Ganzseitiges Foto - Salsa Magica
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10.04.2006<br />
Hatten unter Batista rund 8 % der Grundbesitzer 70% des Landes besessen, so<br />
verabschiedete die neue Regierung ein Gesetz zur Agrarreform, das privaten<br />
Landbesitz einschränkte. Firmenvermögen, Farmen, Plantagen, Ölraffinerien und<br />
Kommunikationssysteme wurden verstaatlicht, die Rassendiskriminierung für<br />
ungesetzlich erklärt. Die Regierung schuf einen sozialen Wohnungsbau, beschloss<br />
die kostenlose Gesundheitsfürsorge, Bildung für alle und entwickelte neue,<br />
politische Konzepte für die Bereiche Landwirtschaft, Sport, Musik, Kunst und<br />
Verteidigung. Die Umverteilung des Wohlstands bedeutete für die Bauern sofortige<br />
Verbesserung ihrer Lebensbedingungen, während die mittleren und oberen<br />
Schichten alle Privilegien verloren.<br />
1960 hielt Castro eine Rede vor der UNO und knüpfte aussenpolitische Kontakte mit<br />
der UdSSR.<br />
Mittlerweile aber betrachtete die US-Regierung Castro als Bedrohung für ihre<br />
nationale Sicherheit und plötzlich geschahen mysteriöse Dinge. Nur ein Jahr später<br />
wurde im April ein Putsch gegen Castro angezettelt. Dieser aber endete, trotz der<br />
Unterstützung durch den Präsidenten John F. Kennedy, für alle Angreifer in einem<br />
Desaster.<br />
Ende desselben Jahres verabschiedete Castro sich von seiner frei gewählten,<br />
demokratischen Regierung und erklärte die kubanische Revolution zur<br />
“sozialistischen Revolution“, was viele schockierte. Um das sozialistische Kuba zu<br />
unterstützen, gewährte die UdSSR Castro Wirtschaftshilfe und liess zur Verteidigung<br />
Atomraketen auf der Insel stationieren. So standen im Herbst 1962 Sowjets und<br />
Amerikaner, in der so genannten Kubakrise, am Rande eines Atomkriegs. Die USA<br />
verlangten den Abzug aller sowjetischen Atomraketen und drohten damit Kuba zu<br />
bombardieren. Schliesslich gaben die Sowjets nach und der Friede, wenn auch recht<br />
unsicherer, wurde wieder hergestellt.<br />
Die USA aber war immer noch nicht zufrieden. Durch ein “Gesetz über Handel mit<br />
dem Feind“ (Kuba) wurde die politische Situation immer auswegloser. Obwohl man<br />
die Kubakrise diplomatisch beigelegt hatte, stellte sich die USA gegen Kuba und<br />
trieb Castro somit noch tiefer ins sowjetische Lager. Er gründete 1965 die<br />
Kommunistische Partei Kubas. Wer die Regierung nicht aktiv unterstützte, galt als<br />
“sozial nicht akzeptabel“. Tausende Menschen landeten im Gefängnis. Es wurden<br />
Wachtrupps für jedes Stadtviertel geschaffen. Und was immer an die adelige<br />
Gesellschaft erinnerte, schaffte man mit allen Mitteln der Macht ab.<br />
Die Lebensbedingungen verschlechterten sich zusehends. Die Produktivität sank in<br />
den Keller. Das Gesundheits- und das Bildungssystem und kränkelten ebenso wie<br />
alle sozialen Einrichtungen. Die wahre Ursache vieler kubanischer Probleme war<br />
jedoch ein eklatantes Missmanagement: Die Regierung hatte Mitglieder der Partei in<br />
Positionen gehievt, denen sie nicht gewachsen waren. Schliesslich stand Kuba in<br />
den späten 80er Jahren bei den Sowjets mit Milliarden von Dollars in den Schulden<br />
und die Regierung sah sich gezwungen, die Lebensmittelrationen zu kürzen. Um das<br />
revolutionäre Feuer wieder zu entfachen, revidierte Castro seinen Slogan “Patria o<br />
muerte!“ (Vaterland oder Tod!) mit dem er in den 60er- Jahren seine Reden gewürzt<br />
hatte. Von nun an hiess es “Socialismo o muerte“! Das Motto “100% Cubano“ sollte<br />
ausserdem den kubanischen Nationalismus wachrufen. Doch auf internationaler<br />
Ebene musste Kuba harte Kritik für die bekannt gewordenen Menschenrechtsverlet-<br />
zungen einstecken.