dPV Journal Ausgabe Nr. 14 Sommer 2017
Das Magazin für JUPA, MSA-, PSP- und THS-Patienten der Deutschen Parkinson Vereinigung e.V.
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JUPA - Juveniler Parkinson - Diagnose mit 40?<br />
Die Selbsthilfegruppe – eine Chance!<br />
Eine Gruppe ist immer stärker als viele<br />
Einzelkämpfer: Erfahrungsaustausch,<br />
Bewältigung des Alltags, Tipps und<br />
Tricks für dieses und jenes, ebenso wie<br />
die Öffentlichkeitsarbeit und das Engagement<br />
für mehr Forschungsunterstützung<br />
– gemeinsam geht’s leichter.<br />
Wir alle profitieren von den Synergien,<br />
die durch uns und unsere ehrenamtliche<br />
Tätigkeit entstehen. Werden Sie<br />
ein Teil von uns – wir helfen Ihnen und<br />
lernen von Ihnen!<br />
Uns jung Erkrankte beschäftigen andere<br />
Themen als die älteren. Daher<br />
haben wir JUPA ins Leben gerufen,<br />
eine Selbsthilfegruppe für junge Parkinson-Patienten.<br />
Gespräche mit<br />
Gleichgesinnten stiften oft Mut, Erkenntnis<br />
und Kraft und sind somit ein<br />
sinnvoller Ausgleich zu den Gesprächen<br />
innerhalb der Familie oder des<br />
Freundeskreises.<br />
Auch die Tatsache, dass man selbst<br />
anderen helfen und sich in der Gruppe<br />
engagieren kann, beispielsweise<br />
durch einen gut gemeinten Ratschlag<br />
oder bei der Organisation eines überregionalen<br />
Treffens, schenkt häufig<br />
Zuversicht und kurbelt das Selbstbewusstsein<br />
an. Oft ist die Selbsthilfegruppe<br />
auch der erste Schritt heraus<br />
aus der Isolation.<br />
„Gedanken können ermutigen, aufbauen<br />
und beruhigen, sie können<br />
aber auch lähmen und ängstigen.<br />
Die Angst zu nehmen und neue Kraft<br />
zu geben, sehe ich als Gruppenleiterin<br />
als meine Aufgabe. Das Leben kann<br />
so schön sein – auch mit Parkinson!“,<br />
sagt Ria Gerike (JuPa RLP-Süd).<br />
Juveniler Parkinson – Diagnose mit 40?<br />
Hört man „ Parkinson“, denkt<br />
man zwangsläufig an ältere<br />
Menschen. Wer aber weiß,<br />
dass ungefähr 10% der heute<br />
in Deutschland lebenden<br />
Betroffenen schon vor dem 40. Lebensjahr<br />
erkrankt sind? Das sind immerhin<br />
ca. 30.000 jung Erkrankte!<br />
Wird die Erkrankung in jungen Jahren<br />
diagnostiziert, wird sie häufig als „juveniler<br />
Parkinson“ bezeichnet.<br />
Dass die Diagnose für junge Menschen<br />
eine andere Tragweite und<br />
damit andere Konsequenzen hat, als<br />
für die meisten älteren Menschen, versteht<br />
sich von selbst. Mitten im Leben,<br />
beruflich aktiv, oft noch in der Familienplanung<br />
...<br />
Medikamente alleine reichen nicht<br />
In der Behandlung der Parkinson-Erkrankung<br />
werden mehrere Wege<br />
beschritten: zum einen die medikamentöse<br />
Kombinationstherapie der<br />
Krankheit. Zum anderen, nicht weniger<br />
wichtig, begleitende Therapien wie<br />
gezielte Krankengymnastik (Physiotherapie),<br />
Sprachtherapie (Logopädie),<br />
Ergotherapie und eigene unterstützende<br />
Maßnahmen, wie z. B. Bewegung<br />
und Sport, Treffen mit anderen Betroffenen<br />
oder andere Aktivitäten, die<br />
das eigene Wohlbefinden unterstützen.<br />
Wichtig zu wissen ist dabei, dass<br />
die Beschwerden zwar gelindert, die<br />
Krankheit aber nicht aufgehalten oder<br />
geheilt werden kann.<br />
Die Entscheidung, welche Behandlungswege<br />
Ihnen den größten Nutzen<br />
bringen, sollten Sie gemeinsam unter<br />
Abwägung aller Vor- und Nachteile<br />
mit Ihrem Arzt vornehmen.<br />
Vor allem aber sollte die Behandlung:<br />
• auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt<br />
sein,<br />
• sich gut auf bestehende Symptome<br />
auswirken,<br />
• Ihre Lebensqualität erhalten,<br />
• möglichst geringe Nebenwirkungen<br />
haben,<br />
• sich günstig auf den Gesamtverlauf<br />
der Erkrankung auswirken,<br />
• von Ihnen konsequent und wie mit<br />
dem Arzt abgesprochen, durchgeführt<br />
werden.<br />
Selbsthilfegruppen –<br />
Keiner muss alleine kämpfen<br />
Im Team lässt sich häufig mehr erreichen<br />
als alleine. Nutzen Sie die Angebote<br />
der Selbsthilfegruppen in Ihrer<br />
Umgebung, sei es der Erfahrungsaustausch<br />
oder gemeinsame Unternehmungen.<br />
Es tut gut zu erfahren, dass<br />
andere Erkrankte ähnliche Herausforderungen<br />
meistern müssen. Und es<br />
hilft, sich darüber auszutauschen, wie<br />
sie diese Hürden nehmen. Das bei einem<br />
schönen Ausflug zu erfahren, so<br />
ganz nebenbei, hört sich einladend<br />
an oder? Trauen Sie sich, den ersten<br />
Schritt in Richtung Selbsthilfe zu gehen.<br />
Jeder kann davon profitieren, sich<br />
aber auch selbst einbringen und daraus<br />
neue Kraft schöpfen.<br />
Als JuPa wird eine Gruppe von etwa<br />
zehn Prozent der Parkinsonkranken<br />
verstanden, deren Krankheit in einem<br />
Alter von um die 40 Jahre auftritt.<br />
Diese Gruppe zeichnet sich verständlicherweise<br />
durch eine Vielzahl von<br />
besonderen Problemen aus, die aus<br />
der Sicht des Arztes hier dargestellt<br />
werden.<br />
Im derzeitigen Ablauf ist es leider viel<br />
zu häufig so, dass der Patient mit seiner<br />
Diagnose konfrontiert und allein gelassen<br />
wird. Dadurch tauchen Probleme<br />
auf, die einerseits das Wohlbefinden<br />
des Patienten entscheidend stören,<br />
zum anderen aber auch, da er als junger<br />
Mensch nach Problemlösungen<br />
sucht, das Vertrauensverhältnis zum<br />
Arzt von Anfang an entscheidend gestört<br />
sein kann.<br />
Hier hat die Selbsthilfegruppe JuPa<br />
entscheidende Vorarbeit und Unterstützungsarbeit<br />
geleistet, so dass die<br />
wichtigsten Probleme nur kurz noch-