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SPORTaktiv August 2017

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HERREN<br />

ÜBER<br />

12.600<br />

HÖHENMETER<br />

SIE ORGANISIEREN DIE GRÖSSTEN RADEVENTS DES<br />

LANDES, BEFEHLIGEN EIN HEER VON HELFERN UND<br />

HABEN DAS GANZE JAHR ÜBER RADFAHREN IM<br />

KOPF: ERNST LORENZI UND MARTIN HUBER.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

Ötztaler Radmarathon und Salzkammergut<br />

Trophy sind die<br />

zwei bekanntesten Rad-Marathons<br />

Österreichs. Der eine auf der<br />

Straße, der andere im Gelände. Der eine<br />

führt über vier berüchtigte Alpenpässe,<br />

5.500 Höhenmeter und 238 Kilometer,<br />

mit Start und Ziel in Sölden. Der<br />

andere verläuft (in seiner extremsten<br />

Ausformung) 211 Kilometer mit 7.100<br />

Höhenmeter durchs Gelände rund um<br />

Bad Goisern. Der eine, der „Ötztaler“,<br />

findet im <strong>August</strong> zum 37. Mal statt; der<br />

andere: die „Trophy“, hat im Juli soeben<br />

ihr 20. Jubiläum gefeiert.<br />

Verantwortlich für die beiden Events:<br />

zwei Männer, die für den Radsport leben,<br />

für die das Fahrrad weit mehr ist<br />

als ein Sportgerät. Ernst Lorenzi, OK-<br />

Chef des Ötztaler Radmarathons und<br />

Martin Huber, Ideengeber und Kopf der<br />

Salzkammergut-Trophy sitzen mehrere<br />

hundert Kilometer voneinander entfernt<br />

und sagen gleich eingangs denselben<br />

Satz: „Ohne Team geht gar nichts“.<br />

Unterschiedliche Schwierigkeiten<br />

Lorenzi befehligt am Rennwochenende<br />

knapp 1.100 Leute. „Da musst du<br />

schauen, dass du das ganze Jahr über<br />

nett zu allen bist.“ Seine größte Herausforderung<br />

als Veranstalter ist aber eine<br />

andere. Nicht etwa in Zeiten ständig<br />

steigender Auflagen die Genehmigungen<br />

der Behörden zu bekommen, oder die<br />

Finanzierung auf die Beine zu stellen.<br />

„Das Schwierigste“, sagt Lorenzi, „ist,<br />

jene Fahrer bei Laune zu halten, die<br />

nicht teilnehmen können.“<br />

Jahr für Jahr gibt es rund 12.000 Enttäuschte.<br />

Um die 4.000 Startplätze bewerben<br />

sich nämlich 16.000. „Da musst<br />

du natürlich schauen, dass niemand<br />

bevorzugt oder benachteiligt wird. Und<br />

das ist sehr schwer“, sagt Lorenzi. Da<br />

kämen die Leute gleich mit unzähligen<br />

Gründen, warum sie fahren müssten.<br />

„Aber wenn ein Jan Ullrich dabei sein<br />

möchte, kann ich dann nein sagen?“<br />

Solche Probleme hat Martin Huber<br />

im Salzkammergut nicht. Für ihn ist es<br />

die größte Herausforderung, das Starterfeld<br />

immer voll zu bekommen. „Nur<br />

rund 40 Prozent der Teilnehmer kommen<br />

ein zweites Mal oder öfter“, sagt<br />

der Salzburger. Der Grund: Die Hälfte<br />

der Starter kommt aus dem Ausland.<br />

„Die haben unser Rennen dann auf dem<br />

Zettel, machen es aber eben nur einmal<br />

und fahren im nächsten Jahr zu einem<br />

anderen Klassiker.“<br />

Seit ein paar Jahren erst lebt Huber<br />

von seiner Berufung. Lange war er<br />

hauptberuflich in der EDV-Branche tätig<br />

und als Triathlet und Mountainbiker<br />

aktiv. Über kleinere Veranstaltungen in<br />

seinem Salzburger Radclub tastete er<br />

sich als Event-Organisator an die Trophy<br />

heran. „Wir wollten so etwas machen,<br />

weil es das in Österreich noch nicht<br />

gegeben hat“, erinnert er sich an die Anfangszeiten<br />

vor zwei Jahrzehnten.<br />

Das Salzburger Umland war damals<br />

mäßig begeistert von der Idee, zumal<br />

es auch um das Wegenetz der Biker<br />

schlecht bestellt war. Über einen Artikel<br />

<strong>SPORTaktiv</strong><br />

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