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FÜNF JAHRE RENAtE- RöHRScHEIDt-StIFtUNG - NRW-Stiftung

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Hier ist Ruhe angesagt: Ganz gemächlich fließt die Dinkel durch<br />

den Süden der Gemeinde Heek und bietet noch vielen Pflanzen<br />

und Tieren einen störungsarmen Lebensraum.<br />

N At URIDyllE IM WESt MÜNSt ERl AND<br />

Wer mit dem Finger blind und per Zufall auf ein Satellitenfoto des Münsterlandes tippt und sich dann ganz nah<br />

ins Bild zoomt, landet höchstwahrscheinlich auf einem Maisacker, vielleicht auch in einem Getreidefeld, auf einer Viehweide<br />

oder in einer Siedlung. Ein Glücksfall dagegen wäre die Punktlandung in einem naturnahen Wald oder einem<br />

intakten Gewässer. Oldemölls Venneken im Kreis Borken ist ein solcher Glücksfall. Ein 12,5 Hektar großes Dünengebiet<br />

mit einem Mosaik aus unterschiedlichen Waldtypen: alte Kiefern und Eichen auf den trockenen Rücken, Erlenbruchwald<br />

in den sumpfigen Senken.<br />

Leser aus dem Münsterland<br />

mögen uns nachsehen, dass wir eine so eindeutige<br />

Benennung wie „Oldemölls Venneken“<br />

erklären, aber bereits für die meisten<br />

rheinischen Ohren klingt dieser plattdeutsche<br />

Flurname fremd und unverständlich.<br />

Das Venneken, also ein kleines Venn, bezeichnete<br />

hier eine sumpfige Niederung mit<br />

Heideweihern und Röhrichten. Im speziellen<br />

Fall gehörte das Venn seit alters her zu<br />

einer Hofstelle, die ihren Namen Oldemölle<br />

(„alte Mühle“) von einer Wassermühle übernahm,<br />

welche schon im 14. Jahrhundert aufgegeben<br />

worden war. Wahrscheinlich war<br />

das Venneken einst größer, heute ist der<br />

Name für das abwechslungsreiche Waldge-<br />

22<br />

nATUrsCHUTzG ebieT OLDe MÖLLs VenneK en iM Kreis bOr K en<br />

biet reserviert. Es steht unter Naturschutz<br />

und liegt am Rand der Dinkelaue im Süden<br />

der Gemeinde Heek.<br />

e in sUMPF iM WAn D e L<br />

Während die sumpfigen Senken noch vor<br />

einigen Jahrzehnten als unwirtlich und<br />

minderwertig galten, wird im Kreis Borken<br />

heute viel dafür getan, grundwassernahe<br />

Lebensräume als Naturschutzflächen zu<br />

erhalten. Auch die Dinkelaue nördlich der<br />

Düstermühle soll abschnittsweise wieder<br />

zu einer echten Lebensader werden. Wo<br />

man in der Vergangenheit die Uferlinie<br />

verkürzt und Abflusshindernisse beseitigt<br />

hatte, macht man solche Eingriffe heute<br />

rückgängig. Der Fluss soll sein Bett selbst<br />

gestalten können und dadurch als Lebensraum<br />

gefährdeter Arten aufgewertet werden.<br />

Oldemölls Venneken ist dabei ein wichtiger<br />

ergänzender Baustein. Wegen des mosaikartigen<br />

Nebeneinanders unterschiedlich<br />

feuchter und nährstoffreicher Vegetationstypen<br />

ist die Flora sehr artenreich entwickelt.<br />

Stellvertretend für die üppige Krautschicht<br />

der nassen Senken seien Gelbe Schwertlilie,<br />

Sumpf-Blutauge und Wasserfeder genannt.<br />

Der besondere Reiz des Gebiets ist nicht nur<br />

seine idyllische Lage, sondern auch der<br />

geringe Erschließungsgrad. Wer Ruhe und<br />

Nähe zur Natur sucht, findet sie hier.<br />

Die <strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong> Ausgabe 2/2012<br />

<strong>NRW</strong>-<strong>Stiftung</strong>

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