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planet toys 4/17

Fachmagazin für den Spielwarenfachhandel

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INTERVIEW<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 47<br />

»Ich wehre mich dagegen,<br />

die Spielwarenbranche als<br />

einzigartig zu bezeichnen,<br />

weil dieses Argument ständig<br />

herangezogen wird, um<br />

zu begründen, warum etwas<br />

nicht funktionieren kann.«<br />

WIELAND SULZER<br />

Sulzer Spielwaren, idee+spiel<br />

nichts an meiner Wahrnehmung, dass<br />

es EDEKA-Händlern – und ich kenne<br />

relativ viele im Verbreitungsgebiet Hessen<br />

– zu 90 % so gut wie noch nie geht<br />

und das angesichts der Tatsache, dass<br />

sie im Vergleich zu unserer Branche in<br />

einem wesentlich härteren Wettbewerb<br />

stehen.<br />

Ulrich Kellner: Der Grund ist, weil sie<br />

hinsichtlich der Marktanforderung an<br />

Größe, Fläche und Sortiment mitgewachsen<br />

sind.<br />

Bodo Meyer: Dann sind wir wieder bei<br />

den zwei Geschwindigkeiten.<br />

pt: Ein Kernproblem innerhalb der<br />

Verbände scheint uns die Bereitschaft<br />

zu mehr Verbindlichkeit zu<br />

sein. Braucht es neue vertragliche<br />

Regelungen, um das Verhältnis von<br />

Zentrale und Mitgliedern effizienter<br />

zu steuern? Und zweitens, was wären<br />

denn, wie Herr Zitzmann fordert, erste<br />

Schritte, um den stationären Spielzeughandel<br />

zu entlasten und seine<br />

Wettbewerbsfähigkeit zu steigern?<br />

Ulrich Kellner: Ich glaube schon, dass<br />

das Spiel zwischen Zentrale und Händler<br />

neu geregelt werden muss, um größere<br />

Verbindlichkeit zu erzielen. Wenn<br />

wir Händler Funktionen abgeben, heißt<br />

das aber auch, dass eine Zentrale Aufgaben<br />

gut und professionell managt.<br />

Bodo Meyer: Wir brauchen vertragliche<br />

Verbindlichkeit von beiden Seiten,<br />

auf Händler- wie Verbands- oder Lieferantenseite.<br />

Was können wir tun, damit<br />

es uns sofort besser geht? Aus meiner<br />

Sicht müssen wir die Digitalisierung vorantreiben,<br />

das halte ich für den Schlüssel.<br />

Und wir dürfen nicht vergessen,<br />

dass wir vom Einkauf leben. Da ist der<br />

Verband bei den Big Playern gefordert.<br />

»Die Verbände sind nicht<br />

alle so toll aufgestellt,<br />

wie es sich gerade angehört<br />

hat. Sie sind alle<br />

unter Druck geraten.«<br />

MAX ZITZMANN<br />

Zitzmann Spielzeugland, Duo<br />

Die Individualisierung meines Geschäftes<br />

schaffe ich mit anderen Anbietern.<br />

Rainer Wiedmann: Von der Rechtsform<br />

sind wir eine Genossenschaft<br />

und als eG gilt das Win-win-Prinzip.<br />

Das setzt Verbindlichkeit von beiden<br />

Seiten voraus.<br />

pt: Renoviert werden braucht die<br />

Win-win-Situation also nicht?<br />

Rainer Wiedmann: Das Konzept der<br />

um zu begründen, warum etwas nicht<br />

funktionieren kann. Ich schaue mir<br />

lieber andere Branchen an, wo Dinge<br />

offensichtlich funktionieren. Natürlich<br />

ist der Spielwarenhandel nicht mit dem<br />

LEH oder den Drogeristen vergleichbar,<br />

aber dennoch meine ich, dass wir<br />

das Rad nicht neu erfinden müssen,<br />

sondern von den guten Beispielen lernen<br />

können, um das, was passt, mit<br />

möglichst wenig Aufwand in unsere<br />

Branche zu übertragen.<br />

Bodo Meyer: Ist ein Modell wie EDEKA<br />

aber überhaupt für uns erstrebenswert?<br />

Ulrich Kellner: Das ist einfach Materialismus.<br />

Wer nicht mit der Zeit geht,<br />

geht mit der Zeit.<br />

Bodo Meyer: Ich will nur sagen, ein<br />

EDEKA sieht aus wie der andere. Wollen<br />

wir das? Baby One wird oft als erfolgreiches<br />

Beispiel angeführt. Aus<br />

meiner Sicht gibt es für den Erfolg drei<br />

Gründe: 1. sehr homogene Standorte,<br />

2. die dahinterstehende Unternehmerpersönlichkeit<br />

und 3. wechselt das<br />

Sortiment nicht so rasant wie bei der<br />

Spielware. Ich glaube, wenn mit einem<br />

solchen Modell in der Spielwarenbranche<br />

Geld zu verdienen wäre, dann wäre<br />

längst jemand auf die Idee gekommen.<br />

Wieland Sulzer: Das ändert aber

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