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Alpsommer&Viehscheid 2013

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Editorial<br />

Fotos: Dominik Ultes, Volker Wille<br />

Eine ureigene<br />

Allgäuer Jahreszeit<br />

Jedes Jahr von Neuem zeigt sich die Natur im Allgäu<br />

in ihrer gesamten Pracht und lässt die Menschen<br />

in der Region sehen, welche Schönheiten in<br />

Fauna und Flora sie zu bieten hat: Der Alpsommer<br />

beginnt – dieser Abschnitt markiert in der Region<br />

schon beinahe eine eigene Jahreszeit. Bedeutet sein<br />

Beginn hier doch bereits seit Jahrhunderten einen<br />

überaus wichtigen Einschnitt im Jahreslauf – natürlich<br />

zunächst für die Landwirte, die ihre Rinder auf die<br />

Alpen in den Mittel- und Hochlagen bringen. Aber<br />

auch für zahlreiche weitere Bewohner der Region, die<br />

ihren Jahreslauf nach dem Zeitraum ausrichten, der<br />

zwischen Mitte Mai und Anfang Juni beginnt und mit<br />

den zahlreichen <strong>Viehscheid</strong>en im September endet.<br />

Die Allgäuer selbst haben schon immer Wert auf ihre<br />

Traditionen und Wurzeln gelegt, diese sind ihnen<br />

überaus wichtig. Vor allem stellen sie ihre Bräuche, ihr<br />

überliefertes Handwerk, das teils mittlerweile fast vom<br />

Aussterben bedroht ist, und ihre Traditions-Gerichte<br />

gerne Gästen und Besuchern der Region vor. Das Alte<br />

zu bewahren, beinhaltet hier gleichzeitig, offen für<br />

Neues zu sein. Und besonders in der Zeit des Alpsommers<br />

gibt es im Allgäu viel zu entdecken.<br />

Die Hirten, die auf den Alpen dafür sorgen, dass die<br />

Rinder im Schatten der Berge gut versorgt werden,<br />

lernen ihre Arbeit schon von klein auf. Die Alpwirtschaft<br />

selbst ist in der Region eine Tätigkeit, die weit<br />

in frühere Jahrhunderte zurückreicht. Aber auch heute<br />

noch sorgt sie für Aufsehen – selbst bei Filmemachern,<br />

die aus den muhenden Allgäuer Vierbeinern auf den<br />

Alpweiden »Stars« machen. Mit all diesen Themen<br />

und noch vielem mehr haben wir uns in dieser Zeitschrift<br />

für Sie befasst.<br />

Dieses Jahr liegt ein großer Schatten über der Alpsommer-Tradition.<br />

TBC hat sich besonders in den Rinderherden<br />

des Allgäus breitgemacht – heimlich und wohl<br />

länger unbemerkt. Denn eigentlich gilt TBC in den<br />

Viehbeständen seit vielen Jahren als nicht mehr exis -<br />

tent. Seit Herbst 2012 geistern nun immer wieder<br />

unterschiedlichste Meldungen durch die Gazetten.<br />

Entsprechende Gegenmaßnahmen wurden eingeleitet<br />

und werden durchgeführt. Der gesamte Viehbestand<br />

soll bis Ende <strong>2013</strong> untersucht sein.<br />

Wir verzichten in diesem Heft auf Situations-Berichte,<br />

die sich – wie die vergangenen Wochen und Monate<br />

gezeigt haben – schnell und maßgeblich verändern<br />

können. Wir können nur hoffen, dass sich die Dinge<br />

zum Guten wenden und wir einen halbwegs freundlichen<br />

und ungetrübten Alpsommer erleben werden.<br />

Alle Beteiligten haben das verdient – ob nun Mensch<br />

oder Vieh.<br />

Gehen Sie trotzdem mit uns auf eine Reise quer durch<br />

das Allgäu, um dessen Brauchtum, reiche Traditionen<br />

und Geschichte zu entdecken. Lassen Sie sich vom<br />

Alpsommer faszinieren, dieser ganz eigenen Allgäuer<br />

Jahreszeit.<br />

Ihr Marius Lechler<br />

Marius Lechler,<br />

Chefredakteur<br />

Alpsommer<br />

&<strong>Viehscheid</strong> <strong>2013</strong><br />

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