Sommer 2017
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// Nachhaltigkeit im<br />
Sinne von ganzheitlicher<br />
Verwendung<br />
ist mir ein<br />
großes Anliegen. //<br />
Wie würden Sie Ihren Küchenstil<br />
beschreiben?<br />
Also ich mag schon die ganz einfachen<br />
Sachen. Leber zum Beispiel, ganz klassisch,<br />
kurz mit Zwiebeln anbraten. Es ist<br />
einfach, aber sensationell<br />
gut. Gerne verwende ich Innereien.<br />
Beim Wettbewerb<br />
für den Koch des Jahres<br />
waren Kalbskopf, Bries oder<br />
Zunge vom Kalb die Hauptzutaten.<br />
Bei der Hauptspeise,<br />
die übrigens als bester<br />
Hauptgang ausgezeichnet<br />
wurde (Anm.: Oh’ Du mein<br />
Österreich), habe ich unter<br />
anderem Lammleber veredelt. Gerne<br />
verwende ich auch den Zuckerapfel. Der<br />
schaut einfach cool aus.<br />
Also "nose to tail" statt Filet?<br />
Sicher verwende ich auch Edelstücke.<br />
Aber mein Papa hat Metzger gelernt. Und<br />
ich bin so aufgewachsen, dass ein Tier<br />
nicht nur auf Edelteile reduziert werden<br />
soll. Wertschätzung beginnt, wenn das<br />
Tier als Ganzes verarbeitet wird. Außerdem<br />
schmeckt ein Schweinbauch hervorragend.<br />
Der Ansatz, alles vom Tier zu verwenden,<br />
prägte früher den Küchenalltag und geriet<br />
in Vergessenheit. Aktuell erlebt man wieder<br />
eine Renaissance der Innereien-Küche.<br />
Ist es nicht Zeit, ein eigenes Lokal aufzumachen?<br />
Ich möchte zwar im Haubensegment arbeiten.<br />
In der Selbstständigkeit sehe ich mich<br />
allerdings nicht.