Unternehmen & Management - aktuelle ausgabe
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Menschen & Märkte<br />
Seite 20 . 19. Oktober 2006 Pro:fit<br />
News<br />
SASCHA WAGNER<br />
Für China in Europa<br />
Der Leiter des internationalen<br />
Beratungsunternehmens Wagner<br />
Consulting aus Engen, Sascha<br />
Wagner, wurde<br />
als erster Deutscher<br />
zum alleinigen<br />
Vertreter<br />
einer chinesischen<br />
Region in<br />
Europa ernannt.<br />
Wagner wird<br />
somit Ansprechpartner und Verhandlungsführer<br />
für alle Wirtschaftskontakte<br />
der Region Lianoning<br />
gegenüber <strong>Unternehmen</strong>,<br />
Verwaltungen und Institutionen<br />
in ganz Europa sein. Da die Bundesrepublik<br />
weltweit die intensivsten<br />
Beziehungen zu China<br />
pflegt, unterhält Wagner Consulting<br />
bereits seit Längerem Büros<br />
in der chinesischen Hauptstadt<br />
Beijing und in Jinzhou. (sk)<br />
ROBERT RITZI<br />
Jetzt Landesvorstand<br />
<strong>Unternehmen</strong>sberater Robert<br />
Ritzi aus Singen ist neues Mitglied<br />
im Landesvorstand des Bundes<br />
der SelbstständigenBaden-Württemberg.<br />
Für die<br />
kommenden vier<br />
Jahre wird der<br />
45-Jährige das<br />
Amt des Landesvorstands<br />
für Südbaden bekleiden.<br />
Er löst Wilhelm Schmider<br />
aus Oberwolfach ab, der aus<br />
Altersgründen nicht mehr angetreten<br />
ist. Der Bund vertritt in<br />
Baden-Württemberg rund 20 000<br />
Mittelständler, 2300 Mitglieder in<br />
Südbaden(sk)<br />
RECARO<br />
Neuer CFO<br />
Der Flugzeugsitzhersteller Recaro<br />
Aircraft Seating aus Schwäbisch<br />
Hall mit Entwicklungszentrum in<br />
Friedrichshafen hat Andreas<br />
Lindemann als neuen Chief Financial<br />
Officer (CFO) eingesetzt.<br />
Der 32-Jährige wird in der neu<br />
geschaffenen Position die Bereiche<br />
Finanzen, Controlling,<br />
Rechnungswesen und IT verantworten.<br />
Er verstärkt die Führungsspitze<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s aus Dr.<br />
Manfred Egner, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung, und Uwe<br />
Salzer. (sk)<br />
KLOSTER HEGNE<br />
Gästehaus offen<br />
Im Kloster Hegne haben die<br />
Barmherzigen Schwestern vom<br />
heiligen Kreuz das neue Gästehaus<br />
St. Elisabeth eröffnet. Nach<br />
umfangreichem Umbau bietet die<br />
Tagungsstätte nun 65 Zimmer, 48<br />
davon mit Drei-Sterne-Niveau,<br />
und sechs Tagungsräume. Das<br />
neue Tagungszentrum bietet Platz<br />
für Gruppen zwischen zehn und<br />
150 Teilnehmern. (hsc)<br />
ATMOS MEDIZINTECHNIK<br />
Mehr Aufträge<br />
Atmos Medizintechnik aus Lenzkirch<br />
hat im laufenden Jahr einen<br />
Zuwachs von 17 Prozent im Auftragseingang<br />
verzeichnet. Das<br />
teilte das <strong>Unternehmen</strong> auf einer<br />
Mitarbeiterversammlung mit. Vor<br />
allem die Firmentöchter in Amerika,<br />
Mexiko und England hätten<br />
zur Steigerung beigetragen. In<br />
Deutschland sei ein Plus von 10<br />
Prozent verzeichnet worden. (hsc)<br />
IHK BODENSEE<br />
Frau in der Wirtschaft<br />
Die Kontaktstelle Frau und Beruf<br />
und die Industrie- und HandelskammerBodensee-Oberschwaben<br />
veranstalten vom 19. bis 21.<br />
Oktober die Frauen-Wirtschafts-<br />
Tage in Weingarten und Friedrichshafen,<br />
initiiert vom Wirtschaftsministerium<br />
Baden-<br />
Württemberg werden an den drei<br />
Tagen an 48 Orten rund 90 Veranstaltungen<br />
angeboten. (hsc)<br />
Information im Internet unter:<br />
www.wir-rv.de<br />
Der Partymacher dreht auf<br />
◆ Jörg Winkler tauschte den Holzhobel gegen Lautsprecherboxen und führt jetzt ein Veranstaltungs-<strong>Unternehmen</strong><br />
von Lars Freudenthal<br />
ls ich mit Veranstaltungstechnik<br />
„A angefangen habe, war das noch<br />
absolutes Neuland. Die Banken konnten<br />
sich darunter nichts vorstellen,<br />
weil es keine Firmen in diesem Bereich<br />
gab.“ Entsprechend schwierig<br />
beschreibt Jörg Winkler den Start von<br />
Hochrhein Veranstaltungstechnik<br />
(HVT). Zwar zählen die Banken entlang<br />
des Hochrheins längst zu seinen<br />
Stammkunden und vertrauen selbst<br />
bei kleinen Veranstaltungen auf die<br />
Technik von HVT. Startkapital gaben<br />
sie dem Jungunternehmer jedoch keines.<br />
„Die nötigen Investitionsmittel<br />
musste ich selbst aufbringen“, berichtet<br />
der 34-Jährige. „Ohne die kräftige<br />
Mithilfe meiner Familie hätte HVT so<br />
nicht entstehen können.“<br />
„Mir war wichtig, nach vorne<br />
zu denken und Innovationen<br />
voranzutreiben.“<br />
JÖRG WINKLER, FIRMENGRÜNDER<br />
Gelernt hatte Jörg Winkler zunächst<br />
Schreiner. Das sei aber nie sein Traum<br />
gewesen, wie er selber sagt. „Mir war<br />
immer wichtig, nach vorne zu denken<br />
und Innovationen voranzutreiben.“<br />
Weil er dies im Beruf des Schreiners<br />
nicht umsetzen konnte, entschloss<br />
sich der Waldshuter nach der Ausbildung,<br />
aus einem Hobby seinen Beruf<br />
zu machen. Winkler: „Angefangen hat<br />
es mit Schulbällen und kleinen Partys,<br />
bei denen ich meine Lautsprecherboxen<br />
ausgeliehen habe. Ich hab also auf<br />
tiefster Ebene angefangen.“<br />
Nachdem bei Winkler anfangs nur<br />
noch eine Teilzeitkraft mitangepackt<br />
hatte, hat sich HVT in nur zehn Jahren<br />
stark weiterentwickelt. Winkler: „Wir<br />
beschäftigen heute 15 Mitarbeiter, darunter<br />
vier Auszubildende.“ Von denen<br />
bildet HVT drei zur Fachkraft für<br />
Veranstaltungstechnik und einen zum<br />
Veranstaltungskaufmann aus. Berufe,<br />
die es erst seit sechs Jahren gibt. „Wir<br />
sind eine der ersten Firmen, die im Bereich<br />
der Veranstaltungstechnik ausbilden“,<br />
erklärt Winkler. Dies sei dringend<br />
nötig gewesen, um Fachpersonal<br />
zu bekommen, das sich mit den verschiedenen<br />
Vorschriften auskennt.<br />
von Kirsten Schlüter<br />
Sie fahren abends mit dem eigenen<br />
Auto zu einer Kneipe, trinken drei<br />
Biere und überlegen dann: Kann ich<br />
mein Auto noch selbst nach Hause<br />
lenken? Diese Frage hat sich auch<br />
Klaus Geiger gestellt und ist dabei auf<br />
eine Geschäftsidee gekommen. Seit<br />
Kurzem bietet er in Konstanz seinen<br />
Chauffierservice unter dem Namen<br />
„easy-turn.de“ an.<br />
Jeder, der nicht mehr fahren kann,<br />
sein Auto aber am nächsten Tag<br />
braucht, kann Geiger anrufen. Er setzt<br />
sich dann auf ein kleines blaues Mokick<br />
und fährt zum Kunden. Vor Ort<br />
faltet er sein Zweirad zusammen und<br />
verpackt es wasser- und schmutzdicht<br />
in einer Hülle. Die Mokick-Tasche ver-<br />
Mit dem Auto hin, mit Klaus Geiger zurück: Service in Konstanz. Bild: kis<br />
Angefangen hat er mit ein paar Lautsprechern. Heute besitzt Jörg Winklers Firma allein 1,3 Kilometer Traversen und über 500 Lichter. Bild: Freudenthal<br />
Tatsächlich braucht man heute für<br />
Veranstaltungen einiges mehr als ein<br />
paar gute Kistenschlepper und einen<br />
Lkw-Fahrer. Neben dem Aufbau von<br />
Bühnen, Licht- und Musikanlagen<br />
werden von HVT auch schwebende<br />
Gegenstände in den Publikumsbereich<br />
gehängt. „Da brauchen wir Leute,<br />
die statische Berechnungen durchführen<br />
können, und ein hohes Maß an<br />
Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit<br />
mitbringen“, erläutert<br />
Winkler. Als Beispiel nennt er eine Pro-<br />
Das etwas andere Taxi<br />
duktpräsentation, bei der ein Mercedes<br />
über der Bühne schwebte.<br />
Damit nennt Winkler zugleich ein<br />
immer bedeutenderes Arbeitsfeld der<br />
Veranstaltungstechnik. Denn nachdem<br />
er bereits für Künstler wie Nena,<br />
Herbert Grönemeyer, Stefan Raab und<br />
die No Angels tätig war, rücken Produktpräsentation<br />
immer stärker ins<br />
Blickfeld. Winkler: „In den letzten Jahren<br />
hatten wir einen enormen Wandel<br />
von der üblichen Technik für Konzerte<br />
und Events hin zu Messebau und<br />
◆ Klaus Geiger bringt mit seinem Chauffierservice die Kunden in ihrem Auto heim<br />
staut Geiger im Kofferraum des Kunden<br />
und fährt ihn mit dessen Auto<br />
zum gewünschten Ziel.<br />
Bei einer Strecke bis zu drei Kilometern<br />
kostet der Service 8,50 Euro, jeder<br />
weitere Kilometer wird mit 1,50 Euro<br />
berechnet. „Wenn jemand regelmäßig<br />
anruft oder besonders weit fahren will,<br />
kann ich über Rabatt verhandeln“,<br />
sagt Geiger.<br />
Mehr als 100 Kilometer will er aber<br />
nicht für einen Kunden fahren. Sein<br />
Mokick schafft maximal 40 Stundenkilometer;<br />
er würde zu lange für die Anfahrt<br />
brauchen.Geiger stellt sich vor,<br />
dass seine Dienste in Anspruch genommen<br />
werden, wenn jemand nach<br />
einem Arztbesuch lieber gefahren<br />
werden möchte oder das Auto in die<br />
Werkstatt muss, man selbst aber keine<br />
Zeit hat, es dorthin zu bringen. „Eine<br />
Firma könnte mich auch beauftragen,<br />
ihre Firmenwagen regelmäßig in die<br />
Waschanlage zu fahren“, sagt er.<br />
Den ungewöhnlichen Taxi-Dienst<br />
möchte Geiger zunächst in Konstanz<br />
anbieten und wenn möglich später in<br />
den süddeutschen und Schweizer<br />
Raum expandieren. Wenn sein Gewerbe<br />
gut läuft, will er Studenten als Fahrer<br />
einstellen.<br />
Im Moment wartet Klaus Geiger<br />
noch auf den ersten Auftrag. Sein<br />
Handy ist 24 Stunden lang angeschaltet.<br />
Die meisten Aufträge erwartet er<br />
zwischen 23 und ein Uhr nachts. Zurzeit<br />
arbeitet Geiger tagsüber als Vermessungshelfer<br />
im Straßenbau und ist<br />
Verkäufer und Auslieferer in einem<br />
Möbelgeschäft. „Den Vermessungsjob<br />
würde ich aufgeben, wenn es gut<br />
läuft“, sagt er. Seine Arbeit im Möbelladen<br />
lasse ihm genug Freiraum für<br />
den Chauffierservice. Auch über die<br />
nötige Ortskenntnis verfügt Klaus Geiger:<br />
Er besitzt einen Taxischein für<br />
Konstanz.<br />
Kontakt: Wer Klaus Geigers Dienst in<br />
Anspruch nehmen möchte, erreicht ihn<br />
unter der Telefonnummer 0175/<br />
2876750. Weitere Informationen auch<br />
im Internet unter www.easy-turn.de<br />
hochwertigen Präsentationen.“ Neben<br />
Autovorstellungen für Mercedes,<br />
Toyota, Ferrari, Bentley und Audi sind<br />
dies allein dieses Jahr 30 „hochpreisige“<br />
Modeschauen in der Schweiz.<br />
Mittlerweile bietet Winkler jeden<br />
Service rund um Events an: von der<br />
Suche nach einem Veranstaltungsort<br />
bis zur Vermittlung von Moderatoren.<br />
Mit dem Angebot hat sich außerdem<br />
das Arbeitsgebiet von HVT stark vergrößert.<br />
„Wir haben unsere Tätigkeit<br />
in Deutschland bis nach Lübeck, die<br />
Ein Kölner am See<br />
◆ Fußball-Legende Toni Schumacher beim Mittelstandstag<br />
von Peter Ludäscher<br />
Die meisten Teilnehmer des Friedrichshafener<br />
Mittelstandstages<br />
erkannten ihn sofort: Toni Schumacher,<br />
legendärer Torhüter des 1. FC<br />
Köln und der deutschen Nationalmannschaft,<br />
hat sich seit seinem Abschied<br />
vom Profi-Fußball wenig verändert.<br />
Immer noch lang (1,86 Meter),<br />
lockig und locker. Und was macht der<br />
zweifache Vizeweltmeister (1982 und<br />
1986) und Fußballer des Jahres bei der<br />
Veranstaltung des Internationalen<br />
Bankhaus Bodensee (IBB)? „Wir arbeiten<br />
mit der IBB als Kunde zusammen.“<br />
Mit „wir“ meint Schumacher die<br />
Sports First GmbH. Er hat die Sportmarketing-Agentur<br />
Anfang 2006 mit<br />
zwei Partnern aus dem<br />
b+d-Netzwerk herausgekauft.<br />
17 Mitarbeiter betreuen<br />
jetzt Kunden wie<br />
die Postbank, die Bayer<br />
AG, Samsung oder die<br />
Fußballvereine Bayer Leverkusen<br />
und Hannover<br />
96. „Wir fühlen uns als<br />
Anlageberater für Firmen,<br />
die ihr Geld im Fußball anlegen<br />
wollen“, so Schumacher zu PROFIT.<br />
Seine Firma fädelte die TV-Werbung<br />
der Postbank zur Fußball-WM ein und<br />
brachte das Mobilfunkunternehmen<br />
O2 zu Bayer Leverkusen. Der charis-<br />
HVT<br />
1996 gründete Jörg Winkler die<br />
Firma Hochrhein Veranstaltungstechnik<br />
(HVT). Zu den Einsatzbereichen<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s<br />
zählen die technische Ausrüstung<br />
von Festen, Modeschauen, (Produkt-)<br />
Präsentationen und der<br />
Messebau. (fre)<br />
Weitere Infos:<br />
www.h-v-t.de<br />
Informiert sich in Profit<br />
über die regionale Wirtschaft:<br />
Fußball-Legende<br />
Toni Schumacher.<br />
Bild: IBB<br />
gesamte Schweiz und Teile von Österreich<br />
ausgeweitet“, berichtet Winkler.<br />
Eine Expansion, die auch am Firmenstandort<br />
in Waldshut mehr Platz<br />
verlangt. So ist die Zahl der Scheinwerfer<br />
auf über 500 angewachsen, zählen<br />
rund 80 Lautsprecher, Traversen von<br />
insgesamt 1,3 Kilometer Länge und 13<br />
Fahrzeuge zum <strong>Unternehmen</strong>. Nachdem<br />
bereits eine Tribüne mit 300 Sitzplätzen<br />
ausgelagert werden musste,<br />
soll im nächsten Frühjahr im Gewerbegebiet<br />
Kaitle neu gebaut werden.<br />
matische Rheinländer hörte sich in<br />
Friedrichshafen die Fachvorträge an<br />
und plauderte in den Pausen mit anderen<br />
Mittelständlern. Dass er nebenbei<br />
erwähnte „die IBB kennt man auch<br />
in Köln“, freute IBB-Vorstand<br />
Klaus Gallist<br />
sichtlich.<br />
„Wir fühlen uns als<br />
Anlageberater für Firmen,<br />
die ihr Geld im<br />
Fußball anlegen wollen.“<br />
UNTERNEHMER UND EX-FUSSBALLER<br />
TONI SCHUMACHER