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inter|esse 03/2017

In der Ausgabe 3/2017 widmet sich inter|esse folgenden Schwerpunkten: G20 und der Welthandel, Zur Zukunft des Geldes, Die Bankkunden bei der Digitalisierung mitnehmen, Internationale Politik: Wem die Deutschen vertrauen

In der Ausgabe 3/2017 widmet sich inter|esse folgenden Schwerpunkten: G20 und der Welthandel, Zur Zukunft des Geldes, Die Bankkunden bei der Digitalisierung mitnehmen, Internationale Politik: Wem die Deutschen vertrauen

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Die deutschen Exporterfolge und der damit verbundene<br />

Leistungsbilanzüberschuss sind also nicht vom Himmel<br />

gefallen – die verantwortungsvolle Lohnpolitik der Tarifpartner<br />

hat im Übrigen ebenfalls dazu beigetragen.<br />

Der Wechselkurs wurde zu keinem Zeitpunkt von der<br />

Bundesregierung oder der Deutschen Bundesbank als<br />

handelspolitisches Instrument eingesetzt. Mit dem Start<br />

der Europäischen Währungsunion ist die geldpolitische<br />

Verantwortung für den Euro auf die Europäische Zentralbank<br />

(EZB) übergegangen. Ihr Mandat ist ausschließlich<br />

auf die Preisniveaustabilität ausgelegt. Die Zuständigkeit<br />

für die Wechselkurspolitik unterliegt den Staats- und Regierungschefs<br />

der Euro-Staaten, die seit dem Start der<br />

Währungsunion aber keinerlei aktive Wechselkurspolitik<br />

betrieben haben.<br />

Das sollte nach Möglichkeit auch künftig nicht der Fall<br />

sein. Nach der Finanzkrise in den Jahren 2008/2009 war<br />

es in internationalen Gremien wie der G20 aus guten<br />

Gründen Konsens, dass ein globaler Abwertungswettlauf<br />

von Währungen verhindert werden sollte. Aktive<br />

Währungspolitik birgt immer auch die Gefahr von Retorsionsmaßnahmen;<br />

eine höhere Unsicherheit mit weltweit<br />

negativen Auswirkungen auf Handel und Investitionen<br />

wären die Folge. Wie bei offenen Handelskonflikten,<br />

würde es auch bei Währungskonflikten dieser Art keine<br />

„Sieger“ geben.<br />

Ziel und Aufgabe des kommenden G20-Gipfels sollte<br />

sein, auch in dieser Hinsicht ein Signal zu setzen. Nicht<br />

gegenseitiges Ausspielen, sondern internationale Kooperation<br />

und einvernehmliche Lösungen sind das Gebot<br />

der Stunde. Das inzwischen in Relation zur globalen<br />

Wirtschaftsleistung sinkende Handelsvolumen und die<br />

weltweit wachsenden protektionistischen Hürden sind<br />

bereits ein Alarmsignal. So schlimm, wie manche Pessimisten<br />

es beschreiben, die vor möglichen Parallelen zur<br />

Entwicklung der Weltwirtschaft in den dreißiger Jahren<br />

des vergangenen Jahrhunderts warnen, muss es nicht<br />

kommen. Dafür müssen sich die politischen Akteure<br />

allerdings ihrer Verantwortung bewusst sein – und ihr<br />

gerecht werden.<br />

Die Teilnehmer des G20-Gipfels<br />

Neben den G7-Ländern (USA, Frankreich, Großbritannien,<br />

Deutschland, Italien, Japan und Kanada)<br />

gehören bei G20 auch Russland, die Schwellenländer<br />

China, Brasilien, Indien, Indonesien, Argentinien,<br />

Mexiko und Südafrika sowie Australien, Südkorea,<br />

Saudi-Arabien, die Türkei und die Europäische Union<br />

zu den Teilnehmern. Darüber hinaus genießt Spanien<br />

einen ständigen Gaststatus. Zusätzlich nehmen<br />

die Chefs vieler internationaler Organisationen wie<br />

der UNO, der Weltbank, des Weltwährungsfonds,<br />

der WTO, der OECD und der Internationalen Arbeitsorganisation<br />

(ILO) teil. Außerdem werden die Vorsitzenden<br />

regionaler Organisationen wie etwa der<br />

Afrikanischen Union (AU), des Verbandes Südostasiatischer<br />

Nationen (ASEAN) und der New Partnership<br />

for Africa’s Development (NEPAD) eingeladen.<br />

4 <strong>inter|esse</strong> 3 ◆ <strong>2017</strong>

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