PDF_SchwabenAlpin_173_Web
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Wild tobt der Bach durch das Tal<br />
Frühstück lag noch schwer im Magen,<br />
und somit sah ich dem kommenden Aufstieg<br />
mit etwas gemischten Gefühlen<br />
entgegen. Zuerst aber ging es zum<br />
Ausgangspunkt, einem der Parkplätze<br />
am Fuße des Grawa‐Wasserfalls. Dort<br />
schäumte und rauschte der Bach bereits<br />
recht heftig und bald waren wir am Fuß<br />
des fast ovalen Wasserfalls angekommen.<br />
Man kam sich ein bisschen vor wie<br />
im Kurpark von Bad Irgendwo, denn auf<br />
Bänken und Liegen ruhten sich nicht<br />
nur Wanderer aus, sondern man hatte<br />
den Eindruck, dass der eine oder andere<br />
hier aus gesundheitlichen Gründen<br />
liegt.<br />
Danach begann der ernstere Teil dieser<br />
Wanderung, denn es stieg an. Erst<br />
wandert man durch ein Waldgebiet, das<br />
große Ähnlichkeit mit einem tropischen<br />
Regenwald besitzt. Klar, Feuchtigkeit ist<br />
ja genügend da. Vom Tal aufwärts bis<br />
über die Baumgrenze hinweg, vorbei an<br />
zwei weiteren Plattformen mit Blick auf<br />
den tosenden Wasserfall, leitet der Weg<br />
schließlich hinauf auf ein weites Hochplateau<br />
mit sandigen Schwemmflächen<br />
und reich verzweigten Mäandern. Wasser<br />
nun wieder mal von einer anderen<br />
Seite.<br />
Im Hintergrund des Tales steilt eine<br />
Felswand fast senkrecht hinauf, unten<br />
liegt die Sulzenaualm, oben sieht man<br />
bereits die Sulzenauhütte. Der Weg am<br />
können, und führt über 10 Kilometer<br />
mit 1200 Höhenmetern bis hin zum Sulzenauferner,<br />
einem Gletscherfeld auf<br />
2477 Metern Seehöhe.<br />
Dabei kommt man an prächtigen, naturbelassenen<br />
Landschaften vorbei, an<br />
malerisch gelegenen Almen, saftig grünen<br />
Hochplateaus, bizarr geschliffenen<br />
Felsformationen, sanft fließenden Bächen,<br />
peitschenden Wasserfällen, türkisblauen<br />
Gebirgsseen und in der Sonne<br />
gleißenden Gletscherfeldern.<br />
Die Schlickeralm mit ihrem typischen Gebäude liegt unterhalb der Kalkkögel.<br />
Mit Werner und Michael auf den<br />
Spuren des Wassers<br />
Ich durfte Bergführer Werner begleiten,<br />
der hier wohl mit jedem Stein per Du ist<br />
und somit der richtige Mann, mir die<br />
Highlights der Stubaier Wasserwelt<br />
nahezubringen. Mit Michael waren wir<br />
drei, wie alle anderen guten Dinge auch.<br />
Werner holte mich also morgens ab. Das<br />
24 Schwaben Alpin 3|2017