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DAV_programm_2016_komplett

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Kosmos Antike:<br />

Latein und Griechisch<br />

öffnen Welten<br />

Programm<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

29. März – 02. April <strong>2016</strong> | Humboldt-Universität zu Berlin


Tradition und Moderne<br />

Latein bei Oldenbourg<br />

Seit Jahrzehnten sind die Lehrwerke von Oldenbourg kompetente<br />

Begleiter im Lateinunterricht. Dank verlässlicher Qualität helfen<br />

sie Ihnen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Vermittlung<br />

der lateinischen Sprache und antiken Kultur.<br />

S T O<br />

W A S<br />

S E R<br />

Der Stowasser –<br />

das traditionsreiche<br />

Wörterbuch in der<br />

Neubearbeitung<br />

führt zuverlässig und<br />

schnell zur richtigen<br />

Übersetzung.<br />

Seit 50 Jahren auf<br />

Erfolgskurs: Cursus<br />

– bewährt zur Vermittlung<br />

des antiken<br />

Kulturwissens.<br />

Praxistauglich und<br />

schaffbar.<br />

Adeamus! A Texte und Übungen<br />

Adeamus!<br />

Texte und Übungen<br />

Ausgabe A<br />

Innovativ: Adeamus!<br />

Durch konsequente<br />

Vorentlastung und<br />

Fokussierung auf<br />

Wortschatzarbeit<br />

leichter zu gelungenen<br />

Übersetzungen.<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

Kosmos Antike:<br />

Latein und Griechisch<br />

öffnen Welten<br />

Programm<br />

zum Bundeskongress<br />

des Deutschen<br />

Altphilologenverbandes<br />

Schirmherrschaft:<br />

Bundesminister des Auswärtigen Dr. Frank-Walter Steinmeier<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Mehr Infos und Zusatzangebote finden<br />

Sie im Oldenbourg Katalog und unter<br />

www.oldenbourg.de/latein<br />

29. März – 02. April <strong>2016</strong><br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Unter den Linden 6<br />

10099 Berlin<br />

Titelseite: Denkmal Alexander von Humboldts vor dem Hauptgebäude · Reinhold Begas: Alexander von Humboldt, 1883,<br />

Marmor | Foto: Heike Zappe | Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Humboldt-Universität zu Berlin


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

INHALT<br />

ÜBERSICHT DI., 29.03.<strong>2016</strong><br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DIENSTAG, 29. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Unter den Linden. Foto © Claudio Divizia / Shutterstock.com<br />

Übersicht der Veranstaltungen Seite 05<br />

Grußworte Seite 10<br />

Verleihung des Humanismuspreises <strong>2016</strong> Seite 16<br />

Veranstaltungen Seite 21<br />

Umgebungsplan Humboldt-Universität zu Berlin Seite 74<br />

Führungen / Ausflüge / Exkursionen Seite 138<br />

Wichtige Hinweise / Kongressbüro Seite 145<br />

Personenindex Seite 148<br />

Impressum Seite 149<br />

Ausstellungen Seite 150<br />

10.00 Uhr Vorstandssitzung <strong>DAV</strong><br />

Hörsaal 3059<br />

14.00 Uhr Vertreterversammlung <strong>DAV</strong><br />

Hörsaal 3059<br />

16.00 Uhr Terenz, Adelphoe<br />

Lateinische Theateraufführung<br />

Hörsaal 2094<br />

19.00 Uhr Eröffnung des Kongresses<br />

Audimax<br />

Prof. Dr. Sabine Vogt<br />

Vorsitzende des <strong>DAV</strong><br />

Festvortrag<br />

21.30 Uhr Empfang<br />

Grußworte:<br />

Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz,<br />

Präsident der<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

StR‘in Bärbel Flaig,<br />

Vertreterin der EUROCLASSICA<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult.<br />

Franco Montanari,<br />

Vertreter der FIEC<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Erler,<br />

Vertreter der<br />

Mommsen-Gesellschaft<br />

N.N., Vertreter_in des Senats<br />

des Landes Berlin<br />

Das antike Christentum und der<br />

gegenwärtige Religionspluralismus<br />

Prof. Dr. Dres. h.c.<br />

Christoph Markschies,<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

AUFFÜHRUNG<br />

DER ADELPHEN<br />

DES TERENZ<br />

Das Thema der Komödie ist die Frage nach dem<br />

richtigen Lebens- und Erziehungskonzept.<br />

Während die eine Hauptperson, Micio, liberal und<br />

großzügig in der Stadt lebt und in diesem Geist<br />

den jungen Aeschinus erzieht, lebt die andere<br />

Hauptperson, sein Bruder Demea, aus<br />

Überzeugung streng und diszipliniert auf dem Land.<br />

Darunter leidet Demeas Sohn Ctesipho.<br />

Es kommt zu Konflikten und Verwicklungen,<br />

selbstverständlich spielt Liebe eine Rolle und immer<br />

mischt der schlaue Sklave Syrus mit.<br />

Am Ende des Stücks nimmt die Geschichte eine<br />

rasante Wendung, die den Zuschauer verunsichert.<br />

Die Inszenierung der Adelphen durch das<br />

Hamburger Theaters N. N. ist für Schulen<br />

entstanden und beruht auf der Idee, die Komik<br />

und den Geist eines antiken Theaterstücks<br />

Schülerinnen und Schülern der heutigen Zeit<br />

erfahrbar zu machen.<br />

Der Regisseur Dieter Seidel hat das personenreiche<br />

Stück mit viel Geschick zu einem Ein-Mann-Stück<br />

umgearbeitet. Jan Katzenberger spielt die<br />

verschiedenen Rollen im ständigen und<br />

unterhaltsamen Wechsel. Entstanden ist eine<br />

temporeiche, witzig-verspielte und<br />

augenzwinkernde Inszenierung in deutscher<br />

Sprache mit lateinischen Elementen.<br />

In Schleswig-Holstein war die Inszenierung im<br />

aktuellen Schuljahr schon an vielen Schulen zu<br />

sehen; sie kann unter<br />

jan.katzenberger@googlemail.com<br />

bundesweit gebucht werden.<br />

4<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

5


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

ÜBERSICHT MI., 30.03.<strong>2016</strong><br />

ÜBERSICHT DO., 31.03.<strong>2016</strong><br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

09.00–10.00 Uhr 10.15–11.15 Uhr 11.30–12.30 Uhr 14.30–16.00 Uhr 16.30–18.00 Uhr<br />

09.00–10.00 Uhr 10.15–11.15 Uhr 11.30–12.30 Uhr 14.30–16.00 Uhr 16.30–18.00 Uhr<br />

V<br />

Oliver Schelske<br />

Hörsaal 2094<br />

V<br />

Klaus Geus<br />

Hörsaal 2091<br />

AWA<br />

Bernhard Zimmermann<br />

Hörsaal 2002<br />

Antike global<br />

Fritz Lošek<br />

Hörsaal 1070<br />

AWA<br />

Hans Bernsdorff<br />

Hörsaal 3038<br />

V<br />

Klaus Bartels<br />

Audimax<br />

V<br />

Ulrich Eigler<br />

Hörsaal 2091<br />

V<br />

Friedemann Drews<br />

Hörsaal 2094<br />

V<br />

Ernst Baltrusch<br />

Hörsaal 3038<br />

AWA<br />

Michael Erler<br />

Hörsaal 2002<br />

Antike global<br />

Katarzyna Marciniak<br />

Hörsaal 1070<br />

V<br />

Niklas Holzberg<br />

Audimax<br />

V<br />

Arbogast Schmitt<br />

Hörsaal 3038<br />

V<br />

Claudia Schindler<br />

Hörsaal 2094<br />

V<br />

Hans-Joachim Glücklich<br />

Audimax<br />

AWA<br />

Thomas Poiss<br />

Hörsaal 2002<br />

Antike global<br />

Martin Müller<br />

Hörsaal 1070<br />

V<br />

Claudia Tiersch<br />

Hörsaal 2091<br />

13.00–14.00 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

<strong>DAV</strong>-Kommission Lateinunterricht:<br />

Präsentation und Diskussion der bisherigen Ergebnisse<br />

19.00–21.00 Uhr<br />

Audimax<br />

Verleihung des Humanismuspreises<br />

an<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Andrea Riccardi<br />

(Comunità di Sant’Egidio, Roma)<br />

AK<br />

Nina Mindt<br />

Luca Quaglierini<br />

Maximilian Wallstein<br />

Asmus Kurig<br />

Hörsaal 2091<br />

AK<br />

Ulf Jesper<br />

Hörsaal 2094<br />

AK<br />

Markus Schauer<br />

Hörsaal 1.101 /<br />

DOR 24<br />

AK<br />

Isabell A. Meske<br />

Seminarraum 2093<br />

AK<br />

Michael Mader<br />

Hörsaal 1070<br />

AK<br />

Anna-Elissa Radke<br />

Hörsaal 3059<br />

AK<br />

Gabriele Hille-Coates<br />

Seminarraum 1.103 /<br />

DOR 24<br />

AK<br />

Marc Brüssel<br />

Seminarraum 2095 A<br />

AK<br />

Hans-Joachim Pütz<br />

Seminarraum 1.102/<br />

DOR 24<br />

AK<br />

Georg Rootering<br />

Seminarraum 3053<br />

AK<br />

Katrin Siebel<br />

Hörsaal 1072<br />

AK<br />

Wilfried Stroh<br />

Hörsaal 2002<br />

AK<br />

Darja Šterbenc Erker<br />

Meike Rühl<br />

Dorothee Elm v. d. Osten<br />

Hörsaal 2097<br />

AK<br />

Yasemin Demir<br />

Melanie Heinsohn<br />

Britta Kunz<br />

Ulf Jesper<br />

Hörsaal 2094<br />

AK<br />

Thomas Doepner<br />

Hörsaal 2091<br />

AK<br />

Anne Friedrich<br />

Hörsaal 1072<br />

AK<br />

Jens Kühne<br />

Hörsaal 1070<br />

AK<br />

Sven Lorenz<br />

Seminarraum 2093<br />

AK<br />

Bianca Liebermann<br />

Hörsaal 3059<br />

AK<br />

Katharina Wesselmann<br />

Seminarraum 2095 A<br />

AK<br />

Dietmar Schmitz<br />

Seminarraum 1.102 /<br />

DOR 24<br />

AK<br />

Veronika Brandis<br />

Hörsaal 2097<br />

AK<br />

Tamara Choitz<br />

Patrick Schollmeyer<br />

Seminarraum 1.103 /<br />

DOR 24<br />

AK<br />

Catharina Brumme<br />

Julia Gerke, Maxi Greiner<br />

Birte Becher<br />

Martina Bernhardt<br />

Hörsaal 1.101 /<br />

DOR 24<br />

AK<br />

Rudolf Henneböhl<br />

Seminarraum<br />

3053<br />

V<br />

Karl-Wilhelm Weeber<br />

Audimax<br />

V<br />

Joachim Draheim<br />

Hörsaal 2094<br />

V<br />

Jürgen Blänsdorf<br />

Hörsaal 3038<br />

Antike global<br />

Gregory Crane<br />

Hörsaal 2097<br />

V<br />

Nina Mindt<br />

(für Marion Giebel)<br />

Hörsaal 2091<br />

V<br />

Christoph Schubert<br />

Hörsaal 2094<br />

V<br />

Michael Hotz<br />

Audimax<br />

AWA<br />

Stephan Busch<br />

Hörsaal 2002<br />

V<br />

Stefan Freund<br />

Hörsaal 2091<br />

AWA<br />

Jens-Arne Dickmann<br />

Hörsaal 3038<br />

AWA<br />

Philip van der Eijk<br />

Hörsaal 2097<br />

V<br />

Peter Kuhlmann<br />

Audimax<br />

V<br />

Michael Lobe<br />

Hörsaal 3038<br />

V<br />

Fritz Lošek<br />

Hörsaal 2094<br />

AWA<br />

Monika Trümper<br />

Hörsaal 2002<br />

AWA<br />

Friederike Fless<br />

Hörsaal 2091<br />

13.00–14.00 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

<strong>DAV</strong>-Kommission Griechischunterricht:<br />

Präsentation und Diskussion der bisherigen Ergebnisse<br />

Dr. Matthias Korn · AK „Qua porro, Lateinunterricht?”<br />

DOR 24, Seminarraum 1.103<br />

16.00 Uhr<br />

KINDER-UNI<br />

Audimax<br />

Matthias Korn, Felicitas Buhl, Veronika Buhl:<br />

Von Blüten und Mythen – Wie sich die alten Griechen<br />

die Entstehung der Pflanzen dachten<br />

18.00 UHR ABEND DER VERLAGE<br />

Hörsaal 2097<br />

deGruyter<br />

Franco Montanari:<br />

WORD BY WORD.<br />

Ancient Greek dictionaries<br />

from antiquity up to today<br />

Hörsaal 2094<br />

C.C.BUCHNER<br />

Clement Utz,<br />

Andrea Kammerer:<br />

ROMA.<br />

Unser Lateinbuch<br />

Hörsaal 1.101 / DOR 24<br />

Klett<br />

Hans-Joachim<br />

Glücklich:<br />

Was ist eigentlich ein<br />

echter Römer?<br />

·<br />

AK<br />

Renate Albler<br />

Hörsaal 2097<br />

AK<br />

Peggy Wittich<br />

Seminarraum 3053<br />

AK<br />

Theo Wirth<br />

Hörsaal 2094<br />

AK<br />

Bärbel Flaig<br />

Hörsaal 1072<br />

AK<br />

Michael P. Schmude<br />

Seminarraum 1.102 /<br />

DOR 24<br />

AK<br />

Asmus Kurig<br />

Hörsaal 1.101 /<br />

DOR 24<br />

AK<br />

Andreas Fritsch<br />

Robert Maier<br />

Hörsaal 2091<br />

AK<br />

Benedikt Simons<br />

Hörsaal 1070<br />

AK<br />

Ann-Catherine Liebsch<br />

Hörsaal 3059<br />

AK<br />

Jan Bernhardt<br />

Seminarraum 2093<br />

AK<br />

Birgit<br />

Drechsler-Fiebelkorn<br />

Hörsaal 2095 B<br />

AK<br />

Anja Behrendt<br />

Hörsaal 2095 A<br />

AK<br />

Martin Holtermann<br />

Hörsaal 2093<br />

AK<br />

Marina Keip<br />

Hörsaal 2091<br />

AK<br />

Ingvelde Scholz<br />

Seminarraum 1.103 /<br />

DOR 24<br />

AK<br />

Monika Buscher<br />

Hörsaal 1070<br />

AK<br />

Clemens Liedtke<br />

Hörsaal 2094<br />

AK<br />

Knut Reinartz<br />

Seminarraum 1.102 /<br />

DOR 24<br />

AK<br />

Hans-Joachim Pütz<br />

Hörsaal 3059<br />

AK<br />

Rainer Schöneich<br />

Fritz-Reuter-Saal<br />

AK<br />

Oliver Overwien<br />

Christine Boll<br />

Seminarraum 3053<br />

AK<br />

Giselher Künzel<br />

Hörsaal 1072<br />

AK<br />

Ruth Schaefer-Franke<br />

Hörsaal 1.101 /<br />

DOR 24<br />

AK<br />

Susanne<br />

Pinkernell-Kreidt<br />

Seminarraum 2095 A<br />

AK<br />

Gerd Flemmig<br />

Seminarraum 2095 B<br />

AK<br />

Magnus Frisch<br />

Hörsaal 2097<br />

6<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

7


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

ÜBERSICHT FR., 01.04.<strong>2016</strong><br />

ANTIKE SZENISCH<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

09.00–10.00 Uhr 10.15–11.15 Uhr 11.30–12.30 Uhr<br />

V<br />

Wilfried Stroh<br />

Audimax<br />

V<br />

Peter von Möllendorff<br />

Hörsaal 2091<br />

V<br />

Martin Korenjak<br />

Hörsaal 2094<br />

V<br />

Christiane Reitz<br />

Hörsaal 2002<br />

AWA<br />

Serena Pirrotta<br />

Hörsaal 2002<br />

V<br />

Markus Janka<br />

Michael Stierstorfer<br />

Audimax<br />

V<br />

Dennis Pausch<br />

Hörsaal 3038<br />

V<br />

Gerrit Kloss<br />

Hörsaal 2094<br />

V<br />

Gregor Weber<br />

Hörsaal 2091<br />

V<br />

Wolfgang Kofler<br />

Hörsaal 2097<br />

14.00 Uhr<br />

Audimax<br />

Schlussveranstaltung<br />

Festvortrag:<br />

Susanne Leinemann<br />

Willkommen im Maschinenraum<br />

der europäischen Sprache<br />

V<br />

Claudia Klodt<br />

Hörsaal 2091<br />

AWA<br />

Werner Eck<br />

Hörsaal 2094<br />

V<br />

Robert Kirstein<br />

Hörsaal 3038<br />

AWA<br />

Susanne Muth<br />

Hörsaal 2002<br />

V<br />

Michael von Albrecht<br />

Audimax<br />

Antike global<br />

Michael Lipka<br />

Hörsaal 2097<br />

DAS PROJEKT<br />

In „So wie der Süßapfel rot ...“ stehen Frauen aus der antiken Literatur im Mittelpunkt. Die Komplexität<br />

der gezeigten Schlüsselszenen aus Griechischen Tragödien bleibt bestechend aktuell. Gedichte von Sappho<br />

und Ovid umrahmen die Schauspielszenen. Erleben Sie einen prägnanten Theaterabend mit der Schauspielerin<br />

Cordula Trantow. Sie spielt zentrale Szenen aus „Hekabe“ (Euripides), „Elektra“ (Sophokles) und „Die<br />

Bakchen“ (Euripides), spricht und liest Gedichte von Sappho und Ovid. Der Abend zeigt eine reiche Palette<br />

unterschiedlicher Lebenssituationen und ist sehr informativ in Hinblick auf mythologische Hintergründe, da<br />

er Zusammenhänge verdeutlicht und berühmte Figuren aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.<br />

Cordula Trantow gestaltet die anspruchsvollen Gedichte und Monologe sprachlich exzellent und durch die<br />

Tiefe der Darstellung berührend und gleichzeitig modern. „... mit dem ihr eigenen Charisma als makellose<br />

Sprecherin und grandiose dramatische Gestalterin großer Frauenfiguren ...“ (E. Schmid in VN)<br />

So wie der<br />

Süßapfel rot<br />

DIE SCHAUSPIELERIN<br />

Cordula Trantow stand bereits als 13jährige in ihrer Heimatstadt Berlin auf der Bühne des Schillertheaters.<br />

Noch während der Schulzeit drehte sie Spiel- und Fernsehfilme. Der weltberühmte Antikriegsfilm<br />

„Die Brücke“ von Bernhard Wicki brachte so viel Aufmerksamkeit, dass sie nach dem Abitur nahtlos in den<br />

Beruf wechseln konnte. Sie war u. a. Mitglied des Bayerischen Staatsschauspiels, der Kammerspiele<br />

München, am Staatstheater Stuttgart und spielte auch bei Film und Fernsehen unzählige herausragende<br />

Rollen. Mit 20 Jahren heiratete sie den Regisseur Rudolf Noelte, der durch seine stilprägenden Inszenierungen<br />

einen großen Namen hat. In der Schweiz ist Frau Trantow besonders bekannt durch die Verfilmung von<br />

J. Chr. Heers Roman An heiligen Wassern. 1988 gründete sie das Theaterfestival Weilheimer Theatersommer.<br />

Dafür erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande. Sie arbeitet auch als Autorin und Regisseurin.<br />

DER REGISSEUR<br />

Georg Rootering war 1994–1997 als Oberspielleiter und Chefregisseur das Musiktheater am Mainfrankentheater<br />

in Würzburg engagiert. International machte er sich mit Inszenierungen wie „Wozzeck“ und „Pelléas<br />

et Mélisande“ in Athen (Athener Konzerthalle) und „L’Orfeo“ bei der Styriarte in Graz, „Rigoletto“ und<br />

„Aida“ in Helsinki, „Parsifal“ und „Rosenkavalier“ in Wroclaw, sowie „Giulio Cesare“ in Tallinn einen Namen.<br />

18.00 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

So wie der Süßapfel rot ...<br />

Ein szenisches Antiken-Projekt<br />

in den Räumen der Humboldt-Universität zu Berlin mit<br />

Cordula Trantow<br />

Gestaltung und Inszenierung: Georg Rootering<br />

Mit Texten von Sappho, Sophokles, Euripides, Properz, Ovid<br />

Dauer ca. 70 Minuten<br />

Als Intendant des Theaters in Liechtenstein inszenierte er einen Euripides-Zyklus, der für überregionales<br />

Aufsehen sorgte.<br />

Seine Antiken-Projekte wurden unter anderem in München (Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek<br />

2007, 2010 und 2014), Berlin (Pergamon-Altar 2008), Hamburg (Kunsthalle 2010), Wien (Kunsthistorischen<br />

Museum 2010), Freiburg Albert-Ludwig-Universität 2014) und in Innsbruck (Archäologisches Museum 2014)<br />

gezeigt.<br />

8<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

9


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

GRUSSWORT<br />

GRUSSWORT<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

Sabine Vogt<br />

Vorsitzende des Deutschen<br />

Altphilologenverbandes<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

sehr verehrte Freunde der Alten Sprachen,<br />

Wer im Laufe des vergangenen Jahres die Feuilleton-, Bildungsund<br />

Kulturseiten überregionaler Tages- und Wochenzeitungen<br />

aufschlug, konnte immer wieder auf umfangreiche Artikel zu Latein und Griechisch stoßen. Um nur drei<br />

Beispiele zu nennen: in der Süddeutschen Zeitung unternahm Rudolf Neumaier unter dem Titel „Noli timere,<br />

regina linguarum“ eine ganzseitige „Ehrenrettung“ (so der Untertitel) für Latein als „einen Schatz, der unser<br />

Denken bereichert und unser Sprachgefühl steigert“, in der ZEIT hielt Ulrich Greiner ein „Plädoyer für die<br />

Künste und die alten Sprachen“ unter dem <strong>programm</strong>atischen Titel „Schönheit muss man lernen“, und in der<br />

Frankfurter Allgemeinen Zeitung machte sich Heike Schmoll für Altgriechisch als Beispiel eines erhaltenswerten<br />

„Orchideenfaches“ an Gymnasien stark. Diese Artikel erschienen jeweils als Reaktionen auf konkrete Anlässe:<br />

als Widerspruch gegen die populäre These, in der Schule sollten vorrangig praktisch anwendbare Fähigkeiten<br />

erworben werden, als Verteidigung gegen die drohende Abschaffung der Latinums-Anforderungen für<br />

das Studium der meisten Lehramts-Fächer in Nordrhein-Westfalen oder gegen die drohende Einstellung des<br />

Griechisch-Kurses an einem hessischen Gymnasium. Ein noch viel breiteres Presseecho fanden im vergangenen<br />

Herbst zwei Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt: das jüngste Asterix-Heft „Der Papyrus des Caesar“ und<br />

der Abschlussband „Dictator“ der Cicero-Trilogie von Robert Harris wurden auf allen Kanälen von Fernsehen,<br />

Rundfunk und Zeitungen gefeiert als zwei auflagenstarke Bestseller, die auf höchst unterschiedliche<br />

Weise das spätrepublikanische Rom lebendig werden lassen und zugleich anhand prominenter Figuren der<br />

Antike zu Reflexionen über die heutige Welt der Medien und der Politik anregen. Insbesondere die Figur des<br />

Cicero, der immer wieder mit dem Interessenkonflikt zwischen moralischen Prinzipien und pragmatischen<br />

Machtentscheidungen ringt, wird auch in seinen Ängsten und Zweifeln plausibel – Harris „schreibt modern,<br />

ohne die Geschichtlichkeit der Geschichte zu denunzieren,“ lobt Bernd Graff in der Süddeutschen Zeitung,<br />

denn Cicero sei für Harris „ein Mann der transzendentalen Obdachlosigkeit, ein Mann der Tat gleichwohl,<br />

der sein Schicksal selbst in die Hand nimmt. Und hier sieht Harris auch den plausiblen Zugang für einen<br />

Brückenschlag: Die Zeit, in der Cicero so selbstbewusst (und -verloren) wirkte, ähnelt unserer Zeit.“<br />

Diese kleine Auswahl aus dem Pressespiegel des Jahres 2015 sei als Einstimmung auf unseren Bundeskongress<br />

in Berlin vorausgeschickt. Denn die beiden darin aufscheinenden Akzente bilden in ihrer Unterschiedlichkeit<br />

gleichsam Eckpfeiler im Kongress<strong>programm</strong>: Einerseits das reiche Themenangebot aus Literatur,<br />

Geschichte und Philosophie der Antike, das die heutigen Rezipienten zur Reflexion von Alteritäten und<br />

Identitäten einlädt, und zwar mit verschiedenen methodischen und didaktischen Zugängen. Andererseits die<br />

Rolle der Alten Sprachen in der Schul- und Universitätsbildung, in den Gesellschafts- und Bildungsdiskursen<br />

nicht nur in den verschiedenen Bundesländern der Bundesrepublik, sondern auch in Nachbarländern in<br />

Europa und in den USA. Denn dass Latein und Griechisch nicht unangefochten an den Schulen und Univer-<br />

sitäten gefragt sind, ja dass wir Vertreterinnen und Vertreter dieser Fächer um das Interesse daran auch<br />

werben müssen, und zwar mit immer wieder neu gedachten und neu formulierten Argumenten, das wird<br />

immer wieder aufs Neue gefordert durch neue Anlässe bildungspolitischer ebenso wie gesellschaftlicher<br />

Natur. Dabei können wir durchaus zufrieden damit sein, dass das statistische Bundesamt Latein bundesweit<br />

(trotz erheblicher Schwankungen unter den Bundesländern) nach wie vor als drittstärkste Fremdsprache<br />

nach Englisch und Französisch ausweist.<br />

Über solche und viele andere Fragen wollen wir uns in den kommenden Tagen austauschen. Unter dem Motto<br />

„Kosmos Antike: Latein und Griechisch öffnen Welten“ laden wir Sie zu einem überaus reichhaltigen und<br />

vielseitigen Programm an Vorträgen und Arbeitskreisen zu verschiedenen Fragestellungen und Perspektiven<br />

der inhaltlichen Erschließung und Vermittlung des „Kosmos“ ein, den Sprachen und Literatur, Kultur und<br />

Kunst, Geschichte, Philosophie und Wissenschaft der Antike uns bieten. Für ihre Beiträge zum Gelingen des<br />

Kongresses danken wir allen Referentinnen und Referenten sehr herzlich.<br />

Eingerahmt wird der Kongress durch den Eröffnungsvortrag des Berliner Kirchenhistorikers Professor Dr.<br />

Christoph Markschies: „Das antike Christentum und der gegenwärtige Religionspluralismus“ und den<br />

Abschlussvortrag der bekannten Journalistin Susanne Leinemann: „Willkommen im Maschinenraum der<br />

europäischen Sprache!“ Einen weiteren Höhepunkt erreicht das Programm mit der Verleihung des Humanismuspreises<br />

an Professor Andrea Riccardi, den Gründer der Gemeinschaft St. Egidio, die auf heute besonders<br />

wichtige Weise einen Kosmos schafft und Welten öffnet: durch den Dialog unter den Religionen und<br />

Kulturen.<br />

Der Berliner Kongress wäre nicht möglich ohne das große Engagement zahlreicher Kolleginnen und Kollegen.<br />

Das sind in allererster Linie die Berliner Kollegen Stefan Kipf und Ulrich Schmitzer, tatkräftig unterstützt von<br />

Betty-Marie Dafis und Ulrike C. A. Stephan im <strong>DAV</strong>-Kongressbüro an der Humboldt-Universität. Sie und ihr<br />

großes Team aus zahlreichen freiwilligen Helfern haben sich unermüdlich um die Planung und Organisation<br />

des Vortrags- und Begleit<strong>programm</strong>s, die Erstellung des Kongressbegleiters und die vielen kleinen und großen<br />

Vorbereitungen für die Durchführung verdient gemacht. Ihnen möchte ich dafür meinen ganz besonders<br />

großen Dank aussprechen. Stellvertretend für das ganze weitere Planungs-Team möchte ich Tamara<br />

Choitz und Hartmut Loos danken, ebenso Fabian Ehlers für die grafische Gestaltung der Einladung und des<br />

Kongressbegleiters sowie Clemens Liedtke für die wie immer kompetente Unterstützung in allen digitalen<br />

Belangen. Mein besonderer Dank gilt den Verlag, die in beeindruckender Weise Präsenz zeigen und dadurch<br />

einen wichtigen Beitrag zur Attraktivität des Kongresses leisten.<br />

Wir freuen uns sehr, den Kongress in den Räumen der Humboldt-Universität zu Berlin durchführen zu können<br />

und bedanken uns bei den Vertretern der Universität für die großartige Kooperation.<br />

Im Namen des Vorstands des Deutschen Altphilologenverbandes heiße ich Sie alle herzlich willkommen und<br />

wünsche Ihnen anregende und ertragreiche Tage in Berlin!<br />

Prof. Dr. Sabine Vogt<br />

Otto-Friedrich-Universität Bamberg<br />

10<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

GRUSSWORT<br />

GRUSSWORT<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

© Auswärtiges Amt / Thomas Köhler<br />

Bundesminister des Auswärtigen<br />

Dr. Frank-Walter Steinmeier<br />

Schirmherr<br />

Altphilologie und Außenpolitik haben auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun.<br />

Trotzdem habe ich sehr gern die Schirmherrschaft über den diesjährigen Bundeskongress<br />

des Deutschen Altphilologenverbandes übernommen. Denn wenn man genau hinschaut,<br />

gibt es doch die ein oder andere Verbindung: Wie es das Motto des diesjährigen<br />

Kongresses so treffend ausdrückt, öffnen Latein und Griechisch Welten.<br />

Sprache ist der Schlüssel zum Verständnis anderer Länder und Kulturen,<br />

ob nun in der Gegenwart oder in der Vergangenheit. Griechisch und Latein fördern das Wissen<br />

um die Grundlagen europäischer Kultur: Das europäische Wertesystem und damit auch unsere<br />

eigenen Vorstellungen von Recht, Ethik und Staat basieren auf Ideen der Antike und des Christentums.<br />

Gerade dieser Tage ist es gut, wenn wir uns das neu bewusst machen.<br />

Genauso wichtig ist es, dass wir uns vor Augen halten, welche Vielfalt an Ideen,<br />

Religionen und Völkern der Antike Teil unseres europäischen Erbes ist. Der antike Mittelmeerraum<br />

pflegte engen Austausch mit seinen Nachbarn und war eine bereits hochvernetzte Welt.<br />

Von dieser gemeinsamen Erfahrung können wir heute noch zehren. Dieses Erbe lehrt uns,<br />

dass wir uns nicht voneinander abschotten, sondern weiter aufeinander zugehen sollten,<br />

dass wir die Chancen nutzen müssen, die Vielfalt uns bietet.<br />

Für den Bundeskongress wünsche ich allen Teilnehmern daher viele neue und interessante<br />

Perspektiven auf eine nur vermeintlich antike Sprachwelt.<br />

Marcus Fabius Quintilianus<br />

Man pflegt eine Tugend des Lehrers darin zu sehen –<br />

und das ganz mit Recht –, dass er bei den Schülern,<br />

deren Erziehung er übernommen hat, sorgfältig auf die<br />

Begabungsunterschiede achte, um zu wissen,<br />

wohin jeden seine Wesensart vor allem führt. Denn<br />

auch dabei gibt es eine schier unglaubliche Vielfalt,<br />

und die geistigen Typen sind kaum weniger zahlreich<br />

als die körperlichen. […] So hielten es die meisten für<br />

nützlich, jeden so unterrichten, dass der Unterricht das<br />

Gute, das ihm von Natur eigen war, förderte und die<br />

Begabung vor allem in der Richtung, die ihr besonders<br />

lag, entwickelte: […] so werde auch der Redner,<br />

wenn er mit Kennerblick gesehen habe, wessen Begabung<br />

mehr die knappe und ungefeilte Art zu reden,<br />

wem dagegen mehr die energische, würdevolle,<br />

rauhe, strahlende und elegante Art liege, sich<br />

auf den eínzelnen einstellen, dass er sich darin,<br />

worin er am meisten leistet, voranbringt,<br />

weil einmal die natürliche Anlage, wenn sie<br />

gepflegt werde, noch mehr zur Geltung<br />

komme, andererseits jemand,<br />

der gegen seine Natur gelenkt<br />

werde, nicht nur in dem,<br />

wofür er weniger geeignet<br />

ist, nichts Befriedigendes<br />

zustande bringt, sondern auch<br />

durch den Verrat an seiner<br />

natürlichen Bestimmung die<br />

guten Anlagen verkümmere.<br />

Marcus Fabius Quintilianus<br />

Inst. Or. II, 8, 1–5<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

GRUSSWORT<br />

GRUSSWORT<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

Wilhelm von Humboldt<br />

Uvo Hölscher<br />

Es giebt einen vierfachen Genuss des Alterthums:<br />

in der Lesung der alten Schriftsteller,<br />

in der Anschauung der alten Kunstwerke,<br />

in dem Studium der alten Geschichte,<br />

in dem Leben auf classischem Boden. –<br />

Griechenland, Empfindungen tieferer Wehmut.<br />

Rom, höherer Standpunkt,<br />

mehr Vollständigkeit der Uebersicht.<br />

Alle diese verschiedenen Genüsse geben im Ganzen<br />

denselben, nur zu anderen Graden gesteigerten<br />

Eindruck, und das Charakteristische dieses Eindrucks<br />

besteht darin, dass jeder andre Gegenstand immer<br />

nur zu einer einzelnen Beschäftigung tauglich, das<br />

Alterthum hingegen eine bessere Heimath, zu der man<br />

jedesmal gern zurückkehrt, scheint, dass von ihm aus<br />

alle mannigfaltigen menschlichen Sinnes und Vorstel-<br />

lungsarten verständlich werden, die man, wenn man<br />

unmittelbar von einer zu anderen übergienge, nicht<br />

leicht verstehen würde, dass viele andre Gegenstände<br />

auf vielfache Weise ergreifen, allein keiner so alle<br />

Ansprüche befriedigt, so in nichts anstösst, so eine<br />

vollkommene und zugleich energische Ruhe einflösst,<br />

dass die Beschäftigung mit dem Alterthume die<br />

Untersuchung nie zu einem Ende und den Genuss nie<br />

zur Sättigung führt, dass es scheint, als könne man<br />

auf einem kleinen, eng begrenzten Felde in immer<br />

unergründlichere Tiefe graben,<br />

um immer größere Ansichten<br />

zu erhalten, dass die längst<br />

bekannten Formen immer zu<br />

neuer Erhabenheit und Lieblichkeit<br />

übergehen, und zu neuem Einklang<br />

zusammentreten.<br />

In der Tat, der am Altertum Erzogene entfernt sich von der Gegenwart<br />

in einer Weise, die ihm die Gegenwart fragwürdig machen kann.<br />

Keine Vertiefung ins Französische oder Englische, oder ins Mittelalter,<br />

bringt ihn in solchen Abstand von seiner Zeit. Wohl wirkt auf ein vordergründiges<br />

Interesse auch das Altertum erstaunlich, was es „auch<br />

schon gehabt hat“; aber in tieferer Weise gerade das, worin es anders<br />

ist. Eine solche Wirkung übt wiederum nicht das ganz Andere – China,<br />

Indien, so hoch ihre Kultur, so überlegen der griechischen ihre Weisheit<br />

ist: es fällt zu schwer, das Dortige auf uns zu beziehen; wie ja auch die<br />

abendländische Kultur nicht bildend auf die östliche gewirkt hat. Rom<br />

und Griechenland sind uns das nächste Fremde, und das vorzüglich<br />

Bildende an ihnen ist nicht sowohl ihre Klassizität und „Normalität“,<br />

sondern dass uns das Eigene dort in einer anderen Möglichkeit, ja<br />

überhaupt im Stande der Möglichkeiten begegnet. Wenn dem aus<br />

einer klassischen Schule Hervorgegangenen heute irgendein Vorzug<br />

vor dem polytechnisch Geschulten, selbst technisch-naturwissenschaftlichen<br />

Aufgaben gegenüber, zukommt, so würde ich ihn nicht<br />

so sehr in der formalen Bildung seines Geistes sehen […], sondern in<br />

einer Art kritischer Phantasie: der Fähigkeit, nicht nur mit dem<br />

Gelernten richtig umzugehen, sondern schöpferisch seine<br />

Möglichkeiten zu denken, vom Zwang des Gegebenen, der Majorität,<br />

des Zeitgemäßen Abstand zu nehmen.<br />

Uvo Hölscher<br />

Die Chance des Unbehagens, Göttingen 1965<br />

Wilhelm von Humboldt<br />

Latium und Hellas oder Betrachtungen<br />

über das classische<br />

Alterthum, 1806<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

HUMANISMUSPREIS<br />

HUMANISMUSPREIS<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

Der Humanismus-Preis <strong>2016</strong> wird verliehen an<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Andrea Riccardi (Rom)<br />

Andrea Riccardi, der Gründer der Comunità di Sant’Egidio, setzt sich fast 50 Jahren aus dem Geist des Evangeliums<br />

heraus unermüdlich für die von der Gesellschaft Vernachlässigten ein und kämpft gegen Krieg und<br />

Todesstrafe. Darüber hinaus tritt er engagiert für die Ökumene und den interreligiösen Dialog ein.<br />

Der Grundgedanke des seit 1998 anlässlich des Bundeskongresses des Deutschen Altphilologenverbandes<br />

verliehenen Humanismus-Preises ist das auf die Antike zurückgehende Ideal der Verknüpfung von geistiger<br />

Bildung und aktivem Eintreten für diese Bildungsideale in der Öffentlichkeit, wie auch immer dieses Eintreten<br />

gestaltet sein mag.<br />

Die im zweijährigen Rhythmus stattfindende Verleihung des Humanismus-Preises soll immer neuen Anreiz zur<br />

Diskussion darüber bieten, welche geistigen Aufgaben der heutigen Zeit gestellt sind und wie eine zukunftsfähige<br />

Bildung gestaltet sein muss. Eine derartige Debatte kann – so unsere Überzeugung – das Bewusstsein<br />

dafür schärfen, dass in Beruf, Gesellschaft, Politik und nicht zuletzt auch im Bildungswesen und Kulturbetrieb<br />

gerade heute Verantwortungsträger gebraucht werden, die sich nicht nur mit dem Heute beschäftigt haben<br />

und beschäftigen, sondern ihre Fähigkeit, die Gegenwart zu beurteilen und zu gestalten, aus der Geschichte,<br />

der historischen Erfahrung und der kulturellen Tradition, der sie entstammen, entwickeln und den Wert anderer<br />

kultureller Traditionen sehen und achten. Die Kenntnis der eigenen geistigen Wurzeln führt, wie dies Cicero<br />

in einem Brief an seinen Bruder Quintus ausführt, zur Weltoffenheit, zur Übernahme von Verantwortung<br />

gegenüber den Mitmenschen und zum Respekt vor der eigenen und anderen Kulturen. Im lateinischen Begriff<br />

humanitas, dem der Humanismus-Preis des Deutschen Altphilologenverbandes grundsätzlich verpflichtet ist,<br />

fließen das soziale und politische Engagement, die griechische philanthropía, mit musischer und wissenschaftlicher<br />

Bildung, der griechischen paideía, und der Vermittlung dieser Bildung ineinander.<br />

Bisherige Träger des Humanismus-Preises waren im Jahre 1998 und 2000 die Altbundespräsidenten<br />

Richard von Weizsäcker und Roman Herzog, im Jahr 2002 der deutsch-französische Publizist<br />

Alfred Grosser, 2004 der ehemalige polnische Außenminister Władysław Bartoszewski, 2006 die<br />

damalige Präsidentin des Goethe-Instituts Jutta Limbach, 2008 Leoluca Orlando, der als Bürgermeistervon<br />

Palermo in seinem Kampf gegen die Mafia weltbekannt geworden ist, 2010 die Schriftstellerin<br />

Monika Maron, 2012 der Musiker und Sänger Sebastian Krumbiegel, der für sein kulturelles und<br />

politisches Engagement ausgezeichnet wurde und schließlich 2014 der Schriftsteller Michael Köhlmeier,<br />

der für seine vielfältigen literarischen Brückenschläge zwischen Antike und Gegenwart geehrt wurde.<br />

Andrea Riccardi (geboren 1950 in Rom) war Schüler des humanistischen Liceo Virgilio im Herzen Roms.<br />

Er studierte Rechtswissenschaften und wirkte seit 1981 als Professor für Zeit- und Kirchengeschichte an der<br />

Universität Bari, der Sapienza in Rom sowie der Università Roma Tre.<br />

Schon als Student gründete er im Jahr 1968, in<br />

der Zeit des Aufbruchs nach dem 2. Vatikanischen<br />

Konzil, eine christliche Laiengemeinschaft, die sich<br />

die damals leer stehende Kirche Sant‘Egidio im<br />

römischen Stadtteil Trastevere als Basis wählte. Die<br />

Comunità di Sant’Egidio begann von dort aus, sich<br />

um die sozial Benachteiligten zu kümmern, etwa<br />

um die Kinder in den sozialen Brennpunkten der<br />

römischen Vorstädte. Die Comunità breitete sich<br />

über Rom hinaus zunächst in Italien, dann in Europa<br />

(auch in Deutschland, etwa in Würzburg und Berlin,<br />

gibt es Gemeinschaften) und weltweit aus. Heute<br />

kann man von etwa 50 000 Angehörigen der<br />

Comunità ausgehen. Gemeinsam ist allen lokalen<br />

Gruppen das Engagement für Kinder, Alte, Migranten<br />

und andere hilfsbedürftige Personenkreise, der<br />

Einsatz für den Dialog der Religionen und Kirchen<br />

sowie den Frieden, der Kampf gegen Hunger und<br />

Todesstrafe, schließlich das Gebet, das die Angehörigen<br />

einer örtlichen Gemeinschaft allabendlich<br />

zusammenführt.<br />

Andrea Riccardi war und ist nicht nur der spiritus<br />

rector der Comunità, er war auch selbst ganz<br />

konkret für seine Ziele und im Dienste des Papstes<br />

tätig, so als Vermittler im kriegsgeplagten Libanon<br />

und in Mosambik. Von 2011 bis 2013 war er Minister<br />

ohne festgelegten Geschäftsbereich im Kabinett<br />

der italienischen Regierung unter Mario Monti. Seit<br />

2015 ist er Präsident der Società Dante Alighieri.<br />

Für sein nimmermüdes und weitreichendes Engagement erhielt Andrea Riccardi zahlreiche Ehrungen, darunter<br />

im deutschsprachigen Bereich das Ehrendoktorat der katholisch-theologischen Fakultäten der Universität<br />

Augsburg (2015) und Freiburg/Schweiz (2011). Er ist auch Träger des Internationalen Karlspreises der Stadt<br />

Aachen 2009. Das Preiskomitee begründete seine Entscheidung damals: „Andrea Riccardi … [hat] ein herausragendes<br />

und beispielgebendes Zeichen für die europäischen Werte des Friedens, der Solidarität und der<br />

Menschenwürde und darauf basierendes zivilgesellschaftliches Engagement für eine bessere Welt gesetzt.“<br />

Im Jahr <strong>2016</strong> kann sich der <strong>DAV</strong> dieser Würdigung voll und ganz anschließen: Die Ziele und vor allem auch<br />

die Taten Andrea Riccardis aus dem Geist eines wahren Humanismus sind angesichts der aktuellen Herausforderungen<br />

wichtiger denn je.<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

HUMANISMUSPREIS<br />

HUMANISMUSPREIS<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

Viele von Andrea Riccardis Büchern sind auch auf Deutsch<br />

erschienen (meist im Echter-Verlag Würzburg): Franziskus – Papst<br />

der Überraschungen (2014); Johannes Paul II (2012); Die Kunst des<br />

Zusammenlebens – Kulturen und Völker in der globalisierten Welt<br />

(2008); Der Präventivfriede – Hoffnungen und Gedanken in einer<br />

unruhigen Welt (2005); Gott hat keine Angst – die Kraft des Evangeliums<br />

in einer Welt des Wandels (2003); Salz der Erde, Licht der<br />

Welt: Glaubenszeugnis und Christenverfolgung im 20. Jahrhundert<br />

(Herder-Verlag) 2002; Unter dem Kreuz (EOS-Verlag 2002);<br />

Sant’Egidio, Rom und die Welt (EOS-Verlag 1999).<br />

1998<br />

2000<br />

2002<br />

Die Plastik von Edith Stein, die Prof. Dr. Andrea Riccardi bei der<br />

Verleihung des Humanismuspreises <strong>2016</strong> überreicht wird, wurde von<br />

dem Bildhauer Wolf Spitzer gestaltet.<br />

Richard<br />

von Weizsäcker †<br />

Roman<br />

Herzog<br />

Alfred<br />

Grosser<br />

Wolf Spitzer (*1940 in Speyer), wurde am 19. Februar 1940 in<br />

Speyer geboren. 1961–1964 studierte er an der Staatlichen Lehrund<br />

Forschungsanstalt für Gartenbau in Weihenstephan / Freising.<br />

1964–1968 absolvierte er ein Studium an der Werkkunstschule in<br />

Darmstadt, 1968–1971 studierte er bei Fritz Wotruba (Meisterschüler)<br />

und Oswald Oberhuber, Wien. Seit 1971 ist er freischaffender<br />

Künstler in Speyer. Von 1978 bis 1979 hatte er ein Stipendium<br />

in Paris im Atelier in der „Cité International des Arts“. 1979–1980<br />

war er Lehrbeauftragter an der Staatlichen Akademie der Bildenden<br />

Künste in Karlsruhe, 1992 war er Stipendiat der Casa Baldi, Olevano,<br />

Rom, 1997 hatte er das Geiststipendium, Villa Romana, Florenz.<br />

2004<br />

Władysław<br />

Bartoszewski †<br />

2006<br />

Jutta<br />

Limbach<br />

2008<br />

Leoluca<br />

Orlando<br />

2010<br />

2012<br />

2014<br />

Monika<br />

Maron<br />

Sebastian<br />

Krumbiegel<br />

Michael<br />

Köhlmeier<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

LAUDATIO<br />

FESTVORTRAG<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

Walter Kardinal Kasper<br />

Laudator<br />

DIENSTAG, 29. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Walter Kasper (geb. 1933) studierte Katholische Theologie und Philosophie<br />

in Tübingen und München. 1957 wurde er zum Priester geweiht. 1961 wurde<br />

er in Tübingen mit der Arbeit Die Lehre von der Tradition in der Römischen<br />

Schule promoviert. 1964 habilitierte er sich gleichfalls in Tübingen mit der<br />

Untersuchung Das Absolute in der Geschichte. Philosophie und Theologie<br />

der Geschichte in der Spätphilosophie Schellings. Im gleichen Jahr wurde er<br />

auf den Lehrstuhl für Dogmatik an der Universität Münster berufen, von wo<br />

er 1970 an die Universität Tübingen wechselte.<br />

Im Jahr 1989 wurde Walter Kasper zum Bischof der Diözese Rottenburg-<br />

Stuttgart gewählt. 1999 holte ihn Papst Johannes Paul II nach Rom in den<br />

Vatikan, wo er bis zu seinem Rücktritt aus Altersgründen 2010 den Rat zur<br />

Förderung der Einheit der Christen leitete und auch zum Kardinal erhoben<br />

wurde (2001).<br />

Walter Kasper ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften<br />

und der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Träger<br />

zahlreicher Ehrendoktortitel sowie des Bundesverdienstkreuzes und erhielt<br />

viele weitere Ehrungen.<br />

Auswahl aus seinen Veröffentlichungen: Einführung in den Glauben (1972);<br />

Jesus der Christus (1974); Zur Theologie der christlichen Ehe (1977); Wege<br />

in die Einheit. Perspektiven für die Ökumene (2005); Katholische Kirche:<br />

Wesen – Wirklichkeit – Sendung (2011); Barmherzigkeit. Grundbegriff des<br />

Evangeliums – Schlüssel christlichen Lebens (2014).<br />

Prof. Dr. Dres. h.c. Christoph Markschies,<br />

Berlin<br />

FESTVORTRAG ZUR KONGRESSERÖFFNUNG<br />

Das antike Christentum und der<br />

gegenwärtige Religionspluralismus<br />

Auf den ersten Blick scheint es so, als ob der antike Religionspluralismus mit der<br />

massiven Privilegierung des Christentums in der Spätantike sein Ende gefunden hat.<br />

Umgekehrt scheint die massive Pluralisierung von Religion hierzulande in unseren<br />

Tagen mit einem aus Frankreich stammenden Stichwort als „Dechristianisierung“<br />

beschreibbar. Ein solches landläufiges Bild provoziert Fragen: Beendete die<br />

Privilegierung des Christentums wirklich den antiken Religionspluralismus?<br />

Und wie „pluralismusfähig“ war das antike Christentum? Schließlich soll geklärt<br />

werden, ob eine erneuerte Sicht auf die Spätantike Beiträge für das Verständnis der<br />

Gegenwart leisten kann und wenn ja, welche.<br />

19.00 Uhr<br />

Audimax<br />

Christoph Markschies wurde 1962 in Berlin geboren. Nach dem Abitur am altsprachlichen<br />

Gymnasium Steglitz studierte er Evangelische Theologie, klassische Philologie und Philosophie in<br />

Marburg, Jerusalem, München und Tübingen. 1991 wurde er zum Dr. theol. promoviert. Nach der<br />

Habilitation im Jahr 1994 bekleidete er zunächst Professuren in Jena (1994–2000) und Heidelberg<br />

(2000–2004). Seit 2004 ist er Professor für Ältere Kirchengeschichte an der Humboldt Universität<br />

zu Berlin. Von 2006–2010 war er Präsident dieser Universität, seit 2012 ist er Vizepräsident der<br />

Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. 2001 wurde er mit dem Leibniz-Preis<br />

ausgezeichnet.<br />

MUSIKALISCHE UMRAHMUNG<br />

Auch im Jazz wird Kammermusik gemacht. Die Mitglieder des heute zu hörenden<br />

„United Swingtett“ kommen vom Wilmersdorfer Goethe-Gymnasium und dem<br />

Arndt-Gymnasium Dahlem. Sie spielen in einer der Bigbands der beiden Schulen<br />

(http://www.jazzkooperative.de) und interessieren sich in besonderer Weise für Jazz.<br />

Die SchülerInnen musizieren in kleiner Besetzung miteinander, sie lernen aufeinander<br />

zu hören, musikalisch zu kommunizieren, individuelle jazzmusikalischen Vorlieben und<br />

Fähigkeiten zu kombinieren und schließlich gemeinsam zu präsentieren.<br />

Die Arrangements der gespielten Stücke werden selber entwickelt.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

20<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

V<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

Dr. Oliver Schelske,<br />

München<br />

Vom Zwang, sich entscheiden zu müssen:<br />

Herodot und die moderne Demokratieforschung<br />

Wenn im Kontext der herodoteischen Historien von politischer Theorie die Rede ist,<br />

sind meist Fragen der Verfassungstheorie (wie sie etwa in der berühmten Verfassungsdebatte<br />

im 3. Buch zum Ausdruck kommt) betroffen. Im vorliegenden Vortrag soll<br />

dagegen bewusst der Versuch unternommen werden, die Perspektive des herodoteischen<br />

Erzählers und dessen (oft) implizite Äußerungen und Bewertungen politischer<br />

Theorie wie Praxis ins Zentrum der Untersuchung zu stellen. Zu welchen Ergebnissen<br />

kommt Herodot hier? Und auf welche zeitgenössischen, politischen Kontexte könnte ein<br />

Text wie die Historien reagieren? Lässt sich erkennen, welche politischen Herausforderungen<br />

ihren Niederschlag in der herodoteischen Erzählung gefunden haben?<br />

Abitur am Goethe-Gymnasium (Berlin 2000), 2001–2006 Studium der Klass. Philologie,<br />

Ev. Theologie sowie Byzantinistik und Papyrologie in Berlin, Venedig und Oxford.<br />

2007–2010 Wiss. Mitarbeiter in Tübingen (Lehrstuhl Prof. Dr. Männlein-Robert) mit einem<br />

Promotionsprojekt zu den Argonautika des Orpheus (DeGruyter 2011: ‚Orpheus in der Spätantike‘<br />

[=BzA 296]). Von 2010–2015 Wiss. Assistent in Tübingen, seit Nov. 2015 Akademischer Rat in<br />

München (Gnomon; Année Philologique). Aktuelles Habilitationsprojekt: „Herodots Historien im<br />

Kontext der Sophistik“ (Arbeitstitel). Weitere Publ. (Auswahl):<br />

• Thukydides im Exil. Ein Glücksfall?, in: WJA N.F. Bd. 37 (2013) 99–120<br />

• Thucydides as an educational text: Max Weber and Winston Churchill, in: N. Morley/C. Lee<br />

(edd.), A Handbook to the Reception of Thucydides, New York/Hoboken 2015, 75-90<br />

• Herodots ‚Metahistory‘ im Kontext von Sophistik und Rhetorik (erscheint in: Gymnasium)<br />

Prof. Dr. Klaus Geus,<br />

Berlin<br />

Wissenschaftsfeindlichkeit in der Antike<br />

am Beispiel des Erdkugelmodells<br />

Obwohl seit ca. 500 v. Chr. den Griechen bekannt war, dass die Erde keine Scheibe,<br />

sondern eine Kugel ist, hat sich dieses Wissen im Altertum nicht überall durchgesetzt.<br />

Mit unterschiedlichen Argumenten wurde die neue Theorie bekämpft. Der Streit ist<br />

keineswegs nur einer zwischen der „Gelehrsamkeit“ (litterae) und der „Volksmeinung“<br />

(vulgus), wie der ältere Plinius (naturalis historia, 2, 161) meinte. Der Beitrag stellt<br />

einschlägige Texte von Homer über Plinius, Laktanz, Augustinus u.a. bis Kosmas<br />

Indikopleustes (6. Jh.) vor und diskutiert die Frage, warum das Erdkugelmodell von<br />

manchen Gruppen – beispielsweise den Christen – in der Antike ganz oder teilweise<br />

abgelehnt wurde. Lässt sich diese Haltung mit dem Begriff „Wissenschaftsfeindlichkeit“<br />

adäquat bezeichnen, wie dies in der modernen Forschung häufiger geschieht?<br />

Klaus Geus (*1962) ist Professor für Historische Geographie des antiken Mittelmeerraumes an der<br />

Freien Universität Berlin. Nach dem Studium der Alten Geschichte, Gräzistik und Latinistik in<br />

Bamberg und Trier wurde er 1991 mit einer „Prosopographie der literarischen bezeugten<br />

Karthager“ an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg promoviert. 2001 habilitierte sich Geus mit<br />

der Arbeit „Eratosthenes von Kyrene“ in Alter Geschichte. Anschließend arbeitete er als<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrbeauftragter und Gastprofessor an den Universitäten<br />

Mannheim, Jena, Bayreuth und Tübingen. 2009 wurde Geus nach Berlin berufen.<br />

Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der antiken Wissenschaftsgeschichte (Geographie,<br />

Astronomie, Metrologie), Historiographie (bes. Herodot) und der Geschichte Afrikas im Altertum.<br />

Geus hat 20 Bücher und über 200 Aufsätze veröffentlicht, zuletzt Herodots Wege des Erzählens,<br />

Features of Common Sense Geography und Travelling along the Silk Road.<br />

V<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

22<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Antike global<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Hörsaal 1070<br />

Universitätsdozent Mag. Dr. Fritz Lošek,<br />

St. Pölten / Wien, Österreich<br />

Austria Latina – von einer „sterbenden Sprache“<br />

zum Trendfach und zum Vorzeigemodell<br />

An der Jahrtausendwende stand auch das Unterrichtsfach Latein in Österreich auf der<br />

Kippe. Offene Ablehnung aus Politik und Medien, stark sinkende Schülerzahlen,<br />

frustrierte Lehrerinnen und Lehrer prägten die Situation.<br />

In den folgenden Jahren kam es durch einen Schulterschluss innerhalb der Latein-<br />

Community zur Trendwende: Neuer modularer Lehrplan, moderne Unterrichtsmaterialien,<br />

neue Leistungsbeurteilung und schließlich die erfolgreiche Umsetzung der<br />

neuen („zentralen“) Reifeprüfung – und damit auch hohe Akzeptanz in einer breiten<br />

Öffentlichkeit.<br />

Welche Perspektiven hat das Fach angesichts weiterer Reformen im österreichischen<br />

Schulwesen? Wie ist es um den Nachwuchs an Schülerinnen und Schülern, an<br />

Lehrerinnen und Lehrern bestellt? Und wie kann es gelingen, eine neue Fachdidaktik im<br />

internationalen Kontext und in nationaler Kooperation zu etablieren?<br />

Und nicht zu vergessen: Wie geht es der kleinen Schwester Griechisch?<br />

Universitätsdozent Mag. Dr. Fritz Lošek studierte Klassische Philologie und Geschichte an der<br />

Universität Wien sowie Mittellatein an der LMU in München. Von 1979 bis 1983 war er<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mittellateinischen Wörterbuch an der Bayerischen Akademie<br />

der Wissenschaften. Danach über 20 Jahre Lehrer am Piaristengymnasium Krems/Donau, dort<br />

zwei Jahre Direktor. Seit 2004 Landesschulinspektor für Allgemeinbildende höhere Schulen in<br />

Niederösterreich.<br />

Daneben Habilitation für mittellateinische Philologie und Quellenkunde mit einer Arbeit zu den<br />

„Salzburger Güterverzeichnissen aus der Zeit um 800“ (1991). Lehrauftrag an der Universität<br />

Wien (auch für Bildungswissenschaft) und der Universität Salzburg. Leiter und Mitglied<br />

verschiedener ministerieller Arbeitsgruppen.<br />

Herausgeber der Neubearbeitung des „Stowasser“ (1994) sowie des „Stowasser primus“ (2010).<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

Prof. Dr. Bernhard Zimmermann,<br />

Freiburg<br />

Dionysische Chöre.<br />

Überlegungen zum attischen Drama und Dithyrambos<br />

Intensiv und äußerst kontrovers wird in der Forschung die Funktion der Chöre in der<br />

griechischen Komödie und besonders Tragödie des 5. Jahrhunderts v. Chr. diskutiert.<br />

In dem Vortrag wird die Rolle der tragischen und komischen Chöre im Zusammenhang<br />

der Genese der dramatischen Gattungen aus chorlyrischen Formen einer kritischen<br />

Betrachtung unterzogen.<br />

Studium in Konstanz und London (1975-1983), Promotion 1983, Habilitation 1988;<br />

Assistenzprofessor an der Universität Zürich 1990-1992, Ordinarius an der Heinrich-Heine-<br />

Universität Düsseldorf 1992-1997, seit 1997 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.<br />

<strong>DAV</strong>-Vorsitzender 2011–15. Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der<br />

Academia Europaea; korrespondierendes Mitglied des DAI, der Accademia degli Agiati (Rovereto)<br />

und der Akademie von Athen.<br />

Herausgeber des Handbuchs der Altertumswissenschaft, der Reihen DRAMA, Paradeigmata,<br />

Studia Comica und Fragmenta Comica. Forschungsschwerpunkte im Bereich des antiken Dramas<br />

und Romans, der antiken Autobiographie und Staatstheorie, der Metrik und der Rezeption der<br />

antiken Literatur in der Neuzeit.<br />

WIR SIND BUCHNER.<br />

WIR SIND LATEIN.<br />

AWA<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Hörsaal 2002<br />

ROMA<br />

C.C.Buchner Verlag<br />

Postfach 1269<br />

96003 Bamberg<br />

Tel. 0951 16098-200<br />

Fax 0951 16098-270<br />

service@ccbuchner.de<br />

www.ccbuchner.de<br />

24<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

V<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Audimax<br />

Prof. Dr. phil. Klaus Bartels,<br />

Kilchberg bei Zürich, Schweiz<br />

Der Mensch „selbst“ – und was er hat.<br />

Sokrates, ein Jesuswort, Seneca.<br />

Eine Grenzbegehung und eine Selbstbesinnung.<br />

Das „Selbst“ und das „Haben“: Das sind zwei, gerade für junge Menschen wie unsere<br />

Schüler_innen speziell, interessante Wörtchen. Wo liegt da die Grenze zwischen dem<br />

Menschen „selbst“ – dem, was er zuinnerst ist – und seinem mancherlei Drum und<br />

Dran – dem, was er hat? Zwischen ihm und seinem äußeren Hab und Gut, zwischen<br />

Leib und Kleid oder noch diesseits von Leib und Leben?<br />

Im 5. und 4. Jahrhundert haben Sokrates und Platon diese Grenze zwischen dem<br />

Innersten und dem Äußeren mit dem Wörtchen αὐτόϛ, „selbst“, markiert. Unsere<br />

Grenzbegehung beginnt mit Anekdotischem wie dem geflügelten „Omnia mecum<br />

porto mea“, betrachtet die „Apologie des Sokrates“, wo Platon die Brücke schlägt vom<br />

heroischen „Selbst“ des Achilleus zu dem urmenschlichen „Selbst“ des Sokrates, deutet<br />

hinüber auf das Jesuswort „Was kann es dem Menschen helfen, wenn er die ganze Welt<br />

gewönne ...“ und führt schließlich zu Senecas engagierter, ja flammender Bildungskritik<br />

und zuletzt zu einem wenig bekannten Platonischen Inkognito in Olympia und zu einem<br />

„sprechenden Stein“ in Rom an der Via Sistina. Moderne Schlagwörter wie Selbstfindung<br />

und Selbstkompetenz, Selbstverantwortung und Selbstverwirklichung zeugen<br />

von der Aktualität dieser antiken Besinnung auf das „Selbst“ des Menschen.<br />

Prof. Dr. Hans Bernsdorff,<br />

Frankfurt am Main<br />

Catull als Iambograph und Graffitikünstler.<br />

Überlegungen zu Form und Inhalt seiner iambischen Gedichte<br />

Catulls längere Gedichte, etwa seine ‚Allius-Elegie’, gelten als Meisterwerke der<br />

kunstvollen Komposition. Das gilt aber auch für seine kleineren Stücke, insbesondere<br />

die Invektiven, die man früher gerne als ungebändigte Ausbrüche des Hasses<br />

interpretiert hat. An ausgewählten Beispielen soll gezeigt werden, dass<br />

Kompositionsprinzipien, die sich in einigen der größeren Gedichte finden lassen<br />

(etwa das der Spiegelsymmetrie), auch den Aufbau von kürzeren Invektiven bestimmen.<br />

An einer exemplarischen Interpretation von c. 37 (Salax taberna) soll demonstriert<br />

werden, wie die Struktur dazu dient, den poetologischen Standpunkt und die<br />

emotionale Verfassung des Sprechers zu unterstreichen.<br />

Geboren 1965; Studium der Klassischen Philologie und Philosophie in Göttingen; Promotion 1990;<br />

Habilitation 1997; Assistent 1990–2002; Heisenbergstipendiat 2002; Professor in Kiel 2002;<br />

seit 2003 Professor für Klassische Philologie in Frankfurt/Main. Forschungsschwerpunkte:<br />

Archaische griechische Dichtung, hellenistische Dichtung, römische Dichtung der klassischen<br />

Zeit, Roman; Papyrologie. Derzeitiges Projekt: eine kommentierte Ausgabe der Fragmente des<br />

Anakreon (für Oxford University Press).<br />

AWA<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Hörsaal 3038<br />

Prof. Dr. phil. Klaus Bartels, geb. 1936, seit 1963 in Kilchberg bei Zürich. Studium der Klassischen<br />

Philologie in Tübingen, München und London, 1963 Promotion über das Naturverständnis<br />

in der Aristotelischen Zoologie bei Wolfgang Schadewaldt. Redaktor des „Lexikons der Alten<br />

Welt“ (1965), Herausgeber der Buchreihen „Lebendige Antike“ und „Dialog mit der Antike“.<br />

1966/67 Junior Fellow des „Center for Hellenic Studies“ in Washington D. C., Harvard University.<br />

Verlagstätigkeit und Lehrtätigkeit in Zürich. Seit 1972 jahrzehntelang fortlaufende „Streiflichter“-<br />

und „Wortgeschichten“-Rubriken in der „Neuen Zürcher Zeitung“ u. a.<br />

Neuere Buchveröffentlichungen: „Die Sau im Porzellanladen. 77 Wortgeschichten“ (2008),<br />

„Jahrtausendworte – in die Gegenwart gesprochen“ (2011), „Roms sprechende Steine“<br />

(4. Auflage 2012), „Veni vidi vici“ (14. Auflage 2013), „Geflügelte Worte aus der Antike“<br />

(2013, sämtlich bei Philipp von Zabern). 2004 Jahrespreis der „Stiftung für Abendländische Ethik<br />

und Kultur“.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

PD Dr. Friedemann Drews,<br />

Münster<br />

Prof. Dr. Ulrich Eigler<br />

Zürich, Schweiz<br />

Athene, Odysseus, die Phäaken und die Nymphengrotte.<br />

Zum 13. Buch der Odyssee<br />

Von Alexandria nach Berlin:<br />

Antike Bibliotheken als Paradigmen<br />

moderner Medienpräsentation<br />

V<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

In Ergänzung zu narratologischen Ansätzen unternimmt der Vortrag den Versuch,<br />

wesentliche Passagen des 13. Buchs der Odyssee auf ihre inhaltliche Stimmigkeit zu<br />

untersuchen. Konstitutiv für den 13. Gesang ist die ‚Atmosphäre der Ruhe‘, welche<br />

bereits das Handeln der Phäaken und dann die Erscheinung der Athene gegenüber<br />

Odysseus kennzeichnet: Die Begegnung zwischen Göttin und Mensch beginnt zwar als<br />

‚Versteckspiel‘; anhand der homerischen Darstellung lässt sich aber zeigen, dass<br />

Athenes Verschleierungstaktik keiner böswilligen Täuschungsintention entspringt,<br />

sondern auf eine größtmögliche Evidenz des Wiedererkennens zwischen ihr und<br />

Odysseus zielt.<br />

Die Ekphrasis der Nymphengrotte sowie das Ende des Buchs greifen die Atmosphäre<br />

der Ruhe auf und erweisen den 13. Gesang inhaltlich als innere Einheit, die vielleicht zu<br />

Unrecht des Öfteren bestritten worden ist.<br />

Berlin ist eine Bibliotheksstadt mit großer Tradition. Gerade in den Jahren nach der<br />

Wende wurden zahlreiche spektakuläre Bibliotheksbauten errichtet. Man denke nur an<br />

die Bibliothek des Deutschen Bundestages. Als Repräsentationsbauten und zugleich<br />

Speicher möglichst umfassenden Wissens sowie Orte seiner Vermittlung bieten sie<br />

Anlass, über die auch in Berlin spürbare Wirkungsmächtigkeit antiker Bibliotheken,<br />

ja nicht zuletzt über den Mythos Alexandria nachzudenken. Wir wollen daher,<br />

ausgehend von der Berliner ‚Bibliothekslandschaft’ die Rezeption der Nachrichten über<br />

antike Bibliotheken als Maßstab für Bibliotheken künftiger Epochen betrachten.<br />

Wir möchten sie ferner als Konstanten einer Vorstellung von Bedeutung und<br />

Funktion des Kulturphänomens ‚Bibliothek’ analysieren. Dieses ist als realer Bau wie als<br />

Metapher nach wie vor relevant trotz aller Voraussagen vom Ende des Buches oder der<br />

traditionellen Medienkultur. Alexandria lebt, auch im elektronischen Zeitalter.<br />

V<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

Promotion (Stipendiat der Studienstiftung) in Latinistik bei Frau Prof. Dr. Christiane Reitz,<br />

Univ. Rostock, 2007, Diss: „Menschliche Willensfreiheit und göttliche Vorsehung bei Augustinus,<br />

Proklos, Apuleius und John Milton“ (de Gruyter/Ontos-Verlag 2009)<br />

Habilitation (venia „Klassische Philologie“) Univ. Rostock, 2010; Habilitationsvortrag: Réception<br />

existentielle. Die Augustinus-Leserin Sophie Scholl im Spiegel ihrer Tagebuchaufzeichnungen und<br />

Briefe (Antike & Abendland 2011); Habilitationsschrift: Mystik, Methexis und Rationalität bei<br />

Dionysius Areopagita (LIT-Verlag, 2011)<br />

wiss. Mitarbeiter der Gräzistik, Univ. Rostock, Lehrstuhl Prof. Dr. Wolfgang Bernard 2009–2014<br />

DFG-Heisenberg-Stipendiat, WWU Münster seit 2014<br />

Forschungsschwerpunkte: Spätantike, antiker Roman, antike Philosophie, Rezeption,<br />

Sprachwissenschaft<br />

jüngste Publikation: A Platonic Reading of the Isis Book, in: Groningen Commentaries on<br />

Apuleius‘ Metamorphoses – Book XI. (Ed. W. Keulen) Leiden, 2015, p. 517-528<br />

Ulrich Eigler (Jg. 1959) studierte die Fächer Griechisch, Latein, Geschichte und Mittellatein an den<br />

Universitäten Freiburg, Wien, Pittsburgh und Rom. Nach der Habilitation an der Universität<br />

Bamberg bekleidete er Professuren an den Universitäten Freiburg und Trier. Seit 2005 ist er<br />

Inhaber des Lehrstuhls für Klassische Philologie/Latinistik an der Universität Zürich.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

28<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Erler,<br />

Würzburg<br />

Prof. Dr. Ernst Baltrusch,<br />

Berlin<br />

Ist Polytheismus gefährlich?<br />

Euripides‘ Hippolytos und Platons ‚Antwort‘ in der ‚Apologie‘<br />

Der Weg von der Peripherie ins Zentrum:<br />

Griechen und Juden im Imperium Romanum<br />

AWA<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 2002<br />

Ist Polytheismus gefährlich? Diese Frage soll an die lebendig geführte Debatte über ein<br />

mögliches Gewaltpotenzial des (antiken) Monotheismus anknüpfen, in welcher der<br />

antike Polytheismus nicht selten als Beispiel dafür angeführt wird, dass und wie<br />

Pluralität und Toleranz gefordert und gefördert und Friedfertigkeit bewirkt werde.<br />

Ich möchte im Vortrag auf schon antike Zweifel an einer solch positiven Sicht des<br />

Polytheismus hinweisen und darauf, dass nicht zuletzt in Platons Apologie ein für die<br />

weitere Entwicklung in der Kaiserzeit nicht nur im Platonismus wegweisendes<br />

henotheistisches Model angedeutet wird. Es soll gezeigt werden, dass dieses Model<br />

auch als eine Antwort auf Problemstellungen wie sie z.B. Euripides im Hippolytos zur<br />

Diskussion stellt, gelesen werden kann.<br />

Michael Erler, geboren 1953, Studium der Klassischen Philologie und Philosophie ab 1973 in Köln<br />

und London (University College). 1977 Promotion (Köln), 1985 Habilitation (Konstanz), 1987/8<br />

Junior Fellow Center for Hellenic Studies, Washington D.C., 1990 Fellow Institute for Advanced<br />

Study, Edinburgh, 1989 Professor (C 3) für Klassische Philologie (Schwerpunkt Latein) Erlangen,<br />

1992 o. Professor für Klassische Philologie (Schwerpunkt Griechisch) Würzburg.<br />

Das Imperium Romanum war bekanntlich kein Staat, sondern eine Ansammlung<br />

verschiedener Städte und Ethnien, Regionen und Religionen, die um die römische<br />

Anerkennung rangen und sich, auch in Konkurrenz zueinander, ihren Platz im<br />

Imperium gleichsam erobern mussten. Diese Strategien, um die eigene Identität zu<br />

erhalten, waren unterschiedlich. Griechen und Juden haben Schriften hinterlassen, so<br />

dass wir ihre unterschiedlichen Konzepte herausarbeiten können. Griechische Autoren<br />

wie Plutarch stellten z.B. die besonderen Leistungen von Griechen in Politik, Militär und<br />

Kultur im Vergleich zu Römern als Zeichen der Gleichwertigkeit heraus. Flavius Josephus<br />

dagegen, der jüdische Historiker des 1. Jahrhunderts n. Chr., hob das hohe Alter seines<br />

Volkes, die Pracht des jüdischen Tempels und die Stabilität der jüdischen „Verfassung“<br />

hervor, um die römische Zentrale zur Aufgabe ihrer antijüdischen Politik zu bewegen<br />

und vielleicht ganz konkret zu einem Wiederaufbau des Tempels zu bewegen.<br />

Mit Argumenten wie den genannten, die der römischen Vorstellungswelt sehr entgegenkamen,<br />

versuchte er auch, judenfeindlichen Tendenzen in der griechischen Welt<br />

und den damit verbundenen Forderungen nach Diskriminierung der Jüdischen Gemeinden<br />

im Reich entgegenzuwirken. Die moderne Forschung hat oft ein „Römersein“,<br />

auch eine vermeintliche Hybridität seiner Persönlichkeit für das spezifisch josephische<br />

Geschichtsbewusstsein verantwortlich gemacht. In dem Vortrag geht es zum einen um<br />

eine politische Deutung griechischer historiographischer Texte, wobei Flavius Josephus<br />

im Mittelpunkt steht, aber Schriften griechischer Autoren (Polybios, Plutarch) hinzugezogen<br />

werden; zum anderen geht es um das Funktionieren des Imperium Romanum, um<br />

das Verhältnis von Zentrum und Peripherie, um die Integration der unterworfenen oder<br />

abhängigen Völkerschaften.<br />

V<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 3038<br />

Studium Latein und Geschichte in Göttingen und Bonn; 1986 Promotion Alte Geschichte in<br />

Göttingen (bei Jochen Bleicken); 1992 Habilitation an der Technischen Universität Berlin.<br />

Seit 1995 Professor für Alte Geschichte mit dem Schwerpunkt Römische Geschichte an der Freien<br />

Universität Berlin. Forschungsschwerpunkte Antikes Völkerrecht; Jüdische Geschichte in der<br />

Antike.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

30<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

31


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Niklas Holzberg,<br />

München<br />

Prof. Dr. Katarzyna Marciniak,<br />

Warschau, Polen<br />

Racheakt und „negativer Fürstenspiegel“<br />

oder literarische Maskerade?<br />

Neuansatz zu einer Interpretation der „Apocolocyntosis“<br />

Von Stargate zu Starcrossed, oder hin und zurück durch die Welt.<br />

Die Rolle der Antike in der Jugendkultur – Beispiel Polen<br />

V<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Audimax<br />

Die allgemein „Apocolocyntosis“ genannte Satire auf Kaiser Claudius, welche die communis<br />

opinio Seneca zuschreibt, wird, wie es analog in neuester Forschung etwa mit<br />

den fiktiven Briefen berühmter Griechen, „Vergils“ Catalepton, „Ovids“ Consolatio ad<br />

Liviam, der Laus Pisonis und „Senecas“ Epigrammen geschieht, als literarisches Spiel<br />

eines Seneca impersonatus der Mitte des 2. Jh.s n.Chr. gelesen. Auf Ausführungen<br />

dazu, dass die Autorschaft Senecas aus historischer und überlieferungsgeschichtlicher<br />

Sicht mindestens fragwürdig erscheint, folgen solche, die zu belegen versuchen, dass<br />

der unbekannte Autor der Satire sein Wissen über Seneca, Claudius und die Vorgänge<br />

des Jahres 54 n.Chr. aus Tacitus, Sueton und Cassius Dio sowie Werken Senecas bezog<br />

und dass er wie der Verfasser der Epigramme Ps.-Senecas den Leser dazu anregt, sich<br />

darüber zu amüsieren, wie unvereinbar die Selbstpräsentation des (hassenden)<br />

„falschen“ Seneca mit der des (stoischen) „echten“ ist. Intertextuelle Bezüge zu den<br />

von dem Anonymus benutzten „Quellen“ werden schwerpunktmäßig anhand von<br />

Parallelstellen zu Suetons Kaiserbiographien aufgezeigt.<br />

Niklas Holzberg (geb. 1946) lehrte nach Studium, Promotion und Habilitation in Erlangen von<br />

1983 bis 2011 griechische und lateinische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München mit den Schwerpunkten augusteische Dichtung sowie antiker Roman, antike Fabel und<br />

antikes Epigramm. In diesem Bereich veröffentlichte er u.a. zahlreiche Monographien, die z.T. in<br />

andere Sprachen übersetzt wurden, darunter Ovid. Dichter und Werk, 3. Aufl. 2005, Der antike<br />

Roman, 3. Aufl 2006 und Die römische Liebeselegie, 6. Auflage 2015. 1982 wurde ihm für sein<br />

Buch über Willibald Pirckheimer der Förderungspreis der Stadt Nürnberg, 2004 der Preis des<br />

Freistaats Bayern für gute Lehre verliehen. Er hält seit acht Semestern Vorlesungen und Übungen<br />

an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.<br />

In Ostmitteleuropa spielte die antike Kultur eine spezielle Rolle. Durch die Bezüge auf<br />

die klassische Tradition bewies man hier die Zugehörigkeit zum Mediterraneum als eine<br />

geistliche Gemeinschaft der freien Menschen, über geographische Grenzen und politische<br />

Beschränkungen hinweg. Paradoxerweise hat diese Tradition ihren privilegierten<br />

Status in Polen nach der Wiedergewinnung der Freiheit in den 1990er Jahren verloren.<br />

Die Antike, der man in der Schule immer weniger Raum gibt, findet aber unerwartet,<br />

dank der Globalisierung, ihren festen Platz in der populären Jugendkultur. Sie begleitet<br />

die Jugendlichen im Prozess der Selbstentdeckung und der Identitätsformung, was uns<br />

faszinierende Forschungsperspektiven für eine globale wissenschaftliche Zusammenarbeit<br />

eröffnet. Im Vortrag werde ich diese Problematik am Beispiel meiner drei<br />

Projekte an der Fakultät Artes Liberales (Universität Warschau) vorstellen: Our Mythical<br />

Childhood ... The Classics and Children’s Literature Between East & West (Harvard<br />

University Loeb Classical Library Foundation Grant, 2012–2013), Chasing Mythical<br />

Beasts. The Reception of Creatures from Graeco-Roman Mythology in Children’s &<br />

Young Adults’ Culture as a Transformation Marker (Alexander von Humboldt Stiftung-Alumni-Preis<br />

für Innovative Netzwerkinitiativen, 2014–2017) und Our Mythical<br />

Childhood. The Reception of Classical Antiquity in Children’s and Young Adults’ Culture<br />

in Response to Regional and Global Challenges (ERC Consolidator Grant, <strong>2016</strong>–2020).<br />

Klassische Philologin und Italianistin. Direktorin des Centre for Studies on the Classical Tradition<br />

(OBTA) an der Fakultät „Artes Liberales“ der Universität Warschau. Ausgezeichnet mit dem<br />

Preis des Ministerpräsidenten von Polen für die beste Dissertation des Jahres 2004, die sie unter<br />

Betreuung von Prof. Dr. Jerzy Axer verfasst hat. Habilitationsschrift im Jahr 2009. Stipendiatin der<br />

Alexander von Humboldt-Stiftung an der Freien Universität Berlin bei Prof. Dr. Bernd Seidensticker<br />

(2006-2007). Mitglied in der Jungen Akademie der Polnischen Akademie der Wissenschaften sowie<br />

im Sonderforschungsbereich 644 – Transformationen der Antike bei Prof. Dr. Ulrich Schmitzer<br />

an der Humboldt-Universität zu Berlin. Für die Projekte zur Rezeption der Antike erhielt sie u.a.<br />

den Loeb Classical Library Foundation Grant und den Alexander von Humboldt-Alumni-Preis.<br />

Vertrauenswissenschaftlerin der Humboldt-Stiftung.<br />

Antike global<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 1070<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

32<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

V<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

Prof. Dr. Claudia Schindler,<br />

Hamburg<br />

„Die Moral, die auch in der Antike nicht fehlte,<br />

muss in der Darstellung selbst empfunden werden“.<br />

Gustav Schwab liest Ovids Metamorphosen<br />

Gustav Schwabs „Sagen des klassischen Altertums“, erstmals 1837 in drei Bänden<br />

erschienen, haben seitdem eine nahezu unübersehbare Zahl von Wiederauflagen und<br />

Neubearbeitungen erfahren. Zumal im deutschsprachigen Raum prägen sie bis heute<br />

die Wahrnehmung antiker Mythologie. Doch auch wenn Schwab im Vorwort detailliert<br />

auf die von ihm verwendeten antiken Quellen hinweist, so ist doch – kaum<br />

überraschend – seine Wahrnehmung griechisch-römischer Mythologie von den<br />

wissenschaftlichen Diskursen und den Wert- und Moralvorstellungen der ersten Hälfte<br />

des neunzehnten Jahrhunderts geprägt. Anhand ausgewählter Mythen der ovidischen<br />

Metamorphosen – Phaethon, Dädalus und Ikarus, Niobe – zeigt der Vortrag, wie<br />

Schwab die antike Vorlage adaptiert und im Sinne seiner Intention transformiert hat.<br />

Jahrgang 1967, Studium der Klassischen Philologie und der Archäologie in Münster/Westf. und<br />

München. 1. Staatsexamen 1992 in Münster, Promotion 1998 in Münster, Habilitation 2006 in<br />

Tübingen. Seit Februar 2009 Professorin für Klassische Philologie/Schwerpunkt Latinistik an der<br />

Universität Hamburg. Forschungsschwerpunkte: Griechisch-römische Epik und Lehrdichtung<br />

und ihre Rezeption im Neulatein, Poesie der Spätantike, Geschichte der Klassischen Philologie,<br />

Antikenrezeption.<br />

Publikationen (Monographien): Untersuchungen zu den Gleichnissen im römischen Lehrgedicht<br />

(Lucrez. Vergil. Manilius), Diss. Münster 1998, Göttingen 2000 (Hypomnemata 129).<br />

Per carmina laudes. Untersuchungen zur spätantiken Verspanegyrik von Claudian bis Coripp,<br />

Berlin – New York 2009 (BzA 259).<br />

Prof. Dr. Arbogast Schmitt,<br />

Marburg<br />

Homer und wir – oder:<br />

Wie das Verstehen fremder Kulturen eine kritische Erweiterung<br />

des Verständnisses der Welt von heute möglich macht<br />

Homers Epen enthalten für den heutigen Leser viel Fremdes.<br />

Dieses Fremde springt deutlich in die Augen, und es ist auch von der Forschung lange<br />

Zeit bevorzugt gesammelt und erklärt worden. Es gibt daneben aber vieles, das uns<br />

wohlvertraut ist: Wie hier Kriege aus egoistischen Gründen geführt werden, wie der<br />

Streit im Lager der Angreifer auf ganz persönliche (Vor-)Lieben zurückgeht, oder wie<br />

zwei einander kongenial vertraute Liebende über alle Vernunft hinweg aufeinander<br />

warten, usw. Der Vortrag möchte nicht Vertrautes gegen Fremdes ausspielen, sondern<br />

das Vertraute zum Anlass nehmen, um zu prüfen, ob wir uns nicht auch das Fremde<br />

zu einem guten Teil vertraut machen können, indem wir uns nicht selbst zum Maßstab<br />

nehmen, sondern im Fremden das zu ermitteln versuchen, was auch wir noch verstehen<br />

können und durch das wir unsere eigenen Maßstäbe vielleicht sogar erweitern können.<br />

Angesichts der vielen fremden Kulturen, mit denen wir uns heute auseinandersetzen<br />

müssen, bietet uns die eigene fremd gewordene Vergangenheit eine gute Einübung,<br />

Fremdem nicht nur mit Toleranz, sondern mit der Bereitschaft, von ihm zu lernen, zu<br />

begegnen.<br />

Arbogast Schmitt, geb. 1943, Studium der Philosophie, Gräzistik, Latinistik und Germanistik in<br />

Würzburg und Berlin, Lehrer am Gymnasium bis 1972, Promotion 1974, Habilitation 1980, 1981<br />

bis 1991 Professor in Mainz, 1991 bis 2011 Prof. in Marburg, seit 2011 Honorarprofessor FU Berlin.<br />

Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften, u.a.: Göttinger Akademie der Wissenschaften<br />

(korr.), Wissenschaftliche Gesellschaft an der Universität Frankfurt (ord.).<br />

Wichtige Publikationen: Selbständigkeit und Abhängigkeit menschlichen Handelns bei Homer.<br />

Hermeneutische Untersuchungen zur Psychologie Homers, Stuttgart 1990.<br />

Die Moderne und Platon. Zwei Grundformen europäischer Rationalität, 2., überarbeitete Auflage,<br />

Stuttgart 2008 [englische Ausgabe: Modernity and Plato. Two Paradigms of Rationality, Rochester<br />

(NY) 2012].<br />

Aristoteles, Poetik. Übersetzung und Kommentar, Berlin 2008 (Bd. 5 der Reihe: Hellmut Flashar<br />

(Hg.), Aristoteles, Werke in deutscher Übersetzung), 2. Auflage 2011.<br />

V<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 3038<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Dr. Thomas Poiss,<br />

Berlin<br />

Was ist eine gelungene Übersetzung?<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Glücklich,<br />

Frankfurt am Main<br />

Der Raub der Sabinerinnen<br />

in Texten, Lehrbüchern, Bildern und Filmen<br />

AWA<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 2002<br />

Strenggenommen ist Übersetzen unmöglich, tatsächlich wird aber seit Jahrtausenden in<br />

Geschäftsleben, Sprachunterricht und Literatur übersetzt. Ideal, Theorie und Alltag<br />

stehen also in einem Spannungsverhältnis, das sich nur in jenen Fällen löst, in denen der<br />

jeweils notwendige Kompromiss uns so sehr befriedigt, dass wir der Übersetzung das<br />

summarische Prädikat „gelungen“ verleihen. Der Vorzug des Wortes „gelingen“ besteht<br />

darin, dass es sowohl die Anstrengung würdigt als auch das unverfügbare Moment<br />

des Glückens nicht verschweigt. Im Vortrag soll daher versucht werden, den Prozess<br />

des Übersetzens so weit wie möglich zu formalisieren und die in den unterschiedlichen<br />

Aufgabenstellungen wirksamen Faktoren mit modernem theoretischem Vokabular zu<br />

analysieren, um so das subjektive Urteil zu begründen oder zumindest plausibel zu<br />

machen. Dies soll anhand von Beispielen aus Dichtung und Prosa zwischen Homer und<br />

Tacitus geschehen. Sollte es gelingen, wenigstens in einem Fall Einvernehmen über die<br />

Gelungenheit einer Übersetzung herzustellen, wäre viel gewonnen: Übersetzungsanalyse<br />

und -kritik sind nicht ja weniger kontrovers als das Übersetzen selbst.<br />

Studium: Klassische Philologie, Mittellatein, Allgemeine Literaturwissenschaft in Wien und<br />

Konstanz; Promotion 1990 in Wien; Mitarbeit am Mittellateinischen Wörterbuch in München;<br />

seit 1994 Mitarbeiter am Institut für Klassische Philologie der HU Berlin; Mitarbeit in SFB 644<br />

Transformationen der Antike, B7: Übersetzung der Antike; TOPOI C4 (Imaginäre Räume), C5<br />

(Common Sense Geography). Forschungsschwerpunkte: Antike Lyrik und Bukolik, antike<br />

Philosophie, Übersetzungstheorie, antike Geographie und Raumdarstellung. Publikationen:<br />

Pindars Epinikion und Hölderlins Andenken, Wien 1993; Aufsätze zu Horaz, antiker und moderner<br />

Lyrik, August Boeckh, antiker Vogelperspektive etc. Übersetzung aus dem Englischen:<br />

Charles Simic, Die Wahrnehmung des Dichters, München–Wien 2007.<br />

Frauenraub ist seit der griechischen Antike und der Gedankenwelt des Alten<br />

Testaments in der Regel mit Gewalt, Krieg, moralischer Verurteilung, weltlichen<br />

oder kirchlichen Strafen verbunden.<br />

Hingegen wurde der Raub der Sabinerinnen, den der Überlieferung nach Romulus<br />

plante, schon in den lateinischen Texten der Antike verständnisvoll und wohlwollend<br />

interpretiert (von Cicero, Livius, Ovid und Plutarch). Lehrbuchtexte, Rezeptionen, selbst<br />

ein Film über den Raub der Sabinerinnen stellen ihn eher als harmlos dar und ordnen<br />

ihn in Kategorien ein, die seit der römischen Antike angewendet werden:<br />

Völkerverständigung, demographischer Wandel und Asylgewährung, Kulturtransfer,<br />

Vielfalt der Lebensziele, „Make love, not war“.<br />

Der Raub der Sabinerinnen ist ein Beispiel für die Wirkung der Antike bis zur Gegenwart<br />

und für den Kosmos Antike. Das berühmte Beispiel des Raubs der Sabinerinnen<br />

„öffnet die Welt“ für die Beurteilung von Lebensformen und Lebensstilen und für das<br />

Verständnis des Menschen.<br />

1972–2005 Fachleiter für Latein und Griechisch (Studienseminar Mainz); seit 1982 Honorarprofessor<br />

für Didaktik der Alten Sprachen (Universität Heidelberg); Ehrenpräsident des <strong>DAV</strong><br />

Rheinland-Pfalz und der Euroclassica; Dragomanov-Medaille für Europäische Kommunikation der<br />

Mychajlo-Dragomanov-Universität, Kiew; Autor und Herausgeber von Methodiken, Textausgaben,<br />

Lehrerkommentaren; vielfältige Vortragstätigkeit.<br />

Neuere Publikationen: Lateinunterricht. Didaktik und Methodik, 3 2008. – Pompeji lebt. 2000 Jahre<br />

Texte, Bilder, Opern und Filme, 2008. – Compendium zur lateinischen Metrik, 2 2009. – Plinius,<br />

Briefe, 2 2010. – Caesar – Feldherr, Politiker, Vordenker. Bellum Gallicum, 2010. – Terenz, Adelphoe,<br />

2010. – Cornelius Nepos, Hannibal, 5 2011. – Alea iacta est. Vom Rubikon zu den Iden des<br />

März, 2012. – Roma–Amor. Liebeselegien, 2015. – Der junge Ionathas. Aus den Gesta<br />

Romanorum, 2015 – Lateinunterricht und Kunstgeschichte, Der altsprachliche Unterricht 2015, 6.<br />

V<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Audimax<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Claudia Tiersch,<br />

Berlin<br />

Schöpfer der eigenen Klassik?<br />

Griechenland und Rom als Sprachkulturen<br />

lic. phil. Martin Müller,<br />

Liestal, Schweiz<br />

Die Situation der Alten Sprachen in der Schweiz<br />

V<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

Das Ende der Antike markierte nicht das Ende der für sie repräsentativen Sprachen,<br />

Latein und Griechisch. Vielmehr wuchs beiden eine Bedeutung als standardisierte<br />

Bildungssprachen zu, die sie bis zum heutigen Tage besonders macht. Der Vortrag<br />

möchte der Frage nachgehen, wie sich Griechen und Römer selbst als Sprachkulturen<br />

verstanden, wie sie Normen, Pragmatiken, Besonderheiten und Bedeutung sowohl der<br />

ihren als auch der jeweils anderen Sprache reflektierten. Welche Relevanz schrieben sie<br />

ihrer Sprache für die eigene Identität zu? Lassen sich hieraus bereits Ansatzpunkte für<br />

die Zuschreibungen an Vorbildhaftigkeit erkennen, die spätere Zeiten geltend machten?<br />

Der Vortrag möchte insofern auch an Überlegungen einer sprachpragmatischen<br />

Kulturtheorie anknüpfen, wie sie z.B. Joachim Renn vorgelegt hat.<br />

geb. 1967, Promotion 1998, TU Dresden; Habilitation 2006 TU Dresden; seit 2010 Professorin für<br />

Alte Geschichte, HU Berlin<br />

Forschungsschwerpunkte: Kulturgeschichte des Politischen, Historische Semantik, Dynamiken<br />

der Athenischen Demokratie, Politische Kommunikation in der Späten Römischen Republik,<br />

Transformationen des Spätrömischen Reiches, Urbanisierungsforschung<br />

Die Schweiz besitzt 26 kantonale Bildungssysteme. Das Schweizer Volk hat sich 2006<br />

mit überwältigendem Mehr für eine Harmonisierung ausgesprochen. Dies hat<br />

zentralistische Tendenzen verstärkt, die, je stärker sie werden, desto umstrittener sind.<br />

Die Umstellung der Universitäten auf das Bologna-System bedeutete die Abkehr vom<br />

traditionellen humanistischen Bildungsideal. Kompetenzen sind in der gegenwärtigen<br />

Bildungspolitik das Zauberwort. Die letzten zehn Jahre waren geprägt von einem<br />

ungeheuren Reformdruck im gesamten Bildungsbereich. Welches sind die<br />

Auswirkungen auf die Vermittlung der Alten Sprachen in Volksschule, Gymnasium und<br />

Universität? Mit welchen Strategien reagieren die Exponent/innen der Alten Sprachen<br />

auf die Herausforderungen? Im Vortrag werden die gegenwärtige Situation, die<br />

Gefahren und die Chancen sowie Tendenzen in der Vermittlung der Alten Sprachen<br />

dargelegt.<br />

Studium in griechischer und lateinischer Philologie sowie Philosophie an der Universität Basel.<br />

CAS-Weiterbildungen im Bereich Mentoring und Betriebswirtschaft. 2005–13 Dozent für<br />

Fachdidiaktik Alte Sprachen an der Pädagogischen Hochschule Fachhochschule Nordwestschweiz.<br />

Präsident des Schweizerischen Altphilologenverbandes. Durchführung von Weiterbildungen zu<br />

den Themen Beurteilen, Übersetzen und Mehrsprachigkeit. Mitautor des Deutschschweizer<br />

Lehrplans 21, Latein. Leitender Autor des Lehrbuchs Aurea Bulla (<strong>2016</strong>). Aufsätze:<br />

Mehrsprachigkeitsdidaktik, in: TriOS 2, 2012, S. 59–72; Sprachenübergreifender Unterricht.<br />

Ein Projekt am Gymnasium Liestal, in: Gymnasium Helveticum 1,14, S. 6–9.<br />

Antike global<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 1070<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

StD Ulf Jesper,<br />

Kiel<br />

Inklusiver Lateinunterricht<br />

PD Dr. Nina Mindt, Berlin<br />

Luca Quaglierini, M.A., Berlin<br />

Maximilian Wallstein, Berlin und Rom<br />

StR Asmus Kurig, Berlin<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

Schülerinnen und Schüler mit einer Behinderung in den Alltag und den Unterricht einer<br />

allgemeinbildenden Schule einzubinden und zu fördern, stellt eine große Herausforderung<br />

für alle Beteiligten dar. Dabei kommt dem Fachunterricht eine Schlüsselfunktion<br />

zu: Nur wenn es gelingt, dass auch behinderte Schülerinnen und Schüler zentrale<br />

fachliche Kompetenzen erwerben, ist die Inklusion erfolgreich. Im Arbeitskreis soll ein<br />

Konzept für den Lateinunterricht vorgestellt und diskutiert werden, das das Thema<br />

Inklusion vom Fach her angeht, und zwar am Beispiel von Schülerinnen und Schülern<br />

mit Autismus. Es werden dabei die Kernbereiche des Lateinunterrichts, die Spracharbeit,<br />

das Übersetzen und das Interpretieren, behandelt; einen Schwerpunkt bildet der<br />

Bereich Leistungsbewertung.<br />

Hauptamtlicher Studienleiter für das Fach Latein am Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen<br />

Schleswig-Holstein (IQSH), Landesfachberater, Schulaufsichtsbeamter mit besonderen Aufgaben,<br />

Mitglied der Lehrplankommission, Lehrbeauftragter am Institut für Klassische Altertumskunde der<br />

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Lehrer an der Humboldt-Schule in Kiel.<br />

Publikationen (Auswahl): Und ich sah mich und erschrak. Augustinus, Confessiones, Bamberg<br />

2004; Autor beim Lehrwerk Campus, Bamberg 2008–15; Mitarbeit bei der lateinischen Grammatik<br />

Forma, Bamberg 2011; Ich bitte um Gnade, Caesar! Cicero, Pro Ligario, Bamberg 2012; Autor bei<br />

Buchners Lesebuch Latein, Bamberg 2012; Differenziert unterrichten, Bamberg 2012–2015; Ein<br />

Mann im Fisch, eine Frau in der Fremde. Jona und Rut, Bamberg 2014; Latein integriert (Didaxis),<br />

Bamberg 2015; Mitherausgeber und Autor beim Lehrwerk Roma, Bamberg <strong>2016</strong>; Homepage:<br />

jesper-jesper.de<br />

Latine loqui:<br />

Spracherwerb in der Lehrbuchphase<br />

Das zentrale Problem des Spracherwerbs in der Lehrbuchphase ist die Frage, wie wir die<br />

lateinischen Vokabeln dauerhaft im Gedächtnis unserer Schüler_innen verankern können.<br />

Aufgrund der zunehmenden Probleme, die Schüler_innen mit dem Lernen des lateinischen<br />

Wortschatzes und damit mit dem Leseverstehen haben, möchten wir Wege der intralingualen<br />

Vernetzung des Wortschatzes und damit der Förderung des Leseverstehens in<br />

der Lehrbuchphase aufzeigen. Am Beispiel des Lehrwerks ‚Lingua Latina‘ (Hans Henning<br />

Ørberg) möchten wir Ihnen ein Konzept vorstellen, das der induktiven Einführung des<br />

Wortschatzes nach semantischen Kategorien folgt und auf den problematischen Umweg<br />

über die lateinisch-deutschen Wortgleichungen verzichtet. Die Implikationen dieses<br />

Ansatzes für die Kompetenzbereiche der Sprachreflexion (Grammatik) und Sprachförderung<br />

(konzeptuelle Schriftlichkeit) sollen ebenfalls kritisch beleuchtet werden.<br />

Asmus Kurig spricht zu den psycholinguistischen Grundlagen für die Verwendung des<br />

lebendigen Lateins, Nina Mindt zur Tradition des einsprachigen Lateinlernens,<br />

Luca Quaglierini und Maximilian Wallstein (Latine!) erläutern und führen mit den<br />

Teilnehmer_innen praktische Übungen durch.<br />

Nina Mindt: Studium Latein / Deutsch in Berlin und Siena/Arezzo; 2007 Dissertation;<br />

2012 Habilitation; Poetik der Kleingattungen, Epigramm; Flavische Zeit;<br />

Neulatein und lebendiges Latein<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

Luca Quglierini: Studium der Klassischen Philologie in Pisa (BA) und an der HU Berlin (MA);<br />

Forschungsschwerpunkt: Lateindidaktik in der Renaissance und heute<br />

Maximilian Wallstein: Klassische Philologie (BA, HU Berlin),<br />

Accademia Vivarium Novum (Rom)<br />

Asmus Kurig: abgeordneter Studienrat im Fachgebiet Didaktik<br />

Klassische Philologie FU und HU Berlin<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

40<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

2093<br />

Isabell A. Meske,<br />

Hannover<br />

Latein öffnet sich Sprachwelten:<br />

Linguistik als Methode im Lateinunterricht<br />

vom Anfang bis zum Abitur<br />

Der Vortrag ist verschiedenen didaktisch-methodischen Anwendungen gewidmet,<br />

die sich Arbeits- und Forschungsansätzen aus der modernen (hier: germanistischen)<br />

Linguistik bedienen, um Schülerinnen und Schülern eine bessere Kontrolle über ihr<br />

Sprachverhalten (v.a. Morphologie und Syntax) im Lateinunterricht, v.a. während des<br />

Übersetzens, aber auch im Spracherwerb zu ermöglichen.<br />

Dazu werden verschiedene linguistische Ansätze aus dem Lateinunterricht der Jahrgänge<br />

6–12 vorgestellt, die die bestehende Didaktik und Unterrichtsmethoden erweitern<br />

oder auch hinterfragen. Zugleich wird ein Überblick über einfache linguistische Verfahren<br />

gegeben, die üblicherweise in der Lateinlehrerausbildung keine Verwendung finden,<br />

aber zum linguistischen Standardrepertoire eines moderen Sprachlehrers (Deutsch bzw.<br />

moderne Fremdsprachen) gehören.<br />

Der Vortrag kann nach den Interessen der Zuschauer vertiefend gestaltet werden.<br />

Er besteht aus einer kurzen theoretischen Einführung und verschiedenen Unterrichtsbeispielen.<br />

2004–2012 Studium Lehramt an Gymnasien mit den Fächern Latein, Ev. Religion und Griechisch<br />

(Staatsexamen) und der Ev. Theologie (Diplom) an der Georg-August-Universität Göttingen<br />

Seit 2010 im Niedersächsischen Schuldienst<br />

Seit 2014 Studium der Germanistik in Hannover (voraussichtlich zum Zeitpunkt der Veranstaltung<br />

abgeschlossen)<br />

Publikationen in Vorbereitung<br />

Prof. Dr. Markus Schauer,<br />

Bamberg<br />

Wege durch die Antike:<br />

Wege und Formen der Sachkunde im Lehrbuchunterricht<br />

Die Ausbildung der Lateinlehrerinnen und Lateinlehrer setzt ihre Schwerpunkte –<br />

durchaus berechtigt – auf Sprache und Literatur. Doch guter Lateinunterricht bietet<br />

einen viel umfassenderen Zugang zur römischen Kultur: Schülerinnen und Schüler<br />

interessieren sich auch für das römische Alltagsleben, für archäologische und realienkundliche<br />

Themen. Doch wie können diese Themen sinnvoll in den täglichen Unterricht<br />

einbezogen werden? Im Vortrag werden einige Wege und Möglichkeiten gezeigt, wie im<br />

lateinischen Lehrbuchunterricht mit der Vermittlung von Sachwissen den Schülerinnen<br />

und Schüler Neugier und ‚Lust auf mehr‘ vermittelt werden kann. Dabei werden auch<br />

einige Beispiele aus dem neuen Unterrichtswerk Adeamus! vorgestellt.<br />

Markus Schauer studierte Klassische Philologie, Philosophie, Universitäts- und Bildungsgeschichte<br />

und Geschichte der Naturwissenschaften an der Universität München. 2002 wurde er dort mit<br />

einer gräzistischen Arbeit promoviert, 2006 habilitierte er sich an der Freien Universität Berlin für<br />

Klassische Philologie. Nach Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Hamburg und Köln wurde<br />

er 2008 als Professor an die Universität Köln berufen. 2009 nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für<br />

Klassische Philologie/Schwerpunkt Latinistik an der Universität Bamberg an.<br />

Publikationen:<br />

• Lateinlehrwerk: Adeamus! (Gesamtherausgeber zusammen mit Volker Berchtold);<br />

• Wichtigste Monographien: Der Gallische Krieg. Geschichte und Täuschung in Caesars<br />

Meisterwerk, München <strong>2016</strong>; Tragicorum Romanorum Fragmenta, vol. 1: Livius Andronicus.<br />

Naevius. Tragici Minores. Fragmenta Adespota, Göttingen 2012; Lehrbuch der lateinischen<br />

Syntax und Semantik, Darmstadt 5 2012 (zus. mit Th. Burkard); Bibliographie zum Lateinunterricht<br />

3 Bde. Clavis didactica Latina (et Graeca), Bamberg 1994 / 1996 / 2011 (zus. mit<br />

A. Müller bzw. S. Kipf); Aeneas dux in Vergils Aeneis. Eine literarische Fiktion in augusteischer<br />

Zeit, München 2007; Tragisches Klagen. Form und Funktion der Klagedarstellung bei Aischylos,<br />

Sophokles und Euripides, Tübingen 2002.<br />

• Mitherausgeberschaft (u.a.): Rheinisches Museum für Philologie (Köln); Studienbücher Latein.<br />

Praxis des altsprachlichen Unterrichts (Bamberg); Pegasus. Wissenschaftliche Onlinezeitschrift<br />

für Didaktik und Methodik der Fächer Latein und Griechisch (Berlin).<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 1.101 /<br />

DOR 24<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

42<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Dr. Anna Elissa Radke,<br />

Marburg<br />

Lateinisches Schultheater<br />

StD a.D. Dr. Michael Mader,<br />

Stuttgart<br />

Epigramme aus drei Jahrtausenden.<br />

Deutsche, lateinische und griechische Distichen<br />

für altsprachlichen und fächerübergreifenden Unterricht<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 3059<br />

„Dialogi“ (so der Titel der Gesamtausgabe meiner Dramen) nannten die Autoren der<br />

Frühen Neuzeit ihre lateinischen Theaterstücke, die sie – in der Tradition der Dramen<br />

Senecas – für Aufführungen sowohl an Jesuitenkollegs als auch an evangelischen<br />

Schulen geschrieben hatten. Diese Tradition nimmt die Verfasserin in reduzierter Form<br />

wieder auf, da lateinische Aufführungen von mehreren Stunden Dauer – wie in der<br />

Frühen Neuzeit – heute nicht mehr realisiert werden können. Aber es wurde versucht,<br />

das pädagogische Konzept dennoch in bescheidenem Maße zu verwirklichen: neben der<br />

sprachlichen Kompetenz auch die moralische Entwicklung der Schüler_innen zu fördern.<br />

Die Themen sind sowohl der griechisch-römischen Mythologie entnommen als auch<br />

bekannten Heiligenlegenden, wobei beides nur zum Anlass genommen wird, moderne<br />

Probleme, die die Schüler_innen bewegen, in traditionellen Bildern zur Diskussion zu<br />

stellen (u.a. Magersucht, Kindesmissbrauch, Integration).<br />

In dem AK sollen einige Beispiele für verschiedene Schülergruppen vorgestellt und<br />

diskutiert werden.<br />

Publikationen: lateinische Lyrik: Musa exsul 1982, Harmonica vitrea 1992, In reliquiis Troiae<br />

1995, Ars paedagogica 1997, Alaudae (neulateinische Literaturzeitschrift) 2005, Iubila natalicia<br />

2009, Lanx satura 2012, Passio Altensteigensis 2. Aufl. 2012, Finis Amorum 2012.<br />

Dramen: Dialogi, lateinischen Theaterstücke für die Schule, 2015<br />

Übersetzungen aus dem Deutschen ins Lateinische: Cantica spiritualia 2007,<br />

Florilegium Eichendorffianum 2012<br />

Übersetzungen aus dem Lateinischen ins Deutsche: Mein Marburger Horaz 1990, Katulla,<br />

Catullübersetzungen ins Weibliche und Deutsche 1992, Brüchige Idylle (Eklogenübersetzung)<br />

2013<br />

Wanderer, kommst du nach Sparta ...: Einleitend zeigt ein Blick auf die Rezeption<br />

des Thermopylen-Epigramms, dass sich dieses berühmte Distichon wie manches<br />

andere Epigramm mit Gewinn fächerübergreifend behandeln lässt.<br />

Im ersten Hauptteil wird, ausgehend von der Kontroverse zwischen Herder und Lessing<br />

– griechische Anthologie versus Martial – zunächst eine Auswahl herausragender<br />

deutscher und lateinischer Monodistichen geboten. Angesichts zahlreicher<br />

veröffentlichter Anregungen für den Lateinunterricht ist es höchst befremdlich, dass im<br />

Griechischunterricht – abgesehen von Grabepigrammen – das ebenso lehrreiche wie<br />

unterhaltsame Angebot vorzüglicher Epigramme bisher so gut wie keine Beachtung<br />

gefunden hat.<br />

Im zweiten Hauptteil werden aus zwölf Jahrhunderten repräsentative griechische<br />

Beispiele bzw. deren Übertragungen besprochen. Dabei sollen die Grenzen der<br />

Übersetzbarkeit ermessen werden. Je deutlicher bei der Erstellung oder Überprüfung<br />

deutscher Fassungen Reiz und Wert des Originals zum Vorschein kommen, desto mehr<br />

empfiehlt sich die – weitgehend vernachlässigte – Behandlung griechischer Kleinkunst<br />

im Unterricht.<br />

Die abschließend vorgelegte Sammlung von 60 griechischen Epigrammen, davon<br />

36 Monodistichen, ist als autarkes Lektüremodul konzipiert; mit vollständigem<br />

Vokabelverzeichnis sowie Syntaxregister ist es innerhalb des Curriculums variabel<br />

einsetzbar.<br />

Seit der Promotion in Griechisch an der Universität Tübingen unterrichtet Michael Mader in<br />

Stuttgart und hat in verschiedenen sprachlichen Gymnasialzügen Erfahrungen gesammelt.<br />

Als Fachberater für alte Sprachen in der Schulaufsicht war er an der Entwicklung der Lehrpläne für<br />

Latein und Griechisch in Baden-Württemberg beteiligt. In der Lehrerfortbildung galt sein<br />

besonderes Interesse der Erarbeitung des Lehrgangs „Neugriechisch auf der Basis des<br />

Altgriechischen“. Ein wesentlicher Teil seiner Veröffentlichungen ist Konzepten der griechischen<br />

und lateinischen bzw. mehrsprachigen Wortschatzarbeit gewidmet.<br />

Zur Veröffentlichung vorbereitet wird sein „Griechisches Lese-, Lern- und Lehrwerk in<br />

Modulen“. Michael Mader engagiert sich im Forum Griechisch beim <strong>DAV</strong> Baden-Württemberg,<br />

einem Arbeitskreis, der auf seine Initiative zurückgeht.<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 1070<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

44<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

45


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Marc Brüssel,<br />

Berlin<br />

Absit violentia rebus!<br />

Perspektiven für den altsprachlichen Erwachsenenunterricht<br />

Dr. Gabriele Hille-Coates,<br />

Göttingen<br />

„Quando corrigendum est?“ –<br />

Lateinisch-englische Wechselwirkungen im Fehlermanagement<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

2095 A<br />

Der altsprachliche Unterricht mit erwachsenen Lernern hat viele Gesichter:<br />

Ganzheitlich-suggestopädische Intensivkurse versprechen das Latinum in sechs<br />

Wochen. Als „Turbo-Latein“ verkaufter Frontalunterricht mit dem Bornemannschen<br />

Lehrbuch will es in vier Wochen schaffen. Universitäre Sprachkurse werden personell<br />

schlechter ausgestattet und zeitlich verkürzt. E-Learning und Blended Learning<br />

vermitteln zunehmend eine als formale Übung verstandene, geradezu „<strong>programm</strong>ierte“<br />

Übersetzungstätigkeit. Bei all dem bekommen Lehrende wie Lernende wenig<br />

Aufmerksamkeit, geschweige denn Unterstützung. Dennoch ist dieser Unterricht immer<br />

wieder Thema in den Medien: Die endlose ideologische Debatte pro und contra Latinum<br />

und Graecum als Voraussetzung für Studiengänge ist ein Stellungskrieg fast ohne<br />

geistigen Raumgewinn. Seit der ernüchternden Bestandsaufnahme von Domnick und<br />

Krope vor 45 Jahren sind es stets dieselben Argumente aus denselben Lagern, die<br />

zu hören sind. Das Lob der altsprachlichen Bildung sollte nicht mit der Befürwortung<br />

zwangsweise verabreichter Übersetzungsmechanik verwechselt werden.<br />

Der Arbeitskreis will sich den didaktischen Perspektiven dieser Art von Erwachsenenbildung<br />

daher unter dem Postulat nähern, der Unterricht sei so attraktiv zu gestalten,<br />

dass die Teilnehmer ihn freiwillig besuchen und subjektiv als Gewinn erleben.<br />

Wie allgemeinbildend muss er und wie adressatenspezifisch darf er sein? Welche Rolle<br />

spielen dann noch in ihm die Grammatik und die Übersetzung?<br />

Nach dem Studium der Klassischen Philologie in Berlin (FU) und Thessaloniki Lehrtätigkeit an<br />

einer kanadischen Schule, freiberuflicher Redakteur einer Literaturzeitschrift in Amsterdam<br />

sowie Lektor bei der Villa Grisebach, Berlin. Seit 2003 Lehrkraft für besondere Aufgaben an der<br />

Humboldt-Universität Berlin. Am dortigen Sprachenzentrum Koordinator für Latein und Griechisch<br />

sowie Prüfungsvorsitzender für das universitätsinterne Latinum und Graecum. Seit 2014 zusätzlich<br />

am Institut für Klassische Philologie Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Altsprachlicher<br />

Erwachsenenunterricht an Universitäten“. Diverse Konferenz- und Kongressbeiträge zu diesem<br />

Thema beim Dozentenkreis Latinum/Graecum und auf den Bundeskongressen des <strong>DAV</strong>. Co-Autor<br />

des Lehrbuchs Unikurs Latein (Bamberg 2011) sowie didaktische Beratung der Xenia-Grammatik<br />

(Bamberg 2013).<br />

In allen Sprachen ist die Fremd- und Eigenkorrektur von Fehlern ein zentraler Aspekt<br />

der Lernentwicklung. Dabei lässt sich von Lehrerseite eine positive (von Schüler_innen<br />

meist nur indirekt wahrgenommene) Auswirkung des Lateinlernens darauf beobachten,<br />

dass Schüler_innen auch in anderen Sprachen einen „Habitus der Korrektheit“<br />

ausbilden – eine u.a. in der englischsprachigen Welt zunehmend geforderte Kompetenz.<br />

Im Gegenzug gibt es viele theoretische und praktische Ansätze zum Fehlermanagement<br />

speziell in der Englischdidaktik, die sich gewinnbringend auf den Lateinunterricht<br />

übertragen lassen, so dass es für den Schüler_innen zu einer wechselseitigen und sich<br />

ergänzenden Bereicherung im Lernprozess kommt.<br />

Nach der Präsentation einiger Theorien und Materialbeispiele erhalten die Teilnehmer_<br />

innen Gelegenheit, einzelne Praxisübungen selbst zu erarbeiten und dabei ein eigenes<br />

Konzept zu finden bzw. bestehende Konzepte kritisch zu diskutieren und zu erweitern.<br />

Jede/-r Teilnehmer_in erhält außerdem ein „Starter Kit“, das er als Materialpaket in<br />

ihrem/seinem Unterricht weiter erproben kann.<br />

Studium der Klassischen Philologie in Göttingen und Exeter (England), Studium der Englischen<br />

Philologie, Pädagodik und Pädagogischen Psychologie in Göttingen, Promotion in der lateinischen<br />

Literatur und Sprache des Mittelalters und der Neuzeit in Göttingen, Studienrätin für Englisch und<br />

Latein am Hainberg-Gymnasium Göttingen (UNESCO-Projektschule), Organisatorin der Cambridge<br />

Zertifikate am Hainberg-Gymnasium, Fortbildungsbeauftragte für die University of Cambridge<br />

Exams, Fachobfrau Latein am Hainberg-Gymnasium, Netzwerkerin für Latein in Niedersachsen,<br />

Lehrbuchautorin für Latein, diverse fachdidaktische Veröffentlichungen für den Lateinunterricht<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

1.103 / DOR 24<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

46<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

47


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Georg Rootering,<br />

Freischaffender Regisseur<br />

OStR Hans-Joachim Pütz,<br />

Rockenhausen<br />

Theater<br />

Latein an Gesamtschulen<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

3053<br />

Die Teilnehmer_innen sprechen den Text einer Szene aus HEKABE von Euripides. Die<br />

Beteiligten werden die Rolle der HEKABE und des ODYSSEUS sowie der CHORFÜHRERIN<br />

übernehmen. Die Textpassagen werden unter den Beteiligten aufgeteilt. Somit haben<br />

wir mehrere Damen, die HEKABE, POLYXENE bzw. die CHORFÜHRERIN spielen, und<br />

mehrere Herren als ODYSSEUS. (je nach Teilnehmeranzahl).<br />

Es wird die Szene erarbeitet, in der ODYSSEUS von HEKABE deren Tochter POLYXENE<br />

als Opfer für das griechische Heer verlangt.<br />

Wir werden die Szene wie bei einer Theaterprobe erarbeiten.<br />

Georg Rootering war Spielleiter an den Opernhäusern in Zürich, München (Nationaltheater) und<br />

Wien (Staatsoper), bevor er von 1994–1997 als Oberspielleiter und Chefregisseur das Musiktheater<br />

am Mainfrankentheater in Würzburg gestaltete. International machte er sich mit<br />

Inszenierungen wie „Wozzeck“ und „Pelléas et Mélisande“ in Athen (Athener Konzerthalle) und<br />

„L’Orfeo“ bei der Styriarte in Graz, „Rigoletto“ und „Aida“ in Helsinki, „Parsifal“ und<br />

„Rosenkavalier“ in Wroclaw sowie „Giulio Cesare“ in Tallinn einen Namen.<br />

Als Intendant des Theaters in Liechtenstein inszenierte er einen Euripides-Zyklus, der für<br />

überregionales Aufsehen sorgte. Seine Antiken–Projekte wurden unter anderem in München<br />

(Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek 2007, 2010 und 2014), Berlin (Pergamon–Altar<br />

2008), Hamburg (Kunsthalle 2010), Wien (Kunsthistorisches Museum 2010), Freiburg<br />

(Albert-Ludwigs-Universität 2014) und in Innsbruck (Archäologisches Museum 2014) gezeigt.<br />

Ziel der Veranstaltung ist es, speziell für Gesamtschullehrerinnen und -lehrer, weiter<br />

ausgedrückt, für die, die an anderen Schulformen als Gymnasien Latein unterrichten, ein<br />

Forum zu bieten, auf dem Erfahrungen ausgetauscht und Probleme mit Lösungsansätzen,<br />

aber auch besondere Chancen aufgezeigt werden können. Vielleicht kann ein Netzwerk<br />

entstehen, das Gelegenheit zum Austausch von Arbeitsmaterialien, Ideen, Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />

usw. bietet. Als inhaltliche Schwerpunkte bieten sich an: die aktuelle<br />

Situation des Lateinunterrichts an anderen Schulformen als Gymnasien, Möglichkeiten<br />

innerer und äußerer Differenzierung (wie kann der Spagat zwischen dem Anspruch des<br />

Faches (Latinum) und dem, was ein Großteil der Schülerinnen und Schüler zu leisten<br />

vermag, gelingen?), Erschließung neuer Schülerschaften, die besonderen Probleme der<br />

LIV-Kurse (Klasse 11), ein certamen für LIV uvm.<br />

1977–1985 zeitgleich Lateinstudium an der Uni Köln und Diplomsportstudium an der Sporthochschule<br />

Köln mit Schwerpunkt Bewegungstheater und Ausbildung zum Tänzer für Bühnentanz an<br />

einer privaten Ausbildungsschule in Düsseldorf<br />

1983–1986 Engagements an den Städtischen Bühnen in Augsburg und Lüneburg als Tänzer<br />

1986–1988 Referendariat am Studienseminar in Bonn<br />

ab 1988 freiberufliche Tätigkeit als Pädagoge für Klassisches Ballett, Jazztanz, Kindertanz,<br />

Bewegungstheater (u.a. mit Fortbildungen für den RP Münster, LV der Musikschulen in NRW,<br />

Landesinstitut für Weiterbildung in NRW)<br />

1989–2001 Vertretungsverträge an verschiedenen Schulen in Rheinland-Pfalz<br />

ab 2001 IGS Rockenhausen<br />

2006 Unterrichtserlaubnis für das Fach Darstellendes Spiel<br />

2014 Vorstandsmitglied im <strong>DAV</strong> Rheinland-Pfalz mit dem Aufgabenfeld Gesamtschule<br />

Thema der Diplomarbeit im Fachbereich Sportgeschichte: Der Kulttanz im antiken Rom<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

1.102 / DOR 24<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

48<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

49


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 2002<br />

Prof. Dr. Wilfried Stroh,<br />

München<br />

De versibus recte recitandis. Exercitia<br />

(in lateinischer Sprache)<br />

Multis difficile videtur Latinos versus recte recitare admiranturque pueros Romanos qui<br />

hanc egregiam artem sine labore exercuerint. Sed id minime mirum est. Nam Romani non<br />

aliter versus enuntiaverunt ac solutam orationem (ut nunc quivis in versibus suae linguae<br />

facere solet), quo factum est ut sua sponte numeri poetici nascerentur. Quod nobis<br />

accidere non solet, quia in communi pronuntiatione Latina nimium accentibus tribuimus,<br />

non satis didicimus syllabarum dimensiones servare, synaliphas admittere etc.<br />

Huc igitur incumbendum est, ut primum syllabas recte distinguamus (ne positione longas<br />

vitiose in breves corripiamus), tum ascendamus ad verba eorumque nexus, denique ad<br />

totos versus. Hoc quasi Gradu ad Parnassum si nitimur, facile erit, paesertim si etiam<br />

tonos musicos adhibemus, vitare illum accentum metricum sive ictum, quo una cum<br />

accentu naturali omnis venustas carminis exstinguitur (ut cum audimus: Áeneadúm<br />

genetríx hominúm ..., ubi quater peccatur). Non equidem ignoro sic iam trecentos aut<br />

quadringentos annos in scholis plerisque carmina decantata esse – sed prava consuetudo<br />

ne pro virtute habeatur.<br />

Usus magister optimus: Haec non praelectio erit, sed exercitatio. Curemus igitur ut<br />

pronuntiando, cantando, experiendo in arte non difficillima aliquantum proficiamus.<br />

Venite!<br />

1959–1964 Studium Klass. Philologie<br />

1972 Promotion, 1972 Habilitation in Heidelberg<br />

1976–2005 ord. Prof. für Klass. Philologie in München<br />

1983–1993 LVDI LATINI (1983 mit Jan Novák)<br />

1993 Lateinische Aufführung von Seneca, Troas<br />

seit 2005 Lehrtätigkeit als Emeritus<br />

seit 2008 Lateinsprachige Vorlesungen im Internet (Tonaufnahmen)<br />

2012 Ausoniuspreis der Universität Trier<br />

Publikationen: Ovid im Urteil der Nachwelt, 1969. Die römische Liebeselegie als werbende Dichtung,<br />

1971; Taxis und Taktik: Ciceros Gerichtsreden, 1975; Erotomachia: carmen epicum,1985;<br />

Amor in Monte Docto: fabella scaenica, 1987; Apocrypha: entlegene Schriften, 2000; Jan Novák:<br />

Musica poetica Latina, ed. comm., 2001; Baldeana, 2004; Latein ist tot, es lebe Latein!, 2007;<br />

Proben lateinischer Verskunst (2 CD und Textheft), ²2007. Cicero, 2008; Die Macht der Rede,<br />

2009; Scripta Treverorum, 2014<br />

Forschungsschwerpunkte: Cicero, Ovid, Seneca; Rhetorik, Erotik, Drama, Metrik, Musik,<br />

Neulatein (bes. Balde), gesprochenes Latein, Didaktik<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

Katrin Siebel,<br />

Berlin<br />

Lateinischer Lernwortschatz und die<br />

Förderung von Mehrsprachigkeit<br />

Der Wortschatzerwerb ist ein elementarer Bereich des Lateinunterrichts, unabhängig<br />

davon, ob dieser früh, d.h. als zweite Fremdsprache, oder aber später einsetzt. Welche<br />

Vokabeln aber sollen unbedingt gelernt werden, welche „lohnen“ sich besonders im<br />

Hinblick auf die Verzahnung mit anderen Sprachen im mentalen Lexikon, welche sind<br />

vielleicht verzichtbar? Vor dem Hintergrund der Tendenz, den lateinischen Lernwortschatz<br />

weiter zu reduzieren, werden in diesem Arbeitskreis grundsätzliche Überlegungen<br />

zu diesen und weiteren Fragen angestellt, die v.a. auf den Forschungsergebnissen<br />

meines Dissertationsprojekts basieren. Einschätzungen dazu und Erfahrungen aus der<br />

Schulpraxis sind sehr willkommen.<br />

Erstes Staatsexamen in den Fächern Latein und Englisch 2003 (Berlin); Zertifikat „Deutsch als<br />

Fremdsprache“ 2004 (HU Berlin); Zweites Staatsexamen 2006 (Berlin); Tätigkeit in der Auslandsgermanistik<br />

für den DAAD 2006-2009 (Sprachassistenz in Sydney, Lektorat in Neapel);<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich der Didaktik der Alten Sprachen am Institut für<br />

Klassische Philologie der HU Berlin (2009-2014); seit 2015 wissenschaftliche Koordinatorin im<br />

Exzellenzcluster Topoi. Forschungsschwerpunkt: Latein und Mehrsprachigkeit.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 1072<br />

50<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

51


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 2097<br />

1. PD Dr. Darja Šterbenc Erker,<br />

Berlin<br />

2. Dr. Dorothee Elm von der Osten,<br />

Berlin<br />

3. PD Dr. Meike Rühl,<br />

Osnabrück<br />

Des Kaisers neuer Körper.<br />

Neue Aspekte zum Verhältnis von Körper und Macht in Rom<br />

1. Vortrag: Der göttliche Körper in Ovids Fasti und in Suetons Augustus-Vita<br />

2. Vortrag: Der Körper des Kaisers in lateinischer Panegyrik<br />

3. Vortrag: Der schwitzende Kaiser: Körper und Charakter<br />

in der Geschichtsschreibung des Tacitus.<br />

Körper bzw. Körperlichkeit ist ein vergleichsweise neues Konzept der Literatur- und<br />

Kulturwissenschaften. Die Beschreibungen von Kaisern in antiker Literatur lassen<br />

Bilder in der Vorstellung entstehen, mentale Bilder, die man jedoch mit Kunstwerken<br />

in Beziehung setzen kann. In drei Kurzvorträgen werden Texte einiger kaiserzeitlicher<br />

Autoren vorgestellt, die den Körper des Kaisers eingehend beschreiben und zu dessen<br />

Visualisierung einladen.<br />

Der erste Vortrag widmet sich den körperlichen Aspekten in den literarischen Darstellungen<br />

der Annäherung der Menschen an die göttliche Sphäre in Elegie und Biographie.<br />

Im Mittelpunkt wird Ovids humorvolle Antwort auf Augustus’ Selbstdarstellung als<br />

Gottessohn stehen. Darüber hinaus werden Suetons Darstellungen vom göttlichen<br />

Körper des Augustus analysiert, in denen der Biograph geschickt einige ambivalente<br />

Untertöne eingeflochten hat.<br />

Im zweiten Vortrag steht das panegyrische Bild des kaiserlichen Körpers im Zentrum,<br />

das durch literarische Beschreibungen evoziert wird: dessen göttliche Züge, dessen<br />

menschliche Züge, die Art und Weise, in der das Lebensalter des Kaisers visualisiert<br />

wird. Die Verspanegyrik des Martial und Statius und auch der Panegyricus des Plinius<br />

werden berücksichtigt.<br />

Während der groteske Körper in Gattungen wie der Satire als Untersuchungsgegenstand<br />

schon länger bekannt ist, soll im dritten Vortrag der Frage nachgegangen<br />

werden, ob die literarische Darstellung von Körperlichkeit (und hier vor allem dem<br />

Körper des Kaisers) auch in der Geschichtsschreibung als Projektionsfläche für<br />

individuelle und gesellschaftliche Auseinandersetzungen dient.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

Darja Šterbenc Erker ist Privadozentin für Klassische Philologie und<br />

Religionsgeschichte. Zur Zeit arbeitet sie am DFG-Forschungsprojekt<br />

»Religiöse Legitimierung des Augustus im Spiegelbild von Ovids Fasti«.<br />

Forschungsschwerpunkte: Latinistik und Gender, Historische Anthropologie<br />

der Antike, Kultur- und Religionsgeschichte Roms, Mythos und<br />

Religion in der römischen Literatur.<br />

Publikationen: Religiöse Rollen römischer Frauen in „griechischen“<br />

Ritualen, Stuttgart 2013 (Habilitationsschrift); Frauenbild im Wandel.<br />

Gender Studies in den<br />

Altertumswissenschaften (Hrsg.), Trier, 2015.<br />

Dorothee Elm von der Osten: Schwerpunkt Antikes Christentum.<br />

Studium der Klass. Philologie und Geschichte in Berlin, Oxford (Master of<br />

Studies) und Freiburg. Promotion in Freiburg mit einer Arbeit über die<br />

Götterdarstellung in den Argonautica des Valerius Flaccus. Im Anschluss<br />

wiss. Mitarbeiterin bzw. Assistentin in Erfurt und Freiburg sowie Kollegiatin<br />

der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.<br />

Forschungsschwerpunkte: Religion und Literatur in der röm. Kaiserzeit,<br />

Zweite Sophistik (Apuleius, Lukian).<br />

Publikationen: „Die Entgrenzung des Alter(n)s: Zur Kaiserpanegyrik in<br />

der Dichtung des Statius und Martial“, in: Th. Fitzon, S. Linden, K. Liess,<br />

D. Elm von der Osten (Hgg.): Alterszäsuren. Zeit und Lebensalter in Literatur,<br />

Theologie und Geschichte, Berlin/New York 2012, 237–260.<br />

Diss.: D. Elm von der Osten: Liebe als Wahnsinn. Die Konzeption der Göttin<br />

Venus in den Argonautica des Valerius Flaccus, Stuttgart 2007.<br />

Meike Rühl vertritt seit 2012 eine Professur für Klassische Philologie an<br />

der Universität Osnabrück.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 2097<br />

52<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

53


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

StR‘in Yasemin Demir, Lübeck<br />

OStR‘in Melanie Heinsohn, Kiel<br />

Britta Kunz, Kiel<br />

StD Ulf Jesper, Kiel<br />

OStD Dr. Thomas Doepner,<br />

Essen<br />

Quid ad nos –<br />

motivierende Lektürearbeit durch Beginn mit der Interpretation<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

Kosmos Sprache.<br />

Wie der Lateinunterricht hilft,<br />

die deutsche Sprache zu beherrschen<br />

Sprachbildung gehört seit jeher zu den Kernaufgaben des Lateinunterrichts.<br />

Einen neuen Schwerpunkt bildet seit jüngster Zeit die Förderung von Schülerinnen und<br />

Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache und solchen aus bildungsfernen Schichten.<br />

Lateinunterricht kann für diese Schülerinnen und Schüler eine starke Unterstützung<br />

sein. Voraussetzung ist, dass Lehrerinnen und Lehrer erkennen können, auf welche<br />

sprachlichen Schwierigkeiten z. B. syrische Kinder stoßen, und passende sprachfördernde<br />

Maßnahmen ergreifen können. Im Arbeitskreis wird ein alltagstaugliches<br />

Unterrichtskonzept vorgestellt, das bei der Diagnose von Schwierigkeiten und bei der<br />

Gestaltung von sprachfördernden Maßnahmen praktische Hilfen gibt. Besondere<br />

Beachtung soll dem Thema Leistungsbewertung geschenkt werden.<br />

StR‘in Yasemin Demir: Lehrerin an der Baltic-Schule (Gemeinschaftsschule) in Lübeck mit den<br />

Fächern Latein und Englisch<br />

OStR‘in Melanie Heinsohn: Lehrerin am Hans-Geiger-Gymnasium in Kiel mit den Fächern Latein<br />

und Geschichte<br />

Britta Kunz: Lehrerin am Gymnasium Altenholz mit den Fächern Latein und Griechisch<br />

StD Ulf Jesper: Hauptamtlicher Studienleiter für das Fach Latein am Institut für Qualitätsentwicklung<br />

an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH)<br />

Publikationen (alle vier Referent_innen): Latein hilft, die deutsche Sprache zu beherrschen,<br />

Kronshagen 2015; Latein integriert (Didaxis), Bamberg 2015<br />

Schüler_innen lesen lateinische Texte gerne, wenn sie ein Interesse daran entwickeln<br />

können. Das ist in den seltensten Fällen an sprachlichen Eigenheiten, Vokabeln,<br />

Satzstrukturen oder Stilfragen orientiert. Der systematische Weg, erst den Text zu<br />

übersetzen, dabei alle sprachlichen Schwierigkeiten zu klären, dann die Textaussage zu<br />

ermitteln, die Stilmittel und die Aussageabsicht des Autors, ist oft ermüdend und lässt<br />

für die eigentlich spannende Frage des quid ad nos keine Schülerenergie mehr übrig.<br />

Daher gilt es, die Sache (partiell) auf den Kopf zu stellen: Erst wird ein inhaltlicher<br />

Bezug zwischen Text und Schüler_innen hergestellt, anschließend folgt die Detailarbeit.<br />

Das Errichten einer Lesererwartung, die bei den subjektiven Interessen der Schüler_innen<br />

beginnt und die geeignet ist, dieses Interesse über die sprachlichen und textlichen<br />

Anforderungen eines Textabschnittes hinaus wach zu halten, ist didaktisch wie<br />

pädagogisch geboten. Fachdidaktisch bedeutet dies, die Elemente von Texterschließung,<br />

anthropologischer Interpretation und Wortschatzarbeit so miteinander zu verbinden,<br />

dass die Schüler_innen mehr durch den Text getragen werden, als dass sie ihn<br />

durchstolpern und vor lauter Kleinarbeit das Ganze aus dem Blick verlieren.<br />

Dieser Ansatz bezieht sich sowohl auf den Beginn einer Lektürereihe wie auf eine<br />

einzelner Unterrichtsstunden, in der vielleicht nur 20 bis 60 Wörter gelesen werden<br />

können. Verdeutlicht werden soll es anhand von Beispielen aus Martial, Plinius, Cicero.<br />

1987–94 Studium in Köln, 1995 Promotion, 1997 Gesamtschule Walsum, Duisburg, 2003 Fachleiter<br />

Latein am Studienseminar Düsseldorf, 2010 Schulleiter am Theodor-Heuss-Gymnasium, Essen<br />

Keip, M., Doepner, Th., Interaktive Fachdidaktik Latein (Hgg.), Vandenhoeck & Ruprecht 2010.<br />

Keip, M., Doepner, Th., Latein 10. Klasse. Plinius, Briefe, Stark-Verlag 2011.<br />

Aufsätze: Ein toller Text – und trotzdem nach Stilmitteln suchen? Kompetenzorientierte<br />

Interpretation in der Lehrbuchphase, in: AU 2011/2.<br />

Quod risum movet et ... vitam consilio monet. Texterschließung und -interpretation in der<br />

Phaedruslektüre, in: AU 2013/3. (mit M. Keip)<br />

Erschließung und Interpretation poetischer Texte. Vorschläge zur Martial-, Catull- und Horazlektüre,<br />

in: AU 2013/6.<br />

Vokabeln als Dauerhausaufgabe. Wortschatzarbeit mit Lerntagebuch und Portfolio,<br />

in: AU 2014/4. (mit M. Keip)<br />

hominis est enim … – Plinius’ Haltung zur Welt und zu den Mitmenschen. Kompetenzorientierte<br />

Aufgabenstellungen zur selbstständigen Plinius-Lektüre, in: AU 2015/4.<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

54<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Dr. Anne Friedrich,<br />

Halle<br />

Lateinunterricht für Schüler mit<br />

Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) –<br />

lohnender Kosmos oder Teufelskreis?<br />

OStD Jens Kühne,<br />

Berlin<br />

Von der Wortschatzarbeit über die Texterschließung<br />

zum Gegenwartsbezug:<br />

Wie öffnen wir die Welt der Antike für unsere Schüler?<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 1072<br />

Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten sind für so manche Schüler_innen (und deren Lehrer_innen)<br />

schon im Fach Deutsch eine Herausforderung – noch komplizierter wird dann<br />

die Wahl der zweiten oder dritten Fremdsprache. Ausgehend von möglichen Ursachen<br />

einer LRS und einer Beschreibung der Symptome sollen Rückschlüsse auf den Fremdsprachenerwerb<br />

gezogen und Schwierigkeiten beim Erwerb moderner Fremdsprachen<br />

sowie der alten Sprachen erörtert werden.<br />

Schwerpunkt der Thematik sind die speziellen Fördermöglichkeiten für LRS-Schüler_innen<br />

im Latein-Unterricht, insbesondere im Bereich der Grammatik- und Wortschatzarbeit<br />

sowie der Texterschließungsmethodik. Im Arbeitskreis sollen – neben generellen<br />

Hinweisen – Beispiele für die Gestaltung des Lateinunterrichts diskutiert werden, die<br />

den betroffenen Schüler_innen gute Chancen auf Lernerfolg zu geben vermögen.<br />

1989–1995 Studium der Altertumswissenschaften in Halle/S.; 1996 Forschungsaufenthalt an der<br />

Universität Salamanca, 1997–1999 Forschungsprojekt und 2001 Promotion zum Dr. phil. mit der<br />

Arbeit: ‚Das Symposium der XII sapientes – Komposition und Verfasserfrage‘ (2002 Bruno-Snell-<br />

Preis der Mommsen-Gesellschaft); 1999-2002 Schultätigkeit am Elisabeth-Gymnasium in Halle/S.;<br />

2002–2009 wiss. Assistentin am Lehrstuhl für Latinistik der Universität Halle/S., Forschungsschwerpunkte:<br />

Spätantike und Antike-Rezeption; Publikationen: Claudian. De raptu Proserpinae<br />

(Übersetzung mit K. Frings) in der Edition Antike der WBG 2009; Dramatische Werke Karl Gutzkows,<br />

1. Band (Kritische Edition gemeinsam mit S. Schütz) 2009; seit 2009 wiss. Mitarbeiterin<br />

(Fachdidaktik Latein/Altgriechisch) am Institut für Altertumswissenschaften Halle/S.; 2009–2013<br />

Mitglied im Vorstand der Mommsen-Gesellschaft; seit 2014 Vorsitzende des <strong>DAV</strong> Sachsen-Anhalt<br />

Die Förderung von interkultureller Kompetenz ist das Leitziel der modernen Fremdsprachen;<br />

hier erweist sich Michael Byrams Modell interkultureller Kompetenz als<br />

besonders einflussreich. Nach einer Vorstellung dieses Modells und der exemplarischen<br />

Anwendung im Sinne obigen Titels soll mit den Teilnehmer_innen des Arbeitskreises<br />

diskutiert werden, ob und wie Byrams Modell dem altsprachlichen Unterricht<br />

Perspektiven eröffnen kann.<br />

Studium der Fächer Latein, Geschichte und Mittellateinische Philologie an der FU Berlin;<br />

Lehrer für Latein und Geschichte an einem Berliner Gymnasium; seit 2000 Leiter eines<br />

schulpraktischen Seminars in Berlin.<br />

Publikationen (Auswahl): Mitarbeit bei einigen Lehrwerken (zuletzt: Via mea), Forum Latein.<br />

Übersetzungstraining: effektiver Umgang mit lateinischer Originallektüre, Berlin 2013;<br />

Referendariat Latein. Kompaktwissen für Berufseinstieg und Examensvorbereitung, Berlin 2015<br />

(zusammen mit Peter Kuhlmann).<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

1070<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

56<br />

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DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

StD Dr. Sven Lorenz,<br />

München<br />

Antike als Vorbild und Gegensatz.<br />

Zur kritischen Auseinandersetzung<br />

mit der antiken Kultur im Lateinunterricht<br />

Bianca Liebermann,<br />

Berlin<br />

Linguistik und Spracherwerb des Lateinischen<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 2093<br />

Die Errungenschaften der Antike wecken unsere Bewunderung, und dass die Antike uns<br />

in vielen Bereichen ein Vorbild sein kann, ist einer der Gründe für den Fortbestand des<br />

Latein- und Griechischunterrichts an der Schule. Zweifellos können unsere Schüler_innen<br />

von der Auseinandersetzung mit den Taten bedeutender Persönlichkeiten und den<br />

Leistungen der antiken Zivilisationen profitieren. Die Beschäftigung mit der Antike<br />

leistet somit einen bedeutenden Beitrag zur Werteerziehung.<br />

Gleichzeitig ist nicht zu leugnen, dass einige Aspekte gerade der antiken römischen<br />

Kultur mit unseren heutigen Werten nur schwer zu vereinbaren sind: So haben wir es<br />

mit einer Gesellschaft zu tun, für die z. B. Sklaverei eine Selbstverständlichkeit ist, in<br />

der es positiv bewertet wird, Schwächere zu unterwerfen und ihnen die eigene Kultur<br />

aufzuzwängen, und in der Frauen kaum Anteil an wichtigen Entscheidungen haben.<br />

Mit all dem müssen wir im Lateinunterricht sämtlicher Jahrgangsstufen umgehen.<br />

Es kann sicher nicht das Ziel des Lateinunterrichts sein, die antike Kultur in erster Linie<br />

als etwas Fremdes darzustellen, von dem wir uns distanzieren sollten. Ebenso wenig ist<br />

es angebracht, die Aspekte, die unser Befremden hervorrufen, im Unterricht<br />

totzuschweigen. In dem Arbeitskreis soll erörtert werden, wie eine kritische und<br />

gleichzeitig würdigende Auseinandersetzung mit der Antike aussehen kann, die den<br />

Schüler_innen Möglichkeiten bietet, auch ihre eigene Welt besser zu verstehen.<br />

Sven Lorenz (https://independent.academia.edu/SvenLorenz) unterrichtet Latein am Ludwigsgymnasium<br />

München und ist dort auch für die Ausbildung der Studienreferendare im Fach<br />

Latein zuständig. Er studierte in Berlin und München. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf<br />

dem lateinischen Epigramm (Veröffentlichung der Dissertation: Erotik und Panegyrik: Martials<br />

epigrammatische Kaiser, Tübingen 2002; Forschungsbericht zu „Martial 1970–2003“ in Lustrum<br />

45, 2005; 48, 2006; weitere Forschungsbeiträge zu Martial und Catull), der römischen Satire (eine<br />

Juvenal-Übersetzung für die Sammlung Tusculum ist in Vorbereitung) und der Didaktik des Fachs<br />

Latein (zahlreiche Veröffentlichungen u. a. in der Reihe Dialog Schule-Wissenschaft).<br />

Er ist Mitherausgeber des lateinischen Lesebuchs Legamus! (Oldenbourg Verlag, 2012–2013) und<br />

Mitarbeiter an dem Lehrwerk Agite! (Schöningh-Verlag 2011–2013).<br />

In diesem Arbeitskreis soll es um die Frage gehen, inwiefern die Ergebnisse<br />

synchron-linguistischer Sprachbeschreibung für die Phase des Spracherwerbs<br />

gewinnbringend sein können. Dazu werden zwei exemplarische Entwürfe zu den<br />

Themen „Das lateinische Verbalsystem“ und „Das lateinische Präpositionalsystem“<br />

zur Diskussion gestellt.<br />

Bianca Liebermann, geb. Kurth (*1969), Studium der Latinistik und Germanistik in Marburg,<br />

Bonn und Bielefeld, 1995–1997 Referendariat am Don-Bosco-Gymnasium Essen, 1996–1998<br />

Lehrbeauftragte an der Universität Bielefeld/Latinistik, 1998–2001 Studienrätin am Ratsgymnasium<br />

Goslar, 2001–2002 Studienrätin am Nepomucenum Rietberg, 2002–2004 Lehrkraft für bes.<br />

Aufgaben an der Universität Osnabrück/Latinistik, seit 2004 Lehrkraft für bes. Aufgaben an der<br />

Humboldt-Universität zu Berlin/Latinistik, Forschungsschwerpunkte: Tempustheorie,<br />

Valenzgrammatik, kognitive Linguistik.<br />

Publikationen (Monographien): Lateinische Präpositionen – Verortung und Valenz, Buske, Hamburg<br />

<strong>2016</strong>; Christian Touratier, Lateinische Grammatik, Linguistische Einführung in die lateinische<br />

Sprache, WBG, Darmstadt 2013 (Übersetzung aus dem Französischen und Bearbeitung); Bianca<br />

Kurth, Die Spiegelung des Ich im Anderen. Juden und Schwarze im Werk von Wolfgang Koeppen,<br />

Manutius Verlag, Heidelberg 1998.<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 3059<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

58<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Dr. Katharina Wesselmann,<br />

Basel, Schweiz<br />

Schlüssel zur Mehrsprachigkeit:<br />

Das neue Fach Lingua Latein<br />

StD Dr. Dietmar Schmitz,<br />

Duisburg<br />

Aktuelle Beobachtungen und Überlegungen<br />

zur Kanonfrage für das Schulfach Latein<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

2095 A<br />

Im Schuljahr <strong>2016</strong>/17 wird in den beiden Basler Halbkantonen auf der Schulstufe<br />

8 und 9 das neue Fach Lingua Latein eingeführt; derzeit wird hierfür das neue<br />

Lehrmittel Aurea Bulla erarbeitet. Ziel ist, die Potenziale des Lateinunterrichts gezielter<br />

als bisher zu nutzen, um die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler auch im<br />

Deutschen und in den modernen Fremdsprachen zu fördern. Im Sinne der<br />

Mehrsprachigkeitsdidaktik werden konsequent Gemeinsamkeiten und Differenzen mit<br />

anderen Sprachen herausgearbeitet – auch mit den Herkunftssprachen der Lernenden.<br />

Sprachwissen und Lesestrategien werden eingesetzt, um sich in Fremdsprachen<br />

zurechtzufinden – auch in ganz unbekannten: so entschlüsseln die Schülerinnen und<br />

Schüler zum Beispiel auch spanische Texte.<br />

Der Vergleich mit Heutigem soll auch auf kultureller Ebene stattfinden.<br />

Der Schwerpunkt des neuen Lehrmittels ist lokal gesetzt: erzählt wird die fortlaufende<br />

Geschichte von zwei Teenagern, Julia und Valens, die im römischen Augusta Raurica<br />

bzw. in Basilia leben, also an Orten, die den Schülerinnen und Schülern gut bekannt<br />

sind; ausserschulische Unterrichtseinheiten, z. B. die Besichtung der archäologischen<br />

Ausgrabungsstätten auf dem Münsterhügel, sind ausdrücklich erwünscht. Themen wie<br />

Menschenrechte oder Geschlechterrollen sollen die Lernenden zum Reflektieren auch<br />

über aktuelle Fragestellungen anregen.<br />

Studium der griechischen und lateinischen Philologie sowie der Kunstgeschichte in Tübingen, Köln<br />

und Basel. 2010 Promotion in Basel zum Thema Mythische Erzählstrukturen in Herodots Historien<br />

(2011 Monographie mit demselben Titel). Seither Arbeit am Habilitationsprojekt (Kommentar zum<br />

7. Gesang der Ilias im Rahmen des Basler Kommentars) und Mitarbeit am neuen Lehrbuch Lingua<br />

Latein im Auftrag der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Daneben Lehrtätigkeit an der<br />

Universität Basel (Gräzistik), der Fachhochschule Nordwestschweiz (Fachdidaktik Latein und<br />

Griechisch) und dem Gymnasium Münsterplatz (Latein und Griechisch).<br />

Forschungsschwerpunkte: frühgriechisches Epos, Historiographie, Listenliteratur, Narratologie,<br />

Didaktik der Alten Sprachen.<br />

Im Arbeitskreis werde ich im ersten Teil einen kurzen Blick auf die Geschichte des<br />

Kanons im Fach Latein werfen und den aktuellen Stand der Forschung beschreiben.<br />

Anschließend werde ich einige Thesen vorstellen, über die für die verschiedenen Lateinlehrgänge<br />

(L ab 5 und 6, L ab EF fortgeführt und neueinsetzend, Leistungskurs/Grundkurs)<br />

im zweiten Teil diskutiert werden kann. Einige Textbeispiele sollen eine weitere<br />

Grundlage für die Diskussion bilden.<br />

Geb. 1957; Studium der Klassischen Philologie, Romanistik und Hispanistik an den Universitäten<br />

Düsseldorf, Reims und Köln; Gymnasiallehrer für Latein, Französisch und Spanisch an verschiedenen<br />

Schulen in NRW, zur Zeit am Mercator Gymnasium in Duisburg. Jahrelang Seminarleiter<br />

für die Fachdidaktik Spanisch am Romanischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

Münster/W. Zur Zeit Erprobungsstufenkoordinator am Mercator Gymnasium.<br />

Forschungsschwerpunkte: Griechische und römische Literatur und deren Rezeption in der Neuzeit;<br />

Cicero; griechische Kirchenväter, Augustin; Sueton, Beziehungen zwischen Christen und Heiden;<br />

Rhetorik; Briefliteratur.<br />

Publikationen: C. Suetonius Tranquillus, Augustus, lat./dt. (1988); Marcus Antonius Muretus,<br />

Caesar/Juvenilia (1995); Ilona Opelt, Kleine Schriften (1997); C. Suetonius Tranquillus, Caesar, lat./<br />

dt. (1999); Aufsätze im Altsprachlichen Unterricht, im Gymnasium, in der Glotta, in der Anregung,<br />

im Forum Classicum. Zahlreiche Lektüreausgaben (Buchners Verlag, Diesterweg, Stark-Verlag);<br />

Mitarbeit am Lehrwerk Via Mea (Cornelsen), zahlreiche Rezensionen im Gymnasium, in den Notas<br />

und im Forum Classicum.<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

1.102 / DOR 24<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

60<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Dr. Veronika Brandis,<br />

Frankfurt am Main<br />

Wolf Biermanns Metamorphose zum Preußischen Ikarus:<br />

Ovids Dädalus-und-Ikarus-Episode als Modell<br />

für den Widerstand in der DDR<br />

StD Prof. Dr. Tamara Choitz, Mainz<br />

Dr. Patrick Schollmeyer, Mainz<br />

Erstellung archäologischer Unterrichtsreihen<br />

am Beispiel der augusteischen Epoche<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 2097<br />

Der bei Ovid überlieferte Mythos von Dädalus und Ikarus (met. 8,183-235) ist in<br />

systemkritischer DDR-Literatur häufig als Modell für den Widerstand verwendet<br />

worden. Der Liedermacher Wolf Biermann stellt sich in seiner Ballade vom Preußischen<br />

Ikarus vor, wie er als Ikarus aus dem Inselland der DDR in die Bundesrepublik fliegt und<br />

abstürzt. Sein (Alb-)Traum vom Fliegen wurde unmittelbar wahr: Drei Tage nach der<br />

Erstaufführung dieses Liedes bei einem Gastkonzert in Köln im Jahre 1976 wurde er aus<br />

seiner Wahlheimat, der DDR, ausgebürgert.<br />

Die originale Lektüre der bekanntesten Version dieser mythologischen Erzählung<br />

ermöglicht es Schülern, die „Symbolkraft“ (F. Maier) des weit verbreiteten und im<br />

Kulturleben Europas fest verankerten Mythos voll zu erfassen und Biermanns<br />

Adaptation als Reflex auf die (damals) aktuellen politischen Verhältnisse einzuschätzen.<br />

Abschließend wird ein Vorschlag zur didaktisch-methodischen Umsetzung des Themas<br />

zur Diskussion gestellt.<br />

Studium der Klassischen Philologie an der FU Berlin, in Heidelberg und am University College<br />

London, Referendariat in Berlin, Promotion an der TU Dresden über das Sepulkralwesen und die<br />

Grabinschriften der Hohenzollern. Heute Studienrätin im Hochschuldienst an der Goethe-<br />

Universität Frankfurt. Lehre in der Fachwissenschaft und Fachdidaktik für Latein und Griechisch,<br />

Praktikumsbetreuung. Kleinere Forschungsvorhaben zum Gelehrtenkreis um Königin Sophie<br />

Charlotte und zu niedersächsischen Inschriften.<br />

Dissertation: Veronika Rücker, Die Grabinschriften der Hohenzollern. Einleitung, Edition,<br />

Kommentar und Übersetzung, Spolia Berolinensia 30, Hildesheim 2009.<br />

Die augusteische Epoche gehört aus philologischer Sicht zweifelsohne zu den<br />

Glanzzeiten literarischer Produktion in der Antike, weshalb sie im altsprachlichen<br />

Unterricht entsprechend prominent behandelt wird. Doch auch aus historischer wie<br />

kunsthistorischer Sicht stellt die Regierungszeit des ersten römischen Kaisers eine Zäsur<br />

dar. Umso lohnender ist es, die literarischen Werke gemeinsam mit den Schüler_innen<br />

nicht losgelöst, sondern eingebettet in ihren ursprünglichen sozio-kulturellen Kontext<br />

zu betrachten. Der Beitrag hat das Ziel, hierfür geeignetes Unterrichtsmaterial bereitzustellen.<br />

Im ersten Teil (Schollmeyer) wird die Kunst unter Augustus aus archäologisch<br />

fachwissenschaftlicher Sicht vorgestellt. Im zweiten Teil (Choitz) wird dann zunächst<br />

definiert, nach welchen Kriterien archäologische Unterrichtsreihen für den altsprachlichen<br />

Unterricht erstellt werden sollten, um dann zu versuchen, dies an einem<br />

konkreten Beispiel augusteischer Kunst umzusetzen.<br />

StD Prof. Dr. Tamara Choitz: Studium der Klassischen Philologie, Alten Geschichte und Klassischen<br />

Archäologie (Universitäten Mainz und Basel)<br />

1984–1988 Assistentin an Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig<br />

1991 Promotion, 2002 Habilitation, 2010 Ernennung zur Apl.-Professorin<br />

1990–1992 Referendariat, seit 1998 im Schuldienst des Landes Rheinland-Pfalz, seit 2007 am<br />

Kurfürst–Salentin-Gymnasium (Andernach)<br />

Seit 2009 regionale Fachberaterin für Griechisch, Erteilung der Fachdidaktikveranstaltungen<br />

(Universität Mainz)<br />

Seit 2012 Redaktionsmitglied des AU / Mitglied des Vorstands des <strong>DAV</strong> Rheinland-Pfalz, seit 2014<br />

Vorsitzende des Landesverbandes, seit 2015 stellvertretende Vorsitzende des <strong>DAV</strong>.<br />

Dr. Patrick Schollmeyer: Studium an den Universitäten Mainz, Bonn und Heidelberg (dort 1997<br />

Promotion); Tätigkeit an den Universitäten Heidelberg und Mainz (dort Kurator der klassisch-archäologischen<br />

Sammlungen sowie der sog. Schule des Sehens); Forschungsschwerpunkte: Antike<br />

Plastik, Ikonographie; Publikationen (Auswahl): Römische Plastik (2005), Römische Tempel<br />

(2008), Das antike Zypern (2009), Einführung in die antike Ikonographie (2012), Handbuch der<br />

antiken Architektur (2013), Im Schutz der Götter (2015).<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

1.103 / DOR 24<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

62<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

MITTWOCH, 30. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Catharina Brumme,<br />

Berlin<br />

OStR Rudolf Henneböhl,<br />

Bad Driburg<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 1.101 /<br />

DOR 24<br />

Maxi Greiner,<br />

Berlin<br />

Martina Bernhardt,<br />

Berlin<br />

Julia Gerke,<br />

Berlin<br />

Birte Becher,<br />

Berlin<br />

Existenzielle Interpretation im Lateinunterricht<br />

(und an der Universität) – Grundlagen und Ziele,<br />

Methoden und Praxisbeispiele<br />

Neben der üblichen sprachlich-literarischen, werkimmanenten und historischen<br />

Interpretation (Text, Werk und Zeitgeschichte) ist eine existenzielle Interpretation<br />

immer dann möglich, wenn ein Text in direkter oder indirekter, meist symbolischer<br />

oder metaphorischer Form Aussagen enthält, die die Existenz des Menschen betreffen.<br />

Sie ist immer dann nötig, wenn herkömmliche Deutungsmethoden keinen<br />

Verständniszugang ermöglichen.<br />

Für den Lateinunterricht und für jede humanistisch ausgerichtete Bildung bietet<br />

existenzielles Interpretieren die Chance, ein tieferes Textverständnis zu gewinnen,<br />

eine innere Beteiligung zu erreichen (intrinsische Motivation) und eine dauerhafte<br />

pädagogische Wirkung zu erzielen. Sie ist zutiefst menschlich, weil sie die Anteilnahme,<br />

die emotionale Intelligenz, das Sich-Hineinversetzen in die Situation und Lage, die<br />

Haltung und Empfindung eines anderen fördert (personale und soziale Kompetenz).<br />

Der Arbeitskreis führt nach einer Begriffsklärung in die Ziele, Formen und Methoden<br />

einer solchen Interpretation ein. Vor allem soll anhand konkreter Textstellen<br />

verschiedener Autoren der didaktisch-methodische Umgang mit solchen Stellen<br />

eingeübt werden.<br />

V<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

3053<br />

Tibull hat seinen Beziehungsstatus geändert – Catull gefällt das<br />

Zum Kursthema Q 3 „Liebesbeziehungen in dichterischer Gestaltung“ werden Lektüreeinheiten<br />

zu Catull und Tibull vorgestellt. Orientierungspunkte der Präsentationen<br />

bilden die Lektürephasen prae – dum – post. Wie kann der Zugang zu den Texten<br />

erleichtert werden (Vorerschließung)? Welche Varianten bieten sich für die eigentliche<br />

Übersetzung an? Was kann man nach der Übersetzung mit den Texten machen?<br />

Der Arbeitskreis ist zweigeteilt: 1. Vorstellung verschiedener Bausteine zu den carmina<br />

des Catull mit anschließender Diskussion. 2. Ein modernes Medium trifft auf antiken<br />

Inhalt: Das Facebook-Profil wird mit drei Gedichten Tibulls verknüpft. Referat plus<br />

Diskussion.<br />

Die Unterrichtseinheiten sind aus einer Sequenzplanung zu Q 3 (Berliner RLP Sek II)<br />

innerhalb einer Kooperation der Fachseminare Wenzel und Lutter hervorgegangen.<br />

OStR für Latein, Katholische Religionslehre und Philosophie am Gymnasium St. Kaspar,<br />

Bad Driburg. Seit 2005 Leiter des Ovid-Verlages. Zahlreiche Publikationen (u. a. Reihe<br />

„Latein Kreativ“, „Scaena“ und „Pictura“, Herausgabe des Lehrbuches „Statio“ für Latein III)<br />

und Vorträge mit dem Schwerpunkt auf existenzieller Lektüre, Bilddidaktik und Kreativität.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

64<br />

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ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

V<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Audimax<br />

OStD a.D. Prof. Dr. Karl-Wilhelm Weeber,<br />

Witten<br />

non possum ferre, Quirites, Graecam urbem –<br />

Das kaiserzeitliche Rom zwischen mos maiorum und „Multikulti“<br />

Man bräuchte mehr als einen Tag, wollte man alle Städte und Regionen aufzählen, aus<br />

denen die Bevölkerung Roms sich zusammensetze. Mit dieser hyperbolischen Formulierung<br />

bringt Athenaios (I 20, c) ein wesentliches Charakteristikum der Hauptstadt auf<br />

den Punkt: Ihre Multiethnizität. Die communis civitas Rom wird von zahlreichen Zeitgenossen<br />

positiv gesehen; sie gilt auch in der Moderne vielen als gelungenes Beispiel<br />

für die Integrationskraft Roms. Zumindest im Hinblick auf die religiöse Vielfalt wirkt das<br />

Schlagwort „Multikulti“ nicht nur anachronistisch. Andererseits gab es durchaus Stimmen,<br />

die vor einer „Überfremdung“ Roms und die damit verbundene Infragestellung<br />

des mos maiorum warnten. Juvenal gibt ihnen in seiner 3. Satire Raum; sein Umbricius<br />

nimmt an der vermeintlichen Graeca urbs Rom Anstoß, ja er bedauert, dass „der<br />

syrische Orontes schon längst in den Tiber gemündet ist“ (V. 62). Ein locus classicus<br />

der „Ausländer-Feindlichkeit“? Aber viele der misstrauisch Beäugten waren gar keine<br />

Ausländer (mehr).<br />

Im Vortrag sollen die unterschiedlichen Bewertungen des „Schmelztiegels“ Rom aufgezeigt,<br />

aber auch die historisch rekonstruierbaren Fakten zur „Rom-Migration“, die juristischen<br />

und gesellschaftlichen Implikationen des Peregrinen-Status sowie eine Freilassungspraxis<br />

behandelt werden, die Rom kontinuierlich mit „Neurömern“verschiedener<br />

Provenienz versorgte. Wie lässt sich römische Identität definieren? Angesichts der Komplexität<br />

der Materie kann die didaktische Relevanz des Themas nur angeschnitten werden:<br />

Taugt das kaiserzeitliche Rom als Modell für ein multiethnisches Zusammenleben?<br />

Jg. 1950; Studium der Klass. Philologie, Geschichte, Etruskologie, Archäologie in Bochum und<br />

Rom, Dr. phil. in Klass. Philologie, seit 1983 Fachleiter für Latein Studienseminar Düsseldorf,<br />

2001–2010 Leiter des Wilhelm-Dörpfeld-Gymn. Wuppertal; Hon.-Prof. Alte Geschichte Univ.<br />

Wuppertal, seit 1982 Lehrbeauftragter für Didaktik der Alten Sprachen Univ. Bochum; Vortragsund<br />

Publikationstätigkeit. Buchpublikationen in Auswahl: Alltag im Alten Rom I, 10. A. 2012, II,<br />

3. A. 2012; Mit dem Latein am Ende?, Göttingen 1996; Romdeutsch, 3. A. 2014; Rom sei Dank,<br />

2. A. Berlin 2011; Von Achillesfersen und Trojanern, Ditzingen 2012; Hellas sei Dank. Was Europa<br />

den Griechen schuldet, 3.A. München 2013; Ganz Rom in sieben Tagen, Darmstadt 2.A. 2012;<br />

Wasser, Wein und Öl, Darmstadt 2013; Auf einen Wein mit Seneca, 2.A. Darmstadt 2015; Lernen<br />

und Leiden. Schule im Alten Rom, Darmstadt 2013; Baiae, Mainz 2014; Neues von der Alten<br />

Römern. Von A wie Aftershave bis Z wie Zocker, Darmstadt 2015; Super! Griechische und<br />

lateinische Wörter im Deutschen, Ditzingen 2015<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

OStR. Dr. Joachim Draheim,<br />

Karlsruhe<br />

Sappho und Horaz im Spiegel der Musik<br />

von der Renaissance bis zur Moderne<br />

(mit Musikbeispielen, u.a. von Lasso, Haydn,<br />

Loewe, Cornelius, Jan Novák)<br />

Vertonungen antiker, d.h. griechischer und lateinischer Texte im Original und in<br />

Übersetzungen von Homer bis Hadrian, spielen eine nicht geringe, lange Zeit<br />

unterschätzte Rolle in der Rezeption der Antike, besonders der Lyrik und der Tragödie.<br />

Auch bedeutende Komponisten wie Lasso, Haydn, Salieri, Schubert, Loewe,<br />

Mendelssohn, Wilhelm Taubert, Cornelius, Massenet, Kodály, Pizzetti, Reger,<br />

R. Strauss, Reynaldo Hahn, Castelnuovo-Tedesco, Dallapiccola, Henze oder Jan Novák<br />

haben hier beeindruckende und anregende Kompositionen geschaffen – weniger der<br />

von Klassischen Philologen meist sträflich überschätzte Carl Orff. Mein wegen der Kürze<br />

der Zeit notwendigerweise sehr kursorischer Streifzug durch die Musikgeschichte von<br />

der Renaissance bis tief ins 20. Jahrhundert – mit klingenden Musikbeispielen –<br />

beschränkt sich auf die am häufigsten und am überzeugendsten vertonten Lyriker<br />

Sappho und Horaz. Diese Lieder und Chorsätze werfen ein bezeichnendes, manchmal<br />

neues und überraschendes Licht auf die so oft verbal interpretierten Texte.<br />

Joachim Draheim, geb. 1950 in Berlin, Studium der Klassischen Philologie, Geschichte und<br />

Musikwissenschaft in Heidelberg, Promotion 1978 (Vertonungen antiker Texte vom Barock bis<br />

zur Gegenwart (mit einer Bibliographie der Vertonungen), Amsterdam 1981), seit 1978 Lehrer für<br />

Latein und Musik am Lessing-Gymnasium Karlsruhe, auch als Musikorganisator, Herausgeber von<br />

Noten und CDs und Pianist tätig. 2003 Robert-Schumann-Preis Zwickau.<br />

Zahlreiche Veröffentlichungen und Editionen zur Rezeption der Antike in der Musik (Sappho,<br />

Sophokles, Vergil, Horaz, Ovid, Catull u.a.) und zur Musik vom 18. bis zum 20. Jahrhundert<br />

(Mozart, Schubert, Mendelssohn, Robert und Clara Schumann, Chopin, Brahms, Busoni u.a.),<br />

darunter viele Erstausgaben, Bearbeitungen und Ergänzungen.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

66<br />

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DES DEUTSCHEN<br />

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DES DEUTSCHEN<br />

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<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

V<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Hörsaal 3038<br />

Prof. Dr. Jürgen Blänsdorf,<br />

Mainz<br />

Ciceros Sklaven und Freigelassene als angesehene Fachleute und<br />

Persönlichkeiten und der römische Bürger als Sklave<br />

Die sozialistische Richtung der Sklavenforschung analysiert das antike Sklavenhaltersystem<br />

und deutet alle Verhaltensweisen der Patrone, selbst Ciceros besorgte<br />

Nachfrage nach der Gesundheit seines Freigelassenen Tiro, als Mittel zur Ausbeutung<br />

und zur Aufrechterhaltung der eigenen Macht.<br />

Dagegen zeigt eine umfassende Sichtung aller ca. 880 Äußerungen Ciceros unter<br />

mentalgeschichtlichem Aspekt, dass die Stadtsklaven und Freigelassenen als Fachleute<br />

und Persönlichkeiten geschätzt und respektiert wurden. Sie waren Buchhalter mit<br />

direktem Zugriff auf das Barvermögen ihrer Herren, Bibliothekare und Ärzte, waren in<br />

die politischen Ereignisse eingeweiht, als Briefboten sogar Geheimnisträger und hatten<br />

ihre Herren auch in Finanz- und Rechtsgeschäften zu vertreten.<br />

Das aus den sehr zahlreichen Textbelegen gewonnene Bild kann jedoch nicht<br />

repräsentativ sein, weil sich Cicero auf die jeweils aktuellen Tätigkeiten beschränkte<br />

und die alltäglichen Dienste im Haus und auf dem Land nicht erwähnte.<br />

Falsch ist auch die These, die überlieferten Äußerungen über Sklaven spiegelten niemals<br />

deren Selbstverständnis wider, sondern seien nur aus der Sicht der Herrschenden zu<br />

verstehen. Denn Cicero und seine Zeitgenossen sahen keine unübersteigbare Grenze<br />

zwischen der Existenz von Freien und Unfreien. Die Gefahr, die Freiheit zu verlieren,<br />

bestand schon immer in realer wie politischer und moralischer Hinsicht. Gerade die<br />

neuen Machthaber hatten gelehrt, welche Rechte den römischen Bürgern unter der<br />

Tyrannei Caesars und seiner Nachfolger verloren zu gehen drohten.<br />

Prof. Dr. Gregory Crane,<br />

Leipzig / Medford, USA<br />

Teaching Greek and Latin in a globalized world<br />

While the study of Greco-Roman culture is international (at least within Europe and the<br />

Americas), secondary school students still typically learn their Latin and Greek in very<br />

local contexts: their textbooks are written and their classes are conducted in the<br />

national language. In practice, they may have only the most general understanding<br />

that other students their own age in other nations and speaking other languages are<br />

also studying Greek and Latin. Trapped in their national systems, it can be difficult for<br />

them to realize that the study of Latin and Greek connects them to an intellectual<br />

tradition that extends continuously thousands of years into the past and that transcends<br />

boundaries of national borders, of language and even of culture. This paper talks about<br />

the challenge of creating an environment that immediately connects students of Latin<br />

and Greek from many different nations and with many different mother languages.<br />

PhD in Classical Philology from Harvard University on Homer; currently Alexander von Humboldt<br />

Professor of Digital Humanities at Leipzig and Professor of Classics at Tufts University.<br />

Antike global<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Hörsaal 2097<br />

Abitur in Braunschweig 1956, Studium der Fächer Latein, Griechisch, Alte Geschichte in<br />

Freiburg/Breisgau und Kiel 1956–1962, Staatsexamen 1962, Promotion 1965, Habilitation 1971,<br />

Professur in Mainz 1971–2004.<br />

Forschungsgebiete: Lateinische Literatur, Sprache und Metrik von der Frühzeit bis zum Ende<br />

der Antike, lateinische Dichtung des Mittelalters und der Renaissance; lateinische Inschriften der<br />

Stadt Mainz; lateinische Verfluchungsinschriften aus Mainz, Rom, Köln, Gellep, Groß-Gerau und<br />

Praunheim, Pergamentfragmente der Mainzer Martinusbibliothek.<br />

Drei Schulbücher (Sallust, Catilina (Kommentar)); Römische Philosophie; Das Problem der Zeit in<br />

Senecas Epistulae Morales; langjährige Zusammenarbeit mit Gymnasiallehrern,<br />

sechs Inszenierungen in lateinischer Sprache: Plautus, Terenz, Seneca.<br />

Verzeichnis der Veröffentlichungen und Vorträge: http://www.jueblaensdorf-mainz.de<br />

Neu: Vorträge und Aufsätze zur lateinischen Literatur der Antike und des Mittelalters,<br />

Peter Lang-Verlag, Frankfurt 2015<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

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DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Dr. Marion Giebel<br />

Berlin<br />

Plutarch als Anwalt der Tiere<br />

V<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

Die Antike hält Antworten bereit auf die heute aktuelle Frage nach dem Umgang<br />

mit Tieren. Plutarch in seinen tierpsychologischen Schriften (Land- und Wassertiere:<br />

wer ist klüger? – Über das Fleischessen – Tiere haben Verstand: Gryllos) stellt die<br />

vielfach im Experiment bewiesenen kognitiven Fähigkeiten der Tiere vor, woraus sich<br />

für ihn Konsequenzen für ihre Behandlung ergeben: Die Tiere sind als Mitgeschöpfe<br />

zu achten. Man darf sich ihrer auf Gegenseitigkeit bedienen, z. B. Wolle, Milch oder<br />

Wachdienst gegen Schutz und Pflege. Plutarch tritt auch für Vegetarismus ein, weniger<br />

wegen der Seelenwanderung als wegen der Grausamkeit, die mit Aufzucht, Haltung<br />

und Tötung der Tiere verbunden ist. Im Dialog Gryllos wird Odysseus von seinem in ein<br />

Schwein verwandelten Gefährten auf witzige Weise belehrt, dass Tiere eigentlich die<br />

besseren Menschen sind.<br />

– Frau PD Dr. Nina Mindt hält den Vortrag anstelle von Frau Dr. Marion Giebel –<br />

Nina Mindt: Studium Latein / Deutsch in Berlin und Siena/Arezzo; 2007 Dissertation;<br />

2012 Habilitation; Poetik der Kleingattungen, Epigramm; Flavische Zeit;<br />

Neulatein und lebendiges Latein<br />

PD Dr. Nina Mindt<br />

Marion Giebel: Studium der Griechischen und Lateinischen Philologie und Germanistik,<br />

Beruf Verlagslektorin, später freie Autorin. Herausgabe griechischer und lateinischer Autoren<br />

ein- und zweisprachig, u.a. Cicero, Seneca, beide Plinii, Velleius Paterculus, Plutarch, Julian,<br />

Musaios. Biographien Cicero, Vergil, Ovid, Augustus, Seneca, Sappho, Kaiser Julian.<br />

Sachbücher u.a. Das Orakel von Delphi, Träume in der Antike, Tiere in der Antike,<br />

Reisen in der Antike. Vortragstätigkeit (vhs, Kulturkreise), Rundfunkbeiträge.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

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<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Christoph Schubert,<br />

Wuppertal<br />

OStD Michael Hotz,<br />

München<br />

Seneca christianus?<br />

Zur Rezeption eines Stoikers in der christlichen Literatur der Antike<br />

Wasserwelten. Barocke Brunnen Roms<br />

im Spiegel lateinischer Texte – ein Lektüreprojekt<br />

V<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

Senecas Werk liegt im Zustand eines christlichen Filtrats vor: Nur das, was christliche<br />

Autoren zitiert, kritisiert oder gutgeheißen haben, bzw. das, was christliche Kopisten<br />

im Mittelalter abgeschrieben haben, hat bis heute überlebt. Der entscheidende<br />

Bewertungs- und Auswahlprozess fand in der Spätantike statt. Vier Materialkreise –<br />

die wörtlichen und freien Seneca-Zitate, die Seneca-Florilegien, die christlichen<br />

Pseudepigrapha und die Urteile über Seneca als Philosophen, Politiker und Stilisten –<br />

sollen anhand von Beispielen vorgestellt werden. In ihnen allen zeigt sich ein spezifisch<br />

christlicher Zugriff auf den stoischen Philosophen. Untrennbar mit der spätantikchristlichen<br />

Rezeption des Werks verknüpft ist das Problem einer nur äußerlichen oder<br />

inneren geistigen Nähe Senecas zum Christentum oder, womöglich, eines jüdischen<br />

oder christlichen Einflusses auf sein Denken. So ist zu fragen, ob und inwieweit wir bei<br />

der eigenen privaten, schulischen oder auch wissenschaftlichen Seneca-Lektüre den<br />

christlichen Filter ausschalten, umgehen, ja überhaupt wahrnehmen können.<br />

Geboren 1970 in Straubing, aufgewachsen in Passau; Studium von Französisch, Griechisch und<br />

Latein in Erlangen, Jena und Paris; 1. Staatsexamen 1995 (Erlangen: Französisch und Latein) und<br />

2001 (Jena: Ergänzungsprüfung Griechisch); 1998 Promotion (Betreuer Prof. Koster),<br />

2007 Habilitation (beides Erlangen); Schuljahr 1996/1997 (Nebentätigkeit) Lehrer am Christlichen<br />

Gymnasium Jena; 1998–2001 Wiss. Mitarbeiter (Jena, Kirchengeschichte); 2001–2010 Wiss.<br />

Assistent in Erlangen (Klass. Philologie); seit 2010 Professor für Klass. Philologie an der<br />

Universität Wuppertal<br />

Bücher: Studien zum Nerobild in der lateinischen Dichtung der Antike, Stuttgart/Leipzig 1998<br />

(= Diss. Erlangen 1997); Studien zur Schrift De Noe des Ambrosius von Mailand<br />

(= Habilitation Erlangen 2007, unpubliziert); Minucius Felix, Octavius, Freiburg 2014;<br />

(als Co-Autor):<br />

Die ikonoklastische Synode von Hiereia 754, Tübingen 2002; Richardus Sbrulius, Magnanimus.<br />

Die lateinische Fassung des Theuerdank, Remchingen 2002.<br />

Dass die barocken Brunnen Roms eine einzige großartige Inszenierung und<br />

Verherrlichung des Wassers (bzw. der Elemente) sind, kann jeder bestätigen, der einmal<br />

vor dem Vierströmebrunnen oder der Fontana di Trevi gestanden hat. Dass diese<br />

Brunnen hinsichtlich ihrer Konzeption und ihres ikonographischen Programms großteils<br />

auf der Interpretation klassischer lateinischer Texte wie z. B. Ovids Metamorphosen<br />

basieren und damit den entscheidenden Schlüssel zum Verständnis dieser grandiosen<br />

Bauwerke bilden, ist freilich noch viel zu wenig bekannt.<br />

Daher wird in diesem Vortrag vorgestellt, wie im Rahmen einer Lektüreeinheit im<br />

Unterricht der Jahrgangstufe 10, 11 oder 12 die antiken Texte, aber auch neulateinische<br />

Texte aus der Entstehungszeit zur Erschließung der großen barocken Prachtbrunnen<br />

genutzt werden können. Auf diese Weise soll dieses Lektüreprojekt einen Beitrag zur<br />

nachhaltigen Vermittlung von Geistes- und Kulturgeschichte leisten und gleichzeitig den<br />

Schülerinnen und Schülern durch die Beschäftigung mit der kunstgeschichtlichen<br />

Bedeutung dieser Brunnenanlagen einen tieferen Einblick in die Bedeutung der<br />

Rezeption antiker Texte und Mythen geben.<br />

1994–2003 Lehrer für Latein, Griechisch und Geschichte an Münchener Gymnasien, 2003–2009<br />

Fachreferent für Latein und Griechisch am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung,<br />

München, seit 2009 Schulleiter am Wilhelmsgymnasium München.<br />

Redakteur der Online-Zeitschrift Pegasus, Mitglied im Bundesvorstand des <strong>DAV</strong><br />

Forschungsschwerpunkte: Lehrbucharbeit, Lehrplantheorie, Zentrale Vergleichsarbeiten, Kunstund<br />

Kulturgeschichte Italiens<br />

Publikationen: Cursus (Hrsg. mit Fr. Maier), Legamus! Lateinisches Lesebuch (Hrsg. mit S.<br />

Lorenz u. M. Lausmann), München 2012 und 2013, Rom und Europa (Reihe Transfer), Bamberg<br />

2011, Roma urbs aeterna. Texte über Rom aus drei Jahrtausenden (mit F. P. Waiblinger), Spaziergänge<br />

durch das antike Rom. Audioguide, Bamberg 2009, Wunderbares aus Rom (Reihe<br />

Transcursus), München 2009, Cursus Prüfungstraining 1–3 (mit F. Maier), München 2009, Alles<br />

mit Methode. Wissenschaftliches Arbeiten in der Oberstufe (Mitautor), München 2009,<br />

Landesweite Vergleichsarbeiten im Fach Latein. Ein neues Mittel zur Qualitätssicherung im<br />

Lateinunterricht, in Auxilia , Bamberg 2008; Lateinische Lektüre in den Jahrgangsstufen 9 und<br />

10 (Hrsg.), München 2008; Kaiser Helden und Ganoven. Geschichten aus den Gesta Romanorum<br />

(Reihe Transcursus), München 2007; Hellenisti. Grundkurs der hellenistisch-griechischen<br />

Bibelsprache (mit J. Lindauer), München 2005<br />

V<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Audimax<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

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DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Stephan Busch,<br />

Trier<br />

Prof. Dr. Stefan Freund,<br />

Wuppertal<br />

Caesars Centurionen und die römische Geschichtsschreibung<br />

Was ist neu am Neoteriker?<br />

Catull und seine römischen Vorbilder<br />

AWA<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 2002<br />

Ausgehend von Cic. Brut. 262 hat die Forschung oft den Abstand von Caesars<br />

Commentarii zur zünftigen Historiographie betont. Der Vortrag will dagegen aus der<br />

Betrachtung der Gemeinsamkeiten mit der Geschichtsschreibung, insbesondere der<br />

angewendeten Erzählmittel, eine Bedeutungs- und Verständnisebene erschließen,<br />

die derzeit bei Caesar wenig berücksichtigt wird. Es ergeben sich Einsichten in die<br />

propagandistischen Mechanismen des Textes, die sich auf die Interpretationsrichtung<br />

auswirken und damit auch Hinweise für die Zielsetzung der Schullektüre bieten können.<br />

Wir sehen in Catull oft den ersten römischen Lyriker, der zusammen mit den anderen<br />

Neoterikern eine neue Dichtungstradition aus Alexandria nach Rom bringt, und<br />

vergleichen ihn mit den griechischen Vorbildern aus archaischer und hellenistischer<br />

Zeit. Doch hilft auch ein Vergleich mit der uns nur fragmentarisch erhaltenen römischen<br />

Dichtergeneration vor Catull weiter, um diesen Autor in seinen Eigenheiten und seinen<br />

Neuerungen besser zu verstehen. Diese Gegenüberstellung soll in diesem Beitrag<br />

anhand ausgewählter Texte versucht werden.<br />

V<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

Studium der Klassischen Philologie in Köln. Erstes Staatsexamen 1991, Promotion 1996,<br />

Habilitation 2003. Seit 2006 Professur für Klassische Philologie, insbesondere Latinistik,<br />

an der Universität Trier.<br />

Studium der Klassischen Philologie und Theologie an der Katholischen Universität Eichstätt,<br />

der Universität Urbino und der Universität Erlangen; 2000 Promotion „Vergil im frühen<br />

Christentum. Untersuchungen zu den Vergilzitaten bei Tertullian, Minucius Felix, Novatian,<br />

Cyprian und Arnobius“; Referendariat, StR; 2005 Habilitation „Laktanz, Divinae institutiones,<br />

Buch 7, De vita beata. Einleitung, Text, Übersetzung und Kommentar“; 2005 Akademischer Rat an<br />

der Universität Regensburg; seit 2008 Professor für Klassische Philologie/Latein an der Bergischen<br />

Universität Wuppertal; Forschungsschwerpunkte: christliche lateinische Literatur, Literatur des<br />

1. Jh.s v. Chr. und der frühen Kaiserzeit; aktuelle Projekte u.a. zu Laktanz, zur frühen christlichen<br />

lateinischen Dichtung, zu Poggio Bracciolini, zu Zitaten in lateinischen Briefcorpora.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Dr. Jens-Arne Dickmann,<br />

Freiburg i. Br.<br />

Prof. Dr. Philip van der Eijk,<br />

Berlin<br />

Der Haushalt eines großen pompejanischen Stadthauses:<br />

Die Casa del Menandro und ihre Bewohner<br />

Gesundheit, Lebensstil und Verantwortlichkeit<br />

im antiken medizinischen und philosophischen Denken<br />

AWA<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 3038<br />

Die Erforschung der Vesuvstädte hat die Frage nach antiken Wohnformen lange Zeit<br />

im Sinne einer Typisierung der Wohnhäuser verstanden. Mit der steigenden Aufmerksamkeit<br />

für die historischen Veränderungen bis 79 n. Chr., für das Nebeneinander von<br />

Häusern, Mietwohnungen und bewohnten Läden und Werkstätten jedoch wuchs das<br />

Interesse an dezidiert sozialhistorisch ausgerichteten Untersuchungen der Befunde.<br />

Mit der Casa del Menandro wird ein besonders wichtiges großes Wohnhaus als<br />

Fallbeispiel vorgestellt werden.<br />

Entgegen allgemeiner Annahme stellt sich die Fundsituation des 1926–1932 ergrabenen<br />

Hauses viel komplexer dar; es handelt sich auch hier um keinen seit 79 n. Chr.<br />

unveränderten Zerstörungshorizont. Es gilt also erstens die Geschehnisse während<br />

und nach der Katastrophe genauer zu betrachten. Zweitens muss der architektonische<br />

Befund zusammen mit den beweglichen Fundstücken aus dem Haus untersucht und<br />

interpretiert werden. Erst dann ergeben sich neue Perspektiven auf unterschiedliche<br />

Bewohner und Formen des Wohnens. So lässt sich anhand der Casa del Menandro das<br />

erste Mal zeigen, wie die Besitzer mit einer größeren Gruppe von Sklaven zusammen<br />

wohnten, dass die Sklaven spezialisierte Tätigkeiten im Haushalt übernahmen und als<br />

kleine Familien über eigene Wohnquartiere verfügten.<br />

Der Vortrag untersucht antike Vorstellungen über den Zusammenhang zwischen<br />

Gesundheit und Lebensstil und über die (Mit-)Verantwortlichkeit, die der Mensch im<br />

antiken medizinischen und philosophischen Denken für seine eigene Gesundheit und<br />

die der Mitglieder seiner Gemeinschaft zu tragen hat.<br />

Seit 2010 Alexander von Humboldt-Professor für klassische Altertumswissenschaften und<br />

Wissenschaftsgeschichte Anzeige_<strong>DAV</strong>-<strong>2016</strong>_130x95_cmyk_. an der HU 22.07.15 12:48 Seite 1<br />

Schwerpunkte: Antike Medizin, Philosophie und Wissenschaftsgeschichte, Patristik<br />

AWA<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 2097<br />

1992 Promotion (Klassische Archäologie) an der Universität München<br />

1992–1993 Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Institutes (DAI)<br />

1994–1995 Wiss. Mitarbeiter am Forschungsarchiv für Antike Plastik der Universität Köln<br />

1995–2001 Wiss. Mitarbeiter an der Universität München<br />

1997–2003 Leiter eines DAI-Ausgrabungs- und Konservierungsprojektes in Pompeji<br />

2001–2011 Archäologe / AkadRat an der Universität Heidelberg<br />

seit 2011 Archäologe / Kurator der Archäologischen Sammlung der Universität Freiburg<br />

Forschungsschwerpunkte:<br />

Vesuvstädte, Antike Kindheit, Geschichte der Antikensammlungen<br />

Wichtigste Veröffentlichungen:<br />

domus frequentata. Anspruchsvolles Wohnen im pompejanischen Stadthaus (München 1999)<br />

Pompeji. Geschichte und Archäologie (München 2 2010)<br />

Pompeji, Nola, Herculaneum. Katastrophen am Vesuv (hrsg. zus. m. H. Meller; München 2011)<br />

Vom Trinken und Bechern. Das antike Gelage im Umbruch (hrsg. zus. m. A. Heinemann, Freiburg<br />

2015)<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

Der Verlag Antike ist ein Fachverlag für die Altertumswissenschaften.<br />

Unser gesamtes Verlags<strong>programm</strong> und alle Rezensionen<br />

finden Sie unter www.verlag-antike.de.<br />

VerlagAntike<br />

www.verlag-antike.de<br />

78<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Peter Kuhlmann,<br />

Göttingen<br />

Zwischen römischen Werten, Philosophie und Rhetorik –<br />

Senecas Epistulae morales neu gelesen<br />

StD Dr. Michael Lobe,<br />

Nürnberg / Bamberg<br />

Der Ovid der Amores – Liebesdichter oder Zeitenrichter?<br />

V<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Audimax<br />

Wie stoisch ist Seneca eigentlich? Senecas Epistulae morales werden in der Regel<br />

einseitig als philosophische Quelle für die stoische Lehre gelesen; der kulturgeschichtliche<br />

und soziale Kontext von Autor und Lesepublikum bleibt teilweise ausgeblendet.<br />

Man kann die Briefe allerdings auch im Hinblick auf ihre rhetorischen Strategien<br />

lesen und dabei eine bewusste Anbindung an das traditionelle Wertesystem des mos<br />

maiorum erkennen; allerdings sind stoische Lehre und römische Werte vielfach kaum<br />

miteinander kompatibel. Im Vortrag werden Senecas rhetorische Strategien<br />

analysiert und die Spezifika seiner Lehre im Spannungsfeld von griechischer Philosophie<br />

und römischen Werten herausgearbeitet: So erscheint die Stoa für den römischen Leser<br />

stellenweise wie eine Kombination von mos maiorum und gesundem<br />

Menschenverstand.<br />

Lehramtsstudium an den Universitäten Gießen und Kiel (Unterrichtsfächer: Latein, Griechisch,<br />

Spanisch); Tätigkeiten an den Universitäten Kiel, Gießen und Düsseldorf; zeitweise im hessischen<br />

Schuldienst; seit 2004 Professor für Lateinische Philologie und Fachdidaktik der Alten Sprachen in<br />

Göttingen.<br />

Neuere Bücher in Auswahl: Referendariat Latein (zus. mit J. Kühne; Cornelsen/Scriptor 2015);<br />

Römische Philosophie – Epikur in Rom: Cicero de finibus (Vandenhoeck&Ruprecht 2015);<br />

Lateinische Grammatik unterrichten – Didaktik des lateinischen Grammatikunterrichts<br />

(C.C. Buchner 2014); Römische Briefliteratur: Cicero und Plinius (Vandenhoeck&Ruprecht 2014);<br />

Via Mea Gesamtband/Gesamtgrammatik (zus. mit J. Kühne/S. Pinkernell-Kreidt; Cornelsen 2013);<br />

Folia Portabilia Linguae Latinae III – fit fürs Abitur (zus. mit W. Brendel / H. Vollstedt; nieders.<br />

Kultusministerium 2012).<br />

carmen et error – ein dichterisches Werk und einen mysteriösen Fehltritt wird der<br />

gereifte Ovid in seinen Tristia als Gründe für seine Relegation angeben. Der Vortrag<br />

zeigt an ausgewählten Partien der Amores auf, wie bereits der junge Ovid durch<br />

doppelbödige Äußerungen über Augustus und augusteische Ideologeme früh auffällig<br />

geworden sein dürfte.<br />

• geboren am 25.05.1967 in Bayreuth<br />

• Studium der Latinistik/Germanistik in Bamberg und Erlangen 1987–1994 (Staatsexamen I)<br />

• 1994–1996 Referendariat (Staatsexamen II), seit 1994 im gymnasialen Schuldienst<br />

• Promotion 1998 über „Die Gebärden in Vergils Äneis“<br />

• Seminarlehrer für Latein am Melanchthon-Gymnasium Nürnberg.<br />

• Fachdidaktiker für Latinistik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.<br />

• Mitverfasser lateinischer Unterrichtswerke (Latein mit Felix, Campus, Felix – neu).<br />

• Herausgeber der lateinischen Lektürereihen „Sammlung ratio“ und „ratio express“<br />

• Zahlreiche fachdidaktische und fachwissenschaftliche Veröffentlichungen in den Zeitschriften<br />

Forum Classicum, Altsprachlicher Unterricht, Pegasus Online, Anregung, Gymnasium,<br />

Die Alten Sprachen im Unterricht.<br />

• Mitglied des fachdidaktischen Ausschusses Latein des <strong>DAV</strong><br />

Aktuelle Veröffentlichungen:<br />

Die subtile Kunst der Entlarvung von Ideologien: Livius und Ovid als Aufklärer in augusteischer<br />

Zeit, in: Kussl (Hrsg.): AUGUSTUS – Kunst, Kultur und Kaisertum, Speyer 2015, 96–114<br />

Das Handlungsfeld Lektüreunterricht, in: Kipf/ Kuhlmann (Hrs.): Perspektiven für den<br />

Lateinunterricht, Bamberg 2015, 34–40<br />

V<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 3038<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

80<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Universitätsdozent Mag. Dr. Fritz Lošek,<br />

St. Pölten / Wien, Österreich<br />

Prof. Dr. Monika Trümper,<br />

Berlin<br />

V<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

Baustelle Lexik(on) –<br />

Neues aus der Welt der Wörterbücher<br />

„So kommt es, dass man unseren Schülern wahllos und gedankenlos die veralteten<br />

Lexika in die Hand giebt, Bücher, aus denen der selige Urgroßvater vielleicht schon<br />

seine lateinische Weisheit geschöpft hat“ wettert Joseph Maria Stowasser, der<br />

Urgroßvater der Latein-Lexikographen, schon 1893 in der Versammlung deutscher<br />

Philologen und Schulmänner zu Wien.<br />

Wie kann, wie soll, wie muss nun ein modernes Lateinwörterbuch aussehen? Ausgehend<br />

von Lehrplänen, die sich laufend ändern, und einem Lektürekanon, der sich<br />

ständig erweitert; zumutbar einer Schülergeneration, die elektronische Medien dem<br />

Buch vorzieht und deren Lesegewohnheiten sich durch die social media völlig verändert<br />

haben; hilfreich für die Wortschatzarbeit als fachübergreifender Forderung und<br />

verpflichtet dem Anspruch „mehr als nur nachschlagen“.<br />

Der gelernte Lexikograph und Herausgeber diverser „Stowasser“ gibt Einblick ins<br />

Making-of eines Wörterbuches. Er analysiert die unterschiedlichen Zugangsweisen zum<br />

Aufbau, schildert die Schwierigkeiten einer schüler- und lehreradäquaten Benutzungsanleitung<br />

und zeigt auf, wie sich Fehler und fakes aus den „veralteten Lexika“ bis in<br />

die Gegenwart vererben konnten.<br />

Universitätsdozent Mag. Dr. Fritz Lošek studierte Klassische Philologie und Geschichte an der<br />

Universität Wien sowie Mittellatein an der LMU in München. Von 1979 bis 1983 war er<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mittellateinischen Wörterbuch an der Bayerischen Akademie<br />

der Wissenschaften. Danach über 20 Jahre Lehrer am Piaristengymnasium Krems/Donau, dort<br />

zwei Jahre Direktor. Seit 2004 Landesschulinspektor für Allgemeinbildende höhere Schulen in<br />

Niederösterreich.<br />

Daneben Habilitation für mittellateinische Philologie und Quellenkunde mit einer Arbeit zu den<br />

„Salzburger Güterverzeichnissen aus der Zeit um 800“ (1991). Lehrauftrag an der Universität<br />

Wien (auch für Bildungswissenschaft) und der Universität Salzburg. Leiter und Mitglied<br />

verschiedener ministerieller Arbeitsgruppen.<br />

Herausgeber der Neubearbeitung des „Stowasser“ (1994) sowie des „Stowasser primus“ (2010).<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

Römische Badekultur in der späten Republik<br />

und frühen Kaiserzeit: eine Neubewertung<br />

Zahlreiche antike Autoren preisen die Errungenschaften, den Luxus und die Annehmlichkeiten<br />

einer hochentwickelten öffentlichen römischen Badekultur in der späten Republik<br />

und Kaiserzeit. Dagegen finden sich nur wenige schriftliche Belege für die Existenz und<br />

sozial-gesellschaftliche Signifikanz einer öffentlichen griechischen Badekultur. Folglich<br />

verwundert es kaum, dass traditionell den Römern alle technischen und kulturellen<br />

Errungenschaften zugewiesen werden, die die Ausbildung eines raffinierten Massenbadewesens<br />

überhaupt erst ermöglichten: das gilt vor allem für Wassermanagement,<br />

Heizsysteme und Gewölbetechnik, aber auch zentral für die Entwicklung einer kollektiven<br />

Genuss- und Freizeitkultur, die Baden als eine entspannende, mußevolle und sozialgesellige<br />

Aktivität konzipierte.<br />

Ziel des Vortrags ist, dieses Bild auf Basis neuer archäologischer Forschungen kritisch zu<br />

revidieren: ausgehend von Grabungen in Morgantina/Sizilien (griechisches Bad,<br />

ca. 250–211 v.Chr.) und Pompeji (spätrepublikanische Bäder, 2./1. Jh.v.Chr.) wird gezeigt,<br />

dass alle zentralen Faktoren einer Genussbadekultur bereits in griechischen Bädern<br />

der hellenistischen Zeit entwickelt wurden und dass die Römer diese Errungenschaften<br />

übernahmen und in experimentell-innovativen Anlagen im 2./1. Jh.v.Chr. modifizierten<br />

und perfektionierten. Am Ende dieses ca. 250 Jahre dauernden Prozesses standen die gewöhnlich<br />

als Standard definierten öffentlichen Thermen mit der kanonischen Abfolge von<br />

Apodyterium, Frigidarium, Tepidarium und Caldarium, deren Konzeption in der Kaiserzeit<br />

nicht mehr wesentlich verändert wurde. Ein kurzer Ausblick soll zeigen, ob und inwiefern<br />

diese technische und kulturelle Revolution auch in der antiken Literatur reflektiert ist.<br />

Monika Trümper ist Professorin für Klassische Archäologie an der Freien Universität Berlin.<br />

Ihre Forschungsschwerpunkte sind griechische und römische Architektur, Urbanistik, Topographie<br />

und Siedlungsarchäologie. Sie hat zwei Bücher und zahlreiche Artikel zu verschiedenen Bauten<br />

in Delos (Wohnarchitektur, urbanistische Entwicklung, Vereinshäuser, Läden, Synagoge, Agora<br />

der Italiker) und ein Buch über Griechisch-Römische Sklavenmärkte geschrieben. Ihre aktuellen<br />

Forschungen sind vor allem dem Wassermanagement antiker Städte und Heiligtümer sowie der<br />

antiken Badekultur im gesamten Mittelmeerraum gewidmet; sie ist Autorin zahlreicher Artikel und<br />

Mitherausgeberin eines Buches zum Thema der Griechischen Badekultur, leitet Grabungsprojekte<br />

zu antiken Bädern in Morgantina/Sizilien und Pompeji und arbeitet an weiteren Publikationen zu<br />

diesem Thema.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

AWA<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 2002<br />

82<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

AWA<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Fless,<br />

Berlin<br />

Das bedrohte Welterbe – Archäologie in Zeiten von Krise<br />

Bilder humanitärer Katastrophen in Krisengebieten, die auch uns in langen Flüchtlingszügen,<br />

darunter auch syrische Kollegen, erreichen, beherrschen derzeit die<br />

Berichterstattung und rütteln uns auf. Mit ihnen kommen die Bilder der Zerstörung des<br />

kulturellen Erbes wie in Syrien, im Irak und im Jemen, die darüber hinaus das Ausmaß<br />

des Schreckens deutlich werden lassen.<br />

Besonders grauenhaft sind die perfiden Strategien des Islamischen Staates.<br />

Die bestialische Ermordung unseres Kollegen Khaled As‘ad und die Sprengung der<br />

Tempel in Palmyra werden von uns als grauenhafte Höhepunkte einer Serie von<br />

Ermordungen von Grabungswächtern und Zerstörungen wahrgenommen, die mit den<br />

Zerstörungen im Museum von Mossul begannen.<br />

Wie archäologische Forschung vor dem Hintergrund dieser Zerstörung des kulturellen<br />

Erbes der Menschheit aussehen kann und welche Projekte ganz konkret durchgeführt<br />

werden, soll in dem Vortrag diskutiert werden. Dabei sollen auch der in den aktuellen<br />

politischen Diskussionen immer wieder formulierte Zusammenhang zwischen Kultur<br />

und Identität, bzw. Zerstörung von Kultur und kultureller Identität analysiert werden.<br />

Welche Rolle die Archäologie bei der Konstruktion kultureller Identitäten seit dem<br />

19. Jh. spielte, bildet dabei einen Schwerpunkt der Analyse.<br />

Friederike Fless studierte Klassische Archäologie, Kunstgeschichte und Alte Geschichte in Trier,<br />

Würzburg und Mainz. 1992 wurde sie mit einer Arbeit zum Thema „Opferdiener und Kultmusiker<br />

auf stadtrömischen historischen Reliefs“ an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz promoviert.<br />

1993 wurde sie mit dem Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Institutes ausgezeichnet.<br />

Im Jahre 2000 habilitierte sie sich am Institut für Klassische Archäologie in Köln mit dem<br />

Thema „Überlegungen zu den Formen der Aneignung und der Funktion attisch-rotfiguriger Vasen<br />

im 4. Jh. v. Chr.“. Von 2003 bis 2011 war Friederike Fless ordentliche Professorin am Institut für<br />

Klassische Archäologie der Freien Universität Berlin, wo sie von 2007 bis 2011 als Sprecherin das<br />

Exzellenzcluster 264 „TOPOI – The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient<br />

Civilizations“ leitete. Im Juli 2011 wurde sie zur Präsidentin des Deutschen Archäologischen<br />

Instituts ernannt und ist Honorarprofessorin an der Freien Universität.<br />

Ihre Arbeitsschwerpunkte reichen von der archäologischen Feldforschung bis hin zu ikonographischen<br />

und bildwissenschaftlichen Fragestellungen. Im Rahmen des Exzellenzclusters befasst sie<br />

sich insbesondere mit antiken Formations- und Transformationsprozessen von Raum und Wissen,<br />

aber auch mit der Problematik der Generierung und Langzeitsicherung des durch Forschung<br />

erhobenen Wissens und der geschaffenen Wissensarchive, z.B. digitaler Daten im archäologischen<br />

und altertumswissenschaftlichen Bereich.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

Dr. Matthias Korn,<br />

Dresden / Leipzig<br />

Qua porro, Lateinunterricht? – Bericht über die Fachtagung<br />

„Perspektiven II: Weiterentwicklung des LU“<br />

am 19./20.11.2015 in Dresden<br />

Auf Einladung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus trafen (zum zweiten Mal<br />

nach 2013) am 19./20. November 2015 Experten der Kultusministerien der deutschen<br />

Länder und aus Österreich, Vertreter der universitären Fachdidaktik der alten Sprachen<br />

fast aller deutschsprachiger Hochschulen und eine stattliche Zahl profilierter Schulleiterinnen<br />

und Schulleiter von Gymnasien und Gesamtschulen mit altsprachlichem Unterricht<br />

in Dresden zusammen. Wieder standen aktuelle Fragestellungen des Lateinunterrichts<br />

im Mittelpunkt, freilich andere als 2013: 1. Das Grundproblem der EPA,<br />

2. Leistungserhebung und -beurteilung, 3. Ist Latein nur gymnasial? –<br />

Herausforderungen und Lösungsansätze in Pro und Contra. Im Arbeitskreis werde<br />

ich die Ergebnisse dieser Tagung der breiten Fachöffentlichkeit zur weiteren Diskussion<br />

stellen. Diese erscheint vor allem in den Punkten ‚Formen der Leistungserhebung<br />

jenseits der Rekodierung‘ und ‚Wissen und Kompetenzen im LU an Gesamtschulen<br />

sowohl fruchtbar wie auch für die Weiterentwicklung des Faches erforderlich,<br />

hat doch der LU in Deutschland in den Schuljahren 2010/2011 bis 2013/2014 nahezu<br />

100.000 Lernende eingebüßt.<br />

1. und 2. Staatsexamen in Griechisch und Latein; wissenschaftlicher Mitarbeiter; Lehrer,<br />

Lehrerausbilder und Fachberater; Fachreferent am Sächsischen Staatsministerium für Kultus;<br />

Lehrbeauftragter für Fachdidaktik der Alten Sprachen an der Universität Leipzig<br />

Publikationen: http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_sprach_<br />

literatur_und_kulturwissenschaften/klassische_philologie/personal/korn<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

AK<br />

13.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

1.103 / DOR 24<br />

84<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Renate Albler,<br />

Bremen<br />

StR‘in Peggy Wittich,<br />

Potsdam<br />

Selbstgesteuertes Lernen im Anfangsunterricht –<br />

praktische Beispiele mit Filmdokumentation<br />

Begegnungen mit der Antike: Ideenbörse für Unterricht<br />

zur Kulturgeschichte in der Lehrbuchphase<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 2097<br />

Zu Beginn erproben die Teilnehmer_innen selbst zwei Aufgaben zum<br />

Selbstgesteuerten Lernen, die sich für den Anfangsunterricht eignen.<br />

Anschließend werden die beobachteten wesentlichen Merkmale dieser Methode<br />

gesammelt, wobei auf die aktuellen Erfahrungen der Teilnehmer_innen<br />

zurückgegriffen werden kann.<br />

Nach der Vorstellung und einer kurzen Bewertung komplexeren Unterrichtsmaterials<br />

für den Lektüreunterricht folgen kurze Filmausschnitte aus einer Unterrichtsstunde in<br />

Kl. 7, 1. Lernjahr. Dabei geht es besonders um die Phasen Selbstorganisation der<br />

Gruppe, Durchführung der Aufgabe und Bewertung dieser Unterrichtsmethode<br />

aus der Perspektive sowohl der Lernenden als auch der Unterrichtenden.<br />

Studium an den PH Hannover und Bremen (GHR), zunächst Grundschullehrerin, später Lehrerin<br />

in der Jugendpsychiatrie, nach einem Weiterbildungsstudium Gymnasiallehrerin und Didaktische<br />

Leiterin der Mittelstufe am Alten Gymnasium Bremen, jetzt im Ruhestand, (Mit-) Autorin einiger<br />

Lehrwerke (u.a. Reden gegen Verres, Menaechmi), mit dem Schwerpunkt Selbstständiges<br />

Arbeiten.<br />

Interkulturelle fremdsprachige Handlungsfähigkeit resp. die Fähigkeit zur Historischen<br />

Kommunikation sind die Ziele des Lateinunterrichts. Um sie zu erlangen, müssen auch<br />

jüngere Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt werden, nutzvolles<br />

kulturgeschichtliches Wissen über die griechisch-römische Antike und die von ihr<br />

beeinflussten Epochen zu erwerben, zu dokumentieren und zu präsentieren.<br />

Oftmals erreicht im Unterricht der Lehrbuchphase und besonders im ersten und zweiten<br />

Lernjahr die Behandlung der im Lehrbuch enthaltenen kulturgeschichtlichen Themen<br />

wegen der Vermischung oder Überlagerung mit der Einführung des Lektionswortschatzes<br />

und der Lektionsgrammatik sowie mit der Lektüre des Lektionstextes nicht die nötige<br />

oder gewünschte Tiefe.<br />

Im Workshop werden komplexe handlungs- und produktorientierte Aufgabenformate<br />

mit Möglichkeiten zu selbstgesteuertem Lernen vorgestellt und erläutert, durch die<br />

Schülerinnen und Schüler lehrbuchunabhängig und dennoch mit einem passgerecht<br />

ausgewählten lateinisch-sprachigen Anteil kulturgeschichtliche Standardthemen<br />

erarbeiten können und die sich bereits für den Einsatz in den frühen Lernjahren eignen.<br />

Alle interessierten Kolleginnen und Kollegen sind herzlich eingeladen, in der Diskussion<br />

eigene, diesem Prinzip entsprechende Unterrichtsarrangements zu beschreiben und<br />

Erfahrungen mit den Workshop-Teilnehmern auszutauschen.<br />

Peggy Wittich ist Dozentin für Latein-Didaktik an der Universität Potsdam und Lehrerin für<br />

Latein am Gymnasium. Sie bildet Lehramtsstudentinnen und -studenten im Praxissemester aus<br />

und ist in der Rahmenlehrplanentwicklung, in der Lehrerfortbildung sowie als Lehrbuchautorin<br />

tätig.<br />

Publikationen: Lehrbuch-Autorin für Pinkernell-Kreidt, S., Kühne, J., Kuhlmann, P. (Hrsg.):<br />

Via mea. Cornelsen: Berlin, 2011ff.<br />

Wittich, P.: Latein unterrichten: Planen, durchführen, reflektieren. Cornelsen: Berlin, 2015.<br />

Wittich, P. u. Mallon, S.: „Tres, tres, tria“ – Lernspiele für Latein. Cornelsen: Berlin, 2015.<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

3053<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

86<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Dr. Theo Wirth,<br />

Zürich, Schweiz<br />

Wie kann man – sprachübergreifend – den Bedeutungsreichtum<br />

der Präpositionen und ihrer Kasus, der Subjunktionen und<br />

Partizipialkonstruktionen verständlich machen?<br />

StR’in Bärbel Flaig,<br />

Rudolstadt / Suhl<br />

Alte Sprachen – romanische Sprachen –<br />

slawische Sprachen in der Schule:<br />

Potenziale einer interaktiven Vermittlung<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

Mit der Erkenntnis, dass hier überall die gleichen menschlichen Denkformen<br />

aufscheinen! Es geht um Metaphorisierung und Metonymisierung. In der Wortschatzarbeit<br />

haben sich diese beiden Begriffe als starke Lernhilfen bereits bewährt; dass sie<br />

für das Verständnis einiger wesentlicher Bereiche der Grammatik (und für den<br />

Lernerfolg) ebenfalls sehr hilfreich sind, will dieser AK aufzeigen. Er berücksichtigt<br />

neben Latein als Zentrum auch Deutsch, Englisch und Französisch.<br />

Die aufgeführten Bereiche (ergänzt mit den Relativsätzen) gelten wegen ihrer Polysemie<br />

als schwierig; mit dem im AK zu skizzierenden Hintergrund von Metapher und<br />

Metonymie werden sie als „ganz natürlich“ verstehbar, als „eigentlich logisch“.<br />

Und auf diesem Hintergrund können sie nachhaltig gelernt werden. Wer später eine<br />

weitere Sprache lernt, stößt auf dieselben Erscheinungen: Man begreift und lernt<br />

leichter. Für einmal eine echte Kompetenz ...<br />

Letztlich ist dieses Thema ein Ausfluss der Offenheit der sprachlichen Zeichen, die sich<br />

flexibel an die jeweiligen Bedürfnisse der Sprachteilnehmer aller Zeiten angepasst<br />

haben und anpassen. Um mit einer Sprache umgehen zu können, müssen deshalb<br />

Lehrer_innen und Schüler_innen über die entsprechende Offenheit, Flexibilität – und<br />

Kreativität verfügen.<br />

Dr. phil. 1967, Gymnasiallehrer für Griechisch und Latein 1967–2001, 1983–2001 Fachdidaktiker<br />

für die Alten Sprachen, Univ. Zürich.<br />

„Catull c. 2: passer und malum als Zeichen der Liebe“, RhM 129, 36–53, 1986.<br />

„Sprache und Allgemeinbildung. Neue und alte Wege für den alt- und modernsprachlichen<br />

Unterricht am Gymnasium“, Wirth Theo/Seidl Christian/Utzinger Christian, Zürich 2006.<br />

„Unfaire Latein-Kritik“, Pegasus-Onlinezeitschrift XI, 2011, 133–140 (Widerlegung der<br />

vermeintlichen wissenschaftlichen Beweise, wonach der Lateinunterricht keinen Nutzen bringe).<br />

„ante und pro = vor? while ≠ weil? cum = als/weil/indem/obwohl/während? Metapher und<br />

Metonymie als Verständnismittel bei Präpositionen und Subjunktionen“, in: Kuhlmann Peter,<br />

Hrsg: Lateinische Grammatik unterrichten. Didaktik des lateinischen Grammatikunterrichts,<br />

Bamberg 2015 2 , 106–118.<br />

Die modernen Sprachkonzeptionen gehen von einer ineinandergreifenden<br />

Sprachendidaktik aus. Im Arbeitskreis werden Parallelen alter, romanischer und<br />

slawischer Sprachen (insbesondere Polnisch und Russisch) aufgezeigt.<br />

Anschließend soll dargestellt werden, wie die einzelnen Sprachen und Sprachsysteme<br />

für das Sprachenlernen gegenseitig nutzbar gemacht werden können, sodass ein<br />

Sprachlernkontinuum entsteht.<br />

Bärbel Flaig, geb. 1966 in Schramberg/Schwarzwald; Studium der Fächer Latein, Geschichte,<br />

Altgriechisch, Französisch und Italienisch in Tübingen und Paris; 1994–1996 Referendariat<br />

in Stuttgart; seit 1996 im Schuldienst zunächst in Baden-Württemberg, dann in Thüringen;<br />

2002–2008 Referentin für Latein und Griechisch am Thüringer Institut für Lehrerfortbildung,<br />

Lehrplanentwicklung und Medien; 2003–2005 EPA-Kommission Latein/Griechisch; seit 2006<br />

Mitglied der AG Begabungsförderung am ThILLM; 2007–2011 Vorsitzende des Thüringer<br />

Altphilologenverbandes; 2008–2013 Mitglied der Lehrplankommission Latein/Griechisch;<br />

seit 2009 Mitglied des Vorstands des <strong>DAV</strong>; seit 2010 Vertreterin Deutschlands in der Euroclassica;<br />

seit 2015 Mitglied des Vorstands der Euroclassica; seit 2015 Koordinatorin für Lehrerbildung und<br />

Gesundheitsförderung am SSA Südthüringen<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 1072<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

1.102 / DOR 24<br />

Dr. Michael P. Schmude, Koblenz / Vallendar<br />

Wortschatz und Textarbeit – in der Schülerwelt?<br />

Überlegungen zu einem gegenwartsbezogenen Lektürekanon<br />

Grundlage und Ausgangspunkt einer jeden gelingenden Arbeit an einem fremdsprachigen<br />

Text und condicio sine qua non für jegliches Textverständnis ist ein möglichst sicherer<br />

Umgang mit dem dort verwendeten Wortschatz: Beherrschung des Vokabulars ist nicht<br />

Alles, aber ohne Vokabelkenntnis ist Alles Nichts. Nun erschöpft sich heutige Wortschatzarbeit<br />

in den Alten Sprachen schon lange (und zum Glück) nicht mehr in einer wie auch immer<br />

von statten gehenden Aneignung und Wiederholung gegebener Reihen neuer (und nicht<br />

mehr ganz so neuer) Wörter, sondern ist in die europäische Breite angelegt und vernetzt<br />

Vokabular und Idiomatik der modernen Tochter-Sprachen mit ihren Alten Mutter-Sprachen<br />

Griechisch und Latein; Erfassen und Strukturieren in Wortfamilien wie Sachfeldern<br />

befördern das eigenständige Erarbeiten und stützen die Gedächtnisleistung. Der Weg zu<br />

einem tiefergehenden Verständnis auch anspruchsvoller Texte führt über durchaus unterschiedliche<br />

Erschließungsmethoden sowohl am einzelnen Satz wie auch ganzheitlich an<br />

der umfangreicheren Passage. Hier sind gleichberechtigt unterschiedliche Arten von Texten,<br />

unterschiedliche Typen von Lernenden sowie unterschiedliche Herangehensweisen von<br />

Lehrenden zu berücksichtigen und stets von Neuem in ein gedeihliches Verhältnis zueinander<br />

zu bringen, denn das Ziel bleibt, unabhängig von der Methode, inhaltlich auf allen<br />

Ebenen ein gemeinsames: Texte der Literatur zur Lebenswelt ihrer Rezipierenden in Bezug<br />

zu setzen (quid ad me?), mithin das Weltwissen der antiken Texte zu Lebenswissen bei den<br />

jungen Menschen zu verdichten. Daraus ergibt sich von selbst die Erfordernis durchgängiger<br />

Überprüfung und Reflexion des Kanons an Lektüren, mit welchen die Lebenswirklichkeit<br />

der Schüler angesprochen werden kann, und in diese soll auch die gemeinsame Arbeit in<br />

einem dritten Schritt schließlich einmünden.<br />

Michael P. Schmude, Boppard: Studium der Klassischen Philologie und Evangelischen Theologie<br />

an der Universität<br />

des Saarlandes, 1. Staatsexamen 1983, Promotion zum Dr. phil. 1987, 2. Staatsexamen 1990;<br />

Lehrtätigkeit am Ludwigsgymnasium<br />

Saarbrücken, (seit 1990) Johannes-Gymnasium Lahnstein, Görres-Gymnasium<br />

Koblenz; Dozent an den Universitäten Saarbrücken (Latein) und Koblenz sowie (seit 2008) für<br />

Griechisch an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar. Verlagsmitarbeit (Unterrichtswerk<br />

Latein); Autor für das Historische Lexikon der Rhetorik.<br />

Publikationen (Auswahl): Nomos und Physis auf der Bühne: Entwicklung und Gestaltung einer<br />

Antithese von der klassisch-griechischen Tragödie zur hellenistischen Neuen Komödie, in: Eos 83<br />

(1995); Übergangslektüre(n) – Die Apostelgeschichte des Lukas, in: Pegasus 1/2008; Von Eris zu<br />

Fama zu Gloria, in: Scrinium 3/2010; Die Didaktik der Alten Sprachen und ihr Beitrag zur Mehrsprachigkeit<br />

im Fächerkanon des Gymnasiums in Deutschland, in: Lingue Antiche e Moderne 1<br />

StR Asmus Kurig,<br />

Berlin<br />

Wortschatzarbeit und Texterschließung<br />

Im AK sollen Fragen nach Art und Umfang des Grundwortschatzes auf der Grundlage<br />

psycholinguistischer Erkenntnisse behandelt werden. Folgende Aspekte stehen dabei<br />

im Fokus: die intra- und interlinguale Vernetzung des Wortschatzes, die Verbindung der<br />

Wörter mit den res, repetitio und variatio als Kategorien des Sprach- und Wortschatzerwerbs,<br />

die Aktivierung des Wortschatzes durch Latine loqui sowie die Konsequenzen,<br />

die sich daraus für Spracherwerb und Texterschließung ergeben.<br />

seit 1993 tätig in Schule, FU/HU, Fachseminar<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 1.101 /<br />

DOR 24<br />

Seit seiner Gründung im Jahr 1780 veröffentlicht der Verlag Schulbücher<br />

für Gymnasien – hauptsächlich für Latein, aber auch Formelsammlungen<br />

für Mathematik und Physik, sowie Lernhilfen für den häuslichen Unterricht.<br />

J. Lindauer Verlag GmbH & Co KG<br />

Postfach 10 08 26<br />

80082 München<br />

Tel. (49) 89/22 30 41/ Fax (49) 89/22 43 15<br />

www.lindauer-verlag.de/ Info@lindauer-verlag.de<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

90<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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DES DEUTSCHEN<br />

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VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Prof. a.D. Andreas Fritsch, Berlin und<br />

Dipl. Phys. Robert Maier, Freising<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

Officina Latina. Anregungen zum aktiven Gebrauch des<br />

Lateinischen innerhalb und außerhalb des schulischen<br />

Lateinunterrichts<br />

Es ist dies die 14. Officina Latina seit dem <strong>DAV</strong>-Kongress 1990 in Hamburg. Sie hat<br />

das Ziel, den an der Latinitas viva interessierten Teilnehmer_innen einen Treffpunkt<br />

zu bieten, bei dem einige konkrete Beispiele für gesprochenes Latein vorgestellt und<br />

diskutiert werden. Zur Methode dieses Arbeitskreises gehört es, dass nicht nur über das<br />

Lateinische gesprochen, sondern dass es auch praktisch angewendet wird.<br />

Der Arbeitskreis hat zwei Teile: Im ersten Teil (De condicionibus Latinitatis vivae<br />

hodiernis) gibt Andreas Fritsch einen Überblick über neuere Aktivitäten zur Latinitas<br />

viva im In- und Ausland: Publikationen, Tagungen und Seminare. Im zweiten Teil<br />

(De manuscriptis Latinis mediaevalibus legendis) zeigt Robert Maier, wie sich<br />

mittelalterliche Handschriften im lateinischen Sprachunterricht sinnvoll einsetzen lassen<br />

und auch Schüler_innen, die diese Sprache noch nicht sicher beherrschen, von der<br />

Entzifferung und Lektüre profitieren. Hochwertige Digitalisate, auf die dafür<br />

zurückgegriffen werden kann, sind im Internet inzwischen in großer Zahl verfügbar.<br />

Einige davon werden kurz vorgestellt.<br />

Andreas Fritsch (geb. 1941), Studium in Münster u. Berlin. Staatsprüfungen 1964 u. 1966.<br />

Schuldienst in Berlin.<br />

1969–2006 Mitglied des Beirats für Latein bei der Senatsverwaltung für Schulwesen.<br />

1972–80 Professor für Lateinische Sprache und Literatur und ihre Didaktik an der Pädagogischen<br />

Hochschule Berlin, 1980–2007 an der Freien Universität Berlin (FU), daneben Unterrichtstätigkeit<br />

an Schulen; zeitweilig Gf. Direktor des Instituts für Sprach- und Literaturdidaktik, des Zentralinstituts<br />

für Fachdidaktiken und des Instituts für Griechische und Lateinische Philologie der FU;<br />

2001–07 Lehrtätigkeit gleichzeitig an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 1976 Mitglied der<br />

Societas Latina (Univ. Saarbrücken), seit 2005 Mitglied der Academia Latinitati Fovendae (Rom),<br />

2005–13 Vorsitzender der Deutschen Comenius-Gesellschaft. 2013 Bundesverdienstkreuz.<br />

2014 Comenius-Medaille vom National Pedagogical Museum and Library of J. A. Comenius (Prag)<br />

for his “lifelong activities in the field of comeniology”.<br />

Arbeitsschwerpunkte: Seit 1968 zahlreiche Beiträge in Fach- u. Verbandszeitschriften u. Sammelbänden,<br />

Schwerpunkte: Lehrbuch- und Unterrichtsgeschichte, Phaedrus, Seneca, Comenius,<br />

Friedrich Gedike, Vulgata, Latinitas Viva (Mitwirkung an Latein-Tagungen u. -Seminaren im Inund<br />

Ausland, u.a. in Belgien, Finnland, Italien, Ungarn, Österreich, Tschechien, USA); Mitglied des<br />

Autorenteams der von Friedrich Maier hg. Unterrichtswerke Cursus Continuus A und B, Cursus<br />

Brevis, Cursus A und B; seit 1991 Schriftleiter des Mitteilungsblattes des <strong>DAV</strong>, ab 1997 Forum<br />

Classicum; seit 1999 Mitherausgeber<br />

des Comenius-Jahrbuchs. Zuletzt: „Comenius und das Problem der Vielfalt der Sprachen“<br />

(Beitrag zum Tagungsband von Goris/Meyer/Urbánek: „Contemporary Perspectives on the Works<br />

of John Amos Comenius“, z.Z. im Druck).<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

Robert Maier (geb. 1964), Physik-Studium in Darmstadt und Frankfurt a. M., 1991 Diplom.<br />

1989–1995 Veranstaltung der Amöneburger Lateinwochen mit Mechtild Hofmann und Gründung<br />

der Europäischen Lateinwochen e.V. 1996–2000 Softwareentwickler bei MEL Mikroelektronik<br />

GmbH in Eching bei München, seit 2001 bei Texas Instruments in Freising; 2008–2011 Mitarbeit<br />

im eAQUA-Projekt (Univ. Leipzig) und im Progetto Leggere (Univ. Bologna).<br />

Publikationen: Seit 1989 Beiträge in der Vox Latina, Latinitas, Rumor Varius u. a., Apicius<br />

(Reclam, 1991), Textanalysesoftware LECTOR (seit 1993), Mitautor von Piper Salve (ELI, Klett 1999),<br />

Liber de Coquina (F. S. Friedrich Verlag, 2005), Latein für Eltern (Buchners Verlag, 2008), Visuelles<br />

Wörterbuch Latein-Deutsch (DK, 2010), Mitherausgeber von Septimana Latina (Lindauer, 2012),<br />

Beiträge in Lingua Viva (Bergmoser + Höller, seit 2011), Römisches Kochbuch (Reclam, 2015).<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

92<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

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ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

OStR i. K. Dr. Benedikt Simons,<br />

Düsseldorf<br />

Ann-Catherine Liebsch, M.Ed.,<br />

Berlin<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 1070<br />

Heiden und Christen auf dem „Battlestar Galactica“ –<br />

Der Kampf zweier Welten im Kosmos moderner Science Fiction<br />

Eine der erfolgreichsten Science-Fiction-Serien der 2000er, erfuhr viel Lob auch wegen<br />

ihres intelligenten Plots, der durchaus hohe Ansprüche an die Aufmerksamkeit der Zuschauer<br />

stelle. Wenig beachtet wurde bisher, dass eine Grundlinie der Serie, der Konflikt<br />

zwischen Menschen und den kybernetischen Wesen der „Zylonen“, den Konflikt<br />

zwischen Heiden (Menschen) und Christen (Zylonen) aufnimmt. Der Arbeitskreis wird<br />

an verschiedenen Beispielen diese Rezeption erarbeiten.<br />

Studium Klassische Philologie/ Geschichte in Bonn, Köln, Rom 1991–1998, Lehrer seit 2001 in<br />

Solingen, Remscheid, Düsseldorf, Lehrauftrag (Griechisch) an der HHU–Düsseldorf seit 2008,<br />

Promotion zu „Cassius Dio und die Römische Republik“ 2010, Publikationen u. a. Alexander und<br />

Kallisthenes. in: Würzburger Jahrbücher N.F. 35 (2011), Der Trevi-Brunnen, Statius und Homer. in:<br />

Philologus 156.2 (2012), Cassius Dio und der Germanenfeldzug Caracallas von 213 n. Chr. –<br />

Zur Zielsetzung einer ungewöhnlichen ethnischen Bezeichnung. in: Gymnasium, Zeitschrift für<br />

humanistische Kultur 121 (2014), Das Dekadenzmodell in Star Wars und Sallust und Tacitus –<br />

Eine Unterrichtsreihe zur Rezeption der römischen Geschichtsschreibung in der modernen<br />

Medienwelt in: Der Altsprachliche Unterricht (AU) 50, 6 (2007), Seneca, Platon und die Matrix, in:<br />

Der Altsprachliche Unterricht (AU) 55, 4+5 (2012), Das bellum iustum bei Livius, in: Der Altsprachliche<br />

Unterricht (AU) 58, 2+3 (2015).<br />

Deutsch-Latein –<br />

Chancen und Grenzen für den modernen Lateinunterricht<br />

Über ein Jahrhundert ist die Hinübersetzung für das Fach Latein Identität und<br />

Legitimation zugleich und wird flächendeckend als Unterrichtsverfahren etabliert.<br />

Doch vor allem gesellschaftliche und bildungspolitische Entwicklungen führen dazu,<br />

dass sie bis nach dem Zweiten Weltkrieg allmählich fast völlig aus dem Schulunterricht,<br />

den Lehrbüchern und den fachdidaktischen Diskursen verschwindet. Während die<br />

modernen Fremdsprachen spätestens seit den 1890er Jahren die aktive Produktion<br />

von Sprache als elementaren Bestandteil des Spracherwerbs erkannt haben, hat Latein<br />

nahezu alle Elemente des aktiven Sprachgebrauchs aus dem Unterricht verbannt. Dabei<br />

liegt es auf der Hand, dass die aktive, d.h. freie Beherrschung der lateinischen Sprache<br />

in Schrift (und Wort) und eine kommunikative Kompetenz heute keine Unterrichtsziele<br />

eines modernen Lateinunterrichts mehr sein können. Aktive Sprachproduktion in Form<br />

der dt.-lat. Übersetzung in verschiedenen Übungsformen in Anbindung an Grammatikunterricht<br />

und Lehrbucharbeit kann dagegen den Spracherwerb fördern und damit<br />

die Lektürefähigkeit von Schülerinnen und Schülern verbessern. Der Workshop bietet<br />

zunächst einen historischen Überblick, begründet die deutsch-lateinische Übersetzung<br />

vor dem Hintergrund von Spracherwerbsforschung und moderner Fremdsprachendidaktik<br />

und stellt geeignete Übungsformate vor. Gemeinsam mit den Teilnehmer_innen<br />

sollen die vorgestellten Thesen diskutiert und Raum für Erfahrungsaustausch gegeben<br />

werden.<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Hörsaal 3059<br />

2007–2013 Studium der Fächer Latein und Deutsch an der Freien Universität Berlin, 2013 Master<br />

of Education (Masterarbeit Fachdidaktik Latein), 2013–2015 Referendariat in Niedersachsen.<br />

Seit 02/2015 Vertretung als wiss. Mitarbeiterin am Institut für Klassische Philologie an der<br />

Humboldt-Universität Berlin (Fachdidaktik) bei Prof. Dr. Stefan Kipf, seit 02/2015 Arbeit an der<br />

Dissertation.<br />

Publikationen: Die deutsch-lateinische Übersetzung im Schulunterricht – eine bildungshistorische<br />

Untersuchung, in: Pegasus-Onlinezeitschrift XIII (2013), Heft 1/2, 153–217.<br />

Kleine Geschichte des Lateinunterrichts in Deutschland, in: LGBB LIX (2015), Heft 2, 39–46<br />

(gemeinsam mit Stefan Kipf).<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

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DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

2093<br />

Dr. Jan Bernhardt,<br />

Berlin<br />

Einblicke in literarische Welten.<br />

Originallektüre im Griechischunterricht<br />

der Spracherwerbsphase<br />

Seine Rechtfertigung findet das Schulfach Griechisch insbesondere in der Bedeutung<br />

der griechischen Literatur. Um den Schülern eine Auseinandersetzung mit dieser<br />

Literatur zu ermöglichen, müssen diese allerdings durch eine zweifelsfrei anstrengende,<br />

aber sicher unumgängliche Phase der Aneignung der griechischen Sprache. Diese Arbeit<br />

ist oft auch für die Schüler, denen Grammatik leicht fällt, nicht immer motivierend und<br />

hinterlässt manchmal auch Fragezeichen nach der Sinnhaftigkeit der Tätigkeit.<br />

Im Arbeitskreis sollen daher an konkreten Beispielen Wege angedacht werden, wie die<br />

nach wie vor vielfach relativ strikte Trennung von Spracherwerb und Originallektüre<br />

wenigstens zum Teil aufgehoben werden kann: Hauptaugenmerk soll dabei sein, die<br />

Motivation der Schüler für das Fach hochzuhalten und dabei zugleich den Kompetenzbereich<br />

Text und Literatur am Original zu fördern. Ausgehend von Lehrbuchlektionen<br />

des Lehrbuches „Kairos“ (und vielleicht auch „Mythologia“) sollen Texte besprochen<br />

werden, die man im Original, zweisprachig oder in Übersetzung lesen kann und die die<br />

Spracherwerbsphase so öffnen. Dabei soll es auch um spezifische Arbeitsformen und<br />

insbesondere Arbeitsaufträge gehen, die die genannten Kompetenzen fördern.<br />

Die Teilnehmer dürfen gerne eigene Ideen beisteuern und mich dafür vorher unter<br />

jan.bernhardt@ambitio.org kontaktieren.<br />

Studium der Klassischen Philologie und der Geschichte in Jena, Promotionsstudium der Gräzistik<br />

ebenda mit einer Dissertation zur attischen Tragödie; Abschluss des Verfahrens im Jahr 2014.<br />

Seit 2012 Tätigkeit im Schuldienst als Lehrer für Latein und Griechisch am Goethe-Gymnasium in<br />

Berlin. Publikationen zum Drama und zur Rhetorik.<br />

StR’in Birgit Drechsler-Fiebelkorn,<br />

Bernau / Potsdam<br />

„De libero arbitrio“ versus „De servo arbitrio“<br />

Ein Versuch, sich Erasmus und Luther im fächerübergreifenden<br />

Unterricht zu nähern<br />

„Der freie Wille war für mich ein sehr interessanter Diskussionspunkt, da man dazu<br />

(indirekt gezwungen) angeregt wurde, über etwas nachzudenken, das man vorher als<br />

völlig selbstverständlich angesehen hat.“ Dies äußerte ein Schüler nach einer sechswöchigen<br />

Unterrichtseinheit am Ende der Jahrgangsstufe 11 (Latein als 3. Fremdsprache<br />

mit Beginn in Klassenstufe 9). Durch fachübergreifende Kooperation zwischen evangelischer<br />

Religion und Latein bot sich den Lernenden die Möglichkeit, philosophisches,<br />

geschichtliches und kirchengeschichtliches Wissen zu erwerben bzw. zu vertiefen und<br />

in der Rezeption des Meinungsstreites über den „freien Willen“ zwischen Erasmus und<br />

Luther anzuwenden sowie sich mit den Besonderheiten nachantiker lateinischer Texte<br />

zu beschäftigen.<br />

In diesem Arbeitskreis soll der Frage nachgegangen werden, wie der menschliche Wille<br />

bei Erasmus von Rotterdam in Auseinandersetzung mit Martin Luther determiniert ist.<br />

Über die Darstellung des fächerübergreifenden Arbeitens in der Phase der Übergangslektüre<br />

hinaus steht das Potenzial des nachantiken Latein im Fokus der Betrachtung.<br />

Ziel des Arbeitskreises soll es sein, Anregungen zu geben, sich im Rahmen der<br />

Luther-Dekade in Vorbereitung auf das Luther-Jahr 2017 dieser Thematik zu nähern.<br />

Birgit Drechsler-Fiebelkorn ist Fachseminarleiterin für Latein am Studienseminar in Potsdam,<br />

Studienrätin für Latein und Französisch sowie Fachkonferenzleiterin für Latein am Paulus-Praetorius-Gymnasium<br />

in Bernau bei Berlin.<br />

Publikationen: Kapitel „Mars und Venus“ in: Antiker Mythos in Text und Bild, von Äneas bis<br />

Vertumnus, Antikenrezeption auf Werken der Gemäldegalerie Berlin.<br />

Diverse Artikel und Rezensionen im Forum Classicum, u.a. „Latein als ‚Eiche’ zwischen ‚blühenden<br />

Sträuchern’ – Anmerkungen zum Kongress des Deutschen Philologen-Verbandes vom<br />

15. und 16. März 2001 an der Humboldt-Universität zu Berlin“, Heft 1/2001.<br />

„Der Abschiedsvortrag von Friedrich Maier auf dem <strong>DAV</strong>-Kongress in Innsbruck“, Heft 2/2014<br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

2095 B<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

96<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

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DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

AK<br />

14.30–16.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

2095 A<br />

Dr. Anja Behrendt,<br />

Rostock<br />

Georg Feusers „Lernen am gemeinsamen Gegenstand“<br />

in der Spracherwerbsphase des Lateinunterrichts<br />

Das „Lernen am gemeinsamen Gegenstand“ bildet den Kern der sogenannten<br />

entwicklungslogischen allgemeinen Didaktik Georg Feusers. Sein Konzept verfolgt im<br />

Anklang an den großen Reformpädagogen Comenius (1592–1670) das Ziel,<br />

„allen alles in einer jedem adäquaten Weise“ (Feuser 1998) zu lehren.<br />

Im Workshop werden zunächst grundsätzliche Überlegungen Feusers vorgestellt und<br />

einer kritischen Beurteilung unterzogen. Im Anschluss wird der Versuch gemacht, einige<br />

Momente seiner subjektorientierten Didaktik für den Lateinunterricht fruchtbar zu machen.<br />

Dies wird an ausgewählten grammatikalischen Phänomenen der Spracherwerbsphase<br />

demonstriert werden. Abschließend soll im Plenum diskutiert werden, welche<br />

Möglichkeiten, aber auch Unwägbarkeiten Feusers Didaktik für den Lateinunterricht in<br />

heterogenen Lerngruppen eröffnet.<br />

2001–2008 Studium der Fächer Latein, Griechisch und Philosophie in Rostock (1. Staatsexamen)<br />

2007–2012 Promotion in Fach Latein zum Thema „Mit Zitaten kommunizieren. Untersuchungen<br />

zur Zitierweise in der Korrespondenz des Marcus Tullius Cicero.“; Lehrkraft für das Fach Latein an<br />

der Don-Bosco-Schule in Rostock<br />

2011–2012 Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien in Mecklenburg-Vorpommern<br />

(2. Staatsexamen)<br />

2012–2013 Lehrkraft für die Fächer Latein und Philosophie an der Ecolea Rostock<br />

seit 2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Rostock am Lehrstuhl der Latinistik<br />

mit dem Arbeitsschwerpunkt Didaktik der Alten Sprachen; Habilitationsprojekt: „Zum Umgang<br />

mit Heterogenität in der Spracherwerbsphase des Lateinunterrichts“<br />

StD Dr. Martin Holtermann,<br />

Mannheim<br />

Erschließung neuer sprachlicher Welten<br />

im Griechischunterricht<br />

Die griechische Sprache birgt manche Herausforderung, über das Wesen und das<br />

Funktionieren von Sprache nachzudenken und ungewohnte sprachliche Zugänge zur<br />

Welt zu entdecken – gerade im Kontrast zum Deutschen.<br />

In diesem Arbeitskreis wollen wir uns das philosophische Potenzial einiger Eigenheiten<br />

des Griechischen vergegenwärtigen. Dazu zählen der Gebrauch des Artikels, die drei<br />

(oder zwei?) Diathesen, die Verbalaspekte, die mannigfaltigen Möglichkeiten modaler<br />

Färbung (Irrealis, Konjunktiv, Optativ), das Wesen der Verneinung und vieles mehr.<br />

Gemeinsam wollen wir an gängigen Griechisch-Lehrwerken nach konkreten<br />

Möglichkeiten suchen, schon in der Spracherwerbsphase das Versprechen einzulösen:<br />

Griechisch eröffnet Schülerinnen und Schülern auch sprachlich neue Welten.<br />

geb. 1969; Studium der Klassischen Philologie und Philosophie in Freiburg i.Br. und Oxford;<br />

Promotion in Heidelberg; Referendariat am Uhland-Gymn. Tübingen; seit 2000 Lehrer am<br />

altsprachlichen Karl-Friedrich-Gymn. Mannheim, dort Abteilungsleiter Fremdsprachen; seit 2010<br />

Lehrbeauftragter für Griechisch am Staatl. Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymn.)<br />

Heidelberg.<br />

Fachdidaktische Publikationen (Auswahl): Mitherausgeber und Mitautor des Lateinlehrwerkes<br />

Actio (2005ff.); Basiswortschatz Platon. Zur Vorbereitung auf das Graecum (2. Aufl. 2014);<br />

Beiträge zur kompetenzorientierten Didaktik des Griechischunterrichts auf http://lehrerfortbildung-bw.de/faecher/griechisch/fb2/index.html:<br />

Umgang mit Lehrbuchtexten (Entgegnung;<br />

Vergleich mit Originalvorlage) – Bilder im Anfangsunterricht Griechisch – Lektüreheft zur Apologie<br />

– Wörterbuch-Trainingsspirale; „Schülerorientierte Bildbetrachtung im altsprachlichen Unterricht“<br />

(AU 6/2015); Mitherausgeber der Neubearbeitung des Kantharos<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

2093<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

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29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

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<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

StD‘in Marina Keip,<br />

Duisburg<br />

Keine Textkompetenz ohne Sprachkompetenz – selbstständige<br />

Sicherung, Anwendung und Erweiterung von textbezogenen<br />

Wortschatz- und Grammatikkenntnissen in der Lektürephase<br />

StD‘in Ingvelde Scholz,<br />

Stuttgart<br />

Andere Kulturen im Spiegel der Römer.<br />

Der Gallierexkurs in Caesars De bello Gallico.<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

Schüler_innen setzen sich interessiert und gern mit den Inhalten lateinischer Texte<br />

auseinander, wie sich oft in motivierenden Einstiegsphasen beobachten lässt. Sobald<br />

es jedoch an die genaue sprachliche Erarbeitung des Textes geht, fühlen sie sich häufig<br />

schon beim ersten Betrachten überfordert: Zu viele unbekannte Vokabeln, komplizierte<br />

Satzstrukturen, scheinbares Durcheinander der Formen, dazu schwierige Konstruktionen,<br />

die sie schon in der Lehrbuchphase nicht verstanden haben. Nach der ersten<br />

Arbeitsphase – das ist oft das Herausschreiben aller Vokabeln aus dem Wörterbuch –<br />

geben viele schnell auf oder brauchen sehr lange, um einen einzigen lateinischen Satz<br />

zu dekodieren und zu rekodieren.<br />

Damit Schüler_innen bei der Lektüre Erfolgserlebnisse haben, insbesondere wenn sie<br />

selbstständig einen Text erarbeiten sollen, bedarf es – neben geeigneten Formen der<br />

Texterschließung – vor allem einer gezielten, d.h. textbezogenen, Wortschatzarbeit und<br />

einer funktionalen Arrondierung der Grammatikkenntnisse.<br />

In diesem Workshop soll an Beispielen verschiedener Autor_innen gezeigt werden, wie<br />

Schüler_innen systematisch zu einer selbstständigen Erarbeitung eines lateinischen<br />

Textes hingeführt werden können.<br />

1978–84 Studium Math./Lat. in Düsseldorf, 1988 Gesamtschule Duisburg-Mitte, 1997 Fachleiterin<br />

Latein am Studienseminar Duisburg, 2005 Kernseminarleiterin, 2015 Reinhard-und-Max-Mannesmann-Gymnasium<br />

Duisburg<br />

Publikationen: Keip, M., Doepner, Th., Interaktive Fachdidaktik Latein (Hgg.),<br />

Vandenhoeck & Ruprecht, 2010<br />

Keip, M., Doepner. Th., Latein 10. Klasse. Plinius, Briefe, Stark – Verlag 2011<br />

Aufsätze: Wie viel Grammatik muss sein? In: AU 2003/4+5<br />

Wochenplan, in: Innovative Methoden für den Lateinunterricht, Vandenhoeck & Ruprecht 2007<br />

Etwas Grammatik muss sein! – Tipps für Übungen während der Lektüre an Beispielen aus Ovid<br />

und Plinius, in: AU 2012/3<br />

Quod risum movet et … vitam consilio monet. Texterschließung und Interpretation in der<br />

Phaedruslektüre, in: AU 2013/3 (m. Th. Doepner)<br />

Systematischer Aufbau von Texterschließungskompetenz, in: AU 2013/6<br />

Vokabeln als Dauerhausaufgabe. Wortschatzarbeit mit Lerntagebuch und Portfolio, in: AU 2014/4<br />

(m. Th. Doepner)<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

Im sechsten Buch seiner Commentarii de bello Gallico vermittelt Caesar seinen<br />

römischen Lesern ein lebendiges und vielschichtiges Bild über die Bevölkerung Galliens.<br />

Dabei beschreibt er die Sitten und Bräuche, die Religion und Gesellschaft der Gallier<br />

stets aus römischer Perspektive. Caesars Umgang mit dem Fremden sagt viel über sein<br />

Selbstverständnis als Römer aus. Die Referentin stellt eine binnendifferenzierte<br />

Caesar-Lektüre vor, bei der die Jugendlichen ein Verständnis für fremde Vorstellungswelten<br />

und Verhaltensweisen entwickeln und ihren eigenen Umgang mit anderen<br />

Kulturen hinterfragen. Damit leistet die Caesar-Lektüre einen wichtigen Beitrag zur<br />

interkulturellen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler.<br />

Fachleiterin für Latein, Lehrbeauftragte für pädagogische Psychologie und Leiterin der Profilgruppe<br />

Begabten- und Hochbegabtenförderung am Staatlichen Studienseminar in Stuttgart sowie Lehrerin<br />

am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Marbach am Neckar.<br />

Publikationen (Auswahl): Phaedrus – Fabeln. Ein kompetenzorientiertes Lektüreprojekt mit<br />

Binnendifferenzierung, Göttingen 2009; Denn sie wissen, was sie können: Kompetenzorientierte<br />

und differenzierte Leistungsbeurteilung im Lateinunterricht, Göttingen 2010; Scala: Lektüre für<br />

den binnendifferenzierten Lateinunterricht, Bamberg 2012 ff.<br />

Weitere Hinweise unter http://www.ingvelde-scholz.de<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

1.103 / DOR 24<br />

100<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

101


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Monika Buscher<br />

Baden-Baden<br />

Clemens Liedtke, M.A.,<br />

Stuttgart<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 1070<br />

Römer Reloaded – Das SWR Planet Schule Medienpaket<br />

„Experimentum Romanum“ für Schule und Unterricht<br />

Auch in den „alten“ Sprachen kann erfolgreich mit „neuen“ Medien gearbeitet werden.<br />

„Experimentum Romanum/Das Römer-Experiment“ vereint Film, Unterrichtskonzepte und<br />

interaktives Lernspiel zu einem medialen Gesamtpaket für den Latein- und Geschichtsunterricht.<br />

Filmische Reenactments und aufwändige 3D-Rekonstruktionen lassen den Alltag<br />

der Menschen im römischen Imperium lebendig werden. Auf diesen Elementen baut<br />

die virtuelle Zeitreise des Lernspiels auf: Schüler können in einer fiktiven germanischen<br />

Provinzstadt auf Entdeckungsreise gehen.<br />

Auf www.planet-schule.de finden Lehrpersonen aller Fächer Filme, Unterrichtskonzepte,<br />

multimediale Lernangebote und Hintergrundinformationen für Schule und Unterricht. Die<br />

Medien und Materialien werden auf der Grundlage der Bildungs- und Lehrpläne erstellt<br />

und entstehen in Zusammenarbeit mit Unterrichtenden und den für Bildung zuständigen<br />

Ministerien der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in der<br />

SWR Redaktion Planet Schule in Baden-Baden.<br />

In der Veranstaltung wird das Lernpaket „Experimentum Romanum“ und seine methodisch-didaktischen<br />

Möglichkeiten vorgestellt. Hintergrundinformationen beleuchten die<br />

Zusammenarbeit der SWR-Redaktion mit Professor Dr. Kuhlmann und seinen Studierenden<br />

bei der Produktion des multimedialen Angebots.<br />

Monika Buscher: Redaktionsleiterin der Redaktion Bildung des SWR; verantwortlich für die<br />

Angebote „Planet Schule“, Planet Wissen“ und Teleakademie. Seit über 25 Jahren <strong>programm</strong>schaffend<br />

im Bereich Bildungsfernsehen tätig, als Autorin, Regisseurin und Redakteurin.<br />

Konzeptionelle Entwicklung und redaktionelle Betreuung von multimedialen Angeboten und<br />

interaktiven Lernspielen wie „Mona Monete und die Welt der Wirtschaft“ (Gigamaus 2008),<br />

Eugens Welt – Demokratie im Treppenhaus“ (Goldene Gigamaus für das beste Lernspiel 2012)<br />

„Der Kanzlersimulator“ (Nominierung Grimme online Award 2014)<br />

Alte Sprachen, Neue Medien:<br />

Latein und Griechisch in der digitalen Gesellschaft<br />

Die Digitalisierung ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das Internet ist, auch<br />

kritischer Aspekte zum Trotz, aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und vor<br />

allem über mobile Endgeräte nur einen Handgriff weit entfernt. Nun kommt die<br />

Digitalisierung auch in die Schulen. Was bedeutet diese Entwicklung für die<br />

altsprachlichen Fächer, in denen mutmaßlich eher traditionell unterrichtet wird?<br />

Im Rahmen dieses Arbeitskreises wird zunächst eine Einführung in die Thematik<br />

gegeben, in der sowohl demographische Befunde als auch soziale Entwicklungen im<br />

Zuge der Digitalisierung diskutiert werden.<br />

Im zweiten Teil werden technische Entwicklungen, Projekte und Werkzeuge vorgestellt,<br />

mit denen altsprachlicher Unterricht von den Möglichkeiten digitaler Methoden<br />

profitieren kann. Neben einem ausführlichen Praxisteil wird auch ein Blick auf die<br />

Rechtslage geworfen.<br />

Der dritte Teil widmet sich dem Schwerpunkt Öffentlichkeitsarbeit in der Altphilologie:<br />

Nach Ulrich Greiners „Begründungsfalle“ (2000) und einigen Jahren positiver Trends<br />

wird in den (alten wie neuen) Medien zwischenzeitlich wieder heftig um den Nutzen der<br />

Fächer Latein und Griechisch gestritten. Die altsprachlichen Fachverbände scheinen hier<br />

in der medialen Öffentlichkeit noch zu wenig an der Meinungsbildung beteiligt zu sein.<br />

Es soll gemeinsam erarbeitet werden, wie eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit<br />

gerade in den „Neuen Medien“ funktionieren kann und beschreibt den möglichen<br />

konzeptuellen Rahmen.<br />

Clemens Liedtke, geb. 1975, Studium der Fächer Ägyptologie, Ur- und Frühgeschichte und<br />

Philosophie an den Universitäten Göttingen und Leipzig; 2001 Magister Artium, Abschlussarbeit<br />

zum Thema „Begriffsbildung in der ägyptologischen Kunstwissenschaft“. Arbeitsschwerpunkte<br />

u.a.: Digital Humanities, EDV und Neue Medien in Wissenschaft und Kultur. Seit 1999 verantwortlich<br />

für die Internet-Portale verschiedener <strong>DAV</strong>-Landesverbände und des Bundesverbandes.<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

102<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

103


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

StD Knut Reinartz,<br />

Nieder-Olm<br />

OStR Hans-Joachim Pütz,<br />

Rockenhausen<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

1.102 / DOR 24<br />

Neue Wege auf Latein? –<br />

Überlegungen zur Vermittlung der lateinischen Sprache<br />

Der Lateinunterricht heute steht vor großen Herausforderungen: Landauf und landab<br />

klagen Lateinlehrerinnen und –lehrer darüber, dass sich ihre Schülerinnen und Schüler<br />

in zunehmendem Maße mit der lateinischen Sprache schwertun. Entsprechend mühsam<br />

empfinden viele Kolleginnen und Kollegen das Unterrichten. In ähnlichem Maße<br />

frustrierend empfinden indes die Schülerinnen und Schülern die Situation:<br />

Ein nicht geringer Teil von ihnen fühlt sich überfordert und sieht sich in einer schier<br />

aussichtslosen Situation. Grund genug also, Überlegungen anzustellen, wie die<br />

Vermittlung der lateinischen Sprache künftig gelingen kann. Solche sollen im Zentrum<br />

dieses Arbeitskreises stehen und in Vorschläge für die Unterrichtspraxis münden.<br />

(geb. 1972), verheiratet; 1994–2000 Studium Latein und Katholische Theologie (Lehramt) in<br />

Mainz; 2001–2003 Referendariat in Speyer; 2003–2009 Lehrer in Boppard; seit 2009 Lehrer in<br />

Nieder-Olm; seit 2013 Regionaler Fachberater Latein (Pfalz).<br />

Veröffentlichungen: „Sexualität und christliches Menschenbild. Augustins Bewertung der<br />

Geschlechtlichkeit in der Beschreibung seines Lebens in den Confessiones“ (2007); Mitautor von<br />

„Legamus! Lateinisches Lesebuch 2“ (2013).<br />

Tanz im altsprachlichen Unterricht –<br />

alternative Wege zur Interpretation<br />

Tanzen kann jeder, da es sich um eine Urform menschlichen Ausdrucks handelt. Deshalb<br />

sind alle, die Tanz und Latein mögen und neugierig auf eine mögliche Verbindung sind,<br />

eingeladen. In dem Arbeitskreis soll praktisch gezeigt werden, wie an die selbständige<br />

Gestaltung einer Choreographie herangeführt werden kann, die von einem altsprachlichen<br />

Text ausgeht (Metamorphose, Liebesgedicht etc.). Da dieser kreative Prozess des Gestaltens<br />

der wesentliche Kern des AK sein wird, sind alle angesprochen, die bereit sind, aktiv<br />

teilzunehmen. Denn gerade bei kreativen Prozessen können Zuschauer außerordentlich<br />

hemmend sein. Da es sich um bewegungsintensive Arbeit handeln wird, ist entsprechende<br />

Sportkleidung mit Socken erbeten.<br />

1977–1985 zeitgleich Lateinstudium an der Uni Köln und Diplomsportstudium an der Sporthochschule<br />

Köln mit Schwerpunkt Bewegungstheater und Ausbildung zum Tänzer für Bühnentanz an<br />

einer privaten Ausbildungsschule in Düsseldorf<br />

1983–1986 Engagements an den Städtischen Bühnen in Augsburg und Lüneburg als Tänzer<br />

1986–1988 Referendariat am Studienseminar in Bonn<br />

ab 1988 freiberufliche Tätigkeit als Pädagoge für Klassisches Ballett, Jazztanz, Kindertanz,<br />

Bewegungstheater<br />

(u.a. mit Fortbildungen für den RP Münster, LV der Musikschulen in NRW, Landesinstitut für<br />

Weiterbildung in NRW)<br />

1989–2001 Vertretungsverträge an verschiedenen Schulen in Rheinland-Pfalz<br />

ab 2001 IGS Rockenhausen<br />

2006 Unterrichtserlaubnis für das Fach Darstellendes Spiel<br />

2014 Vorstandsmitglied im <strong>DAV</strong> Rheinland-Pfalz mit dem Aufgabenfeld Gesamtschule<br />

Thema der Diplomarbeit im Fachbereich Sportgeschichte: Der Kulttanz im antiken Rom<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 3059<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

104<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

OStD Diplom-A-Kirchenmusiker Rainer Schöneich,<br />

Kiel<br />

Rhetorik in Orgelwerken des Barock<br />

StR‘in Christine Boll, Berlin<br />

Dr. Oliver Overwien, Berlin<br />

Antike Medizin im Lateinunterricht –<br />

eine kleine Unterrichtsreihe, die zur selbstständigen Erarbeitung<br />

fächerverbindender Inhalte anregt<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Fritz-Reuter-<br />

Saal / DOR 24<br />

Antike Rhetorik hat in ihrer barocken Ausprägung die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts<br />

in sehr hohem Maße geprägt. Dies gilt sowohl für die Vokal- als auch für die<br />

Instrumentalmusik. In dem Workshop wird es weniger um die Auseinandersetzung mit<br />

den schriftlichen Quellen, sei es der Antike sei es des Barock, gehen als vielmehr um<br />

die praktische Vorführung der Parameter der musikalischen Rhetorik des Barock an<br />

ausgewählten Orgelwerken u.a. von Dieterich Buxtehude und Johann Sebastian Bach.<br />

Daher wird der Workshop an der Orgel im Fritz-Reuter-Saal der Humboldt-Universität zu<br />

Berlin stattfinden.<br />

geb. 1954 in Regensburg/Bayern, studierte nach dem Abitur am Melanchthon-Gymnasium in<br />

Nürnberg Klassische Philologie und Geschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-<br />

Nürnberg (u.a. bei den Professores Alfred Heubeck, Klaus Stiewe, Rudolf Till, Robert Werner);<br />

nach dem Zweiten Staatsexamen am Gymnasium Fridericianum in Erlangen unterrichtete er ab<br />

Februar 1982 als Lehrer am Kaiser-Wilhelms-Gymnasium in Hannover und studierte an der dortigen<br />

Hochschule für Musik und Theater Schulmusik (Staatsexamen 1986) und Kirchenmusik<br />

(A-Examen im Jahre 1989; Orgel: Prof. Ulrich Bremsteller, Chorleitung Prof. Heinz Hennig); von<br />

Februar 1992 an bis Juli 1995 arbeitete er als Fachleiter für Griechisch in Hannover, von 1995 bis<br />

1997 als Lehrer am Gymnasium Andreanum in Hildesheim und als Fachleiter für Griechisch und<br />

Latein am Studienseminar in Hildesheim; seit 1997 ist er der Direktor der Kieler Gelehrtenschule;<br />

darüberhinaus hat er seit vielen Jahren die (nebenamtliche) Fachaufsicht für Griechisch und Latein<br />

in Schleswig-Holstein inne; seit 1999 ist er der Landesvorsitzende des <strong>DAV</strong> in Schleswig-Holstein;<br />

er hat über die Jahre hinweg immer wieder Orgelkonzerte (teilweise mit anderen Instrumentalisten,<br />

z.B. Trompete, Fagott) gegeben; Schwerpunkte des Orgelrepertoires: Norddeutscher<br />

Orgelbarock (v.a. Dieterich Buxtehude und Nicolaus Bruhns), die Werke von Johann Sebastian<br />

Bach, Orgelwerke der deutschen Romantik (v.a. Felix Mendelssohn-Bartholdy, Franz Liszt und<br />

Max Reger) sowie Kompositionen der französischen Orgelmusik (z.B. César Franck,<br />

Olivier Messiaen, Jean Alain).<br />

Es hat sich schon mehrfach gezeigt, dass antike Medizin für Schüler_innen ein reizvolles<br />

Thema ist, aus dem sich für sie Fragestellungen zu fächerverbindenden Themen ganz<br />

unterschiedlicher Art ergeben (z.B. Biologie, Diätetik, Pharmakologie, Sport).<br />

Im Arbeitskreis soll es darum gehen, an Hand verschiedener Texte und mit Blick auf<br />

die eigenen Schüler eine Unterrichtsreihe zu gestalten, die zur Vorbereitung auf die<br />

MSA-Präsentationsprüfung oder für weitere Prüfungsformen im Abitur geeignet ist.<br />

Christine Boll: 1. Staatsexamen in Latein / Französisch (Ruhr-Universität Bochum);<br />

2000 bis 2007 Arbeit am Franz-Stock-Gymnasium in Arnsberg (NRW), seit 2008 Arbeit an der<br />

Anna-Seghers-Schule (Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe) in Berlin-Adlershof<br />

Oliver Overwien: 1. Staatsexamen in Latein/Griechisch (Ruhr-Universität Bochum);<br />

von 2006-2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Corpus Medicorum Graecorum/Latinorum an<br />

der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften; seit 2010 wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin im Forschungs<strong>programm</strong> „Medicine of the<br />

Mind – Philosophy of the Body“<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

3053<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

106<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 1072<br />

StR Giselher Künzel,<br />

Kaiserslautern<br />

Antike und moderne Naturwissenschaften<br />

am Beispiel des Lukrez<br />

Eine Möglichkeit, die naheliegende Verbindung zwischen antiker Philosophie und<br />

modernen Naturwissenschaften im Unterricht aufzuzeigen, bieten Texte des Lukrez.<br />

Namhafte Größen der modernen Physik wie Einstein, Heisenberg oder Schrödinger<br />

scheuten sich nicht, sich mit den antiken Vorläufern ihrer Wissenschaft auseinanderzusetzen.<br />

Vorbehalte, sich auf unbekanntes Terrain zu wagen, bestehen wohl eher auf<br />

Seiten der Altphilologen. Der Vortrag soll anhand ausgewählter Beispiele zeigen, wie<br />

man auch als Nichtnaturwissenschaftler im Zuge der Lukrezlektüre aktuelle naturwissenschaftliche<br />

Fragen im Unterricht behandeln kann.<br />

Studium: Latein, Griechisch, Geschichte in Bonn und Münster/Westf.<br />

Lehrer in Kaiserslautern<br />

Publikationen:<br />

• Hyginus, Fabulae – Faszination Mythos (clara 6), bearb. von R. Frölich und G. Künzel,<br />

3. Aufl. Göttingen 2009<br />

• Lukrez, De rerum natura (clara 34), bearb. von R. Frölich und G. Künzel, Göttingen 2013<br />

StR´in Ruth Schaefer-Franke,<br />

Berlin<br />

Kompetenzorientierte Leistungsmessung<br />

im Lateinunterricht<br />

Aufgrund ihrer Komplexität verlangt die Übersetzung den Schülerinnen und Schülern<br />

eine Vielzahl an Einzelfähigkeiten ab, die nur in einem gelungenen Zusammenspiel zum<br />

Erfolg führen.<br />

Um den Schülerinnen und Schülern eine differenzierte Rückmeldung zu Ihrer Kompetenzentwicklung<br />

zukommen zu lassen, scheint es nicht abwegig, Aufgabenformate<br />

in die Leistungsmessung zu integrieren, die Teilkompetenzen möglichst auch isoliert<br />

abprüfen.<br />

In diesem AK werden daher alternative und die Übersetzung ergänzende Aufgabenformate<br />

vorgestellt und diskutiert.<br />

Ruth Schaefer-Franke ist abgeordnete Studienrätin für Fachdidaktik Latein an der FU Berlin<br />

und der HU Berlin, Fachseminarleiterin für Latein und Studienrätin für Latein und Musik am<br />

Arndt-Gymnasium in Berlin-Dahlem.<br />

Publikationen: „Das ist unsere Station“: Schwarzafrikanische Musik im Rahmen eines Lernzirkelprojekts.<br />

In: Musik & Bildung 6/2000-01; „Quid ad nos?“ Musik als Interpretationshilfe.<br />

Eine Unterrichtsreihe zu Carl Orffs Catulli carmina mit dem Schwerpunkt auf carmen 85.<br />

In: AU 2/2009; „Musikalische Antikerezeption im lateinischen Lektüreunterricht“. In: AU 3/2013<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 1.101 /<br />

DOR 24<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

108<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

109


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Dr. h.c. Susanne Pinkernell-Kreidt,<br />

Münster<br />

Historische Kommunikation ohne Sprache? –<br />

Die Quadratur des Kreises im Lateinunterricht<br />

zwischen Sprach- und Kulturkompetenz<br />

StD Gerd Flemmig,<br />

Fürth<br />

Nikolaus Kopernikus’<br />

De revolutione orbium coelestium<br />

im Lateinunterricht des Gymnasiums<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

2095 A<br />

In allen Lehrplänen zum Lateinunterricht finden sich Themenfelder, in denen Kenntnisse<br />

zum römisch-antiken Alltagsleben, zu zentralen Ereignissen der Geschichte, zum Mythos,<br />

zu Wertvorstellungen etc. strukturiert werden. Dabei geht es bekanntlich nicht nur um den<br />

Erwerb von Kenntnissen als rein deklaratives Wissen. Die Lernenden sollen sich vielmehr<br />

mit fremden Konzepten von Welt- und Denkvorstellungen auseinandersetzen und schließlich<br />

in Bezug zur eigenen Lebenswirklichkeit reflektieren.<br />

Die Schulbücher begegnen diesen Anforderungen durch die Inhalte der didaktisierten<br />

Texte sowie durch einen bunten Mix an Abbildungen und Informationen in unterschiedlichster<br />

Aufbereitung. In der Lektürephase werden Paralleltexte in deutscher oder englischer<br />

Sprache, Filmausschnitten und nicht-literarische Quellen herangezogen, um in die<br />

sog. historische Kommunikation einzutreten.<br />

Besteht nicht die Gefahr, dass die Realienkunde über den vermeintlich leichteren Zugang<br />

über Materialien in nicht lateinischer Sprache sich vom Aufbau einer Sprach- und Übersetzungskompetenz<br />

löst? Lässt sich der fachtypische Ansatz, kulturelle Kompetenz über<br />

die Erschließung von Inhalt, Charakteristika, Relevanz und Fortwirken der antiken Texte<br />

überhaupt gewährleisten? An Beispielen aus Lehrwerken und Originaltexten soll der Frage<br />

nach einer Umsetzung der oft beschworenen Multivalenz des Faches zur Vermittlung von<br />

sprachlicher und historischer Bildung nachgegangen werden.<br />

seit 1994 Wissenschaftl. Mitarbeiterin am Institut Klassische Philologie, Münster<br />

Leitung der Sprachkurse Latein u. Alt-Griechisch<br />

seit 2002 Geschäftsführerin<br />

seit 2006 Prodekanin für Finanzen und Studienorganisation, Fachbereich Geschichte/Philosoph<br />

seit 2012 Modulbeauftragte für das Praxissemester in Latein/Griechisch im Reg.-Bezirk Münster<br />

seit 2013 Rektoratsbeauftragte für die „Allgemeinen Studien“<br />

Kompetenzorientierung im altsprachlichen Unterricht, in: M<strong>DAV</strong> Nordrhein-Westfalen 58 (3/2010)<br />

11–15. zus. mit KÜHNE, Jens/ KUHLMANN, Peter (Hrsg): Via mea. Gesamtband (Lehrwerk für Latein<br />

1./2. Fremdsprache), Berlin 2013. Aufbau von Sprachkompetenz durch Lernmodule, in: Peter KUHL-<br />

MANN (Hrsg.): Lateinische Grammatik unterrichten. Didaktik des lateinischen Grammatikunterrichts,<br />

Bamberg (2014) 152–159 (+ Mediencodes). Zus. mit LUCHT, Bente/ BENÖLKEN, Ralf (Hrsgg):<br />

Polyptoton. Münsteraner Sammlung Akademischer Schriften, Berlin/ Münster u.a. seit 2010.<br />

Zus. mit KUHLMANN, Peter (Hrsgg. und Autoren): Neuausgabe der Res Romanae (in Bearb.).<br />

Nikolaus Kopernikus löste mit der in seinem Todesjahr (1543) erschienenen Schrift<br />

„De revolutionibus orbium coelestium libri VI“ wahrhaftig eine Revolution aus.<br />

Die Aufregung, die um diese Schrift entbrannte, war berechtigt. Denn bis dahin galt<br />

das aristotelisch-ptolemäische Weltsystem. Danach war die Erde der Mittelpunkt des<br />

Universums. Und dieses Weltbild wurde nun von Kopernikus auf den Kopf gestellt.<br />

Seit Kopernikus ist die Erde nur einer von mehreren Planeten, die die Sonne umkreisen.<br />

Da er um die Sprengkraft seiner Thesen wusste, gab er seine Schrift erst im Alter von<br />

68 Jahren, zwei Jahre vor seinem Tod, zur Veröffentlichung frei. Er wollte sie für die<br />

Mathematik der Astronomie zugänglich machen. Erst 73 Jahre nach seinem Tod, 1616,<br />

kam die Schrift im Vatikan auf den Index. Zuvor war bereits Melanchthon zu einem<br />

heftigen Gegner der kopernikanischen Lehre geworden.<br />

Im Arbeitskreis werden zum einen Leben und Werk des Kopernikus näher beleuchtet,<br />

zum anderen werden aus „De revolutionibus“ für den Lateinunterricht geeignete<br />

Textpassagen vorgestellt und erarbeitet, wobei die Ausgabe von 1873 die Grundlage<br />

bildet. Kopernikus war ein universaler Denker, dessen Schriften zu den geistigen<br />

Grundlagen Europas zählen.<br />

Gerd Flemmig: geboren 1955; 1974–1980 Studium der Fächer Latein, Russisch und Englisch<br />

an der Universität Erlangen; 1981–1983 Referendariat in München; seit 1983 Unterricht an<br />

Gymnasien in Amberg, Erlangen und Fürth/Bay.; 2000–2015 Tätigkeit für Russisch (und andere<br />

slawische Sprachen) am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) in München;<br />

seit 2004 Fachreferent für Russisch in Mittelfranken; seit 2005 Mitarbeiter in der Schulleitung<br />

(derzeit am Heinrich-Schliemann-Gymnasium Fürth).<br />

Publikationen: Phaedrus, Fabeln (1994); Latein in Fernost – Die russisch-chinesischen Verträge<br />

von Nerčinsk und Kjachta (2002); Lehrerheft zu Caesars Bellum Gallicum (2008); Beiträge zu<br />

Ausonius (1993), Paulus Diaconus (1995), Joseph Brodsky (1998), den Inschriften auf den<br />

Scipionensarkophagen (1998/1999), Juri Trifonow (1995), Nikolai Kljuew (1997), Iwan Krylow<br />

(1991), Jewgeni Jewtuschenko und Dmitri Schostakowitsch (1997), Michail Lomonosow (2001).<br />

AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Seminarraum<br />

2095 B<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

110<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

111


AK<br />

16.30–18.00 Uhr<br />

Hörsaal 2097<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

AR Magnus Frisch,<br />

Marburg<br />

Neues zum Kanon?<br />

Welche Texte öffnen (antike) Welten?<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Nach einem einleitenden Überblick über die Kanondiskussion in der Didaktik der Alten<br />

Sprachen sollen Kriterien für einen Lektürekanon diskutiert werden, der eine Orientierung<br />

angesichts der Vielzahl möglicher Texte für die Lektüre bietet und eine Konzentration<br />

auf Wichtiges und Wesentliches ermöglicht, aber zugleich offen für eigene<br />

Schwerpunktsetzungen und Erweiterungen in verschiedene Richtungen ist.<br />

Die Metzler<br />

Basisbibliothek<br />

Antike<br />

pointiert und kompakt!<br />

Paul Bahn<br />

Kleine Einführung in die Archäologie<br />

Aus dem Englischen von<br />

Reinhard Brenneke<br />

<strong>2016</strong>, 160 Seiten, geb. € 16,95<br />

ISBN 978-3-476-02701-6<br />

Unter der Fragestellung „Welche Texte öffnen (antike) Welten?“ werden wir Autoren<br />

und Texte verschiedener Literaturgattungen und Epochen auf ihre Eignung für die Förderung<br />

der Literatur- und Kulturkompetenz hin untersuchen. Es soll dabei ein Vorschlag<br />

für einen neuen Kanon entstehen.<br />

Die Teilnehmer_innen des Workshops werden gebeten, sich vorab auf der Grundlage<br />

ihrer Unterrichtserfahrungen zu überlegen, welche Texte in einen solchen neuen Kanon<br />

gehören sollten, und ihre Vorschläge in die gemeinsame Diskussion mit einzubringen.<br />

Mary Beard/John Henderson<br />

Kleine Einführung in die<br />

Altertumswissenschaft<br />

2015, 176 Seiten, geb. € 16,95<br />

ISBN 978-3-476-02702-3<br />

Kai Brodersen<br />

Bernhard Zimmermann (Hg.)<br />

Kleines Lexikon mythologischer<br />

Figuren der Antike<br />

2015, 184 Seiten, geb. € 16,95<br />

ISBN 978-3-476-02704-7<br />

Oliver Schütze (Hg.)<br />

Kleines Lexikon griechischer<br />

Autoren<br />

2015, 176 Seiten, geb. € 16,95<br />

ISBN 978-3-476-02706-1<br />

Magnus Frisch studierte Philosophie, Latein, Griechisch und Geschichte in Greifswald. Nach<br />

Stationen im Schuldienst Mecklenburg-Vorpommerns und Hamburgs sowie an den Universitäten<br />

Greifswald und Rostock ist er seit 2012 als Akademischer Rat an der Philipps-Universität Marburg<br />

tätig, wo er besonders für die Fachdidaktik der Alten Sprachen zuständig ist.<br />

Neben der Beschäftigung mit Fragen der Didaktik der Alten Sprachen, der antiken Literatur,<br />

Philosophie und Geschichte befasst er sich auch mit neulateinischer Dichtung. Er ist Beisitzer im<br />

Vorstand des Landesverbandes Hessen des Deutschen Altphilologenverbandes und Mitherausgeber<br />

der Reihe „Ars Didactica – Marburger Beiträge zu Studium und Didaktik der Alten Sprachen“.<br />

Er hat in der Didaktik der Alten Sprachen zur Sprachreflexion, der Lektüre philosophischer Texte,<br />

dem Gebrauch von Wörterbüchern sowie zur Lektüre von Texten Ovids, Senecas, Nepos‘ und<br />

Xenophons und in geschichtsdidaktischen Aufsätzen zu antiken Themen publiziert und ist Autor<br />

des Lektürehefts „Philosophische Texte. O philosophia vitae dux!“ (Klett).<br />

Im Rahmen seines Promotionsvorhabens hat er einen Kommentar zu Prudentius’ Psychomachia<br />

erarbeitet.<br />

Oliver Schütze (Hg.)<br />

Kleines Lexikon römischer<br />

Autoren<br />

2015, 176 Seiten, geb. € 16,95<br />

ISBN 978-3-476-02707-8<br />

Kai Brodersen<br />

Bernhard Zimmermann (Hg.)<br />

Kleines Lexikon historischer Personen<br />

der griechischen Antike<br />

<strong>2016</strong>, 160 Seiten, geb. € 16,95<br />

ISBN 978-3-476-02703-0<br />

Kai Brodersen<br />

Bernhard Zimmermann (Hg.)<br />

Kleines Lexikon historischer<br />

Personen der römischen Antike<br />

<strong>2016</strong>, 160 Seiten, geb. € 16,95<br />

ISBN 978-3-476-02708-5<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

www.basisbibliothek-antike.de.<br />

112<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

ABEND DER VERLAGE<br />

ABEND DER VERLAGE<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

OStD Clement Utz / StD’in Andrea Kammerer<br />

ROMA. Unser Lateinbuch<br />

Veranstaltung<br />

18.00 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

Dass unsere Schülerinnen und Schüler<br />

den Anschluss nicht verlieren und<br />

ihn ggf. wiederfinden – das ist die<br />

Herkules-Aufgabe für alle, die Latein<br />

unterrichten, die große Herausforderung<br />

angesichts einer zunehmend<br />

heterogenen Schülerschaft. Wie<br />

unsere Neuentwicklung ROMA bei<br />

konsequenter Textorientierung in all<br />

seinen Teilen stets die Lerner im Fokus<br />

hat und Lateinlernen zukunftsorientiert<br />

ausgestaltet, stellen Ihnen die<br />

Referenten anhand der konzeptionellen<br />

Leitgedanken und unterrichtspraktischer<br />

Beispiele vor:<br />

Ein breitgefächertes, neu entwickeltes<br />

System der Vorentlastung und<br />

Vertiefung, vielfältige Angebote<br />

zur differenzierten Ausgestaltung<br />

der Lernwege und zur nachhaltigen<br />

Spracharbeit ermöglichen unmittelbare<br />

Erfolgserlebnisse für Schülerinnen<br />

und Schüler und vermitteln ein gesichertes Fundamentum für die Originallektüre.<br />

In 30 Lektionen entfaltet ROMA seine innovative Konzeption – und damit erinnert es<br />

nicht nur in der sprachlichen Solidität an seinen namensgleichen Vorgänger, der in den<br />

1970er Jahren als erstes lateinisches Lehrwerk die Abkehr von Einzelsätzen wagte und<br />

zusammenhängende Lektionstexte bot.<br />

Clement Utz (Oberstudiendirektor), Studium der Klassischen Philologie und Germanistik<br />

(Regensburg),Lehrer für Latein, Griechisch und Deutsch, Fachmitarbeiter für Latein beim<br />

Ministerialbeauftragten (Oberpfalz), Seminarlehrer für Latein (Albrecht-Altdorfer-Gymnasium<br />

Regensburg), Lehrbeauftragter für Altsprachliche Fachdidaktik (Universität Regensburg),<br />

Schulleiter und Seminarvorstand (derzeit: Albrecht-Altdorfer-Gymnasium Regensburg), Referent<br />

bei Fortbildungsveranstaltungen (v.a. Altsprachliche Fachdidaktik, Unterrichtsqualität)<br />

Publikationen (Auswahl): Herausgeber verschiedener Lehrwerkreihen und Textausgaben: ROMA,<br />

Campus, Prima, Felix; Bamberger Bibliothek, Transfer, Transit; Autor von Lehrwerken und<br />

Textausgaben: Roma A IV, ratio 34; Autor und Herausgeber :adeo-Wortkunden, Grammadux,<br />

Schülergrammatik Latein; Didaktische Beiträge zu verschiedenen Themen: Wortschatz,<br />

Grammatik, Sprachunterricht, Übergangslektüre (Auxilia 36), Livius, Lern<strong>programm</strong>e (Abl. abs.),<br />

spätbeginnender Griechischunterricht<br />

Andrea Kammerer (Studiendirektorin), Studium der Latinistik und Germanistik (Regensburg)<br />

Lehrerin für Latein und Deutsch, Fachbetreuerin für Latein und Deutsch (Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium<br />

Schwabach), Seminarlehrerin für Deutsch und stv. Seminarvorstand (derzeit:<br />

Gymnasium Neutraubling), Referentin bei Fortbildungsveranstaltungen (Fachdidaktik Latein,<br />

Unterrichtsqualität, Qualifikation von Führungskräften)<br />

Publikationen (Auswahl): Herausgeberin verschiedener Lehrwerke: ROMA, Campus, prima.nova,<br />

Felix-neu, Latein mit Felix; Autorin von Textausgaben und Lehrwerken: Bamberger Bibliothek,<br />

Transfer 11, Transit 6; Autorin: adeo-Wortkunden, Schülergrammatik Latein; Didaktische Beiträge:<br />

Übergangslektüre (Piccolomini), Lehrerhandreichung Dichterlektüre (Transfer 11, incl. Whiteboard-Material)<br />

Veranstaltung<br />

18.00 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

Veranstaltung des Verlages C.C.Buchner. Jeder Teilnehmer der Veranstaltung<br />

erhält ein kostenloses Exemplar von Text- und Begleitband zum Vortrag.<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

114<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

ABEND DER VERLAGE<br />

ABEND DER VERLAGE<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

DONNERSTAG, 31. MÄRZ <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Glücklich<br />

Was ist eigentlich ein echter Römer?<br />

Vortrag zum Verlagsabend des Ernst Klett-Verlags<br />

beim Kongress des Deutschen Altphilologenverbandes, Berlin<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Franco Montanari<br />

WORD BY WORD.<br />

Ancient Greek dictionairies from antiquity up to today<br />

Veranstaltung<br />

18.00 Uhr<br />

Hörsaal 1.101 /<br />

DOR 24<br />

Ein antiker Römer: Das kann ein erwachsener Mann sein, eine erwachsene Frau,<br />

ein Kind, ein Junge, ein Mädchen, ein Heranwachsender. Es kann Scipio, Brutus, Cato,<br />

Caesar, Augustus, Nero, Julia, Livia, Lucretia sein.<br />

Was erfahren wir über den angeblich typischen oder echten Römer in Texten und im<br />

Lehrbuch PONTES? Dürfen Römer über Wertvorstellungen, historische Darstellungen,<br />

philosophische oder poetische Texte definiert werden? In welcher Distanz und in<br />

welcher Nähe zu heute Lernenden befinden sie sich?<br />

Der Vortrag verbindet Antworten auf diese Fragen mit Überlegungen zu Inhalten,<br />

Zielen und Methoden des heutigen Lateinunterrichts.<br />

Im Anschluss an die Veranstaltung lädt der Verlag zu einem Sektempfang ein.<br />

1972–2005 Fachleiter für Latein und Griechisch (Studienseminar Mainz); seit 1982 Honorarprofessor<br />

für Didaktik der Alten Sprachen (Universität Heidelberg); Ehrenpräsident des <strong>DAV</strong><br />

Rheinland-Pfalz und der Euroclassica; Dragomanov-Medaille für Europäische Kommunikation der<br />

Mychajlo-Dragomanov-Universität, Kiew; Autor und Herausgeber von Methodiken, Textausgaben,<br />

Lehrerkommentaren; vielfältige Vortragstätigkeit.<br />

Neuere Publikationen: Lateinunterricht. Didaktik und Methodik, 3 2008. – Pompeji lebt. 2000<br />

Jahre Texte, Bilder, Opern und Filme, 2008. – Compendium zur lateinischen Metrik, 2 2009. –<br />

Plinius, Briefe, 2 2010. – Caesar – Feldherr, Politiker, Vordenker. Bellum Gallicum, 2010. – Terenz,<br />

Adelphoe, 2010. – Cornelius Nepos, Hannibal, 5 2011. – Alea iacta est. Vom Rubikon zu den Iden<br />

des März, 2012. – Roma–Amor. Liebeselegien, 2015. – Der junge Ionathas. Aus den Gesta<br />

Romanorum, 2015 – Lateinunterricht und Kunstgeschichte, Der altsprachliche Unterricht 2015, 6.<br />

After a brief survey on the history of the Dictionaries of Ancient Greek from antiquity up<br />

to contemporary age, a description follows of the reasons why it is important or, better<br />

yet, needed to keep working on dictionaries of Ancient Greek and produce and publish<br />

new ones. The progresses of our studies on Ancient Greek language and literature (as<br />

well as on Latin) require a constant updating of our dictionaries, not to say about the<br />

evolution of the modern language in which the ancient one is translated. The paper will<br />

then provide information about the working method adopted by the team of GI, as well<br />

as some news on the editions in different languages, and on the project “Words in progress”<br />

(WiP), an international web-based repository for corrections and improvements<br />

on the dictionary.<br />

Im Anschluss an die Veranstaltung lädt der Verlag zu einem Sektempfang in Anwesenheit<br />

der Herausgeber der deutschen Ausgabe.<br />

Veranstaltung<br />

18.00 Uhr<br />

Hörsaal 2097<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

116<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Wilfried Stroh,<br />

München<br />

Vom Aesopus zum Asterix Latinus:<br />

lateinische Kinderbücher in 2000 Jahren<br />

Prof. Dr. Peter von Möllendorff,<br />

Gießen<br />

Wal-Lügen. Der Riesenfisch als Randfigur<br />

(nicht nur) antiker Literatur<br />

V<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Audimax<br />

Der erste Kinderbuchautor soll angeblich Homer mit seiner Batrachomyomachia gewesen<br />

sein. Aber als Schulbuch haben dieses Werk erst im 9. Jh. die Byzantiner entdeckt; im<br />

15. Jh. erobert es dann in lateinischer Fassung den Westen – ein Favorit bis weit ins 17. Jh.<br />

Wie bei den Griechen so dominieren aber auch in der lateinischen Schule die Fabeln des<br />

Aesopus, lange Zeit in einer spätantiken Prosabearbeitung des Phaedrus, die wiederum<br />

Versfassungen nach sich zieht. Etwas Neues kommt mit Fénélons Aventures de Télémaque<br />

(1699), dem ersten für die Jugend geschriebenen Roman, der gleich viermal ins Lateinische<br />

übersetzt wird – um der Großartigkeit des Werks international gerecht zu werden.<br />

Dagegen überträgt Philipp J. Lieberkühn den Robinson (1789) von Defoe und Campe,<br />

um eine attraktive Anfängerlektüre zu gewinnen. Trotz seines Erfolgs wird diese Linie<br />

erst später wieder durch die Bewegung des sog. Latin vivant aufgenommen. Ein Meister<br />

ist hier Ugo Enrico Paoli. Sensationelles Aufsehen erregt aber erst Alexander Lenard mit<br />

Winnie ille Pu (1960), der bald eine Flut ähnlicher Übersetzungen nach sich zieht. Einen<br />

vergleichbaren Erfolg im Bereich der Comics hatte der witzige Schulmeister Rubricastellanus<br />

mit dem lateinischen Asterix (1973). Aus vielem einschlägigen Schund heben sich<br />

hervor die erst neuerdings unternommenen Versuche, originale lateinische Werke für die<br />

Jugend zu verfassen, so etwa Michael von Albrecht mit seinem Simius liberator (1991).<br />

1959–1964 Studium Klass. Philologie<br />

1972 Promotion, 1972 Habilitation in Heidelberg<br />

1976–2005 ord. Prof. für Klass. Philologie in München<br />

1983–1993 LVDI LATINI (1983 mit Jan Novák)<br />

1993 Lateinische Aufführung von Seneca, Troas<br />

seit 2005 Lehrtätigkeit als Emeritus<br />

seit 2008 Lateinsprachige Vorlesungen im Internet (Tonaufnahmen)<br />

2012 Ausoniuspreis der Universität Trier<br />

Publikationen: Ovid im Urteil der Nachwelt, 1969. Die römische Liebeselegie als werbende Dichtung,<br />

1971; Taxis und Taktik: Ciceros Gerichtsreden, 1975; Erotomachia: carmen epicum,1985;<br />

Amor in Monte Docto: fabella scaenica, 1987; Apocrypha: entlegene Schriften, 2000; Jan Novák:<br />

Musica poetica Latina, ed. comm., 2001; Baldeana, 2004; Latein ist tot, es lebe Latein!, 2007;<br />

Proben lateinischer Verskunst (2 CD und Textheft), ²2007. Cicero, 2008; Die Macht der Rede,<br />

2009; Scripta Treverorum, 2014<br />

Forschungsschwerpunkte: Cicero, Ovid, Seneca; Rhetorik, Erotik, Drama, Metrik, Musik,<br />

Neulatein (bes. Balde), gesprochenes Latein, Didaktik<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

Der gewaltige Fisch (griech. κῆτος) ist schon in der antiken Literatur, aber auch in der<br />

Folklore anderer Kulturen eine bedeutende Figur der Peripherie. Er kommt aus dem<br />

ungeordneten, unbekannten und unüberschaubaren Außenraum und bewegt sich in<br />

Richtung des Zentrums, dessen Kategorien er sprengt und dessen Ordnung er infragestellt.<br />

Er verweist, da keineswegs immer göttlich gesandt, auch nicht a priori auf eine<br />

höhere göttliche Ordnung, sondern ist ein Prinzip der Störung. Entsprechend wird er<br />

seitens zentraler Ordnungsdiskurse gern in den Bereich des Seemannsgarns verwiesen<br />

und damit in den Raum, der als kulturelle Peripherie der freien und potentiell subversiven<br />

Gestaltung durch Phantasie und literarische Erfindung unterliegt. Der Vortrag stellt<br />

diese Verschiebungsverfahren mit Bezug auf theoretische Konzeptionen des Verhältnisses<br />

von Zentrum und Peripherie dar und analysiert besonders aufwendige literarische<br />

Gestaltungen.<br />

1983–1990 Studium der Klassischen Philologie und Romanistik an den<br />

Universitäten Köln, Freiburg und München. Erstes Staatsexamen.<br />

1994 Promotion in Klassischer Philologie<br />

1999 Habilitation in Klassischer Philologie<br />

seit März 2003 Prof. für Klassische Philologie / Gräzistik<br />

an der Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

Mitherausgeber der Zeitschriften Antike&Abendland, Millennium. Yearbook of Cultural Studies in<br />

the first millennium A.D. sowie der Reihen Millennium Studies, Griechische Dramen<br />

Jüngste Publikationen:<br />

(1) Übersetzung von Buch VII der Anthologia Palatina (Grabepigramme), in: Dirk Uwe Hansen<br />

(Hg.), Anthologia Graeca, Bd. 2, Stuttgart 2014, 122–355<br />

(2) „Nimm und verschling es!“ Elemente einer Poetik der Johannes-Apokalypse, in: S. Alkier,<br />

Th. Hieke, T. Nicklas (Hgg.), Poetik und Intertextualität der Johannesapokalypse, Tübingen 2015,<br />

155–176<br />

(3) Tragende Rollen. Das Ekkyklema auf der tragischen Bühne, in: C. Kugelmeier,<br />

Translatio humanitatis. Festschrift zum 60. Geburtstag von Peter Riemer, St. Ingbert 2015, 31–55<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

118<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Martin Korenjak,<br />

Innsbruck, Österreich<br />

Neue Welten –<br />

Latein und die wissenschaftliche Revolution<br />

Prof. Dr. Christiane Reitz,<br />

Rostock<br />

Sind Kataloge langweilig?<br />

Überlegungen zu einer epischen Bauform<br />

V<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

Die naturwissenschaftliche Revolution, die sich im Europa der frühen Neuzeit etwa<br />

zwischen 1500 und 1800 ereignete, war ein Prozess von epochaler Bedeutung.<br />

Das wissenschaftlich geprägte Weltbild der Moderne zählt ebenso zu ihren Folgen<br />

wie die Technologisierung des Lebens und die Europäisierung der Welt. Entsprechend<br />

intensiv wird das Gebiet seit langer Zeit erforscht. Ein Mauerblümchendasein führen<br />

dabei allerdings die großteils lateinischen Texte, auf deren Basis sich die betreffenden<br />

Umwälzungen vollzogen: In der Wissenschaftsgeschichte wie in der Neulateinforschung<br />

kommen sie nur am Rande zur Sprache. Der Vortrag wird zunächst einen gerafften<br />

Überblick über das naturwissenschaftliche Schrifttum der frühen Neuzeit in lateinischer<br />

Sprache geben. Im Anschluss soll anhand ausgewählter Beispiele gezeigt werden,<br />

dass und inwiefern diese Texte entscheidend zum Durchbruch der neuen Wissenschaft<br />

beigetragen haben.<br />

Martin Korenjak (*1971, Wels) studierte Klassische Philologie und Sprachwissenschaft in<br />

Innsbruck und Heidelberg. In der Folge arbeitete er als Assistent an der Universität Innsbruck und<br />

als Professor an der Universität Bern, bevor er 2009 nach Innsbruck zurückkehrte. Gegenwärtig<br />

ist er dort teilweise am Fachbereich Klassische Philologie und teilweise am Ludwig Boltzmann<br />

Institut für Neulateinische Studien beschäftigt. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen<br />

griechische und lateinische Dichtung, Rhetorik, die Rezeption der Antike und die lateinische<br />

Literatur der Neuzeit.<br />

Im antiken Epos sind Kataloge und Listen ein unverzichtbarer Bestandteil. Vor allem<br />

Auflistungen von Kriegern nehmen breiten Raum ein. Der Schiffskatalog der Ilias ist<br />

dafür unser frühestes Beispiel. Aber werden diese ‚Textbausteine‘ nicht bei der Lektüre<br />

gerne überschlagen? Im Vortrag werden die verschiedenen Funktionen und der<br />

Funktionswandel von Katalogen in epischer Dichtung vorgestellt: Das scheinbar so<br />

traditionelle Erzählelement erweist sich bei genauerem Hinsehen als Träger poetischer<br />

Innovation und Reflexion.<br />

Christiane Reitz ist seit 2000 Professorin für Klassische Philologie (mit dem Schwerpunkt<br />

Latinistik) am Heinrich-Schliemann-Institut für Altertumswissenschaften der Universität Rostock.<br />

Sie studierte in Bonn und Heidelberg. Ihre Hauptarbeitsgebiete sind die antike Epik und die<br />

Wirkungsgeschichte der antiken Literatur, auch und gerade in der bildenden Kunst. Zu den<br />

Bauformen epischen Erzählens wird im Moment unter ihrer Leitung in Rostock und mit<br />

internationaler Beteiligung ein Kompendium erarbeitet.<br />

V<br />

09.00–10.00 Uhr<br />

Hörsaal 2002<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

120<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

121


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Markus Janka, München<br />

Michael Stierstorfer, M.A., Regensburg<br />

Metamorphosen antiker Mythen im globalisierten<br />

Medienverbund der Gegenwartskultur: Das Beispiel Hercules<br />

V<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Audimax<br />

Die Figur des Herakles/Hercules hat sich schon in der Antike zum Symbol für übermenschliche<br />

Kraft, übermäßige Sinnlichkeit und unerträgliches Leiden verdichtet.<br />

Von der Zeugungslegende bis zur Vergöttlichung greift der diesen „Superhelden“<br />

behandelnde Sagenkreis bereits in den Zeugnissen aus der altgriechischen Kultur<br />

aus. Die überreiche Wirkungsmacht des Mythos schreibt diese Geschichte bis in die<br />

Populärkultur unserer Zeit fort, die in einem weit verzweigten Medienverbund unterschiedlichste<br />

Herculesfiguren produziert. Diese Vergegenwärtigungen treten bewusst<br />

oder unbewusst in einen vielschichtigen Dialog mit den früheren Sagenversionen und<br />

belegen exemplarisch die Aktualität der antiken Mythologie.<br />

Ausgehend von den für die Alltagskultur der Gegenwart besonders prägenden<br />

Referenztexten aus der griechischen und lateinischen Poesie werden wir die Transformationen<br />

bei der über moderne Massenmedien (wie Film/Fernsehen, Internet,<br />

Computerspiele, Comics) erfolgenden Vermittlung der mythischen Geschichten um<br />

Herakles/Hercules als Kulturheros und Familienmensch analysieren. Ein besonderes<br />

Augenmerk gilt der didaktischen Relevanz dieser Metamorphosen des multifunktionalen<br />

Helden, die wir im Wechselspiel des globalisierten Medienverbundes mit Blick auf<br />

fächerverbindenden und motivierenden AU untersuchen.<br />

Markus Janka, geboren 1969, Studium der Klassischen Philologie, Geschichte, Germanistik und<br />

Rechtswissenschaften ab 1988 an der Universität Regensburg. 1997 Promotion (Regensburg),<br />

2003 Habilitation (Regensburg). 2003–2006 Lehrstuhlvertretungen in Konstanz, Heidelberg,<br />

Frankfurt a. M. und Salzburg. Seit 2007 Mitherausgeber der Zeitschrift „Gymnasium“ sowie seit<br />

01.04.2007 Universitätsprofessor für Klassische Philologie / Fachdidaktik der Alten Sprachen an<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität München.<br />

Forschungsschwerpunkte: Antikes Drama; Ovid; Mythologie; Rhetorik und Erotik der Antike;<br />

Wirkungsgeschichte der antiken Literaturen; Didaktik der Klassischen Sprachen und Literaturen.<br />

Buchveröffentlichungen (Auswahl): Ovid, Ars Amatoria. Buch 2. Kommentar, Heidelberg 1997. –<br />

Dialog der Tragiker. Liebe, Wahn und Erkenntnis in Sophokles’ Trachiniai und Euripides’<br />

Hippolytos, München/Leipzig 2004. – mit A. Luther und U. Schmitzer (Hg.): Martial. Tradition –<br />

Rezeption – Didaktik, Heidelberg 2014. – mit C. Schäfer (Hg.): Platon als Mythologe.<br />

Interpretationen zu den Mythen in Platons Dialogen, Darmstadt 2 2014 – Schulbücher:<br />

Ovid. Doctor Amoris, Bamberg 2003. – Ovid. Mutatae formae, Bamberg 2004.<br />

Michael Stierstorfer, geboren 1985, Studium der Klassischen Philologie, Germanistik und Erziehungswissenschaften<br />

(Regensburg) ab 2006. Seit 2012 Doktorand am Lehrstuhl für Didaktik der<br />

Deutschen Sprache und Literatur der Universität Regensburg in Kooperation mit dem<br />

Lehrstuhl für Fachdidaktik der Alten Sprachen der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

sowie seit 2014 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Didaktik der Deutschen Sprache<br />

und Literatur der Universität Regensburg.<br />

Veröffentlichungen (Auswahl): mit C. M. Pecher: „Wie war denn das mit den Raben?“ In:<br />

Märchenspiegel (2008). Zeitschrift für internationale Märchenforschung und Märchenpflege, Heft<br />

4, S. 53–55. – Antike Mythologie in der gegenwärtigen Alltagskultur (Kinder- und Jugendliteratur,<br />

Belletristik und Film). Das griechisch-römische Sagengut als Fundus von prototypischen Einzelelementen<br />

und Motiven für die aktuelle Fantasy und Phantastik. In: Pegasus-Onlinezeitschrift (2014),<br />

Heft 1, 167–196 – (mit Markus Janka): Von Arkadien über New York ins Labyrinth des Minotaurus:<br />

Mythologische Orte in Ovids Metamorphosen und aktueller Kinder- und Jugendliteratur. In:<br />

Gymnasium 122 (2015), 1–45.<br />

V<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Audimax<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

122<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

123


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Dennis Pausch,<br />

Dresden<br />

Prof. Dr. Gerrit Kloss,<br />

Heidelberg<br />

Der Blick von oben auf den orbis terrarum.<br />

Flugreisen als literarische Technik in Ovids Metamorphosen<br />

Was ist poetisches Sprechen? –<br />

Kommunikation und Weltbezug in der<br />

griechischen und römischen Dichtung<br />

V<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 3038<br />

Trotz des fehlenden Erfahrungshorizontes für diese Art der Fortbewegung in der Antike<br />

wird in den Metamorphosen häufig eine Imagination des Raums aus der Vogelperspektive<br />

erzeugt. Virtuelle Flugreisen finden sich in diesem Werk nicht nur an<br />

Stellen, an denen der Mythos es nahelegt wie bei Phaeton, Ikarus oder Perseus,<br />

sondern auch in Zusammenhängen, in denen es weniger zu erwarten ist. So begibt sich<br />

Jupiter nach dem Ende der Sintflut ebenso auf einen Inspektionsflug wie später Pluto,<br />

der Sizilien auf der Suche nach Erdbebenschäden abfliegt und dabei auf Proserpina<br />

aufmerksam wird.<br />

Besonders interessant sind diejenigen Stellen, an denen zum Nachvollzug der Flugroute<br />

und der mit ihr verbundenen narrativen Pointen offenbar weitreichende geographische<br />

Kenntnisse des Lesers vorausgesetzt werden, wie es sich etwa im siebten Buch bei<br />

Medeas Rundflug über die Ägäis zeigt. Verbindet man bei der Interpretation dieser<br />

Passagen ihre Funktion innerhalb des literarischen Werkes mit unseren Wissen über den<br />

historischen und kulturellen Kontext, ergeben sich neue Perspektiven für ein besseres<br />

Verständnis sowohl beider Ebenen wie ihres vielschichtigen Zusammenspiels in der<br />

augusteischen Dichtung.<br />

Dennis Pausch studierte Lateinische und Griechische Philologie sowie Geschichte und war nach<br />

der Promotion im DFG-Sonderforschungsbereich „Erinnerungskulturen“ (Biographie und Bildungskultur.<br />

Personendarstellungen bei Plinius dem Jüngeren, Gellius und Sueton, Millennium-Studien<br />

4, Berlin 2004) Akademischer Rat am Institut für Altertumswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität<br />

Gießen. Nach einem Forschungsaufenthalt als Feodor Lynen-Stipendiat der<br />

Alexander von Humboldt-Stiftung in Edinburgh erfolgte die Habilitation in Klassischer Philologie<br />

(Livius und der Leser. Narrative Strukturen in ab urbe condita, Zetemata 140, München 2011),<br />

die mit dem Bruno Snell-Preis der Mommsengesellschaft ausgezeichnet wurde. Ab 2012 hatte er<br />

eine Lehrprofessur für Lateinische Philologie an der Universität Regensburg inne und wechselte<br />

von dort im Oktober 2014 auf den Lehrstuhl für Klassische Philologie (Latein) an der Technischen<br />

Universität Dresden.<br />

Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die antike Biographie und Geschichtsschreibung<br />

sowie allgemein die Literatur der augusteischen Zeit und der Bildungskultur des 2. Jh. n. Chr.<br />

Wenn antike poetische Texte auf ihre besondere sprachliche Verfasstheit hin betrachtet<br />

werden, dann geschieht das meist unter äußerlich-formalen Gesichtspunkten.<br />

Welchen höheren kommunikativen Zwecken aber das Metrum, die rhetorischen Mittel,<br />

das dichterische Vokabular, die dialektale Einkleidung, die eigentümliche Syntax und<br />

Wortstellung oder charakteristische Formelemente wie Gleichnisse dienen, wird kaum<br />

gefragt. Es kann nun gezeigt werden, dass der Modus, in dem poetische Texte auf die<br />

Welt Bezug nehmen und mit ihren Rezipienten kommunizieren, ein grundsätzlich<br />

anderer ist als der informierender oder appellierender Texte und dass die genannten<br />

sprachlichen Eigentümlichkeiten Funktionen dieses besonderen Weltbezugs sind. In<br />

einem Sachtext würde der Leser dagegen das typische Zuviel oder Zuwenig an<br />

Information, das er in poetischen Texten erhält, den auf die Eigenbewegung von<br />

Sprache vertrauenden Stil und die dem Üblichen regelmäßig ausweichende Lexik und<br />

Syntax als verständnisbehindernd empfinden. Wäre damit nicht auch die Art und<br />

Weise zu überdenken, wie poetische Texte im universitären und schulischen Unterricht<br />

vermittelt werden sollten: indem dem Erkennen und Bewusstmachen des Rätselhaften<br />

mehr, der allzu eiligen Rätselauflösung durch vorentlastende Information weniger Raum<br />

gegeben wird?<br />

Geboren 1961 in Braunschweig; Studium der Klassischen Philologie und der Allgemeinen und<br />

Indogermanischen Sprachwissenschaft in Göttingen, Tübingen und Florenz; Promotion 1992 in<br />

Göttingen, Habilitation 1999 ebd.; 1990–2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent am<br />

Seminar für Klassische Philologie in Göttingen; 2000–2002 Assistenturvertreter in Köln;<br />

2002–2003 zunächst Lehrstuhlvertreter, ab 2003 Inhaber des Lehrstuhls für Klassische<br />

Philologie mit dem Schwerpunkt Griechische und Lateinische Sprachwissenschaft an der<br />

Universität Heidelberg. Publikationen zur griechischen und lateinischen Sprache und Literatur, u.a.<br />

zum frühgriechischen Epos (u.a. Diss.: Untersuchungen zum Wortfeld „Verlangen/Begehren“<br />

im frühgriechischen Epos, 1994), Aristophanes (u.a. Habil.: Erscheinungsformen komischen<br />

Sprechens bei Aristophanes, 2001), Platon, Aristoteles, Catull, den Carmina Priapea, Curtius<br />

Rufus, Tacitus, zu Papyrustexten und zur römischen Metrik.<br />

V<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

124<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Gregor Weber,<br />

Augsburg<br />

Prof. Dr. Wolfgang Kofler,<br />

Innsbruck, Österreich<br />

Neue Forschungen zu Traum und Traumdeutung<br />

in der Antike<br />

Ptolemaios in Basel: Selbstinszenierung durch Bild und Text<br />

in Sebastian Münsters Cosmographia<br />

V<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

Die Forschungen zu Traum und Traumdeutung in der griechisch-römischen Antike,<br />

aber auch im Alten Orient sind in den letzten Jahren – zumal auf internationaler Ebene –<br />

stark intensiviert worden. Dies betrifft zum einen den Umgang mit Traumberichten als<br />

historischen Quellen, nicht nur aus dem Bereich der literarischen Texte, sondern auch<br />

aus Epigraphik und Papyrologie. Zum anderen enthalten die Traumdeutungstexte,<br />

insbesondere die Oneirokritika des Artemidor von Daldis (Ende 2. Jh. n.Chr.),<br />

umfangreiches Material für eine kultur- und sozialhistorische Auswertung. Auf diese<br />

Weise lassen sich antike Mentalitäten einfangen und zugleich zentrale Bereiche des<br />

Alltagslebens, zumindest für das kaiserzeitliche Kleinasien, in großem Detailreichtum<br />

neu erschließen. Immer mehr kontextualisiert wird auch das für Vergleich geeignete,<br />

aber sprachlich schwierige Material aus dem ägyptisch-demotischen Milieu und aus<br />

byzantinischer Zeit. Der Vortrag stellt die neuen Ansätze vor und zeigt weitere<br />

Forschungsperspektiven auf.<br />

Studium der Fächer Geschichte, Griechisch und Kath. Theologie in Freiburg und Wien; Promotion<br />

in Alter Geschichte in Freiburg (1991); wiss. Assistent und Habilitation (1998) in Eichstätt;<br />

Professor für Alte Geschichte in Erfurt (2001–2003) und Augsburg (seit 2003), dort auch Direktor<br />

des Instituts für Europäische Kulturgeschichte; Mitherausgeber der „Gnomon Bibliographische<br />

Datenbank“ (GBD) und Mitglied der „Groupe Artémidore“<br />

Forschungsschwerpunkte: Geschichte des Hellenismus, bes. Kulturgeschichte und Kulturtransfer;<br />

antike Monarchien und Höfe; Träume und Visionen in Antike und Moderne; Computertechnologie<br />

in den Altertumswissenschaften<br />

Vortragsrelevante Monographien: Kaiser, Träume und Visionen in Prinzipat und Spätantike<br />

(2000); Traum und res publica. Traumkulturen und Deutungen sozialer Wirklichkeiten im Europa<br />

von Renaissance und Barock (2008, Mithrsg.); Artemidor von Daldis und die antike Traumdeutung.<br />

Texte – Kontexte – Rezeptionen (2015, Hrsg.)<br />

Ab dem im Jahr 1545 in Basel erschienenen Zweitdruck findet sich in Sebastian<br />

Münsters Kosmographie an gleich zwei verschiedenen Stellen eine Abbildung, die den<br />

griechischen Astronomen und Geographen Ptolemäus zeigt. In der sechsten Auflage,<br />

welche die letzte zu Lebzeiten des Autors ist und zum ersten Mal keinen deutschen,<br />

sondern einen lateinischen Text bietet, wird die Darstellung durch eine neue Version<br />

ersetzt. Nach einem Überblick über die ikonographiegeschichtlichen Besonderheiten<br />

der beiden Holzschnitte fragt der Vortrag nach den Gründen für den Wechsel und nach<br />

der Funktion, welche die neue Version in dem nun lateinischsprachigen Band erfüllt.<br />

Ausgehend von einem Vergleich mit den bisher bekannten Porträts des Basler Humanisten<br />

kommt er zum Ergebnis, dass die Darstellung Teil des in dem Werk auch sonst<br />

betriebenen Self-fashioning ist, in dessen Rahmen sich Münster zum neuzeitlichen<br />

Nachfolger des Ptolemäus stilisiert. Die Ausführungen schließen mit einem Ausblick<br />

auf das Schicksal der Abbildung in den nach dem Tod des Verfassers veröffentlichten<br />

Auflagen der Kosmographie.<br />

Geb. 1970 in Bozen, Südtirol; Studium in Innsbruck und Tübingen, dann Lehrer für Latein,<br />

Griechisch und Deutsch in Bozen; 2001 Promotion; ab 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der<br />

Universität Innsbruck, 2007 Habilitation; 2009 Professor für Klassische Philologie (Latein) an der<br />

Universität Freiburg; 2012 Professor für Klassische Philologie mit dem Schwerpunkt Neulatein an<br />

der Universität Innsbruck; seit 2013 Mitglied des von den österreichischen Bundesministerien für<br />

Bildung und Wissenschaft eingesetzten Qualitätssicherungsrates für Pädagoginnen- und<br />

Pädagogenbildung. Forschungsschwerpunkte: hellenistische, augusteische und spätantike<br />

Dichtung, Epos, Epigramm, Neulatein, Rezeptionsgeschichte, Fachdidaktik. Autor zahlreicher<br />

Publikationen, umfassendes Engagement in der LehrerInnenfortbildung.<br />

AWA<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 2097<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

126<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

127


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Kopiervorlagen für eine<br />

binnendifferenzierte Lektüre<br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

Dr. Serena Pirrotta,<br />

Berlin<br />

Editionen antiker Texte: Zukunftsperspektiven zwischen<br />

Tradition und Innovation am Beispiel der Teubneriana<br />

und der Sammlung Tusculum<br />

AWA<br />

10.15–11.15 Uhr<br />

Hörsaal 2002<br />

Nach einem kurzen Abriss der Geschichte der Bibliotheca Teubneriana und der<br />

Sammlung Tusculum wird ein Blick hinter die Kulissen des Verlages von der<br />

Programmplanung über die Akquise neuer Projekte bis hin zu technischen Fragen wie<br />

z.B. Umsetzung des Layouts gewährt. Insbesondere werden aktuelle Trends analysiert,<br />

sowohl im Hinblick auf gefragte Autoren und Gattungen als auch auf digitale<br />

Publikationsformen (eBooks, Datenbanken, digitale Editionen). Dabei werden die<br />

Entwicklungen des deutschen und internationalen Buchmarktes sowie die Veränderungen<br />

im (Hoch-)schulsystem und in den Bedürfnissen der Forschung einbezogen: Für<br />

welche Zielgruppe sind unsere Ausgaben gedacht? Wie wollen wir die „digital natives“<br />

erreichen? Welche Herausforderungen werden die Open Access- und die „Digital<br />

Humanities“-Bewegungen in Zukunft darstellen? Sind die traditionellen kritischen<br />

Editionen wirklich ein Auslaufmodell?<br />

Serena Pirrotta studierte Altertumswissenschaften mit Schwerpunkt Klassische Philologie an<br />

der Università La Sapienza in Rom und promovierte 2008 in Griechischer Philologie an der<br />

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einem Kommentar zu den Fragmenten des<br />

Komödiendichters Plato comicus (Berlin 2012). Als Redakteurin von Schulbüchern für die<br />

gymnasiale Oberstufe bei der italienischen Bildungsmediengruppe Mondadori Education<br />

sammelte sie erste Erfahrungen im Verlagswesen. 2009–2012 arbeitete sie für das Göttinger<br />

Akademieprojekt SAPERE, wo sie für das Lektorat zuständig war und das Redaktionsteam leitete.<br />

Seit Oktober 2012 ist sie Leiterin des Berliner Altertumslektorats beim De Gruyter Verlag.<br />

Beate Bossmanns<br />

Von Hochmut, Zorn<br />

und Leidenschaft<br />

Ovids Metamorphosen als binnendifferenziertes<br />

Lektüreprojekt<br />

1. Aufl age 2015, 96 Seiten kartoniert<br />

ISBN 978-3-525-71103-3 € 18,00<br />

Andreas Sirchich von Kis-Sira<br />

Vive hodie!<br />

Martials Epigramme. Kopiervorlagen<br />

für die binnendifferenzierte Lektüre<br />

1. Aufl age 2015, 77 Seiten kartoniert<br />

ISBN 978-3-525-71108-8 € 20,00<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

Verlagsgruppe Vandenhoeck & Ruprecht<br />

www.v-r.de<br />

128<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Claudia Klodt,<br />

Bochum<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Werner Eck,<br />

Köln<br />

Die Welt im Garten.<br />

Grünzier als Zeichen von Status und Macht<br />

Die Entstehung und Entwicklung des<br />

augusteischen Prinzipats als Rechtsordnung<br />

V<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 2091<br />

Dem Erobererstolz der Römer und dem Repräsentationsbedürfnis der Oberschicht<br />

bieten Gartenparks eine Bühne. Dort lassen sich die Gewächse der eroberten Länder<br />

zur Schau stellen, die Unterwerfung der Welt anhand der bezwungenen, dienstbar<br />

gemachten Natur sichtbar machen, Reichtum und Lebensart demonstrieren und<br />

römische Bauerntugenden zugleich mit orientalischem Fürstenprunk zelebrieren.<br />

Die wichtigste Rolle in der Gartenvegetation hatte der Baum. Er steht auch im Zentrum<br />

der – meist hymnisch-panegyrischen – literarischen Gartenbeschreibungen z.B. bei<br />

Horaz, Plinius.d.J. oder Cicero. Dort verschlüsseln Baumsorten und Baumformen<br />

Aussagen über die Besitzer der Gärten und ihren Status. Die Sorge um das kostbare<br />

Grün kann lächerlich, aber auch bewundernwert sein. Wer Bäume zerstört, d.h. sich an<br />

der Natur vergeht, ist ungeeignet als Herrscher über die Welt; wer sie bewahrt,<br />

qualifiziert sich als solcher.<br />

Studium (M.A. 1986) in Freiburg und Oxford, Promotion in München (1991 Ciceros Rede Pro<br />

Rabirio Postumo. Einleitung und Kommentar), Habilitation in Hamburg (2001 Die Frauenfiguren<br />

in Statius‘ Thebais), Wiss. Assistenzen in Rostock (1991–1995) und Hamburg (1905–2000),<br />

Vertretungen, Professur in Bochum (seit 2002). Weitere Buchpublikation: Bescheidene Größe. Die<br />

Herrschergestalt, der Kaiserpalast und die Stadt Rom, Göttingen 2001. Herausgabe: Satura Lanx.<br />

Festschrift für Werner A. Krenkel zum 70. Geburtstag, Hildesheim 1996; Reihe Bochumer Altertumswissenschaftliches<br />

Colloquium. Aufsätze zu Ovid (Exil- und Heroidenbriefe), Cicero (Reden),<br />

Statius (Epen und Silven), Plinius d.J., Tacitus, Vergil, Orpheusgestalt, Topographie Roms, Garten.<br />

Der augusteische Prinzipat entstand aus dem Chaos der Bürgerkriege; dennoch<br />

wurde er sowohl zu Beginn als auch in den folgenden Jahrzehnten auf<br />

Legalitätsprinzipien aufgebaut. Das konnte so weit gehen, dass Augustus Gesetze<br />

zunächst nicht oder nur nach langwierigen Kontroversen durchsetzen konnte, was sich<br />

speziell bei der späten lex Papia Poppaea zeigt. Für ein Urteil über Augustus hat dieses<br />

durchgehende Charakteristikum des augusteischen Prinzipats entscheidende<br />

Bedeutung.<br />

Professor für Alte Geschichte an der Universität zu Köln, seit 2007 emeritiert.<br />

Forschungsschwerpunkte: Römische Kaiserzeit, Reichsadministration und Heer, Sozialgeschichte,<br />

Geschichte des frühen Christentums. Römische Epigraphik.<br />

Publikationen: http://alte-geschichte.phil-fak.uni-koeln.de/309.html?&L=0<br />

V<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 2094<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

130<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Robert Kirstein,<br />

Tübingen<br />

Prof. Dr. Susanne Muth,<br />

Berlin<br />

‚Possible Worlds.’<br />

Ovids Spiel mit der Fiktionalität<br />

Forum Romanum – Neue Forschungen zu Roms antikem Zentrum<br />

V<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 3038<br />

Die Ontologie fiktiver Objekte in fiktionalen Texten gehört zu den am meisten<br />

diskutierten Problemstellungen einer allgemeinen Fiktionalitätstheorie. Der Beitrag<br />

geht von Überlegungen Rudolf Hallers zum Realgehalt fiktiver Gegenstände aus und<br />

verbindet diese mit dem Modell der Possible Worlds Theorie (PWT). Eine besondere<br />

Stärke dieser Theorie liegt darin, dass sie nicht allein zur Analyse der borders of fiction,<br />

die zwischen Real- und Textwelt liegen, beiträgt, sondern insbesondere eine exaktere<br />

Differenzierung innerhalb der Textwelt selbst erlaubt, indem sie fragt, was auf Ebene<br />

einer Textual actual world (TAW) möglich, unmöglich und notwendig ist. Auf diese<br />

Weise lassen sich die Wunschwelten einzelner Figuren und ihre Konfrontation mit dem,<br />

was innerhalb einer Textwelt ‚tatsächlich’ aktualisiert wird, näher beschreiben und, wie<br />

im Fall von Ovids Exilgedichten Tristia, das literarische Spiel mit den unterschiedlichen<br />

Ebenen von Fiktivität analysieren.<br />

Studium der Klassischen Philologie in Bonn, Münster und Oxford; Promotion 1997 an der Universität<br />

Münster, Habilitation 2006; Feodor-Lynen-Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung<br />

1998–2000 (USA). Seit 2010 Vertreter am Lehrstuhl für Lateinische Philologie an der Universität<br />

Tübingen, seit 2015 Direktor des Philologischen Seminars. Zu den Forschungsinteressen gehören<br />

die griechische und lateinische Literatur des Hellenismus, Wissenschafts- und Rezeptionsgeschichte<br />

insbes. des 19. Jahrhunderts, die (lateinische) Spätantike und Erzähltheorie. Publikationen u.a.<br />

zu Paulinus von Nola, Theokrit, Ovid.<br />

Das Forum Romanum bildete das öffentlich-politische Zentrum im antiken Rom.<br />

Die heutige Ausgrabungsstätte macht es seinen Besuchern jedoch nicht leicht, sich ein<br />

historisches Bild von diesem wohl berühmtesten Platz der Antike zu erschließen.<br />

Ein Projekt am Winckelmann-Institut der HU Berlin, in Kooperation mit dem Exzellenzcluster<br />

TOPOI und dem Architekturreferat des DAI, nutzt die Chancen digitaler Rekonstruktion<br />

und legt ein neues 3D-Modell des antiken Forums vor. Mit diesem Modell des<br />

‚digitalen Forum Romanum‘ gelingt es, ein neues Verständnis von dem dynamischen<br />

Wandel dieses Platzes durch die Epochen zu gewinnen und sich aus neuen Perspektiven<br />

den Fragen nach der konkreten Benutzung des Forums zu nähern.<br />

Website des Projektes: http://www.digitales-forum-romanum.de<br />

Aktuelle Ausstellung an der HU Berlin: „Forum Romanum 3.0. Roms antikes Zentrum<br />

zwischen Realität und Virtualität“ (bis 22.7.<strong>2016</strong>); http://www.forumromanum30.<br />

hu-berlin.de/<br />

Werdegang: Studium Klass. Archäologie, Alte Geschichte & Latein in Mainz & Heidelberg<br />

1987–97, Promotion 1997, Reisestipendium DAI 1998–99, Bruno Snell Preis 1999,<br />

Assistenz München 2001–2008, Habilitation 2004, Fellow Wissenschaftskolleg 2007–08,<br />

Professur Humboldt-Universität Berlin seit 2008.<br />

Forschungsfelder: Griechische und römische Archäologie und Nachwirken der Antike; - Schwerpunkte:<br />

Bilderwelt als Spiegel antiker Lebenskultur; röm. Urbanistik; röm. Wohnkultur; antike<br />

Mythenbilder; Darstellung der Gewalt.<br />

Publikationen (Auswahl): Erleben von Raum – Leben im Raum. Zur Funktion mythologischer<br />

Mosaikbilder in der römisch-kaiserzeitlichen Wohnarchitektur (1998); Gewalt im Bild.<br />

Das Phänomen der medialen Gewalt im Athen des 6. und 5. Jh.v.Chr. (2008);<br />

Historische Dimensionen des gebauten Raumes: Das Forum Romanum als Fallbeispiel, in:<br />

O.Dally, T.Hölscher, S.Muth, R.Schneider (Hg.), Medien der Geschichte (2014) 285–329;<br />

mit E.Holter & N.Dietrich (Hg.), www.digitales-forum-romanum.de.<br />

AWA<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 2002<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

132<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

133


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERANSTALTUNGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Michael von Albrecht<br />

Heidelberg<br />

Prof. Dr. Michael Lipka,<br />

Patras / Griechenland<br />

Welten und Weltbilder in Ovids Metamorphosen<br />

Griechisch und Latein<br />

an griechischen Bildungsinstitutionen<br />

V<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Audimax<br />

In Ovids Metamorphosen koexistieren – bzw. kollidieren – unterschiedliche Weltbilder:<br />

Über weite Strecken herrscht das dreigeschossige Weltbild des Mythos vor (wie es<br />

weitgehend dem naiven Augenschein entspricht): oben der Himmel, in der Mitte die<br />

Erdscheibe und das Meer, darunter das Totenreich (der für Ovid wichtige Varro nennt<br />

dieses Weltbild theologia fabulosa und ordnet es dem Theater zu). Daneben verwendet<br />

Ovid aber auch das (geozentrische) Weltbild der damaligen Wissenschaft (die Erde als<br />

Kugel in der Mitte des Weltalls), so besonders in der kosmologischen Einleitung (Varro<br />

spricht von theologia naturalis oder physica). An dritter Stelle steht die – in den Randpartien<br />

der Metamorphosen wichtige – Staatsreligion (theologia civilis) mit Augustus<br />

als Weltherrscher. Varro übergeht eine vierte theologia: die der Mysterienreligionen,<br />

die aber in den Metamorphosen eine überraschend wichtige Rolle spielen.<br />

Wie unterschiedliche Weltbilder und entsprechend vorgestellte Welten in den Metamorphosen<br />

aufeinanderstoßen, soll vor allem anhand des Reisemotivs veranschaulicht<br />

werden. Ein Gegenkonzept zu Varro wird Augustinus entwickeln, der allein das damalige<br />

wissenschaftliche Weltbild (und den dort implizierten Monotheismus) gelten lässt.<br />

Geboren in Stuttgart, studierte Musik, Klassische Philologie und Indologie in Stuttgart, Tübingen<br />

und Paris. Promotion 1959, Habilitation 1963, Ordinarius für Klassische Philologie an der<br />

Universität Heidelberg 1964–1998. Ehrendoktor: Univ. Thessaloniki und Akademie der<br />

Wissenschaften Moskau. Ehrenmitglied <strong>DAV</strong>. Mitglied mehrerer Akademien. Gastprofessuren:<br />

Institute for Advanced Study (Princeton), Univ. Amsterdam, Univ. Texas (Austin), Univ. Florida.<br />

Publikationen: Geschichte der römischen Literatur; Meister römischer Prosa; Römische Poesie;<br />

Rom: Spiegel Europas; Literatur als Brücke; Vergil; Ovid; Cicero’s Style; Roman Epic; Senecas<br />

Lebenskunst; Große römische Autoren (3 Bände). Übersetzungen: Ovid; Catull; Vergil; Cicero;<br />

Iamblichos. Schulausgabe: Ovid, Metamorphosen (mit H.J. Glücklich). Scripta Latina (darin: der<br />

Heidelberger Affe). Herausgeber: Studien zur Klassischen Philologie; Quellen und Studien zur<br />

Musikgeschichte.<br />

Der Vortrag soll den gegenwärtigen Stand und die Zukunftsperspektiven von<br />

Forschung und Lehre des Griechischen und Lateinischen an griechischen<br />

Bildungsinstitutionen vorstellen.<br />

Geb. 1969. Studium der Klassischen Philologie, Klassischen Archäologie, Alten Geschichte und<br />

Islamwissenschaften an den Universitäten, Berlin, Thessaloniki, Leeds und Oxford, DPhil. Berlin<br />

1995, DPhil. Oxford 1999. Monographien: 1. Language in Vergil‘s Eclogues (Berlin/New York<br />

2001),<br />

2. Xenophon‘s Spartan Constitution (Berlin/New York 2002) 3. Roman Gods. A Conceptual<br />

Approach (Leiden/Boston 2009). Forschungsschwerpunkte: Gottesvorstellungen im östlichen<br />

Mittelmeerraum der Antike.<br />

Antike global<br />

11.30–12.30 Uhr<br />

Hörsaal 2097<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

V = Vortrag AWA = Altertumswissenschaften Aktuell AK = Arbeitskreis<br />

134<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

135


FESTVORTRAG<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

FREITAG, 1. APRIL <strong>2016</strong><br />

Susanne Leinemann<br />

Willkommen im Maschinenraum<br />

der europäischen Sprache!<br />

Ein Fach wie Latein hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt,<br />

neue Schülergruppen werden angesprochen – in Berlin-Neukölln zeigt<br />

sich beispielsweise, wie hilfreich Latein als zweite Fremdsprache für Kinder<br />

mit Migrationshintergrund ist. Hier wandelt sich auch die Art der Vermittlung.<br />

Latein wird nicht mehr stur gepaukt, es wird im besten Fall attraktiv und<br />

spielerisch beigebracht, neue Wege werden gesucht. Aber wie sieht es auf den<br />

bürgerlichen Gymnasien aus? Pauken und Frontalunterricht alten Stils. Im Bürgertum,<br />

einst Hort der Liebe zum Latein, schwindet die Neigung, diese Sprache zu lernen.<br />

Höchste Zeit, um die Kinder der Mittelschicht zu werben. Denn sie<br />

tragen die Sprache weiter. Neukölln allein wird es nicht schaffen.<br />

14.00 Uhr<br />

Audimax<br />

Susanne Leinemann ist Redakteurin der „Berliner Morgenpost“<br />

und hat in der Geschichte „Wir lernen Latein!“ über den Latein-<br />

Unterricht an einem Neuköllner Gymnasium geschrieben,<br />

auf dem fast 90% der Schüler Migrationshintergrund haben.<br />

Sie selbst hat noch das Große Latinum in der Schule gemacht –<br />

das stand nie in Frage, war doch der Großvater Latein- und<br />

Alt-Griechisch-Lehrer in Buxtehude gewesen.<br />

Und heute lernen auch ihre beiden Kinder Latein in der Schule.<br />

Denkmal Wilhelm von Humboldts vor dem Hauptgebäude | 1883, Marmor | Foto: Bernd Prusowski<br />

Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

137


BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

FÜHRUNGEN<br />

EXKURSIONEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

STADTFÜHRUNGEN, EXKURSIONEN<br />

STADTFÜHRUNGEN, EXKURSIONEN<br />

FÜHRUNGEN<br />

EXKURSIONEN<br />

ALTES UND NEUES MUSEUM<br />

Die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin gehört zu den bedeutendsten Sammlungen für<br />

antike griechische und römische Kunst in der Welt. Baukunst, Skulpturen und Vasen, Inschriften, Mosaiken,<br />

Bronzen und Schmuck präsentiert die Antikensammlung hauptsächlich im Alten Museum. Im Neuen Museum<br />

befinden sich vor allem Kunstobjekte aus den Provinzen des Römischen Reiches und Werke aus der umfangreichen<br />

Zypernsammlung. Vor Ort fallen noch zusätzlich Kosten für den Eintritt ins Museum an.<br />

LATEINISCHER STADTRUNDGANG<br />

Der Circulus Latinus Berolinensis lädt zu einer lateinischen Stadtführung ein (Schwerpunkt Humboldt-<br />

Universität, Bebelplatz und Gendarmenmarkt), ganz im Sinne von Comenius „ducemus vos per omnia,<br />

ostendemus vobis omnia, nominabimus vobis omnia“.<br />

BERLINER MAUER<br />

Startort ist der Checkpoint Charlie, das Symbol des Kalten Krieges. Von dort führt Sie der Rundgang entlang<br />

des ehemaligen Todesstreifens bis zum neuen Regierungsviertel. Es werden die noch vorhandenen Reste des<br />

Grenzstreifens zwischen Ost- und West-Berlin gezeigt und einen Einblick in den Kalten Krieg in Berlin, über<br />

erfolgreiche Fluchten und Fluchtversuche sowie über das Leben in der geteilten Stadt gegeben.<br />

LATEINUNTERRICHT AUF DEN SPUREN ANTIKER MYTHEN.<br />

EINE EINLADUNG IN DEN PARK SANSSOUCI<br />

Teil I (ca. 90 min): Mit Ovid bei Friedrich dem Großen<br />

Teil II<br />

(im Anschluss, optional und wetterabhängig, 90 min):<br />

Bacchus auf den Fersen – eine mythologische Parkrallye<br />

Diese Veranstaltung ist von Studierenden für Studierende gemacht, richtet sich aber offen an alle interessierten<br />

(und laufstarken) Lateinlehrkräfte. Es werden Vorschläge zur Ein- und Anbindung spannender Kulturorte in den<br />

Lateinunterricht demonstriert und mit den Teilnehmern ausprobiert.<br />

Die Studierenden stellen dabei selbst entworfene Arbeitsmaterialien zur Kulturgeschichte vor, die auch an viele<br />

andere Orte mit antiken Bezügen mitgenommen und auf diese leicht angepasst werden können. Die An- und Abreise<br />

erfolgt in Eigenregie. Vor Ort fallen Kosten für den Eintritt in die Bildergalerie oder die Neuen Kammern an.<br />

PREUSSISCHES ARKADIEN<br />

Nach den Entwürfen des Architekten Karl Friedrich Schinkel wurde in Glienicke ‚antik gebaut‘. Schloss,<br />

Casino, Großer und Kleiner Neugierde verlieh er klassizistische Gestalt. Nach einer zweistündigen Führung<br />

durch Schloss und Park kann in der Remise gespeist werden. Ein Spaziergang über die Glienicker Brücke<br />

führt zum Schloss Cecilienhof. Die An- und Abreise erfolgt in Eigenregie. Vor Ort fallen zusätzlich noch Kosten<br />

für den Eintritt in das Schloss Cecilienhof an.<br />

AJE / Shutterstock.com<br />

Foto © Kiev.Victor / Shutterstock.com<br />

BERLIN UND POLITIK<br />

Bei dieser Tour wird das Hauptaugenmerk<br />

auf die politische<br />

Bedeutung der Stadt in<br />

Geschichte, Gegenwart und<br />

Zukunft gelegt. Besucht wird<br />

u.a. das ehemalige Regierungsviertel<br />

an der Wilhelmstraße.<br />

Das neue Regierungsviertel<br />

mit Kanzleramt und Reichstag<br />

(Bundestag) sowie Brandenburger<br />

Tor und Pariser Platz<br />

sind ebenso Teil der Tour und<br />

werden ausführlich erklärt.<br />

KLOSTER CHORIN<br />

Unweit von Berlin befindet sich in Chorin eines der schönsten Zisterzienser-Klöster Deutschlands. Erbaut ca.<br />

1273, ist es ein Vorbild norddeutscher Backsteingotik. Eine einstündige Führung durch die Klosteranlage soll<br />

einen Überblick über die Architektur und die Geschichte des Klosters sowie über das Leben und Arbeiten der<br />

Mönche im frühen Mittelalter bieten. Anschließend kann man einen schönen Spaziergang über das Gelände<br />

machen und sich im Klostercafé erholen. Die An- und Abreise erfolgt mit Bussen. (Im Preis sind Busreise und<br />

Eintritt inbegriffen.)<br />

AUF DEN SPUREN FRIEDRICHS DES GROSSEN<br />

Im Norden Berlins befinden sich zwei Städte, die mit der Jugend Friedrichs des Großen eng verbunden sind.<br />

In Rheinsberg verbrachte Friedrich II. seine Zeit als Kronprinz. Eine einstündige Führung durch das Schloss<br />

zeigt die Gestaltungsideen Friedrichs des Großen, die in Sanssouci ihre Vollendung fanden. Nach einer<br />

Mittagspause soll es weiter nach Neuruppin gehen, wo in einem Stadtrundgang die Highlights der Geburtsstadt<br />

Theodor Fontanes und Friedrich Schinkels vorgeführt werden. Die An- und Abreise erfolgt mit Bussen.<br />

(Im Preis sind Busreise und Eintritt inbegriffen.)<br />

138<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

139


Inhaltsverzeichnis<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

FÜHRUNGEN<br />

FÜHRUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

F01 ALTES MUSEUM<br />

Uhrzeit: 11.30 Uhr<br />

Dauer: 60 Min.<br />

Treffpunkt: Im Kassenbereich<br />

Teilnehmer/innen: max. 25 Personen<br />

Kosten: 5,– € (zzgl. Eintrittkosten vor Ort<br />

von ca. 10,– €)<br />

Foto © photo.ua / Shutterstock.com<br />

F02 NEUES MUSEUM:<br />

ARCHITEKTUR UND GESCHICHTE<br />

Uhrzeit: 11.30 Uhr<br />

Dauer: 60 Min.<br />

Treffpunkt: Im Kassenbereich<br />

Teilnehmer/innen: max. 25 Personen<br />

Kosten: 5,– € (zzgl. Eintrittkosten vor Ort<br />

von ca. 10,– €)<br />

Anton_Ivanov / Shutterstock.com<br />

DIENSTAG, 29.03.<strong>2016</strong><br />

F03 STADTRUNDGANG<br />

BERLIN UND POLITIK<br />

Uhrzeit: 15.00 Uhr<br />

Dauer: 2 Stunden<br />

Treffpunkt: Reichstag (Haupteingang)<br />

Teilnehmer/innen: max. 25 Personen<br />

Kosten: 8,– €<br />

F04 STADTRUNDGANG<br />

BERLINER MAUER<br />

Uhrzeit: 15:00 Uhr<br />

Dauer: 2 Stunden<br />

Treffpunkt: Checkpoint Charlie<br />

Teilnehmer/innen: max. 25 Personen<br />

Kosten: 8,– €<br />

Foto © Tobias Arhelger / Shutterstock.com<br />

Foto © Jana Schoenknecht / Shutterstock.com<br />

Anibal Trejo / Shutterstock.com<br />

Foto © privat<br />

F05 LATEINISCHER<br />

STADTRUNDGANG<br />

Leitung: Maximilian Wallstein,<br />

Luca Quaglierini, Nina Mindt<br />

Uhrzeit: 16.00 Uhr<br />

Treffpunkt: Foyer des Hauptgebäudes<br />

Unter den Linden 6 (vor der Haupttreppe)<br />

Teilnehmer/innen: max. 25 Personen<br />

Kosten: keine<br />

DONNERSTAG, 31.03.<strong>2016</strong><br />

140<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

141


Inhaltsverzeichnis<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

FÜHRUNGEN<br />

FÜHRUNGEN<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

F06 ALTES MUSEUM<br />

Uhrzeit: 15.00 Uhr<br />

Dauer: 60 Minuten<br />

Treffpunkt: Im Kassenbereich<br />

Teilnehmer/innen: max. 25 Personen<br />

Kosten: 5,– € (zzgl. Eintrittskosten vor Ort<br />

von ca. 10,– €)<br />

F07 NEUES MUSEUM<br />

Museum für Vor- u. Frühzeitgeschichte:<br />

Zwischen Neandertaler und Berolina<br />

Foto © photo.ua / Shutterstock.com<br />

Uhrzeit: 15.00 Uhr<br />

Dauer: 60 Minuten<br />

Treffpunkt: Im Kassenbereich<br />

Teilnehmer/innen: max 25 Personen<br />

Kosten: 5,– € (zzgl. Eintrittskosten vor Ort<br />

von ca. 10,– €)<br />

Anton_Ivanov / Shutterstock.com<br />

FREITAG, 01.04.<strong>2016</strong><br />

F08 STADTRUNDGANG<br />

BERLIN UND POLITIK<br />

Uhrzeit: 15.00 Uhr<br />

Dauer: 2 Stunden<br />

Treffpunkt: Reichstag (Haupteingang)<br />

Teilnehmer/innen: max. 25 Personen<br />

Kosten: 8,– €<br />

F09 STADTRUNDGANG<br />

BERLINER MAUER<br />

Uhrzeit: 15:00 Uhr<br />

Dauer: 2 Stunden<br />

Treffpunkt:<br />

Checkpoint Charlie<br />

Teilnehmer/innen: max. 25 Personen<br />

Kosten: 8,– €<br />

F10 LATEINISCHER<br />

STADTRUNDGANG<br />

Leitung: Maximilian Wallstein,<br />

Luca Quaglierini, Nina Mindt<br />

Uhrzeit: 16.00 Uhr<br />

Treffpunkt: Foyer des Hauptgebäudes<br />

Unter den Linden 6 (vor der Haupttreppe)<br />

Teilnehmer/innen: max. 25 Personen<br />

Kosten: keine<br />

Foto © Tobias Arhelger / Shutterstock.com<br />

Foto © canadastock / Shutterstock.com<br />

Foto © privat<br />

Anton_Ivanov / Shutterstock.com<br />

Foto © Claudio Divizia / Shutterstock.com<br />

Foto © Anton_Ivanov / Shutterstock.com<br />

F11 ALTES MUSEUM<br />

Uhrzeit: 11.30 Uhr<br />

Dauer: 60 Min.<br />

Treffpunkt: im Kassenbereich<br />

Teilnehmer/innen: max. 25 Personen<br />

Kosten: 5,– €<br />

(zzgl. Eintrittkosten vor Ort von ca. 10,– €)<br />

F12 NEUES MUSEUM:<br />

ÄGYPTISCHES MUSEUM<br />

UND PAPYRUSSAMMLUNG<br />

Uhrzeit: 11.30 Uhr<br />

Dauer: 60 Min.<br />

Treffpunkt: im Kassenbereich<br />

Teilnehmer/innen: max. 25 Personen<br />

Kosten: 5,– €<br />

(zzgl. Eintrittkosten vor Ort von ca. 10,– €)<br />

SAMSTAG, 02.04.<strong>2016</strong><br />

142<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

143


Inhaltsverzeichnis<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

EXKURSIONEN<br />

WICHTIGE HINWEISE<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

A01 MIT SCHÜLERINNEN UND<br />

SCHÜLERN AUF DEN SPUREN<br />

ANTIKER MYTHEN<br />

IM PARK SANSSOUCI<br />

1.<br />

KONGRESSBEITRAG UND TEILNEHMERKARTE<br />

Der Kongressbeitrag beträgt 55 Euro pro Person, für Studienreferendare, arbeitslose Lehrkräfte und Studierende<br />

30 Euro. Tageskarten sind für 25 Euro erhältlich.<br />

SAMSTAG, 02.04.<strong>2016</strong><br />

Leitung: Universität Potsdam<br />

Uhrzeit: 10.00 Uhr<br />

Dauer: ca. 90 Min./3 Stunden<br />

Treffpunkt: Am Rondell an der großen Fontäne<br />

unterhalb des Schlosses Sanssouci<br />

Teilnehmer/innen: max. 30 Personen<br />

Kosten: Eintrittkosten vor Ort von ca. 10,– €<br />

A02 PREUßISCHES ARKADIEN<br />

Leitung: Prof. Dr. Stefan Kipf<br />

Uhrzeit: 08.45 Uhr<br />

Dauer: Ganztägig<br />

Treffpunkt: S-Bahnhof Wannsee<br />

Teilnehmer/innen: max. 25 Personen<br />

Kosten: 10,– € (zzgl. Eintrittskosten vor Ort<br />

von ca. 10,– €)<br />

A03 AUF DEN SPUREN<br />

FRIEDRICHS DES GROßEN<br />

(NEURUPPIN/RHEINSBERG)<br />

Uhrzeit: 08.45 Uhr<br />

Dauer: Ganztägig<br />

Treffpunkt: Foyer des Hauptgebäudes der<br />

Humboldt-Universität, Unter den Linden 6<br />

(vor der Haupttreppe),<br />

Teilnehmer/innen: max. 40 Personen<br />

Kosten: 30,– €<br />

A04 KLOSTER CHORIN<br />

Uhrzeit: 08.45 Uhr<br />

Dauer: ca. 8 Stunden<br />

Treffpunkt: Foyer des Hauptgebäudes der<br />

Humboldt-Universität, Unter den Linden 6<br />

(vor der Haupttreppe),<br />

Teilnehmer/innen: max. 40 Personen<br />

Kosten: 25,– €<br />

Foto © borzywoj / Shutterstock.com<br />

Foto © privat<br />

Foto © Florena / Shutterstock.com<br />

Foto © Peter Probst / Shutterstock.com<br />

2.<br />

3.<br />

KONGRESSBÜRO<br />

Das Kongressbüro befindet sich im Hauptgebäude der Humboldt-Universität,<br />

Unter den Linden 6, Raum 3071.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag, 29.03.: 14.00 bis 19.00 Uhr<br />

Mittwoch, 30.03.: 8.30 bis 19.00 Uhr<br />

Donnerstag, 31.03.: 8.30 bis 19.00 Uhr<br />

Freitag, 01.04.: 8.30 bis 16.00 Uhr<br />

Referenten melden sich bitte direkt im Kongressbüro.<br />

Der Anmeldetresen für alle anderen Teilnehmer befindet sich im Foyer des Hauptgebäudes.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Dienstag, 29.03.: 14.00 bis 19.00 Uhr<br />

Mittwoch, 30.03.: 8.30 bis 16.30 Uhr<br />

Donnerstag, 31.03.: 8.30 bis 16.30 Uhr<br />

Freitag, 01.04.: 8.30 bis 10.00 Uhr<br />

ANFAHRTSMÖGLICHKEITEN ZUR UNI<br />

a) Öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe des Kongressgebäudes:<br />

Die Humboldt-Universität befindet sich im Herzen Berlins und ist demnach leicht zu erreichen.<br />

Der S-/U-Bahnhof Friedrichstraße ist nur wenige Gehminuten vom Kongressgelände entfernt. Außerdem<br />

halten die Busse Nr. 100, 200, und der TXL (Station „Staatsoper“) direkt vor dem Hauptgebäude und die<br />

Straßenbahnlinien M1 und 12 direkt hinter dem Hauptgebäude.<br />

b) Mit der Bahn:<br />

Vom Hauptbahnhof erreichen Sie das Hauptgebäude der Humboldt-Universität einfach und bequem.<br />

Nehmen Sie die S-Bahn (Linie 5 Richtung „Strausberg-Nord“, Linie 7 Richtung „Ahrensfelde“ und Linie 75<br />

Richtung „Wartenberg“) eine Station bis S-/U-Bhf Friedrichstraße. Von dort aus ist das Kongressgelände<br />

bequem zu Fuß oder mit der Straßenbahn (Linie M1 oder 12, Station „Universitätsstraße“) zu erreichen.<br />

Regionalzüge halten auch direkt am Bahnhof Friedrichstraße.<br />

c) Mit dem PKW:<br />

In der Nähe des Kongressgeländes befinden sich drei Parkhäsuer (Q-Park Unter den Linden /Staatsoper,<br />

Parkhaus Dorotheenstraße-IHZ, Contipark Friedrichstadt-Passagen (Q205) Tageskarte). Aufgrund hoher<br />

Parkgebühren ist die Anreise mit dem Auto nicht zu empfehlen. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln geht<br />

es schneller und einfacher (siehe Punkt 5a).<br />

144<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

145


4.<br />

5.<br />

6.<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

WICHTIGE HINWEISE<br />

TEILNAHME AN FÜHRUNGEN UND AN EXKURSIONEN<br />

Bitte beachten Sie: Die Teilnehmerzahl für die Führungen ist begrenzt. Die Plätze hierfür werden in der<br />

Reihenfolge der Anmeldungen (bis 27. Februar <strong>2016</strong>) vergeben. Erkundigen Sie sich bitte im Kongressbüro,<br />

ob Sie an der gewünschten Führung teilnehmen können. Noch freie Plätze können Sie dort buchen.<br />

INTERNETZUGANG<br />

Informationen zum WLAN-Zugang und zum Moodle-Kurs mit Kongressmaterialien finden Sie in Ihren<br />

Kongressunterlagen.<br />

VERSCHIEDENES<br />

Während des Kongresses wird es verschiedene Kaffeestationen im Hauptgebäude geben.<br />

Nach Erwerb einer MensaCard kann mittags in der Universitäts-Mensa gegessen werden.<br />

Im Hauptgebäude befindet sich außerdem das Restaurant Cum Laude, das einen Mittagstisch<br />

sowie Kaffee und Kuchen anbietet. In der<br />

Umgebung der Universität gibt es viele<br />

Lokale und Cafés, in denen Sie Ihre<br />

Mahlzeiten einnehmen können:<br />

Unter den S-Bahn-Bögen der<br />

Friedrichstraße und Umgebung:<br />

a) CAFÉS:<br />

● Pure Origins<br />

● Wonderpots<br />

● Chagall<br />

b) RESTAURANTS<br />

● Deponie Nr. 3<br />

● Nolle<br />

● Olympisches Feuer<br />

● 12 Apostel<br />

● Da Vinci<br />

● Jolly<br />

Foto © Panuphon / Shutterstock.com<br />

Foto © Sokolova23 / Shutterstock.com<br />

Während des Kongresses stellen im Westflügel des Hauptgebäudes und vor dem Senatssaal wissenschaftliche<br />

und pädagogische Verlage ihre Bücher aus.<br />

Die Aufwendungen für die Kongressteilnehmer können, soweit sie nicht erstattet werden, als Werbungskosten<br />

beim Finanzamt geltend gemacht werden. Ihre Teilnahmebescheinigung erhalten Sie im<br />

Kongressbüro. Das Kongress-Programm mit den Anmeldeformularen ist auch auf der Homepage des<br />

<strong>DAV</strong> veröffentlicht: http://bundeskongress.altphilologenverband.de<br />

Mischa Meier / Christine Radtki /<br />

Fabian Schulz (Hg.)<br />

Die Weltchronik des<br />

Johannes Malalas<br />

<strong>2016</strong>.<br />

310 Seiten mit<br />

7 farbigen Abbildungen.<br />

Gebunden.<br />

€ 58,–<br />

& 978-3-515-11099-0<br />

Jetzt auf unserer Homepage<br />

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Mischa Meier / Christine Radtki /<br />

Fabian Schulz (Hg.)<br />

Die Weltchronik des<br />

Johannes Malalas<br />

Autor – Werk – Überlieferung<br />

Malalas-Studien – Band 1<br />

Die 18 Bücher umfassende Chronik des Johannes<br />

Malalas stellt das älteste erhaltene Beispiel einer<br />

byzantinischen Weltchronik dar und bietet damit<br />

singuläre Einblicke in die Frühphase einer literarischen<br />

Gattung, die für das byzantinische Mittelalter<br />

zentrale Bedeutung besessen hat. Die moderne<br />

Forschung sieht das Werk als eine wichtige zeithistorische<br />

Quelle für die Geschichte des 5. und 6. Jahrhunderts<br />

n. Chr., das auch Einblicke in kultur- und mentalitätsgeschichtliche<br />

Aspekte erlaubt.<br />

Trotz steigenden Forschungsinteresses sind viele<br />

grundlegende Fragen nach wie vor offen: Welche<br />

Ausbildung hat Malalas durchlaufen, woran hat er<br />

geglaubt? In welche Gattung gehört sein Werk, das<br />

gemeinhin Chronik genannt wird? Kann mittels<br />

anderer Textzeugnisse der verlorene Urtext des<br />

Malalas erschlossen werden?<br />

Im ersten Band der Malalas-Studien, der die Ergebnisse<br />

der Auftakttagung des Tübinger Projektes zur historischen<br />

und philologischen Kommentierung der Chronik<br />

präsentiert, werden insbesondere drei Schwerpunkte<br />

beleuchtet: die Frage nach der Person des Autors, nach<br />

der Überlieferung seiner Chronik und der mittelalterlichen<br />

(mehrsprachigen) Malalas-Tradition sowie die<br />

Frage nach der Gattung der Chronik und ihrer zeitgeschichtlichen<br />

sowie intellektuellen Verankerung.<br />

................................................................<br />

Mit Beiträgen von<br />

Malalas – Person, Werk und Umfeld: J. M. Thesz,<br />

V. H. Drecoll, C. Saliou, P. Blaudeau p Die Gattung der<br />

„Chronik“: R. W. Burgess / M. Kulikowski, A.-M.<br />

Bernardi / E. Caire p Zur Überlieferung der Malalas-<br />

Chronik. 1. Handschriften: E. Jeffreys, F. Schulz |<br />

II. Literarische Beziehungen: G. Greatrex, C. Gastgeber,<br />

E. Juhász, P. Carolla, S. Mariev, U. Roberto,<br />

D. Brodka<br />

www.steiner-verlag.de<br />

146<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

PERSONEN-INDEX<br />

PERSONEN-INDEX<br />

BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

Albler, Renate DO, 31. März Seite 86<br />

Baltrusch, Ernst MI, 30. März Seite 31<br />

Bartels, Klaus MI, 30. März Seite 26<br />

Becher, Birte MI, 30. März Seite 64<br />

Behrendt, Anja DO, 31. März Seite 98<br />

Bernhardt, Jan DO, 31. März Seite 96<br />

Bernhardt, Martina MI, 30. März Seite 64<br />

Bernsdorff, Hans MI, 30. März Seite 27<br />

Blänsdorf, Jürgen DO, 31. März Seite 68<br />

Boll, Christine DO, 31. März Seite 107<br />

Brandis, Veronika MI, 30. März Seite 62<br />

Brumme, Catharina MI, 30. März Seite 64<br />

Brüssel, Marc MI, 30. März Seite 46<br />

Busch, Stephan DO, 31. März Seite 76<br />

Buscher, Monika DO, 31. März Seite 102<br />

Choitz, Tamara MI, 30. März Seite 63<br />

Crane, Gregory DO, 31. März Seite 69<br />

Demir, Yasemin MI, 30. März Seite 54<br />

Dickmann, Jens-Arne DO, 31. März Seite 78<br />

Doepner, Thomas MI, 30. März Seite 55<br />

Draheim, Joachim DO, 31. März Seite 67<br />

Drechsler-Fiebelkorn, Birgit DO, 31. März Seite 97<br />

Drews, Friedemann MI, 30. März Seite 28<br />

Eck, Werner FR, 01. April Seite 131<br />

Eigler, Ulrich MI, 30. März Seite 29<br />

Elm v. d. Osten, Dorothee MI, 30. März Seite 52<br />

Erler, Michael MI, 30. März Seite 30<br />

Flaig, Bärbel DO, 31. März Seite 89<br />

Flemmig, Gerd DO, 31. März Seite 111<br />

Fless, Friederike DO, 31. März Seite 84<br />

Freund, Stefan DO, 31. März Seite 77<br />

Friedrich, Anne MI, 30. März Seite 56<br />

Frisch, Magnus DO, 31. März Seite 112<br />

Fritsch, Andreas DO, 31. März Seite 92<br />

Gerke, Julia MI, 30. März Seite 64<br />

Geus, Klaus MI, 30. März Seite 23<br />

Giebel, Marion DO, 31. März Seite 70<br />

Glücklich, Hans-Joachim MI, 30. März Seite 37<br />

Glücklich, Hans-Joachim DO, 31. März Seite 116<br />

Greiner, Maxi MI, 30. März Seite 64<br />

Heinsohn, Melanie MI, 30. März Seite 54<br />

Henneböhl, Rudolf MI, 30. März Seite 65<br />

Hille-Coates, Gabriele MI, 30. März Seite 47<br />

Holtermann, Martin DO, 31. März Seite 99<br />

Holzberg, Niklas MI, 30. März Seite 32<br />

Hotz, Michael DO, 31. März Seite 73<br />

Janka, Markus FR, 01. April Seite 122<br />

Jesper, Ulf MI, 30. März Seite 40<br />

Jesper, Ulf MI, 30. März Seite 54<br />

Kammerer, Andrea DO, 31. März Seite 114<br />

Keip, Marina DO, 31. März Seite 100<br />

Kirstein, Robert FR, 01. April Seite 132<br />

Klodt, Claudia FR, 01. April Seite 130<br />

Kloss, Gerrit FR, 01. April Seite 125<br />

Kofler, Wolfgang FR, 01. April Seite 127<br />

Korenjak, Martin FR, 01. April Seite 120<br />

Korn, Matthias DO, 31. März Seite 85<br />

Kühne, Jens MI, 30. März Seite 57<br />

Künzel, Giselher DO, 31. März Seite 108<br />

Kuhlmann, Peter DO, 31. März Seite 80<br />

Kurig, Asmus MI, 30. März Seite 41<br />

Kunz, Britta MI, 30. März Seite 54<br />

Kurig, Asmus DO, 31. März Seite 91<br />

Liebermann, Bianca MI, 30. März Seite 59<br />

Liebsch, Ann-Catherine DO, 31. März Seite 95<br />

Liedtke, Clemens DO, 31. März Seite 103<br />

Lipka, Michael FR, 01. April Seite 135<br />

Lobe, Michael DO, 31. März Seite 81<br />

Lorenz, Sven MI, 30. März Seite 58<br />

Lošek, Fritz MI, 30. März Seite 24<br />

Lošek, Fritz DO, 31. März Seite 82<br />

Mader, Michael MI, 30. März Seite 45<br />

Maier, Robert DO, 31. März Seite 92<br />

Marciniak, Katarzyna MI, 30. März Seite 33<br />

Markschies, Christoph DI, 29. März Seite 21<br />

Meske, Isabell A. MI, 30. März Seite 42<br />

Mindt, Nina MI, 30. März Seite 41<br />

Mindt, Nina (Marion Giebel) DO, 31. März Seite 70<br />

Montanari, Franco DO, 31. März Seite 117<br />

Müller, Martin MI, 30. März Seite 39<br />

Muth, Susanne FR, 01. April Seite 133<br />

Overwien, Oliver DO, 31. März Seite 107<br />

Pausch, Dennis FR, 01. April Seite 124<br />

Pinkernell-Kreidt, Susanne DO, 31. März Seite 110<br />

Pirrotta, Serena FR, 01. April Seite 128<br />

Poiss, Thomas MI, 30. März Seite 36<br />

Pütz, Hans-Joachim MI, 30. März Seite 49<br />

Pütz, Hans-Joachim DO, 31. März Seite 105<br />

Quaglierini, Luca MI, 30. März Seite 41<br />

Radke, Anna-Elissa MI, 30. März Seite 44<br />

Reinartz, Knut DO, 31. März Seite 104<br />

Reitz, Christiane FR, 01. April Seite 121<br />

Rootering, Georg MI, 30. März Seite 48<br />

Rühl, Meike MI, 30. März Seite 52<br />

Schaefer-Franke, Ruth DO, 31. März Seite 109<br />

Schauer, Markus MI, 30. März Seite 43<br />

Schelske, Oliver MI, 30. März Seite 22<br />

Schindler, Claudia MI, 30. März Seite 34<br />

Schmitt, Arbogast MI, 30. März Seite 35<br />

Schmitz, Dietmar MI, 30. März Seite 61<br />

Schmude, Michael P. DO, 31. März Seite 90<br />

Schöneich, Rainer DO, 31. März Seite 106<br />

Schollmeyer, Patrick MI, 30. März Seite 63<br />

Scholz, Ingvelde DO, 31. März Seite 101<br />

Schubert, Christoph DO, 31. März Seite 72<br />

Siebel, Katrin MI, 30. März Seite 51<br />

Simons, Benedikt DO, 31. März Seite 94<br />

Stierstorfer, Michael FR, 01. April Seite 122<br />

Šterbenc Erker, Darja MI, 30. März Seite 52<br />

Stroh, Wilfried MI, 30. März Seite 50<br />

Stroh, Wilfried FR, 01. April Seite 118<br />

Tiersch, Claudia MI, 30. März Seite 38<br />

Trümper, Monika DO, 31. März Seite 83<br />

Utz, Clement DO, 31. März Seite 114<br />

Van der Eijk, Philip DO, 31. März Seite 79<br />

Von Albrecht, Michael FR, 01. April Seite 134<br />

Von Möllendorff, Peter FR, 01. April Seite 119<br />

Wallstein, Maximilian MI, 30. März Seite 41<br />

Weber, Gregor FR, 01. April Seite 126<br />

Weeber, Karl-Wilhelm DO, 31. März Seite 66<br />

Wesselmann, Katharina MI, 30. März Seite 60<br />

Wirth, Theo DO, 31. März Seite 88<br />

Wittich, Peggy DO, 31. März Seite 87<br />

Zimmermann, Bernhard MI, 30. März Seite 25<br />

Redaktion Stefan Kipf, Betty-Maria Dafi s<br />

und Ulrike C. A. Stephan<br />

(Schlusskorrektur)<br />

Gestaltung/Layout ART & AD Grafi k-Design<br />

Fabian Ehlers<br />

http://www.art-und-ad.de<br />

Druck<br />

Druckhaus AJSp GmbH<br />

http://www.ajsp.lt<br />

Bildnachweis http://www.shutterstock.com<br />

148<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

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BUNDESKONGRESS<br />

DES DEUTSCHEN<br />

ALTPHILOLOGEN<br />

VERBANDES<br />

<strong>2016</strong><br />

VERZEICHNIS VERLAGE<br />

VERZEICHNIS DER AUSSTELLENDEN VERLAGE UND ANTIQUARIATE<br />

ROMA<br />

Verlag Antike<br />

C.H. Beck Verlag<br />

C. C. Buchners Verlag<br />

Helmut Buske Verlag<br />

Casio<br />

Cornelsen Verlag<br />

Walter de Gruyter GmbH<br />

Edition Ruprecht<br />

Mohr Siebeck GmbH & Co. KG<br />

Georg Olms e.K. Verlagsbuchhandlung<br />

Thomas Glatz homunculus Verlag<br />

Dr. Josef Raabe Verlags-GmbH<br />

Franz Steiner Verlag<br />

Oldenbourg Schulbuchverlag<br />

Ernst Klett Verlag GmbH<br />

J.Lindauer-Verlag GmbH & Co. KG<br />

J.B. Metzler Verlag<br />

Verlagsgruppe Vandenhoeck & Ruprecht<br />

Mythologia<br />

Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG<br />

Ovid-Verlag Rudolf Henneböhl<br />

Philipp Reclam jun. Verlag GmbH<br />

Schulbuchzentrum Berlin<br />

Johann Stockenreitner<br />

Exzellenzcluster Topoi – The Formation and Transformation<br />

of Space and Knowledge in Ancient Civilizations<br />

Universitätsverlag Winter GmbH<br />

Wissenschaftliche Buchgesellschaft<br />

Bitte beachten Sie die<br />

Anzeigen der Verlage:<br />

Oldenbourg Umschlagseite II<br />

C.C.BUCHNER Umschlagseite III<br />

und Seite 25<br />

Klett Umschlagseite IV<br />

J. Lindauer Seite 71 und 91<br />

Verlag Antike Seite 79<br />

J.B. METZLER Seite 113<br />

V&R Seite 129<br />

Franz Steiner Verlag Seite 147<br />

AUSSTELLUNG<br />

„FORUM ROMANUM 3.0“<br />

Die Ausstellung<br />

„Forum Romanum 3.0 –<br />

Roms antikes Zentrum zwischen<br />

Realität und Virtualität“<br />

des Winckelmann-Instituts für<br />

Klassische Archäologie der<br />

HU Berlin ist im Raum 3094 des<br />

Hauptgebäudes für Sie geöffnet:<br />

Mittwoch, 30.3., 13 bis 19 Uhr<br />

Donnerstag, 31.3., 10 bis 15 Uhr<br />

ROMA ist nicht nur ein Schulbuch.<br />

ROMA ist ein Lieblingsbuch.<br />

ROMA. Unser Lateinbuch<br />

Textband<br />

978-3-661-40000-6, ca. € 24,80<br />

Begleitband<br />

978-3-661-40001-3, ca. € 23,80<br />

Besuchen Sie unseren Vortrag:<br />

ROMA. Unser Lateinbuch<br />

Donnerstag, 31. März <strong>2016</strong>, 18.00 Uhr<br />

Hauptgebäude der Humboldt-Universität, Hörsaal 2094<br />

Referenten: Clement Utz und Andrea Kammerer<br />

(Herausgeber der Unterrichtswerke ROMA, prima.nova und Campus)<br />

150<br />

29. März bis 02. April <strong>2016</strong> · Humboldt-Universität zu Berlin<br />

C.C.Buchner Verlag GmbH & Co. KG<br />

Laubanger 8 | 96052 Bamberg<br />

Tel. +49 951 16098-200 | Fax +49 951 16098-270<br />

service@ccbuchner.de | www.ccbuchner.de


Pontes –<br />

das neue Lateinlehrwerk<br />

• Vielfältig differenzieren<br />

• Antike Kultur hautnah erleben<br />

• Kompetenzen gezielt trainieren<br />

• Brücken zu Deutsch und Englisch schlagen<br />

www.klett.de/pontes<br />

3-bändig oder<br />

als Gesamtband<br />

Ernst Klett Verlag,<br />

Postfach 10 26 45, 70022 Stuttgart<br />

www.klett.de

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