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Einführung_in_die_Astronomie

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voraus und beendete der Legende nach so e<strong>in</strong>en Krieg. Er kann somit als der erste<br />

europäische Astronom betrachtet werden.<br />

Anaximander, Zeitgenosse und Schüler des Thales, postuliert das geozentrische<br />

Weltbild, <strong>in</strong>dem er als erster den Himmel als Kugelschale (Sphäre) mit der Erde<br />

im Zentrum beschreibt. Frühere Kulturen sehen den Himmel als Halbkugel nur<br />

über der Erdscheibe, ohne außerhalb von Mythen das Problem zu berühren, wo<br />

sich Sterne zwischen Auf- und Untergang bef<strong>in</strong>den. Den Übergang zur Erde als<br />

Kugel macht Anaximander jedoch noch nicht.<br />

Die griechische Kultur der klassischen Zeit ist <strong>die</strong> erste, <strong>die</strong> <strong>Astronomie</strong> ohne<br />

kultische oder astrologische H<strong>in</strong>tergründe, also re<strong>in</strong> aus philosophischen Überlegungen<br />

betreibt. Noch heute berühmt ist <strong>die</strong> erstaunlich genaue Messung des<br />

Erdumfangs durch Eratosthenes um 220 v. Chr., der <strong>die</strong> unterschiedlichen Schattenlängen<br />

der Sonne am gleichen Tag <strong>in</strong> Alexandria und Syene, wo sie genau im<br />

Zenit steht, auf unterschiedliche Breitengrade auf e<strong>in</strong>er Kugel zurückführt. Weniger<br />

bekannt ist der Versuch des Aristarchos von Samos den Abstand zur Sonne<br />

im Verhältnis zum Mondabstand zu messen, der zwar aufgrund ungenügender<br />

Messgenauigkeit fehlschlägt (er wird um den Faktor 20 zu kurz bestimmt), aber<br />

methodisch korrekt ist.<br />

Abbildung 9: Armillarsphäre<br />

Die griechischen Philosophen diskutierten zwar bereits e<strong>in</strong> heliozentrisches Weltbild,<br />

das nicht <strong>die</strong> Erde, sondern <strong>die</strong> Sonne als ruhendes Zentrum be<strong>in</strong>haltet, kön-

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