Berichte aus dem Schulleben (pdf 980k) - Johann-Michael-Sailer ...
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Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Dilingana<br />
Mehr als 1200 ehemalige <strong>Sailer</strong>-Schüler sind inzwischen der Studienvereinigung beigetreten<br />
und pflegen damit den Kontakt untereinander und zu ihrem „alten“ Gymnasium.<br />
Auf der Titelseite des Mitteilungsblattes<br />
der Dillinger Studienvereinigung<br />
„Dilingana“ von 1972 war zu lesen, dass<br />
das <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<strong>Sailer</strong>-Gymnasium<br />
seit Januar über eine „Sprachlehranlage“<br />
verfüge. Sie wird als das „aufwendigste<br />
und vielseitigste Medium“ bezeichnet.<br />
- Längst sind die Sprachlabors von<br />
den Computern überholt worden, die<br />
zunehmend multimediale Elemente im<br />
Unterricht ermöglichen.<br />
Einer großzügigen Spende der Dilingana von mehr als 6000 € ist es zu verdanken, dass<br />
die Lehrer des <strong>Sailer</strong>-Gymnasiums nun über eine mobile Multimediaeinheit mit Notebook<br />
und Beamer verfügen, die in je<strong>dem</strong><br />
Klassenzimmer ohne größere Zeitverluste<br />
durch Aufbau oder Raumwechsel<br />
eingesetzt werden kann.<br />
und ihrer Interferenzen können die Schüler<br />
die physikalischen Gesetzmäßigkeiten in<br />
einfacher Weise beobachten und ableiten.<br />
Durch eine dritte Spende der Dilingana über<br />
5000 € konnte der Steinway-Flügel für den<br />
Musikunterricht einer Generalüberholung<br />
unterzogen werden.<br />
Für alle Zuwendungen ergeht herzlicher<br />
Dank an den Finanz<strong>aus</strong>schuss der Studienvereinigung<br />
und deren Schatzmeister, Herrn<br />
Studiendirektor a.D. Helmut Durner.<br />
OStD Herbert Hofmann<br />
Die Physik der Wellen besser zu verstehen<br />
und anschaulich darzustellen,<br />
dazu verhilft seit diesem Schuljahr<br />
ein Demonstrationsgerät, das ebenso<br />
von der Studienvereinigung gestiftet<br />
wurde. Mit dieser Wellenwanne können<br />
Wasserwellen durch Druckluft erzeugt<br />
und auf einen Schirm projiziert werden.<br />
Durch die direkte Beobachtung der Wellen
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Tennis – Badminton StD Wulf Pollok<br />
Rückblick auf 2000/01:Jungen: 3. „Bayrischer“ / Mädchen: 2. „Schwäbischer“ Meister<br />
Bereits zum sechsten Mal hintereinander wurde die Jungen-Mannschaft (Christoph<br />
Rinkenburger, Thilo Rinkenburger, Florian Rösch, Bernd Dietrich, Sebastian Hartmann,<br />
Axel Öland, Rino Romanos, Florian Schilling) des <strong>Sailer</strong>-Gymnasiums Schwäbischer<br />
Meister. Durch überzeugende Siege in der Qualifikationsrunde gegen <strong>Sailer</strong> II ( 9:0 ), das<br />
Holbein-Gymnasium Augsburg ( 6:3 ) und das Gymnasium Kempten ( 6:3 ) qualifizierten<br />
sich die „<strong>Sailer</strong>-Cracks“ für die Bayerische Finalrunde. In einer äußerst spannenden und<br />
hochklassigen „Hitzeschlacht“ auf der Dillinger Tennisanlage verloren die <strong>Sailer</strong>-Buben<br />
knapp mit 4:5 Punkten gegen den späteren Bayrischen Meister, das Isar-Gymnasium <strong>aus</strong><br />
München (Tennis-Leistungs-Zentrum für Oberbayern). Für diese Leistung wurden unsere<br />
Tennisspieler im Rahmen der jährlichen Sportler-Ehrung durch OB Hans-Jürgen Weigl<br />
mit der silbernen Ehrennadel <strong>aus</strong>gezeichnet. Die Mädchen (Carina Mettel, Julia Hegele,<br />
Constanze Wittmann, Miriam Mörgenthaler, Martina Suyr, Bettina Stangl) erreichten mit<br />
Siegen über das Bonaventura-Gymnasium Dillingen (6:0) und das Simpert-Kraemer-<br />
Gymnasium Krumbach (4:2) und die Realschule Aichach (4:2) das schwäbische Finale,<br />
wo sie allerdings erneut gegen das mit der deutschen Ranglistenspielerin angetretene<br />
Gymnasium <strong>aus</strong> Ottobeuren mit 2:4 verloren.<br />
Sportlerehrung im Stadtsaal durch Oberbügermeister Hans-Jürgen Weigl: von links:Thilo<br />
Rinkenburger, Florian Rösch, Bernd Dietrich, Florian Schilling, Christoph Rinkenburger, und<br />
Sebastian Hartmann<br />
Schuljahr 01 / 02:<br />
Die diesjährige Tennis-Saison begann für die <strong>Sailer</strong>-Mannschaften recht vielversprechend.<br />
Die Mädchen und die Jungen gewannen ihre Spiele um die Kreismeisterschaft jeweils zu<br />
„Null“. Auch die zweite Runde endete siegreich für das <strong>Sailer</strong>: Jungen ( 7:2 ) gegen<br />
Gymnasium Wettenh<strong>aus</strong>en und die Mädchen ( 5:4 ) gegen das Simpert-Kraemer-<br />
Gymnasium Krumbach. Die Mädchen verloren in der nächste Runde um den Einzug<br />
in das schwäbische Finale gegen das Albrecht-Ernst-Gymnasium Öttingen mit 3:6.<br />
Die Entscheidung bei den Jungen um den Einzug ins Finale fällt beim Spiel gegen den<br />
„Erzrivalen“, das Holbein-Gymnasium <strong>aus</strong> Augsburg.<br />
Bei den jüngsten „Möchte-Gern-Boris“ fehlt im Augenblick leider die entscheidende
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Motivation und die nötige Leistungsbereitschaft, sich im Wettkampf zu messen und nicht<br />
nur die „Stärken“ auf Kreis-Niveau, sondern auch die „Schwächen“ auf höherem Niveau<br />
zu erfahren! Positive Ansätze sind vorhanden, das reicht aber noch nicht, um auf höherer<br />
Ebene bestehen zu können.
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Chinesische Bildungsexperten<br />
am <strong>Sailer</strong>-Gymnasium<br />
Am 22.02.2002 besuchte eine Gruppe chinesischer Bildungsexperten <strong>aus</strong> Shanghai das<br />
hiesige Gymnasium. Sie verschafften sich einen Eindruck über den Unterricht, die Ausstattung<br />
und den Standard des Gebäudes sowie über den Schultyp Gymnasium. Die Gruppe<br />
setzte sich <strong>aus</strong> Vertretern der Schulaufsicht (z.B. Personalchef aller Lehrer <strong>aus</strong> Shanghai),<br />
Lehrerfortbildnern und Leitern von Schwerpunktschulen (Eliteschulen) zusammen.<br />
Besonders interessierte sie das gegliederte Schulsystem und dessen soziale Auswirkungen<br />
sowie dessen Durchlässigkeit und die Übergänge zur Universität. Das bayerische Schulwesen<br />
ist ein echter Kontrast zur chinesischen Gesamtschule, von der <strong>aus</strong> der Übergang an<br />
die Universität nur über eine sehr strenge Hochschuleingangsprüfung führt. Die Gruppe<br />
bedankte sich beim Schulleiter und bei seinem Stellvertreter und forderte sie beide – nach<br />
Überreichung chinesischer Eßstäbchen – zu einem „China- Eingangstest“ in deren Handhabung<br />
auf. So endete der sehr effektive Besuch in heiter kollegialer Stimmung.<br />
(Bericht für die Donauzeitung, Text: Ludwig Häring, Foto: Hermann Muzell)<br />
Chinesische Expertengruppe vom <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<strong>Sailer</strong>-Gymnasium sehr beeindruckt
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Im Gymnasium spukt es heuer<br />
(PETI) In der Probebühne des <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<strong>Sailer</strong>-Gymnasiums spukt es, und<br />
zwar gewaltig! Dafür sorgt die be“geisternd“ agierende Unterstufentheatergruppe<br />
unter Leitung von Studienrat <strong>Michael</strong> Nowak mit ihrem Stück „Gespenster 2000“.<br />
Spuken im Zeitalter des Computers hat mit <strong>dem</strong> Gerassel und Huuhuu-Geheul eines<br />
kettenbehangenen Schlossgeistes <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Jahre 1631 nicht mehr viel gemeinsam. Die<br />
modernen Gespenster Visio 1 bis 4 <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Jahr 2000 haben in der Schule gut aufgepasst und<br />
dort gelernt, dass Denken zu anstrengend ist. Deshalb vertrauen sie den Anweisungen und<br />
Befehlen ihres Zentralcomputer-Gespenstermeisters „Supertech“: Sie sind unpersönliche<br />
Nummern, reden und bewegen sich roboterhaft und alle Gegenstände sind nur „Objekte“<br />
für sie, egal ob Spieluhr oder Teddybär. Sie fügen sich in ihr langweiliges Dasein, bis<br />
sie eines Tages auf zwei quietschlebendige Altgeister treffen. Siegismund Schreck von<br />
Butterberg, Markenzeichen Neugier, Kette und wirklich wilde Haare, und Gerlinde,<br />
seine Gespensterfreundin, die ihn liebevoll „Butterli“ nennt, bringen die Spukwelt völlig<br />
durcheinander. Siegismund ist von den silbergrauen, glatzköpfigen Dutzendgeistern so<br />
fasziniert, dass er beschließt, selbst einer von ihnen zu werden. Als Nummer 2847 lässt<br />
er sich modernisieren. Dagegen hat Visio 4 die Nase vom Computerboss voll und zieht<br />
in Butterlis Geisterkiste.<br />
In letzter Sekunde retten<br />
die beiden modernen<br />
Hexen Strega und<br />
Witch die letzten<br />
Traditionsgeister vor<br />
<strong>dem</strong> Zugriff Supertechs.<br />
Auf zwei Staubsaugern<br />
mit Turboantrieb<br />
bringen sie sich und<br />
ihre beiden Freunde<br />
in Sicherheit. Zuvor<br />
informieren sie den<br />
verblüfften Zuschauer<br />
noch, wo die alten Besen<br />
geblieben sind. Der<br />
saure Regen habe das<br />
hölzerne Naturprodukt<br />
<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Harz zerstört<br />
und Importware sei<br />
unerschwinglich teuer.<br />
(Bericht unserer Schule<br />
für die Donauzeitung)<br />
Im Bild eine Szene mit<br />
Simon Schmied und<br />
Verena Heinrich
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Jugend forscht 2002<br />
Carolin Jakobs, Fabian Brecht, Julian Endres<br />
Am 19. Februar 2002 gingen wir, Carolin Jakobs, Fabian Brecht und Julian Endres, zum zweiten<br />
Mal für das <strong>Sailer</strong> Gymnasium beim Wettbewerb Jugend forscht an den Start. Dort konnten wir<br />
uns dann gegen acht weitere teilnehmende Mannschaften im Bereich Physik durchsetzen. Mit <strong>dem</strong><br />
Thema „Wie kann man Wasser umweltfreundlicher und kostengünstiger erhitzen?“ konnten wir den<br />
Regionalwettbewerb für uns entscheiden. Aufgrund des Sieges durften wir zum Landesentscheid<br />
nach Dingolfing fahren. Dort konnten wir uns leider nicht für die ersten Drei qualifizieren.<br />
Trotz<strong>dem</strong> werden wir nächstes Jahr wieder teil nehmen.<br />
Unser Versuchsaufbau:<br />
Der elektrische Wasserkocher zeigte sich in der Versuchsreihe als <strong>dem</strong> Tauchsieder und der<br />
elektrischen Heizplatte deutlich überlegen
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Nervenkitzel für 120 Sechstklässler<br />
Vorlesewettbewerb am <strong>Sailer</strong>-Gymnasium<br />
(ans) Wenn der Börsenverein des deutschen Buchhandels zu seinem alljährlichen Vorlesewettbewerb<br />
ruft, dann werden die Schüler der 6. Klassen aktiv. So wurde am Montag,<br />
den 10.12.01 am <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<strong>Sailer</strong>-Gymnasium in Dillingen <strong>aus</strong> den zehn im Vor<strong>aus</strong><br />
gewählten Klassensiegern der Schulsieger ermittelt. Dieser heißt Ricco Romanos (6a) und<br />
stellte ein unbekannteres Buch der „Harry Potter“- Autorin J.K. Rowling vor, nämlich<br />
„Darren Shan und der Mitternachtszirkus“.<br />
Der Titel des Buches verrät es: Für Nervenkitzel war beim Vorlesewettbewerb gesorgt.<br />
Das lag einerseits an den von den Schülern gewählten Stoffen. Grusel- oder Kriminalgeschichten<br />
wie Enid Blytons „Geheimnis um das gestohlene Bild“, R.L. Stines „Geist im<br />
Spiegel“ oder Stefan Wolfs „Wilddiebe im Teufelsmoor“ standen hoch im Kurs. Andererseits<br />
mussten die über hundert Mitschüler der angetretenen Kandidaten lange warten,<br />
bis die Jury, den Schulsieger gekürt hatte. Allzu eng war nämlich das Rennen. Insgesamt<br />
war die Leseleistung der Jugendlichen in diesem Jahr außerordentlich <strong>aus</strong>drucksstark und<br />
korrekt, als wollten die Kandidaten die „Pisa-Studie“ Lügen strafen. Zumindest wurde<br />
deutlich, dass die „mangelnde Lesekompetenz“ nicht p<strong>aus</strong>chal allen deutschen Schülern<br />
attestiert werden darf.<br />
Auch wenn nur Ricco Romanos als Sieger im nächsten Jahr am Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs<br />
teilnehmen darf, gab es bei der Veranstaltung keine Verlierer. Dafür sorgte<br />
Buchhändler Brenner, der den zehn eifrigen Leseratten als Belohnung neuen Lesestoff<br />
mitgebracht hatte. (Bericht unserer Schule für die Donauzeitung)<br />
Die Teilnehmer des Lesewettbewerbs zusammen mit StRin Anne Strobl und Buchhändler<br />
Bernd Brenner. Rico Romanos (2. Schüler v. r.) wurde auch noch Sieger auf Kreisebene.
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Auf jüdischen Friedhöfen gehört das Grab den Toten<br />
Foto<strong>aus</strong>stellung am <strong>Sailer</strong>gymnasium eröffnet<br />
(PETI)Die Foto<strong>aus</strong>stellung des Bezirks Schwaben zum Thema „Jüdische Friedhöfe in<br />
Schwaben“ ist derzeit in der Aula des <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<strong>Sailer</strong>-Gymnasiums zu besichtigen.<br />
Am Eröffnungsabend würdigten alle Redner die Bedeutung der Schau als mahnendes<br />
Element für den Umgang mit den, von blin<strong>dem</strong> Hass und religiöser Intoleranz motivierten<br />
Terrorereignissen der jüngsten Zeit.<br />
Einleitend beleuchtete Studiendirektor Herbert Hofmann das Anliegen der Schule,<br />
diese, von Wilfried Edelmann künstlerisch ansprechend gestalteten Bilder den Schülern<br />
und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<strong>Sailer</strong>-<br />
Gymnasium öffne sich mit dieser Präsentation <strong>dem</strong> Toleranzgedanken und versuche<br />
seinen Beitrag zur Erziehung zu Weltoffenheit und Verantwortung zu leisten. Zu<strong>dem</strong><br />
dankte er Oberstudienrat Dieter Maria Schinhammer dafür, dass er die Ausstellung in die<br />
Schule geholt hat.<br />
Heribert Immler, dritter Bürgermeister der Stadt Dillingen, überbrachte in einem Grußwort<br />
den Dank der Stadt für die Organisations- und Aufbauarbeiten. Für ihn bedeute die Schau<br />
Mahnung und Erinnerung , vor allem fordere sie aber auch heutzutage den Einsatz für<br />
Frieden auf allen Gebieten des Lebens.<br />
Der Hauptredner des Abends und Initiator der Foto<strong>aus</strong>stellung, Bezirksheimatpfleger<br />
Dr. Peter Fassl , erläuterte seinen Zuhörern Konzeption und Intention. Die Bilderschau<br />
ermögliche es einem interessierten Betrachter, sich der jüdischen Religion mit der Frage<br />
nach der Bedeutung des Todes zu nähern. Im Judentum spiele der Tod keine zentrale<br />
Rolle, die Religion spreche <strong>aus</strong>schließlich die Lebenden an. Zu<strong>dem</strong> seien die Grabsteine<br />
Ausdruck sinnhafter Verwurzelung der jüdischen Religion mit Schwaben. Außer<strong>dem</strong><br />
verkörperten die jüdischen Friedhöfe eines der wenigen verbliebenen Sachrelikte jüdischer<br />
Kultur in unserem Raum.<br />
Dr. Fassl wies daraufhin, dass die Ausstellung besonders die Merkmale der jüdischen<br />
Friedhofstradition her<strong>aus</strong>arbeite. Im Gegensatz zur christlichen Tradition gehört das<br />
Grab <strong>dem</strong> Toten, es wird nicht von den Familienangehörigen individuell dekoriert und<br />
niemals aufgelassen, außer der Verstorbene wird nach Israel überführt. Auf <strong>dem</strong> Land<br />
dominiert Hebräisch bei den Inschriften auf den Grabsteinen, in der Stadt Deutsch. Die<br />
zum Teil ungewöhnlich <strong>aus</strong>führlichen Texte sind nicht nur historische Quellen, sondern<br />
stellen den Verstorbenen in seinen sozialen Zusammenhang. Sie geben Auskunft über die<br />
religiösen Pflichten der Frau, wie das Anzünden der Sabbatskerze, oder die Intensität des<br />
Talmudstudiums. Zugleich versuchte Wilfried Edelmann die künstlerische Dimension der<br />
hebräischen Schrift mit seinen Bildern in den Vordergrund zu rücken. Betrachtet man die<br />
Gesamtkonzeption eines Grabsteins wird deutlich, dass schlichte Schmucklosigkeit bis<br />
1800 vorherrscht. Erst in späterer Zeit werden Engel und andere Trauerfiguren <strong>aus</strong> <strong>dem</strong><br />
Stein her<strong>aus</strong>gearbeitet.<br />
Dr. Fassl verwies abschließend auf den historischen Kontext der Ausstellung. Die Tradition<br />
der Verbandsfriedhöfe, bei der der Verstorbene <strong>aus</strong> seiner Gemeinde zum Beispiel nach<br />
Kriegshaber überführt worden ist, reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück.
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Die großen städtischen Friedhöfe entwickeln sich nach 1800. Der Referent forderte<br />
die Zuhörer zu<strong>dem</strong> auf, sich beim Betrachten der Bilder zu vergegenwärtigen, dass auf<br />
den jüdischen Friedhöfen der Zustand der Dreißiger Jahre konserviert worden sei. Die<br />
Nationalsozialisten hätten die Friedhöfe zwar manchmal zweckentfremdet, aber niemals den<br />
Gräberbestand angetastet. Damit lässt sich auf den Fotographien sehr gut beobachten, wie<br />
sich die Natur mit Wind und Wetter und Pflanzenbewuchs der letzten Ruhestätte bemächtigt<br />
habe. Dr. Fassl resümierte, dass die Bilderschau durch die Verknüpfung von ästhetischem<br />
Anspruch mit<br />
historischem Wissen<br />
vor allem Neugierde<br />
wecken wolle. Bei<br />
seinem aufmerksamen<br />
Publikum war es ihm<br />
an diesem Abend<br />
sicher gelungen.<br />
„ Der arme Poet“, Holzfarben, Stefanie Werner, 6 c<br />
(Im Bild v. l.: OStR<br />
Dieter Schienhammer,<br />
OStD Herbert Hofmann,<br />
Beziksheimatpfleger<br />
Dr. Peter Fassl und 3.<br />
Bürgermeister Heribert<br />
Immler)
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
(PETI) Welche Rolle spielen derzeit nationale Symbole in den USA? Diese Frage versuchte<br />
der Leistungskurs Englisch, betreut von Studienrat Stefan Bartels, zu beantworten. Dazu<br />
haben die Kollegiaten des <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<strong>Sailer</strong>-Gymnasiums <strong>aus</strong>gewählte Karikaturen<br />
zusammengestellt, analysiert und in deutscher Sprache kommentiert. In einer kleinen<br />
Ausstellung wurden die Arbeitsergebnisse auch den Schülern der unteren Klassen und der<br />
interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Präsentation ist an Schultagen von<br />
8.00 bis 17.00 Uhr in der Aula des <strong>Sailer</strong>-Gymnasiums zu besichtigen.<br />
Nach den Terrorangriffen auf das World-Trade-Center werden sie von der Bevölkerung,<br />
den Politikern und nicht zuletzt von den Medien zur Bewältigung dieser Katastrophe<br />
eingesetzt. Uncle Sam, die Freiheitsstatue und der Weißkopfadler, aber auch Ikonen<br />
wie Superman und Rambo, die unversehens die Züge des Präsidenten George W. Bush<br />
annehmen , werden von Karikaturisten mit den rauchenden Trümmern in New York<br />
und Washington in Verbindung gebracht. Diese Zeichnungen drücken einerseits Trauer<br />
und Entsetzen, andererseits aber auch Wut und Aggression <strong>aus</strong>. Manche Karikaturisten<br />
gehen sogar soweit, mit ihren Darstellungen Hass und den Wunsch nach Vergeltung in<br />
befremdlicher Weise schüren. Andere Künstler versuchen eine rein militärische Antwort<br />
kritisch zu hinterfragen. (Bericht unserer Schule für die Donauzeitung vom 24.10.2002)
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Schwimmfest der 5. Jahrgangsstufe<br />
Im Rahmen des diesjährigen Sportunterrichts fand am 10. Mai ein Schwimmfest der 5.<br />
Jahrgangsstufe statt.<br />
In fünf verschiedenen Staffelwettbewerben wurde der Klassensieger ermittelt. Während<br />
beim Streckenschwimmen die sportliche Ausdauerfähigkeit im Vordergrund stand, galt es<br />
bei der “Streichholzschachtelstaffel” und bei der “Ball-Wort-Staffel” möglichst geschickt<br />
zu agieren.<br />
Beim “Personenstransport auf einer Luftmatratze” und bei der “Kleiderstaffel” war<br />
gegenseitige Hilfe innerhalb der Mannschaft gefragt.<br />
Es kristallisierte sich ein äußerst spannender Wettkampf zwischen den Klasse 5a – 5d<br />
her<strong>aus</strong>, bei <strong>dem</strong> letztendlich die Mädchen und Jungen der Klasse 5b die Nase knapp vorne<br />
hatten .<br />
Die Mannschaftsführer<br />
der teilnehmenden<br />
Teams mit den das<br />
Schwimmfest durchführenden<br />
Lehrkräften<br />
Martin Brenner und<br />
Alexandra Wallenstein<br />
Ein Sprung ins kühle<br />
Nass und anschließend<br />
ein gezielter Wurf in<br />
den Eimer sollte für die<br />
nötigen Siegerpunkte<br />
sorgen.
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Exkursion zur Firma CREATON nach Autenried<br />
StRin Verena Heppner<br />
Einblicke in wirtschaftliche Entwicklungen, auch mit Blick auf die eigene Lebensplanung,<br />
Beziehungen zwischen Deutschland und englischsprachigen Ländern, Englisch als Mittel<br />
der Kommunikation in realen Situationen; derartige im Lehrplan für das Grundkursfach<br />
Englisch genannte Lerninhalte brachte die K 13 unter der Leitung von Frau Heppner<br />
dadurch auf einen Nenner, dass sie sich einmal mit einer in der näheren Umgebung ansässigen,<br />
international operierenden Firma befasste und diese zu einer Werksbesichtigung<br />
aufsuchte. Es war nicht das erste Mal, dass <strong>Sailer</strong>-Schüler die Firma CREATON besuchten,<br />
namentlich im Rahmen des Leistungskurses Wirtschaft, aber das Werk in Autenried, in <strong>dem</strong><br />
sich die Export-Abteilung befindet, stand diesmal zum ersten Mal auf <strong>dem</strong> Programm. Und<br />
was lag näher, als dass sich auch hier die Kollegiaten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> LK Wirtschaft mit ihrem<br />
Kursleiter Herrn Lenz an die Exkursion am 6.2. 2002 anschlossen.<br />
Dennoch, der rote Faden war und sollte sein: Englisch im wirtschaftlichen Alltag. Bereits<br />
zu Beginn bekamen die Kollegiaten eine erste Kostprobe, als nämlich Herr Dr. Grau die<br />
Gruppe durch drei Produktionshallen führte und seine Erläuterungen in englischer Sprache<br />
machte- für ihn offensichtlich kein großer Unterschied, muss er doch jeder Zeit in der Lage<br />
sein, Besucher <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Ausland durchs Werk zu führen. Nach diesen ersten interessanten<br />
Einblicken in den Produktionsablauf von Tondachziegeln wurde die Gruppe geteilt und<br />
bekam nun im Wechsel eine englischsprachige Tonbildschau vorgeführt bzw. durfte einen<br />
Blick in die acht Mitarbeiter starke Exportabteilung werfen.<br />
Bei der Tonbildschau galt es, sein Hörverstehen an einem professionell gestalteten und<br />
vorgetragenen Text zu üben und obendrein ein Gespür für Zweck und Qualität derartiger<br />
Präsentationen zu entwickeln. Ganz anders in der Export-Abteilung. Hier erfuhren die<br />
Schüler zwar, wie unverzichtbar die englische Sprache im Umgang mit Kunden <strong>aus</strong> unterschiedlichsten<br />
Ländern ist, es wurde aber auch deutlich gemacht, dass bestimmte sprachliche<br />
Versatzstücke immer wieder kehren und grammatikalische Korrektheit kaum eine<br />
Rolle spielt. So enthielt beispielsweise ein e-mail <strong>aus</strong> Irland weder Punkt noch Komma, die<br />
Anrede lautete „Dear Sir´s“, und die Partner in Taiwan beenden offensichtlich jede Anfrage<br />
mit <strong>dem</strong> etwas eigenwilligen Anhängsel: „can or cannot?“<br />
Nach einem von der Firma spendierten und den knurrenden Mägen höchst willkommenen<br />
Imbiss informierte Herr Berger noch anhand einiger Folien über das in ganz Europa<br />
verbreitete Netz von Niederlassungen der Firma, die steigenden Zahlen im Export, zeigte<br />
Beispiele englischsprachiger Kauf- und Bankverträge sowie Bilder von eindrucksvollen<br />
CREATON-Dächern in aller Welt: ein Rath<strong>aus</strong> in der tschechischen Republik, ein Bierh<strong>aus</strong>“<br />
in Japan, Dachdecker in Nigeria.<br />
Fazit: auch wenn Sprachen wie Russisch, Japanisch oder Polnisch im konkreten Fall der<br />
Firma CREATON von einigen Mitarbeiten beherrscht und verwendet werden, Englisch steht<br />
an oberster Stelle und wird vor<strong>aus</strong>gesetzt. Das sprachliche Niveau wird am zukünftigen<br />
Arbeitsplatz der Schüler von Aufgabenbereich zu Aufgabenbereich variieren, Englisch gut<br />
gelernt zu haben, schadet aber keineswegs. Angesichts der anspruchsvollen Abituraufgaben<br />
wird sich jedoch mancher Schüler vielleicht die Fragestellen: can or cannot?
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Kollegiaten des <strong>Sailer</strong>gymnasiums informieren sich bei der Firma CREATON in Autenried<br />
„Traumh<strong>aus</strong>“, Holzfarben, Andreas Schreitt, 7 a
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Schüler<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch mit <strong>dem</strong> Stanisl<strong>aus</strong>-Kostka-Gymnasium Lublin<br />
(Polen) StR z. A. Ludwig Pfaller<br />
Rund 1800 Kilometer oder über 22 Stunden Busfahrt liegen zwischen Lublin und Dillingen.<br />
Dies bedeutete im April für 19 Schüler und 3 begleitende Lehrkräfte <strong>aus</strong> Lublin kein<br />
nennenswertes Hindernis, eine seit mehreren Jahren bestehende Partnerschaft zwischen<br />
<strong>dem</strong> dortigen Gymnasium und der Stadtpfarrei Dillingen aufrechtzuerhalten, zu festigen<br />
und auf neue Beine zu stellen. Seit der Zeit der Solidarnosc in den 80er Jahren pflegt die<br />
Stadtpfarrei St. Peter und Paul zu Dillingen Kontakte zu Lublin, getragen vor allem durch<br />
den Ehrendomherren der Bischofskirche in Lublin, Monsignore Pfarrer Gottfried Fellner.<br />
In diesem Jahr war unsere Schule zum ersten Mal Gastgeber für die polnischen Schüler. Die<br />
Gäste fanden bei Schülern <strong>aus</strong> den Klassen 9a, 9b und 10c Aufnahme.<br />
Nach der verspäteten Ankunft des Busses <strong>aus</strong> Lublin am 29. April blickten müde Mädchen<br />
und Buben <strong>aus</strong> Polen in erwartungsvolle Gesichter <strong>aus</strong> Dillingen. Die wichtigsten Fragen<br />
waren: „Wie wird mein Gast <strong>aus</strong>sehen? Wird die Verständigung möglich sein?“<br />
Am Dienstag begrüßte OStD Hofmann die Gäste am <strong>Sailer</strong>-Gymnasium. Als Zeichen für<br />
die neue Verbindung wurde ihm ein kleiner Baum, geschmückt mit den Farben der Flagge<br />
Polens und Deutschlands überreicht. Dieser Baum steht seit<strong>dem</strong> als sichtbares Zeichen der<br />
Partnerschaft im Innenhof des <strong>Sailer</strong>-Gymnasiums. Um den Abiturienten das bevorstehende<br />
schriftliche Abitur zu versüßen, konnte der Schulleiter einen großen Korb mit Pralinen<br />
<strong>aus</strong> Lublin entgegennehmen, den er an die Abiturienten weitergab. Danach besuchten die<br />
Gäste den Unterricht in den verschiedenen Klassen und verbrachten den Tag mit ihren<br />
Gastgebern.<br />
Der 1. Mai, Festtag der Patrona bavariae, führte natürlich nach München. Nach <strong>dem</strong> Gottesdienst<br />
in der Basilika wurde die Stadt erkundet – v.a. das Olympiazentrum und die Innenstadt.<br />
Tags darauf stand nach <strong>dem</strong> Unterricht Augsburg auf <strong>dem</strong> Programm; unvergessen wird<br />
sicher einigen die Führung im Dom zu Augsburg bleiben.<br />
Für die polnischen Gäste richtete die Stadt Dillingen am 3. Mai, <strong>dem</strong> polnischen Nationalfeiertag,<br />
einen Empfang im Rath<strong>aus</strong> <strong>aus</strong>. Bürgermeister Strehle stellte die Stadt vor und beantwortete<br />
alle Fragen der wissbegierigen Schüler. Auch er war beeindruckt, dass die polnischen<br />
Gäste inbrünstig die Nationalhymne sangen! Vorher konnte in der Aula der Schule<br />
hektische Betriebsamkeit festgestellt werden: auf verschiedenen Stellwänden stellten die<br />
Schüler <strong>aus</strong> Dillingen und Lublin sowohl ihre Schulgeschichte bzw. den Namensgeber der<br />
jeweiligen Schule vor als auch Einblicke in die Lebensgewohnheiten der Schüler.<br />
Der Abend stand nach einer Stadtführung ganz im Zeichen des Abschiednehmens: im F<strong>aus</strong>tussaal<br />
der Pfarrei verbrachten die Jugendlichen einen bunten Abend.<br />
Schon am nächsten Tag, der Himmel weinte unübersehbar, fuhren die „Lubliner“ bereits<br />
um 8 Uhr wieder nach H<strong>aus</strong>e – mit einem kleinen Umweg über Prag.<br />
Dank, ein ganz herzliches Vergelt´s Gott sei an dieser Stelle allen gesagt, die mit dazu<br />
beigetragen haben, den Gästen unserer Schule ein paar schöne Tage zu bescheren: an<br />
die beteiligten Schüler und deren Eltern, ohne die der Aust<strong>aus</strong>ch nicht möglich gewesen<br />
wäre, an die Schulleitung und die Kollegen, an die Kapläne Andreas Straub und Christoph
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Matejczuk, der zusammen mit der polnischen Lehrerin Anna Kulik fleißig übersetzte!<br />
Unsere polnischen Gäste wissen dies zu schätzen. Sie werden von unserer Schule und<br />
unserer Stadt, von unserer Lebensweise und unserer Kultur in ihrem Land berichten. Und<br />
wir haben in den Begegnungen gelernt, das Verständnis für einander zu verbessern und<br />
Vorurteile abzubauen.<br />
Für viele polnische Schüler, die Dillingen besuchten, war der Aust<strong>aus</strong>ch Motivation,<br />
noch intensiver deutsch zu lernen, um im nächsten Jahr – beim Gegenbesuch - einige<br />
Kommunikationsprobleme, die es sicherlich gab, nicht zu zulassen.<br />
Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer <strong>aus</strong> Lublin und Dillingen beim gemeinsamen<br />
letzten Abend im F<strong>aus</strong>tussaal.<br />
Mit Spaß und Spannung gegen Drogen StD Wulf Pollok<br />
Projekt „Extra Tour Sucht“ mit seinem Präventionsprogramm am <strong>Sailer</strong>-Gymnasium<br />
Die „Extra Tour Sucht“ des Bayerischen Gesundheitsministeriums gastierte vom 8. bis 10.<br />
April am <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<strong>Sailer</strong>-Gymnasium in Dillingen und brachte auf ansprechende<br />
Weise, Jugendlichen <strong>aus</strong> mehreren Schulen im Landkreis das Problem Drogen näher<br />
„Anfangs war ich ja sehr skeptisch und hielt die Aktion für Aktionismus und reine Spielerei“,<br />
erzählt Wulf Pollok, der Drogenkontaktlehrer des <strong>Sailer</strong>-Gymnasiums und Mitorganisator.
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
„Aber nach diesen drei Tagen bin ich positiv überrascht.“ Besonders beeindruckt habe ihn,<br />
dass die Schüler so eifrig mitarbeiteten und einen <strong>aus</strong>gezeichneten Teamgeist entwickelten.<br />
Einige wollten sogar eigene Gruppen bilden, um im Notfall Mitschülern zu helfen.<br />
Damit ist das Konzept von „Extra Tour Sucht“ auch im Landkreis Dillingen voll aufgegangen:<br />
Durch Spaß und Spannung die Schüler zum Nachdenken zu bewegen. Dazu wurde<br />
ein Parcours von fünf Stationen aufgebaut, an denen die Jugendlichen - unter Anleitung von<br />
Moderatoren – über verschiedene Aspekte des Drogenkonsums aufgeklärt werden sollten.<br />
Die Informationen mussten sie jeweils selbst erarbeiten, wobei das Ganze als Wettkampf<br />
zwischen den einzelnen Gruppen ablief.<br />
Ein wichtiges Ziel dabei war, den Unterschied zwischen Sucht und Genuss her<strong>aus</strong>zuarbeiten.<br />
Die Schülerinnen und Schüler erkannten dabei, dass oft nur ein sehr kleiner Schritt zwischen<br />
beiden liegt. Vielen ist dabei nicht klar, wie gefährlich gerade auch die alltäglichen<br />
Suchtmittel wie Alkohol und Nikotin sind, stellte Britta Töring, die Leiterindes Projekts,<br />
fest.<br />
Gerade die Gesundheitserziehung sollte ein fester Bestandteil der Schule sein, wie Herbert<br />
Hofmann, der Schulleiter des <strong>Sailer</strong>-Gymnasiums, forderte. So bekämen die Schüler<br />
beispielsweise im Biologieunterricht genau erklärt, wie sich Drogen auf den Körper <strong>aus</strong>wirken.<br />
Aber, so Hofmann weiter, gerade während der Pubertät haben Jugendliche ein Problem<br />
mit Autoritätspersonen und glauben vieles nicht, was Eltern oder Lehrer sagen. Deshalb sei<br />
diese Aktion von außen wichtig. Doch sei dies nicht die einzige Aktion am <strong>Sailer</strong>-Gymnasium.<br />
Immer wieder wurden in den letzten Jahren den Schülern Gespräche mit Drogenberatern,<br />
Polizeibeamten und ehemaligen Süchtigen angeboten.<br />
Auch von anderen Jugendlichen im Landkreis konnte das Projekt besucht werden. So<br />
nahmen an den drei Tagen Schülerinnen und Schüler des St.-Bonaventura-Gymnasiums,<br />
der Josef-Anton-Schneller-Hauptschule, der Berufsfachschule Höchstädt und Azubis von<br />
Bosch-Siemens und Röhm daran teil.<br />
Mitgewirkt haben neben den beiden Dillinger Gymnasien das BVS-Schülerheim Lauingen,<br />
das Landratsamt Dillingen, das Gesundheits- und Jugendamt, die Polizeidirektion Dillingen<br />
und die Bosch-Siemens-H<strong>aus</strong>geräte GmbH.<br />
Positive Reaktionen<br />
Insgesamt haben die Jugendlichen dieses Projekt gut aufgenommen. Selina, Philipp und<br />
Elena von der Schülerzeitung des <strong>Sailer</strong>-Gymnasiums sind der Meinung, dass es ihre<br />
Mitschüler sich in Zukunft sicher zweimal überlegen werden, ob sie zu R<strong>aus</strong>chmitteln<br />
greifen. Denn besonders wenn man etwas durch Spaß gelernt hat, werde es länger behalten<br />
und könne auch besser Wirkung zeigen.<br />
Polizeihauptkommisar Ludwig Kögel, der die Jugendlichen an einer Station betreute,<br />
hatte ebenfalls ein gutes Gefühl. So seien die Jugendlichen sehr offen gewesen und hätten<br />
keine Berührungsängste mit der Uniform gezeigt.<br />
Alles in allem scheint das Projekt also erfolgreich gewesen zu sein. Somit ging die Hoffnung<br />
vom Leiter des Gesundheitsamts, Dr. Peter Kerschel, auf, mit diesem Projekt auch etwas zu<br />
bewirken. Zwar lassen sich Erfolge von Präventionsmaßnahmen nicht direkt messen, aber<br />
die Schüler zum Mitmachen und Nachdenken bewegt zu haben ist ein Erfolg, wie er mit<br />
üblichen Aufklärungsmaßnahmen nur selten erreicht wird. (Donauzeitung 12. April 2002)
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Es macht Spaß in der Gruppe, auch wenn ich „es“ vorher strikt abgelehnt habe.<br />
„Verlieren und gewinnen“: Fo(ö)rderung von körperlicher Geschicklichkeit und von Teamgeist. Dieses<br />
Bewegungselement ist ein Gegengewicht zur kognitiven Auseinandersetzung mit (eigenem) Konsum- und<br />
Suchtverhalten (süchtige Verhaltensweisen; stoffungebundene Süchte).<br />
„Fit for life“: Anregungen zur Steigerung der allgemeinen Lebenskompetenz anhand von Beispielen <strong>aus</strong> <strong>dem</strong><br />
Alltagsleben: Schule, Beruf, Partnerschaft, Freizeit, Umgang mit Konflikten u.ä. Dieser interaktive Ansatz<br />
fördert die inhaltliche und persönliche Auseinandersetzung mit den dargebotenen Themen und setzt damit den<br />
modernen Ansatz der lebenskompetenzfördernden Suchtprävention optimal um.<br />
„Kleines Stillleben“,<br />
Bleistift,<br />
Emil Reck, 10 a
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Aus der Arbeit des Beratungslehrers StR Lenz<br />
Mein erstes Jahr als Beratungslehrer war geprägt vom Wechsel zwischen der Beratung von<br />
Eltern und Schülern auf der einen Seite und der Beschaffung von Informationen auf der anderen<br />
Seite. Eine wichtige Informationsquelle stellen dabei andere Schulen und Institutionen<br />
dar, weshalb mir der Aufbau persönlicher Kontakte (z.B. zu anderen Beratungslehrern)<br />
in diesem Schuljahr besonders wichtig war.<br />
Aus der praktischen Beratungsarbeit an unserer Schule möchte ich drei Schwerpunkte kurz<br />
darstellen.<br />
Die Eltern der Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen wurden in vielfältiger Art und<br />
Weise über das Bildungsangebot des <strong>Sailer</strong>-Gymnasiums informiert. An erster Stelle standen<br />
dabei die Teilnahme an Informationsveranstaltungen an verschiedenen Grundschulen im<br />
Landkreis Dillingen und die Mitwirkung am Informationsabend unserer Schule. Ergänzt<br />
wurden diese Angebote zum einen durch einen Infostand am Tag der offenen Tür sowie<br />
durch zahlreiche persönliche Beratungen.<br />
Im Mittelpunkt der Einzelfallberatung standen v.a. Fragen des Übertritts an eine andere<br />
Schulart (insbesondere in den Klassen 8 bis 11), sowie Hilfen bei der Erstellung einer<br />
Bewerbungsmappe (K12/K13) bzw. die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche.<br />
Ein großes persönliches Anliegen ist für mich die Studien- und Berufsberatung. Ziel wäre es<br />
hier, dass kein Abiturient die Schule verlässt, ohne gewisse Vorstellungen von der Zukunft<br />
zu haben. Der 2. Nordschwäbische Hochschultag bot hierfür verschiedene Möglichkeiten.<br />
Für die Zukunft wird jedoch eine Intensivierung der Hochschulkontakte angestrebt.<br />
Abschließend möchte ich mich sowohl bei meiner Kollegin, der Schulpsychologin Frau<br />
Schindele, als auch bei Herrn Dr. Mager, <strong>dem</strong> Abiturientenberater des Arbeitsamtes<br />
Donauwörth, für die gute Zusammenarbeit bedanken.<br />
Methodenwoche in der 5. Jahrgangsstufe LAss´in Schindele<br />
Die einjährige Vorarbeit der Arbeitsgruppe “Methoden-Training” wurde am <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<strong>Sailer</strong><br />
Gymnasium erstmals in den diesjährigen 5. Klassen konkretisiert. In einer<br />
sogenannten „Methodenwoche“, vom 19. bis 23. November 2001, beschäftigten sich die<br />
Schüler jeden Tag in mindestens zwei Schulstunden mit der Einübung und Umsetzung<br />
verschiedener Arbeitsmethoden. Bei einer Informationsveranstaltung am 22. November<br />
informierten sich die Eltern der Fünftklassschüler über die Inhalte und Ziele dieses speziellen<br />
Angebots.<br />
Das Methodenteam, das sich auf eine Anregung des ehemaligen Schulpsychologen<br />
StR Christian Hanel bereits im letzten Schuljahr am <strong>Sailer</strong>-Gymnasium konstituiert<br />
hatte, leistete die organisatorische und inhaltliche Vorbereitung dieses den Unterricht<br />
ergänzenden Angebots. In fächerübergreifender Kooperation wurden inhaltliche<br />
Abstimmungen getroffen, Materialien vorbereitet und zu Beginn des Schuljahres 2001/<br />
2002 die konkrete Durchführung festgesetzt.<br />
Anliegen dieses Angebots ist es, bereits in der Unterstufe einen Grundstock für<br />
strukturiertes und effektives Lernen zu legen. Fertigkeiten, wie das Erschließen eines
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
unbekannten Textes in der Fünf-Schritte-Methode, das Sichern des Erarbeiteten in<br />
einer sog. „Mind-map“ können kennen gelernt und trainiert werden. Daneben wurden<br />
den Schülern spielerische Konzentrationsübungen für den Unterricht und Zuh<strong>aus</strong>e<br />
vorgestellt oder Tipps für die Zeiteinteilung und Vorgehensweise bei der Erledigung<br />
der schriftlichen und mündlichen H<strong>aus</strong>aufgabe besprochen. Auch die Organisation<br />
der Prüfungsvorbereitung wurde in dieser Woche thematisiert oder die Arbeit mit <strong>dem</strong><br />
Vokabelkasten beim Fremdsprachenerwerb.<br />
Diese Vorarbeit in der Methodenwoche wurde durch kontinuierliche Angebote im Verlauf<br />
des Schuljahres ergänzt, so dass die Kinder die erworbenen Kenntnisse immer wieder<br />
anwenden und erweitern konnten. Bestimmte Arbeitsmethoden sollten damit als fester<br />
Bestandteil der Lerntechniken in möglichst allen Fächern abgerufen und damit gesichert<br />
werden.<br />
Da sowohl die Methodenwoche als auch der begleitend dazu stattfindende Elternabend<br />
von allen Beteiligten als Erfolg gewertet wurde, sollen diese Veranstaltungen auch im<br />
kommenden Schuljahr in ähnlicher Form durchgeführt werden. Zukünftig ist auch für die<br />
Mittelstufe eine Methodenwoche geplant, in der dann anspruchsvollere Techniken vermittelt<br />
werden.<br />
Ein wichtiges Anliegen der Projektgruppe ist es, nach und nach immer mehr Lehrer für<br />
die Idee des Methodentrainings zu gewinnen, so dass die Vermittlung wichtiger Lern-<br />
und Arbeitstechniken langfristig gesehen Eingang in den regulären Unterricht aller<br />
Jahrgangsstufen findet und somit dauerhaft eine neue Lernkultur geschaffen werden<br />
kann.<br />
Am Schwäbischen Regionalkongress, der im April 2002 am <strong>Sailer</strong>-Gymnasium stattfand, präsentierte<br />
die Methodengruppe an einem Stand die Arbeit, die während der Methodenwoche geleistet wurde.
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Schulsozialarbeit am <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<strong>Sailer</strong> Gymnasium Dillingen<br />
Diplom-Pädagoge Boris Schenk<br />
Ein wichtiger Bestandteil der Schulsozialarbeit am <strong>Sailer</strong> Gymnasium Dillingen ist die<br />
sehr gute und effektive Zusammenarbeit mit der Schulpsychologin Frau Schindele und<br />
<strong>dem</strong> Beratungslehrer Herrn Lenz. Als „Beratungsteam“ erarbeiten diese drei Bereiche<br />
gemeinsam Projekte und stehen in engem Kontakt zueinander.<br />
Die Projektarbeit nahm im Schuljahr 2001/2002 gut 70% der verfügbaren Arbeitszeit des<br />
Schulsozialarbeiters ein. Die Schüler- und Lehrerberatung (20 %) und die Elternarbeit<br />
(10%) vervollständigen die derzeitigen Arbeitsbereiche der Schulsozialarbeit. Am 14.März<br />
2002 fand im Rahmen einer Schulforumssitzung die erste Fachbeiratssitzung am <strong>Sailer</strong>-<br />
Gymnasium Dillingen statt. Im Verlauf dieser Sitzung wurden die bisherigen Leistungen und<br />
Ergebnisse der Schulsozialarbeit vorgestellt und darüber diskutiert, welche Schwerpunkte<br />
in Zukunft von der Schulsozialarbeit gesetzt werden sollen.<br />
Die Konzeption des Projektes Jugendsozialarbeit an Schulen ermöglicht allen Schulen<br />
eine flexible Ausrichtung der Angebote, welche der Schulsozialarbeiter an einer Schule<br />
macht. Aufgrund der wöchentlichen Arbeitszeit von fünf Stunden ist ein Projekt wie das der<br />
Streitschlichter deutlich sichtbar in der prozentualen Arbeitsaufteilung der Schulsozialarbeit.<br />
Dies zeigt jedoch auch die Flexibilität des Konzeptes, welches die Möglichkeit für jede<br />
Schule bietet, den aktuellen Bedarf zu ermitteln und die Arbeit des Schulsozialarbeiters im<br />
Fachbeirat entsprechend <strong>aus</strong>zurichten.<br />
Projekt Streitschlichtung an Schulen<br />
Bereits zum Ende des letzten Schuljahres wurde von Herrn Hanel der Wunsch an mich<br />
herangetragen, die bisherige Ausbildung der Teilnehmerinnen des Kommunikationskurses<br />
auch nach seinem Schulwechsel fortzuführen und ein „Streitschlichterprojekt“ an der<br />
Schule zu installieren.<br />
In Zusammenarbeit mit der neuen Schulpsychologin Frau Schindele und den Schülern der<br />
10. 11 und 12. Klassen wurde das Projekt <strong>aus</strong>führlich vorbereitet und wird zum jetzigen<br />
Zeitpunkt gerade den Schülern der 5. , 6. und 7. Klassen vorgestellt. In den vergangenen<br />
sechs Monaten fanden wöchentlich Treffen mit den Streitschlichtern statt, in denen die<br />
theoretischen Grundlagen und der praktische Ablauf der Streitschlichtung eingehend geübt<br />
wurde. Jeden Mittwoch wurden und werden diese Treffen zusammen mit Frau Schindele<br />
vorbereitet. Allgemeine Verbreitung fand das Projekt im Rahmen eines pädagogischen Tages<br />
im Lehrerkollegium, bei einer Elternbeiratssitzung, auf einer Klassensprecherversammlung<br />
und schließlich am Tag der offenen Tür .<br />
Für die Schulsozialarbeit und die Streitschlichter steht nun auch ein eigener Raum zur<br />
Verfügung (der ehemalige Aufenthaltsraum der Kollegstufe im Keller des Neub<strong>aus</strong>),<br />
welcher in gemeinsamer Arbeit mit den Schülern eingerichtet und renoviert wurde. Ein von<br />
den Streitschlichtern gedrehter Film über den Ablauf eines Streitschlichtergesprächs konnte<br />
amTag der offenen Tür interessierten Eltern vorgestellt werden. Der Film soll zukünftig<br />
auch dazu dienen, den „Nutzerklassen“ die Streitschlichterarbeit anschaulich zu machen.
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres trafen sich die Streitschlichter nur noch zu<br />
zweiwöchentlichen Sitzungen. In einem Regionaltreffen der Streitschlichtergruppen <strong>aus</strong><br />
Dillingen (Bonaventura und <strong>Sailer</strong>-Gymnasium), Donauwörth und Wertingen Mitte Juni<br />
2002 konnten sich die verschiedenen Gruppen <strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chen und anhand von Rollenspielen<br />
ihre Fähigkeiten weiter <strong>aus</strong>bauen.<br />
Sollte die Schulsozialarbeit auch weiter am Streitschlichterprojekt beteiligt sein, ist<br />
davon <strong>aus</strong>zugehen, dass ein Großteil der verfügbaren Zeit für dieses Projekt verwendet<br />
wird. Neben den wöchentlichen Sitzungen und deren Vorbereitung wird es zu Beginn<br />
des nächsten Schuljahres notwendig sein, neue Schüler für die Streitschlichter<strong>aus</strong>bildung<br />
anzuwerben und diese im darauf folgenden Jahr <strong>aus</strong>zubilden.<br />
Das Streitschlichter-Team<br />
am <strong>Sailer</strong>-Gymnasium:<br />
(hinten v.l.n.r.):<br />
Rino Romanos (11a),<br />
Florian Schilling (11a),<br />
Sandra Schwarzer (11b),<br />
Constanze Wittmann 10a),<br />
Christina Starz (10a),<br />
Verena Drechsler (10a)<br />
(vorne v.l.n.r.)<br />
Tina Kalcher (11b),<br />
Florian Gleich (11b),<br />
Jessica Griesbaum (K12),<br />
Sebastian Koch (11b)<br />
Alle Schritte der<br />
Streitschlichtung<br />
werden durchgespielt<br />
und so<br />
eingeübt
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Fahrt zur Gedenkstätte des Konzentrationslagers Dachau<br />
Andreas Kaipf, Matthias Leister 9B<br />
Am Mittwoch, den 15.05.2002, fuhren die beiden neunten. Klassen des <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<br />
<strong>Sailer</strong>-Gymnasiums mit den Lehrern Herr Flurschütz und Frau Schneider zur Gedenkstätte<br />
des KZ Dachau.<br />
Nach der Ankunft wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt: Die Leiterin unserer Gruppe<br />
hieß „Emma“ und führte uns zunächst zu einer Stelltafel, auf der die wichtigsten<br />
Konzentrationslager mit ihren Außenlagern aufgezeichnet waren. Von den ehemaligen<br />
Lagern und Außenlagern (rund 2300) waren ungefähr 700 aufgeführt, worunter auch<br />
Lauingen als Standort für eines der Außenlager von Dachau genannt war.<br />
Man unterscheidet die verschiedenen Lager in Arbeits- und Vernichtungslager. Dachau<br />
als Arbeitslager diente im Gegensatz zu Auschwitz beispielsweise nicht zur sofortigen<br />
Vernichtung, sondern zur Ausnutzung der Gefangenen als kostenlose Arbeitskräfte für<br />
verschiedene Werke wie z.B. BMW.<br />
Auf <strong>dem</strong> Appellplatz wurde uns erzählt, zu welchen Zwecken er diente. Einerseits wurde<br />
er morgens und abends bei jeder Witterung genutzt, um die Häftlinge durchzuzählen,<br />
wobei auch Tote und Schwerkranke von anderen Gefangenen zum Abzählen auf diesen<br />
Platz geschleppt werden mussten. Andererseits wurde er zu Schikanezwecken verwendet,<br />
d.h. falls einer fehlte, mussten die anderen, auch bei extremen Witterungsverhältnissen,<br />
stundenlang warten, bis der Fehlende gefunden wurde. Dies dauerte einmal 26 Stunden,<br />
dabei starben viele Menschen, weil sie zu schwach waren, diese Strapaze <strong>aus</strong>zuhalten.<br />
Anschließend gingen wir durch das Eingangstor des Konzentrationslagers auf <strong>dem</strong> der<br />
Schriftzug „Arbeit macht frei“ zu lesen ist. Beim Betreten des KZs bekamen die Häftlinge<br />
anstelle ihres Namens eine Nummer und verschiedene Kennzeichen, an denen die SS-Offiziere<br />
die „Wertigkeit“ eines Häftlings sofort erkennen konnten und sie je nach Art des<br />
Kennzeichens schlechter oder „besser“ behandelten. Ebenso wurde ihnen alles Persönliche<br />
weggenommen, was sie noch bei sich hatten. Sie erhielten unbequeme und oft unpassende<br />
Häftlingskleidung.<br />
Im sogenannten Bunker wurde uns mitgeteilt, dass er zur Durchführung verschiedenster<br />
Strafen gedient hat. Eine dieser brutalen Strafen war z.B. der Steharrest, bei <strong>dem</strong> der<br />
Sträfling mehrere Tage lang in einem sehr engen Raum bei Brot und Wasser stehen musste.<br />
Diese Strafe hat nur ein Einziger überlebt. Er besucht bis heute jedes Jahr die Gedenkstätte.<br />
Andere gr<strong>aus</strong>ame Strafen waren der Prügelbock und das Baumhängen. Fotos in der<br />
Ausstellung veranschaulichten dies drastisch.<br />
Das ganze Lager war von einem sog. Todesstreifen umgrenzt. Dieser bestand <strong>aus</strong> einer<br />
ca. zwei Meter breiten Grasfläche, dahinter einem Wassergraben und einem an Starkstrom<br />
angeschlossenen Stacheldrahtzaun. Falls ein Häftling die Grasfläche betrat, wurde er sofort<br />
von einem Wachturmsoldaten erschossen, der dafür auch noch eine Prämie bekam.<br />
Zu Beginn wurden die Toten in einem Krematorium mit zwei Öfen verbrannt. Anfangs<br />
versuchte die sog. SS (Schutzstaffel) mit der Asche Geld zu verdienen, in<strong>dem</strong> sie den Angehörigen<br />
die Asche verkaufen wollten. Die Asche, welche die Angehörigen erhielten, war<br />
von verschiedenen Häftlingen , da in einem Ofen immer mehrere gleichzeitig verbrannt<br />
wurden. Später reichte das eine Krematorium nicht mehr <strong>aus</strong>, obwohl viele Häftlingslei-
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
chen auch in umliegenden Krematorien verbrannt wurden. Daraufhin wurde ein weiteres<br />
Krematorium mit vier Öfen errichtet, das 1942 in Betrieb genommen wurde. Neben <strong>dem</strong><br />
Krematorium befindet sich eine Gaskammer, die aber <strong>aus</strong> unersichtlichen Gründen nie<br />
benutzt wurde. Nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge wurden als Invalidentransporte getarnt<br />
nach Schloss Hartheim in Österreich gebracht und dort mit Giftgas ermordet.<br />
Die Baracken, die ursprünglich für 208 Häftlinge vorgesehen waren, wurden wegen der<br />
gewaltsamen Expansion des Dritten Reichs über ganz Europa ab 1939 so überfüllt, dass<br />
zuletzt bis zu 1600 Häftlinge in einer Baracke unterkommen mussten. Nach der Befreiung<br />
durch die Amerikaner am 29. April 1945, worüber uns hauptsächlich ein Film informierte,<br />
wurden die Baracken als Unterkünfte für Ausgebombte und Flüchtlinge verwendet, später<br />
wurden sie abgerissen. Heute dienen zwei rekonstruierte Baracken der Veranschaulichung<br />
des Häftlingslebens. Die Gedenkstätte misst heute nur noch einen Teil der ursprünglichen<br />
Lagergröße. Neben <strong>dem</strong> Gefangenenlager hat sich z.B. auch ein großes Wohn- und<br />
Ausbildungslager der SS befunden.<br />
Obwohl Dachau kein Vernichtungslager war sind hier viele Menschen gefoltert und getötete<br />
worden. Folgendes Zitat <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Brief eines 13-jährigen Jungen an seine Eltern beschreibt<br />
noch einmal das unglaubliche Leid und die Hilflosigkeit , die ein Häftling in so einem KZ<br />
erfahren hat:<br />
„Wenn der Himmel und alle Meere der Welt Tinte wären, könnte ich Euch mein Leid und<br />
alles, was ich rings um mich sehe, nicht beschreiben.“<br />
“Gemüse-Stillleben”, Bleistift, Miachel Öfele, K12
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Sprachbarrieren überwinden - Freundschaft schließen<br />
46 <strong>Sailer</strong>-Schüler auf Aust<strong>aus</strong>chbesuch in der Toskana<br />
(sta) Nicht um <strong>dem</strong> herbstlichen Schmuddelwetter in Schwaben zu entfliehen zog es Ende<br />
September eine Gruppe <strong>aus</strong> 46 Achtklässlern und drei Lehrern des <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<strong>Sailer</strong>-<br />
Gymnasiums Dillingen in die Toscana. Grund der Reise war der Schüler<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch, den das<br />
Gymnasium schon zum zweiten Mal mit der Scuola Media Statale di Piazza San Ponziano<br />
in Lucca, einer trotz des Tourismus‘ noch beschaulichen Stadt zwischen Florenz und Pisa,<br />
organisiert.<br />
Bei der Führung durch Lucca sowie einem Ausflug nach Siena und San Gimignano hatten<br />
die Dillinger Schüler die Möglichkeit, eine Menge über Geschichte, Natur und Kultur der<br />
Region zu lernen. Bei einem Besuch in Pisa konnten sie sich außer<strong>dem</strong> überzeugen, dass<br />
<strong>dem</strong> „Schiefen Turm“ die Fundamente inzwischen so geradegerückt wurden, dass keine<br />
Einsturzgefahr mehr besteht. Ebenso nahmen die Jugendlichen ein lebendiges Bild von<br />
Land und Leuten <strong>aus</strong> einem in der Nähe von Lucca gelegenen Weingut mit, wo sie mit<br />
ihren Aust<strong>aus</strong>chpartnern Weinlese und -herstellung beobachteten.<br />
Im Mittelpunkt eines Schüler<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ches stehen aber die persönlichen Kontakte und damit<br />
verbunden Aufgeschlossenheit, Toleranz und der Aufbau von internationalen Freundschaften,<br />
die - wie der Schulreferent der Gemeinde Lucca bei einem Empfang für die Gruppe<br />
im Rath<strong>aus</strong> der Stadt betonte - gerade angesichts der Terroranschläge in den USA und der<br />
dadurch geforderten internationalen Solidarität von uneinschätzbarem Wert sind.<br />
In der Tat wurden zahlreiche Freundschaften geschlossen. So besuchten etliche der italienischen<br />
Jugendlichen die Gruppe vom <strong>Sailer</strong>-Gymnasium allabendlich in der Jugendherberge,<br />
einem restaurierten und allen modernen Anforderungen eines Hotelbetriebs<br />
angepassten Palazzo. Auch die gemeinsamen Unterrichtsprojekte von Kunst bis Biologie<br />
zeigten produktive Ergebnisse, so dass trotz der Sprachbarriere - deutsche wie italienische<br />
Schüler mussten sich auf ihre Englischkenntnisse verlassen - die anschließenden Besuche<br />
in den Gastfamilien als interessant, amüsant und sehr gewinnbringend empfunden wurden.<br />
Die herzliche Gastfreundschaft der luccheser Familien kam dabei ebenso zum Ausdruck<br />
wie bei <strong>dem</strong> von den Gasteltern organisierten Abschiedsfest, für das der Kreuzgang der<br />
Schule - sie ist in den Gebäuden eines ehemaligen Klosters untergebracht - einen stimmungsvollen<br />
Rahmen bot.<br />
Nach der Rückkehr nach Dillingen sind die ersten Anrufe getätigt, die ersten Mails,<br />
SMS-Botschaften und Briefe verschickt, so dass der Aust<strong>aus</strong>ch als voller Erfolg gewertet<br />
werden kann. Das <strong>Sailer</strong>-Gymnasium freut sich auf den Gegenbesuch der italienischen<br />
Gruppe Mitte April.<br />
(Bericht unserer Schule für die Donauzeitung, Text Anne Strobl)
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
„Die Anbetung der Hirten“, Farbstifte, Filzstifte, Tamara Wachter, 5 b<br />
Adventsmusik im Lichterglanz<br />
Weihnachtskonzert des <strong>Sailer</strong>-Gymnasiums<br />
Einen stimmungsvollen Rahmen für das traditionelle Weihnachtskonzert des <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<strong>Sailer</strong>-Gymnasiums<br />
am Mittwoch, den 19.12.01 bot die Dillinger Basilika mit ihrem mit hunderten<br />
von Kerzen und Sternen reich geschmückten Weihnachtsbaum. Dort konnten die zahlreichen Besucher<br />
eine besinnliche Stunde mit festlicher Adventsmusik genießen.<br />
Den Rahmen des Konzerts bildeten bekannte barocke Werke in ungewöhnlicher Besetzung. Mit<br />
zwei Ausschnitten <strong>aus</strong> Händels „Messias“ wagte sich die Wood&Brass-Band unter Leitung von<br />
Robert Baumann ebenso wie mit Antonio Vivaldis Konzert für zwei Trompeten, arrangiert für<br />
Blasorchester, an eine für das Ensemble seltene Stilrichtung.<br />
Viel zartere Töne gab es dagegen vom Unterstufenchor zu hören, der neben zwei englischen Weihnachtsliedern<br />
auch C. Francks „Panis angelicus“ einstudiert hatte und unter Leitung von Iris Wer-
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
dich engagiert vortrug. Als Meisterin an der Orgel präsentierte sich Frau Werdich in zwei Sätzen <strong>aus</strong><br />
Leon Boellmanns „Suite gothique“, mit denen sie gleichsam sensibel wie virtuos überzeugte. Dabei<br />
setzte sie die unterschiedlichsten Nuancen der Registrierung eindrucksvoll ein.<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> wurde von den Chorgruppen ein breites Spektrum an Vokalmusik dargeboten. Während<br />
der Lehrerchor mit „Still o Himmel“ <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Chiemgau und <strong>dem</strong> von Hugo Distler modern<br />
gesetzten „Es ist ein Ros entsprungen“ bei deutschem Liedgut blieb, hatte sich ein kleiner Auswahlchor<br />
von Schülern den Titel „Freedom“ <strong>aus</strong> „Riverdance“ gewählt. Vom Textinhalt her durch<strong>aus</strong><br />
konventionell, strahlten die schlichten, <strong>aus</strong>ländischen Weihnachtsmelodien der Kantate „Mit freudigem<br />
Schall“ von Karl Hans, die der Schulchor sehr überzeugend zu Gehör brachte, einen besonderen<br />
Charme <strong>aus</strong>. Begleitet wurde die von Robert Baumann geleitete Gruppe von Instrumentalsolisten.<br />
Das Streichorchester unter der Leitung von Severine Pehl, die das Ensemble souverän führte, bildet<br />
inzwischen einen bemerkenswerten Klangkörper. Dies war u.a. an einem Satz <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Konzert für<br />
Flöte und Orchester, G-Dur von Carl Stamitz zu hören, in <strong>dem</strong> die Solistin Regina Greck sicher die<br />
virtuosen Passagen meisterte und auch in Corellis Weihnachtskonzert für zwei Violinen, Cello und<br />
Orchester mit den Solisten Elisabeth Schwesinger sowie Sophie und Georg Brenner überzeugten die<br />
Streicher solistisch wie als Ensemble. Ihre „schmissigen Seite“ zeigten sie mit <strong>dem</strong> „Tango di noche<br />
bueno“, wohinter sich eine rhythmisch latinisierte Fassung von „Stille Nacht“ verbirgt.<br />
Die Zuhörer in der voll besetzten Basilika kamen durch die Vielfalt des Programms auf ihre Kosten<br />
und konnten ein bisschen Weihnachtsstimmung mit nach H<strong>aus</strong>e tragen.<br />
(Bericht unserer Schule für die Donauzeitung)<br />
„Orientalischer Markt“, Holzfarben, Verena Dierolf, 6 b
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Als der Sklave Aristeus ins Heiligtum flüchtete<br />
(PETI) Von der herkömmlichen Vorstellung vom geknechteten und geschundenen<br />
Sklaven musste sich mancher der äußerst zahlreich erschienenen<br />
Zuhörer beim „Griechischen Abend“ am <strong>Johann</strong>-<strong>Michael</strong>-<strong>Sailer</strong>-<br />
Gymnasium nach <strong>dem</strong> Vortrag von Professor Dr. Ulrich Sinn von der<br />
Universität Würzburg verabschieden.<br />
Der Archäologe stellte in seinem Vortrag den Lebenslauf eines fiktiven jungen<br />
Mannes, des Aristeus <strong>aus</strong> Korinth vor, der nach <strong>dem</strong> Sieg der Athener verschiedene<br />
Möglichkeiten abwägt, seinen Lebensweg zu gestalten. Während der Plünderung<br />
seiner Heimatstadt durch die siegreichen Athener gelingt es ihm, sich in den<br />
gegenüberliegenden Wäldern in Sicherheit zu bringen. Ihm bleiben jetzt nur wenige<br />
Alternativen: Entweder sucht er Zuflucht im nahegelegenen Heiligtum und läuft<br />
Gefahr von der heranrückenden Soldateska in die Sklaverei verkauft zu werden,<br />
oder er flieht nach Nordafrika, nach Kyrene, und beginnt dort ein neues Leben.<br />
Letzteres erscheint ihm vielversprechender und so bricht er zu <strong>dem</strong> Hafen mit den<br />
Flüchtlingsschiffen an der Südspitze des Peloponnes auf. Der Fussmarsch dorthin ist<br />
nicht nur beschwerlich, sondern für ihn als Vogelfreien auch lebensgefährlich. Heil<br />
angekommen, zahlt er eine große Geldsumme, um von einem Kapitän auf sein Schiff<br />
genommen und nach Kyrene transportiert zu werden. Modern mutet der Verlauf<br />
der Reise an. Der unredliche Schiffsführer steuert nicht das Festland, sondern den<br />
größten Sklavenmarkt der antiken Welt auf Delos an, um dort ein zweites Mal,<br />
diesmal mit <strong>dem</strong> Verkauf von Sklaven, zu verdienen. Aristeus landet schließlich doch<br />
noch als Sklave in Athen, einer Stadt, die unendlich großen Bedarf an Arbeitskräften<br />
hat, da die Töpferei, die Landwirtschaft und vor allem der Silberbergbau blühen.<br />
Die erste Station im Sklavendasein ist eine Töpferei und Aristeus muss Schwerstarbeit<br />
in der Tongrube und am Brennofen verrichten. Die Arbeitsbedingungen sind hart<br />
und der Umgangston seines Herrn ist schlecht, so entschließt sich Aristeus zur<br />
Flucht in ein Heiligtum, um dort von den Priestern Gerechtigkeit zu erfahren. Nach<br />
einer eingehenden Untersuchung der Vorwürfe gegenüber <strong>dem</strong> Sklavenhalter wird<br />
entschieden, dass Aristeus entschädigungslos weiterverkauft wird. Diesmal landet er<br />
in einer Werkstatt für Bronzestatuen.<br />
In <strong>dem</strong> diagestützen Vortrag wird deutlich, dass der junge Korinther es diesmal<br />
besser getroffen hat. Als er gute Arbeit leistet, wird er in den Kreis der Familie<br />
aufgenommen, hat Kontakt zu den ebenfalls als Sklaven arbeitenden Privatlehrern<br />
der Söhne und darf sogar den Sohn auf seinen Ausritten durch die Stadt begleiten.<br />
Aristeus Herr beweist seine Großzügigkeit, als er bei einem <strong>aus</strong>gelassenen Fest<br />
Ende Februar und nach <strong>aus</strong>giebigem Weingenuss für einen Tag mit seinen Sklaven<br />
die Rollen t<strong>aus</strong>cht. Der wohlhabende Bürger geht sogar noch einen Schritt weiter
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
und beginnt die Zukunft seines Mustersklaven zu planen: Wie ein Heiratsvermittler<br />
fädelt er die Begegnung des talentierten Korinthers mit einer begabten Sklavin ein,<br />
die Metallteile geschickt verziert, und gestattet schließlich die auch noch von ihm<br />
finanzierte Heirat. Selbstverständlich kann sich das Hochzeitsgeschenk sehen lassen.<br />
Der Athener Werkstattinhaber hat beim Magistrat die Freilassung seines Sklaven<br />
beantragt. Neben der Steigerung seines Ansehens durch das selbstlose Verhalten<br />
hat er dabei auch den eigenen Betrieb im Auge behalten: Die beiden Freigelassenen<br />
arbeiten nun als Zulieferer für ihren ehemaligen Herrn.<br />
Am Ende dieses fesselnden und kurzweiligen Vortragsabends steht nicht das<br />
Hochzeitsmahl für die Frischvermählten, sondern nach bewährter Tradition der<br />
Fachschaft Griechisch am <strong>Sailer</strong>-Gymnasium das liebevoll und vielfältig gestaltete<br />
Büfett.<br />
(Bericht unserer Schule für die Donauzeitung vom 20.04.2002)<br />
Im Bild (von links) Studienrat Bernhard Pabst, einer der Organisatoren des „Griechischen Abends“,<br />
Professor Dr. Ulrich Sinn, sein Assistent, der Archäologe Stefan Specht, und Oberstudiendirektor<br />
Herbert Hofmann
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
pH-Werte im Alltag<br />
(PETI) Der pH-Wert entscheidet über Haltbarkeit und Genießbarkeit von Nahrungsmitteln<br />
und über die Verträglichkeit von Flüssigkeiten zum Beispiel für die Haut. Das erfuhren<br />
die interessierten Teilnehmer am <strong>Sailer</strong>-Forum „ph-Werte und pH-Messungen“<br />
von Studiendirekter Herbert Hofmann erfahren und überprüften die These anschließend<br />
in eigenen Messungsreihen.<br />
Mit Becherlgas, Bürette und pH-Meter stellte jeder Besucher an diesem Abend zum<br />
Beispiel die Situation in einem Lebensmittellabor nach, in <strong>dem</strong> die Mindesthaltbarkeit<br />
von Vollmilch überprüft wird. Nur wenige Tropfen Essigessenz und Lackmus als<br />
Indikator führten vor Augen, wie nah „genießbar“ und „verdorben“ bei Milch neben<br />
einander liegen. Mit <strong>dem</strong> pH-Meter konnten anschließend die Werte von verdünnter<br />
Salzsäure, einem h<strong>aus</strong>haltsüblichen Rohrreiniger, Mineralwasser, Leitungswasser oder<br />
einem Glas Prosecco bestimmt werden.<br />
Als Vergleichswert für die Messungen nannte Studiendirektor Herbert Hofmann den<br />
menschlichen Magensaft mit einem pH-Wert von 1bis 2.<br />
In einer zweiten Versuchsreihe wurde die Neutralisation von Salzsäure mit Natronlauge<br />
<strong>dem</strong>onstriert. Erstaunt beobachteten die „Hobbychemiker“, dass sich der pH-Wert nicht<br />
gleichmäßig, sondern sprunghaft änderte.<br />
Das gegenläufige Ergebnis erbrachte die Titrierung von stark verdünnter Salzsäure und<br />
einer Essigsäure-Natriumacetatlösung, beides Lösungen mit gleichem pH-Wert. Dieser<br />
Versuch <strong>dem</strong>onstrierte die Wirksamkeit von Pufferlösungen, ein chemisches Phänomen,<br />
mit <strong>dem</strong> unser Blut einen konstanten, und damit lebensnotwendigen pH-Wert von 7,21<br />
hält.<br />
Alle diese Versuche machten den aufmerksamen Beobachtern deutlich, dass pH-Wert-<br />
Bestimmungen nicht Selbstzweck sind, sondern stets konkrete Bezüge zum Alltag<br />
aufzeigen.<br />
(Bericht unserer Schule für die Donauzeitung)
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Eulenspiegeleien<br />
Die 103. Historie erzählt, wie Eulenspiegel als Kochlehrling die Suppe verlängerte<br />
Als Till Eulenspiegel im Dezember von Lauingen nach Dillingen wanderte und dort<br />
ein Schild sah, auf <strong>dem</strong> geschrieben stand „Kochlehrling gesucht, dringend!“, wollte<br />
er sich dort einmal vorstellen. Er brauchte sowieso eine Arbeit um sein tägliches Brot<br />
zu verdienen. Weil es dringend war, wurde Eulenspiegel, der gewitzte Schelm, im Nu<br />
angestellt.<br />
Als erstes bekam er eine weiße Schürze umgebunden und einen großen, ebenfalls weißen<br />
Hut aufgesetzt. Er dachte still bei sich: „Wollen die mich als Schneemann auf die Straße<br />
stellen, weil doch bald Weihnachten ist? Aber sie brauchen mich ja in der Küche.“ Sofort<br />
riss ihn ein genervter Koch <strong>aus</strong> seinen Gedanken und sagte mit brummender Stimme:<br />
„Hopp ,hopp, die Zeit drängt ,die Gäste wollen was zum Essen haben, sie warten nicht<br />
gerne, und da alle Köche außer mir krank sind, müssen wir uns sputen.“ Dann bekam<br />
Till, der ganz verdutzt war, einen Kochlöffel in die Hand und den Auftrag, er solle die<br />
Suppe verlängern. Till stand immer noch am gleichen Fleck, als der mies gelaunte<br />
Koch durch die Tür vom Speisesaal wieder hereinkam. Der launische Mann schrie ihn<br />
empört an: „Los, mach was, du Taugenichts, Faulpelz!“ Eulenspiegel fing an die Suppe<br />
zu salzen und zu pfeffern. Dann überlegte der gewitzte Kerl: „Der braucht mich nicht<br />
so anzuschauen, dazu hat er ganz sicher keinen Grund.“ Dann lief der schlaue Till in<br />
den Baumarkt, der gleich gegenüber des Restaurants war, und kaufte rasch mit <strong>dem</strong><br />
Geld <strong>aus</strong> der Kasse der Wirtschaft 100 Meter Rohr und die dazugehörigen Teile zum<br />
Zusammenstecken.<br />
Als der Koch bemerkte, dass Eulenspiegel weg war, wunderte er sich, konnte ihn aber<br />
nicht suchen, weil er viel zu viel zu tun hatte. Nach einer Stunde hatte Till die Rohre<br />
zusammengesteckt und ließ die Sauce durchlaufen. Am einem Ende, vorne, goss er die<br />
Brühe mit einem Soßenschöpfer hinein, dann brauchte sie etwa zwei Minuten, bis sie<br />
durch war und in einen Topf lief. Dessen Inhalt schüttete Eulenspiegel wieder ins Rohr.<br />
Das wiederholte sich. Als der Koch, der mit seinen Nerven am Ende war, herein in die<br />
Küche kam und gerade anfangen wollte wie ein Rohrspatz loszuschimpfen, stockte<br />
ihm der Atem und er rang nach Luft. Seine Augen wurden immer größer, er kochte vor<br />
Wut, dann schrie er: „Was soll denn das ?“ Till fragte sich: „Was macht der denn für ein<br />
Theater?“ Als sich der Koch ein wenig beruhigt hatte, wollte er von <strong>dem</strong> erschrockenen<br />
Eulenspiegel abermals wissen, was das sein solle. Der aber antwortete mit ruhiger<br />
und listiger Stimme: „Die Verlängerung der Suppe, Meister, wie Sie es mir befohlen<br />
haben.“<br />
So schnell wie Till hereingekommen war, landete er mit einem Fußtritt wieder vor der<br />
Tür des Restaurants und machte sich auf den Weg in eine andere Stadt, denn hier würde<br />
er nirgends mehr genommen werden. Darin hatte er wohl Erfahrung. Dann wanderte er<br />
los. Der Koch jedoch, der Eulenspiegel so schlecht behandelt hatte, wurde an diesem<br />
Tage gar nicht mehr fertig mit seiner Arbeit, denn er musste mit <strong>dem</strong> Suppe - Kochen<br />
ganz von vorne beginnen.<br />
Angelina Reutter, 6a
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Rautengedichte der Klasse 6b zum Thema „ Herbst“<br />
Vogel<br />
Vogellieder<br />
Vogellieder erklingen<br />
Vogellieder erklingen leise<br />
Vogellieder verstummen<br />
Herbst<br />
Drachen<br />
Lenkdrachen<br />
Lenkdrachen kreisen<br />
Lenkdrachen stürzen ab<br />
Kaputter Lenkdrachen<br />
Geburtstag<br />
Drachen<br />
Drachen<br />
Drachen steigen<br />
Drachen schweben in den Lüften<br />
Drachen sinken<br />
Schade<br />
Vogel<br />
Vogelscharen<br />
Vogelscharen kreisen<br />
Vogelscharen ziehen los<br />
Vogelnester<br />
Frühling<br />
von Max Scherer<br />
von Hannah Häusler<br />
von Simon Bunk<br />
von Fabian Wie<strong>dem</strong>ann
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Draußen seh ich Blätter fallen,<br />
den Nebel über Felder wallen,<br />
die Vögel in den Süden ziehen,<br />
die Sterne, ach so schnell sie<br />
fliehen.<br />
Draußen seh ich Wolken<br />
schweben,<br />
Spinnen ihre Netze weben,<br />
Kinder durch die Pfützen rennen.<br />
Wir müssen und vom Sommer<br />
trennen.<br />
Draußen seh ich Drachen steigen,<br />
graue Wolken sich am Himmel<br />
zeigen,<br />
hinterm Horizont die Sonne<br />
schwindet,<br />
der Sommer nun sein Ende findet.<br />
(Verena Heinrich, 6c)<br />
Gelbes verweht ins Tal.<br />
Das Stoppelfeld im Schimmerfaden.<br />
Leise fallen die Blätter ab, und<br />
r<strong>aus</strong>chend –<br />
zischt der Wind durch den kahlen Wald.<br />
Vogelschreie ertönen, die ziehen nach<br />
Süden.<br />
Verlassen sieht die Welt <strong>aus</strong> und der<br />
Himmel<br />
dicht bewölkt.<br />
(Barbara Knötzinger, 6c)
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Bericht der SMV Eva Kannamüller (11a), Jessica Griesbaum (K12),<br />
Carina Mettel (10a)<br />
v.l.n.r.: Carina Mettel, Eva Kannamüller, Jessica Griesbaum<br />
Das erste Problem, <strong>dem</strong> wir uns zu Beginn des Schuljahres gegenübersahen, war die<br />
komplette Neubesetzung der Schülersprecherposten mit uns drei taufrischen Neulingen.<br />
Doch nach einer Anlaufzeit und dank der ständigen Hilfestellung der ehemaligen<br />
Schülersprecherin Julia Schwertberger (11a) fanden wir uns langsam, aber sicher in<br />
unseren Ämtern zurecht.<br />
Unsere erste große Aufgabe, die Bewirtung bei den Schwäbischen Jugendfilmfestspielen<br />
am 24.11.01, konnten wir mit der Unterstützung zahlloser freiwilliger Helfer (Schüler<br />
wie auch Lehrer) und viel Nervenaufwand managen. So entstand ein Musikcafé und<br />
eine Imbissbar mit warmen Snacks, deren Einnahmen unseren mühevollen Aufwand<br />
entlohnten.<br />
Nach dieser bestandenen „Feuertaufe“ ließ sich die Klassensprechertagung vom 17.<br />
bis 18.12.01 im Mödinger Stettenhof viel einfacher organisieren. Dort konnten sich die<br />
Klassensprecher und wir untereinander besser kennenlernen, und in den AK´s und der<br />
abschließenden Diskussionsrunde mit Herrn Hofmann und Herrn Muzell ließen sich<br />
einige Themen und Vorschläge erarbeiten.<br />
Während der Bezirks<strong>aus</strong>sprachetagungen in Babenh<strong>aus</strong>en im November und Februar,<br />
an denen Jessica Griesbaum teilnahm, entwickelte sich eine noch nicht abgeschlossene<br />
Regionalarbeit, <strong>aus</strong> der in hoffentlich naher Zukunft ein Kreis-Schüler-Rat hervorgehen<br />
wird.
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Wie üblich übernahmen wir auch wieder den Kuchenverkauf an den Elternabenden<br />
und, getragen von der K12, den Kuchenverkauf am Regionalkongress am 29.04.02.<br />
Zu<strong>dem</strong> halfen wir bei der Finanzierung des langersehnten „Schnakenstich“-Compu ters,<br />
der gelegentlich auch von uns genutzt wird. Am Ende des Schuljahres standen noch<br />
der Projekttag und das Schul- und Sommerfest auf <strong>dem</strong> Programm, die einen schönen<br />
Jahresabschluss bildeten. Leider konnten wir keinen SMV-Ball ver anstalten, da zum<br />
einen alle Lokale in der Umgebung aufgrund schlechter Erfahrun gen in der jüngsten<br />
Vergangenheit absagten und wir zum anderen doch etwas über fordert waren.<br />
Ein großer Dank geht nun an alle Helfer, Schüler und Lehrer, die uns im Laufe des Jahres<br />
unterstützt haben, insbesondere an unsere Verbindungslehrer Herrn Pabst, Herrn Holzberger<br />
und Frau Bley, die uns jederzeit mit Rat und vor allem Tat zur Seite gestanden sind. Auch<br />
möchten wir uns für die gute und unermüdliche Zusam menarbeit mit <strong>dem</strong> Direktorat und<br />
Sekretariat und Herrn und Frau Schaller sowie allen Lehrern bedanken, die immer<br />
wieder beide Augen zugedrückt haben, wenn so manche Unterrichtsstunde für die<br />
SMV-Arbeit verwendet werden musste.<br />
Das Direktorat dankt den Mitgliedern der SMV Eva Kannamüller (11a), Carina Mettel<br />
(10a) und Jessica Griesbaum (K12) für die im Sinne der Schulgemeinschaft geleistete<br />
Arbeit, die nicht selbstverständlich ist, für das stets offene Gespräch und das gute<br />
menschliche Verhältnis.<br />
„Phantasiepalast“ Federzeichnung, Jörg Fertikow, 5 b
Aus <strong>dem</strong> <strong>Schulleben</strong><br />
Bericht des Elternbeirats <strong>Johann</strong>a Schlögl<br />
Mit Bettina Merkl-Zierer als neuer Vorsitzender trat der Elternbeirat das zweite Jahr<br />
seiner Amtsperiode an. Anton Heinz und <strong>Johann</strong> Kaltenegger, rückten in das Gremium<br />
nach. Zu Beginn des kommenden Schuljahres stehen die Neuwahlen für die nächsten<br />
zwei Jahre an.<br />
Sichtbares Zeichen für die Aktivitäten des Elternbeirates im abgelaufenen Schuljahr<br />
sind die neuen Spielgeräte in den P<strong>aus</strong>enhöfen. Wackelbalken und Satellitensessel<br />
werden von einem Großteil der Kinder begeistert genutzt (unerwartete Spielideen nicht<br />
<strong>aus</strong>genommen!), eine zweites Großschach steht nun für die Denksportler bereit, die gemauerte<br />
Sitzbank soll <strong>dem</strong>nächst realisiert werden.<br />
Die Mittel für diese Investitionen wurden durch Bewirtungsaktionen bei öffentlichen<br />
Veranstaltungen in der Schule sowie durch die Elternspende erwirtschaftet. Bei<br />
einer ganzen Reihe anderer Aktivitäten, die <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> schulischen Leben nicht mehr<br />
wegzudenken sind, ist der Elternbeirat ebenfalls als Sponsor gefragt, sei es das<br />
Dankeschön-Essen für die Tutoren, die den Fünftklässlern den Start erleichtern sollen,<br />
sei es die Unterstützung des Klassensprecher<strong>aus</strong>fluges oder der Probenwoche vor <strong>dem</strong><br />
Sommerkonzert, um nur ein paar Beispiele her<strong>aus</strong>zugreifen.<br />
Die Nachhilfebörse, ein seit Jahren bewährtes Angebot des Elternbeirates, war in diesem<br />
Schuljahr gefragter denn je.<br />
Das alarmierende Ergebnis der Pisa-Studie hat die bildungspolitischen Diskussionen,<br />
die für die Elternbeiratsmitglieder immer schon Teil ihrer Arbeit und ihres<br />
Selbstverständnisses waren, noch intensiviert. Die Schüsse von Erfurt machten dann erst<br />
recht deutlich, dass die Eltern als Partner der Kinder wie auch als Partner der Schule von<br />
nicht zu unterschätzender Bedeutung sind. Im Brennpunkt der Debatten: Wie kann eine<br />
Schule <strong>aus</strong>sehen, in der sich unsere Kinder nicht nur notenmäßig optimal entwickeln und<br />
entfalten können? Im Gespräch mit Schulleitung, Schulpsychologin, Beratungslehrer<br />
und Schulsozialarbeiter wurde diesen Fragen für die Situation vor Ort nachgegangen.<br />
Der Kontakt zu den benachbarten Gymnasien wurde im Arbeitskreis nordschwäbischer<br />
Elternbeiräte gepflegt. In einer gemeinsamen Veranstaltung in den Räumen des Albertus-<br />
Gymnasiums Lauingen erläuterte Ministerialrätin Regina Pötke die Vorstellungen des<br />
Kultusministeriums zum Thema „Schulinnovation“.<br />
Der Besuch von Tagungen der Landeselternvereinigung (LEV) diente <strong>dem</strong> Zweck, über<br />
aktuelle bildungspolitische Fragen auf <strong>dem</strong> neuesten Stand zu sein und den Interessen<br />
der Schulen und deren Schüler gegenüber der Politik Nachdruck zu verleihen.