3/2011 pdf-Datei - Fakultät für Elektrotechnik und ...
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03<br />
<strong>2011</strong> | JAHRGANG 54<br />
UNIVERSITÄTS<br />
NACHRICHTEN<br />
ILMENAU<br />
UNI POLITIK UNI STUDIUM<br />
UNI FORSCHUNG<br />
Maximum: Höchstzahl bei den<br />
Deutschlandstipendien<br />
SEITE 06<br />
Beratungsangebot: Hilfe bei<br />
Studienproblemen<br />
SEITE 22<br />
www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift<br />
Förderung: Forschung auf den<br />
Wachstumsfeldern<br />
SEITE 32<br />
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Liebe Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter, liebe Studierende!<br />
In meiner Rückschau zum Jahresende<br />
möchte ich den Blick nicht so sehr auf die<br />
Euro- <strong>und</strong> Finanzkrise richten, die uns seit<br />
Monaten in Atem hält. Vielmehr will ich<br />
das Augenmerk auf uns selbst lenken, dies<br />
nicht etwa aus Egozentrik, sondern, weil<br />
es einmal im Jahr einen Moment geben<br />
sollte, an dem man inne hält <strong>und</strong> reflektiert:<br />
Was war gut? Was hätte besser sein<br />
können? Was hätte ich da<strong>für</strong> tun können?<br />
Wo wollen wir hin?<br />
Zunächst - auch in diesem Rückblick kann<br />
ich wieder mit Freude feststellen: Im Jahr<br />
<strong>2011</strong> haben wir die nun schon Jahrzehnte<br />
währende Erfolgsgeschichte der TU<br />
Ilmenau fortgeschrieben. Wieder können<br />
wir auf Spitzenergebnisse verweisen, ob<br />
in den Lehr- <strong>und</strong> Forschungsrankings,<br />
ob bei den Drittmitteln oder den Studienanfängerzahlen.<br />
Nie zuvor haben wir<br />
so viele Forschungsgelder eingeworben<br />
wie in diesem Jahr, <strong>und</strong> nie zuvor haben<br />
sich so viele neue Studierende an der TU<br />
Ilmenau eingeschrieben wie in diesem<br />
Herbst. Seien Sie uns alle nochmals herzlich<br />
willkommen! Wir haben zwei weitere<br />
Stiftungsprofessuren eingeführt <strong>und</strong> mit<br />
ThIMo, dem Thüringer Innovationszentrum<br />
Mobilität, das größte Förderprojekt in<br />
der Geschichte der Universität akquiriert.<br />
Und wir haben neue Gebäude in Betrieb<br />
genommen, darunter den lang ersehnten<br />
Neubau <strong>für</strong> die <strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> Informatik <strong>und</strong><br />
Automatisierung, den Zusebau.<br />
Das alles ist Anlass, uns zu freuen. Wir<br />
können stolz darauf sein, was wir in diesem<br />
Jahr wieder geschafft haben. Da<strong>für</strong><br />
möchte ich vor allem Ihnen, liebe Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter, sehr herzlich<br />
danken. Mit Ihrer unermüdlichen Arbeit<br />
<strong>und</strong> Ihrem enormen Engagement haben<br />
Sie die Universität wieder ein großes Stück<br />
vorangebracht!<br />
Dennoch weiß ich auch: Wo Licht ist, ist<br />
auch Schatten. Die erwähnte Erfolgsgeschichte<br />
hat uns viel Kraft abverlangt,<br />
umso mehr, da wir uns Jahr <strong>für</strong> Jahr immer<br />
nur auf der Überholspur befinden. Als<br />
Naturwissenschaftler hege ich die Vermutung,<br />
dass wir letztendlich als Folge der<br />
beständigen Expansion des Universums<br />
quasi zum Fortschritt verdammt sind -<br />
eher eine philosophische Frage. Dennoch<br />
haben uns die in den letzten Jahren auf<br />
der Weltbühne gemachten Erfahrungen<br />
gelehrt, <strong>und</strong> jetzt komme ich doch noch<br />
auf die Finanzkrise zu sprechen, dass<br />
wir umdenken müssen. Dass es blindes<br />
Streben nach schneller, höher, weiter<br />
nicht sein kann. Allein Nachhaltigkeit<br />
taugt dazu, die gewaltigen ökologischen,<br />
zivilisatorischen <strong>und</strong> ökonomischen Aufgaben<br />
des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts zu bewältigen.<br />
Auf diese Notwendigkeit haben<br />
wir als Universität reagiert <strong>und</strong> starke<br />
Forschungsschwerpunkte auf wesentliche<br />
Menschheitsfragen wie Energie <strong>und</strong><br />
Mobilität gelegt.<br />
Unter dem Thema „Eine Universität in<br />
Klausur“ haben wir in den vergangen<br />
Monaten auch den Blick auf uns selbst gerichtet.<br />
Wie hoch schätzt man die Stressbelastung<br />
im Studium <strong>und</strong> Arbeitsbereich<br />
ein? Können sich die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter mit der Universität identifizieren?<br />
Welche Führungs-, Kommunikations-<br />
<strong>und</strong> Streitkultur haben wir? Fragen, deren<br />
Beantwortung in Maßnahmen münden,<br />
die Arbeits- <strong>und</strong> Studienbedingungen zu<br />
verbessern <strong>und</strong> den Anforderungen der<br />
Zukunft gewachsen zu sein.<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
UNIEDITORIAL<br />
Besonders wichtig <strong>für</strong> mich sind die Zukunftswerkstatt<br />
am Dies academicus <strong>und</strong><br />
deren nunmehr dokumentierten Ergebnisse.<br />
Die gemeinschaftliche Diskussion<br />
zu zukunftsweisenden Fragen <strong>und</strong> der<br />
Vernetzungsgedanke sind ein wichtiger<br />
Bestandteil unserer Universitätskultur <strong>und</strong><br />
sollen weiter ausgebaut werden.<br />
Für das neue Jahr wünsche ich mir, dass<br />
wir den beschrittenen Weg weiter fortsetzen<br />
<strong>und</strong> dass die TU Ilmenau ihren Ruf<br />
in Forschung <strong>und</strong> Lehre auf höchstem<br />
Niveau über die Ländergrenzen hinaus<br />
festigen kann. Wir wollen auch weiterhin<br />
<strong>für</strong> Thüringen ein beständiger <strong>und</strong> guter<br />
Partner im Bildungs- <strong>und</strong> Wirtschaftsbereich<br />
sein. Ebenso wünsche ich mir, dass<br />
wir Menschen bleiben, die offen <strong>und</strong><br />
ehrlich miteinander umgehen, die sich<br />
nicht hinter namenlosen Mails <strong>und</strong> anonymen<br />
Briefen verstecken, die Stärken <strong>und</strong><br />
Schwächen des anderen respektieren <strong>und</strong><br />
Konflikte als Chance <strong>für</strong> eine Veränderung<br />
begreifen. Anderenfalls wäre der Gedanke<br />
der Campusfamilie ad absurdum geführt.<br />
Ich bin <strong>für</strong> Sie da - das habe ich immer<br />
gesagt, <strong>und</strong> dazu stehe ich auch.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen<br />
<strong>für</strong> das vor uns liegende Weihnachtsfest<br />
Besinnlichkeit <strong>und</strong> vor allem Zeit, um<br />
Atem zu holen <strong>und</strong> Kraft zu schöpfen,<br />
<strong>für</strong> das Jahr 2012 Ges<strong>und</strong>heit, Erfolg <strong>und</strong><br />
persönliches Glück.<br />
Ihr Rektor<br />
Peter Scharff<br />
3 |
UNIINHALT<br />
UNITITEL<br />
High-Tech <strong>für</strong> ältere Menschen<br />
TU Ilmenau entwickelt Assistenzroboter <strong>für</strong> zu Hause<br />
SEITE 16<br />
UNIRUBRIKEN<br />
| 4 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
06<br />
08<br />
09<br />
12<br />
13<br />
16<br />
Maximum: Höchstzahl bei den<br />
Deutschlandstipendien<br />
Rekord: Einschreibungen auf<br />
Höchststand<br />
Regenerative Energietechnik:<br />
Start <strong>für</strong> Zukunftsstudiengang<br />
Namensweihe: <strong>Fakultät</strong>sneubau<br />
nach Konrad Zuse benannt<br />
Bauen an der TU Ilmenau:<br />
Der Faradaybau wird saniert<br />
High-Tech <strong>für</strong> ältere Menschen<br />
Assistenzroboter <strong>für</strong> zu Hause<br />
Beratungsangebot: Hilfe bei<br />
Studienproblemen SEITE 22<br />
UNIPOLITIK UNISTUDIUM<br />
UNITITEL<br />
22<br />
24<br />
26<br />
27<br />
28<br />
31<br />
Vorbeugung vor Studienabbruch:<br />
Universität hilft bei Studienproblemen<br />
Die Frage! Studienbeginn an der<br />
TU Ilmenau: Wie war Dein erster<br />
Eindruck?<br />
Leserbrief: Von der Universität<br />
begeistert<br />
Ehrung: Lehrpreis <strong>2011</strong> der<br />
TU Ilmenau<br />
Wiedereröffnet: Saniertes<br />
Studentenwohnhaus P<br />
DAAD-Programm: International<br />
promovieren an der TU Ilmenau
Förderung: TU forscht auf den<br />
Wachstumsfeldern SEITE 32<br />
32<br />
34<br />
36<br />
38<br />
40<br />
Erfahrungsbericht: Erasmus-<br />
Semester in Spanien SEITE 42<br />
www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift<br />
Spitzensport <strong>und</strong> Uni: Sportschützin<br />
Manuela Felix SEITE 50<br />
UNIFORSCHUNG UNIREPORTAGE UNIPORTRÄT<br />
Millionenförderung: TU forscht<br />
auf den Wachstumsfeldern<br />
Fraunhofer Laborneubau:<br />
Modernste Infrastruktur <strong>für</strong> die<br />
Satellitenkommunikation<br />
Ideen nach vorn: Neues aus der<br />
Gründerszene<br />
Jubiläum: 10 Jahre Großexperiment<br />
„Ilmenauer Fass“<br />
Rezension: Theoretische<br />
<strong>Elektrotechnik</strong>, Bände 1 - 6<br />
42<br />
44<br />
46<br />
48<br />
Erfahrungsbericht:<br />
Mein Erasmus-Semester in<br />
Spanien<br />
Who‘s who?<br />
Neue Professoren an der TU<br />
Berufungen, Habilitationen,<br />
Promotionen, Personalia<br />
Preise, Auszeichnungen,<br />
Ehrungen<br />
Spitzensportlerin an der Uni:<br />
Sportschützin Manuela Felix<br />
UNIMENSCHEN UNIGALERIE<br />
50<br />
52<br />
52<br />
53<br />
Ansturm: Kinderuni in Ilmenau<br />
Let’s dance!: Uniball <strong>2011</strong><br />
Festakt: Immatrikulation <strong>2011</strong><br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
5 |
Fotos: Chris Liebold<br />
UNIPOLITIK<br />
Deutschlandstipendien<br />
TU Ilmenau erreicht Maximalzahl<br />
Der TU Ilmenau ist es Dank des Engagements<br />
von privaten Förderern gelungen,<br />
alle 28 gesetzlich möglichen Deutschlandstipendien<br />
zu vergeben. Sie wurden am 24.<br />
November feierlich überreicht.<br />
Die Stipendien werden an Studierende<br />
vergeben, die sich durch sehr gute Leistungen<br />
im Studium <strong>und</strong> darüber hinaus<br />
ihr soziales <strong>und</strong> gesellschaftliches Engagement<br />
ausgezeichnet haben. Mehr als 100<br />
Bewerbungen lagen der TU Ilmenau vor,<br />
<strong>und</strong> der Studienausschuss nahm Anfang<br />
November die Auswahl vor.<br />
Insgesamt zehn Förderer beteiligen sich an<br />
der Finanzierung - Unternehmen, Privatpersonen,<br />
Wissenschaftler <strong>und</strong> Politiker.<br />
„Dieses breite Interesse zeugt von einer hohen<br />
Anerkennung unserer Leistungen <strong>und</strong><br />
engen Verb<strong>und</strong>enheit mit der TU Ilmenau“,<br />
so der Rektor, Professor Peter Scharff. „Ich<br />
möchte allen Stipendiengebern meinen<br />
| 6 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
Dank aussprechen <strong>und</strong> allen Stipendiaten<br />
meine herzliche Gratulation.“<br />
Das größte finanzielle Engagement haben<br />
die Gewinner des Deutschen Zukunftspreises<br />
2010 aufgebracht: Dr. Peter Post <strong>und</strong><br />
Markus Fischer (beide Festo AG & Co. KG.<br />
Esslingen) <strong>und</strong> Andrzej Grzesiak (Fraunhofer-Institut<br />
<strong>für</strong> Produktionstechnik <strong>und</strong><br />
Automatisierung IPA Stuttgart) stellten von<br />
ihrem Preisgeld in Höhe von 250.000 Euro<br />
b<strong>und</strong>esweit insgesamt 150.000 Euro <strong>für</strong><br />
das Stipendienprogramm zur Verfügung.<br />
Davon gehen über 25.000 Euro allein an<br />
die TU Ilmenau <strong>für</strong> die Förderung von<br />
Nachwuchskräften in den Studienjahren<br />
<strong>2011</strong>/12 <strong>und</strong> 2012/13.<br />
Darüber hinaus haben weitere, zum Teil<br />
langjährige Partner der Universität Mittel<br />
bereitgestellt: die Arnold & Richter Cine<br />
Technik GmbH & Co. Betriebs KG München,<br />
die ATOTECH Deutschland GmbH<br />
Berlin, die Brunel GmbH Bremen, die<br />
DEHN+SÖHNE GmbH + Co. KG Neumarkt/Oberpfalz,<br />
die Göpel electronic<br />
GmbH Jena, die Jenoptik AG Jena, die<br />
MAZeT GmbH Jena <strong>und</strong> die Robert Bosch<br />
Fahrzeugelektrik Eisenach/Robert Bosch<br />
GmbH Gerlingen. Der B<strong>und</strong>estagsabgeordnete<br />
Tankred Schipanski, dessen Wahlkreis<br />
Gotha-Ilm-Kreis ist, beteiligt sich ebenfalls<br />
an dem Stipendienprogramm.<br />
Das Deutschlandstipendium ist eine Initiative<br />
des B<strong>und</strong>esministeriums <strong>für</strong> Bildung <strong>und</strong><br />
Forschung. Über das Programm werden<br />
Studierende auf ihrem Bildungsweg mit<br />
insgesamt 300 Euro monatlich gefördert.<br />
Die Finanzierung erfolgt je zur Hälfte durch<br />
private Förderer <strong>und</strong> durch B<strong>und</strong>esmittel.<br />
Die Stipendien werden <strong>für</strong> eine Laufzeit<br />
von zwei Semestern vergeben. Auf Antrag<br />
ist die Weiterförderung bis zum Ende der<br />
Regelstudienzeit möglich.<br />
Am 24. November wurden im Meitnerbau die ersten Deutschlandstipendien der TU Ilmenau feierlich übergeben.<br />
„<br />
Die Deutschlandstipendien werden zur einen Hälfte<br />
vom B<strong>und</strong> <strong>und</strong> zur anderen Hälfte von privaten Förderern<br />
getragen. Diese gelebte Solidarität zwischen Staat<br />
<strong>und</strong> Bürgergesellschaft, zwischen Generationen von<br />
Studentinnen <strong>und</strong> Studenten vernetzt die Hochschulen<br />
stärker mit ihrem gesellschaftlichen Umfeld.“<br />
I Annette Schavan, B<strong>und</strong>esministerin <strong>für</strong> Bildung <strong>und</strong> Forschung
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UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
7 |
Foto: ari<br />
UNIPOLITIK<br />
Einschreiberekord an der TU Ilmenau<br />
Die TU Ilmenau hat das Wintersemester <strong>2011</strong>/12 mit einem neuen Einschreibrekord gestartet: 1823<br />
Studienanfänger/innen verbucht die amtliche Statistik vom 31. Oktober. Das ist die bislang höchste<br />
Studienanfängerzahl in der Geschichte der Universität.<br />
Die TU Ilmenau führt den Studierendenansturm<br />
zum einen auf den Wegfall der<br />
Wehrpflicht <strong>und</strong> die Doppelabiturjahrgänge<br />
in Bayern <strong>und</strong> Niedersachsen zurück.<br />
Aber auch <strong>und</strong> vor allem die regelmäßigen<br />
Spitzenplatzierungen in den einschlägigen<br />
Rankings, die hervorragenden Berufsperspektiven<br />
ihrer Absolventen <strong>und</strong> die eigenen<br />
Marketingaktivitäten, darunter im Rahmen<br />
der B<strong>und</strong>eskampagne „Studieren in Fernost“,<br />
sind <strong>für</strong> die Universität ausschlaggebende<br />
Gründe <strong>für</strong> diese Entwicklung. Der<br />
Rektor: „Das alles hat dazu beigetragen,<br />
mehr junge Menschen insbesondere aus<br />
den alten B<strong>und</strong>esländern <strong>für</strong> ein Studium<br />
in Ilmenau zu begeistern. Sechs von zehn<br />
unserer Erstsemestler kommen in diesem<br />
Jahr aus dem Westen der Republik, 2010<br />
waren es noch vier von zehn <strong>und</strong> 2009 drei<br />
von zehn. Damit konnte die TU Ilmenau<br />
den demografisch bedingten Rückgang<br />
der Abiturientenzahlen in Ostdeutschland<br />
mehr als ausgleichen.“<br />
Allein 425 Studienanfänger stammen aus<br />
dem Nachbarb<strong>und</strong>esland Bayern - doppelt<br />
so viele wie im vergangenen Jahr (210).<br />
Auch die anderen westdeutschen B<strong>und</strong>esländer<br />
legten zu: Baden-Württemberg<br />
stellt mit 132 (2010: 75) die zweitgrößte<br />
Gruppe, aus Niedersachsen kommen 122<br />
„Erstis“ (2010: 75) <strong>und</strong> aus Hessen 121<br />
(2010: 77). Ganz vorn liegt aber nach<br />
wie vor das eigene B<strong>und</strong>esland: Trotz der<br />
gesunkenen Abiturientenzahlen konnten<br />
von Thüringen 545 Studienanfänger <strong>und</strong><br />
| 8 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
damit sogar einige mehr als im letzten Jahr<br />
(540) begrüßt werden.<br />
Insgesamt stieg die Studierendenzahl der<br />
TU Ilmenau um r<strong>und</strong> 300 auf 6.750. Bei der<br />
Beliebtheitsskala der Studiengänge zeigt<br />
sich in allen ingenieur- <strong>und</strong> naturwissenschaftlichen<br />
Fächern eine zum Teil enorme<br />
Steigerung. Absolute Spitzenreiter sind mit<br />
weit über 200 Einschreibungen in diesem<br />
Jahr das Wirtschaftsingenieurwesen <strong>und</strong><br />
der Maschinenbau. Der Frauenanteil liegt<br />
aktuell bei 25 Prozent, <strong>und</strong> neun Prozent<br />
aller Studierender der TU Ilmenau kommen<br />
aus dem Ausland.<br />
Entwicklung der Studienanfänger in den Bachelorstudiengängen<br />
Studiengang <strong>2011</strong> 2010 2009<br />
Angewandte Medienwissenschaft 110 189 155<br />
Biomedizinische Technik 144 133 99<br />
<strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik 72 63 51<br />
Fahrzeugtechnik 138 111 97<br />
Informatik 103 78 44<br />
Ingenieurinformatik 51 48 40<br />
Lehramt an berufsbildenden Schulen 5 6 5<br />
Maschinenbau 218 148 161<br />
Mathematik 35 24 20<br />
Mechatronik 47 34 45<br />
Medientechnologie 88 71 92<br />
Medienwirtschaft 117 111 141<br />
Optronik 12 17 10<br />
Technische Kybernetik <strong>und</strong> Systemtheorie 23 7 -<br />
Technische Physik 40 23 22<br />
Werkstoffwissenschaft 38 25 27<br />
Wirtschaftsinformatik 50 43 36<br />
Wirtschaftsingenieurwesen 250 118 150
TU Ilmenau startet Zukunftsstudiengang<br />
Regenerative Energietechnik<br />
Die TU Ilmenau baut ihren Energieschwerpunkt weiter aus: Nach der Einrichtung der Stiftungsprofessur<br />
Photovoltaik <strong>und</strong> der landesgeförderten Graduiertenschule „PhotoGrad“ startete zum Wintersemester<br />
auch der Masterstudiengang Regenerative Energietechnik.<br />
Der stark forschungsorientierte Studiengang<br />
vermittelt nicht nur ein breit angelegtes<br />
Wissen über regenerative Energien,<br />
sondern auch vertiefte Kenntnisse in einer<br />
von drei Studienrichtungen.<br />
Die ersten beiden Semester beinhalten<br />
die Gr<strong>und</strong>module Solarenergienutzung,<br />
Energietechnisches Lehrpraktikum, Photovoltaik<br />
<strong>und</strong> Optik, Wärme <strong>und</strong> Wind<br />
sowie Elektrotechnische Systeme. Diese<br />
Inhalte werden ergänzt durch Inhalte<br />
zu den wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen<br />
Rahmenbedingungen bei der Herstellung<br />
<strong>und</strong> Nutzung regenerativer Energien. So<br />
erlangen die Studierenden Kompetenzen,<br />
die sie <strong>für</strong> eine berufliche Tätigkeit im<br />
Industrie- oder Forschungsmanagement<br />
befähigen.<br />
Ab dem zweiten Semester können sich<br />
die Studierenden in einer der drei Studienrichtungen<br />
Photovoltaik, Thermische<br />
Energiesysteme <strong>und</strong> Elektroenergiesystemtechnik<br />
spezialisieren. Anschließend folgt<br />
ein dreimonatiges Industriepraktikum <strong>und</strong><br />
im vierten Semester die Masterarbeit <strong>und</strong><br />
ein Abschlusskolloquium.<br />
Mit dem neuen Studiengang leistet die<br />
TU Ilmenau einen weiteren Beitrag, den<br />
Fachkräftebedarf auf einem sich rasant<br />
entwickelnden Wissenschafts- <strong>und</strong> Wirt-<br />
Eckdaten des Masterstudiengangs Regenerative Energietechnik<br />
Verantwortliche <strong>Fakultät</strong> Mathematik <strong>und</strong> Naturwissenschaften<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
UNIPOLITIK<br />
Regelstudienzeit 4 Semester (3 Semester <strong>für</strong> Absolventen eines 7-semestrigen Bachelorstudiengangs)<br />
Studienbeginn<br />
Wintersemester (<strong>für</strong> Absolventen eines 7-semestrigen Bachelorstudiengangs Einstieg<br />
im Sommersemester möglich)<br />
Studienvoraussetzungen Bachelorabschluss, bestandene Eignungsprüfung laut Studienordnung<br />
Studienrichtungen Photovoltaik, Thermische Energiesysteme, Elektroenergiesystemtechnik<br />
Abschluss Master of Science (M.Sc.)<br />
schaftsfeld zu decken. Allein im Spitzencluster<br />
„Solarvalley Mitteldeutschland“,<br />
an dem die TU aktiv beteiligt ist, werden<br />
jährlich 400 Universitätsabsolventen <strong>und</strong><br />
40 Akademiker mit Promotion benötigt.<br />
Ähnlich groß ist der Bedarf in den Bereichen<br />
Elektroenergiesysystemtechnik, thermische<br />
Energiesysteme <strong>und</strong> Windenergie.<br />
Für die Ausbildung auf höchstem internationalem<br />
Niveau nutzt der Studiengang die<br />
Kompetenzen der fakultätsübergreifenden<br />
Institute <strong>für</strong> Mikro- <strong>und</strong> Nanotechnologien<br />
<strong>und</strong> <strong>für</strong> Energie-, Antriebs- <strong>und</strong> Umweltsystemtechnik<br />
der TU Ilmenau <strong>und</strong> darüber<br />
hinaus weiterer Partner.<br />
9 |
Fotos: Richter<br />
UNIPOLITIK<br />
Neu im Amt<br />
Referentin des Rektors<br />
ANJA HESS<br />
Seit Oktober ist Anja Heß (39) die persönliche<br />
Referentin des Rektors <strong>und</strong> hat<br />
damit, zunächst kommissarisch, die<br />
Nachfolge von Sandra Weihs angetreten,<br />
die jetzt Beauftragte <strong>für</strong> Deutschlandstipendien<br />
an der TU Ilmenau ist.<br />
Anja Heß kommt aus Halle/Saale. Sie<br />
hat an der Hamburger Hochschule<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Politik <strong>und</strong> an der<br />
Universität Perm/Russland Soziologie<br />
studiert. Nach dem Studium sammelte<br />
sie ihre ersten Berufserfahrungen in<br />
Russland. Von 2000 bis 2003 war sie<br />
Lektorin der Robert-Bosch-Stiftung in<br />
Novosibirsk <strong>und</strong> hat dort Soziologie<br />
<strong>und</strong> Landesk<strong>und</strong>e unterrichtet <strong>und</strong><br />
verschiedene Projekte betreut. Nach<br />
zwei Jahren in Berlin führte sie ihr Weg<br />
2005 wieder nach Novosibirsk. Als Leiterin<br />
des DAAD-Informationszentrums<br />
vertrat sie dort bis Juni <strong>2011</strong> die<br />
deutschen Hochschulen. Durch ein<br />
Rückkehrstipendium des DAAD nutzt<br />
sie jetzt die Möglichkeit, die TU Ilmenau<br />
kennenzulernen <strong>und</strong> das Rektorat zu<br />
unterstützen.<br />
Anja Heß lebt mit ihrem Mann <strong>und</strong><br />
ihren beiden Söhnen in Ilmenau. Die<br />
Natur <strong>und</strong> die kurzen Wege erinnern<br />
sie dabei nach eigener Aussage an das<br />
russische Wissenschaftlerstädtchen<br />
Akademgorodok bei Novosibirsk, wo<br />
sie die letzten sechs Jahre gemeinsam<br />
mit ihrer Familie gelebt hat. Neben der<br />
Natur liebt Anja Heß das Reisen <strong>und</strong><br />
die Fotografie.<br />
| 10 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
Referent am ZMN<br />
ANDREAS WERNER<br />
Andreas Werner (49) ist der neue<br />
Referent des Zentrums <strong>für</strong> Mikro- <strong>und</strong><br />
Nanotechnologien (ZMN).<br />
Andreas Werner legte die Prüfung zum<br />
Wirtschaftsinformatiker in Leipzig ab,<br />
studierte Wirtschaftsrecht in Dresden,<br />
Trier <strong>und</strong> London, erwarb an der TU<br />
Chemnitz den Magisterabschluss in<br />
den Fächern Politikwissenschaften <strong>und</strong><br />
Philosophie <strong>und</strong> absolvierte ein weiterbildendes<br />
Studium Mediation.<br />
In seiner beruflichen Entwicklung<br />
konnte er zahlreiche Erfahrungen in<br />
der Wirtschaft sammeln, so als Qualitätsplaner<br />
eines Automobilzulieferers<br />
<strong>und</strong> als Justiziar einer Handelsgruppe.<br />
Zuletzt war er bei der GWT Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Wissens- <strong>und</strong> Technologietransfer<br />
der TU Dresden mbH als Geschäftsstellenleiter<br />
tätig. Hier begleitete er Transferprojekte<br />
zwischen den regionalen<br />
Universitäten <strong>und</strong> der Industrie, war<br />
mit Technologiescouting <strong>und</strong> Problemen<br />
des gewerblichen Rechtsschutzes<br />
befasst <strong>und</strong> als Mitglied des Vorstandes<br />
der Arbeitsgruppe Protecting im VDMA<br />
an der Schnittstelle zu den Hochschulen<br />
engagiert.<br />
Neben seinem Beruf nimmt Andreas<br />
Werner einen Lehrauftrag <strong>für</strong> Wirtschaftsverwaltungsrecht<br />
wahr <strong>und</strong><br />
ist Mitglied des Zentrums <strong>für</strong> Wissenschaftsmanagement<br />
Speyer sowie der<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Wissenschafts- <strong>und</strong><br />
Technologieforschung. In seiner Freizeit<br />
unternimmt er Wanderungen <strong>und</strong><br />
stöbert in Antiquariaten.<br />
Koordinator des ThIMo<br />
RÜDIGER HORN<br />
Im neu gegründeten Thüringer Innovationszentrum<br />
Mobilität (ThIMo) nahm<br />
Rüdiger Horn (32) die Arbeit als wissenschaftlich-technischer<br />
Koordinator auf.<br />
Rüdiger Horn studierte bis 2005 an der<br />
TU Ilmenau Maschinenbau <strong>und</strong> spezialisierte<br />
sich im Bereich Fahrzeugtechnik.<br />
Anschließend als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik<br />
tätig, nahm er Aufgaben<br />
in der Lehre <strong>und</strong> der Studierendenbetreuung<br />
wahr <strong>und</strong> bearbeitete mehrere<br />
öffentlich geförderte <strong>und</strong> Industrieprojekte.<br />
Schwerpunkte seiner Forschungsarbeit<br />
waren die Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung<br />
mechatronischer Komponenten sowie<br />
die Charakterisierung <strong>und</strong> Minimierung<br />
von Fahrzeugemissionen. Weiterhin<br />
befasste sich Rüdiger Horn mit der<br />
Programmierung von Mess- <strong>und</strong><br />
Regelungssoftware <strong>und</strong> der numerischen<br />
Strömungssimulation. Für diese<br />
Bereiche war er Wissensträger <strong>und</strong><br />
Ansprechpartner im Fachgebiet.<br />
In seiner neuen Position will Rüdiger<br />
Horn an der erfolgreichen Etablierung<br />
des ThIMo als Zentrum <strong>für</strong> die Mobilität<br />
der Zukunft in Ilmenau mitwirken.<br />
Parallel arbeitet er an der Fertigstellung<br />
seiner Promotion auf dem Gebiet der<br />
Simulation <strong>und</strong> Messung partikelbeladener<br />
Strömungen.<br />
Rüdiger Horn ist verheiratet <strong>und</strong> hat<br />
einen zweijährigen Sohn.
UNIPOLITIK<br />
Namensgebung <strong>für</strong> den Zusebau<br />
Sohn Konrad Zuses weiht<br />
Namenspylon ein<br />
In der Tradition, ihre Gebäude nach bedeutenden<br />
Wissenschaftlern zu benennen, hat<br />
die TU Ilmenau die Namensweihe <strong>für</strong> den<br />
Neubau der <strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> Informatik <strong>und</strong><br />
Automatisierung vorgenommen.<br />
Das mit 6000 Quadratmetern Hauptnutzfläche<br />
zweitgrößte Gebäude der Universität<br />
wurde nach dem Pionier der modernen<br />
Rechentechnik, Konrad Zuse (1910 - 1995),<br />
als „Zusebau“ benannt. Der deutsche Ingenieur,<br />
Erfinder <strong>und</strong> Unternehmer baute<br />
im Jahre 1941 mit dem Z3 den ersten<br />
programmgesteuerten Computer der Welt.<br />
„Der Name ist sehr gut gewählt“, betonte<br />
der Rektor, Professor Peter Scharff. „Wir<br />
verehren Konrad Zuse als großen Erfinder<br />
<strong>und</strong> sind ihm darüber hinaus auch persönlich<br />
verb<strong>und</strong>en. Mehrfach hat er die<br />
Universität besucht, zuletzt 1995 bei der<br />
Internationalen Studentenwoche ISWI.“<br />
Als Ehrengast nahm der Sohn Konrad<br />
Zuses, Professor Horst Zuse aus Berlin, am<br />
Festakt teil. Er zeigte sich sehr beeindruckt<br />
vom Campus <strong>und</strong> vom Zusebau selbst. „Ich<br />
bin mir sicher, dass mein Vater die Namensgebung<br />
als große Ehre empf<strong>und</strong>en hätte.“<br />
Baustart <strong>für</strong> neues IuK-Netz<br />
Auf dem Campus der TU Ilmenau wird<br />
ein neues, leistungsfähigeres IuK-Netzes<br />
verlegt. Das vom Thüringer Landesamt<br />
<strong>für</strong> Bau <strong>und</strong> Verkehr <strong>und</strong> dem Universitätsrechenzentrum<br />
betreute Großprojekt<br />
erstreckt sich über mehrere Baubaschnitte.<br />
Beginn war im Herbst am Leibnizbau.<br />
Werkstatt wird „Staudingerbau“<br />
Die mit dem Umzug der <strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> Informatik<br />
<strong>und</strong> Automatisierung in den neuen<br />
Zusebau freigesetzten Flächen werden<br />
derzeit <strong>für</strong> andere Fachgebiete hergerichtet.<br />
Die umfangreichste Maßnahme<br />
ist mit einem Volumen von 490.000 Euro<br />
der Umbau des ehemaligen Gebäudes<br />
der <strong>Fakultät</strong>swerkstatt zu einem Labor-<br />
| 12 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
„Ich bin mir sicher, dass mein Vater die Namensgebung<br />
als große Ehre empf<strong>und</strong>en hätte.“ Professor Horst Zuse<br />
Professor Horst Zuse (Mitte) mit dem Rektor Professor Peter Scharff <strong>und</strong><br />
dem Dekan Professor Kai-Uwe Sattler vor dem Namenspylon.<br />
+++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++<br />
<strong>und</strong> Bürogebäude <strong>für</strong> das Fachgebiet<br />
Kunststofftechnik. Mit Fertigstellung der<br />
Arbeiten wird das Gebäude den Namen<br />
„Staudingerbau“ tragen.<br />
Umbauten <strong>für</strong> neue Fachgebiete<br />
Zur Vielzahl der kleineren Maßnahmen<br />
gehört die Elektrosanierung im Nordflügel<br />
des Helmholtzbaus. Sie ist Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> die Einrichtung von Laboren <strong>und</strong> Büros<br />
<strong>für</strong> die Fachgebiete Mikrowellentechnik<br />
<strong>und</strong> Technische Physik I.<br />
Im Kirchhoffbau werden frei gewordene<br />
Räumlichkeiten <strong>für</strong> das Fachgebiet<br />
Elektroniktechnologie umgerüstet. Im<br />
Heliosbau laufen Umbauten <strong>für</strong> den<br />
Bezug durch das Fachgebiet Nanobiosystemtechnik.<br />
Neuer Parkplatz<br />
Anfang November wurde der 1. Bauabschnitt<br />
<strong>für</strong> einen neuen Parkplatz am<br />
Helmholtzring abgeschlossen. Damit<br />
stehen auf dem Campus 115 zusätzliche<br />
Parkplätze kostenfrei zur Verfügung.<br />
Nach Fertigstellung des in der Planung<br />
befindlichen 2. Baubschnittes soll es<br />
dann insgesamt 241 Stellplätze inklusive<br />
drei Behindertenparkplätzen <strong>und</strong> einem<br />
Mutter-Kind-Parkplatz geben.<br />
„Blechhaus“ wird abgerissen<br />
Das ehemalige Gebäude des Instituts <strong>für</strong><br />
Mathematik auf dem oberen Ehrenberg,<br />
das so genannte „Blechhaus“, wird abgerissen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> seiner Bauweise ist es<br />
<strong>für</strong> den Unibetrieb nicht mehr nutzbar.
Bauen an der TU Ilmenau im Jahr 2012<br />
Der Faradaybau wird saniert<br />
Wenn im kommenden Jahr am Faradaybau schweres Baugerät anrückt, müssen die dort ansässigen<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter den angestammten Arbeitsplatz übergangsweise räumen. Die<br />
Freude wird dennoch groß sein.<br />
Jahre, um nicht zu sagen Jahrzehnte, hat<br />
die TU Ilmenau um die Sanierung des<br />
denkmalgeschützen Gebäudes auf ihrem<br />
Stadtcampus gekämpft. Jetzt kam nach<br />
den europäischen Mitteln auch die Zusage<br />
<strong>für</strong> den Landesanteil an den insgesamt<br />
sechs Millionen Euro Investitionskosten.<br />
„Der Faradaybau ist nach dem Curiebau<br />
das älteste Gebäude der Universität“, so<br />
der Rektor, Professor Peter Scharff. „Er<br />
steht <strong>für</strong> unsere Wurzeln <strong>und</strong> ist von historischem<br />
Wert. Seine Sanierung ist uns ein<br />
Herzensanliegen, <strong>und</strong> ich freue mich ganz<br />
besonders, dass sie nun möglich wird.“<br />
Die Planungen <strong>für</strong> das vom Thüringer<br />
Landesamt <strong>für</strong> Bau <strong>und</strong> Verkehr geleitete<br />
Bauprojekt sind schon in vollem Gange.<br />
Im Sommer 2012 sollen die Arbeiten beginnen.<br />
„Saniert werden alle wesentlichen<br />
Gebäudebereiche, angefangen von der<br />
Stromversorgung über die Heizungs- <strong>und</strong><br />
Lüftungsanlagen bis hin zur Wärmedämmung“,<br />
informiert der Dezernent <strong>für</strong> Ge-<br />
bäude <strong>und</strong> Technik der TU Ilmenau, Klaus<br />
Heinze. Auch das Datennetz wird erneuert<br />
<strong>und</strong> ein Fahrstuhl eingebaut. Der bislang<br />
nur zum Teil erfolgte Austausch der<br />
Fenster wird fortgesetzt. Dabei wie auch<br />
in Sachen Fassade gilt es, die Vorgaben<br />
des Denkmalschutzes zu berücksichtigen.<br />
„Alle Maßnahmen sind so durchzuführen,<br />
dass das Gesamtbild des historischen<br />
Gebäudes erhalten bleibt“, betont der<br />
Baudezernent.<br />
Hörsaal-Neubau im Innenhof<br />
Eine gr<strong>und</strong>legende Neuerung wird es dennoch<br />
geben: den Neubau eines Hörsaals<br />
im Innenhof. Er soll den Physikhörsaal in<br />
der obersten Etage ablösen <strong>und</strong> mit dem<br />
Faradaybau durch einen Gang verb<strong>und</strong>en<br />
sein.<br />
Da die Arbeiten mit erheblichen Lärm-<br />
<strong>und</strong> Staubbelästigungen verb<strong>und</strong>en sind,<br />
werden die Mitarbeiter/innen während<br />
Ab 1926 erweiterte das „Neue Technikum“, der heutige Faradaybau<br />
(rechts), das damalige Thüringische Technikum. Gemeinsam mit dem<br />
Curiebau (links) <strong>und</strong> dem neuen Röntgenbau bildet er den „Georg-<br />
Schmidt-Campus“ in der Weimarer Straße.<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
UNIPOLITIK<br />
der Bauzeit in Ausweichquartieren untergebracht.<br />
Da<strong>für</strong> stehen Flächen im nahegelegenen<br />
Heliosbau <strong>und</strong> bedarfsweise<br />
auch im benachbarten Ilmenau-Kolleg zur<br />
Verfügung. Insgesamt rechnet die Universität<br />
mit einem Jahr Bauzeit, bevor dann<br />
der Faradaybau 2013 die frisch sanierten<br />
Pforten wieder öffnen kann.<br />
13 |<br />
Foto: Jens Hauspurg
UNIPOLITIK<br />
+++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++ UNIKOMPAKT +++<br />
Kontorhaus als Sitz <strong>für</strong> Zentralinstitut<br />
<strong>für</strong> Bildung eingeweiht<br />
Mit der Enthüllung des Namensschildes<br />
hat die TU Ilmenau am 11. Oktober das<br />
so genannte Kontorhaus auf dem Gelände<br />
der historischen Fischerhütte in Ilmenau<br />
symbolisch als Sitz des neu gegründeten<br />
Zentralinsituts <strong>für</strong> Bildung eingeweiht. Das<br />
Zentralinstitut <strong>für</strong> Bildung wird künftig alle<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsangebote der<br />
Universität, die nicht von den <strong>Fakultät</strong>en<br />
getragen werden, bündeln.<br />
Nach der Enthüllung der Namenstafel<br />
am Kontorhaus schlossen die Universität<br />
<strong>und</strong> der Verein „Ilmenauer Glastradition<br />
e.V. Sitz Fischerhütte“ einen Kooperationsvertrag.<br />
Insbesondere das eigentliche<br />
Hüttengebäude soll <strong>für</strong> Veranstaltungen<br />
der Universität genutzt werden.<br />
Neue <strong>Fakultät</strong>sleitungen<br />
An drei <strong>Fakultät</strong>en wurden im Juli die<br />
Leitungen neu gewählt. Neuer Dekan der<br />
<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik<br />
ist Professor Jochen Seitz,<br />
neuer Prodekan Professor Peter Schaaf. An<br />
der <strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> Informatik <strong>und</strong> Automatisierung<br />
wurde Professor Kai-Uwe Sattler<br />
zum neuen Dekan gewählt, neuer Prodekan<br />
ist Professor Günter Schäfer <strong>und</strong> neuer<br />
Studiendekan Professor Johann Reger.<br />
Nichts geändert hat sich an der <strong>Fakultät</strong><br />
<strong>für</strong> Maschinen, wo Professor Peter Kurtz<br />
als Dekan, Professor Stefan Sinzinger als<br />
Prodekan <strong>und</strong> Professor Christian Weber<br />
| 14 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
als Studiendekan bestätigt wurden. Die<br />
Amtszeit beträgt jeweils drei Jahre.<br />
Gastgeber <strong>für</strong> „Jugend forscht“<br />
Zum ersten Mal ist die TU Ilmenau gemeinsam<br />
mit dem Ilm-Kreis Gastgeber <strong>für</strong><br />
den Regionalwettbewerb Nordthüringen<br />
von „Jugend forscht“. Start war am 10.<br />
November im Technologie- <strong>und</strong> Gründerzentrum<br />
Ilmenau, wo die jungen Forscher<br />
von der Schirmherrin des Regionalwettbewerbs,<br />
Professorin Dagmar Schipanski,<br />
<strong>und</strong> dem Rektor der TU Ilmenau, Professor<br />
Peter Scharff, begrüßt wurden.<br />
Am 22. <strong>und</strong> 23. Februar werden die<br />
Teams im Humboldtbau der TU Ilmenau<br />
ihre Wettbewerbsbeiträge präsentieren.<br />
Das Finale <strong>für</strong> den Landeswettbewerb<br />
findet dann im März in Jena <strong>und</strong> <strong>für</strong> den<br />
B<strong>und</strong>eswettbwerb im Mai in Erfurt statt.<br />
Schwerbehindertenvertretung<br />
Die TU Ilmenau hat eine neue Schwerbehindertenvertretung.<br />
Zum neuen Schwerbehindertenvertrauensmann<br />
wurde Olaf<br />
Marufke gewählt. Stellvertreter sind Frank<br />
Oßmann, Dr. Mike Günther <strong>und</strong> Kirsti<br />
Legien. Die Amtszeit beträgt drei Jahre.<br />
Gemälde von Gründungsdirektor<br />
Eduard Jentzen<br />
Die TU Ilmenau hat ihre „Rektorengalerie“<br />
im Senatssaal um das Porträt von Eduard<br />
Jentzen, Gründungsdirektor des 1894<br />
eröffneten Thüringischen Technikums,<br />
der ersten Vorläufereinrichtung der TU<br />
Ilmenau, erweitert.<br />
Enthüllt wurde das von der Ilmenauer Malerin<br />
Monika Oßwald (rechts) angefertigte<br />
Bildnis im Rahmen der Senatssitzung am<br />
11. Oktober.<br />
Neues An-Institut<br />
Die CiS Forschungsinstitut <strong>für</strong> Mikrosensorik<br />
<strong>und</strong> Photovoltaik GmbH Erfurt ist<br />
neues An-Institut der TU Ilmenau. Die<br />
Partner arbeiten bereits langjährig eng auf<br />
dem Gebiet der Photovoltaik zusammen<br />
<strong>und</strong> wollen die Aktivitäten in Forschung,<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Ausbildung nun noch<br />
weiter verstärken. Die CiS GmbH ist das<br />
dritte An-Institut der TU Ilmenau.<br />
Kein Wohnraumchaos<br />
Das be<strong>für</strong>chtete „Wohnraumchaos“ wegen<br />
stark gestiegener Studienanfängerzahlen in<br />
Ilmenau ist nicht eingetreten. Wie das<br />
Strudentenwerk Thüringen mitteilt, seien in<br />
Kooperation mit Wohnungsgesellschaften<br />
<strong>und</strong> privaten Anbietern ausreichend Unterkünfte<br />
vermittelt worden.<br />
Mit Blick auf die stets angespannte Wohnraumsituation<br />
unmittelbar vor Semesterbeginn<br />
sollten sich Studieninteressenten<br />
schon frühzeitig um eine Unterkunft bemühen.<br />
Das Studentenwerk selbst arbeite<br />
weiter an der Verbesserung des Vermittlungsservices.<br />
So sei die Einführung eines<br />
online-Bewerbungsverfahren geplant.
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UNIPOLITIK<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
15 |
UNITITEL<br />
Während die Lebenserwartung in Deutschland<br />
<strong>und</strong> Europa kontinuierlich steigt, nimmt die<br />
Anzahl der Erwerbstätigen stetig ab. Immer mehr<br />
Menschen im Rentenalter stehen immer weniger<br />
Jüngeren gegenüber. Der demografische<br />
Wandel ist in vollem Gange <strong>und</strong> stellt die<br />
Gesellschaft vor enorme Herausforderungen.<br />
Um sie bewältigen zu können, sind neben<br />
höheren Ausgaben <strong>für</strong> den Ges<strong>und</strong>heits-<br />
<strong>und</strong> Pflegebereich auch Innovationen aus<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung notwendig. Sie<br />
sollen dazu beitragen, dass Menschen auch<br />
im Alter aktiv an der Gesellschaft teilhaben<br />
<strong>und</strong> trotz Einschränkungen unabhängig <strong>und</strong><br />
selbstbestimmt leben können. Weltweit arbeiten<br />
Forscher an den da<strong>für</strong> benötigten Technologien,<br />
die die Fachleute mit „Ambient Assisted Living“<br />
(umgebungsunterstütztes Leben) bezeichnen.<br />
Auch an der TU Ilmenau.<br />
TU Ilmenau entwickelt Assistenzroboter <strong>für</strong> zu Hause<br />
<strong>für</strong> ältere Menschen<br />
| 16 UNI I 03 I <strong>2011</strong>
TU Ilmenau - eine der international führenden<br />
Einrichtungen <strong>für</strong> die Assistenzrobotik<br />
Schon seit 15 Jahren arbeitet das Fachgebiet Neuroinformatik <strong>und</strong><br />
Kognitive Robotik unter der Leitung von Professor Horst-Michael<br />
Groß an der Realisierung interaktiver mobiler Serviceroboter, die<br />
Informations- <strong>und</strong> Beobachtungsdienstleistungen erbringen. So<br />
entwickelten die Ilmenauer Forscher gemeinsam mit der Ilmenauer<br />
MetraLabs GmbH den weltweit ersten praxistauglichen<br />
Shopping-Roboter, der K<strong>und</strong>en in einem Baumarkt via Spracheingabe<br />
oder mittels Tastatur bei der Artikelsuche unterstützt<br />
<strong>und</strong> autonom zum gesuchten Regalstandort führt.<br />
Die TU Ilmenau zählt mit ihrer Kompetenz zu den international<br />
führenden Einrichtungen auf dem Gebiet der Assistenzrobotik.<br />
Die Arbeiten ordnen sich ein in den interdisziplinären Forschungsschwerpunkt<br />
„Technische <strong>und</strong> biomedizinische Assistenzsysteme“<br />
der Universität, einem Mega-Trend unter den Zukunftstechnologien.<br />
Schon bald Normalität im eigenen Heim?<br />
In einigen Jahren sollen die im CompanionAble-Projekt<br />
entwickelten Assistenzroboter marktreif sein.<br />
EU-Großprojekt <strong>für</strong> Assistenzfunktionen<br />
Seit mehreren Jahren arbeiten die Ilmenauer Wissenschaftler<br />
auch intensiv an Assistenzrobotern <strong>für</strong> den häuslichen Bereich.<br />
Ein Schwerpunkt ist das von der Europäischen Union mit r<strong>und</strong><br />
acht Millionen Euro geförderte Projekt „CompanionAble“, das<br />
2008 startete <strong>und</strong> noch bis Mitte 2012 läuft. In diesem Projekt,<br />
dessen Titel mit „kameradschaftlich“ übersetzbar ist, arbeiten 18<br />
Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Firmen aus ganz Europa an der<br />
Vernetzung von „Intelligenten Häusern“, Assistenzrobotern <strong>und</strong><br />
Fernversorgung durch Telecare-Center - aus der Ferne agierende<br />
Überwachungszentralen. Professor Groß: „Wir untersuchen<br />
mögliche Synergien zwischen stationären Komponenten wie<br />
Sensoren, Kameras, Internet <strong>und</strong> fest installierten oder tragbaren<br />
Displays <strong>und</strong> mobilen Komponenten wie dem Roboter selbst.<br />
Damit wollen wir sowohl den Nutzer als auch Ärzte, Angehörige<br />
<strong>und</strong> Pflegepersonal unterstützen.“<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
UNITITEL<br />
17 |<br />
Fotos: ari
UNITITEL<br />
Das CompanionAble-Projekt wird im 7. Forschungsrahmenprogramm<br />
der Europäischen Union mit<br />
insgesamt acht Millionen Euro gefördert.<br />
Im Mittelpunkt des Projekts steht die Entwicklung von Assistenzfunktionen<br />
<strong>für</strong> Alleinlebende mit leichten kognitiven Einschränkungen,<br />
wie sie zum Beispiel bei einer beginnenden Demenz<br />
auftreten können. Aufgr<strong>und</strong> ihrer Mobilität <strong>und</strong> Kommunikationsfähigkeit<br />
sind Roboter <strong>für</strong> diesen Bereich besonders geeignet. „Gegenüber<br />
den vorhandenen, zwar technisch ausgereiften, jedoch<br />
körperlosen Systemen der Heimautomation kann ein Roboter ein<br />
echter Interaktionspartner sein“, sagt Professor Groß. „Im besten<br />
Fall wird er wie ein intelligentes Haustier angenommen.“<br />
Professor Horst-Michael Groß leitet das Fachgebiet<br />
Neuroinformatik <strong>und</strong> Kognitive Robotik, eines der<br />
international führenden Fachbereiche auf dem<br />
Gebiet der Assistenzrobotik.<br />
Praktische Hilfe <strong>und</strong> leichte Bedienbarkeit<br />
Das mit drei Doktoranden <strong>und</strong> einem Postdoc beteiligte Forscherteam<br />
der TU Ilmenau ist im CompanionAble-Projekt <strong>für</strong> so<br />
gr<strong>und</strong>legende Beiträge wie die Entwicklung der Steuerung, die<br />
Wahrnehmung <strong>und</strong> Interaktion des Roboters mit der Pflegeperson<br />
verantwortlich. „Da<strong>für</strong>“, erläutert der Leiter der Ilmenauer<br />
Gruppe, Dr. Christof Schröter, „haben wir komplexe Methoden<br />
<strong>für</strong> die 3D-Umgebungsmodellierung, die Detektion des Nutzers<br />
in der Wohnung, die kombinierte Sprach- <strong>und</strong> Touchdisplay-<br />
Interaktion <strong>und</strong> die Anpassung des Verhaltens an die Vorlieben<br />
<strong>und</strong> den typischen Tagesablauf der Pflegeperson entwickelt.“<br />
Damit ist der Roboter in der Lage, die verschiedensten Informationen<br />
bereitzustellen - von medizinischen Messdaten bis<br />
zu interessanten Veranstaltungen. Er erinnert an Termine <strong>und</strong><br />
regelmäßig einzunehmende Medikamente. Er kann persönliche<br />
Gegenstände der Pflegeperson wie Brille, Schlüssel <strong>und</strong> Brieftasche<br />
aufbewahren <strong>und</strong> weist beim Verlassen der Wohnung<br />
darauf hin, diese nicht zu vergessen oder auch die Herdplatte<br />
auszuschalten. Seine Mobilität, die nebenbei die aufwändige<br />
<strong>und</strong> teure Installation vieler Sensoren in der Wohnung erspart,<br />
ist <strong>für</strong> die praktische Hilfe im Alltag von besonderem Wert. „Der<br />
Nutzer kann den Roboter an jeden Ort innerhalb der Wohnung<br />
rufen, etwa, um ein Videotelefonat zu führen“, so der Ilmenauer<br />
Projektleiter. „Umgekehrt kann der Roboter bei einem eingehen-<br />
| 18 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
den Anruf oder auch <strong>für</strong> eine Erinnerung oder Aufforderung<br />
zu einer Übungseinheit selbst aktiv werden, sich auf die Suche<br />
nach dem Nutzer machen <strong>und</strong> ihn an seinem aktuellen Platz<br />
benachrichtigen.“<br />
Denn auch dazu ist der mit dem Telecare-Center verb<strong>und</strong>ene<br />
Assistenzroboter da: Um die geistige <strong>und</strong> körperliche Verfassung<br />
durch den Arzt feststellen zu können <strong>und</strong> den Nutzer zu geistiger<br />
<strong>und</strong> körperlicher Aktivität anzuregen. Dr. Schröter: „Das umfasst<br />
„Der Nutzer kann den Roboter an jeden Ort<br />
innerhalb der Wohnung rufen, etwa, um ein<br />
Videotelefonat zu führen“<br />
den Abruf der ges<strong>und</strong>heitlichen Daten durch den Arzt ebenso wie<br />
spezielle Übungsprogramme. Auch können externe Berechtigte<br />
wie Verwandte <strong>und</strong> Pflegepersonal den Roboter im Notfall oder<br />
auf Wunsch der Pflegeperson fernsteuern <strong>und</strong> sich in der Wohnung<br />
umsehen, ohne selbst dort zu sein. Das gibt allen Seiten<br />
ein großes Mehr an Sicherheit.“<br />
Um den Dialog mit dem Roboter möglichst intuitiv zu gestalten,<br />
kann er sowohl direkt über das berührungsempfindliche Display<br />
bedient werden als auch per Sprachein- <strong>und</strong> -ausgabe kommunizieren.<br />
Das wird dank der Beiträge der Projektpartner bei der<br />
Spracherkennung sogar in mehreren Sprachen möglich sein,<br />
denn das System soll auch in den Niederlanden, Frankreich <strong>und</strong><br />
Spanien getestet werden.<br />
Seniorinnen <strong>und</strong> Senioren üben den Umgang<br />
mit Assistenzrobotern. Die Bedienung wurde<br />
gemeinsam mit ihnen entwickelt <strong>und</strong> bereitet<br />
ihnen keine Schwierigkeiten.<br />
Häuslicher Bewegungsassistent <strong>für</strong> Fitness <strong>und</strong> Reha<br />
Neben dem EU-Projekt werden weitere Forschungsprojekte, auch<br />
mit regionalen Einsatzszenarien, praxisnah bearbeitet. Dr. Andrea<br />
Scheidig entwickelt zum Beispiel in enger Zusammenarbeit mit<br />
der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Thüringen einen Bewegungsassistenten,<br />
der Senioren in ihrem häuslichen Umfeld zu regelmäßigen<br />
Bewegungsübungen motivieren <strong>und</strong> deren korrekte Ausführung<br />
kontrollieren soll. „Gerade bei älteren Menschen treten infolge<br />
von Erkrankungen häufig funktionelle Einschränkungen auf, die<br />
die physische <strong>und</strong> psychische Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> damit auch die<br />
Bewältigung des täglichen Lebens beeinträchtigen“, erläutert die
IM INTERVIEW<br />
Übungseinheiten sollen helfen, die körperliche <strong>und</strong><br />
geistige Fitness zu erhalten oder wiederherzustellen.<br />
Assistenzroboter können zu Hause Aufgaben<br />
wie Anleitung <strong>und</strong> Überwachung übernehmen.<br />
Wissenschaftlerin. „Mit dem Bewegungsassistenten wollen wir<br />
eine Verhaltensänderung der Senioren hin zu mehr physischer<br />
Aktivität erreichen <strong>und</strong> so zugleich die geistige Fitness fördern.“<br />
Dazu haben die Wissenschaftler langfristige <strong>und</strong> regelmäßige<br />
Kontakte zu Senioren aufgebaut. Sie wollen herausfinden, wie<br />
die Bewegungsangebote <strong>und</strong> die Interaktion mit einem robotischen<br />
Assistenzsystem gestaltet werden müssen, damit sie von<br />
den älteren Menschen akzeptiert werden <strong>und</strong> die Motivation <strong>für</strong><br />
eine Nutzung auch über mehrere Monate hinweg erhalten bleibt.<br />
Darüber hinaus erforschen sie, wie sich das System an die sich<br />
ändernden Fähigkeiten <strong>und</strong> Bedürfnisse des jeweiligen Nutzers<br />
selbstständig anpassen sollte. Nach mehreren prototypischen<br />
Einsätzen wird der Bewegungsassistent seit November in einer<br />
viermonatigen Testphase erprobt.<br />
Darüber hinaus sind die Forscher mit verschiedenen Kliniken<br />
im Gespräch, die sich ähnliche Systeme <strong>für</strong> die Schlaganfall-<br />
Behandlung sowohl im klinischen Alltag als auch in der sich<br />
anschließenden häuslichen Nachsorge vorstellen können. Andrea<br />
Scheidig: „Die Patienten sollen nach der Entlassung aus der stationären<br />
Behandlung meist auch zu Hause Bewegungsübungen<br />
durchführen. Für die erfolgreiche Rehabilitation kommt es auf die<br />
regelmäßige <strong>und</strong> richtige Durchführung der Übungen an. Dazu<br />
fehlt vielen aber die Kontrolle <strong>und</strong> Motivation durch den Physiotherapeuten.<br />
Diese Rolle könnten Assistenzroboter übernehmen.“<br />
Dr. Andrea Scheidig<br />
entwickelte den<br />
Bewegungsassistenten,<br />
der sich seit November<br />
in der Testphase<br />
befindet.<br />
Weltweit neue Ansätze <strong>für</strong> das elektronische „Sehen“<br />
Gr<strong>und</strong>legende Voraussetzung <strong>für</strong> die korrekte Erledigung jedweder<br />
Aufgabe ist aber die Interaktion zwischen Mensch <strong>und</strong><br />
Roboter. Dazu muss dieser den Nutzer zunächst „sehen“ können,<br />
DR. CHRISTOF SCHRÖTER<br />
Projektgruppenleiter am<br />
Fachgebiet Neuroinformatik<br />
<strong>und</strong> Kognitive Robotik<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
UNITITEL<br />
UNI: Die Deutschen sind vergleichsweise skeptisch,<br />
Roboter speziell im Pflegebereich anzunehmen. Wie<br />
gehen Sie an dieses Problem heran?<br />
Dr. Schröter: Wir achten in unseren aktuellen Forschungsprojekten<br />
sehr darauf, von Anfang an potenzielle zukünftige Nutzer<br />
einzubinden. Gerade um nicht am Bedarf vorbei zu entwickeln,<br />
suchen wir den engen Kontakt zu Pflegediensten <strong>und</strong> den von<br />
ihnen betreuten älteren Menschen. Wir fragen nach, welche<br />
Funktionen sie sich wirklich als sinnvoll <strong>und</strong> nützlich vorstellen.<br />
So arbeiten wir beispielsweise mit der AWO Thüringen<br />
zusammen <strong>und</strong> haben ein sehr vertrauensvolles Verhältnis zu<br />
Bewohnern einer Service-Wohnanlage aufgebaut, mit denen<br />
wir uns regelmäßig treffen.<br />
UNI: Wie können derartige High-Tech-Geräte so entwickelt<br />
werden, dass in Zukunft jeder, der darauf<br />
angewiesen ist, sie sich auch leisten kann?<br />
Dr. Schröter: Auch darüber denken wir durchaus nach. Mit der<br />
MetraLabs GmbH aus Ilmenau haben wir einen langjährigen<br />
Partner, der die Roboterhardware baut. Viele Ideen entstehen<br />
dabei in gemeinsamen Diskussionen. Da die Firma die Roboter<br />
sowohl an Endanwender wie Krankenkassen oder Betreuungseinrichtungen<br />
als auch an andere Forschungseinrichtungen<br />
verkauft, ist sie natürlich an einem konkurrenzfähigen Preis<br />
interessiert. Gerade in der Robotik spielt da zum Beispiel die<br />
Sensorausstattung eine große Rolle, also Kameras, Laserentfernungsmesser<br />
<strong>und</strong> so weiter. Das ist immer ein Abwägen zwischen<br />
dem Wunsch nach möglichst perfekter Wahrnehmung<br />
<strong>und</strong> den dazugehörigen Kosten. Eine ganz aktuelle Entwicklung<br />
ist die Kinect-Kamera, die seit Ende 2010 eigentlich als Zubehör<br />
<strong>für</strong> Spielekonsolen angeboten wird, aber aufgr<strong>und</strong> der guten<br />
Eignung als 3D-Sensor <strong>und</strong> des durch die hohen Stückzahlen<br />
im Consumer-Markt bedingten sehr günstigen Preises rasend<br />
schnell Verbreitung in der Robotik gef<strong>und</strong>en hat.<br />
UNI: Die TU Ilmenau ist eine der führenden<br />
Einrichtungen auf dem Gebiet der Assistenzrobotik.<br />
Welche Forschungsziele sehen Sie <strong>für</strong> die Zukunft?<br />
Dr. Schröter: Es gibt zwar viele Forschungsprojekte, aber<br />
Assistenzroboter im realen Einsatz sind bisher die absolute<br />
Ausnahme. Ich erwarte aber, dass sie in den kommenden<br />
Jahren zunehmend Einzug halten, wahrscheinlich zunächst<br />
mit eingeschränkten Funktionen, zum Beispiel als reine<br />
fernsteuerbare Telepräsenz-Systeme ohne oder mit sehr geringer<br />
Autonomie. Wichtig ist hier sicher, Assistenzfunktionen Schritt<br />
<strong>für</strong> Schritt einzuführen, um bestehende Akzeptanzhürden nach<br />
<strong>und</strong> nach abzubauen.<br />
Für die autonome Funktion der Roboter besteht die Herausforderung<br />
darin, dass diese nicht nur in kurzen Experimental-<br />
Einsätzen gut funktionieren, sondern langfristig mit möglichst<br />
geringem Installations- <strong>und</strong> Wartungsaufwand operieren können.<br />
Dazu müssen sie unter anderem in der Lage sein, sowohl<br />
die Umgebung als auch die individuellen Nutzererwartungen<br />
<strong>und</strong> -vorlieben selbstständig zu erlernen <strong>und</strong> sich an Veränderungen<br />
anpassen zu können. Wir arbeiten bereits heute an<br />
solchen adaptiven Verfahren.<br />
19 |
UNITITEL<br />
<strong>und</strong> genau hier liegt eine der größten Herausforderungen an<br />
die aktuelle Forschung. Dr. Schröter: „Im öffentlichen Bereich ist<br />
es viel einfacher, Menschen zu erkennen. Dort steht die Person<br />
normalerweise <strong>und</strong> wendet sich bei Interesse dem Roboter zu<br />
<strong>und</strong> ist daher sowohl im Entfernungsprofil eines Laserscanners als<br />
auch im Bild gut zu erkennen. Zu Hause aber muss der Roboter<br />
auch eine Person finden, die im Sessel sitzt oder auch mal auf<br />
der Couch eingeschlafen ist. Hier versagen unsere bisherigen Methoden,<br />
<strong>und</strong> das kann weltweit auch noch niemand in Echtzeit.<br />
Da<strong>für</strong> mussten wir uns neue Ansätze überlegen.“<br />
Und das taten die Ilmenauer Wissenschaftler mit Erfolg: Nun<br />
bringen sie den Robotern bei, typische Aufenthaltsorte <strong>und</strong><br />
deren Ansichten unter verschiedenen Umgebungsbedingungen<br />
zu erkennen <strong>und</strong> durch Farb- <strong>und</strong> Kantenmerkmale zu beschreiben.<br />
„Um später zu bestimmen, ob eine Person sich an einem<br />
bestimmten Platz befindet, wird dessen aktuelle Ansicht einerseits<br />
mit der erwarteten ‚Normalansicht‘ <strong>und</strong> andererseits mit einem<br />
einfachen Modell der Person verglichen“, erläutert Dr. Schröter.<br />
„So ist die Detektion möglich, ohne komplexe <strong>und</strong> flexible 3D-<br />
Formen erkennen zu müssen.“<br />
Die HOROS-Projektgruppe am 12. September zu Gast<br />
im neuen Zusebau der TU Ilmenau.<br />
Schon in fünf Jahren marktreif?<br />
Derzeit befindet sich das EU-Projekt in der letzten Phase, die<br />
Entwicklungen der einzelnen Partner werden zu einem Gesamtsystem<br />
integriert <strong>und</strong> in vorgegebenen Testszenarien von<br />
Nutzern evaluiert. Zunächst werden sowohl der Roboter als auch<br />
die stationären Komponenten in einem Demonstrationshaus in<br />
den Niederlanden installiert <strong>und</strong> in nachgestellten Situationen<br />
ausprobiert <strong>und</strong> bewertet. Es ist aber auch bereits geplant, das<br />
CompanionAble-System ausgewählten Nutzern <strong>für</strong> mehrere Tage<br />
in der eigenen Wohnung zur Verfügung zu stellen, um belastbare<br />
Erkenntnisse über seine Leistungsfähigkeit im „echten“ Leben<br />
zu gewinnen.<br />
In fünf Jahren, so die Forscher, könnten die an der TU Ilmenau<br />
<strong>und</strong> ihren Partnereinrichtungen entwickelten assistiven Technologien<br />
marktreif sein. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des sich zuspitzenden<br />
Pflegnotstands <strong>und</strong> des demografischen Wandels können sie<br />
dann dazu beitragen, die Herausforderungen einer älter werdenden<br />
Gesellschaft erfolgreich zu bewältigen.<br />
| 20 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
Die Sicht aus der Praxis –<br />
ein erster Erfahrungsbericht<br />
Als die Wissenschaftler der TU Ilmenau vor zweieinhalb<br />
Jahren das erste Mal in die AWO Servicewohnanlage „Am<br />
Krämpferufer“ in Erfurt kamen, trafen zwei Welten aufeinander.<br />
Die Forscher hatten einen High-Tech-Roboter<br />
mitgebracht, von dem sie berichteten, dass er später auch<br />
älteren Menschen nützen könne. Um ihn so weiterentwickeln<br />
zu können, dass er auch wirklich auf die Bedürfnisse<br />
der Senioren zugeschnitten ist, benötigten sie aber deren<br />
Unterstützung. Unsere Bewohner nahmen das Ganze ebenso<br />
neugierig wie skeptisch auf. Schließlich erklärten sich alle<br />
bereit, das Vorhaben zu unterstützen.<br />
Schon wenig später begannen die Forscher mit ihren Kameraaufzeichnungen,<br />
speziell <strong>für</strong> den Bewegungsassistenten.<br />
Beim wöchentlichen Seniorensport <strong>und</strong> beim Tischdecken<br />
wurden Mimik <strong>und</strong> Gestik der Senioren erfasst. Die Datensätze<br />
wurden anschließend mit einer speziellen Software<br />
verarbeitet. Einige Monate später folgten Videoaufnahmen<br />
von einzelnen Übungseinheiten. Unbeirrt von der Technik<br />
turnten die Senioren mit Freude <strong>und</strong> ganzem Körpereinsatz.<br />
Gemeinsam erarbeiteten wir Symbole <strong>für</strong> die einzelnen<br />
Übungen. Bezeichnungen wie „Die Sonne“, „Der Hamster“<br />
oder „Das Scheunentor“ wurden erdacht.<br />
Mit dem Einsatz des Roboters in der eigenen Wohnung ab<br />
Februar <strong>2011</strong> begann das Interesse der Senioren an dessen<br />
Weiterentwicklung weiter zu wachsen. Sie freuten sich<br />
über den kleinen Gast <strong>und</strong> das Ausprobieren des Roboters<br />
im eigenen Heim. Sie erfassten seine Funktionalität <strong>und</strong><br />
sahen konkrete Ergebnisse. Am 24. August gründeten sechs<br />
Senioren der Wohnanlage die Projektgruppe „Home Robot<br />
System“, kurz: HOROS. Die Gruppe trifft sich seither mittwochs<br />
regelmäßig im Aufenthaltsraum der AWO mit einem<br />
Projektmitarbeiter der TU Ilmenau. Eine St<strong>und</strong>e lang wird<br />
dann diskutiert, ausprobiert <strong>und</strong> verändert, beispielweise<br />
die Handhabung der Schaltflächen. Berührungsängste mit<br />
dem Roboter haben die Senioren schon lange nicht mehr.<br />
Im Gegenteil: Ihre Mitwirkung an den Forschungsarbeiten<br />
beflügelt sie <strong>und</strong> macht sie stolz.<br />
Wir freuen uns auf eine weitere enge Zusammenarbeit mit<br />
den Informatikern der TU Ilmenau!<br />
Gudrun Schneider, Leiterin der AWO Service<br />
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UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
21 |
Foto: Sebastian Trepesch<br />
UNISTUDIUM<br />
Betreuungs- <strong>und</strong> Beratungsangebot soll Studienabbruch vorbeugen<br />
Universität hilft bei Studienproblemen<br />
Schon vom ersten Tag an werden die<br />
Studierenden der TU Ilmenau bestens<br />
betreut: Studienanfänger/innen werden in<br />
der Erstiwoche von studentischen Tutoren<br />
begrüßt <strong>und</strong> in das Leben an der Universität<br />
eingeführt. Die Tutoren sind Teil des<br />
Betreuungsprogrammes, das der Prorektor<br />
<strong>für</strong> Bildung, Professor Jürgen Petzoldt,<br />
im Jahr 2008 initiiert hat <strong>und</strong> das seither<br />
von den <strong>Fakultät</strong>en umgesetzt wird. Sie<br />
betreuen ihre Gruppe während der ersten<br />
beiden Semester <strong>und</strong> helfen bei den unterschiedlichsten<br />
Problemen. Sie arbeiten<br />
eng mit den Mentoren - Professoren <strong>und</strong><br />
wissenschaftliche Mitarbeiter der <strong>Fakultät</strong>en<br />
- zusammen. Die wiederum leisten<br />
Unterstützung <strong>für</strong> ein zielgerichtetes <strong>und</strong><br />
effektives Studium.<br />
Gesprächsangebot der Universität<br />
Doch trotz der guten Startbedingungen<br />
gibt es Kommilitonen, die nicht so positive<br />
Prüfungsergebnisse erzielen bzw. ihren<br />
Studienplan nicht einhalten. Das veranlasste<br />
die Universität, den Studierenden,<br />
die weniger als 50 Prozent der erforderlichen<br />
Leistungspunkte erreicht hatten, ein<br />
Gesprächsangebot zu unterbreiten, um<br />
gezielt Hilfestellung anbieten zu können.<br />
Ende des Sommersemesters 2010 führte<br />
der Prorektor gemeinsam mit Irene Peter<br />
| 22 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
von der Zentralen Studien- <strong>und</strong> Studierendenberatung<br />
<strong>und</strong> Manja Krümmer aus<br />
dem vom B<strong>und</strong>esbildungsministerium<br />
geförderten Jobstarterprojekt EdAs die<br />
ersten Gruppengespräche durch.<br />
Die Resonanz der Studierenden, Studienprobleme<br />
in der Gruppe anzusprechen,<br />
war allerdings recht gering. Deshalb wurde<br />
in der nächsten R<strong>und</strong>e zu vertraulichen Einzelgesprächen<br />
eingeladen. Ende des Wintersemesters<br />
2010/11 wurden Studierende<br />
des 2. <strong>und</strong> 4. Fachsemesters der <strong>Fakultät</strong>en<br />
<strong>für</strong> Maschinenbau <strong>und</strong><strong>für</strong> <strong>Elektrotechnik</strong><br />
<strong>und</strong> Informationstechnik <strong>und</strong> Ende des<br />
Sommersemesters <strong>2011</strong> der <strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong><br />
Wirtschaftswissenschaften angeschrieben.<br />
„Erfreulicherweise hat r<strong>und</strong> ein Viertel<br />
dieser Studierenden den Termin genutzt,“<br />
so Professor Petzoldt. „Die Erwartungen<br />
reichten dabei von ‚ich bin dankbar <strong>für</strong><br />
den Anstoß‘ über ‚mal sehen, was da auf<br />
mich zukommt‘ bis hin zu ‚ich erhoffe mir<br />
Antworten auf konkrete Fragen‘.“<br />
Umstellung auf das „andere“ Lernen<br />
Die häufigste Erklärung <strong>für</strong> mangelnde<br />
Studienleistungen war, dass sich die Studierenden<br />
erst an das „andere“ Lernen<br />
gewöhnen mussten. Der Prorektor: „Viele<br />
waren von ihren schlechten Prüfungsergebnissen<br />
im 1. Semester völlig überrascht,<br />
da sie sich <strong>für</strong> das Abitur kaum anstrengen<br />
mussten. Zum Ende des 2. Semesters<br />
haben aber die meisten ihren Studienrhythmus<br />
gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> sind dabei, ihre<br />
Leistungen zu verbessern.“<br />
Als weitere häufige Ursache <strong>für</strong> Studienprobleme<br />
ist, dass den Studierenden<br />
teilweise das Verständnis <strong>für</strong> die Notwendigkeit<br />
der Gr<strong>und</strong>lagenfächer fehlt.<br />
Sie wird ihnen oft erst klar, wenn sie den<br />
Zusammenhang zu den späteren studiengangspezifischen<br />
Vertiefungen erkennen.<br />
Trotzdem sind die meisten Studierenden<br />
davon überzeugt, das „richtige Studium<br />
gef<strong>und</strong>en zu haben“ <strong>und</strong> wollen es auch<br />
an der TU Ilmenau beenden. Irene Peter:<br />
„Sie benötigen eine Anlaufphase von<br />
r<strong>und</strong> zwei Semestern, um sich an der TU<br />
Ilmenau richtig einzuleben <strong>und</strong> das ‚Lernen<br />
zu lernen‘.“<br />
Positives Feedback<br />
Die Studierenden schätzten die Gespräche<br />
durchweg als sehr hilfreich an. Sie waren<br />
aufgr<strong>und</strong> der neutralen Ansprechpartner<br />
entspannter zu den Terminen gegangen<br />
<strong>und</strong> haben offen ihre Probleme <strong>und</strong><br />
Sorgen geschildert. „Jeder Studierende<br />
hat etwas Positives aus den Gesprächen<br />
mitgenommen“, fasst Manja Krümmer<br />
zusammen. „Vor allem fühlen sie sich nicht
allein gelassen <strong>und</strong> sehen, dass auch sie<br />
eine Chance bekommen.“<br />
Aufgr<strong>und</strong> der positiven Resonanz will die<br />
TU Ilmenau das Gesprächsangebot auch<br />
in Zukunft aufrechterhalten. Einige Studierende<br />
haben es auch schon mehrfach<br />
genutzt.<br />
In den <strong>Fakultät</strong>en führten die Ergebnisse<br />
des Projekts zu einem verstärkten<br />
Bemühen, die Studierenden frühzeitig<br />
Prüfungsämter<br />
� Beantwortung prüfungstechnischer <strong>und</strong><br />
organisatorischer Fragen<br />
� Beratung zur individuellen Studienplanung<br />
<strong>und</strong> -organisation<br />
zu integrieren <strong>und</strong> ihnen den Bezug zwischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagenwissen <strong>und</strong> späterer<br />
Vertiefung nahe zu bringen. So sollen<br />
zum Beispiel an der <strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> <strong>Elektrotechnik</strong><br />
<strong>und</strong> Informationstechnik die<br />
neuen Bachelor-Studierenden künftig ab<br />
der ersten Studienwoche von einem Fachgebiet<br />
speziell betreut werden.<br />
Im Institut <strong>für</strong> Medien- <strong>und</strong> Kommunikationswissenschaft<br />
übernehmen die Profes-<br />
Zentrale Studien- <strong>und</strong><br />
Studierendenberatung<br />
Studienfachberatung<br />
Informations- <strong>und</strong><br />
Beratungsstellen<br />
<strong>für</strong> Studierende der<br />
TU Ilmenau<br />
� Beauftragte der <strong>Fakultät</strong>en <strong>für</strong> fachspezifische Fragen wie<br />
- Inhalte, Aufbau <strong>und</strong> Schwerpunkt des Studienganges<br />
- Leistungsanforderungen, Leistungsnachweise<br />
- Anerkennung bisher erbrachter Studienleistungen<br />
- individuelle Studienplanung <strong>und</strong> -organisation<br />
� individuelle Beratungen in vertraulicher Atmosphäre<br />
� Fachübergreifende Beratung (von der Studienwahl bis zur<br />
Beendigung des Studiums)<br />
� Spezifische Beratung <strong>für</strong> Ausländer, chronisch kranke <strong>und</strong><br />
behinderte Studierende, Studieren mit Kind<br />
� Psychologische Beratung<br />
� Beratung bei persönlichen <strong>und</strong> sozialen Problemen<br />
� Informationen <strong>und</strong> Beratung zu allen Themen<br />
r<strong>und</strong> ums Studieren aus studentischer Sicht<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
UNISTUDIUM<br />
soren jeweils eine Gruppe von Studienanfängern<br />
<strong>und</strong> pflegen gemeinsam mit ihren<br />
Mitarbeitern den regelmäßigem Kontakt<br />
zu den Studierenden. „An Anlaufstellen<br />
<strong>für</strong> Beratung <strong>und</strong> Hilfe mangelt es also<br />
nicht“, betont der Prorektor. „Sie müssen<br />
von den Studierenden nur genutzt werden,<br />
<strong>und</strong> dazu lade ich hiermit nochmals<br />
herzlich ein.“<br />
Studentensekretariat<br />
� Informationen zu Studienformalitäten<br />
(z. B . Studiengangwechsel, Urlaubssemester,<br />
Stipendien, Langzeitstudiengebühren)<br />
Studierendenrat<br />
23 |
UNISTUDIUM<br />
Die Frage !<br />
Simon Balder, 22 Jahre, Hessen,<br />
Wirtschaftsingenieurwesen (B.A.)<br />
Ich habe mich schon vor zwei Jahren über<br />
die Universität <strong>und</strong> die Studienbedingungen<br />
in Ilmenau informiert. Hinsichtlich der<br />
Studienqualität könnte ich mir keine bessere<br />
Universität vorstellen. Die Gebäude<br />
sind sehr schön, die Bibliothek ist gut ausgestattet<br />
<strong>und</strong> die Lehrmittel, die einem zur<br />
Verfügung gestellt werden, sind auch top.<br />
Außerdem ist die Einstellung der Lehrenden<br />
hier eine völlig andere als anderswo.<br />
So ist die TU Ilmenau nicht bestrebt, die<br />
Studierenden zu exmatrikulieren, sondern<br />
wie der Rektor sagte, auf hohem Niveau<br />
durch das Studium zu bringen.<br />
| 24 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
Die ersten Wochen des Wintersemesters sind geschafft, <strong>und</strong> auch unsere neuen Studierenden<br />
sind inzwischen im Ilmenauer Uni-Alltag angekommen. Ein guter Zeitpunkt, sich<br />
zu erk<strong>und</strong>igen, wie denn ihr erster Eindruck eigentlich war - von der TU, vom Campus, von<br />
der Campusfamilie. UNI war deshalb wieder unterwegs <strong>und</strong> hat sechs „Erstis“ gefragt:<br />
Studienbeginn an der TU Ilmenau:<br />
Agnese Ikse , 21 Jahre, Riga/Lettland,<br />
Media and Communication Science<br />
(M.A.)<br />
Als ich in Ilmenau ankam, spürte ich gleich<br />
den Hauch von Wissenschaft in der Luft.<br />
Ich schätze an der TU besonders, dass alle<br />
Professoren, die ich bisher getroffen habe,<br />
sehr fre<strong>und</strong>lich, offen <strong>und</strong> zugänglich sind.<br />
Gleichzeitig verfügen sie aber auch über<br />
prof<strong>und</strong>e Kenntnisse <strong>und</strong> Erfahrungen im<br />
Bereich der Kommunikationswissenschaft.<br />
Nach den ersten Wochen, die ich nun mit<br />
meinen Kommilitonen verbracht habe,<br />
kann ich sagen, dass sie sehr hilfsbereit<br />
sind. Aber was ich noch nicht verstehe,<br />
warum sie am Ende der Vorlesung auf den<br />
Tisch klopfen, anstatt zu applaudieren.<br />
Aber daran werde ich mich wohl noch<br />
gewöhnen.<br />
Dennis Pütz, 19 Jahre, Nordrhein-<br />
Westfalen, Wirtschaftsinfomatik (B.A.)<br />
Die Universität macht einen sehr fortschrittlichen<br />
Eindruck auf mich. Alles ist sehr<br />
modern <strong>und</strong> top ausgestattet. Besonders<br />
gefallen hat mir auch die Ersti-Woche, weil<br />
sie so abwechslungsreich war. Und man<br />
auf diese Weise gleich zu Anfang des Studiums<br />
eine Menge neuer Leute kennengelernt.<br />
Außerdem war sie super organisiert.<br />
Viel besser als ich erwartet hätte.
Was war Dein erster Eindruck?<br />
Robert Günther, 20 Jahre, Niedersachsen,<br />
Biomedizinische Technik (B.A.)<br />
Die Umgebung von Ilmenau finde ich sehr<br />
schön. Ich war auch schon beim Tag der<br />
offenen Tür da. Schon damals war ich von<br />
der modernen Ausstattung der Universität<br />
begeistert. Auch die zentrale Lage der Universität<br />
<strong>und</strong> dass sich fast alles auf einem<br />
Campus befindet, finde ich super. Bisher<br />
trifft der Spruch „Ilmenau Himmelblau“<br />
ja auch w<strong>und</strong>erbar zu, obwohl ich gehört<br />
habe, dass das nicht immer der Fall sein<br />
soll.<br />
Josephine Rückert, 18 Jahre,<br />
Thüringen, Informatik (B.A.)<br />
Einen ersten Eindruck von der TU Ilmenau<br />
hatte ich mir bereits beim Tag der offenen<br />
Tür im April verschafft. Ich finde es schön,<br />
dass die TU eine eher familiäre Uni ist. Also<br />
nicht so überlaufen ist wie andere Universitäten.<br />
Sie ist modern <strong>und</strong> dazu noch<br />
kinderfre<strong>und</strong>lich, was später durchaus mal<br />
von Interesse <strong>für</strong> mich sein könnte. Die<br />
Ersti-Woche gab mir das Gefühl, dass es<br />
sowohl den Studenten als auch den Mitarbeitern<br />
an der Universität wichtig ist, dass<br />
die Erstsemester sich gut eingewöhnen.<br />
Dies ist eine tolle Motivationsgr<strong>und</strong>lage,<br />
um gute Leistungen zu erbringen. Ich kann<br />
also sagen, dass mein erster Eindruck von<br />
der TU Ilmenau ein wirklich sehr guter war.<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
UNISTUDIUM<br />
Benedikt Neukel, 19 Jahre, Bayern,<br />
Maschinenbau (B.A.)<br />
An das arktische Wetter muss ich mich<br />
noch gewöhnen. Aber auf diese Weise<br />
habe ich die schönen Tage sehr schnell<br />
schätzen gelernt. An der TU hat mich überrascht,<br />
dass man sich häufig auf Englisch<br />
verständigen muss, <strong>und</strong> dass der Männeranteil<br />
doch sehr stark dominiert. Aber nach<br />
dem zweiten Tag habe ich mich in Ilmenau<br />
total wohl gefühlt. Die Ersti-Woche hat<br />
mir dabei sehr weitergeholfen. Man kam<br />
sofort mit anderen Studenten ins Gespräch<br />
<strong>und</strong> wurde mit dem Universitätsgelände<br />
vertraut gemacht. So fand ich mich schnell<br />
zurecht. Großes Lob an die Tutoren, die<br />
viele Fragen beantworteten, bevor sie<br />
gestellt wurden.<br />
25 |<br />
Text: Stefanie Pfannes | Fotos: Chris Liebold
UNISTUDIUM<br />
Leserbrief<br />
Zu Semesterbeginn erreichte die TU Ilmenau ein Brief von den Eltern einer<br />
Studienanfängerin, den UNI im folgenden mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung der<br />
Verfasser auszugsweise veröffentlicht. Viel Spaß beim Lesen!<br />
Straubing, den 9. Oktober <strong>2011</strong><br />
| 26 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
LESERBRIEF<br />
Nach dem „Tag der offenen Tür“ im April, den Vorkursen im September, der „Erstiwoche“ <strong>und</strong> der Feierlichen<br />
Immatrikulation ist unsere Tochter eine begeisterte Ilmenauerin <strong>und</strong> mit Beginn des Wintersemesters eines der<br />
wenigen Mädels im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Hier aus erster Hand einige Stichpunkte, wie die<br />
von Rektor Scharff angesprochenen Marketing-Aktivitäten „an der Front“ bei den Eltern als Mit-Entscheidern<br />
in den alten B<strong>und</strong>esländern ankommen:<br />
1. Sehr positiv:<br />
• Die TU Ilmenau war uns durch Presse-Artikel (wir arbeiten in der Medienbeobachtung) bekannt.<br />
• Der Messestand auf der Abiturmesse in München (November 2010) gab den entscheidenden Anstoß<br />
• Kompetente Infos von Studienberater Reiner M<strong>und</strong> an unsere Tochter. WICHTIG: Herr M<strong>und</strong> ist auch auf der<br />
TU-Webseite zu sehen - das ist bei der Tochter super (!!) angekommen („Mit dem habe ich geredet.“).<br />
• Sehr gut strukturierter <strong>und</strong> moderner Aufbau Ihrer Webseite (vergleichbare Webseiten anderer Universitäten<br />
haben unverkennbaren Behörden-Charakter)<br />
• Sehr gute Verlinkung auf alle TU-relevanten externen Seiten + aktuelle News wie Info zum Tag der offenen Tür<br />
• Tag der offenen Tür war extrem wichtig <strong>für</strong> Entscheidungsfindung. Wir haben ihn als eine gelungene<br />
Demonstration aus Motivation, Kompetenz <strong>und</strong> Seriosität empf<strong>und</strong>en. Respekt! Positiv aufgefallen sind uns<br />
auch Ihre Studenten <strong>und</strong> Mitarbeiter(= Familie), die mit Elan <strong>und</strong> Eifer bei der Sache waren. Fre<strong>und</strong>lich, offen<br />
<strong>und</strong> zuvorkommend. Unsere Tochter war Feuer <strong>und</strong> Flamme. Glauben Sie uns, es gibt Unis, da „schleichen“<br />
die Leute durch die Gänge.<br />
• Weitere Informationsgr<strong>und</strong>lagen waren Aktivitäten im Zeit Campus Magazin (z. B. Kampagne der Thüringer<br />
Unis, Rankings)<br />
2. Benefits, die noch besser herausgehoben werden sollten:<br />
• Campus-Wohnheime: In den 5 bis 15 Minuten, die ein Ilmenauer Student in den Hörsaal braucht, schafft es<br />
ein Münchner Student gerade mal zur nächsten Tram oder in die U-Bahn.<br />
• Ersti-Tutoren-Betreuung: Alle Eltern haben die latente Be<strong>für</strong>chtung, dass die Kinder in der fernen Unistadt<br />
nicht sofort Anschluss finden oder durch falsche Fre<strong>und</strong>e in falsche Bahnen gelenkt werden. Das engagierte<br />
Tutoren-System in Ilmenau ist vorbildlich <strong>und</strong> EXTREM beruhigend <strong>für</strong> die Eltern.<br />
• Uni-Anlage & Uni-Atmosphäre: Der Begriff „Campus“ (= Anlage der Universität) beschreibt das<br />
außergewöhnliche Zusammenspiel aller Einrichtungen (mit Wiesen, Sportzentrum, Teichen, Mensa,<br />
Einkaufsmöglichkeiten, Vereinen usw.) nur unzureichend.<br />
• Das gesamte Uni-Start-Prozedere wie Wohnungssuche, Immatrikulation etc. verläuft sehr entspannt <strong>und</strong><br />
professionell.<br />
3. Ggf. Handlungsbedarf:<br />
• Am Tag der offenen Tür haben einige Eltern die Sauberkeit im Bereich der Müllstationen <strong>und</strong> unter den Büschen<br />
bemängelt. (Wir fanden es eher lebensnah). Der erste Eindruck zählt, den einen störts, den anderen nicht ...<br />
• Evtl. wäre es sinnvoll, künftig bei einer solchen Veranstaltung eine Art „Eltern-Hort“ ins Leben zu rufen.<br />
Dorthin könnten die künftigen Studenten ihre Eltern <strong>für</strong> 1 bis 2 St<strong>und</strong>en abliefern. Und dort könnten sich die<br />
Eltern über die mehr „Eltern-relevanten“ Dinge wie Kosten, Wohnungen, Studentenjobs, Arbeitsplatzaussichten<br />
etc. informieren lassen.<br />
So das war´s. Wir sind überaus froh, dass sich unsere Tochter <strong>für</strong> Ilmenau entschieden hat <strong>und</strong> bei ihnen studiert.<br />
Nochmals Kompliment <strong>für</strong> Ihre Mühen <strong>und</strong> beste Grüße ans Team!<br />
Petra <strong>und</strong> Georg Burger
Foto: Ingo Herzog<br />
Lehrpreis der TU Ilmenau <strong>2011</strong><br />
Zum zweiten Mal hat die TU Ilmenau den<br />
Lehrpreis <strong>für</strong> herausragende Leistungen<br />
von Professoren, Dozenten <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />
Mitarbeitern in der akademischen<br />
Lehre verliehen.<br />
Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro<br />
dotiert <strong>und</strong> wird von der Universität auf<br />
der Basis der Kandidatenvorschläge der<br />
fünf <strong>Fakultät</strong>en vergeben. Die feierliche<br />
Übergabe erfolgte im Rahmen der fei-<br />
Ein Masterstudium der TU Ilmenau soll<br />
gleichermaßen f<strong>und</strong>iertes theoretisches<br />
Fachwissen vermitteln wie auf die berufliche<br />
Praxis vorbereiten. Da trifft es sich<br />
gut, wenn man bereits im Studium ein<br />
praxisrelevantes Zertifikat erwerben kann.<br />
Das ist zum Beispiel im Fach IT-Servicemanagement<br />
möglich, das im Masterstudium<br />
Wirtschaftsinformatik durch das Fachgebiet<br />
Wirtschaftsinformatik <strong>für</strong> Dienstleistungen<br />
unter Leitung von Professor<br />
Volker Nissen angeboten wird. Seit letzten<br />
Sommersemester haben die Studierenden<br />
hier Gelegenheit, das ITIL-Zertifikat abzulegen.<br />
ITIL (Information Technology Infrastructure<br />
Library) gilt heute weltweit als<br />
De-facto-Standard <strong>für</strong> die Umsetzung des<br />
IT-Servicemanagements. Die Sammlung<br />
beinhaltet eine umfassende fachliche Do-<br />
erlichen Immatrikulation am 8. Oktober<br />
<strong>2011</strong> durch den Prorektor <strong>für</strong> Bildung der<br />
TU Ilmenau, Professor Jürgen Petzoldt. Er<br />
würdigte die Preisträger <strong>für</strong> ihre herausragenden<br />
didaktischen Leistungen <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />
ihr Engagement bei der Einführung neuer<br />
Lehrveranstaltungen, der Erprobung neuer<br />
Lehrformen, der Mitarbeit in Gremien,<br />
Ausschüssen <strong>und</strong> Kommissionen oder an<br />
innovativen Lehrprojekten wie ZeitLast.<br />
DIE PREISTRÄGER:<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
UNISTUDIUM<br />
<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> <strong>Elektrotechnik</strong><br />
<strong>und</strong> Informationstechnik<br />
• Professor Matthias Hein<br />
• Dr. Horst Finsterbusch<br />
<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> Informatik <strong>und</strong><br />
Automatisierung<br />
• Professor Winfried Kühnhauser<br />
• Dr. Michael Roßberg<br />
<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> Maschinenbau<br />
• Dr. Tom Ströhla<br />
• Dr. Cornelius Schilling<br />
<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> Mathematik <strong>und</strong><br />
Naturwissenschaften<br />
• Privat-Dozent Dr. Paul Denner<br />
• Dr. Jörg Thierfelder<br />
<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> Wirtschaftswissenschaften<br />
• Professor Rainer Souren<br />
• Dr. Mathias Petsch<br />
Praxis-Zertifikat bereits im Studium<br />
Max Mustermann<br />
kumentation zur Planung, Erbringung <strong>und</strong><br />
Unterstützung von IT-Serviceleistungen.<br />
Mit dem ITIL-Zertfikat können Studierende<br />
der TU Ilmenau ihre Voraussetzungen <strong>für</strong><br />
einen erfolgreichen Berufseinstieg weiter<br />
verbessern. Es soll auch im kommenden<br />
Sommersemester wieder erworben werden<br />
können. In Zusammenarbeit mit der TU<br />
Ilmenau Service GmbH steht das Angebot<br />
auch Studierenden der FH Erfurt offen.<br />
Urk<strong>und</strong>e zum ITIL-Zertifikat<br />
27 |
UNISTUDIUM<br />
Erste CampusApp<br />
Ein Studententeam der TU Ilmenau hat die<br />
erste Ilmenauer CampusApp entwickelt.<br />
Mit dem Programm können Studierende<br />
<strong>für</strong> sie wichtige Informationen auf dem<br />
Smartphone abrufen <strong>und</strong> interaktiv<br />
nutzen. Derzeit sind Informationen zum<br />
Vorlesungsverzeichnis, der Prüfungsämter<br />
<strong>und</strong> der Mensaspeiseplan enthalten. Mit<br />
Hilfe von Google Maps erkennen die Nutzer<br />
die Lage aller Universitätsgebäude <strong>und</strong><br />
finden per Fußgängernavigation leicht an<br />
ihr Ziel. Zusätzlich bietet die App bietet<br />
Möglichkeiten zur Personalisierung, zum<br />
Beispiel, um individuelle Termine anzulegen<br />
<strong>und</strong> zu verwalten.<br />
Für ihre Entwicklung wurden die Ilmenauer<br />
Studenten mit dem zweiten Preis<br />
der FER CHAU-Challenge ausgezeichnet.<br />
Die App steht unter:<br />
www.tu-ilmenau.de/campus-app/<br />
zum download bereit.<br />
| 28 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
Wohnhaussanierung abgeschlossen<br />
Haus P wiedereröffnet<br />
Nach neunmonatiger Sanierung hat das Studentenwerk Thüringen<br />
das Studentenwohnhaus P wieder seiner Bestimmung übergeben.<br />
„Wir freuen uns sehr, dass wir das Haus<br />
pünktlich zum Studienjahresbeginn wieder<br />
eröffnen können“, sagte Studentenwerksgeschäftsführer<br />
Dr. Ralf Schmidt-Röh im<br />
Rahmen der Inbetriebnahme. Zwar sei das<br />
1989 fertiggestellte Haus bei den Studierenden<br />
sehr begehrt gewesen, doch habe<br />
es den heutigen Brandschutzauflagen<br />
nicht mehr genügt, weshalb die Sanierung<br />
notwendig war.<br />
Im Zuge der gr<strong>und</strong>haften Erneuerung sind<br />
auch neue WG-Formen mit großzügig geschnittenen<br />
Einzelzimmern, Wohnküchen<br />
<strong>und</strong> modernen Bädern entstanden. Zwei<br />
Appartements wurden <strong>für</strong> Studierende mit<br />
Behinderungen eingerichtet. Alle Zimmer<br />
haben Internet-, TV- <strong>und</strong> Telefonanschluss.<br />
Fahrräder können in einer neuen Fahrradgarage<br />
abgestellt werden. Für die große<br />
<strong>und</strong> kleine Wäsche stehen Waschmaschinen<br />
<strong>und</strong> Trockner zur Verfügung. Ein<br />
begrüntes Flachdach ersetzt das ehemalige<br />
Walmdach. Dr. Ralf Schmidt dankte allen<br />
an der Planung <strong>und</strong> Durchführung des<br />
Bauprojektes Beteiligten <strong>und</strong> dem Freistaat<br />
Thüringen <strong>für</strong> die Beteiligung an den Kosten<br />
in Höhe von insgesamt 2,24 Millionen<br />
Euro. Allen Mietern wünschte er ein angenehmes<br />
Wohnen im frisch sanierten Haus.<br />
Auch der Rektor, Professor Peter Scharff,<br />
freute sich über die 75 wieder verfügbaren<br />
Wohnplätze: „Wir haben inzwischen mehr<br />
Nichtthüringer als Thüringer Studierende,<br />
<strong>und</strong> ein ausreichendes <strong>und</strong> erschwingliches<br />
Wohnraumangebot gewinnt immer mehr<br />
an Bedeutung.“ Die Politik sei gefordert,<br />
die Thüringer Hochschulstandorte auch in<br />
Zukunft im notwendigen Maße finanziell<br />
zu unterstützen.<br />
Das Studentenwerk Thüringen bewirtschaftet<br />
in Ilmenau gegenwärtig insgesamt<br />
13 Häuser mit 1674 Zimmern.
Passion for Light<br />
Join us!<br />
Licht ist Leben. Und unsere Passion.<br />
Es ist die Faszination Licht, die den weltweit<br />
über 7.800 Mitarbeitern der Zumtobel<br />
Gruppe als Quelle der Inspiration dient.<br />
Die Zumtobel Gruppe gehört mit 22 Produktionsstandorten<br />
auf vier Kontinenten,<br />
sowie Vertriebspräsenz in über 100 Ländern,<br />
zu den international führenden Herstellern<br />
von Leuchten <strong>und</strong> Lichtlösungen, Lichtmanagement<br />
<strong>und</strong> Lichtkomponenten <strong>für</strong><br />
professionelle Anwendungen im Innen- <strong>und</strong><br />
Außenbereich.<br />
Seit Jahrzehnten beruht unser Markterfolg<br />
auf unserer Innovationskompetenz, unseren<br />
starken Marken sowie unserem Verantwortungsbewusstsein<br />
gegenüber der Umwelt<br />
<strong>und</strong> der Gesellschaft. Dieser Markterfolg<br />
bietet den Mitarbeitern vielfältige Karrierechancen<br />
<strong>und</strong> Perspektiven. Ein Erfolg, der<br />
Ausdruck einer persönlichen Leidenschaft<br />
ist – der Passion for Light – hinter der wahre<br />
„Lichtgestalten“ stehen. Menschen wie Sie!<br />
Interessiert? Weitere Informationen finden<br />
Sie auf unserer Website unter:<br />
www.zumtobelgroup.com/de/karriere.htm<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
29 |
Text/Fotos. Petra Herr<br />
UNISTUDIUM<br />
Transnationale Doppelabschlüsse am Beispiel von Peru | Teil 2<br />
Ein Mehrwert <strong>für</strong> die Studierenden<br />
In der letzten Ausgabe stellte UNI Enrique Bances, Marjorie Contreras<br />
<strong>und</strong> Carlos Robles vor - drei Studierende von der Pontificia<br />
Universidad Católica del Peru (PUCP) in Lima, die derzeit ein Jahr<br />
an der TU Ilmenau verbringen. Ihr Ziel: der Doppelabschluss im<br />
Masterstudiengang Werkstoffwissenschaft.<br />
Umgekehrt befinden sich derzeit Christoph Baumer <strong>und</strong> Richard<br />
Bäumer an der Partneruni in Lima, um den Doppelmaster<br />
im Studiengang Werkstoffwissenschaft bzw. Maschinenbau<br />
abzulegen. Teil 2 unseres Beitrages informiert darüber, welche<br />
Unterschiede es in der Ausbildung an den Partnereinrichtungen<br />
gibt <strong>und</strong> welche Möglichkeiten die TU Ilmenau noch anbietet,<br />
einen transnationalen Doppelabschluss zu erlangen.<br />
Studiendauer kann sich unterscheiden<br />
Obwohl die Programme aufeinander abgestimmt sind, kann sich<br />
die Ausbildung im Rahmen eines „Integrierten Internationalen<br />
Studienganges mit Doppelabschluss“ (IISD) an der jeweiligen<br />
Partnerhochschule unterscheiden. So ist beispielsweise das Masterstudium<br />
Maschinenbau in Lima mit vier Semestern ein Semester<br />
länger als in Ilmenau. Zeit, wie der Zielregionenverantwortliche<br />
<strong>für</strong> Lateinamerika der TU Ilmenau, Professor René Theska, betont,<br />
um sich weitere fachspezifische Kenntnisse aneignen zu können.<br />
Für Studenten der Werkstoffwissenschaften wiederum fällt kein<br />
zusätzliches Semester an - ihr Studiengang ist auf ohnehin vier<br />
Semester angelegt. Doch bietet die unterschiedliche Schwerpunktsetzung<br />
der beiden Universitäten auch hier eine insgesamt<br />
breitere fachliche Auswahl - <strong>und</strong> das bei voller gegenseitiger<br />
Anerkennung aller erbrachten Studienleistungen.<br />
Erfahrung <strong>für</strong>‘s Leben<br />
Doch Extra-Semester hin oder her - der Master mit Doppelabschluss<br />
zahlt sich in jedem Fall aus. „Wir wollen den Studenten<br />
Die Ilmenauer Studenten Christoph Baumer, 24 (Steinbach-<br />
Hallenberg) <strong>und</strong> Richard Bäumer, 24 (Gerolzhofen), absolvieren<br />
derzeit ihren Aufenthalt in Lima. Beide wollen<br />
möglichst viel von Peru sehen <strong>und</strong> viele neue Leute kennen<br />
lernen. Auch die fachlichen Vertiefungsmöglichkeiten an<br />
der PUCP waren <strong>für</strong> sie ein großer Anreiz.<br />
| 30 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
einen Mehrwert bieten,“ betont Priv.-Doz. Dr. Bernd Halbedel,<br />
der Kooperationsbeauftragte <strong>für</strong> den Studiengang Werkstoffwissenschaft.<br />
„Auslandserfahrung ist auf dem Arbeitsmarkt<br />
sehr gefragt, <strong>und</strong> wer neben Englisch auch noch eine weitere<br />
wichtige Sprache wie Spanisch gelernt hat, beweist nicht nur Fleiß<br />
<strong>und</strong> Willen, sondern besitzt auch ein Alleinstellungsmerkmal,<br />
das später einmal wichtig werden kann.“ Umgekehrt profitieren<br />
die Studierenden, die nach Ilmenau kommen, vom guten Ruf<br />
der hiesigen Ausbildung <strong>und</strong> ebenfalls ihren Sprachkenntnissen.<br />
„Gerade im Ingenieurbereich gibt es enorm viel Fachliteratur in<br />
Deutsch, da hilft es mir sehr, dass ich sie verstehen kann“, meint<br />
Carlos. Er <strong>und</strong> genauso Enrique <strong>und</strong> Marjorie sind überzeugt, dass<br />
sich der Doppelabschluss auf ihre spätere Laufbahn förderlich<br />
auswirken wird. Und last but not least: Auch sozio-interkulturelle<br />
Kompetenzen sind in einem IISD-Studiengang inbegriffen.<br />
Ein weltweites Angebot<br />
Die Kooperation mit der PUCP ist aber nicht die einzige Möglichkeit,<br />
die die TU Ilmenau in Sachen Doppelabschluss anbietet. Wer<br />
den Doppelmaster <strong>für</strong> Biomedizinische Technik ablegen möchte,<br />
kann dies im Rahmen eines IISD-Programms mit der Universiti Teknologi<br />
Malaysia tun. Am Moskauer Energetischen Institut ist ein<br />
Doppelabschluss sogar in ingesamt sechs Studiengängen möglich,<br />
<strong>und</strong> zum Wintersemester <strong>2011</strong>/12 startete ein Programm <strong>für</strong> den<br />
Studiengang Mechatronik mit der französischen Elite-Universität<br />
<strong>für</strong> Mechanik <strong>und</strong> Mikrotechnik in Besançon. Weitere Partnerschaften<br />
mit Universitäten in China, Großbritannien, Rumänien<br />
<strong>und</strong> wiederum Russland <strong>und</strong> Peru sind im Aufbau.<br />
Für die PUCP stehen die nächsten Kommilitonen schon in den<br />
Startlöchern: Im kommenden Jahr werden die Maschinenbau-Studenten<br />
Anna Regensburg <strong>und</strong> Falk Nagel nach Südamerika reisen.<br />
Auch sie freuen sich schon auf Lima - auf die Auslandserfahrung,<br />
die Erweiterung ihres Fachwissens - <strong>und</strong> das Abenteuer Peru.<br />
Anna Regensburg, 22 (Bad Berka) <strong>und</strong> Falk Nagel, 24 (Berlin),<br />
gehen ab März 2012 <strong>für</strong> ein Jahr nach Lima. Schon<br />
seit etwa eineinhalb Jahren bereiten sie sich auf den<br />
Auslandsaufenthalt vor <strong>und</strong> lernen die Landessprache<br />
Spanisch. An der PUCP wollen sie auch ihre Masterarbeit<br />
anfertigen.
Nobelpreisträgertreffen in Lindau<br />
Ilmenauer Forscher trifft Bill Gates<br />
Zwei junge Wissenschaftler der TU Ilmenau<br />
gehörten in diesem Jahr zu den 560<br />
Nachwuchsforschern, die weltweit <strong>für</strong> die<br />
Teilnahme an der 61. Sitzung der Nobelpreisträger<br />
in Lindau ausgewählt wurden.<br />
Dr. Sukhdeep Singh <strong>und</strong> Dipl.-Ing. Claudia<br />
Lenk vom Institut <strong>für</strong> Chemie <strong>und</strong> Biotechnologie<br />
nutzten die Chance, ihre Forschungsideen<br />
mit 23 Nobelpreisträgern<br />
<strong>und</strong> anderen begeisterten Nachwuchswissenschaftlern<br />
zu diskutieren.<br />
Ehrengast der Eröffnungsfeier war Microsoft-Gründer<br />
Bill Gates. Zu dem anschließend<br />
von Microsoft <strong>und</strong> der Bill &<br />
Melinda Gates Fo<strong>und</strong>ation veranstalteten<br />
Essen wurden 20 Teilnehmer eingeladen.<br />
Zu ihnen gehörte auch Dr. Sukhdeep<br />
Singh, der damit Gelegenheit hatte, den<br />
Microsoft-Gründer persönlich zu treffen.<br />
„International promovieren in Deutschland“<br />
ist der Titel eines Programms,<br />
das der Deutsche Akademische Austauschdienst<br />
mit Mitteln des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
<strong>für</strong> Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />
aufgelegt hat. Die TU Ilmenau konnte<br />
sich im Wettbewerb um die Fördermittel<br />
erfolgreich durchsetzen. Ihr Antrag ge-<br />
hörte zu den 39 Wettbewerbsbeiträgen,<br />
den die Jury aus allen 186 Bewerbungen<br />
ausgewählt hat.<br />
Das Programm soll deutschen <strong>und</strong> ausländischen<br />
Doktoranden bi-nationale<br />
Promotionen ermöglichen. Das Vorhaben<br />
der TU Ilmenau wird im Rahmen der 2.<br />
Programmlinie „Bi-nationale Promotionsnetzwerke“<br />
gefördert. Die Projektleitung<br />
liegt in den Händen von Professor Peter<br />
Husar, Partner der TU Ilmenau sind die<br />
Slowakische Technische Universität (STU)<br />
Bratislava <strong>und</strong> die TU Košice. Mit beiden<br />
Einrichtungen besteht eine langjährige<br />
enge Zusammenarbeit.<br />
Im Rahmen des gemeinsamen Promotionsprojektes<br />
forschen slowakische<br />
Doktoranden zum Thema „Autonome<br />
Mikrosysteme <strong>für</strong> Biosensorik“. Ziel ist die<br />
Entwicklung neuartiger, in den menschli-<br />
chen Körper implantierbarer Biosensoren.<br />
Sie sollen sich autonom aus der körpereigenen<br />
Energie versorgen <strong>und</strong> kontaktlos<br />
untereinander <strong>und</strong> mit einer Zentrale<br />
kommunizieren können.<br />
Das interdisziplinäre Vorhaben erfordert<br />
Forschungsbeiträge aus der Mikro- <strong>und</strong><br />
Nanotechnologie, der biomedizinischen<br />
Technik, der Messtechnik <strong>und</strong> Informatik.<br />
Von Seiten der TU Ilmenau sind die<br />
Fachgebiete Biomedizinische Technik<br />
(Prof. Jens Haueisen), Biosignalverarbei-<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
UNISTUDIUM<br />
Dr. Sukhdeep Singh von der TU Ilmenau (rechts) im Gespräch mit Bill Gates (links)<br />
<strong>und</strong> dem ehemaligen Microsoft-Geschäftsführer in Cambridge, Andrew Herbert.<br />
International promovieren in Ilmenau<br />
tung (Prof. Peter Husar), Elektronische<br />
Messtechnik (Prof. Reiner Thomä) <strong>und</strong><br />
Mikromechanische Systeme (Prof. Martin<br />
Hoffmann) beteiligt. An der TU Košice arbeitet<br />
das Fachgebiet Multimediale Kommunikation<br />
mit, <strong>und</strong> die STU Bratislava ist<br />
mit der <strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> Materialwissenschaft<br />
<strong>und</strong> Technologie in Trnava eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Seit Beginn der Förderung haben drei<br />
slowakische Promovenden Aufenthalte<br />
an der TU Ilmenau absolviert; weitere<br />
fünf sind derzeit vor Ort <strong>und</strong> nochmals<br />
fünf neue Bewerbungen liegen bereits<br />
wieder vor.<br />
Die Zusammenarbeit soll künftig noch<br />
ausgedehnt werden. So hat der DAAD<br />
bereits der Aufnahme der <strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informatik der STU<br />
Bratislava <strong>und</strong> der Žilinská Universität in<br />
Žilina in das Programm zugestimmt.<br />
31 |
UNIFORSCHUNG<br />
Land fördert Forscherguppen, Graduiertenschule <strong>und</strong> Infrastruktur<br />
Forschen auf den Wachstumsfeldern<br />
Das Land Thüringen fördert im Rahmen einer konsequent am Trendatlas 2020 ausgerichteten Innovationspolitik<br />
in großem Umfang Forschungsvorhaben der TU Ilmenau. Die Universität erhielt aus insgesamt drei Richtlinienprogrammen<br />
des Wirtschafts- bzw. Wissenschaftsministeriums Bewilligungen <strong>für</strong> die Einrichtung von sieben<br />
Forschergruppen, einer Graduiertenschule <strong>und</strong> von neuen Anlagen <strong>für</strong> die Forschung.<br />
„Mit diesen Programmen fördert der Freistaat<br />
Vorhaben, die <strong>für</strong> die wirtschaftliche<br />
Entwicklung des Landes von besonderer<br />
Bedeutung sind“, erläutert der Prorektor<br />
<strong>für</strong> Wissenschaft der TU Ilmenau, Professor<br />
Klaus Augsburg. „Die TU Ilmenau, deren<br />
Forschungsfelder sich nahezu vollständig<br />
mit den im Trendatlas definierten elf<br />
Wachstumsfeldern decken, hat sich an den<br />
damit verb<strong>und</strong>enen Wettbewerben um<br />
Fördermittel außerordentlich erfolgreich<br />
beteiligt.“<br />
Höchste Förderung in Thüringen<br />
So vereint die einzige technische Universität<br />
des Landes 45 Prozent des insgesamt<br />
an die Thüringer Hochschulen vergebenen<br />
Fördervolumens aus dem „Richtlinienprogramm<br />
zur Förderung von Personal in<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung“ auf sich. Das<br />
Programm war vom Thüringer Wirtschaftsministerium<br />
gemeinsam mit der Thüringer<br />
Aufbaubank aufgelegt worden. Die TU<br />
Ilmenau erhielt daraus Bewilligungen<br />
von insgesamt 6,3 Millionen Euro <strong>für</strong> die<br />
Einrichtung von sieben Forschergruppen.<br />
„Das ist die höchste Förderung unter allen<br />
Thüringen Hochschulen“, so der Prorektor.<br />
„Von unseren 14 Anträgen wurden sieben<br />
zur Förderung ausgewählt, das ist mehr als<br />
ein Drittel der 18 Vorhaben, die insgesamt<br />
bewilligt wurden.“<br />
Kräftezuwachs <strong>für</strong> die Markenbildung<br />
Mit den zusätzlichen Mitteln will die Universität<br />
insbesondere den Aufbau neuer<br />
Forschungsmarken <strong>und</strong> Applikationszentren<br />
weiter vorantreiben. Professor Augsburg:<br />
„Nach unserer ersten Forschungs-<br />
| 32 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
marke, dem IMN MacroNano ®, sind wir<br />
jetzt dabei, das Thüringer Innovationszentrum<br />
Mobilität ThIMo als Forschungsmarke<br />
im Bereich des Megatrends Green Mobility<br />
zu etablieren. Auf diesem Wachstumsfeld<br />
liegt ein besonderes Gewicht der Innovationspolitik<br />
des Landes.“<br />
Insgesamt können mit den Fördergeldern<br />
mindestens 35 wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
zusätzlich finanziert werden, um die<br />
Wissensbasis der Universität sowohl im<br />
Bereich der Gr<strong>und</strong>lagen- als auch angewandten<br />
Forschung zu erweitern.<br />
Clusterbildung mit der Wirtschaft<br />
Die gewonnenen neuen Erkenntnisse sollen<br />
anschließend in enger Zusammenarbeit mit<br />
Unternehmen in innovative Produkte überführt<br />
werden. „Jede Forschergruppe ist<br />
verpflichtet, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten,<br />
denn ein Hauptanliegen des<br />
Förderprogramms ist, dass sich Thüringer<br />
Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Unternehmen<br />
noch besser miteinander vernetzen“,<br />
betont der Prorektor. „An jedem unserer<br />
sieben Vorhaben sind mindestens fünf<br />
Unternehmen beteiligt, zusammen also<br />
über 35 Firmen.“<br />
Fokus Energie <strong>und</strong> Mikro- <strong>und</strong> Nanotechnologien<br />
„Richtungsweisend“ trifft auch auf die<br />
Zielsetzung der Richtlinienprogramme des<br />
Thüringer Wissenschaftsministeriums zu.<br />
Die TU Ilmenau hatte insgesamt sieben<br />
Anträge erarbeitet <strong>und</strong> in priorisierter Reihenfolge<br />
eingereicht. Professor Augsburg:<br />
„Der Fokus richtete sich auf die Bereiche<br />
Energie <strong>und</strong> Mikro- <strong>und</strong> Nanotechnologi-<br />
en. Wir freuen uns sehr, dass davon drei<br />
Vorhaben wurden bewilligt wurden <strong>und</strong><br />
noch ein viertes folgen soll.“<br />
Graduiertenschule PhotoGrad<br />
Insgesamt 2,2 Millionen Euro investiert das<br />
Land in diese Vorhaben, darunter die Graduiertenschule<br />
„PhotoGrad“. Sie soll die in<br />
Thüringen <strong>und</strong> darüber hinaus bestehende<br />
akademische Ausbildung auf dem Gebiet<br />
der regenerativen Energien durch eine Doktorandenausbildung<br />
ergänzen <strong>und</strong> einen<br />
weiteren Beitrag zur Gewinnung von Fachkräften<br />
<strong>und</strong> Nachwuchsforschern <strong>für</strong> dieses<br />
Zukunftsfeld leisten. Bereits im August war<br />
das Forschungs- <strong>und</strong> Ausbildungsgebiet<br />
durch die Besetzung der Stiftungsprofessur<br />
Photovoltaik verstärkt worden.<br />
Infrastruktur <strong>für</strong> die Forschung<br />
Der ebenfalls im Rahmen der Richtlinienförderung<br />
bewilligte 2. Bauabschnitt <strong>für</strong><br />
das Forschungskraftwerk Regenerative<br />
Energiesysteme (OPAL) auf dem Campus<br />
soll die Entwicklung des Energie-Schwerpunktes<br />
nun zusätzlich weiter befördern.<br />
Das gleiche gilt <strong>für</strong> den Schwerpunkt<br />
Mi-kro- <strong>und</strong> Nanotechnologien. Die <strong>für</strong><br />
diesen Bereich geförderte neue Siliziumtiefenätzanlage<br />
wird die Forschungsausstattung<br />
am IMN Macro-Nano ® weiter<br />
verbessern.<br />
Alle Neubewilligungen zusammen genommen<br />
überstreichen fünf der sechs<br />
Forschungscluster der TU Ilmenau. „Das<br />
zeigt“, so Professor Augsburg, „dass die<br />
TU Ilmenau sowohl aus wissenschaftlicher<br />
als auch aus wirtschaftspolitischer Sicht<br />
die richtigen Schwerpunkte gesetzt hat.“
Förderprojekte der TU Ilmenau<br />
Richtlinienprogramm zur Förderung von Personal in Forschung <strong>und</strong><br />
Entwicklung<br />
ThIMo-Forschergruppe:<br />
MESA - Methodische Entwicklung<br />
energieeffizienz-steigernder <strong>und</strong><br />
schadstoffminimierender Abgassysteme<br />
<strong>und</strong> ihrer Komponenten<br />
ThIMo-Forschergruppe:<br />
eMOBIL - Elektromobilität - dezentrale<br />
elektrischmotorische Antriebssysteme<br />
ThIMo-Forschergruppe:<br />
PORT - Powertrain-radio-train<br />
ThIMo-Forschergruppe:<br />
SILVER-MOBILITY-Nahfeld-Mobilitätskonzepte<br />
<strong>für</strong> die Altersgruppe 50+<br />
ThIMo-Forschergruppe:<br />
Kunststoffbasierte Leichtbauverb<strong>und</strong>e<br />
<strong>für</strong> Fahrzeuge<br />
Forschergruppe:<br />
EnSys - Hochleistungselektronik <strong>für</strong><br />
nachhaltige Energieversorgung<br />
Forschergruppe:<br />
SERROGA - Servicerobotik <strong>für</strong> die<br />
Ges<strong>und</strong>heitsassistenz<br />
Projektleitung: Prof. Klaus<br />
Augsburg, Fachgebiet<br />
Kraftfahrzeugtechnik<br />
Projektleitung: Prof. Tobias<br />
Reimann, Fachgebiet<br />
Industrieelektronik<br />
Projektleitung: Prof.<br />
Matthias Hein, Fachgebiet<br />
Hochfrequenz- <strong>und</strong><br />
Mikrowellentechnik<br />
Projektleitung: Prof.<br />
Hartmut Witte, Fachgebiet<br />
Biomechatronik<br />
Projektleitung: Prof.<br />
Michael Koch, Fachgebiet<br />
Kunststofftechnik<br />
Projektleitung: Prof. Tobias<br />
Reimann, Fachgebiet<br />
Industrieelektronik<br />
Projektleitung: Prof. Horst-<br />
Michael Groß, Fachgebiet<br />
Neuroinformatik <strong>und</strong> Kognitive<br />
Robotik<br />
1.000.000 Euro<br />
1.000.000 Euro<br />
1.000.000 Euro<br />
1.000.000 Euro<br />
800.000 Euro<br />
750.000 Euro<br />
750.000 Euro<br />
Richtlinienprogramm zur Förderung der Durchführung <strong>und</strong> Veröffentlichung<br />
von Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsvorhaben<br />
PhotoGrad: Thüringer Landes-<br />
graduiertenschule <strong>für</strong> Photovoltaik<br />
„Von der Zelle bis zum System“<br />
Projektleitung:<br />
Prof. Gerhard Gobsch,<br />
Fachgebiet Experimental-<br />
physik I<br />
Partner: Solarvalley Mitteldeutschland<br />
e.V., CiS GmbH<br />
Erfurt<br />
900.000 Euro<br />
Richtlinienprogramm zur Förderung der Infrastruktur in Forschung <strong>und</strong><br />
Entwicklung<br />
OPAL - Systemplattform<br />
zur erzeugungs- <strong>und</strong><br />
verbrauchsangepassten<br />
Energieversorgung<br />
Siliziumtiefenätzanlage<br />
Projektleitung: Prof. Tobias<br />
Reimann, Fachgebiet<br />
Industrieelektronik<br />
Projektleitung: Prof. Martin<br />
Hoffmann, Fachgebiet<br />
Mikromechanische Systeme,<br />
Prof. Ivo Rangelow, Fachgebiet<br />
Mikro- <strong>und</strong> nanoelektronische<br />
Systeme<br />
396.000 Euro<br />
852.000 Euro<br />
Fotos: ari<br />
UNIFORSCHUNG<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
33 |
Fotos: Franhofer IIS/TU Ilmenau<br />
UNIFORSCHUNG<br />
Modernste Infrastruktur<br />
<strong>für</strong> die Satellitenkommunikation<br />
Mit einem neuen Laborgebäude<br />
auf der Versuchsanlage „Am Vogelherd“<br />
hat das Fraunhofer-Institut<br />
<strong>für</strong> Integrierte Schaltungen IIS<br />
einen weiteren Meilenstein seiner<br />
Aktivitäten am Standort Ilmenau<br />
gesetzt. Die neue Einrichtung eröffnet<br />
weltweit einzigartige Testmöglichkeiten<br />
auf dem Gebiet der<br />
Satellitenkommunikation.<br />
| 34 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
Mit dem neuen Laborgebäude erweitert<br />
das Fraunhofer IIS die Forschungsplattform,<br />
auf der die Projektgruppe „Drahtlose<br />
Verteilsysteme/Digitaler R<strong>und</strong>funk“<br />
(DVT) <strong>und</strong> die TU Ilmenau gemeinsam<br />
arbeiten. Erprobt <strong>und</strong> optimiert werden<br />
unter anderem mobile Satellitenkommunikationssysteme,<br />
die z. B. bei Rettungseinsätzen<br />
in Krisenfällen benötigt werden.<br />
Herzstück des neuen Bauwerks ist eine<br />
auf dem Dach befindliche Messkabine.<br />
Zusammen mit dem 50 Meter hohen<br />
Antennenturm ermöglicht sie realitätsnahe<br />
Tests von mobilen Satellitenendgeräten wie<br />
Radios, Mobiltelefone oder Navigationsgeräte.<br />
Auf dem Turm können hierzu die<br />
Funktionen eines Kommunikationssatelliten<br />
nachgebildet werden, während sich die zu<br />
testenden Geräte in der Messkabine (Foto<br />
oben) auf einem so genannten Motion<br />
Emulator dreidimensional bewegen lassen.<br />
„Mit dem Laborneubau werden die exzellenten<br />
Bedingungen <strong>für</strong> die Zusammenarbeit<br />
mit der TU Ilmenau weiter verbessert“,<br />
„Mit dem Laborneubau<br />
werden die exzellenten<br />
Bedingungen <strong>für</strong> die<br />
Zusammenarbeit mit der TU<br />
Ilmenau weiter verbessert.“<br />
Professor Albert Heuberger,<br />
Leiter Fraunhofer IIS
© Malena <strong>und</strong> Philipp K - Fotolia.com<br />
so der Leiter des Fraunhofer IIS, Professor<br />
Albert Heuberger. Auch Rektor Professor<br />
Peter Scharff lobte die enge Kooperation.<br />
Sie wirke sich sehr vorteilhaft auf die wissenschaftliche<br />
Profilierung der TU Ilmenau<br />
in Forschung <strong>und</strong> Lehre aus.<br />
2008 hatte das Fraunhofer IIS die Projektgruppe<br />
DVT eingerichtet, die vom Land<br />
Thüringen mit 2,3 Mio. Euro gefördert<br />
wird. Im Fokus steht die satellitengestützte<br />
<strong>und</strong> terrestrische R<strong>und</strong>funkübertragung.<br />
Die Testanlage am Vogelherd ist Teil des<br />
Forschungsvorhabens „Mobile Satellitenkommunikation<br />
im Ka-Band - MoSaKa“,<br />
das vom Deutschen Zentrum <strong>für</strong> Luft- <strong>und</strong><br />
Raumfahrt mit 5,6 Mio. Euro gefördert<br />
wird. Neben der DVT-Projektgruppe <strong>und</strong><br />
der TU wird die Anlage auch vom benachbarten<br />
Fraunhofer Anwendungszentrum<br />
Systemtechnik betrieben. Zudem arbeiten<br />
die Partner bereits am Aufbau einer weiteren<br />
Forschungsplattform, mit der dann<br />
neue mobile Funkanwendungen getestet<br />
werden sollen.<br />
Zur Einweihung des Laborneubaus<br />
konnten Fraunhofer-<br />
Vorstand Professor Ulrich<br />
Buller (l.) <strong>und</strong> der Leiter des<br />
Fraunhofer IIS, Professor<br />
Albert Heuberger (r.), auch<br />
den Thüringer Wissenschaftminister<br />
Christoph Matschie<br />
begrüßen.<br />
Herzstück des Neubaus ist<br />
die auf dem Dach befindliche<br />
Messkabine.<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
35 |
Foto: Manuel Neunkirchen<br />
UNIFORSCHUNG<br />
Neues aus der Gründerszene<br />
Ideen nach vorn bringen!<br />
Anfang des Jahres war „auftakt. Das Gründerforum Ilmenau“ durchgestartet.<br />
Inzwischen gab es viele Aktivitäten.<br />
Im Juli fand die erste auftakt.Rallye statt.<br />
Fünf Unternehmen aus den Bereichen<br />
Medien, Technik <strong>und</strong> Wirtschaft öffneten<br />
ihre Pforten <strong>und</strong> gaben den r<strong>und</strong> 30<br />
Rallyeteilnehmern Einblick in ihre Gründungserfahrungen.<br />
Ein voller Erfolg! Denn<br />
im Vordergr<strong>und</strong> stand der Austausch über<br />
den Gründungsprozess an sich - nicht<br />
trocken, langweilig <strong>und</strong> frontal, nein, es<br />
wurde diskutiert, gelacht <strong>und</strong> gedacht.<br />
Die fünf Teams knobelten sich von Aufgaben<br />
wie einen „Patent-Lückentext“ (Foto)<br />
über das Simulieren eines Pitches bis zum<br />
„Wer-wird-Millionär-<strong>für</strong>-Gründer“ quer<br />
durch alle teilnehmenden Start-Ups. Die<br />
Gewinner erhielten einen Gutschein <strong>für</strong><br />
die Teilnahme an der nächsten Ferienakademie<br />
zum Gründungsmanagement<br />
des Gründer- <strong>und</strong> InnovationsCampus<br />
Jena-Weimar. Das Fazit: Es liegt mehr<br />
Ausgründung: fayteq GmbH<br />
Das als Ausgründung aus der TU Ilmenau<br />
von Prof. Wolfgang Broll, Jan Herling <strong>und</strong><br />
André Münnich gegründete Unternehmen<br />
bietet zum Beispiel Möglichkeiten, mittels<br />
Diminished Reality in Echtzeit Elemente<br />
aus Live-Videos zu entfernen oder zu modifizieren:<br />
Informationen: www.fayteq.de<br />
Gründer-Ranking: Gute Noten<br />
Die TU Ilmenau hat im Ranking <strong>2011</strong><br />
„Vom Studenten zum Unternehmer“ gut<br />
abgeschnitten. Bewertet wurden u.a.<br />
Ausbildung, Rahmenbedingungen <strong>und</strong><br />
| 36 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
Gründergeist in der Ilmenauer Luft, als<br />
bisher zu spüren war.<br />
Nach einer kurzen Sommerverschnaufpause<br />
setzte die Initiative ihr bereits erfolgreich<br />
durchgeführtes Format auftakt.Café fort.<br />
Einmal monatlich können unternehmerisch<br />
Interessierte das auftakt.Team kennen<br />
lernen, sich mit anderen Gründern<br />
austauschen <strong>und</strong> vielleicht <strong>für</strong> ihre Idee<br />
den passenden Teampartner finden. Die<br />
lockeren, im bc-studentencafé stattfindenden<br />
Treffen stehen stets unter einem<br />
Motto. So ging es z. B. im September<br />
um Social Media <strong>für</strong> Unternehmen; im<br />
Oktober standen die Lehrangebote der<br />
TU Ilmenau r<strong>und</strong> um das Thema Gründen<br />
im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Den Herbst ließ auftakt. in zweierlei<br />
Hinsicht fulminant ausklingen. Am 26.<br />
Oktober fand der zweite VC-Campus<br />
unter dem Motto „Incubating Innovative<br />
Initiatives“ statt. Zahlreiche Vertreter aus<br />
Politik, Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft sowie<br />
Kapitalgeber aus dem In- <strong>und</strong> Ausland trafen<br />
auf hoch motivierte Gründer aus ganz<br />
Deutschland. Die Veranstaltung wurde von<br />
der Rapid Venture Accounting GmbH <strong>und</strong><br />
auftakt. gemeinschaftlich durchgeführt.<br />
Vom 14. bis 20. November fand die<br />
Ausgründungsaktivitäten in den Jahren<br />
2009 bis 2010. Besonders positiv hervorgehoben<br />
wurde die Verbesserung bei<br />
der außercurricularen Qualifizierung <strong>und</strong><br />
Betreuung. Bemängelt wurde die Angebotsfragmentierung,<br />
der aber inzwischen<br />
durch auftakt. entgegengewirkt wird.<br />
EXIST: Forschungstransfer-Projekt<br />
Von der Expertenjury des B<strong>und</strong>esprogramms<br />
EXIST wurde das Gründungsprojekt<br />
„Lorentzkraft-Anemometer - die<br />
Wasseruhr der Gießereiindustrie“ unter<br />
Leitung von Dr. Rico Klein zur Förderung<br />
Gründerwoche Deutschland statt. Dank<br />
des auftakt.-Engagements gab es auch<br />
Veranstaltungen an der TU Ilmenau. So<br />
wurden an zwei Tagen Lehrveranstaltungen<br />
mit gründerspezifischen Thematiken<br />
<strong>für</strong> Studierende <strong>und</strong> Gründungsinteressierte<br />
angeboten. Beim auftakt.Café<br />
wurde in der Gründerwoche zum Thema<br />
GbR-Gründung diskutiert.<br />
Doch auftakt. kümmert sich nicht nur um<br />
die Durchführung von Veranstaltungen.<br />
Gerade in der Kernaufgabe konnte auftakt.<br />
bereits nach kurzer Zeit <strong>für</strong> Erfolge sorgen:<br />
Bereits 13 potenzielle Gründer konnte die<br />
Initiative in die Gründerberatung vermitteln.<br />
Es geht voran in Ilmenau in Sachen<br />
Gründung.<br />
Wer auftakt. kennen lernen möchte, kann<br />
einfach einmal bei einem nächsten auftakt.<br />
Café vorbei schauen. Die nächsten Termine<br />
sind der 26.1., 23.2. <strong>und</strong> 22.3. jeweils<br />
15.00 Uhr im bc-studentencafé.<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Termine unter:<br />
http://www.auftakt.org Britta Gossel<br />
+++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++<br />
empfohlen. Das Vorhaben im Umfang von<br />
einer halben Million Euro in der ersten<br />
Förderphase setzt auf Ergebnissen eines<br />
am Fachgebiet Thermo- <strong>und</strong> Magnetofluiddynamik<br />
durchgeführten ForMaT-<br />
Projektes auf.<br />
Forschung: Konferenzbeiträge zu<br />
Entrepreneurship<br />
Das Fachgebiet Medienmanagement mit<br />
Prof. Andreas Will, Britta Gossel <strong>und</strong> Dennis<br />
Brüntje war <strong>2011</strong> u.a. auf fünf nationalen<br />
<strong>und</strong> internationalen Konferenzen mit<br />
Beiträgen zum Entrepreneurship vertreten.
Im mitteldeutschen Chemiedreieck gelegen, sind wir der<br />
erste Ansprechpartner <strong>für</strong> die Ansiedlung <strong>und</strong> Förderung<br />
technologieorientierter Unternehmen, vor allem <strong>für</strong> Existenzgründer.<br />
Unsere Büro-, Labor- <strong>und</strong> Technikabereiche bieten den höchsten<br />
Standard <strong>für</strong> start-up‘s aus ganz Deutschland auf den Gebieten:<br />
� ��Synthese von Fein- <strong>und</strong> Spezialchemikalien<br />
� ��Technische <strong>und</strong> analytische Dienstleistungen<br />
� ��Neue Materialien, nachwachsende Rohstoffe<br />
��Photovoltaik<br />
� ��Beschichtung, Schichtbildung, Kunststoffe<br />
� ��Regionale Forschungs- <strong>und</strong> Bildungskompetenz<br />
. . . . . . . . . . . .<br />
Sie gründen Ihr Unternehmen, den Rest besorgt die TGZ Bitterfeld-Wolfen GmbH!<br />
Technologie- <strong>und</strong> Gründerzentrum Bitterfeld-Wolfen GmbH<br />
Highchem-Werkstatt <strong>für</strong> Innovationen<br />
TGZ – Technologie- <strong>und</strong> Gründerzentrum Bitterfeld-Wolfen GmbH | ChemiePark Bitterfeld-Wolfen, Areal A<br />
OT Wolfen, Andresenstraße 1 a | Bitterfeld-Wolfen | Geschäftsführer: Kurt Lausch<br />
Telefon: 03494/638300 | Fax: 03494/638302 | E-Mail: info@tgz-chemie.de | Internet: www.tgz-chemie.de<br />
Die Technologie- <strong>und</strong> Gründerzentrum Bitterfeld-Wolfen GmbH (TGZ) ist ein kommunales Unternehmen. Ihre Aufgabe ist es, Unterstützung bei der Gründung,<br />
Ansiedlung <strong>und</strong> Entwicklung von Unternehmen (Start-up´s) zu geben, welche vorzugsweise auf folgenden Geschäftsfeldern agieren:<br />
• Synthese von Fein- <strong>und</strong> Spezialchemikalien • Photovoltaik<br />
• Technische <strong>und</strong> analytische Dienstleistungen • Beschichtung, Schichtbildung, Kunststoffe<br />
• Neue Materialien, nachwachsende Rohstoffe<br />
Komplettes Dienstleistungsangebot<br />
Als Zentrum <strong>für</strong> Existenzgründer stellt das TGZ seinen Mietern ein ganzheitliches, auf Technologieunternehmen zugeschnittenes, Beratungsangebot bereit.<br />
Das betrifft sowohl die Hilfe bei der Existenzgründung, bei der Beantragung, Inanspruchnahme <strong>und</strong> Abrechnung von Fördermitteln <strong>und</strong> die zielführende<br />
Nutzung von Förderprogrammen. Weiterhin wird Unterstützung in Sachen Marktarbeit, vornehmlich hinsichtlich Marketing <strong>und</strong> Akquisition, gewährt.<br />
Das TGZ stellt auch seine vielfältigen Kontakte zu Netzwerken, Kooperationspartnern, Unternehmen sowie Universitäten <strong>und</strong> Hochschulen zur Verfügung.<br />
Modern ausgerüstet<br />
Das Technologie- <strong>und</strong> Gründerzentrum besitzt 4.350 Quadratmeter <strong>für</strong> Technika <strong>und</strong> 1.460 Quadratmeter <strong>für</strong> den Laborbereich, der <strong>für</strong> präparative Arbeiten<br />
eingerichtet ist, mit unterschiedlichem räumlichen Zuschnitt. Dazu gehören Arbeitsplätze mit Abzügen, Labortische <strong>und</strong> die üblichen Ver- <strong>und</strong><br />
Entsorgungen. Alle <strong>für</strong> den üblichen Betrieb einer chemischen Produktion im kleinen Maßstab notwendigen Medien <strong>und</strong> die weitere Infrastruktur (Chemikalienlager,<br />
Umkleide- <strong>und</strong> Aufenthaltsräume, u.a.m.) sind vorhanden. Deren Einrichtung entspricht dem heutigen Standard.<br />
Zudem wird im TGZ eine wissenschaftliche Bibliothek mit einem breit gefächerten Angebot betrieben.<br />
Stärkung der regionalen Kompetenz<br />
In unmittelbarer Nähe des TGZ hat sich in den letzten Jahren das weltweit größte Zentrum der Solarindustrie – Solar Valley Thalheim – entwickelt. Das<br />
TGZ sieht sich hierbei als Moderator <strong>und</strong> Begleiter des Fortschritts der hiesigen PV-Industrie. So findet aller zwei Jahre das internationale Photovoltaik-<br />
Symposium, organisiert vom TGZ, statt. Das Symposium hat die neuesten Trends <strong>und</strong> wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Photovoltaik<br />
zum Inhalt. Die nächste Veranstaltung dieser Art, zu der wieder 250 Teilnehmer erwartet werden, ist <strong>für</strong> die zweite Jahreshälfte <strong>2011</strong> geplant.<br />
Nachwuchsförderung als Zukunftsinvestition<br />
Seit einigen Jahren wird im TGZ ein Schülerlabor betrieben. Im ganzen Klassenverband, nach dem Unterricht in Arbeitsgemeinschaften oder in den Ferien<br />
können Kinder <strong>und</strong> Jugendliche praxisbezogen ihre Chemiekenntnisse vertiefen. Gearbeitet wird unter der Anleitung von erfahrenen Chemikern <strong>und</strong><br />
Laboranten. Das Ziel dieser Einrichtung, die von vielen Chemiefirmen der Region unterstützt wird, ist es, den Nachwuchs <strong>für</strong> die Naturwissenschaften zu<br />
begeistern. Dies ist auch ein Beitrag da<strong>für</strong>, dem viel diskutierten Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken.<br />
Kontakt<br />
TGZ – Technologie- <strong>und</strong> Gründerzentrum Bitterfeld-Wolfen GmbH � ChemiePark Bitterfeld-Wolfen, Areal A � OT Wolfen � Andresenstraße 1a � 06766<br />
Bitterfeld-Wolfen � Telefon: 03494/638300 � Fax: 03494/638302 � E-Mail: info@tgz-chemie.de � Internet: www.tgz-chemie.de � Geschäftsführer: Kurt<br />
Lausch � Berater: Prof. Dr. Egon Fanghänel, Prof. Dr. Horst Henning<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
37 |
UNIFORSCHUNG<br />
10 Jahre „Ilmenauer Fass“<br />
Seit 50 Jahren bestehen auf dem Gebiet<br />
der Graphentheorie, einer Spezialdisziplin<br />
der diskreten Mathematik, schon Kontakte<br />
zwischen der TU Ilmenau <strong>und</strong> der Pavol Jozef<br />
Šafárik Universität in Košice, Slowakei.<br />
1991 wurde diese Zusammenarbeit durch<br />
einen Vertrag zwischen den Rektoren<br />
beider Einrichtungen weiter gefestigt, <strong>und</strong><br />
1992 gründeten Prof. Jochen Harant <strong>und</strong><br />
Prof. Hansjoachim Walther aus Ilmenau<br />
zusammen mit Prof. Stanislav Jendrol aus<br />
Košice die gemeinsame Tagungsreihe „Cycles<br />
and Colourings“.<br />
Die erste Tagung fand im Nationalpark<br />
Slowakisches Paradies statt, <strong>und</strong> 19 weitere<br />
Veranstaltungen folgten an verschiedenen<br />
slowakischen Orten in der Hohen Tatra.<br />
| 38 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
JUBILÄEN<br />
2001 gelang es einer Gruppe von Wissenschaftlern um Professor André Thess, ein weltweit einmaliges<br />
Großexperiment nach Ilmenau zu holen: Das „Ilmenauer Fass“. Am 6. Oktober <strong>2011</strong> feierte das Institut <strong>für</strong><br />
Thermo- <strong>und</strong> Fluiddynamik das zehnjährige Bestehen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft <strong>und</strong><br />
dem Land Thüringen geförderten Großexperiments an seinem Standort im Ilmenauer Schortetal.<br />
Mit Hilfe des Konvektionsexperimentes<br />
werden vor dem Szenario des rasant<br />
fortschreitenden Klimawandels in der<br />
Zukunft präzisere Wettervorhersagen<br />
<strong>und</strong> Klimamodelle möglich sein. Noch<br />
wissen Forscher zu wenig über turbulente<br />
Strömungen, die den Wärme- <strong>und</strong> Schadstofftransport<br />
in der Atmosphäre <strong>und</strong> in<br />
den Ozeanen kontrollieren.<br />
Das Ilmenauer Fass gewährt faszinierende<br />
Einblicke in die weitgehend unerforschte<br />
Feinstruktur turbulenter Strömungen. In<br />
dem acht Mal siebeneinhalb Meter großen<br />
Fass wird zwischen einer Heizplatte <strong>und</strong><br />
einer frei hängenden Kühlplatte Luft in<br />
turbulente Bewegung versetzt, ähnlich wie<br />
Wasser in einem Kochtopf. Die großen Abmessungen<br />
<strong>und</strong> hochpräzise Messungen<br />
mit modernsten Laserverfahren <strong>und</strong> neu<br />
entwickelten Miniaturströmungssensoren<br />
machen es möglich, selbst kleinste Wirbel<br />
millimetergenau auszumessen. So hilft der<br />
„Sturm im Wasserglas“ den Wissenschaftlern,<br />
die Umwelt besser zu verstehen <strong>und</strong><br />
den Meteorologen <strong>und</strong> Klimaforschern<br />
künftig präzisere Daten <strong>für</strong> ihre Vorhersagen<br />
an die Hand zu geben.<br />
Seit seiner Inbetriebnahme hat sich das<br />
Ilmenauer Fass zu einem weltweit aner-<br />
Das Großexperiment „Ilmenauer Fass“.<br />
kannten Zentrum <strong>für</strong> thermische Konvektion<br />
<strong>und</strong> Turbulenzforschung entwickelt. Es<br />
wurde als eines von sechs Leitexperimenten<br />
in die Europäische Forschungsinfrastruktur<br />
„European High Performance Infrastructures<br />
in Turbulence“ aufgenommen. „In der<br />
wissenschaftlichen Community der Turbu-<br />
20 Jahre Tagung „Cycles and Colourings“<br />
Die Jubiläumstagung vom 4. bis 9. September<br />
<strong>2011</strong> wurde in Nový Smokovec<br />
ausgerichtet.<br />
Mittlerweile hat sich die Veranstaltungsreihe<br />
zu einer der wichtigsten Konferenzen<br />
auf dem Gebiet der Diskreten Mathematik<br />
lenzforschung“, so Institutsleiter Professor<br />
Jörg Schumacher, „ist das Ilmenauer Fass<br />
heute weltweit nicht nur bekannt, sondern<br />
in höchstem Maße anerkannt.“<br />
Um die Forschungsarbeiten noch besser<br />
koordinieren zu können, wurde 2008 eine<br />
eigenständige Arbeitsgruppe „Ilmenauer<br />
Fass“ am von Professor Thess geleiteten<br />
Fachgebiet Thermo- <strong>und</strong> Magnetofluiddynamik<br />
eingerichtet. Die Leitung der<br />
Gruppe übernahm Dr. Ronald du Puits,<br />
der seither die Arbeiten erfolgreich weiter<br />
vorantreibt. Zur Zeit sind am Institut<br />
fünfzehn Wissenschaftler <strong>und</strong> Techniker<br />
mit Forschungarbeiten zur thermischen<br />
Konvektion befasst, davon zehn Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> Studierende direkt am Ilmenauer<br />
Fass. In mehreren Projekten <strong>und</strong> in interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit mit Partnern<br />
weiterer Universitäten <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />
stießen die Ilmenauer Wissenschaftler<br />
dabei auch in neue Gebiete<br />
wie die Erforschung von Grenzschichten<br />
an umströmten Körpern <strong>und</strong> von Innenraumströmungen<br />
vor. Die Arbeiten sollen<br />
beispielsweise zur Minimierung des Luftwiderstandes<br />
von Transportmitteln <strong>und</strong><br />
<strong>für</strong> ein besseres Raumklima in Zugabteilen<br />
oder Flugzeugkabinen beitragen.<br />
Europas entwickelt. Mehr als 300 renommierte<br />
Graphentheoretiker aus aller Welt<br />
nahmen im Verlauf der vergangenen 20<br />
Jahre an der Tagungsreihe teil. Die internationalen<br />
wissenschaftlichen Kontakte der<br />
Diskreten Mathematiker der TU Ilmenau<br />
zu führenden internationalen Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> die in Ilmenau ansässigen graphentheoretischen<br />
Forschungsrichtungen<br />
haben sich dank der Konferenz „Cycles and<br />
Colourings“ enorm entwickelt.<br />
Das Foto zeigt die Organisatoren der Jubiläumstagung<br />
<strong>2011</strong> Prof. Jendrol (l.) <strong>und</strong><br />
Prof. Harant (Mitte) mit Prof. Zsolt Tuza aus<br />
Ungarn, einen der diesjährigen Hauptredner<br />
<strong>und</strong> zugleich wenigen Wissenschaftler,<br />
die an allen 20 Tagungen teilnahmen.
Ein goldenes Diplom-Jubiläum<br />
Angereist aus ganz Deutschland, darunter<br />
von Bremen, Rostock, Dresden, Köln, Cottbus,<br />
Eisenhüttenstadt, Chemnitz <strong>und</strong> Bautzen,<br />
hatten sich viele nach langer Zeit zum<br />
ersten Mal wiedergesehen. Entsprechend<br />
viel gab es beim Wiedersehen an der alten<br />
Bildungsstätte <strong>und</strong> beim abendlichen geselligen<br />
Beisammensein in der „Tanne“ zu<br />
erzählen. Zu DDR-Zeiten hatten die meisten<br />
10. Tagung „Lux junior“<br />
Zum 10. Mal richtete die TU Ilmenau Ende<br />
September die Tagung „Lux junior“ aus.<br />
1993 als Forum <strong>für</strong> Studenten <strong>und</strong> junge<br />
Lichttechniker ins Leben gerufen, hat sich<br />
die Veranstaltungsreihe in der lichttechnischen<br />
Fachwelt etabliert <strong>und</strong> erfreut sich<br />
regelmäßig eines großen Zuspruchs.<br />
Zur Jubiläumstagung in Dörnfeld an der<br />
Ilm konnten 125 Teilnehmer begrüßt<br />
werden, darunter auch ehemalige Ilmenauer<br />
<strong>und</strong> Kollegen aus Russland <strong>und</strong><br />
Bulgarien. In 45 Vorträgen <strong>und</strong> Postervorträgen<br />
präsentierten die Teilnehmer<br />
ihre neuesten Forschungsarbeiten <strong>und</strong><br />
nutzen die vielfältigen Möglichkeiten zum<br />
Erfahrungsaustausch. Dabei wurden viele<br />
Fragen der Lichttechnik <strong>und</strong> angrenzender<br />
als Ingenieure <strong>und</strong> leitende Mitarbeiter in<br />
Industriebetrieben, als Wissenschaftler,<br />
Dozenten <strong>und</strong> Professoren an Hochschulen<br />
<strong>und</strong> Forschungseinrichtungen gerarbeitet.<br />
Die politische Wende 1989/90 setzte <strong>für</strong><br />
viele der damals Mitte Fünfzigjährigen<br />
auch beruflich Zäsuren. Laut den Berichten<br />
reichte das Spektrum vom problemlosen<br />
Übergang bis zum abrupten Sprung in<br />
Fachgebiete behandelt. So ging es um LED-<br />
Innenraumleuchten <strong>und</strong> um Datenbrillen,<br />
um Systeme der Lichtsteuerung <strong>und</strong> um<br />
Lichtwerbung, um Licht <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
an Industriearbeitsplätzen <strong>und</strong> um Straßenbeleuchtung.<br />
JUBILÄEN<br />
50 Jahre nach ihrem Diplom-Abschluss trafen sich vom 26. bis 28. September ehemalige<br />
Studierende der 3. Matrikel zum „Goldenen Diplomjubiläum“. Von 238 Kommilitonen, die von<br />
1955 bis 1961 ihr Studium an der damaligen Hochschule <strong>für</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> Ilmenau absolviert<br />
hatten, waren 89, zum Teil mit Partnerin, zum Absolvententreffen gekommen.<br />
UNIFORSCHUNG<br />
neue Arbeitsgebiete, von der Gründung eines<br />
Unternehmens bis zur Frühverrentung.<br />
Im Mittelpunkt des Alumnitreffens stand<br />
aber die Alma Mater <strong>und</strong> wie sich diese im<br />
Laufe der Zeit entwickelt hat. Antworten<br />
auf diese Frage gab der Rektor, Professor<br />
Peter Scharff, mit seinem Vortrag im<br />
Audimax im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung<br />
zum zweitägigen Treffen. Die<br />
Absolventen zeigten sich sehr beeindruckt<br />
vom heutigen Lehr- <strong>und</strong> Forschungsprofil<br />
der Universität, vom Campus mit den<br />
vielen neuen Gebäuden <strong>und</strong> der attraktiv<br />
gestalteten Stadt Ilmenau. Nach weiteren<br />
Fachvorträgen <strong>und</strong> der Besichtigung der<br />
modernen Labore verschiedener Fachgebiete<br />
äußerten sich die Teilnehmer begeistert<br />
vom heute erreichten Stand <strong>und</strong><br />
zugleich dankbar <strong>für</strong> die hier genossene<br />
Ausbildung. Ihr Fazit: „Wir haben den<br />
Eindruck gewonnen, dass es sich heute<br />
erst recht lohnt, in Ilmenau zu studieren.“<br />
Ein besonderer Dank gilt Prof. Günter<br />
Fuchs, Klaus-Dieter Gebhardt, Dr. Martin<br />
Huneck (Ilmenau) <strong>und</strong> Prof. Diethardt Kraft<br />
(Bad Berka), der Alumnibetreuung <strong>und</strong><br />
allen beteiligten Fachgebieten der TU Ilmenau,<br />
durch deren Organisation <strong>und</strong> tatkräftige<br />
Unterstützung das Absolvententreffen<br />
ein unvergessliches Erlebnis wurde.<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
Foto: Chris Liebold<br />
39 |
UNIFORSCHUNG<br />
Neu von Ilmenauer Wissenschaftlern<br />
Rezension: Theoretische <strong>Elektrotechnik</strong>, Bände 1 - 6<br />
Kann ein Vertreter der Mechanik versuchen, ein<br />
Buch aus der <strong>Elektrotechnik</strong> zu besprechen?<br />
Dies wird dann möglich, wenn es bei allen<br />
inhaltlichen Unterschieden wenigstens methodische<br />
Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> eine Nähe in der<br />
Notation gibt. Genau dies ist bei der Buchreihe<br />
Süße, R. et. al.: Theoretische <strong>Elektrotechnik</strong>,<br />
Bände 1 - 6, der Fall. Ebenso wie die Gesetze<br />
der Mechanik lassen sich auch die gr<strong>und</strong>legenden<br />
Beziehungen der <strong>Elektrotechnik</strong> mit Hilfe<br />
der Variationsrechnung formulieren. Zudem<br />
existieren mit der tensoriellen Notation <strong>und</strong> der<br />
Tensorrechnung eine Darstellungsform bzw.<br />
ein mathematisches Werkzeug, das erfolgreich<br />
in beiden Wissenschaftsgebieten genutzt wird.<br />
Gemeinsam mit einer Gruppe von Co-Autoren<br />
aus der TU Ilmenau verfolgt Dr.-Ing. habil.<br />
Roland Süße seit 1994 mit einer Lehrbuchreihe<br />
das Ziel, die Theorie der <strong>Elektrotechnik</strong> auf die<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der Variations- <strong>und</strong> Tensorrechnung<br />
zu stellen. Die große didaktische Erfahrung der<br />
Autoren spiegelt sich in den sehr gut aufberei-<br />
Neu im Universitätsverlag<br />
www.tu-ilmenau.de/universitaetsverlag<br />
Entwurf elektromagnetischer<br />
Aktoren unter Berücksichtigung<br />
von Hysterese / Sören Rosenbaum.<br />
- Univ.-Verl. Ilmenau, <strong>2011</strong>. - 197<br />
S. - (Ilmenauer Schriften der Mechatronik<br />
- ISM; 2). - ISBN 978-3-<br />
86360-008-2; 13,80 Euro<br />
| 40 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
teten Lehrinhalten <strong>für</strong> die Studierenden wider.<br />
Somit kann sich ein breiter Leserkreis aus den<br />
Ingenieurwissenschaften den Inhalten zuwenden,<br />
ohne damit einer anstrengungsfreien<br />
Wissensaneignung das Wort reden zu wollen.<br />
Präsentiert werden von den Autoren Theorien<br />
<strong>und</strong> zahlreiche erläuternde Beispiel auf dem<br />
Akzeptanz innovativer Self-Service-<br />
Technologien: Eine geschlechtsfokussierte<br />
Betrachtung der Akzeptanz<br />
von Selbstbedienungskassen<br />
im Einzelhandel / von Jana Schliewe.<br />
- Univ.-Verl. Ilmenau, <strong>2011</strong>.<br />
- XVIII, 240, XIX-LXXV S. - ISBN<br />
978-3-86360-009-9; 18,50 Euro<br />
Ich bin der Musikant mit Laptop<br />
in der Hand!? Vom Einfluss<br />
technischer Innovationen auf<br />
den Produktionsprozess von elektronischer<br />
Musik - ein Rückblick<br />
auf die Jahre 1997 bis 2007 /<br />
von Sebastian Vogt. - Univ.-Verl.<br />
Ilmenau, <strong>2011</strong>. - 350 S. - ISBN<br />
978-3-86360-006-8; 21,50 Euro<br />
Niveau universitären Fachwissens. Auf zwei<br />
spezielle Aspekte sei ebenfalls hingewiesen:<br />
Erstens waren bereits Ende der 1970er Jahre<br />
mit den Arbeiten von Peter Maißer <strong>und</strong> Joachim<br />
Steigenberger international anerkannte<br />
Forschungsbeiträge zum „Zugang zur Theorie<br />
elektromechanischer Systeme mittels klassischer<br />
Mechanik“ an der Ilmenauer Bildungsstätte<br />
entstanden. Sie wurden in der damaligen<br />
Wissenschaftlichen Zeitschrift der TH Ilmenau<br />
(1976) bzw. in der Zeitschrift <strong>für</strong> Angewandte<br />
Mathematik <strong>und</strong> Mechanik (ZAMM, 1979)<br />
veröffentlicht. Zweitens sind die Buchbeiträge<br />
einer Autorin zum Bestandteil ihrer Habilitationsschrift<br />
geworden, die sie 2003 erfolgreich<br />
verteidigte. Sie trugen somit wesentlich zu Ihrer<br />
Berufung ins Professorinnenamt bei. Dr.-Ing.<br />
habil. Ute Diemar ist heute Professorin an der<br />
Hochschule Furtwangen.<br />
Abschließend seien die sechs Bände im Einzelnen<br />
aufgelistet.<br />
Marktstrukturen <strong>und</strong> Marktverhalten<br />
im deutschen Ges<strong>und</strong>heitswesen:<br />
Die Bereiche Pharma<br />
<strong>und</strong> stationäre Versorgung im<br />
Fokus ges<strong>und</strong>heitsökonomischer<br />
Forschung / Hrsg. von Björn A.<br />
Kuchinke, Torsten S<strong>und</strong>macher<br />
<strong>und</strong> Jürgen Zerth. - Univ.-Verl.<br />
Ilmenau, <strong>2011</strong>. - 119 S. - ISBN<br />
978-3-86360-005-1; 11,50 Euro
1. Süße, R., Marx, B.: Theoretische <strong>Elektrotechnik</strong>,<br />
Band 1: Variationsrechnung <strong>und</strong> Maxwellsche<br />
Gleichungen. BI Wissenschaftsverlag,<br />
Mannheim, 1994; Springer Verlag, Berlin Heidelberg<br />
New York, 1997; Wissenschaftsverlag<br />
Thüringen, Langewiesen, 1999<br />
2. Süße, R., Diemar, U.; Michel, G.: Theoretische<br />
<strong>Elektrotechnik</strong>, Band 2: Netzwerke <strong>und</strong> Elemente<br />
höherer Ordnung. VDI Verlag, Düsseldorf,<br />
1996; Springer Verlag, Berlin Heidelberg New<br />
York, 1997; Wissenschaftsverlag Thüringen,<br />
Langewiesen, 1999.<br />
3. Süße, R., Kallenbach, E.; Ströhla, T.: Theoretische<br />
<strong>Elektrotechnik</strong>, Band 3: Analyse <strong>und</strong><br />
Synthese elektrotechnischer Systeme. Wissenschaftsverlag<br />
Thüringen, Langewiesen 1997.<br />
4. Süße, R., Diemar, U.: Theoretische <strong>Elektrotechnik</strong>,<br />
Band 4: Beschreibung, Berechnung<br />
<strong>und</strong> Synthese von Feldern. Wissenschaftsverlag<br />
Thüringen, Langewiesen 2000.<br />
5. Süße, R., Marx, B.: Theoretische <strong>Elektrotechnik</strong>,<br />
Band 5: Elektrische Netzwerke<br />
- Beschreibung, Berechnung <strong>und</strong> Bifurkationsverhalten.<br />
3. erweiterte Auflage. Wissenschaftsverlag<br />
Thüringen, Langewiesen 2008<br />
6. Süße, R., Petzoldt, J.; Ellinger, Th.: Theoretische<br />
<strong>Elektrotechnik</strong>, Band 6: Elektrische<br />
Netzwerke - Leistungselektronik, Systembeschreibung,<br />
Berechnung <strong>und</strong> Synthese.<br />
Wissenschaftsverlag Thüringen, Langewiesen<br />
<strong>2011</strong>.<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil.<br />
Klaus Zimmermann,<br />
Leiter des Fachgebietes Technische<br />
Mechanik<br />
UNIFORSCHUNG<br />
Kultur- <strong>und</strong> Künstlerrecht<br />
Kultur- <strong>und</strong> Künstlerrecht. Vorschriftensamm-<br />
lung. Die wichtigsten Vorschriften <strong>für</strong> Künstler,<br />
Denkmalbehörden, Museen <strong>und</strong> Eventagenturen.<br />
Hrsg. von Prof. Frank Fechner <strong>und</strong> Heike<br />
Krischok (TU Ilmenau). - Verl. Mohr Siebeck<br />
Tübingen, <strong>2011</strong>. - XXIII, 942 Seiten. - ISBN<br />
978-3-16-150903-2; 24,00 Euro<br />
ibykus.de/karriere<br />
i<br />
Mit einem Jahresumsatz von zuletzt 13 Millionen Euro <strong>und</strong> mehr als 140 Mitarbeitern ist die IBYKUS AG<br />
<strong>für</strong> Informationstechnologie einer der führenden IT-Dienstleister in Mitteldeutschland.<br />
Für engagierte Studierende <strong>und</strong> AbsolventInnen der (Wirtschafts-) Informatik,<br />
Mathematik sowie verwandter Fachrichtungen bieten wir:<br />
Spannende Themen <strong>für</strong> Abschlussarbeiten<br />
Vielfältige Praktikumsmöglichkeiten<br />
Interessante Einstiegspositionen<br />
ERFURT | CHEMNITZ | LEIPZIG<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
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UNIREPORTAGE<br />
Mein Erasmus-Semester in Spanien<br />
Flamenco, Mittelmeer <strong>und</strong> Stierkampf<br />
Sonne, Strand <strong>und</strong> neue Erfahrungen:<br />
Ein halbes Jahr<br />
lang studierte die Studentin<br />
der Angewandten Medienwissenschaft,<br />
Julie Peignois, an<br />
der Universidad de Málaga in<br />
Südspanien. Ihre Erlebnisse<br />
<strong>und</strong> Erfahrungen hat sie <strong>für</strong><br />
UNI notiert.<br />
29. AUGUST 2010<br />
Es ist 14.45 Uhr <strong>und</strong> ich sitze im Flugzeug<br />
nach Málaga. Ich bin auf dem Weg in<br />
mein Erasmus-Semester, <strong>und</strong> mein lang<br />
gehegter Wunsch, ins Ausland zu gehen,<br />
wird Wirklichkeit.<br />
Ende Juli saß ich bei Petra Schmolinsky,<br />
meiner Ansprechpartnerin <strong>für</strong> das Erasmus-<br />
Programm im Akademischen Auslandsamt,<br />
um den Vertrag zu unterzeichnen. Bereits<br />
im Februar hatte ich mich am Institut <strong>für</strong><br />
Medien- <strong>und</strong> Kommunikationswissenschaft<br />
um einen Studienplatz an der Universidad<br />
de Málaga <strong>für</strong> das Wintersemester<br />
2010/<strong>2011</strong>, mein siebtes Fachsemester,<br />
beworben. Die Bewerbung erforderte nicht<br />
mehr Aufwand als <strong>für</strong> einen Job, <strong>und</strong> ein<br />
paar Wochen später flatterte schon die Zusage<br />
ins Haus. Die Angst einiger Studenten<br />
vor zu hohem Organisationsaufwand ist<br />
| 42 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
unbegründet. Auch wird man von der EU<br />
soweit unterstützt, dass man die zusätzlich<br />
anfallenden Lebenskosten decken kann.<br />
Die Mitarbeiter des akademischen Auslandsamtes<br />
helfen, wo sie können. Man<br />
muss sich nicht selbst auf die Suche nach<br />
einer Uni begeben, da die meisten Institute<br />
Partneruniversitäten haben.<br />
Meine Sprachkenntnisse beliefen sich auf<br />
fünf Jahre Schulunterricht <strong>und</strong> einen wirtschaftlichen<br />
Fachkurs am Spracheninstitut<br />
der TU Ilmenau. Das war weit mehr als die<br />
übrigen Erasmus-Studenten vorweisen<br />
konnten, die aber trotzdem gut zurecht<br />
kamen. Wer an der TU Ilmenau frühzeitig<br />
beginnt, die Sprache zu lernen, dürfte<br />
nach zwei bis drei Semestern gut vorbereitet<br />
sein.<br />
Das spanische Nationalgericht, die<br />
Paella, ist ein echter Leckerbissen.<br />
Julie (zweite von rechts) genießt<br />
um halb vier ihr Mittagessen mit<br />
Austauschfre<strong>und</strong>innen im schönen<br />
Badeort Nerja.<br />
1. SEPTEMBER 2010<br />
In der mit 300 Studenten gefüllten Aula<br />
summt es wie in einem Bienenstock. Mit<br />
so vielen Studenten hatte ich in Ilmenau<br />
nur selten Vorlesung. Hier wollen alle<br />
Anwesenden ihr Erasmus-Semester an<br />
der Uni Málaga verbringen <strong>und</strong> warten<br />
auf die Begrüßung. Vorn steht die Leiterin<br />
des Auslandsamts wie ein Showstar<br />
auf der Bühne <strong>und</strong> bricht erst einmal in<br />
Tränen aus, als ob sie gerade einen Oscar<br />
überreicht bekäme. Dabei freut sie sich<br />
lediglich, dass alle gut angekommen sind.<br />
In den ersten drei Tagen hatte ich nach<br />
einer Wohnung gesucht - bei einer Hitze<br />
von 35 Grad. Einige Studenten hatten<br />
sich bereits vorab ein Zimmer gesichert,<br />
es ist jedoch definitiv ratsam, sich vor Ort<br />
umzusehen, um keine böse Überraschung<br />
zu erleben. Schließlich bezog ich eine geräumige<br />
WG mit zwei Italienerinnen <strong>und</strong><br />
einer Französin.<br />
16. OKTOBER 2010<br />
„Olé“ tönt es laut im Chor um mich<br />
herum. Bei gar nicht herbstlichen Temperaturen<br />
von 23 Grad sitze ich in der<br />
Stierkampfarena von Granada. Man<br />
mag über diese Veranstaltungen denken,<br />
wie man möchte, aber wozu sich<br />
Erasmus sehr anbietet, ist, die Kultur<br />
des jeweiligen Landes kennenzulernen.<br />
Dazu gehört in Andalusien nun einmal<br />
der Stierkampf. Aber auch die berühmte<br />
Alhambra in Granada, die Mezquita in<br />
Córdoba <strong>und</strong> die <strong>für</strong> mich schönste andalusische<br />
Stadt, Sevilla, die mich mit ihrem<br />
Kopfsteinpflaster <strong>und</strong> der Straßenbahn,<br />
die mitten durch die Fußgängerzone fährt,<br />
an Erfurt erinnert. Im November zog es uns
Studieren, wo andere Urlaub machen: Der traumhafte Ausblick vom „Castillo de Gibralfaro“ in Málaga.<br />
höher in Richtung Madrid <strong>und</strong> Barcelona,<br />
wobei es mir von allen Bauten die Sagrada<br />
Familia von Gaudí besonders angetan hat.<br />
Doch auch in Málaga selbst mit seiner Mischung<br />
aus maurischem <strong>und</strong> christlichem<br />
Stil hielt ich mich gern auf. Und wer kann<br />
schon von sich behaupten, im Oktober<br />
noch am Strand zu liegen?<br />
25. NOVEMBER 2010<br />
Die alte, etwas heruntergekommene Bar<br />
wird von einer inbrünstigen, leidenden<br />
Stimme erfüllt. Es ist Donnerstag ein Uhr<br />
nachts, <strong>und</strong> wie jede Woche zeigen zwei<br />
Flamencotänzer in tollen Kostümen <strong>und</strong><br />
eine Sängerin stolz ihr Können. Das spanische<br />
Lebensgefühl ergreift einen schnell.<br />
Der Tag ist im Vergleich zu Deutschland<br />
leicht verschoben. Es geht morgens später<br />
los, die Geschäfte öffnen später, zu Mittag<br />
isst man eher nachmittags, die Geschäfte<br />
machen von 13.30 bis 17.00 Uhr Siesta,<br />
<strong>und</strong> in die Clubs geht man erst gegen zwei<br />
Uhr nachts. Tapas-Bars, die typische kleine<br />
Appetithäppchen anbieten, säumen die<br />
Straßen. Das Leben in Málaga findet auf<br />
der Straße statt, ganz besonders nachts.<br />
Mein Fre<strong>und</strong>eskreis bestand sowohl aus<br />
Spaniern als auch aus Erasmus-Studenten<br />
aus ganz Europa - von Italien über Belgien<br />
bis Dänemark. Internationale Offenheit ist<br />
ein Punkt, den man in solch einem Semester<br />
lebt. Mit der Zeit gewöhnt man sich als<br />
„organisierte Deutsche” auch an die Gelassenheit<br />
des Spaniers, der das Leben einfach<br />
etwas entspannter angeht. Als ich über<br />
Weihnachten in die Heimat flog, konnte ich<br />
jedenfalls nicht verstehen, warum hier alle<br />
so hektisch <strong>und</strong> gestresst waren!<br />
18. JANUAR <strong>2011</strong><br />
Ich sitze in der Bibliothek meiner <strong>Fakultät</strong>.<br />
Ende Januar ist Prüfungszeit, <strong>und</strong> auch ich<br />
muss meine belegten Fächer in spanischer<br />
Sprache bestehen. Das Studiensystem in<br />
Málaga unterscheidet sich stark von dem<br />
in Ilmenau. Es ist schulischer, das heißt,<br />
man muss oft Hausaufgaben abgeben <strong>und</strong><br />
praktische Übungen während der Seminare<br />
machen. Wissenschaftliches Arbeiten<br />
wird nicht so groß geschrieben. Das ist am<br />
Anfang ungewohnt. Soweit ich weiß, haben<br />
die Studenten meiner Matrikel, die in<br />
ihrem letzten Studienjahr sind, noch keine<br />
einzige Hausarbeit schreiben müssen. Meine<br />
vier schriftlichen Prüfungen habe ich alle<br />
bestanden, wie auch die meisten meiner<br />
deutschen Kommilitonen. Glücklicherwei-<br />
se konnte ich mir zwei der Fächer <strong>für</strong> das<br />
Curriculum in Ilmenau anrechnen lassen.<br />
20. FEBRUAR <strong>2011</strong><br />
Abschied nehmen. Ich sitze im Flugzeug<br />
nach Hannover, mein Erasmus-Semester<br />
ist beendet. Ein letztes Mal hatte ich am<br />
Vortag auf der Burganlage des Gibralfaro<br />
gestanden <strong>und</strong> den Blick auf Málagas<br />
Hafen, die Innenstadt <strong>und</strong> das Meer<br />
genossen. Es war eine tolle Zeit mit<br />
vielen Erfahrungen. Ich habe in einem<br />
fremden Land gelebt, bin in dessen Kultur<br />
eingetaucht, konnte viel von dem Land<br />
sehen, habe seine Sprache praktiziert <strong>und</strong><br />
viele nette Leute kennengelernt. Kleinere<br />
Probleme hat jeder mal: mit der Sprache,<br />
mit der Uni, mit dem Vermieter. Aber ich<br />
bereue keine Sek<strong>und</strong>e dieses Semesters!<br />
09.AUGUST <strong>2011</strong><br />
UNIREPORTAGE<br />
Ein halbes Jahr bin ich nun bereits wieder<br />
in Deutschland. Aber die Sehnsucht<br />
hat mich gepackt. Mit einer deutschen<br />
Erasmus-Fre<strong>und</strong>in fliege ich <strong>für</strong> zehn Tage<br />
in den Urlaub. Natürlich nach Málaga.<br />
Viva Erasmus!<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
43 |
UNIMENSCHEN<br />
Who´s Who ?<br />
Neue Professoren an der TU Ilmenau<br />
Who´s Who ?<br />
| 44 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
Professor<br />
THOMAS HANNAPPEL<br />
Dr. rer. nat. habil. Thomas Hannappel (47)<br />
ist seit August Universitätsprofessor <strong>für</strong> das<br />
neu eingerichtete Fachgebiet Photovoltaik.<br />
Die Stiftungsprofessur wurde gemeinsam<br />
von einem Konsortium Thü ringer<br />
Solarfirmen <strong>und</strong> der Ernst-Abbe-Stiftung<br />
eingerich tet.<br />
Thomas Hannappel stammt aus dem hessischem<br />
Limburg <strong>und</strong> studierte Physik an den<br />
technischen Universitäten in Aachen <strong>und</strong><br />
Berlin. Am dortigen Fritz-Haber-Institut der<br />
Max-Planck-Gesellschaft promovierte er<br />
1997 zum Dr. rer nat. <strong>und</strong> legte 2006 an<br />
der Freien Universität Berlin die Habilitation<br />
ab. UNI sprach mit ihm über seine neue<br />
Aufgabe in Ilmenau.<br />
Wo haben Sie vor Ihrer Berufung an<br />
die TU Ilmenau gearbeitet?<br />
Nach der Promotion war ich Postdoc am<br />
Fritz-Haber-Institut <strong>und</strong> anschließend<br />
über sieben Jahre Gruppenleiter <strong>für</strong><br />
III-V-Halbleiter-basierte Solarzellen am<br />
Hahn-Meitner-Institut, dem heutigen<br />
Helmholtz-Zentrum Berlin. Hier arbeitete<br />
ich nach einem Gastaufenthalt am National<br />
WEITERE BERUFUNGEN WECHSEL<br />
JUN.-PROF. YONG LEI<br />
Berufung zum Univ.-Prof. <strong>für</strong><br />
das Fachgebiet Dreidimensionale<br />
Nanostrukturierung<br />
DR. HEIKO JACOBS<br />
Berufung zum Univ.-Prof. <strong>für</strong> das<br />
Fachgebiet Nanotechnologie<br />
(Vorstellungen in der nächsten UNI)<br />
Renewable Energy Laboratory in Colorado<br />
seit 2005 als Leiter des Instituts „Materialien<br />
<strong>für</strong> die Photovoltaik“.<br />
Was hat Sie bewogen, an die TU Ilmenau<br />
zu kommen?<br />
Die hervorragenden Voraussetzungen, die<br />
an der TU Ilmenau <strong>und</strong> in Thüringen gegeben<br />
sind: die Solar-Forschungsinitiative,<br />
der neu installierte Masterstudiengang Regenerative<br />
Energietechnik, die traditionell<br />
technologisch innovative Ausrichtung <strong>und</strong><br />
die gute Infrastruktur. Hinzu kommen das<br />
tolle Umfeld <strong>und</strong> die Verbindung zum CiS<br />
Forschungsinstitut in Erfurt durch meine<br />
Tätigkeit als wissenschaftlicher Leiter des<br />
dortigen Solarzentrums.<br />
Welche Hauptziele haben Sie sich <strong>für</strong><br />
Ihre neue Aufgabe gesetzt?<br />
Die Photovoltaik ermöglicht es in besonderer<br />
Weise, anspruchsvolle Forschung <strong>und</strong><br />
Anwendung direkt miteinander zu verbinden.<br />
Glücklicherweise konnte ich gleich ein<br />
großes BMBF-Projekt nach Ilmenau holen,<br />
das aktuell natürlich in die Tat umgesetzt<br />
werden will. Es gilt, den Vorsprung im<br />
Bereich der Photovoltaik <strong>und</strong> der Solarstromtechnik<br />
international zu behaupten,<br />
<strong>und</strong> da soll ein sichtbarer Beitrag der TU<br />
Ilmenau entspringen.<br />
Was haben Sie abseits von Ihrer Arbeit<br />
in Ilmenau <strong>und</strong> Umgebung vor?<br />
Ich habe bisher stets Raum <strong>für</strong> Hobbies<br />
gelassen wie Feldhockey, Klavier spielen,<br />
Skifahren <strong>und</strong> Laufen. Für sportliche Aktivitäten<br />
ist die Umgebung von Ilmenau<br />
ja bestens geeignet, <strong>und</strong> ich hoffe, davon<br />
bald mehr Gebrauch machen zu können.<br />
UNIV.-PROF. GERRIT BRÖSEL<br />
Fachgebiet Rechnungswesen/<br />
Controlling, Ruf an die FernUni Hagen<br />
DR. MARTIN EMMER<br />
Fachgebiet Empirische Medienforschung/Politische<br />
Kommunikation,<br />
Ruf an die Freie Universität Berlin
Fotos: Richter<br />
Professor<br />
MICHAEL ROCK<br />
Dr.-Ing. Michael Rock (40) ist seit August<br />
<strong>2011</strong> Universitätsprofessor <strong>für</strong> die<br />
Stiftungsprofessur „Blitz- <strong>und</strong> Überspannungsschutz“.<br />
Die Professur wurde von<br />
dem bayerischen Unternehmen DEHN +<br />
SÖHNE GmbH + Co. KG gestiftet.<br />
Michael Rock promovierte 2002 an der TU<br />
Ilmenau, wo er zuvor auch sein Studium<br />
der <strong>Elektrotechnik</strong> absolviert hat. Zurzeit<br />
habilitiert der Thüringer aus Königsee<br />
über das Thema „Prüfgeneratoren zur<br />
Simulation von Blitzimpulsströmen im<br />
Labor <strong>und</strong> ihre Wechselwirkungen mit den<br />
Prüfobjekten“.<br />
Im Interview mit UNI stellt er sich <strong>und</strong> sein<br />
Fachgebiet näher vor.<br />
Wo haben Sie vor Ihrer Berufung an<br />
die TU Ilmenau gearbeitet?<br />
An der TU Ilmenau war ich von 1997 bis<br />
2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter <strong>und</strong><br />
Assistent im Fachgebiet „Elektrische Geräte<br />
<strong>und</strong> Anlagen“.<br />
Bis zur Berufung konnte ich als Projektingenieur<br />
beim Unternehmen DEHN +<br />
SÖHNE GmbH + Co. KG in Neumarkt/<br />
Oberpfalz in der Vorentwicklung arbeiten.<br />
Dort war ich mit Geräteentwicklungen<br />
<strong>und</strong> Projekten zu Ableitern <strong>und</strong> zu Schaltgeräten<br />
<strong>für</strong> Photovoltaik-Anlagen sowie<br />
zu Personenschutzeinrichtungen <strong>für</strong> das<br />
Arbeiten in elektrischen Anlagen betraut.<br />
Welche Hauptziele haben Sie sich <strong>für</strong><br />
Ihre neue Aufgabe gesetzt?<br />
Die Ziele ergeben sich aufgr<strong>und</strong> der<br />
allgemein wachsenden Bedeutung des<br />
Blitzschutzes <strong>und</strong> des Überspannungsschutzes<br />
- <strong>für</strong> immer mehr elektrische <strong>und</strong><br />
insbesondere empfindliche elektronische<br />
Geräte in allen Bereichen, <strong>für</strong> die vernetzten<br />
energie- <strong>und</strong> informationstechnischen<br />
Systeme <strong>und</strong> <strong>für</strong> Erzeugungsanlagen auf<br />
Basis erneuerbarer Energien. Die Schutzeinrichtungen<br />
<strong>und</strong> Schutzkonzepte gegen<br />
direkte Blitzeinwirkungen <strong>und</strong> gegen<br />
leitungs- <strong>und</strong> feldgeb<strong>und</strong>ene Störgrößen<br />
sollen leistungsfähiger werden, so dass<br />
sich Schäden <strong>und</strong> Gefährdungen zukünftig<br />
weiter reduzieren. Da<strong>für</strong> muss Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />
betrieben werden, um die<br />
wissenschaftliche Basis zum Beispiel <strong>für</strong><br />
flexiblere Überspannungsschutzeinrichtungen<br />
zu erarbeiten.<br />
In der Lehre möchte ich eine gute fachliche<br />
Betreuung der Studierenden anbieten <strong>und</strong><br />
sie intensiv in aktuelle Forschungsarbeiten<br />
einbinden.<br />
Was hat Sie bewogen, den Ruf an die<br />
TU Ilmenau anzunehmen?<br />
Die TU Ilmenau ist mir seit dem Studium<br />
angenehm vertraut. Mein Wunsch war es,<br />
das sehr gute Verhältnis zu den Mitarbeitern<br />
<strong>und</strong> zu den Studierenden fortsetzen<br />
zu können. Außerdem bietet die TU Ilmenau<br />
<strong>und</strong> ihr Umfeld sehr gute Bedingungen<br />
UNIMENSCHEN<br />
<strong>für</strong> die Forschungsarbeit, <strong>und</strong> ich kann<br />
mich hier auf mein Wissenschaftsgebiet<br />
konzentrieren.<br />
Was haben Sie abseits der Arbeit, in<br />
Ihrer Freizeit, vor?<br />
In meiner Freizeit lese ich viel <strong>und</strong> habe das<br />
Ziel, den Blitz endlich auch fotografisch<br />
einzufangen. Denn so komme ich mit<br />
dieser faszinierenden Naturerscheinung<br />
bei der täglichen Beschäftigung kaum in<br />
Berührung.<br />
Übergabe der Urk<strong>und</strong>e zur<br />
Stiftungsprofessur Blitz- <strong>und</strong><br />
Überspannungsschutz. v.l.n.r.:<br />
Rektor Professor Peter Scharff,<br />
Stiftungsprofessor Michael<br />
Rock, Thomas Dehn, Geschäftsführer<br />
der Stifter-Firma DEHN<br />
+ SÖHNE GmbH + Co. KG, Professor<br />
Jochen Seitz, Dekan der<br />
<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> <strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong><br />
Informationstechnik.<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
45 |
UNIMENSCHEN<br />
Praktiker verstärken Ausbildung<br />
Tagesschau-Moderator Claus-Erich Boetzkes zum Honorarprofessor bestellt<br />
Der Tagesschau-Moderator Dr. Claus-<br />
Erich Boetzkes ist zum Honorarprofessor<br />
am Institut <strong>für</strong> Medien- <strong>und</strong> Kommunikationswissenschaft<br />
bestellt worden.<br />
Der bekannte TV-Journalist ist seit drei<br />
Jahren als Dozent im Fach „Medien- <strong>und</strong><br />
Kommunikationswissenschaft“ tätig. In<br />
Lehrveranstaltungen wie „Journalismus<br />
im Konvergenz-Zeitalter“ <strong>und</strong> „Moderation<br />
<strong>und</strong> Content“ gibt er seine umfangreichen<br />
Kenntnisse <strong>und</strong> praktischen<br />
Erfahrungen, die er in seiner langjährigen<br />
Tätigkeit bei Hörfunk <strong>und</strong> Fernsehen<br />
gesammelt hat, an Studenten der TU<br />
Ilmenau weiter.<br />
Claus-Erich Boetzkes studierte nach dem<br />
Abitur Kommunikationswissenschaften<br />
<strong>und</strong> Politik in München, wo er gleichzeitig<br />
eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule<br />
absolvierte. 1983 kam er<br />
zum Bayerischen R<strong>und</strong>funk, war dort in<br />
der Wirtschaftsredaktion Hörfunk tätig,<br />
wurde Musikchef <strong>und</strong> 1989 Hauptabteilungsleiter<br />
Unterhaltung. Nach der Mode-<br />
LMET-Leiter Olaf Kühn zum Honorprofessor berufen<br />
Der Leiter des Landesamtes <strong>für</strong> Mess- <strong>und</strong><br />
Eichwesen Thüringen (LMET), Dr.-Ing.<br />
Olaf Kühn, ist zum Honorarprofessor <strong>für</strong><br />
das Lehrgebiet „Qualitätsprüftechnik“ an<br />
der <strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> Maschinenbau bestellt<br />
worden.<br />
Olaf Kühn studierte von 1987 bis 1991<br />
Informationstechnik an der TU Ilmenau<br />
<strong>und</strong> war als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
bis 2004 im Fachgebiet Qualitätssicherung<br />
an der <strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> Maschinenbau tätig. Er<br />
promovierte 1997 mit dem Dissertationsthema<br />
„Ein Beitrag zur hochauflösenden<br />
zweidimensionalen Geometriemessung<br />
mit CCD-Zeilensensoren“. Von 2004 bis<br />
2007 leitete er das Metrologische Prüfamt<br />
Ilmenau am LMET, dessen Leitung er im<br />
Dezember 2007 übernahm.<br />
Mit der Bestellung zum Honorarprofessor<br />
würdigt die TU Ilmenau Dr. Olaf Kühn,<br />
<strong>für</strong> sein Engagement bei der Weiterent-<br />
| 46 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
ration verschiedener Fernsehsendungen<br />
präsentierte er ab 1995 das „Nachtmagazin“<br />
im Ersten <strong>und</strong> ab 1997 die Nachmittagsausgaben<br />
der Tagesschau.<br />
2007 promovierte der Moderator an der<br />
TU Ilmenau mit dem Thema „Organisation<br />
als Nachrichtenfaktor“. In seiner<br />
Dissertationsschrift beleuchtete er den<br />
Arbeitsprozess <strong>und</strong> das Entscheidungsverhalten<br />
von Journalisten in redaktionellen<br />
Zusammenhängen. Er verdeutlichte dabei<br />
die große Bedeutung von organisationellen<br />
Zwängen. Damit, so der Senat in der<br />
Berufungsbegründung, habe Claus-Erich<br />
Boetzkes einen wichtigen wissenschaftlichen<br />
Beitrag zum Verständnis journalistischen<br />
Arbeitens geleistet.<br />
Seine Verb<strong>und</strong>enheit mit der TU Ilmenau<br />
hat er darüber hinaus schon mehrfach mit<br />
der Moderation größerer Veranstaltungen<br />
der Universität unter Beweis gestellt. Zuletzt<br />
tat er dies beim Medienforum Ilmenau,<br />
einer gemeinsamen Veranstaltung der<br />
drei Medienstudiengänge der Universität.<br />
wicklung des Mess- <strong>und</strong> Eichwesens <strong>und</strong><br />
der Überleitung von Praxiserfahrungen in<br />
die akademische Lehre. Seit 2004 hält er<br />
Lehrveranstaltungen zur industriellen Qualitätsprüfung<br />
mit digitaler Bildverarbeitung<br />
<strong>und</strong> Spezialvorlesungen zur „Bewertung<br />
der Unsicherheit <strong>und</strong> Konformität von<br />
Messgeräten <strong>und</strong> Medizinprodukten“ im<br />
Rahmen der Vorlesungsreihe „Technische<br />
Produktentwicklung“.<br />
In enger Kooperation mit dem Fachgebiet<br />
Qualitätssicherung <strong>und</strong> Industrielle<br />
Bildverarbeitung entstanden anerkannte<br />
Veröffentlichungen zu Themen der Präzisionsmesstechnik,<br />
der Abschätzung der<br />
Messunsicherheit <strong>und</strong> zur Lebensdauerprognose<br />
von Messgeräten im Langzeiteinsatz.Gemeinsame<br />
Forschungsprojekte mit<br />
zahlreichen Fachgebieten der Universität<br />
trugen zu Verbesserungen der Eich- <strong>und</strong><br />
Prüftechnik bei.<br />
Tagesschau-Moderator Claus-<br />
Erich Boetzkes ist zum Honorarprofessor<br />
der TU Ilmenau<br />
bestellt worden.<br />
Der Rektor überreicht Olaf Kühn (l.)<br />
die Bestellungsurk<strong>und</strong>e.
HABILITATIONEN / PROMOTIONEN<br />
Habilitationen:<br />
• Dr.-Ing. Wolfram Gottschalk. Die<br />
Lehrbefähigung wurde <strong>für</strong> das<br />
Wissenschaftsgebiet Verbrennungskraftmaschinen<br />
erteilt.<br />
• Dr.-Ing. Günther Schatter. Die Lehrbefähigung<br />
wurde <strong>für</strong> das Wissenschaftsgebiet<br />
Medientechnik erteilt.<br />
• Dr. phil. Frauke Zeller. Die Lehrbefähigung<br />
wurde <strong>für</strong> das Wissenschaftsgebiet<br />
Medien- <strong>und</strong> Kommunikationswissenschaft<br />
erteilt.<br />
Promotionen:<br />
• Dipl.-Ing. Lahbib Abahmane, Wissenschaftsgebiet<br />
Mikroreaktionstechnik<br />
• Dipl.-Ing. Michael Agsten, Wissenschaftsgebiet<br />
Elektrische Energiesysteme<br />
• Dipl.-Ing. Daniel Baumgarten, Wissenschaftsgebiet<br />
Biomedical Engineering<br />
• Dipl.-Ing. Daniel Beer, Wissenschaftsgebiet<br />
Elektronische Medientechnik<br />
• Dipl.-Ing. Patrick Beßler, Wissenschaftsgebiet<br />
Biomedizinische Technik<br />
• Dipl.-Inf. Stephan Bode, Wissenschaftsgebiet<br />
Software Engineering<br />
• M. Sc. Robert Bricina, Wissenschaftsgebiet<br />
Softwaretechnik<br />
• Dipl.-Inf. Katja Eisentraut, Wissenschaftsgebiet<br />
Medizinische Informatik<br />
• Dipl.-Ing. (FH) Harun Erismis, Wissenschaftsgebiet<br />
Physikalische Chemie<br />
• Dipl.-Inf. (FH) Daniel Garten, Wissen-<br />
schaftsgebiet Industrielle Bildverarbeitung<br />
• Dipl.-Ing. Alexander Gussew, Wissenschaftsgebiet<br />
Medizinische Physik<br />
• Dipl.-Ing. Ralf Herrmann, Wissenschaftsgebiet<br />
Elektronische Messtechnik<br />
• Dipl.-Phys. Ralph Jödicke, Wissenschaftsgebiet<br />
Mechanik<br />
• Dipl.-Ing. Johann Kaußler, Wissenschaftsgebiet<br />
Prozessgestaltung<br />
• Dipl.-Ing. Matthias Kühn, Wissenschaftsgebiet<br />
Strömungsmechanik<br />
• Dipl.-Ing. Philipp Rode, Wissenschaftsgebiet<br />
Medientechnologie<br />
• Master of Engineering Shengbo<br />
Sang, Wissenschaftsgebiet Mikroelektromechanische<br />
Systeme<br />
• Dipl.-Phys. Bernd Schmidt, Wissenschaftsgebiet<br />
Regelungstechnik<br />
• Dipl.-Ing. Matthias Schneider,<br />
Wissenschaftsgebiet Systemtechnik<br />
• Dipl.-Ing. Dominik Strohmeier,<br />
Wissenschaftsgebiet Medientechnologie<br />
• Dipl.-Medienwiss. Sebastian Vogt<br />
Wissenschaftsgebiet Medien- <strong>und</strong><br />
Kommunikationswissenschaft<br />
• Dipl.-Wirtsch.-Ing. Karina<br />
Weißensee, Wissenschaftsgebiet<br />
Bildverarbeitungsmethoden in der<br />
Qualitätssicherung<br />
• Dipl.-Ing. Olaf Wetzstein, Wissenschaftsgebiet<br />
Mobilkommunikation<br />
IN MEMORIAM Falk Schachtzabel<br />
Am 7. Juli <strong>2011</strong> verstarb unerwartet, unmittelbar vor<br />
dem Eintritt in den Vorruhestand, unser Mitarbeiter des<br />
Dezernates <strong>für</strong> Gebäude <strong>und</strong> Technik, Falk Schachtzabel,<br />
im Alter von nur 61 Jahren.<br />
Seit 1998 kümmerte sich Falk Schachtzabel um die<br />
Steuerung <strong>und</strong> Regelung der haustechnischen Anlagen<br />
an der TU Ilmenau. Er führte Wartungs- <strong>und</strong> Instandhaltungsarbeiten<br />
an Lüftungs-, Klima- <strong>und</strong> Kälteanlagen<br />
durch <strong>und</strong> sorgte <strong>für</strong> eine wirtschaftliche Fahrweise der Anlagen. Weiterhin<br />
überwachte <strong>und</strong> bediente er Sicherheitstechnik <strong>und</strong> Brandschutzanlagen.<br />
Falk Schachtzabel hat dieses umfangreiche <strong>und</strong> verantwortungsvolle Aufgabengebiet<br />
mit überaus hohem persönlichen Einsatz <strong>und</strong> der ihm eigenen Zuverlässigkeit,<br />
Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Hilfbereitschaft bewältigt.<br />
Wir werden uns seiner stets mit großer Wertschätzung <strong>und</strong> Dankbarkeit erinnern<br />
<strong>und</strong> sein Andenken in Ehren halten.<br />
PERSONALIA<br />
25-jähriges Arbeitsjubiläum:<br />
UNIMENSCHEN<br />
• Univ.-Prof. Klaus Augsburg, <strong>Fakultät</strong><br />
<strong>für</strong> Maschinenbau (M)<br />
• Dipl.-Ing. Silke Augustin, <strong>Fakultät</strong> M<br />
• Uta Barthel, Dezernat Planung <strong>und</strong><br />
Haushalt (PH)<br />
• Univ.-Prof. Joachim Ilchmann<br />
<strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong> Mathematik <strong>und</strong> Naturwissenschaften<br />
(MN)<br />
• Heike Petzold, <strong>Fakultät</strong> M<br />
• Germaine Hippel, <strong>Fakultät</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Elektrotechnik</strong> <strong>und</strong> Informationstechnik<br />
(EI)<br />
• Anke Jutzas, <strong>Fakultät</strong> M<br />
• Andrea Lehmann, Dezernat PH<br />
• Dipl.-Ing. Peter Rebel, Dezernat <strong>für</strong><br />
Gebäude <strong>und</strong> Technik (GT)<br />
• Mathias Röser, <strong>Fakultät</strong> M<br />
• Dr. Axel Sichardt, <strong>Fakultät</strong> M<br />
• Dr. Jens-Peter Zöllner, <strong>Fakultät</strong> EI<br />
40-jähriges Dienstjubiläum:<br />
• Karin Bernecker, Universitätsbibliothek<br />
• Sigrid Fricke, Dezernat <strong>für</strong> Personalangelegenheiten<br />
(P)<br />
• Dipl.-Ing. (FH) Peter Henkel, <strong>Fakultät</strong> IA<br />
• Peter Hörold, <strong>Fakultät</strong> IA<br />
• Birgit Kolodziejczyk, Zentrum <strong>für</strong><br />
Mikro- <strong>und</strong> Nanotechnologien (ZMN)<br />
• Barbara Krause, <strong>Fakultät</strong> M<br />
• Bärbel Kischnick, Dezernat P<br />
• Dipl.-Ing. (FH) Bernhard Linck,<br />
<strong>Fakultät</strong> MN<br />
• Ilona Meyer, UniRZ<br />
• Karla Mönchmeier, Dezernat GT<br />
• Renate Röhner, ZMN<br />
• Dipl.-Ing. (FH) Ralf Voigt, UniRZ<br />
Übergang Altersteilzeit/Ruhestand:<br />
• Dipl.-Ing. Heinrich Buchert, <strong>Fakultät</strong> EI<br />
• Dipl.-Ing. Irma Eisfeld, PATON<br />
• Heinz Grimm, <strong>Fakultät</strong> M<br />
• Dipl.-Sportlehrer Jochen Haupt,<br />
Universitätssportzentrum<br />
• Rita Helm, <strong>Fakultät</strong> IA<br />
• Dipl.-Ing. Wolfgang Heß, <strong>Fakultät</strong> IA<br />
• Dipl.-Ing. Horst Nitzsche, <strong>Fakultät</strong> EI<br />
• PD Dr. Erich Räumschüssel, <strong>Fakultät</strong> M<br />
• Angelika Schindler, UniRZ<br />
• Gertrud Schmid, Rektorat<br />
• Dipl.-Betriebsw. (FH) Beate Schneider,<br />
Dezernat PH<br />
• Dipl.-Math. Harald Seeber, <strong>Fakultät</strong> MN<br />
• Dipl.-Betriebsw. (FH) Heidemarie<br />
Seeber, Stabsstelle Innenrevision<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
47 |
PREISE<br />
EHRUNGEN<br />
UNIMENSCHEN<br />
| 48 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
EWM-Award<br />
Die Ilmenauer Nachwuchswissenschaftlerin<br />
Franziska Petzoldt hat den mit 30.000 Euro<br />
dotierten EWM-Award „Physics of Welding“<br />
<strong>2011</strong> gewonnen. Mit dem alle zwei<br />
Jahre vergebenen Förderpreis ehrt der führende<br />
deutsche Hersteller hochinnovativer<br />
Schweißtechnologien gemeinsam mit dem<br />
Deutschen Verband <strong>für</strong> Schweißen <strong>und</strong><br />
verwandte Verfahren Forschungsarbeiten<br />
von Nachwuchswissenschaftlern, die zu<br />
einem deutlich vertieften Verständnis von<br />
Prozessen der Schweißtechnik führen.<br />
Franziska Petzoldt, wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin am Fachgebiet Fertigungstechnik,<br />
überzeugte mit ihrer „Idee zur<br />
Erhöhung der Reproduzierbarkeit beim<br />
MSG-Schweißen von Magnesiumbauteilen“.<br />
Im Zentrum der Forschungsarbeiten<br />
steht die Entkopplung von Wärme- <strong>und</strong><br />
Materialeintrag. Dies, so die Jury, könnte<br />
der Schlüssel <strong>für</strong> das bislang als schwierig<br />
geltende MSG-Fügen von Magnesium<br />
sein. Die da<strong>für</strong> erforderliche Prozesswärme<br />
will die Ilmenauer Wissenschaftlerin<br />
durch eine weitere unabhängige Quelle<br />
zuführen. Während die Stromquelle das<br />
Aufschmelzen des Drahtes bewirkt, soll ein<br />
Laser <strong>für</strong> die zusätzliche lokale Erwärmung<br />
des Bauteils sorgen.<br />
EWM erhofft sich von der Förderung neben<br />
dem Fortschritt beim Fügen von Magnesium<br />
selbst auch generelle Erkenntnisse über<br />
das Zusammenspiel von MSG-Schweißen<br />
<strong>und</strong> dem Einsatz eines Lasers. Foto: EWM<br />
IHK-Preis <strong>2011</strong><br />
Der Ilmenauer Student Thomas Schonlau<br />
hat den mit 2500 Euro dotierten Preis der<br />
Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer Südthüringen<br />
<strong>2011</strong> erhalten. Er wurde <strong>für</strong> seine am<br />
Fachgebiet Fertigungstechnik unter Leitung<br />
von Professor Jean-Pierre Bergmann<br />
angefertigte Bachelorarbeit ausgezeichnet.<br />
Darin stellt Thomas Schonlau die Ergebnisse<br />
seiner Vergleichstests eines Nanosek<strong>und</strong>enlasers<br />
(Kurzpulslaser) <strong>und</strong> eines Femtosek<strong>und</strong>enlasers<br />
(Ultrakurzpulslaser) vor.<br />
Die im Auftrag der LLT Applikation GmbH<br />
Ilmenau durchgeführten Untersuchungen<br />
sollten zeigen, ob der Femtosek<strong>und</strong>enlaser<br />
<strong>für</strong> das industrielle Laserstrahlschneiden<br />
geeignet ist. Weil sie empfindlich <strong>und</strong> teuer<br />
sind, werden diese Laser derzeit hauptsächlich<br />
in Laboren eingesetzt. Einzig die<br />
JENOPTIK Laser GmbH hat bislang einen<br />
industriefähigen Femtosek<strong>und</strong>enlaser<br />
entwickelt <strong>und</strong> erfolgreich in der Oberflächenbearbeitung<br />
eingesetzt. Diesen Laser<br />
nutzte Thomas Schonlau auch <strong>für</strong> seine<br />
Tests. Aufgr<strong>und</strong> der positiven Ergebnisse<br />
arbeitet LLT derzeit an einem Maschinenprojekt,<br />
in dem der JENOPTIK-Laser<br />
integriert wird.<br />
Thomas Schonlau hat inzwischen ein<br />
Masterstudium „Mikro- <strong>und</strong> Nanotechnologien“<br />
an der TU Ilmenau aufgenommen<br />
<strong>und</strong> wird sich weiterhin mit dem Thema<br />
Laserschneiden befassen. Foto: Ingo Herzog
Best Poster Award<br />
Die alle zwei Jahre stattfindende Polymer<br />
Degradation Conference lockt Experten<br />
<strong>und</strong> Spezialisten aus aller Welt an, um die<br />
neuesten Ergebnisse auf dem Gebiet der<br />
Polymerforschung <strong>und</strong> insbesondere der<br />
Alterungsmechanismen dieser zu diskutieren.<br />
Auf der diesen September in Sestri<br />
Lavante (Italien) stattgef<strong>und</strong>enen Konferenz<br />
erhielt die Doktorandin am Fachgebiet<br />
Experimentalphysik I unter Leitung von<br />
Professor Gerhard Gobsch, Vida Turkovi<br />
(Foto), den Best Poster Award.<br />
In ihrem Beitrag „Morphological degradation<br />
of polymer-fullerene solar cells“<br />
stellte sie die aktuellen Ergebnisse ihrer<br />
Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Polymeren<br />
Solarzellen vor.<br />
Die Jury setzte sich aus weltweit anerkannten<br />
Wissenschaftlern international führender<br />
Institute <strong>und</strong> Universitäten auf dem<br />
Gebiet der Polymerforschung zusammen.<br />
TLM-Förderpreis<br />
Der Ilmenauer Absolvent der Angewandten<br />
Medienwissenschaft, Alexander Fritsch, hat<br />
den mit 1000 Euro dotierten Förderpreis<br />
der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM)<br />
<strong>für</strong> die beste Abschlussarbeit „Medien“<br />
gewonnen. Er erhielt die Auszeichnung <strong>für</strong><br />
seine Diplomarbeit, in der er Strategien <strong>und</strong><br />
Strukturen der Öffentlichkeitsarbeit internationaler<br />
Nicht-Regierungsorganisationen<br />
beschreibt. Betreut wurde die Diplomarbeit<br />
am Fachgebiet Medienwissenschaft von<br />
Professor Martin Löffelholz <strong>und</strong> Dr. Andreas<br />
Schwarz.<br />
Als Begründung <strong>für</strong> die Prämierung gab<br />
die Thüringer Landesmedienanstalt an,<br />
sie zeichne sich aus durch Originalität <strong>und</strong><br />
Relevanz der Fragestellung, einen soliden<br />
theoretischen Rahmen, eine systematische<br />
<strong>und</strong> aufwändige empirische Vorgehensweise,<br />
wissenschaftlich <strong>und</strong> gesellschaftspolitisch<br />
relevante Ergebnisse sowie eine<br />
gelungene Präsentation. Der Preisträger<br />
habe sich auf einem hohen wissenschaftlichen<br />
Niveau einem Untersuchungsfeld<br />
gewidmet, das in dieser Form noch nicht<br />
behandelt worden sei. Foto: TLM<br />
LIONS Club-Förderpreis<br />
UNIMENSCHEN<br />
Die Ilmenauer Absolventin Carina Faber hat<br />
den mit 1000 Euro dotierten Förderpreis<br />
<strong>2011</strong> des LIONS Club Arnstadt/Ilmenau<br />
<strong>für</strong> herausragende Studienleistungen <strong>und</strong><br />
bemerkenswertes soziales Engagement<br />
erhalten.<br />
Carina Faber erlangte im Juni <strong>2011</strong> als erste<br />
Absolventin des Masterstudienganges<br />
Technische Physik den Abschluss „Master<br />
of Science“. Dies nicht nur innerhalb der<br />
Regelstudienzeit, sondern auch mit der<br />
Gesamtnote 1,0.<br />
Während ihrers Studiums absolvierte sie<br />
zahlreiche Praktika im In- <strong>und</strong> Ausland,<br />
darunter am Massachusetts Institute of<br />
Technology MIT in Cambridge, USA, <strong>und</strong><br />
bei der Firma Siemens. Sie hielt mehrere<br />
Tagungsvorträge <strong>und</strong> veröffentlichte zwei<br />
Beiträge in namhaften internationalen<br />
Zeitschriften. Neben dem Studium arbeitete<br />
Carina Faber als Tutorin <strong>und</strong> wirkte im<br />
Institutsrat <strong>und</strong> als studentische Vertreterin<br />
in Berufungskommissionen mit. Sie ist<br />
Mitglied des WWF <strong>und</strong> organisiert Spendensammlungen<br />
<strong>für</strong> das Kinderhilfswerk<br />
der Vereinten Nationen UNICEF.<br />
Im Oktober hat Carina Faber ein Promotionsstudium<br />
an der größten französischen<br />
Forschungsorganisation, dem Centre National<br />
de la Recherche Scientifique in Grenoble,<br />
auf dem Gebiet der theoretischen<br />
organischen Photovoltaik aufgenommen.<br />
Foto: Ingo Herzog<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
49 |
Foto: Stefanie Pfannes<br />
UNIPORTRÄT<br />
Manuela Felix, Sportschützin <strong>und</strong> Studentin der TU Ilmenau<br />
Spitzensport <strong>und</strong> Studium<br />
Manuela Felix ist Studentin der TU Ilmenau <strong>und</strong> erfolgreiche Sportschützin. Von 2006 bis 2010 war sie<br />
Mitglied der deutschen Nationalmannschaft <strong>und</strong> konnte zahlreiche Medaillen erringen. Gleichzeitig<br />
machte sie im Mai dieses Jahres ihren Bachelor-Abschluss in Biomedizinischer Technik. Wie sie den<br />
Spagat zwischen Studium <strong>und</strong> Spitzensport schafft, verrät sie im Interview mit UNI.<br />
Wie bist Du zum Schießsport gekommen, <strong>und</strong> was macht<br />
<strong>für</strong> Dich die Faszination aus?<br />
Mein Vater war Vorsitzender im Verein. Ich bin quasi damit aufgewachsen.<br />
Eines Tages wollte ich es dann selbst ausprobieren,<br />
<strong>und</strong> dann kam eines zum anderen. An meinem Sport fasziniert<br />
mich vor allem die Selbstdisziplin, komplett abzuschalten <strong>und</strong><br />
nur auf den Körper zu hören, denn das meiste beim Schießen<br />
passiert im Kopf.<br />
Wo trainierst Du <strong>und</strong> wie oft?<br />
Ich lebe in Ilmenau <strong>und</strong> trainiere in Suhl im Schießsportzentrum.<br />
Zu meiner aktiven Zeit habe ich drei bis viermal die Woche<br />
trainiert. Heute trainiere ich nur noch punktuell zu den Wettkämpfen.<br />
Die ersten zwei Studienjahre habe ich sogar in Suhl<br />
gewohnt. Aber als ich dem Ende meines Studiums näher kam, bin<br />
ich nach Ilmenau gezogen, um mich besser auf meinen Abschluss<br />
konzentrieren zu können.<br />
| 50 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
Wo<strong>für</strong> trainierst Du aktuell?<br />
Aktuell trainiere ich <strong>für</strong> die B<strong>und</strong>esliga. In den letzten Wochen<br />
habe ich mich auf die kommenden Wettkämpfe vorbereitet,<br />
die ich in der Mannschaft bestreite. Die B<strong>und</strong>esliga besteht aus<br />
insgesamt acht Vereinen, die an vier Wochenenden im Jahr gegeneinander<br />
antreten.<br />
Wie bereitest Du Dich mental auf einen Wettkampf vor?<br />
Seit einem Jahr habe ich einen Zettel meines Trainers in der<br />
Tasche, der mich daran erinnert, auf was ich mich konzentrieren<br />
soll, wenn es in die heiße Wettkampfphase geht. Außerdem<br />
gehöre ich zu den Sportlerinnen, die sich vor dem Wettkampf<br />
zurückziehen <strong>und</strong> Musik hören. Dabei höre ich seit vier Jahren<br />
immer die gleiche Playlist.<br />
Mit welchen Waffen schießt du, <strong>und</strong> wie gefährlich ist<br />
der Sport?<br />
Ich schieße mit dem Luftgewehr <strong>und</strong> dem Kleinkalibergewehr.<br />
Das Luftgewehr ist eher harmlos. Wenn man jemanden damit<br />
verletzen möchte, müsste man es demjenigen schon über den<br />
Kopf ziehen. Das Kleinkalibergewehr hingegen kann durchaus<br />
gefährlich werden. Deshalb gibt es auch ganz strikte Sicherheitsbestimmungen.<br />
So steht meine Sportwaffe immer sicher<br />
verschlossen bei meinem Vater im Waffenschrank. Aber in den<br />
15 Jahren, die ich nun diesen Sport ausübe, habe ich noch nie<br />
eine brenzlige Situation erlebt.<br />
Auf welche sportlichen Erfolge bist Du besonders stolz?<br />
Das war auf jeden Fall das Jahr 2007, als ich an den ersten Weltcups<br />
teilgenommen habe, <strong>und</strong> auch die Universiade in Bangkok,<br />
die ich gewonnen habe. Auch 2008 hatte ich auch noch eine<br />
gute Weltcup-Platzierung. Dies waren meine erfolgreichsten<br />
Jahre. 2009 <strong>und</strong> 2010 waren dann eher schwächere Jahre, weil<br />
mich das Studium mehr <strong>und</strong> mehr einnahm. Es war schwierig,<br />
alles unter einen Hut zu bekommen. In dieser Phase musste ich<br />
mich dann entscheiden - Sport oder Studium.<br />
Wie lässt sich der Leistungssport mit dem Uni-Alltag<br />
verbinden?<br />
Für mich war schon vor dem Einstieg in den Sport klar, dass ich<br />
studieren möchte. Auch die Richtung Technik <strong>und</strong> Medizin stand<br />
<strong>für</strong> mich von Anfang an fest. Um Leistungssport <strong>und</strong> Uni in Einklang<br />
zu bringen, braucht es vor allem einen geduldigen Trainer,<br />
der Verständnis hat, wenn man das Training absagen muss, weil<br />
sich die eigene Lerngruppe trifft. Auf der anderen Seite sind nette<br />
Kommilitonen sehr hilfreich, die immer wieder ihre Unterlagen
Foto: Mike Hecker<br />
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der Automobil-Industrie<br />
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Das�Engagement�<strong>und</strong>�die�Begeisterung<br />
der�Menschen�in�unserem�Unternehmen<br />
sind�der�beste�Garant�<strong>für</strong>�das�Erreichen<br />
unserer�Ziele.<br />
zur Verfügung stellen. Ich hatte tolle Kommilitonen, ohne die ich<br />
heute sicherlich nicht im Masterstudium wäre.<br />
Wie gelingt Dir die zeitliche Aufteilung zwischen Training<br />
<strong>und</strong> Lernen?<br />
Im Prüfungszeitraum hatte das Studium eigentlich immer Priorität.<br />
In dieser Phase habe ich nur einmal in der Woche trainiert.<br />
Im Mai <strong>und</strong> Juni war ich dann viel bei Wettkämpfen <strong>und</strong> etwa<br />
nur die Hälfte der Zeit in Ilmenau. Man kann sagen, dass ich mich<br />
im Sommer auf die Wettkämpfe <strong>und</strong> im Wintersemester auf das<br />
Studium konzentriert habe.<br />
Hat Dich die Universität bei Deinem Sport unterstützt?<br />
Die Universität Ilmenau ist als „Partnerhochschule <strong>für</strong> Spitzensport“<br />
eine Kooperation eingegangen, um Sportlerinnen wie<br />
mich zu unterstützen. Das heißt, wenn ich eine Prüfung nicht<br />
Und�nach�dem�Studium?�Mal�abwarten?<br />
Mal�sehen?�Mal�ausprobieren,�Zeit�verlieren...�?<br />
Oder�doch�lieber:<br />
Richtig�durchstarten.<br />
Qualifizierte AbsolventInnen�mit�neuen�Ideen<br />
können�bei�uns�sofort�einsteigen�<strong>und</strong><br />
richtig�loslegen,�in�einem<br />
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Manuela Felix (27) errang als<br />
Sportschützin viele Erfolge, zuletzt<br />
die Bronzemedaille bei der Sommer-Universiade<br />
<strong>2011</strong> in Shenzhen<br />
(China). Gebürtig in Flörsheim am<br />
Main, kam die Studentin der Biomedizinischen<br />
Technik nach Ilmenau,<br />
weil sie die Kombination aus<br />
Medizin <strong>und</strong> Technik gereizt hat. In<br />
der Freizeit liest sie gern <strong>und</strong> hält<br />
sich mit Laufen fit.<br />
mitschreiben konnte, weil ich im Wettkampf war, wurde diese<br />
verlegt, oder ich konnte ich sie nachholen. Außerdem standen<br />
Dozenten <strong>und</strong> Professoren <strong>für</strong> Konsultation immer zur Verfügung.<br />
Ich habe mich sehr gefreut, als die Universität 2008<br />
die Kooperation eingegangen ist <strong>und</strong> habe damit nur positive<br />
Erfahrungen gemacht.<br />
Wenn du über das Ende Deiner Sportkarriere hinaus<br />
denkst, wo siehst Du Dich dann beruflich?<br />
Wo es mich beruflich hinzieht, weiß ich noch nicht genau.<br />
Vielleicht gehe ich ins Ausland oder fange wieder mit dem Leistungssport<br />
an. Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen zu promovieren<br />
<strong>und</strong> meinen Sport parallel zum Beruf auszuüben. Eine<br />
Altersgrenze nach oben gibt es im Schießsport ohnehin nicht.<br />
Stefanie Pfannes<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
51 |
UNIGALERIE<br />
Ungebrochen ...<br />
... ist die Beliebtheit der Kinder-<br />
uni Ilmenau. Auch in diesem<br />
Jahr waren die zehn zwischen<br />
dem 9. <strong>und</strong> 23. November ver-<br />
anstalteten Vorlesungen <strong>und</strong> der<br />
Zusatztag am 25.11. vollkommen<br />
ausgebucht. Die Kinder mach-<br />
ten wieder begeistert mit <strong>und</strong><br />
dankten so den beteiligten Pro-<br />
fessoren <strong>und</strong> Dozenten <strong>und</strong> dem<br />
studentischen Orgteam unter der<br />
Projektleitung von Ilka Siegm<strong>und</strong>.<br />
Let‘s dance! …<br />
… hieß es 26. November <strong>für</strong> die r<strong>und</strong> 250 Gäste des Uniballs <strong>2011</strong>. Für die passenden Rhythmen sorgten „DanceApart“ aus Dresden <strong>und</strong><br />
das Musikduo „Tanzagent“, <strong>für</strong> Unterhaltung <strong>und</strong> Show der Projektzirkus Tasifan <strong>und</strong> Tanzformationen der Uni. Für das leibliche Wohl<br />
garantierten erneut das Studentenwerk Thüringen <strong>und</strong> die TU-Studentenclubs. Fotos: Chris Liebold<br />
| 52 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
Uniball <strong>2011</strong>
Immafeier <strong>2011</strong><br />
Herzlich...<br />
Festlich...<br />
... begrüßt wurden der Erstis durch den Rektor Professor Peter Scharff, Lilly<br />
Sommer <strong>und</strong> Arne Nowacki vom StuRa <strong>und</strong> Moderator Marco Frezzella.<br />
Mitreißend...<br />
UNIGALERIE<br />
... wurden die meist von ihren Eltern begleiteten neuen Studierenden am 8. Oktober mit der Feierlichen<br />
Immatrikulation in die akademische Gemeinschaft aufgenommen. Professor Martin Heisenberg<br />
(Würzburg) hielt den brillanten Festvortrag „Über die Machbarkeit der Lebewesen“.<br />
... umrahmten der Kammerchor <strong>und</strong> das Kammerorchester der Universität musikalisch die Immafeier. Fotos: Ingo Herzog<br />
UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
53 |
UNI wünscht allen Lesern frohe Weihnachten<br />
<strong>und</strong> ein ges<strong>und</strong>es <strong>und</strong> erfolgreiches Jahr 2012!<br />
UNI | Universitätsnachrichten Ilmenau<br />
HERAUSGEBER:<br />
Der Rektor der Technischen Universität<br />
Ilmenau<br />
REDAKTION:<br />
Referat Medien- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
Leitung: Marco Frezzella<br />
VERANTWORTLICHE REDAKTEURIN:<br />
Bettina Wegner<br />
E-Mail: bettina.wegner@tu-ilmenau.de<br />
Telefon: 03677 69-2549<br />
www.tu-ilmenau.de/unizeitschrift<br />
Redaktionsanschrift:<br />
Max-Planck-Ring 14<br />
98693 Ilmenau<br />
| 54 UNI I 03 I <strong>2011</strong><br />
Postanschrift:<br />
Postfach 10 05 65<br />
98684 Ilmenau<br />
LAYOUT:<br />
Bettina Wegner<br />
Torsten Weilepp<br />
FOTOS COVER UND INHALTS-<br />
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VMK | Verlag <strong>für</strong> Marketing &<br />
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Faberstraße 17<br />
67590 Monsheim<br />
Telefon 0 62 43/909-0<br />
E-Mail: info@vmk-verlag.de<br />
www.vmk-verlag.de<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe:<br />
10.11.<strong>2011</strong><br />
Annahmeschluss <strong>für</strong> die nächste Ausgabe:<br />
20.02.2012<br />
ISSN: 1867-884X<br />
Die Redaktion behält sich das Recht vor,<br />
Beiträge zu kürzen <strong>und</strong>/oder sinngemäß<br />
wiederzugeben. Namentlich unterzeichnete<br />
Beiträge müssen nicht mit der Meinung des<br />
Herausgebers <strong>und</strong>/oder der Redaktion übereinstimmen.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
<strong>und</strong> Fotos übernimmt die Redaktion keine<br />
Haftung.<br />
Nachdrucke <strong>und</strong> Vervielfältigungen, auch<br />
auszugsweise, nur mit Genehmigung der<br />
Redaktion.
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| 56 UNI I 03 I <strong>2011</strong>