Technik und Rennaction
Auch in dieser Ausgabe möchten wir euch in puncto Modellpflege 2018 auf dem Laufenden halten. Marko Barthel reiste nach Bitche/Frankreich, um dort bei der Präsentation der neuen Suzuki RM-Z 450 dabei zu sein. Natürlich nutzte er dort sogleich die Gelegenheit, ein paar Runden auf dem „generalüberholten“ Bike zu drehen. Mehr dazu ab Seite 18.
Alexander Stephan testete für euch die SWM RS 300 R und betitelte seinen Bericht spontan mit „The Revenant“ (der Rückkehrer), weil ihn das Bike stark an Husqvarnas 2010er TE 310 erinnert. Lest ab Seite 26, ob ihr zu dem gleichen Schluss gelangt...
MODELLE 2018: PRÄSENTATION SUZUKI RM-Z 450
DIE RUN-TURN-AND-STOP-PHILOSOPHIE
RUN
Mit zahlreichen Änderungen und Weiterentwicklungen, wie zum Beispiel einem
größeren Lufteinlass, einem überarbeiteten Kolben, einer Kraftstoffpumpe mit
höherem Druck oder einer Verbesserung der Einspritzung, wurde dem 450-ccm-
DOHC-Viertakt-Motor nicht nur mehr Leistung spendiert, sondern gleichzeitig
auch das Drehmoment über den gesamten Drehzahlbereich verbessert. Eine
Überarbeitung des Traction Managements und der Suzuki Holeshot Assist Control
(S-HAC) erleichtert dem Fahrer die Startphase und das Beschleunigen bei
schwierigen Bodenverhältnissen.
TURN
Ein komplett neuer Rahmen inklusive Schwinge mit verkürztem Radstand verbessert
in Zusammenarbeit mit dem neuen Fahrwerk und dem nun etwas weniger
gebogenen Renthal-Fatbar-Lenker das Handling der RM-Z 450. Zum ersten
Mal in einem Serien-Motocross-Motorrad kommt ein Showa-Balance-Free-Rear-
Cushion(BFRC)-Stoßdämpfer zum Einsatz. Das Vorderrad wird von einer verstärkten
Upsidedown-Gabel mit Stahlfedern geführt. Ein schmales Bodywork
mit komplett neuen Plastikteilen erlaubt dem Fahrer hohe Bewegungsfreiheit
auf der RM-Z 450.
STOP
Die Vorderradbremse mit vergrößerter Bremsscheibe verbessert die Bremsperformance
und Standfestigkeit auch bei widrigsten äußeren Bedingungen. Der
hintere Bremszylinder wurde neu gestaltet und verhindert mit einer kompakteren
Formgebung die Ansammlung von Schmutz und ein Hängenbleiben des Fahrers
mit dem Stiefel.
In der Kurve eine Wucht, die RM-Z 450 überzeugt durch Stabilität
ANGETESTET – WIE FÄHRT SICH DIE RM-Z 450?
Suzuki vertraut immer noch auf den Kickstarter und bietet dem Kunden keinen
elektrischen Anlasser, wie es bei einigen anderen MX-Bikes schon längst zum
Standard gehört. Der Kaltstart ist nach ein, zwei Kicks erledigt und nach kurzem
Warmlaufen ging es auf die Piste. Leider hatte das Wetter in der Nacht zuvor
nicht wirklich mitgespielt und auch zum Testzeitpunkt regnete es kräftig. Dennoch
wollten wir einen Eindruck gewinnen und drehten unsere Runden auf dem
aufgeweichten „Circuit de Motocross“. Trotz der schnell eingefahrenen tiefen
Spuren und der vielen Wellen liegt die RM-Z satt in der Spur. Das Fahrwerk macht
insgesamt einen guten bis sehr guten Eindruck. Die Telegabel haben wir ein wenig
in der Einbauhöhe nachjustiert und dem neuen Stoßdämpfer ein wenig mehr
Druckstufe gegeben. Damit ist die Balance ein wenig besser und bei höherem
Tempo fühlt sich das Fahrwerk ruhiger und stabiler an. Bei einem schnellen
Spurwechsel fehlt es dagegen ein wenig an Agilität und der Fahrer muss mit erhöhtem
Aufwand und Fahrgefühl die Suzuki dahin bringen, wo er hin will.
20
MCE
September '17