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Hochstapler Dr. Maximilian Jung: "Kinder sind tabu" die Geschichte zum Magazin Vortrag bei Rotary Bonn-Rheinbach

Text zur "unglaublichen Geschichte" 2er Rotarier die auf den wohl charmantesten Hochstapler des Rheinlandes hereingefallen sind. Nach der Verbüßung seiner Strafe machte er unter seinem eigenen Namen "Willy Luchs" ungeniert und verbessert weiter. Mit Partner verkaufte er "nutzlose, wertlose" Papiere für > 45 MIO EURO. Seine Partner "sitzen" er liegt Tage vor dem Prozess schon unter der Erde. Eine wirklich unglaubliche Geschichte. Wiedergegeben von einem persönlich Betroffenen.

Text zur "unglaublichen Geschichte" 2er Rotarier die auf den wohl charmantesten Hochstapler des Rheinlandes hereingefallen sind. Nach der Verbüßung seiner Strafe machte er unter seinem eigenen Namen "Willy Luchs" ungeniert und verbessert weiter. Mit Partner verkaufte er "nutzlose, wertlose" Papiere für > 45 MIO EURO. Seine Partner "sitzen" er liegt Tage vor dem Prozess schon unter der Erde. Eine wirklich unglaubliche Geschichte. Wiedergegeben von einem persönlich Betroffenen.

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<strong>Vortrag</strong> von Heinz Löhrer im <strong>Rotary</strong> Club <strong>Bonn</strong>-<strong>Rheinbach</strong> am 15. August 2017 - Waldhotel <strong>Rheinbach</strong><br />

Eine unglaubliche <strong>Geschichte</strong> 2er Rotarier:<br />

Außenminister <strong>Dr</strong>. Klaus Kinkel, <strong>Bonn</strong> und Konditormeister Heinz Löhrer, <strong>Rheinbach</strong><br />

Während mit Genscher immer Schokolade und Sahne <strong>die</strong> Hauptzutat ist/war, lautet<br />

<strong>die</strong> Rezeptur jetzt: Klaus Kinkel, Walter Eschweiler <strong>die</strong> "Pfeife der Nation",<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Maximilian</strong> <strong>Jung</strong> - KÖ-Galerie Düsseldorf - , Vicky Leandros, Heino,<br />

Deutscher Konditorenbund mit Heinz Löhrer.<br />

Einblendung:<br />

Im Fernsehen oder Kino heißt es oft: 2 Jahre zuvor<br />

Heute sage ich: es war einmal vor exakt 20 Jahren (vor<strong>bei</strong>)<br />

Es begann in <strong>Rheinbach</strong> an einem ganz normalen Tag. Löhrer steht in seiner<br />

Pralinenabteilung und produziert Genüsse am laufenden Band.<br />

Der Ruf, wie immer, wenn Löhrer gewünscht wird schallt durch <strong>die</strong> Räume:<br />

Mitar<strong>bei</strong>terin ruft: Schiedsrichter Eschweiler möchte sie sprechen.<br />

Löhrer: Stellen sie durch auf "66" rief ich zurück.<br />

Mitar<strong>bei</strong>terin: Nein, der sitzt im Café, ob sie etwas Zeit haben?<br />

Löhrer: Na gut, wird noch 10 Minuten dauern.<br />

Anmerkung: war nicht ganz so was besonderes, er war öfter als Gast da und<br />

wegen Haimann, dem bekannten <strong>Rheinbach</strong>er Sportmäzen und Münzenhändler<br />

auch oft in <strong>Rheinbach</strong>.<br />

Löhrer dann im Café: Hallo Herr Eschweiler, was gibt's, was kann ich für Sie<br />

tun?<br />

Noch heute weiß ich, an welchem Tisch wir saßen.


Eschweiler: Außenminister Kinkel schickt mich. Ob sie sich vorstellen können,<br />

mit ihm zusammen auch eine PR Aktion zu machen wie sie das mit Genscher<br />

ja schon seit ewigen Jahren machen (lacht da<strong>bei</strong>).<br />

Löhrer: Lassen sie mal hören, was für Wünsche und<br />

Gedanken er hat und was verbindet sie mit Kinkel?<br />

(Was mir nicht bewusst war: Eschweiler war als hoher<br />

Diplomat seit Jahrzehnten im Auswärtigen Amt tätig)<br />

Eschweiler: Kennen sie einen <strong>Dr</strong>. <strong>Maximilian</strong> <strong>Jung</strong>,<br />

Notar in Düsseldorf in der der KÖ-Galerie?<br />

Löhrer: Nein, woher auch.<br />

Eschweiler: Ein ganz besonderer Mensch, auch ganz<br />

eng mit Hannelore Kohl verbunden, hat eine Stiftung<br />

gegründet: "KINDER <strong>sind</strong> tabu". Dafür ist er sehr aktiv und unser<br />

Außenminister ist der Schirmherr <strong>die</strong>ser Stiftung und möchte helfen, sie zu<br />

publizieren und finanziell zu stärken. Frau Christiansen und Max Schautzer<br />

gehören auch dem Vorstand an. Vielleicht haben sie ja eine Idee, wie mit<br />

unserem Außenminister und dem Konditormeister was Besonderes zu Stande<br />

kommen kann.<br />

Löhrers Denkapparat läuft:<br />

PR, <strong>die</strong> Zauberbuchstaben für " Public Relations" - auf gut<br />

Deutsch: Werbung machen. In der Tat etwas, das mir liegt und<br />

vor allem beruflich als Außenseiter aus <strong>Rheinbach</strong> hat mir das<br />

immer weiter geholfen. Und: 15 Jahre Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t für<br />

den Deutschen Konditorenbund haben ihr übriges getan.<br />

Bist du wer, ist es einfacher hat man mir auch immer zugeredet.<br />

Löhrer Aber: ich möchte ihn kennen und ich muss ihn irgendwie mögen, sonst<br />

klappt das nicht.


Eschweiler: Kein Problem, ich vereinbare einen Termin für sie <strong>bei</strong>de hier nach<br />

<strong>Rheinbach</strong>.<br />

(rasch saßen also auf einmal der Notar <strong>Dr</strong>. <strong>Maximilian</strong> <strong>Jung</strong> und der<br />

Konditormeister zu einem gemeinsamen Kaffee am Tisch. Standesgemäß im<br />

großen Wagen, einem Bently, wurde er vorgefahren und "lecker Kaffee<br />

trinken", ja das schien er auch zu lieben.<br />

Also saßen wir da und klönten und er erzählte so viel über seine Stiftung <strong>die</strong><br />

schon gute Fortschritte gemacht hatte. Vor allem dank eines Außenministers<br />

als Schirmherrn. Bundesweit sei das Zielgebiet und nicht auf bestimmte Kreise<br />

beschränkt. Augen auf und <strong>Kinder</strong> schützen - und nicht nur <strong>die</strong>, <strong>die</strong> von<br />

sexuellem Missbrauch betroffen <strong>sind</strong>: ALLE <strong>Kinder</strong> <strong>die</strong> nicht vertretbare<br />

Belastungen, Missbrauch jeglicher Art, ertragen müssten. Die Stiftung habe<br />

auch einen GF und 2 Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>die</strong> sich um <strong>die</strong> Abläufe kümmern - alles<br />

ehrenamtlich, ohne dass dafür Geld in <strong>die</strong> Hand genommen werden müsse.<br />

Kur<strong>zum</strong>, mündlich wie auch gedruckt legte er mir wirklich vernünftig dar, dass<br />

seine Stiftung etwas Besonderes sei.<br />

<strong>Jung</strong>: Wie ich (Löhrer) denn glaube, ihn unterstützen zu können, wollte er<br />

schon wissen.<br />

Löhrer: Keine Ahnung. (War meine erschrockene Antwort, dachte ich doch, er<br />

wolle vielleicht Geld locker machen - sowas gibt es <strong>bei</strong> mir nicht! Aber wie<br />

sage ich sowas, <strong>sind</strong> meine Gedanken)<br />

<strong>Jung</strong>: Ich spreche mal mit Kinkel über seine Gedanken, ich solle mir einige<br />

Ideen überlegen. Schick sei es doch, irgendwie einen Publikumsmagneten zu<br />

erzeugen. Damit eine Masse Menschen anziehen, sie fürstlich gegen echten<br />

Gegenwert zu bewirten und da<strong>bei</strong> einen Aufschlag für "KINDER <strong>sind</strong> tabu"<br />

zu erheben. Damit sei allen geholfen!<br />

Das sei doch ehrlich für den, der <strong>die</strong> Leistung erbringt und aufklärend für <strong>die</strong><br />

Menschen <strong>die</strong> sich für <strong>die</strong> Aktion interessieren. "Win-win", wie auch <strong>die</strong>ses<br />

neue Zauberwort im Deutschen heißt <strong>bei</strong> dem es keine Verlierer gibt/geben<br />

soll. Sammeldosen habe er entwickelt (öffnet seine große Tasche, holt eine<br />

Dose heraus, stellt sie auf den Tisch), <strong>die</strong> Verteilung oder <strong>die</strong> Art der<br />

Sammelaktionen sei aber noch nicht festgezurrt.


Erst müsse <strong>die</strong> Dose fertig sein. (Da<strong>bei</strong> zeigte<br />

er mir einige Originalentwürfe. Dazu mehr<br />

Dosen und deren möglichen<br />

Beschriftungen.)<br />

Mehrmals haben wir uns in <strong>Rheinbach</strong> <strong>bei</strong> uns<br />

getroffen - er war ja regelmäßig <strong>bei</strong> Kinkel so<br />

sagt er und <strong>die</strong> Kaffeepause <strong>bei</strong> Löhrer liebte<br />

er auch, wie <strong>die</strong> Frau <strong>die</strong> mit ihm lebte - er<br />

war nicht verheiratet - sie war mit ihrem<br />

gemeinsamen Sohn nachmittags nach der Schule öfters da und wartete dann<br />

darauf, dass er aus <strong>Bonn</strong> zurückkam. Berliner waren ihre Leibspeise <strong>bei</strong> uns<br />

oder kleine Essensachen je nach der Uhrzeit.<br />

Natürlich kam schnell eine Idee.<br />

Als Verbandsfunktionär der Konditoren bundesweit aktiv, seit 1980<br />

Obermeister in <strong>Bonn</strong>, RSK und EU, Landesvorsitzender und im<br />

Bundesvorstand wie auch in der Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t der Konditoren zu Hause<br />

erinnerte ich mich an eine Aktion <strong>die</strong> ich mit und für Frau von Weizsäcker als<br />

Schirmherrin der UNICEF für den Deutschen Konditorenbund organisierte:<br />

Konditorentage in Deutschland. In allen 90 - damals gab es noch <strong>die</strong> DDR -<br />

deutschen Innungen wurden <strong>Kinder</strong>wettbewerbe veranstaltet. Jede Innung<br />

kürte 1 Siegerkind, das zu einem <strong>Kinder</strong>fest nach <strong>Bonn</strong> geladen wurde. Im<br />

<strong>Bonn</strong> Center - das damals <strong>die</strong> erste Adresse in <strong>Bonn</strong> war - wurde dann das Fest<br />

von uns <strong>Bonn</strong>er (RSK + EU) Konditoren organisiert <strong>bei</strong> dem <strong>die</strong> 90 <strong>Kinder</strong> mit<br />

Begleitpersonen empfangen und bewirtet wurden - weit über 200 Personen.<br />

Vorbereitet für alle an kleinen Ar<strong>bei</strong>tstischen mit identischen Zutaten sollte ein<br />

Hexenhaus gefertigt werden. Natürlich: eines würde ja dann das Schönste<br />

werden und somit konnte ein Siegerkind gekürt werden konnte. Frau von<br />

Weizsäcker war <strong>die</strong> gesamte Zeit anwesend, ebenso wie Fernsehen und<br />

Presse. Schon alleine wegen der teilnehmenden <strong>Kinder</strong> aus 90 Regionen war<br />

eine bundesweite Schlagzeile für <strong>die</strong> Konditoren und uns <strong>Bonn</strong>er sicher.<br />

Meine Zielrichtung war <strong>die</strong>selbe: höchstmöglichen Nutzen für <strong>die</strong> deutschen<br />

Konditoren. Getreu dem Motto: tue Gutes und berichte darüber.


Mein Vorschlag zündete <strong>bei</strong>m Außenminister und meinen Kollegen - <strong>die</strong><br />

Ar<strong>bei</strong>t lag ja dann <strong>bei</strong> den anderen - und auch <strong>bei</strong>m Düsseldorfer Notar. Und<br />

es war ganz einfach. Auf einen Gedanken konnte ich schon zurückgreifen:<br />

4500 Spardosen hatte <strong>Dr</strong>. <strong>Jung</strong> in Auftrag gegeben aber noch nicht frei<br />

gegeben, weil ja Sponsoren mit da<strong>bei</strong> sein könnten/sollten und der<br />

Sponsorendruck fehlte.<br />

Ich bot ihm an, in allen damals über 4000 Konditoreien, <strong>die</strong> dem Deutschen<br />

Konditorenbund angehörten, mit Sammeldosen und Flyern auszustatten, zu<br />

informieren und den sicheren Weg der gefüllten Spendendosen zurück in <strong>die</strong><br />

Stiftung zu garantieren. Das musste ich auch nicht weiter anbieten - mehr<br />

Effizienz konnte er sich nicht wünschen.<br />

Die verplombten Dosen <strong>sind</strong> rundlaufend beschriftet mit "KINDER <strong>sind</strong><br />

tabu" und "Konditoren für KINDER". Die jeweiligen Logos geben<br />

Auskunft über <strong>die</strong> Solidität der Akteure. So beschlossen und verkündet -<br />

jeder wusste, was er zu tun hatte.<br />

Dann stand <strong>Jung</strong> auf einmal auf der Matte und meinte: Kinkel mache mit ihm<br />

zusammen eine Podiumsdiskussion in der Düsseldorfer KÖ Galerie und meint,<br />

ob sich Löhrer nicht beteiligen wolle - auch dürfen wir zahlreich auftreten und<br />

natürlich würde er sich freuen, wenn wir <strong>die</strong> vielen Gäste kulinarisch<br />

verwöhnen könnten. Getränke kommen von dem Management des Hauses.<br />

Eine reizvolle Veranstaltung <strong>bei</strong> der sich <strong>die</strong> eigene Ar<strong>bei</strong>t total in<br />

Grenzen halten wird und der Erlebniswert groß sein wird.


Liebe Freundinnen, meine Freunde, sie wissen ja schon: eine gute Nase für<br />

<strong>die</strong> mögliche PR und du bist wieder richtig im Gespräch. Nur, nicht<br />

einfach, das immer noch zeitlich zusätzlich unterzubringen, aber ....<br />

Damals war Herr Gerhard Martini Stadtdirektor in <strong>Rheinbach</strong>, Ferdinand Pfahl<br />

der Vorsitzende des <strong>Rheinbach</strong>er Messevereins. Baumkuchen, Pralinen für ~<br />

gut 100 Leute waren für mich kein Problem. Also Zusage.<br />

Der frühere WAZ Chefredakteur Sobotta leite <strong>die</strong> Diskussion, <strong>die</strong> 2 Anwälte<br />

der Stiftung unterstützen ihn und Kinkel und er (<strong>Jung</strong>) seien auf dem Podium.<br />

Zudem gebe es Champagner den <strong>die</strong> KÖ Galerie wie auch das Forum sponsere.<br />

Es gab also nicht nur Werbung für <strong>die</strong> Stiftung, wir <strong>Rheinbach</strong>er sammelten<br />

auch Punkte. Mit meiner Frau Ursula war noch ein Mitar<strong>bei</strong>ter von uns vor<br />

Ort - wir waren also zu fünft. Wir starteten - wie mit vielen anderen Geladenen<br />

- vorab <strong>zum</strong> Besuch im Bürotrakt des Notars im 1. OG der KÖ Galerie im<br />

Genussmittelbereich. Erstaunlich leer und aufgeräumt sah es dort aus, voller<br />

irritierender Luftballons, <strong>die</strong> dann später im Forum eingesetzt waren mit den<br />

anderen <strong>Dr</strong>uckunterlagen der Stiftung.<br />

Honoratioren aller Couleur und Berufe fanden sich ein, besonders stark<br />

vertreten Richter vom LG und OLG und Staatsanwälte.<br />

<strong>Jung</strong> wusste zu dem Zeitpunkt schon von meiner Landesverbandstagung NRW<br />

am 10. 3. 1997 in <strong>Bonn</strong>, <strong>bei</strong> der ich Heino <strong>die</strong> Ehrenkonditormeisterwürde<br />

verleihen konnte, ihn sozusagen <strong>zum</strong> Konditormeister h.c. ernenne.


Sie wissen schon, PR, Fernsehen und das ganze Programm - man ist ja<br />

lernfähig. Und nichts klappt besser als mit Prominenz. <strong>Jung</strong> war begeistert und<br />

bot mir an, auch was für <strong>die</strong> Konditoren <strong>bei</strong>zutragen: Vicky Leandros würde<br />

er mir anbieten, sie in <strong>Bonn</strong> <strong>bei</strong> uns erscheinen zu lassen - als<br />

Überraschungsgast. Ob sie denn in <strong>Bonn</strong> sei, fragte ich. Nein, <strong>die</strong> lasse ich<br />

einfliegen. Ich hole sie in Köln dann am Flughafen ab und bringe sie mit. Sie<br />

gehört ja mit <strong>zum</strong> Team "KINDER <strong>sind</strong> tabu".<br />

Kann man da nein sagen?<br />

Es war schon eine verrückte Veranstaltung <strong>die</strong> wir da<br />

in <strong>Bonn</strong> im Bristol hinlegten. Die Konditoren<br />

Interessen lagen weit zurück, Heino mit seinem<br />

"Meisterauftritt" mit Schaustück, Desserts und<br />

Schokoladen mitsamt seinem Nusskuchen. Presse,<br />

Rundfunk und Fernsehen waren verrückt und verzückt, Vicky schmückte<br />

<strong>die</strong> Veranstaltung mit ihrem Dasein, auch <strong>die</strong> Genehmigung zur bundesweiten<br />

Aktion war kein Thema mehr - alles lief von alleine.<br />

Besser kann es nicht laufen .....


Wie so immer im Leben: jedem Beginn folgt ein<br />

Ende:<br />

Und, jetzt fing es an, mit der Lieferung der<br />

Dosen zu hapern. Die ausführende Bank, <strong>die</strong><br />

Sparkasse kam zu schlecht da<strong>bei</strong> weg und auch der<br />

Sponsor für <strong>die</strong> Dosen "zickte" und zahlte nicht pünktlich.<br />

Ob ich nicht für <strong>die</strong> "paar Dosen" schon mal in Vorleistung gehen könne,<br />

es gehe ja nur so um <strong>die</strong> 10.000 DM.<br />

Ich machte <strong>Jung</strong> klar: alles können sie von mir haben - aber sicher kein<br />

Geld!<br />

Kein Problem, dann dauert es noch ein wenig hieß es dann im Mai, aber wir<br />

haben ja auch noch etwas Zeit.<br />

Telefonisch versuchte ich Wochen später einige Male ihn zu erreichen, aber<br />

kein Wunder, dass man einen Notar nicht erreicht, wenn man ihn gerade<br />

sprechen möchte - er rief aber auch nicht zurück. Für unsere Herbstaktion - bis<br />

Weihnachten laufend - war das ja auch noch kein Thema.<br />

Aber er rief überhaupt nicht mehr an. Irgendwann hießt es dann, er sei<br />

momentan nicht erreichbar, er sei im Saarland in Urlaub. Auch so bekommt<br />

man wochenlang Ruhe vor Anrufern.<br />

Aus <strong>Maximilian</strong> <strong>Jung</strong> war dann auch plötzlich für alle nicht wissend "Max<br />

Richter" geworden, der nach einer Fernsehsendung in Saarbrücken aufgespürt<br />

wurde.<br />

Am 15. August 1997 wurde der gelernte Gerichtsschreiber Willy Luchs<br />

alias "<strong>Dr</strong>. <strong>Maximilian</strong> <strong>Jung</strong>, Konsul der Komoren" festgenommen.<br />

Wer, liebe Freundinnen und Freund glauben sie, war dann Wochen lang im<br />

Gespräch?<br />

5 1/2 Jahre hat er bekommen und kam recht schnell in den offenen Vollzug<br />

nach Euskirchen das ja seinen Erlenhof hat.<br />

2003 war er wieder frei und begann erneut und noch intensiver seine Rolle<br />

auszuleben:


Der Mercedes Rennstall sollte/wollte in Neuss <strong>die</strong> Pferderennbahn <strong>zum</strong><br />

Formel 1 Kurs umbauen. Alle waren begeistert. Mit seinem betrügerischer<br />

Partner <strong>bei</strong> Henkel haben sie wertloses gefälschtes Papier als<br />

Forderungsansprüche von Henkel in zig Millionenhöhe verkauft. Sein<br />

Partner bekam "kalte Füße" und erstattete Selbstanzeige und "opferte" Willy<br />

Luchs der jetzt unter seinem Namen handelte. Der Henkel Mitar<strong>bei</strong>ter von<br />

Bargen kam für lange Jahre in Haft.<br />

... und wenn er nicht gestorben wäre, dann lebte er noch heute:<br />

Willy Luchs kam wegen seiner Krankheit erst gar nicht mehr vor Gericht.<br />

Tage vor dem Prozessbeginn gegen von Bargen starb er an einem<br />

Leberleiden. Er ist in Remagen begraben in dem Grab, in dem er seine Eltern<br />

immer besuchte und wo ihn der EXPRESS Journalist Günther Classen<br />

entdeckte. Sein letzter Deal war 45 Millionen schwer.<br />

Auf dem Friedhof in Remagen-Kripp wurde Wilhelm Luchs am Dienstag in aller Stille <strong>bei</strong>gesetzt, neben<br />

dem Grab seiner Eltern. – Quelle und Bild: http://www.express.de/17697026 ©2017 - Günther Classen<br />

In der Rückschau ist es in bleibender Erinnerung. Mit einem so aktiven Menschen<br />

zusammen zu wirken war schon motivierend, sein Umgang konnte nicht "bescheidener"<br />

wirken - er war als Mensch unterwegs, seine größtmögliche eigene Bestätigung (auf<br />

Kosten anderer) zu erreichen. Das Ziel hat er nie aus den Augen verloren.<br />

Bin ICH - Heinz Löhrer - doch auch IM und UMS Zuchthaus groß geworden.<br />

Aber das ist eine ganz andere <strong>Geschichte</strong>.<br />

Heinz Löhrer im August 2017.

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