Einführung_in_die_Astronomie
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oder e<strong>in</strong>e sogenannte F<strong>in</strong>sternisbrille der beste Schutz. Auch Mylar-Folien erfüllen<br />
ihren Zweck, sofern ihre Verwendung als Sonnenfilter vom Hersteller explizit<br />
ausgewiesen wird. Große Vorsicht ist allerd<strong>in</strong>gs bei rußgeschwärzten Gläsern,<br />
schwarzen Filmstreifen und Rettungsfolien angebracht, denn <strong>die</strong>se Gerätschaften<br />
schwächen <strong>die</strong> für das Auge ebenfalls schädliche unsichtbare Infrarot- und UV-<br />
Strahlung nicht <strong>in</strong> dem erforderlichen Maße.<br />
Generell gilt, dass man mit Sonnenfiltern zweifelhafter Herkunft nie länger als unbed<strong>in</strong>gt<br />
nötig <strong>die</strong> Sonne beobachten sollte. Sie sollten ke<strong>in</strong>eswegs <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit Fernrohren und Ferngläsern e<strong>in</strong>gesetzt werden. Steht <strong>die</strong> Sonne sehr horizontnah<br />
oder wird ihr Licht durch Dunst stark geschwächt, so kann es vorkommen,<br />
dass man <strong>die</strong> Sonne mit dem Filter nicht mehr sieht. In <strong>die</strong>sem Fall sollte gewartet<br />
werden, bis <strong>die</strong> Sonne wieder durch den Filter sichtbar ist.<br />
Sonnenfleckenbeobachtung<br />
Beobachtung im Weißlichtbereich Wenn vor dem Teleskop e<strong>in</strong> Sonnenfilter<br />
angebracht wurde, welcher <strong>die</strong> e<strong>in</strong>fallende Strahlung auf 0,001 Prozent verr<strong>in</strong>gert,<br />
dann kann mit dem Auge <strong>die</strong> Photosphäre der Sonne wie e<strong>in</strong> Planet zur Nachtzeit<br />
beobachtet werden. So können bereits größere Sonnenflecken und ihre Wanderung<br />
<strong>in</strong> wenigen Tagen über <strong>die</strong> uns zugewandte Oberfläche beobachtet werden.<br />
Die Sonne hat auf ihrer Oberfläche e<strong>in</strong>e Temperatur von ca. 6000 ◦ Celsius. An<br />
Stellen, <strong>die</strong> von Sonnenflecken bedeckt s<strong>in</strong>d, ist sie etwa 4000 ◦ Celsius heiß. Zum<br />
Vergleich: Gold schmilzt bei 1064 ◦ Celsius. Die Sonne erzeugt ihre Energie durch<br />
Kernfusion von Wasserstoff. Dabei entsteht als Fusionsprodukt das Edelgas Helium.<br />
Diese beiden Stoffe, <strong>die</strong> <strong>in</strong> Spuren auch <strong>in</strong> der Erdatmosphäre zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d,<br />
machen fast <strong>die</strong> komplette Masse der Sonne aus. Unter den Amateurastronomen<br />
auf der ganzen Welt gibt es e<strong>in</strong>ige, <strong>die</strong> systematisch <strong>die</strong> Sonnenfleckenanzahl, ihre<br />
Häufigkeit und Position wissenschaftlich dokumentieren.