FLATMAG Faszination Flachdach (Ausgabe 5)
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<strong>Ausgabe</strong> 5: Februar 2017<br />
INNOVATIONSFORSCHER<br />
MICHAEL DELL SAGT DEM FLACHDACH<br />
EINE GROSSE ZUKUNFT VORAUS<br />
GRENZ-<br />
GÄNGER<br />
WIE DAVID LAMA OHNE TECH-<br />
NISCHE HILFSMITTEL UNBE-<br />
ZWINGBARE GIPFEL STÜRMT<br />
DACH-<br />
NEULINGE<br />
WARUM ES DIE ELEKTROAUTO-<br />
SPEZIALISTEN VON TESLA AUFS<br />
DACH ZIEHT<br />
FEINSTEIN-<br />
FREUND<br />
WIE STEIN & CO ZUSAMMEN<br />
MIT FLATTEC DAS DACH<br />
EMOTIONALISIEREN
EDITORIAL<br />
LIEBE LESER!<br />
Das Wort Innovation wird gar etwas inflationär verwendet, sagt Michael Dell. Und<br />
der muss wissen, wovon er spricht. Der Österreicher mit dem bekannten Namensvetter<br />
– der US-Amerikaner Michael Dell gründete einst die gleichnamige amerikanische<br />
PC-Herstellerfirma – ist von Beruf Innovationsforscher. Seit 25 Jahren. Im Gespräch<br />
mit dem flatmag erklärt Dell ab Seite 24, warum die Baubranche am Beginn einer smarten<br />
Revolution steht und warum auch dem <strong>Flachdach</strong> gerade im Stadtumfeld eine spannende<br />
Zukunft bevorsteht.<br />
Die Städte dieser Welt haben es auch Andreas Kleboth angetan. In unserer neuen Rubrik<br />
flatblog erklärt uns der Architekt und Stadtplaner, wie urbane Räume in Zukunft<br />
an Lebensqualität gewinnen werden. Zum flattalk haben wir diesmal Bernhard Schutti<br />
geladen. Der Geschäftsführer der Stein & Co GmbH ist Spezialist für Natur- und Feinstein<br />
– und langjähriger Partner von flattec für die beliebte flatstone-Produktserie. Er<br />
nimmt uns mit in eine Welt, die stark auf Emotionen setzt.<br />
In einem ganz besonderen Special haben wir die Pläne der Elektroautogurus von Tesla<br />
beleuchtet, die aufs Dach gekommen sind. Und von dort aus einmal mehr mit alter Technik<br />
neue Zielgruppen erreichen wollen.<br />
Wir porträtieren den Extremkletterer David Lama, der dafür bekannt ist, ganz ohne<br />
technische Hilfsmittel unbezwingbare Berge zu besteigen. Warum er wie jeder Dachdecker<br />
auch nicht ohne Sicherung auskommt und wie er sich an den Grenzen zwischen<br />
Furchtlosigkeit und Sicherheit bewegt, lesen Sie ab Seite 18.<br />
ALL DAS UND NOCH VIEL MEHR FINDET SICH AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN.<br />
IHR THOMAS KERN, Flattec Vertriebs GmbH<br />
FLACHDACH-SYSTEME FÜR PROFIS<br />
Ein begehbares <strong>Flachdach</strong>fenster – gibt es das?<br />
FREILICH, von FAKRO!<br />
Das FLACHDACH-FENSTER von FAKRO<br />
Die zukunftsweisende Lösung für <strong>Flachdach</strong> und Terrasse<br />
6: Tesla entdeckt das Dach<br />
10: Feinstein fürs <strong>Flachdach</strong><br />
14: Einblicke in die flattec-Welt<br />
Das bodeneben eingebaute, begehbare <strong>Flachdach</strong>-Fenster DXW<br />
sorgt für natürliche Belichtung im darunterliegenden Innenraum.<br />
Gleichzeitig schenkt es Gestaltungsfreiheit auf <strong>Flachdach</strong> und<br />
Dachterrasse.<br />
• Format: 8 Standardgrößen bis zu 120 x 120 cm sowie<br />
Sonderformate<br />
• Rutschfeste Oberfläche<br />
• U w<br />
= 0,70 W/m²K<br />
• Einsetzbar bei Dachneigungen zwischen 0 und 5°<br />
18: David Lama strebt nach oben 22: Die Stadt der Zukunft ist flach 24: Michael Dell im Interview<br />
2 3<br />
www.fakro.at
flatnews<br />
KURZ NOTIERT<br />
GRÜN STATT GRAU<br />
Der Verband für Bauwerksbegrünung – kurz VfB – vereint vom Planer bis zum<br />
Hersteller all jene, die sich mit Begrünungen auf Gebäuden beschäftigen.<br />
Dazu gehören Stadtverwaltungen, Innungen, Fachverbände, Prüfinstitute,<br />
Studenten oder Architekten ebenso, wie Spezialisten aus der Industrie. Und<br />
deshalb sind seit Kurzem auch die <strong>Flachdach</strong>innovatoren von flattec Mitglied<br />
des Verbands. Seit 1991 ist die Vereinigung aktiv und bietet von Informationen<br />
über Ausschreibungstexte bis hin zu Fachseminaren und Veranstaltungen<br />
oder der Leitung und Abwicklung von Forschungsprojekten alles an, was das<br />
Herz der Bauwerksbegrüner begehrt. www.grünstattgrau.at<br />
GEBALLTE PASSIVHAUSKOMPETENZ<br />
Mitglied der Passivhaus Austria wurde flattec schon vor geraumer Zeit, nun<br />
ist das österreichische Unternehmen auch Teil der deutschen „IG Passivhaus.“<br />
Die Interessensgemeinschaft ist ein Kompetenznetzwerk von Passivhausexperten<br />
und fördert gesundes und behagliches Wohnen nach Passivhausstandard,<br />
denn der Bedarf nach Passivhäusern stieg auch in Deutschland in der<br />
jüngeren Vergangenheit rasant an. www.ig-passivhaus.de<br />
www.firestonebpe.de • info@fbpe.de<br />
TERMINE 2017<br />
Auch heuer trifft sich die Bau- und Dachbranche zum Austauschen und Diskutieren.<br />
Gleich drei Mal findet die Dachtagung statt: Der Startschuss erfolgt<br />
am 9. März in Wien, am 6. April gastiert der Event im Vienna House in Loipersdorf<br />
und am 28. September in der Panzerhalle in Salzburg. Ebenfalls drei Mal<br />
findet heuer der Dachgipfel statt, am 8., 15. und 16. März bei Dapek in Asten.<br />
Die Internationale Passivhaustagung schlägt ihre Zelte am 28. und 29. April<br />
im Messe Congress Center in Wien auf. Und am 5. und 6. Oktober schielt die<br />
Baubranche nach Bad Ischl, wo sich Forschung und Industrie für die Holzhaustage<br />
einfinden werden.<br />
Firestone RubberGard EPDM –<br />
die Universal-Dachbahn für<br />
echte Profis!<br />
Extrem witterungsbeständig und haltbar.<br />
Perfekt zu verarbeiten, da beidseitig gleich.<br />
Dauerhaft elastisch und flexibel.<br />
Maximal sicher dank weniger Nähte.<br />
Firestone RubberGard EPDM – Eine für alle(s)!<br />
4 5
flatinnovation<br />
TESLA<br />
KLETTERT<br />
AUFS DACH<br />
BEIM FLACHDACH GILT FLATTEC<br />
ALS INNOVATIONSTREIBER DER<br />
BRANCHE. DIE ELEKTROAUTO-<br />
PIONIERE VON TESLA SCHICKEN<br />
SICH NUN AN, DIE GENEIGTEN<br />
DÄCHER DER WELT ZU REVOLU-<br />
TIONIEREN. MIT EINER INNOVA-<br />
TION, DIE EIGENTLICH KEINE IST.<br />
Elon Musk war zwölf, als er sein erstes<br />
selbst programmiertes Computerspiel<br />
für 500 Dollar verkaufte. Und ein bisschen<br />
später soll er in einer kurzen Findungsphase<br />
seiner Jugend entschieden<br />
haben, die Welt retten zu wollen.<br />
Sein Lieblingsthema ist Nachhaltigkeit.<br />
Der gebürtige Südafrikaner und Gründer<br />
von Paypal ist CEO des Elektroautobauers<br />
Tesla, der sich mit dem Model<br />
3 anschickt, bald das iPhone unter den<br />
Elektroautos der Welt zur Marktreife zu<br />
bringen. Doch selbst, wenn das gelingen<br />
sollte: Die Welt rettet man nicht mit Elektroautos<br />
alleine vor dem Klimawandel<br />
und der globalen Erwärmung. Und genau<br />
deshalb haben es Elon Musk seit Neuestem<br />
auch die geneigten Dächer dieser<br />
Welt angetan.<br />
Vergangenen Herbst stellte Musk sich am<br />
Set der US-Serie Desperate Housewives<br />
aufs Podium und demonstrierte den geladenen<br />
Gästen die neueste Innovation des<br />
Unternehmens. Das Produkt: Solardachziegel,<br />
die auf den Namen „Tesla Solar“<br />
hören – außen Ziegel, innen Solarmodul.<br />
Die Idee: Ein Dach, das den „Tesla Powerwall“-Haushaltsakku<br />
lädt, der das Tesla-Elektroauto<br />
und das Eigenheim mit<br />
Strom versorgt. Die selbstbewusste Ansprache<br />
klang so: „Möchte man ein Dach<br />
haben, das besser als ein herkömmliches<br />
aussieht, die doppelte Lebensdauer hat,<br />
weniger kostet und ganz nebenbei auch<br />
noch Strom produziert?“<br />
Dem folgte die rhetorische Frage: „Warum<br />
würde man irgendwas Anderes kaufen<br />
wollen?“ Anstatt die Photovoltaikanlage<br />
gesondert zu montieren, will Tesla also<br />
Ziegel und Stromerzeugung in einem<br />
forcieren. Von gebäudeintegrierter Photovoltaik<br />
spricht die Branche bei solchen<br />
Produkten. Schon lange. Denn die Technik<br />
dahinter ist nicht neu.<br />
Bereits seit einigen Jahren gibt es Alternativen<br />
für all jene, die ihre Photovoltaikanlagen<br />
am geneigten Dach lieber<br />
formschön versteckt wissen. Weil das<br />
Verhältnis von Preis und installierter<br />
Generatorleistung für den mittelständischen<br />
Konsumenten kaum stimmt, haben<br />
es die Hersteller schwer. Aktuell kennt<br />
der Markt aus verschiedenen Materialien<br />
gefertigte Solarschindeln, deren Module<br />
geklebt oder mechanisch befestigt werden.<br />
Tesla hat sich nicht für Ton, Schiefer<br />
oder Kunststoff, sondern für mit Folien<br />
überzogenes, gehärtetes Glas entschieden.<br />
Das Solarelement bietet die Grundlage<br />
und ist nur von oben zu erkennen. Die<br />
Beschichtung stammt im Übrigen vom<br />
weltweit bekannten Klebeproduktexperten<br />
3M und sorgt für vier unterschiedliche<br />
Designs. Sogar ein Ziegel, der an<br />
Von außen versteckt Tesla die Technik<br />
seiner Dachschindeln<br />
6 7
In vier verschiedenen Varianten will Tesla<br />
seine Dachziegel mit integriertem Solarmodul<br />
liefern. Die auffälligste Variante<br />
soll an eine traditionelle toskanische<br />
Dachlandschaft erinnern.<br />
Für die Farben der Dachschindeln<br />
sorgt eine Folie der weltweitbekannten<br />
Klebeproduktexperten 3M; neben dem<br />
Solarmodul ist Glas der entscheidende<br />
Bestandteil der Ziegel.<br />
eine traditionelle toskanische Dachlandschaft<br />
erinnert, ist im Programm.<br />
Die Vision der Solardachrevolution lässt<br />
sich Tesla etwas kosten. Für 2,4 Milliarden<br />
Euro wurde mit „Solar City“ fusioniert,<br />
dem – laut eigenen Angaben –<br />
größten Hersteller von Solaranlagen in<br />
den USA. „Solar City“ war 2006 auf Musks<br />
Anraten von seinen Cousins gegründet<br />
worden. Die beiden Unternehmen einte<br />
allerdings nicht nur ihre nachhaltige<br />
Geschäftsidee und der Familienstammbaum,<br />
sondern auch ihre finanzielle Gebarung:<br />
Seit Jahren schreiben Tesla und<br />
„Solar City“ rote Zahlen. Mit einer groß<br />
angelegten Marketingstrategie sollen<br />
nun Synergien genutzt werden, um gemeinsam<br />
Gewinne einzufahren.<br />
Ein Bestandteil dieser Strategie ist bereits<br />
von den Tesla-Autos gut bekannt:<br />
Genug verraten, um Neugier zu schüren,<br />
aber die Öffentlichkeit doch im Unklaren<br />
lassen. Leistungsdetails zu „Tesla Solar“<br />
wurden bei der Präsentation im Herbst<br />
ebenso wenig bekannt wie die Anschaffungskosten<br />
oder ein Europastart des<br />
Produkts. Ausgeliefert werden sollen<br />
die ersten Ziegel nämlich vorerst lediglich<br />
in den USA. Und zwar – immerhin so<br />
viel wurde verraten – bereits Ende 2017.<br />
Auch konventionelle Photovoltaikanlagen<br />
will das Unternehmen mit dem zugekauften<br />
Know-how von „Solar City“ weiterhin<br />
anbieten.<br />
Mit „Dow Chemical“ hat sich erst kürzlich<br />
ein renommierter Hersteller entschieden,<br />
keine Solardachziegel mehr<br />
herzustellen. Man darf gespannt sein,<br />
ob Elon Musk auch der Dachbranche, alte<br />
Innovation besser verkauft als die Konkurrenz.<br />
Bei den Elektroautos ist ihm<br />
das gelungen.<br />
WILLKOMMEN<br />
IN UNSERER<br />
WELT!<br />
www.monsunrinne.de<br />
8 9
flattalk<br />
FEINSTEIN<br />
FÜRS FLACHDACH<br />
„WIR VERSUCHEN BEIM KUNDEN<br />
EMOTIONEN AUSZULÖSEN“<br />
BERNHARD SCHUTTI<br />
Geschäftsführer von Stein & Co<br />
FLATSTONE SORGT FÜR ZUSÄTZLI-<br />
CHEN WOHNRAUM AM FLACHDACH.<br />
EIN PRODUKT, DAS DURCH DIE ZU-<br />
SAMMENARBEIT VON FLATTEC MIT<br />
DER FIRMA STEIN & CO ENTSTEHT.<br />
BERNHARD SCHUTTI IST GESCHÄFTS-<br />
FÜHRER DES NATURSTEIN- UND KERA-<br />
MIKGROSSHANDELS UND TRAF SICH<br />
MIT<br />
FLATTEC-GESCHÄFTSFÜHRER<br />
THOMAS KERN ZUM FLATTALK ÜBER<br />
EINE FRUCHTBARE ZUSAMMENARBEIT<br />
UND SEINE BRANCHE, IN DER FAIRE AR-<br />
BEITSBEDINGUNGEN SOWIE ÖKOLOGIE<br />
BESONDERS WICHTIG SIND.<br />
HERR KERN, WIE IST FLATTEC AUF DEN<br />
STEIN GEKOMMEN?<br />
THOMAS KERN<br />
Geschäftsführer von flattec<br />
THOMAS KERN: Wir wollten dem Lebensraum<br />
<strong>Flachdach</strong> eine noch stärkere<br />
Designnote geben und flatstone war die<br />
logische Antwort. Damit können wir dem<br />
Trend „Dach als zusätzlicher Wohnbereich“<br />
noch stärker Rechnung tragen. Wir<br />
waren im Zuge dieser Vision vor über drei<br />
Jahren auf der Suche nach hochwertigen<br />
Naturmaterialien. Die Produkte von Stein<br />
& Co haben uns umgehend überzeugt und<br />
die Zusammenarbeit ist bis heute mehr<br />
als fruchtbar.<br />
BERNHARD SCHUTTI: Ich glaube auch,<br />
dass wir nicht zufällig zusammengefunden<br />
haben. Wir versuchen beim Kunden<br />
Emotionen auszulösen, unsere Produkte<br />
sind den Menschen in ihrem Lebensraum<br />
schon aus der Natur der Sache heraus<br />
sehr nahe. Für flatstone kommt Keramik<br />
zum Einsatz. Dieses Feinsteinzeug bietet<br />
viele Vorteile für den Außenbereich<br />
und hat sehr spannende Produkteigenschaften.<br />
Oberflächendichte und Frostsicherheit,<br />
Farbechtheit, aber auch die<br />
leichte Reinigung und eine Rutschklasse<br />
zwischen R10 und R12 sind schlicht und<br />
ergreifend sehr positiv. Der Weg auf das<br />
<strong>Flachdach</strong> war vorgezeichnet.<br />
DIE KERAMIKPLATTEN VON STEIN & CO<br />
FÜR FLATSTONE GIBT ES IN VERSCHIE-<br />
DENEN FORMATEN UND DESIGNS. DIE<br />
PLATTEN WERDEN ENTWEDER AUF DER<br />
ABDICHTUNG MITTELS STELZLAGER<br />
MONTIERT ODER AUF EINEM KIESBETT<br />
VERLEGT. WIE WICHTIG IST DIE EINFA-<br />
CHE HANDHABUNG?<br />
KERN: Das war uns bei der Entwicklung<br />
des Produkts natürlich ein Anliegen. Wir<br />
arbeiten grundsätzlich nur mit Profis zusammen,<br />
um höchste Qualität beim Verlegen<br />
der flatstone-Produkte garantieren<br />
zu können. Wir haben auch Hilfstools, die<br />
etwa für gerade Platten sorgen. Aber wir<br />
werden in Zukunft noch weitere Schritte<br />
in diese Richtung setzen, indem wir Verlege-<br />
und Verarbeitungsvideos verfügbar<br />
machen werden.<br />
WIE KANN MAN ALS KUNDE WISSEN,<br />
WELCHER STEIN FÜR DIE INDIVIDUEL-<br />
LEN BEDÜRFNISSE MASSGESCHNEI-<br />
DERT IST?<br />
KERN: Auf dem Portal flatpool sind unsere<br />
Produkte visuell dargestellt, aber auch<br />
Muster sind jederzeit einzusehen.<br />
10 11
SCHUTTI: Das ist auch insofern wichtig,<br />
als man eine Terrasse im Idealfall nicht<br />
nur für ein paar Monate sondern für Jahre<br />
plant. Es ist überhaupt ein Trend zu<br />
erkennen, dass der Mensch heute sofort<br />
hochwertig und ordentlich baut und nicht<br />
mehr in Etappen. Man greift auch wieder<br />
viel mehr auf Profis zurück als früher und<br />
macht selbst weniger. Es ist selten geworden,<br />
dass sich Menschen ein Haus mit<br />
Eigenleistungen auf lange Zeit ersparen.<br />
ÖKOLOGIE UND FAIRE ARBEITSBEDIN-<br />
GUNGEN SIND WICHTIGE THEMEN DER<br />
STEINBRANCHE. WARUM?<br />
SCHUTTI: Immer wieder geistern Artikel<br />
über Kinderarbeit durch die Medien und<br />
uns ist wichtig, dass wir derlei Praktiken<br />
bei unseren Partnern im Ausland ausschließen<br />
können. China und Brasilien<br />
haben hier ohnehin notwendige Gesetze<br />
geschaffen, welche auch rigoros exikutiert<br />
werden, in Indien gestaltet sich die<br />
Situation schwieriger. Wir sind deshalb<br />
mit XertifiX vor Ort aktiv, einem Verein,<br />
der sich gegen ausbeuterische Kinderund<br />
Sklavenarbeit in der Natursteinbranche<br />
einsetzt. Der Verein führt nicht nur<br />
starke Kontrollen bei den Firmen vor Ort<br />
durch, sondern der Großteil der Gelder,<br />
die wir XertifiX zur Verfügung stellen,<br />
geht in die Entwicklung von Schulen und<br />
Infrastruktur vor Ort. Das Thema ist uns<br />
ebenso wichtig wie jenes der Ökologie.<br />
Wenn wir etwa Steine aus Indien importieren,<br />
verwenden wir für den Transport<br />
sehr große Containerschiffe und am Binnenweg<br />
die Bahn. Die Containerfrachtschiffe<br />
fahren mittlerweile 30 Prozent<br />
langsamer als früher und sind daher umweltschonender<br />
unterwegs. Natürlich<br />
sehnen wir alle die Entwicklung herbei,<br />
dass wir am Meer vollständig ökologisch<br />
fahren können. Allerdings gilt schon<br />
heute, dass der CO 2<br />
-Ausstoß in Relation<br />
überschaubar ist. Wir haben einmal<br />
errechnet, dass die Steinmenge für eine<br />
durchschnittliche Naturstein-Baustelle<br />
eines Hauses – etwa sechs bis sieben<br />
Tonnen Stein – beim Schiffstransport<br />
von der Ostküste Chinas in etwa so viel<br />
CO 2<br />
verursacht wie eine einzelne Person,<br />
die nach Mallorca fliegt.<br />
DAS JAHR 2017 IST ERST EIN PAAR WO-<br />
CHEN ALT. WAS WÜNSCHEN SIE SICH<br />
FÜRS NEUE JAHR?<br />
SCHUTTI: Nachdem wir Unternehmer<br />
sind, sind die Wünsche immer Umsatzwachstum<br />
und vernünftige Margenentwicklungen.<br />
Wir sehen vor allem in der<br />
Keramik noch großes Potenzial und<br />
freuen uns auf neue Möglichkeiten durch<br />
neue Importchancen.<br />
KERN: Die Vorzeichen stehen gut.<br />
Wir sehen noch Innovationen am Horizont,<br />
die wir verfolgen wollen. Und wir<br />
sind natürlich überzeugt, dass die Partnerschaft<br />
mit Stein & Co weiterwachsen<br />
wird.<br />
SCHUTTI: Da sind wir uns auch ganz sicher.<br />
SEIT 1998 IMPORTIERT DIE FIRMA STEIN<br />
& CO NATURSTEINE AUS ALLER WELT,<br />
SEIT 2005 VERKAUFT DAS UNTERNEH-<br />
MEN AUSSCHLIESSLICH AN FIRMEN-<br />
KUNDEN. STEIN & CO BESCHÄFTIGT AN<br />
DIE 80 MITARBEITER UND ÜBERNIMMT<br />
BESCHAFFUNG, LAGERUNG, KOMMISSI-<br />
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NATURSTEIN- UND KERAMIK-PRODUKTE.<br />
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12<br />
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13
flatguide<br />
1<br />
5<br />
ALLES RUND UMS<br />
FLACHDACH<br />
Dieser Devise hat sich die flattec mit Leib und Seele verschrieben.<br />
Von A wie Abdichtung und Attika über D wie Dämmung<br />
und Dachsicherheit bis zu fertigen Dachterrassen-Systemen<br />
inklusive E wie die richtige Entwässerung, G wie das<br />
Gründach, das schon fertig ist, und last but noch least S wie<br />
flatstone, die <strong>Flachdach</strong>-Keramikplatten vom Feinsten. Alles<br />
bei einem Ansprechpartner und einer Adresse bestellbar und<br />
in Time geliefert. Beratung von langjährigen Branchenprofis<br />
inklusive.<br />
1<br />
3 3<br />
2<br />
6<br />
3 4 4<br />
1. ABDICHTUNG<br />
2. DÄMMUNG<br />
3. FUNDAMENT-DÄMMSCHALUNGEN<br />
4. ATTIKA-UND SOCKELANSCHLUSS-ELEMENTE<br />
5. FLACHDACH-ENTWÄSSERUNGS-SYSTEME<br />
6. DACHSICHERHEIT<br />
7. GRÜNDACH<br />
8. LICHT UND SCHATTEN<br />
9. DACHTERRASSEN-SYSTEME<br />
14 15
flatguide<br />
7 9<br />
8<br />
ACHTUNG SPOILER – AB MÄRZ GIBT ES ZWEI<br />
NEUHEITEN BEI FLATTEC:<br />
Das Branchen-Feedback war zahlreich und äußerst produktiv, das von der<br />
flattec ins Leben gerufene Online-Portal flatpool wird gerne und oft angenommen.<br />
Nun gibt es in wenigen Wochen noch mehr Storys, noch mehr Bilder<br />
und aktuelle Videos auf einem face-gelifteten flatpool.com zum Download.<br />
Darüber hinaus hat flattec einen großen Schritt gewagt: Die Auflage eines<br />
Gesamt-Kataloges. Der druckfrische um die 100-Seiten fassende flatguide<br />
ist ab Mitte März erhältlich und soll einen kompakten Überblick über die<br />
gesamte flattec-Produktrange bieten. Nähere Infos auf www.flattec.com<br />
BILDER, VIDEOS<br />
UND ARTIKEL FINDEN<br />
SIE AUF<br />
www.flatpool.com<br />
16 17
flattour<br />
DER GRENZ-<br />
GÄNGER<br />
Patagonien im Freikletterstil war sein<br />
großes Ziel. Freiklettern, die Paradedisziplin<br />
von David Lama, erlaubt keine<br />
künstlichen Hilfsmittel zur Fortbewegung.<br />
Es mag befremdlich klingen, dass<br />
Menschen sich ohne technische Hilfsmittel<br />
daran machen, Gipfel zu erklimmen.<br />
Aber ohne technische Hilfsmittel heißt<br />
nicht automatisch ungesichert.<br />
Wie jeder Dachhandwerker auch, schüt-<br />
zen sich Gipfelstürmer wie David Lama bei<br />
Expeditionen mit Absturzsicherungen.<br />
Die gebräuchlichte Form ist auch beim<br />
Freiklettern die Partnersicherung. Als<br />
David Lama 2012 nach mehreren Anläufen<br />
seinen Traum vom Cerro Torre<br />
realisierte, war das nur dank seines Begleiters<br />
Peter Ortner möglich. Ein Kamerateam<br />
begleitete die beiden und drehte<br />
einen viel beachteten Kinofilm über den<br />
Aufstieg.<br />
Der Film zeigt auch die Grenzen, an denen<br />
sich Ausnahmesportler wie Lama<br />
bewegen. Es ist stets ein schmaler Grat<br />
zwischen Furchtlosigkeit und notwendiger<br />
Sicherheit. Wer glaubt, Lama sei ein<br />
verrückter Draufgänger, den belehrt der<br />
mittlerweile 26-Jährige eindringlich. Er<br />
sei gar alles andere als ein Draufgänger.<br />
„Ich kalkuliere das Risiko sehr genau und<br />
versuche es so minimal wie möglich zu<br />
halten.“ Und dann erzählt er von seiner<br />
DAVID LAMA GILT MIT SEINEN 26 JAHREN<br />
BEREITS ALS KLETTERLEGENDE.<br />
DER TIROLER BESTEIGT GIPFEL OHNE TECH-<br />
NISCHE HILFSMITTEL. UND BEWEGT SICH<br />
AUF EINEM SCHMALEN GRAT ZWISCHEN<br />
FURCHTLOSIGKEIT UND SICHERHEIT, DEN<br />
AUCH DACHHANDWERKER KENNEN.<br />
Es gibt Menschen, denen wird Talent und<br />
Berufung in die Wiege gelegt. Und es gibt<br />
David Lama. Der Sohn einer Tirolerin und<br />
eines Nepalesen aus dem Mount-Everest-Gebiet<br />
machte mit fünf Jahren seinen<br />
ersten Kletterkurs. Kursleiter Peter Habeler,<br />
selbst Extrembergsteiger und berühmt<br />
für die Erstbesteigung des Mount<br />
Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff in<br />
den 1970er-Jahren, erkannte Lamas Fä-<br />
higkeiten. Und schon ging ein Wunderkind<br />
seinen Weg. Mit gerade einmal 15 Jahren<br />
durfte sich Lama zweifacher Gesamtsieger<br />
des Jugendeuropacups und Jugendweltmeister<br />
nennen. Bald nahm er mit einer<br />
Sondergenehmigung am Weltcup der<br />
UIAA, der Wettkampfklettereliteserie,<br />
teil. Nur wenige Wochen später wurde er<br />
jüngster Weltcupsieger der Geschichte.<br />
Bald schrieb die Süddeutsche Zeitung,<br />
er sei vielleicht einer der talentiertesten<br />
jungen Kletterer – und ließ eine Feststellung<br />
folgen: Aber nun müsse er sich in der<br />
Erwachsenenwelt beweisen.<br />
Das Wunderkind sollte nicht enttäuschen.<br />
Wettkämpfe wurden Lama bald zu wenig.<br />
Und so widmete er sich dem Alpinismus.<br />
Die Erstbesteigung des als unbezwingbar<br />
geltenden Cerro Torre im chilenischen<br />
18 19
Besteigung des Cerro Torre, um seine<br />
Einstellung zu illustrieren: „Zum Beispiel<br />
sind mein Kletterpartner Peter und ich<br />
immer morgens losgegangen, um das Risiko<br />
herunterfallender Eisblöcke zu minimieren.<br />
Ich gehe keine unnötigen Gefahren<br />
ein, sondern überlege mir genau, wo<br />
meine Grenzen und auch jene der Natur<br />
liegen.“<br />
Wer am Dach beruflich zu tun hat, weiß,<br />
dass schon das Arbeiten in den luftigen<br />
Höhen von Gebäuden mit großen Gefahren<br />
verbunden ist. Beim Bergsteigen auf<br />
ein paar tausend Metern potenziert sich<br />
das Risiko naturgemäß. Auch David Lama<br />
blickte schon oft dem Tod ins Auge. Einmal<br />
sogar in einer vergleichbar sicheren<br />
Situation, wesentlich näher am Boden als<br />
man annehmen könnte. In einem Sportklettergarten<br />
stürzte er, weil ein Griff<br />
ausbrach. Sein Fall endete nur knapp über<br />
dem felsigen Boden und zwischen zwei<br />
Eisenpfosten, die ihn regelrecht aufspießen<br />
hätten können. Es sind auch Momente<br />
wie diese, die ihm Respekt, Demut und<br />
Vorsicht lehrten. Seit dem Vorfall in einem<br />
vermeintlich sicheren Umfeld fernab<br />
der Gefahren der Natur engagiert sich<br />
Lama für die Stiftung „Wings for Life“,<br />
die Querschnittslähmung heilbar machen<br />
möchte.<br />
Kennt David Lama eigentlich Angst?<br />
20<br />
Jeder Mensch habe Angst, sagte er<br />
einmal in einem Interview. Aber es sei<br />
selbstredend nicht die Höhenangst bei<br />
ihm. „Ich habe Angst vor Schlangen. Damit<br />
kann ich schwer umgehen. Aber man<br />
muss unterscheiden zwischen Angst und<br />
Panik.“ Bisher ist er vor allem noch motiviert.<br />
Motiviert, weitere unmögliche<br />
Projekte möglich zu machen, einmal mehr<br />
an seine Grenzen zu gehen. Vor allem ein<br />
Projekt steht noch ganz oben auf seiner<br />
Liste. Die Nordostwand des Masherbrum<br />
in Pakistan. Zweimal musste er einen<br />
Aufstiegsversuch bereits abbrechen.<br />
Aber aufgeben wird er nicht. „Ich will auf<br />
jeden Fall zum Masherbrum zurück. Weil<br />
ich es nach wie vor für möglich halte.“ Und<br />
merkt demütig an: „Aber dazu muss ich<br />
noch besser werden, noch mehr Erfahrungen<br />
sammeln. Denn ohne großartige<br />
Chancen aufzusteigen wäre sinnloses<br />
Riskieren.“ Sicherheit geht eben vor. Auch<br />
für Extremkletterer.<br />
21
flatblog<br />
DER BITTER NÖTIGE FREI-<br />
RAUM DER FLACHDÄCHER<br />
ANDREAS KLEBOTH IST ARCHITEKT UND EXPER-<br />
TE FÜR STÄDTEBAU. ZUM AUFTAKT DER NEUEN<br />
RUBRIK FLATBLOG ERKLÄRT ER UNS, WIE UR-<br />
BANE RÄUME IN ZUKUNFT AN LEBENSQUALITÄT<br />
GEWINNEN KÖNNEN. UND WAS DAS MIT FLACH-<br />
DÄCHERN ZU TUN HAT.<br />
Kinos. Einst gab es in jeder Provinzstadt<br />
ein Lichttheater, heute sind Kinocenter<br />
wesentlich größer und finden sich fast<br />
ausschließlich in urbanen Räumen. Diese<br />
Beobachtung gilt gleichermaßen für viele<br />
weitere Bereiche unseres Lebens. Aktivitäten<br />
und Angebote am Land entsprechen<br />
immer weniger unseren gegenwärtigen<br />
Bedürfnissen. Das führt dazu, dass<br />
Städte als Lebensraum immer begehrter<br />
werden. Dazu kommt, dass der Alltag<br />
in städtischen Großräumen leichter zu<br />
organisieren ist. Denken Sie nur an Kinderbetreuung<br />
oder an die Verfügbarkeit<br />
öffentlichen Verkehrs.<br />
Aber Stadtraum ist begrenzt. Das führt<br />
unweigerlich zu einer – durchaus wün-<br />
„Weltweit gewinnen Städte an Attraktivität.<br />
Diese gesellschaftliche Tendenz<br />
ist auch in mitteleuropäischen Ländern<br />
in den letzten Jahren zu erkennen. In Österreich<br />
wachsen Städte wie Wien, Linz,<br />
Graz, Salzburg oder Innsbruck stetig,<br />
gleichzeitig haben zahlreiche ländliche<br />
Regionen mit Bevölkerungsschwund zu<br />
kämpfen.<br />
‚WARUM?’, FRAGEN SIE SICH?<br />
Die Gründe dafür liegen auf der Hand:<br />
Immer mehr Angebote, die ein Leben für<br />
die meisten von uns lebenswert machen,<br />
werden verstärkt in den großen Städten<br />
konzentriert. Denken Sie zum Beispiel an<br />
schenswerten – räumlichen Verdichtung.<br />
Jeder Quadratmeter Stadtraum<br />
wird intensiver genutzt. Getreu unserem<br />
Büro-Motto ‚Die wertvolle Stadt ermöglichen‘<br />
werden ungenutzte Stadtbrachen<br />
– beispielsweise eine Kaserne in<br />
Linz-Ebelsberg, eine ehemalige Brauerei<br />
in Graz oder eine ungenutzte Gewerbefläche<br />
am Wiener Donaukanal – einer neuen,<br />
hochwertigen Nutzung zugeführt. Das ist<br />
eine wirtschaftlich, ökologisch, atmosphärisch<br />
und gesellschaftlich wertvolle<br />
Entwicklung. Urbaner Stadtraum alleine<br />
reicht aber nicht. Stadtentwickler überlegen<br />
folglich, wo in der Stadt zusätzliche<br />
Möglichkeiten für attraktive Lebensräume<br />
zu finden sind. Daher werden<br />
beispielsweise Flachdächer verstärkt<br />
als Potenzial für zusätzlichen Freiraum<br />
erkannt. Die Dächer müssen dabei nicht<br />
unbedingt privat genutzt werden, denn<br />
auch gemeinschaftlich genutzte Räume<br />
werden verstärkt nachgefragt. Hier wird<br />
nicht nur Kommunikation, sondern auch<br />
gegenseitige Unterstützung gelebt werden<br />
– mit Freunden, Verwandten oder<br />
Nachbarn. Denn der Schlüssel für die<br />
lebenswerte Stadt von morgen sind vielfältige<br />
Angebote mit Entfaltungsmöglichkeiten<br />
für jeden Einzelnen und mit<br />
selbstverständlichen Möglichkeiten zur<br />
sozialen Interaktion.“<br />
ANDREAS KLEBOTH IST SEIT 1997<br />
SELBSTSTÄNDIGER ARCHITEKT UND<br />
MITTLERWEILE ALS GESCHÄFTSFÜHR-<br />
ER UND SENIORPARTNER BEIM LINZER<br />
ARCHITEKTURBÜRO KLD (KLEBOTH<br />
LINDINGER DOLLNIG) TÄTIG. ZWISCHEN<br />
1994 UND 2004 LEHRTE UND FORSCH-<br />
TE ER AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK<br />
AM INSTITUT FÜR HOCHBAU UND ENT-<br />
WERFEN SOWIE AM INSTITUT FÜR<br />
STÄDTEBAU. SEIN BLOG IST EIN AUS-<br />
ZUG AUS SEINEM VORTRAG „PLACEFUL<br />
CITY – WIE UNSERE STÄDTE TROTZ HÖ-<br />
HERER DICHTE IMMER LEBENSWERTER<br />
WERDEN KÖNNEN“ VOM DACHGIPFEL<br />
2017.<br />
22 23
flatspecial<br />
INNOVATION<br />
FINDET STADT<br />
„MENSCHEN VERLANGEN NACH<br />
INNOVATIVEN PRODUKTEN“<br />
MICHAEL DELL<br />
Innovationsforscher<br />
MICHAEL DELLS SPEZIALGEBIET SIND<br />
DIE PRODUKTE VON MORGEN. SEIT 25<br />
JAHREN. DER INNOVATIONSFORSCHER<br />
ERKLÄRT IM INTERVIEW MIT DEM FLAT-<br />
MAG, WARUM DIE BAUBRANCHE ERST<br />
AM ANFANG EINER SMARTEN REVOLU-<br />
TION STEHT UND WARUM DEM FLACH-<br />
DACH AUFGRUND VERÄNDERTER STÄD-<br />
TESTRUKTUREN EINE GROSSE ZUKUNFT<br />
BEVORSTEHT.<br />
HERR DELL, SIE SIND IN DER LEHRE AN<br />
VERSCHIEDENEN HOCHSCHULEN IN EU-<br />
ROPA TÄTIG UND HABEN EINE CONSUL-<br />
TINGFIRMA. SIE HALTEN ABER AUCH<br />
SEMINARE AB. SAGEN SIE UNS: WIE<br />
ENTSTEHT INNOVATION?<br />
Es gibt mehrere Trigger, also Auslöser<br />
und Schlüsselreize. Einerseits entsteht<br />
Innovation aus der technologischen Entwicklung<br />
heraus. Wenn etwa ein neuer<br />
Werkstoff erfunden wird oder ein neuer<br />
Prozess entdeckt wird. Etwa all das, was<br />
mit dem Internet der Dinge zu tun hat.<br />
Das wird eine große Geschichte in den<br />
nächsten Jahren sein, weil Technologie<br />
zu so günstigen Preisen vorhanden ist,<br />
dass jedes Ding mit dem Internet verbunden<br />
sein kann. Es wird nicht bei jedem<br />
Gegenstand Sinn ergeben, aber bei einigen.<br />
Neben der Technologie ist auch die<br />
Gesellschaft ein wichtiger Faktor. Wenn<br />
Leute immer älter werden, wenn immer<br />
mehr Singlehaushalte entstehen, braucht<br />
es Produkte, die darauf reagieren. Auch<br />
die immer kürzer werdende Aufmerksamkeitsspanne<br />
der Menschen ist so eine<br />
gesellschaftliche Entwicklung. Es bedarf<br />
zukünftig Erklärungsvideos, die nicht<br />
mehr drei Minuten lang sind, sondern nur<br />
noch 20 Sekunden. Schon heute ist es<br />
problemlos möglich, dass ich auf meinen<br />
Schneeketten einen QR-Code finde, der<br />
mich per Smartphone-Scan zu einem solchen<br />
kurzen Video bringt, das mir erklärt,<br />
wie ich diese Schneeketten richtig anlege.<br />
Das wäre im Übrigen ein Beispiel, wo<br />
Technologie auf gesellschaftliche Entwicklung<br />
trifft.<br />
WELCHE ROLLE SPIELEN DIE MEN-<br />
SCHEN?<br />
Natürlich triggern auch sie. Menschen<br />
verlangen in vielen Bereichen nach innovativen<br />
Produkten: Handys mit besserem<br />
Akku, Fenster, die man nicht mehr<br />
putzen muss, Staubsauger, die alleine<br />
saugen, oder Hemden, die sich von selbst<br />
bügeln. Wobei für diesen Trigger, den wir<br />
als „Voice of customer“ bezeichnen, meist<br />
24 25
eines gilt: Die Innovation reicht nicht sehr<br />
weit in die Zukunft, weil der Verbraucher<br />
anders denkt als der innovative Unternehmer.<br />
SIE HABEN EINMAL IN EINEM INTER-<br />
VIEW GESAGT, DASS DER BEGRIFF IN-<br />
NOVATION INFLATIONÄR GEBRAUCHT<br />
WIRD. WAS MEINTEN SIE DAMIT?<br />
Innovation findet statt, aber zu oft wird<br />
Innovation verkauft, wo gar keine Innovation<br />
zu finden ist. Wenn ich ein Dieselautomobil<br />
erfinde, das nur noch die Hälfte<br />
an Abgasen produziert, verstehe ich<br />
darunter keine Verbesserung, sondern<br />
lediglich eine Reduktion der Verschlechterung.<br />
Eine Innovation wäre, ein Auto,<br />
das die Luft verbessert. In vielen Lebenslagen<br />
werden uns Pseudoinnovationen<br />
angepriesen, etwa die angeblich schon<br />
wieder bessere Formel eines Waschmittels.<br />
Aber wir haben auch exzellente, innovative<br />
Unternehmen, die diesen Titel<br />
verdienen. flattec gehört für mich dazu.<br />
FLATTEC IST TEIL DER BAUBRANCHE.<br />
WELCHE INNOVATIONEN KÖNNTEN<br />
DORT INS HAUS STEHEN?<br />
Es wird sich bald sehr viel tun. Gerade<br />
im Bereich des Smarthome. Auch wenn<br />
es die Technologien bereits seit fast 20<br />
Jahren gibt, beginnt erst jetzt, dass man<br />
seine Wohnung oder sein Haus elektronisch<br />
steuert. Das Licht wird automatisch<br />
ausgeschaltet, wenn ich mein Haus<br />
verlasse, und schaltet sich ein, wenn ich<br />
wieder heimkomme. Ich kann über mein<br />
Handy meine Pflanzen mit Wasser versorgen,<br />
wenn ich verreist bin und vieles<br />
mehr. Beim Bauen selbst wird die Robotik<br />
Innovation bringen, das Exoskelett ist<br />
bereits Realität und hilft dabei, schwere<br />
Lasten zu tragen. Ein großer Bereich ist<br />
auch jener der Virtual Reality, sowohl in<br />
der Planung als auch in der Wartung. Ich<br />
werde mein potentielles Haus begehen<br />
können, bevor es gebaut wurde. Und ich<br />
werde nach Realisierung den Bauplan<br />
meines Hauses auf meinem Tablet haben,<br />
das Gerät an die Wand halten und wissen,<br />
wo ich meinen Nagel in die Wand schlagen<br />
kann, weil mir die Leitungen hinter dem<br />
Verputz angezeigt werden. Auch die Feuerwehr<br />
wird von solchen Innovationen im<br />
Übrigen profitieren, wenn sie, mit einer<br />
VR-Brille ausgestattet, ein brennendes<br />
Haus betritt und sich fortbewegen kann,<br />
weil die Brille den Bauplan des Hauses<br />
kennt. Der 3D-Druck ist bereits existent,<br />
aber hat noch großes Potential. Schon<br />
heute werden auf Baustellen Gebäudeteile<br />
gedruckt. Und natürlich darf man<br />
nicht auf die zunehmende Verstädterung<br />
vergessen. Bald werden nicht 50, sondern<br />
75 Prozent der Weltbevölkerung im<br />
urbanen Raum beheimatet sein, was neue<br />
Herausforderungen mit sich bringt. Urban<br />
Farming wird ein Thema werden, aber<br />
auch Dachbegrünung und der Umgang mit<br />
Wasser.<br />
DAS FÜHRT WIEDER ZU FLATTEC. WEL-<br />
CHE ROLLE WIRD DAS FLACHDACH IN<br />
ZUKUNFT SPIELEN?<br />
Eine große, weil man mit flachen Dächern<br />
einiges anstellen kann. Das Dach wird<br />
mehr Aufgaben erfüllen als Regen- und<br />
Schneeschutz. Neben Dachbegrünung<br />
und Urban Farming wird die Energieerzeugung<br />
weit über Photovoltaik-Paneele<br />
hinaus ein Thema werden.<br />
MAG. MICHAEL DELL IST GESCHÄFTS-<br />
FÜHRENDER GESELLSCHAFTER DER<br />
„RATIO STRATEGY & INNOVATION<br />
GMBH“ UND LEHRT AN DER DONAU-UNI-<br />
VERSITÄT KREMS, DER NEW DESIGN<br />
UNIVERSITY IN ST. PÖLTEN UND DER<br />
LAPPEENRANTA UNIVERSITY OF TECH-<br />
NOLOGY IN FINNLAND.<br />
www.ratio.at/rsi<br />
DIE<br />
NEUEN<br />
DÄCHER<br />
SIND<br />
GRÜN.<br />
Das wusste schon der Vater des Erfolges.<br />
Die grünen Wurzeln des Familienunternehmens<br />
HAAS liegen Jahrzehnte zurück.<br />
Sie begannen mit der gärtnerischen Leidenschaft<br />
des Vaters, Eduard HAAS, dem Begründer und<br />
Erfinder des HAAS Fertiggründaches. Der Zeit weit<br />
voraus hat er im Jahr 2003 unter der Registriernummer<br />
6222 seine Erfindung sogar patentieren<br />
lassen. Was damals als kleines Pflänzchen begann<br />
ist mittlerweile Hauptausrichtung der Firma<br />
geworden. Sein Sohn, Martin Haas, führt den<br />
Erfolgsweg des Unternehmens aus Wallsee mit<br />
leidenschaftlichem Elan und fortschrittlichen<br />
Ideen fort. So hat er brandaktuell die bestehenden<br />
Module verändert, kundenfreundlicher gemacht<br />
und einen idealen Wassertank für die Pflanzen<br />
entwickelt. Das neue Material – ein ausgewählter<br />
Kunststoff – macht die Module nicht nur leichter<br />
sondern auch umweltfreundlicher. Schön, denn<br />
das bis zu 25% leichtere Pflanzenkästchen ist zu<br />
99% recyclebar. Darüber hinaus begrünt, wartet<br />
und pflegt das Team HAAS nicht nur oben am Dach<br />
oder auf Terrassen, nein, auch grüne Fassaden<br />
erfreuen sich mittlerweile immer größerer<br />
Beliebtheit.<br />
www.haas-garten.at<br />
26 27
FLACHDACH-SYSTEME<br />
FÜR PROFIS.<br />
1.FIRESTONE<br />
10. MONSUN<br />
EPDM ABDICHTUNG<br />
ENTWÄSSERUNGSSYSTEME<br />
GRÜNDACHZUBEHÖR<br />
14<br />
2. VILLAS<br />
BITUMEN<br />
11. SITA<br />
FLACHDACHENTWÄSSERUNG<br />
15<br />
3. STEINBACHER<br />
EPS / PIR /<br />
AUTOMATENDÄMMUNG<br />
12. FAKRO<br />
FLACHDACHFENSTER<br />
6<br />
2<br />
5<br />
1<br />
12<br />
7<br />
11<br />
9<br />
13<br />
3<br />
17<br />
4. ROOFTRADE<br />
VAKUUMDÄMMUNG<br />
5. ISOBASALT<br />
STEINWOLLDÄMMUNG<br />
13. GRÜN<br />
ABSTURZSICHERUNG<br />
14. FLATENERGY<br />
PHOTOVOLTAIK<br />
10<br />
4<br />
8<br />
6. KINGSPAN<br />
ISOLIERTE DACH- U.<br />
WANDSYSTEME<br />
7.FLATPOR<br />
15. FLATGREEN<br />
GRÜNDACH<br />
16. FLATLIFE<br />
HEIZEN UND KÜHLEN<br />
17<br />
ATTIKA-ELEMENTE<br />
SOCKELANSCHLUSS-ELEMENTE<br />
17. FLATSTONE<br />
18<br />
16<br />
8. EVOTHERM<br />
HOCHLEISTUNGSDÄMMUNG<br />
KERAMIKPLATTEN<br />
18. FLATPLATE<br />
9. EDILFLOOR<br />
FUNDAMENTPLATTE<br />
VLIESE<br />
Flattec Vertriebs GmbH • Bahnhofstraße 27, 3350 Stadt Haag (A) • Gewerbepark 10, 3361 Aschbach (A) • Sonntagshornstraße 41, 83278 Traunstein (D) // Mail: office@flattec.com<br />
www.flattec.com<br />
FLATTEC VERTRIEBS GMBH<br />
Deutschland, 83278 Traunstein, Sonntagshornstraße 41<br />
Tel: +49 (0) 861 909 79 30-0 // Fax: +49 (0) 861 909 79 30-4<br />
Österreich, 3350 Stadt Haag, Bahnhofstraße 27<br />
Österreich, 3361 Aschbach, Gewerbepark 10<br />
Tel: +43 (0) 74 76 20 400<br />
Fax: +43 (0) 74 76 20 400-99<br />
IMPRESSUM:<br />
Herausgeber: Flattec Vertriebs GmbH,<br />
Gewerbepark 10, 3361 Aschbach<br />
Konzeption/ Layout und Grafik:<br />
Kernkompetenzen GmbH und Unit 25, Kreation Mike Rigler<br />
Druck: Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.b.H.<br />
Fotos: flattec, Shutterstock, Kernkompetenzen, flatpool, Red<br />
Bull Content Pool, Tesla, Stein & Co, Mag. Dell<br />
28<br />
www.flattec.com