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Obwaldner Volksfreund 1921

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Umständen nicht kommen. Reißen wir aber diese immer<br />

noch blutende Wunde nicht noch weiter auf, sondern ziehen<br />

wir lieber aus der Geschichte eine gute Lehre. Auch die<br />

Regierung konnte es nicht allen recht machen. IM Jnteresse<br />

der Volkswohlfahrk und vielleicht auch noch aus anoern<br />

Gründen wurde einer Wirtschaft das Patent entzogen. In<br />

gewissen Kreisen herrscht darob gewaltige Aufregung und<br />

großes Geschimpfe — die Blitze zucken und die Donner<br />

rollen.<br />

Friede den Menschen auf Erden, die eines guten<br />

Willens sind. Viel Hader, Spannung und Geschimpfe hat<br />

das alte Jahr gebracht; lassen wir diese bösen Gesellen getröst<br />

im alten Jahr zurück, und dann wünschen wir<br />

.allen ein recht glückliches neues Jahr!<br />

Ob die Welt dich dafür rühme.<br />

Ob sie schmähe — handle treu,<br />

Gib der Wahrheit immer Zeugnis,<br />

Fördere Gutes froh und frei!<br />

Gisw'il. Gemeindeversammlung. (Korr.) Die am<br />

letzten Sonntag abgehaltene sog. Martinigemeinde be-<br />

/tätigte die im Austritt befindlichen Herren Bürgerräte,<br />

ebenso das Bürgergemeindepräsidium. Der Borlage einer<br />

Verordnung betreffend Befahren der Gemeindestraßen mit<br />

Lastautomobilen wurde zugestimmt. Auch wurde die Abtretung<br />

von 1686 m 2 Mlmendland !pro m 2 Fr. 5— bei<br />

der Melchaa an Herrn Fabrikant Zeno Durrer zwecks<br />

Er stelln na eines Arbeiterhauses beschlossen; ebenso die<br />

Abgabe eines Landstreifens im Kleinteil an Herrn Emil<br />

Eberli. Gehri.<br />

Schließlich wurde an den allfälligen Hausbau unseres<br />

Gemeindearztes, Herrn Dr. med. Biner mit einem Kostenvoranschlag<br />

von Fr. 60,000.- eine Subvention von<br />

10 Prozent je zur Hälfte zu Lasten der Einwohner- und<br />

Bürgerkasse beschlossen.<br />

En!g>Mevg>. An«« Heqner-Konz:rt. (Korr.) Ein gluck<br />

licher Zufall bringt Engelberg am Dreikönigsfeste, den<br />

6. Januar, einen seltenen musikalischen Genuß. Die welt-<br />

"bekannte Violinvirtuosin Fräulein Anna Hegner wird an<br />

diesem Abend 'im 1 Konzertsaal der Hotels Eattani spielen.<br />

Der Name Anna Hegner sagt der musikalischen Welt genua,<br />

bedeutet er doch ein vollendetes Können und Be-<br />

Meisterin der Violine. Schon im Jahre 1908 schrieb<br />

die „Rheinische Musikzeitung": „Anna Hegner ist heu.e<br />

eine der besten Geigerinnen der Welt . . \". Und die<br />

zahllosen Kritiken über ihre Koncerte in Berlm. London,<br />

Paris, Wien, Frankfurt. Leipzig, Basel, Zürich, Bern<br />

etc. schildern ihr Können mit heller Begeisterung; ein<br />

Können, das alle Schwierigkeiten überwindet, von einer<br />

Wärme des Tones, von seelischer Empfindung und Großfartiq'keit,<br />

daß man staunt und die Künstlerin bewundert.<br />

Anna Hegners Meisterschaft ist ungeschwacht geblieben,<br />

und diese Virtuosin in der Vollblüte ihrer Kraft zu hören,<br />

das wird für Engelberg ein musikalisches Ereigniss bkeiben.<br />

Ein günstiger Umstand will es, daß eine Schülerin<br />

ihres verstorbenen Bruders Otto, der schon als Wunderkind<br />

ncfeiert wurde, Frau Dr. Anna Müller aus Luzern die<br />

qütiqe Mitwirkung am Klavier übernommen hab ^-as<br />

Programm, das nächstens veröffentlicht wird, durs.e das<br />

Interesse noch mehren.<br />

Ausland.<br />

Deutschland. Alkohol und Kinderclend. Wir lesen<br />

in der „Frankfurter Zeitung": Aus der mahnenden Rede<br />

des Psychiaters Professor GaUpp über den Alkohol, heben<br />

wir zwei Stellen heraus, um sie nochmals in Erinnerung<br />

zu bringen. Eigentlich wüßte man sie jeden Tag drucken,<br />

denn es kann nicht oft genug gesagt werden: „Mit jedem<br />

Liter Vollbier nehmen wir den hungernden Kindern MV<br />

Gramm Gerste, mit denen sechs Teller wertvolle -suppe<br />

hergestellt werden können . . . Wenn ich an Nahrung<br />

oesättigt zur Kneipe ziehe und dort im Laufe' von drei bw<br />

t:er sreuchlfröhl'chen Stunden meine drei bis Zier i.uer<br />

Wollbier genieße, so nehme ich, Mnem körperlichen<br />

Bedürfnis gehorchend, sondern nur einer akademischen<br />

Sitte folgend — 18 bis s24 Kindern die nahrhafte Suppe<br />

vom Munde und trage mein Scherslein dazu bei. daß<br />

Rachitis und Tuberkulose den 'Leib derer verderbe, die<br />

dereinst nach den Jahren des Jammers und der Schmach<br />

ein neues befreites Deutschland zur Höhe führen sollen.<br />

Dus Letzte wendet sich an die Studenten; an alle<br />

richtet sich die andere Stelle: „Ein Volk, das in der-<br />

.Zeit der Not und Verarmung in d,ie Narkose des Alk»-<br />

hols flüchtet, ist zum Untergang reif; ein Volt, das wie<br />

Amerika, in der Zeit der wachsenden Blüte diese Narkose<br />

von sich weist, sieht einer großen Zukunft entgegen."'<br />

Und Gaupp fügt hinzu: „Es ergibt sich hieraus, was wir<br />

zu tun haben." — Gilt dieser Schluß in gleicher Weise<br />

nicht auch für unser Schweizervolk?<br />

OnManv. Lloyd George über den Völ.crbund. Lloyd<br />

George hielt eine Rede, in der er u. a. über den Völkerbund<br />

sagte:<br />

„Ich habe auf Grund der Verhandlungsprotokolle<br />

den Eindruck gewonnen, daß einige Aenderungen<br />

am Pakt notwendig geworden sind, wenn man wirklich<br />

den Wunsch hat. daß der Völkerbund einen effektiveren<br />

Wert erhalten soll. Ich habe ferner die tiefe Ueberzeugung<br />

gewonnen, daß der Völkerbund seine Ziele nur erreichen<br />

kann, wenn alle Nationen in ihm vertreten<br />

sind. Ich habe großes Vertrauen, daß Deutschland immer<br />

kräftiger den aufrichtigen Wunsch hegen werd, den Wer-<br />

'pflichtungen des Versailler Vertrages nachzukommen, ^ch<br />

glaube, daß die Gründe, die sich bis jetzt seiner Aufnahme<br />

entgegenstellten, in kürzer Frist hinfällig werden, ^ch<br />

kann mir einen Völkerbund ohne die große deutsche Republik<br />

nicht denken. Aus dem gleichen Grunde kann das<br />

Abrnstungsproblem nicht gelöst werden. Solange<br />

nicht alle Nationen dem Völkerbund angehören, kann das<br />

Risiko der Entwaffnung und Abrüstung nicht übernommen<br />

werden, denn man weiß ja nicht, ob der Nachbar auch<br />

abrüsten wird.«"<br />

Es hängt nicht zum wenigsten von Slotjb George<br />

selbst ab, alles, was er hier wünscht, zu verwirklichen!<br />

Aber warum tut er dies nicht?<br />

Holland. Tonntagsruhe. In der holländischen zweiten<br />

Kammer liegt ein neuer Gesetzentwurf über die sonntacsruhe<br />

vor. Nach diesem soll eine strenge Sonntags-<br />

Heiligung eingeführt werden. Besonders zu begrüßen ist<br />

e», daß darin öffentliche Spiele, wie Fußballspiele, dre<br />

ja zu einer reinen Landplage geworden sind, und ahnliche<br />

Vergnügungen für den Sonntag verboten werden.<br />

Ebenso fallen unter dieses Verboth die öffentlichen und<br />

die iVereinsversamNilungen, die besonders der Mannerwelt<br />

ein gutes Stück ihrer Sonntagsruhe raubten.<br />

RuÄard. Ma s nhwrich nng n. Das Revo'.utions'gericht<br />

in Sebastopol hat die Namen von 634 Perionen bekannt<br />

gegeben, die durch Erschießen Hingerichtet worden<br />

ind. Zwei Tage später wurde eine Liste von 1-0^<br />

ingerichteten gemeldet.<br />

Spanien. Bombenattentat aus ein biMsttches Pa<br />

LaiS. Am Tage nach der Einsührung des neuen Kardinalerzbischofes<br />

von Seoilla in seinen Sprengel schlenderten<br />

Anarchosozialisten eine Bombe gegen fern Palais.<br />

Die Fassade wurde übel zugerichtet. Personen ,ind aber<br />

nicht zu Schaden gekommen.<br />

Grwcheülanb. König Konstantin wird nach neuereu<br />

Meldungen Mn doch von England anerkannt. Es war<br />

die? zu erwarten. Bei den Engländern geht der politische<br />

Haff nicht so weit wie der Geldbeutel.<br />

Nordamerika. Preissturz. Ein Abonnent in Amerika<br />

schreibt der „Luz. Landztg." u. a.: „Will Ihnen kurz berichten,<br />

wie die Preise im Frühjahr hier waren und letzt.<br />

Bor neun Monaten bezahlten wir für 100 Psund Zucker<br />

29 Dollars, jetzt 12; für 50 Pfund weißes Mehl. 4 7o<br />

Dollars, jetzt 2.50; Kartoffeln pro Bushe von 60 Pfund<br />

6 50, jetzt 2 Dollars. Eine schöne Milchkuh galt 200<br />

bis 250, jetzt 75 bis' 100 Dollar; Schlachtkuhe 8-10<br />

Dollar pro 100 Pfund Lebendgewicht, jetzt 3-4 Dolb<br />

Der Käsepreis hält sich am besten, er ist 10 Dolk. die<br />

100 Psund zurückgegangen. Für Schlachtschweine .vurdeu<br />

im Sommer 1919 21 Dollar für 100 Psund Lebendgewicht<br />

bezahlt, jetzt 8 Dollar. Einem Farmerknecht,<br />

der etliche Jahre hier war und mit Pferden und Maschinen<br />

selbständig arbeiten konnte, wurden im Monat<br />

100—125 Dollar bezahlt; einem, der ans der «schwerz<br />

kommt, 70—80 Dollars.<br />

Chira. Sjchweres Erdbeben. In der chinesischen Provinz<br />

Khan-Ton zerstörte ein heftiges Erdbeben mehrere<br />

Städte. Die Zahl der Toten beträgt 2000.<br />

Briefkasten »er Redaktio«.<br />

Nach Kerns«. Das aus Anlaß der Enthüllung einer<br />

Gedenktafel für die verstorbenen Wehrmänner verfaßt«<br />

Gedicht von Hochw. Hrn. Pfarrer A. von Ah bringt<br />

die nächste Blattnummer.<br />

D>aS Feuilleton „Pfarrhelftr Egii" mußte wegen<br />

Swfsandrang auf nächste Nummer zurückgelegt werden.<br />

Kirchliches vom 2. Jan. bis 9. Jan.<br />

In der Pfarrkirche Sarnen:<br />

Montag Christi. Gedächtnis für alt Landammann Paul von<br />

Moos, von Sächseln. Und dritte Gedächtnis für<br />

Franz Limacher, Unterdorf. Gottesdienstanfang um<br />

Dienstag Zweite' Gedächtnis für N-gotiant Wilhelm Etlin. Dorf.<br />

Mittwoch In der Dorfkapelle halb 9 Uhr Gottesdienst für den<br />

Mütterverein. ^ ^ ^<br />

Donnerstag Fest der hl. drei Könige, kirchlich und staatlich<br />

gebotener Feiertag.<br />

Freitag Erster Freitag des Monats mit Herz-Jesu-Andacht.<br />

Christliche Gedächtnis für den in Amerika verstorbenen<br />

Hermann Kathriner, Oberwil.<br />

Getauft wurde:<br />

30. Dez. Marie Josephine. des Gottfried Kappeler und der<br />

Marie Hnser, Kägiswil.<br />

In der Pfarrkirche Akpnach:<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

Freitag<br />

Sonntag<br />

Jahrestag für Josef von Ah. Dorf.<br />

Jahrestag für Jüngling Frltz Langenfand, Schlieren.<br />

Jahrestag für Witwe Josefa Nufer-Nufer.<br />

Morgens halb 7 Uhr Generalkommumon der kath.<br />

Jungmannschaft, beim Gottesdienst Titular ahrzeit<br />

und nachmittags 2 Uhr Generalversammlung mit<br />

Vortrag und denstatutarischen Verhandlungen.<br />

Getauft wurde:<br />

27 Dez. Franz Anton, d-s Häcki Anselm und der Marie<br />

Waldls, Stad.<br />

An der Pfarrkirche Kern«:<br />

Dienstag Dreißigster des Albert R'inhard, Feldli.<br />

Freitag Dreißigster des Werner Bucher. Berg.<br />

In der Pfarrkirche Giswil:<br />

Montag Zweite Gedächtnis für Karl Seffa, Maurer.<br />

Dienstag Dritte Gedächtnis für ebendenselben.<br />

Donnerstag Hausjahrzeit Enz und Ambiel.<br />

Sonntag Kapellweihe im Grotztheil.<br />

Getauft wurden:<br />

26. Dez. Mariba Mathilde, des Josef Britfchgi und der<br />

Monika Schwerzmann.<br />

29. Dez. Sophie Margritha. des Emil Zumstein und der Agnes<br />

von Moos in der Furren.<br />

In der Pfarrkirche Lungern:<br />

Montag Hausjahrzeit des Zgl. Johann Mlng und Geschwister.<br />

Dienstag Hausjahizeit des SU. Jmfeld und Kinder.<br />

Getauft wurden:<br />

26. Dez. Anna Marie, des Wilhelm Bürzi und der Anna<br />

27. D:z. Mar^ie Christin«, des Jsh. Gasser uud der Christina<br />

Durrer.<br />

Weihnachts- und Nenjahrskollekte.<br />

Herzliche Glückwünsche entbieten ihren Verwandten.<br />

Freunden und Bekannten an Stelle von Gratukationskarten:<br />

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Kifer zur „Linde" -- ^<br />

Prof. Leuchtmann " ?<br />

Familie Stockmann. Drogerie »<br />

(für Sarnen 5.—. Schwändi 5.—. Käziswil 5. )<br />

Landammann Bufinger<br />

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Haas Leo, Eisenhandlung . "<br />

(für Sarnen 3.-», Schwändi 3.—. Kägiswil 3. ) is>_<br />

Kaplan Bamert<br />

"ist<br />

Gerichtsschreiber Jos. Küchler-Ming<br />

">•—<br />

Pfarrer Melchior Britschgi » ^ ^<br />

Fürsprech Dr. Diethelm « i'<br />

Familie Frnnz-von Wyl, Kapellmatt, für Kägiswil<br />

Familie von Wyl. Grüth, für Kägiswil ,,<br />

Ungenannt<br />

—-F——-—<br />

Fr. 5ib.—<br />

Redaktion: Dr. jur. Casp. Diethelm, Kürspreck-<br />

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