erreicht hatte. Sie begrüßte den<br />
Pförtner <strong>und</strong> w<strong>in</strong>kte <strong>in</strong> die Überwachungskamera. Clara<br />
betrat die Leitwarte. Ihr Onkel kam ihr schon entgegen.<br />
„De<strong>in</strong> zweiter Tag <strong>in</strong> der Leitstelle, Clara. Schreibst du<br />
schon an de<strong>in</strong>em Praktikumsbericht?“, fragte ihr Onkel.<br />
„Ich schreibe gerade die E<strong>in</strong>leitung. Ich habe vorh<strong>in</strong><br />
schon was über Ökostrom <strong>und</strong> erneuerbare Energien<br />
gelesen. Das ist echt spannend!“, sagte Clara <strong>und</strong> g<strong>in</strong>g<br />
ihren Bericht noch e<strong>in</strong>mal durch. Sie las laut vor, was sie<br />
schon geschrieben hatte.<br />
„<strong>Die</strong> Stadtwerke gibt es schon über 150 Jahre... Sie versorgen<br />
die Stadt mit Gas, Wasser, Wärme <strong>und</strong> Strom.<br />
Sie versuchen CO2-neutral zu arbeiten....“, murmelte sie.<br />
„Neben Wasserkraft nutzen sie Photovoltaik, nachwachsende<br />
Rohstoffe <strong>und</strong> W<strong>in</strong>dkraft.“<br />
GöStrom der<br />
Stadtwerke<br />
Gött<strong>in</strong>gen ist zu<br />
100% re<strong>in</strong>er<br />
Ökostrom!<br />
Leitwarte<br />
W<strong>in</strong>dkraft<br />
Über W<strong>in</strong>dräder wird Strom<br />
erzeugt. Weil sie Lärm machen,<br />
dürfen sie nur dort aufgestellt<br />
werden, wo sie Tiere <strong>und</strong> Pflanzen<br />
nicht stören. Sie s<strong>in</strong>d bis zu 200 Meter<br />
hoch <strong>und</strong> haben e<strong>in</strong>en Betonfuß von 20-<br />
30 Metern Durchmesser.<br />
Photovoltaik<br />
Über viele e<strong>in</strong>zelne Solarzellen<br />
auf e<strong>in</strong>em Solarmodul<br />
wird durch Sonnenlicht e<strong>in</strong>e<br />
Spannung erzeugt, die dann <strong>in</strong> Wechselstrom<br />
umgewandelt wird.<br />
Wechselstrom wird im Haushalt für<br />
elektrische Geräte <strong>und</strong> Steckdosen<br />
gebraucht. Auf der Sparkassen-<br />
Arena s<strong>in</strong>d über 1.000 Solarmodule<br />
mite<strong>in</strong>ander verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> erzeugen<br />
zusammen ca. 170 kW Strom.
90<br />
FLORA UND KABELSALAT<br />
mahnend<br />
91<br />
31<br />
Pförtner =<br />
jemand, der<br />
den E<strong>in</strong>gang<br />
e<strong>in</strong>es Geländes/Gebäudes<br />
bewacht<br />
32<br />
mahnend =<br />
jemanden<br />
belehrend auf<br />
etwas aufmerksam<br />
machen<br />
Claras Onkel versuchte den Pförtner telefonisch zu erreichen,<br />
aber der reagierte nicht.<br />
„Ich schau mal nach, du bleibst hier <strong>und</strong> passt auf alles auf.<br />
Du darfst de<strong>in</strong>en Posten nicht verlassen, bis ich wieder zurück<br />
b<strong>in</strong>. Wenn etwas nicht stimmt, dann musst du den Bereitschaftsdienst<br />
<strong>in</strong>formieren“, sagte er mahnend zu Clara.<br />
Sie beobachtete ihn auf dem Weg zur Pförtnerstelle, da fiel<br />
ihr auf e<strong>in</strong>em der Monitore e<strong>in</strong> vorbeihuschender Schatten<br />
auf, dem e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Schatten folgte.<br />
„Merkwürdig“, flüsterte sie.<br />
E<strong>in</strong> Klopfen am Fenster lenkte Clara von den Monitoren ab.<br />
Es war Flora, Claras Kakadu-Dame.<br />
„Flora, was machst du denn hier?“, fragt sie, als sie das Fenster<br />
öffnete. Doch bevor Flora antworten konnte, wurde es<br />
Clara schwarz vor Augen. <strong>Die</strong> zwei Schatten entpuppten<br />
sich als Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu, die nun gleich die<br />
bewusstlose Clara <strong>in</strong> die Hexenküche schleiften.<br />
Pförtner<br />
Wen sie nicht bemerkten war Flora, die heimlich nach ihnen<br />
<strong>in</strong> den Raum flog. Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu knallten<br />
die Tür zu <strong>und</strong> suchten <strong>in</strong> dem Schrank mit den verschiedensten<br />
Schlüsseln nach e<strong>in</strong>em, mit dem sie das Mädchen<br />
e<strong>in</strong>schließen können. Zwischen den ganzen Schaltschrankschlüsseln<br />
fanden sie e<strong>in</strong>en Generalschlüssel.<br />
Sie sperrten die Hexenküche ab <strong>und</strong> verließen die Leitstelle.<br />
Kaum war die Tür h<strong>in</strong>ter ihnen <strong>in</strong>s Schloss gefallen, kl<strong>in</strong>gelte<br />
Claras Handy. Es war <strong>Fietje</strong>. Flora erkannte ihre Chance <strong>und</strong><br />
drückte auf den „Annehmen“- Knopf. Sie krächzte <strong>in</strong> das<br />
Telefon. „Clara, bist du das?“, fragte <strong>Fietje</strong><br />
verwirrt. <strong>Arti</strong> drängelt sich ans Telefon <strong>und</strong><br />
antwortet der Vogeldame.<br />
Generalschlüssel<br />
Hexenküche<br />
Spitzname für<br />
den Raum bei<br />
der Leitwarte, <strong>in</strong> der<br />
verschiedene Geräte<br />
stehen <strong>und</strong> Kabel/<br />
Rohre entlanglaufen<br />
33<br />
Generalschlüssel<br />
=<br />
Schlüssel, der<br />
bei den meisten<br />
Türen e<strong>in</strong>es<br />
Gebäudes<br />
passt
92<br />
FLORA UND KABELSALAT<br />
das<br />
übernehme<br />
ich!<br />
93<br />
<strong>Arti</strong> sagte zu <strong>Fietje</strong>: „Clara ist <strong>in</strong> Gefahr! Wir müssen zu<br />
den Stadtwerken <strong>in</strong> die Leitstelle.“<br />
<strong>Fietje</strong> schnappte sofort se<strong>in</strong> Skateboard. Schnell erreichten<br />
sie die Stadtwerke.<br />
<strong>Arti</strong> flog voraus, <strong>Fietje</strong> schlüpfte unter e<strong>in</strong>er der<br />
Schranken h<strong>in</strong>durch <strong>und</strong> folgte ihm.<br />
Sie schauten <strong>in</strong> jedes Fenster, bis sie an e<strong>in</strong>er Werkstatt<br />
vorbeikamen <strong>und</strong> Herrn Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu<br />
entdeckten.<br />
Schnell versteckten sich die Fre<strong>und</strong>e h<strong>in</strong>ter großen<br />
Kabelrollen. Plötzlich kam e<strong>in</strong> rosafarbener Vogel auf sie<br />
zugeflogen.<br />
„Hey, du bist bestimmt Flora!“, rief <strong>Arti</strong>, dem Clara schon<br />
von ihr erzählt hatte.<br />
Flora landete auf <strong>Fietje</strong>s Schulter.<br />
„Wir müssen die beiden ablenken, dann können wir Clara<br />
suchen“, sagte <strong>Fietje</strong>.<br />
„Das übernehme ich!“, me<strong>in</strong>te <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> flatterte sofort<br />
davon.<br />
In der Werkstatt können<br />
die Reparaturen <strong>und</strong><br />
Störungsbehebungen vorbereitet<br />
werden.
94<br />
FLORA UND KABELSALAT<br />
95<br />
34<br />
vergewissern =<br />
nachsehen,<br />
prüfen,<br />
sicher gehen<br />
Während <strong>Fietje</strong> Flora folgte, um Clara zu befreien, versteckte<br />
sich <strong>Arti</strong> h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em Schweißgerät. Dort entdeckte er<br />
zwischen den Leitungen e<strong>in</strong>e rosafarbene Feder. Er sah sie<br />
sich genauer an, um sich zu vergewissern, um was für e<strong>in</strong>e<br />
Feder es sich handelte.<br />
„Da steht ‚Deutsch’ drauf!“, dachte er laut.<br />
„Das ist e<strong>in</strong>e Sprach-Feder.“<br />
<strong>Arti</strong> befreite die Feder mit se<strong>in</strong>er Kralle aus dem Kabelgewirr.<br />
Da hörte er h<strong>in</strong>ter sich e<strong>in</strong> Rascheln.<br />
„Oh, oh!“, krächzte er nur noch.<br />
<strong>Die</strong> Agenten hatten ihn gehört. Schnell schnappte sich <strong>Arti</strong><br />
die Feder <strong>und</strong> entwischte im letzten Augenblick den Händen<br />
der gierigen Ganoven. <strong>Arti</strong> flog den Gang entlang, durch offene<br />
Feuerschutztüren, über Leitungen h<strong>in</strong>weg <strong>und</strong> vorbei an<br />
Werkbänken <strong>und</strong> Sicherheitstafeln, doch die Agenten blieben<br />
ihm dicht auf den Fersen.<br />
Clara half <strong>Fietje</strong> auf <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>sam verließen sie den Raum.<br />
Sofort überprüfte Clara sämtliche Anzeigen auf den vielen<br />
Monitoren. Zum Glück gab es ke<strong>in</strong>e Störungsmeldungen. <strong>Fietje</strong><br />
schaute ihr verw<strong>und</strong>ert zu. Da stießen ihn Mister M<strong>und</strong>zu<br />
<strong>und</strong> Herr Ke<strong>in</strong>wort um. Gerade als sie nach <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> Clara<br />
greifen wollten, flogen zwei Schatten blitzschnell auf sie zu.<br />
Es waren Flora <strong>und</strong> <strong>Arti</strong>.<br />
vergewissern<br />
In der Zwischenzeit versuchte <strong>Fietje</strong> das Schloss zur Hexenküche<br />
aufzubrechen. Mit e<strong>in</strong>er Büroklammer gelang es ihm<br />
endlich. Als die Tür aufsprang, flog er unerwartet durch die<br />
Luft <strong>und</strong> landete hart auf dem Boden. Verw<strong>und</strong>ert rieb er<br />
sich den schmerzenden H<strong>in</strong>tern. Clara stand mit erschrockenem<br />
Gesicht über ihm.<br />
„Ups!“, rief sie erstaunt aus. „Das bist ja du, <strong>Fietje</strong>!“
96<br />
FLORA UND KABELSALAT<br />
straucheln<br />
Flora an <strong>Arti</strong> gerichtet.<br />
„Stimmt, der Leitwart trägt e<strong>in</strong>e große Verantwortung hier <strong>in</strong><br />
der Leitstelle“, sagte <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> strich sich über die neue Feder.<br />
97<br />
35<br />
straucheln =<br />
hängen bleiben,<br />
stolpern,<br />
taumeln<br />
Wie ist denn das Rezept<br />
für e<strong>in</strong>en Kabelsalat?<br />
2<br />
H<strong>in</strong>ter <strong>Arti</strong> tauchte Herr Ke<strong>in</strong>wort auf <strong>und</strong> wollte nach ihm<br />
greifen. Blitzschnell wich der Graupapagei aus.<br />
Herr Ke<strong>in</strong>wort stolperte über Mister M<strong>und</strong>zu, sie strauchelten<br />
<strong>und</strong> fielen geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> den Kabelsalat <strong>in</strong> der Hexenküche.<br />
<strong>Fietje</strong> rannte auf die Tür zu, machte das Licht <strong>in</strong> der Hexenküche<br />
aus, sodass nur noch kle<strong>in</strong>e rote Lämpchen leuchteten,<br />
<strong>und</strong> sperrte die Tür von außen zu.<br />
Erst jetzt bemerkte <strong>Fietje</strong>, dass <strong>Arti</strong> e<strong>in</strong>e hellrosafarbene<br />
Feder im Schnabel trug.<br />
<strong>Arti</strong> übergab Flora die Feder. Erleichtert<br />
steckte sich die Kakadu-Dame die<br />
verlorene Feder zurück <strong>in</strong> ihren Flügel.<br />
„Endlich kann ich wieder sprechen. Danke<br />
<strong>Arti</strong>!“, flötete sie fröhlich.<br />
„Jetzt verstehe ich auch, warum du<br />
dich nicht über den sprechenden <strong>Arti</strong><br />
gew<strong>und</strong>ert hast“, stellte <strong>Fietje</strong> fest.<br />
Clara lachte.<br />
„Als Dank habe ich e<strong>in</strong> ganz besonderes<br />
Wort für dich: Verantwortung“, sagte<br />
Sie hörten <strong>Arti</strong>s Magen knurren.<br />
„<strong>Arti</strong>, hast du etwa schon wieder Hunger?“, fragte <strong>Fietje</strong>.<br />
„Wir haben ja auch etwas nachzuholen“, sagte Clara kichernd.<br />
„Aber warum bist du eigentlich alle<strong>in</strong> hier?“, fragte <strong>Fietje</strong> verw<strong>und</strong>ert<br />
<strong>und</strong> sah sich <strong>in</strong> dem Raum um. Clara riss erschrocken<br />
die Augen auf.<br />
„Me<strong>in</strong> Onkel! Den hab’ ich ja ganz vergessen...“, sagte sie <strong>und</strong><br />
schlug sich gegen die Stirn.<br />
„Er ist bestimmt beim Pförtner. Lass uns schnell h<strong>in</strong>gehen.<br />
Flora kann hierbleiben <strong>und</strong> aufpassen. Wenn es e<strong>in</strong>en Alarm<br />
gibt, kommt sie zur Pförtnerstelle geflogen. Wir haben die<br />
Agenten <strong>in</strong> der Hexenküche e<strong>in</strong>gesperrt, da können sie ke<strong>in</strong>en<br />
Schaden anrichten.“
98<br />
FLORA UND KABELSALAT<br />
99<br />
Schnell liefen sie zum Pförtnerhaus. Dort lagen der Pförtner<br />
<strong>und</strong> Claras Onkel tatsächlich gefesselt auf dem Boden.<br />
Schnell befreiten sie die beiden. Der Onkel hatte bereits die<br />
Polizei über e<strong>in</strong>en Notknopf verständigt, die <strong>in</strong> diesem Moment<br />
vorfuhr.<br />
Als alle nun samt der Polizei zurückkamen <strong>und</strong> die Tür zur<br />
Hexenküche öffneten, waren die Agenten nicht mehr da.<br />
Geme<strong>in</strong>sam durchsuchten sie das Gelände. Von den Agenten<br />
war nirgends e<strong>in</strong>e Spur.<br />
Wo<br />
wollen wir<br />
denn h<strong>in</strong>?<br />
Langsam wurde es hell <strong>und</strong> nun knurrte auch Claras Magen.<br />
Das Chaos hatte die ganze Nacht gedauert.<br />
„Kommt, Leute! Wir gehen jetzt erst e<strong>in</strong>mal etwas essen“,<br />
schlug Clara vor.<br />
„Guter Plan. Wo wollen wir denn h<strong>in</strong>?“, antwortete <strong>Fietje</strong>.<br />
„Lasst uns zur Junkernschänke gehen, ich lade euch e<strong>in</strong>.“<br />
Junkernschänke<br />
<strong>Die</strong> Junkernschänke ist heute<br />
e<strong>in</strong> Restaurant <strong>und</strong> Wirtshaus<br />
namens "Bacon Supreme"<br />
ERFAhRE MEHR
100<br />
101<br />
Charlotte Josef<strong>in</strong>e<br />
Knecht<br />
12 Jahre<br />
Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Klara Walde<br />
11 Jahre<br />
Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Teil 4<br />
Gas<br />
geschrieben von:<br />
Clarissa Müller<br />
12 Jahre<br />
Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Lena L<strong>in</strong>denthal<br />
10 Jahre<br />
Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Naima Reichardt<br />
11 Jahre<br />
Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Ferd<strong>in</strong>and<br />
Toischer<br />
11 Jahre<br />
Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Oscar Baur<br />
11 Jahre<br />
Otto-Hahn-Gymnasium<br />
Pelle Marten<br />
Lorenz<br />
10 Jahre<br />
Otto-Hahn-Gymnasium
102<br />
FLOPPI, PELLE UND KO<br />
"Floppi, Pelle <strong>und</strong> Ko"<br />
„Schau mal, das schöne Fachwerkhaus“, me<strong>in</strong>te Clara.<br />
„Ja, ist das aus dem 15. Jahrh<strong>und</strong>ert?“, fragte <strong>Fietje</strong>.<br />
„Natürlich“, plapperte <strong>Arti</strong>.<br />
„Lass uns re<strong>in</strong>gehen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Kakao tr<strong>in</strong>ken“, sagte Clara.<br />
Als sie dr<strong>in</strong> waren, w<strong>und</strong>erte sich <strong>Fietje</strong>, weil es leer war <strong>und</strong><br />
alle Stühle hochgestellt waren. E<strong>in</strong> alter Mann saß auf e<strong>in</strong>em<br />
Stuhl <strong>und</strong> hob verw<strong>und</strong>ert den Kopf als sie e<strong>in</strong>traten.<br />
„Was macht ihr denn hier?“, fragte er.<br />
„Wir wollten hier e<strong>in</strong>en Kakao tr<strong>in</strong>ken“, antwortete<br />
Clara.<br />
Der Mann me<strong>in</strong>te: „<strong>Die</strong>se Gaststätte<br />
ist doch schon seit dem letzten<br />
Jahr geschlossen. Wir s<strong>in</strong>d jetzt<br />
e<strong>in</strong> Restaurant <strong>und</strong> haben noch<br />
nicht geöffnet. Aber ich kann<br />
euch trotzdem etwas br<strong>in</strong>gen.“<br />
„Das ist aber sehr nett. Wir<br />
würden dann gern zwei<br />
Kakao <strong>und</strong> zwei belegte<br />
Körnerbrötchen nehmen“,<br />
sagte <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> zw<strong>in</strong>kerte<br />
Clara zu.<br />
Nachdem sie sich gestärkt hatten, me<strong>in</strong>te <strong>Fietje</strong>: „Lasst uns<br />
jetzt e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Busr<strong>und</strong>fahrt machen.“<br />
„Da kann ich leider nicht mitkommen. Ich geh kurz <strong>in</strong> die Stadt<br />
<strong>und</strong> dann zu e<strong>in</strong>er Fre<strong>und</strong><strong>in</strong>“, sagte Clara.<br />
„Okay, komm <strong>Arti</strong>“, sagte <strong>Fietje</strong>. „Ab zur nächsten Bushaltestelle.<br />
Wir sehen uns, Clara.“<br />
Etwas später stiegen sie <strong>in</strong> die 12432 e<strong>in</strong>.<br />
„Schau mal, hier ist e<strong>in</strong> schöner Platz“, sagte <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> flog auf<br />
e<strong>in</strong>e Festhaltestange. <strong>Fietje</strong> setzte sich unter ihn. Fünf Stationen<br />
später stiegen sie aus. Sie g<strong>in</strong>gen den Maschmühlenweg<br />
h<strong>in</strong>unter <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong> sah e<strong>in</strong>e riesengroße graue Kugel. Nicht<br />
weit davon entfernt entdeckte er das Tor zum E<strong>in</strong>gang e<strong>in</strong>es<br />
Werksgeländes. Was war das denn nun wieder?<br />
Als sie h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> kamen, fand gerade e<strong>in</strong>e Führung<br />
statt. <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> mischten sich unter die<br />
Besucher, die gerade e<strong>in</strong> altes Büro besichtigten.<br />
E<strong>in</strong> Mitarbeiter erklärte ihnen: „Von<br />
hier aus kann man den Kugelgasbehälter<br />
überwachen, denn es haben schon Leute<br />
auf ihn geschossen <strong>und</strong> Bomben-<br />
Attrappen darunter gelegt.“<br />
Kugelgasbehälter<br />
Der Kugelgasbehälter dient<br />
als Notfall-Gasspeicher.<br />
Überwacht werden Druck <strong>und</strong><br />
Temperatur <strong>und</strong> ob alle Werte den<br />
103<br />
Normen/Vorschriften entsprechen.
104<br />
FLOPPI, PELLE UND KO<br />
Während er das sagte deutete er auf viele kle<strong>in</strong>e Monitore<br />
an der Wand. „Weil Erdgas nicht riecht <strong>und</strong> geschmacklos ist,<br />
fügen wir ihm e<strong>in</strong>en starken Geruchsstoff zu“, sagte der<br />
Mann <strong>und</strong> reichte e<strong>in</strong>en Stift herum. Als der Stift bei <strong>Fietje</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Arti</strong> ankam, rümpften sie die Nase.<br />
Gasodor S-Free<br />
Der neue Geruchsstoff enthält<br />
heute ke<strong>in</strong> Schwefel mehr,<br />
denn Schwefel ist schädlich für die<br />
Umwelt. Mit dem Schwefelzusatz<br />
roch Erdgas früher nach faulen<br />
Eiern.<br />
105<br />
„Das riecht ja komisch!“, platzte es aus <strong>Arti</strong> heraus.<br />
„Der Geruchsstoff wird Gasodor S-Free genannt“, fuhr der<br />
Mann fort. „Es riecht wie Lösungsmittel.“<br />
E<strong>in</strong>e Frau fragte, warum es so wichtig sei, dem Gas diesen<br />
Geruchsstoff h<strong>in</strong>zuzufügen.<br />
Darauf erwiderte der Mann: „Damit man sofort bemerkt,<br />
wenn Gas austritt. Das ist sehr gefährlich. Gas alle<strong>in</strong> kann<br />
zwar nicht explodieren, aber <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Sauerstoff<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Zündquelle, zum Beispiel e<strong>in</strong>em elektrischen Gerät,<br />
kann e<strong>in</strong>e Explosion entstehen. Deswegen dürfen sie ke<strong>in</strong>e<br />
Fotoapparate mit <strong>in</strong> den Gashochdruckraum nehmen, den<br />
wir gleich besichtigen“, me<strong>in</strong>te der Mann vom Gaswerk.<br />
Gas kann<br />
SEHR gefährlich<br />
se<strong>in</strong>!
106<br />
FLOPPI, PELLE UND KO<br />
107<br />
36<br />
explosiv =<br />
leicht<br />
explodierend<br />
In der Gashochdruckanlage war es sehr laut. Der Mann sagte:<br />
„Nehmen sie bitte Ohrenstöpsel aus dem Ohrenstöpselspender!“<br />
<strong>Die</strong> Besucher drängten sich um den Mann, um verstehen zu<br />
können, was er erklärte. Leider standen <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> weit<br />
h<strong>in</strong>ten <strong>und</strong> bekamen kaum etwas mit.<br />
Sie schauten sich um. In dem Raum gab es viele gelbe <strong>und</strong><br />
graue Rohre mit Hebeln <strong>und</strong> Drehknöpfen. Wenn es nur nicht<br />
so laut gewesen wäre! Dann hätten <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> erfahren,<br />
was es mit all diesen Rohren auf sich hatte.<br />
Als sie den Raum wieder verließen, sagte <strong>Arti</strong>: „Alles sehr<br />
<strong>in</strong>teressant, besonders diese Wörter.“<br />
„Me<strong>in</strong>st du explosiv <strong>und</strong> Gashochdruckanlage?“, gr<strong>in</strong>ste <strong>Fietje</strong>.<br />
„Ja, ja… genau!“, plapperte <strong>Arti</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Gruppe kam auch h<strong>in</strong>terher. Sie wollten noch etwas anderes<br />
besichtigen <strong>und</strong> waren auf dem Weg zu e<strong>in</strong>em riesigen<br />
Kugelgasbehälter als e<strong>in</strong> paar dicke Regentropfen fielen. <strong>Arti</strong><br />
verschwand schnell im Skateboard <strong>und</strong> der Mann sprach <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong> Handy: „Stellen Sie bitte den Sicherungsalarm aus!“<br />
Ke<strong>in</strong>er bemerkte, wie sich zwei Männer mit Zyl<strong>in</strong>der unter die<br />
Besucher mischten. Der Mann erklärte gerade: „Jedes Jahr<br />
muss der Kugelgasbehälter von außen überprüft werden <strong>und</strong><br />
alle 15 Jahre von <strong>in</strong>nen.“<br />
Sicherungsalarm<br />
37<br />
Sicherungsalarm<br />
=<br />
e<strong>in</strong> Alarm der<br />
e<strong>in</strong> Objekt/<br />
Gebäude<br />
sichert<br />
Explosiv<br />
Das Gelände<br />
ist abgesichert,<br />
unter anderem über<br />
Bewegungsmelder<br />
<strong>und</strong> Kameras.<br />
Kugelgasbehälter<br />
<strong>Die</strong> Wand der Gaskugel<br />
ist 3,5 cm dick. In ihr kann<br />
man 26.000 Kubikmeter Gas speichern.<br />
An sehr kalten Tagen werden<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er St<strong>und</strong>e <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen bis<br />
zu 50.000 Kubikmeter Erdgas verbraucht.<br />
Das s<strong>in</strong>d 50 Millionen Liter!
108<br />
FLOPPI, PELLE UND KO<br />
109<br />
Es hatte aufgehört zu regnen <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong> trocknete das<br />
Skateboard ab. Da kam <strong>Arti</strong> wieder zum Vorsche<strong>in</strong>, erschrak<br />
<strong>und</strong> krächzte: „Was ist das denn für e<strong>in</strong> riesiges Hühnerei?“<br />
„Das ist e<strong>in</strong> Kugelgasbehälter “, klärte <strong>Fietje</strong> ihn auf.<br />
„Ist da etwa Gas dr<strong>in</strong>?“, fragte <strong>Arti</strong> verwirrt.<br />
„Ne<strong>in</strong>“, erwiderte <strong>Fietje</strong>, „der Mann hat erklärt, dass der<br />
Behälter mittlerweile außer Betrieb ist. Nur bei Reparaturen<br />
wird er noch benutzt, um das Gasnetz zu unterstützen.“<br />
<strong>Die</strong> zwei dunklen Gestalten, die sie die ganze Zeit beobachteten,<br />
hatten <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong> noch immer nicht bemerkt.<br />
Aber Clara g<strong>in</strong>g ohne Umschweife h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Schnell vergaß <strong>Fietje</strong><br />
se<strong>in</strong>e Sorgen.<br />
<strong>Arti</strong> putzte gerade se<strong>in</strong> Gefieder <strong>und</strong> merkte nicht, dass<br />
Clara <strong>und</strong> <strong>Fietje</strong> zum Hochdruckraum g<strong>in</strong>gen.<br />
Da kam ihnen Clara entgegengerannt. <strong>Fietje</strong> freute sich <strong>und</strong><br />
rief: „Woher wusstest du, dass wir hier s<strong>in</strong>d.“<br />
„Ich arbeite heute hier. Ist die Führung schon vorbei?“, entgegnete<br />
sie.<br />
„Ja, du hast sie gerade verpasst“, erwiderte <strong>Fietje</strong> traurig.<br />
Doch fiel Clara etwas auf: „<strong>Die</strong> Tür zur Gashochdruckanlage<br />
ist offen. Wollen wir re<strong>in</strong>gehen <strong>und</strong> uns<br />
den Raum noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Ruhe anschauen?“<br />
Für e<strong>in</strong>en kurzen Moment hatte<br />
<strong>Fietje</strong> e<strong>in</strong> ungutes Gefühl, weil der Mann<br />
von vorh<strong>in</strong> plötzlich wie vom Erdboden<br />
verschluckt war.
110<br />
FLOPPI, PELLE UND KO<br />
111<br />
Nun hatte <strong>Fietje</strong> endlich die Gelegenheit, sich den Raum anzuschauen,<br />
denn vorh<strong>in</strong> waren so viele Leute im Weg.<br />
Das Licht spiegelte sich <strong>in</strong> den vielen Rohren <strong>und</strong> Clara sah alles<br />
genau an, so, als ob sie etwas überprüfen wollte.<br />
„<strong>Die</strong> grauen Rohre die Filter. Und schau mal, hier ist e<strong>in</strong> Thermometer!<br />
<strong>Die</strong> Düsen können zufrieren, wenn das Gas M<strong>in</strong>ustemperaturen<br />
hat. Deshalb muss es vorgeheizt werden.“<br />
<strong>Fietje</strong> war begeistert von dem, was Clara alles wusste <strong>und</strong><br />
hörte ihr gespannt zu. „Und diese Zähler, die wie Uhren aussehen...,<br />
die zeigen an, wie hoch der Druck <strong>in</strong> den Rohren ist."<br />
Da hörte <strong>Fietje</strong> auf e<strong>in</strong>mal Schritte <strong>und</strong> wollte Clara warnen.<br />
Doch dann war alles schwarz.<br />
Als Clara den dumpfen Schlag hörte, g<strong>in</strong>g auch augenblicklich<br />
das Licht im Gebäude aus <strong>und</strong> sie vernahm, wie die Tür zugeschlagen<br />
wurde.<br />
„<strong>Fietje</strong>! Was ist passiert?“, schrie sie aufgebracht <strong>und</strong> versuchte,<br />
sich <strong>in</strong> der Dunkelheit zu orientieren.<br />
Zur gleichen Zeit suchte <strong>Arti</strong> nach <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> Clara. Plötzlich<br />
hörte er Geräusche aus dem Hochdruckraum.<br />
„Sie könnten doch da dr<strong>in</strong> se<strong>in</strong>“, überlegte er. „ <strong>Fietje</strong>, bist du da<br />
dr<strong>in</strong>?“, rief er besorgt. Es kam ke<strong>in</strong>e Antwort, denn <strong>Fietje</strong> war<br />
immer noch bewusstlos <strong>und</strong> Clara versuchte, ihn aufzuwecken.<br />
Fast alle E<strong>in</strong>wohner<br />
von Gött<strong>in</strong>gen werden<br />
mit Erdgas versorgt!<br />
Es gibt 120.000 Erdgas<br />
K<strong>und</strong>en <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen.<br />
Der Druck muss zuerst<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Übernahmestation<br />
von 64 auf 17 bar<br />
abgesenkt werden. Damit das<br />
Gas <strong>in</strong> den Haushalten genutzt<br />
werden kann, muss der Druck<br />
über andere Anlagen noch<br />
e<strong>in</strong>mal von 17 bar auf 22 mbar<br />
(Millibar) reduziert werden.
112<br />
FLOPPI, PELLE UND KO<br />
113<br />
Alle<strong>in</strong> flog <strong>Arti</strong> <strong>in</strong> der Anlage umher. Er glaubte se<strong>in</strong>en Augen<br />
nicht zu trauen. Nur e<strong>in</strong> paar Meter weiter standen Herr<br />
Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu.<br />
<strong>Die</strong> beiden Agenten aus Sprachlos-Land hielten e<strong>in</strong>en Sack <strong>in</strong><br />
den Händen <strong>und</strong> kamen auf ihn zu.<br />
„Nicht schon wieder!“, entfuhr es ihm.<br />
Plötzlich standen sie vor <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> hielten<br />
ihm den Sack h<strong>in</strong>. Als er ke<strong>in</strong>e Anstalten<br />
machte, <strong>in</strong> den Sack zu steigen, stülpten<br />
sie ihm den Sack über den Kopf.<br />
versucht, die Tür aufzumachen.<br />
<strong>Fietje</strong> stand auf <strong>und</strong> beäugte noch e<strong>in</strong>mal neugierig die vielen<br />
Knöpfe <strong>und</strong> Hebel. Er fragte sich, was wohl passieren würde,<br />
wenn er e<strong>in</strong>en davon betätigen würde.<br />
„Ne<strong>in</strong>, das lass ich mal lieber se<strong>in</strong>. Nicht, dass am Ende noch<br />
der Raum <strong>in</strong> die Luft fliegt“, murmelte er vor sich h<strong>in</strong>. Er<br />
dachte an <strong>Arti</strong>. Was, wenn Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> M<strong>und</strong>zu ihm bereits<br />
Federn ausgerissen hatten? <strong>Fietje</strong> sah sich ängstlich noch<br />
e<strong>in</strong>mal um. Er schaute ratlos zu Clara h<strong>in</strong>über.<br />
Sie wussten, dass es ke<strong>in</strong>en Fluchtweg gab. Es gab weder<br />
Fenster noch e<strong>in</strong>en Schlüssel für die abgeschlossene Tür.<br />
38<br />
beäugen =<br />
anschauen<br />
Als <strong>Arti</strong> die Augen wieder öffnete,<br />
war es dunkel. Er fühlte sich e<strong>in</strong>sam<br />
<strong>und</strong> alle<strong>in</strong>.<br />
beäugen<br />
Als <strong>Fietje</strong> endlich wieder<br />
zu sich kam, hatte Clara<br />
bereits das Licht wieder<br />
angestellt <strong>und</strong> vergeblich<br />
Nicht<br />
schon<br />
wieder!<br />
<strong>Die</strong> Geräte<br />
dürfen nur von<br />
Profis bedient<br />
werden!
114<br />
FLOPPI, PELLE UND KO<br />
„Wie sollen wir jemals wieder hier herauskommen?“, fragte<br />
<strong>Fietje</strong>.<br />
Er wollte gerade weiter jammern, dass sie hier verhungern<br />
würden, als er über se<strong>in</strong>e eigenen Füße stolperte.<br />
Wenn er sich nicht noch im letzten Moment mit den Händen<br />
an den Rohren abgefangen hätte, wäre er mit dem Kopf auf<br />
e<strong>in</strong> hartes Rohr gefallen. „Glück gehabt“, dachte er.<br />
Aber beim Sturz hatte er versehentlich e<strong>in</strong>en der Knöpfe<br />
betätigt. Es war e<strong>in</strong>er, der etwas anders aussah als die anderen<br />
Knöpfe, nämlich eckig, blau <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>.<br />
<strong>Fietje</strong> wich ängstlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ecke zurück. <strong>Die</strong> Rohre wurden<br />
langsam dicker, blähten sich geradezu auf.<br />
Gas trat aus. Man konnte es riechen.<br />
„Oh ne<strong>in</strong>!“, rief <strong>Fietje</strong>. Als er den Geruch wahrnahm, musste<br />
er husten. Vor se<strong>in</strong>en Augen bildete sich e<strong>in</strong>e Gaswolke, die<br />
langsam auf den Boden sank.<br />
<strong>Fietje</strong> w<strong>und</strong>erte sich über das merkwürdige Verhalten des<br />
Gases. Es formte sich zu e<strong>in</strong>er Art Figur.<br />
„Hi!“, kam e<strong>in</strong>e gehauchte Stimme aus der Gas-Wolken-Figur.<br />
„W…wa...was“, stotterte <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> als er genauer h<strong>in</strong>sah,<br />
erkannte er, dass aus dem Gas viele kle<strong>in</strong>e Männchen mit<br />
riesigen Ohren hervorrannten. Clara an der Tür brachte ke<strong>in</strong><br />
Wort heraus.<br />
„Wer seid ihr denn?“, fragte <strong>Fietje</strong> ungläubig <strong>und</strong> starrte die<br />
sonderbaren Männchen an.<br />
„Wir s<strong>in</strong>d die Herrscher über die Gaswelt <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen“, rief<br />
der kle<strong>in</strong>e Kobold, „<strong>und</strong> ich b<strong>in</strong> Floppi, der Anführer.“<br />
115<br />
oh<br />
ne<strong>in</strong>!
116<br />
FLOPPI, PELLE UND KO<br />
117<br />
<strong>Fietje</strong> dachte, er sehe Gespenster, rieb sich die Augen <strong>und</strong><br />
sah noch e<strong>in</strong>mal h<strong>in</strong>. Aber die merkwürdigen Kobolde waren<br />
immer noch da.<br />
„Du hast den Knopf betätigt, der uns aus den Gasrohren holt.<br />
Also wozu brauchst du uns?“<br />
Der Anführer der Kobolde sah <strong>Fietje</strong> fragend an.<br />
„Wir s<strong>in</strong>d hier e<strong>in</strong>gesperrt <strong>und</strong> müssen dr<strong>in</strong>gend raus, um<br />
unseren Fre<strong>und</strong> <strong>Arti</strong> zu f<strong>in</strong>den“, erwiderte <strong>Fietje</strong>.<br />
„So, so…na me<strong>in</strong>e Truppe <strong>und</strong> ich sehen mal, was wir machen<br />
können."<br />
Floppi <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e vielen Koboldfre<strong>und</strong>e steckten die Köpfe<br />
zusammen <strong>und</strong> tuschelten. Als die Kobolde fertig mit der<br />
Besprechung waren, rannten sie, ohne <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> Clara <strong>in</strong><br />
ihren Plan e<strong>in</strong>zuweihen, geradewegs auf die verschlossene<br />
Tür zu.<br />
Clara konnte gerade noch zur Seite spr<strong>in</strong>gen. Es waren m<strong>in</strong>destens<br />
100 Kobolde, die nun gegen die Tür drückten.<br />
„Natürlich!“ <strong>Fietje</strong> wurde mit e<strong>in</strong>em Mal optimistischer.<br />
„Ihr seid viele <strong>und</strong> das Gas übt Druck auf die Tür aus.“<br />
<strong>Die</strong> Kobolde liefen immer wieder gegen die Tür.<br />
Es knarrte <strong>und</strong> quietschte, dann gab das Schloss nach <strong>und</strong><br />
die Tür schwang auf.
118<br />
FLOPPI, PELLE UND KO<br />
119<br />
„Wahns<strong>in</strong>n“, staunte <strong>Fietje</strong>. Er konnte den Kobolden nicht<br />
genug danken.<br />
„Vielen, vielen Dank!“, sagte er immer wieder.<br />
„Nichts zu danken, wir machen das gerne“, riefen die Kobolde<br />
im Chor.<br />
„Wenn du nochmals unsere Hilfe brauchst, drücke e<strong>in</strong>fach<br />
den Knopf“, fügte Floppi noch h<strong>in</strong>zu.<br />
Clara stand wie angewurzelt da während <strong>Fietje</strong> losrannte,<br />
um <strong>Arti</strong> zu suchen. Dass nun aber auch die Ohrenstöpsel<br />
plötzlich lebendig wurden, bemerkte er nicht mehr.<br />
<strong>Die</strong> Kobolde warteten bei Clara, um auf sie aufzupassen.<br />
<strong>Fietje</strong> durchsuchte die Anlage, bis er zum Kugelgasbehälter<br />
kam. Er lauschte, da er glaubte, e<strong>in</strong>e Stimme gehört zu<br />
haben.<br />
„<strong>Arti</strong>, <strong>Arti</strong>?“, rief er, als er dort angekommen war.<br />
Hektisch versuchte er, den Kugelgasbehälter zu öffnen.<br />
Doch es klappte nicht. Da war wieder das leise Rufen.<br />
„<strong>Fietje</strong>, <strong>Fietje</strong>!“<br />
„<strong>Arti</strong>?“, rief <strong>Fietje</strong>.<br />
Er wusste, jetzt gab es nur noch e<strong>in</strong>en Ausweg. Er musste<br />
auf die Kugel steigen <strong>und</strong> dann von h<strong>in</strong>ten re<strong>in</strong>klettern.<br />
Sprosse für Sprosse stieg er die Außenleiter hoch. Als er<br />
oben war, öffnete er e<strong>in</strong>e Luke. Sofort stieg ihm der Geruch<br />
von Lösungsmittel <strong>in</strong> die Nase.<br />
39<br />
Luke =<br />
Klappe,<br />
Fenster<br />
Wir<br />
machen<br />
das<br />
gerne!<br />
Luke
120<br />
FLOPPI, PELLE UND KO<br />
121<br />
„<strong>Arti</strong>“, rief er <strong>in</strong> den Kugelgasbehälter.<br />
„<strong>Fietje</strong>, ich b<strong>in</strong> hier“, rief e<strong>in</strong>e leise Stimme von weit her<br />
aus dem riesigen Hohlraum zurück.<br />
<strong>Fietje</strong> hörte Flügel schlagen, dann sah er se<strong>in</strong>en Fre<strong>und</strong>.<br />
Ganz verstört <strong>und</strong> um e<strong>in</strong> paar Schwanzfedern ärmer<br />
landete er auf <strong>Fietje</strong>s Arm. Vorsichtig setzte <strong>Fietje</strong> den<br />
König von Wort-Reich wieder auf den Boden.<br />
Doch vor der Kugel stellten sich ihnen Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong><br />
Mister M<strong>und</strong>zu <strong>in</strong> den Weg.<br />
Herr Ke<strong>in</strong>wort versuchte <strong>Arti</strong> zu erwischen, doch der<br />
flog über se<strong>in</strong>en Kopf h<strong>in</strong>weg. Aber dann wurden se<strong>in</strong>e<br />
Flügel plötzlich ganz schwer <strong>und</strong> er fiel. Vermutlich hatte<br />
er zu lange <strong>in</strong> der Kugel gesessen, wodurch ihm schw<strong>in</strong>delig<br />
war. <strong>Fietje</strong> konnte ihn gerade noch auffangen.<br />
Sie rannten <strong>in</strong> den Raum <strong>und</strong> schlossen die Tür fest zu.<br />
Herr Ke<strong>in</strong>wort <strong>und</strong> Mister M<strong>und</strong>zu hämmerten dagegen.<br />
Da tauchte vor ihnen e<strong>in</strong>er der Kobolde auf <strong>und</strong> fletschte<br />
die Zähne. Erschrocken rannten die Ganoven weg.<br />
„Vielen Dank!“, sagte <strong>Fietje</strong> nun zum zweiten Mal zu den<br />
Kobolden.<br />
„Bitte schön“, kam es von Floppi, der sich die Ohren rieb.<br />
<strong>Fietje</strong> sah ihn verw<strong>und</strong>ert an. „Was ist los?“, fragte er.<br />
„Uns tun immer die Ohren weh, wenn wir hier s<strong>in</strong>d, weil es<br />
so laut ist.“<br />
„Da braucht ihr euch doch nur Ohrenstöpsel <strong>in</strong> die Ohren<br />
zu stecken!“, antwortete <strong>Fietje</strong>.<br />
„So geht das nicht weiter, ich muss e<strong>in</strong> Versteck für <strong>Arti</strong><br />
f<strong>in</strong>den“, dachte sich <strong>Fietje</strong>.<br />
Auf e<strong>in</strong>mal rannte jemand aus dem Hochdruckraum. Es<br />
war Floppi!<br />
„Hierher!“, rief Floppi, „hierher, <strong>in</strong> die Hochdruckstation!“
122<br />
FLOPPI, PELLE UND KO<br />
123<br />
„Aber, wo sollen wir die denn herbekommen?“<br />
„Na, aus dem Supermarkt, woher sonst?“, me<strong>in</strong>te <strong>Fietje</strong>.<br />
„Das sagst du so leicht. Schau uns doch mal an. Wir können<br />
doch unmöglich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Supermarkt gehen.“<br />
„Nehmt doch die aus dem Spender“, sagte Clara <strong>und</strong> sah<br />
sich um. „Irgendwo muss er ja se<strong>in</strong>.“<br />
Geme<strong>in</strong>sam durchsuchten sie den Raum, Floppi durchsuchte,<br />
übereifrig wie er war, 50 km der Pipel<strong>in</strong>es.<br />
<strong>Arti</strong> rief ganz aufgeregt: „Regarde (guck mal)! Da, die Ohrenstöpsel!“<br />
Und alle liefen schnell zum Regal, das h<strong>in</strong>ter<br />
e<strong>in</strong>em der Rohre h<strong>in</strong>g.<br />
„Was ist das?“, murmelte <strong>Fietje</strong>.<br />
Viele leise Stimmen ertönten aus dem Spender mit den<br />
gelben Ohrenstöpseln. <strong>Die</strong>se bewegten sich plötzlich <strong>und</strong><br />
sahen zu den Fre<strong>und</strong>en auf.<br />
„Wer ist das?“, fragte Gustav Leseratte, e<strong>in</strong>er der Ohrenstöpsel.<br />
„Was wollt ihr? Hollo die Hip, Hollo die Hap“, dichtete das<br />
Ohrenstöpselchen Pelle.<br />
Der Kobold Floppi sagte: „Uns tun die Ohren weh, ohje,<br />
ohje. Wir waren auf der Suche nach euch. Nur ihr könnt<br />
uns helfen.“<br />
Der Ohrenstöpsel Oscar sagte: „Du bist doch e<strong>in</strong> Gaskobold.<br />
Bist du der E<strong>in</strong>zige? Wo s<strong>in</strong>d denn die anderen?“<br />
„<strong>Die</strong> s<strong>in</strong>d hier bei mir“, sagte Clara. „Sie erzählten mir<br />
gerade, wo das Erdgas herkommt. E<strong>in</strong> Teil davon kommt<br />
sogar aus Sibirien. Ist ja Wahns<strong>in</strong>n, wie weit das Gas<br />
transportiert wird!“<br />
40<br />
Pipel<strong>in</strong>es =<br />
lange<br />
Rohrleitungen<br />
die über<br />
<strong>und</strong> unter<br />
Land<br />
entlang führen<br />
Pipel<strong>in</strong>es
124<br />
DAS FLOPPI, MÄDCHEN PELLE LIESEL UND KO<br />
125<br />
„Wie spät ist es eigentlich?“,<br />
fragte <strong>Fietje</strong> an Clara gewandt.<br />
„Gleich 15 Uhr“, antwortete sie.<br />
„Oh ne<strong>in</strong>, me<strong>in</strong> Zug fährt bald. Wir müssen<br />
aufbrechen!“, rief <strong>Fietje</strong> erschrocken.<br />
„Wer wird aufgebrochen?“, flüsterte Ferdi ängstlich.<br />
<strong>Fietje</strong> stöhnte: „Es war geme<strong>in</strong>t, dass wir losgehen sollen."<br />
Nelli, e<strong>in</strong>e fe<strong>in</strong>e Ohrenstöpseldame, fiel vor Schreck <strong>in</strong> Ohnmacht,<br />
Pelle f<strong>in</strong>g sie gerade noch auf.<br />
„Immer wieder der Tollpatsch!“, begann <strong>Arti</strong>.<br />
„Ich will me<strong>in</strong>en Teddy f<strong>in</strong>den", jammerte jetzt Ferdi, e<strong>in</strong> zusammengeknautschter<br />
M<strong>in</strong>i-Ohrenstöpsel.<br />
„Ne<strong>in</strong>, wir müssen erst den Ohrenstöpsel-Spender wieder<br />
dranbauen“, widersprach Luke Ohrenstöpsel.<br />
Alle fassten mit an, <strong>und</strong> hatten ihn im Nu wieder aufgehängt.<br />
„<strong>Die</strong> Luft ist re<strong>in</strong>, die Agenten s<strong>in</strong>d weg“, me<strong>in</strong>te Floppi.<br />
Oscar <strong>und</strong> Pelle verknoteten jetzt die Schnürsenkel von <strong>Fietje</strong>.<br />
„Lasst das doch“, lachte <strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> befreite sich.<br />
Alle Ohrenstöpsel stellten sich jetzt plötzlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reihe auf.<br />
„Ihr müsst euch beeilen, bis zum Bahnhof s<strong>in</strong>d es<br />
18910635489100 Ohrenstöpselschritte“, begann Pelle.<br />
Aber er wurde wieder e<strong>in</strong>mal von den anderen unterbrochen.<br />
Der Reihe nach verabschiedeten sich alle Ohrenstöpsel <strong>und</strong><br />
die Kobolde von <strong>Fietje</strong>, <strong>Arti</strong> <strong>und</strong> Clara, wobei sie versprechen<br />
mussten, das Geheimnis der Hochdruckkammer für sich zu<br />
behalten.
126<br />
FLOPPI, PELLE UND KO<br />
127<br />
Als alle bereit zum Aufbruch waren, machten sie sich<br />
auf den Weg zum Bahnhof. Zum Glück war es nicht weit.<br />
Vor der Bahnhofshalle verabschiedete sich Clara von den<br />
beiden Fre<strong>und</strong>en.<br />
„Kommt uns doch bald wieder besuchen, aber lasst beim<br />
nächsten Mal die Sprachlos-Land-Agenten zuhause!“,<br />
sagte sie <strong>und</strong> küsste <strong>Fietje</strong> zum Abschied auf die Wange.<br />
Am Bahngleis wartete schon <strong>Fietje</strong>s Mutter auf ihn.<br />
<strong>Arti</strong> schlief <strong>in</strong> der Tasche se<strong>in</strong>er Kapuzenjacke.<br />
Geme<strong>in</strong>sam stiegen sie <strong>in</strong> den Zug zurück nach Hause.<br />
<strong>Fietje</strong> sah aus dem Fenster <strong>und</strong> dachte über das Erlebte<br />
nach. Er wusste, dass dies noch nicht das letzte Abenteuer<br />
<strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen gewesen war <strong>und</strong> dass er Clara, Flora,<br />
Professor Troffnick <strong>und</strong> die Katze M<strong>in</strong>ka wiedersehen<br />
würde. Er bl<strong>in</strong>zelte.<br />
„Da fällt mir e<strong>in</strong>... Ich weiß gar nicht, was nun aus dem<br />
Gänselisel geworden ist“, murmelte er vor<br />
sich h<strong>in</strong> ehe er e<strong>in</strong>schlief. Der Zug ratterte<br />
leise <strong>und</strong> regelmäßig.<br />
kommt uns<br />
doch bald<br />
wieder<br />
besuchen!
128<br />
FEDER-SCHATZ<br />
129<br />
Redewendungen <strong>und</strong> e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Mehr<br />
für De<strong>in</strong>en aktiven Wortschatz<br />
Redewendungen <strong>und</strong> Sprichwörter s<strong>in</strong>d so etwas wie “Sprachbilder“.<br />
Das können vollständige Sätze se<strong>in</strong> oder nur Teile von Sätzen. <strong>Die</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />
Wörter haben dabei oft e<strong>in</strong>e andere Bedeutung als zuerst gedacht.<br />
Sie geben meist Lebensweisheiten wieder <strong>und</strong> sagen <strong>in</strong> bildhafter Sprache<br />
etwas, das allgeme<strong>in</strong> bekannt ist.<br />
S. 38 | Nr. 10 auf freiem Fuß Redewendung | aus e<strong>in</strong>em Gefängnis entlassen<br />
S. 38 | Nr. 11 nächstbester, nächstbeste Adjektiv | räumlich als erstes kommend<br />
S. 40 | Nr. 12 <strong>Die</strong> Luft ist re<strong>in</strong>. Redewendung | Es besteht ke<strong>in</strong>e Gefahr mehr.<br />
S. 40 | Nr. 13 sich anschicken Verb | sich bereit machen<br />
S. 26 | Nr. 1 die Balustrade, -n Substantiv | e<strong>in</strong>e Art Geländer<br />
S. 40 | Nr. 14 <strong>in</strong> der Stimme schw<strong>in</strong>gen<br />
Redewendung | e<strong>in</strong> Gefühl ist anhand der<br />
Stimme zu erkennen<br />
S. 27 | Nr. 2 die Kab<strong>in</strong>e, -n<br />
Substantiv | hier: kle<strong>in</strong>er abgeteilter Raum, <strong>in</strong> dem sich die<br />
Toilette bef<strong>in</strong>det<br />
S. 51 | Nr. 15 unwirsch Adjektiv | mürrisch, unwillig<br />
S. 42 | Nr. 16 der Kompagnon, -s Substantiv | Kamerad<br />
S. 28 | Nr. 3 auf leisen Sohlen gehen Redewendung | schleichen, geräuschlos laufen<br />
S. 50 | Nr. 17 krass Adjektiv | begeisternd, großartig<br />
S. 28 | Nr. 4 der Beamte, -n Substantiv | Hüter der öffentlichen Ordnung<br />
S. 50 | Nr. 18 der Bursche, -n Substantiv | Knabe, Kerl, Junge<br />
S. 29 | Nr. 5 lärmend Adjektiv | laut <strong>und</strong> unruhig<br />
S. 50 | Nr. 19 der Broiler, -ø Substantiv | Brathähnchen<br />
S. 30 | Nr. 6 dämlich Adjektiv | ungeschickt<br />
S. 54 | Nr. 20 rütteln<br />
Verb | schnell (ruckweise) h<strong>in</strong> <strong>und</strong> her bewegen,<br />
heftig schütteln<br />
S. 54 | Nr. 21 zerknirscht Adjektiv | niedergeschlagen<br />
S. 31 | Nr. 7 entzückt Adjektiv | begeistert<br />
S. 56 | Nr. 22 mit gedämpfter Stimme Redewendung | leise, flüsternd<br />
S. 32 | Nr. 8 absonderlich Adjektiv | seltsam, ungewöhnlich<br />
S. 56 | Nr. 23 argwöhnisch Adjektiv | misstrauisch<br />
S. 36 | Nr. 9 die Seilbahn, -en<br />
Substantiv | Schwebebahn, deren Gondeln von<br />
e<strong>in</strong>em Zugseil mit Stromantrieb bewegt werden<br />
S. 57 | Nr. 24 das Fossil, Fossilien Substantiv |verste<strong>in</strong>erter Überrest von Tieren oder Pflanzen
130<br />
FEDER-SCHATZ<br />
131<br />
S. 58 | Nr. 25 das Exponat, -e Substantiv | Ausstellungsstück<br />
S. 111 | Nr. 40 das Visier, -e<br />
Substantiv | beweglicher, das Gesicht bedeckender<br />
Schutzhelm<br />
S. 59 | Nr. 26 das Präparat, -e<br />
Substantiv | getrocknete Pflanze oder ausgestopftes Tier als<br />
Lehrmittel<br />
S. 114 | Nr. 41 om<strong>in</strong>ös Adjektiv | bedenklich, zweifelhaft, berüchtigt<br />
S. 115 | Nr. 42 entgehen Verb | von jemandem, etwas unbemerkt bleiben<br />
S. 66 | Nr. 27 frustriert Adjektiv | enttäuscht<br />
S. 116 | Nr. 43 sonor Adjektiv | tief, klangvoll<br />
S. 70 | Nr. 28<br />
jemanden oder<br />
etwas mustern<br />
Verb | genau anschauen, gründlich untersuchen<br />
S. 116 | Nr. 44 grämen Verb | bekümmert se<strong>in</strong>, sich Gedanken machen<br />
S. 74 | Nr. 29 die Schrippe, -n Substantiv | e<strong>in</strong>faches Brötchen<br />
S. 127 | Nr. 45 der Jubel<br />
Substantiv | Bek<strong>und</strong>ung großer Freude durch<br />
Rufen, Jauchzen, Schreien<br />
S. 77 | Nr. 30 die Lanze, -n<br />
Substantiv | altertümliche Waffe mit e<strong>in</strong>er Spitze<br />
aus Metall<br />
S. 132 | Nr. 46 e<strong>in</strong>igermaßen Adverb | ungefähr<br />
S. 79 | Nr. 31 die Bude, -n Substantiv | Essensstand, Verkaufsstand<br />
S. 138 | Nr. 47 mühsam Adjektiv | mit viel Anstrengung<br />
S. 80 | Nr. 32 der Virtuose, -n Substantiv | Kenner der Musik<br />
S. 138 | Nr. 48 h<strong>in</strong>weg Adverb | darüber<br />
S. 80 | Nr. 33 die M<strong>und</strong>harmonika, -s Substantiv | volkstümliches Musik<strong>in</strong>strument<br />
S. 139 | Nr. 49 anrempeln<br />
Verb | (absichtlich) mit dem eigenen Körper<br />
gegen den Körper e<strong>in</strong>er anderen Person stoßen<br />
S. 80 | Nr. 34 das Akkordeon, -s<br />
Substantiv | Schifferklavier, volkstümliches<br />
Musik<strong>in</strong>strument<br />
S. 140 | Nr. 50 beschämt Adjektiv | voller Scham<br />
S. 81 | Nr. 35 plappern Verb | viel <strong>und</strong> schnell reden<br />
S. 142 | Nr. 51 der Senat<br />
Substantiv | Landesregierung der Stadtstaaten<br />
Hamburg, Bremen <strong>und</strong> Berl<strong>in</strong><br />
S. 85 | Nr. 36 seidig Adjektiv | weich, geschmeidig<br />
S. 145 | Nr. 52 sich gedulden Verb | abwarten<br />
S. 98 | Nr. 37 die Tarnung, -en Substantiv | Verkleidung, Kostüm, Fassade<br />
S. 149 | Nr. 53 die Vernehmung, -en Substantiv | Verhör<br />
S. 100 | Nr. 38 kreieren Verb | gestalten<br />
S. 151 | Nr. 54 zuversichtlich Adjektiv | hoffnungsvoll<br />
S. 100 | Nr. 39 ohne Umschweife Redewendung | ohne zu zögern, ohne zu umsegeln<br />
S. 154 | Nr. 55 ers<strong>in</strong>nen Verb | sich ausdenken
132<br />
DANKE für<br />
den Blick h<strong>in</strong>ter<br />
die Kulissen!<br />
So war`s<br />
bei Wasser<br />
133<br />
So war`s bei<br />
Fernwärme
134<br />
135<br />
DANKE für<br />
den Blick h<strong>in</strong>ter<br />
die Kulissen!<br />
So war`s<br />
bei Strom<br />
So war`s<br />
bei Gas
136<br />
<strong>Die</strong> Autoren aus Jena<br />
schreiben ihre Geschichten<br />
weiter <strong>in</strong> ihren AGs.<br />
Viel Spaß dabei!<br />
Erfahre mehr <strong>und</strong><br />
schreib mit!
138<br />
139<br />
Unser herzlichstes Danke!<br />
<strong>Die</strong>ser K<strong>in</strong>derroman ist etwas ganz Besonderes. Er hat nicht nur 42 AutorInnen.<br />
<strong>Die</strong>se gehören zudem noch zu den jüngsten Roman-AutorInnen Deutschlands.<br />
Allen voran gilt deshalb unser Dank den Gött<strong>in</strong>ger Jung-AutorInnen, die mit ihrer Fantasie<br />
der Geschichte ihre ganz eigene Handschrift verliehen haben <strong>und</strong> ihre wertvolle Arbeit an das<br />
kommende Autoren-Team aus Usbekistan weitergeben. Wir s<strong>in</strong>d gespannt auf alle Erlebnisse von<br />
<strong>Fietje</strong> <strong>und</strong> <strong>Arti</strong>, die aus euren Geschichten noch erwachsen werden!<br />
Dicht darauf folgen die Gött<strong>in</strong>ger Personen <strong>und</strong> Institutionen, die mit Vertrauen<br />
<strong>und</strong> Tatendrang die Entstehung des Romans über die Stadt unterstützt haben.<br />
Danke für die Führungen bei den Stadtwerken Gött<strong>in</strong>gen:<br />
Unternehmenskommunikation <strong>und</strong> Medien: Claudia Weitemeyer (Planung <strong>und</strong> Projektorganisation)<br />
Geschäftsbereich Strom: Rüdiger He<strong>in</strong>e<br />
Geschäftsbereich Gas: Engelbert Husung<br />
Geschäftsbereich Fernwärme: Thomas Rode<br />
Geschäftsbereich Wasser: Fredi Kunkel<br />
Danke für die Planung der Schreibwerkstätten:<br />
Ha<strong>in</strong>berg-Gymnasium: Angelika Reese; Dr. Friederike Worthmann; Doreen Kuhlencord<br />
Otto-Hahn-Gymnasium: Esther Rauhaus<br />
Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule: Ursula Rath-Wolf; Gabriele Brunw<strong>in</strong>kel; Sonia Echegoyen<br />
Danke für die Bereitstellung der Fotos <strong>und</strong> Foto-Genehmigungen:<br />
Unternehmenskommunikation <strong>und</strong> Medien: Claudia Weitemeyer (Planung <strong>und</strong> Projektorganisation)<br />
Ganz persönlich:<br />
Den Eltern der Jung-AutorInnen, allen Familien <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en, die so zahlreich hier nicht namentlich<br />
aufgeführt werden können, möchten wir unseren allerherzlichsten Dank ausdrücken! Begleitet uns<br />
auch weiterh<strong>in</strong> <strong>und</strong> lasst euch auf die Schatzsuche unserer Helden mitnehmen!<br />
Das <strong>Federsammler</strong>-Team
Bildnachweis<br />
18, 155 Berl<strong>in</strong>er Hauptbahnhof, © Aimée Torre Brons<br />
19, 44-47 U-Bahn, © Aimée Torre Brons<br />
20-21, 24-31, 132-133 Sartre-Gymnasium Berl<strong>in</strong>-Hellersdorf, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />
32-33, 74 Jugendherberge Berl<strong>in</strong> Ostkreuz, © Jugendherberge<br />
Berl<strong>in</strong> Ostkreuz gGmbH<br />
34-35, 37 Wuhleweg <strong>und</strong> IGA, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />
38-41 Labyr<strong>in</strong>th, © Marlene Wallnisch<br />
42 Orientalischer Garten, Gärten der Welt, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />
43 Kirschblüte Japanischer Garten, © Grün Berl<strong>in</strong>, flickr<br />
48-49 U-Bahn Alexanderplatz, © visitBerl<strong>in</strong>, Foto: Wolfgang<br />
Scholvien, flickr<br />
50 Fernsehturm, © Marlene Wallnisch<br />
51-53, 62 Fernsehturm, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />
54-56, 58-59 Museum für Naturk<strong>und</strong>e, © Carola Radke, Museum für<br />
Naturk<strong>und</strong>e Berl<strong>in</strong><br />
60-61 Brandenburger Tor, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />
62 Berl<strong>in</strong>er Dom <strong>und</strong> Brandenburger Tor, © Marlene<br />
Wallnisch<br />
64-69 Deutsches Technikmuseum <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, © SDTB / Fotos:<br />
Clemens Kirchner<br />
70 Day 28 - 1/28/12: My First PC, © Neil R, flickr<br />
71 U-Bahn, © Marlene Wallnisch<br />
74-75, 122 S-Bahn, © Sabr<strong>in</strong>a Apitz<br />
75 Bus, © Nika Kramer<br />
76-77 Brandenburger Tor, © Marlene Wallnisch<br />
78-79 Pariser Platz, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />
80 Currywurst, © Marlene Wallnisch<br />
82 Weltzeituhr, © <strong>Die</strong> <strong>Federsammler</strong>, Antje Hübner<br />
84 Weltzeituhr, © Katr<strong>in</strong> Thiel<br />
86-87 Alexanderplatz, © Sascha Kohlmann, flickr<br />
88-89 Berl<strong>in</strong>, Französische Strasse, © Wilhelm Rosenkranz,<br />
flickr<br />
89 taxi and taxi sign, © Benjam<strong>in</strong> Kerensa, flickr<br />
90-94, 97, 99-103 Bunte Schokowelt Berl<strong>in</strong>, © RITTER SPORT<br />
93-95, 101, 104, 106 Bunte Schokowelt Berl<strong>in</strong>, Regal, Infotafeln,<br />
Gruppenfotos, © Aimée Torre Brons<br />
96-98, 104-105 Bunte Schokowelt Berl<strong>in</strong>, Schokoladenwerkstatt, © Dr.<br />
Antonia Wenzel<br />
103 Schokoladentafeln r.u., © <strong>Federsammler</strong>, Antje Hübner<br />
107, 109-113, 117-119, 121 FEZ, © FEZ-Berl<strong>in</strong>, Fotos: Michael L<strong>in</strong>dner<br />
107, 114, 116-118, 120-121 FEZ, Willkommensschild, Stressmasch<strong>in</strong>e, Wand mit<br />
Hochzeitsfotos, Tomatenfisch, Luftballons,<br />
Schülerausflug, © Aimée Torre Brons<br />
124-127 Olympiastadion, © Meyke Keddi<br />
128-129 Sp<strong>in</strong>de, © <strong>Die</strong> <strong>Federsammler</strong>, Kerst<strong>in</strong> Zippel<br />
134 Satre-Gymnasium Berl<strong>in</strong>-Hellersdorf, © Dr. Antonia<br />
Wenzel<br />
135-140 S-Bahn <strong>und</strong> Hackescher Markt © Nika Kramer<br />
142-143 Rotes Rathaus, © Nika Kramer<br />
144-145, 147 Marienkirche, Neptunbrunnen <strong>und</strong> Spreeufer, ©<br />
Marlene Wallnisch<br />
148-149 Mustafa’s Gemüse Kebap, © Nika Kramer<br />
150 Straße, © Marlene Wallnisch<br />
151-153 Lagerhalle, © Nika Kramer