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IV.<br />
Die ZeiteN DeR lONG|<br />
VeHiCleS SiND VORbei|<br />
V.<br />
KEIN AKKU HÄLT EWIG<br />
Die Leistungen der Akkus werden<br />
immer besser, allerdings ist stets Vorsicht<br />
geboten, um nicht doch einmal ohne<br />
Saft liegen zu bleiben. Die Kraftspender<br />
der meisten Bikes liefern um die 500<br />
Wattstunden und reichen für mittellange<br />
Touren. Um die 75 (Bosch) bis 90<br />
Newtonmeter (Brose) treiben dabei die<br />
Kurbel im Maximalfall an.<br />
Wichtig für eine lange Leistung des<br />
Akkus ist, dass man selten die volle Leistungsstufe<br />
ausnutzt, ähnlich dem Spritsparen<br />
beim Auto „vorausschauend“<br />
ohne ständiges Bremsen und Gasgeben<br />
und mit möglichst hoher Trittfrequenz<br />
fährt und damit den Akku schont. Im<br />
Idealfall ist er nie ganz voll und nie ganz<br />
leer. In der Theorie ist ein Akkustand<br />
zwischen 40 und 60 Prozent für die<br />
Langlebigkeit am besten. Was wenige<br />
wissen: Die Prognose der Akkuleistung<br />
wird (etwa bei Bosch) immer nach den<br />
50 zuletzt gefahrenen Metern berechnet.<br />
Deshalb kann sie sich so schnell ändern.<br />
DAS IST ERST DER ANFANG<br />
Das Ende der Entwicklungen ist noch<br />
nicht absehbar. Erstens optisch, denn<br />
manch wuchtiges E-Bike erinnert noch<br />
mehr an einen Mini-Panzer oder eine<br />
Motocross-Maschine als an ein Zweirad.<br />
Die Antriebseinheiten werden sicher<br />
noch kleiner und eleganter im Rahmen<br />
verbaut und die Akkus besser integriert.<br />
Zweitens wird sich technisch viel tun:<br />
Mit 500 Watt Maximalleistung sind die<br />
Motoren zwar jetzt schon ausreichend<br />
stark, um jeden herkömmlichen Radler<br />
stehen zu lassen, der eine oder andere<br />
Hersteller wird aber sicher damit liebäugeln,<br />
noch mehr Power ins Paket zu<br />
packen. Die Akkus werden stärker und<br />
langlebiger, sodass Ganztagestouren im<br />
Gebirge ohne Bauchweh absolviert werden<br />
können.<br />
Die Motoren, die jetzt noch ein leises<br />
Summen von sich geben, werden leiser,<br />
schlanker und damit kompaktere Rahmenkonstruktionen<br />
mit kürzeren Kettenstreben<br />
erlauben. Rocky Mountain<br />
schafft jetzt schon 425 Millimeter. Die<br />
Zeiten der long vehicles sind vorbei, die<br />
Bikes bekommen ein besseres Handling.<br />
Wie viel sich beim Gewicht tun wird,<br />
ist fraglich. Moderne Antriebe haben<br />
jetzt zwischen 2,5 und 3 Kilogramm,<br />
das lässt sich schwer unterbieten. Mit<br />
dem Akku (rund 2,5 kg), dem tech-<br />
nischen Schnickschnack bei den oft<br />
flatscreenartigen Displays und der Verkabelung<br />
ist man bei einem Systemgewicht<br />
von mehr als sechs Kilogramm. An soliden<br />
Rädern mit viel Federweg und derzeit<br />
boomender Dick- und Fat-Bereifung<br />
ist man schnell auf 22 bis 25 kg.<br />
Und dann wäre noch die viel diskutierte<br />
Frage der 25 km/h-Maximalgrenze<br />
und damit einhergehend die generelle<br />
Akzeptanz von „E“ in der Radlerszene.<br />
Bereits erhältliche Tuningchips (nicht<br />
StVO-tauglich, Garantie erlischt!) wirken<br />
eher kontraproduktiv. Es wird sich<br />
also noch viel tun. Oder wie Flyer wirbt:<br />
„And this is just the beginning.“<br />
Foto: Scott Bikes<br />
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