Campus international - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Keine vergilbten Kopiervorlagen mehr in<br />
dicken Aktenordnern. Keine bunten Bücherreihen<br />
auf Fensterbänken der Institutsbibliothek, zusammengestellt<br />
für ein Seminar, eine Übung,<br />
eine Vorlesung. Statt dessen:Aufsätze und Artikel<br />
im Online-Zugriff, dazu Informationen über die<br />
Lehrveranstaltung und verschiedene Möglichkeiten<br />
zur Kommunikation innerhalb der Seminargruppe<br />
– über E-Mail oder Foren. „Reader+“<br />
heißt dieser neue Service der <strong>Mainz</strong>er <strong>Universität</strong>sbibliothek<br />
in Zusammenarbeit mit dem Zentrum<br />
für Datenverarbeitung (ZDV). Hinter dem<br />
knappen Namen steckt einerseits ein digitaler<br />
Semesterapparat, mit dem die UB die Bereitstellung<br />
von Literatur für Lehrveranstaltungen aller<br />
Fachbereiche revolutioniert hat. Fast jeder kennt<br />
die Probleme des klassischen Systems auf Papier:<br />
Mal sind Kopiervorlagen auf Stunden verschwunden,<br />
mal fehlt ein Aufsatz im Ordner, auf<br />
den alle Studierenden eines Seminars<br />
zugreifen. So etwas passiert nicht<br />
mehr, wenn alle eingetragenen Teilnehmer<br />
der Lehrveranstaltung ihre Literatur<br />
als pdf-Dateien auf den heimischen<br />
Computer oder einen Rechner<br />
an der <strong>Universität</strong> laden und ausdrucken<br />
können.<br />
„Das ist klassische Bibliotheksarbeit,<br />
nur mit<br />
anderen Instrumenten.“<br />
Das System ähnelt dem der Online-Versionen<br />
wissenschaftlicher Zeitschriften.<br />
Doch während solche Publikationen<br />
meist für das gesamte<br />
<strong>Campus</strong>-Netz zugänglich sind, können<br />
nur die eingetragenen und für den<br />
Dienst angemeldeten Teilnehmer einer Lehrveranstaltung<br />
auf den Reader+ zugreifen. Der<br />
Grund dafür liegt in den Bestimmungen des Urheberrechts,<br />
erklärt Peter Schmidt, einer der Projektmitarbeiter<br />
der UB. „Wir arbeiten hier im<br />
Prinzip nach dem Modell einer der bekannten<br />
Dokumentlieferdienste wie zum Beispiel Subito“,<br />
erläutert Schmidt den Hintergrund der geschlossenen<br />
Nutzergruppen – „das ist klassische Bibliotheksarbeit,<br />
nur mit neuen Instrumenten.“<br />
[ www.uni-mainz.de ]<br />
Der elektronische Semesterapparat<br />
Reader+ liefert Literatur per Knopfdruck – und vieles mehr Mit dem digitalen „Reader+“<br />
revolutioniert die <strong>Mainz</strong>er <strong>Universität</strong>sbibliothek (UB) den klassischen Semesterapparat. Seminartexte,<br />
Literaturlisten und andere Dokumente werden für geschlossene Benutzergruppen als digitale<br />
Daten zur Verfügung gestellt, ein Zugriff ist über jeden Internetzugang möglich.<br />
Als Dienstleistung für Dozenten und Studierende<br />
ist das System geplant worden, um Seminare<br />
noch effektiver vorbereiten und gestalten zu<br />
können. Auf die Wünsche und Anregungen vor<br />
Ort in der <strong>Mainz</strong>er Lehre einzugehen war möglich,<br />
weil UB, das Zentrum für Datenverarbeitung<br />
und die Pilotanwender des Systems eng miteinander<br />
kooperieren: So konnte das System bei der<br />
Programmierung durch das ZDV genau den Bedürfnissen<br />
der <strong>Mainz</strong>er <strong>Universität</strong> angepasst<br />
werden. Eine echte multifunktionale Dienstleistung<br />
sollte der „Reader+“ von Beginn an werden.<br />
Deshalb beschränkt sich die Leistung des<br />
Dienstes heute auch nicht auf die Lieferung<br />
von Literatur. Schon das „Plus“ im Namen des<br />
digitalen Service verrät, dass hier mehr geboten<br />
wird als nur ein Semesterapparat in elektronischer<br />
Form.<br />
23<br />
Zum Literaturdienst kommt so die Möglichkeit<br />
hinzu, kurze Informationen an die Teilnehmer<br />
des Seminars zu übermitteln. Auch Foren<br />
gehören zum Angebot, und die Seminarleiter sowie<br />
Teilnehmer können Dokumente (zum Beispiel<br />
Thesenpapiere oder Literaturlisten) zum Herunterladen<br />
bereitstellen. Obligat ist eine Liste von<br />
Links. Um den Umgang mit dem neuen Dienst so<br />
einfach wie möglich zu gestalten, wurde die Bedienoberfläche<br />
klar und übersichtlich strukturiert.<br />
Das sieht zwar ein bisschen karg aus.<br />
Doch der Vorteil überwiegt: Nach höchstens<br />
einer Stunde Einarbeitung soll jeder mit dem<br />
„Reader+“ umgehen können. Hochleistungsscanner<br />
im ZDV liest die Blätter ein und am PC<br />
macht das Team der Bibliothek Nach zwei Jahren<br />
Probebetrieb geht der „Reader+“ jetzt in den Alltagsbetrieb.<br />
Das Interesse an dem Dienst ist seit<br />
dem Sommersemester 2001 ständig gewachsen,<br />
fast 40 Lehrende in circa<br />
70 Lehrveranstaltungen<br />
haben den Dienst im<br />
Rahmen des Projekts<br />
„E-Learning“ bereits genutzt.<br />
Peter THOMAS ■<br />
[JOGU] 181/2002