Der kleine Horrorladen - jensplewinski.de
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<strong>Der</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong><br />
Musical von Howard Ashman und Alan Menken
Tanja Krauth (Audrey)<br />
Am einundzwanzigsten Tag <strong>de</strong>s Monats September in einem <strong>de</strong>r frühen<br />
Jahre eines noch nicht weit zurückliegen<strong>de</strong>n Jahrzehnts sah sich die<br />
Menschheit unversehens einer tödlichen Bedrohung ihrer Existenz aus-<br />
gesetzt. <strong>Der</strong> unheilvolle Wi<strong>de</strong>rsacher, von <strong>de</strong>m die Gefahr ausging,<br />
tauchte – wie es solche Wi<strong>de</strong>rsacher häufig tun – an einem scheinbar<br />
höchst unschuldigen, ganz unwahrscheinlichen Ort auf.<br />
<strong>Der</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong> –<br />
Chronik eines Erfolges<br />
Prolog aus <strong>Der</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong><br />
<strong>Der</strong> im Prolog beschriebene „höchst unschuldige, ganz unwahrscheinliche<br />
Ort“ ist Mr. Mushniks schäbiger Blumenla<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Skid Row, einer<br />
heruntergekommenen Straße im übelsten Viertel <strong>de</strong>r Stadt. <strong>Der</strong> unscheinbare<br />
La<strong>de</strong>nangestellte Seymour ent<strong>de</strong>ckt eine außergewöhnliche Pflanze,<br />
die ihm und <strong>de</strong>m La<strong>de</strong>n zu Ruhm verhilft. Und mit <strong>de</strong>ren Hilfe er außer<strong>de</strong>m<br />
das Herz seiner Kollegin Audrey gewinnt, in die er schon lange heimlich<br />
verliebt ist. Doch die Pflanze hat ein düsteres Geheimnis: Sie ernährt<br />
sich von Menschenblut – und schon bald reichen ihr die Tröpfchen aus<br />
Seymours Finger nicht mehr …<br />
Die Geburtsstun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Kleinen <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong>s war 1960. Roger Corman,<br />
<strong>de</strong>r ungekrönte König <strong>de</strong>s drittklassigen Horrorfilms, ent<strong>de</strong>ckte in einem<br />
Filmstudio eine alte ungenutzte La<strong>de</strong>n<strong>de</strong>koration und war sofort zu <strong>de</strong>r<br />
Wette animiert, daraus binnen 48 Stun<strong>de</strong>n einen Film zu machen. Corman<br />
holte sich Charles B. Griffith, mit <strong>de</strong>m er schon mehrfach zusammengearbeitet<br />
hatte, und drehte nach seinem Buch und mit einem Etat von<br />
15.ooo Dollar einen Film um eine gefräßige Pflanze, die nach und nach<br />
alle Protagonisten verschlingt. Dazu erfand Corman eine Reihe abson-
<strong>de</strong>rlicher Nebenfiguren, z. B. einen nelkenverspeisen<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n, einen<br />
sadistischen Zahnarzt und einen masochistischen Patienten – gespielt vom<br />
damals 23 Jahre alten und noch unbekannten Jack Nicholson. Entgegen<br />
aller Erwartungen wur<strong>de</strong> <strong>Der</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong> binnen kürzester Zeit zum<br />
Kultfilm, wovon Corman selbst mehr als überrascht war.<br />
Bevor das Theater sich jedoch <strong>de</strong>s Stoffes annahm, verging einige Zeit.<br />
Erst 1982 beschlossen Howard Ashman und Alan Menken, <strong>de</strong>n Stoff<br />
für die Musical-Bühne zu adaptieren. Sie gaben <strong>de</strong>r Pflanze wesentlich<br />
bedrohlichere Züge – bei ihnen war sie ein<strong>de</strong>utig ein auf Welteroberung<br />
programmiertes Wesen. Martin P. Robinson, ein sehr bekannter und über-<br />
aus talentierter Puppenspieler und Animateur, gab <strong>de</strong>r Pflanze darüber<br />
hinaus ein gera<strong>de</strong>zu gespenstisches Eigenleben.<br />
Eine Serie an Voraufführungen fand ab Mai 1982 im WPA Theatre statt, einem<br />
nur 98 Plätze fassen<strong>de</strong>n Off-Off-Broadway-Theater. Nach nur wenigen<br />
Wochen zog die Show in das Orpheum Theatre um, eine <strong>de</strong>r großen New<br />
Yorker Bühnen an <strong>de</strong>r 2nd Avenue. Am 27. Juli 1982 fand dort die Premiere<br />
statt, das Stück erlebte über 2000 Vorstellungen und lief über 5 Jahre. Mit<br />
nur 25.000 Dollar Produktionskosten war <strong>Der</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong> zunächst<br />
eine für Broadway-Maßstäbe spottbillige Produktion, allein <strong>de</strong>r Umzug in<br />
das Orpheum Theatre verschlang jedoch 400.000 Dollar.<br />
Die letzte Station war dann 1986 das Film-Remake mit einem Budget von<br />
22 Millionen Dollar, allerdings nun basierend auf <strong>de</strong>m Musical. Regie<br />
führte Frank Oz, <strong>de</strong>r Erfin<strong>de</strong>r von Miss Piggy, Kermit o<strong>de</strong>r auch Yoda aus<br />
Star Wars.<br />
<strong>Der</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong> hat mit seiner Mischung aus schauriger Komik,<br />
liebenswürdiger Skurrilität und purer Romantik seit seiner Entstehung<br />
absoluten Kultcharakter und ist auch auf <strong>de</strong>utschen Bühnen eines <strong>de</strong>r<br />
meistgespielten Musicals.<br />
Jens Plewinski (Seymour)
Navina Heyne (Crystal), Frank Brunet (Orin),<br />
Michaela Linck (Chiffon) und Annika Dickel (Ronnette)<br />
Die Autoren<br />
Howard Ashman<br />
<strong>Der</strong> Dramatiker, Lyriker und Librettist Howard Ashman wur<strong>de</strong> 1950 in Baltimore<br />
geboren. Bekannt wur<strong>de</strong> er vor allem durch seine Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>m Komponisten Alan Menken, unter an<strong>de</strong>rem für die Disney-Filme<br />
‚Arielle – Die <strong>kleine</strong> Meerjungfrau‘, ‚Die Schöne und das Biest‘ sowie<br />
‚Aladdin‘. Ebenfalls ein Gemeinschaftsprojekt war <strong>Der</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong>,<br />
für <strong>de</strong>n Ashman <strong>de</strong>n Drama Desk Award für herausragen<strong>de</strong> Songtexte<br />
erhielt. Ashman war Artistic Director <strong>de</strong>s WPA Theatres, an <strong>de</strong>m <strong>Der</strong> <strong>kleine</strong><br />
<strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong> seine ersten Aufführungen erlebte, und er hat auch das<br />
Drehbuch für die Verfilmung <strong>de</strong>s Musicals 1986 geschrieben. Howard<br />
Ashman starb im Alter von 40 Jahren in New York an AIDS. Während es<br />
ihm noch gelang, die Texte für <strong>de</strong>n Film ‚Die Schöne und das Biest‘ – <strong>de</strong>r<br />
Ashman gewidmet ist – fertigzustellen, wur<strong>de</strong> seine Arbeit an ‚Aladdin‘<br />
von Tim Rice fortgesetzt.<br />
In <strong>Der</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong> wer<strong>de</strong>n viele Dinge, wie z. B. Science Fiction,<br />
sogenannte B-Movies (aus <strong>de</strong>n 40er Jahren) o<strong>de</strong>r sogar <strong>de</strong>r Faust verspottet.<br />
Man kommt leicht in Versuchung, es als Schwank o<strong>de</strong>r Posse<br />
zu spielen. Dies ist ein großer und fataler Irrtum: Das Stück ist in sich<br />
ironisch, aber nicht jedoch die Schauspielerei. Weil ich in <strong>de</strong>r New Yorker<br />
Produktion selbst Regie geführt habe und danach viele Versionen in<br />
<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Sprachen gesehen habe, kann ich dafür bürgen,<br />
dass <strong>Der</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong> am komischsten ist, wenn die Schauspieler<br />
mit Einfalt, Ehrlichkeit und Liebenswürdigkeit auftreten, auch wenn die<br />
Begebenheiten extrem seltsam sind.<br />
Howard Ashman
Alan Menken<br />
<strong>Der</strong> Komponist Alan Menken wur<strong>de</strong> 1949 in New York geboren. Nach<strong>de</strong>m<br />
er bereits früh Klavier- und Violinunterricht erhielt, strebte er zunächst ein<br />
Medizinstudium an, bevor er schließlich doch Musik an <strong>de</strong>r New York<br />
University studierte. Sein erstes professionell produziertes Werk war<br />
‚God Bless You, Mr. Rosewater‘, das 1979 off-Broadway uraufgeführt<br />
wur<strong>de</strong>. 1982 folgte <strong>Der</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong>. Bei<strong>de</strong> Musicals entstan<strong>de</strong>n in<br />
Zusammenarbeit mit Howard Ashman. Neben ‚Sister Act‘ und ,Die Schöne<br />
und das Biest‘ ist <strong>Der</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong> das erfolgreichste Musical Men-<br />
kens. Bekannt wur<strong>de</strong> er vor allem auch durch seine Musiken für Disney-<br />
Filme wie zum Beispiel ‚<strong>Der</strong> Glöckner von Notre Dame‘, ‚Pocahontas‘,<br />
‚Verwünscht‘ o<strong>de</strong>r ‚Rapunzel – Neu verföhnt‘, <strong>de</strong>ssen Titelsong in diesem<br />
Jahr für einen Oscar nominiert war. Menken erhielt für seine Disney-Soundtracks<br />
insgesamt acht Oscars und besitzt damit mehr Aca<strong>de</strong>my Awards als<br />
je<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re noch leben<strong>de</strong> Oscar-Gewinner. Am 10. November 2010 wur<strong>de</strong><br />
ihm <strong>de</strong>r 2422. Stern <strong>de</strong>s Walk of Fame in Los Angeles gewidmet.<br />
Haltet aus und verliert nicht <strong>de</strong>n Mut,<br />
etwas will unser Herz, unser Blut,<br />
etwas, das uns <strong>de</strong>n Himmel verspricht.<br />
Kein Geschäft mit Gewalt und Gier,<br />
sonst wird alles verschlungen hier.<br />
Drum, was immer sie woll’n von dir,<br />
gib’s ihnen nicht.<br />
Finale aus <strong>Der</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong><br />
Jens Krause (Mr. Mushnik) und Jens Plewinski (Seymour)
<strong>Der</strong> <strong>kleine</strong> <strong>Horrorla<strong>de</strong>n</strong><br />
(Little Shop of Horrors)<br />
Buch und Liedtexte von Howard Ashman<br />
Musik von Alan Menken<br />
Nach <strong>de</strong>m Film von Roger Corman,<br />
Drehbuch von Charles Griffith<br />
Deutsch von Michael Kunze<br />
Premiere am 1. Juni 2011 in Hil<strong>de</strong>sheim<br />
Aufführungsdauer ca. 2 Stun<strong>de</strong>n 10 Minuten, inklusive einer Pause<br />
Aufführungsrechte Gallissas Theaterverlag und Mediaagentur GmbH,<br />
Berlin<br />
Inszenierung Jörg Ga<strong>de</strong><br />
Musikalische Leitung und Arrangements Manfred Knaak<br />
Bühne und Kostüme Steffen Lebjedzinski<br />
Choreografie Katja Buhl<br />
Dramaturgie Cornelia Pook<br />
Seymour Jens Plewinski<br />
Audrey Tanja Krauth<br />
Mr. Mushnik Jens Krause<br />
Orin, Penner, Kun<strong>de</strong>, Mr. Bernstein,<br />
Mrs. Luce, Agent, Mr. Martin Frank Brunet<br />
Crystal Navina Heyne<br />
Ronnette Annika Dickel<br />
Chiffon Michaela Linck<br />
Audrey II (Gesang), Junkie Jonas Hein<br />
Audrey II (Spiel), Penner Dirk Flindt/ Charly M. Wiemann<br />
Mädchen beim Zahnarzt Marisol Caballero-Prada/ Anja Telloke<br />
Prolog Jens Koch<br />
Die Band<br />
Keyboards Manfred Knaak<br />
Reed und Keyboards Thomas Zan<strong>de</strong>r/ Volker Michaelis<br />
Gitarre Ralph König/ Sascha Franck<br />
Bass Lars Lehmann/ Peter Pichl<br />
Drums Kristof Hinz/ Momme Boe
Regieassistenz und Abendspielleitung Anja Telloke<br />
Choreografische Assistenz und DanceCaptain Annika Dickel<br />
Inspizienz Mick Lee Kuzia<br />
Soufflage Annette Köhne-Fatty<br />
Leitung Statisterie Charly M. Wiemann<br />
Dramaturgiehospitanz Eva Beck<br />
Technische Direktion Benjamin Scheidhauer<br />
Assistenz <strong>de</strong>s Technischen Direktors Arne Kuring<br />
Produktionsleitung Andrea Radisch<br />
Ausstattungsleitung Steffen Lebjedzinski<br />
Assistenz <strong>de</strong>s Ausstattungsleiters Swana Gutke<br />
Leiter <strong>de</strong>r Bühnentechnik Roland Lück<br />
Bühnenmeister Oliver Perschke<br />
Beleuchtungsmeister Dietmar Rasel<br />
Leiter <strong>de</strong>r Tonabteilung Thomas Bohnsack-Pätsch<br />
Ton Indra Bodnar, Markus Folberth<br />
Chefmaskenbildnerin Carmen Bartsch-Klute<br />
Maske Nina Bodzek, Marisol Caballero-Prada, Birgit Heinzmann<br />
Leitung <strong>de</strong>r Requisite Silvia Meier<br />
Requisite Ulrike Kranz<br />
Schnei<strong>de</strong>reien Annette Reineking-Plaumann, Anett Lagodny,<br />
Egon Voppichler<br />
Werkstättenleitung Werner Marschler<br />
Dekoration Anita Qua<strong>de</strong>, Danja Eggers-Husarek<br />
Tischlerei Johannes Niepel<br />
Schlosserei Joachim Stief<br />
Malsaal Jörg Felix Müller<br />
Direktor MusicalCompany Christian Gundlach<br />
Beson<strong>de</strong>rer Dank an alle Abteilungen und Werkstätten <strong>de</strong>s TfN, die mit Kom-<br />
petenz und liebevollem Engagement ,Audrey II‘ zum Leben erweckt haben.<br />
Die Uraufführung erfolgte durch das WPA Theatre (Produzent Kyle Renick).<br />
Anschließend aufgeführt im Orpheum Theatre in New York City durch<br />
das WPA Theatre zusammen mit David Geffen, Cameron Mackintosh und<br />
The Shubert Organization. Regie in <strong>de</strong>r Uraufführung Howard Ashman<br />
Musikalische Leitung Edie Cowen Gesangsarrangements von Robert Billig<br />
Orchestrierung von Robby Merkin<br />
Impressum<br />
TfN ∙ Theater für Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />
Spielzeit 2010/11<br />
Intendant Jörg Ga<strong>de</strong><br />
ProkuristIn Claudia Hampe, Werner Seitzer<br />
Theaterstraße 6, 31141 Hil<strong>de</strong>sheim, www.tfn-online.<strong>de</strong><br />
Redaktion Cornelia Pook Textnachweise Vorwort von H. Ashman aus<br />
Originaltextbuch ‚Little Shop of Horrors‘, Samuel French Inc., New York<br />
1982. Die an<strong>de</strong>ren Texte sind Originalbeiträge von Cornelia Pook und Eva<br />
Beck für dieses Programmheft.<br />
Proben- und Porträtfotos Andreas Hartmann und privat<br />
Layout Jolanta Bienia Druck Gerstenberg Druck & Direktwerbung GmbH<br />
Wir danken <strong>de</strong>r Firma GEERS Hörakustik und <strong>de</strong>m Motorradhof Birger<br />
Pollack Suzuki Hil<strong>de</strong>sheim für ihre Unterstützung.<br />
Partner
Jörg Ga<strong>de</strong> Manfred Knaak<br />
Steffen Lebjedzinski<br />
Frank Brunet<br />
Jens Krause<br />
Annika Dickel<br />
Tanja Krauth<br />
Michaela Linck<br />
Jonas Hein<br />
Navina Heyne<br />
Jens Plewinski Charly M. Wiemann<br />
Fotografieren sowie Ton- und Bildaufzeichnungen sind nicht gestattet und verstoßen gegen das Urheberrechtsgesetz.<br />
Wir danken unseren Sponsoren:<br />
Dirk Flindt<br />
Katja Buhl<br />
Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Theater<br />
für Nie<strong>de</strong>rsachsen e. V.<br />
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