Kölner Süden Magazin Juli 2017
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„Walking-Bus“<br />
hat sich etabliert<br />
Seite 8<br />
Party am Rheinufer<br />
Miteinander<br />
reden<br />
Seite 6<br />
<strong>Kölner</strong> Ruderverein<br />
Stadtachter und<br />
Sternentanz<br />
Seite 12<br />
www.koelner-sueden-magazin.de<br />
Nr. 213<br />
07/<strong>2017</strong><br />
Seit 1999<br />
Ihr Monatsmagazin für<br />
Rodenkirchen, Bayenthal,<br />
Marienburg, Hahnwald,<br />
Hochkirchen, Immendorf,<br />
Rondorf, Godorf, Meschenich,<br />
Sürth und Weiss
AKTUELL<br />
100. Geburtstag von Heinrich Böll –<br />
René Böll im Gespräch<br />
„Einmischung<br />
erwünscht“<br />
Am 21. Dezember <strong>2017</strong> wäre der gebürtige <strong>Kölner</strong><br />
Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Heinrich<br />
Böll 100 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass<br />
finden bundesweit zahlreiche Veranstaltungen statt.<br />
Auch im Rheinland, wo Böll besonders viele Spuren<br />
hinterlassen hat, wird gefeiert. Im Gespräch mit den<br />
Stadtmagazinen spricht Heinrich Bölls Sohn René<br />
über das Jubiläumsjahr, die Reisen seines Vaters und<br />
eine Stimmung in der Bundesrepublik, die sich heute<br />
kaum noch nachvollziehen lässt. ■ Dennis Müller René Böll in seinem <strong>Kölner</strong> Atelier.<br />
SM: Vor knapp 100 Jahren wurde<br />
Heinrich Böll in der <strong>Kölner</strong> Südstadt<br />
geboren. War er ein „typischer“<br />
<strong>Kölner</strong>?<br />
Böll: Das kommt darauf an, was<br />
Sie als typischen <strong>Kölner</strong> definieren.<br />
Tolerant und offen war er, aber mit<br />
dem Brauchtum und dem Karneval<br />
hatte er nichts am Hut. Das Rheinland<br />
war ihm wichtig, obwohl für<br />
ihn die Heimat durch die Nazis<br />
nach dem Krieg zerstört war.<br />
SM: Wenn man über Bölls Werk<br />
denkt, stößt man häufig auf die<br />
Formel „Einmischung erwünscht“.<br />
Inwiefern hat sich ihr Vater eingemischt?<br />
Böll: Natürlich durch seine Texte,<br />
aber es gab auch viele Dinge, die<br />
nicht öffentlich wurden: So hat er<br />
Menschen – vor allem Schriftstellern<br />
und Intellektuellen – hinter<br />
dem eisernen Vorhang geholfen,<br />
indem er Manuskripte und Briefe<br />
über die Grenze schmuggelte.<br />
Darüber wurde nicht öffentlich gesprochen,<br />
es wäre für die Menschen<br />
im Osten zu gefährlich gewesen.<br />
Die Menschen dort hatten<br />
keine Kanäle außer solche, um zu<br />
kommunizieren. Daher war ein<br />
ganzes Netzwerk von Leuten<br />
nötig, um diesen Menschen zu<br />
helfen und um auf sie aufmerksam<br />
zu machen.<br />
SM: Sowjetische Schriftsteller wie<br />
Alexander Solschenizyn und Lew<br />
Kopelew, der später in Köln lebte,<br />
nahm er bei sich auf...<br />
Literaturnobelpreisträger Heinrich<br />
Böll wäre im Dezember <strong>2017</strong> 100<br />
Jahre alt geworden. (Foto: wikipedia)<br />
Böll: Kopelews haben wir in den<br />
60ern kennengelernt. Ich war mit<br />
meinem Vater in Russland, dort haben<br />
wir sehr viele Menschen angetroffen,<br />
die uns positiv gesinnt waren:<br />
Künstler, Intellektuelle. Natürlich<br />
gehörte es auch dazu, Funktionäre<br />
und Offizielle des Systems<br />
zu treffen. Mein Vater lud Kopelew<br />
bereits damals zu sich ein, doch es<br />
hat bis 1979 gedauert, bis er uns<br />
besuchte. Er wurde dann ausgebürgert,<br />
das war die neue Politik<br />
des Systems. Diese Leute wollten<br />
zwar in Freiheit leben, aber ausgebürgert<br />
werden, das wollten sie<br />
nicht!<br />
SM: Köln war damals ein Zentrum<br />
der Kunst und Kultur...<br />
Böll: Für die bildende Kunst war<br />
es ein herausragendes Zentrum,<br />
das sich mit New York und Paris<br />
messen konnte. Daran habe ich<br />
auch noch teilgenommen. Es gab<br />
eine tolle Galerieszene, den weltweit<br />
ersten Kunstmarkt. Damals<br />
gab es viele leere Fabrikgebäude –<br />
das zog kreative Köpfe an. Mittlerweile<br />
ist es für Künstler nicht nur<br />
teuer geworden in Köln zu leben;<br />
die Förderung von Kunst und Kultur<br />
hat auch abgenommen. Mit<br />
meinem Bruder bin ich auf die <strong>Kölner</strong><br />
Werkschulen gegangen. Dort<br />
bewarb man sich mit einer Mappe<br />
und nicht mit dem Abitur, die besten<br />
wurden genommen und ausgebildet.<br />
Eine solche Institution gibt es<br />
heute nicht mehr.<br />
SM: Großes Aufsehen erregte ihr<br />
Vater mit einem Essay im SPIEGEL in<br />
welchem er sich mit der Person Ulrike<br />
Meinhofs, vor allem aber auch<br />
kritisch mit der Bild-Zeitung auseinandersetzte.<br />
Für den Text ist Heinrich<br />
Böll in der Folge heftig kritisiert<br />
worden, galt gar als „Sympathisant<br />
des Terrorismus“. Welche Stimmung<br />
herrschte damals in der Bundesrepublik?<br />
Böll: Sie haben ihn sogar als geistigen<br />
Urheber des Terrorismus verunglimpft<br />
und das wurde von einigen<br />
hohen Politikern mitgetragen<br />
und sogar in den Tagesthemen publiziert.<br />
Die wenigsten haben den<br />
Text gelesen, indem er die Gewalt<br />
der Terroristen in keiner Zeile rechtfertigt,<br />
sie haben nur über meinen<br />
Vater gelesen. Dabei wollte er darauf<br />
aufmerksam machen, die Dinge<br />
mit Maß zu sehen. Die Bundesrepublik<br />
war durch den RAF-Terrorismus<br />
nicht existenziell gefährdet<br />
und doch wurden massive Maßnahmen<br />
ergriffen. Für ihn und unsere<br />
Familie war das eine enorme<br />
Belastung: Es gab Hausdurchsuchungen<br />
und in manchen Restaurants<br />
wurden wir nicht mehr bedient.<br />
SM: In diesem Jahr wird Heinrich<br />
Böll gefeiert – er wäre am 21. Dezember<br />
100 Jahre alt geworden.<br />
Welche Veranstaltungen finden im<br />
Rheinland bis zum Jahresende<br />
statt?<br />
Böll: Eine ganz besondere Sache<br />
wird die Uraufführung einer Oper<br />
Helmut Oehrings, die auch auf Texten<br />
Heinrich Bölls basiert. Die erste<br />
Vorstellung findet am 9. Dezember<br />
statt. Der Heinrich-Böll-Preis wird<br />
am 24. November im historischen<br />
Rathaus verliehen. Zudem werden<br />
sich ehemalige Böll-Preisträger unter<br />
dem Titel „im Geiste Heinrich<br />
Bölls“ am 25. November im Schauspielhaus<br />
durch eigene Texte mit<br />
ihm auseinandersetzen. Spannend<br />
wird auch die Veröffentlichung der<br />
Kriegstagebücher von 1943-45 im<br />
September und speziell für Kinder<br />
gibt es „ Der Kluge Fischer“ das junge<br />
Buch für die Stadt, nach einer Erzählung<br />
meines Vaters kongenial illustriert<br />
von Émile Bravo.<br />
SM: Herr Böll, ich danke Ihnen für<br />
dieses Gespräch.<br />
Veranstaltungstermine<br />
rund um den 100. Geburtstag<br />
Heinrich Bölls finden<br />
Sie unter:<br />
• www.boell100.com<br />
• www.stadt-koeln.de/leben-inkoeln/kultur/100-geburtstag-vonheinrich-boell<br />
• www.boell.de/de/100JahreBoell<br />
• www.bornheim.de/kultur/boelljahr-<strong>2017</strong>.html<br />
2<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>
Seit über 20 Jahren Ihr Spezialist<br />
für Augen-Optik im <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>.<br />
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Sommer-Rodelbahn<br />
Altenahr<br />
Hinauf mit dem Lift –dann 550 mabwärts –immer wieder!<br />
Außerdem Spielplatz, Reiten, Streicheltiere, Biergarten.<br />
Viel Spaß für Erwachsene und Kinder!<br />
Das preisgünstige Ausflugsziel<br />
in der Region!!<br />
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AUTO NEWS<br />
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in Brühl und Köln<br />
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Junge Fahrer im Visier<br />
Im Ernstfall ist es zum Üben zu spät<br />
Ein junger, männlicher<br />
Fahrer mit 18 Jahren, der<br />
sich weiser als seine Oma,<br />
gelassener als seine Mutter<br />
und abgebrühter als sein<br />
Vater benimmt, ist garantiert<br />
ein Fall für den Psychologen.<br />
Aber, liebe Leser, erwarten<br />
wir nicht genau das<br />
von unserem autofahrerischen<br />
Nachwuchs, wenn<br />
dieser nach etlichen Fahrstunden und einem geplünderten Sparbuch<br />
endlich selber mit dem Auto losbrausen darf?<br />
Der Verstand hat dabei<br />
manchmal echt Schwierigkeiten,<br />
der Evolution zu folgen:<br />
Limits und Grenzen scheinen<br />
leicht erreichbar und kinderleicht<br />
überwindbar bis .. – ja<br />
bis die Fahrphysik der Sache<br />
ein Ende setzt. Der Reiz, zu imponieren,<br />
auszuprobieren und<br />
zu dominieren ist einfach größer, als vernünftig zu sein. Aber nein – nicht<br />
gleich weinen! Packen Sie die Taschentücher wieder weg, denn ein Fahrsicherheitstraining<br />
ändert zwar keine Menschen und produziert keine Engel<br />
– wir können aber intensive Erlebnisse bereiten und den Welpen am<br />
Steuer fahrpraktische Kenntnisse vermitteln. Das schützt vor Fehlern und<br />
bringt mehr Handlungssicherheit. Vielleicht gelingt es sogar, die richtigen<br />
Hirnzellen zu aktivieren um das Thema illegale Straßenrennen im Realverkehr<br />
grundsätzlich abzulehnen.<br />
Anhaltewege ausrechnen ist das Eine – im Auto scheinbar hilflos zu sitzen,<br />
während die Karre einfach weiterrutscht, ist was ganz anderes. Die<br />
gesammelten elektronischen Helferlein im Auto kennt man kaum beim Namen<br />
– wir suchen sogar die Wirkung und die Grenzen der Systeme. Das<br />
Handy ist jungen Menschen ja mittlerweile quasi an die Flosse getacktert.<br />
Wir stellen die Fahrpraxis im Ernstfall<br />
einfach mal dazwischen und regen<br />
damit das Nachdenken über<br />
den Verzicht an. Verstanden? Weg<br />
mit dem Ding!!<br />
2016 absolvierten über 1400<br />
Teilnehmer dieser Zielgruppe dieses<br />
Training, welches wohl zu den<br />
Wichtigsten überhaupt gehört.<br />
Freie Trainings gibt es auch noch in<br />
den Sommerferien. Einfach anrufen<br />
02254-60150.<br />
Fotos: adac<br />
Ihr Michael Tück vom<br />
ADAC Fahrsicherheitszentrum<br />
Rhein-Erft in Weilerswist<br />
Fiesta an der Riviera<br />
„La fiesta espanola“ lautete der Motto der zwölften Auflage der beliebten<br />
Rodenkirchener Sommertage. Bei sommerlichen Temperaturen zauberten<br />
feurige Tänze und heitere Folklore eine mediterrane Atmosphäre, die<br />
bei den zahlreichen Besuchern am letzten Schulwochenende Vorfreude<br />
auf die großen Ferien aufkommen ließ. Natürlich durften auch kölsche Klänge<br />
nicht fehlen: Cat Ballou, Mickey Brühl Band und Miljöh erwiesen<br />
sich einmal mehr als Publikumsmagneten, die zum großen Erfolg der Fiesta<br />
an der Riviera beitrugen.<br />
Oktoberfest-Countdown<br />
Der Countdown läuft!<br />
Das <strong>Kölner</strong> Oktoberfest<br />
wirft seine Schatten voraus –<br />
nun sind es nur noch gut<br />
sechs Wochen bis die Gaudi<br />
startet. Vom 15. bis 30.9.<br />
heißt es wieder an sechs<br />
Veranstaltungstagen<br />
„O’zapft is“. Aus den Fässern<br />
fließt das feinherbe Gaffel<br />
Kölsch in die eigens gefertigten<br />
0,3 Liter Oktoberfest-<br />
Krüge, auf der Bühne präsentieren<br />
sich die angesagten<br />
Stars der Schlager- und<br />
Partyszene sowie kölsche<br />
Top-Bands wie Brings oder<br />
Paveier den vielen Oktoberfest-Fans<br />
in Dirndl und<br />
Lederhosen. Die Veranstaltungstage:<br />
15./16.9., 22./<br />
23.9., 29./30.9.. Tickets zum<br />
Preis von 27,50 € (zzgl. zwei<br />
Euro Vorverkaufsgebühr) gibt es ab sofort ganz einfach per Email an<br />
oktoberfest@3d-cologne.de oder über die Telefon-Hotline 02232<br />
1508-18. Ihren Terminwunsch und die Anzahl der Plätze (8 pro Tisch) –<br />
und schon sind Sie bei der großen Trachtensause mittendrin. Auch in diesem<br />
Jahr gibt’s für Firmen, Gruppen und Vereine wieder attraktive Logenangebote.<br />
Mit Foto – Copyright: Uwe Vogt<br />
Foto: Joachim Badura<br />
4<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>
Motiv: Künstlerin<br />
Katharina von Koschembahr
KÖLNER SÜDEN<br />
find ich<br />
stark<br />
Einfach aufs Telefax legen und faxen an<br />
KÖLNER SÜDEN,<br />
oder per Post an:<br />
KÖLNER SÜDEN<br />
02232-150850 Pingsdorfer Straße 89<br />
JA<br />
50321 Brühl<br />
wir möchten auch imKÖLNER SÜDEN werben.<br />
Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung.<br />
Ansprechpartner in unserem Hause:<br />
Herr/Frau<br />
Telefon
AKTUELL<br />
Mike Homann hält nichts von restriktiven<br />
Maßnahmen. Diese seien<br />
rechtlich wie praktisch nicht durchsetzbar.<br />
Politik debattiert<br />
über Maßnahmen<br />
Für Mike Homann, Bezirksbürgermeister<br />
von Rodenkirchen, ist das<br />
Problem kein Neues. Er hat die jungen<br />
Menschen, die sicher hier treffen,<br />
bereits aufgesucht: „Auch die<br />
Jugendlichen haben ein Recht darauf,<br />
diesen Platz zu nutzen. Und das<br />
Ordnungsamt hat keine Handhabe,<br />
weil sich der Einzelne in normaler<br />
Lautstärke unterhält. Natürlich addiert<br />
sich das und das stört die Anwohner<br />
auch.“ Zu diesem Zweck wurden<br />
Baumstämme am Rheinufer platziert,<br />
die die Jugendlichen näher an<br />
den Rhein locken sollen. Mit mäßigem<br />
Erfolg. Ordnungsamt oder<br />
Polizei haben das Ufer seit einiger<br />
Zeit stärker im Blick, können aber selten<br />
durchgreifen, denn sie müssten<br />
Müllsünder, die Flaschen durch die<br />
Gegend werfen bei frischer Tat ertappen<br />
– eine solch massive Überwachung<br />
können Stadt und Polizei<br />
aber nicht gewährleisten. Die CDU<br />
hatte indes ein Alkohol- oder Shisha-<br />
Verbot vorgeschlagen: „Die Bürger<br />
stört der Müll verständlicherweise<br />
und die AWB tun Samstag und<br />
Sonntag ihr Bestes, um wieder aufzuräumen.<br />
Ein Verbot von Alkohol<br />
oder Shishas kann aber nicht durchgesetzt<br />
werden, denn es ist öffentlicher<br />
Raum, kein abgeschlossener<br />
Bereich wie die Deutzer Rheintreppe.<br />
Das haben wir auch mit allen handelnden<br />
Personen am runden Tisch<br />
besprochen“, sagt Homann. Stattdessen<br />
sind vermehrt Streetworker im<br />
Einsatz, die präventiv mit den abendlichen<br />
Besuchern sprechen sollen.<br />
Eine Never-<br />
Ending-Story?<br />
Die Rodenkirchener Riviera – ein Naherholungsort, der nicht von allen<br />
Besuchern mit Rücksicht behandelt wird.<br />
Keine Toleranz soll es dagegen<br />
gegenüber verübten Straftaten gehen<br />
– so diese denn aufgeklärt werden<br />
können. Ob ein Jugendzentrum<br />
– wie angeregt wurde – helfen<br />
kann, darf bezweifelt werden.<br />
Ein geschlossener Raum dürfte<br />
vom Ambiente her wohl kaum mit<br />
dem Rheinufer mithalten können.<br />
„Es ist nicht nur für die Anwohner,<br />
die ihre Häuser in traumhafter Lage<br />
haben, eine begehrenswerte Ecke,<br />
sondern auch für die Öffentlichkeit<br />
– das schließt auch die Jugendlichen<br />
ein“, so Homann. Dem Problem<br />
am Ufer in Rodenkirchen<br />
kann letztlich nur mit mehr Kommunikation<br />
entgegnet werden,<br />
denn in der Vergangenheit hatte<br />
man das Gefühl, dass hier mehr<br />
über- als miteinander gesprochen<br />
wird. Der Lärm an der Riviera – eine<br />
Never-Ending-Story? „Uns hat es<br />
verwundert, dass es jetzt wieder<br />
hochgekocht ist“, sagt die Gruppe<br />
junger Leute aus Rodenkirchen,<br />
„denn eigentlich ist es hier seit vielen<br />
Jahren so. Wir haben mit denen,<br />
die hier für Ärger sorgen, aber<br />
nichts zu tun.“<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />
7
AKTUELL<br />
Der „Walking Bus“ in Rodenkirchen<br />
hat sich etabliert<br />
Im Gänsemarsch<br />
zur Grundschule<br />
Sechs Wochen vor den Sommerferien liefen zum<br />
ersten Mal Eltern entlang einer festgelegten Route<br />
mit angemeldeten Kindern den Schulweg zu Grüngürtelschule<br />
und Ernst-Moritz-Arndt-Schule zu Fuß.<br />
Mittlerweile hat sich der erste „Walking Bus“ Kölns<br />
etabliert – und soll nach den Sommerferien Ende<br />
August so richtig durchstarten. ■ Dennis Müllerl<br />
Langsam trudeln sie ein: ein<br />
Kind nach dem anderen kommt<br />
am Treffpunkt Maternusplatz an.<br />
Wolfgang Behrendt, heutiger „Busfahrer“,<br />
wünscht allen einen guten<br />
Morgen. Dann kann es los gehen:<br />
Rund 20 Minuten dauert der Weg<br />
von hier zu Grüngürtel- und Ernst-<br />
Moritz-Arndt-Schule. Dieser wird,<br />
wie es der Name „Walking Bus“ vermuten<br />
lässt, zur Fuß zurückgelegt.<br />
„Nach der ersten Testphase können<br />
wir sehr zufrieden sein“, sagt Behrendt,<br />
„zwischen 10 und 18 Kinder<br />
laufen täglich begleitet von ehrenamtlich<br />
arbeitenden Eltern den<br />
Weg zur Schule. Viele Kinder sind<br />
jeden Tag dabei, Stammpublikum<br />
sozusagen.“<br />
Das Konzept das Walking Bus<br />
kommt aus Australien und dient<br />
eigentlich als Programm zur Gesundheitsförderung<br />
von Kindern durch<br />
die alltägliche Bewegung. „Den<br />
Kindern macht es sichtlich Spaß.<br />
Außerdem sind sie dann in der ersten<br />
Stunde durch die Bewegung<br />
auch richtig wach und kommen<br />
nicht verschlafen aus dem Auto<br />
ihrer Eltern.“<br />
Wolfgang Behrendt begleitet die Kinder über die Nordroute zu<br />
Grüngürtel- und Ernst-Moritz-Arndt-Schule.<br />
Zu Fuß laufen –<br />
Verkehr vermeiden<br />
In Rodenkirchen verfolgt der<br />
Walking Bus noch ein anderes Ziel.<br />
Von der örtlichen Polizei angeregt,<br />
setzte die Schulpflegschaft der<br />
Grüngürtelschule das Konzept<br />
auch deswegen um, weil es mittelbis<br />
langfristig den regen Verkehr<br />
um die Grundschulen vermeiden<br />
soll. „Eine große Zahl der Kinder<br />
wird mit dem Auto hergefahren.<br />
Da kann es in den kleinen Straßen<br />
Kölsche Nacht am 2. September<br />
Starparade am<br />
Hürther See<br />
In diesem Jahr sind mit Kasalla, Cat Ballou, Domstürmern und<br />
den Paveiern um den Hürther Frontmann Sven Welter gleich<br />
vier kölsche Top-Gruppen mit von der Partie, ergänzt durch Altmeisterin<br />
Marita Köllner. Und zum Abschluß sorgt ein grandioses<br />
Höhenfeuerwerk für einen „Otto – Maigler – See in Flammen“.<br />
Einlass ist um 17 Uhr, los<br />
geht’s um 18 Uhr. Die<br />
Anreise zur Kölschen<br />
Nacht ist in diesem Jahr<br />
kostenlos. Im Eintrittspreis<br />
enthalten ist die<br />
Benutzung des VRS-Verkehrsnetzes.<br />
Ebenfalls<br />
werden von den zentralen<br />
Punkten in der Stadt<br />
Hürth (Bundesbahnhof<br />
Kalscheuren-Bahnhof<br />
Hermülheim und ZOB<br />
Hürth-Park) Shuttelbusse<br />
zum See eingesetzt.<br />
Tickets können an den bekannten Vorverkaufsstellen, bei<br />
Kölnticket oder über die Website www.koelsche-nacht.de<br />
erworben werden.<br />
Die Ticket Hotline ist Telefon: (0 22 33) 69 19 99<br />
Die kölsche Mega-Party des Sommers steigt<br />
einmal mehr am Otto-Maigler-See. Zum 19.<br />
Mal präsentieren die Funken Rot-Weiss Hürth<br />
Gleuel am Samstag, 2. September ihre<br />
traditionelle Kölsche Nacht – wie immer kann<br />
Funken-Kommandant Heinz-Gert Sester ein<br />
Stelldichein der Spitzen-Künstler der kölschen<br />
Musik ankündigen.<br />
Highlight für Stadtmagazin-Leser:<br />
20 Leser können live dabei sein, denn zusammen mit den Funken<br />
Rot-Weiss Hürth Gleuel verlosen wir Tickets für das kölsche Mega-<br />
Event. Gewinnen Sie je 2 Karten in dem Sie folgende Lied-Zeile vervollständigen:<br />
Pirate – wild un frei<br />
Dreimol …<br />
Die hoffentlich richtige Antwort schicken Sie bitte bis zum 5. August<br />
unter dem Betreff: Kölsche Nacht an stadtmagazine@dsmarketing.de<br />
oder als Postkarte an Stadtmagazine c/o DS Marketing GmbH ·<br />
Kölsche Nacht · Pingsdorfer Straße 87 · 50321 Brühl<br />
Es entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
8 <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>
AKTUELL<br />
An diesen Schildern im Stadtgebiet kann dem Walking Bus „zugestiegen“ werden.<br />
Angekommen: Gut gelaunt und aufgeweckt geht es zur ersten Stunde.<br />
rund um die Schule schon mal eng<br />
werden und manchmal wird es<br />
auch sehr unübersichtlich und gefährlich“,<br />
erklärt Behrendt. Durch<br />
den Fußweg kann dieser Verkehr<br />
reduziert und die Situation entschärft<br />
werden. Wenn das Projekt<br />
diesen Erfolg zeigt, kann es als Vorbild<br />
auch für andere <strong>Kölner</strong> Stadtteile<br />
dienen, in welchen das Problem<br />
ebenfalls bekannt ist. Auch die Umwelt<br />
wird es danken, ist die Anreise<br />
zu Fuß doch die ökologischste.<br />
„Darüber hinaus bekommen die<br />
Kinder so auch ein Gefühl für Entfernungen<br />
und die Anforderungen<br />
und Gefahren des Straßenverkehrs“,<br />
sagt Behrendt.<br />
Lernen durch<br />
Erleben<br />
Verkehrserziehung – das ist die<br />
dritte Funktion, die das Projekt erfüllt.<br />
Bei rot stehen, bei grün gehen;<br />
vor der Straßenquerung links<br />
und rechts schauen. Das bekommen<br />
die Kinder auch von der Polizei<br />
jährlich beigebracht. Doch nicht<br />
nur Pädagogen wissen:<br />
Lernen durch erleben wirkt eindrucksvoller<br />
und nachhaltiger. Und<br />
so wird der Weg zur Schule jeden<br />
Morgen zur ersten Lehrstunde –<br />
noch bevor der eigentliche Unterricht<br />
beginnt. Weil die Schüler des<br />
Walking Busses zudem noch aus<br />
unterschiedlichen Klassen oder gar<br />
Schulen kommen, können so zudem<br />
neue Freundschaften entstehen.<br />
Eine Win-Win-Win-Situation<br />
für Kinder, Schulen und den<br />
Straßenverkehr. „Nach den Sommerferien<br />
möchten wir dann so<br />
richtig durchstarten. Aktuell bewerben<br />
wir den Walking Bus bei den<br />
Eltern der neuen Erstklässler. Natürlich<br />
hoffen wir, dass sich das Modell<br />
weiter rumspricht“, sagt Wolfgang<br />
Behrendt, der sich zudem erhofft,<br />
dass sich weitere Eltern für die Begleitung<br />
der Kinder bereit erklären.<br />
Zusätzlich zu der Nordroute, die<br />
vom Maternusplatz aus startet und<br />
der Westroute, die aus dem Flüsseviertel<br />
kommt, sollen ab dem ersten<br />
Schultag (30. August) dann auch<br />
die Ost- und die Südroute an den<br />
Start gehen.<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />
9
AKTUELL<br />
Initiatoren der <strong>Kölner</strong> „Pulse of Europe“-Demos<br />
Flagge zeigen für Europa<br />
Sonntag für Sonntag demonstrieren inzwischen Zehntausende EU-Anhänger in mehr als 120 europäischen Städten,<br />
schwenken die blaue Europa-Flagge, bekunden ihre Zustimmung zur europäischen Idee, erheben ihre Stimme gegen<br />
nationalistische Parolen, setzen Geist gegen Ungeist. Die Initiatoren der <strong>Kölner</strong> Ausgabe der pro-europäischen Bürgerbewegung<br />
„Pulse of Europe“ kommen aus Brühl. Christophe und Elisabeth Kühl mobilisieren mit Freunden aus der<br />
Schlossstadt Tausende EU-Anhänger zu Demonstrationen auf dem Roncalliplatz<br />
■ Hans Peter Brodüffel<br />
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist begeistert vom Einsatz<br />
des Ehepaares Christophe und Elisabeth Kühl<br />
sie am meisten gestört hatte, war,<br />
dass sie dabei Stiefel trugen. Meine<br />
beiden Großväter sind gegeneinander<br />
in den Krieg gezogen, der eine<br />
für Frankreich, der andere für<br />
Deutschland“, erzählt Kühl. Aus der<br />
Familie der ehemaligen Erzfeinde<br />
sind zehn Enkelkinder hervorgegangen,<br />
für die das Leben in Europa<br />
Normalität und denen Krieg<br />
und Ressentiments fremd sind.<br />
Die Initiatoren mobilisieren Tausende von EU-Anhängern zu Kundgebungen<br />
am <strong>Kölner</strong> Dom<br />
Am Abend des 7. Mai tritt Emmanuelle<br />
Macron als neuer Präsident<br />
der Republik zu den Klängen der<br />
Europa-Hymne „Ode an die Freude“<br />
vor seine jubelnden Anhänger<br />
an der Pyramide des Louvre. Am<br />
Nachmittag zuvor haben, wie an<br />
jedem Sonntag seit vielen Wochen<br />
Tausende in über 120 europäischen<br />
Städten für ein vereintes Europa<br />
demonstriert. So auch am <strong>Kölner</strong><br />
Dom – organisiert von überzeugten<br />
Europäern aus Brühl.<br />
Über 3.000 Menschen, unter ihnen<br />
die <strong>Kölner</strong> Oberbürgermeisterin<br />
Henriette Reker, sind dem Aufruf<br />
des Brühler Ehepaar Christophe<br />
und Elisabeth Kühl gefolgt und<br />
schwenken Fahnen und Ballons in<br />
den Farben der EU. „Liberté, Egalité,<br />
Fraternité“ (Freiheit, Gleichheit,<br />
Brüderlichkeit) ist auf einem Plakat<br />
zu lesen – die großen Parolen der<br />
Französischen Revolution. Im Januar<br />
hatte Daniel Röder, Initiator der<br />
überparteilichen Bürgerbewegung<br />
„Pulse of Europe“ aus Frankfurt,<br />
seine Brühler Freunde angerufen<br />
und sie gebeten, pro-europäische<br />
Kundgebungen in Köln zu organisieren.<br />
„Zuerst haben wir abgesagt.<br />
Keine Zeit, wir hetzen immerzu<br />
von einem Termin zum anderen<br />
und können uns nicht noch<br />
etwas aufhalsen. Aber ein Gedanke<br />
hat uns dann nicht mehr losgelassen:<br />
Wir dürfen nicht tatenlos zusehen,<br />
wie die Populisten in ganz<br />
10 <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />
Europa die Straßen erobern“, erzählten<br />
Christophe und Elisabeth<br />
Kühl aus Kierberg, Eltern von vier<br />
Kindern im Alter von sechs bis dreizehn<br />
Jahren. Zur ersten Demonstration<br />
im Februar auf dem Bahnhofsvorplatz<br />
kamen 300 Leute,<br />
weitestgehend Freunde. Heute<br />
sind es zehn Mal so viele. Auch die<br />
Bläck Fööss, Jürgen Becker und<br />
Bernd Stelter waren schon da und<br />
bekundeten ihre Unterstützung.<br />
Europa ist den Initiatoren eine Herzensangelegenheit.<br />
„Meine französische<br />
Urgroßmutter aus Lille hat<br />
deutsche Soldaten in ihrer Küche<br />
auf dem Tisch tanzen sehen. Was<br />
Empfang bei der<br />
Oberbürgermeisterin<br />
Einige Tag zuvor hatte Kölns<br />
Oberbürgermeisterin Henriette Reker<br />
die Brühler anlässlich des 50. Todestag<br />
von Konrad Adenauer in Anerkennung<br />
ihres Engagements für<br />
Europa in das Historische Rathaus<br />
eingeladen. „Sie geben der großen<br />
Mehrheit für Europa eine Stimme“,<br />
sagte Reker im Beisein von mehreren<br />
Angehörigen der Familie Adenauer.<br />
Christophe Kühl betonte in<br />
seiner Rede die große Vision Adenauers<br />
eines vereinten Europas als<br />
friedliche Wertegemeinschaft. „Es<br />
geht immer noch um das, wofür<br />
schon Konrad Adenauers Herz<br />
schlug: Nämlich den Zusammenhalt<br />
der Völker, die Verhinderung<br />
von Krieg und Vernichtung“, sagte<br />
Kühl, der schon vor 20 Jahren als<br />
Student in Montpellier gegen den<br />
Vater von Marine Le Pen und dessen<br />
rassistische Hetze demonstriert<br />
Die Brühlerinnen Iris Nolte (l.) und<br />
Jeanette Ningelgen gehören zum<br />
Organisationsteam von „Pulse of<br />
Europe“<br />
hatte. Heute könne man nicht<br />
zuletzt wegen der Aussöhnungspolitik<br />
des ersten Kanzlers der Bundesrepublik<br />
mit Frankreich auf die<br />
längste Friedenszeit auf dem Kontinent<br />
zurückblicken und Ressentiments<br />
seien jungen Europäern<br />
weitgehend unbekannt. Der wirtschaftliche<br />
Weg, den Adenauer<br />
seinerzeit gegangen sei, werde<br />
heute häufig dazu genutzt, um die<br />
EU als nur der Wirtschaft dienendes<br />
menschenfeindliches Gebilde zu<br />
diskreditieren. „Die Lauten von Pegida,<br />
AfD und vom Front National<br />
lügen den Menschen in die Tasche<br />
und sagen ihnen, dass ihr Leben<br />
sich ohne Europa verbessern würde.<br />
Sie handeln hierzu nach demselben<br />
Muster wie die Terroristen in<br />
Stockholm, Paris, London oder St.<br />
Petersburg: Angst sähen, Menschen<br />
spalten, um sie willfährig zu<br />
machen“, sagte der Brühler Rechtsanwalt,<br />
dessen beeindruckende<br />
Rede immer wieder mit Beifall<br />
bedacht wurde. Für Pfingstsonntag,<br />
4. Juni, rufen Christophe und<br />
Elisabeth Kühl und ihre Freunde<br />
zur nächsten Demo am Dom auf –<br />
für ein vereintes friedliches Europa<br />
der Demokratie und der Menschenrechte.
Nachlauf zum Stadtgespräch<br />
Neue Schulen und Kitas<br />
für den <strong>Süden</strong><br />
Beim Stadtgespräch mit Oberbürgermeisterin<br />
Henriette Reker für den <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong> im Januar<br />
standen Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur<br />
im Fokus. Wir fassen den aktuellen Stand<br />
der Planung zusammen. ■ Hans Peter Brodüffel<br />
Der Kölnberg ist ein Schwerpunkt<br />
für Maßnahmen des Programms<br />
„Starke Veedel-Starkes Köln<br />
Im Baugebiet Sürther Feld in Rodenkirchen<br />
werden mehrere Kitas<br />
entstehen. Im zweiten Bauabschnitt<br />
ist die Realisierung der dreigruppigen<br />
Kita Zitronenfalterweg<br />
Henriette Reker stellte im Januar Verbesserungen für den <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Süden</strong> in Aussicht<br />
vorgesehen, im dritten Abschnitt<br />
soll eine viergruppige Kita errichtet<br />
werden. Zudem werden der Bau<br />
einer Kita auf der Fläche Sürther<br />
Feld/Am Feldtrain sowie an der Eygelshovener<br />
Straße geprüft. Außerdem<br />
werden in Rodenkirchen zwei<br />
weitere Kitastandorte geprüft. Im<br />
Sürther Feld wird ein Neubau für die<br />
Ernst-Moritz-Schule (EMA) errichtet.<br />
Ziel ist es, den Neubau innerhalb<br />
von fünf Jahren durch die Vergabe<br />
an einen Generalunternehmer zu<br />
realisieren. Für den Bau einer weiteren<br />
Kita in Rondorf werden zur<br />
zurzeit zwei Flächen geprüft. Drei<br />
Kitas sind für die geplanten Baugebiete<br />
Rondorf-Nordwest und Rondorf-Südwest<br />
vorgesehen. Der aktualisierte<br />
Schulentwicklungsplan sieht<br />
für Rondorf-Nordwest eine neue<br />
Grundschule und eine neue weiterführende<br />
Schule vor. Mit den<br />
Bauarbeiten für die Nord-Süd Stadtbahn<br />
auf der Bonner Straße soll im<br />
Oktober/November <strong>2017</strong> begonnen<br />
werden. Wegen einer Anwohnerklage<br />
gegen das Projekt beim<br />
Oberverwaltungsgericht (OVG) in<br />
Münster ist derzeit unklar, ob der<br />
Termin gehalten werden kann. Obwohl<br />
die gerichtliche Erlaubnis<br />
AKTUELL<br />
zum Fällen von Bäumen als vorbereitende<br />
Maßnahmen vorliegt, will<br />
die Stadt das Urteil des OVG abwarten.<br />
Für Projekte und Initiativen<br />
in Meschenich und Rondorf stehen<br />
im Rahmen des Programms „Starke<br />
Veedel-Starkes Köln“ in den nächsten<br />
Jahren 4,8 Millionen Euro zur<br />
Verfügung. Obwohl die Hochhäuser<br />
am Kölnberg einen Schwerpunkt<br />
bilden, werden auch die besser<br />
situierten Teile von Meschenich<br />
und Rondorf berücksichtigt.<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />
11
AKTUELL<br />
140 Jahre <strong>Kölner</strong> Ruderverein (KRV)<br />
Stadtachter und Sternentanz<br />
Kurz vor dem großen Feuerwerk der <strong>Kölner</strong> Lichter am 15. <strong>Juli</strong> hieß es wieder „Attention-Go!“ als die Ruder-<br />
Achter beim traditionellen <strong>Kölner</strong> Stadtachter auf die Strecke geschickt wurden. Zehn Mannschaften legten<br />
sich in die Riemen, um den Herausforderungspreis von Oberbürgermeisterin Henriette Reker zu gewinnen.<br />
Die vom <strong>Kölner</strong> Ruderverein (KRV) in Rodenkirchen veranstaltete Regatta an der Kölschen Riviera war der<br />
Höhepunkt im Jubiläumsjahr des vor 140 Jahren gegründeten Vereins. ■ Hans Peter Brodüffel<br />
Am Tanzbrunnen ging es in den Endspurt.<br />
Bei der 87. Regatta gingen wieder<br />
die Vereine der Rheinschiene<br />
von Siegburg über Bad Honnef,<br />
Bonn und Köln bis Leverkusen sowie<br />
aus Aachen und Krefeld ins<br />
Rennen. Neu dabei war ein Achter<br />
aus der Kooperation von Universität<br />
und Sporthochschule, die die<br />
Tradition eines <strong>Kölner</strong> Hochschul-<br />
Achters wieder aufleben ließen. Als<br />
weiteres <strong>Kölner</strong> Boot trat traditionell<br />
der <strong>Kölner</strong> Ruderverein von<br />
1877 an. Der Wettkampf, der sich<br />
über die klassische Distanz von<br />
2.000 Metern erstreckte, wurde<br />
vom WDR-Sportschaureporter Marc<br />
Schlömer sowie Stadtachter-Organisator<br />
Benno Kerling kommentiert<br />
und vom WDR-Fernsehen übertragen.<br />
Vom Rheinufer, den Rheinbrücken<br />
und auf Großbildleinwänden<br />
am KRV in Rodenkirchen verfolgten<br />
Hunderttausende das spannende<br />
Rennen, das der Siegburger<br />
Achter für sich entscheiden konnte.<br />
Am Strand vor dem Klubhaus der<br />
Rodenkirchener Riviera sorgten die<br />
„77er“, wie sich die über 500 Mitglieder<br />
des KRV nennen, schon ab<br />
dem Nachmittag mit einer großen<br />
Strandparty, stimmungsvollen Holzfeuern<br />
und kulinarischem Angebot<br />
für das Wohl ihrer Gäste. Die <strong>Kölner</strong><br />
Band „F!ASKO“ heizte kräftig ein<br />
und der <strong>Kölner</strong> Rundfunkchor trat<br />
während der WDR-Übertragung<br />
mit kurzen Stücken auf und untermalte<br />
später die gesamte Feuerwerksmusik.<br />
„Wir haben uns sehr<br />
gefreut, unsere Traditionsregatta<br />
wieder vor der einmaligen Kulisse im<br />
Herzen Kölns austragen zu können“,<br />
so KRV-Vorsitzender Max Zünkler<br />
und Benno Kerling, der den Stadtachter<br />
zum 25. Mal organisiert hatte.<br />
Unter dem roten<br />
Stern<br />
Entstanden ist Kölns größter Ruderverein<br />
aus dem „<strong>Kölner</strong> Ruderclub“<br />
von 1872 und dem Ruderverein<br />
„Union“ von 1875. Einer<br />
der Gründer des Ruderclubs war<br />
Ludwig Dumont, Mitinhaber der<br />
Kölnischen Zeitung. Es war die<br />
Zeit, in der die Industrialisierung in<br />
Köln große Fortschritte machte. Otto<br />
baute seine ersten Motoren in<br />
der Deutz AG, Felten & Guillaume<br />
wurde zu einem bedeutenden Kabelhersteller<br />
und die Gebrüder<br />
Stollwerck errichteten ihre Schokoladenfabrik.<br />
Gerudert wurde in langer<br />
weißer Hose und weißem Ruderhemd.<br />
Im Rennen waren gestreifte<br />
Trikots üblich. Nachdem<br />
sich beide Vereine mehr dem gesellschaftlichen<br />
Leben widmeten, schlossen<br />
sich die sportlich orientierten<br />
Mitglieder beider Vereine 1877 zur<br />
„<strong>Kölner</strong> Rudergesellschaft“ zusammen,<br />
die 1885 in „<strong>Kölner</strong> Ruderverein<br />
von 1877“ umbenannt wurde.<br />
Unter der Flagge des achtzackigen<br />
roten Stern begann eine große <strong>Kölner</strong><br />
Erfolgsstory, die bis heute andauert.<br />
Breites Angebot<br />
Der nun stolze 140 Jahre alte<br />
Verein ist mit über 500 Mitgliedern<br />
der größte Ruderverein der Region.<br />
Mit ihren Booten sind die „77er“ mit<br />
dem roten Stern auf allen Gewässern<br />
Zum Jubiläum gingen die „77er“ mit besonders großer Schlagkraft ins<br />
Rennen gehen.<br />
Der KRV-Achter beim Training auf dem Fühlinger See.<br />
Stimmungsvolle Strandparty vor dem Domizil<br />
des KRV in Rodenkirchen<br />
und Flüssen Europas zu Hause.<br />
Das Angebot für die Mitglieder des<br />
traditionsreichen Vereins ist außergewöhnlich:<br />
Rheinrudern als Freizeit-<br />
und Ausdauersport, Rennrudern<br />
auf der Regattabahn Fühlinger See,<br />
Marathonrudern und Wanderrudern<br />
in ganz Europa. Schwerpunkt<br />
auf der Regattabahn ist das Rennrudern,<br />
das eine Herausforderung<br />
für leistungswillige Jugendliche und<br />
Erwachsene darstellt, die hohe körperliche<br />
und geistige Anspannung<br />
im Wettkampf suchen. Das zielgerichtete<br />
Training schult Ausdauer,<br />
Kraft, Konzentration und Durchsetzungsvermögen.<br />
Im Winter steht<br />
Ausgleichssport wie Badminton,<br />
Basketball und Rückengymnastik<br />
auf dem Programm. Im großen<br />
Vereinsheim kann man ein umfangreiches<br />
Fitnesstraining in gut<br />
ausgestatteten Krafträumen absolvieren.<br />
12 <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>
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Seit über 33 Jahren ist die<br />
Sommerrodelbahn in Altenahr<br />
ein großer Anziehungspunkt für<br />
Familien. Jung und Alt lassen sich<br />
alleine oder zu zweit per Lift auf<br />
dem „Schlitten“ – einem flachen<br />
Wagen – heraufziehen. Dann<br />
geht es durch 7 schnelle Kurven<br />
über 550 m zu Tal. Das Tempo ist<br />
durch die Fahrer bremsbar – von<br />
langsam bis ziemlich schnell.<br />
Manche Rodler erreichen Geschwindigkeiten<br />
von über 40<br />
km/h. Kinder von 3 bis 7 Jahren<br />
dürfen kostenlos mit den Eltern<br />
rodeln, ab 8 Jahren können sie<br />
alleine fahren. Mit der automatischen<br />
Geschwindigkeitsmessung<br />
kann man das eigene Rodel-Können<br />
überprüfen. Neben<br />
der Rodelbahn gibt es weitere<br />
Attraktionen wie einen Spielplatz<br />
mit interessanten Geräten,<br />
Tiere zum Streicheln, Reiten auf<br />
kleinen Ponys oder großen Pferden<br />
im Wald und einen Biergarten.<br />
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Pingsdorfer Str. 87 · 50321 Brühl<br />
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Geschäftsführung: Albert Damaschke<br />
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Entscheidend sind Gesamtenergiebedarf<br />
und Wärmeverluste<br />
Zwei Kennwerte sind in der Nachweissystematik<br />
besonders wichtig:<br />
Der Primärenergiebedarf (QP) und<br />
der Transmissionswärmeverlust (HT),<br />
die beide gegen ein definiertes Referenzgebäude<br />
zu vergleichen sind.<br />
Der Primärenergiebedarf beschreibt<br />
den gesamten Energiebedarf eines<br />
Gebäudes. Zu berücksichtigen ist dabei<br />
ein sogenannter Primärenergiefaktor,<br />
der je nach Energieträger unterschiedlich<br />
ist, bei Gas etwa 1,1, bei<br />
Holz 0,2, bei Solarenergie 0,0 oder<br />
bei Strom 1,8. Darin abgebildet sind<br />
auch Energieverbrauch und Umweltbelastung<br />
für Erzeugung, Transport<br />
etc. Der Transmissionswärmeverlust<br />
benennt die Energieverluste<br />
über die gesamte Hüllfläche des<br />
Hauses nach außen, also über Dach,<br />
Außenwand, Fenster, Kellerwände etc.<br />
Vorgaben für den<br />
Neubau sind grundsätzlich<br />
systemoffen<br />
Wie die EnEV-Ziele erreicht werden,<br />
lässt der Gesetzgeber offen.<br />
So kann auch heute noch ohne<br />
Wie sie bauen, können Bauherren selbst bestimmen, sofern das neue Haus bestimmte Kennwerte aus der<br />
EnEV einhält. Foto: djd/Bauherren-Schutzbund<br />
Außendämmung gebaut werden,<br />
wenn die Wechselbeziehung zwischen<br />
Anlagentechnik und Gebäudehülle<br />
entsprechend ganzheitlich<br />
geplant sind. Und auch eine Gasheizung<br />
ist heute noch einsetzbar,<br />
wenn dafür andere Komponenten<br />
verbessert werden, zum Beispiel<br />
durch bessere Dämmung oder Einbindung<br />
einer Solaranlage. Die<br />
Wärmepumpe ist also keine Pflicht,<br />
auch wenn sie durch die Verbesserung<br />
des Primärenergiefaktors für<br />
Strom von 2,4 auf 1,8 heute gut<br />
bewertet wird. "Grundsätzlich wird<br />
das Wohnhaus in Gänze betrachtet.<br />
Einzelne Komponenten können<br />
die Referenzvorgaben der EnEV erfüllen.<br />
Ob dies dann aber für das<br />
gesamte Gebäude der Fall ist, ergibt<br />
sich aus der Bilanzierung und Bewertung<br />
aller Komponenten", erklärt<br />
Förderer. Wer mehr Infos zum<br />
Bauen mit EnEV sucht, findet unter<br />
www.bsb-ev.de aktuelle Ratgeber<br />
zu diversen Themen rund ums energiesparende<br />
Haus zum Download.<br />
Quelle: djd<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />
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