Komplett - DAS Sauerlandmagazin Ausgabe Mai/Juni 2017
Themen u.a.: Hier wird Familien geholfen - Keine Angst vorm Jugendamt, So geht Karriere - Ausbildung in Industrie und Handwerk, Blaues Blut und eine Vision - Der Schlossherr von Bamenohl
Themen u.a.: Hier wird Familien geholfen - Keine Angst vorm Jugendamt, So geht Karriere - Ausbildung in Industrie und Handwerk, Blaues Blut und eine Vision - Der Schlossherr von Bamenohl
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kam eines zum anderen. Mittlerweile arbeite ich als Musikpädagoge<br />
an der Plettenberger Zeppelinschule und im<br />
zugehörigen Berufsorientierungszentrum KBOP. Daneben<br />
bin ich Musiklehrer in Lüdenscheid und bei der Musikschule<br />
Cofidatio in Plettenberg, habe eine eigene Musikschule<br />
in Altena und veranstalte regelmäßig Workshops<br />
in Werdohl. Also der volle MK-Rundumschlag. (lacht)<br />
Mir macht die Arbeit mit den Jugendlichen und Kindern<br />
einfach riesigen Spaß. Zu sehen, wie sie sich zu eigenständigen<br />
Persönlichkeiten entwickeln und teilweise<br />
richtig gute Musiker werden, das ist schon ein besonderes<br />
Geschenk für mich.<br />
Du trittst ja auch ständig als Musiker auf und produzierst<br />
parallel dazu immer mal wieder eine eigene CD.<br />
Ja, ich trete sehr gern auf. Musik machen gibt mir große<br />
Energie, lässt mich innerlich gesund und ausgeglichen<br />
sein. Musik zu machen, ist für mich nie wirklich anstrengend,<br />
sondern gibt mir Kraft und Stärke da zurück, wo<br />
ein manchmal anstrengender Alltag sie verbraucht. Ich<br />
bin mit Leib und Seele Musiker. So mache ich mit meiner<br />
Band „Tlakomania“ schwerpunktmäßig Reggae, spiele<br />
eigene Stücke gemischt mit Covermusik. In meiner<br />
Band „Funcascade“ trete ich gemeinsam mit meiner Lebensgefährtin<br />
Ulrike auf, die Sängerin und Erzieherin ist.<br />
Zudem toure ich mit den „Black & White Showbrothers“<br />
durchs Land, einer Show, in der ich mich als Funk&Soul-<br />
Musiker mit meinem Rock&Pop-Bruder auf sehr witzige<br />
Art battle. Und zwar einmal quer durch die jüngere<br />
Musikgeschichte. Damit sind wir im Moment wirklich<br />
erfolgreich unterwegs. Ich nenne das, was wir da dem<br />
Zuschauer bieten „Unterhaltung mit Haltung“. Als Comedians<br />
holen wir die Menschen aus dem Stress des Alltags<br />
heraus und haben die Möglichkeit, die aktuellen politischen<br />
Themen zu platzieren, ohne dass es zu platt wirkt.<br />
Ein Spaß, der zum Nachdenken anregt.<br />
Du bietest in Werdohl seit März Workshops an, die<br />
in dieser Art neu sind. Was ist das Besondere daran?<br />
Wenn man von einem Ort zum anderen will und ein<br />
Berg liegt dazwischen, hat man meistens genau zwei<br />
Möglichkeiten: Man nimmt den langen beschwerlichen<br />
Weg über den Berg. An dem wird man vielleicht sogar<br />
scheitern und nie ans Ziel kommen. Oder man geht geradewegs<br />
durch den Tunnel durch den Berg hindurch.<br />
Wählt also den kurzen, schnellen Weg. Und hat noch jede<br />
Menge Puste auf der anderen Seite. Das ist bildlich gesprochen<br />
das Prinzip, das ich Menschen beibringe, die<br />
ein Instrument erlernen wollen. Der lange Weg ist der<br />
über den Berg: Musikschule, Lehrer, üben, üben, üben<br />
und am Schluss vielleicht nie wieder ein Instrument in<br />
die Hand nehmen, weil man trotz des vielen Übens wenig<br />
Erfolg hat. Ich biete meinen Schülern den Tunnel an:<br />
Ich habe eine Methode entwickelt, mit der man bereits<br />
nach zwei Tagen in der Lage ist, ein Instrument zu spielen.<br />
Weil man das Prinzip dahinter verstanden hat. Das<br />
klingt jetzt ungewöhnlich, vielleicht sogar unwahrscheinlich,<br />
aber es funktioniert. Ich habe ungefähr zehn Jahre<br />
gebraucht, um dieses Konzept auszuarbeiten und hiebund<br />
stichfest zu machen. Wenn man es einmal verstanden<br />
hat, kann man sehr schnell Erfolge erzielen. Das Instrument<br />
wird zum Freund statt zum Feind, mit dem man<br />
kämpfen muss. Meine Workshops finden im Restaurant<br />
Culo del Mondo in Werdohl statt. Hier bekommt man an<br />
nur einem Wochenende das Grundlagenwissen, um mit<br />
dem Gitarre spielen sofort zu starten oder bereits bestehende<br />
Kenntnis innerhalb kürzester Zeit um ein Vielfaches<br />
zu erweitern.<br />
Hast Du eigentlich einen Schwerpunkt in Deiner Arbeit?<br />
Bist Du eher Musik-Lehrer oder eher Live-Musiker<br />
oder vielleicht doch als Erstes Comedian?<br />
Alle diese Aspekte meines Lebens als Künstler und Lehrer<br />
sind ausgewogen. Lehren ist in erster Linie Beziehungsarbeit.<br />
Herauszufinden, was der einzelne Schüler<br />
braucht, damit er im Leben weiter kommt, macht<br />
mir Spaß und lässt mich diese Arbeit wertschätzen. Aber<br />
man muss dabei viel geben, laugt manchmal aus, muss<br />
sich seine Energie, die man gibt, auch wieder holen.<br />
Dazu ist die Musik für mich da, die Bühne, die Auftritte<br />
vor Publikum. Das gibt mir die Kraft, die ich brauche, um<br />
dann wieder etwas geben zu können. Ich führe ein ausgewogenes,<br />
gutes Leben. Und wertschätze beides, Lehrer<br />
zu sein UND Künstler auf der Bühne.<br />
Info über die Gitarrenkurse von Tlako Mokgadi:<br />
www.up2do.de<br />
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