08.08.2017 Aufrufe

Kölner Süden Magazin Juli 2017

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Walking-Bus“<br />

hat sich etabliert<br />

Seite 8<br />

Party am Rheinufer<br />

Miteinander<br />

reden<br />

Seite 6<br />

<strong>Kölner</strong> Ruderverein<br />

Stadtachter und<br />

Sternentanz<br />

Seite 12<br />

www.koelner-sueden-magazin.de<br />

Nr. 213<br />

07/<strong>2017</strong><br />

Seit 1999<br />

Ihr Monatsmagazin für<br />

Rodenkirchen, Bayenthal,<br />

Marienburg, Hahnwald,<br />

Hochkirchen, Immendorf,<br />

Rondorf, Godorf, Meschenich,<br />

Sürth und Weiss


AKTUELL<br />

100. Geburtstag von Heinrich Böll –<br />

René Böll im Gespräch<br />

„Einmischung<br />

erwünscht“<br />

Am 21. Dezember <strong>2017</strong> wäre der gebürtige <strong>Kölner</strong><br />

Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Heinrich<br />

Böll 100 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass<br />

finden bundesweit zahlreiche Veranstaltungen statt.<br />

Auch im Rheinland, wo Böll besonders viele Spuren<br />

hinterlassen hat, wird gefeiert. Im Gespräch mit den<br />

Stadtmagazinen spricht Heinrich Bölls Sohn René<br />

über das Jubiläumsjahr, die Reisen seines Vaters und<br />

eine Stimmung in der Bundesrepublik, die sich heute<br />

kaum noch nachvollziehen lässt. ■ Dennis Müller René Böll in seinem <strong>Kölner</strong> Atelier.<br />

SM: Vor knapp 100 Jahren wurde<br />

Heinrich Böll in der <strong>Kölner</strong> Südstadt<br />

geboren. War er ein „typischer“<br />

<strong>Kölner</strong>?<br />

Böll: Das kommt darauf an, was<br />

Sie als typischen <strong>Kölner</strong> definieren.<br />

Tolerant und offen war er, aber mit<br />

dem Brauchtum und dem Karneval<br />

hatte er nichts am Hut. Das Rheinland<br />

war ihm wichtig, obwohl für<br />

ihn die Heimat durch die Nazis<br />

nach dem Krieg zerstört war.<br />

SM: Wenn man über Bölls Werk<br />

denkt, stößt man häufig auf die<br />

Formel „Einmischung erwünscht“.<br />

Inwiefern hat sich ihr Vater eingemischt?<br />

Böll: Natürlich durch seine Texte,<br />

aber es gab auch viele Dinge, die<br />

nicht öffentlich wurden: So hat er<br />

Menschen – vor allem Schriftstellern<br />

und Intellektuellen – hinter<br />

dem eisernen Vorhang geholfen,<br />

indem er Manuskripte und Briefe<br />

über die Grenze schmuggelte.<br />

Darüber wurde nicht öffentlich gesprochen,<br />

es wäre für die Menschen<br />

im Osten zu gefährlich gewesen.<br />

Die Menschen dort hatten<br />

keine Kanäle außer solche, um zu<br />

kommunizieren. Daher war ein<br />

ganzes Netzwerk von Leuten<br />

nötig, um diesen Menschen zu<br />

helfen und um auf sie aufmerksam<br />

zu machen.<br />

SM: Sowjetische Schriftsteller wie<br />

Alexander Solschenizyn und Lew<br />

Kopelew, der später in Köln lebte,<br />

nahm er bei sich auf...<br />

Literaturnobelpreisträger Heinrich<br />

Böll wäre im Dezember <strong>2017</strong> 100<br />

Jahre alt geworden. (Foto: wikipedia)<br />

Böll: Kopelews haben wir in den<br />

60ern kennengelernt. Ich war mit<br />

meinem Vater in Russland, dort haben<br />

wir sehr viele Menschen angetroffen,<br />

die uns positiv gesinnt waren:<br />

Künstler, Intellektuelle. Natürlich<br />

gehörte es auch dazu, Funktionäre<br />

und Offizielle des Systems<br />

zu treffen. Mein Vater lud Kopelew<br />

bereits damals zu sich ein, doch es<br />

hat bis 1979 gedauert, bis er uns<br />

besuchte. Er wurde dann ausgebürgert,<br />

das war die neue Politik<br />

des Systems. Diese Leute wollten<br />

zwar in Freiheit leben, aber ausgebürgert<br />

werden, das wollten sie<br />

nicht!<br />

SM: Köln war damals ein Zentrum<br />

der Kunst und Kultur...<br />

Böll: Für die bildende Kunst war<br />

es ein herausragendes Zentrum,<br />

das sich mit New York und Paris<br />

messen konnte. Daran habe ich<br />

auch noch teilgenommen. Es gab<br />

eine tolle Galerieszene, den weltweit<br />

ersten Kunstmarkt. Damals<br />

gab es viele leere Fabrikgebäude –<br />

das zog kreative Köpfe an. Mittlerweile<br />

ist es für Künstler nicht nur<br />

teuer geworden in Köln zu leben;<br />

die Förderung von Kunst und Kultur<br />

hat auch abgenommen. Mit<br />

meinem Bruder bin ich auf die <strong>Kölner</strong><br />

Werkschulen gegangen. Dort<br />

bewarb man sich mit einer Mappe<br />

und nicht mit dem Abitur, die besten<br />

wurden genommen und ausgebildet.<br />

Eine solche Institution gibt es<br />

heute nicht mehr.<br />

SM: Großes Aufsehen erregte ihr<br />

Vater mit einem Essay im SPIEGEL in<br />

welchem er sich mit der Person Ulrike<br />

Meinhofs, vor allem aber auch<br />

kritisch mit der Bild-Zeitung auseinandersetzte.<br />

Für den Text ist Heinrich<br />

Böll in der Folge heftig kritisiert<br />

worden, galt gar als „Sympathisant<br />

des Terrorismus“. Welche Stimmung<br />

herrschte damals in der Bundesrepublik?<br />

Böll: Sie haben ihn sogar als geistigen<br />

Urheber des Terrorismus verunglimpft<br />

und das wurde von einigen<br />

hohen Politikern mitgetragen<br />

und sogar in den Tagesthemen publiziert.<br />

Die wenigsten haben den<br />

Text gelesen, indem er die Gewalt<br />

der Terroristen in keiner Zeile rechtfertigt,<br />

sie haben nur über meinen<br />

Vater gelesen. Dabei wollte er darauf<br />

aufmerksam machen, die Dinge<br />

mit Maß zu sehen. Die Bundesrepublik<br />

war durch den RAF-Terrorismus<br />

nicht existenziell gefährdet<br />

und doch wurden massive Maßnahmen<br />

ergriffen. Für ihn und unsere<br />

Familie war das eine enorme<br />

Belastung: Es gab Hausdurchsuchungen<br />

und in manchen Restaurants<br />

wurden wir nicht mehr bedient.<br />

SM: In diesem Jahr wird Heinrich<br />

Böll gefeiert – er wäre am 21. Dezember<br />

100 Jahre alt geworden.<br />

Welche Veranstaltungen finden im<br />

Rheinland bis zum Jahresende<br />

statt?<br />

Böll: Eine ganz besondere Sache<br />

wird die Uraufführung einer Oper<br />

Helmut Oehrings, die auch auf Texten<br />

Heinrich Bölls basiert. Die erste<br />

Vorstellung findet am 9. Dezember<br />

statt. Der Heinrich-Böll-Preis wird<br />

am 24. November im historischen<br />

Rathaus verliehen. Zudem werden<br />

sich ehemalige Böll-Preisträger unter<br />

dem Titel „im Geiste Heinrich<br />

Bölls“ am 25. November im Schauspielhaus<br />

durch eigene Texte mit<br />

ihm auseinandersetzen. Spannend<br />

wird auch die Veröffentlichung der<br />

Kriegstagebücher von 1943-45 im<br />

September und speziell für Kinder<br />

gibt es „ Der Kluge Fischer“ das junge<br />

Buch für die Stadt, nach einer Erzählung<br />

meines Vaters kongenial illustriert<br />

von Émile Bravo.<br />

SM: Herr Böll, ich danke Ihnen für<br />

dieses Gespräch.<br />

Veranstaltungstermine<br />

rund um den 100. Geburtstag<br />

Heinrich Bölls finden<br />

Sie unter:<br />

• www.boell100.com<br />

• www.stadt-koeln.de/leben-inkoeln/kultur/100-geburtstag-vonheinrich-boell<br />

• www.boell.de/de/100JahreBoell<br />

• www.bornheim.de/kultur/boelljahr-<strong>2017</strong>.html<br />

2<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>


Seit über 20 Jahren Ihr Spezialist<br />

für Augen-Optik im <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Sommer-Rodelbahn<br />

Altenahr<br />

Hinauf mit dem Lift –dann 550 mabwärts –immer wieder!<br />

Außerdem Spielplatz, Reiten, Streicheltiere, Biergarten.<br />

Viel Spaß für Erwachsene und Kinder!<br />

Das preisgünstige Ausflugsziel<br />

in der Region!!<br />

Bilder und Preise s.: www.sommerrodelbahn-altenahr<br />

Tel. 0 26 43 / 23 21<br />

Rodenkirchener Str. 158 · 50997 Köln/Rondorf<br />

Telefon (0 22 33) 2600 · www.sichtbar-optik.de


AUTO NEWS<br />

präsentiert von Autohaus<br />

in Brühl und Köln<br />

&<br />

Junge Fahrer im Visier<br />

Im Ernstfall ist es zum Üben zu spät<br />

Ein junger, männlicher<br />

Fahrer mit 18 Jahren, der<br />

sich weiser als seine Oma,<br />

gelassener als seine Mutter<br />

und abgebrühter als sein<br />

Vater benimmt, ist garantiert<br />

ein Fall für den Psychologen.<br />

Aber, liebe Leser, erwarten<br />

wir nicht genau das<br />

von unserem autofahrerischen<br />

Nachwuchs, wenn<br />

dieser nach etlichen Fahrstunden und einem geplünderten Sparbuch<br />

endlich selber mit dem Auto losbrausen darf?<br />

Der Verstand hat dabei<br />

manchmal echt Schwierigkeiten,<br />

der Evolution zu folgen:<br />

Limits und Grenzen scheinen<br />

leicht erreichbar und kinderleicht<br />

überwindbar bis .. – ja<br />

bis die Fahrphysik der Sache<br />

ein Ende setzt. Der Reiz, zu imponieren,<br />

auszuprobieren und<br />

zu dominieren ist einfach größer, als vernünftig zu sein. Aber nein – nicht<br />

gleich weinen! Packen Sie die Taschentücher wieder weg, denn ein Fahrsicherheitstraining<br />

ändert zwar keine Menschen und produziert keine Engel<br />

– wir können aber intensive Erlebnisse bereiten und den Welpen am<br />

Steuer fahrpraktische Kenntnisse vermitteln. Das schützt vor Fehlern und<br />

bringt mehr Handlungssicherheit. Vielleicht gelingt es sogar, die richtigen<br />

Hirnzellen zu aktivieren um das Thema illegale Straßenrennen im Realverkehr<br />

grundsätzlich abzulehnen.<br />

Anhaltewege ausrechnen ist das Eine – im Auto scheinbar hilflos zu sitzen,<br />

während die Karre einfach weiterrutscht, ist was ganz anderes. Die<br />

gesammelten elektronischen Helferlein im Auto kennt man kaum beim Namen<br />

– wir suchen sogar die Wirkung und die Grenzen der Systeme. Das<br />

Handy ist jungen Menschen ja mittlerweile quasi an die Flosse getacktert.<br />

Wir stellen die Fahrpraxis im Ernstfall<br />

einfach mal dazwischen und regen<br />

damit das Nachdenken über<br />

den Verzicht an. Verstanden? Weg<br />

mit dem Ding!!<br />

2016 absolvierten über 1400<br />

Teilnehmer dieser Zielgruppe dieses<br />

Training, welches wohl zu den<br />

Wichtigsten überhaupt gehört.<br />

Freie Trainings gibt es auch noch in<br />

den Sommerferien. Einfach anrufen<br />

02254-60150.<br />

Fotos: adac<br />

Ihr Michael Tück vom<br />

ADAC Fahrsicherheitszentrum<br />

Rhein-Erft in Weilerswist<br />

Fiesta an der Riviera<br />

„La fiesta espanola“ lautete der Motto der zwölften Auflage der beliebten<br />

Rodenkirchener Sommertage. Bei sommerlichen Temperaturen zauberten<br />

feurige Tänze und heitere Folklore eine mediterrane Atmosphäre, die<br />

bei den zahlreichen Besuchern am letzten Schulwochenende Vorfreude<br />

auf die großen Ferien aufkommen ließ. Natürlich durften auch kölsche Klänge<br />

nicht fehlen: Cat Ballou, Mickey Brühl Band und Miljöh erwiesen<br />

sich einmal mehr als Publikumsmagneten, die zum großen Erfolg der Fiesta<br />

an der Riviera beitrugen.<br />

Oktoberfest-Countdown<br />

Der Countdown läuft!<br />

Das <strong>Kölner</strong> Oktoberfest<br />

wirft seine Schatten voraus –<br />

nun sind es nur noch gut<br />

sechs Wochen bis die Gaudi<br />

startet. Vom 15. bis 30.9.<br />

heißt es wieder an sechs<br />

Veranstaltungstagen<br />

„O’zapft is“. Aus den Fässern<br />

fließt das feinherbe Gaffel<br />

Kölsch in die eigens gefertigten<br />

0,3 Liter Oktoberfest-<br />

Krüge, auf der Bühne präsentieren<br />

sich die angesagten<br />

Stars der Schlager- und<br />

Partyszene sowie kölsche<br />

Top-Bands wie Brings oder<br />

Paveier den vielen Oktoberfest-Fans<br />

in Dirndl und<br />

Lederhosen. Die Veranstaltungstage:<br />

15./16.9., 22./<br />

23.9., 29./30.9.. Tickets zum<br />

Preis von 27,50 € (zzgl. zwei<br />

Euro Vorverkaufsgebühr) gibt es ab sofort ganz einfach per Email an<br />

oktoberfest@3d-cologne.de oder über die Telefon-Hotline 02232<br />

1508-18. Ihren Terminwunsch und die Anzahl der Plätze (8 pro Tisch) –<br />

und schon sind Sie bei der großen Trachtensause mittendrin. Auch in diesem<br />

Jahr gibt’s für Firmen, Gruppen und Vereine wieder attraktive Logenangebote.<br />

Mit Foto – Copyright: Uwe Vogt<br />

Foto: Joachim Badura<br />

4<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>


Motiv: Künstlerin<br />

Katharina von Koschembahr


KÖLNER SÜDEN<br />

find ich<br />

stark<br />

Einfach aufs Telefax legen und faxen an<br />

KÖLNER SÜDEN,<br />

oder per Post an:<br />

KÖLNER SÜDEN<br />

02232-150850 Pingsdorfer Straße 89<br />

JA<br />

50321 Brühl<br />

wir möchten auch imKÖLNER SÜDEN werben.<br />

Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung.<br />

Ansprechpartner in unserem Hause:<br />

Herr/Frau<br />

Telefon


AKTUELL<br />

Mike Homann hält nichts von restriktiven<br />

Maßnahmen. Diese seien<br />

rechtlich wie praktisch nicht durchsetzbar.<br />

Politik debattiert<br />

über Maßnahmen<br />

Für Mike Homann, Bezirksbürgermeister<br />

von Rodenkirchen, ist das<br />

Problem kein Neues. Er hat die jungen<br />

Menschen, die sicher hier treffen,<br />

bereits aufgesucht: „Auch die<br />

Jugendlichen haben ein Recht darauf,<br />

diesen Platz zu nutzen. Und das<br />

Ordnungsamt hat keine Handhabe,<br />

weil sich der Einzelne in normaler<br />

Lautstärke unterhält. Natürlich addiert<br />

sich das und das stört die Anwohner<br />

auch.“ Zu diesem Zweck wurden<br />

Baumstämme am Rheinufer platziert,<br />

die die Jugendlichen näher an<br />

den Rhein locken sollen. Mit mäßigem<br />

Erfolg. Ordnungsamt oder<br />

Polizei haben das Ufer seit einiger<br />

Zeit stärker im Blick, können aber selten<br />

durchgreifen, denn sie müssten<br />

Müllsünder, die Flaschen durch die<br />

Gegend werfen bei frischer Tat ertappen<br />

– eine solch massive Überwachung<br />

können Stadt und Polizei<br />

aber nicht gewährleisten. Die CDU<br />

hatte indes ein Alkohol- oder Shisha-<br />

Verbot vorgeschlagen: „Die Bürger<br />

stört der Müll verständlicherweise<br />

und die AWB tun Samstag und<br />

Sonntag ihr Bestes, um wieder aufzuräumen.<br />

Ein Verbot von Alkohol<br />

oder Shishas kann aber nicht durchgesetzt<br />

werden, denn es ist öffentlicher<br />

Raum, kein abgeschlossener<br />

Bereich wie die Deutzer Rheintreppe.<br />

Das haben wir auch mit allen handelnden<br />

Personen am runden Tisch<br />

besprochen“, sagt Homann. Stattdessen<br />

sind vermehrt Streetworker im<br />

Einsatz, die präventiv mit den abendlichen<br />

Besuchern sprechen sollen.<br />

Eine Never-<br />

Ending-Story?<br />

Die Rodenkirchener Riviera – ein Naherholungsort, der nicht von allen<br />

Besuchern mit Rücksicht behandelt wird.<br />

Keine Toleranz soll es dagegen<br />

gegenüber verübten Straftaten gehen<br />

– so diese denn aufgeklärt werden<br />

können. Ob ein Jugendzentrum<br />

– wie angeregt wurde – helfen<br />

kann, darf bezweifelt werden.<br />

Ein geschlossener Raum dürfte<br />

vom Ambiente her wohl kaum mit<br />

dem Rheinufer mithalten können.<br />

„Es ist nicht nur für die Anwohner,<br />

die ihre Häuser in traumhafter Lage<br />

haben, eine begehrenswerte Ecke,<br />

sondern auch für die Öffentlichkeit<br />

– das schließt auch die Jugendlichen<br />

ein“, so Homann. Dem Problem<br />

am Ufer in Rodenkirchen<br />

kann letztlich nur mit mehr Kommunikation<br />

entgegnet werden,<br />

denn in der Vergangenheit hatte<br />

man das Gefühl, dass hier mehr<br />

über- als miteinander gesprochen<br />

wird. Der Lärm an der Riviera – eine<br />

Never-Ending-Story? „Uns hat es<br />

verwundert, dass es jetzt wieder<br />

hochgekocht ist“, sagt die Gruppe<br />

junger Leute aus Rodenkirchen,<br />

„denn eigentlich ist es hier seit vielen<br />

Jahren so. Wir haben mit denen,<br />

die hier für Ärger sorgen, aber<br />

nichts zu tun.“<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />

7


AKTUELL<br />

Der „Walking Bus“ in Rodenkirchen<br />

hat sich etabliert<br />

Im Gänsemarsch<br />

zur Grundschule<br />

Sechs Wochen vor den Sommerferien liefen zum<br />

ersten Mal Eltern entlang einer festgelegten Route<br />

mit angemeldeten Kindern den Schulweg zu Grüngürtelschule<br />

und Ernst-Moritz-Arndt-Schule zu Fuß.<br />

Mittlerweile hat sich der erste „Walking Bus“ Kölns<br />

etabliert – und soll nach den Sommerferien Ende<br />

August so richtig durchstarten. ■ Dennis Müllerl<br />

Langsam trudeln sie ein: ein<br />

Kind nach dem anderen kommt<br />

am Treffpunkt Maternusplatz an.<br />

Wolfgang Behrendt, heutiger „Busfahrer“,<br />

wünscht allen einen guten<br />

Morgen. Dann kann es los gehen:<br />

Rund 20 Minuten dauert der Weg<br />

von hier zu Grüngürtel- und Ernst-<br />

Moritz-Arndt-Schule. Dieser wird,<br />

wie es der Name „Walking Bus“ vermuten<br />

lässt, zur Fuß zurückgelegt.<br />

„Nach der ersten Testphase können<br />

wir sehr zufrieden sein“, sagt Behrendt,<br />

„zwischen 10 und 18 Kinder<br />

laufen täglich begleitet von ehrenamtlich<br />

arbeitenden Eltern den<br />

Weg zur Schule. Viele Kinder sind<br />

jeden Tag dabei, Stammpublikum<br />

sozusagen.“<br />

Das Konzept das Walking Bus<br />

kommt aus Australien und dient<br />

eigentlich als Programm zur Gesundheitsförderung<br />

von Kindern durch<br />

die alltägliche Bewegung. „Den<br />

Kindern macht es sichtlich Spaß.<br />

Außerdem sind sie dann in der ersten<br />

Stunde durch die Bewegung<br />

auch richtig wach und kommen<br />

nicht verschlafen aus dem Auto<br />

ihrer Eltern.“<br />

Wolfgang Behrendt begleitet die Kinder über die Nordroute zu<br />

Grüngürtel- und Ernst-Moritz-Arndt-Schule.<br />

Zu Fuß laufen –<br />

Verkehr vermeiden<br />

In Rodenkirchen verfolgt der<br />

Walking Bus noch ein anderes Ziel.<br />

Von der örtlichen Polizei angeregt,<br />

setzte die Schulpflegschaft der<br />

Grüngürtelschule das Konzept<br />

auch deswegen um, weil es mittelbis<br />

langfristig den regen Verkehr<br />

um die Grundschulen vermeiden<br />

soll. „Eine große Zahl der Kinder<br />

wird mit dem Auto hergefahren.<br />

Da kann es in den kleinen Straßen<br />

Kölsche Nacht am 2. September<br />

Starparade am<br />

Hürther See<br />

In diesem Jahr sind mit Kasalla, Cat Ballou, Domstürmern und<br />

den Paveiern um den Hürther Frontmann Sven Welter gleich<br />

vier kölsche Top-Gruppen mit von der Partie, ergänzt durch Altmeisterin<br />

Marita Köllner. Und zum Abschluß sorgt ein grandioses<br />

Höhenfeuerwerk für einen „Otto – Maigler – See in Flammen“.<br />

Einlass ist um 17 Uhr, los<br />

geht’s um 18 Uhr. Die<br />

Anreise zur Kölschen<br />

Nacht ist in diesem Jahr<br />

kostenlos. Im Eintrittspreis<br />

enthalten ist die<br />

Benutzung des VRS-Verkehrsnetzes.<br />

Ebenfalls<br />

werden von den zentralen<br />

Punkten in der Stadt<br />

Hürth (Bundesbahnhof<br />

Kalscheuren-Bahnhof<br />

Hermülheim und ZOB<br />

Hürth-Park) Shuttelbusse<br />

zum See eingesetzt.<br />

Tickets können an den bekannten Vorverkaufsstellen, bei<br />

Kölnticket oder über die Website www.koelsche-nacht.de<br />

erworben werden.<br />

Die Ticket Hotline ist Telefon: (0 22 33) 69 19 99<br />

Die kölsche Mega-Party des Sommers steigt<br />

einmal mehr am Otto-Maigler-See. Zum 19.<br />

Mal präsentieren die Funken Rot-Weiss Hürth<br />

Gleuel am Samstag, 2. September ihre<br />

traditionelle Kölsche Nacht – wie immer kann<br />

Funken-Kommandant Heinz-Gert Sester ein<br />

Stelldichein der Spitzen-Künstler der kölschen<br />

Musik ankündigen.<br />

Highlight für Stadtmagazin-Leser:<br />

20 Leser können live dabei sein, denn zusammen mit den Funken<br />

Rot-Weiss Hürth Gleuel verlosen wir Tickets für das kölsche Mega-<br />

Event. Gewinnen Sie je 2 Karten in dem Sie folgende Lied-Zeile vervollständigen:<br />

Pirate – wild un frei<br />

Dreimol …<br />

Die hoffentlich richtige Antwort schicken Sie bitte bis zum 5. August<br />

unter dem Betreff: Kölsche Nacht an stadtmagazine@dsmarketing.de<br />

oder als Postkarte an Stadtmagazine c/o DS Marketing GmbH ·<br />

Kölsche Nacht · Pingsdorfer Straße 87 · 50321 Brühl<br />

Es entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

8 <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>


AKTUELL<br />

An diesen Schildern im Stadtgebiet kann dem Walking Bus „zugestiegen“ werden.<br />

Angekommen: Gut gelaunt und aufgeweckt geht es zur ersten Stunde.<br />

rund um die Schule schon mal eng<br />

werden und manchmal wird es<br />

auch sehr unübersichtlich und gefährlich“,<br />

erklärt Behrendt. Durch<br />

den Fußweg kann dieser Verkehr<br />

reduziert und die Situation entschärft<br />

werden. Wenn das Projekt<br />

diesen Erfolg zeigt, kann es als Vorbild<br />

auch für andere <strong>Kölner</strong> Stadtteile<br />

dienen, in welchen das Problem<br />

ebenfalls bekannt ist. Auch die Umwelt<br />

wird es danken, ist die Anreise<br />

zu Fuß doch die ökologischste.<br />

„Darüber hinaus bekommen die<br />

Kinder so auch ein Gefühl für Entfernungen<br />

und die Anforderungen<br />

und Gefahren des Straßenverkehrs“,<br />

sagt Behrendt.<br />

Lernen durch<br />

Erleben<br />

Verkehrserziehung – das ist die<br />

dritte Funktion, die das Projekt erfüllt.<br />

Bei rot stehen, bei grün gehen;<br />

vor der Straßenquerung links<br />

und rechts schauen. Das bekommen<br />

die Kinder auch von der Polizei<br />

jährlich beigebracht. Doch nicht<br />

nur Pädagogen wissen:<br />

Lernen durch erleben wirkt eindrucksvoller<br />

und nachhaltiger. Und<br />

so wird der Weg zur Schule jeden<br />

Morgen zur ersten Lehrstunde –<br />

noch bevor der eigentliche Unterricht<br />

beginnt. Weil die Schüler des<br />

Walking Busses zudem noch aus<br />

unterschiedlichen Klassen oder gar<br />

Schulen kommen, können so zudem<br />

neue Freundschaften entstehen.<br />

Eine Win-Win-Win-Situation<br />

für Kinder, Schulen und den<br />

Straßenverkehr. „Nach den Sommerferien<br />

möchten wir dann so<br />

richtig durchstarten. Aktuell bewerben<br />

wir den Walking Bus bei den<br />

Eltern der neuen Erstklässler. Natürlich<br />

hoffen wir, dass sich das Modell<br />

weiter rumspricht“, sagt Wolfgang<br />

Behrendt, der sich zudem erhofft,<br />

dass sich weitere Eltern für die Begleitung<br />

der Kinder bereit erklären.<br />

Zusätzlich zu der Nordroute, die<br />

vom Maternusplatz aus startet und<br />

der Westroute, die aus dem Flüsseviertel<br />

kommt, sollen ab dem ersten<br />

Schultag (30. August) dann auch<br />

die Ost- und die Südroute an den<br />

Start gehen.<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />

9


AKTUELL<br />

Initiatoren der <strong>Kölner</strong> „Pulse of Europe“-Demos<br />

Flagge zeigen für Europa<br />

Sonntag für Sonntag demonstrieren inzwischen Zehntausende EU-Anhänger in mehr als 120 europäischen Städten,<br />

schwenken die blaue Europa-Flagge, bekunden ihre Zustimmung zur europäischen Idee, erheben ihre Stimme gegen<br />

nationalistische Parolen, setzen Geist gegen Ungeist. Die Initiatoren der <strong>Kölner</strong> Ausgabe der pro-europäischen Bürgerbewegung<br />

„Pulse of Europe“ kommen aus Brühl. Christophe und Elisabeth Kühl mobilisieren mit Freunden aus der<br />

Schlossstadt Tausende EU-Anhänger zu Demonstrationen auf dem Roncalliplatz<br />

■ Hans Peter Brodüffel<br />

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist begeistert vom Einsatz<br />

des Ehepaares Christophe und Elisabeth Kühl<br />

sie am meisten gestört hatte, war,<br />

dass sie dabei Stiefel trugen. Meine<br />

beiden Großväter sind gegeneinander<br />

in den Krieg gezogen, der eine<br />

für Frankreich, der andere für<br />

Deutschland“, erzählt Kühl. Aus der<br />

Familie der ehemaligen Erzfeinde<br />

sind zehn Enkelkinder hervorgegangen,<br />

für die das Leben in Europa<br />

Normalität und denen Krieg<br />

und Ressentiments fremd sind.<br />

Die Initiatoren mobilisieren Tausende von EU-Anhängern zu Kundgebungen<br />

am <strong>Kölner</strong> Dom<br />

Am Abend des 7. Mai tritt Emmanuelle<br />

Macron als neuer Präsident<br />

der Republik zu den Klängen der<br />

Europa-Hymne „Ode an die Freude“<br />

vor seine jubelnden Anhänger<br />

an der Pyramide des Louvre. Am<br />

Nachmittag zuvor haben, wie an<br />

jedem Sonntag seit vielen Wochen<br />

Tausende in über 120 europäischen<br />

Städten für ein vereintes Europa<br />

demonstriert. So auch am <strong>Kölner</strong><br />

Dom – organisiert von überzeugten<br />

Europäern aus Brühl.<br />

Über 3.000 Menschen, unter ihnen<br />

die <strong>Kölner</strong> Oberbürgermeisterin<br />

Henriette Reker, sind dem Aufruf<br />

des Brühler Ehepaar Christophe<br />

und Elisabeth Kühl gefolgt und<br />

schwenken Fahnen und Ballons in<br />

den Farben der EU. „Liberté, Egalité,<br />

Fraternité“ (Freiheit, Gleichheit,<br />

Brüderlichkeit) ist auf einem Plakat<br />

zu lesen – die großen Parolen der<br />

Französischen Revolution. Im Januar<br />

hatte Daniel Röder, Initiator der<br />

überparteilichen Bürgerbewegung<br />

„Pulse of Europe“ aus Frankfurt,<br />

seine Brühler Freunde angerufen<br />

und sie gebeten, pro-europäische<br />

Kundgebungen in Köln zu organisieren.<br />

„Zuerst haben wir abgesagt.<br />

Keine Zeit, wir hetzen immerzu<br />

von einem Termin zum anderen<br />

und können uns nicht noch<br />

etwas aufhalsen. Aber ein Gedanke<br />

hat uns dann nicht mehr losgelassen:<br />

Wir dürfen nicht tatenlos zusehen,<br />

wie die Populisten in ganz<br />

10 <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />

Europa die Straßen erobern“, erzählten<br />

Christophe und Elisabeth<br />

Kühl aus Kierberg, Eltern von vier<br />

Kindern im Alter von sechs bis dreizehn<br />

Jahren. Zur ersten Demonstration<br />

im Februar auf dem Bahnhofsvorplatz<br />

kamen 300 Leute,<br />

weitestgehend Freunde. Heute<br />

sind es zehn Mal so viele. Auch die<br />

Bläck Fööss, Jürgen Becker und<br />

Bernd Stelter waren schon da und<br />

bekundeten ihre Unterstützung.<br />

Europa ist den Initiatoren eine Herzensangelegenheit.<br />

„Meine französische<br />

Urgroßmutter aus Lille hat<br />

deutsche Soldaten in ihrer Küche<br />

auf dem Tisch tanzen sehen. Was<br />

Empfang bei der<br />

Oberbürgermeisterin<br />

Einige Tag zuvor hatte Kölns<br />

Oberbürgermeisterin Henriette Reker<br />

die Brühler anlässlich des 50. Todestag<br />

von Konrad Adenauer in Anerkennung<br />

ihres Engagements für<br />

Europa in das Historische Rathaus<br />

eingeladen. „Sie geben der großen<br />

Mehrheit für Europa eine Stimme“,<br />

sagte Reker im Beisein von mehreren<br />

Angehörigen der Familie Adenauer.<br />

Christophe Kühl betonte in<br />

seiner Rede die große Vision Adenauers<br />

eines vereinten Europas als<br />

friedliche Wertegemeinschaft. „Es<br />

geht immer noch um das, wofür<br />

schon Konrad Adenauers Herz<br />

schlug: Nämlich den Zusammenhalt<br />

der Völker, die Verhinderung<br />

von Krieg und Vernichtung“, sagte<br />

Kühl, der schon vor 20 Jahren als<br />

Student in Montpellier gegen den<br />

Vater von Marine Le Pen und dessen<br />

rassistische Hetze demonstriert<br />

Die Brühlerinnen Iris Nolte (l.) und<br />

Jeanette Ningelgen gehören zum<br />

Organisationsteam von „Pulse of<br />

Europe“<br />

hatte. Heute könne man nicht<br />

zuletzt wegen der Aussöhnungspolitik<br />

des ersten Kanzlers der Bundesrepublik<br />

mit Frankreich auf die<br />

längste Friedenszeit auf dem Kontinent<br />

zurückblicken und Ressentiments<br />

seien jungen Europäern<br />

weitgehend unbekannt. Der wirtschaftliche<br />

Weg, den Adenauer<br />

seinerzeit gegangen sei, werde<br />

heute häufig dazu genutzt, um die<br />

EU als nur der Wirtschaft dienendes<br />

menschenfeindliches Gebilde zu<br />

diskreditieren. „Die Lauten von Pegida,<br />

AfD und vom Front National<br />

lügen den Menschen in die Tasche<br />

und sagen ihnen, dass ihr Leben<br />

sich ohne Europa verbessern würde.<br />

Sie handeln hierzu nach demselben<br />

Muster wie die Terroristen in<br />

Stockholm, Paris, London oder St.<br />

Petersburg: Angst sähen, Menschen<br />

spalten, um sie willfährig zu<br />

machen“, sagte der Brühler Rechtsanwalt,<br />

dessen beeindruckende<br />

Rede immer wieder mit Beifall<br />

bedacht wurde. Für Pfingstsonntag,<br />

4. Juni, rufen Christophe und<br />

Elisabeth Kühl und ihre Freunde<br />

zur nächsten Demo am Dom auf –<br />

für ein vereintes friedliches Europa<br />

der Demokratie und der Menschenrechte.


Nachlauf zum Stadtgespräch<br />

Neue Schulen und Kitas<br />

für den <strong>Süden</strong><br />

Beim Stadtgespräch mit Oberbürgermeisterin<br />

Henriette Reker für den <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong> im Januar<br />

standen Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur<br />

im Fokus. Wir fassen den aktuellen Stand<br />

der Planung zusammen. ■ Hans Peter Brodüffel<br />

Der Kölnberg ist ein Schwerpunkt<br />

für Maßnahmen des Programms<br />

„Starke Veedel-Starkes Köln<br />

Im Baugebiet Sürther Feld in Rodenkirchen<br />

werden mehrere Kitas<br />

entstehen. Im zweiten Bauabschnitt<br />

ist die Realisierung der dreigruppigen<br />

Kita Zitronenfalterweg<br />

Henriette Reker stellte im Januar Verbesserungen für den <strong>Kölner</strong><br />

<strong>Süden</strong> in Aussicht<br />

vorgesehen, im dritten Abschnitt<br />

soll eine viergruppige Kita errichtet<br />

werden. Zudem werden der Bau<br />

einer Kita auf der Fläche Sürther<br />

Feld/Am Feldtrain sowie an der Eygelshovener<br />

Straße geprüft. Außerdem<br />

werden in Rodenkirchen zwei<br />

weitere Kitastandorte geprüft. Im<br />

Sürther Feld wird ein Neubau für die<br />

Ernst-Moritz-Schule (EMA) errichtet.<br />

Ziel ist es, den Neubau innerhalb<br />

von fünf Jahren durch die Vergabe<br />

an einen Generalunternehmer zu<br />

realisieren. Für den Bau einer weiteren<br />

Kita in Rondorf werden zur<br />

zurzeit zwei Flächen geprüft. Drei<br />

Kitas sind für die geplanten Baugebiete<br />

Rondorf-Nordwest und Rondorf-Südwest<br />

vorgesehen. Der aktualisierte<br />

Schulentwicklungsplan sieht<br />

für Rondorf-Nordwest eine neue<br />

Grundschule und eine neue weiterführende<br />

Schule vor. Mit den<br />

Bauarbeiten für die Nord-Süd Stadtbahn<br />

auf der Bonner Straße soll im<br />

Oktober/November <strong>2017</strong> begonnen<br />

werden. Wegen einer Anwohnerklage<br />

gegen das Projekt beim<br />

Oberverwaltungsgericht (OVG) in<br />

Münster ist derzeit unklar, ob der<br />

Termin gehalten werden kann. Obwohl<br />

die gerichtliche Erlaubnis<br />

AKTUELL<br />

zum Fällen von Bäumen als vorbereitende<br />

Maßnahmen vorliegt, will<br />

die Stadt das Urteil des OVG abwarten.<br />

Für Projekte und Initiativen<br />

in Meschenich und Rondorf stehen<br />

im Rahmen des Programms „Starke<br />

Veedel-Starkes Köln“ in den nächsten<br />

Jahren 4,8 Millionen Euro zur<br />

Verfügung. Obwohl die Hochhäuser<br />

am Kölnberg einen Schwerpunkt<br />

bilden, werden auch die besser<br />

situierten Teile von Meschenich<br />

und Rondorf berücksichtigt.<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />

11


AKTUELL<br />

140 Jahre <strong>Kölner</strong> Ruderverein (KRV)<br />

Stadtachter und Sternentanz<br />

Kurz vor dem großen Feuerwerk der <strong>Kölner</strong> Lichter am 15. <strong>Juli</strong> hieß es wieder „Attention-Go!“ als die Ruder-<br />

Achter beim traditionellen <strong>Kölner</strong> Stadtachter auf die Strecke geschickt wurden. Zehn Mannschaften legten<br />

sich in die Riemen, um den Herausforderungspreis von Oberbürgermeisterin Henriette Reker zu gewinnen.<br />

Die vom <strong>Kölner</strong> Ruderverein (KRV) in Rodenkirchen veranstaltete Regatta an der Kölschen Riviera war der<br />

Höhepunkt im Jubiläumsjahr des vor 140 Jahren gegründeten Vereins. ■ Hans Peter Brodüffel<br />

Am Tanzbrunnen ging es in den Endspurt.<br />

Bei der 87. Regatta gingen wieder<br />

die Vereine der Rheinschiene<br />

von Siegburg über Bad Honnef,<br />

Bonn und Köln bis Leverkusen sowie<br />

aus Aachen und Krefeld ins<br />

Rennen. Neu dabei war ein Achter<br />

aus der Kooperation von Universität<br />

und Sporthochschule, die die<br />

Tradition eines <strong>Kölner</strong> Hochschul-<br />

Achters wieder aufleben ließen. Als<br />

weiteres <strong>Kölner</strong> Boot trat traditionell<br />

der <strong>Kölner</strong> Ruderverein von<br />

1877 an. Der Wettkampf, der sich<br />

über die klassische Distanz von<br />

2.000 Metern erstreckte, wurde<br />

vom WDR-Sportschaureporter Marc<br />

Schlömer sowie Stadtachter-Organisator<br />

Benno Kerling kommentiert<br />

und vom WDR-Fernsehen übertragen.<br />

Vom Rheinufer, den Rheinbrücken<br />

und auf Großbildleinwänden<br />

am KRV in Rodenkirchen verfolgten<br />

Hunderttausende das spannende<br />

Rennen, das der Siegburger<br />

Achter für sich entscheiden konnte.<br />

Am Strand vor dem Klubhaus der<br />

Rodenkirchener Riviera sorgten die<br />

„77er“, wie sich die über 500 Mitglieder<br />

des KRV nennen, schon ab<br />

dem Nachmittag mit einer großen<br />

Strandparty, stimmungsvollen Holzfeuern<br />

und kulinarischem Angebot<br />

für das Wohl ihrer Gäste. Die <strong>Kölner</strong><br />

Band „F!ASKO“ heizte kräftig ein<br />

und der <strong>Kölner</strong> Rundfunkchor trat<br />

während der WDR-Übertragung<br />

mit kurzen Stücken auf und untermalte<br />

später die gesamte Feuerwerksmusik.<br />

„Wir haben uns sehr<br />

gefreut, unsere Traditionsregatta<br />

wieder vor der einmaligen Kulisse im<br />

Herzen Kölns austragen zu können“,<br />

so KRV-Vorsitzender Max Zünkler<br />

und Benno Kerling, der den Stadtachter<br />

zum 25. Mal organisiert hatte.<br />

Unter dem roten<br />

Stern<br />

Entstanden ist Kölns größter Ruderverein<br />

aus dem „<strong>Kölner</strong> Ruderclub“<br />

von 1872 und dem Ruderverein<br />

„Union“ von 1875. Einer<br />

der Gründer des Ruderclubs war<br />

Ludwig Dumont, Mitinhaber der<br />

Kölnischen Zeitung. Es war die<br />

Zeit, in der die Industrialisierung in<br />

Köln große Fortschritte machte. Otto<br />

baute seine ersten Motoren in<br />

der Deutz AG, Felten & Guillaume<br />

wurde zu einem bedeutenden Kabelhersteller<br />

und die Gebrüder<br />

Stollwerck errichteten ihre Schokoladenfabrik.<br />

Gerudert wurde in langer<br />

weißer Hose und weißem Ruderhemd.<br />

Im Rennen waren gestreifte<br />

Trikots üblich. Nachdem<br />

sich beide Vereine mehr dem gesellschaftlichen<br />

Leben widmeten, schlossen<br />

sich die sportlich orientierten<br />

Mitglieder beider Vereine 1877 zur<br />

„<strong>Kölner</strong> Rudergesellschaft“ zusammen,<br />

die 1885 in „<strong>Kölner</strong> Ruderverein<br />

von 1877“ umbenannt wurde.<br />

Unter der Flagge des achtzackigen<br />

roten Stern begann eine große <strong>Kölner</strong><br />

Erfolgsstory, die bis heute andauert.<br />

Breites Angebot<br />

Der nun stolze 140 Jahre alte<br />

Verein ist mit über 500 Mitgliedern<br />

der größte Ruderverein der Region.<br />

Mit ihren Booten sind die „77er“ mit<br />

dem roten Stern auf allen Gewässern<br />

Zum Jubiläum gingen die „77er“ mit besonders großer Schlagkraft ins<br />

Rennen gehen.<br />

Der KRV-Achter beim Training auf dem Fühlinger See.<br />

Stimmungsvolle Strandparty vor dem Domizil<br />

des KRV in Rodenkirchen<br />

und Flüssen Europas zu Hause.<br />

Das Angebot für die Mitglieder des<br />

traditionsreichen Vereins ist außergewöhnlich:<br />

Rheinrudern als Freizeit-<br />

und Ausdauersport, Rennrudern<br />

auf der Regattabahn Fühlinger See,<br />

Marathonrudern und Wanderrudern<br />

in ganz Europa. Schwerpunkt<br />

auf der Regattabahn ist das Rennrudern,<br />

das eine Herausforderung<br />

für leistungswillige Jugendliche und<br />

Erwachsene darstellt, die hohe körperliche<br />

und geistige Anspannung<br />

im Wettkampf suchen. Das zielgerichtete<br />

Training schult Ausdauer,<br />

Kraft, Konzentration und Durchsetzungsvermögen.<br />

Im Winter steht<br />

Ausgleichssport wie Badminton,<br />

Basketball und Rückengymnastik<br />

auf dem Programm. Im großen<br />

Vereinsheim kann man ein umfangreiches<br />

Fitnesstraining in gut<br />

ausgestatteten Krafträumen absolvieren.<br />

12 <strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong>


AUSFLUGSTIPPS<br />

-ANZEIGE-<br />

Seit über 33 Jahren ist die<br />

Sommerrodelbahn in Altenahr<br />

ein großer Anziehungspunkt für<br />

Familien. Jung und Alt lassen sich<br />

alleine oder zu zweit per Lift auf<br />

dem „Schlitten“ – einem flachen<br />

Wagen – heraufziehen. Dann<br />

geht es durch 7 schnelle Kurven<br />

über 550 m zu Tal. Das Tempo ist<br />

durch die Fahrer bremsbar – von<br />

langsam bis ziemlich schnell.<br />

Manche Rodler erreichen Geschwindigkeiten<br />

von über 40<br />

km/h. Kinder von 3 bis 7 Jahren<br />

dürfen kostenlos mit den Eltern<br />

rodeln, ab 8 Jahren können sie<br />

alleine fahren. Mit der automatischen<br />

Geschwindigkeitsmessung<br />

kann man das eigene Rodel-Können<br />

überprüfen. Neben<br />

der Rodelbahn gibt es weitere<br />

Attraktionen wie einen Spielplatz<br />

mit interessanten Geräten,<br />

Tiere zum Streicheln, Reiten auf<br />

kleinen Ponys oder großen Pferden<br />

im Wald und einen Biergarten.<br />

www.sommerrodelbahnaltenahr.de<br />

Sommerrodelbahn<br />

Altenahr<br />

MARKT MAGAZIN<br />

STADT MAGAZIN<br />

MAGAZIN<br />

STADT MAGAZIN<br />

SÜDEN<br />

Verlag:<br />

RAG Stadtmagazine GmbH<br />

50321 Brühl<br />

Anzeigenverwaltung und Redaktion:<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

D. S. TEAM GMBH<br />

Pingsdorfer Str. 87 · 50321 Brühl<br />

Telefon 02232/150833<br />

Fax 02232/15 08 50<br />

E-Mail: stadtmagazine@dsmarketing.de<br />

Geschäftsführung: Albert Damaschke<br />

Objektleitung: Manfred Damaschke<br />

Auflage: Brühl 30.500, Wesseling 21.400,<br />

Erftstadt 24.100, Hürth 29.600,<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong> 33.200 Exemplare<br />

Herstellung: Weiss-Druck, Monschau<br />

Bildquelle: pixelio.de<br />

Anzeigenpreise: Preisliste vom 1.1.<strong>2017</strong><br />

Nachdruck von Texten und Anzeigen nur<br />

mit ausdrücklicher Genehmigung.<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />

13


43<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

www.megabad.com


Entscheidend sind Gesamtenergiebedarf<br />

und Wärmeverluste<br />

Zwei Kennwerte sind in der Nachweissystematik<br />

besonders wichtig:<br />

Der Primärenergiebedarf (QP) und<br />

der Transmissionswärmeverlust (HT),<br />

die beide gegen ein definiertes Referenzgebäude<br />

zu vergleichen sind.<br />

Der Primärenergiebedarf beschreibt<br />

den gesamten Energiebedarf eines<br />

Gebäudes. Zu berücksichtigen ist dabei<br />

ein sogenannter Primärenergiefaktor,<br />

der je nach Energieträger unterschiedlich<br />

ist, bei Gas etwa 1,1, bei<br />

Holz 0,2, bei Solarenergie 0,0 oder<br />

bei Strom 1,8. Darin abgebildet sind<br />

auch Energieverbrauch und Umweltbelastung<br />

für Erzeugung, Transport<br />

etc. Der Transmissionswärmeverlust<br />

benennt die Energieverluste<br />

über die gesamte Hüllfläche des<br />

Hauses nach außen, also über Dach,<br />

Außenwand, Fenster, Kellerwände etc.<br />

Vorgaben für den<br />

Neubau sind grundsätzlich<br />

systemoffen<br />

Wie die EnEV-Ziele erreicht werden,<br />

lässt der Gesetzgeber offen.<br />

So kann auch heute noch ohne<br />

Wie sie bauen, können Bauherren selbst bestimmen, sofern das neue Haus bestimmte Kennwerte aus der<br />

EnEV einhält. Foto: djd/Bauherren-Schutzbund<br />

Außendämmung gebaut werden,<br />

wenn die Wechselbeziehung zwischen<br />

Anlagentechnik und Gebäudehülle<br />

entsprechend ganzheitlich<br />

geplant sind. Und auch eine Gasheizung<br />

ist heute noch einsetzbar,<br />

wenn dafür andere Komponenten<br />

verbessert werden, zum Beispiel<br />

durch bessere Dämmung oder Einbindung<br />

einer Solaranlage. Die<br />

Wärmepumpe ist also keine Pflicht,<br />

auch wenn sie durch die Verbesserung<br />

des Primärenergiefaktors für<br />

Strom von 2,4 auf 1,8 heute gut<br />

bewertet wird. "Grundsätzlich wird<br />

das Wohnhaus in Gänze betrachtet.<br />

Einzelne Komponenten können<br />

die Referenzvorgaben der EnEV erfüllen.<br />

Ob dies dann aber für das<br />

gesamte Gebäude der Fall ist, ergibt<br />

sich aus der Bilanzierung und Bewertung<br />

aller Komponenten", erklärt<br />

Förderer. Wer mehr Infos zum<br />

Bauen mit EnEV sucht, findet unter<br />

www.bsb-ev.de aktuelle Ratgeber<br />

zu diversen Themen rund ums energiesparende<br />

Haus zum Download.<br />

Quelle: djd<br />

<strong>Kölner</strong> <strong>Süden</strong><br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!