Ausgabe 3 | erscheint vierteljährlich | August 2017
Poste Italiane Spa, Versand im Postabonnement, D.L.
353/2003 (conv. in L. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Comma 1,
NE Bozen • Sonderheft Nr. 1 zur Nr. 14 „Südtiroler Landwirt“
vom 04.08.2017 • Gebühr bezahlt – Taxe Percue
DAS MAGAZIN
DER SÜDTIROLER
BAUERNJUGEND
Geh deinen Weg
Die Entscheidung, am Hof
einen neuen Weg zu gehen, ist
immer ein Wagnis. Sie erfordert
nicht nur Mut, sondern
auch den Glauben an sich
selbst, an seine Talente und
den Rückhalt der Familie. Wer
etwas riskiert, kann auch stolpern,
vielleicht sogar scheitern.
Die eigentliche Frage, die wir
uns stellen sollten ist doch:
Wie möchte ich auf mein Leben
einmal zurückblicken?
Ich möchte sagen können, dass
ich Chancen genutzt habe und
Risiken eingegangen bin. Dass
ich Fehler gemacht und daraus
gelernt habe. Dass ich mutig
war und über meinen eigenen
Schatten gesprungen bin, um
dadurch wieder zu wachsen. Es
liegt an uns, ob wir dieses Angebot
an uns selbst annehmen
oder nicht. Deshalb: Sei mutig
und geh deinen Weg.
innovationspreis
IM.Puls
Andreas Mair,
SBJ-Landessekretär
CHANCEN NUTZEN
Wie man beim Innovationspreis
IM.PULS mitmachen und
gewinnen kann.
Seite 2—3
ERFOLGREICH
Robert Thurner, Gewinner des
Innovationspreises 2015 hat
Mut bewiesen. Heute lebt er
vom kleinen Hof.
Seite 6—7
DIE LÖWEN
Eine Fachjury wählt die innovativsten
Projekte aus. Sie sind hart, aber herzlich.
Wir stellen sie vor.
Seite 8—9
2 Blickpunkt
Mutig? Mach mit
und gewinne!
Die Südtiroler Bauernjugend macht sich über den Innovationspreis IM.PULS auf die
Suche nach Südtirols innovativsten Jungbäuerinnen und Jungbauern. Den Gewinnern
winken Einkaufsgutscheine bei der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft
im Gesamtwert von 5.000 Euro
Gemüseraritäten, exotische Fruchtsäfte, Joghurt aus Ziegenmilch
oder geschmackvolles Fleisch und Getreide made
in Südtirol sind nur einige Ideen mit denen Bäuerinnen
und Bauern Erfolg haben. Die Südtiroler Bauernjugend
macht sich über den Innovationspreis IM.PULS auf die
Suche nach den innovativsten Jungbäuerinnen und Jungbauern
aus Südtirol. Du bist auch mutig? Dann bewirb
dich bis 18. September auf sbj.it/impuls.
Innovation fängt im Herzen an
Innovation wächst, wenn man eine Idee mit ganzem
Herzen verfolgt. Keine Angst, sie muss nicht gleich eine
Weltneuheit sein, sondern eine Idee die dem eigenen
Betrieb neue Zukunftsaussichten eröffnet, eine höhere
Wertschöpfung sichert und ihn wettbewerbsfähiger macht.
Das kann eine Kultursorte sein, die der Bauer zu neuartigen
Produkten veredelt und damit sein Einkommen steigert.
Andere Beispiele sind, wenn eine Bäuerin die Arbeitsabläufe
in der Milchverarbeitung deutlich verbessert und so
wesentlich kostengünstiger und schneller produziert, oder
wenn der Jungbauer eine neue Maschine entwickelt, mit
welcher sich Steillagen deutlich schneller und sicherer
bewirtschaften lassen.
Teilnehmen darf…
Teilnahmeberechtigt sind Jungbäuerinnen und Jungbauern,
sowie Familienmitglieder, die das 40. Lebensjahr
nicht überschritten haben. Jeder darf nur eine Innovation
einreichen, die am Hof umgesetzt worden sein muss.
Zeig uns wie kreativ du bist!
Die Bewerbung läuft bis Montag, 18. September. Der Bewerbungsbogen
ist auf www.sbj.it/impuls online. Diesen
muss der Bewerber ausfüllen. Wer kreativ ist reicht zudem
Fotos, ein Video, eine Powerpoint-Präsentation oder die
Innovation selbst mit ein. Ein Vorteil, denn die Jury entscheidet
in der ersten Runde aufgrund dieser Unterlagen
wer weiterkommt.
August 2017
Blickpunkt 3
Bewerbung einreichen: Online, über Post oder
persönlich
Die ausgefüllten Bewerbungsunterlagen können über die Webseite
www.sbj.it/impuls hochgeladen werden. Es gibt auch die Möglichkeit
sie mit der Post an das Landessekretariat der Südtiroler
Bauernjugend, K.-M.-Gamper Straße 5, 39100 Bozen zu schicken
oder persönlich dort abzugeben. Dabei gilt es zu beachten, dass die
Unterlagen bis zur Einreichfrist am Montag, 18. September ankommen
müssen. Wer zu spät dran ist, wird nicht berücksichtigt.
Rein in die Höhle der Löwen
Nach der Bewerbungsphase sichtet die Fachjury, die aus sieben
Experten besteht - Infos auf den Seiten 8 bis 9 - alle Projekte.
Die fünf besten Bewerber werden dann zur Vorstellungsrunde
eingeladen. Dort haben sie die Möglichkeit ihr Projekt der Jury
selbst zu präsentieren und sie von sich und ihrer Innovation zu
überzeugen. Drei Bewerber kommen weiter ins große Finale, dem
Online-Voting. Wer auch diese Hürde schafft, zählt bereits zu
den Gewinnern.
Fürs Lieblingsprojekt abstimmen
Klappe und Action heißt es dann für die drei Finalisten, denn
beim Online-Voting werden sie über ein Videoportrait vorgestellt.
Alle Interessierten sind vom Montag, 30. Oktober bis Montag,
13. November dazu eingeladen sich die Videos anzusehen und
ihrem Lieblingsprojekt eine Stimme zu geben. Dann wird es
noch einmal spannend, denn die Jurywertung und das Online
Voting entscheiden im Zusammenspiel über die Platzierung der
drei Finalisten.
Auf der Agrialp jubeln!
Welches Projekt den ersten, welches den zweiten und welches
den dritten Platz ergattert, bleibt bis zur Preisverteilung ein gut
gehütetes Geheimnis. Die offizielle Preisübergabe erfolgt im Rahmen
der Landwirtschaftsschau Agrialp in der Messe Bozen am
Samstag, 25. November um 15 Uhr auf der Aktionsbühne. Der
oder vielleicht auch die Gesamtsiegerin des Wettbewerbs kann
über Einkaufsgutscheine bei der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft
im Wert von 3.000 Euro jubeln. Der Zweitplatzierte
kann sich über Gutscheine im Wert von 1.500 Euro und der
Drittplatzierte über 500 Euro freuen.
Hinter dem Wettbewerb
steckt…
Eine neue Idee am Hof einbringen, die
Zukunft mit neuen Schwung in die
Hand nehmen. Das Risiko kalkulieren
und Akzente für sich und seinen
Betrieb setzten. Das ist meine Beschreibung
für den Innovationspreis
IM.PULS der Südtiroler Bauernjugend.
Die Teilnehmer des Innovationspreises
sind jung und einen neuen Schritt für
sich und in der Landwirtschaft gegangen.
Egal ob es die totale Umwälzung
des Betriebes oder die Verbesserung
eines Arbeitsablaufes betrifft. Jede Idee
der Erneuerung zählt.
Angelika Springeth,
SBJ-Landesleiterin
Animationsvideo online
Kribbelt es schon? Auf sbj.it/impuls gibt es alle wichtigen Infos
und aktuelle News zum Wettbewerb. Schau dir auch unser
Animationsvideo an. Wir sind schon gespannt auf die Projekte,
vielleicht auch auf deins.
Der Innovationspreis IM.PULS wird
heuer zum zweiten Mal vergeben und
ist eine Anerkennung an die innovativsten
Jungbauern und Jungbäuerinnen
des Landes. Ich finde diese
Auszeichnung wichtig denn dadurch
werden auch andere Junglandwirte
motiviert Ihre Idee umzusetzen. Innovation
muss nicht etwas neu erfundenes
sein, Innovation ist auch eine gute
Idee, die einige Arbeitsschritte spart.
Meine Meinung ist, dass viele Betriebe
in Südtirol innovativer sind als sie sich
geben.
Wilhelm Haller,
SBJ-Landesobmann
WELLI
4 Blickpunkt
… neue Idee?
Wissen, was zu tun ist!
Du hast eine neue Idee im Kopf? Diese drei Schritte helfen dir dabei, den richtigen
Weg zu finden. Wenn du mal nicht mehr weiterweißt, ist auch der SBB-Innovationsschalter
für dich da. Viel Erfolg!
Schritt 1
1Grund-Check
Was genau ist mein neues Vorhaben?
Auf meinem Hof die mit meinem Kunden vorab
vereinbarten Gemüsesorten für ihn anbauen und
ernten.
Hofeigene Rohstoffe zu neuen Halbfertig- und Fertigprodukten
für Gastronomiebetriebe veredeln.
Ein Gerät zur automatischen Apfelernte mit angeschlossener
Sortieranlage entwickeln.
Welchen Nutzen hat der Kunde davon?
Wieso sollte er mein Angebot annehmen? Was macht
mein Angebot besser als das, was es bereits am Markt gibt?
Oder habe ich schon Anfragen vom Markt bekommen?
Gemüseliebhaber aus der Stadt haben bereits konkrete
Anfragen gestellt.
Die teilfertigen bzw. verzehrfertigen Produkte enthalten
keine Zusatzstoffe. Sie stellen eine Neuheit
am Markt dar.
Durch die autonome Arbeitsweise werden Personal,
Zeit und Geld eingespart.
Grundvoraussetzungen (Einstellung, Haltung)
Eine neue Idee umzusetzen, heißt immer, viel Schweiß
zu investieren: Ist es wirklich das, was ich will? Stehe ich
voll dahinter, auch wenn es nicht gleich klappt? Kann
ich mich voll und ganz mit der neuen Idee identifizieren?
Steht meine Familie hinter mir?
Positionierung
Passt das neue Vorhaben zu meinem landwirtschaftlichen
Betrieb und zu meinen bestehenden Angeboten? Will/
muss ich meinen landwirtschaftlichen Betrieb umstrukturieren?
Fachkenntnis
Besitze ich bereits Hintergrundinformationen zur Idee
und zu deren Umsetzung? Wie sieht mein aktueller Wissenstand
aus? Verfüge ich über eine spezifische Ausbildung
zum Thema? Bin ich bereit und interessiert, mich selbst
in die Thematik fachlich zu vertiefen?
Welchen Nutzen hat mein landwirtschaftlicher
Betrieb davon?
Ich möchte meine bestehende Produktpalette und
meinen bestehenden Kundenkreis erweitern.
Ich möchte die Dienstleistung im Nebenerwerb
ausüben und sie sollte monatlich X Euro an
Zusatzeinkommen einbringen.
Ich möchte den Betrieb weiterentwickeln und mir
ein zusätzliches Standbein aufbauen.
August 2017 Blickpunkt
5
2
Schritt 2
Konkretisierung
Rechtliche Voraussetzungen
Gibt es besondere rechtliche Voraussetzungen, die ich
bei der Herstellung des neuen Produktes, beim Anbieten
der neuen Dienstleistung oder beim Umsetzen des neuen
Verfahrens berücksichtigen muss? Kann ich diese erfüllen?
Marktkenntnis
Weiß ich bereits, wem ich mein neues Angebot verkaufe?
Kenne ich den Markt, der dieses Angebot will? Wie entwickelt
sich dieser Markt zukünftig?
Vertriebskanäle
Wie erreiche ich die Kunden? Über bestehende Schienen
(z.B. über die Genossenschaft, den Großhandel, die Direktvermarktung)
oder über neue? Habe ich hier bereits
Erfahrung oder gute Kontakte?
Zeitliche Ressourcen
Verfügen ich oder meine Familie/Mitarbeiter über die
für das neue Angebot notwendige Zeit? Benötige ich
zusätzliche Ressourcen?
Finanzielle Ressourcen
Welche Investitionen sind notwendig? Ist der notwendige
finanzielle Rahmen gegeben? Sind vielleicht weitere
finanzielle Ressourcen notwendig?
Schritt 3
Bleiben viele der Aspekte, die für die konkrete Umsetzung
der Idee notwendig sind, ungeklärt, sind
viele Voraussetzungen noch unerfüllt?
Die Idee zum jetzigen Zeitpunkt ohne Hilfe umzusetzen,
ist nicht erfolgversprechend. Halten Sie inne und überdenken
Sie, ob es wirklich diese Idee ist, die Sie verwirklichen
wollen. Überlegen Sie, wie es in Zukunft gelingen
könnte, die wichtigsten Voraussetzungen doch noch zu
erfüllen und versuchen Sie in Ruhe, Antworten auf die
wesentlichen offenen Fragen zu finden.
3
Sind viele Aspekte bereits geklärt
und viele Voraussetzungen
bereits erfüllt?
Nun gilt es:
»»
fehlende Informationen einzuholen,
»»
Experten zu befragen,
»»
mit Gleichgesinnten zu sprechen,
»»
einen Zeit- & Investitionsplan aufzustellen und
»»
ganz wichtig! zu prüfen, ob das Vorhaben auch wirtschaftlichen
Erfolg verspricht.
Erste Entscheidung zum Weitermachen
Der SBB-Innovationsschalter
mit seinem
breiten Expertennetzwerk
begleitet Sie bei Ihrer Idee:
0471 999363
innovation-energie@sbb.it
WELLI
6 Erfolgsgeschichte
robert
thurner
Wir Bauern müssen
den Mut haben, für
Gutes auch einen
angemessenen Preis
zu verlangen.
Es klingelt bei Robert. Wie so
oft holt der Bauer sein iPhone
aus der Hosentasche und
hebt freundlich ab. Geduldig
beantwortet er die Fragen der
Dame und gibt ihr Tipps, wie
man den roten Meier, eine
alte Spinatsorte am besten
kocht: „Der Stängel hat ein
besonders intensives Aroma.
Einfach den Spinat in einer
Pfanne mit etwas Olivenöl
oder Butter rund eine Minute
erhitzen, dann kurz den
Deckel drauf und etwas
warten. Schon kann man ihn
auf dem Teller genießen. Er
schmeckt als Beilage einfach
wunderbar.“
August 2017
Erfolgsgeschichte 7
Alter Spinat
und iPhone
Wenn Robert durch seinen steilen Gemüseacker am Afingsbruckhof
im Sarntal streift, wird er nicht müde von den Besonderheiten
seiner vielen kleinen Schätze zu erzählen. Rund 500 verschiedene
Früchte, Beeren, Gemüsesorten und andere Raritäten sind es inzwischen,
die er gemeinsam mit seiner Frau auf kleinster Fläche
anbaut. Die Kinder helfen bereits fleißig mit. Vieles wird zu Soßen,
Fruchtaufstrichen, Sirupen und Pesto-Variationen verarbeitet oder
eingelegt. Eine beliebte Delikatesse für Feinschmecker sind auch
seine Wachteleier. Diese beliefert er an die besten Restaurants in
der Umgebung. Jeder, der die kleinen Eier mal selbst probieren
will, kann sie sich bei seinem Marktstand dienstags auf dem
Mazziniplatz in Bozen oder Samstags in Sarnthein holen.
So glücklich war der Sarner Bauer nicht immer. Vor 10 Jahren
hat er noch als Elektrotechniker gearbeitet und war in der ganzen
Welt unterwegs. Was für die einen ein Traumjob ist, war für
ihn mit der Zeit nur mehr eine Qual. „Irgendwann bist du nur
noch eine Nummer und musst funktionieren. Dieser Gedanke
hat mich so aufgewühlt, ich konnte und wollte einfach nicht
mehr!“, erzählt Robert.
Seine Frau hatte inzwischen schon im kleinen Stil angefangen
rund um den Hof etwas Gemüse anzubauen. Als Robert seinen
gut bezahlten Job kündigte, schlugen beide gemeinsam ein neues
Kapitel in ihrem Leben auf. Anfangs war es für Robert ein mulmiges
Gefühl zu wissen, dass an jedem Monatsende kein fixer
Gehalt mehr zum Leben zur Verfügung steht. Doch dieser Gedanke
verflüchtigte sich bald. Allzu viele Ideen hatte er im Kopf, die er
umsetzen wollte und allzu groß war auch die Arbeit am Hof, um
länger darüber nachzudenken.
Goldige Blätter
Aller Anfang ist schwer und so ist ihm eine Begegnung auf dem
Bauernmarkt besonders in Erinnerung geblieben. Eine Frau wollte
bei Robert Neuseeländerspinat kaufen. Als er dann nach dem
Abwiegen zu ihr gesagt hat, dass es drei Euro kostet, hat sie nur
gelacht und gemeint: „Sind die Blätter aus Gold? Das ist ja viel
zu teuer. Hier habe ich das erste und letzte Mal eingekauft.“ Bei
diesem einen Besuch blieb es dann doch nicht. „Heute ist die
Frau Stammkundin bei mir“, erzählt der Sarner und fügt hinzu:
» » Saftige Johannisbeeren
in Roberts
Beet
„Wir Bauern müssen den Mut haben, für Gutes auch einen
angemessenen Preis zu verlangen.“
Ehrgeizig war er schon immer, der Sarner. So hat er sich auch für
den Innovationspreis IM.PULS der Bauernjugend beworben. „Ich
wollte eigentlich nur wissen wo ich stehe. Dass ich diesen Wettbewerb
am Ende gewinnen würde, hätte ich nie im Traum gedacht“,
gibt Robert zu. Mit dem Preis hat er nicht nur Einkaufsgutscheine
bei der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft gewonnen,
sondern dazu auch etwas das man mit Geld nicht kaufen kann:
Anerkennung. Viele haben Robert persönlich gratuliert oder
E-Mails geschrieben. Das iPhone klingelte ununterbrochen. Und
auch auf dem Bauernmarkt hat er eine Veränderung beobachtet:
„Die Leute haben verstanden, dass meine Produkte auch vom
Hof kommen. Ich wurde als Bauer wahrgenommen, nicht als
Händler. Das ist ein großer Unterschied.“
Neue Stiefel
Allen begeisterten Jungbäuerinnen und Jungbauern möchte er
Mut machen, auch beim Innovationspreis der Bauernjugend
mitzumachen. Man müsse nicht gleich etwas Neues erfinden
wenn man innovativ sein will, sondern einfach aus gewohnten
Bahnen ausbrechen und Neues ausprobieren. „Innovation
entsteht zuerst im Herzen, nicht auf einem Blatt Papier und
mit einem Taschenrechner in der Hand“, ist er überzeugt.
Übrigens, von den gewonnen Einkaufsgutscheinen hat er sich
und seiner Familie zuallererst neue Stiefel gekauft.
WELLI
8 Jury
Die Löwen
Eine Fachjury entscheidet beim Innovationspreis IM.PULS wer
weiterkommt und wer nicht. Keine Sorge: sie sind hart, aber
herzlich. Wir stellen sie euch hier vor.
Wohnort: Girlan
Beruf: Innovationsmanagerin
Ausbildung: Freie Universität Bozen
Sternzeichen: Skorpion
Christian
Fischer
Wohnort: Deutschnofen
Beruf: Universitätsprofessor
Ausbildung: eine lange in Deutschland,
Frankreich, Italien und
Australien
Sternzeichen: keine Ahnung
Meine größte Stärke: lösungsorientiertes
Denken und überlegtes
Handeln
Mein liebstes Hobby: Bewegung
Für eine Woche wäre ich gerne…
auf einer schönen Mittelmeerinsel.
Warum? Natur und Kultur im
schönsten Einklang
Mit Innovation in der Landwirtschaft
verbinde ich…Zukunft.
Dieses Zitat gefällt mir besonders…
„Tradition ist nicht die
Anbetung der Asche, sondern die
Weitergabe des Feuers“
Gustav Mahler
Meine größte Stärke: ist Mut zu
haben
Mein liebstes Hobby: Fotografie
Für eine Woche wäre ich
gerne…ein Vogel.
Warum? Ich wäre gerne ein Tier,
das fliegen kann - weil ich gerne die
Übersicht und die Perspektive aus
der Entfernung mag und weil ich
gerne Neues entdecke.
Mit Innovation in der Landwirtschaft
verbinde ich…Weiterentwicklung
eines bedeutenden Wirtschafts-
und Gesellschaftszweiges.
Dieses Zitat gefällt mir besonders…
„In 20 Jahren wirst du mehr
enttäuscht sein über die Dinge, die
du nicht getan hast, als über die
Dinge, die du getan hast. Also löse
die Knoten, laufe aus dem sicheren
Hafen. Erfasse die Passatwinde mit
deinen Segeln. Erforsche. Träume.“
Mark Twain
astrid
weiss
Wohnort: Bozen
Beruf: Coordinator Ecosystem Food,
IDM Südtirol, Development
Ausbildung: Lebensmittelmanagement
B. Sc.
Koch und Küchenmeister
Sternzeichen: Skorpion
Meine größte Stärke: Ich
brauche wenig Schlaf
Mein liebstes Hobby: Heimwerken
Für eine Woche wäre ich
gerne… eine Frau.
Warum? Das wäre auf alle Fälle
eine interessante und lehrreiche
Woche!
Mit Innovation in der
Landwirtschaft verbinde ich…
Mut und Weitsicht.
Dieses Zitat gefällt mir
besonders… „Es gibt nichts Gutes,
außer man tut es“
Ben
schneider
August 2017
Jury 9
Wohnort: Meran
Beruf: Unternehmensberater & Landwirt
Ausbildung: Landwirtschaft (Fachschule für
Obst- und Weinbau Laimburg, Oberschule
für Landwirtschaft), Mag. Internationale
Wirtschaftswissenschaften
Sternzeichen: Steinbock
Meine größte Stärke: Zielstrebig verbunden
mit begeisterungsfähig
Mein liebstes Hobby: Skifahren
Für eine Woche wäre ich gerne…
unsichtbar.
Warum? Um Einblicke in Bereiche und
Menschen zu bekommen die einem sonst
verschlossen bleiben.
Mit Innovation in der Landwirtschaft
verbinde ich… sehr viel. Landwirtschaft lebt
durch Innovation. Nur durch Innovationen
in den verschiedensten Bereichen konnte
sich die Landwirtschaft so schnell und
positiv entwickeln. Es ist ein kontinuierlicher
Prozess, der nie aufhören wird und darf… er
wird einfach nur schneller.
Dieses Zitat gefällt mir besonders… „Jeder
Tag ist ein neuer Anfang“
Christian
Gruber
Markus
Ursch
Wohnort: Montan
Beruf: Angestellter im Vertrieb
Ausbildung: Oberschule für Landwirtschaft,
Bachelor in Agrarwirtschaft, Master in Unternehmensführung
und Innovation
Sternzeichen: Widder
Meine größte Stärke: Offenheit
Mein liebstes Hobby: Jeglicher Sport mit
Schläger und Ball
Für eine Woche wäre ich gerne…wieder
auf Hochzeitsreise.
Warum? Weil ich nie so viel Energie getankt
habe, wie auf dieser Reise.
Mit Innovation in der Landwirtschaft
verbinde ich…Arbeitserleichterung, Kosteneinsparung,Ertragssicherung,
Wertschöpfung
durch neue Produkte, Ressourcenschonung…
Dieses Zitat gefällt mir besonders…
„Gott gebe mir die Kraft Dinge zu ändern,
die ich ändern kann, die Gelassenheit Dinge
hinzunehmen, die ich nicht ändern kann
und die Weisheit, das eine vom anderen zu
unterscheiden.“
Wohnort: Bozen
Beruf: Teamleiter Forschungsgruppe Automation&Mechatronics
Engineering, Stellvertretender
Institutsleiter bei Fraunhofer Italia
Ausbildung: Maschinenbaustudium (PhD)
Sternzeichen: Stier
Meine größte Stärke: Ruhe ausstrahlen
auch wenn’s mal brenzlig wird
Mein liebstes Hobby: Skifahren und Motorradfahren
Für eine Woche wäre ich gerne… Alexander
von Humboldt.
Warum? Er war der Vordenker des Netzwerkgedankens
in der Wissenschaft
Mit Innovation in der Landwirtschaft
verbinde ich… den richtigen Mix aus Technologie
und Erfahrung.
Dieses Zitat gefällt mir besonders…
„Nicht die stärksten oder die intelligentesten
Spezies werden überleben, sondern diejenigen,
die sich am schnellsten anpassen“
Charles Darwin
Michael
Riedl
Franz
Schöpf
Wohnort: Bozen
Beruf: Angestellter
Ausbildung: Betriebswirt
Sternzeichen: Stier
Meine größte Stärke: Sozialkompetenz und
Organisationsfähigkeit
Mein liebstes Hobby: Windsurfen
Für eine Woche wäre ich gerne… in Fuerteventura.
Warum? Zum Windsurfen und Wandern
Mit Innovation in der Landwirtschaft
verbinde ich…über die Landesverwaltung
unterstütze Projekte im Bereich der Innovation,
Forschung und Entwicklung.
Dieses Zitat gefällt mir besonders…
„Zusammenkommen ist ein Anfang, Zusammenbleiben
ist Fortschritt und Zusammenarbeiten
ist Erfolg.“
Henry Ford
WELLI
10 Partner
Drei
Fragen an...
Reinhard Fuchs
Direktor der Landwirtschaftlichen
Hauptgenossenschaft Südtirol
1Was ist die größte Stärke der Landwirtschaftlichen
Hauptgenossenschaft?
Die größten Stärken der L.H.G. sind ihr landesweites
Zweigstellennetz, die Fachkompetenz und die Erfahrung
ihrer Mitarbeiter und das umfassende
Angebot von Produkten aus allen für die Landwirtschaft
wichtigen Bereichen. Ihr wichtigstes Kapital ist das in
vielen Jahrzehnten gewachsene Vertrauen ihrer Mitglieder
und Kunden.
2Viele Bäuerinnen und Bauern schlagen neue
Wege ein. Wie unterstützt sie die Landwirtschaftliche
Hauptgenossenschaft dabei?
Indem sie stets darauf achtet, ihr Angebot an Sortimenten
und Dienstleistungen an den aktuellen Bedürfnissen
der Landwirte auszurichten. Eine besondere Form
der Unterstützung ist sicher auch die Initiative „Zeit
zum Anpacken“ – die Starthilfe für Hofübernehmer.
3
Die Bäuerinnen und Bauern setzen ihre Ideen
stets mit viel Herzblut um. Was braucht es
Ihrer Meinung nach noch, damit eine Idee
am Markt Erfolg hat?
Die Idee muss gut durchdacht sein, bei der Umsetzung
muss die Kalkulation stimmen und außer der Begeisterung
braucht es vor allem viel Fleiß und nicht zuletzt viel
Zusammenhalt in der bäuerlichen Familie. Und etwas
Glück gehört auch dazu: dass man mit der richtigen Idee
zum richtigen Zeitpunkt am Markt ist.
1
Immer mehr Bäuerinnen und Bauern möchten
neue Chancen für ihren Betrieb ausloten. Wie
hilft ihnen der Südtiroler Bauernbund dabei?
Für Bäuerinnen und Bauern mit innovativen Ideen hat
der Südtiroler Bauernbund den Innovationsschalter ins
Leben gerufen. Die Mitarbeiter beraten und begleiten
Interessierte von der Idee bis zur marktreifen Umsetzung.
Bei Tagungen und Lehrfahrten lernen Bäuerinnen und
Bauern erfolgreiche Beispiele kennen.
2
Wer nie über den eigenen Tellerrand hinausschaut,
dreht sich immer im selben Kreis.
Wie wichtig ist es für eine Jungbäuerin oder
einen Jungbauer Neues zu lernen?
Bekanntlich ist nichts ist so beständig wie der Wandel.
Insofern ist es für junge Bäuerinnen und Bauern absolut
sinnvoll, sich umzuschauen und neuerworbenes Wissen
im Betrieb einzubringen. Ohne die Bereitschaft vor allem
junger Betriebsinhaber, Neues zu wagen, stünde Südtirols
Landwirtschaft heute sicherlich nicht so gut da.
3
Welche drei Charaktereigenschaften sollte
ein Jungbauer mitbringen, der etwas Neues
wagen will?
Es erfordert Mut, einen neuen Weg entgegen mancher
Widerstände zu gehen. Und es braucht Begeisterung, um
etwas richtig gut zu machen. Wer etwas Neues wagt, sollte
außerdem unternehmerisches Gespür haben, denn eine
Produktinnovation ist erst dann erfolgreich umgesetzt,
wenn sie von Konsumenten gekauft wird.
Leo Tiefenthaler
SBB-Landesobmann
August 2017
Partner 11
1Warum ist das Thema Innovation für Raiffeisen
so wichtig?
Wirtschaft und Gesellschaft stehen vor enormen Herausforderungen.
Die große Menge an verfügbarem Wissen
führt zu einem immer schnelleren Wandel. Die Unternehmen
stehen in einem Wissens- und Zeitwettbewerb,
welcher deren Geschäftsmodelle in immer kürzeren Abständen
in Frage stellt. Innovation im Sinne von Erneuerung
ist heute die Basis, um morgen noch am Markt
bestehen zu können.
Die genossenschaftliche Idee des gemeinsamen Handelns
verpflichtet Raiffeisen, Menschen und Unternehmen im
Wandel zu begleiten und Erneuerung zu fördern.
Deshalb unterstützen die Südtiroler Raiffeisenkassen auch
den Innovationspreis Im.Puls.
2Viele Bäuerinnen und Bauern haben gute
Ideen. Wie unterstützt sie der Raiffeisenverband
Südtirol dabei?
Seit 2009 gibt es im Raiffeisenverband StartUP, eine
Anlaufstelle für Genossenschaftsgründungen. Wer eine
Geschäftsidee hat und wissen möchte, ob sie sich wirtschaftlich
trägt und genossenschaftlich umsetzen lässt,
erhält dort eine kompetente Beratung. Näheres dazu auf
www.raiffeisenverband.it
3
Welchen Ratschlag würden Sie einer Jungbäuerin
oder einem Jungbauer mitgeben, der
in eine neue Geschäftsidee investieren will?
Es ist wichtig die Leidenschaft für die neue Idee zu erhalten,
zugleich aber nüchtern und konsequent an deren
Umsetzung zu arbeiten. „Ist meine Geschäftsidee wirtschaftlich
tragfähig?“ ist eine zentrale Frage. Greifen Sie
auf das Wissen und die Erfahrung anderer zurück und
lassen Sie sich kompetent beraten. Auch die Diskussion in
der Gemeinschaft kann helfen. Ich denke die Südtiroler
Bauernjugend bietet dafür ein fruchtbringendes Umfeld.
Andreas Mair am Tinkhof
Leiter der Hauptabteilung Bankwirtschaft
im Raiffeisenverband Südtirol
1
Viele
Arno Kompatscher
Landeshauptmann
landwirtschaftliche Unternehmen setzen auf Innovation.
Was bedeutet das für Südtirol?
Die Landwirtschaft des 20. und 21. Jahrhunderts war und ist durch
einen gewaltigen technischen Fortschritt gekennzeichnet. War zunächst
die Steigerung der Produktivität des Bodens und der Arbeit
der Innovationstreiber, sind es heute neue Zielsetzungen wie Nachhaltigkeit,
Ökologie, Gesundheit, Qualität und lokale Kreisläufe, die
Innovation vorantreiben. Gerade in diesen Bereichen sind Südtirols
Landwirtschaftsbetriebe schon gut unterwegs. Das ist wesentlich für
die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Südtiroler Landwirtschaft,
die ein wichtiger Teil unseres Wirtschaftssystems ist.
2
Vor allem junge Unternehmer sind offen für Neues.
Wie unterstützt sie das Land Südtirol dabei?
Hier möchte ich zum Thema Innovation auch die Themen Forschung
und Universität dazunehmen. Eine Schlüsselrolle zur Steigerung der
Aktivitäten in diesen Bereichen kommt der Landesabteilung Innovation,
Forschung und Universität und der Abteilung Landwirtschaft zu.
Über sie geben wir Beiträge an Betriebe, die in Projekte zur Entwicklung
neuer Produkte und Dienstleistungen investieren oder Innovationen
im Organisationsbereich tätigen wollen. Weiters tragen wir über
diese Abteilungen zur Finanzierung der Universität, der Eurac und
der Laimburg bei und finanzieren die Aufgaben der IDM Südtirol
im Bereich Innovation. Für junge Unternehmer gilt es, Augen und
Ohren offenzuhalten und die Möglichkeiten und Unterstützungen,
die im Land geboten werden, zu nutzen.
3
Was wünschen Sie einem Jungbauern, der am Hof einen
neuen Weg einschlägt?
Unsere Jungbäuerinnen und Jungbauern sind auf dem richtigen Weg.
Sie sind zukunftsorientiert, setzten auf Aus- und Weiterbildung und
haben den festen Willen, ihre Betriebe weiterzuentwickeln. Gleichzeitig
haben sie einen ausprägten Sinn für Tradition und Brauchtum.
Ich halte das für eine gesunde Mischung und somit sorge ich mich
nicht um die Zukunft unserer landwirtschaftlichen Betriebe. Es gibt
daher wenig, das ich den Jungbäuerinnen und Jungbauern wünschen
kann. Vielmehr möchte ich ihnen sagen, dass sie weiterhin auf die
Unterstützung der Landesregierung bauen können.
WELLI
Anrufen in der Redaktion
des „Südtiroler
Landwirt“ und einen
praktischen Rucksack
geschenkt bekommen:
Mit etwas Glück ist das
für jede und jeden von
euch möglich!
Die Landwirtschaftliche
Gesamtfläche in Südtirol ist
484.076,5 ha groß
7 % aller Hofbesitzer
sind unter 35 Jahre alt
Als Medienpartner des Wettbewerbs IM.PULS hat sich der
„Südtiroler Landwirt“ eine kleine Prämienaktion für alle
Leserinnen und Leser dieser ersten Welli-Ausgabe einfallen
lassen.
Denn laut Chefredakteur Guido Steinegger sind Initiativen
wie diese Bauernjugend-Aktion äußerst wichtig: „Wir
verfolgen mit unterschiedlichen Mitteln das gleiche Ziel:
Der jungen bäuerlichen Bevölkerung Wege in die Zukunft
zu weisen.“ Die Bauernjugend macht eine direkte Aktion,
der „Südtiroler Landwirt“ informiert über erfolgreiche
Innovationsstrategien und Beispiele.
Auf 2.806 UaB-Betrieben
fühlen sich Gäste so richtig
wohl
20.206 landwirtschaftliche
Betriebe gibt es in Südtirol.
Da ist Einiges los!
Auf jedem 6. Betrieb ist die
Frau Chef am Hof. Oder
vielleicht immer? ;)
Der Rucksack ist laut Steinegger ein Symbol dafür, wie
man hohe Ziele mit den richtigen Instrumenten angeht:
„Ein Rucksack hilft uns mit Proviant und Ausrüstung auf
den Gipfel. Daher freuen wir uns, dass uns der Ausstatter
‚Mountain Spirit’ die Rucksäcke für diese Aktion zur
Verfügung gestellt hat.
19.376,3 t Käse werden im
Jahr hergestellt
Und so funktioniert es
Termin: Donnerstag, 24. August
ab 14:00 bis 14:05 Uhr
Telefonnummer: 334 3874904
Anruf und Informationen: Jeder, der in der oben
genannten Zeit die Redaktion des „Südtiroler Landwirt“
erreicht, bekommt einen Rucksack der Firma „Mountain
Spirit“ in Bozen.
Abzuholen ist das Geschenk innerhalb von vier Wochen
bis einschließlich Donnerstag, 21. September in der Redaktion
des „Südtiroler Landwirt“.
Anmerkung: Nur Anrufe zwischen 14.00 und 14.05
Uhr sind gültig. Es hat keinen Sinn, davor oder danach
anzurufen.
95.018,6 t Joghurt zum
Löffeln werden im Jahr
hergestellt
Impressum
Eigentümer und Herausgeber:
Südtiroler Bauernbundgenossenschaft
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen
Druck: Longo AG • SpA
Schriftleitung:
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen
Tel.: 0471 999401
E-Mail: bauernjugend@sbb.it
Chefredakteur: Guido Steinegger
Redaktion: Andreas Mair, Evi Andergassen und Anna Schenk
Grafisches Konzept: Effekt GmbH
R.O.C.: 006699
Fotos: Stephan Matzoll und SBJ
Erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die
Meinung des Autors wieder.