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Beim nunmehr 14. Afra-Benefizfest<br />
präsentierte die Wildermieminger<br />
Steindruckerfamilie<br />
Stecher & Stecher die Franz<br />
Mölk-Lithographie, zu der der<br />
Innsbrucker Künstler selbst<br />
meint „Figuren wirbeln als Gedanken<br />
durch den Raum“. Mit<br />
dem Erlös aus den 130 Blättern<br />
des Künstler-Handdruckes<br />
werden je zur Hälfte das Frauenhaus<br />
und der Verein Frauen<br />
helfen Frauen unterstützt.<br />
Von Friederike Bundschuh<br />
Dass die „Dynastie“ Stecher nicht<br />
nur Steindruck auf höchstem Niveau<br />
betreibt, sondern auch Feste zu feiern<br />
versteht, zeigte sich am vergangenen<br />
Sonntag bei Festmesse und<br />
Gartenfest zur Präsentation der Afra-<br />
Lithographie 2017 nicht zum ersten<br />
Mal. Natürlich, auf den Dauerregen<br />
genau an diesem Tag hätte man gerne<br />
verzichtet. Trotzdem waren die<br />
Gäste bei der von Abt German Erd<br />
zelebrierten Messe, der Vorstellung<br />
des Künstlers Franz Mölk und dessen<br />
Werk durch Landtagspräsident Herwig<br />
van Staa gut unter dem großen<br />
Zelt untergebracht. Selbiges gilt auch<br />
für das anschließende Fest mit der<br />
Salinenmusik Hall in Tirol im Garten<br />
der Familie Annaliese und Günther<br />
Stecher. Und so ganz aus „Zucker“<br />
sind wir Tiroler ja auch nicht. Den<br />
Ehrenschutz des Afra-Benefizfestes<br />
hatte Landeshauptmann Günther<br />
Platter übernommen.<br />
Zwei Tiroler Künstler unter sich: Felix<br />
Mitterer (l.) im Gespräch mit Elmar<br />
Kopp, der 2015 seine Lithographie<br />
„Anemonen“ in den Dienst des Afra-<br />
Projektes stellte.<br />
Afra-Benefizfest<br />
Steindruckkunst für Frauen in Not<br />
Annaliese und Günther Stecher, Franz Mölk und Herwig van Staa (v.l.) bei Präsentation<br />
der Franz Mölk-Lithographie.<br />
RS-Fotos: Bundschuh<br />
ZITIERT. Günther Stecher: „Die<br />
Salinenmusik hat heute angerufen<br />
und gefragt, ob des Fest bei dem<br />
Wetter überhaupt stattfindet – natürlich,<br />
Benefizfest über der Erde.“ Und<br />
weiter: „So eine Veranstaltung geht<br />
nur, wenn man gute Freunde hat. Besonderer<br />
Dank geht an meine Frau,<br />
meinen Vater und meine Kinder, die<br />
Freiwillige Feuerwehr und alle, die am<br />
Gelingen des Festes beteiligt sind.“<br />
Laudator Landtagspräsident DDr.<br />
Herwig van Staa: „Stecher & Stecher<br />
ist eine einzigartige Einrichtung in Tirol,<br />
eine über die Grenzen hinaus bekannte<br />
Kunstwerkstätte.“ Und weiter:<br />
„Die Werke von Franz Mölk, Landespreisträger<br />
1997, sind reine Körperrhetorik.<br />
Alle Bilder sind in Bewegung,<br />
beinhalten Schweben, Tanz und<br />
Phantasie, so liegt den Bildern eine<br />
geistige Dimension zugrunde.“<br />
KLINGENDE NAMEN –<br />
NAMHAFTE KÜNSTLER. Im<br />
Jahr 2004 begann die Reihe der<br />
Afra-Steindrucke mit August Stimpfl<br />
gefolgt von Paul Flora, Herbert Danler,<br />
Chryseldis Hofer-Mitterer, Franz<br />
Pöhacker, Patricia Karg, Walter Nagl,<br />
Robert Scherer, Anton Christian, Jos<br />
Pirkner, Elmar Kopp und Nino Malfatti.<br />
Heuer stellte sich der Maler und<br />
Zeichner Franz Mölk gemeinsam mit<br />
der Steindruckerei Stecher in den<br />
Dienst des Afra-Projektes. Mölk,<br />
1947 in Innsbruck geboren, studierte<br />
an der Akademie der Bildenden<br />
Künste in Wien bei Prof. Max Weiler<br />
und Prof. Rudolf Hausner, er lebt in<br />
Innsbruck, Wien und Amsterdam.<br />
Das gegenständliche Werk trägt keinen<br />
Namen, wie übrigens alle Arbeiten<br />
von Franz Mölk. Bemerkenswert:<br />
Der bekannte Tiroler Maler hat sich<br />
betreffs Technik mit der Afra-Lithographie<br />
2017 erstmals dem Stein<br />
als Medium anvertraut, wie er die<br />
RUNDSCHAU im Gespräch wissen<br />
ließ. Die 130 Lithographien sind in<br />
zwölf Farben gedruckt, alle Blätter<br />
sind nummeriert und vom Künstler<br />
signiert. Die Künstler-Handdrucke<br />
sind im Format 500 x 500 Millimeter<br />
gearbeitet und auf 350 Gramm<br />
Büttenpapier gedruckt. Der Preis pro<br />
Blatt beträgt 380 Euro. Die Lithographien<br />
sind auch in zwei Rahmungsvarianten<br />
(460 Euro und 535 Euro)<br />
erhältlich.<br />
Die Lithographie von Franz Mölk trägt<br />
keinen Namen, so wie grundsätzlich<br />
seine Werke namenlos bleiben und für<br />
sich selbst sprechen. RS-Repro: Bundschuh<br />
GESCHICK UND „SCHWER-<br />
ARBEIT“. Zwölf Farben bedeuten<br />
auch zwölf Farbplatten, wobei ein<br />
Stück der Solnhofener Steine bis<br />
zu 120 Kilogramm auf die Waage<br />
bringt – und nicht zu vergessen<br />
das schweißtreibende „Walzen“ mit<br />
dem „Meganudelwalker“. Dabei<br />
garantiert das kunsthandwerklich<br />
aufwendige und chemisch komplizierte<br />
Verfahren nicht das Gelingen<br />
eines jeden einzelnen Blattes. Nur<br />
absolut einwandfreie Exemplare verlassen<br />
die Kunstdruckerei Stecher.<br />
Auch die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Künstler und Steindrucker<br />
sind Bedingung für eine geglückte<br />
Litho-Serie. Lohn der Arbeit sollte<br />
es sein, die 40.000-Euro-Marke zu<br />
Gunsten der beiden Frauenhilfsorganisationen<br />
auch in diesem Jahr<br />
zu überschreiten. Insgesamt konnte<br />
das Afra-Projekt von 2004 bis 2016<br />
einen Reingewinn von 384.000 Euro<br />
einbringen.<br />
Kontakt<br />
Die Afra-Lithographie 2017 kann<br />
auch telefonisch oder per E-Mail erworben<br />
werden: Steindruckerei Stecher<br />
& Stecher, Wildermieming-Affenhausen,<br />
Tel: 05264 5196, E-Mail:<br />
steindruck@stecher-stecher.at<br />
RUNDSCHAU Seite 6 9./10. August 2017