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FLATMAG Faszination Flachdach (Ausgabe 5)

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<strong>Ausgabe</strong> 5: Februar 2017<br />

INNOVATIONSFORSCHER<br />

MICHAEL DELL SAGT DEM FLACHDACH<br />

EINE GROSSE ZUKUNFT VORAUS<br />

GRENZ-<br />

GÄNGER<br />

WIE DAVID LAMA OHNE TECH-<br />

NISCHE HILFSMITTEL UNBE-<br />

ZWINGBARE GIPFEL STÜRMT<br />

DACH-<br />

NEULINGE<br />

WARUM ES DIE ELEKTROAUTO-<br />

SPEZIALISTEN VON TESLA AUFS<br />

DACH ZIEHT<br />

FEINSTEIN-<br />

FREUND<br />

WIE STEIN & CO ZUSAMMEN<br />

MIT FLATTEC DAS DACH<br />

EMOTIONALISIEREN


EDITORIAL<br />

LIEBE LESER!<br />

Das Wort Innovation wird gar etwas inflationär verwendet, sagt Michael Dell. Und<br />

der muss wissen, wovon er spricht. Der Österreicher mit dem bekannten Namensvetter<br />

– der US-Amerikaner Michael Dell gründete einst die gleichnamige amerikanische<br />

PC-Herstellerfirma – ist von Beruf Innovationsforscher. Seit 25 Jahren. Im Gespräch<br />

mit dem flatmag erklärt Dell ab Seite 24, warum die Baubranche am Beginn einer smarten<br />

Revolution steht und warum auch dem <strong>Flachdach</strong> gerade im Stadtumfeld eine spannende<br />

Zukunft bevorsteht.<br />

Die Städte dieser Welt haben es auch Andreas Kleboth angetan. In unserer neuen Rubrik<br />

flatblog erklärt uns der Architekt und Stadtplaner, wie urbane Räume in Zukunft<br />

an Lebensqualität gewinnen werden. Zum flattalk haben wir diesmal Bernhard Schutti<br />

geladen. Der Geschäftsführer der Stein & Co GmbH ist Spezialist für Natur- und Feinstein<br />

– und langjähriger Partner von flattec für die beliebte flatstone-Produktserie. Er<br />

nimmt uns mit in eine Welt, die stark auf Emotionen setzt.<br />

In einem ganz besonderen Special haben wir die Pläne der Elektroautogurus von Tesla<br />

beleuchtet, die aufs Dach gekommen sind. Und von dort aus einmal mehr mit alter Technik<br />

neue Zielgruppen erreichen wollen.<br />

Wir porträtieren den Extremkletterer David Lama, der dafür bekannt ist, ganz ohne<br />

technische Hilfsmittel unbezwingbare Berge zu besteigen. Warum er wie jeder Dachdecker<br />

auch nicht ohne Sicherung auskommt und wie er sich an den Grenzen zwischen<br />

Furchtlosigkeit und Sicherheit bewegt, lesen Sie ab Seite 18.<br />

ALL DAS UND NOCH VIEL MEHR FINDET SICH AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN.<br />

IHR THOMAS KERN, Flattec Vertriebs GmbH<br />

FLACHDACH-SYSTEME FÜR PROFIS<br />

Ein begehbares <strong>Flachdach</strong>fenster – gibt es das?<br />

FREILICH, von FAKRO!<br />

Das FLACHDACH-FENSTER von FAKRO<br />

Die zukunftsweisende Lösung für <strong>Flachdach</strong> und Terrasse<br />

6: Tesla entdeckt das Dach<br />

10: Feinstein fürs <strong>Flachdach</strong><br />

14: Einblicke in die flattec-Welt<br />

Das bodeneben eingebaute, begehbare <strong>Flachdach</strong>-Fenster DXW<br />

sorgt für natürliche Belichtung im darunterliegenden Innenraum.<br />

Gleichzeitig schenkt es Gestaltungsfreiheit auf <strong>Flachdach</strong> und<br />

Dachterrasse.<br />

• Format: 8 Standardgrößen bis zu 120 x 120 cm sowie<br />

Sonderformate<br />

• Rutschfeste Oberfläche<br />

• U w<br />

= 0,70 W/m²K<br />

• Einsetzbar bei Dachneigungen zwischen 0 und 5°<br />

18: David Lama strebt nach oben 22: Die Stadt der Zukunft ist flach 24: Michael Dell im Interview<br />

2 3<br />

www.fakro.at


flatnews<br />

KURZ NOTIERT<br />

GRÜN STATT GRAU<br />

Der Verband für Bauwerksbegrünung – kurz VfB – vereint vom Planer bis zum<br />

Hersteller all jene, die sich mit Begrünungen auf Gebäuden beschäftigen.<br />

Dazu gehören Stadtverwaltungen, Innungen, Fachverbände, Prüfinstitute,<br />

Studenten oder Architekten ebenso, wie Spezialisten aus der Industrie. Und<br />

deshalb sind seit Kurzem auch die <strong>Flachdach</strong>innovatoren von flattec Mitglied<br />

des Verbands. Seit 1991 ist die Vereinigung aktiv und bietet von Informationen<br />

über Ausschreibungstexte bis hin zu Fachseminaren und Veranstaltungen<br />

oder der Leitung und Abwicklung von Forschungsprojekten alles an, was das<br />

Herz der Bauwerksbegrüner begehrt. www.grünstattgrau.at<br />

GEBALLTE PASSIVHAUSKOMPETENZ<br />

Mitglied der Passivhaus Austria wurde flattec schon vor geraumer Zeit, nun<br />

ist das österreichische Unternehmen auch Teil der deutschen „IG Passivhaus.“<br />

Die Interessensgemeinschaft ist ein Kompetenznetzwerk von Passivhausexperten<br />

und fördert gesundes und behagliches Wohnen nach Passivhausstandard,<br />

denn der Bedarf nach Passivhäusern stieg auch in Deutschland in der<br />

jüngeren Vergangenheit rasant an. www.ig-passivhaus.de<br />

www.firestonebpe.de • info@fbpe.de<br />

TERMINE 2017<br />

Auch heuer trifft sich die Bau- und Dachbranche zum Austauschen und Diskutieren.<br />

Gleich drei Mal findet die Dachtagung statt: Der Startschuss erfolgt<br />

am 9. März in Wien, am 6. April gastiert der Event im Vienna House in Loipersdorf<br />

und am 28. September in der Panzerhalle in Salzburg. Ebenfalls drei Mal<br />

findet heuer der Dachgipfel statt, am 8., 15. und 16. März bei Dapek in Asten.<br />

Die Internationale Passivhaustagung schlägt ihre Zelte am 28. und 29. April<br />

im Messe Congress Center in Wien auf. Und am 5. und 6. Oktober schielt die<br />

Baubranche nach Bad Ischl, wo sich Forschung und Industrie für die Holzhaustage<br />

einfinden werden.<br />

Firestone RubberGard EPDM –<br />

die Universal-Dachbahn für<br />

echte Profis!<br />

Extrem witterungsbeständig und haltbar.<br />

Perfekt zu verarbeiten, da beidseitig gleich.<br />

Dauerhaft elastisch und flexibel.<br />

Maximal sicher dank weniger Nähte.<br />

Firestone RubberGard EPDM – Eine für alle(s)!<br />

4 5


flatinnovation<br />

TESLA<br />

KLETTERT<br />

AUFS DACH<br />

BEIM FLACHDACH GILT FLATTEC<br />

ALS INNOVATIONSTREIBER DER<br />

BRANCHE. DIE ELEKTROAUTO-<br />

PIONIERE VON TESLA SCHICKEN<br />

SICH NUN AN, DIE GENEIGTEN<br />

DÄCHER DER WELT ZU REVOLU-<br />

TIONIEREN. MIT EINER INNOVA-<br />

TION, DIE EIGENTLICH KEINE IST.<br />

Elon Musk war zwölf, als er sein erstes<br />

selbst programmiertes Computerspiel<br />

für 500 Dollar verkaufte. Und ein bisschen<br />

später soll er in einer kurzen Findungsphase<br />

seiner Jugend entschieden<br />

haben, die Welt retten zu wollen.<br />

Sein Lieblingsthema ist Nachhaltigkeit.<br />

Der gebürtige Südafrikaner und Gründer<br />

von Paypal ist CEO des Elektroautobauers<br />

Tesla, der sich mit dem Model<br />

3 anschickt, bald das iPhone unter den<br />

Elektroautos der Welt zur Marktreife zu<br />

bringen. Doch selbst, wenn das gelingen<br />

sollte: Die Welt rettet man nicht mit Elektroautos<br />

alleine vor dem Klimawandel<br />

und der globalen Erwärmung. Und genau<br />

deshalb haben es Elon Musk seit Neuestem<br />

auch die geneigten Dächer dieser<br />

Welt angetan.<br />

Vergangenen Herbst stellte Musk sich am<br />

Set der US-Serie Desperate Housewives<br />

aufs Podium und demonstrierte den geladenen<br />

Gästen die neueste Innovation des<br />

Unternehmens. Das Produkt: Solardachziegel,<br />

die auf den Namen „Tesla Solar“<br />

hören – außen Ziegel, innen Solarmodul.<br />

Die Idee: Ein Dach, das den „Tesla Powerwall“-Haushaltsakku<br />

lädt, der das Tesla-Elektroauto<br />

und das Eigenheim mit<br />

Strom versorgt. Die selbstbewusste Ansprache<br />

klang so: „Möchte man ein Dach<br />

haben, das besser als ein herkömmliches<br />

aussieht, die doppelte Lebensdauer hat,<br />

weniger kostet und ganz nebenbei auch<br />

noch Strom produziert?“<br />

Dem folgte die rhetorische Frage: „Warum<br />

würde man irgendwas Anderes kaufen<br />

wollen?“ Anstatt die Photovoltaikanlage<br />

gesondert zu montieren, will Tesla also<br />

Ziegel und Stromerzeugung in einem<br />

forcieren. Von gebäudeintegrierter Photovoltaik<br />

spricht die Branche bei solchen<br />

Produkten. Schon lange. Denn die Technik<br />

dahinter ist nicht neu.<br />

Bereits seit einigen Jahren gibt es Alternativen<br />

für all jene, die ihre Photovoltaikanlagen<br />

am geneigten Dach lieber<br />

formschön versteckt wissen. Weil das<br />

Verhältnis von Preis und installierter<br />

Generatorleistung für den mittelständischen<br />

Konsumenten kaum stimmt, haben<br />

es die Hersteller schwer. Aktuell kennt<br />

der Markt aus verschiedenen Materialien<br />

gefertigte Solarschindeln, deren Module<br />

geklebt oder mechanisch befestigt werden.<br />

Tesla hat sich nicht für Ton, Schiefer<br />

oder Kunststoff, sondern für mit Folien<br />

überzogenes, gehärtetes Glas entschieden.<br />

Das Solarelement bietet die Grundlage<br />

und ist nur von oben zu erkennen. Die<br />

Beschichtung stammt im Übrigen vom<br />

weltweit bekannten Klebeproduktexperten<br />

3M und sorgt für vier unterschiedliche<br />

Designs. Sogar ein Ziegel, der an<br />

Von außen versteckt Tesla die Technik<br />

seiner Dachschindeln<br />

6 7


In vier verschiedenen Varianten will Tesla<br />

seine Dachziegel mit integriertem Solarmodul<br />

liefern. Die auffälligste Variante<br />

soll an eine traditionelle toskanische<br />

Dachlandschaft erinnern.<br />

Für die Farben der Dachschindeln<br />

sorgt eine Folie der weltweitbekannten<br />

Klebeproduktexperten 3M; neben dem<br />

Solarmodul ist Glas der entscheidende<br />

Bestandteil der Ziegel.<br />

eine traditionelle toskanische Dachlandschaft<br />

erinnert, ist im Programm.<br />

Die Vision der Solardachrevolution lässt<br />

sich Tesla etwas kosten. Für 2,4 Milliarden<br />

Euro wurde mit „Solar City“ fusioniert,<br />

dem – laut eigenen Angaben –<br />

größten Hersteller von Solaranlagen in<br />

den USA. „Solar City“ war 2006 auf Musks<br />

Anraten von seinen Cousins gegründet<br />

worden. Die beiden Unternehmen einte<br />

allerdings nicht nur ihre nachhaltige<br />

Geschäftsidee und der Familienstammbaum,<br />

sondern auch ihre finanzielle Gebarung:<br />

Seit Jahren schreiben Tesla und<br />

„Solar City“ rote Zahlen. Mit einer groß<br />

angelegten Marketingstrategie sollen<br />

nun Synergien genutzt werden, um gemeinsam<br />

Gewinne einzufahren.<br />

Ein Bestandteil dieser Strategie ist bereits<br />

von den Tesla-Autos gut bekannt:<br />

Genug verraten, um Neugier zu schüren,<br />

aber die Öffentlichkeit doch im Unklaren<br />

lassen. Leistungsdetails zu „Tesla Solar“<br />

wurden bei der Präsentation im Herbst<br />

ebenso wenig bekannt wie die Anschaffungskosten<br />

oder ein Europastart des<br />

Produkts. Ausgeliefert werden sollen<br />

die ersten Ziegel nämlich vorerst lediglich<br />

in den USA. Und zwar – immerhin so<br />

viel wurde verraten – bereits Ende 2017.<br />

Auch konventionelle Photovoltaikanlagen<br />

will das Unternehmen mit dem zugekauften<br />

Know-how von „Solar City“ weiterhin<br />

anbieten.<br />

Mit „Dow Chemical“ hat sich erst kürzlich<br />

ein renommierter Hersteller entschieden,<br />

keine Solardachziegel mehr<br />

herzustellen. Man darf gespannt sein,<br />

ob Elon Musk auch der Dachbranche, alte<br />

Innovation besser verkauft als die Konkurrenz.<br />

Bei den Elektroautos ist ihm<br />

das gelungen.<br />

WILLKOMMEN<br />

IN UNSERER<br />

WELT!<br />

www.monsunrinne.de<br />

8 9


flattalk<br />

FEINSTEIN<br />

FÜRS FLACHDACH<br />

„WIR VERSUCHEN BEIM KUNDEN<br />

EMOTIONEN AUSZULÖSEN“<br />

BERNHARD SCHUTTI<br />

Geschäftsführer von Stein & Co<br />

FLATSTONE SORGT FÜR ZUSÄTZLI-<br />

CHEN WOHNRAUM AM FLACHDACH.<br />

EIN PRODUKT, DAS DURCH DIE ZU-<br />

SAMMENARBEIT VON FLATTEC MIT<br />

DER FIRMA STEIN & CO ENTSTEHT.<br />

BERNHARD SCHUTTI IST GESCHÄFTS-<br />

FÜHRER DES NATURSTEIN- UND KERA-<br />

MIKGROSSHANDELS UND TRAF SICH<br />

MIT<br />

FLATTEC-GESCHÄFTSFÜHRER<br />

THOMAS KERN ZUM FLATTALK ÜBER<br />

EINE FRUCHTBARE ZUSAMMENARBEIT<br />

UND SEINE BRANCHE, IN DER FAIRE AR-<br />

BEITSBEDINGUNGEN SOWIE ÖKOLOGIE<br />

BESONDERS WICHTIG SIND.<br />

HERR KERN, WIE IST FLATTEC AUF DEN<br />

STEIN GEKOMMEN?<br />

THOMAS KERN<br />

Geschäftsführer von flattec<br />

THOMAS KERN: Wir wollten dem Lebensraum<br />

<strong>Flachdach</strong> eine noch stärkere<br />

Designnote geben und flatstone war die<br />

logische Antwort. Damit können wir dem<br />

Trend „Dach als zusätzlicher Wohnbereich“<br />

noch stärker Rechnung tragen. Wir<br />

waren im Zuge dieser Vision vor über drei<br />

Jahren auf der Suche nach hochwertigen<br />

Naturmaterialien. Die Produkte von Stein<br />

& Co haben uns umgehend überzeugt und<br />

die Zusammenarbeit ist bis heute mehr<br />

als fruchtbar.<br />

BERNHARD SCHUTTI: Ich glaube auch,<br />

dass wir nicht zufällig zusammengefunden<br />

haben. Wir versuchen beim Kunden<br />

Emotionen auszulösen, unsere Produkte<br />

sind den Menschen in ihrem Lebensraum<br />

schon aus der Natur der Sache heraus<br />

sehr nahe. Für flatstone kommt Keramik<br />

zum Einsatz. Dieses Feinsteinzeug bietet<br />

viele Vorteile für den Außenbereich<br />

und hat sehr spannende Produkteigenschaften.<br />

Oberflächendichte und Frostsicherheit,<br />

Farbechtheit, aber auch die<br />

leichte Reinigung und eine Rutschklasse<br />

zwischen R10 und R12 sind schlicht und<br />

ergreifend sehr positiv. Der Weg auf das<br />

<strong>Flachdach</strong> war vorgezeichnet.<br />

DIE KERAMIKPLATTEN VON STEIN & CO<br />

FÜR FLATSTONE GIBT ES IN VERSCHIE-<br />

DENEN FORMATEN UND DESIGNS. DIE<br />

PLATTEN WERDEN ENTWEDER AUF DER<br />

ABDICHTUNG MITTELS STELZLAGER<br />

MONTIERT ODER AUF EINEM KIESBETT<br />

VERLEGT. WIE WICHTIG IST DIE EINFA-<br />

CHE HANDHABUNG?<br />

KERN: Das war uns bei der Entwicklung<br />

des Produkts natürlich ein Anliegen. Wir<br />

arbeiten grundsätzlich nur mit Profis zusammen,<br />

um höchste Qualität beim Verlegen<br />

der flatstone-Produkte garantieren<br />

zu können. Wir haben auch Hilfstools, die<br />

etwa für gerade Platten sorgen. Aber wir<br />

werden in Zukunft noch weitere Schritte<br />

in diese Richtung setzen, indem wir Verlege-<br />

und Verarbeitungsvideos verfügbar<br />

machen werden.<br />

WIE KANN MAN ALS KUNDE WISSEN,<br />

WELCHER STEIN FÜR DIE INDIVIDUEL-<br />

LEN BEDÜRFNISSE MASSGESCHNEI-<br />

DERT IST?<br />

KERN: Auf dem Portal flatpool sind unsere<br />

Produkte visuell dargestellt, aber auch<br />

Muster sind jederzeit einzusehen.<br />

10 11


SCHUTTI: Das ist auch insofern wichtig,<br />

als man eine Terrasse im Idealfall nicht<br />

nur für ein paar Monate sondern für Jahre<br />

plant. Es ist überhaupt ein Trend zu<br />

erkennen, dass der Mensch heute sofort<br />

hochwertig und ordentlich baut und nicht<br />

mehr in Etappen. Man greift auch wieder<br />

viel mehr auf Profis zurück als früher und<br />

macht selbst weniger. Es ist selten geworden,<br />

dass sich Menschen ein Haus mit<br />

Eigenleistungen auf lange Zeit ersparen.<br />

ÖKOLOGIE UND FAIRE ARBEITSBEDIN-<br />

GUNGEN SIND WICHTIGE THEMEN DER<br />

STEINBRANCHE. WARUM?<br />

SCHUTTI: Immer wieder geistern Artikel<br />

über Kinderarbeit durch die Medien und<br />

uns ist wichtig, dass wir derlei Praktiken<br />

bei unseren Partnern im Ausland ausschließen<br />

können. China und Brasilien<br />

haben hier ohnehin notwendige Gesetze<br />

geschaffen, welche auch rigoros exikutiert<br />

werden, in Indien gestaltet sich die<br />

Situation schwieriger. Wir sind deshalb<br />

mit XertifiX vor Ort aktiv, einem Verein,<br />

der sich gegen ausbeuterische Kinderund<br />

Sklavenarbeit in der Natursteinbranche<br />

einsetzt. Der Verein führt nicht nur<br />

starke Kontrollen bei den Firmen vor Ort<br />

durch, sondern der Großteil der Gelder,<br />

die wir XertifiX zur Verfügung stellen,<br />

geht in die Entwicklung von Schulen und<br />

Infrastruktur vor Ort. Das Thema ist uns<br />

ebenso wichtig wie jenes der Ökologie.<br />

Wenn wir etwa Steine aus Indien importieren,<br />

verwenden wir für den Transport<br />

sehr große Containerschiffe und am Binnenweg<br />

die Bahn. Die Containerfrachtschiffe<br />

fahren mittlerweile 30 Prozent<br />

langsamer als früher und sind daher umweltschonender<br />

unterwegs. Natürlich<br />

sehnen wir alle die Entwicklung herbei,<br />

dass wir am Meer vollständig ökologisch<br />

fahren können. Allerdings gilt schon<br />

heute, dass der CO 2<br />

-Ausstoß in Relation<br />

überschaubar ist. Wir haben einmal<br />

errechnet, dass die Steinmenge für eine<br />

durchschnittliche Naturstein-Baustelle<br />

eines Hauses – etwa sechs bis sieben<br />

Tonnen Stein – beim Schiffstransport<br />

von der Ostküste Chinas in etwa so viel<br />

CO 2<br />

verursacht wie eine einzelne Person,<br />

die nach Mallorca fliegt.<br />

DAS JAHR 2017 IST ERST EIN PAAR WO-<br />

CHEN ALT. WAS WÜNSCHEN SIE SICH<br />

FÜRS NEUE JAHR?<br />

SCHUTTI: Nachdem wir Unternehmer<br />

sind, sind die Wünsche immer Umsatzwachstum<br />

und vernünftige Margenentwicklungen.<br />

Wir sehen vor allem in der<br />

Keramik noch großes Potenzial und<br />

freuen uns auf neue Möglichkeiten durch<br />

neue Importchancen.<br />

KERN: Die Vorzeichen stehen gut.<br />

Wir sehen noch Innovationen am Horizont,<br />

die wir verfolgen wollen. Und wir<br />

sind natürlich überzeugt, dass die Partnerschaft<br />

mit Stein & Co weiterwachsen<br />

wird.<br />

SCHUTTI: Da sind wir uns auch ganz sicher.<br />

SEIT 1998 IMPORTIERT DIE FIRMA STEIN<br />

& CO NATURSTEINE AUS ALLER WELT,<br />

SEIT 2005 VERKAUFT DAS UNTERNEH-<br />

MEN AUSSCHLIESSLICH AN FIRMEN-<br />

KUNDEN. STEIN & CO BESCHÄFTIGT AN<br />

DIE 80 MITARBEITER UND ÜBERNIMMT<br />

BESCHAFFUNG, LAGERUNG, KOMMISSI-<br />

ONIERUNG SOWIE DEN TRANSPORT DER<br />

NATURSTEIN- UND KERAMIK-PRODUKTE.<br />

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KERAMIK-PLATTE<br />

im Außenbereich<br />

• sehr niedrige Wasseraufnahme<br />

• frostsicher und salzwasserbeständig<br />

• fl eckunempfi ndlich, einfachste Reinigung<br />

• hohe Rutsch- und Trittsicherheit<br />

• absolut farbecht<br />

• einfache Verlegung in Splitt, Drainagemörtel<br />

oder auf Stelzlagern<br />

Haus & Garten selbst gestalten<br />

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Fotogalerie, Händlersuche<br />

HOMEPAGE & APP<br />

Find us on<br />

FACEBOOK<br />

12<br />

www.steinundco.com<br />

13


flatguide<br />

1<br />

5<br />

ALLES RUND UMS<br />

FLACHDACH<br />

Dieser Devise hat sich die flattec mit Leib und Seele verschrieben.<br />

Von A wie Abdichtung und Attika über D wie Dämmung<br />

und Dachsicherheit bis zu fertigen Dachterrassen-Systemen<br />

inklusive E wie die richtige Entwässerung, G wie das<br />

Gründach, das schon fertig ist, und last but noch least S wie<br />

flatstone, die <strong>Flachdach</strong>-Keramikplatten vom Feinsten. Alles<br />

bei einem Ansprechpartner und einer Adresse bestellbar und<br />

in Time geliefert. Beratung von langjährigen Branchenprofis<br />

inklusive.<br />

1<br />

3 3<br />

2<br />

6<br />

3 4 4<br />

1. ABDICHTUNG<br />

2. DÄMMUNG<br />

3. FUNDAMENT-DÄMMSCHALUNGEN<br />

4. ATTIKA-UND SOCKELANSCHLUSS-ELEMENTE<br />

5. FLACHDACH-ENTWÄSSERUNGS-SYSTEME<br />

6. DACHSICHERHEIT<br />

7. GRÜNDACH<br />

8. LICHT UND SCHATTEN<br />

9. DACHTERRASSEN-SYSTEME<br />

14 15


flatguide<br />

7 9<br />

8<br />

ACHTUNG SPOILER – AB MÄRZ GIBT ES ZWEI<br />

NEUHEITEN BEI FLATTEC:<br />

Das Branchen-Feedback war zahlreich und äußerst produktiv, das von der<br />

flattec ins Leben gerufene Online-Portal flatpool wird gerne und oft angenommen.<br />

Nun gibt es in wenigen Wochen noch mehr Storys, noch mehr Bilder<br />

und aktuelle Videos auf einem face-gelifteten flatpool.com zum Download.<br />

Darüber hinaus hat flattec einen großen Schritt gewagt: Die Auflage eines<br />

Gesamt-Kataloges. Der druckfrische um die 100-Seiten fassende flatguide<br />

ist ab Mitte März erhältlich und soll einen kompakten Überblick über die<br />

gesamte flattec-Produktrange bieten. Nähere Infos auf www.flattec.com<br />

BILDER, VIDEOS<br />

UND ARTIKEL FINDEN<br />

SIE AUF<br />

www.flatpool.com<br />

16 17


flattour<br />

DER GRENZ-<br />

GÄNGER<br />

Patagonien im Freikletterstil war sein<br />

großes Ziel. Freiklettern, die Paradedisziplin<br />

von David Lama, erlaubt keine<br />

künstlichen Hilfsmittel zur Fortbewegung.<br />

Es mag befremdlich klingen, dass<br />

Menschen sich ohne technische Hilfsmittel<br />

daran machen, Gipfel zu erklimmen.<br />

Aber ohne technische Hilfsmittel heißt<br />

nicht automatisch ungesichert.<br />

Wie jeder Dachhandwerker auch, schüt-<br />

zen sich Gipfelstürmer wie David Lama bei<br />

Expeditionen mit Absturzsicherungen.<br />

Die gebräuchlichte Form ist auch beim<br />

Freiklettern die Partnersicherung. Als<br />

David Lama 2012 nach mehreren Anläufen<br />

seinen Traum vom Cerro Torre<br />

realisierte, war das nur dank seines Begleiters<br />

Peter Ortner möglich. Ein Kamerateam<br />

begleitete die beiden und drehte<br />

einen viel beachteten Kinofilm über den<br />

Aufstieg.<br />

Der Film zeigt auch die Grenzen, an denen<br />

sich Ausnahmesportler wie Lama<br />

bewegen. Es ist stets ein schmaler Grat<br />

zwischen Furchtlosigkeit und notwendiger<br />

Sicherheit. Wer glaubt, Lama sei ein<br />

verrückter Draufgänger, den belehrt der<br />

mittlerweile 26-Jährige eindringlich. Er<br />

sei gar alles andere als ein Draufgänger.<br />

„Ich kalkuliere das Risiko sehr genau und<br />

versuche es so minimal wie möglich zu<br />

halten.“ Und dann erzählt er von seiner<br />

DAVID LAMA GILT MIT SEINEN 26 JAHREN<br />

BEREITS ALS KLETTERLEGENDE.<br />

DER TIROLER BESTEIGT GIPFEL OHNE TECH-<br />

NISCHE HILFSMITTEL. UND BEWEGT SICH<br />

AUF EINEM SCHMALEN GRAT ZWISCHEN<br />

FURCHTLOSIGKEIT UND SICHERHEIT, DEN<br />

AUCH DACHHANDWERKER KENNEN.<br />

Es gibt Menschen, denen wird Talent und<br />

Berufung in die Wiege gelegt. Und es gibt<br />

David Lama. Der Sohn einer Tirolerin und<br />

eines Nepalesen aus dem Mount-Everest-Gebiet<br />

machte mit fünf Jahren seinen<br />

ersten Kletterkurs. Kursleiter Peter Habeler,<br />

selbst Extrembergsteiger und berühmt<br />

für die Erstbesteigung des Mount<br />

Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff in<br />

den 1970er-Jahren, erkannte Lamas Fä-<br />

higkeiten. Und schon ging ein Wunderkind<br />

seinen Weg. Mit gerade einmal 15 Jahren<br />

durfte sich Lama zweifacher Gesamtsieger<br />

des Jugendeuropacups und Jugendweltmeister<br />

nennen. Bald nahm er mit einer<br />

Sondergenehmigung am Weltcup der<br />

UIAA, der Wettkampfklettereliteserie,<br />

teil. Nur wenige Wochen später wurde er<br />

jüngster Weltcupsieger der Geschichte.<br />

Bald schrieb die Süddeutsche Zeitung,<br />

er sei vielleicht einer der talentiertesten<br />

jungen Kletterer – und ließ eine Feststellung<br />

folgen: Aber nun müsse er sich in der<br />

Erwachsenenwelt beweisen.<br />

Das Wunderkind sollte nicht enttäuschen.<br />

Wettkämpfe wurden Lama bald zu wenig.<br />

Und so widmete er sich dem Alpinismus.<br />

Die Erstbesteigung des als unbezwingbar<br />

geltenden Cerro Torre im chilenischen<br />

18 19


Besteigung des Cerro Torre, um seine<br />

Einstellung zu illustrieren: „Zum Beispiel<br />

sind mein Kletterpartner Peter und ich<br />

immer morgens losgegangen, um das Risiko<br />

herunterfallender Eisblöcke zu minimieren.<br />

Ich gehe keine unnötigen Gefahren<br />

ein, sondern überlege mir genau, wo<br />

meine Grenzen und auch jene der Natur<br />

liegen.“<br />

Wer am Dach beruflich zu tun hat, weiß,<br />

dass schon das Arbeiten in den luftigen<br />

Höhen von Gebäuden mit großen Gefahren<br />

verbunden ist. Beim Bergsteigen auf<br />

ein paar tausend Metern potenziert sich<br />

das Risiko naturgemäß. Auch David Lama<br />

blickte schon oft dem Tod ins Auge. Einmal<br />

sogar in einer vergleichbar sicheren<br />

Situation, wesentlich näher am Boden als<br />

man annehmen könnte. In einem Sportklettergarten<br />

stürzte er, weil ein Griff<br />

ausbrach. Sein Fall endete nur knapp über<br />

dem felsigen Boden und zwischen zwei<br />

Eisenpfosten, die ihn regelrecht aufspießen<br />

hätten können. Es sind auch Momente<br />

wie diese, die ihm Respekt, Demut und<br />

Vorsicht lehrten. Seit dem Vorfall in einem<br />

vermeintlich sicheren Umfeld fernab<br />

der Gefahren der Natur engagiert sich<br />

Lama für die Stiftung „Wings for Life“,<br />

die Querschnittslähmung heilbar machen<br />

möchte.<br />

Kennt David Lama eigentlich Angst?<br />

20<br />

Jeder Mensch habe Angst, sagte er<br />

einmal in einem Interview. Aber es sei<br />

selbstredend nicht die Höhenangst bei<br />

ihm. „Ich habe Angst vor Schlangen. Damit<br />

kann ich schwer umgehen. Aber man<br />

muss unterscheiden zwischen Angst und<br />

Panik.“ Bisher ist er vor allem noch motiviert.<br />

Motiviert, weitere unmögliche<br />

Projekte möglich zu machen, einmal mehr<br />

an seine Grenzen zu gehen. Vor allem ein<br />

Projekt steht noch ganz oben auf seiner<br />

Liste. Die Nordostwand des Masherbrum<br />

in Pakistan. Zweimal musste er einen<br />

Aufstiegsversuch bereits abbrechen.<br />

Aber aufgeben wird er nicht. „Ich will auf<br />

jeden Fall zum Masherbrum zurück. Weil<br />

ich es nach wie vor für möglich halte.“ Und<br />

merkt demütig an: „Aber dazu muss ich<br />

noch besser werden, noch mehr Erfahrungen<br />

sammeln. Denn ohne großartige<br />

Chancen aufzusteigen wäre sinnloses<br />

Riskieren.“ Sicherheit geht eben vor. Auch<br />

für Extremkletterer.<br />

21


flatblog<br />

DER BITTER NÖTIGE FREI-<br />

RAUM DER FLACHDÄCHER<br />

ANDREAS KLEBOTH IST ARCHITEKT UND EXPER-<br />

TE FÜR STÄDTEBAU. ZUM AUFTAKT DER NEUEN<br />

RUBRIK FLATBLOG ERKLÄRT ER UNS, WIE UR-<br />

BANE RÄUME IN ZUKUNFT AN LEBENSQUALITÄT<br />

GEWINNEN KÖNNEN. UND WAS DAS MIT FLACH-<br />

DÄCHERN ZU TUN HAT.<br />

Kinos. Einst gab es in jeder Provinzstadt<br />

ein Lichttheater, heute sind Kinocenter<br />

wesentlich größer und finden sich fast<br />

ausschließlich in urbanen Räumen. Diese<br />

Beobachtung gilt gleichermaßen für viele<br />

weitere Bereiche unseres Lebens. Aktivitäten<br />

und Angebote am Land entsprechen<br />

immer weniger unseren gegenwärtigen<br />

Bedürfnissen. Das führt dazu, dass<br />

Städte als Lebensraum immer begehrter<br />

werden. Dazu kommt, dass der Alltag<br />

in städtischen Großräumen leichter zu<br />

organisieren ist. Denken Sie nur an Kinderbetreuung<br />

oder an die Verfügbarkeit<br />

öffentlichen Verkehrs.<br />

Aber Stadtraum ist begrenzt. Das führt<br />

unweigerlich zu einer – durchaus wün-<br />

„Weltweit gewinnen Städte an Attraktivität.<br />

Diese gesellschaftliche Tendenz<br />

ist auch in mitteleuropäischen Ländern<br />

in den letzten Jahren zu erkennen. In Österreich<br />

wachsen Städte wie Wien, Linz,<br />

Graz, Salzburg oder Innsbruck stetig,<br />

gleichzeitig haben zahlreiche ländliche<br />

Regionen mit Bevölkerungsschwund zu<br />

kämpfen.<br />

‚WARUM?’, FRAGEN SIE SICH?<br />

Die Gründe dafür liegen auf der Hand:<br />

Immer mehr Angebote, die ein Leben für<br />

die meisten von uns lebenswert machen,<br />

werden verstärkt in den großen Städten<br />

konzentriert. Denken Sie zum Beispiel an<br />

schenswerten – räumlichen Verdichtung.<br />

Jeder Quadratmeter Stadtraum<br />

wird intensiver genutzt. Getreu unserem<br />

Büro-Motto ‚Die wertvolle Stadt ermöglichen‘<br />

werden ungenutzte Stadtbrachen<br />

– beispielsweise eine Kaserne in<br />

Linz-Ebelsberg, eine ehemalige Brauerei<br />

in Graz oder eine ungenutzte Gewerbefläche<br />

am Wiener Donaukanal – einer neuen,<br />

hochwertigen Nutzung zugeführt. Das ist<br />

eine wirtschaftlich, ökologisch, atmosphärisch<br />

und gesellschaftlich wertvolle<br />

Entwicklung. Urbaner Stadtraum alleine<br />

reicht aber nicht. Stadtentwickler überlegen<br />

folglich, wo in der Stadt zusätzliche<br />

Möglichkeiten für attraktive Lebensräume<br />

zu finden sind. Daher werden<br />

beispielsweise Flachdächer verstärkt<br />

als Potenzial für zusätzlichen Freiraum<br />

erkannt. Die Dächer müssen dabei nicht<br />

unbedingt privat genutzt werden, denn<br />

auch gemeinschaftlich genutzte Räume<br />

werden verstärkt nachgefragt. Hier wird<br />

nicht nur Kommunikation, sondern auch<br />

gegenseitige Unterstützung gelebt werden<br />

– mit Freunden, Verwandten oder<br />

Nachbarn. Denn der Schlüssel für die<br />

lebenswerte Stadt von morgen sind vielfältige<br />

Angebote mit Entfaltungsmöglichkeiten<br />

für jeden Einzelnen und mit<br />

selbstverständlichen Möglichkeiten zur<br />

sozialen Interaktion.“<br />

ANDREAS KLEBOTH IST SEIT 1997<br />

SELBSTSTÄNDIGER ARCHITEKT UND<br />

MITTLERWEILE ALS GESCHÄFTSFÜHR-<br />

ER UND SENIORPARTNER BEIM LINZER<br />

ARCHITEKTURBÜRO KLD (KLEBOTH<br />

LINDINGER DOLLNIG) TÄTIG. ZWISCHEN<br />

1994 UND 2004 LEHRTE UND FORSCH-<br />

TE ER AN DER UNIVERSITÄT INNSBRUCK<br />

AM INSTITUT FÜR HOCHBAU UND ENT-<br />

WERFEN SOWIE AM INSTITUT FÜR<br />

STÄDTEBAU. SEIN BLOG IST EIN AUS-<br />

ZUG AUS SEINEM VORTRAG „PLACEFUL<br />

CITY – WIE UNSERE STÄDTE TROTZ HÖ-<br />

HERER DICHTE IMMER LEBENSWERTER<br />

WERDEN KÖNNEN“ VOM DACHGIPFEL<br />

2017.<br />

22 23


flatspecial<br />

INNOVATION<br />

FINDET STADT<br />

„MENSCHEN VERLANGEN NACH<br />

INNOVATIVEN PRODUKTEN“<br />

MICHAEL DELL<br />

Innovationsforscher<br />

MICHAEL DELLS SPEZIALGEBIET SIND<br />

DIE PRODUKTE VON MORGEN. SEIT 25<br />

JAHREN. DER INNOVATIONSFORSCHER<br />

ERKLÄRT IM INTERVIEW MIT DEM FLAT-<br />

MAG, WARUM DIE BAUBRANCHE ERST<br />

AM ANFANG EINER SMARTEN REVOLU-<br />

TION STEHT UND WARUM DEM FLACH-<br />

DACH AUFGRUND VERÄNDERTER STÄD-<br />

TESTRUKTUREN EINE GROSSE ZUKUNFT<br />

BEVORSTEHT.<br />

HERR DELL, SIE SIND IN DER LEHRE AN<br />

VERSCHIEDENEN HOCHSCHULEN IN EU-<br />

ROPA TÄTIG UND HABEN EINE CONSUL-<br />

TINGFIRMA. SIE HALTEN ABER AUCH<br />

SEMINARE AB. SAGEN SIE UNS: WIE<br />

ENTSTEHT INNOVATION?<br />

Es gibt mehrere Trigger, also Auslöser<br />

und Schlüsselreize. Einerseits entsteht<br />

Innovation aus der technologischen Entwicklung<br />

heraus. Wenn etwa ein neuer<br />

Werkstoff erfunden wird oder ein neuer<br />

Prozess entdeckt wird. Etwa all das, was<br />

mit dem Internet der Dinge zu tun hat.<br />

Das wird eine große Geschichte in den<br />

nächsten Jahren sein, weil Technologie<br />

zu so günstigen Preisen vorhanden ist,<br />

dass jedes Ding mit dem Internet verbunden<br />

sein kann. Es wird nicht bei jedem<br />

Gegenstand Sinn ergeben, aber bei einigen.<br />

Neben der Technologie ist auch die<br />

Gesellschaft ein wichtiger Faktor. Wenn<br />

Leute immer älter werden, wenn immer<br />

mehr Singlehaushalte entstehen, braucht<br />

es Produkte, die darauf reagieren. Auch<br />

die immer kürzer werdende Aufmerksamkeitsspanne<br />

der Menschen ist so eine<br />

gesellschaftliche Entwicklung. Es bedarf<br />

zukünftig Erklärungsvideos, die nicht<br />

mehr drei Minuten lang sind, sondern nur<br />

noch 20 Sekunden. Schon heute ist es<br />

problemlos möglich, dass ich auf meinen<br />

Schneeketten einen QR-Code finde, der<br />

mich per Smartphone-Scan zu einem solchen<br />

kurzen Video bringt, das mir erklärt,<br />

wie ich diese Schneeketten richtig anlege.<br />

Das wäre im Übrigen ein Beispiel, wo<br />

Technologie auf gesellschaftliche Entwicklung<br />

trifft.<br />

WELCHE ROLLE SPIELEN DIE MEN-<br />

SCHEN?<br />

Natürlich triggern auch sie. Menschen<br />

verlangen in vielen Bereichen nach innovativen<br />

Produkten: Handys mit besserem<br />

Akku, Fenster, die man nicht mehr<br />

putzen muss, Staubsauger, die alleine<br />

saugen, oder Hemden, die sich von selbst<br />

bügeln. Wobei für diesen Trigger, den wir<br />

als „Voice of customer“ bezeichnen, meist<br />

24 25


eines gilt: Die Innovation reicht nicht sehr<br />

weit in die Zukunft, weil der Verbraucher<br />

anders denkt als der innovative Unternehmer.<br />

SIE HABEN EINMAL IN EINEM INTER-<br />

VIEW GESAGT, DASS DER BEGRIFF IN-<br />

NOVATION INFLATIONÄR GEBRAUCHT<br />

WIRD. WAS MEINTEN SIE DAMIT?<br />

Innovation findet statt, aber zu oft wird<br />

Innovation verkauft, wo gar keine Innovation<br />

zu finden ist. Wenn ich ein Dieselautomobil<br />

erfinde, das nur noch die Hälfte<br />

an Abgasen produziert, verstehe ich<br />

darunter keine Verbesserung, sondern<br />

lediglich eine Reduktion der Verschlechterung.<br />

Eine Innovation wäre, ein Auto,<br />

das die Luft verbessert. In vielen Lebenslagen<br />

werden uns Pseudoinnovationen<br />

angepriesen, etwa die angeblich schon<br />

wieder bessere Formel eines Waschmittels.<br />

Aber wir haben auch exzellente, innovative<br />

Unternehmen, die diesen Titel<br />

verdienen. flattec gehört für mich dazu.<br />

FLATTEC IST TEIL DER BAUBRANCHE.<br />

WELCHE INNOVATIONEN KÖNNTEN<br />

DORT INS HAUS STEHEN?<br />

Es wird sich bald sehr viel tun. Gerade<br />

im Bereich des Smarthome. Auch wenn<br />

es die Technologien bereits seit fast 20<br />

Jahren gibt, beginnt erst jetzt, dass man<br />

seine Wohnung oder sein Haus elektronisch<br />

steuert. Das Licht wird automatisch<br />

ausgeschaltet, wenn ich mein Haus<br />

verlasse, und schaltet sich ein, wenn ich<br />

wieder heimkomme. Ich kann über mein<br />

Handy meine Pflanzen mit Wasser versorgen,<br />

wenn ich verreist bin und vieles<br />

mehr. Beim Bauen selbst wird die Robotik<br />

Innovation bringen, das Exoskelett ist<br />

bereits Realität und hilft dabei, schwere<br />

Lasten zu tragen. Ein großer Bereich ist<br />

auch jener der Virtual Reality, sowohl in<br />

der Planung als auch in der Wartung. Ich<br />

werde mein potentielles Haus begehen<br />

können, bevor es gebaut wurde. Und ich<br />

werde nach Realisierung den Bauplan<br />

meines Hauses auf meinem Tablet haben,<br />

das Gerät an die Wand halten und wissen,<br />

wo ich meinen Nagel in die Wand schlagen<br />

kann, weil mir die Leitungen hinter dem<br />

Verputz angezeigt werden. Auch die Feuerwehr<br />

wird von solchen Innovationen im<br />

Übrigen profitieren, wenn sie, mit einer<br />

VR-Brille ausgestattet, ein brennendes<br />

Haus betritt und sich fortbewegen kann,<br />

weil die Brille den Bauplan des Hauses<br />

kennt. Der 3D-Druck ist bereits existent,<br />

aber hat noch großes Potential. Schon<br />

heute werden auf Baustellen Gebäudeteile<br />

gedruckt. Und natürlich darf man<br />

nicht auf die zunehmende Verstädterung<br />

vergessen. Bald werden nicht 50, sondern<br />

75 Prozent der Weltbevölkerung im<br />

urbanen Raum beheimatet sein, was neue<br />

Herausforderungen mit sich bringt. Urban<br />

Farming wird ein Thema werden, aber<br />

auch Dachbegrünung und der Umgang mit<br />

Wasser.<br />

DAS FÜHRT WIEDER ZU FLATTEC. WEL-<br />

CHE ROLLE WIRD DAS FLACHDACH IN<br />

ZUKUNFT SPIELEN?<br />

Eine große, weil man mit flachen Dächern<br />

einiges anstellen kann. Das Dach wird<br />

mehr Aufgaben erfüllen als Regen- und<br />

Schneeschutz. Neben Dachbegrünung<br />

und Urban Farming wird die Energieerzeugung<br />

weit über Photovoltaik-Paneele<br />

hinaus ein Thema werden.<br />

MAG. MICHAEL DELL IST GESCHÄFTS-<br />

FÜHRENDER GESELLSCHAFTER DER<br />

„RATIO STRATEGY & INNOVATION<br />

GMBH“ UND LEHRT AN DER DONAU-UNI-<br />

VERSITÄT KREMS, DER NEW DESIGN<br />

UNIVERSITY IN ST. PÖLTEN UND DER<br />

LAPPEENRANTA UNIVERSITY OF TECH-<br />

NOLOGY IN FINNLAND.<br />

www.ratio.at/rsi<br />

DIE<br />

NEUEN<br />

DÄCHER<br />

SIND<br />

GRÜN.<br />

Das wusste schon der Vater des Erfolges.<br />

Die grünen Wurzeln des Familienunternehmens<br />

HAAS liegen Jahrzehnte zurück.<br />

Sie begannen mit der gärtnerischen Leidenschaft<br />

des Vaters, Eduard HAAS, dem Begründer und<br />

Erfinder des HAAS Fertiggründaches. Der Zeit weit<br />

voraus hat er im Jahr 2003 unter der Registriernummer<br />

6222 seine Erfindung sogar patentieren<br />

lassen. Was damals als kleines Pflänzchen begann<br />

ist mittlerweile Hauptausrichtung der Firma<br />

geworden. Sein Sohn, Martin Haas, führt den<br />

Erfolgsweg des Unternehmens aus Wallsee mit<br />

leidenschaftlichem Elan und fortschrittlichen<br />

Ideen fort. So hat er brandaktuell die bestehenden<br />

Module verändert, kundenfreundlicher gemacht<br />

und einen idealen Wassertank für die Pflanzen<br />

entwickelt. Das neue Material – ein ausgewählter<br />

Kunststoff – macht die Module nicht nur leichter<br />

sondern auch umweltfreundlicher. Schön, denn<br />

das bis zu 25% leichtere Pflanzenkästchen ist zu<br />

99% recyclebar. Darüber hinaus begrünt, wartet<br />

und pflegt das Team HAAS nicht nur oben am Dach<br />

oder auf Terrassen, nein, auch grüne Fassaden<br />

erfreuen sich mittlerweile immer größerer<br />

Beliebtheit.<br />

www.haas-garten.at<br />

26 27


FLACHDACH-SYSTEME<br />

FÜR PROFIS.<br />

1.FIRESTONE<br />

10. MONSUN<br />

EPDM ABDICHTUNG<br />

ENTWÄSSERUNGSSYSTEME<br />

GRÜNDACHZUBEHÖR<br />

14<br />

2. VILLAS<br />

BITUMEN<br />

11. SITA<br />

FLACHDACHENTWÄSSERUNG<br />

15<br />

3. STEINBACHER<br />

EPS / PIR /<br />

AUTOMATENDÄMMUNG<br />

12. FAKRO<br />

FLACHDACHFENSTER<br />

6<br />

2<br />

5<br />

1<br />

12<br />

7<br />

11<br />

9<br />

13<br />

3<br />

17<br />

4. ROOFTRADE<br />

VAKUUMDÄMMUNG<br />

5. ISOBASALT<br />

STEINWOLLDÄMMUNG<br />

13. GRÜN<br />

ABSTURZSICHERUNG<br />

14. FLATENERGY<br />

PHOTOVOLTAIK<br />

10<br />

4<br />

8<br />

6. KINGSPAN<br />

ISOLIERTE DACH- U.<br />

WANDSYSTEME<br />

7.FLATPOR<br />

15. FLATGREEN<br />

GRÜNDACH<br />

16. FLATLIFE<br />

HEIZEN UND KÜHLEN<br />

17<br />

ATTIKA-ELEMENTE<br />

SOCKELANSCHLUSS-ELEMENTE<br />

17. FLATSTONE<br />

18<br />

16<br />

8. EVOTHERM<br />

HOCHLEISTUNGSDÄMMUNG<br />

KERAMIKPLATTEN<br />

18. FLATPLATE<br />

9. EDILFLOOR<br />

FUNDAMENTPLATTE<br />

VLIESE<br />

Flattec Vertriebs GmbH • Bahnhofstraße 27, 3350 Stadt Haag (A) • Gewerbepark 10, 3361 Aschbach (A) • Sonntagshornstraße 41, 83278 Traunstein (D) // Mail: office@flattec.com<br />

www.flattec.com<br />

FLATTEC VERTRIEBS GMBH<br />

Deutschland, 83278 Traunstein, Sonntagshornstraße 41<br />

Tel: +49 (0) 861 909 79 30-0 // Fax: +49 (0) 861 909 79 30-4<br />

Österreich, 3350 Stadt Haag, Bahnhofstraße 27<br />

Österreich, 3361 Aschbach, Gewerbepark 10<br />

Tel: +43 (0) 74 76 20 400<br />

Fax: +43 (0) 74 76 20 400-99<br />

IMPRESSUM:<br />

Herausgeber: Flattec Vertriebs GmbH,<br />

Gewerbepark 10, 3361 Aschbach<br />

Konzeption/ Layout und Grafik:<br />

Kernkompetenzen GmbH und Unit 25, Kreation Mike Rigler<br />

Druck: Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.b.H.<br />

Fotos: flattec, Shutterstock, Kernkompetenzen, flatpool, Red<br />

Bull Content Pool, Tesla, Stein & Co, Mag. Dell<br />

28<br />

www.flattec.com

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