ME2BE_Campus_FH_2017
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SPECIAL<br />
CAMPUS<br />
STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN UND HAMBURG<br />
„I AM <strong>FH</strong>APPY“<br />
Warum das Studieren an<br />
(Fach-)Hochschulen glücklich macht.<br />
www.me2be.de BRANDPUBLISHERS COMMUNICATION Heft 01 Frühjahr/Sommer <strong>2017</strong> € 2,90
EDITORIAL<br />
<strong>FH</strong> oder UNI?<br />
Jede wissenschaftliche Forschung beginnt mit<br />
einer guten Frage.<br />
Angenommen, du hast eine Hochschulberechtigung<br />
und möchtest gern studieren. Dann solltest du<br />
dich mit folgenden Fragen befassen: WARUM will<br />
ich studieren? WAS will ich studieren? WO will ich<br />
studieren? Um gute Antworten auf diese Fragen zu<br />
finden, kann es hilfreich sein, sich eine weitere zu<br />
stellen: WIE will ich studieren? Im <strong>FH</strong>-Modus oder<br />
UNI-like? Mit höherem Theorie- oder Praxisbezug?<br />
Überwiegend in Hörsälen oder Seminarräumen? Mit<br />
Profs aus der Wirtschaft oder aus der Wissenschaft?<br />
Genau darin unterscheiden sich u.a. Universitäten<br />
und (Fach-)Hochschulen. Bevor du dir also die<br />
Uni Tübingen auf `nem Satellitenfoto anschaust,<br />
solltest du erst mal checken, wie viele Stunden du<br />
pro Woche in einem Hörsaal wach bleiben kannst.<br />
Mit der neuen <strong>ME2BE</strong>-CAMPUS und auf unseren<br />
Hochschul-Onlineseiten auf <strong>ME2BE</strong>.DE liefern wir<br />
euch echte und ehrliche Stories, Fotos und Emotions,<br />
damit ihr mit eurer Studienwahl ins Schwarze<br />
trefft. So, wie Aenne, Lennart, Andreas, Julie und<br />
Jean Philip, die sich bewusst für ein <strong>FH</strong>-Studium<br />
entschieden haben. In unserer Portraitstrecke „I<br />
AM <strong>FH</strong>APPY“ und weiteren Studiportraits berichten<br />
sie und andere von ihren guten Erfahrungen an<br />
der Hochschule Flensburg, der HAW, der <strong>FH</strong> Kiel, <strong>FH</strong><br />
Lübeck, WAK, <strong>FH</strong> Westküste, Nordakademie Elmshorn<br />
und <strong>FH</strong>VD Altenholz. Nicht minder glückliche Uni-<br />
Studis präsentieren wir euch auch, z.B. von der<br />
Europa-Universität Flensburg, Universität zu Lübeck,<br />
CAU Kiel und der Kühne-Logistics-University.<br />
<strong>ME2BE</strong>.DE<br />
Viel Spaß beim Frage-Antwort-Spiel.<br />
Eure <strong>ME2BE</strong>‘s
INHALT<br />
06<br />
08<br />
76<br />
77<br />
78<br />
8<br />
„I AM<br />
<strong>FH</strong>APPY“<br />
CAMPUS<br />
WIE WAR EIGENTLICH DEIN PRAKTIKUM?<br />
Zu Besuch am Beruflichen Gymnasium RBZ I Wirtschaft in Kiel.<br />
„I AM <strong>FH</strong>APPY“<br />
Warum das Studieren an (Fach-)Hochschulen glücklich macht.<br />
TOP 5 WIRTSCHAFTSFILME<br />
STUDIUM ODER AUSBILDUNG?<br />
Welcher Typ bist du?<br />
TASCHENGELD FÜR PROFIS<br />
Wenn das Geld nicht reicht und Oma nicht ans Telefon gehen will<br />
42<br />
46<br />
48<br />
51<br />
52<br />
54<br />
56<br />
58<br />
GUTE LOGISTIK MERKT MAN NICHT!<br />
Prof. Dr. Henning Kontny, Leiter des Departments Wirtschaft an der<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), über Digitale<br />
Vernetzung, Industrie 4.0 und logistische Herausforderungen der<br />
Zukunft<br />
STAUBIG WAR GESTERN!<br />
Moderne Zeiten im Studiengang Allgemeine Verwaltung an der<br />
<strong>FH</strong>VD in Altenholz<br />
FRANÇAIS À LA FLENSBOURG!<br />
Die Europa-Universität Flensburg (EUF) führt zum WS <strong>2017</strong>/18 den<br />
Studiengang Französisch ein<br />
WER BIN ICH? WAS KANN ICH?<br />
WAS WILL ICH?<br />
Im Gespräch mit Berufsberaterin Sünje Christiansen von der<br />
Agentur für Arbeit in Niebüll<br />
LOGOPÄDIE UND ERGOTHERAPIE?<br />
STUDIEREN!<br />
Universität zu Lübeck plant neue Gesundheitsstudiengänge zum<br />
Wintersemester <strong>2017</strong>/18<br />
„WIR AKADEMISIEREN<br />
GESUNDHEITSFACHBERUFE“<br />
Prof. Enno Hartmann über die neuen Studiengänge an der<br />
Universität zu Lübeck<br />
STAUBFREIE SPITZENFORSCHUNG<br />
IM KIELER NANOLABOR<br />
Hightech 2000-mal dünner als ein menschliches Haar<br />
WILLKOMMEN BEI DEN „IT‘S“<br />
Die dualen Studiengänge „Wirtschaftsinformatik“ und<br />
„Angewandte Informatik“ bei der PPI AG in Hamburg und Kiel<br />
PORTRAITS<br />
64<br />
66<br />
66<br />
67<br />
68<br />
69<br />
69<br />
ELEKTRISCHE ENERGIESYSTEM<br />
TECHNIK UND BWL MIT SCHWERPUNKT<br />
BESCHAFFUNG, LOGISTIK UND<br />
SUPPLY CHAIN MANAGEMENT<br />
Hochschule Flensburg<br />
SCHIFFSTECHNIK MIT SCHWER<br />
PUNKT SCHIFFSBETRIEBSTECHNIK<br />
Hochschule Flensburg<br />
MARKETING/TECHNISCHE<br />
BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg<br />
ENERGIE UND GEBÄUDEINGENIEURWESEN<br />
Fachhochschule Lübeck<br />
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK UND<br />
ELEKTRO UND INFORMATIONSTECHNIK<br />
Fachhochschule Westküste<br />
MIKROELEKTRONISCHE SYSTEME<br />
Fachhochschule Westküste<br />
DUALES STUDIUM ANGEWANDTE<br />
INFORMATIK<br />
PPI AG in Hamburg / Nordakademie Elmshorn<br />
70<br />
71<br />
72<br />
73<br />
DUALES STUDIUM PUBLIC<br />
ADMINISTRATION<br />
Fachhochschule Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz<br />
BWL<br />
Fachhochschule Kiel<br />
DEUTSCH / GESCHICHTE UND<br />
DEUTSCH / SPORT AUF LEHRAMT<br />
Europa Universität Flensburg<br />
PHYSIOTHERAPIE UND PFLEGE<br />
Universität zu Lübeck<br />
64<br />
STUDIUM<br />
20 WATERKANTISCH. PRAKTISCH. GUT.<br />
Warum die Hochschule Flensburg eine außergewöhnliche<br />
Fachhochschule ist und unter Studierenden einen exzellenten<br />
Ruf genießt<br />
31<br />
32<br />
DIE HOCHSCHULE FLENSBURG<br />
STUDIEREN MIT FIRMENANSCHLUSS<br />
Kooperation der <strong>FH</strong> Westküste mit dem ChemCoast Park Brunsbüttel<br />
62<br />
„ICH KANN GANZ GUT MIT ZAHLEN“<br />
Über das duale Studium „Banking and Finance“ bei der VR Bank<br />
Flensburg-Schleswig eG.<br />
WILLKOMMEN<br />
BEI DEN „IT‘s“<br />
58<br />
82<br />
Riekes Geistesblitz schützt Patienten<br />
Selbstdesinfizierendes Stethoskop von einer 15-jährigen<br />
Schülerin geht bald in Serie<br />
86<br />
34<br />
37<br />
40<br />
READY TO MOVE THE WORLD<br />
Seit 2010 bildet die KLU internationale Führungskräfte in Logistik<br />
und Unternehmensführung aus<br />
OFFSHORE MAL GANZ COOL<br />
Studierende der <strong>FH</strong> Kiel schnuppern Nordsee-Konferenzluft an<br />
Brennpunkten der Offshore-Industrie<br />
WIRTSCHAFT AUS LEIDENSCHAFT<br />
Diplom-Betriebswirt und Dozent Claus-Dieter Piontke über BWL an<br />
der <strong>FH</strong> Kiel und die Management-Generationen der Zukunft<br />
03<br />
74<br />
91<br />
EDITORIAL<br />
GLOSSAR<br />
Auf einen Blick – Studiengänge im wirtschaftlichen Bereich in<br />
Schleswig-Holstein und Hamburg<br />
IMPRESSUM<br />
84<br />
86<br />
Startup im Cap3<br />
Vom Hörsaal in den Chefsessel: So wird die eigene Firma<br />
erfolgreich<br />
Hanna sehnt sich nach ...<br />
Mint und Meer<br />
Was zunächst als ein schönes Hobby begann, ist heute<br />
mehr als ein reiner Zeitvertreib. Die Bolggerin Hanna im<br />
Interview<br />
88<br />
90<br />
„Marisha“ – die Überlebensgeschichte<br />
der Malka Rosenthal<br />
Gabriele Hannemanns Buch für Kinder über das<br />
jüdische „Mädchen aus dem Fass“<br />
Mathe-Ass auf dem Treppchen<br />
Pinneberger Schüler Adrian Riekert holt bei der<br />
Olympiade dreimal Edelmetall
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
WIE WAR EIGENTLICH DEIN PRAKTIKUM?<br />
Zu Besuch am Beruflichen Gymnasium RBZ I Wirtschaft in Kiel.<br />
Jana und Laura besuchen die 12.<br />
Klasse des RBZ Wirtschaft in Kiel.<br />
<strong>ME2BE</strong> hat sie zur Präsentation<br />
ihrer Praktikumsberichte besucht,<br />
sie nach ihren Zukunftsplänen<br />
befragt … und auch mal ihre<br />
Lehrer zu Wort kommen lassen.<br />
Mark Martjanow<br />
„Unsere Schülerinnen und Schüler sind kreativ<br />
und motiviert. Wir haben ihnen für das<br />
Praktikumsprojekt viele Freiheiten gelassen.<br />
Letzten Endes entschieden sie sich für die<br />
gegenseitige Präsentation Ihrer Erlebnisse in<br />
Form einer jahrgangsinternen ‚Berufsinformationsbörse‘.<br />
Eine spannende Frage, auf die alle<br />
Schüler eine Antwort vorzubereiten hatten,<br />
war: Hat der erlebte Beruf Zukunft?“<br />
Jana Smolka (18)<br />
Bild unten: „Mein Wirtschaftspraktikum habe ich beim Berufsorientierungslabel<br />
<strong>ME2BE</strong> absolviert. Den Ausschlag dafür gab die<br />
Aussicht, eigene Artikel in einer familiären Atmosphäre schreiben<br />
zu dürfen. Ich muss sagen: Mir hat die Zeit super gut gefallen!<br />
Ich hatte immer das Gefühl, ein Teil des Teams zu sein und nicht<br />
nur die Praktikantin, die zuschaut und ‚daneben‘ sitzt. Das ganze<br />
Team hat sich viel Zeit für mich genommen, um mir Sachen ausführlich<br />
und verständlich zu erklären. Und das ist ihnen auch<br />
wirklich gelungen! Meinen ausführlichen Praktikumsbericht<br />
könnt ihr auf me2be.de unter dem Titel: ‚Praktikum, der erste<br />
Schritt in die Arbeitswelt‘ nachlesen‘.“<br />
Laura Böhls<br />
(17)<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Sebastian Weimar<br />
„Ich habe ein Praktikum bei<br />
der ‚Otto Stöben Immobilien<br />
GmbH‘ absolviert und Einblicke<br />
in den beruflichen Alltag<br />
von Immobilienkaufleuten<br />
und -maklern erhalten. Ich<br />
musste Besichtigungstermine<br />
disponieren, Probleme mit<br />
Immobilien aufnehmen und<br />
Sachverständige anrufen. Hat<br />
Spaß gemacht!“<br />
Bernd Steinleger<br />
„Unsere Unterrichtsidee ist, dass Schülerinnen<br />
und Schüler im Anschluss an das Praktikum<br />
nicht nur ihre Berichte abgeben, sondern den<br />
Mitschülern ihre erlebten ‚Arbeitgeber‘ vorstellen.<br />
Zusätzlich sollen sie eine Prognose erarbeiten,<br />
wie die Arbeitswelt der Zukunft bei<br />
ihren Praktikumsbetrieben aussehen könne.“<br />
6<br />
7
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Sebastian Weimar,<br />
Eric Genzken, Shutterstock<br />
„I AM <strong>FH</strong>APPY“<br />
Warum das Studieren an (Fach-)Hochschulen glücklich macht.<br />
Fachhochschüler packen‘s nicht an der Uni, müssen nach<br />
Stundenplan studieren und sowieso … ein <strong>FH</strong>-Bachelor ist<br />
weniger wert als ein Uni-Bachelor! Klischees über das Studieren<br />
an Fachhochschulen gibt es viele … mit der Realität haben<br />
sie nichts zu tun! <strong>FH</strong>-Studiengänge liegen voll im Trend,<br />
verbuchen steigende Studierendenzahlen, verfügen über<br />
attraktive Fördermittel und punkten immer häufiger mit<br />
topmoderner Ausstattung. In Forschung und Lehre haben<br />
<strong>FH</strong>‘s gegenüber den Unis stark aufgeholt! Der Imagewandel<br />
ist deutlich erkennbar. Resultat: Die Anzahl der Studierenden<br />
an Universitäten und Fachhochschulen in Schleswig-Holstein<br />
und Hamburg hält sich ungefähr die Waage. 2016/17 waren<br />
in beiden nördlichen Bundesländern insgesamt 159.891<br />
Studentinnen und Studenten eingeschrieben, davon ca. 48<br />
Prozent an staatlichen Universitäten, 22 Prozent an öffentlichen<br />
Fachhochschulen und ca. 30 Prozent an privaten Hoch- und<br />
Fachhochschulen. <strong>ME2BE</strong> hat sich an Fachhochschulen im<br />
Norden umgeschaut und viele „happy people“ kennengelernt.<br />
8<br />
9
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Aenne Boye<br />
22 Jahre, aus Hohenwestedt,<br />
studiert im 4. Semester<br />
Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Unternehmenskommunika -<br />
tion (BA) an der<br />
Fachhochschule Kiel.<br />
„Ich bin Aenne und studiere ‚Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation‘<br />
an der <strong>FH</strong> Kiel. Mit dem Studium habe ich für mich persönlich eine gute<br />
Wahl getroffen, denn es ist sehr praxisorientiert und bietet mir großen kreativen<br />
Spielraum. Meine Studiengruppe ist mit rund 20 Studierenden, überwiegend<br />
Mädels, angenehm klein, sodass sich auch schnell private Freundschaften ergeben<br />
haben. Unsere Dozenten sind kompetent und Räume und Ausstattung sind auch<br />
super. Mir gefällt es außerdem gut, dass wir im Vergleich zu anderen Studiengängen<br />
nicht so viele Klausuren schreiben müssen. Dafür erarbeiten wir uns Punkte<br />
durch praktische Aufgaben und Projekte in den Themenfeldern ‚Medienanalyse‘<br />
oder ‚Public Relations‘. Beispiele: Einige der letzten Aufgaben waren: Businesspläne<br />
verfassen, englischsprachige Pressemitteilungen texten und Interviews<br />
führen. Das Ende des Semesters fällt terminlich zusammen mit der Kieler Woche.<br />
Die werden wir in einem Videoprojekt filmisch begleiten – das nächste spannende<br />
Medienprojekt steht also vor der Tür!<br />
Nach dem Abi am Immanuel-Kant-Gymnasium in Neumünster bin ich übrigens erst<br />
mal ein bisschen gereist. Ich habe drei Monate lang in Namibia auf einer Farm<br />
gearbeitet und dort Rinderherden zusammengetrieben und Kälber markiert – eine<br />
echt aufregende Erfahrung. Anschließend war ich für ein halbes Jahr au pair in<br />
Irland und erst nach meiner Rückkehr entschied ich mich dann endgültig für das<br />
Studium. Für die Fachhochschule Kiel sprachen mehrere Gründe: Seit meinen<br />
Auslandsaufenthalten weiß ich wirklich zu schätzen, wie gut es mir zuhause<br />
geht und wie wichtig die Nähe zu meiner Familie ist. Das hatte auch Einfluss auf<br />
meine Studienplatzwahl. Die Hamburger Hochschulen erschienen mir zu groß und<br />
anonym und an der <strong>FH</strong> Kiel gab es genau das zu mir passende Bachelorstudium.<br />
Im Anschluss an mein Studium könnte ich mir gut vorstellen, für die Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit eines regionalen Unternehmens zu arbeiten. Das würde zu<br />
mir passen, denn ich bin kommunikationsfreudig, kreativ und habe Lust, Texte zu<br />
erstellen. Für meinen späteren Beruf wäre mir das Gefühl wichtig, täglich gern zur<br />
Arbeit zu gehen. So, wie ich jetzt täglich gern zur <strong>FH</strong> fahre!“<br />
10
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Andreas Maack<br />
26 Jahre, aus St. Peter-<br />
Ording, studiert im 6.<br />
Semester BWL (BA) mit<br />
Schwerpunkt Steuern und<br />
Rechnungswesen an der<br />
Hochschule Flensburg.<br />
„Ich habe nach dem Abi am Nordseegymnasium in St. Peter-Ording lange<br />
überlegt, ob ich studieren soll und mich nach dem Zivildienst für eine<br />
Ausbildung zum Steuerfachangestellten entschieden. Erst anschließend<br />
wollte ich BWL in Flensburg studieren. Die Hochschule Flensburg ist für<br />
meinen Schwerpunkt Steuern und Rechnungswesen sehr gut aufgestellt.<br />
Zu je einem Drittel beschäftigen wir uns mit Steuern, Bilanzierung und<br />
Controlling. In den Kursen sind wir nur 20 Studierende, sodass die Dozenten<br />
uns kennen und persönlich auf uns eingehen können. Der intensive<br />
Kontakt untereinander und der gemeinsame <strong>Campus</strong> mit der Uni zeichnen<br />
die Hochschule besonders aus.<br />
Jetzt, im sechsten Semester, absolviere ich mein Praxissemester bei<br />
einer Kanzlei, die sich auf gemeinnützige Organisationen spezialisiert<br />
hat. Glücklicherweise hatte ich mich im Laufe des Studiums bereits mit<br />
Internationalem Recht beschäftigt. Diese Kenntnisse kann ich nun im<br />
Praktikum hervorragend einbringen, sodass ich bereits ein Jobangebot<br />
von der Kanzlei erhalten habe. Ein gutes Beispiel für die Praxisnähe der<br />
Hochschule Flensburg!“<br />
Lennart Schmidt<br />
19 Jahre, aus Kiel,<br />
absolviert im 2. Semester<br />
ein Duales Studium<br />
Wirtschaftsinformatik (BSC)<br />
bei der PPI AG in Kiel /<br />
Wirtschaftsakademie Kiel.<br />
„Ich habe mein Abi am Hans-Geiger-Gymnasium in Kiel gemacht und<br />
wollte anschließend Wirtschaftsinformatik an einer Uni oder <strong>FH</strong> studieren.<br />
Ein Online-Artikel über die PPI AG auf <strong>ME2BE</strong>.DE hat mich neugierig<br />
auf ein duales Studium gemacht und war mit ausschlaggebend für meine<br />
Bewerbung. Vorher kannte ich die Firma gar nicht. So hatte ich online<br />
schon mal einen Eindruck gewonnen, wie der Alltag von Wirtschaftsinformatikern<br />
aussieht!<br />
Das Duale Studium der Wirtschaftsinformatik bei PPI hat viele Vorteile:<br />
Wir genießen eine große Freiheit in unseren Aufgaben, erhalten Unterstützung,<br />
Wertschätzung und eine attraktive Vergütung. Außerdem haben<br />
wir flexible Arbeitszeiten und können im Anschluss an das Studium,<br />
entsprechend unseren Neigungen, mit entscheiden, ob wir als Softwareentwickler,<br />
Consultants, Projektmanager oder Technische Redakteure<br />
im Unternehmen arbeiten möchten. Mein persönliches Highlight? Unsere<br />
Jahreskonferenz im Ballsaal des Millerntor-Stadions! Dort haben wir auch<br />
Kollegen und Kolleginnen aus München und Frankfurt kennengelernt und<br />
vieles über die Werte des Unternehmens erfahren. Die Atmosphäre bei<br />
PPI ist wirklich extrem kollegial und freundlich. Diese Werte sind bei<br />
uns keine bloßen Werbesprüche. Deshalb gehe ich in den Praxisphasen<br />
jeden Tag gern ins Büro und möchte auch nach dem Studium bei PPI als<br />
Wirtschaftsinformatiker arbeiten.“<br />
12<br />
13
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Julie Diron<br />
21 Jahre, aus Flensburg,<br />
studiert im 4. Semester<br />
Betriebswirtschaftslehre<br />
(BA) mit Schwerpunkt<br />
Marketing an der<br />
Hochschule Flensburg.<br />
„Ich studiere Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Flensburg und mein<br />
Traum ist es, irgendwann als Filmproduzentin bei einer großen Firma, wie<br />
Disney, Warner Brothers oder Constantin arbeiten zu können. Ich war schon<br />
immer ein großer Fan von Animations- und Zeichentrickfilmen und könnte mir<br />
sehr gut vorstellen, in der Schnittmenge zwischen kreativen und wirtschaftlichen<br />
Prozessen, zum Beispiel im Bereich Filmvermarktung, zu arbeiten. Durch<br />
meinen Marketing-Schwerpunkt glaube ich, mein erlerntes Wissen später gut<br />
anwenden zu können.<br />
Angewandte Wissenschaften … das ist ja sowieso das Prinzip von <strong>FH</strong>‘s und<br />
der Hochschule Flensburg! Nach 13 Jahren Schule und dem Abi auf dem<br />
Förde-Gymnasium Flensburg hatte ich persönlich keine Lust auf ein theorielastiges<br />
Universitätsstudium. Ich wollte praxisorientiert studieren. Und<br />
das kann ich hier! Eine tolle Erfahrung war mein Auslandssemester an der<br />
‚University of the Sunshine Coast‘ in der Nähe von Brisbane in Australien.<br />
Die Hochschule Flensburg hat weltweit über 60 Partner-Universitäten, sodass<br />
wir viele Möglichkeiten haben, mal eine Zeit lang im Ausland zu studieren.<br />
Ich brauchte mich nur kurz zu bewerben und in einem persönlichen Gespräch<br />
meine Englischkenntnisse nachzuweisen. Schwupps – hatte ich den Studienplatz!<br />
Das Semester wurde mir anschließend übrigens voll angerechnet, weil<br />
ich in Australien alle Kurse und Hausarbeiten erfolgreich bestanden habe.<br />
Ich kann das Studieren an der Hochschule Flensburg nur jedem empfehlen.<br />
Wir haben einen wunderschönen <strong>Campus</strong> und studieren in einer intensiven,<br />
familiären Atmosphäre. Und wir genießen eine große Bindung zu unseren<br />
Profs. Ich finde es persönlich auch sehr hilfreich, dass alle Dozenten über<br />
eine mehrjährige praktische Berufserfahrung verfügen. Durch sie erhalten wir<br />
viele Tipps und Einblicke ins Berufsleben. Und Flensburg bietet auch nach<br />
einem Studientag genügend Abwechslung. Bei uns geht es entspannt zu, egal<br />
ob am Hafen, in der Innenstadt oder an den Stränden. Man kann gut shoppen<br />
gehen und hat eine große Auswahl an Cafés und Kneipen. Mein Geheimtipp:<br />
Karaoke im Irish Pub!“<br />
15
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Jean Philip Zimmermann<br />
26 Jahre, aus Berlin,<br />
studiert im 4. Semester<br />
International Logistics and<br />
Management (MSC) an der<br />
Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften in Hamburg.<br />
„Ursprünglich wollte ich Tontechniker werden und absolvierte deshalb ein<br />
Praktikum bei einem Berliner Radiosender. Leider musste ich feststellen, dass<br />
dieser Beruf für meinen Geschmack viel zu viel mit Mathe und Physik zu tun<br />
hat. Meine zweite berufliche Orientierung ging in Richtung Logistik. Durch<br />
ein freiwilliges Praktikum beim Deutschen Paketdienst konnte ich einen<br />
interessanten Einblick in ein großes Logistikunternehmen gewinnen, sodass<br />
ich mich anschließend bundesweit auf entsprechende Bachelor-Studiengänge<br />
bewarb. Für die HAW entschied ich mich aus zwei Gründen: Zum einen genoss<br />
das Studium aufgrund der hohen Praxisorientierung schon vor sechs Jahren<br />
einen sehr guten Ruf. Zum anderen wohnte meine damalige Freundin in der<br />
Nähe Hamburgs. Die private Affäre hielt zwar nicht lange, doch aus der Einschreibung<br />
an der HAW ist eine feste Beziehung geworden!<br />
Nach dem Bachelorabschluss vor zwei Jahren entschied ich mich für das<br />
anschließende englischsprachige Masterstudium an der HAW, um meine beruflichen<br />
Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Seit Oktober 2015 arbeite<br />
ich im Departement Wirtschaft auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter an<br />
Industrie 4.0-Lösungen, wie z.B. dem Forschungsprojekt ‚Business Innovation<br />
Lab (BIL)‘. Der Vorteil ist, dass ich kurze Wege zwischen Beruf und Vorlesung<br />
habe. Im BIL beschäftigen wir uns mit ‚adaptiver Auftragsplanung‘ und<br />
digitalen Prozessen. Ziel ist es, Softwarelösungen zu programmieren, mithilfe<br />
derer mittelständische Unternehmen ihre logistischen Prozesse optimieren<br />
können. Dafür haben wir zum Beispiel Demonstratoren angefertigt, die unsere<br />
abstrakten Konzepte anschaulich machen.<br />
Die HAW bietet mit dem Bachelor-Studiengang Logistik/TBWL aus meiner<br />
Sicht ein sehr gutes, sehr praxisorientiertes Studium. Das Studieren im Zentrum<br />
Hamburgs, in unmittelbarer Nähe zur Alster, macht echt Spaß. Ich werde<br />
jetzt erst mal meinen Masterabschluss machen und möchte anschließend<br />
hier an unseren Innovationsprojekten weiterarbeiten und der Logistik treu<br />
bleiben. Wir haben hier vieles aufgebaut. Jetzt möchte ich sehen, wie die<br />
Arbeit Früchte trägt!“<br />
16
Seiten<br />
20 - 63<br />
20<br />
31<br />
WATERKANTISCH. PRAKTISCH. GUT.<br />
Warum die Hochschule Flensburg eine außergewöhnliche<br />
Fachhochschule ist und unter Studierenden einen exzellenten<br />
Ruf genießt<br />
DIE HOCHSCHULE FLENSBURG<br />
32<br />
34<br />
37<br />
STUDIEREN MIT FIRMENANSCHLUSS<br />
Kooperation der <strong>FH</strong> Westküste mit dem ChemCoast Park Brunsbüttel<br />
READY TO MOVE THE WORLD<br />
Seit 2010 bildet die KLU internationale Führungskräfte in Logistik<br />
und Unternehmensführung aus<br />
OFFSHORE MAL GANZ COOL<br />
Studierende der <strong>FH</strong> Kiel schnuppern Nordsee-Konferenzluft an<br />
Brennpunkten der Offshore-Industrie<br />
Foto: Joachim Welding<br />
STUDIUM<br />
Foto: Teresa Horstmann, Rechte Seite: Uni Lübeck (Oben), Eric Genzken<br />
40<br />
42<br />
46<br />
WIRTSCHAFT AUS LEIDENSCHAFT<br />
Diplom-Betriebswirt und Dozent Claus-Dieter Piontke über BWL an<br />
der <strong>FH</strong> Kiel und die Management-Generationen der Zukunft<br />
GUTE LOGISTIK MERKT MAN NICHT!<br />
Prof. Dr. Henning Kontny, Leiter des Departments Wirtschaft an der<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), über Digitale<br />
Vernetzung, Industrie 4.0 und logistische Herausforderungen der<br />
Zukunft<br />
STAUBIG WAR GESTERN!<br />
Moderne Zeiten im Studiengang Allgemeine Verwaltung an der<br />
<strong>FH</strong>VD in Altenholz<br />
48<br />
51<br />
52<br />
54<br />
56<br />
58<br />
62<br />
FRANÇAIS À LA FLENSBOURG!<br />
Die Europa-Universität Flensburg (EUF) führt zum WS <strong>2017</strong>/18 den<br />
Studiengang Französisch ein<br />
WER BIN ICH? WAS KANN ICH?<br />
WAS WILL ICH?<br />
Im Gespräch mit Berufsberaterin Sünje Christiansen von der<br />
Agentur für Arbeit in Niebüll<br />
LOGOPÄDIE UND ERGOTHERAPIE?<br />
STUDIEREN!<br />
Universität zu Lübeck plant neue Gesundheitsstudiengänge zum<br />
Wintersemester <strong>2017</strong>/18<br />
„WIR AKADEMISIEREN<br />
GESUNDHEITSFACHBERUFE“<br />
Prof. Enno Hartmann über die neuen Studiengänge an der<br />
Universität zu Lübeck<br />
STAUBFREIE SPITZENFORSCHUNG<br />
IM KIELER NANOLABOR<br />
Hightech 2000-mal dünner als ein menschliches Haar<br />
WILLKOMMEN BEI DEN „IT‘S“<br />
Die dualen Studiengänge „Wirtschaftsinformatik“ und<br />
„Angewandte Informatik“ bei der PPI AG in Hamburg und Kiel<br />
„ICH KANN GANZ GUT MIT ZAHLEN“<br />
Über das duale Studium „Banking and Finance“ bei der VR Bank<br />
Flensburg-Schleswig eG.
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Eric Genzken, Sebastian<br />
Weimar, Sönke Dwenger, Michael<br />
Ruff, Hochschule Flensburg<br />
Waterkantisch. Praktisch. Gut.<br />
Warum die Hochschule Flensburg eine außergewöhnliche Fachhochschule<br />
ist und unter Studierenden einen exzellenten Ruf genießt
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Oben links: Virtuelle<br />
Welten erforschen<br />
und programmieren<br />
… mit VR-Brillen in<br />
den Studiengängen<br />
„Angewandte Informatik“<br />
und „Medieninformatik“.<br />
Oben rechts:<br />
HighTech-Studium im<br />
Schiffsbrückensimulator<br />
des Maritimen Zentrums.<br />
Studiengang: Seeverkehr,<br />
Nautik und Logistik.<br />
Linke Seite: Laborarbeit<br />
im Bachelor-Studium<br />
„Biotechnologie-<br />
Verfahrenstechnik“<br />
Unten links: Hochschule<br />
Flensburg – Studieren …<br />
ganz nah an der Praxis!<br />
Unten rechts:<br />
„Schiffstechnik“ studieren<br />
und erleben – im<br />
Maschinenraumsimulator.<br />
23
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Lernen mit einem<br />
Lächeln! Note 1 für<br />
den <strong>Campus</strong> der<br />
Hochschule Flensburg.<br />
Kiel hat die größte, Heide die kleinste, Lübeck die älteste und Flensburg<br />
die höchste … die Rede ist von staatlichen Fachhochschulen in Schleswig-<br />
Holstein. Vier gibt es davon: <strong>FH</strong> Kiel, <strong>FH</strong> Lübeck, <strong>FH</strong> Westküste und die<br />
Hochschule Flensburg. Bewerberinnen und Bewerber haben die Qual der<br />
Wahl. Doch welche Faktoren begünstigen die Entscheidung für Studiengang<br />
und Studienort? <strong>ME2BE</strong> hat sich an der Hochschule Flensburg umgeschaut,<br />
den neuen Slogan „Ganz nah und weit voraus“ unter die Lupe genommen<br />
und Studierende und Dozenten nach dem Wesenskern ihrer <strong>FH</strong> befragt.<br />
Julia ist 25 Jahre alt, gebürtige Hamburgerin,<br />
ausgebildete Schiffsmechanikerin und<br />
Studentin der Schiffsbetriebstechnik am<br />
Maritimen Zentrum der Hochschule Flensburg.<br />
Ihren zukünftigen Arbeitsplatz sieht sie<br />
nicht zwangsläufig im Maschinenraum eines<br />
Schiffes. „Mit dem Bachelor-Abschluss der<br />
Hochschule Flensburg kann ich sowohl als<br />
technische Offizierin zur See fahren oder als<br />
Ingenieurin an Land arbeiten!“, beschreibt<br />
sie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.<br />
Das war früher etwas anders. Als 1886 die<br />
Königliche Seedampf-Maschinistenschule in<br />
Flensburg gegründet wurde, richtete sich<br />
das Ausbildungsangebot ausschließlich auf<br />
zukünftige „Seeführer und Schiffsmaschinisten“.<br />
1969 entstand daraus die „Staatliche<br />
Fachhochschule für Technik“. Deren Ziel: die<br />
fachliche Ausbildung von „Nautikern“ und<br />
„Schiffsbetriebstechnikern“. Seitdem wurde<br />
das Bildungsangebot kontinuierlich erweitert:<br />
es folgten Elektrotechnik, Informatik, weitere<br />
Ingenieurwissenschaften, Wirtschaft, Energie-<br />
und Umweltwissenschaften bis hin zum<br />
heutigen Studienangebot von 10 Bachelorund<br />
8 Masterstudiengängen. Dass die „<strong>FH</strong>“ in<br />
Flensburg seit kurzem nur noch „Hochschule“<br />
heißt, liegt nicht an der „hohen“ Lage im<br />
Stadtteil Sandberg. Auch die Zugangsvoraussetzungen<br />
für einen Studienplatz haben sich<br />
nicht verändert (siehe Fakten Seite 31). Allein<br />
das Wort „Fachhochschule“ erschien nicht<br />
mehr zeitgemäß. Zwar steht der „fachliche“<br />
Bezug – die Praxisnähe – nach wie vor im Vordergrund.<br />
Doch sowohl Angebot, Ausstattung,<br />
Lehre und Forschung, als auch Abschlüsse,<br />
Berufsaussichten … und das gesamte studentische<br />
Leben werden durch den Begriff „Hochschule“<br />
viel treffender ausgedrückt.<br />
Der <strong>Campus</strong> –<br />
deutschlandweit einzigartig!<br />
Ein „<strong>Campus</strong>“ (lat. Feld) beschreibt einen<br />
zusammenhängenden Komplex von Flächen<br />
und Gebäuden, die zur selben Hochschule<br />
gehören. Der Flensburger <strong>Campus</strong> darf zweifellos<br />
als deutschlandweit einzigartig angesehen<br />
werden: Hochschule Flensburg (HSFL) und die<br />
Europa-Universität koexistieren auf dem rund<br />
50 Meter hohen „Sandberg“ und teilen sich die<br />
drei genau in der Mitte liegenden Gebäude:<br />
Audimax, Flens-Arena und Mensa. Frei nach<br />
dem Motto: „Das Auge isst mit!“ ist der <strong>Campus</strong><br />
wunderschön gelegen und durch Rasenflächen<br />
und altem Baumbestand mit einem<br />
hohen Wellness-Faktor ausgestattet. Lernen<br />
mit einem Lächeln! Wow! Wer von einer großstädtischen<br />
Beton-Uni zur HSFL wechselt,<br />
denkt, er sei im Märchenfilm gelandet!<br />
„Das Einzigartige an dem Flensburger <strong>Campus</strong><br />
ist, dass Uni und <strong>FH</strong> direkt nebeneinander<br />
liegen – mit gemeinsamer Mensa und vielen<br />
Freizeitveranstaltungen und Semesterpartys“,<br />
beschreibt BWL-Studentin Celine ihren<br />
<strong>Campus</strong>. Bestes Beispiel: Alle zwei Wochen<br />
läuft das CAMPUS-Kino im Audimax. Jim Lacy,<br />
Werbefilmer und Professor am Fachbereich<br />
Information und Kommunikation, hat mit<br />
seinen Überraschungsfilmen, wie zuletzt „Ein<br />
ausgekochtes Schlitzohr“, längst Kultstatus<br />
erreicht.<br />
Falk studiert Elektrische Energiesystemtechnik<br />
und meint: „Unser <strong>Campus</strong> hat den Vorteil,<br />
dass hier jeder jeden kennt oder sehr<br />
schnell kennenlernen kann!“ Und Schiffstechnikstudentin<br />
und Greenpeace-Aktivistin<br />
Julia schwärmt: „Unser <strong>Campus</strong> ist grün und<br />
wirklich schön. Ich fahre jeden Tag mit dem<br />
Fahrrad hierher und nenne ihn auch … das<br />
Auenland.“<br />
25
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Jim Lacy, gebürtiger Texaner, Professor am<br />
Fachbereich Information und Kommunikation,<br />
Experte für Film und Animation, Gastgeber des<br />
zweiwöchigen CAMPUS-Kinos.<br />
Curriculum und<br />
Ausstattung – Vieles<br />
gibt‘s nur in Flensburg<br />
Wer glaubt, jedes Fach an jedem Ort studieren<br />
zu können, irrt gewaltig. Hochschulen befinden<br />
sich auf dem Weg der Spezialisierung, um<br />
die Qualität von Lehre und Forschung ihrer<br />
Fachbereiche zu verbessern. Die Hochschule<br />
Flensburg bietet ein beachtliches Angebot an<br />
Studiengängen (10 Bachelor- und 8 Masterstudiengänge),<br />
von denen viele in ihrer Ausrichtung<br />
nur in Flensburg angeboten werden.<br />
Beispiel 1 – Seeverkehr, Nautik und Logistik:<br />
Seit über 130 Jahren werden Schiffsführer<br />
und -ingenieure in Flensburg ausgebildet.<br />
Landesweit ist das Maritime Zentrum der einzige<br />
Studienort und gilt als eines der größten<br />
und modernsten Simulationszentren in Nordeuropa.<br />
Zur Ausstattung gehören: 33 Übungsund<br />
Seminarräume, 6 Schiffsführungssimulationsanlagen,<br />
3 Instruktor-Stationen, 12<br />
Stationen zur Radar-ECTIS-Ausbildung sowie<br />
einen Maschinenraumsimulator und zahlreiche<br />
CBT-Plätze (Computer-Based-Training). Beispiel<br />
2 – Energiewissenschaften: Das Thema<br />
„Erneuerbare Energien“ wird alle zukünftigen<br />
Generationen beschäftigen. Windkrafttechnologie<br />
gilt als schleswig-holsteinischer Exportschlager.<br />
Die Hochschule Flensburg verfügt<br />
über eine campuseigene Windenergieanlage<br />
sowie einen Windmessmast mit drei Ebenen<br />
Ultraschallsensoren,<br />
Fotovoltaikanlagen,<br />
Brennstoffzellen, Erdwärmepumpen,<br />
Versuchsanlagen<br />
und<br />
Labore. Studierende<br />
notieren im Hörsaal<br />
die per Beamer auf die<br />
Leinwand projizierten Messdaten, schauen<br />
aus dem Fenster und beobachten live, wie sich<br />
die 100 Meter entfernte Windenergieanlage<br />
zu den Daten verhält! Beispiel 3: Angewandte<br />
Informatik und Medieninformatik: Das Interesse<br />
daran, Computer- und Softwaresysteme<br />
nicht nur anzuwenden, sondern sie selbst zu<br />
gestalten und zu bauen, ist unter Jugendlichen<br />
groß. Der Bedarf an IT-Fachkräften auf<br />
Dicht an den Menschen<br />
und besonders innovativ.<br />
Der Slogan der HSFL<br />
lautet: „Ganz nah<br />
und weit voraus“.<br />
dem Arbeitsmarkt ist gleichermaßen gewaltig.<br />
Die Flensburger Studiengänge Angewandte<br />
Informatik und Medieninformatik bringen<br />
diese gefragten kommenden Programmierer<br />
und Kommunikationsexperten hervor: Virtual<br />
Reality, Human-Computer-Interaction, aber<br />
auch Social Media, Design, Werbefilm, Corporate<br />
Communication und Marketing – die<br />
Hochschule Flensburg,<br />
mit ihrem Stop-Motion-Labor<br />
und dem<br />
neuen Fernsehstudio<br />
ist bestens dafür ausgerüstet.<br />
Für Professor<br />
Jim Lacy, gebürtiger<br />
Texaner und erfahrener<br />
Werbeexperte, ist klar: „Die Kombination<br />
von Medieninformatik und Gestaltung im<br />
Rahmen eines intensiven Kontakts zwischen<br />
Dozenten und Studierenden ist in dieser Form<br />
in Deutschland einzigartig und scheint bei<br />
den Studierenden sehr gut anzukommen!“<br />
26<br />
27
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Sabine Christiansen,<br />
Kanzlerin der Hochschule<br />
Flensburg.<br />
Studierende der HSFL schätzen die Praxisnähe<br />
und den intensiven Kontakt zu ihren Dozenten.<br />
Oben links: Prof. Dr. Volker Looks, Dekan<br />
des Fachbereichs Wirtschaft im Gespräch mit<br />
Studierenden. Rechts: Diplom-Designer Uwe<br />
Zimmermann mit Informatikstudenten. Unten<br />
links: Prof. Jim Lacy mit Studis im Filmstudio.<br />
Prof. Dr. Bosco Lehr, Professor für<br />
BWL / eHealth und Vizepräsident für<br />
Internationales.<br />
Prof. Dr. Thomas Severin, Professor am<br />
Fachbereich Wirtschaft und Vizepräsident<br />
für Studium und Lehre.<br />
Prof. Dr. Ing. Jochen Wendiggensen –<br />
Dekan des Fachbereichs Energie und<br />
Biotechnologie.<br />
Statistisch<br />
gesehen unterschreibt<br />
etwa jeder dritte<br />
Studierende<br />
der Hochschule<br />
Flensburg einen<br />
Arbeitsvertrag<br />
bereits vor dem<br />
Bachelor- oder<br />
Masterabschluss.<br />
Die Praxisnähe – Ganz<br />
nah und weit voraus<br />
„Als BWL-Student mit Schwerpunkt Steuern<br />
und Rechnungswesen absolviere ich zurzeit<br />
mein Praxissemester bei einer Kanzlei, die<br />
sich auf gemeinnützige Organisationen spezialisiert<br />
hat“, erzählt Andreas Maack aus<br />
St.-Peter-Ording. „Meine Kenntnisse aus dem<br />
Studium kann ich im Praktikum hervorragend<br />
anwenden, sodass ich jetzt schon ein Jobangebot<br />
von der Firma erhalten habe.“<br />
Theoretische Kenntnisse praktisch anwenden!<br />
Dieses Grundprinzip Angewandter Wissenschaften<br />
darf als elementarer Wesenskern<br />
von Fachhochschulen verstanden werden.<br />
Das obligatorische Praxissemester (für Studierende<br />
ohne abgeschlossene Ausbildung)<br />
betont die praktische Ausrichtung, ebenso,<br />
wie die praktische Erfahrung der Dozenten<br />
und Dozentinnen. Wer an einer <strong>FH</strong> unterrichten<br />
will, braucht mindestens fünf Jahre<br />
Berufserfahrung. Typisches Beispiel – Professor<br />
Dr. Volker Looks: „Ursprünglich wollte<br />
ich nach der Realschule nie wieder zur Schule<br />
gehen“, erinnert sich der Dekan des Fachbereichs<br />
Wirtschaft. „Ich absolvierte zunächst<br />
eine Ausbildung und holte gleichzeitig mein<br />
Fach-Abitur nach. Erst durch die dreijährige<br />
Ausbildung erwuchs mein Interesse an einem<br />
Studium, das ich hier an der Hochschule<br />
Flensburg absolvierte. Anschließend führte<br />
mich mein Weg zu BMW nach England, zu<br />
weiteren Studienabschlüssen, zur Promotion<br />
und schließlich als Dekan zurück zur HSFL. Als<br />
Dozenten wissen wir aus unserer praktischen<br />
Erfahrung, was Studierende benötigen, um<br />
konstruktiv-kritische Geister in Unternehmen<br />
sein zu können und ihre Herausforderungen<br />
zu bewältigen! Aufgrund der kleinen Gruppen<br />
haben wir die Möglichkeit, sie wesentlich<br />
intensiver und individueller zu fördern als<br />
dies an vielen Universitäten möglich ist.“<br />
28<br />
29
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Die Hochschule Flensburg<br />
Die Hochschule Flensburg ist die nördlichste Fachhochschule<br />
Deutschlands und eine der renommiertesten Einrichtungen der<br />
regionalen Fachkräfteausbildung. Zurzeit studieren hier mehr als 4.000<br />
Studierende, der Anteil weiblicher Studenten liegt bei rund 25 Prozent.<br />
Das Studienangebot umfasst 10 Bachelor- und 8 Masterstudiengänge:<br />
Die Stadt – Mehr als<br />
Handball und Flens<br />
„Ich bin Seglerin und wollte unbedingt in<br />
Wassernähe studieren!“, meint die Hamburger<br />
BWL-Studentin Celine. „Ich wollte nach Flensburg<br />
und auf keinen Fall in die Großstadt“,<br />
berichtet Falk aus Neumünster. Und Julie<br />
erklärt: „Als Flensburgerin genieße ich die<br />
entspannte Atmosphäre, sowohl in der Stadt<br />
als auch an der Hochschule.<br />
Ich mag sowohl unseren<br />
Hafen und die nahgelegenen<br />
Strände als auch die Innenstadt<br />
mit den vielen Cafés,<br />
Boutiquen und Bars. Mein<br />
Geheimtipp: Karaoke im<br />
Irish Pub!“<br />
Die Hochschule Flensburg profitiert nicht nur<br />
von der Wohlfühl-Umgebung auf dem Sandberg-<strong>Campus</strong>,<br />
sondern auch von der Stadt<br />
selbst. Mit 100.000 Einwohnern, einer traumhaften<br />
Wasserlage, malerischen Häusern und<br />
Im Vergleich zu<br />
Hamburg sind<br />
die Mieten für<br />
Studierende noch<br />
geradezu günstig!<br />
vielen Freizeit- und Shoppingmöglichkeiten<br />
steht die Fördestadt ganz oben in puncto<br />
Lebensqualität. Im erreichbaren Ausflugsradius:<br />
Dänemark, Nordfriesland, Schleswig,<br />
Kiel und so viel Ostsee, wie das Auge reicht.<br />
Ganz nebenbei und doch nicht unwichtig: Im<br />
Vergleich zu Hamburg sind die Mieten für Studierende<br />
noch geradezu günstig!<br />
Die Suche nach dem Wesenskern der Hochschule<br />
Flensburg führt über einen grünen<br />
<strong>Campus</strong> zu toll ausgestatten<br />
Fachbereichen mit interessanten<br />
Studiengängen und<br />
zukunftsorientierter Schwerpunktsetzung.<br />
In den Fluren<br />
und Räumen, Laboren<br />
und Hörsälen begegnen sich<br />
Studierende und Dozenten<br />
intensiv und auf Augenhöhe. Ein wichtiger<br />
Teil des Selbstverständnisses der Hochschule<br />
Flensburg ist die Forschung an zurzeit<br />
17 Forschungsprojekten sowie die Beteiligung<br />
an fünf Forschungszentren. Durch die<br />
Drittmittel forschung gewinnt die Hochschule<br />
zusätzliche Anerkennung und bietet Studierenden<br />
das perfekte Umfeld angewandter Wissenschaften.<br />
Und ist ein Studientag vorbei,<br />
kann man zusätzlich noch die Annehmlichkeiten<br />
der Fördestadt Flensburg genießen. Oder<br />
sich zwischendurch für ein Auslandssemester<br />
an einer der über 60 Partner-Universitäten<br />
weltweit bewerben.<br />
Studis und Dozenten bewerten ihren Studienort<br />
gleichermaßen als besonders angenehm.<br />
Die Zahlen sprechen für sich: In den letzten<br />
zehn Jahren stieg die Zahl der Studierenden<br />
um fast 30 Prozent auf heute mehr als 4.000.<br />
Auch das Ende eines Studiums an der Hochschule<br />
Flensburg gestaltet sich oft „angenehm“.<br />
Statistisch gesehen unterschreibt<br />
etwa jeder dritte Studierende der Hochschule<br />
Flensburg einen Arbeitsvertrag bereits vor<br />
dem Bachelor- oder Masterabschluss. Studieren<br />
… „ganz nah“ an der Praxis und vielen<br />
Bewerbern auf dem Arbeitsmarkt „weit<br />
voraus“!<br />
Bachelor<br />
• Angewandte Informatik<br />
• Betriebswirtschaft<br />
• Biotechnologie-Verfahrenstechnik<br />
• Energiewissenschaften<br />
• Internationale Fachkommunikation<br />
• Maschinenbau<br />
• Medieninformatik<br />
• Schiffstechnik<br />
• Seeverkehr, Nautik und Logistik<br />
• Wirtschaftsinformatik<br />
Master<br />
• Angewandte Informatik<br />
• Biotechnology and Process Engineering<br />
• Business Management<br />
• eHealth<br />
• Intermedia & Marketing<br />
• Internationale Fachkommunikation<br />
• Systemtechnik<br />
• Wind Engineering<br />
• Automatisierungstechnik (in Kooperation<br />
mit der <strong>FH</strong> Westküste)<br />
Was sind Zulassungsvoraussetzungen für ein<br />
Studium an der Hochschule Flensburg? Was<br />
ist ein Probestudium? Wie viel Credit Points<br />
brauche ich pro Semester? Wie wechsle ich<br />
ein Studium? Wie kann ich BAföG beantragen?<br />
Und was soll ich eigentlich studieren?<br />
Wer sich mit dem Thema Studium beschäftigt,<br />
hat besonders am Anfang viele Fragen<br />
und benötigt dringend Antworten. Um alle<br />
Fragen von Studieninteressierten und Studierenden<br />
schnell und kompetent beantworten<br />
zu können, hat sich der Studierendenservice<br />
der Hochschule Flensburg besonders serviceorientiert<br />
aufgestellt:<br />
• Studierendensekretariat (beantwortet alle<br />
Fragen rund um das Studium)<br />
• Info Point (offene Anlaufstelle, Info-<br />
Material, Abgabe von Unterlagen)<br />
• Studienberatung (termingebundene und<br />
offene Studienberatung für Schüler/-innen,<br />
Studierende und Studieninteressierte)<br />
• Psychosoziale Studienberatung (unterstützt<br />
bei Ängsten und Problemen)<br />
• Stipendienberatung (informiert und<br />
berät zu Stipendien)<br />
• <strong>Campus</strong>Career (informiert über Praktika,<br />
Jobangebote und den Berufseinstieg)<br />
„Wir sind dicht an den Studierenden", sagt<br />
Sylvia Rußbüldt, Abteilungsleiterin für den<br />
Bereich Studierendenservice, „sind mit allen<br />
Abteilungen gut verzahnt und kommunizieren<br />
offen und serviceorientiert. Wir bieten Studierenden<br />
und Studieninteressierten eine ausführliche<br />
Studierendenberatung und haben<br />
mit dem Servicepoint auf dem <strong>Campus</strong> eine<br />
offene und schnelle Empfangs- und Anlaufstelle.<br />
Und wir präsentieren das Hochschulangebot<br />
auf Bildungsmessen, in Schulen und<br />
beraten auch telefonisch. Zu Beginn der Studienzeit<br />
bieten unsere Mentoring-Programme<br />
Orientierung und Unterstützung."<br />
Hochschule Flensburg<br />
Kanzleistraße 91-93<br />
24943 Flensburg<br />
Telefon: +49(0)461 805 - 01<br />
Telefax: +49(0)461 805 - 1300<br />
E-Mail: studierendensekretariat@hs-flensburg.de,<br />
studienberatung@hs-flensburg.de,<br />
infopoint@hs-flensburg.de<br />
Web: www.hs-flensburg.de<br />
Facebook: www.facebook.com/hsflensburg/<br />
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30<br />
31
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Die Studierenden<br />
können ihre<br />
Praxissemester in<br />
den Unternehmen<br />
des ChemCoast Park<br />
absolvieren, ihre<br />
Abschlussarbeiten zu<br />
praxisnahen Themen<br />
der Betriebe schreiben<br />
und dabei Kontakte<br />
für die spätere<br />
Jobsuche knüpfen.<br />
Text Joachim Welding<br />
Fotos <strong>FH</strong> Westküste<br />
Studieren mit Firmenanschluss<br />
Kooperation der <strong>FH</strong> Westküste mit dem ChemCoast Park Brunsbüttel<br />
Der ChemCoast Park Brunsbüttel gilt als der größte Standort<br />
international aufgestellter Industrieunternehmen in Schleswig-<br />
Holstein. Eine Kooperationsvereinbarung mit der Fachhochschule<br />
Westküste in Heide sorgt dafür, dass die Studierenden in den Betrieben<br />
Praxiserfahrung sammeln und Kontakte zu späteren Arbeitgebern<br />
knüpfen können. Die Firmen profitieren wiederum davon, dass<br />
sie hervorragend ausgebildete Nachwuchskräfte gewinnen.<br />
Gleich 20 Top-Unternehmen haben sich in den<br />
vergangenen Jahrzehnten an der südlichen<br />
Westküste am Schnittpunkt von Nord-Ostsee-Kanal<br />
und Elbe angesiedelt. Sie heißen<br />
Covestro (früher Bayer Material-Science),<br />
Sasol, Total, Lanxess oder Yara. Die Raffinierie<br />
Heide gehört ebenso dazu wie das große<br />
Zementwerk Holcim. Die Branchen reichen<br />
von der Mineralölwirtschaft über die Energieerzeugung<br />
bis zur Logistik. Die Industrieunternehmen,<br />
Zulieferer und Dienstleistungsunternehmen<br />
beschäftigen rund 12.500<br />
Mitarbeiter. Und sie alle brauchen guten<br />
Berufsnachwuchs.<br />
Die Werkleiterrunde des ChemCoast Park<br />
Brunsbüttel und die <strong>FH</strong> haben sich kürzlich<br />
darauf verständigt, die bestehenden Kontakte<br />
weiter auszubauen. „Die Studierenden im Studiengang<br />
Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
(Schwerpunkt Automation und angewandte<br />
Informatik) profitieren insbesondere,<br />
da ihr Wissen in den großen Industrieunternehmen<br />
gefragt ist“, erläutert Prof. Reiner<br />
Schütt, Vizepräsident der <strong>FH</strong> Westküste. Auch<br />
die Betriebswirtschaft ist mit ihrem Schwerpunkt<br />
„Human Resources & Management“ in<br />
die Kooperation eingebunden. „Die Studierenden<br />
können ihre Praxissemester in den Unternehmen<br />
des ChemCoast Park absolvieren, ihre<br />
Abschlussarbeiten zu praxisnahen Themen der<br />
Betriebe schreiben und dabei Kontakte für die<br />
spätere Jobsuche knüpfen.“ Denn die Firmen,<br />
in denen sie schon einmal gute Erfahrungen<br />
gemacht haben, sind später erste Wahl bei der<br />
Arbeitssuche.<br />
Die Fachkräfte von morgen werden so auf ihre<br />
späteren Tätigkeiten im Berufsleben vorbereitet.<br />
„Hier lag es nahe, die Vernetzung und<br />
den Austausch zwischen <strong>FH</strong> und Wirtschaft zu<br />
intensivieren – auch um die Ausbildungs- und<br />
Studiengänge praxisgerecht anzubieten und<br />
bereits frühzeitig den jungen Menschen einen<br />
Einblick in die Berufswelt zu ermöglichen“,<br />
erläutert Prof. Schütt. „Eine vielschichtige<br />
Verknüpfung der Theorie mit der Praxis ist das<br />
Ziel.“<br />
Auch in industrienahe Forschungsprojekte sind<br />
die Studierenden regelmäßig eingebunden –<br />
etwa bei einem Projekt der Fernüberwachung<br />
der Erdöl-Pipeline zwischen Brunsbüttel und<br />
Heide. Projektpartner ist dabei die Raffinerie<br />
Heide, einer der großen Hightech-Arbeitgeber<br />
an der Westküste. „Insgesamt sind in den<br />
Fachbereichen Technik und Wirtschaft einige<br />
Dutzend unserer Studierenden in Firmenprojekte<br />
eingebunden, sie absolvieren hier ihre<br />
Praxissemester und schreiben ihre Abschlussarbeiten“,<br />
erläutert der <strong>FH</strong>-Vizepräsident.<br />
Dabei haben die Studierenden die Möglichkeit,<br />
aktuelle Projekte in den Unternehmen zu<br />
begleiten und Lösungsansätze mit ihrem wissenschaftlichen<br />
Hintergrund zu erarbeiten.<br />
Davon profitieren beide Seiten: Die Studierenden<br />
erhalten Einblick in die Arbeitsprozesse<br />
der Unternehmen, und die Firmen können das<br />
Knowhow der Studentinnen und Studenten<br />
in ihre Projekte einfließen lassen. Für diese<br />
Konstellation gibt’s eine schöne neudeutsche<br />
Bezeichnung: Es handelt sich um eine klassische<br />
Win-Win-Situation. Und zwar um eine,<br />
die junge Leute auf ihrem Karriereweg ein<br />
gutes Stück voran bringt.<br />
Die Fachhochschule Westküste bietet folgende<br />
Bachelorstudiengänge an:<br />
Betriebswirtschaft<br />
Betriebswirtschaft (Triales Modell)<br />
Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
International Tourism Management<br />
Management und Technik<br />
Umweltgerechte Gebäudesystemtechnik<br />
Wirtschaftspsychologie<br />
Wirtschaft und Recht<br />
Fachhochschule Westküste<br />
Fritz-Thiedemann-Ring 20<br />
25746 Heide<br />
Studienberatung: 0481 / 85 55 -141<br />
oder -133<br />
www.fh-westkueste.de<br />
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32<br />
33
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Ready to move the world<br />
Seit 2010 bildet die KLU internationale Führungskräfte<br />
in Logistik und Unternehmensführung aus<br />
„Ohne sie würde unser Alltag zusammenbrechen“, antwortet Mark<br />
Bäumler, wenn er nach der Wichtigkeit von Logistik gefragt wird.<br />
Und recht hat der junge Student: in unserer globalisierten Welt gibt<br />
es kaum einen Bereich, der nicht von Logistik beeinflusst wird. So<br />
bekommen wir im nächstgelegenen Supermarkt Waren aus der ganzen<br />
Welt, teilweise tagesfrisch, Bahn und Bus kommen im Minutentakt und<br />
wer möchte, kann sich so ziemlich alles vor die Haustür liefern lassen,<br />
ganz egal woher und ohne lange Wartezeit. Viele Annehmlichkeiten<br />
unserer modernen Welt nehmen wir als selbstverständlich wahr, doch<br />
würden sie ohne Logistik gar nicht erst möglich sein. Das macht sie so<br />
relevant für unseren Alltag, für die Gesellschaft und die Wirtschaft.<br />
Mit 258 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2016<br />
und mehr als 3 Millionen Beschäftigten ist<br />
Logistik der drittgrößte Wirtschaftsbereich<br />
Deutschlands. Die Branche wächst und die<br />
Nachfrage nach jungen und gut ausgebildeten<br />
Logistikexperten steigt stetig. An der<br />
Kühne Logistics University (KLU) in Hamburg<br />
lernen sie alles für einen<br />
erfolgreichen Berufseinstieg.<br />
Seit 2010 bietet<br />
die private, staatlich<br />
anerkannte Hochschule<br />
mit Sitz in der HafenCity<br />
Bachelor- und Masterstudiengänge<br />
für Management<br />
und Logistik an und<br />
bereitet ihre Absolventen<br />
gezielt auf eine Karriere<br />
in internationalen Unternehmen<br />
vor. Mark hat im<br />
letzten September seinen<br />
3-jährigen Bachelor in<br />
Hamburg begonnen: „Nach meinem Abitur<br />
wollte ich ein Studium in Richtung Management<br />
mit dem Schwerpunkt Logistik anfangen“,<br />
erzählt der 18-Jährige. „Auf der Suche<br />
nach einer passenden Hochschule habe ich<br />
die Kühne Logis tics University gefunden. Die<br />
KLU hat einen hervorragenden Ruf und der<br />
Bachelorstudiengang Management vermittelt<br />
uns sowohl betriebs- und volkswirtschaftliche<br />
Unsere Klassen<br />
sind mit circa<br />
20 Studierenden<br />
sehr klein. Das<br />
ermöglicht uns einen<br />
viel intensiveren<br />
Austausch<br />
mit unseren<br />
Professoren und<br />
Studienkameraden.<br />
Grundlagen, wie auch eine Spezialisierung<br />
auf General Management oder Logistik nach<br />
dem vierten Semester. Gerade die Spezialisierung<br />
auf Logistik finde ich spannend und eine<br />
gelungene Kombination zweier sehr innovativer<br />
Bereiche“, sagt Mark. Noch vor den<br />
schriftlichen Abiturprüfungen hat sich der<br />
18-Jährige online beworben.<br />
„Auf der Webseite<br />
der KLU konnte ich ganz<br />
einfach meine Unterlagen<br />
hochladen. Neben der<br />
Hochschulzugangsberechtigung<br />
oder einer aktuellen<br />
Notenübersicht bei<br />
denen, die ihr Abschlusszeugnis<br />
noch nicht haben,<br />
ist ebenfalls ein Nachweis<br />
über gute Englischkenntnisse<br />
in Form eines<br />
TOEFL- oder IELTS-Sprachzertifikats<br />
nötig, da an der<br />
Hochschule ausschließlich in Englisch unterrichtet<br />
wird. Kurze Zeit später wurde ich zu<br />
einem Interview eingeladen und bekam im<br />
Anschluss recht schnell die Zusage für den<br />
Studienplatz“, erinnert sich Mark.<br />
Das Studium an der KLU unterscheidet sich<br />
in vielen Dingen von einem Studium an einer<br />
normalen deutschen Hochschule. „Mit aktuell<br />
275 Studenten sind wir eine relativ kleine<br />
Uni, was viele Vorteile mit sich bringt“,<br />
erzählt Sebastian Tschirner, der ebenfalls seinen<br />
Bachelor in Management macht. „Unsere<br />
Klassen sind mit circa 20 Studierenden sehr<br />
klein. Das ermöglicht uns einen viel intensiveren<br />
Austausch mit unseren Professoren<br />
und Studienkameraden. Das Studium ist sehr<br />
international und praxisorientiert ausgerichtet,“<br />
erzählt Sebastian weiter, „wir lernen alle<br />
eine zweite Fremdsprache, machen ein dreimonatiges<br />
Praktikum und auch ein Auslandssemester<br />
steht im weiteren Studienverlauf auf<br />
dem Kursplan. Alle Fragestellungen im Unterricht<br />
werden auch immer im internationalen<br />
Kontext behandelt. Wir machen viel Gruppenarbeit<br />
und diskutieren aktuelle Themen. Was<br />
uns außerdem zugute kommt, ist die gute<br />
Vernetzung unserer Professoren. Viele von<br />
ihnen haben sehr gute Kontakte zu wichtigen<br />
Wirtschaftsunternehmen oder leiten selbst<br />
welche. Sie lassen uns an ihren Beziehungen<br />
teilhaben und wir können bei der Suche nach<br />
Praktika oder Jobs auf diese Kontakte zurückgreifen,“<br />
so Sebastian. Der 20-Jährige mag<br />
ebenfalls die besondere Lernatmosphäre am<br />
<strong>Campus</strong>: „Das moderne Gebäude am Großen<br />
Grasbrook bietet uns Studenten alles, was<br />
wir für ein fokussiertes Studium brauchen.<br />
Die Seminarräume sind mit neuester Technik<br />
ausgerüstet, die Bibliothek beherbergt eine<br />
Text Katharina Grzeca<br />
Fotos Eric Genzken<br />
Mark Bäumler (linke Seite)<br />
und Sebastian Tschirner sind<br />
im ersten Semester ihres<br />
Bachelorstudiums Management<br />
an der KLU in Hamburg.<br />
34<br />
35
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Offshore mal ganz COOL<br />
Studierende der <strong>FH</strong> Kiel schnuppern Nordsee-Konferenzluft<br />
an Brennpunkten der Offshore-Industrie<br />
weite Anzahl an Fachliteratur<br />
und es gibt viele Möglichkeiten,<br />
sich zum Lernen zurückzuziehen.<br />
Aber auch für die<br />
Zeit zwischen dem Studieren<br />
ist gesorgt. Wir haben einen<br />
eigenen Fitnessraum, eine<br />
Studenten-Lounge mit Kicker<br />
und ein Café.“<br />
Ein weiterer Bonus für die Studierenden<br />
der Privatuni sind die regelmäßigen Recruiting-Days,<br />
an denen Unternehmensvertreter<br />
und Studenten einander kennen lernen und<br />
Kontakte für die Zukunft knüpfen. Mit dabei<br />
sind Personalexperten von Konzernen wie<br />
Deutsche Bahn, Lufthansa Technik, BMW oder<br />
Jungheinrich. Diese Nähe zur Wirtschaft und<br />
die konkrete Vorbereitung auf das spätere<br />
Arbeitsleben schätzt auch der KLU-Student<br />
Chenye Liu. Er wurde in China geboren, ist<br />
in Namibia aufgewachsen und hat in Kapstadt<br />
Deutsche Sprache und Literatur studiert. Seit<br />
eineinhalb Jahren lebt er nun in Hamburg.<br />
„Bevor ich mein Bachelorstudium an der<br />
KLU begonnen habe, war ich eine Zeit lang<br />
an der Universität Hamburg eingeschrieben.<br />
Deswegen habe ich einen direkten Vergleich<br />
zwischen staatlicher und privater Uni. An der<br />
KLU ist durch die geringe Studierendenzahl<br />
der Umgang viel persönlicher und die Betreuung<br />
deutlich individueller. Das Student-Service-Team<br />
ist vom ersten Tag an an unserer<br />
Seite und sorgt für einen geordneten Studienstart.<br />
Wir haben zudem ein Career-Office,<br />
welches uns mit einem Workshop- und Coaching-Programm<br />
bei der Berufsorientierung<br />
unterstützt und das International-Office hilft<br />
uns bei der Planung des Auslandssemesters<br />
an einer der 50 Partnerhochschulen der KLU“,<br />
berichtet Chenye.<br />
Die Kühne Logistics University hat ihren Studenten<br />
viel zu bieten, erhebt allerdings auch<br />
Studiengebühren. Das dreijährige Studium<br />
kostet 4.980 Euro pro Semester. Wer ein intensiveres<br />
Studium mit zusätzlichen Seminaren<br />
und einem weiteren Praktikum absolvieren<br />
Chenye Liu findet das Studium an<br />
der Kühne Logistics University<br />
klasse. Auch das vielfältige<br />
Kultur- und Freizeitangebot in<br />
Hamburg gefällt dem jungen<br />
Studenten.<br />
möchte, zahlt 5.680 Euro pro<br />
Semester. Dafür erreicht er in<br />
der gleichen Zeit 210 anstelle<br />
der normalen 180 ECTS-Punkte.<br />
Es gibt aber auch die Möglichkeit,<br />
sich das Studium an der<br />
privaten Hochschule durch ein<br />
Stipendium oder eine Kooperation<br />
mit einem Unternehmen<br />
finanzieren zu lassen.<br />
Viele sind Werkstudenten,<br />
beziehen BAföG oder haben einen Geschwister-<br />
oder „early-bird“-Rabatt bekommen, der<br />
die Studiengebühren um 10% reduziert, wenn<br />
man seine Bewerbung vor dem 31. Dezember<br />
einreicht. Die Absolventen haben nach ihrem<br />
Abschluss auf jeden Fall alle Zutaten für eine<br />
steile Karriere beisammen. So heißt es, dass<br />
kein Student die Hochschule ohne einen Job<br />
in der Tasche verlässt.<br />
Mark, Sebastian und Chenye sind mit ihrer<br />
Wahl sehr zufrieden. Die drei sind vor kurzem<br />
zusammengezogen und genießen das Studentenleben<br />
in der schönsten Stadt der Welt.<br />
„Wir bauchen nur 10 Minuten mit dem Fahrrad,<br />
um zur Uni zu kommen“, berichtet Mark,<br />
„und weitere 10 Minuten, um in die Schanze<br />
oder auf den Kiez zu kommen“, fügen Sebastian<br />
und Chenye hinzu. Ja Hamburg hat wahrlich<br />
viel zu bieten.<br />
Die KLU ist eine private, staatlich anerkannte<br />
Hochschule mit Sitz in der Hamburger<br />
HafenCity. Seit 2010 bildet die Hochschule<br />
internationale Führungskräfte in Logistik<br />
und Unternehmensführung aus. Neben dem<br />
dreijährigen Bachelor of Science in Management<br />
bietet sie den Master of Science in Global Logistics<br />
& Supply Chain Management bzw. Management,<br />
einen Tri-Continental Master of Science in Global<br />
Supply Chain Management und einen Master<br />
in International Maritime Law and Logistics.<br />
Außerdem bietet die KLU ein Ph.D.-Programm für<br />
Doktoranden sowie einen MBA in Leadership &<br />
Supply Chain Management.<br />
Kühne Logistics University<br />
Großer Grasbrook 17<br />
20457 Hamburg<br />
Telefon: 0 40 328707-0<br />
info@the-klu.org<br />
Mehr Informationen zum Studium an der KLU<br />
gibt es beim nächsten Open Day am 1. Juli.<br />
36<br />
37
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Joachim Welding<br />
Fotos Areva Multibrid/<br />
Jan Oelker, DOTI/Mathias<br />
Ibeler und J. Welding<br />
Bei Wind und Wellen mit dem Schiff auf der Hochseeinsel Helgoland<br />
anzulanden – so ging es schon mal ganz COOL los, als die Studierenden<br />
der Fachhochschule Kiel beim „<strong>Campus</strong> for Ocean and Offshore Learning“<br />
im vergangenen Jahr eincheckten. Führte die spannende “Expedition”<br />
bisher auf die deutsche Hochseeinsel, so wird COOL 6.0 in diesem Jahr<br />
erstmals in Cuxhaven stattfinden. Neben Wind und Wellen steht vor allem<br />
das Erleben der beeindruckenden Offshore-Industrie im Mittelpunkt.<br />
„Schon bei der Schiffsreise hinaus zur Hochseeinsel<br />
spürst du die Naturgewalten – besonders<br />
im November, wenn es bei Sturm und<br />
Seegang ordentlich zur Sache geht“, schwärmt<br />
Jaqueline Brune. Die 20-Jährige studiert im 4.<br />
Semester Offshore-Anlagentechnik an der <strong>FH</strong><br />
Kiel und will im nächsten Jahr ihren Bachelor<br />
machen. „Die viertägige Konferenz ist für alle<br />
Studierenden ein Highlight.“ Dort lernen die<br />
jungen Leute Offshore-Serviceschiffe und die<br />
Hubschrauberbasis der Bundesmarine ebenso<br />
kennen wie den Seenotrettungskreuzer „Hermann<br />
Marwede“.<br />
Bei COOL kommen die Studierenden Serviceunternehmen,<br />
Herstellern von Offshore-<br />
Windenergieanlagen, Komponentenlieferanten<br />
und Forschungsinstituten ganz nah. „Beim<br />
fachlichen Austausch mit Fachleuten aus der<br />
Offshore-Branche bekommst du ein gutes<br />
Gefühl dafür, wofür du studierst“, erzählt<br />
Jaqueline Brune. „Das motiviert dich noch<br />
einmal mehr für unser anspruchsvolles Studium.“<br />
Als eine der wenigen Frauen in diesem<br />
Studiengang fühle sie sich besonders<br />
angespornt. „Ich gehe mit viel Ehrgeiz an<br />
die Sache heran. Es gefällt mir so gut, dass<br />
ich ein Masterstudium Maschinenbau an den<br />
Bachelor anschließen will.“ Absolventen und<br />
Absolventinnen können alternativ auch die<br />
Masterstudiengänge Schiffbau und Maritime<br />
Technik oder Wind Engineering beginnen,<br />
letzteren bietet die <strong>FH</strong> Kiel zusammen mit der<br />
Hochschule Flensburg an.<br />
„Offshore ist eines der letzten legalen Abenteuer<br />
Deutschlands“, meint Prof. Peter<br />
Quell mit einem Augenzwinkern. Er hat den<br />
COOL-<strong>Campus</strong> inzwischen fünf Mal organisiert:<br />
„Schon unsere Erstsemester fahren mit.<br />
So schaffen wir echten Praxisbezug und eine<br />
Motivation für das ganze Studium.“ Prof. Quell<br />
leitet auch den 2012 gestarteten Studiengang<br />
Offshore-Anlagentechnik, der eine Menge<br />
Zukunftspotenzial hat: „Der Bedarf an Fachkräften<br />
wird zukünftig groß sein. Denn die<br />
Windparks auf hoher See erlebten 2015 einen<br />
Durchbruch: Bereits jetzt erzeugen die Windenergieanlagen<br />
in der deutschen Nord- und<br />
Ostsee die gleiche Nennleistung wie drei<br />
Atomkraftwerke. Und geplant ist die siebenfache<br />
Kapazität allein in Deutschland!“ Weil<br />
diese Technologie sehr jobintensiv ist, suche<br />
die Offshore-Branche in Zukunft viele Ingenieure<br />
und Ingenieurinnen mit Spezialwissen.<br />
„Unsere Absolventen finden<br />
Jobs bei den Herstellern<br />
der Windkraftanlagen und<br />
der Komponenten ebenso<br />
wie bei den Betreibern der<br />
Windparks, Ingenieurbüros,<br />
Werften, Logistik- und Serviceunternehmen“,<br />
erläutert Prof. Quell.<br />
Wegen dieser Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten<br />
umfasst das sechssemestrige Studium<br />
ein großes Wissens-Portfolio. Los geht es mit<br />
den ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen<br />
– etwa Werkstofftechnik, Mechanik und Konstruktion.<br />
Richtig tief in die Materie steigen<br />
die Module der Ingenieurswissenschaften ein:<br />
Fertigungstechnik, Elektrotechnik, Projektierung<br />
und Gründung von Offshore-Bauwerken,<br />
Fertigung und Montage von Großanlagen,<br />
Sicherheit und Umweltschutz, aber auch<br />
Recht, BWL und andere Fächer. Soft Skills wie<br />
Offshore ist<br />
eines der letzten<br />
legalen Abenteuer<br />
Deutschlands.<br />
Rhetorik und Präsentation, Unternehmensführung,<br />
Verhandlungstechnik und Konfliktlösung<br />
runden das Studium ab. „Wichtig ist<br />
uns, dass der Studiengang den Studierenden<br />
die Möglichkeit eröffnet, ihr Fachwissen nicht<br />
nur im Offshore-Bereich, sondern auch in der<br />
Maschinenbau- und Schiffbauindustrie<br />
einzusetzen.“<br />
Rückenwind verleihen dem<br />
Studium nicht zuletzt spannende<br />
studentische Projekte<br />
wie der Bau des windangetriebenen<br />
Fahrzeugs „Baltic Thunder“, das bei<br />
internationalen Rennen regelmäßig vordere<br />
Plätze belegt. Das motiviert ebenso wie COOL:<br />
„Wer auf Helgoland oder in Cuxhaven mit den<br />
Praktikern aus der Indus trie zusammenkommt,<br />
lernt nicht nur viel über Offshore. Beim Conference<br />
Dinner am Abend können die Studierenden<br />
Kontakte für die Bachelor- Arbeit oder<br />
die Mitarbeit als Werkstudentin und -student<br />
knüpfen“, meint Prof. Quell. „Diese Chance<br />
wird auch rege genutzt.“<br />
Besonders Frauen ermuntert die angehende<br />
Ingenieurin Jaqueline Brune, es mit Offshore<br />
zu versuchen: „Das Studium fordert Dich, aber<br />
man kann es in sechs Semestern gut schaffen.<br />
Toll finde ich das breite Spektrum der Fachgebiete<br />
und die Tatsache, dass alle Professoren<br />
aus der Praxis kommen. Das lockert die<br />
Vorlesungen auf.“ Dazu kommen das familiäre<br />
Klima an der überschaubaren Fachhochschule<br />
und die vielen Kontakte zwischen Studierenden<br />
und Lehrenden, die die 20-Jährige als<br />
Pluspunkte verzeichnet. Und COOL? War wirklich<br />
cool.<br />
Der Studiengang Offshore-Anlagentechnik<br />
Abschluss: Bachelor of Engineering<br />
Dauer: 3 Studienjahre (6 Semester) mit<br />
Bachelorthesis und Kolloquium<br />
Numerus clausus: Keiner<br />
Fachhochschule Kiel<br />
Sokratesplatz 3<br />
24149 Kiel<br />
Tel. 0431/210 -1338 und -1339<br />
studieninformation@fh-kiel.de<br />
www.fh-kiel.de/oat<br />
Sponsored by<br />
38<br />
39
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Wirtschaft aus Leidenschaft<br />
Diplom-Betriebswirt und Dozent Claus-Dieter Piontke über BWL<br />
an der <strong>FH</strong> Kiel und die Management-Generationen der Zukunft<br />
Seit über drei Jahren leitet Claus-Dieter Piontke die Veranstaltung<br />
„Unternehmenspolitik / Strategische Unternehmensanalyse“ an<br />
der <strong>FH</strong> Kiel im Fachbereich Wirtschaft. Der Kurs richtet sich an<br />
Bachelor-Studierende im 5. Semester der Betriebswirtschaftslehre<br />
und erfreut sich wegen des hohen Praxisbezugs großer Beliebtheit.<br />
<strong>ME2BE</strong> (selbst Kooperationspartner dieser Veranstaltung) wollte von<br />
dem 54-jährigen Diplom-Betriebswirt und Business-Coach wissen,<br />
welche Herausforderungen auf BWL-Studierende zukommen wird.<br />
<strong>ME2BE</strong>: Herr Piontke, Sie sind ein Kieler<br />
Eigengewächs, haben nach einer Ausbildung<br />
zum Industriekaufmann an der<br />
<strong>FH</strong> Kiel BWL studiert und bilden heute<br />
an gleichem Ort im gleichen Fach unsere<br />
Manager von morgen aus. Was hat sich am<br />
meisten im Vergleich zu Ihrer Studienzeit<br />
verändert?<br />
Piontke: Das Studienfach heißt noch immer<br />
BWL, ansonsten hat sich so einiges verändert.<br />
Studiert habe ich – streng genommen –<br />
nicht am gleichen Ort. Damals war die <strong>FH</strong><br />
Kiel noch am Westufer beheimatet und hatte<br />
nicht diese <strong>Campus</strong>-Atmosphäre, wie heute<br />
in Neumühlen-Dietrichsdorf. Im Vergleich zu<br />
meiner Studienzeit gibt es heute erweiterte<br />
Studienmöglichkeiten, z.B. berufsbegleitende<br />
Online-Studiengebote. Die auffälligste Veränderung<br />
jedoch ist die kulturelle Vielfalt unter<br />
den Studierenden. Zu meiner Zeit gab es kaum<br />
fremdsprachige Studierende aus dem Ausland<br />
oder mit Migrationshintergrund. Das empfinde<br />
ich heutzutage als extrem bereichernd!<br />
Im CHE-Ranking schneidet der Fachbereich<br />
Wirtschaft der <strong>FH</strong> Kiel gut ab. Was ist das<br />
Besondere am BWL-Studium an der <strong>FH</strong><br />
Kiel?<br />
Unsere Studienbegleitung ist intensiver als an<br />
Universitäten, die Angebote der <strong>FH</strong> Kiel sind<br />
attraktiv, es gibt keine überfüllten Hörsäle und<br />
der Praxisbezug ist besonders hoch. Es gibt<br />
nicht nur das obligatorische Praxissemester,<br />
sondern auch Veranstaltungen, wie „Strategische<br />
Unternehmensanalyse“, zu der Studierende<br />
„echte“ Firmen besuchen und somit ihr<br />
theoretisches Wissen im Studium praktisch<br />
anwenden können. Alle <strong>FH</strong>-Dozenten müssen<br />
über eine mehrjährige Berufserfahrung verfügen.<br />
Die Studierenden schätzen diesen Erfahrungsschatz,<br />
da wir immer wieder praktische<br />
Anwendungsbeispiele geben können … das<br />
Prinzip angewandter Wissenschaften!<br />
Welche Anforderungen stellt die Wirtschaft<br />
an Bachelor-Absolventen der BWL?<br />
Welche Managertypen werden in Zukunft<br />
gebraucht?<br />
Unternehmen müssen agil und flexibel sein,<br />
um sich wirtschaftlichen Situationen schnell<br />
anpassen zu können. Junge Managerinnen<br />
und Manager benötigen ein fundiertes Verständnis<br />
für wirtschaftliche Zusammenhänge,<br />
Zielorientierung und Vertrauensprozesse. Das<br />
Thema „Softskills“ hat enorm an Bedeutung<br />
gewonnen. Wir leben heute in einer Wirtschaftswelt<br />
der intensiven Zusammenarbeit.<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen<br />
heute mehr Verantwortung als jemals zuvor.<br />
Heute wissen alle: Gutes Teamworking und<br />
konstruktive Menschenführung sind elementare<br />
Bausteine eines Unternehmenserfolgs. Im<br />
Grundstudium bieten wir dazu Veranstaltungen<br />
an. Es geht um Teamentwicklungsphasen,<br />
Kommunikation, Persönlichkeitsentwicklung,<br />
Change Management, Projektmanagement<br />
oder Transaktionsanalyse.<br />
Wird der autoritäre Managertyp aussterben<br />
oder wird es ihn immer geben müssen?<br />
Es wird niemals nur einen einzigen Führungsstil<br />
geben. Im Augenblick kann ein partizipativ-kooperierender<br />
Führungsstil oder ein<br />
autoritärer Führungsstil zum wirtschaftlichen<br />
Erfolg führen. Längerfristig und über das<br />
Ganze betrachtet ist in unserer modernen<br />
Wissensgesellschaft der kooperativ-partizipative<br />
Führungsstil als Erfolgsfaktor unabdingbar.<br />
Die Fakten dazu lauten: Menschen suchen<br />
Führung, aber auch Geborgenheit und Vertrauen.<br />
Alle stehen systemisch bedingt unter<br />
einem Leistungsdruck. Wichtig ist, den richtigen<br />
Stil zur richtigen Zeit zu wählen.<br />
Wie bewerten Sie die Ausbildungsqualität<br />
im Management-Bereich?<br />
Als sehr positiv. Die Studierenden verlassen<br />
unsere Hochschule mit einem sehr guten Ausbildungsniveau.<br />
Die Ausbildungsqualität in<br />
Deutschland genießt ja allgemein eine hohe<br />
Anerkennung. Im Managementbereich gibt es<br />
nach wie vor die Situation, dass unsere Managerinnen<br />
und Manager in allen Unternehmensgrößen<br />
gut vertreten sind. Lediglich das<br />
absolute Spitzenlevel ist überwiegend von<br />
Universitätsabsolventen besetzt.<br />
Welchen Tipp geben Sie BWL-Studierenden<br />
mit auf den Weg?<br />
Habt Leidenschaft für den Job und für die<br />
Menschen!<br />
Die Fachhochschule Kiel ist mit 7.428 Studenten<br />
die größte Fachhochschule und zweitgrößte<br />
Hochschule des Landes Schleswig-Holstein.<br />
Angeboten werden 19 Bachelor- und 16 Master-<br />
Studiengänge.<br />
Fachhochschule Kiel<br />
Sokratespl. 1<br />
24149 Kiel<br />
Telefon: 0431 – 21 00<br />
www.fh-kiel.de<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Foto Eric Genzken<br />
40<br />
41
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Zufrieden mit Forschung<br />
und Lehre an der HAW:<br />
Prof. Dr. Henning Kontny<br />
Gute Logistik merkt man nicht!<br />
Prof. Dr. Henning Kontny, Leiter des Departments Wirtschaft an der<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), über Digitale<br />
Vernetzung, Industrie 4.0 und logistische Herausforderungen der Zukunft<br />
Wer bei „Logistik“ an Speditionen, Containerschifffahrt und Paketdienste<br />
denkt, ist auf der richtigen Spur, doch Transport und Lieferung sind<br />
nur Teilaspekte von Unternehmenslogistik. Logistik – das ist die<br />
„ganzheitliche Planung, Steuerung, Koordination, Durchführung und<br />
Kontrolle aller unternehmensinternen und unternehmensübergreifenden<br />
Informations- und Güterflüsse“. Da steckt also mehr dahinter.<br />
Was genau, haben wir Prof. Dr. Kontny gefragt, Logistikprofessor<br />
an der HAW und Leiter des dortigen Departments Wirtschaft.<br />
Im Business Innovation<br />
Lab (BIL) beschäftigen sich<br />
Logistikstudierende mit<br />
adaptiver Auftragsplanung<br />
für mittelständische<br />
Unternehmen.<br />
<strong>ME2BE</strong>: Herr Professor Kontny, was ist Ihre<br />
Lieblingsfrage an Studierende?<br />
Viele Studierende finden den Weg ins Studium<br />
über den hohen Fachkräftebedarf und die<br />
damit verbundenen guten Zukunftsperspektiven<br />
von Logistikexperten. Eine Standardfrage<br />
an Studienanfänger lautet: „Warum studieren<br />
Sie Logistik? Ich stelle immer wieder fest,<br />
dass sich vielen Studierenden die Komplexität<br />
der Logistik erst gegen Ende des Studiums<br />
erschließt. Oft höre ich dann des Satz: „Jetzt<br />
verstehe ich erst, was Logistik alles umfasst!“<br />
Was lernen Studierende im Bachelorstudium<br />
„Logistik / Technische BWL“ an der<br />
HAW und welche Kenntnisse und Fähigkeiten<br />
sollten sie mitbringen?<br />
Studierende lernen, Lieferketten zu analysieren,<br />
nach wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Gesichtspunkten zu bewerten und selbstständig<br />
neue Lieferketten zu planen und zu betreiben.<br />
Mitzubringen sind idealerweise Interesse<br />
an wirtschaftlichen Zusammenhängen, IT-,<br />
Management- und Planungsprozessen sowie<br />
ein technisches Grundverständnis. Bei uns<br />
wird studiert, aber auch programmiert, gelötet<br />
und geschraubt.<br />
Was ist eigentlich das Ziel von Logistik?<br />
Bei der Logistik und dem Supply Chain<br />
Management geht es um die ganzheitliche<br />
Optimierung von internationalen Wertschöpfungssystemen.<br />
Ziel ist es, möglichst wenig<br />
Ressourcen zu verschwenden und eine bestmögliche<br />
Kundenzufriedenheit zu erreichen.<br />
Dafür müssen alle Abläufe – von der Rohstoffgewinnung<br />
bzw. der Wiederverwertung von<br />
Stoffen über die Produktion und den Handel<br />
bis hin zur Rückführung der Produkte – in<br />
einer mehrstufigen Struktur mit selbständigen<br />
Akteuren optimal organisiert werden.<br />
Woran erkennt man gute Logistik?<br />
Es gibt die Weisheit: „Gute Logistik merkt<br />
man nicht!“ Wenn alle Kundenanforderungen<br />
erfüllt werden, alle Prozesse planmäßig<br />
und sauber ablaufen, ohne dass es zu Verzögerungen<br />
kommt und externe Dienstleister<br />
kurzfristig und kostenpflichtig gebucht werden<br />
müssen … dann kann man von gelungener<br />
Logistik sprechen. Dies funktioniert<br />
allerdings zunehmend weniger, weil die<br />
Anforderungen, Prozesse schnell und flexibel<br />
zu gestalten, ständig steigen. Da gibt es in<br />
Unternehmen zum Teil große Unterschiede<br />
zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Ich<br />
kenne kein Unternehmen, dass sich logistisch<br />
nicht noch verbessern könnte!<br />
Heute sind über 20 Milliarden Geräte und<br />
Maschinen über das Internet vernetzt – bis<br />
2030 werden es rund eine halbe Billion<br />
sein. Digitalisierung und Vernetzung wird<br />
mehr und mehr zum Motor für Wachstum<br />
und Wohlstand. Mit dem „Business Innovation<br />
Laboratory“ investiert das HAW in<br />
die Logistikforschung. Worum geht es in<br />
diesem Projekt?<br />
Die Idee des „Business Innovation Laboratory<br />
(BIL)“ ist es, einen integrierten Ansatz<br />
für Forschung, Lehre und Transfer zu erarbeiten,<br />
der eine wissenschaftlich fundierte<br />
42<br />
43
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Die HAW bietet mit dem<br />
Bachelor-Studiengang<br />
Logistik/TBWL aus<br />
meiner Sicht ein sehr<br />
gutes, sehr<br />
praxisorientiertes<br />
Studium. Das<br />
Studieren im<br />
Zentrum Hamburgs,<br />
in unmittelbarer<br />
Nähe zur Alster,<br />
macht echt Spaß!<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Eric Genzken<br />
erforderlich sein. Es geht um Wandlungsfähigkeit<br />
und Infrastruktursysteme, die permanenten<br />
Wandel mitdenken können.<br />
Warum müssen Logistiksysteme wandlungsfähig<br />
sein?<br />
Durch den technischen Fortschritt und sich<br />
ständig verändernde Kundenanforderungen<br />
werden Firmen permanent vor logistische Herausforderungen<br />
gestellt. Wenn ein Unternehmen<br />
heute ein Logistiksystem einführt, war<br />
es wahrscheinlich vor 2 bis 3 Jahren optimal<br />
und wird noch 1 bis 2 Jahre funktionieren.<br />
Heutzutage haben wir aber den Anspruch, uns<br />
ständig verbessern zu müssen. Das ist das,<br />
was Industrie 4.0 fordert: Wandlungsfähigkeit.<br />
Wir können es uns nicht leisten, Logistik<br />
nur für ein paar Jahre zu planen! Ein Beispiel:<br />
Ein Unternehmen agiert auf unterschiedlichen<br />
Märkten, z.B. im Bereich PC-Hardware.<br />
Im Hochpreissegment von PC-Produkten<br />
kommt es auf Qualität, schnelle Lieferung<br />
und individuelle Änderungswünsche an,<br />
während die wichtigsten Faktoren im Niedrigpreissegment<br />
von PCs Massenproduktion<br />
Zentrale Studienberatung<br />
und kostengünstiger Transport sind. Die<br />
unterschiedlichen Produkte und Zielgruppen<br />
erfordern unterschiedliche logistische<br />
Prozesslösungen.<br />
Setzen Sie Ihr Wissen auch im Alltag ein?<br />
Man macht sich im privaten Umfeld schnell<br />
unbeliebt, wenn man beginnt, Prozesse optimieren<br />
zu wollen und alles unter ökonomischen<br />
Gesichtspunkten organisiert. Man ist<br />
auf jeden Fall Opfer der eigenen Kenntnisse.<br />
„Verschwendung“ ist ja ein zentraler Ansatzpunkt<br />
zur Prozessoptimierung. Dementsprechend<br />
versuche ich, wie jeder andere Mensch<br />
auch, zu vermeiden, dreimal in den Keller laufen<br />
zu müssen, sondern überlege mir vorher<br />
meinen Bedarf. Wenn ich Lebensmittel kaufe,<br />
lasse ich vorher kein Programm durchlaufen,<br />
sondern frage mich: Wann brauchen wir was,<br />
wie viel und woher? Das klappt recht gut.<br />
Vielleicht bin ich deshalb zuhause für die<br />
Einkäufe zuständig!“<br />
Das Department Wirtschaft der HAW bietet<br />
folgende Studiengänge an:<br />
B.Sc.<br />
Außenwirtschaft/Internationales Management<br />
Logistik/Technische Betriebswirtschaftslehre<br />
Marketing/Technische Betriebswirtschaftslehre<br />
M.Sc.<br />
International Logistics and Management<br />
International Business<br />
Marketing und Vetrieb<br />
Multichannel Trade Management in Textile<br />
Business<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
Hamburg (HAW Hamburg)<br />
Fakultät Wirtschaft und Soziales – Department<br />
Wirtschaft<br />
Berliner Tor 5<br />
20099 Hamburg<br />
Studierendenzentrum der HAW<br />
Stiftstraße 69<br />
20099 Hamburg<br />
Telefonzentrale 040 / 42 875 - 9898<br />
studierendensekretariat@haw-hamburg.de<br />
www.haw-hamburg.de<br />
Sponsored by<br />
Behandlung von Prozess- und darauf aufbauenden<br />
Geschäftsmodellinnovationen<br />
erlaubt. Zentraler Ansatzpunkt ist dabei die<br />
wirtschaftlich erfolgreiche Nutzung der Forschungsergebnisse<br />
im Kontext von Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien.<br />
Mit dieser Ausrichtung schlägt das geplante<br />
Business Innovation Laboratory der HAW<br />
Hamburg neue Wege bei der wissenschaftlich<br />
fundierten Behandlung von Innovationsfragen<br />
des Unternehmens ein. Insbesondere die<br />
Behandlung von Fragen der Prozessinnovation<br />
44<br />
erfordert eine neue Herangehensweise an<br />
das Thema. Ein Schwerpunkt des BIL ist die<br />
Beschäftigung mit Cyber-Physischen Systemen<br />
(CPS) und dem Thema „Industrie 4.0“.<br />
Wie sieht die Logistik der Zukunft aus?<br />
Unbemannte Raumschiffe … summende<br />
Elektro-LKWs?<br />
Unsere Verkehrsmittel werden sich grundsätzlich<br />
nicht so schnell ändern. Die Kernfrage<br />
bleibt: „Wie kann ich Transporte effektiver<br />
und günstiger gestalten?“ Ich glaube schon,<br />
dass wir „Autonomes Fahren“ innerhalb der<br />
kommenden zehn Jahre erleben werden,<br />
allein aufgrund des Einsparungspotenzials bei<br />
den Personalkosten. An selbstfahrende LKWs<br />
glaube ich noch nicht, doch die Assistenzsysteme<br />
werden so sein, dass Fahrer deutlich entlastet<br />
werden. Offen sind noch ethische und<br />
rechtliche Fragen. Im Bereich Digitalisierung<br />
müssen Fragen zur Datensicherheit und Cyberkriminalität<br />
geklärt werden. Zukünftig werden<br />
dezentralere Koordinationsmechanismen und<br />
Selbststeuerung durch automatische Systeme<br />
Studium am Meer:<br />
Studien-Info-Tage<br />
13. bis 15. März 2018,<br />
www.uni-kiel.de/studien-info-tage<br />
Du willst nicht nur etwas lernen, sondern auch etwas<br />
bewegen? Wir denken gerne über den Tellerrand.<br />
Klingt gut? Dann komm zu uns nach Kiel!<br />
Mit rund 80 Fächern bieten wir dir einen weiten Horizont.<br />
Von den Agrarwissenschaften bis zur Zahnmedizin.<br />
www.uni-kiel.de/studium<br />
/ kieluni
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text & Foto<br />
Joachim Welding<br />
Staubig war gestern!<br />
Moderne Zeiten im Studiengang Allgemeine Verwaltung an der <strong>FH</strong>VD in Altenholz<br />
Egal ob in den Rathäusern oder in der Landesverwaltung: Hier arbeiten<br />
hervorragend qualifizierte Beamte und Beamtinnen im gehobenen Dienst.<br />
Das könnte dich interessieren? Dann musst du in Schleswig-Holstein an der<br />
Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz studieren!<br />
Im Interview berichtet Dekanin Silke Lautenbach vom Fachbereich<br />
Allgemeine Verwaltung über die Besonderheiten des dualen Studiengangs.<br />
Der 2009 gestartete Bachelor-Studiengang<br />
heißt „Allgemeine Verwaltung“ und im<br />
englischen Zusatz „Public Administration“.<br />
Bedeutet das, dass die Inhalte europafreundlich<br />
und englischsprachig ausgerichtet<br />
sind?<br />
Public Administration heißt er deshalb, weil<br />
die Bachelor-Studiengänge in Europa vereinheitlicht<br />
worden sind. Das heißt, in allen<br />
EU-Ländern gelten gleiche Standards, überall<br />
werden nach ähnlichen Kriterien für Leistungen<br />
der Studierenden Punkte vergeben, die<br />
so genannten Credit Points. Wir haben zwar<br />
auch Englischunterricht, aber die Verwaltung<br />
in Deutschland sagt: Die Amtssprache ist<br />
deutsch. Die Gesetzestexte im Öffentlichen<br />
Recht bilden das Rückgrat unserer Ausbildung,<br />
und das in unserer Landessprache.<br />
Welche Berufsfelder in der Verwaltung stehen<br />
den Absolventen und Absolventinnen<br />
offen?<br />
Wir bilden künftige Beamte und Beamtinnen<br />
im gehobenen Dienst aus, und zwar für alle<br />
Kommunalverwaltungen, für die Landesverwaltung<br />
(Ministerien und angeschlossene<br />
Behörden) und für Dataport, den öffentlichen<br />
IT-Dienstleister in Nachbarschaft zu unserer<br />
<strong>FH</strong> in Altenholz. Die Studierenden bekommen<br />
ein breites Rüstzeug mit. Denn unser Ziel ist,<br />
dass sie alle Aufgaben, die in den Ministerien<br />
oder den Ämtern in den Verwaltungen auf sie<br />
zukommen, mit einer Einarbeitung bewältigen<br />
können. In vielen Bereichen sind sie eng<br />
mit den Kunden im Kontakt, etwa in Bürgerund<br />
Meldeämtern, sie können in Bauämtern<br />
ebenso eingesetzt werden wie im Wirtschafts-<br />
oder Sozialministerium. In anderen Bereichen<br />
wie im Rechtsamt wiederum haben sie viel<br />
mit juristischen Themen zu tun, dafür werden<br />
die Studierenden bei uns auch speziell<br />
ausgebildet. Und viele wollen auch Karriere<br />
machen. Wir haben sogar einige Bürgermeister,<br />
die früher bei uns studiert haben. Auch<br />
die Leitung von Abteilungen oder Ämtern ist<br />
mit dieser Ausbildung möglich.<br />
Wer an einem Studium interessiert ist,<br />
kann sich nicht einfach an der <strong>FH</strong> bewerben.<br />
Wie läuft das Verfahren ab?<br />
Wer bei uns studieren will, bewirbt sich zuerst<br />
bei einer Verwaltung, das sind die so genannten<br />
Dienstherren, 50 sind es in Schleswig-Holstein<br />
– von der kleinen Gemeinde Harrislee<br />
über die Landeshauptstadt Kiel bis zu den<br />
Landesministerien. Wer das anspruchsvolle<br />
Einstellungsverfahren besteht, kann das dreijährige,<br />
duale Studium an unserer <strong>FH</strong> beginnen.<br />
Derzeit starten rund 140 Studierende pro<br />
Jahrgang. Sie durchlaufen ein duales Studium,<br />
das heißt nach dem ersten Studienjahr an der<br />
<strong>FH</strong> wechseln Praxis-Phasen in der jeweiligen<br />
Verwaltung mit Studienphasen bei uns ab.<br />
Das macht das Studium für die Studenten<br />
erfrischend abwechslungsreich. Wir haben bei<br />
uns Trimester, um die Verzahnung von Theorie<br />
und Praxis möglichst eng zu gestalten. Was<br />
ich in der Theorie auf hohem Niveau lerne,<br />
kann ich nachher auf die tatsächliche Anwendung<br />
in der Praxis überprüfen.<br />
Wie kommt es, dass die Studis bei Ihnen<br />
bezahlt werden?<br />
Unsere Studierenden befinden sich ja in<br />
einem Beschäftigungsverhältnis mit ihrer einstellenden<br />
Behörde. Deshalb werden sie auch<br />
entlohnt: Derzeit bekommen sie rund 1.000<br />
Euro monatlich. Sie genießen also den Vorteil,<br />
Ihre Ausbildung nicht selbst oder mittels<br />
Ihrer Eltern finanzieren zu müssen.<br />
Manche halten die Verwaltung ja für gestrig<br />
und verstaubt. Was sagen Sie den Kritikern?<br />
Klischees halten sich lange. Aber wir versuchen<br />
dem etwas entgegenzusetzen: Was<br />
die Studierenden bei uns lernen – etwa was<br />
Medienkompetenz oder Projektmanagement,<br />
Controlling oder Europafähigkeit angeht – ist<br />
in die Zukunft gerichtet und soll auch ein<br />
Motor für Veränderungen sein. Und die sind<br />
längst im Gang. Verwaltungen sind heute<br />
schon moderne Dienstleistungsunternehmen.<br />
Wir beschleunigen den digitalen Wandel, der<br />
in den nächsten Jahren nach und nach alle<br />
Verwaltungen erfassen wird. Auch unsere<br />
Lehrpläne passen wir laufend den gesellschaftlichen<br />
Veränderungen an, um unsere<br />
Studierenden so modern und zukunftsfähig<br />
wie möglich auszubilden. Bei aller Schnelllebigkeit<br />
in diesen Zeiten bietet die Arbeit als<br />
Beamter oder Beamtin einen großen Vorteil:<br />
Der Arbeitsplatz ist sicher. Das wissen viele<br />
unserer Studierenden zu schätzen.<br />
Fachhochschule für Verwaltung und<br />
Dienstleistung<br />
Rehmkamp 10<br />
24161 Altenholz<br />
Weitere Informationen im Internet: www.fhvd.de<br />
46
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Michael Ruff<br />
Français à la Flensbourg!<br />
Die Europa-Universität Flensburg (EUF) führt zum<br />
WS <strong>2017</strong>/18 den Studiengang Französisch ein<br />
Europa ohne Frankreich? Undenkbar! Europa-Universität ohne<br />
„Französisch“? Nicht mehr lange! Ab dem kommenden Herbstsemester<br />
<strong>2017</strong>/18 wird die Lücke an der EUF geschlossen. Mit dem Studiengang<br />
„Französisch“ werden Französischlehrerinnen und -lehrer zukünftig<br />
auch an der Flensburger Förde ausgebildet. Die Verantwortung<br />
für Forschung und Lehre in diesem Bereich übernehmen zwei<br />
Frauen: Prof. Dr. Margot Brink und Prof. Dr. Cordula Neis. <strong>ME2BE</strong><br />
sprach mit beiden – bei einem Café au lait – über Chansons, die<br />
französische Sprache und den Zauber der französischen Kultur.<br />
<strong>ME2BE</strong>: Nach der letztjährigen Einführung<br />
des Teilstudiengangs „Spanisch“ folgt<br />
nun „Französisch“. So langsam nimmt das<br />
Romanische Seminar der EUF Gestalt an.<br />
An wen richtet sich das Studium?<br />
Prof. Dr. Brink: Sowohl der Teilstudiengang<br />
B.A. Bildungswissenschaften „Französisch“<br />
als auch die anschließenden Masterstudiengänge<br />
sind grundsätzlich auf das Lehramt<br />
der Sekundarstufen I und II ausgerichtet.<br />
Für diejenigen, die sich im Laufe des Studiums<br />
gegen den Lehrerberuf entscheiden, gibt<br />
es nach dem 4. Semester eine „Exit-Option“,<br />
die zu einer alternativen Schwerpunktsetzung<br />
führt und mit Master-Studienangeboten, wie<br />
z.B. „Bildung in Europa“, „Kultur, Sprache,<br />
Medien“ oder auch „Transformationsstudien“<br />
sinnvoll ergänzt werden kann. Das Studium<br />
richtet sich an alle Personen, die Lust auf den<br />
Lehrerberuf sowie Freude an französischer<br />
Sprache und frankophonen Kulturen haben.<br />
Bringen die französische Sprache an die EUF: Prof. Dr. Cordula Neis (li.) und Prof. Dr. Margot Brink (re.).<br />
49
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Wer bin ich?<br />
Was kann ich?<br />
Was will ich?<br />
Im Gespräch mit Berufsberaterin Sünje Christiansen<br />
von der Agentur für Arbeit in Niebüll<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Foto Agentur für Arbeit<br />
Wer in Niebüll seinen Schulabschluss macht und studieren möchte, hat gute<br />
Chancen, Sünje Christiansen zu begegnen. Als Berufsberaterin der Agentur<br />
für Arbeit für Abiturienten und akademische Berufe steht die gebürtige<br />
Nordfriesin Schülerinnen und Schülern in Sachen Berufsorientierung zur<br />
Verfügung. <strong>ME2BE</strong> hat sie um Tipps für die optimale Studienwahl gebeten.<br />
Wie gut müssen Schülerinnen und Schüler<br />
die französische Sprache beherrschen, um<br />
bei Ihnen studieren zu können?<br />
Prof. Dr. Neis: Grundsätzlich wird das Sprachniveau<br />
„B1“ vorausgesetzt. Im Gegensatz<br />
zu vielen anderen Hochschulen möchten wir<br />
jedoch Studierenden bei uns die Chance geben,<br />
das Studium mit A2 aufzunehmen,<br />
um sich im<br />
Laufe des ersten Semesters<br />
auf B2 zu verbessern.<br />
Vor Studienbeginn<br />
können Interessenten<br />
an einem 14-tägigen,<br />
kostenlosen Intensiv-<br />
Vorbereitungskurs teilnehmen.<br />
Wo setzen Sie Schwerpunkte? Was wird das<br />
Besondere an dem Französischstudium in<br />
Flensburg sein?<br />
Prof. Dr. Brink: Unser Teilstudiengang wird<br />
eine Kombination aus Literatur- und Kulturwissenschaft,<br />
Sprachwissenschaft und Landeskunde<br />
und orientiert sich grundsätzlich<br />
an den Modulstrukturen der Lehramtsausbildung.<br />
Doch wir werden sowohl inhaltlich als<br />
auch in der Ausrichtung eigene Schwerpunkte<br />
setzen. Beispiel: Internationalität und Kulturaustausch.<br />
Wir messen dem internationalen<br />
Austausch eine hohe Bedeutung bei. Mit der<br />
Université du Maine haben wir gerade einen<br />
Erasmus-Vertrag geschlossen. Mit anderen<br />
Einrichtungen sind Projekte geplant.<br />
Mir gefällt die<br />
ausdrucksstarke,<br />
kunstvolle, ästhetische<br />
Sprache! Ein Gedicht<br />
von Verlaine zergeht<br />
mir auf der Zunge.<br />
Das ist wie Musik!<br />
Prof. Dr. Neis: Aufbruchstimmung und interdisziplinärer<br />
Fokus der Europa-Universität<br />
Flensburg haben mich schnell davon überzeugt,<br />
die Professur in Flensburg anzutreten.<br />
In Flensburg entsteht zurzeit eine attraktive<br />
Forschungslandschaft<br />
u.a. mit einem Zentrum<br />
zur interdisziplinären<br />
Europaforschung. Bei uns<br />
wird Interdisziplinarität<br />
nicht nur gefordert sondern<br />
täglich praktiziert!<br />
Was ist für Sie das Faszinierende<br />
an der französischen<br />
Kultur und<br />
welches Stück französischer „Sprachkunst“<br />
mögen Sie besonders gern?<br />
Prof. Dr. Neis: Mir gefällt die ausdrucksstarke,<br />
kunstvolle, ästhetische Sprache! Ein Gedicht<br />
von Verlaine zergeht mir auf der Zunge. Das<br />
ist wie Musik! Der Klang der Sprache hat<br />
mich auch motiviert, Französisch zu studieren.<br />
Gelungene Sprachkunst sind für mich die<br />
Chansons von Georges Brassens und die philosophische<br />
Literatur Rousseaus.<br />
Prof. Dr. Brink: Ich mag die französische<br />
Kultur und ihre hohe Wertschätzung des Literarischen.<br />
Ein neues Buch wird in Frankreich<br />
noch immer tagelang heiß diskutiert! Meinen<br />
Studierenden werde ich auf jeden Fall die<br />
„Tropismes“ von Nathalie Sarraute empfehlen<br />
und „La Princesse de Clèves“ von Marie-Madeleine<br />
de la Fayette, einem Werk aus dem 17.<br />
Jahrhundert, mit dem das Genre des Romans<br />
begründet wurde.<br />
Was sind Ihre Lieblingsorte in Flensburg<br />
und Frankreich?<br />
Prof. Dr. Brink: Ein schöner Ort in Flensburg<br />
ist die Jürgenstreppe. Von dort aus hat man<br />
einen herrlichen Blick auf die Flensburger<br />
Förde. Und in Frankreich könnte ich viele<br />
Lieblingsplätze nennen, ganz aktuell „Lescun“<br />
… ein kleiner Ort in den französischen<br />
Pyrenäen!<br />
Prof. Dr. Neis: In der Umgebung gefällt mir<br />
der Strand von Wassersleben besonders gut.<br />
Mein Lieblingsort in Frankreich: „Le Train<br />
Bleu“ - das ist ein Pariser Restaurant mit<br />
einer prachtvollen Atmosphäre, wie im Élysée-<br />
Palast!<br />
Europa-Universität Flensburg<br />
Zentrale Studienberatung<br />
Gebäude Helsinki, Raum 002<br />
Auf dem <strong>Campus</strong> 1a<br />
24943 Flensburg<br />
Telefon: 0461 / 805-2193<br />
studienberatung@uni-flenbsurg.de<br />
www.uni-flensburg.de/zsb<br />
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<strong>ME2BE</strong>: Frau Christiansen, was sind die<br />
Hauptanliegen, mit denen Schüler zu Ihnen<br />
kommen?<br />
CHRISTIANSEN: Häufig wissen Schülerinnen<br />
und Schüler noch nicht genau, was sie studieren<br />
wollen und möchten sich grundsätzlich<br />
über Studienangebote informieren. Oder sie<br />
haben einen konkreten Studienwunsch und<br />
möchten wissen, an welchen Hochschulen<br />
dieses Studium mit einem Numerus Clausus<br />
belegt ist und an welchen sie zulassungsfrei<br />
studieren könnten.<br />
Ist jeder Abiturient für ein Studium<br />
geeignet?<br />
Gewiss nicht. In Gesprächen mit Schülern versuche<br />
ich Folgendes zu vermitteln: In einem<br />
Studium geht es nicht nur um Wissensvermittlung,<br />
sondern auch um das Erlernen von<br />
Wenn ich Luft- und<br />
Raumfahrttechnik<br />
studiere, wird<br />
mein Wohnort<br />
wahrscheinlich<br />
nicht Niebüll<br />
bleiben können.<br />
Methoden, wie man sich Wissen aneignet.<br />
Dafür benötigt man ein hohes Maß an Eigendisziplin.<br />
Um die Studierfähigkeit festzustellen,<br />
frage ich deshalb auch nach der Selbstorganisation<br />
oder wie jemand sich einem<br />
speziellen Thema nähert. Wir haben auch<br />
einen berufspsychologischen Service, der<br />
Tests anbietet, um die eigenen Fähigkeiten<br />
zu prüfen. Mit dem Zugang zu Eignungstests<br />
helfen wir Schülern bei der Beurteilung ihrer<br />
fachlichen Qualitäten.<br />
Welche Fehler machen Schüler bei der<br />
Studienwahl?<br />
Viele informieren sich erst sehr spät. Ein<br />
Jahr vor dem Abi sollten sich Schüler Gedanken<br />
über ihre Studienwahl machen, um die<br />
Entscheidung nicht im AbiturStress treffen<br />
zu müssen. Schnupperstudientage an<br />
Universitäten finden oft im Frühjahr, parallel<br />
zu den AbiKlausuren statt. Sie richten sich<br />
nämlich an 12Klässler und nicht an Abiturschreibende.<br />
Deshalb gehe ich gern in die<br />
zwölften Klassen und werbe dort rechtzeitig<br />
für unsere Beratungsangebote. Ein weiteres<br />
Problem ist die räumliche Eingeschränktheit.<br />
Manche möchten Biologie studieren, aber<br />
bitte nur in Flensburg. Weil es das dort jedoch<br />
nicht gibt, studieren sie Biotechnologie und<br />
stellen irgendwann fest, dass dies ein völlig<br />
anderes Studienfach ist.<br />
Was ist Ihre Lieblingsfrage an Studieninteressierte?<br />
Ich frage sie gern, wo sie sich selbst später<br />
sehen möchten. Mögen sie lieber ländliches<br />
oder städtisches Leben, Schlips und Kragen<br />
oder Pulli, Fahrrad oder Autofahren. Wenn<br />
ich Luft und Raumfahrttechnik studiere, wird<br />
mein Wohnort wahrscheinlich nicht Niebüll<br />
bleiben können.<br />
Sünje Christiansen<br />
Berufsberaterin für Abiturienten &<br />
akademische Berufe<br />
Tel.: 04661 96 70 24<br />
suenje.christiansen@arbeitsagentur.de<br />
www.arbeitsagentur.de<br />
Postanschrift:<br />
Agentur für Arbeit Flensburg<br />
24927 Flensburg<br />
Besucheranschrift:<br />
Agentur für Arbeit Niebüll<br />
Bahnhofstr. 26a<br />
25899 Niebüll<br />
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50<br />
51
Logopädie und Ergotherapie?<br />
Studieren!<br />
Universität zu Lübeck plant neue Gesundheitsstudiengänge<br />
zum Wintersemester <strong>2017</strong>/18<br />
in ihrer Kommunikationsfähigkeit gefördert.<br />
Patienten nach einem Schlaganfall müssen<br />
unter Umständen Sprachverständnis, -verarbeitung<br />
sowie Sprachproduktion wieder erlernen<br />
oder sie benötigen eine Schlucktherapie.<br />
Auch die Atemtherapie, computerunterstützte<br />
oder alternative Kommunikationstherapie<br />
sowie die Beratung für Patienten und ihre<br />
Angehörigen gehören zum Repertoire der<br />
Logopäden, erläutert Simons. „Ebenso wie<br />
die Ergotherapeuten/-innen erstellen Logopäden/-innen<br />
individuelle Behandlungspläne<br />
für ihre Patienten. Umgesetzt werden sie<br />
häufig in einem multiprofessionellen Team<br />
mit Ärzten, Psychologen, Physiotherapeuten,<br />
Pflegepersonal, Erziehern oder Lehrern.“<br />
Palliativmedizin oder in der Versorgung von<br />
chronisch Kranken und Schwerverletzten“,<br />
ergänzt Simons.<br />
Die Einsatzbereiche der Absolventen/-innen<br />
werden vielfältig sein. Sie können etwa<br />
Leitungsfunktionen in Akutkrankenhäusern,<br />
Reha-Kliniken oder Pflegeheimen übernehmen<br />
oder eine wissenschaftliche Karriere in<br />
Lehre und Forschung einschlagen, sagt die<br />
Koordinatorin. „Die universitäre Ausbildung<br />
eröffnet den Absolventen attraktive Berufsperspektiven<br />
auch im Ausland. Hier ist einiges<br />
im Umbruch, denn die Akademisierung<br />
der Gesundheitsfachberufe hat in Deutschland<br />
gerade erst begonnen.“<br />
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Geplant ist, dass beide Studiengänge ebenso<br />
wie der dritte neue Studiengang Hebammenwissenschaften<br />
zum Wintersemester <strong>2017</strong>/18<br />
starten. Ab Sommer können sich Interessenten<br />
für die studiengebührenfreien Studiengänge<br />
bewerben. „Einzigartig an unserem<br />
Angebot ist, dass die Ergotherapeuten/-innen<br />
und Logopäden/-innen mit den Kommilitonen/-innen<br />
aus Medizin, Psychologie und den<br />
anderen Gesundheitswissenschaften gemeinsam<br />
studieren – das fördert den fachlichen<br />
Austausch. So macht das Studieren richtig<br />
Spaß!“<br />
Logopäden/-innen und Ergotherapeuten/-innen mit einer<br />
abgeschlossenen Berufsausbildung können ab Herbst <strong>2017</strong> ein<br />
Studium draufsatteln: Zwei neue Angebote der Universität zu Lübeck<br />
wollen die Gesundheitsberufe akademisch aufwerten. Wer später<br />
eine Leitungsfunktion übernehmen will oder eine akademische<br />
Karriere anpeilt, sollte sich die Studiengänge genauer ansehen.<br />
Interessant sind die beiden Gesundheitsstudiengänge<br />
auch für Oberstufenschüler/-innen<br />
mit Abitur, die zunächst eine Berufsausbildung<br />
absolvieren und später ein Bachelorstudium<br />
anhängen wollen. Es sei hochschulpolitisch<br />
erwünscht, die anspruchsvollen Gesundheitsfachberufe<br />
zu akademisieren, erläutert Studiengangskoordinatorin<br />
Dr. Janine Simons.<br />
„Unsere beiden additiven Bachelorstudiengänge<br />
Ergotherapie und Logopädie sind auf<br />
vier universitäre Semester angelegt und zielen<br />
darauf ab, bereits berufspraktisch ausgebildete<br />
Logopäden/-innen und Ergotherapeuten/-innen<br />
wissenschaftlich zu qualifizieren.<br />
Zudem beinhalten sie vielfältige Spezialisierungsoptionen,<br />
die die Studierenden entsprechend<br />
ihrer Interessen auswählen können.“<br />
Wie sehen die Berufsbilder eigentlich aus?<br />
„Ergotherapeuten/-innen behandeln Pati-<br />
enten oder Klienten aller Altersklassen, die<br />
etwa durch einen Unfall, eine orthopädische,<br />
neurologische oder psychiatrische Erkrankung<br />
sowie sensomotorischen Defiziten wie<br />
beispielsweise eine Entwicklungsverzögerung<br />
bei Kindern in ihrem<br />
Lebensalltag eingeschränkt<br />
sind“, erklärt<br />
Simons. „Die Therapeuten/-innen<br />
erarbeiten<br />
gemeinsam mit den<br />
Patienten Strategien für<br />
die Bewältigung ihres<br />
Alltags – beispielsweise<br />
Anzieh-, Mobilitäts-,<br />
oder Autoregulationstraining. Sie führen<br />
aber auch Hirnleistungstrainings mit ihnen<br />
durch, helfen Handlungsplanungen (wieder)<br />
zu erarbeiten oder die psychosoziale Entwicklung<br />
zu fördern. Darüber hinaus übernehmen<br />
Hier ist einiges im<br />
Umbruch, denn die<br />
Akademisierung der<br />
Gesundheitsfachberufe<br />
hat in Deutschland<br />
gerade erst begonnen.<br />
Text Joachim Welding<br />
Fotos Universität zu Lübeck<br />
Ergotherapeuten/-innen auch die Hilfsmittelversorgung<br />
und üben mit den Patienten den<br />
Umgang etwa mit Prothesen – alles mit dem<br />
Ziel die größtmögliche Selbstständigkeit und<br />
somit Teilhabe des Patienten am gesellschaftlichen<br />
Leben zu ermöglichen.“<br />
„Logopäden/-innen sind<br />
auf die Behandlung von<br />
Patienten spezialisiert,<br />
deren Sprach-, Sprech-,<br />
Stimm- oder Schluckfähigkeit<br />
beeinträchtigt<br />
ist. Auch hier sind die<br />
Störungen auf neurologische, onkologische,<br />
psychische oder organische Erkrankungen<br />
zurückzuführen“, erläutert die Studiengangskoordinatorin.<br />
Es werden zum Beispiel<br />
Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerung<br />
Weil die künftigen Studierenden die Berufsausbildung<br />
bereits mitbringen, betont das<br />
additive Studium in Lübeck die wissenschaftliche<br />
Fundierung. „Die Studenten/-innen lernen<br />
Methoden des wissenschaftlichen und<br />
evidenzbasierten Arbeitens kennen. Damit<br />
werden sie bestens darauf vorbereitet, Forschungsstudien<br />
zu interpretieren, Statistiken<br />
einzuschätzen und das eigene Handeln zu<br />
reflektieren“, betont Simons. Es gehe dabei<br />
letztlich darum, die Versorgung von Patienten<br />
in der Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage<br />
immer weiter zu verbessern.<br />
Weil in Lübeck das Studium eng mit der Universitätsmedizin<br />
verzahnt ist, prägen entsprechende<br />
Fächer den Lehrplan, darunter Neurowissenschaften,<br />
Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Psychiatrie, Innere oder auch Sozialmedizin.<br />
Bei der Logopädie kommen fachspezifische<br />
Fächer wie Phoniatrie (Stimmheilkunde),<br />
Pädaudiologie (Hörstörungen im Kindesalter),<br />
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
hinzu und die Ergotherapeuten<br />
besuchen Veranstaltungen beispielsweise in<br />
Orthopädie, Unfallchirurgie, Rheumatologie<br />
oder Arbeitsmedizin. Auch die enge Verbindung<br />
zu den Psychologie-Instituten des<br />
<strong>Campus</strong> wird im Studiumaufbau ersichtlich:<br />
Unterrichtet werden unter anderem Entwicklungs-,<br />
Sozial-, Neuro- oder Pädagogische<br />
Psychologie.<br />
Die Studierenden können darüber hinaus<br />
Kurse aus dem gesamten Fächerangebot der<br />
Uni wählen – darunter Medizinische Ernährungswissenschaft,<br />
Molecular Life Science,<br />
Medizininformatik, Robotik und autonome<br />
Systeme und Biomedical Engeneering. „Wir<br />
möchten unseren Studierenden die Möglichkeit<br />
zur individuellen Profilausrichtung<br />
geben, etwa in der Neuro-Rehabilitation oder<br />
Kinder-Jugend-Psychosomatik, Geriatrie und<br />
52<br />
53
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Unser Konzept ist tatsächlich in Deutschland<br />
einmalig: Dieses Angebot an einer Universität<br />
mit einer medizinischen Spezialisierung und dem<br />
ganzen Portfolio an Gesundheitsfachberufen sowie<br />
der Verbindung zur Medizintechnik und -informatik<br />
gibt es nur an der Universität zu Lübeck.<br />
Text & Fotos<br />
Joachim Welding<br />
„Wir akademisieren<br />
Gesundheitsfachberufe“<br />
Prof. Enno Hartmann über die neuen Studiengänge an der Universität zu Lübeck<br />
Der Zellbiologe Prof. Enno Hartmann ist als Vizepräsident der Universität<br />
zu Lübeck auch zuständig für die Planung und Einrichtung neuer<br />
Studiengänge. Bevor er 2001 nach Lübeck kam, arbeitete er als Forscher<br />
am Max Delbrück Centrum in Berlin und an der Uni Göttingen.<br />
Nach den gerade gestarteten Studiengängen<br />
Pflege und Physiotherapie will die Universität<br />
zu Lübeck weitere Fächer anbieten. Welches<br />
Studienkonzept verfolgen Sie dabei?<br />
Prof. Hartmann: Demnächst sollen die drei<br />
Studiengänge Hebammenwissenschaft, Ergotherapie<br />
und Logopädie starten, hier sind<br />
wir noch in der Vorbereitung. Wenn diese<br />
Bachelorangebote angelaufen sind, planen<br />
wir anschließend einen Masterstudiengang,<br />
der darauf aufbaut. Das Ziel des gesamten<br />
Portfolios der Gesundheitsfachberufe in einer<br />
akademisierten Form ist es, die Ausbildung an<br />
einem Standort und aus einer Hand anzubieten.<br />
An der Universität zu Lübeck ist ja die<br />
Humanmedizin seit Jahrzehnten besonders<br />
stark vertreten. Dank der Nähe zur Medizin<br />
wollen wir die Fachberufe auch stärker medizinisch<br />
als etwa betriebswirtschaftlich ausrichten.<br />
Außerdem betonen wir die Interprofessionalität.<br />
Das bedeutet: Sowohl zwischen den<br />
Gesundheitsfachberufen zur Medizin als auch<br />
zur Medizintechnik pflegen wir eine intensive<br />
Zusammenarbeit über Fächergrenzen hinweg.<br />
Und nicht zuletzt fließt auch unsere Kompetenz<br />
in der Klinischen Psychologie in das Studienkonzept<br />
mit ein.<br />
Die beiden Angebote Pflege und Physiotherapie<br />
sind als duale Studiengänge angelegt.<br />
Was bedeutet das für die Studierenden?<br />
Bei der Pflege absolvieren die Studierenden<br />
als Bestandteil des Studiums gleichzeitig<br />
eine Ausbildung bei einem Praxispartner<br />
(Pflegeheim, Krankenhaus). Damit haben die<br />
Absolventen später zwei Abschlüsse in der<br />
Hand – zum einen in ihrem Ausbildungsberuf<br />
und den Bachelor der Uni. Damit haben<br />
sie die Berufszulassung als Pfleger/-in (in der<br />
Altenpflege, Gesundheitspflege oder Kindergesundheitspflege),<br />
sie können aber auch ein<br />
Masterstudium anschließen, um etwa später<br />
wissenschaftlich zu arbeiten. Die Physiotherapie<br />
ist ebenfalls dual angelegt, aber hierbei<br />
ist die Universität zugleich berufsausbildend<br />
aktiv, so dass Studierende beide Abschlüsse<br />
in einem Guss absolvieren können. Unser<br />
geplanter Hebammen-Bachelor wird so ähnlich<br />
gestaltet wie das Pflegestudium. Bei<br />
der Ergotherapie und der Logopädie wird es<br />
wieder anders aussehen: Hier absolvieren die<br />
Bewerber zunächst ihre Berufsausbildung<br />
komplett, bevor sie bei uns studieren. Für alle<br />
Studiengänge ist das Abitur Voraussetzung.<br />
Sie wollen die Ausbildungsberufe im<br />
Gesundheitswesen aufwerten. Welche Vorteile<br />
haben die Studierenden und später<br />
die Absolventen auf dem Arbeitsmarkt?<br />
Ein Vorteil ist, dass die Absolventen im<br />
Ausland arbeiten können, da in den meisten<br />
europäischen Ländern ein akademischer<br />
Abschluss in diesen Berufen vorausgesetzt<br />
wird. Auch in Deutschland stellen sich die<br />
Arbeitgeber darauf ein, dass die Akademisierung<br />
in diesen Berufen mehr und mehr Fuß<br />
fasst. Es gibt schon Überlegungen, Absolventen<br />
für komplexere Arbeiten einzusetzen<br />
und dafür besser zu bezahlen oder ihnen<br />
Leitungs- oder Spezialisierungsfunktionen<br />
zu übertragen. Und nicht zu vergessen: Der<br />
wissenschaftliche Background hilft ihnen<br />
später im Arbeitsalltag, etwa wenn es darum<br />
geht, welche neuen Verfahren in welchen Fällen<br />
angewendet werden sollten. Auch eine<br />
wissenschaftliche Karriere in Forschung und<br />
Lehre steht den Absolventen offen. Wir selbst<br />
suchen ja auch qualifizierte Leute, die etwa<br />
im Studiengang Hebammenwissenschaften in<br />
der Lehre mitarbeiten.<br />
Wie ordnen Sie die Fokussierung der<br />
Gesundheitsstudiengänge an der Universität<br />
zu Lübeck in der deutschen Studienlandschaft<br />
ein?<br />
Unser Konzept ist tatsächlich in Deutschland<br />
einmalig: Dieses Angebot an einer Universität<br />
mit einer medizinischen Spezialisierung und<br />
dem ganzen Portfolio an Gesundheitsfachberufen<br />
sowie der Verbindung zur Medizintechnik<br />
und -informatik gibt es nur an der Universität<br />
zu Lübeck.<br />
Mit welchen Argumenten würden Sie AbiturientInnen<br />
von Ihrer Uni überzeugen?<br />
Es ist einfach gut hier! (lacht) Wir haben<br />
einen überschaubaren Hochschulcampus, es<br />
gibt kurze Wege. Man kommt mit anderen<br />
Studierenden aus vielen verschiedenen Fachbereichen<br />
in Kontakt, alle schauen schon während<br />
des Studiums über den eigenen Tellerrand<br />
hinaus. Es ist für mich immer interessant<br />
zu sehen, wie die Studierenden an einem ganz<br />
neuen Studiengang Dinge mitgestalten können.<br />
Das ist ein fortlaufender Verbesserungsprozess,<br />
in den natürlich auch die Studenten<br />
und Studentinnen eingebunden sind. Als Pionier<br />
ist das immer die spannendste Zeit, und<br />
das Engagement der Studierenden ist dabei<br />
besonders gefragt. Und: Die Gruppen sind mit<br />
20 bis 40 Studenten vergleichsweise klein, so<br />
dass sie von den Dozenten und Dozentinnen<br />
intensiv betreut werden können.<br />
Universität zu Lübeck<br />
Ratzeburger Allee 160<br />
23562 Lübeck<br />
www.uni-luebeck.de<br />
E-Mail: studium@logo.uni-luebeck.de oder<br />
studium@ergo.uni-luebeck.de<br />
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54<br />
55
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Staubfreie Spitzenforschung<br />
im Kieler Nanolabor<br />
Hightech 2000-mal dünner als ein menschliches Haar<br />
Mit dem in Norddeutschland einzigartigen Kieler Nanolabor hat<br />
die Technische Fakultät 2008 die Tür für Zukunftstechnologien<br />
weit aufgestoßen. Denn das 600 Quadratmeter große Laboratorium<br />
dient als zentrale experimentelle Technologieplattform für<br />
Spitzenforschung im Bereich Nanosystemtechnik an der Kieler<br />
Christian-Albrechts-Universität (CAU). Hier werden Sensoren,<br />
Steuerungselemente und elektronische Komponenten im extrem<br />
kleinen Nano-Format entwickelt, hergestellt und erforscht.<br />
Es geht um Dimensionen, die 2000mal dünner<br />
sind als ein menschliches Haar: Ein Nanometer<br />
(nm) entspricht ein Milliardstel Meter. Was<br />
mit dem Auge nicht sichtbar ist, kann zukünftig<br />
große Fortschritte in der Medizintechnik,<br />
Mikroelektronik und<br />
Oberflächentechnologie<br />
ebenso ermöglichen<br />
wie in der Metallverarbeitung,<br />
Chemie und<br />
Kunststoffverarbeitung.<br />
Nanomaterialien erlauben<br />
erhebliche Einsparungen<br />
bei Gewicht und<br />
Volumen, bei Rohstoff- und Energieverbrauch<br />
und eröffnen erhebliches Potenzial etwa bei<br />
der Leitfähigkeit von Materialien oder bei der<br />
Übertragungsgeschwindigkeit von Daten.<br />
Im Nanolabor<br />
bilden wir zudem<br />
junge Menschen<br />
an hochkomplexen<br />
Forschungsgeräten<br />
aus.<br />
In den Nanowissenschaften und der Oberflächenforschung<br />
hat die Kieler Universität<br />
bereits einiges vorzuweisen: Unter anderem<br />
zwei Sonderforschungsbereiche und die<br />
Koordination der Norddeutschen Initiative<br />
Nanomaterialien mit der Wirtschaft sind hier<br />
angesiedelt. „Das Nanolabor war der nächste<br />
logische Schritt für unseren Forschungsschwerpunkt“,<br />
erläutert Professor Dr.-Ing.<br />
Eckhard Quandt, der als Mitinitiator geholfen<br />
hat, dass das Großprojekt Nanolabor in die Tat<br />
umgesetzt werden konnte. „Wir haben damit<br />
eine fakultäts- und universitätsübergrei-<br />
fende Technologieplattform für die Forschung<br />
geschaffen, in der wir auch die Studierenden<br />
in einer Zukunftstechnologie ausbilden.<br />
Zusätzlich stellen wir die Infrastruktur bereit<br />
für Transferprojekte aus der wissenschaftlichen<br />
Grundlagenforschung<br />
in die industrielle Anwendung.“<br />
Welche Bedeutung das Kieler<br />
Nanolabor in der deutschen<br />
Forschungslandschaft<br />
einnimmt, zeigt bereits<br />
die Tatsache, dass der Physik-Nobelpreisträger<br />
Peter Grünberg vom<br />
Forschungszentrum<br />
Jülich die Festrede<br />
bei der Einweihung<br />
hielt. Hochmoderne<br />
Geräte im Wert von<br />
rund zehn Millionen<br />
Euro bilden das Herz<br />
des Nanolabors. Zur<br />
Ausstattung gehört<br />
ein aufwändiger Reinraumbereich,<br />
der für<br />
Forschungsarbeiten<br />
besonders im Bereich<br />
der Medizintechnik,<br />
der Elektronik und<br />
der Sensorik elementar<br />
ist. Denn darin<br />
können kleinste Bauteile und empfindliche<br />
Materialien während der Arbeiten wirksam<br />
vor Staub geschützt werden. Auch die Wissenschaftler<br />
und Techniker müssen hier Schutzkleidung<br />
tragen.<br />
Genutzt wird das Nanolabor für Spitzenforschung<br />
etwa im Sonderforschungsbereich<br />
1261 „Magnetoelectric Sensors: From Composite<br />
Materials to Biomagnetic Diagnostics“,<br />
den die Uni Kiel im Mai 2016 von der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt<br />
bekommen hat. Die Förderung läuft für<br />
zunächst vier Jahre. Dabei geht es um Magnetfeldsensoren<br />
für den Einsatz bei biomagneti-<br />
Text Joachim Welding<br />
Fotos Universität Kiel /<br />
Jürgen Haacks<br />
schen Diagnosen in der Medizin. Die neuen<br />
Sensoren, die die Forscher entwickeln, sollen<br />
zum Beispiel eingesetzt werden, um krankhafte<br />
Hirnaktivitäten zu entdecken oder Hirnareale<br />
zur Behandlung epileptischer Anfälle<br />
oder Parkinson-Symptome zu stimulieren –<br />
das wäre ein internationaler Meilenstein im<br />
medizinischen Fortschritt. Entstehen werden<br />
die neuen Verbundstoffe für die Sensoren im<br />
Nanolabor, denn nur in der völlig staubfreien<br />
Umgebung eines Reinraums lassen sich diese<br />
Sensorsysteme erfolgreich herstellen.<br />
Doch hier geht es nicht nur um die „reine“<br />
Forschung: „Im Nanolabor bilden wir zudem<br />
junge Menschen an hochkomplexen Forschungsgeräten<br />
aus“, ergänzt Quandt. Und<br />
auch Unternehmen können in Kooperationsprojekten<br />
auf die erstklassige Technologie auf<br />
dem Gelände der Technischen Fakultät in der<br />
Kaiserstraße zugreifen. So wird das Nanolabor<br />
zu einer Hightech-Plattform für den Technologietransfer<br />
von der Wissenschaft in die Wirtschaft<br />
– und das garantiert ohne ein einziges<br />
störendes Staubkorn.<br />
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />
Christian-Albrechts-Platz 4<br />
24118 Kiel<br />
Telefon: 0431 880 - 00<br />
mail@uni-kiel.de<br />
www.uni-kiel.de<br />
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56<br />
57
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Eric Genzken (PPI<br />
AG in Hamburg) Sebastian<br />
Weimar (PPI AG in Kiel)<br />
WILLKOMMEN BEI DEN „IT‘s“<br />
Die dualen Studiengänge „Wirtschaftsinformatik“ und „Angewandte<br />
Informatik“ bei der PPI AG in Hamburg und Kiel<br />
Die digitale Revolution ist in vollem Gange. Der Bedarf an IT-Experten<br />
ist gewaltig! Sind sie es doch, die unsere digitale Welt konzipieren,<br />
programmieren, analysieren, strukturieren und … kapieren! Neueste<br />
Zahlen weisen bundesweit 51.000 offene Stellen für IT-Spezialisten auf. Das<br />
entspricht einem Anstieg um knapp 20 Prozent zum Vorjahr. Demgegenüber<br />
stehen folgende Beschäftigtenzahlen im Norden: In Hamburg arbeiten<br />
3,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten als<br />
Informatiker oder in anderen ITK-Berufen (Informationstechnik und<br />
Telekommunikation). Das ist im Vergleich der Bundesländer mit deutlichem<br />
Abstand der Spitzenplatz. Schleswig-Holstein folgt auf Platz 13 mit einem<br />
Anteil von 1,4 Prozent. Softwareentwickler und IT-Berater sind also<br />
heiß begehrt. Die Wahrscheinlichkeit, einem Pinguin in der U-Bahn zu<br />
begegnen ist größer, als einem arbeitslosen IT-Experten im Jobcenter!<br />
PPI-Student Julian<br />
Leßmann.<br />
Als unabhängiges, europaweit operierendes<br />
Beratungs- und Softwareunternehmen für die<br />
Finanzbranche zählt die PPI AG seit Jahren<br />
zu Deutschlands besten Arbeitgebern. Um den<br />
eigenen Nachwuchsbedarf zu sichern, werden<br />
an den Standorten Hamburg und Kiel jährlich<br />
mehrere duale Studienplätze für „Wirtschaftsinformatik“<br />
und „Angewandte Informatik“<br />
angeboten. Ab dem Wintersemester 17/18<br />
wird es zusätzlich einen PPI-Studienplatz<br />
für „Business Administration“ an der HSBA<br />
geben. Vorteile: Festanstellung mit attraktiver<br />
Vergütung, abwechselnde Theorie- und<br />
Praxisphasen, hohe Übernahmewahrscheinlichkeit.<br />
Folge des erfolgreichen Studienmodells:<br />
Ein Großteil der Absolventen verbleibt<br />
nach erfolgreich absolviertem Studium im<br />
Unternehmen!<br />
Wir haben Studierende der PPI AG in Kiel und<br />
Hamburg besucht und befragt, wie sich das<br />
duale Studium in Theorie und Praxis „anfühlt“<br />
und welche beruflichen Ziele sie verfolgen.<br />
Hallo Julian, Felina und Lennart. Ihr absolviert<br />
zurzeit ein duales Studium bei der<br />
PPI AG. Wie seid ihr überhaupt darauf<br />
gekommen?<br />
Julian Leßmann (21) aus Elmshorn, studiert<br />
im 4. Semester Wirtschaftsinformatik (PPI<br />
Hamburg / Nordakademie Elmshorn, NAK):<br />
Dass ich studieren möchte war mir früh klar<br />
… ich lern extrem gern! Ernsthafte Gedanken<br />
habe ich mir Anfang der 12. Klasse gemacht.<br />
Ein Musikstudium lag nahe, denn ich habe elf<br />
Jahre lang Posaune gespielt. Doch die Vorstellung,<br />
anschließend beruflich Musik spielen zu<br />
„müssen“, fand ich nicht so toll. Ich habe mir<br />
dann eine Mindmap gemacht und bin bei Physik<br />
und BWL gelandet. An der Nordakademie<br />
habe ich mich bei einer Probevorlesung über<br />
das Studium „Wirtschaftsingenieurwesen“<br />
informiert, doch das weckte wenig Interesse<br />
in mir. In der „Wirtschaftsinformatik“ ging es<br />
anschließend um das Thema Nutzwertanalyse<br />
und das fand ich total interessant. Analytische<br />
und logische Herangehensweisen … so<br />
etwas mag ich, das ist unbestechlich! Meine<br />
Studien-Entscheidung war somit gefallen.<br />
Aus der Liste der Kooperationsbetriebe habe<br />
ich mich für PPI entschieden, weil ich einen<br />
Tipp eines Orchesterfreundes erhielt. Der<br />
hatte genau dieses Studium bei PPI absolviert<br />
und war extrem begeistert. Jetzt weiß<br />
ich, warum!<br />
Felina Kaminski (19) aus Geesthacht, studiert<br />
im 4. Semester Angewandte Informatik<br />
(PPI Hamburg / NAK): Ich hatte Informatik<br />
als Profilfach auf dem Gymnasium. Doch<br />
begonnen hat alles in der 7. Klasse durch das<br />
Computerspiel „Final Fantasy“. Animation,<br />
Bildbearbeitung … von den Möglichkeiten<br />
der Computertechnik war ich fasziniert. Nach<br />
einem Besuch der School for Games in Berlin<br />
sowie mehreren Praktika bei Hamburger<br />
IT-Firmen wählte ich das Studium der Angewandten<br />
Informatik. Und für PPI entschied<br />
ich mich, weil ich hier kein anonymes Assessment-Center<br />
durchlaufen musste, das Vorstellungsgespräch<br />
angenehm locker war und die<br />
Rahmenbedingungen top sind!<br />
Lennart Schmidt (19) aus Kiel, studiert im<br />
2. Semester Wirtschaftsinformatik (PPI Kiel /<br />
Wirtschaftsakademie Kiel, WAK): Ich war<br />
schon immer technik- und informatikaffin<br />
und habe mich in der 13. Klasse über IT-Studiengänge<br />
informiert, u.a. bei einem zweiwöchigen<br />
Informatik-Schnupperstudium an<br />
der Kieler Uni. Doch reine Informatik war mir<br />
zu trocken. Ich konnte mir nicht vorstellen,<br />
mein Leben lang nur zu programmieren. Die<br />
Aussicht mit einem dualen Studium an der<br />
WAK zwei Abschlüsse zu erlangen und in der<br />
Schnittstelle zwischen IT und Wirtschaft zu<br />
arbeiten, erschien mir ideal! Auf PPI bin ich<br />
ehrlich gesagt auch durch euch gestoßen!<br />
Denn ich hatte auf der <strong>ME2BE</strong>-Webseite einen<br />
interessanten Online-Artikel über den Praxisalltag<br />
von dual Studierenden bei PPI gelesen.<br />
Dadurch erhielt einen guten Einblick.<br />
59
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Die Theoriephasen finden an privaten <strong>FH</strong>‘s<br />
statt, an der Elmshorner NAK und der WAK<br />
in Kiel. Wie sieht euer Tagesablauf dort<br />
aus?<br />
Felina: Pro Semester gibt es eine zehnwöchige<br />
Theoriephase. 9 Wochen lang besuchen<br />
wir dort täglich Vorlesungen und Veranstaltungen.<br />
In der letzten Woche schreiben wir<br />
Klausuren. „Uni-Tage“ – so, wie wir sie nennen<br />
– sind unterschiedlich lang. An manchen<br />
Tagen haben wir Vorlesungen von 9.15 Uhr<br />
bis 18.45 Uhr, an anderen nur von 13 Uhr bis<br />
15.45. Da ich in die Nähe der Nordakademie<br />
gezogen bin, reicht es, wenn ich 08:15 Uhr<br />
aufstehe. Ausreichender Schlaf und kurze<br />
Anfahrten sind absolut hilfreich, denn man<br />
sollte unbedingt wach sein, um den Vorlesungen<br />
konzentriert folgen zu können: Eine<br />
Vorlesung kann bis zu sechs Zeitstunden (mit<br />
Pausen) dauern! Meinen Lenovo-Laptop von<br />
PPI nehme ich nur selten mit. Um den Stoff zu<br />
lernen, schreibe ich lieber<br />
handschriftlich mit<br />
und bereite meine Aufzeichnungen<br />
zuhause<br />
nach. Aber jeder lernt<br />
anders. Wir bekommen<br />
auch Skripte, aber in<br />
denen wird nur zusammengefasst,<br />
was auf den<br />
Vortrags-Folien steht. Die Mittagspausen sind<br />
unterschiedlich lang, manchmal nur 30 Minuten,<br />
manchmal haben wir zwischen zwei Vorlesungen<br />
mehrere Stunden Pause. Es gibt eine<br />
Mensa, einen fußläufig erreichbaren Supermarkt<br />
und einige Pizzaläden. Ich koche mir<br />
meistens etwas vor und verpflege mich selbst.<br />
Wie würdet ihr das Niveau des Stoffes<br />
beschreiben? Wie anspruchsvoll sind die<br />
Theoriephasen und wie bewertet ihr das?<br />
Julian: Die Theoriephasen sind auf jeden Fall<br />
lernintensiv! In unserem Studium wird der<br />
Stoff in neun Wochen komprimiert vermittelt,<br />
während die Vorlesungszeit an den Universitäten<br />
bis zu 15 Wochen beträgt! Ich persönlich<br />
bin jemand, der sehr viel Zeit mit Lernen<br />
verbringt, das ist auch typabhängig. Ich<br />
schreibe alles mit und bereite den Stoff nach.<br />
Und ich versuche nachhaltig zu lernen, sodass<br />
ich auch später noch davon profitieren kann!<br />
Bis jetzt hat das gut geklappt. Motivierend<br />
sind unsere kompetenten Dozenten. Die brennen<br />
für das, was sie tun. Das beflügelt mich!<br />
Lennart: Das Lernen kostet viel Zeit, keine<br />
Motivierend sind<br />
unsere kompetenten<br />
Dozenten. Die brennen<br />
für das, was sie tun.<br />
Das beflügelt mich!<br />
PPI-Studentin Felina Kaminski.<br />
Frage! Je näher die Klausuren kommen, desto<br />
höher wird der Lernaufwand. Fünf Klausuren<br />
in einer Woche … das ist wirklich nicht<br />
ohne! Doch mir gefallen<br />
die Theoriephasen<br />
ganz gut. Unsere Klasse<br />
ist mit rund 30 Leuten<br />
überschaubar. Dadurch<br />
entsteht eine gute Lernatmosphäre<br />
und ich habe<br />
sehr schnell neue Leute<br />
kennengelernt!<br />
Felina: Der Stoff ist anspruchsvoll, aber zu<br />
schaffen. Die Informatik-Fächer interessieren<br />
mich persönlich etwas mehr als die wirtschaftlichen<br />
– deshalb studiere ich ja auch Angewandte<br />
Informatik und nicht Wirtschaftsinformatik!<br />
Die Klausur „Diskrete Mathematik<br />
2“ habe ich zuletzt nicht bestanden. Mehr als<br />
die Hälfte aller Teilnehmer ist durchgefallen,<br />
doch wir haben noch zwei weitere Versuche,<br />
sie zu bestehen. Sorgen mache ich mir keine.<br />
Es gibt Nachhilfegruppen und Tutorien und<br />
auch während der Praxisphasen bei PPI unterstützen<br />
uns unsere Ausbildungsleiter und<br />
Paten bei allen Themen. Bei PPI brauchen wir<br />
keine Angst davor zu haben, Schwächen einzugestehen!<br />
Andere Firmen reagieren da leider<br />
nicht so entspannt. Darüber bin ich froh,<br />
denn niemand kann auf Anhieb alles perfekt!<br />
Wie sehen die Praxisphasen aus? Arbeitet<br />
ihr dauerhaft an denselben Projekten?<br />
Felina: Das können wir zum Teil mit gestalten.<br />
Bereits vor jeder Theoriephase besprechen<br />
wir mit unseren PPI-Ausbildern, in welchen<br />
Bereichen und an welchen Projekten wir<br />
in der anschließenden Praxisphase eingesetzt<br />
werden möchten. Natürlich lernen wir viele<br />
Bereiche im Unternehmen kennen, z.B. Software-Entwicklung,<br />
Testmanagement, Business<br />
Intelligence und Consulting.<br />
Lennart: In den Praxisphasen haben wir wenig<br />
Lernstress, können etwas durchatmen und das<br />
Erlernte praktisch anwenden. An der WAK in<br />
Kiel startet man in der ersten Theoriephase<br />
mit Java. Die Kenntnisse konnte ich in der<br />
Praxisphase schon anwenden. Besonders gut<br />
gefallen mir auch die flexiblen Arbeitszeiten<br />
bei PPI. Projekt- und terminabhängig kann<br />
ich hier auch mal später ins Büro kommen und<br />
meine Arbeit auf den Abend verlegen.<br />
Julian: In meiner letzten Praxisphase war ich<br />
bei einem Kunden in Hannover eingesetzt.<br />
Auch wenn das Reisen etwas aufwändiger war<br />
– mir hat es super gefallen, dass PPI schon<br />
so früh Vertrauen in mich setzt und mich zu<br />
einem Kundenprojekt schickt!<br />
Was sind eure Ziele und Perspektiven bei<br />
PPI?<br />
Julian: Ich plane im dritten Studienjahr ein<br />
Auslandssemester in London. Nach dem Studium<br />
könnte ich mir gut vorstellen, noch den<br />
Master zu machen, entweder in Wirtschaftsinformatik<br />
oder Wirtschaftspsychologie.<br />
Lennart: Das Tolle bei PPI ist, dass dir nach<br />
dem Studium alle Bereiche offen stehen: Ich<br />
kann sowohl als Entwickler arbeiten als auch<br />
ins Consulting gehen, im Bereich Business<br />
Intelligence arbeiten, oder als Produktmanager<br />
oder Technischer Redakteur arbeiten. In<br />
der Wirtschaftsinformatik bin ich auf jeden<br />
Fall genau richtig angekommen und ich<br />
könnte mir jetzt schon gut vorstellen, bei PPI<br />
zu bleiben.<br />
Felina: Ich möchte im fünften Semester über<br />
das Erasmus-Programm ein Auslandssemester<br />
in Tartu in Estland verbringen. An der dortigen<br />
Uni gibt es Kurse zu den Themen Robotik<br />
und Verschlüsselung, die mich persönlich sehr<br />
interessieren. Nach dem Studium kann ich mir<br />
gut vorstellen, im Unternehmen zu bleiben.<br />
PPI fühlt sich für mich schon so an, wie eine<br />
zweite Familie.<br />
Duales Studium bei PPI<br />
Wirtschaftsinformatik (Nordakademie Elmshorn /<br />
Wirtschaftsakademie Kiel)<br />
Angewandte Informatik (Nordakademie Elmshorn)<br />
Business Administration (HSBA)<br />
Anzahl Studienplätze: PPI bietet jedes Jahr<br />
insgesamt etwa 7 Studienplätze an<br />
Voraussetzungen für jede Bewerbung: (Fach-)<br />
Hochschulreife, erfolgreiche Absolvierung<br />
des Nordakademie-Auswahltests<br />
Studiendauer: 6 Semester (Wirtschaftsakademie<br />
und HSBA), 7 Semester (Nordakademie inkl.<br />
möglichem Auslandssemester)<br />
Studiengebühren: werden von PPI übernommen<br />
Studienbeginn: zum 01. Oktober<br />
Bewerbungseingang: bevorzugt ein Jahr im<br />
Voraus<br />
Weitere Informationen unter: karriere.ppi.de<br />
Du willst noch mehr erfahren? Dann steht dir<br />
unser Student Julian (Julian.Lessmann@ppi.de)<br />
für Fragen rund um das duale Studium gerne zur<br />
Verfügung.<br />
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PPI-Student Lennart Schmidt.<br />
60<br />
61
CAMPUS STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Eric Genzken<br />
„In meinem Semester sind<br />
wir nur 26 Studierende,<br />
sodass die Dozenten sogar<br />
unsere Namen kennen.“<br />
„ICH KANN GANZ GUT MIT ZAHLEN“<br />
Über das duale Studium „Banking and Finance“ bei<br />
der VR Bank Flensburg-Schleswig eG.<br />
Studium in Hannover, Ausbildung<br />
in Jübek und Schleswig – in<br />
der Zentrale bespricht Björn<br />
die nächsten Aufgaben mit<br />
Ausbildungsleiterin Kira Richter.<br />
Wer das Bankgeschäft bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG von der<br />
Pike auf lernen möchte, absolviert die dreijährige duale Ausbildung zur<br />
Bankkauffrau oder zum Bankkaufmann an einem der 15 Standorte.<br />
Das Bankgeschäft lässt sich aber auch von der Pike auf „studieren“<br />
– im dualen Studium „Banking and Finance“. Vorteil: Nach 3 Jahren<br />
winken gleich zwei Abschlüsse: Der IHK- Abschluss „Bankkaufmann/-<br />
frau“ sowie der akademische Titel „Bachelor of Arts“. Voraussetzung:<br />
Abitur, gute Mathe- und Wirtschaftskenntnisse, hohe Lernbereitschaft<br />
und ein gutes Gespür für Zahlen. <strong>ME2BE</strong> hat den VR-Bank-Studenten<br />
Björn Daumann aus Schleswig befragt, wie das duale Studium abläuft.<br />
Hallo Björn, seit 2015 absolvierst du das<br />
duale Studium „Banking and Finance“<br />
bei der VR Bank Flensburg-Schleswig.<br />
Warum hast du dich für dieses Studium<br />
entschieden?<br />
Mir gefiel sowohl die Kombination von Mathe<br />
und Wirtschaft als auch die von Theorie und<br />
Praxis. Neben der finanziellen Sicherheit bieten<br />
sich mir nach dem Studium sehr gute<br />
berufliche Perspektiven. Und alles, was ich im<br />
Studium und in der Ausbildung lerne, kann ich<br />
später auch für meine eigenen Finanzen gut<br />
gebrauchen.<br />
Wo findet das duale Studium statt?<br />
Das duale Studium ist aufgeteilt in insgesamt<br />
60 Wochen geblocktes Studium an der Berufsakademie<br />
für Bankwirtschaft in Hannover<br />
sowie 96 Wochen betriebliche Ausbildung bei<br />
der VR Bank Flensburg-Schleswig, abzüglich<br />
Urlaubstage. Mein praktischer Ausbildungsstandort<br />
ist die VR Bank-Filiale in Jübek.<br />
Viele betriebliche Seminare und Veranstaltungen<br />
finden auch in der Zentrale in Schleswig<br />
statt.<br />
Wie läuft das Studium ab? Locker oder<br />
intensiv?<br />
Keine Frage … das duale Studium ist intensiv.<br />
Dafür gibt es keine überfüllten Hörsäle<br />
und die Atmosphäre ist nicht so anonym, wie<br />
an vielen Universitäten. In meinem Semester<br />
sind wir nur 26 Studierende, sodass die<br />
Dozenten sogar unsere Namen kennen. Wir<br />
sitzen in einem ebenerdigen Seminarraum<br />
und natürlich herrscht Anwesenheitspflicht.<br />
Inhaltlich ist das Studium mit dem klassischen<br />
BWL-Studium vergleichbar. Allerdings<br />
ist unser Programm straffer. Mein Studientag<br />
dauert täglich von 08.30 Uhr bis 16 Uhr. Im<br />
Gegensatz zur klassischen BWL kann ich aus<br />
den fünf Schwerpunkten Marketing, Personal,<br />
Banksteuerung, Firmen- und Privatkundengeschäft<br />
sogar drei Profile wählen.<br />
Und wie sieht dein privates Studentenleben<br />
aus?<br />
Natürlich nicht so ausschweifend, aber die<br />
Stadt Hannover ist ganz okay. Im Gegensatz<br />
zu Schleswig gibt es dort wesentlich mehr<br />
Kneipen, Clubs und Freizeitmöglichkeiten.<br />
Ich wohne in einer 3er-WG in der Nähe der<br />
Hochschule, zusammen mit zwei anderen<br />
Studenten. Der eine kommt von der Volksbank<br />
Lüneburger Heide, der andere von der<br />
VR Bank Fulda. Wir haben ein gemeinsames<br />
Konto, auf das wir die Miete und unser Haushaltsgeld<br />
überweisen. Das klappt ganz gut.<br />
Vor Klausuren lernen wir auch gemeinsam<br />
und gehen abends zuhause den Lehrstoff<br />
nochmal durch. Wenn ich mal Lust auf andere<br />
Leute habe, gehe ich ganz gern ins „Zaza“.<br />
Das ist ein ziemlich cooler Club am Raschplatz.<br />
Demnächst wollen wir uns auch mal<br />
ein Eishockeyspiel der Hannover Scorpions<br />
angucken.<br />
Weißt du schon, wie es für dich nach dem<br />
Studium weitergehen wird?<br />
Ich habe mich noch nicht festgelegt. Nach<br />
dem Studium stehen mir bei der VR Bank<br />
Flensburg-Schleswig grundsätzlich viele<br />
Möglichkeiten offen, nicht nur in den Marktfolge-Abteilungen<br />
sondern auch in der Kundenberatung.<br />
Um praktische Erfahrungen im<br />
Bereich Kundenberatung zu sammeln habe<br />
ich mich jetzt für unseren „Vertriebswettbewerb“<br />
angemeldet. In diesem Rahmen bin ich<br />
für 40 persönliche Kundengespräche innerhalb<br />
von vier Wochen verantwortlich. Danach<br />
kann ich besser entscheiden, ob mir das Privatkundengeschäft<br />
liegt. Vorstellen kann ich<br />
mir das! Auf jeden Fall möchte ich wieder in<br />
den Raum Schleswig-Flensburg ziehen. Für<br />
mich als Schleswiger bedeutet das Leben zwischen<br />
Meeren pure Lebensqualität!<br />
Die VR Bank Flensburg-Schleswig bietet<br />
folgende Ausbildungen an:<br />
Ausbildung zum/-r Bankkaufmann/-frau<br />
Duales Studium zum Bachelor of Arts in Banking<br />
and Finance<br />
VR Bank Flensburg-Schleswig eG<br />
Personalabteilung<br />
Kira Richter<br />
Königstraße 17<br />
24837 Schleswig<br />
www.vrbank-fl-sl.de<br />
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62<br />
63
„DAS TOLLE AN DER<br />
HOCHSCHULE FLENSBURG?<br />
DAS CURRICULUM, DER<br />
CAMPUS … UND DIE NÄHE<br />
ZUM WASSER.“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
„MEIN<br />
BERUFSWUNSCH<br />
NACH DEM<br />
STUDIUM:<br />
BERUFSSCHUL-<br />
LEHRER.“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
STUDENTEN-<br />
PORTRAITS<br />
Falk Schmidt<br />
Falk Schmidt, 25<br />
aus Neumünster, studiert im 5. Semester Elektrische Energiesystemtechnik<br />
an der Hochschule Flensburg.<br />
„Ich habe den Mittleren Schulabschluss an der WilhelmTanck<br />
Realschule in Neumünster gemacht und anschließend eine auf drei<br />
Jahre verkürzte Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik<br />
absolviert. Von meinem Ausbildungsbetrieb wurde ich danach übernommen,<br />
doch ich wusste, dass ich mein Potenzial noch nicht ausgeschöpft<br />
hatte. Deshalb bin ich weiter zur Schule gegangen und<br />
habe in zwei Jahren in Vollzeit an der WaltherLehmkuhlSchule<br />
erst die Fachoberschule (FOS), dann die Berufsoberschule (BOS)<br />
erfolgreich abgeschlossen. Mit der Hochschulzulassung entschied<br />
ich mich für ein Fachhochschulstudium in Flensburg, weil ich hier<br />
Elektrische Energiesystemtechnik studieren konnte. Das liegt im<br />
Gegensatz zur reinen Elektrotechnik viel näher an meinem Profil<br />
und ist näher an Facharbeitsplätzen in der Industrie. Außerdem<br />
bin ich kein Großstadtkind und genieße hier die Nähe zum Wasser.<br />
Und unser <strong>Campus</strong> hat den Vorteil, dass hier jeder jeden kennt oder<br />
sehr schnell kennenlernen kann. Seit dem ersten Semester wohne<br />
ich im Studentenwohnheim und bekomme BAföG. Zusätzlich jobbe<br />
ich seit einem halben Jahr nebenbei als nichtwissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter im Gebäudemanagement der Hochschule. Mein Berufswunsch<br />
nach dem Studium: Berufsschullehrer.“<br />
Celine Hülsen, 24<br />
aus Hamburg, studiert im 7. Semester BWL mit Schwerpunkt<br />
Beschaffung, Logistik und Supply Chain Management an der<br />
Hochschule Flensburg.<br />
„Ich habe mein Fachabitur an der Höheren Handelsschule in Hamburg<br />
gemacht und anschließend eine Ausbildung zur Groß und<br />
Außenhandelskauffrau absolviert. Für meinen Berufsstart wollte<br />
ich mich aber noch besser aufstellen. Deshalb entschied ich mich<br />
für ein praxisorientiertes BWLStudium an einer Fachhochschule.<br />
Die Entscheidung für Flensburg war absolut richtig! An der HSFL<br />
gefielen mir von Anfang an das Curriculum, der <strong>Campus</strong> und die<br />
Nähe zum Wasser! Mein Studienschwerpunkt ist Beschaffung, Logistik<br />
und Supply Chain Management. Zahlen, Rechnen, Englisch<br />
… das alles passt sowieso gut zu meinem Profil und qualifiziert<br />
mich anschließend beispielsweise für die Arbeit in einem Logistikunternehmen.<br />
Das Einzigartige an unserem Sandberg<strong>Campus</strong> ist, dass Uni und<br />
Hochschule direkt nebeneinander liegen, mit gemeinsamer Mensa<br />
und vielen Freizeitveranstaltungen und Semesterpartys. Einmal im<br />
Jahr findet der „<strong>Campus</strong> Bowl“ statt. Dann messen sich Uni und<br />
Hochschule in der FlensArena in verschiedenen Spielen, wie z.B<br />
BobbycarBowling, Tangram, Völkerball oder Quiddich … ist super<br />
besucht und macht total viel Spaß!“<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Eric Genzken<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Eric Genzken<br />
65
„UNSER CAMPUS<br />
IST GRÜN UND<br />
WIRKLICH SCHÖN.<br />
ICH NENNE IHN<br />
AUCH … DAS<br />
AUENLAND!“<br />
„DER EINSTIEG IN DAS<br />
STUDIUM WAR EINFACH<br />
UND ANGENEHM.“<br />
„… EIN ABSOLUT<br />
ZUKUNFTSWEISENDER<br />
STUDIENGANG!“<br />
„MIT DEM INNOVATIVEN<br />
STUDIENGANG ENERGIE- UND<br />
GEBÄUDEINGENIEURWESEN<br />
KÖNNEN WIR EINEN GROSSEN<br />
BEITRAG BEZÜGLICH DES<br />
KLIMASCHUTZES ERREICHEN.“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
Julia Winter, 25<br />
aus Hamburg, studiert im 7. Semester Schiffstechnik mit Schwerpunkt<br />
Schiffsbetriebstechnik an der Hochschule Flensburg und ist<br />
aktives GreenpeaceMitglied.<br />
„Ich studiere Schiffstechnik mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstechnik<br />
an der Hochschule Flensburg. Davor habe ich eine dreijährige<br />
Ausbildung zur Schiffsmechanikerin absolviert. Schule hat mir früher<br />
überhaupt keinen Spaß gemacht. Ein Studium kam für mich<br />
erst mal nicht in Frage. Mein Wunsch war es, eine technische oder<br />
handwerkliche Ausbildung zu machen. Und da ich zuhause ausziehen<br />
und schnell unabhängig sein wollte, war die Ausbildung zur<br />
Schiffsmechanikerin genau die richtige Wahl. Anschließend verspürte<br />
ich den Wunsch, mich weiter zu qualifizieren. Heute gefällt<br />
mir das Studieren außerordentlich gut. Vor allem die theoretischen<br />
Fächer Mathe, Elektrotechnik und Thermodynamik liegen mir.<br />
Die Hochschule Flensburg ist ideal, um zu studieren. Wir haben<br />
kleine Gruppen und eine große Nähe zu den Dozenten. Außerdem<br />
ist unser <strong>Campus</strong> grün und wirklich schön. Ich nenne ihn auch<br />
… das Auenland. Mit dem BachelorAbschluss kann ich später sowohl<br />
als technische Offizierin zur See fahren oder als Ingenieurin<br />
an Land arbeiten. Vielleicht kann ich später an der Entwicklung<br />
schadstoffärmerer Schiffsantriebe mitwirken!“<br />
Laura Sypli, 21<br />
aus Tornesch, studiert im 1. Semester Marketing/Technische<br />
Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften in Hamburg.<br />
„Ich habe mein Abi am JohannesBrahmsGymnasium in Pinneberg<br />
gemacht. Beruflich schwankte mein Interesse zwischen dem<br />
kreativen und dem mathematischen Bereich. Für das Studium<br />
‚Marketing / TBWL‘ an der HAW habe ich mich entschieden, weil es<br />
viele interessante Bereiche abdeckt: Technik, Mathematik, Recht,<br />
Wirtschaft und Marketing. Mit dem BachelorAbschluss könnte ich<br />
mir gut vorstellen, später bei einer Veranstaltungsfirma zu arbeiten<br />
– gern hier in der Region, denn Hamburg finde ich echt schön.<br />
Der Einstieg in das Studium war einfach und angenehm. Es gab<br />
eine Orientierungswoche, in der wir überall rumgeführt wurden und<br />
von Tutoren viele Tipps erhielten. Zusätzlich habe ich mich schnell<br />
auf eine ausgeschriebene Tutorenstelle beworben und arbeite nun<br />
in der Fachbibliothek mit. Da verdiene ich mir ein bisschen Geld<br />
dazu und kann meine Freistunden sinnvoll nutzen.<br />
Im Gegensatz zur Schulzeit kommt es im Studium viel stärker auf<br />
Selbstdisziplin und Eigenleistung an. Es gibt zwar einen Stundenplan,<br />
aber nicht immer Hausaufgaben, sodass ich selbst entscheiden<br />
muss, wie umfangreich ich meine Vor und Nachbereitungen<br />
gestalte. Doch insgesamt macht das bisher echt Spaß. Und die<br />
Lage der HAW ist ja auch ziemlich gut. In den Pausen kann man<br />
wunderbar zum EisEssen an die Alster gehen.“<br />
Lasse Zapf, 21<br />
aus Lübeck, im 2. Semester im Bachelorstudiengang Energie und<br />
Gebäudeingenieurwesen (EGI) an der Fachhochschule Lübeck.<br />
„Ich bin gebürtiger Lübecker. Was liegt da näher, als an einer Hochschule<br />
am Heimatort zu studieren. Hier habe ich die Ausbildung<br />
zum Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizungs und Klimatechnik<br />
durchlaufen, daneben das Fachabitur in der Abendschule nachgeholt,<br />
habe hier mein soziales Umfeld und meine Freunde. Wenn<br />
dann noch die gesuchte Fachrichtung stimmt, ist auch die Hochschule<br />
richtig.<br />
Schon immer haben mich erneuerbare Energien und deren Techniken<br />
interessiert, besonders dabei die gebäudeplanerischen Aspekte.<br />
Genau das bietet der Studiengang EGI des FB Bauwesen der<br />
<strong>FH</strong> Lübeck. Hier werden viele Themen in den höheren Semestern<br />
behandelt, die ich mit meiner beruflichen Ausbildung verbinden<br />
kann. Die Ausbildung passt genau in die Vorstellung von meinem<br />
zukünftigen Berufsbild.<br />
Der Studiengang ist absolut zukunftsweisend. Wer bei der Energiewende<br />
und bei der Umstellung von fossilen zu erneuerbaren Energien<br />
mitmachen will, dem kann ich dieses Studium nur empfehlen.“<br />
Arne Marquitan, 26<br />
aus Bad Segeberg, 2. Semester im Bachelorstudiengang Energieund<br />
Gebäudeingenieurwesen an der Fachhochschule Lübeck.<br />
„Als ich von dem Studiengang Energie und Gebäudeingenieurwesen<br />
erfahren habe und mich über die bevorstehenden Lehrmodule<br />
informierte, fiel mir die Entscheidung leicht, diesen zu wählen.<br />
Denn dass fossile Energien die Umwelt schädigen, ist bekannt, und<br />
dass ich an der Ideenentwicklung zu alternativen Energiequellen<br />
beitragen könne, ist für mich eine spannende und interessante<br />
Herausforderung. Durch eine Ausbildung zum allgemeinen Mechatroniker<br />
kann ich meine Kenntnisse und mein Wissen, das ich erworben<br />
habe, mit einfließen lassen.<br />
Technische Systeme überblicken zu können und in Projektarbeiten<br />
mit verschiedenen Spezialisten zusammen zu nachhaltigen Ergebnissen<br />
zu kommen, ist für mich sehr reizvoll.<br />
Mit dem innovativen Studiengang Energie und Gebäudeingenieurwesen<br />
können wir einen großen Beitrag bezüglich des Klimaschutzes<br />
erreichen.<br />
Wenn ihr naturwissenschaftlich und technisch interessiert seid<br />
und zudem Spaß an Teamarbeit habt und zusätzlich etwas zum<br />
Klimawandel beitragen wollt, kann ich allen nur das Studium Energie<br />
und Gebäudeingenieurwesen in Lübeck empfehlen. Lübeck ist<br />
eine schöne und kulturell vielseitige Studierendenstadt in Norddeutschland.“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Eric Genzken<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Eric Genzken<br />
Text Lasse Zapf | Foto <strong>FH</strong> Lübeck<br />
Text Arne Marquitan | Foto <strong>FH</strong> Lübeck<br />
66<br />
67
„AUF DEM CAMPUS DER <strong>FH</strong><br />
IN HEIDE MIT RUND 1600<br />
STUDENTEN GEHT ES RECHT<br />
FAMILIÄR ZU.“<br />
„ICH KANN DAS STUDIUM<br />
NUR EMPFEHLEN, DENN<br />
MAN HAT NACH DEM<br />
ABSCHLUSS SEHR GUTE<br />
EINSTIEGSCHANCEN IN DEN<br />
BERUF.“<br />
„ALS „NERD“<br />
BEZEICHNET ZU<br />
WERDEN, EMPFINDE<br />
ICH NICHT ALS<br />
BELEIDIGUNG …!“<br />
Prof. Reiner Schuett, Andreas Buck, Katharina<br />
Vollsen und Prof. Rainer Dittmar (v l n r).<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
Hauke Harders, 24<br />
aus Heide, MasterStudiengang Automatisierungstechnik, 1. Semester,<br />
davor BachelorStudium Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
an der Fachhochschule Westküste.<br />
„Entscheidend für die Wahl des Studiums und der <strong>FH</strong> Westküste war<br />
mein Interesse an Technik und Physik: Während eines Schulpraktikums<br />
entdeckte ich dann die Elektrotechnik für mich. Seitdem<br />
stand für mich fest, dass ich mehr über die Sache mit dem Strom<br />
lernen möchte. Ich habe mir eine kleine, gute Fachhochschule ausgesucht,<br />
weil dort der Praxisbezug größer ist als an der Uni. Das<br />
ist mir persönlich sehr wichtig. Auf dem <strong>Campus</strong> der <strong>FH</strong> in Heide<br />
mit rund 1600 Studenten geht es recht familiär zu. Nach einigen<br />
Semestern kennt man viele Mitstudenten, und die Betreuung der<br />
Professoren ist sehr gut. Sie kennen die Studis per Namen und unterstützen<br />
sie speziell während der Lernphasen für Klausuren. Die<br />
beruflichen Perspektiven sehen übrigens prima aus: Die Welt wird<br />
immer weiter digitalisiert und automatisiert. Für diese Aufgaben<br />
werden gut ausgebildete Fachkräfte benötigt, die nicht nur Systeme<br />
entwickeln, sondern warten und instandhalten können. Außerdem<br />
hast du gute Aufstiegschancen bis zum Abteilungsleiter. Mein<br />
Tipp fürs Studium: Am Anfang nicht den Kopf hängen lassen! Es ist<br />
in Ordnung, auch mal eine schlechte Note zu schreiben. Wichtig ist<br />
aber, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die einem Spaß machen.<br />
Dann kommen dort die guten Noten von ganz allein. Weiterhin<br />
sollte man Kontakte knüpfen, denn man kann nur von einander und<br />
miteinander lernen. In den Semesterferien kann ich nur empfehlen,<br />
als Werkstudent in einem Unternehmen zu arbeiten. So lassen<br />
sich Theorie und Praxis prima miteinander verknüpfen.“<br />
Milan Norgel, 21<br />
aus Heide, Studium der Elektro und Informationstechnik im 4.<br />
Semester an der Fachhochschule Westküste.<br />
„Ich wusste, dass ich nach dem Abitur studieren wollte, habe mich<br />
aber relativ spät auf ein Studium festgelegt. Es war mir nur klar,<br />
dass Mathe und Physik – meine besten Fächer in der Schule – die<br />
Kernthemen sein sollten. Entschieden habe ich mich schließlich<br />
für den Studiengang Elektro und Informationstechnik mit dem<br />
Schwerpunkt Technik. Außerdem war es mir wichtig, einen zukunftsorientierten<br />
Beruf mit guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt<br />
zu haben. Die Dozenten und Professoren betreuen uns hervorragend.<br />
Wenn man Fragen oder Probleme hat, nehmen sie sich genügend<br />
Zeit, um zu helfen. Teamarbeit wird bei uns großgeschrieben,<br />
daher arbeiten wir häufig in Gruppen: Das fängt bei Übungen an<br />
und hört bei den Labortätigkeiten auf. Außerdem wird das Lernen<br />
in Gruppen gefördert. Freizeitangebote gibt es auch genügend,<br />
von Ballsportarten bis hin zum Fitnesstraining ist für jeden etwas<br />
dabei. Meine Erwartungen an das Studium sehe ich nach vier Semestern<br />
positiv bestätigt. Ich kann das Studium nur empfehlen,<br />
denn man hat nach dem Abschluss sehr gute Einstiegschancen in<br />
den Beruf. Das Lernen in kleinen Gruppen ist sehr effektiv und die<br />
theoretischen Lerninhalte werden in Laborversuchen praxisnah erklärt.<br />
Nicht zu vergessen das Engagement der Dozenten. In meiner<br />
Freizeit spiele ich Fußball und gehe ins Fitnessstudio.“<br />
Katharina Anne Vollsen, 24<br />
aus Osterhorn, hat an der Fachhochschule Westküst in Heide<br />
Elektro und Informationstechnik studiert und anschließend den<br />
Master Mikroelektronische Systeme absolviert. Für ihre Masterarbeit<br />
erhielt sie kürzlich den mit 1.500 Euro dotierten „Industriepreis<br />
Technik“. In der Untersuchung bei dem Energieproduzenten<br />
RWE DEA AG Friedrichskoog / Mittelplate deckte sie Optimierungspotenziale<br />
in der elektrischen Energieversorgung des Unternehmens<br />
auf und erarbeitete Vorschläge für ein verbessertes<br />
Energiemanagement sowie für ein System zur Erkennung kritischer<br />
Betriebsfälle. Jetzt arbeitet sie als Ingenieurin Nachrichtentechnik<br />
in der Energiebranche.<br />
„Meine Ausbildung zur Mechatronikerin hat mein Interesse für<br />
Elektrotechnik geweckt, so dass ich tiefer in diese Materie einsteigen<br />
wollte. Besonders die Vielfalt an Möglichkeiten, die das<br />
elektrotechnische Studium bietet, finde ich großartig. Ich wollte<br />
einen soliden und interessanten Job mit Zukunftsaussichten – den<br />
habe ich gefunden.<br />
Die Hauptaufgaben dieses Berufes sind vielfältig. Aufgabengebiete<br />
gehen von der Entwicklung klassischer analoger und digitaler<br />
Schaltungen, Programmierung von elektronischen Komponenten<br />
bis hin zu Fertigungs bzw. Prozesskontrollen. Später kann man<br />
dann tätig werden in der Nahrungsmittel, Automobil oder Energieversorgungsbranche,<br />
um nur einige Bereiche zu nennen.<br />
Während des Studiums haben die Professoren immer ein offenes<br />
Ohr für unsere Fragen und sind gut erreichbar. Meist arbeitet man<br />
zu zweit oder in Laborgruppen zusammen. In der Freizeit werden<br />
Ausflüge und Sport angeboten. Außerdem sehen die beruflichen<br />
Chancen gut aus, wenn man einen Job hat. Dadurch, dass ständig<br />
technische Neuerungen auf den Markt kommen, bildet man sich<br />
immer weiter. Wichtig ist dabei, ein gewisses Maß an Neugierde<br />
und Forschungsdrang mitzubringen. Wer sich für dieses Studium interessiert,<br />
sollte bedenken, das ein BachelorStudium mindestens<br />
sieben und ein MasterStudium drei Semester dauert. Das muss<br />
man finanziell und von der Motivation her erst mal durchhalten.<br />
In meiner Freizeit lese ich gern, gehe schwimmen, verreise oder<br />
mache Pilates.“<br />
Finja Hauschild, 21<br />
aus Kaltenkirchen, absolviert im 6. Semester ein Duales Studium<br />
Angewandte Informatik bei der PPI AG in Hamburg / Nordakademie<br />
Elmshorn.<br />
„Ich habe mich relativ spät über Studienmöglichkeiten informiert.<br />
Mir schwirrten nur Klischees im Kopf herum, zum Beispiel, dass<br />
ein <strong>FH</strong>Abschluss weniger wert sei als ein UniAbschluss! Zum<br />
Glück erhielt ich den Tipp, mich an der Nordakademie in Elmshorn<br />
umzuschauen. Dort entdeckte ich schließlich das Angebot: Duales<br />
Studium: Angewandte Informatik. Dieses Fach hatte mir schon auf<br />
dem Gymnasium Kaltenkirchen gut gefallen. Ich besorgte mir von<br />
der NAK die zum Studium gehörige Firmenliste, bewarb mich bei<br />
insgesamt drei Unternehmen, wurde von allen dreien zum Vorstellungsgespräch<br />
eingeladen und erhielt anschließend drei Zusagen.<br />
Meine Entscheidung fiel auf die PPI AG: Zum einen wurden mir<br />
hier die besten Rahmenbedingungen geboten. Zum anderen verlief<br />
das Gespräch in einer sympathischen, freundlichen und lockeren<br />
Atmos phäre ab – das wirkte total attraktiv und überzeugend auf<br />
mich! Die Entscheidung habe ich nie bereut. Im Gegenteil – ich<br />
würde gern nach dem Studium bei der PPI AG bleiben und überlege<br />
zurzeit, in welcher Unit ich am liebsten nach dem Studium arbeiten<br />
würde … es bleibt spannend! Und es bleibt auch genügend<br />
Freizeit, in der ich am liebsten Sport mache, mich mit Freunden<br />
treffe oder kleinere Programme für meinem Raspberry Pi programmiere.<br />
Als „Nerd“ bezeichnet zu werden, empfinde ich nicht als<br />
Beleidigung, sondern als Bestätigung dafür, dass ich etwas von<br />
meinem Kram verstehe!“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
Text Joachim Welding | Foto Hauke Harders<br />
Text Joachim Welding | Foto Milan Norgel<br />
Text Joachim Welding | Foto Katharina Anne Vollsen<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Eric Genzken<br />
68<br />
69
„IM BERUF IST MIR SOWOHL<br />
DER KONTAKT ZU BÜRGERN<br />
ALS AUCH DER EINSATZ<br />
IN DEN VIELFÄLTIGEN<br />
AUFGABENBEREICHEN DER<br />
VERWALTUNG WICHTIG.“<br />
„DIE ATMOSPHÄRE<br />
IST TOTAL<br />
ANGENEHM …“<br />
„FÜR MICH IST DIE ARBEIT IN<br />
DER VERWALTUNG GENAU<br />
DAS RICHTIGE, WEIL ICH<br />
GERN MIT MENSCHEN<br />
ZUSAMMENARBEITE.“<br />
„VIELE DOZENTEN<br />
KENNEN UNSERE<br />
NAMEN, GEHEN NÄHER<br />
AUF UNS EIN UND<br />
HABEN IMMER EIN<br />
OFFENES OHR FÜR<br />
FRAGEN.“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
Janina Schulz (20)<br />
aus Scharbeutz, Studiengang Allgemeine Verwaltung, 3. Trimester<br />
an der Fachhochschule Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz.<br />
„2011 hatte ich ein Praktikum bei der Gemeinde gemacht. Das hat<br />
mir so gut gefallen, dass ich daraufhin eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten<br />
absolviert habe. Da ich gerne im gehobenen<br />
Dienst arbeiten wollte, habe ich mich danach für das Studium entschieden.<br />
Im Beruf ist mir sowohl der Kontakt zu Bürgern als auch<br />
der Einsatz in den vielfältigen Aufgabenbereichen der Verwaltung<br />
wichtig.<br />
Das Studium kann im Beamtenverhältnis abgeleistet werden, in<br />
der Regel wird es im dualen Studium bei einem Dienstherrn in<br />
öffentlichen Verwaltungen absolviert. Danach kann man als Sachbearbeiter,<br />
Abteilungs oder Amtsleiter tätig werden. Da ich bereits<br />
im Verwaltungsbereich ausgebildet bin, ist mir der Einstieg<br />
ins Studium leichter gefallen. Wenn man anfangs etwas mehr Zeit<br />
in das Lernen der Grundlagen investiert, kommt man sehr gut mit.<br />
An der <strong>FH</strong> Altenholz gefällt mir besonders der offene Umgang mit<br />
den Dozenten. Sie haben immer ein offenes Ohr, wenn es Probleme<br />
gibt. Aber auch der Kontakt zu den Kommilitonen ist gut und die<br />
gegenseitige Unterstützung klappt prima. Später würde ich gerne<br />
in einer Gemeindeverwaltung arbeiten, insbesondere interessiert<br />
mich das Haupt, Ordnungs oder Bauamt. Die Familie und Freunde<br />
reagierten positiv auf meinen Berufswunsch, die meisten haben<br />
sich für mich gefreut. Klar, dass ab und zu schon mal ein Beamtenwitz<br />
fällt, aber das stört mich nicht weiter. In meiner Freizeit engagiere<br />
ich mich ehrenamtlich als Schwimmtrainerin bei der DLRG.“<br />
Text Joachim Welding | Foto Janina Schulz<br />
Lisann Ketels, 21<br />
aus Husum, Kreisinspektoranwärterin im 8. Trimester des dualen<br />
Studiums Public Administration bei der Kreisverwaltung Dithmarschen.<br />
„Mir kam es nach dem Abi an der TheodorStormSchule in Husum<br />
darauf an, einen Beruf zu erlernen, der mir Spaß macht, in dem ich<br />
anderen Menschen helfen und mich persönlich und beruflich weiterentwickeln<br />
kann. Außerdem wünschte ich mir familienfreundliche<br />
Arbeitszeiten und eine Tätigkeit hier in der Region. All das<br />
ermöglicht die Verwaltungslaufbahn im Höheren Dienst. Nebenbei<br />
fand ich es attraktiv, mit zwei Abschlüssen das duale Studium zu<br />
beenden und auch später verbeamtet zu werden.<br />
Das Studium an der Verwaltungsfachhochschule in Altenholz ist<br />
anspruchsvoll. Die ersten beiden Trimester haben wir nur mit Theorie<br />
verbracht. Eine willkommene Abwechslung sind die Praxisblöcke<br />
hier im Kreishaus Heide. Die Atmosphäre ist total angenehm<br />
und wir Nachwuchskräfte werden als Unterstützung wahrgenommen<br />
und nicht als Belastung. Die Stimmung unter uns Azubis ist<br />
sowieso super! Zuletzt habe ich vier Monate in der Eingliederungshilfe<br />
gearbeitet, die sich mit Angebotsleistungen für Menschen mit<br />
Behinderung beschäftigt. Einige Male konnte ich meine Kollegen<br />
begleiten und direkt zu den betroffenen Personen fahren, um ihnen<br />
die Möglichkeiten und Grenzen von Leistungen zu erklären. Mir<br />
geht das Schicksal von Bürgerinnen und Bürgern manchmal ganz<br />
schön nahe. Aber wir lernen, mit emotionalen Situationen umzugehen<br />
und für jeden eine gerechte Lösung zu finden. Es stimmt<br />
definitiv nicht, dass die Arbeit in der Verwaltung eintönig ist! Im<br />
Gegenteil … die Aufgaben sind spannend, abwechslungsreich und<br />
niemand muss ein Leben lang in derselben Abteilung arbeiten!“<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Michael Ruff<br />
Kathrin Bork, 27<br />
aus Lassan, im 3. Studienjahr im dualen Studium Public Administration<br />
/ Allgemeine Verwaltung bei der Stadtverwaltung Elmshorn.<br />
„Ich habe nach dem Abitur eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten<br />
in Potsdam absolviert und anschließend drei Jahre in<br />
der Potsdamer Verwaltung gearbeitet. Erst danach beschloss ich,<br />
nach Elmshorn zu ziehen, das duale Studium aufzunehmen und hier<br />
die Ausbildung im gehobenen Dienst anzutreten. Meine Ausbildung<br />
dauert dadurch insgesamt zwar länger, aber im Studium habe ich<br />
dadurch auch einen Wissensvorsprung. Für mich ist die Arbeit in<br />
der Verwaltung genau das Richtige, weil ich gern mit Menschen<br />
zusammenarbeite. Ich mag den Kontakt zu den Bürgerinnen und<br />
Bürgern. Zahlen sind eher nicht so meins.<br />
Ich genieße besonders das Bodenständige an Elms horn. Man hat<br />
hier alles, was man braucht: genügend Einkaufsmöglichkeiten, eine<br />
gute Infrastruktur, eine tolle Lage am Rande Hamburgs und die<br />
Nähe zu Nord und Ostsee. Schön finde ich auch, die Königstraße<br />
entlang zu bummeln oder im Liether Wald spazieren zu gehen.<br />
Nach dem Studium wird mich die Elmshorner Stadtverwaltung übernehmen.<br />
Dafür habe ich schon eine Zusage erhalten. Jetzt suche<br />
ich noch eine Wohnung … und dann freue ich mich einfach auf<br />
alles, was kommt.“<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Eric Genzken<br />
Viktoria Gebel, 25<br />
kommt aus Trappenkamp und studiert im 5. Semester Betriebswirtschaftslehre<br />
an der <strong>FH</strong> Kiel.<br />
„Dass ich mal studieren werde, war nicht von Anfang an klar. Angefangen<br />
habe ich mit dem Ersten Allgemeinbildenden Abschluss.<br />
Anschließend habe ich noch den Mittleren Abschluss gemacht und<br />
zuletzt noch die Fachhochschulreife erworben. Darauf folgte die<br />
Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement, nach der mir mein<br />
Arbeitgeber ein Studium oder eine Art von Weiterbildung anbot.<br />
So habe ich angefangen, BWL zu studieren. Nebenbei arbeite ich<br />
weiterhin ein paar Stunden pro Woche im Betrieb. Dort werde ich<br />
nach dem Studium auch im externen Rechnungswesen tätig sein.<br />
Die kurzen Wege an der <strong>FH</strong> Kiel sind toll. Viele Dozenten kennen<br />
unsere Namen, gehen näher auf uns ein und haben immer ein offenes<br />
Ohr für Fragen. Außerdem gefällt mir gut, dass das Studium<br />
hier näher an der Praxis ist, als zum Beispiel BWLStudiengänge<br />
an der Uni.“<br />
Text Aenne Boye| Foto Eric Genzken<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
70<br />
71
„DAS STUDIEREN<br />
UND DIE UNI<br />
FINDE ICH TOLL.“<br />
„UNSER CAMPUS IST SCHÖN<br />
GRÜN, ES IST NIRGENDS<br />
ÜBERFÜLLT UND ES GIBT NETTE<br />
VERANSTALTUNGEN ...“<br />
„DAS BESONDERE DABEI<br />
IST, DASS DER MENSCH<br />
IM MITTELPUNKT<br />
„ICH KANN DAS STUDIUM NUR<br />
EMPFEHLEN, DENN MAN HAT<br />
NACH DEM ABSCHLUSS SEHR<br />
GUTE EINSTIEGSCHANCEN IN<br />
DEN BERUF.“<br />
STEHT, MIT DEM MAN<br />
ZUSAMMENARBEITET, UM DIE<br />
GEWÜNSCHTEN ZIELE ZU<br />
ERREICHEN.“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
Janne Kühn, 23<br />
aus Gettorf, studiert im 4. Semester Geschichte und Deutsch (B.A.)<br />
auf Lehramt mit Schwerpunkt Sekundarstufe I an der EuropaUniversität<br />
Flensburg.<br />
„Hi, ich bin Janne und studiere im 4. Semester Geschichte und<br />
Deutsch auf Lehramt. Mein Abi habe ich an der Isarnwohldschule<br />
in Gettorf gemacht. Eigentlich hatte ich gar nicht vor, Lehrerin zu<br />
werden, sondern tendierte zum Zoll oder zur Polizei. Dann habe ich<br />
ein Lehrerpraktikum an einer anderen Schule absolviert, fand das<br />
ganz gut und habe ich mich mal ‚auf Verdacht‘ um einen Studienplatz<br />
in Flensburg beworben. Als ich die Zusage erhielt, hatte ich<br />
von Polizei und Zoll noch nichts gehört … tja, die Uni war halt<br />
schneller!<br />
Das Studieren und die Uni finde ich toll. Ich bin auch der ländliche<br />
Typ und finde unsere Studienumgebung unglaublich schön.<br />
Außerdem möchte ich nicht weit vom Meer entfernt leben. In meiner<br />
Freizeit fahre ich gern nach Glücksburg. Dort gibt es schöne<br />
Strände und man kann gut mit dem Hund spazieren gehen. Nach<br />
dem Studium möchte ich auch gern als Lehrerin arbeiten, aber auf<br />
keinen Fall im Ausland! Ich bin da eher ein Familienmensch und<br />
brauche meine Freunde um mich!“<br />
Laura Frank, 25<br />
aus Bad Segeberg, studiert im 10. Semester Deutsch und Sport<br />
(B.A.) auf Lehramt mit Schwerpunkt Sekundarstufe I an der Europa<br />
Universität Flensburg.<br />
„Hallo, ich bin Laura. Ich studiere Deutsch und Sport auf Lehramt<br />
an der EUF und würde anschließend gern als Lehrerin im Ausland<br />
arbeiten. Nach dem Abitur wusste ich nicht so genau, was ich beruflich<br />
machen sollte und habe deshalb erst mal ein AuPairJahr in<br />
Madrid verbracht. Dort bin ich halbtags an einer deutschen Schule<br />
gewesen. Das hat mir gut gefallen. Durch den Handballsport hatte<br />
ich sowieso Interesse, beruflich mit Kindern und Jugendlichen zu<br />
arbeiten. So kam es zu meiner Entscheidung für das Lehramtsstudium.<br />
Die Entscheidung für Flensburg fiel spontan. Ich bin hier<br />
einfach zum Sporttest hingefahren und habe mir gesagt: Wenn es<br />
hier klappt, warte ich nicht auf die Zusagen anderer Unis. Heute<br />
bin ich froh darüber, denn in Flensburg zu studieren, macht echt<br />
Spaß. Unser <strong>Campus</strong> ist schön grün, es ist nirgends überfüllt und<br />
es gibt nette Veranstaltungen, wie das <strong>Campus</strong>Kino oder Sport<br />
Events. Und man kann hier schnell Leute kennenlernen, so wie<br />
Janne. Wir kennen uns seit diesem Semester aus den Pädagogikveranstaltungen.“<br />
Rica Großmann, 20<br />
aus Lübeck, Studiengang Physiotherapie, 2. Semester an der Universität<br />
zu Lübeck.<br />
„Zuerst wollte ich eigentlich Medizin studieren, da ich aber keinen<br />
Platz bekam, habe ich mich alternativ auch für Physiotherapie<br />
beworben. Wichtig war für mich, etwas im Gesundheitsbereich zu<br />
machen, um Menschen helfen zu können. Mein Interesse wurde<br />
dabei geweckt, als ich selbst einmal verletzt war und physiotherapeutisch<br />
behandelt wurde. Außerdem wollte ich einen Beruf, der<br />
nie langweilig wird und in dem man immer dazulernt. Die Hauptaufgaben<br />
dieses Berufes sind ja Bewegungsstörungen zu verbessern,<br />
zu verhindern und zu heilen. Das Besondere dabei ist, dass<br />
der Mensch im Mittelpunkt steht, mit dem man zusammenarbeitet,<br />
um die gewünschten Ziele zu erreichen. Möglichkeiten, sich<br />
weiterzubilden, gibt es viele, was von Arbeitgebern auch häufig<br />
erwartet wird. Wenn man später im Krankenhaus arbeitet, bieten<br />
sich gute Aufstiegschancen. Da Physiotherapeuten derzeit Mangelware<br />
sind, sind sie sehr gefragt. Die Betreuung an der Uni läuft<br />
super, man kann jederzeit über seine Themen sprechen und erhält<br />
Unterstützung. Dabei ist Teamarbeit sehr wichtig, da gerade in den<br />
praktischen Übungen oft zusammengearbeitet wird. Nicht zu vergessen<br />
auch das breite Spektrum an sportlichen und musikalischen<br />
Angeboten der Uni. Aktiv bin ich selbst bei Floorball und Pilates<br />
dabei. Wenn man ein Fach mit viel Praxis studieren möchte, ist<br />
dieser Studiengang genau der Richtige.“<br />
Marc-Johannes Stender, 21<br />
aus Kiel, Studiengang Pflege, 6. Semester an der Universität zu<br />
Lübeck.<br />
„Für meine Berufswahl war ausschlagebend, dass ich gerne mit<br />
Menschen arbeiten wollte. Dass das der richtige Beruf für mich ist,<br />
ist mir seit der Oberstufe klar. Im Vorstellungsgespräch für diese<br />
Ausbildung habe ich mich dann relativ spontan für das Studium<br />
entschieden. Außerdem haben mich Gesundheitsthemen interessiert.<br />
Als Gesundheits und Krankenpfleger unterstützt man den<br />
Arzt und ist für die medizinische und pflegerische Versorgung der<br />
Patienten zuständig. Das Studium ermöglicht uns auf dem neuesten<br />
Stand der Wissenschaft zu arbeiten, was dem Patienten zugute<br />
kommt. Nach dem vierjährigen dualen Studium hat man gleich zwei<br />
Abschlüsse in der Tasche: Das Examen als Gesundheits und Krankenpfleger<br />
und anschließend den Bachelor of Science in Pflege.<br />
Das bietet viele Möglichkeiten, man kann z.B. im Ausland tätig<br />
werden oder auch einfach zuhause im Krankenhaus arbeiten. Darüber<br />
hinaus kann man auch einen Masterstudiengang absolvieren,<br />
um pädagogisch oder wissenschaftlich arbeiten zu können.<br />
Teamarbeit und Kommunikation spielen in diesem Beruf eine sehr<br />
wichtige Rolle. Im Laufe des Studiums lernen wir, mit den verschiedenen<br />
anderen Berufen wie Physiotherapie und Medizin zusammen<br />
zu arbeiten. Wer sich für diesen Beruf interessiert, dem empfehle<br />
ich, lieber ein Praktikum zu viel als zu wenig zu machen, um herauszufinden,<br />
ob die Arbeit im Krankenhaus das Richtige ist.“<br />
Meine Erwartungen an das Studium sehe ich nach vier Semestern<br />
positiv bestätigt. Ich kann das Studium nur empfehlen, denn man<br />
hat nach dem Abschluss sehr gute Einstiegschancen in den Beruf.<br />
Das Lernen in kleinen Gruppen ist sehr effektiv und die theoretischen<br />
Lerninhalte werden in Laborversuchen praxisnah erklärt.“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Michael Ruff<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Michael Ruff<br />
Text Joachim Welding | Foto Thomas Berg<br />
Text Joachim Welding | Foto Marc-Johannes Stender<br />
72<br />
73
AUF EINEN BLICK<br />
Studiengänge im wirtschaftlichen Bereich in Schleswig-Holstein<br />
und Hamburg<br />
HH<br />
Berufsakademie Hamburg<br />
- Betriebswirtschaft KMU (dual) (BA)<br />
- Management Erneuerbarer Gebäudeenergietechnik<br />
(dual) (BEng)<br />
BiTS - Business and Information Technology<br />
School<br />
- Business & Managementstudies (MSc)<br />
- Business Law (LLB)<br />
- Business Psychology (BSc)<br />
- Communication & Media Management (BSc)<br />
- Journalism & Business Communication (BA)<br />
- Soccer Management (BSc)<br />
- Sport & Eventmanagement (BSc)<br />
- Corporate Management (MSc)<br />
- Int. Sport & Event Management (MA)<br />
- Marketing Management (MA)<br />
DIPLOMA Hochschule<br />
- Betriebswirtschaft (BA)<br />
- Generalmanagement (BA)<br />
- Medienwirtschaft & Medienmanagement (BA)<br />
- Tourismuswirtschaft (BA)<br />
- Wirtschaft & Recht, Schwerpunkt Management (MA)<br />
- Wirtschaftsrecht (LLB)<br />
- Wirtschaftsrecht mit internationalen Aspekten (LLM)<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen (BEng)<br />
- Wirtschaftsinformatik (BSc)<br />
EBC Hochschule<br />
- International Business Management (BA)<br />
- Sports Management (BA)<br />
- Fashion, Luxury and Retail Management (BA)<br />
- Tourism & Event Management (BA)<br />
- Business Psychology (BSc)<br />
- Pflegewissenschaft & Management (BA)<br />
- Pädagogik & Management (BA)<br />
- Fakultät Care & Education Management (BA)<br />
- International Management (MA)<br />
Europäische Fernhochschule Hamburg<br />
- Betriebswirtschafslehre (BSc)<br />
- International Business Administration (BA)<br />
- Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie (BSc)<br />
- Finance & Management (BSc)<br />
- Sales und Management (BA)<br />
- IT-Management (BSc)<br />
- Logistikmanagement (BSc)<br />
- Wirtschaftsrecht (LLB)<br />
- Betriebswirtschaftliches Bildungs- und Kulturmanagement<br />
(BA)<br />
- General Management (MBA)<br />
- Marketing (MBA)<br />
- Business Coaching & Change Management (MA)<br />
- Wirtschaftspsychologie (MSc)<br />
- Taxation, Accounting, Finance (MAcc)<br />
FOM - Hochschule für Oekonomie &<br />
Management gemeinnützige GmbH<br />
- Banking & Finance (BA) - bb<br />
- Business Administration (BA + MBA) - dual oder bb<br />
- International Business (BA) - bb<br />
- International Management (BA) - dual oder bb<br />
- Marketing & Digitale Medien (BA) - dual oder bb<br />
- Business Administration, Vertiefung Aviation Management<br />
(BA) - bb<br />
- Finance & Accounting (MSc) - bb<br />
- Human Resource Management (MSc) - bb<br />
- Management - Ausrichtung Unternehmensmanagement<br />
(MA) - bb<br />
- Management - Ausrichtung Kommunales Management<br />
(MA) - bb<br />
- Management - Ausrichtung Non-Profit-Management<br />
(MA) - bb<br />
- Marketing & Communication (MSc) - bb<br />
- Risk Management & Treasury (MSc) - bb<br />
- Sales Management (MSc) - bb<br />
- BWL und Wirtschaftspsychologie (BSc) - bb<br />
- Wirtschaftspsychologie (MSc) - bb<br />
- Wirtschaftsrecht (LLB) - dual oder bb<br />
- Unternehmensrecht, Mergers & Aquisitions (LLM) - bb<br />
- Taxation (LLM) - bb<br />
- IT Management (MSc) - bb<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen (BSc) - bb<br />
- Technologie- und Innovationsmanagement (MSc) - bb<br />
- Gesundheits- und Sozialmanagement (BA) - dual<br />
oder bb<br />
- Pflegemanagement (BA) - dual oder bb<br />
- Wirtschaftsinformatik (BSc) - dual oder bb<br />
HAW – Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften<br />
- Produktionstechnik und -management (BSc + MSc)<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen (BSc + MSc)<br />
- Bibliothek- und Informationsmanagement<br />
- Interdisziplinäre Gesundheitsversorgung und Management<br />
(BSc)<br />
- Sozial- und Gesundheitsmanagement (MBA)<br />
- Public Management (dual) (BA + MA)<br />
- Außenwirtschaft/Internationales Management (BSc)<br />
- International Logistics and Management (MSc)<br />
- International Business (MSc)<br />
- Logistik/Technische Betriebswirtschaftslehre (BSc)<br />
- Marketing/Technische Betriebswirtschafslehre (BSc)<br />
- Marketing und Vertrieb (MSc)<br />
- Multichannel Trademanagement in Textile Business (MA)<br />
Helmut-Schmidt-Universität – Universität<br />
der Bundeswehr Hamburg<br />
- Betriebswirtschaftslehre (BSc + MSc)<br />
- Volkswirtschaftslehre (BSc + MSc)<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen (BSc + MSc)<br />
H<strong>FH</strong> – Hamburger Fern-Hochschule<br />
- Gesundheits- und Sozialmanagement (BA)<br />
- Management von Organisationen und Gesundheit<br />
im Personalwesen (MA)<br />
- Pflegemanagement (BA)<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen (BEng)<br />
- Betriebswirtschaft (BA + MA)<br />
- Betriebswirtschaft (dual) (BA)<br />
- General Management (MBA)<br />
- Taxation - Steuerberatung (MA)<br />
Hochschule Fresenius<br />
- Betriebswirtschafslehre (BA)<br />
- Betriebswirtschafslehre (bb) (BA)<br />
- Logistik und Handel (BA) - auch bb<br />
- Management und Ökonomie im Gesundheitswesen (BA)<br />
- Sportmanagement (BA)<br />
- Sportmanagement (BA) - auch bb<br />
- Tourismus-, Hotel- und Eventmanagement (BA) auch bb<br />
- Wirtschaftsrecht (LLB)<br />
- Corporate Finance and Controlling (MSc)<br />
- Energiemanagement (MSc)<br />
- General Business Management (MBA) - bb<br />
- General Management (MBA) - bb<br />
- Human Resources Management (MA)<br />
- International Pharmaoeconomics, Health Economics<br />
& Market Strategies for Healtcare Products (MSc)<br />
- Sustainable Marketing & Leadership (MA)<br />
- International Business Management (BA)<br />
- International Business Psychology (BA)<br />
- Digital Management (MA)<br />
- 3D-Design und Management (BA)<br />
- Kommunikationsstrategie und Management (BA) - bb<br />
- Medien- und Kommunikationsmanagement (BA) -<br />
auch bb<br />
- Digitales Management (MA)<br />
- Wirtschaftspsychologie (BSc + MSc) - auch bb<br />
- Business Psychology (Master)<br />
- Gesundheit & Management für Gesundheitsberufe (BA)<br />
- Führung und Management im Gesundheits- und<br />
Sozialwesen (MA)<br />
HSBA - Hamburg School of Business Administration<br />
- Business Administration (dual) (BSc)<br />
- Business Administration Englisch (dual) (BSc)<br />
- Business Informatics (dual) (BSc)<br />
- Logistics Management (dual) (BSc)<br />
- Maritime Management (dual) (BSc)<br />
- Media Management (dual) (BSc)<br />
- Global Management & Governance (MSc) - bb<br />
- Real Estate & Leadership (MSc)<br />
- Corporate Management (MBA) - bb<br />
- Shipping MBS - bb<br />
- Executive Master of Business Administration (MBA) - bb<br />
International School of Management<br />
- Business Administration International Management<br />
(BA) - auch bb<br />
- Business Administration Finance (BA) - auch bb<br />
- Business Administration Logistik Management (BA)<br />
- auch bb<br />
- Business Administration Sales & Brand Management<br />
(BA) - auch bb<br />
- Management International Management (MA) -<br />
auch bb<br />
- Management Finance (MA) - auch bb<br />
- Management Supply Chain Management & Logistics<br />
(MA) - auch bb<br />
- General Management (MBA) - auch bb<br />
- Betriebswirtschaft International Management (dual)<br />
(BSc)<br />
- Betriebswirtschaft Logistik Management (dual)<br />
(BSc)<br />
- Betriebswirtschaft Marketing & Communications<br />
(dual) (BA)<br />
- Management, Marketing, CRM & Vertrieb (MA)<br />
- bb<br />
- Management Psychologie & Management (MA) -<br />
bb<br />
MSH Medical School Hamburg – University<br />
of Applied Sciences and Medical University<br />
- Medical Controlling and Management (BSc)<br />
- Rescue Management (BSc)<br />
NBS – Northern Business School<br />
- Sicherheitsmanagement (BA) - auch in Teilzeit<br />
- Betriebswirtschaft (BA) - auch in Teilzeit<br />
- Business Management (MA) - auch in Teilzeit<br />
- Management soziale Arbeit (BA) - in Teilzeit<br />
Nordakademie Graduate School<br />
- Betriebswirtschaftslehre (dual) (BSc)<br />
- Wirtschaftsinformatik (dual) (BSc)<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen (dual) (BSc)<br />
- Business Administration (MBA) - bb<br />
- General Management (MA) - bb<br />
- Marketing and Sales Management (MA) - bb<br />
- Financial Management & Accounting (MSc) - bb<br />
- Wirtschaftsinformatik/IT-Management<br />
(MSc) - bb<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen (MSc) - bb<br />
- Wirtschaftspsychologie (MSc) - bb<br />
- Wirtschaftsrecht (LLM) - bb<br />
TUHH – Technische Universität<br />
Hamburg-Harburg<br />
- Mechanical Engineering and Management (MEng)<br />
- Joint Master in Global Innovation Management<br />
(MEng)<br />
Universität Hamburg<br />
- Arbeits- und Sozialmanagement mit Schwerpunkt<br />
Recht (LLB)<br />
- Betriebswirtschaftslehre (BSc)<br />
- Betriebswirtschaft (Business Administration) (MSc)<br />
- Gesundheitsmanagement (MBA)<br />
- Health Economics and Health Care Mangement<br />
(MSc)<br />
- Human Resource Management (MA)<br />
- International Business and Sustainability (MA)<br />
- IT-Management und -Consulting (MSc)<br />
- Law and Economics (LLM + MA + MSc)<br />
- Law and Econmics of the Arab Region (LLM + MA<br />
+ MSc)<br />
- Volkswirtschaftslehre (BSc)<br />
- Wirtschaft und Kultur Chinas<br />
- Wirtschaftsinformatik (BSc + MSc)<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen (BSc + MSc)<br />
- Wirtschaftsmathematik (BSc + MSc)<br />
SH<br />
CAU - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel<br />
- Betriebswirtschaftslehre (BSc + MSc)<br />
- Environmental Management (MSc)<br />
- Hospital Management (MHM)<br />
- Materials Science and Business Administration<br />
(voraussichtlich ab WS 19/20)<br />
- Schulmanagement und Qualitätsentwicklung (MA)<br />
- Volkswirtschaftslehre (BSc)<br />
- Wirtschaftsinformatik (BSc + MSc)<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
(BSc + MSc)<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen Materialwissenschaft (BSc)<br />
Europa-Universität Flensburg<br />
- International Management (BA)<br />
- International Management Studies (MA)<br />
- Energie- und Umweltmanagement/Developing<br />
Countries (MEng)<br />
- Energie- und Umweltmanagement/Industrial Countries<br />
(MEng)<br />
Fachhochschule Kiel<br />
- Agrarmanagement (MSc)<br />
- Technologiemanagement und Marketing (BEng)<br />
- Betriebswirtschaftslehre (BA) - auch Online<br />
- Wirtschaftsinformatik (BA) - auch Online<br />
GLOSSAR<br />
- Betriebswirtschaftslehre (MA)<br />
- Technische Betriebswirtschaft (MA)<br />
- Wirtschaftsinformatik (MA) - Online<br />
Fachhochschule Lübeck<br />
- Betriebswirtschaftslehre (BSc + MA)<br />
- Umweltingenieurwesen und -management (BSc)<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen (BSc + MSc) - auch<br />
Online<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelindustrie (BEng)<br />
Fachhochschule Wedel<br />
- Betriebswirtschaftslehre (auch dual) (BA)<br />
- IT-Management, Consulting & Auditing (BSc)<br />
- Wirtschaftsinformatik (BSc)<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen (BEng)<br />
Fachhochschule Westküste<br />
- International Tourism Management (BA + MA)<br />
- Wirtschaft & Recht (LLB)<br />
- Betriebswirtschaft (BA)<br />
- Betriebswirtschaft - Triales Modell (BA)<br />
- Management und Technik (BSc)<br />
- Wirtschaftspsychologie (BA + MSc)<br />
(der MSc ist geplant auf WS 17/18)<br />
- Tourismusmanagement (MA) - Online und bb<br />
Hochschule Flensburg<br />
- Betriebswirtschaft (BA)<br />
- Wirtschaftsinformatik (BSc)<br />
- Businessmanagement/ Wirtschaftsinformatik (MA)<br />
- Business Management (MA)<br />
Wirtschaftsakademie Kiel<br />
- Betriebswirtschaftslehre (dual) (BA)<br />
- Wirtschaftsinformatik (dual) (BSc)<br />
- Wirtschaftsingenieurwesen (dual) (BEng)<br />
Legende<br />
(BA) Bachelor of Arts<br />
(BSc) Bachelor of Science<br />
(BEng) Bachelor of Engineering<br />
(MA) Master of Arts<br />
(MSc) Master of Science<br />
(MEng) Master of Engineering<br />
(MAcc) Master of Accountancy<br />
(MBA) Master of Business Administration<br />
(LLB) Bachelor of Laws<br />
(LLM) Master of Laws<br />
(BA-NF) Bachelor of Arts - Nebenfach<br />
(MEd) Master of Education<br />
(SE) Staatsexamen<br />
(WS) Wintersemester<br />
bb berufsbegleitend<br />
74<br />
75
Top 5 Wirtschaftsfilme<br />
Denkt man an Wirtschaft, kommen<br />
einem Floskeln wie „Zeit ist Geld“ und<br />
„Geld stinkt nicht“, in den Kopf. Dass<br />
es in der Wirtschaft aber um mehr<br />
als nur Profit geht, beweisen unsere<br />
fünf Wirtschaftsfilme. Alle zeigen<br />
den Zuschauerinnen und Zuschauern<br />
eine Welt, die weit komplexer ist, als<br />
eine Aneinanderreihung von Zahlen.<br />
Es geht um Schicksale, Freundschaft<br />
und den Glauben an sich selbst.<br />
Text Nadja Linke<br />
The Social Network<br />
Drama, USA 2010, 121 Min.<br />
Harvard- Student Mark Zuckerberg wurde gerade von seiner Freundin verlassen.<br />
In seiner Wut legt er den Universitätsserver lahm, wodurch die Brüder<br />
Winklevoss auf ihn aufmerksam werden, da sie einen Programmierer für ihr<br />
Projekt suchen. Ihre Idee ist es, ein uni-internes Portal zu entwickeln, über<br />
das sich Studenten miteinander vernetzen können. Zuckerberg ist sofort Feuer<br />
und Flamme für das Projekt und beschließt, es für seine eigenen Zwecke<br />
zu nutzen. Zusammen mit seinem besten Freund Eduardo Saverin (Andrew<br />
Garfield) entwickelt<br />
er die Idee weiter und<br />
gründet Facebook.<br />
Doch die Winklevoss-Brüder<br />
schwören<br />
Rache und auch die<br />
Beziehung zu Eduardo<br />
verändert sich.<br />
Wer ist Mr. Cutty?<br />
Komödie, USA 1996, 109 Min.<br />
Foto Sony Pictures Home<br />
Entertainment<br />
Investmentbankerin Laurel Ayres (Whoppi Goldberg) ist frustriert. Nicht<br />
sie, sondern ihr Kollege Frank Peterson (Timothy Dali) erhält die begehrte<br />
Beförderung und das alles nur, weil Laurel kein Mann und schwarz ist. In<br />
ihrer Not gründet sie ihre eigene Firma und erfindet die Persönlichkeit<br />
Robert Cutty, in dessen Namen sie von nun an arbeitet. Nach und nach<br />
entwickelt sich die Firma zum Erfolg, doch plötzlich wollen alle den ominösen<br />
Mr. Cutty kennenlernen. Laurel steht vor einem Problem.<br />
Die Kunst zu gewinnen –<br />
Moneyball<br />
Drama, USA 2011, 133 Min.<br />
Billy Beane, Baseballcoach<br />
der Oakland<br />
Athletics, hat es nicht<br />
leicht. Verzweifelt versucht<br />
er talentierte<br />
Spieler in seinem Team<br />
zu halten, doch diese<br />
verabschieden sich<br />
sofort bei dem nächstbesten<br />
Angebot. In<br />
Foto Sony Pictures Home Entertainment<br />
seiner Not stellt er den Yale-Absolventen Peter Brand ein (Jonah Hill). Der<br />
behauptet, mithilfe computerunterstützter Statistiken, einen erfolgreichen<br />
Kader mit unterklassigen No-Name-Spielern zusammenstellen zu können.<br />
Statistik meets Sports … und auf Tatsachen basierend!<br />
The Big Short<br />
Drama, USA 2015, 131 Min.<br />
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Michael Lewis.<br />
Er handelt von den Hintergründen der amerikanischen Bankenkrise<br />
aus dem Jahre 2007, die eine weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
auslöste. Hedgefonds-Manager Michael Burry (Christian Bale) erkennt<br />
frühzeitig die sich anbahnende Immobilienblase, gründet einen eigenen<br />
Fond und spekuliert fortan auf Kurseinbrüche, sogenannte „short<br />
options“. Sein Erfolg gibt ihm Recht … nach massiven Kurseinbrüchen<br />
gerät die Weltwirtschaft ins Wanken!<br />
Die Changemaker<br />
Dokumentation, D 2015, 26 Min.<br />
Der Film begleitet die zwei Kieler Start-ups ’Goldeimer’ und ’My Boo’ in dem<br />
ersten Jahr nach ihrer Gründung. Beide Projekte wollen mit ihren Produkten<br />
die Welt verändern und zu mehr Nachhaltigkeit und Inklusion anregen.<br />
Die Jungs von ’My boo’ stellen robuste Bambusfahrräder her, die in Ghana<br />
handgefertigt werden.<br />
Das Team von ’Goldeimer’<br />
widmet sich einer<br />
ganz anderen Sache. Sie<br />
bauen Ökotoiletten für<br />
Musikfestivals. Zwei unterschiedliche<br />
Projekte,<br />
die den Traum der Selbständigkeit<br />
leben.<br />
Foto www.yooweedoo.org<br />
76<br />
77
Taschengeld für Profis<br />
Wenn das Gehalt nicht reicht und Oma<br />
nicht ans Telefon gehen will<br />
Text Katharina Grzeca<br />
Illustration Sarah Matuszewski<br />
Das Ausbildungsgehalt fällt in den meisten Fällen nicht gerade üppig<br />
aus. Abhängig von der eigenen Lebenssituation kann es schwer<br />
werden, sich von der Vergütung über Wasser zu halten. Azubis, die<br />
nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, müssen vom Ausbildungsgehalt<br />
die Miete, Essen, Telefon und Fahrten bestreiten. Manche<br />
Berufe verlangen zudem die Anschaffung von Berufskleidung oder<br />
anderen Arbeitsmaterialien, auch Bücher für die Berufsschule müssen<br />
häufig selbst bezahlt werden.<br />
Noch schwieriger haben es diejenigen, die eine schulische Ausbildung<br />
an Berufs(fach)schulen absolvieren. In der Regel bekommen<br />
sie keine Ausbildungsvergütung. Viele private Schulen verlangen<br />
zudem eine monatliche Schulgebühr.<br />
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)<br />
Unterstützung für Auszubildende, die in finanzielle Nöte geraten,<br />
bietet die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) der Agentur für Arbeit.<br />
Ziel dieser Förderung ist die Überwindung wirtschaftlicher<br />
Schwierigkeiten, die einer angemessenen beruflichen Qualifikation<br />
entgegenstehen. Wie viel finanzielle Unterstützung dir letztendlich<br />
zugesprochen wird, muss zunächst eingehend geprüft werden. Anspruch<br />
auf die BAB haben Auszubildende, die nicht mehr zu Hause<br />
wohnen und keine finanzielle Unterstützung vom Elternhaus erhalten<br />
können. Schulische Ausbildungen sind von dieser Förderung<br />
ausgenommen.<br />
BAföG<br />
Schüler können zu diesem Zweck Leistungen aus dem Bundesausbildungsförderungsgesetz<br />
(BAföG) beantragen. Der<br />
monatliche Zuschuss muss von Schülern nicht, so wie es bei<br />
Studenten der Fall ist, anteilig zurückgezahlt werden. Für die<br />
Schülerförderung sind die Ämter für Ausbildungsförderung der<br />
Kreise oder kreisfreien Städte zuständig. Für die Studierendenförderung<br />
sind die Studentenwerke der Hochschulen zuständig,<br />
an denen die Immatrikulation erfolgt. Hier wird zunächst<br />
eingehend geprüft, ob dir bei deinem familiären Hintergrund<br />
überhaupt eine staatliche Unterstützung zusteht.<br />
Wohngeld<br />
Wer weder Anspruch auf die Berufsausbildungsbeihilfe noch<br />
auf BAföG hat, kann sich seine Miete, oder Teile davon, durch<br />
das Wohngeld finanzieren. Dabei muss der Auszubildende volljährig<br />
sein und nachweisen, dass er die Kosten für die Wohnung<br />
selbstständig aufbringen muss.<br />
Kindergeld<br />
Vom ersten Lebensmonat bis zur Volljährigkeit ist jedem das<br />
Kindergeld sicher. Befindet man sich darüber hinaus noch in<br />
78<br />
79
der Ausbildung für einen Beruf, kann die Kindergeldzahlung sogar<br />
bis zum 25. Lebensjahr fortgezahlt werden. Damit ist allerdings<br />
nicht nur eine klassische Ausbildung gemeint, sondern z. B. auch<br />
ein Studium.<br />
Hauptsache, der Ausbildungsweg hat einen bestimmten Beruf als<br />
Ziel. Das schließt somit auch betriebliche oder andere weiterführende<br />
Ausbildungen mit ein. Grundsätzlich aber endet die Kindergeldzahlung,<br />
wenn das Ergebnis der Abschlussprüfung deiner Ausbildung<br />
schriftlich vorliegt.<br />
SOMMER <strong>2017</strong><br />
No.1<br />
Meister-BAföG<br />
Das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) ermöglicht<br />
Handwerkern und Fachkräften finanzielle Förderungen bei der<br />
beruflichen Weiterbildung in Form des Meister-BAföG. Das Meister-BAföG<br />
wird gemeinsam von Bund und Ländern getragen und<br />
zu einem Teil als Zuschuss, zum anderen Teil als Darlehen ausgezahlt.<br />
Alle Berufsbereiche sind förderungsfähig, aber die Förderung<br />
ist an bestimmte Anforderungen gebunden. So muss beispielsweise<br />
eine abgeschlossene Erstausbildung nachgewiesen<br />
werden. Wer nach einer solchen Förderung eine Selbstständigkeit<br />
anstrebt, dem können Teile des Darlehens erlassen werden.<br />
Nebenjob<br />
Selbstdesinfizierendes<br />
Stethoskop von einer<br />
15-jährigen Schülerin geht<br />
bald in Serie<br />
Vom Hörsaal in den<br />
Chefsessel: So wird die<br />
eigene Firma erfolgreich<br />
Wer trotz aller Hilfen mit seinem Geld nicht auskommt, dem bleibt<br />
noch der Nebenjob als Alternative. Über alle bezahlten Nebentätigkeiten<br />
sollte der Ausbildungsgeber informiert werden. Dabei ist einerseits<br />
entscheidend, wie viele Stunden der Nebenjob einnimmt.<br />
Die Arbeitszeit wird nämlich mit der im Ausbildungsbetrieb verrechnet.<br />
Andererseits sollte darauf geachtet werden, wie viel Geld<br />
man aus Ausbildung und Nebenjob erhält. Ein zu hohes Einkommen<br />
kann dazu führen, dass der Anspruch auf Wohn- oder Kindergeld<br />
verfällt. Wer zudem über 450 Euro im Monat dazuverdient, ist sozialversicherungspflichtig.<br />
Was zunächst als ein<br />
schönes Hobby begann,<br />
ist heute mehr als ein reiner<br />
Zeitvertreib. Die Bolggerin<br />
Hanna im Interview<br />
Einsparmöglichkeiten gibt es zudem bei kostenlosen Girokonten<br />
für Auszubildende und bei günstigen Wohnheimen. Vergünstigungen<br />
gibt es auch bei Nah- und Fernverkehr sowie bei vielen Sportund<br />
Freizeitaktivitäten. Wer einen Monat trotz der Tipps nicht über<br />
die Runden kommt, dem bleibt immer noch der Anruf bei Oma.<br />
„„Marisha“ –<br />
die<br />
Überlebensgeschichte<br />
der<br />
Malka Rosenthal<br />
Gabriele Hannemanns Buch für Kinder über das jüdische<br />
„Mädchen aus dem Fass“<br />
√<br />
Pinneberger<br />
Schüler<br />
Adrian Riekert holt<br />
bei der Olympiade dreimal<br />
Edelmetall<br />
Ass ASS<br />
Treppchen TREPpCHEN<br />
80
Rubrik<br />
THE NØRD TIMES<br />
82 BLOG<br />
83<br />
Thema<br />
„Auf das Problem der Keimbelastung auf Stethoskopen<br />
hat mich unser Kinderarzt gebracht. Er hat mir erzählt,<br />
dass die Geräte zum Abhorchen der Lungen echte<br />
Keimschleudern sind.“<br />
Hackbarth kürzlich das Patent abgekauft<br />
und ihr zusätzlich eine Umsatzbeteiligung<br />
eingeräumt. Inzwischen ist Riekes Erfindung<br />
weltweit als Patent geschützt.<br />
Selbstdesinfizierendes Stethoskop von<br />
einer 15-jährigen Schülerin geht bald<br />
in Serie<br />
Gefährliche Keime gelten als tödliche<br />
Gefahr: Sie sitzen auch auf Stethoskopen,<br />
mit denen Ärzte ihre Patienten<br />
untersuchen. „Dagegen muss man etwas<br />
tun“, dachte sich die 15-jährige Rieke-Marie<br />
Hackbarth und tüftelte an einem Stethoskop,<br />
das sich automatisch desinfiziert. Mit ihrer<br />
Erfindung gewann die Gymnasiastin einen<br />
Bundespreis bei „Jugend forscht“. Jetzt will<br />
ein Medizintechnik-Unternehmen ihren „Geistesblitz“<br />
auf den Markt bringen.<br />
Es kommt nicht alle Tage vor, dass die<br />
Erfindung eines 14-jährigen Mädchens so<br />
gut ist, dass es reihenweise Preise gewinnt<br />
und als Patent angemeldet wird. „Dass sich<br />
auch noch ein Medizintechnik-Hersteller<br />
für mein Stethoskop interessiert und es<br />
für die Serienfertigung weiterentwickeln<br />
will, war für mich ein tolle Bestätigung für<br />
die intensive Forschungsarbeit neben der<br />
Schule“, erzählt die Gymnasiastin aus Henstedt-Ulzburg.<br />
Die Unternehmensgruppe<br />
Fischer (Waldachtal/Baden-Württemberg),<br />
die für ihre Dübel und die Fischertechnik-Baukästen<br />
bekannt ist, hat Rieke<br />
„Auf das Problem der Keimbelastung auf<br />
Stethoskopen hat mich unser Kinderarzt<br />
gebracht. Er hat mir erzählt, dass die Geräte<br />
zum Abhorchen der Lungen echte Keimschleudern<br />
sind.“ In späteren Laboruntersuchungen<br />
bei einem Unternehmen aus der<br />
Region konnte Rieke nachweisen, dass die<br />
Membran des Stethoskops ebenso stark mit<br />
Keimen belastet ist wie die nicht desinfizierten<br />
Hände von Versuchspersonen. Dann<br />
begann die Schülerin des Gymnasiums<br />
Harksheide in Norderstedt, eine Vorrichtung<br />
zu bauen, die die Membran automatisch<br />
desinfiziert. Sie besorgte sich Teile,<br />
darunter eine kleine Pumpe, Infusionsbeutel<br />
und Desinfektionsflüssigkeit, dazu<br />
die Elemente für die elektronische Steuerung.<br />
„Im Keller habe ich noch kurz vor<br />
der Präsentation bei Jugend forscht gelötet<br />
und die Schaltung programmiert“, erzählt<br />
Rieke, die sich besonders für Naturwissenschaften<br />
und Mathe interessiert.<br />
Die Jury des Landeswettbewerbs 2015 in<br />
Kiel ließ sich von der damals 14-Jährigen<br />
und ihrer Erfindung begeistern. So genial<br />
einfach funktioniert das selbstdesinfizierende<br />
Stethoskop: Der Arzt drückt während<br />
der Untersuchung beim Abhorchen automatisch<br />
einen Knopf auf dem Abhörkopf.<br />
Wird das Gerät länger als drei Sekunden<br />
vom Körper des Patienten abgehoben, löst<br />
der Pump-Mechanismus automatisch aus<br />
und sprüht die Desinfektionsflüssigkeit auf<br />
die Membran. So löste Rieke mit dem ersten<br />
Platz in der Kategorie Arbeitswelt die<br />
Fahrkarte zum Jugend forscht-Bundeswettbewerb<br />
in Ludwigshafen. Auch dort sorgte<br />
die jüngste Nachwuchsforscherin unter<br />
den Teilnehmern für Furore: Die damalige<br />
Neuntklässlerin erhielt den Sonderpreis<br />
Naturwissenschaft/Technik von Bundespräsident<br />
Joachim Gauck.<br />
„Professionelle Unterstützung bekam ich<br />
beim Bundesfinale des Wettbewerbs Weconomy,<br />
wo ich das Stethoskop Managern vorstellen<br />
konnte, darunter Franz Fehrenbach,<br />
Aufsichtsratsvorsitzender von Bosch“,<br />
erzählt Rieke. Ein Mentor half ihr, einen<br />
Partner aus der Industrie zu finden, der das<br />
bereits patentierte Gerät in Serie herstellen<br />
will. So kam der Kontakt zum innovationsstarken<br />
Unternehmen Fischer zustande, das<br />
sich für das Patent interessierte, um es für<br />
einen Markteintritt weiterzuentwickeln.<br />
„Wir schätzen den innovativen Erfindergeist<br />
der jungen Wissenschaftlerin Rieke<br />
Hackbarth sehr“, sagte Wolfgang Pott,<br />
Pressesprecher bei Fischer. Das Unternehmen<br />
will die Tüftlerin auch künftig in die<br />
Weiterentwicklung einbinden.<br />
Die Auseinandersetzung mit medizinischen<br />
Themen hat bei Rieke inzwischen<br />
auch ihren Berufswunsch gefestigt: „Ich<br />
will Ärztin werden“, meint sie selbstbewusst,<br />
im kommenden Jahr macht sie Abitur.<br />
Aus ihrem Projekt habe sie außerdem<br />
eine Menge gelernt, unter anderem auch,<br />
dass man für Forschung Geduld brauche.<br />
„Das Stethoskop wird für mich immer eine<br />
Herzensangelegenheit bleiben. Ich freue<br />
mich, dass ich die Weiterentwicklung bei<br />
Fischer begleiten kann.“ Und wer weiß:<br />
Vielleicht wird Rieke Hackbarth eine Tages<br />
ihre Patienten ganz selbstverständlich mit<br />
einem selbstdesinfizierenden Stethoskop<br />
abhorchen.<br />
Text & Fotos Joachim Welding
Rubrik<br />
THE NØRD TIMES<br />
84 STARTUP<br />
85<br />
Thema<br />
Christian-Albrechts-Platz 3. Der meist ungenutzte<br />
Bereich neben den Hörsälen war<br />
damals unser ‚Wohnzimmer’. Hier paukten<br />
wir oft gemeinsam“, ergänzt Sören Fenner.<br />
Dabei fanden die Vier heraus, dass sie im<br />
Team bestens an komplexen Themen arbeiten<br />
können – und, dass der Name Cap3 für<br />
ein gemeinsames Unternehmen einfach perfekt<br />
ist.<br />
„Unser erster Kunde war und ist noch immer<br />
das Leibniz-Institut für die Pädagogik der<br />
Naturwissenschaften und Mathematik (IPN)<br />
an der Universität Kiel“, erzählen die vier<br />
Gründer nicht ohne Stolz. „Für das renommierte<br />
Institut entwickeln wir auch weiterhin<br />
agil eine Cloud-basierte Plattform zur<br />
Unterstützung der Prozesse in der Aufgabenentwicklung<br />
für die Bildungsforschung<br />
– Stichwort PISA-Studien“<br />
Nach ersten Pilot-Tests konnte das<br />
ITEMS-System Mitte 2015 erstmals im Rahmen<br />
einer Erhebung im Zusammenhang von<br />
NEPS (Nationales Bildungspanel) erfolgreich<br />
eingesetzt werden. Seit 2016 findet ITEMS<br />
unter anderem in der internationalen MEWS<br />
Studie Verwendung. Weitere Erhebungen für<br />
die NEPS Studie sowie anderen Studien sind<br />
bereits in Planung.<br />
Vom Hörsaal in den Chefsessel: So wird<br />
die eigene Firma erfolgreich<br />
Gleich vier Diplomanden haben sich<br />
nach erfolgreicher Abschlussprüfung<br />
am Institut für Informatik als<br />
Unternehmensgründer Respekt erworben.<br />
Cap3 lautet der ungewöhnliche Name für<br />
ihre mittlerweile schon über fünf Jahre existierende<br />
Software-Firma. Ein Startup wie im<br />
Bilderbuch.<br />
Man darf es als „edle Form von Wissenstransfer“<br />
bezeichnen: Wenn Innovationen<br />
bereits die Abschlussarbeit an der Uni<br />
prägen und mit diesem geistigen Kapital<br />
der mutige Sprung in die Selbstständigkeit<br />
gelingt. Sören Fenner, Nicolas Günther,<br />
Felix Magedanz und Bettual Richter hatten<br />
schon gute Ideen in ihren Diplomarbeiten<br />
bei Professor Wilhelm Hasselbring am Institut<br />
für Informatik der Uni Kiel entwickelt.<br />
Den Schritt vom Hörsaal in die (eigene)<br />
Chefetage gingen die frisch gebackenen<br />
Diplom-Informatiker schließlich im Oktober<br />
2011: Sie gründeten ihr eigenes Unternehmen<br />
– die Cap3 GmbH. Als Starthilfe gab es<br />
von der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein<br />
(ISH) gleich ein Gründerstipendium<br />
mit auf den Weg.<br />
„Aus unserer Studienzeit stammt nicht<br />
nur die Idee zur Gründung sondern auch<br />
der Firmenname“, erzählt Felix Magedanz.<br />
„CAP3 ist die unter Studenten gebräuchliche<br />
Abkürzung des Hörsaalgebäudes am<br />
Aus unserer<br />
Studienzeit<br />
stammt nicht<br />
nur die Idee zur<br />
Gründung<br />
sondern auch<br />
der Firmenname<br />
Inzwischen – über fünf Jahre nach der Gründung<br />
– entstehen bei Cap3 Softwarelösungen<br />
für namhafte Kunden wie Hermes Fulfilment,<br />
ABUS oder Bartels-Langness. Cap3 entwickelt<br />
Individuallösungen für Geschäftskunden<br />
in den Bereichen Web und Mobile-Applikationen<br />
und setzt auf zukunftsfähige<br />
Tech-Stacks und Expertise. „Immer wieder<br />
entwickeln wir auch iOS oder Android Apps<br />
für die Stores, aber unser Schwerpunkt liegt<br />
im Abbilden von Geschäftsprozessen“, so<br />
Mitgründer Nicolas Günther.<br />
Viel Arbeit also, die nach kompetenten<br />
Arbeitskräften verlangt. So wundert es<br />
nicht, dass das Team um die vier Gründer<br />
sich bereits auf 16 Mitarbeiter/innen vergrößern<br />
konnte. Praktikanten, Bacheloranden<br />
und Masterstudenten unterstützen<br />
zusätzlich die kreative Arbeit. „Und wir sind<br />
stets auf der Suche nach sympathischen und<br />
qualifizierten Kollegen“, betont Sören Fenner.<br />
Felix Magedanz ergänzt, dass sich vieles<br />
geändert hat seit der Gründung, aber der<br />
Zusammenhalt ist geblieben. Ein wichtiger<br />
Faktor für ein erfolgreiches Unternehmen –<br />
da sind sich die Vier einig.<br />
Text Joachim Welding<br />
Fotos Cap 3
Rubrik<br />
THE NØRD TIMES<br />
86 BLOG<br />
87<br />
Thema<br />
nachgebaut haben. Da freue ich mich sehr<br />
und bin auch ein klein wenig stolz, dass<br />
jemand meine Idee in seiner Wohnung<br />
umgesetzt hat.<br />
Du betreibst deinen Blog mittlerweile<br />
schon seit anderthalb Jahren. Was ist dein<br />
Highlight aus dieser Zeit?<br />
Mit steigender Bekanntheit wurde ich seit<br />
letztem Jahr vermehrt auch zu Firmen und<br />
Events eingeladen und habe darüber inzwischen<br />
viele tolle Leute kennen gelernt.<br />
„Am schönsten<br />
finde ich es<br />
immer, wenn mir<br />
Leute Bilder von<br />
DIYs schicken,<br />
die sie nach<br />
meiner Anleitung<br />
nachgebaut<br />
haben.“<br />
Was zunächst als ein schönes Hobby<br />
begann, ist heute mehr als ein reiner<br />
Zeitvertreib. Die Bolggerin Hanna im<br />
Interview<br />
Mint und Meer – so heißt der Blog<br />
der 26 Jährigen Lehramtsstudentin<br />
aus Kiel, in dem sie ihre Liebe<br />
für Design und Einrichten auslebt. Im Interview<br />
erklärt uns die Kielerin, was sie dazu<br />
bewegt hat, einen eigenen Blog zu schreiben<br />
und welche Rolle Instagram dabei spielt.<br />
Wie bist du auf die Idee gekommen, einen<br />
eigenen Blog ins Leben zu rufen?<br />
Angefangen hat alles mit ein paar Bildern,<br />
die ich auf Instagram geteilt habe. Nach und<br />
nach haben sich dann immer mehr Menschen<br />
für die Bilder interessiert, vor allem auch<br />
für die DIY (Do-it-yourself) Projekte. Für<br />
die Anleitungen zu den Projekten war auf<br />
Instagram einfach zu wenig Platz, weshalb<br />
ich beschlossen habe, einfach alles in einem<br />
Blog zu vereinen. Bei ’Mint und Meer’ kann<br />
ich alles erzählen, was mehr Platz braucht.<br />
Ich habe quasi angebaut, nutze Instagram<br />
aber weiterhin als Medium.<br />
Nach welchen Kriterien wählst du deine<br />
Themen aus?<br />
Grundsätzlich kommt nur das auf den Blog,<br />
was mir auch gefällt. Das können ganz verschiedene<br />
Dinge sein – von Wohnen und<br />
Design bis hin zu Reisen wird alles verbloggt,<br />
worauf ich Lust habe. Zum Beispiel<br />
Fundstücke vom Flohmarkt, Reiseziele oder<br />
Anleitungen für DIY-Projekte. Inzwischen<br />
arbeite ich auch gelegentlich mit Firmen<br />
zusammen, über deren Produkte ich Artikel<br />
schreibe oder ich arbeite freiberuflich für<br />
andere Firmen und schreibe für deren Blogs<br />
und Webseiten. Dabei verbiege ich mich aber<br />
nicht, sondern schreibe nur über Produkte<br />
und Themen, die zu mir passen. Alles andere<br />
fände ich nicht authentisch.<br />
Wie ist das Feedback zu deinen<br />
Blog einträgen?<br />
Sehr positiv. Am schönsten finde ich es<br />
immer, wenn mir Leute Bilder von DIYs<br />
schicken, die sie nach meiner Anleitung<br />
Was machst du neben dem Bloggen und<br />
dem Studium in deiner Freizeit?<br />
Ach, im Moment nimmt das Bloggen einen<br />
Großteil meiner Freizeit ein. ’Hauptberuflich’<br />
bin ich ja noch Studentin und meine<br />
Fächerkombination Englisch und Geschichte<br />
lässt wenig Raum für Kreatives, da ist der<br />
Blog eine tolle Abwechslung. Es hat ja als<br />
Hobby angefangen und sich dann langsam<br />
professionalisiert. Ich bastle total gerne und<br />
plane neue Projekte in meiner Wohnung.<br />
Wirklich abschalten kann ich gut am Meer.<br />
Da kann man einfach bei jedem Wetter die<br />
Seele baumeln lassen.<br />
Wie würdest du diesen Satz vervollständigen?<br />
Ich habe eine Vision...<br />
... das die Menschen irgendwann aufhören,<br />
anderen Menschen oder Trends hinterher zu<br />
eifern und einfach ihren eigenen Stil finden<br />
und leben. Das wäre so viel Spannender, als<br />
immer das Gleiche zu sehen.<br />
Hannas Blog findet ihr unter:<br />
www.mintundmeer.de<br />
Text Nadja Linke<br />
Fotos Johanna Misfeldt
Rubrik<br />
THE NØRD TIMES<br />
88 BÜCHER<br />
89<br />
Thema<br />
Gabriele Hannemanns Buch für Kinder<br />
über das jüdische „Mädchen aus<br />
dem Fass“<br />
Ein Fass unter der Erde rettete das<br />
jüdische Mädchen Marisha: Eine Bauernfamilie<br />
versteckte die Siebenjährige,<br />
sie überlebte den Holocaust als einzige<br />
ihrer Familie. Von ihrer Flucht und der Hoffnung<br />
auf ein Weiterleben in Israel erzählt<br />
das biografische Kinderbuch „Marisha – Das<br />
Mädchen aus dem Fass“, das die Autorin<br />
Gabriele Hannemann im Kieler Landeshaus<br />
vorstellte. Mit einer Skype-Verbindung war<br />
Malka Rosenthal aus Israel zugeschaltet – sie<br />
war das Mädchen, das sich immer verstecken<br />
musste und früher Marisha hieß.<br />
„„Marisha“ –<br />
die<br />
Überlebensgeschichte<br />
der<br />
Malka Rosenthal<br />
Das kleine Gefängnis in der Scheune ist<br />
Marishas Ort der Zuflucht, der Sicherheit.<br />
Nur eine Stunde am Tag darf das Mädchen<br />
das Fass verlassen, alles andere wäre zu<br />
gefährlich gewesen. Von einer polnischen<br />
Familie in jener Scheune versteckt, überlebt<br />
Marisha den Völkermord an den Juden<br />
durch Deutsche im Nationalsozialismus und<br />
wandert 1948 nach Israel aus. Dort nimmt<br />
sie den Namen Malka Rosenthal an und löst<br />
über 70 Jahre später ein Versprechen ihrer<br />
Mutter ein, die im Angesicht ihres eigenen<br />
Todes einem deutschen Wehrmacht-Soldaten<br />
entgegenschreit: „Meine Tochter wird leben<br />
– und sie wird es der ganzen Welt erzählen!“<br />
Die Lehrerin und Autorin Gabriele Hannemann<br />
aus Schleswig-Holstein hat Malka<br />
Rosenthal eine Stimme geliehen und die<br />
Geschichte der kleinen Marisha aufgeschrieben<br />
– so einfühlsam, dass Grundschul-Kinder<br />
sie nachvollziehen können, ohne selbst<br />
traumatisiert zu werden. „Schon 2002 hatten<br />
wir Malka nach Norddeutschland eingeladen,<br />
damit sie in Schulen ihre Erlebnisse<br />
erzählen konnte“, berichtet die Autorin,<br />
die den Verein „Yad Ruth“ in Hamburg mitgegründet<br />
hat. Er unterstützt bedürftige<br />
jüdische Holocaust-Überlebende in Israel<br />
und Osteuropa. Seit 20 Jahren arbeitet die<br />
Lehrerin zudem mit Zeitzeugen in Schulen,<br />
damit junge Deutsche direkt von Überlebenden<br />
Informationen bekommen können. Für<br />
ihr Engagement erhielt Hannemann 2013<br />
das Bundesverdienstkreuz am Bande.<br />
Vor einiger Zeit führte sie Interviews mit<br />
Malka Rosenthal, um deren Geschichte für<br />
andere Kinder aufzuschreiben. Ihr Buch<br />
„Marisha – Das Mädchen aus dem Fass“<br />
(80 Seiten, Illustrationen von Inbal Leitner)<br />
erschien 2005 im Ariella Verlag. „Es<br />
gab bereits Veröffentlichungen über Malkas<br />
„Nur in Israel konnte ich<br />
ein Mensch sein.“<br />
Leben, doch die sind bisher kaum wahrgenommen<br />
worden.“ Außerdem hat die<br />
bekannte Gedenkstätte Yad Vashem in Israel<br />
einen Film mit und über Malka Rosenthal<br />
gedreht, der als DVD erhältlich ist. Das<br />
Schicksal des kleinen Mädchens Marisha<br />
lässt niemanden kalt, insbesondere die<br />
Viertklässler in Grundschulen nicht: „Die<br />
Neun- und Zehnjährigen sind sehr offen<br />
für das Thema – sie sind meist wissbegierig<br />
und wollen mehr über den Holocaust erfahren“,<br />
hat die Lehrerin bei ihren Lesungen<br />
in Schleswig-Holstein festgestellt. Die Nazis<br />
haben zwischen 1933 und 1945 rund sechs<br />
Millionen Juden ermordet – die meisten in<br />
Konzentrationslagern wie in Auschwitz.<br />
Das Leben der etwa gleichaltrigen Marisha<br />
können Schulkinder gut nachvollziehen:<br />
Das 1934 geborene Mädchen erlebt in ihrer<br />
polnischen Heimatstadt eine glückliche<br />
Kindheit. Der Vater ist Kaufmann, die Mutter<br />
Lehrerin, es werden mehrere Sprachen<br />
zuhause gesprochen, auch jiddisch. Als die<br />
Deutsche Wehrmacht kommt, ist sie sieben<br />
Jahre alt. Die vierköpfige Familie muss ihr<br />
Haus verlassen und im Ghetto eine Bleibe<br />
finden. Dann erlebt Marisha, wie deutsche<br />
Soldaten vor dem Haus zwei Kinder, darunter<br />
auch ihren Bruder, erschießen. Die Familie<br />
entschließt sich zur Flucht.<br />
Wenig später opfert sich die Mutter vor<br />
einer Scheune und stellt sich Soldaten<br />
entgegen, während der Vater mit der Tochter<br />
fliehen kann. Sie leben Monate lang in<br />
Wäldern, ernähren sich von Fischen, Beeren<br />
und Pilzen. Im Winter brauchen sie einen<br />
Unterschlupf. Eine Bauernfamilie ist bereit,<br />
Marisha zu verstecken, sie muss sich vom<br />
Vater trennen. Das Fass in der Scheune wird<br />
von nun an ihre Rettung sein. Nach Ende<br />
des Krieges bleibt sie eine Zeitlang bei der<br />
Retterfamilie Kott, die später in Israel als<br />
„Gerechte unter den Völkern“ geehrt wird.<br />
Mit dem Schiff „Exodus“ versucht sie vergeblich<br />
nach Israel zu gelangen, erst im zweiten<br />
Anlauf gelingt es nach einer Odyssee<br />
durch Europa. Bei Tante Lea in Haifa kommt<br />
sie 1948 an. Sie gründet eine Familie, wird<br />
Grundschullehrerin, bekommt zwei Kinder.<br />
„Nur in Israel konnte ich ein Mensch sein“,<br />
erzählte Malka Rosenthal nach der Lesung<br />
über eine Skype-Verbindung. Das Vertrauen<br />
zu den Menschen habe sie nie verloren, weil<br />
viele für sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt<br />
hatten. Die Hoffnung habe Malka Rosenthal<br />
als Kind getragen, denn der Vater habe ihr<br />
immer wieder gesagt: „Am Ende wird alles<br />
gut!“ Überlebt hat er den Holocaust nicht.<br />
Doch die Geschichte von Marisha wird weiterleben<br />
und in die nächste Generation<br />
getragen.<br />
Text & Fotos Joachim Welding
Rubrik<br />
90<br />
THE NØRD TIMES<br />
√<br />
ASS Ass<br />
Pinneberger Schüler Adrian Riekert holt<br />
bei der Olympiade dreimal Edelmetall<br />
Als Adrain Riekert noch auf die<br />
Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg<br />
ging, konnte ihm kein Schüler<br />
des Landes etwas vormachen: Bei Mathe-Bundeswettbewerben<br />
schnitt er regelmäßig<br />
als Bester ab und qualifizierte sich unter<br />
200.000 Teilnehmern in Deutschland drei Mal<br />
für die Mathe-Olympiade (IMO). Adrian holte<br />
mit dem Deutschland-Team zwischen 2013<br />
und 2015 zweimal die Silbermedaille und<br />
einmal Bronze. Nach dem Abi begann der<br />
heute 20-Jährige mit dem Studium in Bonn.<br />
<strong>ME2BE</strong> fragte den Ausnahme-Tüftler, warum<br />
er Mathe cool findet.<br />
<strong>ME2BE</strong>: Du bist ja für die großen<br />
Mathe-Wettbewerbe schon viel in der Welt<br />
herumgekommen. Was hat dich dabei<br />
beeindruckt?<br />
Adrian: Es war auf jeden Fall spannend, in<br />
die verschiedenen Länder zu reisen und<br />
andere Teilnehmer aus der ganzen Welt<br />
kennenzulernen. Teilweise waren die Wettbewerbe<br />
fast wie Urlaub, nur dass man sich<br />
zwischendurch mit Mathe beschäftigt hat.<br />
Wann hast du als Kind gemerkt, dass dir<br />
die Welt der Zahlen und Formeln besonders<br />
liegt?<br />
Als ich in die Grundschule gekommen bin,<br />
habe ich gemerkt, dass mir der Mathematikunterricht<br />
im Vergleich zu den anderen<br />
Schülern besonders leicht fiel. In der fünften<br />
Klasse habe ich das erste Mal von der<br />
TREPPCHEN Treppchen<br />
Mathe-Olympiade gehört und wollte das<br />
einfach mal ausprobieren. Das hat mir auch<br />
direkt Spaß gemacht und ich habe ganz gut<br />
abgeschnitten. Danach habe ich dann jedes<br />
Jahr daran teilgenommen und angefangen,<br />
mich mehr mit Mathematik zu beschäftigen.<br />
Was begeistert dich an Mathe?<br />
Ich finde es faszinierend, dass mathematische<br />
Probleme, die auf den ersten Blick sehr<br />
schwierig aussehen, trotzdem ziemlich einfache,<br />
teilweise überraschende, Lösungen<br />
haben können. Außerdem gefällt mir das<br />
Abstrakte an der Mathematik: Viele Probleme,<br />
auch in der Praxis, werden einfacher,<br />
wenn man unwichtige Dinge weglässt und<br />
sie aus einer allgemeineren oder abstrakten<br />
Perspektive betrachtet.<br />
Welche Fähigkeiten muss man haben, um<br />
so gut bei Wettbewerben abzuschneiden?<br />
Man sollte auf jeden Fall durchhalten können<br />
und nicht aufgeben, auch wenn man<br />
bei manchen Aufgaben erstmal nicht weiterkommt.<br />
Bei der IMO hat man jeweils 4,5<br />
Stunden Zeit für drei Aufgaben, das heißt,<br />
es ist schon so vorgesehen, dass man sich<br />
mehr als eine Stunde mit nur einer Aufgabe<br />
beschäftigt. Manchmal ist es auch nicht so<br />
einfach sich überhaupt für eine so lange Zeit<br />
zu konzentrieren. Man muss dann andere<br />
Dinge ausblenden und sich auch nicht davon<br />
unter Druck setzen lassen, wenn die letzte<br />
Klausur schlecht gelaufen ist.<br />
Muss man dafür viel lernen oder reicht ein<br />
hervorragendes Talent aus?<br />
Ich würde schon sagen, dass das Talent eine<br />
große Rolle spielt. Die meiste Zeit habe ich<br />
mich kaum auf die Wettbewerbe vorbereitet.<br />
Aber Übung bringt einen auf jeden Fall auch<br />
weiter, manche Lösungsmethoden muss man<br />
einfach mal gesehen haben. Und je mehr<br />
Aufgaben eines bestimmten Typs man schon<br />
gemacht hat, desto leichter fallen einem<br />
dann ähnliche Aufgaben. Deshalb gibt es<br />
zumindest vor der IMO auch mehrere Vorbereitungsseminare<br />
für das Team.<br />
Nach dem Abi hast du ein Studium begonnen.<br />
Ich brauche dich nicht zu fragen,<br />
welches Fach – oder?<br />
Ich habe mich tatsächlich für ein Mathematikstudium<br />
entschieden. Ich habe schon<br />
ernsthaft überlegt, etwas Angewandtes zu<br />
studieren, aber letztendlich interessiert<br />
mich Mathematik doch am meisten. Damit<br />
hat man später beruflich auch noch vielfältige<br />
Möglichkeiten, ohne sich direkt festzulegen.<br />
Hast du schon einen Plan, was du nach<br />
der Uni machen willst?<br />
Ich bin mir aktuell noch nicht sicher. Ich<br />
kann mir schon vorstellen, an der Uni zu<br />
bleiben und in die Forschung zu gehen.<br />
Aber auch in der Wirtschaft zu arbeiten,<br />
wäre möglich. Ich möchte erst einmal mein<br />
Studium fortsetzen und mehr Gebiete der<br />
Mathematik kennenlernen, bevor ich weiß,<br />
was mir am besten gefällt.<br />
Text Joachim Welding<br />
Foto Adrian Riekert<br />
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