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Die Chronik wird weitergeführt, willkommen! - Das Schwarze Auge

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In den zivilisierten Regionen, in denen echte Drachen eher<br />

selten gesichtet werden, gibt es durchaus Menschen, die schon<br />

Baumdrachen und Tatzel- oder Grubenwürmer für Drachen<br />

aus den Legenden halten. Umso größer ist meist ihre Furcht<br />

bei der Erkenntnis, dass dies nur ‘unbedeutende Vettern’ der<br />

echten Drachen sind, wenn sie letzterer ansichtig werden. An<br />

Menschliche Kulturen und die Drachen<br />

Al’Anfa und die<br />

Südlichen Stadtstaaten<br />

»Jeder weiß, dass, wenn die alten Drachen den Herrn Boron rufen<br />

hören, sie mitsamt ihrer Schätze in ein Tal hoch im Regengebirge<br />

fliegen. Dort verbrennen sie sich dann mit ihrem eigenen Feuer<br />

und all ihre Schätze werden ihnen zur Grabbeigabe. Und nun<br />

schaut her: <strong>Die</strong>s ist die Karte zu diesem Ort, wo Schätze ruhen,<br />

mit denen man ganz Al’Anfa samt seiner Granden, was rede ich,<br />

das ganze Imperium kaufen könnte! Und wie viele Dukaten Alchimisten<br />

allein für die Knochen dort springen lassen würden …<br />

Was meinst Du damit, diese Karte sieht genauso aus wie die zur<br />

verlorenen Affenstadt drei Tische weiter?«<br />

—Gespräch zwischen Questadores in einer alanfanischen Taverne,<br />

neuzeitlich<br />

<strong>Die</strong> Schutzpatronin Al’Anfas ist die Heilige Arika, eine Heilige<br />

der Rondra-Kirche, die im (damals noch tulamidischen) Emirat<br />

Mirham den Purpurwurm Glowasil tötete. <strong>Die</strong> Kaufmannstochter<br />

verbarg sich in einer Erdmulde und schlitzte dem Drachen<br />

den Bauch auf, was sie selbst das Leben kostete. Viele Al’Anfaner<br />

sehen es als bezeichnend an, dass ‘ihre Drachentöterin’ kein<br />

schwer gerüsteter Schlagetot ist, sondern den Purpurwurm mit<br />

List überwand. So empfinden die meisten Südländer List als<br />

die beste Herangehensweise, um mit einem Drachen fertig zu<br />

werden oder eine Begegnung zumindest zu überleben. Drachen<br />

sind eine Gefahr der Wildnis, der die Stadtbewohner wenig<br />

mehr Bedeutung beimessen als anderen Raubtieren auch.<br />

In den Tavernen kursieren dafür umso mehr Geschichten von<br />

Questadores, die um die Schätze der großen Drachen oder gar<br />

um einen Drachenfriedhof im Regengebirge gewoben werden.<br />

Gelegentlich ist sogar eine Erzählung mit Wahrheitsgehalt<br />

darunter. Jedoch kennen die meisten Südländer nur die zahlreichen<br />

Funkel- und Meckerdrachen, die von Granden oder<br />

Seefahrern ähnlich Papageien als Begleiter gehalten werden.<br />

<strong>Das</strong>s die kleinen Drachen es eher andersherum sehen und sich<br />

für ihre glanzvolle Anwesenheit von den Menschen durchfüttern<br />

lassen, ist ihnen dabei meist nicht bewusst.<br />

Weitere bekannte Drachen der Region: siehe Waldmenschen<br />

und Utulus<br />

Barbarenvölker<br />

Fjarninger, Gjalskerländer und Trollzacker haben eine recht<br />

ähnliche Vorstellung von Drachen.Während die Trollzacker<br />

den ‘alten Feinden’ meist zwiespältig gegenüberstehen, zollen<br />

ihnen die Fjarninger und Gjalskerländer eher Respekt für ihre<br />

Kraft, doch keines dieser Völker lässt sich mehr als nötig von<br />

Drachen tyrannisieren. Tatzelwurm- und Baumdrachen-Jagden<br />

werden ohne Bedenken unternommen und selbst Höhlendrachen<br />

bisweilen von mehreren Barbarenkriegern gestellt.<br />

Größeren Drachen dagegen begegnen die Barbarenvölker entweder<br />

mit List oder man zollt ihnen den nötigen Tribut, der<br />

durchaus Menschenopfer umfassen kann.<br />

6<br />

den oder jenseits der Grenzen der Menschenreiche fürchtet<br />

man die Drachen dagegen, weil sie ein Teil des Lebens sind,<br />

der einen jederzeit heimsuchen kann. Da man mit den Drachen<br />

lebt, ist man hier aber auch eher in der Lage, in ihrer<br />

Gegenwart zu überleben.<br />

<strong>Die</strong> Trollzacker haben mehr als einmal mit den Trollen Bündnisse<br />

geschlossen, um ihre Heimat frei vom Drachengezücht zu<br />

halten. Wenn der Schatten eines Drachen auf einen Trollzacker<br />

fällt, so ist dies für ihn gleichbedeutend mit dem Schatten des<br />

Todes und er erwartet in der nächsten Zeit, dass der Tod ihn<br />

findet. Auch nach ihrem Tod lassen die Drachen nicht von den<br />

Trollzackern ab, den sie glauben, dass auf der jenseitigen Ebene<br />

der Schmerzen der schwarze Todesdrache die Seelen quält, den<br />

einige Trollzacker in Rhazzazor wiederzuerkennen glaubten.<br />

<strong>Die</strong> Durro-Dûn (Tierkrieger) der Gjalsker dagegen befragen<br />

den Höhlendrachen Odûn-Brass gelegentlich um Rat und<br />

gleich drei Fjarninger-Sippen verehren in den Hohen Nebelzinnen<br />

den Winterdrachen Karankarn als Statthalter ihrer<br />

Götter Frunu und Angara. Ähnliches <strong>wird</strong> auch von einem<br />

alten und fast zahnlosen Höhlendrachen im Osten der Nebelzinnen<br />

berichtet.<br />

Weitere bekannte Drachen der Region: siehe Nivesen, Thorwal<br />

und Tulamiden<br />

Bornland<br />

Während das Bornland selbst nur wenige große Drachen beherbergt,<br />

so grenzt es dennoch an die Drachensteine, Walberge und<br />

das Ehernen Schwert, in denen zahlreiche Drachen leben, und<br />

auch die Drachen des Hohen Nordens dringen in kalten Wintern<br />

bisweilen bis ins Bornland vor. Niedere Drachen wie Baum- und<br />

Meckerdrachen, Tatzel- und Grubenwürmer finden sich jedoch,<br />

abgesehen vom riesenbewohnten Bornwald, in der ganzen Region.<br />

Bornländische Küstenbewohner und Seefahrer müssen sich<br />

bisweilen vor den Perldrachen der Region in Acht nehmen.<br />

<strong>Die</strong> einfachen Leute des Bornlandes vertrauen darauf, dass<br />

ihre Landesherren sie im Notfall beschützen. <strong>Die</strong> Bronnjaren<br />

sehen sich gerne in der Tradition eines Festo von Aldyra oder<br />

Ornald Drachenzwinger. Denn dass die historischen Drachentöter<br />

nicht immer so rondrianisch heldenhaft handelten, wie<br />

manche Illustration oder Statue zeigt, können sich die bornländischen<br />

Rittersleute nur schwer vorstellen. <strong>Das</strong>s Festo den<br />

Höhlendrachen, der die Siedler am Born bedrohte, mit vergifteten<br />

Rindern tötete, <strong>wird</strong> gerne verdrängt. <strong>Die</strong> Bronnjare<br />

bevorzugen die ‘direkte’ – meist wenig erfolgversprechende<br />

– Herangehensweise mit Lanze und Schwert gegen ‘Drachenprobleme’.<br />

In jüngerer Zeit führte dies zur – erfolglosen<br />

– ‘Notmärker Drachenhatz’ auf einen Gletscherwurm, deren<br />

Geschichte dennoch vom Orden der Jagd zu Ask in die Schriftensammlung<br />

um Streiter wider Trachen, Linthgewürm, geführlich<br />

Ungeheuer und widernatürlich Kreathurae aufgenommen<br />

wurde. Desweiteren kann man sich in Festum im Drachenmuseum<br />

über das Drachengeschlecht weiterbilden.<br />

<strong>Das</strong> Volk glaubt, dass der Drachenschlund, der die Lykanthropie<br />

heilt, dort wächst, wo Drachenblut auf die Erde fiel – der ‘Drache<br />

im Kraut’ sei es, der den Wolf aus dem Menschen vertreibe.

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