Campus international - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Turkologenkonferenz in <strong>Mainz</strong> In <strong>Mainz</strong> fand die Fünfte Deutsche<br />
Turkologenkonferenz statt. Die Veranstaltung des Seminars für<br />
Orientkunde war mit mehr als 100 Teilnehmern ein Zeichen<br />
für die positive Entwicklung des Fachs in Europa.<br />
Turkologie, das ist eine Wissenschaft, die<br />
spannende Bögen schlagen kann zwischen Geschichte<br />
und Gegenwart. Das zeigte jetzt die<br />
Fünfte Deutsche Turkologenkonferenz, die in der<br />
<strong>Johannes</strong> <strong>Gutenberg</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Mainz</strong> stattfand.<br />
Ausgerichtet wurde der Kongress, zu dem<br />
mehr als 100 Wissenschaftler aus ganz Europa<br />
kamen, von einem Team des Seminars für Orientkunde<br />
um Professor Dr. Hendrik Boeschoten, Professor<br />
Dr. Dr. h.c. Lars Johanson und Dr. Heidi<br />
Stein. Neben dem umfangreichen Programm mit<br />
Vorträgen und Diskussionen gehörte 2002 eine<br />
Ausstellung des Seminars zur Geschichte der<br />
Turkologie in <strong>Mainz</strong> zum Programm. Die Ausstellung<br />
zeigte Karten, Bücher und viele andere<br />
Zeugnisse der lokalen Wissenschaftsgeschichte.<br />
Die Schau, so Hendrik Boeschoten, spiegele ge-<br />
[ <strong>Campus</strong> <strong>international</strong>]<br />
Positive Nachwuchsentwicklung<br />
rade durch die Dokumentation<br />
der vielen Besuche von Gastwissenschaftlern<br />
die „lange<br />
und tiefe Tradition turkologischer<br />
Forschung in <strong>Mainz</strong> wider.“<br />
Tatsächlich war für viele<br />
Gäste der Konferenz das viertägige<br />
Treffen in <strong>Mainz</strong> nicht der erste<br />
Besuch in der <strong>Universität</strong>. Denn „fast<br />
alle sprachwissenschaftlichen Turkologen<br />
von Rang und Namen“, so Boeschoten,<br />
haben in den vergangenen Jahren <strong>Mainz</strong> besucht:<br />
Als Studierende, Gastwissenschaftler oder<br />
einfach, um sich mit dem Institut auszutauschen.<br />
Die Vielfalt des Faches Turkologie, das sich mit<br />
den weit über Asien verstreuten Turkvölkern<br />
beschäftigt, spiegelte sich im Programm der Konferenz<br />
wider. Von Zeugnissen<br />
der osmanischen Geschichte<br />
über Probleme der<br />
Übersetzung zwischen einzelnen<br />
Turksprachen bis hin<br />
zu grammatischen Detailforschungen<br />
und Fragen der<br />
modernen Literaturwissenschaft<br />
reichten die Themen<br />
der Beiträge. Dabei machte<br />
die <strong>Mainz</strong>er Konferenz<br />
nachdrücklich die Offenheit<br />
17<br />
des Faches deutlich: Mit Fragestellungen wie der<br />
Untersuchung türkischer Kulturpolitik im Internet<br />
oder Diskussionsgruppen zur Populärturkologie<br />
wandten sich die Wissenschaftler aktuellen Themen<br />
zu, die Elemente von Medien- und Sozialwissenschaft<br />
einbeziehen.<br />
„Konferenz spiegelt eine<br />
positive Nachwuchsentwicklung<br />
der Turkologie in<br />
Europa wider.“<br />
Kulturwissenschaftlich orientiert dagegen<br />
waren Beiträge wie die Vorstellung des Projekts<br />
„Museum für die Geschichte der Einwanderung<br />
aus der Türkei“, aber auch pädagogische Themen<br />
wie „Türkisch als Schulfach und die Ausbildung<br />
von Türkischlehrern in Deutschland gehörten<br />
zum Programm der Konferenz. Interdisziplinär<br />
und <strong>international</strong>. Das sind zwei Markenzeichen<br />
der Konferenz, auf die ihre Organisatoren stolz<br />
sein können. Die enge Verbindung der deutschen<br />
Turkologie zu den Kollegen in ganz Europa habe<br />
eine lange Tradition. Daher würden trotz des<br />
Titels „Deutsche Turkologenkonferenz“ schon<br />
seit der Gründungsveranstaltung in Bamberg<br />
1987 stets Wissenschaftler aus anderen Ländern<br />
eingeladen, die Verbindungen zu den turkologischen<br />
Instituten in Deutschland haben. Besonders<br />
freuten sich die Organisatoren in <strong>Mainz</strong> über<br />
die große Zahl der vielen jungen Wissenschaftler:<br />
„Hier spiegelt sich eine positive Nachwuchsentwicklung<br />
der Turkologie in Europa wider“, so<br />
Boeschoten. Peter THOMAS ■<br />
[JOGU] 181/2002