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Tischtennis<br />
34. Bundesfinale<br />
mini-Meisterschaften<br />
09. bis 11. Juni 2017 in Oberwesel
Alle Bilder vom Bundesfinale, diese Dokumentation und Infos von den mini-Meisterschaften 2017 in<br />
Oberwesel erhaltet ihr über:<br />
www.tischtennis.suedwestsport.de - Facebook: Bernd Müller Südwestfoto<br />
Oberwesel<br />
mini-Meisterschaften 2017
Grußwort des DTTB-Präsidenten<br />
ln Düsseldorf wurden soeben die neuen Weltmeister gekürt, nicht einmal eine Woche<br />
später treffen sich 40 vielversprechende Talente aus ganz Deutschland, um in<br />
Oberwesel ihre Besten zu ermitteln. Das Bundesfinale der mini-Meisterschaften<br />
2017 unter der Regie des TTV Rheinland ist für alle teilnehmenden Mädchen und<br />
Jungen ein bewegender Höhe- und Schlusspunkt der mini-Meisterschafts-Spielzeit<br />
2016/2017.<br />
So unterschiedlich die WM der Großen und das Bundesfinale<br />
der minis auf den ersten Blick auch sein<br />
mögen, so eng sind sie am Ende im Detail miteinander<br />
verknüpft. Beispiel Bastian Steger: Der Gewinner<br />
des Bundesfinales von 1990 ist heute einer<br />
unserer mehrfach mit Medaillen bei Olympischen<br />
Spielen und Weltmeisterschaften dekorierten Leistungsträger<br />
der Nationalmannschaft. Doch für Basti<br />
gilt trotz aller Erfolge noch heute wie schon damals:<br />
Vor dem Ergebnis steht das Erlebnis. Die Liebe zum<br />
Sport und der olympische Gedanke des ,,Dabei sein<br />
ist alles“ eint ebenfalls die minis und die Stars.<br />
Seit ihrem Auftakt im Jahr 1983 bis zur 34. Auflage<br />
in Oberwesel haben sich die mini-Meisterschaften<br />
zu einer Nachwuchsförderaktion der Superlative<br />
entwickelt, die Jahr für Jahr über Orts-, Kreis-, Bezirks-<br />
und Verbandsentscheide die jeweils besten 20<br />
Mädchen und jungen für das Bundesfinale ermittelt.<br />
Der Deutsche Tischtennis-Bund, seine Mitgliedsverbände<br />
sowie alle teilnehmenden Vereine dürfen<br />
stolz darauf sein, mit diesem beispielhaften Projekt<br />
mittlerweile auf eine Gesamtteilnehmerzahl von weit<br />
Michael Geiger<br />
mehr als einer Million Kinder verweisen zu dürfen.<br />
Diese beeindruckende Zahl unterstreicht die auch<br />
nach mehr als drei Jahrzehnten noch ungebrochene Popularität einer der erfolgreichsten<br />
Nachwuchsförderaktionen im deutschen Sport.<br />
Mein Dankeschön gilt dem TTV Rheinland mit seinem unermüdlichen Geschäftsführer Franz<br />
Homscheid, der in liebevoller Kleinarbeit den erfolgreichen Verlauf dieser Veranstaltung vorbereitet<br />
hat. Mein besonderer Dank gilt auch den Sponsoren der mini-Meisterschaften, unseren<br />
Partnern DONIC und ARAG, ohne deren Unterstützung die bundesweite Ausrichtung<br />
dieser außergewöhnlichen Mitmachaktion in dieser Form nicht möglich wäre. Den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern an diesem Bundesfinale, ihren Begleitpersonen und den Zuschauern<br />
wünsche ich unterhaltsame und erlebnisreiche Tage.<br />
Michael Geiger<br />
Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 1
Beate Weinand, Geschäftsstelle TTVR<br />
Gerlinde Müller, Alexander Schmal, Janine Kötz, Marita Bugenhagen,<br />
Kerstin Breßler<br />
Trikotausgabe, Beate Weinand<br />
34. Bundesfinale mini-Meisterschaften in Oberwesel<br />
Bevor der Wettbewerb am Samstag um 15 Uhr mit den Gruppenspielen begann,<br />
gabs für die Kinder ein umfangreiches Rahmenprogramm. Sie lernten<br />
sich beim Miteinander schon kennen, bevor es zum Gegeneinander an den<br />
Tischen überging.<br />
Nick Liesner, Janine Kötz, Kerstin Breßler<br />
Geschicklichkeitsübungen wie dem Tippen des Balles auf Vor- und Rückhand<br />
Materialkunde und Kennenlernspiele mit Moderator Wieland Speer<br />
2 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 3
Kennenlernabend<br />
Das Zusammengehörigkeitsgefühl hatte Wieland Speer schon am Abend vor dem Turnier<br />
gefördert. Nach dem Abendessen hatte der ehemalige Bundesliga-Trainer und Diplomsportlehrer<br />
die Teilnehmer und ihre Geschwister zu einem kurzweiligen Training eingeladen.<br />
Nach einfachen Geschicklichkeitsübungen wie<br />
dem Tippen des Balles auf Vor- und Rückhand<br />
legte Speer auch einen Akzent auf den Teamgedanken.<br />
In Fünfergruppen balancierten die Kinder<br />
den Ball auf dem Schläger und übergaben ihn<br />
dem Nächsten im Kreis. Mit einem Ball fing die<br />
Aufgabe an, am Ende versuchten es die Jungs<br />
und Mädchen mit drei Bällen, die gleichzeitig die<br />
Runde machten. „Wir werden immer besser“,<br />
lobte Speer. Auch wenn der abschließende Rundlauf-Wettbewerb<br />
auf einem Minitisch großen Anklang<br />
fand, stieß die gemeinsame Übung auf die<br />
stärkste Resonanz. „Ich fand das mit den Gruppen<br />
gut“, hob Finja Borowski aus Niedersachsen<br />
hervor.<br />
Raumnutzung<br />
4 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 5
Luisa Laukner<br />
Franz Homscheid, Wieland Speer, Peter Müller, Gert Adolphi<br />
Janine Kötz, Marita Bugenhagen, Kerstin Breßler<br />
Ballübergabe<br />
Nicolas Kauer<br />
Ballübungen<br />
Ballstaffel<br />
Yen Nhi Jennifer Nguyen<br />
Tippübungen<br />
Neue Übungen werden erklärt<br />
Balanceübungen<br />
Ballübergabe<br />
6 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 7
Die Kennenlernrunde hat funktioniert<br />
8 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 9
Einmarsch<br />
Schlägersuche<br />
Begrüßung der „minis“<br />
Ihr seid jetzt schon Sieger<br />
Bevor die Kinder nach kurzen Grußworten<br />
von DTTB-Ressortleiter Breitensport Peter<br />
Müller und Heinz-Alfred Fuchs, dem Präsidenten<br />
des gastgebenden rheinländischen<br />
Verbandes, zu ihren ersten Partien an die Tische<br />
gingen, hatte Dana Weber, unterstützt<br />
von Speer am Mikrofon, eine rund einstündige<br />
Aufwärm- und Trainingseinheit geleitet.<br />
Die Mädchen-Bundestrainerin musste die<br />
begeisterten minis schon beim Warmlaufen<br />
bremsen. Einige wollten zeigen, wie schnell<br />
sie rennen können. Auch bei den nachfolgenden<br />
Übungen waren die Kinder mit voller<br />
Konzentration bei der Sache. Auf einem<br />
Parcours ging es um die Verbesserung von<br />
Beinarbeit und Koordinationsfähigkeit. „Das<br />
spielt im Tischtennis eine große Rolle“, erläuterte<br />
Wieland Speer. „Deswegen trainieren<br />
wir das immer wieder.“<br />
Die mini-Meisterschaften sind der Dauerbrenner unter den Nachwuchsturnieren auf Bundesebene.<br />
In diesem Jahr findet im Weltkulturerbe Mittelrheintal das 34. Bundesfinale in<br />
Oberwesel statt.<br />
Seit 1983 nehmen Jahr für Jahr ca. 25.000 Mädchen und Jungen an den Orstentscheiden teil<br />
und qualifizieren sich über die Kreis-, Bezirks- und Verbandsentscheide für das Bundesfinale.<br />
Nach Koblenz und Bad Marienburg findet das Bundesfinale zum dritten mal im Rheinland<br />
statt, genauer gesagt in einer der schönsten Städte am Mittelrhein, in Oberwesel, mit ihrem<br />
Wahrzeichen der Schöneburg.<br />
In der Sporthalle im alten Stadtkern ermitteln<br />
die vierzig „minis“ (Zwanzig Jungen und<br />
zwanzig Mädchen) die Bundessieger 2017.<br />
Ich wünsche allen Spielerinnen und Spielern<br />
den erhofften Erfolg und allen spannende<br />
und faire Spiele. Den Eltern und Betreuern<br />
ein paar schöne Tage in Oberwesel.<br />
Ich bin mir sicher, dass der Verband für alle<br />
ein schönes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm<br />
erstellt hat und die Unterkunft<br />
in der Rheintal-Jugendherberge Oberwesel<br />
für die Veranstaltung eine gute Wahl<br />
war.<br />
Ein besonderer Dank gilt der TTG Biebernheim/Niederburg,<br />
die bei der Veranstaltung<br />
für die Hallenorganisation und Verpflegung<br />
sorgen.<br />
Heinz-Alfred Fuchs<br />
Präsident TTV Rheinland<br />
Peter Müller, DTTB-Ressortleiter Breitensport<br />
Heinz-Alfred Fuchs, Präsident TTV Rheinland<br />
10 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 11
Vor dem Spiel kommt das Aufwärmen<br />
Tipps von Bundestrainerin<br />
Dana Weber<br />
Selbst als alle Kinder in der Halle versammelt<br />
waren, ging es zunächst noch nicht um Punkte.<br />
Mädchen-Bundestrainerin Dana Weber, am Mikrofon<br />
unterstützt von Wieland Speer, leitete<br />
ein rund einstündiges Aufwärm- und Trainingsprogramm.<br />
Dazu gehörte ein Parcours, auf<br />
dem die Beinar-beit geschult wurde. Zum Abschluss<br />
spielten je vier Spieler oder Spielerinnen<br />
gleichzeitig an einem Tisch diagonal mit<br />
zwei Bällen. Dana Weber ging von Box zu Box,<br />
korrigierte Schlägerhaltung und Schlagtechnik.<br />
Dana Weber, Nicolas Kauer<br />
Training mit Dana Weber<br />
Gemischtes Doppel: Luisa Wilkens und Nick Liesner<br />
Aufgepasst<br />
12 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 13
Günther Kaspari, Gert Adolphi<br />
Rahmenprogramm: Burg und Bogenschießen<br />
Das Bundesfinale ist mehr als nur ein Wettkampf der Besten. Natürlich brannten die Jungs<br />
und Mädchen darauf, sich miteinander zu messen. Doch bevor es zum ersten Mal um Punkte<br />
ging, hatten die Kinder schon einiges erlebt. Das Rahmenprogramm half auch, etwas Druck<br />
vom Kessel zu nehmen. „Ich bin schon aufgeregt, seit ich weiß, dass ich hier dabei bin“, bekannte<br />
Hannah Schwarz aus der Pfalz, als sie mit ihren Kolleginnen am Samstagvormittag<br />
eine andere Sportart kennenlernte. Günther Kaspari führte die minis ins Bogenschießen ein.<br />
Ganz in den Hintergrund ließ sich der Wettbewerb aber auch da nicht drängen. Die Kinder<br />
klärten untereinander ab, wer am Nachmittag auf wen in der Vorrunde treffen würde. Einige<br />
Jungs konnten auch da nicht vom Tischtennis lassen. Umblättern und weiterlesen>><br />
Hoch über Oberwesel<br />
Burg<br />
Tischtennis geht überall<br />
Günther Kaspari führte die minis ins Bogenschießen ein<br />
Tischtennis in und mit der Natur<br />
Ziele treffen<br />
14 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 15
Hat den Bogen raus, Bilge Dikdere<br />
Am Ende steckten fast alle Pfeile nahe der Scheibenmitte<br />
In kleinen Pausen tippten sie den Ball auf ihrem Smartphone. Doch alle waren auch beim<br />
Schießen mit Feuereifer und Ehrgeiz bei der Sache. „Ich hab’ den Bogen raus“, freute sich<br />
Bilge Dikdere aus Schleswig-Holstein. Kaspari hatte drei Scheiben aufgestellt. Als weitere<br />
Ziele hatte er die Attrappen eines Hirschs und eines Wildschweins mitgebracht. Insbesondere<br />
der rote Apfel im Maul des Hirschs hatte es den Kindern angetan. Nina Höll traf ihn<br />
gleich zweimal. Der Saarländerin attestierte Kaspari Talent fürs Bogenschießen. Auch alle<br />
anderen machten schnell Fortschritte. Am Ende der Einheit steckten fast alle Pfeile dicht bei<br />
dicht nahe der Scheibenmitte oder in den Tierattrappen. „Man hat gemerkt, dass einige sehr<br />
sportlich sind“, lobte Kaspari.<br />
Alle gönnten den anderen einen Erfolg. Bei jedem Apfeltreffer brach gemeinsamer lautstarker<br />
Jubel aus. Einigkeit herrschte am Ende, dass das Bogenschießen der Höhepunkt des<br />
Rahmenprogramms war.<br />
Freundschaften knüpfen auf der Burg<br />
16 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 17
Stadtführung<br />
18 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 19<br />
Oberwesel, Stadt der Türme und des Weines
Das Turnier<br />
In der rund einstündige Aufwärm- und Trainingseinheit ging Mädchen-Bundestrainerin<br />
Dana Weber von Box zu Box, korrigierte Schlägerhaltung und Schlagtechnik.<br />
„Man sieht, dass einige Kinder erst seit einem halben Jahr spielen, andere<br />
schon sechs Jahre“, fasste die Bundestrainerin ihre Eindrücke zusammen.<br />
Die Unterschiede wurden auch deutlich, als<br />
es um Punkte ging. Einige beherrschten korrekte<br />
Aufschläge und setzten Vor- und Rückhand<br />
gleichermaßen ein. Andere stützten<br />
sich beim Schlagen mit der freien Hand auf<br />
der Platte ab. Die einen gingen auf Sicherheit,<br />
scheuten das Risiko und hoben den Ball<br />
nur vorsichtig auf die andere Seite. Andere<br />
suchten die Entscheidung und setzten ihre<br />
Endschläge gewinnbringend ein.<br />
Ab der Zwischenrunde war das Niveau in den<br />
einzelnen Gruppen ausgeglichener. Diejenigen,<br />
die sich für die Plätze eins bis acht qualifiziert<br />
hatten, trafen jetzt auf Gegner, die sie<br />
stärker forderten. Wer am ersten Tag weniger<br />
Erfolg gehabt hatte, konnte sich am Sonntag<br />
gegen Kontrahenten neu beweisen, die auf<br />
einem ähnlichen Level wie sie selbst spielten.<br />
Besonders spannend war es bei den Jungs in<br />
Gruppe 1. Die Hälfte der sechs Partien wurde<br />
erst im fünften Satz entschieden, zweimal<br />
sogar nur mit zwei Punkten Unterschied. Da<br />
hätte jeder der vier Spieler den Einzug ins<br />
Endspiel schaffen können. Emil Guthmann<br />
bezwang nach 0:2-Satzrückstand den späteren<br />
Finalisten Gencer-Zeki Gözeke mit 11:9<br />
im fünften Durchgang. Der Berliner wiederum<br />
gab um ein Haar auch die Partie gegen<br />
Felix Ernst aus Baden noch ab. Gencer hatte<br />
in diesem Spiel ebenfalls schon 2:0 geführt,<br />
musste aber im Entscheidungssatz Matchbälle<br />
abwehren, ehe er 13:11 gewann. Zweimal<br />
musste in diesem Pool das Satzverhältnis<br />
über die Platzierung entscheiden. Klarer<br />
setzte sich in der Parallelgruppe Fabio Zelici<br />
durch. Der spätere Gesamtsieger gab nur gegen<br />
den Hessen Aleksa Tomic einen Satz ab.<br />
Vom Tischtennis bekam an den drei Tagen<br />
keiner genug.<br />
Emil Guthmann<br />
Gencer-Zeki Gözeke<br />
Fabio Zelici<br />
Aleksa Tomic<br />
20 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 21
34. Bundesfinale Tischtennis mini-Meisterschaften<br />
vom 09. bis 11. Juni 2017 in Oberwesel<br />
22 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 23
Ganz ohne Tränen geht es nicht<br />
Die Kinder, die sich für die Endausscheidung qualifiziert haben, sind bis dahin auf<br />
einer Erfolgswelle geritten. Alle Hürden hatten sie mit Bravour gemeistert. Das<br />
hatte den Ehrgeiz befeuert und Illusionen geschürt. Auch von den je 20 Jungs und<br />
Mädchen, die in Oberwesel um die Krone kämpften, hatten viele auf ihrem Steckbrief<br />
den Turniersieg als Ziel angegeben.<br />
Gewinnen konnten aber nur einer und eine.<br />
Dazu kommt das Alter der Minis. „Zaubern<br />
können“ und „unsichtbar sein“ lauteten weitere<br />
Wünsche der Acht- bis Elfjährigen. Mit<br />
der harten Realität der Erwachsenen haben<br />
sich diese Kinder noch kaum auseinandergesetzt.<br />
Nur ganz vereinzelt tauchte in der<br />
kurzen Selbstdarstellung auch die Sehnsucht<br />
nach Frieden in der Welt auf.<br />
Die ersten Niederlagen waren die bittersten.<br />
Gerade die Jungs hatten nahe am Wasser<br />
gebaut. Ganz hart erwischte es Linus Schwickerath.<br />
„Am meisten ärgert mich, wenn ich<br />
einen Satz sehr knapp verliere, und wenn der<br />
Gegner dauernd schupft“, hatte er in seinem<br />
Steckbrief geschrieben. Exakt diese Erfahrungen<br />
musste er in der Vorrunde machen.<br />
Nachdem der Rheinhesse schon seine Auftaktpartie<br />
mit 2:3 gegen Raphael Derendorf<br />
verloren hatte und getröstet werden musste,<br />
vergab er im zweiten Spiel beim 10:6 im fünften<br />
Satz vier Matchbälle und verlor 10:12.<br />
Für den Neunjährigen, der sich selbst als<br />
ehrgeizig bezeichnet hatte, brach eine Welt<br />
zusammen. Linus wollte nur noch raus aus<br />
der Halle. „Am liebsten wäre ich nach Hause<br />
gefahren“, räumte er anderntags ein.<br />
Mit vereinten Kräften konnte er zum Weitermachen<br />
überredet werden. Erst sein Sieg im<br />
dritten Anlauf stoppte die Tränen. Als Gruppenvierter<br />
spielte er am Sonntag in der Zwischenrunde<br />
um die Plätze hinter den Top<br />
Acht. Und plötzlich flutschte es.<br />
Der Rheinhesse blieb am zweiten Turniertag<br />
ungeschlagen, gab nur noch drei Sätze ab<br />
und holte noch das für ihn Optimale heraus,<br />
den neunten Platz. Ganz aufgeräumt und<br />
fröhlich stand er danach Rede und Antwort.<br />
„Mein erster Gegner hatte viel mehr Erfahrung<br />
als ich“, rekapitulierte er seinen Turnierverlauf.<br />
„Der zweite und vierte haben ständig<br />
geschupft. Jetzt habe ich aber gelernt, wie<br />
man gegen solche Leute spielt: Ich mache<br />
Rollangaben.“ Da er sich einen Platz unter<br />
den besten zehn vorgenommen hatte, hatte<br />
er sein Ziel erreicht. „Ich bin froh, dass ich<br />
dabei gewesen bin“, stellte er abschließend<br />
fest.<br />
Andere wahrten am ersten Tag noch ihren<br />
Nimbus, mussten aber kurz der Erfüllung<br />
ihrer Träume Rückschläge einstecken. Felix<br />
Ernst aus Baden wollte hinschmeißen, als er<br />
zum Auftakt der Zwischenrunde gegen Gencer-Zeki<br />
Gözeke verloren hatte, blieb aber<br />
dabei und wurde mit dem fünften Platz belohnt.<br />
Doch auch seinen Kontrahenten erwischte<br />
es noch. Der Berliner rannte nach<br />
seiner ersten Niederlage heulend aus der<br />
Halle. Das Aufwärm- und Trainingsprogramm<br />
mit Dana Weber hatte einen neuen Wunsch<br />
in ihm geweckt. Er hatte mit der Bundestrainerin<br />
gesprochen, sie hatte ihn spielen gesehen<br />
– da gab es nur eins: Er wollte in die<br />
Nationalmannschaft. Dana Weber war zwar<br />
nicht mehr in der Halle, als er verlor. Doch<br />
wie sollte sich die Bundestrainerin an ihn erinnern,<br />
wenn er das Turnier nicht gewann?<br />
„Ich verliere nicht so oft“, sagte der Elfjährige,<br />
als er wieder die Fassung gewonnen hatte.<br />
„Das ist für mich ungewohnt. Ich dachte,<br />
ich bin raus.“ Doch er hatte Glück. Sein Bezwinger<br />
verlor in der nächsten Runde ebenfalls,<br />
der Berliner gewann die abschließende<br />
Zwischenrundenpartie und zog aufgrund des<br />
besseren Satzverhältnisses doch noch ins<br />
Endspiel ein. „Ich bin meinem Ziel ein Stück<br />
näher gekommen“, konstatierte Gencer. Dass<br />
er im Finale auf Fabio Zelici traf, mit dem er<br />
seit dem Ankunftstag befreundet war, das<br />
Bogenschießen erlernt und Rundlauf gespielt<br />
hatte, trübte die Freude ein wenig. „Es ist<br />
schon ärgerlich, gegen ihn zu spielen“, sagte<br />
der Berliner. „Aber da muss ich durch. Ich will<br />
einfach mein Bestes geben und schauen, was<br />
geht.“<br />
Linus Schwickerath<br />
Felix Ernst<br />
Fabio Zelici<br />
Raphael Derendorf<br />
Gencer-Zeki Gözeke<br />
24 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 25
Luisa Säger, Fabio Zelici<br />
Patrick Baum, Amelie Hielscher<br />
Hohe Schule des Tischtennis<br />
Auf die Sieger beim Bundesfinale der mini-Meisterschaften wartete in Oberwesel<br />
noch eine besondere Ehre und Herausforderung.<br />
Amelie Hielscher aus Bayern und Fabio Zelici<br />
vom Westdeutschen Verband durften mit Patrick<br />
Baum und Luisa Säger gemischtes Doppel<br />
spielen. Zuvor hatten Baum, der Junioren-Weltmeister<br />
von 2005, und die 17-jährige<br />
Jugendnationalspielerin den minis und ihrem<br />
Anhang in einem Schaukampf die hohe Schule<br />
des Tischtennis demonstriert. Doch Amelie<br />
und Fabio zeigten keine Scheu vor großen<br />
Namen. Trotz der vielen Zuschauer, die sich<br />
um den Tisch versammelt hatten, mischten<br />
die beiden Zehnjährigen munter mit. Amelie<br />
punktete mit ihrer Rückhand, Fabio wollte<br />
nicht nur den Ball im Spiel halten, sondern<br />
suchte mit seinem Vorhand-Topspin die Entscheidung.<br />
„Amelie hat gut geblockt“, lobte<br />
Baum seine Partnerin. Auch Luisa Säger war<br />
von Fabios Auftritt beeindruckt. „Es hat Spaß<br />
gemacht, mit ihm zu spielen, weil er mutig<br />
ist“, sagte die Zweitliga-Spielerin vom TTC<br />
Weinheim. „Für sein Alter und seine Größe<br />
war das gar nicht schlecht.“<br />
Amelie und Fabio hatten sich an den zwei<br />
Turniertagen gegen ihre jeweils 19 Konkurrenten<br />
und Konkurrentinnen durchgesetzt.<br />
Beide blieben in ihren acht Partien ungeschlagen.<br />
Fabio gab nur vier Sätze ab, Amelie<br />
sechs. Auch wenn die Spielerin aus Kolbermoor<br />
im Endspiel einen 0:2-Satz-Rückstand<br />
wettmachen musste, gab es an der Berechtigung<br />
auch ihres Erfolgs keinen Zweifel.<br />
Patrick Baum<br />
Gut gespielt!<br />
Luisa Säger<br />
26 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 27
Xinyan Helen Wei<br />
Amelie Hielscher macht es spannend<br />
Deutlich spannender machte es Amelie Hielscher. Die Elfjährige aus Kolbermoor hatte die<br />
ersten beiden Sätze gegen Xinyan Helen Wei aus Hamburg recht deutlich verloren, kämpfte<br />
sich aber ins Spiel zurück. Mit dem 12:10 im vierten Satz schaffte sie den Ausgleich und<br />
gewann den fünften Durchgang mit 11:8. „Als ich 0:2 zurückgelegen habe, habe ich gecheckt,<br />
was ich mit ihren Aufschlägen machen muss“, sagte die Siegerin. „Dann habe ich<br />
aufgeholt. Im fünften Satz war ich mir dann schon sicher, dass ich gewinne.“<br />
Bundessiegerin 2017, Amelie Hielscher, Bayerischer TTV<br />
Amelie Hielscher<br />
Xinyan Helen Wei<br />
28 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 29
Gencer-Zeki Gözeke<br />
Völlig geschaffter Sieger Fabio Zelici<br />
Die abschließenden Partien endeten fast zur gleichen Zeit. Fabio Zelici hatte das Spiel gegen<br />
Gencer-Zeki Gözeke aus Berlin von Beginn an dominiert und gab nur den dritten Satz<br />
ab. Nachdem er den Matchball zum 11:4 im vierten Durchgang verwandelt hatte, sank der<br />
Zehnjährige aus Bad Driburg zu Boden. Es war weniger die Nachahmung einer Geste, wie<br />
sie bei den Großen im Sport oft zu sehen ist, als der Ausdruck völliger körperlicher und<br />
geistiger Erschöpfung, die mit dem Nachlassen der Anspannung unmittelbar einsetzte.<br />
Er klatschte noch die Reihe seiner übrigen Mitkonkurrenten ab und verzog sich dann auf<br />
einen Stuhl. Selbst Minuten später war dem Sieger kaum ein Wort zu entlocken. Sein Gegner<br />
aber bewahrte die Fassung. „Er war gut“, lobte der elfjährige Gencer-Zeki Gözeke den<br />
Sieger. „Er hat verdient gewonnen. Deshalb tut es nicht so weh.“<br />
Bundessieger 2017, Fabio Zelici, Westdeutscher TTV<br />
Große Freude bei der Schwester von Fabio Zelici<br />
Gratulation zum Finalsieg<br />
30 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 31
Amelie Hielscher<br />
Xinyan Helen Wei<br />
34. Bundesfinale der mini-Meisterschaften<br />
vom 09. bis 11. Juni 2017 Oberwesel<br />
Milena Manner<br />
Bilge Dikdere<br />
Livia Kronenberg<br />
Rojin Aydin<br />
Eva Weimann<br />
Samantha Rothe<br />
Mädchen:<br />
1. Amelie Hielscher BYTTV<br />
2. Xinyan Helen Wei HATTV<br />
3. Milena Manner TTVR<br />
4. Bilge Dikdere TTVSH<br />
5. Eva Weimann BATTV<br />
6. Samantha Rothe TTVSA<br />
7. Livia Kronenberg RTTV<br />
8. Rojin Aydin FTTB<br />
9. Linn Gutschmidt TTVB<br />
10. Luisa Laukner HETTV<br />
Linn Gutschmidt<br />
Luisa Laukner<br />
32 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 33
Finja Borowski<br />
Nele Schlüter<br />
34. Bundesfinale der mini-Meisterschaften<br />
vom 09. bis 11. Juni 2017 Oberwesel<br />
Hannah Schwarz<br />
Nina Höll<br />
Elvira Malygin<br />
Yen Nhi Jennifer Nguyen<br />
Sarah Koch<br />
Luisa Wilkens<br />
Mädchen:<br />
11. Finja Borowski TTVN<br />
12. Nele Schlüter WTTV<br />
13. Hannah Schwarz PTTV<br />
14. Nina Höll STTB<br />
15. Sarah Koch TTV\NH<br />
16. Luisa Wilkens TTVMV<br />
17. Elvira Malygin TTTV<br />
18. Yen Nhi Jennifer Nguyen SÄTTV<br />
19. Jana Deviscour TTVR<br />
20. Lily Schneider BETTV<br />
Jana Deviscour<br />
Lily Schneider<br />
34 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 35
Fabio Zelici<br />
Gencer-Zeki Gözeke<br />
34. Bundesfinale der mini-Meisterschaften<br />
vom 09. bis 11. Juni 2017 Oberwesel<br />
Raphael Derendorf<br />
David Elias Pauly<br />
Emil Guthmann<br />
Jakob Weber<br />
Felix Ernst<br />
Aleksa Tomic<br />
Jungen<br />
1. Fabio Zelici WTTV<br />
2. Gencer-Zeki Gözeke BETTV<br />
3. Raphael Derendorf TTVSH<br />
4. David Elias Pauly TTVWH<br />
5. Felix Ernst BATTV<br />
6. Aleksa Tomic HETTV<br />
7. Emil Guthmann TTVB<br />
8. Jakob Weber BYTTV<br />
9. Linus Schwickerath RTTV<br />
10. Nils Pippig SÄTTV<br />
Linus Schwickerath<br />
Nils Pippig<br />
36 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 37
Hanno Runden<br />
Anton Hoppe<br />
34. Bundesfinale der mini-Meisterschaften<br />
vom 09. bis 11. Juni 2017 Oberwesel<br />
Henri Nitschner<br />
Ludwig Halbig<br />
Raman Sito<br />
Nick Liesner<br />
Nicolas Kauer<br />
Johan Hildebrandt<br />
Jungen<br />
11. Hanno Runden TTVN<br />
12. Anton Hoppe TTTV<br />
13. Henri Nitschner FTTB<br />
14. Ludwig Halbig PTTV<br />
15. Nicolas Kauer SBTTV<br />
16. Johan Hildebrandt TTVSA<br />
17. Raman Sito HATTV<br />
18. Nick Liesner TTVMV<br />
19. Silas Bauer TTVR<br />
20. Adrian Hene STTB<br />
Silas Bauer<br />
Adrian Hene<br />
38 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 39
Bundessieger 2017 - Fabio Zelici<br />
Bundessiegerin 2017 - Amelie Hielscher<br />
Alle drei Wünsche, die Fabio Zelici auf seinem kurzen Steckbrief geäußert hatte,<br />
haben sich erfüllt.<br />
Ihr großes Vorbild spielt im gleichen Verein wie sie: Amelie Hielscher will einmal<br />
so gut werden wie Sabine Winter.<br />
Der Zehnjährige wollte das Bundesfinale gewinnen,<br />
den Pokal mitnehmen und fröhlich nach<br />
Hause fahren. Die Freude über den Sieg stellte<br />
sich allerdings erst allmählich ein. Nachdem Fabio<br />
im Endspiel den Matchball zum 11:4 im vierten<br />
Satz verwandelt hatte, feierte er den Sieg<br />
nicht mit Jubelschrei oder Triumphfaust. Der<br />
Zehnjährige ließ sich auf den Boden sinken.<br />
Das war keine Show, keine abgeschaute Geste.<br />
Fabio war abgekämpft, leer, geistig und körperlich<br />
erschöpft. Eher in sich gekehrt schritt er<br />
die Reihe seiner Konkurrenten ab und klatschte<br />
sich mit jedem ab. Dann zog er sich auf einen<br />
Stuhl zurück und hielt sich ein Handtuch halb<br />
vors Gesicht. „Vor so vielen Leuten zu spielen,<br />
war schön“, kommentierte Fabio seinen Endspielauftritt.<br />
„Ich hatte auch nie Angst gehabt,<br />
dass ich verlieren könnte.“ Vor dem Finale hatte<br />
er sich eine Taktik zurechtgelegt. Er wollte gegen<br />
Gencer-Zeki Gözeke aus Berlin die Bälle überwiegend<br />
in die Rückhand und in die Tischmitte<br />
platzieren. Mit dieser Marschrichtung war er<br />
schon zu Beginn erfolgreich. Die 7:0-Führung<br />
im ersten Satz gab ihm Selbstvertrauen. Da<br />
brachte ihn auch der Verlust des dritten Satzes<br />
nicht mehr aus dem Konzept. „Gencer hatte<br />
schon am ersten Tag gesagt, dass er gerne im<br />
Finale gegen mich spielen würde“, erzählte Fabio.<br />
„Für mich war das alles ein großer Traum.“<br />
Fabio Zelici hat sich seit etwa einem Jahr in<br />
Westdeutschland beim TuS Bad Driburg auf<br />
seinen Auftritt bei den mini-Meisterschaften<br />
vorbereitet. „Ich habe eine Einladung bekommen“,<br />
erzählt der Zehnjährige. „Dann bin ich<br />
ins Training gegangen.“ Zudem spielt er auch<br />
Fußball. Doch in dieser Sportart sei er jetzt<br />
nicht mehr so gut, räumt Fabio ein, denn jetzt<br />
sei Tischtennis seine Nummer eins.<br />
Die zehnjährige Amelie hat vor anderthalb<br />
Jahren beim SV DJK Kolbermoor mit dem<br />
Tischtennis angefangen. Ihr Idol hat schon<br />
zahlreiche Medaillen bei nationalen sowie kontinentalen<br />
Titelkämpfen gesammelt und mit<br />
dem DJK-Team in der abgelaufenen Runde den<br />
zweiten Platz in der Bundesliga belegt. In der<br />
höchsten deutschen Spielklasse würde Amelie<br />
später auch gerne antreten. Einen ersten<br />
kleinen Schritt dorthin hat sie mit ihrem Sieg<br />
beim Bundesfinale der mini-Meisterschaften<br />
bereits gemacht. Dabei zeigte sie im Endspiel<br />
Eigenschaften, die für eine erfolgreiche Karriere<br />
wichtig sind: Große Moral, gute Nerven und die<br />
Fähigkeit, im Match die Stärken ihrer Gegnerin<br />
zu erkennen und die richtigen Schlüsse daraus<br />
zu ziehen. Amelie lag gegen Xinyan Helen Wei<br />
mit 0:2 Sätzen zurück, kämpfte sich aber in<br />
die Partie zurück. Geärgert habe sie sich über<br />
den Rückstand nicht, aber schon gewundert,<br />
erzählte sie nach ihrem Sieg. Sie fand den richtigen<br />
Dreh, um der Partie die entscheidende<br />
Wendung zu geben. „Ich habe gecheckt, was<br />
ich mit ihren Aufschlägen machen muss“, sagte<br />
die Zehnjährige. „Dann habe ich aufgeholt.“ In<br />
der Vor- und Zwischenrunde sei sie locker in<br />
die Spiele gegangen. Vor dem Finale aber sei<br />
die Anspannung gewachsen. „Ich war nervös,<br />
auf jeden Fall“, sagte die Zehnjährige. „Ich war<br />
unsicher, was die Leute denken, wenn ich einen<br />
Fehler mache, denn es war zum ersten Mal,<br />
dass ich vor so vielen Menschen Tischtennis<br />
gespielt habe.“<br />
Familiär vorbelastet ist Amelie Hielscher kaum.<br />
Ihr Vater spielt etwas Hobby-Tischtennis. Der<br />
Kontakt mit dieser Sportart kam über die<br />
Schule zustande. In der dritten Klasse gehörte<br />
Tischtennis zum Programm des Sportunterrichts.<br />
„Meine Eltern haben mich gefragt, ob ich im<br />
Verein weitermachen will“, berichtete Amelie.<br />
„Weil es Spaß gemacht hat, bin ich dabeigeblieben.“<br />
40 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 41
Siegerehrung Mädchen<br />
Siegerehrung Jungen<br />
Milena Manner, Anja Becker<br />
Xinyan Helen Wei, Peter Müller<br />
Raphael Derendorf, Patrick Baum<br />
Gencer-Zeki Gözeke, Peter Müller<br />
Amelie Hielscher, Luisa Säger<br />
Xinyan Helen Wei, Amelie Hielscher, Milena Manner<br />
Fabio Zelici, Patrick Baum<br />
Gencer-Zeki Gözeke, Fabio Zelici, Raphael Derendorf<br />
42 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 43
Erstes Interview, Xinyan Helen Wei, Gert Adolphi, Amelie<br />
Hielscher<br />
Peter Müller, Ressortleiter Breitensport DTTB, Franz Homscheid,<br />
Geschäftsführer TTVR<br />
Seit 1983 mehr als 1,3 Millionen Teilnehmer<br />
Die emsigen Helfer von der TTG Biebernheim/Niederburg und die Schiedsrichter vom TuS Rheinböllen<br />
Die mini-Meisterschaften ist eine 34-jährige Erfolgsstory und eine der erfolgreichsten<br />
Breitensportaktionen für Kinder im deutschen Sport überhaupt. Seit 1983 nahmen<br />
fast 1,4 Millionen Mädchen und Jungen an über 50.000 Ortsentscheiden teil,<br />
die sich Jahr für Jahr über die gesamte Republik verteilen.<br />
Die mini-Meisterschaften sind eine Breitensportaktion<br />
des Deutschen Tischtennis-Bundes<br />
(DTTB), speziell entwickelt für Kinder im Alter von<br />
zwölf Jahren oder jünger, gleichgültig ob diese Minis<br />
noch nie, nur selten oder bereits häufig zum<br />
Schläger gegriffen haben.<br />
Alle Kinder, die ab dem 01.01.2004 geboren sind,<br />
dürfen bei den mini-Meisterschaften mitspielen.<br />
Dabei dürfen sie schon Mitglied in einem Tischtennis-Verein<br />
sein, jedoch dürfen die Kinder keine<br />
Spielberechtigung eines Mitgliedsverbandes des<br />
DTTB besitzen, besessen oder beantragt haben.<br />
Haben sich Kinder der zugelassenen Jahrgänge<br />
schon einmal an den mini-Meisterschaften beteiligt,<br />
so sind sie nur dann nicht mehr teilnahmeberechtigt,<br />
wenn sie sich für den Verbandsentscheid<br />
qualifiziert hatten.<br />
Mädchen und Jungen spielen getrennt, jeweils<br />
unterteilt nach Altersklassen: 8 Jahre und jünger<br />
(alle Kinder, die ab dem 01.01.2008 geboren<br />
sind); 9-/10-Jährige (alle Kinder, die ab<br />
dem 01.01.2006 bis 31.12.2007 geboren sind)<br />
und 11-/12-Jährige (alle Kinder, die ab dem<br />
01.01.2004 bis 31.12.2005 geboren sind).<br />
Carsten Schmidt, TTVR-Verbandstrainer<br />
Anja Becker, Vizepräsidentin Jugend und Turnierleitung<br />
Beate Weinand, Mitarbeiterin Geschäftsstelle.<br />
Schiedsrichter TuS Rheinböllen<br />
Das Bundesfinale 2018 findet vom 08. bis 11. Juni 2018 in Trier (Rheinland) statt.<br />
© Südwestfoto GbR - Bernd Müller<br />
Quellennachweis:<br />
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Bernd Müller, Gerlinde Müller - Südwestfoto<br />
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Texte: Gert Adolphi, erschienen im “tischtennis Magazin”<br />
und DTTB - online, www.tischtennis.de<br />
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44 Oberwesel mini-Meisterschaften 2017<br />
2017 mini-Meisterschaften<br />
Oberwesel 45
Badischer TTV TTV Niedersachsen Südbadischer TTV<br />
Bayerischer TTV Pfälzischer TTV Thüringer TTV<br />
Berliner TTV Rheinhessischer TTV Westdeutscher TTV<br />
TTV Brandenburg TTV Rheinland<br />
FTT Bremen Saarländischer TTB<br />
Hamburger TTV Sächsischer TTV<br />
Hessischer TTV TTV Sachsen-Anhalt<br />
TTV Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
TTV Schleswig-<br />
Holstein<br />
TTV Württemberg-<br />
Hohenzollern<br />
2016 Rosenheim<br />
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