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SPORTaktiv August 2017

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IV.<br />

Die ZeiteN DeR lONG|<br />

VeHiCleS SiND VORbei|<br />

V.<br />

KEIN AKKU HÄLT EWIG<br />

Die Leistungen der Akkus werden<br />

immer besser, allerdings ist stets Vorsicht<br />

geboten, um nicht doch einmal ohne<br />

Saft liegen zu bleiben. Die Kraftspender<br />

der meisten Bikes liefern um die 500<br />

Wattstunden und reichen für mittellange<br />

Touren. Um die 75 (Bosch) bis 90<br />

Newtonmeter (Brose) treiben dabei die<br />

Kurbel im Maximalfall an.<br />

Wichtig für eine lange Leistung des<br />

Akkus ist, dass man selten die volle Leistungsstufe<br />

ausnutzt, ähnlich dem Spritsparen<br />

beim Auto „vorausschauend“<br />

ohne ständiges Bremsen und Gasgeben<br />

und mit möglichst hoher Trittfrequenz<br />

fährt und damit den Akku schont. Im<br />

Idealfall ist er nie ganz voll und nie ganz<br />

leer. In der Theorie ist ein Akkustand<br />

zwischen 40 und 60 Prozent für die<br />

Langlebigkeit am besten. Was wenige<br />

wissen: Die Prognose der Akkuleistung<br />

wird (etwa bei Bosch) immer nach den<br />

50 zuletzt gefahrenen Metern berechnet.<br />

Deshalb kann sie sich so schnell ändern.<br />

DAS IST ERST DER ANFANG<br />

Das Ende der Entwicklungen ist noch<br />

nicht absehbar. Erstens optisch, denn<br />

manch wuchtiges E-Bike erinnert noch<br />

mehr an einen Mini-Panzer oder eine<br />

Motocross-Maschine als an ein Zweirad.<br />

Die Antriebseinheiten werden sicher<br />

noch kleiner und eleganter im Rahmen<br />

verbaut und die Akkus besser integriert.<br />

Zweitens wird sich technisch viel tun:<br />

Mit 500 Watt Maximalleistung sind die<br />

Motoren zwar jetzt schon ausreichend<br />

stark, um jeden herkömmlichen Radler<br />

stehen zu lassen, der eine oder andere<br />

Hersteller wird aber sicher damit liebäugeln,<br />

noch mehr Power ins Paket zu<br />

packen. Die Akkus werden stärker und<br />

langlebiger, sodass Ganztagestouren im<br />

Gebirge ohne Bauchweh absolviert werden<br />

können.<br />

Die Motoren, die jetzt noch ein leises<br />

Summen von sich geben, werden leiser,<br />

schlanker und damit kompaktere Rahmenkonstruktionen<br />

mit kürzeren Kettenstreben<br />

erlauben. Rocky Mountain<br />

schafft jetzt schon 425 Millimeter. Die<br />

Zeiten der long vehicles sind vorbei, die<br />

Bikes bekommen ein besseres Handling.<br />

Wie viel sich beim Gewicht tun wird,<br />

ist fraglich. Moderne Antriebe haben<br />

jetzt zwischen 2,5 und 3 Kilogramm,<br />

das lässt sich schwer unterbieten. Mit<br />

dem Akku (rund 2,5 kg), dem tech-<br />

nischen Schnickschnack bei den oft<br />

flatscreenartigen Displays und der Verkabelung<br />

ist man bei einem Systemgewicht<br />

von mehr als sechs Kilogramm. An soliden<br />

Rädern mit viel Federweg und derzeit<br />

boomender Dick- und Fat-Bereifung<br />

ist man schnell auf 22 bis 25 kg.<br />

Und dann wäre noch die viel diskutierte<br />

Frage der 25 km/h-Maximalgrenze<br />

und damit einhergehend die generelle<br />

Akzeptanz von „E“ in der Radlerszene.<br />

Bereits erhältliche Tuningchips (nicht<br />

StVO-tauglich, Garantie erlischt!) wirken<br />

eher kontraproduktiv. Es wird sich<br />

also noch viel tun. Oder wie Flyer wirbt:<br />

„And this is just the beginning.“<br />

Foto: Scott Bikes<br />

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