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Freies Kurdistan Buch

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„Communist Current“ und Parti Parézgarani <strong>Kurdistan</strong> „<strong>Kurdistan</strong> Conservative Party“, nehmen<br />

nicht an den Wahlen teil [wegen der hohen Prozenthürde].<br />

Die einzige turkmenische politische Gruppe, „Iraqi National Turkoman Party“ (INTP) – die kein<br />

Mitglied der <strong>Kurdistan</strong>-Front ist, entscheidet an den Wahlen nicht teilzunehmen, um – mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit – dem Willen der türkischen Regierung bzw. deren Anordnung in dieser<br />

Hinsicht nicht zuwiderzuhandeln, da sich ihr zweites Hauptquartier in Ankara befindet. Der<br />

Vorsitzende der Partei Muzaffer Aslan versucht den Boykott der Wahlen zu begründen oder zu<br />

rechtfertigen und erklärt, dass die Teilnahme an den Wahlen de facto Anerkennung der<br />

Unabhängigkeit von <strong>Kurdistan</strong> bedeuten würde, und zwar mit der Erkenntnis, dass die<br />

Turkmenen ein Teil davon sein würden; und dies könnte den Zorn der irakischen Regierung<br />

gegen die Turkmenen, die in den von ihr kontrollierten Gebieten leben, erregen. Er deutet aber<br />

auch an: Seine Partei würde an einer Wahl, welche die territoriale Integrität des Irak gefährden<br />

würde, nicht teilnehmen. 1 Dies spiegelt eindeutig die Haltung der Türkei gegenüber den Wahlen<br />

in Irakisch-<strong>Kurdistan</strong> wider. Die Türkei ist offenkundig gegen die Wahlen in der Schutzzone<br />

bzw. in Irakisch-<strong>Kurdistan</strong>, weil sie die Prozessentwicklung eines kurdischen Staates dadurch<br />

befürchtet. 2<br />

Scheinbar nehmen acht kurdische oder kurdistanische politische Parteien über sechs Wahllisten<br />

an den Parlamentswahlen teil; die siebente Wahlliste vertritt „Parteilose bzw. Unabhängige<br />

Demokraten“ (Independent Democrats-IND).<br />

Die Sozialisten (KSP und PASOK) bilden einen Monat vor der Wahl eine gemeinsame Wahlliste<br />

„Yekgırtin“ (Einheit).<br />

Die kleinen islamischen Gruppen verbünden sich mit der Islamischen Bewegung „Islamic<br />

Movement in <strong>Kurdistan</strong>“ (IMK) und schließen sich unmittelbar vor den Wahlen in einer<br />

gemeinsamen Wahlliste mit dem Namen: „Islamic List“ (ISL) unter der Führung von Sheikh<br />

Uthman Abd al-Aziz von Halabja zusammen. 3<br />

Auch die PUK und die kleine „Partei der Werktätigen <strong>Kurdistan</strong>s“ – Toiler’s Party of <strong>Kurdistan</strong><br />

(TPK) einigen sich auf eine gemeinsame Wahlliste.<br />

Die Parteien oder Listen sind auf dem allgemeinen Stimmzettel für die Parlamentswahl<br />

alphabetisch und nach einer Sonderfarbe geordnet: (1) gelb für die KDP, (2) blau für die<br />

Sozialisten (KSP und PASOK). (3) grün und rot für die KPDP – Parti Gel, (4) rot für die<br />

Kommunisten (ICP-Region <strong>Kurdistan</strong>) und deren (parteilose) Sympathisanten, (5) grün und weiß<br />

1 Vgl. Gunter, 1992, S.90-91.<br />

2 Vgl. Gunter, 1992, S.108.<br />

3 McDowall, 1997, S.380.<br />

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