Evita Magazin Juni - August 2017
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GESUNDHEIT aktuell<br />
GUTEN MORGEN<br />
SCHWEINEHUND!<br />
Motivation durch<br />
Aktivitätstracker?<br />
Gut geschlafen? Ein Blick auf die App verrät es.<br />
Mehr Bewegung in den Alltag integrieren und gesünder leben, häufig nur ein Vorsatz.<br />
Damit Taten folgen, sollen „Fitnessnessarmbänder“ oder „Aktivitätstracker“ und andere<br />
Geräte motivieren und zeigen, wie Pfunde purzeln.<br />
Ein spontane Miniumfrage im Bekanntenkreis<br />
lässt es erkennen – über die Nutzung streiten<br />
sich die Geister: Manche Menschen möchten<br />
sich möglichst gut kennen(-lernen) und andere<br />
empfinden es als unnötig oder im schlechtesten<br />
Fall als Belastung. Einen Blick hinter das<br />
subjektive Empfinden Einzelner haben die Forscher<br />
am Informatikinstitut OFFIS in den letzten<br />
Jahren vorgenommen. Es wurden Studien<br />
durchgeführt, die das „Warum“ und das „Wie“<br />
in der Nutzung von derartigen Trackern näher<br />
analysieren.<br />
So haben die OFFIS-Forscher die qualitativen<br />
Daten zur allgemeinen Tracker-Nutzung, periodische<br />
Änderungen und die Gesamtveränderungen<br />
im Laufe der Zeit von über 100 Personen<br />
über einen Zeitraum von zweieinhalb<br />
Jahren analysiert und in mehreren, teilweise<br />
noch unveröffentlichten Studien genauer hingeschaut.<br />
Im Folgenden einige Auszüge der<br />
Analyse.<br />
Wer sind die Benutzer?<br />
Das Durchschnittsalter liegt deutlich über 40<br />
Jahren, es sind also nicht nur die sportlichen<br />
20-Jährigen, wie man im ersten Moment glauben<br />
könnte. Eine grundsätzliche Offenheit für<br />
Technik bei den Nutzern ist wichtig. Technikinteressierte<br />
Nutzer scheinen eher bereit zu<br />
sein, einen Tracker zu verwenden, denn die<br />
erstmalige Installation von Software auf dem<br />
Smartphone oder dem PC ist eine Hürde, die<br />
zwar klein ist, aber doch genommen werden<br />
muss.<br />
Wie werden die Tracker eingesetzt?<br />
Es gibt einige „Power User“ die ihren Tracker<br />
über viele Monate hin jeden Tag von morgens<br />
bis abends nutzen. Ein Großteil der Anwender<br />
hat jedoch ein sporadischeres Nutzungsverhalten,<br />
das sich in viele verschiedene Verhaltensmuster<br />
unterteilen, beispielsweise:<br />
• Manche nutzen ihn für einige Tage und lassen<br />
ihn dann für einige Tage liegen – hier<br />
scheint der Wunsch im Vordergrund zu stehen,<br />
eine Belohnung für ein gutes Verhalten<br />
in Form einer hohen Schrittzahl auf dem Tracker<br />
zu sehen.<br />
• Andere machen längere Pausen, holen den<br />
Tracker aber regelmäßig für ein paar Tage<br />
wieder hervor – das deutet darauf hin, dass<br />
die subjektive Empfindung über das eigene<br />
Verhalten mit einer objektiven Messung bestätigt<br />
werden soll.<br />
• Und wieder andere nutzen den Tracker nur<br />
wenige Wochen und lassen ihn dann liegen<br />
– hier haben die Nutzer keinen Wert aus der<br />
Nutzung gefunden.<br />
Es gibt also nicht die einzig richtige Art, einen<br />
Tracker zu nutzen, sondern jeder Nutzer hat<br />
seine eigene Art und Weise.<br />
Sind die Tracker nützlich?<br />
Es steht nicht nur die Förderung der körperlichen<br />
Aktivität bei der Nutzung im Vordergrund.<br />
Viele Anwender möchten ihr eigenes<br />
Verhalten besser verstehen und Zusammenhänge<br />
zwischen den verschiedenen Werten,<br />
wie beispielweise der Aktivität und dem Gewicht,<br />
erkennen. Die gesammelten Daten<br />
können sehr hilfreich sein, um anstehende<br />
Entscheidungen mit Bedeutung für die eigene<br />
Gesundheit zu unterstützen. Für den einen<br />
ist es der letzte Anstoß, um sich endlich einen<br />
Hund anzuschaffen und so regelmäßig raus<br />
zu kommen und andere nehmen die Auswertungen<br />
sogar zum Anlass, die nicht nur ungeliebte,<br />
sondern auch ungesunde Arbeitsstelle<br />
zu wechseln. Und als Teil der eigenen, persönlichen<br />
Gesundheitsakte können die Werte in<br />
Zukunft womöglich wichtige Hinweise auf Gesundheit<br />
und Krankheit geben.<br />
Was können die Tracker wirklich?<br />
Fast alle Aktivitätstracker versprechen, auch<br />
den Schlaf messen zu können. Dazu werden<br />
sie am Arm getragen und messen die nächtliche<br />
Bewegung. Das klappt tatsächlich zwar<br />
überraschend gut, nur komfortabel und praktikabel<br />
ist das kaum. Wer sich für die Messung<br />
des Schlafes interessiert, sollte auf spezielle<br />
andere Geräte zurückgreifen, bei denen dünne<br />
Mess-Streifen oder -matten auf die Matratze<br />
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