db 3-2017 final
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durch<br />
blick<br />
Nr. 3/<strong>2017</strong><br />
Seit 1986<br />
kostenlos<br />
Autorenzeitschrift<br />
... nicht nur für Senioren<br />
MEINUNGEN<br />
INFORMATION<br />
PERSPEKTIVEN<br />
UNTERHALTUNG<br />
KULTUR<br />
Das<br />
Portrait<br />
Seite 52
Rechtsanwaltskanzlei<br />
Dr. Buß & Coll.<br />
Dr. jur. Annette Buß<br />
Tätigkeitsschwerpunkt<br />
- Erbrecht<br />
- Familienrecht<br />
- Erstellung von<br />
Patientenverfügungen<br />
Marienborner Str. 104 • 57074 Siegen • www.dr-buss.de<br />
0271 / 3 13 06 61 • 0271 / 3 13 06 62<br />
Wir bieten Ihnen Stationäre Pfl ege und Kurzzeitpfl ege.<br />
Seniorenzentrum Erndtebrück<br />
Struthstraße 4 • 57339 Erndtebrück<br />
Fon: 0 27 53 - 507 74-0<br />
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Hans-Georg-Vitt-Seniorenzentrum<br />
Ziegeleifeld 9 • 57223 Kreuztal<br />
Fon: 0 27 32 - 20 10<br />
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Mehr zu uns unter: www.awo-ww.de/Seniorenzentren<br />
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Fritz-Fries-Seniorenzentrum<br />
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Inhaltsübersicht<br />
Kurz berichtet6<br />
Die Senioren-Service-Stellen 17<br />
20 Jahre Seniorenarbeit in Siegen 18<br />
Herbstgedichte 20<br />
St. Martini 22<br />
Das Signal kam vom „Monte Schlacko“ 24<br />
Besuch im Dicken Turm 25<br />
Mundart 28<br />
Türen unter dem Krönchen 30<br />
Hinters Werktor geschaut 32<br />
Das Haus 34<br />
Flüchtlinge, die man „Emigranten“ nannte 36<br />
Nehmt eure Sprache ernst 39<br />
Der Kommentar 40<br />
Kunst im Kreuztaler Kulturbahnhof 40<br />
Niele Toroni 41<br />
Francis Bacon 42<br />
Ideen durch Dialog 44<br />
Mut auf Leben mit Gedichten 45<br />
Das Geheimnis des Hügelbeets 46<br />
Fahrplanänderung 47<br />
Probefahrt 48<br />
Der Löwenzahn 49<br />
Das Wandern 50<br />
Portrait: Karin Stroot 52<br />
Portrait: Siegbert Ullrich 53<br />
Juliana zu Stolberg und Werningerode 54<br />
Von der Seelenwanderung 56<br />
Ich darf das jetzt 58<br />
Preisverdächtig62<br />
Staffelübergabe 63<br />
Gedächtnistraining 64<br />
Aus dem Siegener Seniorenbeirat 66<br />
25 Jahre Pflegekreis 69<br />
durchblick verlost Freikarten /Backestage 70<br />
Veranstaltungen im Haus Herbstzeitlos 71<br />
Veranstaltungen in Siegen-Wittgenstein 72<br />
Leserbriefe 81<br />
Es fiel uns auf / Lösungen 82<br />
Zu guter Letzt / Impressum 82<br />
Aus der Redaktion<br />
Da fährt man tagaus tagein durchs Siegerland und Wittgenstein, kommt regelmäßig<br />
an Fabrikhallen und Industriegeländen vorbei und fragt sich gar nicht mal<br />
mehr, woran dort gearbeitet und was dort produziert wird.<br />
Unserem Kollegen Werner Müller-Späth ließen diese Fragen keine Ruhe und<br />
er machte sich auf, hinter die Werkstore zu blicken. In loser Folge möchten wir<br />
Unternehmen aus dem Kreisgebiet vorstellen, die zum Teil Weltmarktführer mit<br />
ihren Produkten sind. Diese Ausgabe (S. 32) beginnt mit der Kreuztaler Firma<br />
Achenbach-Buschhütten. Dem Unternehmen, vor allem Frau Dr. Barten, möchten<br />
wir für die Unterstützung danken.<br />
Ihnen nun viel Freude beim Lesen des neuen durchblick!<br />
Titel: Rita Petri<br />
Stark fürs Leben!<br />
Unsere Wohn- und Pflegeeinrichtungen<br />
möchten mit Ihnen in den<br />
nächsten, aktiven Lebensabschnitt<br />
starten.<br />
Informieren Sie sich über unsere<br />
Einrichtungen<br />
Marienheim, Weidenau<br />
Haus St. Elisabeth, Netphen<br />
Haus St. Raphael, Burbach<br />
Haus St. Klara, Friesenhagen<br />
Haus Mutter Teresa, Niederfischbach<br />
marienkrankenhaus.com<br />
fb.com/marienkrankenhaus.siegen<br />
Tel.: (0271) 231-2106<br />
Ein Unternehmen der<br />
St. Marien-Krankenhaus<br />
Siegen gem. GmbH<br />
2 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 3
Kurz berichtet<br />
2. Rollatortag in Neunkirchen<br />
Richtiges Handling trainiert<br />
Neunkirchen. „Das war ein wunderschöner<br />
Tag“, da waren sich die rund 40<br />
Teilnehmer einig, die Bettina Großhaus-<br />
Lutz beim 2. Rollatortag in Neunkirchen<br />
Seniorenberaterin Bettina Großhaus-Lutz (links) freute sich mit Reiner Capito vom DRK,<br />
BM Bernhard Baumann und Ilka Stanzenbach über einen erfolgreichen Rollator-Tag.<br />
AWO – Reisen mit Herz<br />
Kreisgebiet. Der AWO-Kreisverband<br />
Siegen-Wittgenstein/Olpe organisiert<br />
„Reisen mit Herz“, die besonders für<br />
Menschen in der zweiten Lebenshälfte<br />
geeignet sind.<br />
Draußen ist es noch warm und die<br />
Sonne scheint, doch der nächste Winter<br />
kommt bestimmt. Dann beginnt die Vorfreude<br />
auf die gemütliche Adventszeit<br />
mit seinen Weihnachtsmärkten. Passend<br />
dazu bietet die AWO wieder folgende<br />
Winterreisen.<br />
Soest mit seinen wunderschönen<br />
Fachwerkhäusern<br />
und der mittelalterlichen<br />
Atmosphäre<br />
lockt am 30.11.<strong>2017</strong><br />
auf den gemütlichen<br />
stimmungsvollen<br />
Weihnachtsmarkt.<br />
Eine Weihnachtsund<br />
Silvesterreise geht<br />
vom 22.12.<strong>2017</strong> bis<br />
3.1.2018 nach Bad Füssing. Ein buntes<br />
Programm mit Bewegung, Entspannung<br />
und Festivitäten soll für Abwechslung<br />
und Unterhaltung sorgen.<br />
Die Fahrten werden von ehrenamtlichen<br />
Reisebegleitern betreut, die für<br />
einen reibungslosen Ablauf des Urlaubs<br />
oder Ausflugs sorgen.<br />
Informationen können bei der AWO<br />
unter 0271/3386 167 oder per Mail<br />
reisen@awo-siegen.de erfragt werden.•<br />
begrüßen durfte. Ein informatives und<br />
abwechslungsreiches Programm hatte<br />
die Seniorenberaterin in Kooperation<br />
mit einem örtlichen Fachgeschäft auf<br />
die Beine gestellt: Vom Rollatorparcours<br />
bis zur Rollatorgymnastik reichten<br />
die Herausforderungen für die Menschen<br />
mit Gehhilfe. Aus Neunkirchen,<br />
Siegen und den umliegend Gemeinden<br />
waren die Rollatorbesitzer angereist, um<br />
das richtige Handling zu trainieren und<br />
ihre Gehhilfe überprüfen zu lassen. Gut<br />
vorbereitet, ließ sich anschließend entspannt<br />
der Parcours bewältigen.<br />
Der Bezirksdienstbeamte Stephan Rosin<br />
zeigte den Rollatorlenkern, wie sie die<br />
Querungshilfe in der Ortsmitte sicher<br />
nutzen und unbeschadet über die Straße<br />
gelangen können. Und Sabine Mondorf<br />
gab Anleitung zum grundlegenden Umgang<br />
mit dem Rollator. Anschließend<br />
gab’s noch Rollatorgymnastik zu Walzerklängen.<br />
Großhaus-Lutz wertete den Tag als sehr<br />
erfolgreich und erzählte begeistert von einer<br />
Teilnehmerin, die sich über den zu erlangenden<br />
Rollatorführerschein besonders<br />
gefreut hatte. Einen Pkw-Führerschein<br />
hatte sie nie besessen und war nun glücklich,<br />
zumindest ihr vierrädriges Gefährt<br />
mit einer Lizenz fahren zu können. •<br />
Besser wohnen<br />
Wilnsdorf. Die Gemeinde Wilnsdorf<br />
will die steigende Zahl der Seniorinnen<br />
und Senioren unterstützen ihr Lebensalter<br />
aktiv zu gestalten und ihre Eigenständigkeit<br />
möglichst lange zu bewahren.<br />
Dieser Prämisse folgend hat die Senioren-Service-Stelle<br />
eine Ausstellung<br />
der Wohnberatung Siegen-Wittgenstein<br />
e.V. nach Wilnsdorf geholt, die sich dem<br />
Thema „Besser wohnen – jetzt und im<br />
Alter“ widmet. Die Ausstellung wird<br />
zahlreiche Tipps und Informationen zur<br />
barrierearmen Gestaltung der eigenen<br />
vier Wände vermitteln. Ergänzend konnte<br />
eine Fachfirma als Kooperationspartner<br />
gewonnen werden. Eröffnung ist am<br />
Donnerstag, den 19. Oktober um 17 Uhr<br />
im Foyer des Ratssaales im Rathaus,<br />
Marktplatz, Wilnsdorf. Die Ausstellung<br />
ist bis zum 17. November zu den allgemeinen<br />
Öffnungszeiten zu sehen. Persönliche<br />
Beratungsgespräche sind an<br />
den vier Donnerstagen möglich. •<br />
4 durchblick 3/<strong>2017</strong><br />
Foto: Veranstalter<br />
Siegener Herz-Tag <strong>2017</strong><br />
21. Arzt-Patienten-Seminar<br />
Samstag, 18. November <strong>2017</strong><br />
um 9.00 Uhr<br />
Apollo Theater, Siegen<br />
SIE SIND<br />
HERZLICH<br />
EINGELADEN.<br />
Eintritt frei<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
Leitung & Moderation:<br />
Prof. Michael Buerke<br />
und Michaela Pa<strong>db</strong>erg<br />
Unter dem Motto „Das schwache Herz“ laden wir Sie herzlich ein.<br />
Informieren Sie sich über Prävention, Diagnostik und Therapie<br />
der koronaren Herzerkrankung und des Herzinfarktes.<br />
Es erwarten Sie viele informative Vorträge, Workshops und ein<br />
buntes Rahmenprogramm.<br />
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3/<strong>2017</strong> durchblick 5
Kurz berichtet<br />
Alt und Jung am Lernort Schule<br />
Modenschau krönte den Tag<br />
Siegen. Zum Ende des Schuljahres luden<br />
angehende Sozialassistenten des<br />
Berufskollegs AHS Siegen zu einem<br />
Seniorentag ein.<br />
In einem dreitägigen Projekt planten<br />
die SchülerInnen eine Bewegungsaktivität<br />
und ein Musikquiz, das die Senioren<br />
an alte Zeiten erinnern sollte. Eine<br />
Kochgruppe plante Mittagessen und Dekoration<br />
der Tische.<br />
Die Gäste kamen aus den Einrichtungen<br />
des DRK Salchendorf, der GSS<br />
Marienheim, der Diakonie Sophienheim,<br />
des Fritz-Fries Seniorenheim, des Fliednerheim<br />
und der GSS Haus St. Raphael.<br />
Mit einer von den SchülerInnen vorgeführten<br />
und moderierten Modenschau<br />
wurde der Tag gekrönt. Angefangen in<br />
den Fünfzigern wurde vom Cocktailkleid<br />
bis zur Brautmode alles geboten.<br />
Die Senioren waren begeistert und dankten<br />
mit langem Applaus.<br />
Das Konzept der Zusammenführung<br />
von Alt und Jung am Lernort Schule war<br />
als gelungen von glücklichen Gesichtern<br />
auf beiden Seiten abzulesen. •<br />
Achte Auszeichnung für Autobahnkirche<br />
Foto: Gai Bosch<br />
Wilnsdorf. Die Autobahnkirche Siegerland<br />
wurde mit dem international renommierten<br />
Bauherrenpreises der italienischen<br />
Organisation ALA – Assoarchitetti ausgezeichnet.<br />
Im Fokus lag dabei nicht nur die<br />
architektonische Gestaltung, sondern auch<br />
die Zusammenarbeit zwischen Bauherrn<br />
und Architekt. Die Autobahnkirche wurde<br />
als einziges deutsches Projekt prämiert.<br />
Die Auszeichnung für die Kirche nahmen<br />
Prof. Michael Schumacher, Ute Pohl und<br />
Margarete Hühnerbein im Teatro Olimpico<br />
in Vicenza entgegen. Insgesamt wurden<br />
400 Projekte aus 40 Ländern eingereicht. •<br />
Foto: Veranstalter<br />
Gudrun Neuser<br />
macht mit kreativem Hobby Mut<br />
Foto:Tessie Reeh<br />
Hilchenbach. Gudrun Neusers Tier-,<br />
Blumen- und Landschaftsfotos sind vielen<br />
Zeitungs- und durchblick-Lesern im<br />
Siegerland bekannt.<br />
Nach ihrem großen Ausstellungserfolg<br />
im Forsthaus Hohenroth zeigt sie nun<br />
vom 28. August bis zum 24. Oktober <strong>2017</strong><br />
neue Werke in der Hilchenbacher Celenus<br />
Klinik, Ferndorfstraße. Eine Einführung<br />
in die Ausstellung, die um 19 Uhr<br />
beginnt, gibt Frau Sinner-Bußmann.<br />
Gerade wegen eines körperlichen Handycaps<br />
möchte Gudrun Neuser anderen<br />
Behinderten Mut machen, auch ein kreatives<br />
Hobby anzufangen. „Ich hätte mir<br />
nie träumen lassen, dass ich selber einmal<br />
Fotoausstellungen machen werde“, sagt<br />
Gudrun Neuser, viele Jahre Mitarbeiterin<br />
beim durchblick, voller Leidenschaft.<br />
Das Bild links zeigt Gudrun Neuser<br />
mit neuen Fotos während einer Sommerausstellung<br />
in Siegen.<br />
tere<br />
6 durchblick 3/<strong>2017</strong><br />
3/<strong>2017</strong> durchblick 7
Kurz berichtet<br />
Quartier Rosterberg<br />
eine Gemeinschaftsaufgabe<br />
Zusammenleben<br />
partnerschaftlich<br />
Kurz berichtet<br />
Förderverein tagte<br />
Neue Mitglieder willkommen<br />
Siegen. Wie wollen wir morgen leben?<br />
Erinnern Sie sich noch an die Auftaktveranstaltung<br />
vom Quartiersprojekt am<br />
Rosterberg? Die Anwohner des Rosterbergs<br />
waren damals initiativ und haben<br />
ihre „Wunsch – Sitzbank – Plätze“ mit<br />
einem Klebepunkt auf<br />
einer Karte von unserem<br />
Hübbel markiert. Die<br />
„Wunsch-Bänke“ im<br />
Wald konnten dank vieler<br />
Sponsoren und des großartigen<br />
Engagements der<br />
städtischen Forstverwaltung<br />
unter Leitung von<br />
Jan-Marc Heitze in den<br />
letzten Monaten schon<br />
alle verwirklicht werden.<br />
Eine Stifterin, die<br />
nicht genannt werden<br />
möchte, äußerte die Idee,<br />
nicht ihren Namen, sondern ein Gedicht<br />
bei „ihrer“ Bank zu veröffentlichen. So<br />
entstand die Idee zu einem Gedichteweg.<br />
Wolfgang Seidel, Schreinermeister bei<br />
den AWO Werkstätten in Deuz, gefiel<br />
die Idee und hat die Kiste direkt in die<br />
Tat bzw. in einem Prototypen umgesetzt<br />
Um den Rosterberger/innen und allen<br />
Spaziergänger/innen langfristig ein<br />
interessantes und abwechslungsreiches<br />
Gedichte-Angebot zu bieten, konnten die<br />
Deutschlehrer/innen vom Peter-Paul-Rubens-Gymnasium<br />
und die Lehrer/innen<br />
der Diesterweg Grundschule ebenfalls<br />
für dieses Projekt begeistert werden:<br />
Die Schulen werden im Rhythmus von<br />
zwei Monaten die Gedichtekisten mit neuen<br />
Gedichten bestücken.<br />
Die Gedichte werden<br />
entweder von Schülern<br />
im Rahmen eines Projekts<br />
selber geschrieben<br />
oder es werden besondere<br />
Gedichte verwendet,<br />
die im Unterricht thematisiert<br />
werden. Themenbezogene<br />
Projekte, zum<br />
Beispiel mit AlterAktiv<br />
e.V. oder Siegerländer<br />
Mundart Dichtern, sind<br />
gewünscht und werden<br />
ggfs. im Projektverlauf<br />
aufgegriffen. Doch damit nicht genug!<br />
Die AWO Werkstätten sind bekannt für<br />
ihre Nistkästen. Sie fanden das Projekt so<br />
toll, dass sie sich ebenfalls, über den Bau<br />
der Gedichtekisten hinaus, daran beteiligen<br />
wollen. Der Leiter der Werkstätten<br />
Jörg Kettner hat daher vorgeschlagen, zu<br />
jeder Bank einen Nistkasten zu stiften!<br />
Die Siegerländer Vogelfreunde haben<br />
zugesagt, die Pflege und Instandhaltung<br />
der Nistkästen zu übernehmen! •<br />
Siegen. Zum 14. Mal fand die Seniorenbegegnung<br />
des interkulturellen<br />
Seniorennetzwerkes statt, diesmal im<br />
Kolpinghaus in Weidenau. Ein abwechslungsreiches<br />
Programm wartete auf die<br />
Teilnehmer aus unterschiedlichen Herkunftsländern.<br />
Vorsitzender des Seniorennetzwerkes<br />
Alfonso López-Garcia moderierte den<br />
Nachmittag und hob Ziel und Zweck<br />
derartiger Veranstaltungen hervor. „Das<br />
Zusammenkommen von Menschen aus<br />
unterschiedlichen Kulturkreisen ist so<br />
wichtig für das partnerschaftliche Zusammenleben<br />
von Einheimischen und<br />
Zugewanderten und bedeutungsvoll für<br />
kulturelle Öffnung und gegenseitige<br />
Horizonterweiterung“. Für die Kooperationspartner<br />
ergibt sich eine Plattform<br />
zur Darstellung der eigenen Arbeit.<br />
Schwerpunkt der Begegnung war<br />
ein Fachvortrag über Versorgungsvollmachten<br />
von Rechtsanwältin Simone<br />
Göckus.<br />
In ihrem Grußwort hob die stellvertretende<br />
Bürgermeisterin Angelika<br />
Flohren die Wichtigkeit solcher ehrenamtliche<br />
Projekte hervor. Der neue<br />
Seniorenbeauftragte der Stadt Siegen,<br />
Lars-Peter Dörr, nutzte die Gelegenheit<br />
sich der Versammlung vorzustellen und<br />
versprach, die unterstützende Haltung<br />
seiner Vorgängerin Astrid E. Schneider<br />
fortzusetzen.<br />
Schon während des anschließenden<br />
gemeinsamen Kaffeetrinkens in heiterer<br />
und stilvoller Atmosphäre ergab sich ein<br />
reger Gesprächsaustausch.<br />
International wurde es mit Volkan Ilhan,<br />
der an der Mandoline mit Rhythmen<br />
aus der Türkei unterhielt.<br />
Die Partnergruppen stellten ihre Seniorenarbeit<br />
vor. Die Frauentanzgruppe<br />
von Stelle Chiare unter Leitung von Frau<br />
Olivia Todaro erfreute die Anwesenden<br />
mit Volkstänzen aus Italien.<br />
Die spanisch-orientalische Tanzgruppe<br />
Joie de Vivre, welche sich kürzlich<br />
der Spanischen Gemeinde angeschlossen<br />
hat, rundete das Rahmenprogramm<br />
mit einem prachtvollen Tango ab.<br />
Der Vorsitzende dankte allen, die das<br />
Projekt „Interkulturelles Seniorennetzwerk“<br />
mittragen und unterstützen. •<br />
Der neue Vorstand: (von links) Maria Helene Aegerter, Schriftführerin;<br />
Karl Heinz Weber, Beisitzer; Ruth Seidel; Alexander Stierl, Vorsitzender;<br />
Gertrud Weber, Beisitzerin und Ursula Gramer, Finanzen<br />
Kreuztal. Der im Jahr 2005 gegründete<br />
Förderverein „AWO Hans-Georg Vitt<br />
Seniorenzentrum Kreuztal“ konnte in<br />
seiner Jahreshauptversammlung wieder<br />
auf eine gute und erfolgreiche Arbeit seiner<br />
30 Mitglieder zurückblicken.<br />
Viele Anschaffungen, die zur Erleichterung<br />
für Bewohner und Personal der<br />
Einrichtung beitrugen, wurden getätigt<br />
und Veranstaltungen und Fahrten für die<br />
Bewohner durchgeführt.<br />
In diesem Jahr sollen wieder Präsentationen<br />
auf dem Kreuztaler Wochenmarkt<br />
durchgeführt werden, um die Bürgerinnen<br />
und Bürgern der Stadt für das<br />
Seniorenzentrum zu interessieren. Auf<br />
diesen Veranstaltungen soll in persönlichen<br />
Gesprächen über die Arbeit des<br />
Fördervereins informiert werden und<br />
nicht zuletzt möchte man auf diesem<br />
Weg neue Mitglieder und ehrenamtliche<br />
Helferinnen und Helfer gewinnen. •<br />
Selbst Hand anlegen<br />
im Fahrrad Reparatur-Café<br />
Siegen. Eine Selbsthilfe Werkstatt für<br />
geflüchtete und bedürftige Menschen,<br />
das Fahrrad Reparatur-Café, hat seine<br />
Tür im Juli geöffnet. Es soll Hilfesuchende<br />
und engagierte Bürger/innen, Initiativen,<br />
Organisationen, Kommunen und<br />
Unternehmen zusammen bringen.<br />
Die Stadt Siegen hat einen Raum in<br />
der Alten Hammerhütter Schule, Koblenzer<br />
Straße 90, im Rahmen der Hilfe<br />
für geflüchtete Menschen zur Verfügung<br />
gestellt. Hier wird selbst Hand anlegt und<br />
sich gegenseitig geholfen. Für die „Gastmonteure“<br />
steht eine Sammlung von<br />
Werkzeugen bereit. Jeder kann mithelfen.<br />
Foto: Veranstalter<br />
Alte, gespendete Fahrräder reparieren<br />
und aufzuarbeiten steht im Vordergrund.<br />
Ersatzteile sollte jeder selber<br />
mitbringen, zur Not versuchen die<br />
ehrenamtlich tätigen Helfer aber auch<br />
Teile günstig zu besorgen.<br />
Gute Schrauber, die mithelfen wollen,<br />
sind herzlich willkommen. Jeden<br />
Mittwoch zwischen 14 und 17 Uhr ist<br />
geöffnet und einem unverbindlichen<br />
Gespräch steht ja nichts im Wege.<br />
Spenden wie alte Fahrräder (auch defekt),<br />
Ersatzteile, Werkzeug, Geld usw.<br />
an: Klaus Reifenrath, 0171/8821420<br />
Mail: Fahrrad@krwe.de •<br />
Wohnungsunternehmen<br />
gegründet 1909<br />
An der Alche 7<br />
57072 Siegen<br />
• Telefon: 02 71/33 58 70<br />
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oder besuchen Sie uns.<br />
Besucherzeiten:<br />
Montag: 8.30-12.00 Uhr<br />
Mittwoch: 8.30-12.00 Uhr<br />
Donnerstag: 14.00-16.00 Uhr<br />
oder nach Vereinbarung<br />
8 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 9
Kurz berichtet<br />
Kurz berichtet<br />
Gesund und beweglich bleiben<br />
Fotokreis Siegen<br />
mit Landschaft und Natur in Kreuztal<br />
biPOLar<br />
Bilder von Peter Ernst<br />
Zwischenstopp<br />
Tour Demenz in Freudenberg<br />
Praxis für chinesische Medizin<br />
Dr. Hans-Joachim Kraemer<br />
Herborner Str. 2<br />
57250 Netphen-Deuz<br />
Tel. 02737/3180<br />
Colorado River fotografiert von Christian Scheerer<br />
Kreuztal Die im Schaufenster der Bibliothek,<br />
der neuen Ausstellungsfläche<br />
in Kreuztal, gezeigten Objekte des Fotokreis<br />
Siegen haben das Thema Landschaft<br />
und Natur.<br />
Die Bilder zeigen die Schönheit der<br />
Natur von Island bis Kanada und von<br />
den USA bis hin zu Irland. Aber auch<br />
heimische Landschaftsimpressionen<br />
kommen nicht zu kurz.<br />
In der Ausstellung werden Bilder von<br />
Bernhard Brüsemeister, Hermann Geppert,<br />
Willy Gütelhöfer, Michelè Herzog,<br />
Karl-Hermann Lau, Joachim Rodepeter,<br />
Ulrike und Hermann Schäl, Christian<br />
Scheerer, Hermann Werner Schmidt,<br />
Uwe Schmidt und Peter Wolff gezeigt.<br />
●<br />
●<br />
Heilpraktikerpraxis<br />
Sven Thomas Langer<br />
Die Mitglieder des Fotokreises Siegen<br />
treffen sich jeden Freitag um 20 Uhr in<br />
ihrem Vereinsraum im Gymnasium am<br />
Löhrtor in Siegen. Dort werden Fotos<br />
betrachtet und über die Bildwirkung gefachsimpelt.<br />
Die Gemeinschaft nimmt regelmäßig<br />
an Wettbewerben teil und richtet auch<br />
selber Fotomeisterschaften aus.<br />
Der Fotokreis freut sich über jede<br />
Gelegenheit, Bilder in Ausstellung einer<br />
breiteren Öffentlichkeit zeigen zu<br />
können und bedankt sich bei der Stadt<br />
Kreuztal für die Möglichkeit diese Fotos<br />
präsentieren zu dürfen. Die Ausstellung<br />
ist noch bis 13. September im Eingangsbereich<br />
der Stadtbibliothek zu sehen. •<br />
Chiropraktik -<br />
Osteopathie<br />
Homöopathie<br />
Akupunktur<br />
Medizinische Hypnose<br />
57250 Netphen-Dreis-Tiefenbach Kreuztaler Str. 35<br />
0271-3875829 ● www.gesundheitszentrum-langer.de<br />
Foto: Veranstalter<br />
Wenn das Eigenhaar<br />
zu dünn wird<br />
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natürlich und<br />
sicher wieder auf.<br />
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57078 Siegen-Geisweid<br />
Tel. 0271/8 90 95 92<br />
www.haare-siegen.de<br />
Siegen. Vom 25.9. bis zum 27.10. zeigen<br />
die Beauftragten für Behindertenfragen<br />
der Stadt Siegen im Empfangs- und Ausstellungsbereich<br />
des Rathauses Weidenau<br />
Bilder von Peter Ernst. Aktueller Anlass<br />
ist der europäische Tag der Depression am<br />
1. Oktober. Der Künstler hat seine bipolare<br />
Störung in Bildern verarbeitet. Die Idee der<br />
Präsentation entstand im Rahmen der letzten<br />
Ausstellung „Wege aus der Depression“<br />
im Frühjahr diesen Jahres. Ernst zeigte<br />
sich bewegt und angeregt von der Idee, die<br />
Form einer Ausstellung zum Beschreiben<br />
eines Krankheitserlebens zu nutzen. Er<br />
war bereit, einige seiner Werke, in denen<br />
er sich speziell mit seiner Erkrankung auseinander<br />
setzt, zur Verfügung zu stellen.<br />
Die in Acryl-, Kohle- und Aquarelltechnik<br />
gemalten Werke spiegeln Licht- und Schattenseiten<br />
der Krankheit wieder. Vernissage<br />
ist am 25.9. um 15 Uhr. Der Ausstellungsbereich<br />
ist barrierefrei erreichbar. •<br />
Peter Ernst stellt Bilder im Rathaus<br />
Siegen-Weidenau aus<br />
Die Haar-Spezialisten<br />
bei allen<br />
Haarproblemen!<br />
Freudenberg. Auf<br />
seinem Weg von Aachen<br />
über Köln nach<br />
Siegen machte der<br />
Radrennfahrer Arnd<br />
Bader auf seiner „Tour<br />
Demenz“ auch einen<br />
kurzen Zwischenstopp<br />
beim Technikmuseum<br />
Freudenberg.<br />
Eine kurze Pause,<br />
eine Erfrischung und Rennfahrer Arnd Bader (3.v.v.lks.)<br />
schon musste es weiter<br />
gehen zum nächsten Halt in Siegen. Auf<br />
diesem kurzen Teilstück begleiteten ihn<br />
zwei Rennfahrer des RV Osthelden.<br />
Mit der 200 km langen Tour möchte der<br />
Foto: Veranstalter<br />
75 Jahre Rotkreuzlerin<br />
DRK-Landesverband ehrt Hannelore Müller<br />
Heinz-Wilhelm Upphoff überbrachte<br />
Hannelore Müller die Ehrung.<br />
Triathlet und<br />
Mitarbeiter des<br />
Demenz-Servicezentrums<br />
Bergisches Land<br />
auf alleinlebende<br />
Menschen<br />
mit Demenz<br />
aufmerksam<br />
machen. Das<br />
Technikmuseum<br />
Freudenberg<br />
ist Kooperationspartner<br />
der Caritas Siegen mit dem<br />
Projekt „Museumsmomente“ und bietet<br />
Museumsbesuche für Menschen mit Demenz<br />
und ihren Begleitpersonen an. •<br />
Burbach. Kürzlich konnte der Landesverbandsvizepräsident<br />
gemeinsam mit<br />
dem Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins<br />
Burbach, Jürgen Schöllchen, Hannelore<br />
Müller eine besondere Ehrung überbringen.<br />
Der Präsident des Deutschen Roten<br />
Kreuzes, Dr. Rudolf Seiters, hat der<br />
91-Jährigen, die in ihrem Elternhaus in<br />
Burbach lebt und von dem Mahlzeitendienst<br />
des DRK Neunkirchen versorgt<br />
wird, die Goldene Ehrennadel für 75 Jahre<br />
Mitgliedschaft im DRK verliehen.<br />
Hannelore Müller hat sich nicht nur<br />
hauptamtlich, sondern auch ehrenamtlich<br />
im Roten Kreuz engagiert, beim<br />
DRK-Ortsverein Burbach, für den sie<br />
sich auch heute noch interessiert und<br />
dessen Seniorenveranstaltungen – soweit<br />
es ihr gesundheitlich möglich ist,<br />
noch besucht. Dort hatte sie ihre Rotkreuzheimat,<br />
war viele Jahre Bereitschaftsführerin<br />
und hat zum Beispiel<br />
gemeinsam mit den Kameraden aus<br />
Neunkirchen den DRK-Mahlzeitendienst<br />
im südlichen Kreisgebiet nicht<br />
nur ins Leben gerufen, sondern auch<br />
tatkräftig mit angepackt und die Senioren<br />
mit Essen versorgt.<br />
„Sie hat sich in ihrem<br />
Ehrenamt große Verdienste<br />
erworben, zum<br />
Beispiel beim DRK-<br />
Einsatz nach der großen<br />
Sturmflut 1962 in<br />
Hamburg“, so Upphoff.<br />
Dafür wurde Hannelore<br />
Müller mit der Hambur-<br />
Foto: Veranstalter<br />
gischen Dankmedaille<br />
ausgezeichnet. Das<br />
DRK-Ehrenzeichen, die<br />
höchste Auszeichnung<br />
im Deutschen Roten<br />
Kreuz, wurde ihr 1983<br />
verliehen. •<br />
Akupunktur- und<br />
chinesische Heilkräuter bei<br />
• Augenerkrankungen<br />
• insbesondere<br />
Makuladegeneration<br />
• Erschöpfungs- und<br />
Anspannungszuständen<br />
• Befindlichkeitsstörungenund<br />
Bewegungsschmerz in<br />
allen Gelenken<br />
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Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
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Besucher freudig am Leben teilnehmen.<br />
Jeder Gast bekommt die Hilfe, die er - unter<br />
Einbeziehung der eigenen Fähigkeiten -<br />
benötigt.<br />
Dem Pflegepersonal ist wichtig, die ihnen<br />
anvertrauten Menschen als Einheit von<br />
Körper und Seele zu sehen.<br />
Nicht nur die körperliche Pflege, auch<br />
seelische und geistige Bedürfnisse werden<br />
in der Villa Bohn berücksichtigt und individuell<br />
gefördert.<br />
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10 durchblick 3/<strong>2017</strong><br />
3/<strong>2017</strong> durchblick 11
Kurz berichtet<br />
Kurz berichtet<br />
SERVICE-CENTER<br />
Gemeinsame Sitzung<br />
Vorstände der Seniorenbeiräte<br />
Wohngebiet Hammerhütte<br />
Wissenswertes über aktuelle Entwicklungen<br />
Notfalldosen<br />
auch in Burbach<br />
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Siegen. Die 20.000 Stück des ersten<br />
Druckes des Notfallausweises waren<br />
schnell vergriffen, so dass nun noch<br />
10.000 Exemplare nachgeliefert werden.<br />
Interessierte können sie in der Regiestelle<br />
„Leben im Alter“ im Rathaus Weidenau<br />
erhalten. Das teilt der Seniorenbeirat<br />
der Stadt Siegen mit.<br />
•<br />
Foto: Veranstalter<br />
Die Vorstandsmitglieder nach ihrer Sitzung im Freudenberger Technikmuseum<br />
Freudenberg. Zur dritten gemeinsamen<br />
Sitzung trafen sich die Vorstände der<br />
Freudenberger, Kreuztaler und Siegener<br />
Seniorenbeiräte, diesmal im Technikmuseum<br />
in Freudenberg. Eingehend<br />
wurde die Verankerung der Seniorenbeiräte<br />
in der Hauptsatzung der Städte<br />
und Gemeinden thematisiert. Wirksame<br />
Öffentlichkeitsarbeit, sowie konkrete<br />
Mitwirkung bei politischen Entscheidungsprozessen<br />
waren Gegenstand des<br />
Austausches. Erfahrungen zu Seniorenveranstaltungen,<br />
Partnerschaften, Quartiersarbeit<br />
und konkreten Hilfen vor Ort<br />
wurden erörtert. Die Teilnehmer hoben<br />
besonders die Bedeutung von Arbeitskreisen<br />
für eine effektive dezentrale<br />
Aufgabenverteilung hervor. Vor dem<br />
Hintergrund demografischer Veränderungen<br />
wurde die Bedeutung von Seniorenbeiräten<br />
als Sprachrohr der älteren<br />
Generation mit Nachdruck betont. •<br />
Zusammen sind wird stark<br />
15 Jahre Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
Siegen. Im Jahre 2002 gründete Lothar<br />
Stock mit Hilfe der Diakonie und des<br />
DRK die „Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe<br />
Siegen“. Unter dem Motto „Zusammen<br />
sind wir stark“ wollte er auch andere<br />
betroffene Männer erreichen.<br />
Die Diagnose Krebs erzeugt Ängste<br />
bei Betroffenen und Angehörigen. Der<br />
beste Weg, sich dagegen zu wehren,<br />
ist es, den „Gegner“ besser kennen zu<br />
lernen. „Ich erinnere mich noch“, sagt<br />
Stock, „dass wir erst sechs Männer waren.<br />
Ich hatte nicht gedacht, dass die<br />
Gruppe derartig schnell wächst.“<br />
Die Betroffenen treffen sich einmal im<br />
Monat in Siegen. Sie tauschen ihre persönlichen<br />
Erfahrungen aus, informieren<br />
sich über neueste Therapiemethoden und<br />
helfen sich gegenseitig. In den vergangenen<br />
15 Jahren war die Gruppe sehr aktiv:<br />
Anschluss an den übergeordneten Bundesverband<br />
(BPS), unter dessen Dach fast<br />
250 Selbsthilfegruppen existieren.<br />
Danach wurden drei bekannte Fachärzte<br />
als Schirmherren gefunden. Immer<br />
wieder wurden Fachleute eingeladen, um<br />
neueste Informationen zu übermitteln.<br />
Vom Finanzamt kam die Anerkennung<br />
als gemeinnütziger Verein. Außerdem ist<br />
die Gruppe auch offizieller Kooperationspartner<br />
der beiden Siegener Prostatakarzinomzentren.<br />
Auskünfte erteilt Lothar Stock 02735-<br />
5260 www.prostatakrebs-siegen.de •<br />
Siegen. Mit den Themen Quartiersentwicklung<br />
und Seniorenbeiratswahl befasste<br />
sich das 4. Hammerhütter Quartiersgespräch,<br />
das der Seniorenbeirat der<br />
Stadt Siegen im Veranstaltungsraum der<br />
AWO-Werkstätten am Effertsufer durchführte.<br />
Dabei erfuhren die zahlreich erschienenen<br />
älteren Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger alles Wissenswerte über die<br />
aktuellen Entwicklungen rund um das<br />
Wohngebiet Hammerhütte. Isabel Briese,<br />
Leiterin der AG Stadtplanung, und Mitarbeiter<br />
Patrick Kobusinski berichteten<br />
recht anschaulich über die bereits abgeschlossenen<br />
bzw. im Bau befindlichen<br />
Projekte im Kerngebiet. Dabei fand der<br />
neue Hotelkomplex und das aufgewertete<br />
Umfeld allgemeine Zustimmung.<br />
Hinsichtlich der verbesserten Parksituation<br />
im gesamten Wohngebiet monierten<br />
einige Besucher die noch zu oft<br />
vorkommendenVerstöße gegen die neuen<br />
Regelungen. Auch die vielerorts zu<br />
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13 Uhr<br />
Betriebsferien <strong>2017</strong><br />
Montag, 4. 4. September bis Mittwoch, Samstag, 7. 4. Oktober<br />
schmalen Bürgersteige kamen zur Sprache.<br />
Leider sei eine Barrierefreiheit in<br />
dem teils alten Wohnungsbestand nicht<br />
immer zu erreichen, hieß es. Auch seien<br />
die älteren Bürgerinnen und Bürger bei<br />
der Beantragung von insbesondere mit<br />
Darlehen verbundenen Fördermitteln<br />
sehr zurückhaltend. Thomas Daschner,<br />
Leiter der AG Stadtentwicklung, erläuterte<br />
weitere Einzelheiten zum Stadtentwicklungsprogramm.<br />
Wie immer bei<br />
den Quartiersgesprächen, wurden auch<br />
die Anregungen von den städtischen Bediensteten<br />
mit ins Rathaus genommen.<br />
Fragen gab es zur Beiratswahl, wo die<br />
Briefwahlunterlagen manchen Bürgern<br />
Kopfzerbrechen bereiteten. Beiratsvorsitzender<br />
Dr. Horst Bach empfahl bei<br />
Problemen doch auch jüngere Menschen<br />
aus ihrem Umfeld zu Rat zu ziehen. Das<br />
würde nicht zuletzt dem Arbeitsschwerpunkt<br />
„Jung und Alt“ des Seniorenbeirates<br />
entsprechen.<br />
•<br />
Foto: Veranstalter<br />
Kreuztal.(SK)<br />
v.l. BM Christoph Ewers, Birgit Meier-<br />
Braun, Kai Langenbach, Jochen Becker<br />
Burbach. „Ich freue mich, dass wir nun<br />
die Notfalldosen in Burbach ausgeben“,<br />
so Burbachs Bürgermeister anlässlich der<br />
Vorstellung dieser praktischen Hilfe. Sie ist<br />
im Bürgerbüro oder bei der Senioren-Service-Stelle<br />
im Rathaus kostenlos erhältlich.<br />
Bei der Ausgabe bekommen die Burbacher<br />
noch eine wichtige Information mit an die<br />
Hand. Ein Flyer mit Defibrillator Standorten<br />
in der Gemeinde ergänzt das Informationspaket.<br />
Im nächsten Schritt soll auch der<br />
Notfallpass eingeführt werden. •<br />
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Sortiment vom Slip bis<br />
zum Sakko hat sich weit<br />
herumgesprochen: Die<br />
Kunden kommen aus<br />
dem gesamten Bundesgebiet.<br />
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persönlich von A-Z bedient–So<br />
soll´s sein!<br />
„Jeans66“ in derMarburger Straße in Kreuztal:Einzigartige Riesenauswahl –Wetten?<br />
Betriebsferien 2018<br />
Montag, 5. Februar bis Samstag, Mittwoch, 10. 7. März<br />
12 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 13
Kurz berichtet<br />
Kurz berichtet<br />
Mit Oma kochen und backen<br />
Generationsübergreifende Aktion<br />
Mit Demenz<br />
gut versorgt<br />
Elternunterhalt<br />
wenn Kinder zahlen<br />
Erster Gesundheitstag<br />
Stadt Freudenberg lädt ein<br />
12 coole Kids mit den Großmüttern Marlies, Roswitha und Gisela.<br />
Netphen. Dass es bei Oma am besten<br />
schmeckt, davon konnten sich auch jetzt<br />
wieder 10 Mädchen und 2 Jungen im Alter<br />
zwischen 7 und 14 Jahren überzeugen,<br />
die mit drei gestandenen Großmüttern<br />
Gisela Bruch, Roswitha Schmeck<br />
und neu im Team Marlies Kettner in der<br />
Schulküche der Sekundarschule Netphen<br />
die Kochlöffel schwangen.<br />
Im Rahmen der Ferienspiele bot die<br />
Senioren-Service-Stelle der Stadt Netphen<br />
nun zum 4. Mal einen generationenübergreifenden<br />
Kochkurs an, der<br />
wiederholt werden soll.<br />
•<br />
Foto: Veranstalter<br />
Foto: Veranstalter<br />
Neunkirchen. Im Rahmen des Welt-<br />
Alzheimertags bietet die Senioren-Service-Stelle<br />
der Gemeinde Neunkirchen<br />
am 14. September einen Informationsund<br />
Beratungstag an. Im Otto-Reiffenrath-Haus<br />
geht es von 13.00 Uhr bis<br />
18.00 Uhr um das Thema, wie man in<br />
Neunkirchen mit Demenz gut versorgt<br />
leben kann.<br />
„An Demenz zu erkranken ist für die<br />
Betroffenen, aber natürlich auch für deren<br />
Angehörige eine erschütternde Diagnose“,<br />
weiß Seniorenberaterin Bettina<br />
Großhaus-Lutz. „Umso wichtiger ist es,<br />
wenn vor Ort Rahmenbedingungen gegeben<br />
sind, bei denen die Kranken und<br />
deren pflegende Angehörige Rat und<br />
Hilfe finden“.<br />
Die zahlreichen vorhandenen Hilfsangebote<br />
zu bündeln gab den Ausschlag<br />
für den Informations- und Beratungstag.<br />
Geplant sind zum einen Vorträge, etwa<br />
über das neue Pflegestärkungsgesetz<br />
und die verschiedenen Gesichter der<br />
Demenz.<br />
•<br />
Tagestreff gestartet<br />
Siegen. Der erste Tagestreff der Diakonie Siegen ist mit 12<br />
Plätzen in der Friedrich-Wilhelm-Straße 128 (Christofferhaus)<br />
gestartet. Von montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr<br />
stehen professionelle Mitarbeiter für Beschäftigung und<br />
Begleitung durch den Tag zur Verfügung. Die Nutzung<br />
dieses Angebots kann Angehörige im Alltag unterstützten<br />
und erheblich entlasten.<br />
Für anerkannt pflegebedürftige Personen werden die<br />
Kosten zum größten Teil von den zuständigen Pflegekassen<br />
übernommen werden. Wer Interesse hat, dem<br />
steht ein – bis auf die Verpflegung - kostenloser Schnuppertag<br />
zur Verfügung. Infos unter 0271/23835666 oder<br />
add.tagestreff@diakonie-sw.de.<br />
•<br />
Netphen. Die Senioren-Service-Stelle<br />
lädt in Kooperation mit der VHS des<br />
Kreises Siegen-Wittgenstein zu einer<br />
Vortragsveranstaltung zum Thema „Elternunterhalt<br />
– Wenn erwachsene Kinder<br />
zahlen müssen“ mit der Rechtsanwältin<br />
Danuta Weßolly für Donnerstag,<br />
28. September <strong>2017</strong> um 18.30 Uhr in<br />
den Ratssaal der Stadt Netphen ein.<br />
Viele bewegt die Frage, wie die Kosten<br />
eines stationären Aufenthalts in<br />
einem Pflegeheim gemeistert werden<br />
können und wer für diese Kosten aufkommen<br />
muss.<br />
In dem Vortrag werden unter Berücksichtigung<br />
von staatlichen Leistungen aus<br />
der Pflegeversicherung aufgezeigt, nach<br />
welchen Grundsätzen Kinder zu diesen<br />
Unterhaltskosten herangezogen werden<br />
können, wenn das eigene Einkommen<br />
und Vermögen zur Deckung der Heimkosten<br />
nicht ausreicht. Dies wird anhand<br />
von vielen Beispielen erläutert.<br />
Auch wird dargestellt, welche Möglichkeiten<br />
es durch eine rechtzeitige Vorsorge<br />
gibt, die Kostenbelastung zu vermindern<br />
bzw. zu vermeiden oder welche<br />
Möglichkeiten es gibt, sich gegen eine<br />
Heranziehung zur Zahlung zu wehren.<br />
Die Übertragung des selbstgenutzten<br />
Hauses ist im Übrigen keine Lösung, um<br />
sein Vermögen bei langjähriger Pflege<br />
für die Kinder zu retten. Auch dies wird<br />
an Beispielen erklärt.<br />
Weitere Informationen Eva Vitt Seniorenbeauftragte<br />
der Stadt Netphen, Zimmer<br />
1006 oder 02738/603-145. •<br />
Tagung im HdW<br />
Siegen. Vom 22. bis 23. September findet<br />
eine Tagung in Kooperation Uni mit<br />
dem Fachverband für Biografiearbeit zum<br />
Thema: Biografische Erbschaften „Transgenerationale<br />
Perspektiven in der Biografiearbeit“<br />
im Haus der Wirtschaft, Siegen<br />
statt. In diesem Zusammenhang führt das<br />
SeniorenTheaterSiegen unter der Leitung<br />
von Beate Gräbener am 22. September um<br />
20 Uhr eine Neuinszenierung des Stückes<br />
„Da steckt man nicht drin!“ – autobiografische<br />
Szenen zum Thema „Zeit“ – auf. •<br />
Freudenbgerg. Es erwarten Sie interessante<br />
Informationen und Beratungsangebote<br />
zu Themen wie z.B. Allgemeinmedizin,<br />
Augenheilkunde, Begleitdienste,<br />
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im Alter, Haushaltsservice, Kinderheilkunde,<br />
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Bahnhofstr. 3 57290 Neunkirchen<br />
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Stadt Netphen<br />
Eva Vitt 02738/603-145<br />
Amtsstr. 6 57250 Netphen<br />
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Stadt Kreuztal<br />
N. N. 02732/51-0<br />
Siegener Str. 5 57223 Kreuztal<br />
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Stadt Siegen<br />
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E-Mail: pflegeberatung@siegen-wittgenstein.de<br />
Senioren-Service-Stellen im Kreis Siegen-Wittgenstein:<br />
Gemeinde Erndtebrück<br />
Tim Schaumann 02753/605-121<br />
Talstr. 27 57339 Erndtebrück<br />
t.schaumann@erndtebrueck.de<br />
Stadt Hilchenbach<br />
Gudrun Roth 02733/288-229<br />
Markt 13 57271 Hilchenbach<br />
g.roth@hilchenbach.de<br />
Stadt Freudenberg<br />
Heike Weigel 02734/43-174<br />
Mórer Platz 1 57258 Freudenberg<br />
h.weigel@freudenberg-stadt.de<br />
Gemeinde Wilnsdorf<br />
Jutta Schmidt 02739/802-129<br />
Marktplatz 1 57234 Wilnsdorf<br />
j.schmidt@wilnsdorf.de<br />
Foto: Carsten Schmale<br />
Das<br />
Beratungsteam:<br />
Heike Dielmann<br />
0271/333-2728<br />
Gaby Cullmann<br />
0271/333-2722<br />
Susanne Roth<br />
0271/333-2723<br />
Bad Berleburg<br />
Holger Homrighausen 02751/923-268<br />
Poststr. 42 57319 Bad Berleburg<br />
h.homrighausen@bad-berleburg.de<br />
Stadt Bad Laasphe<br />
Maike Thielmann 02752/909-153<br />
Mühlenstr. 20 57334 Bad Laasphe<br />
m.thielmann@bad-laasphe.de<br />
Gemeinde Burbach<br />
Birgit Meier-Braun 02736/45-56<br />
Eicher Weg 13 57299 Burbach<br />
b.meier-braun@burbach-siegerland.de<br />
Bereits im Jahr 2004 wurden konkrete Überlegungen<br />
im Bereich der Altenhilfe- und Pflegepolitik<br />
des Kreises Siegen-Wittgenstein angestellt, die in<br />
dem Programm des Kreises Siegen-Wittgenstein mit dem<br />
Namen „Leben und Wohnen im Alter“ ihre Umsetzung<br />
fanden. Leitziel und übergeordneter Gedanke ist dabei,<br />
den älteren Mitbürgern zu einem selbstbestimmten Leben<br />
und Wohnen im Alter solange wie möglich verhelfen zu<br />
können. Hierbei muss man wissen, dass zunächst die<br />
Kreisverwaltung die gesetzliche Verpflichtung hat, im<br />
Rahmen der sogenannten „Altenhilfe“ tätig<br />
zu werden. Durch das hieraus resultierende<br />
Gemeindemodell wurde<br />
die Vorstellung umgesetzt, in allen<br />
Städten und Gemeinden des Kreises<br />
Siegen-Wittgenstein wohnortnahe<br />
Hilfen und Unterstützung<br />
zu installieren und diese den<br />
Bürgern nahe zu bringen, um<br />
auch bei Eintritt einer<br />
Pflegebedürftigkeit<br />
die Wahl zu haben,<br />
zuhause versorgt<br />
werden zu können.<br />
• Im Bereich der<br />
gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Altenhilfe gibt es unter<br />
anderem folgende Aufgabenbereiche:<br />
• Unterstützung in der Teilhabe<br />
am gesellschaftlichen Engagement<br />
und einer gewünschten<br />
Betätigung<br />
• Unterstützung in der Inanspruchnahme<br />
altersgerechter Dienste<br />
• Unterstützung beim Besuch von<br />
Veranstaltungen oder Einrichtungen der<br />
Unterhaltung oder der Kultur<br />
Den Städten und Gemeinden im Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
sind diese Aufgaben übertragen worden, da eine<br />
Umsetzung dort am besten möglich ist, wo diese Angebote<br />
wohnortnah für die Bürgerinnen und Bürger passgenau<br />
den örtlichen Bedingungen entsprechend geschaffen<br />
werden können.<br />
Diese Überlegungen waren der Grundgedanke zur<br />
Einrichtung der Senioren-Service-Stellen. Informationen<br />
zur Nutzung notwendiger Dienste zu erhalten, an organisierten<br />
Veranstaltungen teilnehmen zu können, Ansprech-<br />
partner bei allen Fragen rund ums Alter und Hilfen vermittelt<br />
zu bekommen, stellt jedoch nur einen Mosaikstein<br />
in der notwendigen Versorgung dar, die im<br />
Programm „Leben und Wohnen<br />
im Alter“ gesehen wurden.<br />
Um<br />
die wertvolle<br />
Arbeit<br />
zu<br />
vervollständigen,<br />
wurde<br />
zeitgleich<br />
die Senioren-<br />
und<br />
Pflegeberatung<br />
des Kreises<br />
Siegen-<br />
Wittgenstein<br />
ins Leben gerufen.<br />
Diese steht ergänzend<br />
zu allen Fragen<br />
der Finanzierung, der Organisation von<br />
Pflege, der Entlastung in der Pflegesituation<br />
als Ansprechpartner im Rahmen einer umfangreichen<br />
Beratung in der eigenen Häuslichkeit vor<br />
Ort zur Verfügung. Angehörige sowie Betroffene<br />
werden von Beginn an begleitet, bis die Hilfe zuhause<br />
angekommen ist.<br />
Und hierbei erfüllen die Senioren-Service-Stellen<br />
eine weitere wichtige Aufgabe, nämlich den Menschen,<br />
die einen umfangreichen Beratungsbedarf<br />
haben, das passende Angebot zu vermitteln. So<br />
wurde u.a. auch im Zuge des Programms „Leben und<br />
Wohnen im Alter“ die Wohnberatung Siegen-Wittgenstein<br />
initiiert, welche ebenfalls, wie auch die Senioren-<br />
Service-Stellen, gefördert wird, damit auch im Bereich<br />
notwendiger Anpassung von Wohnraum kompetente Ansprechpartner<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Der Kreis Siegen-Wittgenstein freut sich über die hohe<br />
Akzeptanz der Senioren-Service-Stellen innerhalb der<br />
letzten zehn Jahre. Deren Angebote werden sehr oft in<br />
Anspruch genommen. Mittlerweile sind sie zu unverzichtbaren<br />
Erstanlaufstellen vor Ort geworden. Sie informieren<br />
und vermitteln nicht nur, sondern ermöglichen auch<br />
Begegnungen und Angebote des Miteinanders. •<br />
Collage: Nicole Scherzberg<br />
16 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 17
20 Jahre Senioren-Arbeit in Siegen<br />
Exemplarischer Rückblick und Ausblick<br />
aus der Sicht von Lars Dörr, Seniorenbeauftragter der Stadt Siegen<br />
Die Seniorenarbeit und damit auch der „Service“<br />
für Senioren hat nicht erst mit der Gründung einer<br />
entsprechenden Stelle begonnen. Die Kirchengemeinden,<br />
Wohlfahrtsverbände, Vereine und Initiativen<br />
im Stadt- und Kreisgebiet, vor allem auch in den ländlich<br />
geprägten Regionen, bereichern heute und in Zukunft mit<br />
ihren Gruppen, vielfältigen Projekten und Angeboten die<br />
Seniorenarbeit. Ich<br />
kann vorwegnehmen,<br />
dass die Resonanz,<br />
die ich bzw.<br />
wir erfahren, durchweg<br />
sehr positiv ist.<br />
Astrid E. Schneider<br />
Mit der Einrichtung<br />
der Regiestelle<br />
„Leben im Alter“ und<br />
der hauptberufliche<br />
Ernennung einer<br />
Seniorenbeauftragten<br />
in der Stadt Siegen<br />
sind unter dem<br />
großen und langjährigen<br />
Engagement<br />
meiner Vorgängerin<br />
Astrid E. Schneider<br />
neben einer Vielzahl<br />
von Projekten und Angeboten als große Meilensteine<br />
das selbstverwaltete Senioren-Begegnungszentrum „Haus<br />
Herbstzeitlos“ entstanden, außerdem wurde der Siegener<br />
Seniorenbeirat gegründet und gewählt. Beide Institutionen<br />
blicken in diesem Jahr auf eine 20-jährige Geschichte zurück!<br />
Mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Regiestelle<br />
„Leben im Alter“ und den Mitgliedern des Seniorenbeirates<br />
werden an drei Standorten (Rathaus Weidenau,<br />
Haus Herbstzeitlos, Siegen-Geisweid Büro Energieverein)<br />
Senioren-Servicestellen angeboten. Daneben finden wöchentliche<br />
Sprechzeiten des „Heinzelwerks“ im Rathaus<br />
Weidenau statt. Mit dieser spezifizierten hauptberuflichen<br />
Arbeit konnte die Vernetzung ehrenamtlicher und hauptberuflicher<br />
Strukturen gestärkt und weitere Projekte und<br />
Angebote initiiert, gefördert und unterstützt werden.<br />
Aktuell ist die Siegener Seniorenarbeit<br />
durch folgende Aufgabenstellungen geprägt:<br />
• Durch den demografischen Wandel und die Weiterentwicklung<br />
der Medizin steigt der Anteil älterer und hochaltriger<br />
Menschen in der Gesamtbevölkerung. Aufgrund<br />
gesellschaftlicher Entwicklungen nimmt die Zahl von<br />
Mehrgenerationenhaushalten ab. Mehr ältere Menschen<br />
leben allein, beispielsweise weil Kinder und andere Angehörige<br />
weiter entfernt leben. Damit verbunden stellen<br />
sich dann etwa auch Fragen zur Versorgung.<br />
• Ältere Menschen haben vermehrt den Wunsch, sich zu<br />
beteiligen und Einfluss zu nehmen (etwa durch die Arbeit<br />
in Initiativen und Interessengemeinschaften oder<br />
in der kommunalen Politik). Die kürzlich stattgefundene<br />
Wahl für den neuen Seniorenbeirat hat durch die<br />
erneut hohe Wahlbeteiligung gezeigt, wie wichtig den<br />
älteren Menschen ihre Interessensvertretung ist. Die<br />
sehr arbeitsintensive Vorbereitung und Durchführung<br />
einer solch groß angelegten Wahl (Briefwahl mit in<br />
diesen Jahr knapp 28.000 Wahlberechtigten) zeigt aber<br />
auch, wie wichtig der Universitätsstadt Siegen ihre<br />
Senioren sind. Auch die große Beteiligung der ehrenamtlichen<br />
Helfer bei der Durchführung der Wahl zeigt,<br />
wie gut Ehrenamt und Hauptberuflichkeit hier vernetzt<br />
sind und welche Bedeutung die Arbeit für alle hat.<br />
• Weiter ist der Wunsch nach Lernen im Alter gewachsen,<br />
dazu gehört auch der Umgang und die Nutzung<br />
der Neuen Medien. Insgesamt nimmt das Interesse an<br />
sinnstiftenden Aktivitäten zu.<br />
• Selbstbestimmtes Wohnen und Leben, auch im hohen<br />
Alter, in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus ist<br />
ein großes Thema geworden. Hierzu schließen sich auch<br />
die Themenfelder Mobilität und Barrierefreiheit mit an.<br />
Um die zunehmenden Herausforderungen durch den demographischen<br />
Wandel bewältigen zu können, ist weiterhin<br />
ein hohes Maß an Arbeit und Engagement erforderlich. Ich<br />
denke aber, wir sind mit der Arbeit, die bereits geleistet<br />
wird, schon gut aufgestellt. Natürlich kann dies kein starres<br />
Konstrukt sein, sondern man muss sich den Bedarfen und<br />
Veränderungen, die bestehen und stattfinden, anpassen.<br />
Ein sehr gutes Beispiel für die Entwicklung der letzten<br />
Jahre ist die steigende Angebotsvielfalt an Gruppen und Projekten,<br />
die für ältere Menschen in Siegen angeboten werden.<br />
Diese gehen schon längst über den typischen Strick- und<br />
Kaffeekreis hinaus, ohne diese Runden abzuwerten. Genau<br />
hier sollte man auch weiter ansetzen und Impulse für die<br />
nachberufliche Lebenszeit geben und setzen. Wir müssen<br />
weiter daran arbeiten, dass ältere Menschen die Zeit in ihrem<br />
Ruhestand zu nutzen lernen und von solchen Gedanken<br />
und Aussagen wie „dafür bin ich schon zu alt“ oder „das<br />
macht man doch nicht mehr in meinem Alter“ abkommen<br />
und hier vielleicht auch selbstbewusster werden. Manch<br />
einem ist vielleicht gar nicht bewusst, was man auch im<br />
höheren Alter alles noch Neues lernen kann.<br />
Aus dem Siegerland<br />
Bewegungs- und Sportangebote, sowieso bewusste und<br />
gesunde Ernährung rücken ebenfalls weiter in den Vordergrund,<br />
um Gesundheit und Mobilität weiter zu erhalten.<br />
Neben der körperlichen und geistigen Gesundheit sind aber<br />
regelmäßige „Begegnungen“ im Alter von höchster Wichtigkeit.<br />
Damit sind persönliche soziale Kontakte gemeint.<br />
Dies kann durch eigenes Engagement oder durch den Besuch<br />
eines Angebots oder einer Gruppe entstehen. Sie dienen dem<br />
Austausch und auch dem Erhalt und der Förderung der seelischen<br />
Gesundheit. Weiter ein Thema wird die Arbeit in den<br />
Quartieren sein, um hier weitere Vernetzung zu initiieren und<br />
Partnerschaften zum<br />
gegenseitigen Nutzen<br />
anzustreben.<br />
Das A&O ist<br />
es, dass Angebote<br />
auch weiterhin an<br />
den Wünschen und<br />
Bedürfnisse der älteren<br />
Menschen orientiert<br />
sind und mit<br />
diesen gemeinsam<br />
gestaltet werden. Es<br />
ist enorm wichtig,<br />
älteren Menschen<br />
unkompliziert zu<br />
ermöglichen, sich<br />
einzubringen und<br />
ihr Umfeld mitzugestalten.<br />
Ich würde<br />
mir daher wünschen,<br />
Lars Dörr<br />
dass uns die bislang gegebenen Möglichkeiten für die Arbeit<br />
mit älteren Menschen auch weiter in diesem Maß<br />
erhalten bleiben. Darüber hinaus wäre auch eine weitere<br />
Vernetzung mit einzelnen Fachbereichen und/oder Fakultäten<br />
der Universität Siegen interessant und mit Sicherheit<br />
wechselseitig sehr gewinnbringend.<br />
•<br />
Haus Herbstzeitlos<br />
Die Seniorenbegegnungsstelle<br />
der Stadt Siegen ist vorbildlich<br />
für eine gelungene Seniorenarbeit.<br />
Jährlich finden über<br />
sechstausend Besucher den<br />
Weg zu den Veranstaltungen.<br />
Auch der durchblick hat hier<br />
seinen Redaktionsraum.<br />
18 durchblick 3/<strong>2017</strong><br />
Seniorenbeirat<br />
Der Seniorenbeirat der Universitätsstadt<br />
Siegen wurde in diesem<br />
jahr bereits zum vierten Mal<br />
gewählt. Er ist seit 20 Jahren,<br />
jetzt in der vierten Wahlperiode,<br />
fester Bestandteil der politischen<br />
Landschaft Siegens. Hier ein<br />
Bild des letzten Beirats, der bis<br />
Juli im Amt war.<br />
3/<strong>2017</strong> durchblick 19
Helga Düringer<br />
Am 1. August <strong>2017</strong><br />
ist unser<br />
Redaktionsmitglied<br />
Helga Düringer<br />
im Alter von<br />
72 Jahren<br />
verstorben.<br />
Helga hat seit 1993 den durchblick mit Ihren Gedichten<br />
und Erzählungen bereichert. Schon während ihrer<br />
Berufstätigkeit erschienen ihre Beiträge in loser Folge.<br />
2011 trat sie in den Ruhestand und wurde Mitglied der<br />
durchblick-Redaktion. Wir erlebten sie als eine Kolleginn,<br />
die schon durch ihre Erscheinung alle Sympathien<br />
gewann. In dieser Zeit kamen zu ihren lyrischen Beiträgen<br />
vermehrt auch Kurzgeschichten und Erzählungen<br />
aus ihrer Kindheit.<br />
Wir haben Helga als fröhliche, herzliche und zugewandte<br />
Kollegin kennengelernt. Helga war ein durch<br />
und durch positiver Mensch und in ihrer zuweilen schalkhaften<br />
Lausbubigkeit allseits beliebt. Helga hatte die Fähigkeit,<br />
in Reimen zu denken, ihr gelang es, praktisch auf<br />
Zuruf Verse zu schmieden, schier zu jedem Thema und in<br />
jeder Länge und dass immer in wenigen Stunden.<br />
Helga hinterlässt eine große Lücke, wir werden sie<br />
sehr vermissen.<br />
Die Kolleg*innen von Reaktion und Vorstand des<br />
durchblick: Anne, Thomas, Ulla, Ingrid, Friedhelm,<br />
Eberhard, Eva, Nicole, Anja, Ulrich, Erna, Erich, Erika,<br />
Horst, Werner, Rita, Tessie, Helga, Eberhard, Ulli, Nadine.<br />
Herbstgedichte<br />
Helga Düringer<br />
Dahlienblüte<br />
Die Dahlien ragen über`n Zaun<br />
herrlich sind sie anzuschau`n!<br />
Sie steh`n jetzt in der reifsten Pracht,<br />
wenn kräftig noch die Sonne lacht.<br />
Bald verblüht ihr bunt `Gewand,<br />
der Sommer reicht dem Herbst die Hand<br />
Herbst<br />
Wenn die bunten Drachen steigen,<br />
welke Blätter tanzen Reigen,<br />
wenn die Zweige werden licht,<br />
schaut der Herbst uns ins Gesicht!<br />
Abgestreift des Sommers Blüten,<br />
Zugvögel auf dem Flug gen `Süden,<br />
die Ernte wurde eingebracht<br />
und manchmal noch die Sonne lacht.<br />
Sturm fegt über Stoppelfelder,<br />
feuchtes Laub bedeckt die Wälder,<br />
Kinder geh`n mit der Laterne,<br />
graue Nebel in der Ferne.<br />
Es beginnt die stille Zeit,<br />
denn das Jahr ist mächtig weit<br />
die Natur hüllt sich in Schweigen,<br />
Rauhreif blitzt auf Tannenzweigen.<br />
Und abends dann bei Kerzenlicht,<br />
schaut der Herbst uns ins Gesicht!<br />
Wie Pferde lesen lernen<br />
Eingegrenzt ist ihr Revier,<br />
zeigt uns die schlaue Stute hier!“<br />
„Vorsicht, Elektrozaun?<br />
„Was die Menschen alles bau`n!“<br />
„Das muss ich erst mal richtig lesen,<br />
weil´s gestern noch nicht da gewesen!“<br />
„Vom Elektrozaun umgeben,<br />
ist hier unser Pferdeleben.“<br />
Gesetze der Natur<br />
Es färben sich die Wälder,<br />
schleichend Ton für Ton,<br />
das Jahr wird langsam älter,<br />
man spürt den Herbst jetzt schon.<br />
Die Kastanien reifen,<br />
Astern stehn in Pracht,<br />
graue Nebel schweifen,<br />
bis der Tag erwacht.<br />
Vögel ziehn gen Süden,<br />
der erste Frost bricht ein,<br />
Blumen, sie verblühten,<br />
gekeltert wird der Wein.<br />
Die Natur im Wandel,<br />
vorbei die Sommerzeit,<br />
bald trägt man wieder Mantel,<br />
der Herbst macht sich nun breit!<br />
Dr Seejerlänner a sech!<br />
Mir daheim em Seejerland,<br />
sin als Knütze och bekannt,<br />
os sät m'r no, mir wär´n schwer stur,<br />
do ka ech drewer lache nur.<br />
Woannersch lacht och keiner me,<br />
dat ha ech nirjendwo geseh'!<br />
Em Gäjedail, dat sä se nur,<br />
en Woarheit sin di anner stur!<br />
Dat well ech he mo fest behaupte:<br />
Di sin sturer, als ech glaubte!<br />
Wechselspiel der Natur<br />
Der Sommer sang sein Abschiedslied,<br />
der Herbst fängt an zu träumen.<br />
Er holt sich alles, was noch blüht<br />
und Blätter von den Bäumen.<br />
Nach und nach färbt er sie bunt<br />
in wunderschönen Tönen.<br />
Und es gibt noch manche Stund`<br />
viel Sonne zum Verwöhnen.<br />
Bald schon weh`n die Winde rauher,<br />
die Keller wurden reich gefüllt.<br />
Der erste Frost liegt auf der Lauer,<br />
und Nebel hat das Land verhüllt.<br />
Es blühen längst die Herbstzeitlosen,<br />
die Astern senken nun ihr Haupt.<br />
Im Garten steh`n die letzten Rosen,<br />
das Jahr ist älter als man glaubt.<br />
Der Maler „Herbst“<br />
Der Herbst mischt seine Farben,<br />
gelb, rot, orange und braun,<br />
auf dem Feld die Garben,<br />
mystisch anzuschau`n!<br />
Bald steigt er auf die Bäume<br />
und streift die Blätter ab,<br />
vorbei des Sommers Träume,<br />
er holt sich Blatt für Blatt.<br />
Ton für Ton wird er sie färben<br />
in seine gold`ne Pracht,<br />
lässt sie dann langsam sterben,<br />
die Sonne hat noch Macht.<br />
Er lässt sie hell erstrahlen,<br />
leuchten weit und breit,<br />
Kastanien springen aus den Schalen,<br />
der Winter ist nicht weit!<br />
Die Uhr der Zeit<br />
Die Uhr der Zeit – tickt für uns alle,<br />
ob wir arm sind oder reich,<br />
das Uhrwerk geht in jedem Falle<br />
für alle Menschen ständig gleich!<br />
Schnell verschwinden so die Jahre,<br />
die jedem werden zugedacht,<br />
ob dunkle oder graue Haare,<br />
für alle ist die Zeit gemacht!<br />
Müssen uns dem Schicksal schicken,<br />
wenn unser Leben abgelaufen,<br />
die Uhr der Zeit wird weiterticken,<br />
Zeit, die kann sich niemand kaufen<br />
Foto: Rita Petri<br />
20 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 21
Aus dem Siegerland<br />
St. Martini<br />
außerhalb der Mauern<br />
Blick auf das Siegener Gotteshaus<br />
Foto: Nicole Scherzberg<br />
1491 gegossen worden. Anschaulich schildert Wilhelm<br />
Ochse diesen Glockenguß 6) , der sich im Umfeld der Martini-Kirche<br />
zugetragen haben soll:<br />
Johann von Düren galt als einer der bedeutendsten<br />
Glockengießer des Rheinlandes. Er weilte 1491<br />
in unserem Städtchen, um die Vorbereitungen zum<br />
Glockenguß zu treffen. Er veranlaßte den Pastor,<br />
daß die Gemeinde sich zum Gebet für ein gutes Gelingen<br />
des Gusses auf dem Kirchplatz versammeln<br />
sollte. Der Guß wurde durchgeführt.<br />
Nach Tagen hatte man die Glocken herausgewunden<br />
aus den Gießgruben. Der Meister schlug sie an,<br />
das Werk war gelungen.<br />
Die größere Glocke wurde mit dem Namen Maria versehen,<br />
die Kleinere bekam den Namen des Schutzpatrons der<br />
Kirche. Sie wurden beide im Dachreiter der Martini-Kirche<br />
installiert, die bis zu diesem Zeitpunkt mehrere größere Veränderungen<br />
erfahren hatte. Nach Ausgrabung und Rekonstruktion<br />
gemäß der vorgefundenen Grundmauern ist zu<br />
vermuten, daß bereits im 12ten Jahrhundert auf dem auslaufenden<br />
Bergrücken zwischen Sieg und Weiß eine wuchtige,<br />
mit fünf Türmen versehene Kirche gestanden hat 7) .<br />
Die in den Jahren 1947 bis 1949 neu aufgebaute Martini-Kirche<br />
orientiert sich offensichtlich an der zwischen<br />
1511 und 1517 gegebenen Gestaltung.<br />
Der „Bochumer Verein“ lieferte die drei Stahlglocken,<br />
die bis heute ihren Dienst versehen. Wegen der enormen<br />
Wiederaufbaukosten wurde auf die Anschaffung von<br />
Bronze-Glocken verzichtet, da diese wesentlich höhere<br />
finanzielle Aufwendungen ausgelöst hätten. Es folgt die<br />
Bezeichnung der Glocken und deren Aufschriften:<br />
Martinsglocke, Gewicht 2.250 kg,<br />
Hebr. 13, 8<br />
Leonhard Wagner-Glocke, Gewicht 1531 kg,<br />
Psalm 119, 123<br />
Graf Johann Moritz, 1632, Gewicht 680 kg,<br />
1. Tim. 6, 12<br />
Zur Erläuterung:<br />
Leonhard Wagner war der erste ev. Pfarrer in Siegen.<br />
Er wurde durch Graf Wilhelm „dem Reichen“ 1531 in<br />
sein Amt berufen und versah bis 1568 seinen Dienst.<br />
Graf Johann Moritz wurde 1652 durch Kaiser Ferdinand<br />
III von Habsburg in den Reichsfürstenstand<br />
erhoben und stiftete der Nikolai-Kirche die vergoldete<br />
Krone.<br />
Über die Glocken der Martini-Kirche aus der Zeit vor<br />
1489 ist nichts bekannt. Sicherlich hat es auch in den<br />
Jahrhunderten davor Geläute gegeben, deren Einladung<br />
über die Stadt erschallte. In einer Urkunde aus dem Jahre<br />
1224 (8) wird Siegen erstmals als Stadt bezeichnet.<br />
Mit der Verleihung von Stadtrechten war das Privileg<br />
verbunden, eine Stadtmauer zu errichten und Wochenmärkte<br />
abzuhalten. Deren Beginn und Ende sowie das<br />
beabsichtigte Schließen der Stadttore wurde vielfach<br />
durch das Läuten der kleinsten Glocke angezeigt. <br />
Heinz Stötzel<br />
Literatur- und Quellenverzeichnis: 1) Leng, Reimar: Ecclesia extra muros, 700 Jahre<br />
Martini-Kirche in Siegen, 2011, Seite 177. 2) Philippi, Dr. Friedrich: Siegener Urkundenbuch,<br />
unter Nr. 125 abgedruckte Stiftungsurkunde vom 03.06.1311. 3) Zimmermann,<br />
Günter: „Ecclesia“, Seite 19-24. 4) (wie 2) Urkunde vom 09.10.1317, abgedruckt unter<br />
Nr. 143. 5) Bingener, Dr. Andreas: „Ecclesia“, Seite 32. 6) Ochse, Wilhelm: Kirchliche<br />
Heimatkunde 1949, Seiten 18 bis 20. 7) (wie 5) Seite 34. 8) (wie 2) Urkunde aus dem Jahr<br />
1224, abgedruckt unter Nr. 8.<br />
Pfingstsonntag, der 4. Juni 1949. Erstmals, nach zweijährigem<br />
Wiederaufbau der Martini-Kirche, läuten<br />
von dort die wenige Tage zuvor montierten neuen<br />
Glocken. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand<br />
anschließend der Gottesdienst statt. Die Bestuhlung war in<br />
der Kirche noch nicht vorhanden, so daß die Gemeinde die<br />
Predigt stehend anhörte 1) .<br />
Die Bombardierung Siegens am 16.12.1944 hatte große<br />
Teile der Altstadt zerstört, das älteste Gotteshaus war vollständig<br />
ausgebrannt. Dies hatte das Zerschmelzen der größeren<br />
Marienglocke und die Funktionsuntüchtigkeit der<br />
kleineren Martinsglocke zur Folge. Letztere war jedoch in<br />
ihrer äußeren Form erhalten geblieben. Sie wurde renoviert<br />
und ist heute zur Erinnerung in Kanzelnähe aufgestellt.<br />
Wie durch ein Wunder wurde der Turm der Nikolai-<br />
Kirche nur leicht beschädigt, so daß die dort beheimateten,<br />
noch älteren Glocken, erhalten geblieben sind. Zunächst<br />
jedoch ein Blick auf die namentlichen Ersterwähnungen<br />
dieser alten Siegener Gotteshäuser.<br />
Die Daten liegen erstaunlich dicht beieinander. In der<br />
Stiftungsurkunde vom 3.06.1311 wird der Name „Pfarrkirche<br />
St. Martin zu Siegen“ genannt 2) . Ihre lateinische<br />
Urschrift und deren Übersetzung enthält das Festbuch „700<br />
Jahre Martini-Kirche in Siegen 3) .<br />
Die dokumentarische Nennung der Nikolai-Kirche erfolgte<br />
nur sechs Jahre später, am 9.10.1317 4) . Beide Urkunden<br />
weisen inhaltlich bedeutende Unterschiede auf. Die<br />
Martini-Kirche wird ausdrücklich als außerhalb der Mauern<br />
liegend bezeichnet, der Nikolai-Kirche wird bescheinigt,<br />
daß sie sich innerhalb der Mauern befindet.<br />
Gemeint ist die alte Stadtbefestigung von Siegen, die das<br />
„Obere Schloß“ und die am Berg liegende „Oberstadt“ schützte.<br />
Die Erweiterung der Stadtmauer unter Einbeziehung der<br />
Martini-Kirche erfolgte erst zwischen 1502 und 1511 5) .<br />
Vom Abgabezwang der Glocken im 1ten und 2ten Weltkrieg<br />
waren die Geläute der Martini- und Nikolai-Kirche<br />
ausgenommen, da es sich jeweils um sehr alte, historisch<br />
wertvolle Klangkörper handelte. Daher befinden sich in der<br />
Nikolai-Kirche noch heute drei Glocken aus dem 14ten und<br />
zwei Glocken aus dem 15ten Jahrhundert.<br />
Die leider bei dem Bombenangriff auf Siegen unbrauchbar<br />
gewordenen Glocken der Martini-Kirche waren im Jahr<br />
Martinsglocke aus dem Jahr 1491<br />
2 Fotos: Cordula Siebel<br />
Stahlglocke im Dachreiter der Martini-Kirche<br />
22 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 23
Das Signal kam vom „Monte Schlacko“<br />
Sehr gut kann ich mich noch an den Lehrer Hans Brasch<br />
erinnern, der im Jahre 1948 an die Birlenbacher Schule<br />
versetzt wurde. Mit seiner jungen Frau zog er in<br />
die kleine Dachwohnung der Birlenbacher Schule, über der<br />
Wohnung von Lehrer Ermert, der mit seiner Frau dort wohnte.<br />
Lehrer Ermert bekamen wir etwas später als Klassenlehrer.<br />
Lehrer Brasch war ein moderner Lehrer, der mit außergewöhnlichen<br />
Ideen und Lehrmethoden überraschte. Unter anderem<br />
unterrichtete er unsere Klasse in Naturkunde. Schon<br />
nach kurzer Zeit unternahm er mit uns, zu unserer aller Freude,<br />
Wanderungen in die Natur, um uns dort vorort auf diesem<br />
Gebiet etwas beizubringen. Natürlich waren diese Wanderungen<br />
für uns alle sehr lehrreich. Herr Brasch verstand es<br />
ausgezeichnet, unser Interesse und Aufmerksamkeit an der<br />
Natur zu erwecken. Wir haben sehr viel von ihm gelernt.<br />
Hinter dem Schulgebäude legte er auch einige Terrarien<br />
mit Pflanzen und Kleintieren an, die wir in den Schulpausen<br />
ansehen durften. Für uns war das etwas ganz Neues – so<br />
etwas hatten wir noch nicht gesehen. Oft sind wir gemeinsam<br />
im Naturkundeunterricht zu diesen Terrarien gegangen.<br />
Lehrer Brasch war es auch, der für unsere Klasse einen Englischkurs<br />
anbot – außerhalb des normalen Lehrprogramms.<br />
Hier habe ich meine ersten Englischkenntnisse erworben.<br />
Die Teilnahme war freigestellt. Eines Tages machte er uns<br />
das Angebot, Interessierte in das Geheimnis des Morsens<br />
einzuführen und Chemieunterricht zu geben. Wir haben sogar<br />
kleine Versuche gemacht.<br />
Ein großes, sportliches Ereignis war ein Stern-Staffellauf<br />
aller Schulen im Umkreis. Zu den Hauptorganisatoren<br />
gehörte auch unser Lehrer Brasch, der sich sportlich auch<br />
sehr engagierte. Jede der Schulen musste eine gemischte<br />
Laufstaffel (Jungen und Mädchen) zusammenstellen, die<br />
Leserbeitrag<br />
Der Monte Schlacko ist immer noch Orientierungspunkt in Geisweid<br />
dann auf einer festgelegten<br />
Gesamtstrecke von cirka<br />
zwei Kilometer (alle 100<br />
Meter ein Läufer) Aufstellung<br />
nehmen mussten. Der<br />
erste Läufer erhielt einen<br />
Stab, den er dann nach 100<br />
Meter dem nächsten Läufer<br />
übergeben musste.<br />
Jede Schule hatte die gleiche<br />
Strecke zu bewältigen.<br />
Das Ziel war eine Linde auf<br />
dem Klafelder Marktplatz.<br />
Wer diese Linde als Erster<br />
mit dem Stab berührte, war<br />
der Sieger. Um die Linde<br />
herum befand sich ein hohes<br />
Eisengitter, durch das man<br />
durchgreifen musste, um<br />
den Stamm der Linde zu erreichen. Da es damals noch keine<br />
tragbaren Sprechfunkgeräte gab, wurde das Startkommando<br />
von der Spitze des „Monte Schlacko“ (Sandhalde),<br />
die alle Startläufer der Schulen sehen konnten, gegeben.<br />
Dort oben stand also der Starter mit einer riesigen Fahne,<br />
die für alle sichtbar im Wind flatterte. Der Startzeitpunkt<br />
war wohl bekannt, aber loslaufen durfte man erst, wenn der<br />
Starter die Fahne nach unten senkte. Alles klappte tadellos<br />
und die Läufer rannten mit dem Stab in der Hand los.<br />
Diese Laufveranstaltung hatte viele Zuschauer angelockt,<br />
die in dichten Reihen an den Straßen standen und die Läufer<br />
anfeuerten. Für unsere Staffel war ich der vorletzte Läufer –<br />
musste also den Stab an den Schlussläufer weitergeben. Ich<br />
glaube, ich bin noch nie in meinem Leben so schnell gelaufen<br />
– meine ich wenigstens – und gab den Stab an unseren<br />
Schlussläufer Helmut Müller weiter. Nach der Übergabe<br />
bin ich aber nicht stehen geblieben, sondern mit unserem<br />
Schlussläufer mitgelaufen. Bald konnten wir die Linde sehen<br />
– noch war keiner von den anderen Schulen zu sehen,<br />
aber aus Richtung Klafeld wurde es plötzlich an den Straßen<br />
unruhig, der Klafelder Läufer stürmte heran. Wir liefen, als<br />
wäre der Teufel hinter uns her – noch 30 Meter – noch 20<br />
Meter, wir sahen den Klafelder Läufer kommen, aber wir<br />
waren wenige Sekunden vor ihm an der Linde. Helmut warf<br />
sich mit letzter Kraft gegen das Gitter und berührte mit dem<br />
Stab die Linde – Sekunden vor dem Schlussläufer der Klafelder<br />
Schule. Wir hatten gewonnen. Stolz nahmen wir aus<br />
der Hand von Lehrer Busch aus Klafeld die Siegertrophäe<br />
entgegen, einen tollen Lederball, und ließen uns feiern.<br />
Unsere Lehrer waren natürlich sehr zufrieden – besonders<br />
unser Sportlehrer Brasch.<br />
Walfried Utsch<br />
wikimedia.de / Bob Ionescu<br />
Erinnerungen<br />
Besuch im Dicken Turm<br />
Let´s Twist Again<br />
Meine Freunde und ich hatten sehr spontan entschieden,<br />
die neue Uni- Bibliothek am Unteren Schloss<br />
in Siegen zu besuchen, die am 20 Mai, anlässlich<br />
des Campusfestes geöffnet war. Wir schlossen uns einer kleinen<br />
Besuchergruppe an, die einen offenbar sachkundigen<br />
Führer an ihrer Seite hatte. Es war der Bibliotheksleiter, wie<br />
sich später herausstellte. Zunächst gingen wir durch den Gebäudeteil,<br />
in dem vor einiger Zeit noch Gefangene ihre Strafe<br />
verbüßt hatten. Staunend nahmen wir die baulichen Veränderungen<br />
wahr. Die gelungene Symbiose zwischen alten<br />
Gemäuern und hochmoderner Architektur begeisterte uns.<br />
Der ehemalige Freigangbereich der Häftlinge ist teilweise<br />
erhalten, ein kleiner Hof, von dem die ehemaligen Häftlinge<br />
sehnsuchtsvolle Blicke zum Himmel schickten.<br />
Zum Abschluss der Führung bestiegen wir den „Dicken<br />
Turm“. Eine steinerne Wendeltreppe führte hinauf in das<br />
Turmzimmer. Es war nach dem Einzug der Universität noch<br />
keiner neuen Nutzung zugeführt worden. Ich kannte das<br />
Zimmer aus Erlebnissen, die ein halbes Jahrhundert zurück<br />
liegen. Die Erinnerungen setzten mein Kopfkino in Gang<br />
und führten mich zurück in die frühen 60er Jahre.<br />
Im „Dicken Turm“, hatten wir damals so manche wilde<br />
Party gefeiert. Der Blick in die Vergangenheit wurde<br />
deutlicher und Bilder von Personen tauchten auf. Da war<br />
mein Sportfreund Kalli, der immer wenn er „sturmfreie Bude“<br />
hatte, wilde Partys im Turm organisierte. Sein Vater war<br />
als Hausmeister im Gericht beschäftigt und seine Familie<br />
wohnte im „Dicken Turm“, der zur Justizverwaltung gehörte.<br />
Eine Telefonkette reichte damals aus, um die Mädels<br />
und Jungs zu informieren, dazu brauchten wir weder Whats-<br />
App, Facebook noch Internet. Wir befanden uns in einem<br />
Rock`n`Roll, Twist und Shake waren angesagt<br />
Alter, in dem wir<br />
uns nicht darum<br />
kümmerten, den<br />
Erwachsenen eine<br />
makellose, intellektuelle<br />
Freizeitgestaltung<br />
nachweisen<br />
zu müssen.<br />
Wir waren Teenager,<br />
so um die<br />
16 / 17 Jahre alt,<br />
mit einem gigantischen<br />
Bedarf an<br />
Freude und Abenteuer,<br />
vor allem im<br />
zwischenmenschlichen<br />
Bereich. Der dicke Turm, erbaut 1721<br />
Natürlich interessierte<br />
uns auch die<br />
gehörte zur Siegener Stadtbefestigung<br />
Musik, wir Jungs aber waren viel mehr auf die unbekannten,<br />
geheimnisvollen Wesen, die jungen Frauen neugierig.<br />
Wir Kerle taten total cool, auch wenn wir in Wirklichkeit<br />
überhaupt keine Ahnung hatten. Tanzen war natürlich<br />
ein sehr geeignetes Mittel zur Annäherung. Obwohl die<br />
wenigsten von uns einen Tanzkurs besucht hatten, waren<br />
wir mutig. Die Musik schien den Körper wie von selbst in<br />
Schwingung zu bringen. Jeder war in Bewegung, wollte<br />
tanzen und so sein wie James Dean. Der damalige amerikanische<br />
Jungstar spielte in Filmen wie „Jenseits von Eden“,<br />
„Giganten“ und „Sie wissen nicht, was sie tun“ einen Rebellen<br />
und Fürsprecher der rebellischen Jugend, … was für<br />
ein Vorbild!<br />
Rock`n`Roll, Twist, Shake waren angesagt,<br />
und natürlich der Blues zum Schwofen. Irgendjemand<br />
hatte immer eine neue, gerade aktuelle<br />
Single dabei. Wenn Buddy Holly, Eddi Cochran,<br />
Chubby Checker, Otis Redding oder Little<br />
Richard auf dem Plattenteller lagen, waren wir<br />
auf der Achterbahn der Gefühle und tauchten ein<br />
in eine andere, schönere Welt. Natürlich waren wir<br />
ganz Gentleman und haben die Damen nach den<br />
Veranstaltungen brav nach Hause begleitet und so<br />
manche Angebetete raubte uns danach den Schlaf.<br />
In den dicken Mauern des Turmes haben wir<br />
viele schöne Stunden erlebt. Es war für mich ein<br />
außergewöhnlicher Besuch. Der gedankliche<br />
Foto: Autor<br />
Foto:Tessie Reeh<br />
Spaziergang in mein früheres Leben war wunderbar.<br />
Beschwingt bin ich die Turmstufen wieder<br />
hinabgestiegen. Es war in jeder Hinsicht eine<br />
gelungene Führung. Eberhard Wagner<br />
24 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 25
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26 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 27
Mundart von Bruno Steuber<br />
Mundart von Bruno Steuber<br />
Dä Dorfschmed<br />
Dt nöjje Barezemmer<br />
Schaurich eset eh dr Schmedde,<br />
kraftvoll drönt dr Hamerschlach,<br />
Grennewebbe, dröwe Fejsder,<br />
nur dusse es et heller Daach.<br />
Oheimlech faucht dr Bloasebalch,<br />
de Flamme lodern hell,<br />
dr Meisder göd dn Takt etz vör,<br />
zoschloa moß dr Jesell.<br />
Feuergeisder süd mr danze<br />
eh dr Esse heller Glot,<br />
är jeheimnivollet Wirke<br />
kennt dr Schmedd; bet freschem Mot<br />
formt hä kunstvoll da dt Ise<br />
ob däm Amboss Schlach ob Schlach,<br />
Skulptur von Janensch Gerhard<br />
Benn, Beje, Bienen –<br />
de Honnichernte<br />
Dr Frieder döt dn Schleier öm, hö welle Honnich schleudern,<br />
sin Benn, die hadde dat schwing spetz, on funge ah ze meutern.<br />
Böers fuhre se dn Stachel us, on drohde och bet Steche,<br />
denn wä loa Honnich kloue well, dä sall och doaför bleche.<br />
De Wabe worne voll on schwer, on da bim Beute schläbbe,<br />
doa droaf dn Frieder wie en Bletz dr Hexeschuß, dä schäbbe.<br />
Wie hä sin Honnichernte soaw, doa glänzde hell sin Oawe,<br />
vergesse woar die veele Möh’, de Sorje on dat Ploawe.<br />
Sin Bencher wern bal ehjewendert, on lire och kä Nourt,<br />
em Wender fröjt sech Frou on Mah am schüerne Honnichbrourt.<br />
Wä Honnich käuft guggt net noam Pris; denn eines es bekannt:<br />
De besde Mischtracht görret loa bi os em Sejerland!<br />
E Obstbaumblöte, Weesetracht, eh wissem Klee on Linge,<br />
em Fulbaum on Gamander och hört mr de Bencher singe.<br />
So’n Houberchsmischung mosset si, well mr os Honnich lourwe,<br />
on trotz nem Stech moal hi on doa dankt mr däm Chef doa dourwe.<br />
et klingt dat Bim on Bum der Hämer<br />
wie’n Orchesder jeden Daach.<br />
Doch hä schmed’t net nur dt Ise<br />
meisderhaft zom schüerne Däil,<br />
Dierer, Mensche, wenn se liere,<br />
macht ob sinne Art hä häil,<br />
oft jemeinsam bet dm Heerde,<br />
noa de Rejeln der Nadur,<br />
macht sech deren Kraft zenotze,<br />
gar nötzlech es so’n Schmeddekur .<br />
Doadröm wüerd hä och hochjeachdet<br />
loa em Dorf va Jedermah,<br />
on et schätzt sech jeder glögglech,<br />
dä dän Schmedd zom Freund ha ka.<br />
Foto: Tessie Reeh<br />
Noa öwer<br />
vierzich<br />
Ehejoahrn<br />
meinde min Frou,<br />
daret endlech ah dr<br />
Zitt wör för e nöjj<br />
Barezemmer. Dat<br />
ahle funkzionierde<br />
zwar noch, hadde<br />
awer doch hi on<br />
doa alt e paar Dölln,<br />
on so rechdich om<br />
nöjjesde Stand woaret<br />
och nemmeh. On<br />
usserdäm mößde<br />
mr jo och at Ahler<br />
dengke, sädde se<br />
bet Nachdruck, öm<br />
mech römzekrijje.<br />
Also Barewann rus, weil ech doa jo sowieso bal nemmeh<br />
re on rus klöadern könn’, (meinde min fürsorchlijes<br />
Schätzelche vörusdenkend...) on doaför en nöjje Dusche<br />
oahne Wann’, ängfach nur so bet rötschsecherem Bouremablouf<br />
– och werrer wäje dm Ahler.<br />
Woför et awer och noch so’n nöjjmourische Duschkabine<br />
va Glas, on en Dör bet Scharniere si moßde, well<br />
mir ömmer noch net so ganz eh de Kopp. Mir persönlech<br />
hädde so en Felsengrotte örrer en us dm Fels jehouene<br />
Wann’ got jefall’n, so wie mir dat eh ner antike Therme<br />
ob Ischia moal jeseh’ ha, on wo die ahle römische Kaiser<br />
sech alt domoals va schüerne Dienerinne ha jesond fläje<br />
on verwüern leße ... Dat wöar urich, on wöar ehjer min Stil.<br />
Awer so ganz dörchsechdich va Glas? Wä sall, örrer wä<br />
well mech da va usse noch nackich begugge? Dä Ahbleck<br />
es doch höchsdens noch zom Lache , on min Frou guggd<br />
wahrscheinlech och nemmeh so jenau he, nämme ech ah ...<br />
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Awer schüer esset<br />
doch, wenn mr<br />
jenochd Platz häd,<br />
net bem blägge Hingern<br />
ah so nem siffije<br />
Plasdigvörhang<br />
bäggeln bliewt, on<br />
bet usjebreid’te Arme<br />
unger däm fröhstöcksdellergrourße<br />
Duschkopp stiert on<br />
sech berieseln löaßt.<br />
On för Lüh (Gäsde),<br />
die so’n degge<br />
Buch ha, dat alles<br />
wat doadrunger es<br />
nemmeh naß würd,<br />
ha mir etzend e sojenanndes<br />
Duschpaneel<br />
zom rob on runger döjje. Doa stratzt det Wasser us<br />
ludder Düsen öwerall he, wo mr fröhjer oahne ze gugge<br />
bem Wäschlabbe römherwöschde, sozusagen en Überbleibsel<br />
us där Zitt, wie de ganze Familie noch noaenanger<br />
eh dr Köche em Zower badte.<br />
Ech wellemoal so sä – mr ka sech, wenn mr well, ah<br />
dat moderne Kroam jewüern. Mr gönnt sech jo sößd nix.<br />
On erschd die schüerne Maserung va däm Granitfoßburem,<br />
on die edlen schwarz-gold jesprenkelde Stääng va der sojenannde<br />
Bordüre öwer dän wisse Fließen – Jong, ech sä<br />
dr, dat macht wat her. (... sädde och Noachbersch Frieder)<br />
Wäje der nöjje Foßburemheizung ka mr etzend bet blägge<br />
Fösse römherloufe oahne ze freese. Einer häd moal jesäd:<br />
„Der Mensch braucht nicht mehr, als ein Bett, einen Tisch<br />
und einen Abtritt“ . Dat ka mr so örrer so seh. So e nöjj Bad<br />
häd och wat! Ech jedenfalls si froh, darrech ob min Frou<br />
jehort ha, on fröjje mech ob’t äller wern.<br />
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28 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 29
1 2 3 4<br />
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Türen unterm Krönchen<br />
Zwischen drinnen und draußen. Türen verbinden, werden geöffnet und<br />
geschlossen. Trennen Öffentliches und Privates. Laden ein, machen neugierig<br />
oder werden gefürchtet. Repräsentieren oder ducken sich unscheinbar<br />
weg. Manche geben Rätsel auf oder bergen Geheimnisse. Sicher erkennen<br />
Sie manch eine Siegener Tür wieder.<br />
1 Fürstengruft Unteres Schloss, 2 Alte Post beim Unteren Schloss, 3 Bunker Burgstraße, 4 Teilbibliothek<br />
der Universität Siegen, Unteres Schloss, 5 Herrengarten, 6 Haus Seel Kornmarkt, 7<br />
Museum für Gegenwartskunst Unteres Schloss, 8 Apollo Theater Jakob-Scheiner-Platz, 9 Weg<br />
bei der Hinterstraße, 10 Obergraben, 11 Alte Post beim Unteren Schloss, 12 Friedrichstraße<br />
Text und Fotos Tessie Reeh (Foto 6 Hartmut Reeh)<br />
8<br />
9 10<br />
11 12<br />
30 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 31
Siegerländer Knowhow für den Weltmarkt.<br />
Ihr FDP Kandidat<br />
Der Bundestag<br />
braucht wieder<br />
eine liberale<br />
Stimme!<br />
Prof. Dr.<br />
Hermann Siebdrat<br />
Hinters Werkstor geschaut<br />
Achenbach Buschhütten<br />
Fährt man durchs Siegerland, begegnen einem vertraut<br />
wirkende Produktionsgebäude von Industrieanlagen<br />
mit hinlänglich bekannten Namen einheimischer<br />
Firmen. Wenn man sich dabei die Frage stellt, was<br />
denn dort eigentlich hergestellt wird, muss man oft passen<br />
oder bleibt im Ungefähren. Das ist insofern schade, da in<br />
vielen Siegerländer Betrieben Güter produziert werden,<br />
die sich in der ganzen Welt einer großen Wertschätzung<br />
erfreuen. Mitunter hat man das Glück, nähere Informationen<br />
durch Mitarbeiter oder die Firmenleitung persönlich<br />
zu erhalten. Mit diesem „Blick über das Werkstor“ soll<br />
in diesem Artikel die Firma<br />
Achenbach Buschhütten vorgestellt<br />
werden.<br />
Historie<br />
Achenbach Buschhütten<br />
ist ein Familienunternehmen,<br />
das vor über 560 Jahren im<br />
Jahre 1452 von den drei Brüdern<br />
Busch als Eisenhammer<br />
gegründet wurde. Dieser Betrieb<br />
fungierte als Namensgeber<br />
des Kreuztaler Stadtteils.<br />
1846 wurde das Unternehmen<br />
an die Familie Engelhard<br />
Achenbach verkauft und wurde<br />
eine Eisengießerei. 1888<br />
wurde mit dem Walzwerkbau<br />
begonnen.<br />
Heute wird das Unternehmen<br />
in der 7. und 8. Generation durch die Familie Barten<br />
in direkter Linie der Achenbachs geführt. Wie Frau Dr.<br />
Grabriele Barten mitteilt, sind im Stammwerk Kreuztal-Buschhütten<br />
derzeit ca. 360 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Vertrieb, Technologie, Engineering und die Produktion<br />
werden im Werk Kreuztal-Buschhütten koordiniert und<br />
verwaltet. Vertretungen in der ganzen Welt sowie einige<br />
Serviceunternehmen sorgen für weltweite Bekanntheit<br />
und Präsenz. Mit einer Exportquote von mehr als 80 %<br />
und einem Weltmarktanteil von rund 75% beispielsweise<br />
im Bereich qualitativ hochwertiger Aluminium-Feinbandund<br />
Folienwalzwerke sowie der Walzwerkautomatisierung<br />
ist Achenbach mit einigen seiner Produkte seit langem<br />
Weltmarktführer.<br />
Achenbach-Walzwerkanlagen<br />
Ein Folienwalzwerk von Achenbach hat die Kraft einer<br />
Lokomotive und die Präzision eines Uhrwerks. Aluminiumfolien<br />
können mit einer Ban<strong>db</strong>reite von bis 2.200 mm<br />
und Bandauslaufgeschwindigkeiten von mehr als 2.000 m/<br />
min, was einer Geschwindigkeit von mehr als 120 km/h<br />
entspricht, hergestellt werden. Das Walzband wird bis zu<br />
einer minimalen Dicke von 0,005 mm abgewalzt. Dieses<br />
entspricht der Dicke von einem Drittel eines menschlichen<br />
Haares. Ein Hochleistungs-Folienwalzwerk würde bei<br />
Dauerbetrieb die Erde in zehn Tagen einmal um den Äquator<br />
herum mit Alufolie einwickeln.<br />
Achenbach-Schneid- und Wickelmaschinen<br />
Auf Achenbach-Schneidmaschinen werden aus Aluminiumfeinband<br />
beispielsweise Kühlerlamellen für Wärmetauscher<br />
mit einer Banddicke von 0,03 bis 0,5 mm hergestellt.<br />
Aus dem gewalzten Vormaterial in Form großer<br />
Bunde mit Durchmessern bis zu 2.200 mm entstehen mit<br />
Schneide- und Aufwickelgeschwindigkeiten von ca. 1.000<br />
m/min Scheibendurchmesser und Schnittbreiten, die < 20<br />
mm betragen können, riesige Scheiben, deren seitliche<br />
Schnittflächen wie große Spiegel glänzen; Einzelkontaktwalzen<br />
halten die geschnittenen Streifen dabei auf Spur.<br />
Im Siegerlandland fördert Achenbach zahlreiche gesellschaftliche<br />
Projekte.<br />
Siegerländer Technologie für den Weltmarkt – Der Blick<br />
über die Werkstore kann zu interessanten Erkenntnissen<br />
führen. <br />
Werner Müller-Späth<br />
3 Firmenfotos<br />
Bessere Renten-, Steuer- und<br />
Sicherheitspolitik gefordert<br />
Die FDP kümmert sich um die Sorgen und Nöte der Rentnerinnen<br />
und Rentner, sie tritt für einen flexiblen Renteneintritt ab 60<br />
Jahren ein. Wer länger arbeiten möchte, sollte die Möglichkeit dazu<br />
erhalten. Gerade der flexible Renteneintritt schafft Freiraum für die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Arbeit. Viele Ältere sind heute länger<br />
fit und aktiv. Sie wollen ihre Erfahrungen weitergeben oder nochmal<br />
etwas Neues ausprobieren. Andere wiederum können oder wollen<br />
im Alter nicht mehr arbeiten. Daher soll nach Wünschen der FDP<br />
künftig jeder Mitbürger über 60 Jahre selbst entscheiden, wann er<br />
Rente bekommen möchte.<br />
Die FDP fordert eine Stärkung der Erwerbsminderungsrente.<br />
Wer nach Jahren der Beitragszahlung durch einen<br />
Schicksalsschlag erwerbsunfähig wird, darf nicht zum Sozialfall<br />
werden. Deshalb soll nach Wünschen der FDP eine Basisabsicherung<br />
im Alter eingeführt werden. Um Altersarmut zu vermeiden,<br />
muss betriebliche und private Altersvorsorge für alle attraktiver<br />
gemacht werden.<br />
Die FDP lehnt politische Eingriffe in die langfristige Rentenformel<br />
ab und möchte vielmehr eine Rentengarantie. Wer heute bei<br />
vorzeitigem Renteneintritt weiterhin in Teilzeit arbeiten will, soll es<br />
künftig einfacher haben. Jetzt müssen noch viele Menschen Rentenkürzungen<br />
hinnehmen, wenn sie vorzeitige Rente und Teilzeitarbeit<br />
kombinieren wollen. Das macht das Arbeiten im Alter für viele<br />
unattraktiv. Deshalb will die FDP alle Hinzuverdienstgrenzen neben<br />
dem Rentenbezug abschaffen. So kann jeder den Übergang in den<br />
Ruhestand so flexibel gestalten, wie er möchte.<br />
Die FDP hält das deutsche Steuerrecht für zu kompliziert.<br />
Dr. Siebdrat will, dass alle Bürger steuerlich entlastet werden.<br />
Der Solidaritätszuschlag gehört abgeschafft, weil die neuen Bundesländer<br />
mittlerweile über eine bessere Infrastruktur verfügen als die alten.<br />
Die FDP fordert besseren Schutz vor Straftaten und Terror. Dazu<br />
muss der Staat mehr Geld für Polizei und Bundeswehr bereitstellen.<br />
Die FDP fordert ein Zuwanderungsgesetz, das klar stellt, wer<br />
nach Deutschland einwandern bzw. hier bleiben darf, und wer in<br />
sein Heimatland zurückkehren muss.<br />
In Siegen verwurzelt<br />
Dr. Hermann Siebdrat ist 1960 in Siegen geboren, hier absolvierte er<br />
eine Berufsausbildung bei der Deutschen Bank und studierte an den<br />
Universitäten Bonn und Köln Volks- und Betriebswirtschaftslehre.<br />
Nach beruflichen Stationen im Informatikzentrum der Sparkassenorganisation<br />
in Bonn, der Deutschen Bahn AG in Frankfurt und als<br />
Geschäftsführer einer Siegener Großbäckerei, promovierte er 1993<br />
an der Universität Siegen zum Dr. rer. pol.. Seit 2001 ist er stellvertretender<br />
Leiter bzw. Direktor des IDF (Institut for Distance Learning<br />
and Further Education) an der Technischen Hochschule Köln. Er hat<br />
zwei Ehrenprofessuren an Hochschulen in der Volksrepublik China.<br />
Hermann Siebdrat spricht Englisch, Französisch und Chinesisch. Mit<br />
seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt er in Siegen.<br />
32 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 33
Erinnerung<br />
Erinnerung<br />
Das Haus<br />
Seit langem ist es einsturzgefährdet, das niedrige,<br />
schiefergedeckte, rote Ziegelhaus am Ende der Straße,<br />
in der kleinen Stadt am Fluss. Schon viele Jahre<br />
wohnt da niemand mehr. Nun soll es abgerissen werden.<br />
Sie wollen eine Apotheke an der Stelle bauen, hat der Bürgermeister<br />
angekündigt, groß, schön und ganz modern. Das<br />
frühere Kopfsteinpflaster der Straße ist längst glattem Asphalt<br />
gewichen, und die Häuser links und rechts sind schon<br />
vor langer Zeit neugestaltet und modernisiert worden.<br />
Manches Mal bin ich an dem kleinen Haus vorbeigegangen<br />
und habe hinüber gegrüßt, und die Gedanken sind<br />
zurück in die Kindheit geeilt. Damals ging ich in dem<br />
Häuschen ein und aus. Vaters Eltern haben dort gewohnt,<br />
als er Kind war, auch Vater mit seinen neun Geschwistern,<br />
den zwei alten Tanten, der Ziege, den Hühnern, Katze und<br />
Hund. Wie sie dort alle hineingepasst haben, kann ich mir<br />
bis heute kaum vorstellen. Drei kleine Zimmer, eine Küche,<br />
die fast ausgefüllt war von deinem großen,<br />
schwarzen, gusseisernen Herd, der zugleich Ofen<br />
war, und zwei winzige Dachgeschossräume.<br />
Als ich heute wieder vorbeigehe, steht eine<br />
Tafel vor dem Haus und das Datum und die Zeit<br />
sind darauf geschrieben, wann der Abbruch sein<br />
wird. Das ist also schon übermorgen, denke ich<br />
und beschließe, noch ein letztes Mal diese Stätte<br />
meiner Kindheit zu besuchen. Ich klettere über<br />
die nicht gerade sichere Absperrung. Die Haustüre<br />
quietscht und schleift, als ich sie mühsam aufstoße,<br />
und lässt sich gerade so weit öffnen, dass ich mich<br />
seitwärts hindurchschlängeln kann.<br />
Es riecht muffig und feucht in dem kleinen Flur.<br />
Auf wackeligen Füßen und ganz zerkratzt und angeschlagen<br />
steht die alte Garderobe noch da. An<br />
einem Haken hängt wie vergessen ein schmutziges,<br />
ehemals weißes Kinderhäubchen. Eine Spinne hat<br />
ihr Netz drangehängt. Wem das wohl mal gehört<br />
hat? Die Zimmer sind alle leer. An den Wänden,<br />
verblasst und schmutzig, aber doch noch erkennbar,<br />
die aufgemalte Farbe mit dem Tapetenmuster,<br />
kleine rote Röschen, wie aus einem Poesiealbum.<br />
Eine dicke Schicht Staub liegt überall auf dem<br />
Boden. Ein paar zerrissene Gardinenfetzen hängen<br />
noch an den vor Schmutz blinden Fenstern.<br />
Es sind die alten, kleinen, gewölbten sogenannten<br />
Butzenscheiben. Nur die Küchenfenster sind glatt.<br />
Die sind zerbrochen an dem Tag, als die allerersten<br />
Bomben auf unsere Stadt fielen. Ich war damals<br />
gerade bei den Großeltern zu Besuch. Wir kannten<br />
bis dahin nur das Geräusch überfliegender Bombengeschwader<br />
und zitterten jedes Mal vor Angst,<br />
dass sie ihre Fracht auf uns abwerfen würden. Die<br />
Oma zündete Kerzen an vor dem Bild der heiligen Jungfrau<br />
Maria mit dem Jesuskind, und unter dem Kruzifix in<br />
der Ecke, unter dem jeweils die geweihten Palmen vom<br />
letzten Osterfest hingen, verstaubt und zerschlissen, aber<br />
jeden Sonntag mit geweihtem Wasser angespritzt, damit<br />
die Heiligkeit erhalten bliebe. Wir Kinder mussten dann<br />
laut alle Gebete hersagen, die wir kannten. Kindergebet<br />
dringt bekanntlich durch die Wolken direkt zum lieben Gott.<br />
Ich betete schluchzend und schniefend meine ,,Vater unser,<br />
gegrüßt seist du Maria“, „Abends, wenn ich schlafen gehe“<br />
und „Segne Vater diese Speise“, ohne mich selber zu hören,<br />
da beim ersten Sirenenton beide Zeigefinger wie Stöpsel<br />
in meinen Ohren steckten und ich unweigerlich weinte, bis<br />
jemand sagte, dass Entwarnung gegeben war.<br />
An dem Tag, an dem die Scheiben zerbarsten, hatten<br />
wir zum ersten Mal den schneidend gellenden Heulton und<br />
den schussartigen Aufprall abgeworfener Bomben gehört,<br />
Foto: Privat<br />
wie sie uns alle in der nächsten Zeit noch oft in Entsetzen<br />
und Schrecken versetzen sollten. Ich schrie und gebärdete<br />
mich wie besessen, bei dieser ersten Bekanntschaft hautnah<br />
mit den Bomben und war lange, nachdem alles vorbei war,<br />
nicht zu beruhigen gewesen. Das alltägliche Leben war ab<br />
diesem Augenblick zur immer gegenwärtigen, tödlichen<br />
Gefahr geworden, die für viele Monate Tag und Nacht unser<br />
aller Leben begleiten sollte. Mir wird auch heute noch<br />
schwindlig bei diesem Gedanken, und ich vermeine den<br />
Geruch in meiner Nase zu spüren, dieses Gemisch von<br />
Feuer, Rauch, Phosphor, Schwefel und zerbröckelndem<br />
Mauerwerk, und im Ohr die gellenden Schreie zu hören,<br />
der Menschen, die von Bomben getroffen oder unter ihren<br />
einstürzenden Häusern begraben wurden. Meine Tante<br />
Hedwig wurde auf diese Weise zerfetzt und mein Vater und<br />
sein Bruder gruben damals tagelang nach Teilen ihres zerschlagenen<br />
Körpers, der dann in einer kleinen Holzkiste in<br />
ein Massengrab geworfen wurde.<br />
Ich möchte nach draußen, abschütteln die grausamen Erinnerungen,<br />
aber dann zieht es mich doch noch, einen Blick<br />
in den Keller zu tun. Vorsichtig, langsam, jeden Schritt mit<br />
den Füßen vorfühlend, taste ich mich die abgebröckelten<br />
Stufen hinunter. Modrig feuchter Geruch auch hier, und<br />
es ist schaurig kalt. Eine klebrig verschmutzte Glühbirne<br />
hängt an einem Haken, sie brennt noch, wirft ein gespenstigschummriges,<br />
schwaches Licht auf die Umgebung. Ich sehe<br />
mich um. Im ersten Raum rechts war damals der Ziegenstall.<br />
Manchmal kam der Hirte in einem langen, weiten Mantel<br />
zur Oma. Wenn er wieder fort war, sprangen plötzlich vier<br />
oder fünf kleine Zicklein im Stall umher. „Die hat der Hirte<br />
unter seinem Mantel gehabt“, sagte die Oma, ,,das sind jetzt<br />
die Kinder der Mädi Ziege.“ Wir Geschwister durften sie<br />
streicheln und mit ihnen spielen. Dann verschwanden sie<br />
wieder. „Oma, wo sind die Zicklein?“, fragten wir. „Ihr habt<br />
sie aufgegessen!“ „Was!! Wir sind doch keine Wölfe wie<br />
im Märchen.“ Die Fleischportion am Sonntag, dem einzigen<br />
Tag, an dem es diese kostbare Zuspeise gab, war während<br />
einiger Wochen für alle etwas größer gewesen. Wir waren<br />
wohl zu klein, um den Zusammenhang wirklich zu begreifen,<br />
und dann, wer fragt schon nach dem Woher und Wie,<br />
wenn der Hunger so unstillbar groß ist. Ich gehe weiter. Der<br />
zweite Kellerraum war meist verschlossen gewesen. ,,Da<br />
ist der Kohlenklau drin“, sagte die Oma. Der Kohlenklau,<br />
ja, den musste man einsperren, damit er nicht den ohnehin<br />
sehr kleinen Heizmaterial-Vorrat fraß. Das wusste ich aus<br />
der Schule, ging ich doch schon in die zweite Klasse. Die<br />
Frau Lehrerin hatte uns das so erklärt. Leute, die mehr als<br />
einen Raum in der Wohnung einheizten oder bei denen man<br />
ohne Jacke Winter nicht fror, hatten den Kohlenklau nicht<br />
eingesperrt. Wir Kinder waren aufgerufen, das in der Schule<br />
zu melden. Der Herr Rektor würde es dann unserem „Führer“<br />
berichten. Unser „Führer“ mochte Kinder, die ihm halfen,<br />
für alle Deutschen ein schönes, großes, reiches, gesundes<br />
Heimatland zu schaffen, wo alle alles teilen und niemand<br />
mehr nehmen dürfe als ein anderer. Wie gerne wollte ich dem<br />
„Führer“ gefallen. Ich war ein eher unglückliches Kind, zutiefst<br />
enttäuscht vom eigenen Vater und auch von Gott Vater.<br />
So träumte ich von dem fernen Retter und Vater, der täglich<br />
für mich im Kampf sein Leben aufs Spiel setzte, ähnlich wie<br />
Jesus. Ich sammelte eifrig Brombeerblätter, die nach dem<br />
Trocknen am Dachboden dem Führer für Tee für die Soldaten<br />
geschickt wurden. Dass ich noch zu klein war, um für<br />
deren frierende Füße auch Socken zu stricken, schmerzte<br />
mich sehr. Aber beten konnte ich, heiße, flehende, sehnsüchtige<br />
Worte zum Himmel senden, für den „Führer“ und die<br />
Soldaten. Der „Führer“ sollte mich lieben und stolz auf mich<br />
braves, deutsches Mädchen sein.<br />
Benommen erwache ich aus meinem schrecklichen Tagtraum.<br />
Eiskalt ist mir, hastig stolpere ich die Treppe hinauf<br />
ins Freie, bin wieder auf der Straße. ein kräftiger Wind<br />
bläst, die Sonne scheint, der Himmel ist blau, mit kleinen<br />
Zuckerwattewölkchen gesprenkelt, die Geister verblassen,<br />
ich kann wieder frei atmen. Nur mein Gesicht ist nass von<br />
Tränen, die ganz unbemerkt geflossen sind, für das kleine,<br />
ferne, traurige Kind von damals.<br />
Adjö, kleines Haus, dich trifft keine Schuld, dass du<br />
mich damals nicht hast schützen können, vor Terror und<br />
Gewalt. Du tatest dein Bestes und sieh hier, da bin ich heute,<br />
immer noch am Leben.<br />
Danke kleines Haus und leb wohl!<br />
Johanna Kreuz<br />
34 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 35
Zeitgeschehen<br />
Zeitgeschehen<br />
Etwas über die Flüchtlinge, die man „die Emigranten“ nannte<br />
Die Bewunderung der französischen Aristokratie und die Ernüchterung<br />
Mit dem Sturm auf die Bastille begann am 14. Juli 1789 die französische Revolution<br />
Bild: wikimedia.org<br />
Es gab einmal eine Zeit, da drängten sehr, sehr viele<br />
fremde Menschen in die deutschen Lande. Sie kamen<br />
aus dem benachbarten Frankreich und suchten<br />
Schutz vor Verfolgung. Der Grund für ihre Flucht war die<br />
mit dem „Sturm auf die Bastille“ ausgelöste Revolution.<br />
Am 14. Juli 1789 waren tausende Bürger zum berüchtigten<br />
Pariser Strafgefängnis gezogen, das als Symbol der Willkürherrschaft<br />
des Königs und des Adels galt. Eigentlich<br />
wollten die „Erstürmer“ nur Munition und Waffen in der<br />
Bastille erbeuten, die Befreiung der sieben einsitzenden<br />
Gefangenen ergab sich durch die Eroberung dann automatisch.<br />
In den nachfolgenden Wochen und Monaten fanden<br />
weitere bewaffnete Unruhen in der Hauptstadt und dem<br />
umliegenden Land statt; Schlösser und Kirchen wurden in<br />
Brand gesetzt – die Revolution hatte begonnen.<br />
Schon nach kurzer Zeit war klar, dass vor allem die Adligen<br />
um ihr Leben fürchten mussten. Angesichts der Dinge,<br />
die zu kommen drohten, waren sie dann auch diejenigen, die<br />
den ersten Flüchtlingsschub bildeten und über die Grenzen<br />
kamen. Man nannte sie „die Emigranten“. Die meisten Auswanderer<br />
ließen sich im Rheinland nieder; als fünf Jahre<br />
später die französische Armee die linke Rheinseite besetzte,<br />
zogen viele weiter bis nach Preußen, Sachsen oder ins Süddeutsche.<br />
In Deutschland und weiteren Nachbarländern empfing<br />
man die Geflüchteten anstandslos – zumindest zunächst.<br />
Einiges hatte man gehört von den Zuständen in Frankreich,<br />
dass der Mob der Straße das Kommando übernommen hätte,<br />
dass niemand sich seines Lebens mehr sicher sein könne.<br />
Viele unter den deutschen Adligen blickten aus alter Tradition<br />
mit Bewunderung nach Paris. Friedrich der Große<br />
hatte besser Französisch als Deutsch gesprochen und selbst<br />
an den kleinen deutschen Höfen galt die französische Aristokratie<br />
als erstrebenswertes Vorbild. Als sich dann noch<br />
herausstellte, dass sich unter den Emigranten auch zwei<br />
Brüder des französischen Königs befanden, kannte die<br />
Hochachtung beinahe keine Grenzen mehr. Koblenz, die<br />
Residenzstadt des Kurfürstentums Trier, wurde das Hauptlager<br />
der Flüchtlinge. Obwohl der Ort selbst nur etwa 8.500<br />
Einwohner hatte, genossen hier rund 5.000 Neuankömmlinge<br />
die Gastfreundschaft eines fremden Landes. Leider,<br />
Bild: Johann-Adolf Lasinsky<br />
leider musste man recht schnell feststellen, dass diese Gastfreundschaft<br />
eher missbraucht wurde. Die Willkommens-<br />
Euphorie wies schnell Risse auf, zuerst leise, dann immer<br />
lauter ertönte ein allseitiges Murren.<br />
Die Berichte aus der damaligen Zeit machen deutlich, dass<br />
es unter den Ankömmlingen eine Vielzahl gab, die sich keineswegs<br />
so benahmen wie es die Aufnehmenden erwarten<br />
durften. Sie brachten bis dahin unbekannte Laster aller Art in<br />
die Kreise, in denen sie willkommen waren. Ekelerregende<br />
Krankheiten hatten sie im Gepäck und nicht zuletzt Niederträchtigkeiten,<br />
denen oft genug ein vornehmes Mäntelchen<br />
umgehängt wurde. Und sie schafften es mit ihrem Standesdünkel<br />
rasch, dass die große Mehrheit der Bevölkerung eine<br />
immer größer werdende Abneigung gegen ihre Anwesenheit<br />
empfand. Allerorten bildete das „fremde, liederliche Gesindel“<br />
rasch das Hauptgesprächsthema und so ergab es sich, dass ein<br />
Großteil der Städte im Landesinneren rigoros den Flüchtlingen<br />
die Aufnahme oder einen längeren Aufenthalt verweigerte.<br />
Hieraus resultierte dann, dass viele Flüchtlinge unter oft wechselnden<br />
Decknamen oder mit falschen Pässen reisten.<br />
Gustav Freytag schrieb: „Mancher wackere Mann war<br />
unter den Emigranten, die große Mehrzahl, welche dieser<br />
Menschengattung Farbe und Ruf gab, nichtswürdiges und<br />
ruchloses Gesindel. Wie eine Pest verdarben sie die Zucht der<br />
Städte, in denen sie sich niederließen, die Höfe der einfältigen<br />
kleinen Souveräne, welche sich geehrt fühlten, die vornehmen<br />
Abenteurer aufzunehmen. Ihre Gegenwart erfüllte das ganze<br />
Rheintal mit Hass und Abscheu. Allgemein war im Volk die<br />
Empfindung, dass ein Kampf, der Frankreich von so viel Missetat<br />
und Erbärmlichkeit befreite, gerecht sein müsse.“<br />
Der Jurist und Publizist Georg Friedrich Rebmann wurde<br />
noch viel deutlicher: „Höhnender Stolz, tierische<br />
Brutalität gegen Andersdenkende und Geringere,<br />
Verschwendung, Sittenlosigkeit, Rachsucht,<br />
Hass gegen Aufklärung, Vernunft und Ordnung<br />
– dies sind die hervorstechendsten Eigenschaften<br />
dieser Flüchtlinge, solange sie noch Vermögen<br />
besitzen oder von ihren einheimischen Brüdern<br />
unterstützt werden.“ Rebmann listet in seiner<br />
Generalabrechnung, die man heutzutage wohl<br />
als Schmähschrift bezeichnen würde, dazu eine<br />
weitere Anzahl bezeichnender Merkmale auf.<br />
Hervorstechend seien „Unsauberkeit“, „Hass<br />
gegen Deutsche“, „Unbeschreiblicher Undank“,<br />
„Grenzenlose Unwissenheit“, „Außerordentliche<br />
Gefräßigkeit und Mangel an aller Lebensart“<br />
und schließlich „Eine alles übertreffende Faulheit<br />
und Arbeitsscheue“.<br />
Der später auch als Richter tätige Rebmann<br />
empfahl, ein „allgemeines Gesetz mit verbindlichen<br />
Regelungen betreffs der Emigranten“ zu beschließen.<br />
Danach sollten die armen Flüchtlinge geduldet und finanziell<br />
versorgt werden, die Reichen hingegen sollten keinerlei<br />
Unterstützung erhalten. Wer sich weigere, für seinen Lebensunterhalt<br />
zu arbeiten, solle ausgewiesen, alternativ in<br />
Arbeitshäuser gebracht werden. Falls die Betreffenden sich<br />
den dortigen Umständen nicht fügten, sollten sie mit einem<br />
„F“ für „faul“ gebrandmarkt und des Landes verwiesen werden.<br />
Zur Erläuterung schrieb Rebmann am Schluss: „Ein solches<br />
Gesetz würde uns von einer Menge unnützer Tagediebe<br />
befreien, ohne die Pflichten der Menschlichkeit zu verletzen.“<br />
Nach dem Adel verließen in der nächsten Flüchtlingswelle<br />
Tausende Priester die französischen Lande. Sie waren nicht<br />
bereit, den verlangten Eid auf die gesamte revolutionäre Neuordnung<br />
des Landes zu leisten. Schließlich hatte Papst Pius VI.<br />
zuvor feierlich die Prinzipien der Revolution verdammt und<br />
die Erklärung der Menschenrechte als gottlos verurteilt. Als<br />
sich im September des Jahres 1792 in Paris Massaker ereigneten<br />
und der Terror immer mehr zunahm, gab es einen dritten<br />
Flüchtlingsschub. Nun kehrten auch viele „normale“ Bürger<br />
der Heimat den Rücken. Jeder, der in den Verdacht geriet, mit<br />
der Revolution nicht einverstanden zu sein, riskierte unter diesen<br />
Umständen sein Leben. Wie viele Menschen Deutschland<br />
damals insgesamt aufnahm, ist statistisch nicht erfasst. Spätere<br />
Schätzungen sprechen dafür, dass es „über den Daumen gepeilt“<br />
gut und gerne 200.000 Emigranten gab.<br />
Auch die Einwohner der Stadt Siegen lernten die Geflohenen<br />
kennen. Im Spätherbst des Jahres 1794 nahmen hier<br />
drei Hundertschaften eines österreichischen Regiments Winterquartier.<br />
Diese hatten in ihrem Gefolge eine große Anzahl<br />
französischer (und aus dem Herzogtum Brabant<br />
Koblenz war der Hauptzufluchtsort der Emigranten<br />
<br />
36 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 37
Zeitgeschehen<br />
Gesellschaft<br />
stammender) Emigranten. Heinrich von Achenbach, dem<br />
wir die Chronik „Geschichte der Stadt Siegen“ verdanken,<br />
berichtet, dass diese „zum Teil über erhebliche Mittel verfügten.“<br />
Das Treiben der Flüchtlinge, unter denen sich auch<br />
Adlige befanden, sei „vergnügungssüchtig“ gewesen. Nach<br />
dem bisher Gesagten verwundert es kaum, dass sie nicht<br />
nur die besten Quartiere beanspruchten, sondern dass auch<br />
die biederen Siegener Gasthäuser keineswegs ihren Beifall<br />
fanden. Es musste im Rathaus ein Restaurant nach ihren<br />
Vorstellungen eingerichtet werden, danach auch noch eine<br />
Spielbank. Achenbach: „Französische Zeitungen lagen aus,<br />
die französische Sprache herrschte. Im großen Rathaussaal<br />
gab an jedem Sonntag die Musik des Regiments ein Konzert,<br />
dem gegen 9 Uhr abends der Ball folgte.“<br />
Ungezählt sind die Dokumentationen, die über die haarsträubenden<br />
Erlebnisse der deutschen Einwohnerschaft mit<br />
den französischen Gästen Kenntnis gaben. Ein oft genannter<br />
Bericht betraf den norddeutschen Dichter Leonhard Wächter,<br />
der unter dem Pseudonym „Veit Weber“ sehr erfolgreich<br />
historische Geschichten verfasste. Wächter, ein begeisterter<br />
Anhänger der Revolution, war in Frankreich gewesen und<br />
hatte dort ein Lied über die Genügsamkeit gehört mit dem<br />
Refrain „Vive la liberté“ („Es lebe die Freiheit“). Als er dieses<br />
Lied bei einer Schifffahrt auf dem Rhein summte, zogen<br />
Emigranten, die sich an Bord befanden, gegen Wächter und<br />
seine Begleiter die Degen und misshandelten sie mit der<br />
flachen Klinge. Die unbewaffneten Deutschen mussten es<br />
sich gefallen lassen, dass ihnen Stricke um den Hals gelegt,<br />
dass ihnen Pässe und alles Geld abgenommen und dass sie<br />
schließlich mit den Stricken nach Koblenz gezogen und<br />
ohne Verhör eingesperrt wurden. Diese Geschichte belegt,<br />
wie groß der Einfluss der französischen Eliten sogar auf die<br />
Justiz war. Sie durften, ohne Widerstand fürchten zu müssen,<br />
das Leben in Stadt und Land mitbestimmen, rigoros<br />
ihre Gastrechte missbrauchen. Zum Glück für Wächter und<br />
seine Kameraden war just zu dieser Zeit preußisches Militär<br />
auf dem Weg nach Koblenz, das die Inhaftierten befreite.<br />
Es dauerte ein Dutzend Jahre, bis die Ära der Emigranten<br />
endete. Am 26. April 1802 wurde in Frankreich<br />
eine Generalamnestie veröffentlicht. Napoleon hatte dies<br />
so gewünscht. Allen Franzosen, die in den nächsten fünf<br />
Monaten zurückkehrten, wurde Straffreiheit zugesichert.<br />
Allerdings mussten sie einen Treueeid auf die Verfassung<br />
ablegen. In hellen Scharen überschritten nun die Flüchtlinge<br />
die Grenzen in umgekehrter Richtung. Vor allem im<br />
Rheinland atmete man auf, dieser Spuk war vorbei. Doch<br />
die „Franzosenzeit“ selbst endete erst nach Napoleons Niederlage<br />
in der Schlacht bei Waterloo anno 1815. Rund ein<br />
Vierteljahrhundert lang hatten zu diesem Zeitpunkt französische<br />
Flüchtlinge und französische Soldaten in vielerlei<br />
Hinsicht das Leben in Deutschland und die Einstellung zum<br />
Nachbarvolk negativ geprägt. <br />
Ulli Weber<br />
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„Nehmt eure Sprache ernst!“<br />
Die Geschichte vom Turmbau zu Babel regt die<br />
Fantasie der Menschen bis heute an. In wenigen<br />
Zeilen des Alten Testaments (1. Mose 11) wird<br />
deutlich, dass eine große Gemeinschaftsaufgabe nur erledigt<br />
werden kann, wenn dabei eine gemeinsame Sprache<br />
benutzt wird. Denn Sprachen bestimmen nicht nur Farb-,<br />
Mengen-, Orts- und Richtungsangaben. Noch wichtiger<br />
kann die Sprache als Grundlage für unser Denken sein<br />
und die Art, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen.<br />
Oder wahrnehmen sollen.<br />
Man kann die Sprache verwenden, um Gefühle zu manipulieren<br />
und die Grenze zwischen dem zu verschieben,<br />
was als wahr zu gelten hat – in Kriegen stirbt die Wahrheit<br />
bekanntlich zuerst. Dabei wird die jeweilige Nation mit<br />
dem Ziel angesprochen, zig Millionen Menschen einzureden,<br />
dass sie einer einzigen großen Gemeinschaft angehören<br />
und eine gemeinsame Vergangenheit, gemeinsame<br />
Interessen und eine gemeinsame Zukunft haben.<br />
Anscheinend hängt die Bereitschaft zur Aufnahme<br />
von Flüchtlingen – nicht nur in Europa – davon ab,<br />
ob und mit welchen Folgewirkungen die so definierte<br />
Gemeinschaft sich in Frage gestellt sieht.<br />
Erfolgreiche Werbung ist altbekannt, (z.B. in Sachen<br />
„Mode“); sie bedient das Bedürfnis nach Zugehörigkeit.<br />
Diese wird von fiktiven „Gemeinschaften“ geboten, die aus<br />
Millionen Menschen bestehen können, die allesamt perfekt<br />
auf irgendwelche, auch fragwürdige Ziele eingestellt werden<br />
können. Überwiegend handelt es sich um politische<br />
oder wirtschaftliche Interessen, die durch eine gemeinsame<br />
Sprache gekennzeichnet sind. Dabei schließt „Sprache“ die<br />
Deutungshoheit ein, mit der Personen, Fakten und Ereignisse<br />
wahrgenommen und kommentiert werden.<br />
Tatsache oder Fantasieprodukt?<br />
Die digitalen Medien (Facebook, Twitter etc.) ermöglichen<br />
eine annähernd kostenfreie und anonyme, schnelle<br />
und weltweite Verbreitung von Nachrichten, die zu einer<br />
„Erfindung“ großer Gemeinschaften führen können, die<br />
für eigene Zwecke nutzbar gemacht werden können. Entsprechende<br />
Nachrichtenmeldungen werden als Fake News<br />
bezeichnet, soweit sie wissentlich und absichtlich frei erfunden<br />
sind oder zumindest in ihrer Kernaussage auf einer<br />
Lüge basieren. Mögliche Folgewirkungen können von Fake<br />
News ausgehen, indem sie die Gesellschaft in verschiedene<br />
Lager aufteilen, die völlig unterschiedliche Versionen<br />
des politischen Geschehens für wahr halten.<br />
Besonders hinterhältige Methoden im Medienkrieg beschreibt<br />
Kerstin Holm (FAZ, 27.02.<strong>2017</strong>):<br />
Ein klassisches Verfahren heißt „fauler Hering“. Dabei<br />
hängt man jemandem eine falsche Beschuldigung,<br />
eine möglichst abstoßende Tat an. Es kommt nicht<br />
drauf an, diese zu beweisen, sondern ihre Unhaltbarkeit<br />
möglichst lang zu kommentieren und durchzukauen.<br />
Nach einer gewissen Zeit wir der Name des<br />
Beschuldigten mit der falschen Behauptung assoziiert,<br />
deren „Geruch“ sich gleichsam in seiner Kleidung<br />
festsetze und ihn überallhin verfolge.<br />
Nachhaltig wirksam ist, eine Aussage nicht mit Belegen,<br />
sondern als etwas Offensichtliches hinzustellen,<br />
als eine Tatsache, von der die meisten ohnehin überzeugt<br />
seien.<br />
Auf diese Weise wird der natürliche Trieb vieler Menschen<br />
angesprochen, sich einer vermeintlichen Mehrheit<br />
anzuschließen. Dementsprechend untermauert<br />
man die Aussage gern auch mit Schützenhilfe von<br />
Umfrageergebnissen, die nicht wissenschaftlich sauber<br />
sein müssen.<br />
Sprache ist Politik *<br />
Mit großer Wahrscheinlichkeit verliert jeder Inhaber eines<br />
politischen Mandats früher oder später die Fähigkeit zu eigenen,<br />
vernunftgemäßen politischen Entscheidungen. Diese werden<br />
vielmehr von Deutungsrahmen bestimmt, in der Wissenschaft<br />
Frames genannt. Sie werden über Sprache im Gehirn aktiviert<br />
und gefestigt und bestimmen, wie wir politische Fakten wahrnehmen,<br />
sie ändern Maßstäbe und verschieben die Grenzen zwischen<br />
Wahrheit und Lüge.<br />
Beispiel: Steuerhinterziehung wird durch das Wort „Steuerschlupfloch“<br />
verharmlost, denn die Vorstellung aus etwas ‚herauszuschlüpfen‘<br />
ist verbunden mit einem ‚gefangensein‘ und<br />
das ‚Schlüpfen‘ erinnert verniedlichend eher an ein Küken, das<br />
dem Ei entschlüpft.<br />
Wer sich ins Ausland begibt um einer Steuerforderung zu entgehen,<br />
begeht „Steuerflucht“. Der unbewussten (oder gewollten)<br />
Interpretation zufolge sieht sich der Flüchtling einer feindlichen<br />
Übermacht gegenüber und ist moralisch gerechtfertigt, indem er<br />
ein Fluchtziel sucht und Asyl findet.<br />
Mitte Juli ist jährlich die Klage von der „Steuerlast“ zu hören.<br />
Bis dahin hat der Steuerzahler nur für den Staat gearbeitet.<br />
Weniger oder keine Steuern zahlen – das ist das Paradies. Und<br />
tatsächlich gibt es „Steuerparadiese“ und „Steueroasen“. Die unbewusste<br />
Schlussfolgerung macht eher hilflos, denn bekanntlich<br />
kommen nur die wirklich Guten ins Paradies und in eine Oase<br />
nur, wer vorher viel geleistet hat.<br />
<br />
Erich Kerkhoff<br />
Quelle: Überschrift: Nietzsche, 1872.<br />
*Politisches Framing, Elisabeth Wehling, ISBN-978-3-86962-208-8<br />
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Der Kommentar<br />
Kultur<br />
Heute von<br />
Uli Hoffmann<br />
Kommunikation<br />
bestimmt<br />
maßgeblich die<br />
menschlichen Beziehungen,<br />
Sprache ist vorrangiges<br />
Medium, um zu<br />
Mitmenschen Kontakt<br />
herzustellen und diesen<br />
zu gestalten. Mit Sprache<br />
drücken wir Stimmungen<br />
aus, mit Sprache geben<br />
wir auch preis, wie wir zu<br />
unserem Gegenüber eingestellt<br />
sind. Immer wieder<br />
kommt es im Alltag zu<br />
sprachlichen Äußerungen,<br />
Foto: Rita Petri<br />
die beim Angesprochenen, absichtlich oder nicht, Irritationen,<br />
Unverständnis, Ärger oder gar Empörung auslösen.<br />
Ein Beispiel für eine Art mangelhafter Sensibilität, das<br />
mir in der jüngsten Zeit in der Siegener Bahnhofstraße widerfahren<br />
ist, wo häufig Info-Stände von Organisationen, politischen<br />
Parteien oder religiösen Gruppierungen anzutreffen<br />
sind: Die Frage, die mir eine Dame an einem Stand stellte,<br />
war: „Dürfen wir Sie zu einem Glaubenskurs einladen?“ Ich<br />
war völlig perplex, war ich doch bislang der Meinung, dass<br />
sich Glaube nicht in einem Kurs erlernen lasse wie Finnisch,<br />
Ikebana oder Tango, vielleicht sogar mit abschließendem<br />
Zertifikat. Außerdem: Worauf beruhte die anmaßende Einschätzung,<br />
dass ich einen solchen Kurs eventuell nötig hätte.<br />
Vielleicht steckte durchaus guter Wille hinter der Äußerung,<br />
aber für eine mögliche sich anschließende Kommunikation<br />
war sie gelinde gesagt deplatziert. Empathie und mehr<br />
sprachliche Sensibilität könnten dem Miteinander guttun.<br />
Nach dem Hamburger Kommunikationswissenschaftler<br />
Friedemann Schulz von Thun haben sprachliche Äußerungen<br />
neben einem Informations- und einem Appellcharakter zwei<br />
weitere Ebenen: die Selbstoffenbarungsebene (der Sprecher<br />
gibt etwas von sich preis) und eine Beziehungsebene (der<br />
Sprecher tut kund, was er von dem Angesprochenen hält). Ist<br />
die Kommunikation gestört, liegt es in den meisten Fällen an<br />
diesen beiden Ebenen. Offensichtlich hatte die Dame, die<br />
mich ansprach, diese nicht mitbedacht.<br />
•<br />
Kunst im Kreuztaler Kulturbahnhof<br />
Jan Köhnwoldt vor seinem Bild TANGO (<strong>2017</strong>),<br />
Acryl/Öl auf Leinwand 180 x 150 cm<br />
Foto: Veranstalter<br />
Im Rahmen des 36. „Szenenwechsels“ freut sich<br />
die Stadt Kreuztal wieder einen überregionalen<br />
Künstler für die Ausstellung im Kulturbahnhof<br />
gewonnen zu haben. Vom 13. Juli bis zum 22. September<br />
<strong>2017</strong> präsentiert der Hamburger Maler Jan<br />
Köhnholdt hinter der Glaswand in Bahnhofsdurchgang<br />
fünf großformatige, farbintensive Gemälde.<br />
Wie ein roter Faden durchzieht das Motiv „Spiegelungen<br />
im Wasser“ das Werk des 39jährigen Künstlers.<br />
Diese Blicke auf das Wasser, die Beobachtung<br />
der entstehenden Wellenbewegungen lässt Köhnholdt<br />
auf sich wirken. Jan Köhnwoldt verwendet häufig Fotografien<br />
als Vorlagen für seine Bilder, indem er deren<br />
Motive anschließend farb- oder formverfremdend<br />
verarbeitet. Hintergründe sind häufig in Blau- sowie<br />
in Gelb- oder Goldtönen gehalten und wirken bewegt.<br />
Innere Prozesse der Selbstauseinandersetzung lassen<br />
seine Bilder entstehen, die wiederum beim Betrachter<br />
individuelle Wahrnehmungen und Assoziationen<br />
hervorrufen.<br />
Ganz bewusst hat man daher in der Kreuztaler<br />
Ausstellung darauf verzichtet, die Bilder mit Titeln<br />
zu versehen. Jeder Betrachter ist aufgefordert, die<br />
Bilder auf sich wirken zu lassen und eigene Sichtweisen<br />
zu kreieren.<br />
Uli Hoffmann<br />
Niele Toroni<br />
13. Rubenspreisträger der Stadt Siegen<br />
Niele Toroni, präsentiert am 30 Juni seine Werke im MGK. Auf dem Bild: (v.lks.) Winfried Schwarz,<br />
Vorst. Rubensstiftung; Dr. Eva Schmidt, Museumsdirektorin; Niele Toroni und BM Steffen Mues.<br />
Mit seinen Bildern wolle er keine Botschaft, keine<br />
Ideologie oder Gefühlsregung vermitteln, erklärte<br />
der Rubenspreisträger <strong>2017</strong> der Stadt Siegen während<br />
der Pressekonferenz im Museum für Gegenwartskunst<br />
umgeben von seinen Werken. Auch verstehe er sich weniger<br />
als Künstler, sondern als Maler. „Zurück zu den Anfängen der<br />
Malerei“ ist sein Credo. Untergrund, Farbe und Pinsel. Seit<br />
Jahrzehnten ist der 1937 im Tessin geborene und in Paris lebende<br />
Niele Toroni seiner Maltechnik treu geblieben. Ebenso<br />
dem Motiv seiner Malerei, das er seit den 60iger Jahren<br />
konsequent einhält: Abdrücke mit dem Pinsel Nr. 50 bedecken<br />
alle 30 Zentimeter den Malgrund. Das können Wände,<br />
Pfeiler, Glas, Zeitungen, Aluminium, Fässer oder auch<br />
Leinwände sein. Die quadratischen<br />
Abdrücke variieren natürlich jedes<br />
Mal. Es fehlen Ecken, sie können am<br />
Rand ausgefranst sein. Stellenweise<br />
scheint der meist weiße Untergrund<br />
durch die Farbe. Er benutzt Rot, Blau<br />
und Gelb, also die Primärfarben. Bei<br />
Mauern oder Zeitungspapier Weiß.<br />
Jeder Hintergrund und jede neue<br />
Anordnung lässt die farbigen kleinen,<br />
quadratischen Kraftpakete anders<br />
wirken. Viele seiner Malereien<br />
werden nach der Ausstellung, dem<br />
Event oder Happening wieder abgeräumt,<br />
übertüncht oder verblassen.<br />
So werden auch etliche Wandmalereien<br />
im Siegener Museum wieder<br />
verschwinden. Kein Wunder. Toroni<br />
lehnt den kommerziellen<br />
Kunstzirkus ab. Nur<br />
wenige Werke bleiben<br />
und werden vermarktet.<br />
Umso mehr genießt der<br />
Maler die öffentliche<br />
Anerkennung seines<br />
konsequenten Werkes<br />
wie die Rubenspreisverleihung<br />
in diesem Jahr,<br />
rechtzeitig zu seinem<br />
80. Geburtstag. Unermüdlich<br />
gibt der temperamentvolle<br />
Schweizer<br />
gern Auskunft zu seinem<br />
Werk und seinem Leben,<br />
immer gespickt mit einer<br />
Portion feiner Ironie. Es<br />
macht Spaß, dem lässigcharmanten<br />
Monsieur in seinem von französischen und italienischen<br />
Akzent geprägtem Deutsch zuzuhören.<br />
Toronis Werk wird der konzeptuell–konkreten Richtung in<br />
der Malerei zugeordnet. Oder aber auch dem Minimalismus.<br />
Minimal–Art strebt nach Objektivität, schematischer Klarheit,<br />
Logik, Reduzieren und Entpersönlichung. 1966/67 bildete er<br />
zusammen mit Daniel Buren, Michel Parmentier und Olivier<br />
Mosset die Künstlergruppe „BMPT“, die radikal traditionelle<br />
Methoden der Kunst in Frage stellte. Was konnte man der<br />
gegenständlichen und abstrakten Malerei entgegensetzen?<br />
Toronis Antwort: Pinsel Nr. 50 und die Kunst der Tupfen.<br />
Die Ausstellung ist bis 15. Oktober <strong>2017</strong> im Siegener Museum<br />
für Gegenwartskunst zu sehen.<br />
Tessie Reeh<br />
Wollten Sie schon immer Ihre<br />
Lebenserinnerungen<br />
schriftlich festhalten und weitergeben?<br />
Ich befrage Sie über Ihr Leben.<br />
Was aufgeschrieben wird, bestimmen Sie.<br />
Sie erhalten eine CD, das Manuskript mit<br />
Fotos oder ein fertiges Buch mit ihren<br />
Lebenserinnerungen.<br />
Das erste Gespräch ist kostenfrei.<br />
Referenzen vorhanden.<br />
0177 25 07 57 0<br />
lebenserinnerungen@aol.com<br />
Winfried Hofmann<br />
Fotos: Tessie Reeh<br />
40 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 41
Kultur<br />
Francis Bacon<br />
Immer am Limit:<br />
Im Leben und in der Kunst<br />
Kleine Portraitstudie 1949/50 Körperstudie und Portrait (Bildausschnitt)1988 Portraitstudie (Papst) 1957<br />
3 Fotos: MGK, VG-Bild-Kunst<br />
Dr. Eva Schmidt, Leiterin des Museums für Gegenwartskunst, im Gespräch mit Christian Spies,<br />
Kurator der Sammlung Lambrecht-Schadeberg vor dem Neuerwerb „Portrait“, 1962<br />
In provozierender Haltung und Nacktheit präsentiert sich<br />
der junge Mann halb sitzend, halb liegend seinem Maler<br />
Francis Bacon 1962 als Modell. Die Recherche hat ergeben,<br />
dass Bacons Gegenüber kein Unbekannter für ihn war.<br />
Das Portrait zeigt Peter Lacy, seinen damaligen Partner. Beide<br />
scheinen im Dialog miteinander zu stehen. Eva Schmidt,<br />
Leiterin des Museums für Gegenwartskunst (MGK), und<br />
Christian Spies, Kurator der Sammlung Lambrecht-Schadeberg,<br />
erläutern das Gemälde. Es ist nun das sechste Werk<br />
des Malers Francis Bacon, das Dank der Mäzenin Lambrecht-Schadeberg<br />
<strong>2017</strong> in Folge angekauft werden konnte.<br />
Das Bild war über 30 Jahre in Privatbesitz und ist erst<br />
jetzt wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Das verstörende<br />
Portrait hängt zwischen zwei Bildern, die Papst Innozenz X.<br />
zeigen. Dieses Papstmotiv, basierend auf einem Gemälde<br />
von dem spanischen Maler Velasquez von 1650 variierte<br />
Bacon wiederholt. Die beiden Gemälde in Siegen „Study for<br />
Portrait“ sind 1949/50 und 1957 datiert. Wie so oft in seinen<br />
figurativen Bildern oder Portraits interessierte sich Bacon<br />
weniger für das Sichtbare, Repräsentative oder Inszenierte.<br />
Das Dahinter war sein Thema. Um verschiedene Facetten<br />
eines Gesichts oder Körpers zu zeigen, bevorzugte er auch<br />
oft die Form des Triptychons. Er bemalte drei Bildtafeln mit<br />
dem gleichen Motiv von vorn und von den Seiten. Diese<br />
Bilderform wurde ursprünglich seit dem Mittelalter in der<br />
christlichen Kunst für Altarbilder entwickelt.<br />
Kunst ist nicht immer schön. So geht es dem Betrachter<br />
der Bacon Bilder vielleicht auch durch den Kopf. Umso<br />
mehr faszinieren seine Gemälde durch die geniale Visualisierung<br />
von seelischen Abgründen und körperlichen<br />
Qualen. Von Schmerzen und Unglück der Portraitierten.<br />
Wie kein zweiter Künstler des 20. Jahrhunderts verarbeitete<br />
Bacon die Schrecken des 2. Weltkriegs in seinen<br />
brutalen Facetten. Kompromisslos und leidenschaftlich<br />
bannte er die Komplexität menschlichen Daseins auf die<br />
Leinwand. So gehören seine Gemälde heute zu den Kronjuwelen<br />
der Kunstsammlungen weltweit.<br />
Es war aber ein harter Weg für Francis Bacon, die Anerkennung<br />
der Kunstwelt, von Experten und Sammlern<br />
zu finden. Der 1909 in Dublin geborene und in London<br />
lebende Bacon verließ schon früh das elterliche Haus<br />
und vagabundierte durch Europa. Das zwielichtige Paris<br />
und Berlin faszinierten den jungen Mann. Im Herzen<br />
Europas erlebte er hautnah die exzessiven Seiten der<br />
1920iger Jahre. Spielschulden, Alkohol und tabuloser<br />
Sex sollten ihn sein Leben lang begleiten. In London<br />
begann er mit 20 die ersten Ölbilder zu malen. Weitgehend<br />
war er Autodidakt. Er lebte von allen möglichen<br />
Jobs. Versuchte sich auch als Designer oder Mitarbeiter<br />
in einer Anwaltskanzlei. Als Künstler blieb er erfolglos.<br />
Seine Ausstellungen blieben Flops. 1943 zerstörte er den<br />
größten Teil seiner Werke.<br />
Foto: Rita Petri<br />
Wenig später startete er einen Neuanfang. Er begann<br />
Bilder zu malen, in denen er die Wirklichkeit so roh und<br />
intensiv wie möglich erschaffen wollte. Die Gewalt des<br />
Krieges und des Alltags wurden sein Thema. Er wollte<br />
Angst und innere Konflikte zeigen. Ja, neben dem wilden<br />
Bacon gab es auch den gebildeten. Er las Poesie etwa von<br />
T.S. Eliot, um sich inspirieren zu lassen. Ehe er später selber<br />
in Museen und Kirchen die Originale studieren konnte,<br />
arbeitete er anhand von Kunstpostkarten mit klassischen<br />
Motiven von Michelangelo oder Velasquez. Damals in Paris<br />
hatte er sich mit dem aufkommenden Kubismus und<br />
der Abstraktion in der Malerei beschäftigt. Ihn aber interessierte<br />
die figurative Malerei. Das Motiv des menschlichen<br />
Schreis, wie man es von Werken Michelangelos kennt,<br />
faszinierte ihn. Viele Anregungen nahm er auf, um sie im<br />
neuen Kontext zu benutzen. Er verharrte tagelang in seinem<br />
kleinen Studio, um sich in seinen Themen Gewalt, Tod, Sex<br />
zu verlieren. Die Verarbeitung von bereits vorhandenen<br />
Motiven der Malerei nannte er „Recreation“ – also Wiedererschaffung.<br />
Ein Beispiel im MGK ist das Gemälde „Study<br />
for Landscape after van Gogh“, 1957.<br />
Die sechs Siegener Bilder sind thematisch eher gemäßigt<br />
und weniger verschreckend. Andere Gemälde zeigen<br />
die geschundene Kreatur abstrakt, zerfließend und realistisch<br />
zugleich. So inspirierte ihn auch immer wieder die<br />
Auseinandersetzung mit dem Leiden und Sterben Christi.<br />
Seine Interpretation, auf einem Gemälde der Kreuzigung<br />
Christi von Cimabue um 1270 basierend, zeigt schonungslos<br />
Leiden, Tränen, Verletzungen und Tod in einer uns verstörenden<br />
Weise. Der blanke Horror. Ein Blick in die Hölle.<br />
Dem Betrachter kommen Erinnerungen an Verbrechen<br />
von Inquisition, Kolonialisten, Nazis oder „IS“ in den Kopf.<br />
Fakten, die wir immer gern verdrängen.<br />
In London lernte er die Galeristin Erica Brausen kennen,<br />
die sein erstes Bild kaufte und von ihm überzeugt<br />
war. Sie kuratierte seine erste Einzelausstellung 1949 in<br />
der „Hannover Gallery“. Langsam kam der Erfolg. So war<br />
der Einzelgänger auch bald mit dem Malerkollegen Lucian<br />
Freud (Jahrgang 1922) und dem Kunstkritiker David Sylvester<br />
befreundet, mit dem er zahlreiche Interviews führte.<br />
Mit Freud verband ihn beides: Freundschaft und Rivalität.<br />
1951/52 portraitierten sich Bacon und Freud gegenseitig.<br />
Er traf Intellektuelle und Sammler, wobei er durchaus ein<br />
Gentleman und charmant aber gefährlich sein konnte.<br />
1954 vertrat er gemeinsam mit Lucian Freud und Ben<br />
Nicholson England bei der Biennale in Venedig. Der internationale<br />
Durchbruch! Der Markt riss sich um seine<br />
Bilder. Es folgten Anerkennung und Preise. 1967 wurde<br />
er Rubenspreisträger der Stadt Siegen. Vor genau 50 Jahren.<br />
Zur Documenta in Kassel wurde Bacon dreimal seit<br />
1964 eingeladen. Noch zu Lebzeiten – er starb 1992 in<br />
Madrid – wurde ihm eine besondere Wertschätzung zuteil:<br />
1988 wurde sein Londoner Atelier in seine Geburtsstadt<br />
Dublin gebracht und dort im Detail wieder aufgebaut. Ein<br />
Ensemble aus 7.000 Einzelstücken. Tessie Reeh<br />
42 durchblick 3/<strong>2017</strong><br />
3/<strong>2017</strong> durchblick 43
Eine Skulptur an einem geschichtsträchtigen Ort<br />
Ideen durch Dialog<br />
Betritt man den Innenhof<br />
des Rathauses zu Münster,<br />
fällt einem eine Skulptur<br />
ins Auge: Der spanisch-baskische<br />
Bildhauer Eduardo Chillada hat<br />
sie in der Form von zwei gleichgroßen<br />
und einander gegenüberstehenden<br />
Bänken im Jahr 1992<br />
aus massivem Stahl gestaltet.<br />
Die Skulptur heißt „Toleranz<br />
durch Dialog“ und wurde eigens<br />
für diesen historischen Ort geschaffen.<br />
Der Rathausinnenhof<br />
wird auch „Platz des Westfälischen<br />
Friedens“ genannt. Im<br />
Rathaus befindet sich der „Friedenssaal“,<br />
in dem am 15. Mai 1648<br />
der Friedensvertrag unterzeichnet<br />
wurde, welcher zusammen mit<br />
dem Vertrag von Osnabrück den<br />
Dreißgjährigen Krieg beendete.<br />
Die Vehandlungen, gewissermaßen<br />
der erste große Friedenskongress<br />
der europäischen Geschichte,<br />
dauerten ungefähr fünf Jahre. Auf ihnen ruhten sicher<br />
die Hoffnungen der durch den langen und grausamen Krieg so<br />
arg gebeutelten Bevölkerung. Die Diplomaten zeigten ein bewundernswertes<br />
Maß an Geduld, Ausdauer und eisernem Wil-<br />
Kultur<br />
len, zu einem Ergebnis zu gelangen. Insofern sind die Friedensverhandlungen<br />
noch heute beispielgebend, bei der Vielzahl der<br />
Konflikte in der Welt auf Beharrlichkeit in der Diplomatie zu<br />
setzen. Miteinander zu reden und auch in zähen Verhandlungen<br />
gemeinsam nach<br />
einem Kompromiss<br />
zu suchen sind ohne<br />
Alternative.<br />
Eduardo Chillada<br />
hat seine zwei<br />
Bänke so gestaltet,<br />
dass sie nicht unbedingt<br />
das Gefühl<br />
2 Fotos: Uli Hoffmann<br />
von Bequemlichkeit<br />
ausstrahlen. Mit<br />
Bezug auf das Ringen<br />
nach dem Kompromiss<br />
in den Friedensverhandlungen<br />
hat er über sein<br />
Kunstwerk gesagt:<br />
„Sie sind nicht dafür<br />
bestimmt, Körper<br />
aufzunehmen, sondern<br />
Ideen.“<br />
Uli Hoffmann<br />
Die frische Brise streift das abendliche Feld<br />
Mut auf Leben mit Gedichten<br />
Wer glaubt, kurze Gedichte seien auch schnell geschrieben,<br />
irrt! Beinahe ein Jahr braucht der Siegener<br />
Otto Abt, bis er wieder einmal eine Sammlung<br />
Haiku und Senryu beisammen hat. Das Haiku ist eine<br />
alte japanische Gedichtart, ehemals Prolog zum Singspiel,<br />
auch Bildkunst, formschön hingepinselt. Im Lauf der Jahrhunderte<br />
hat sich die Form verselbständigt und einen europäischen<br />
Ableger bekommen: Der Dreizeiler ist exakt auf<br />
zweimal fünf und einmal sieben Silben pro Vers beschränkt,<br />
immer geht es um die Beziehung des Menschen zur Natur;<br />
beim Zwillingsbruder, dem Senryu, führt die Reflektion<br />
vom Ich ins Allgemeine. Otto Abt möchte »als Europäer<br />
seine eigene, abendländische Version hinzufügen«, was zur<br />
Folge hat, dass manchmal zwei japanische Gedichte ein<br />
deutsches ergeben:<br />
Du bittest Gott um<br />
eine Rose. Er schenkt dir<br />
einen Kaktus. Doch<br />
sei nicht verzagt, am<br />
Ende erblüht er schöner<br />
noch als die Rose.<br />
Insgesamt fünfzehn Bücher hat der 86jährige bisher veröffentlicht,<br />
nicht nur solche mit Gedichten, sondern auch<br />
eines über einen islamischen Apostel in Java/Indonesien<br />
oder eins mit anrührenden Erinnerungen aus seinem eigenen<br />
Leben: In So war es im Siegerland, 50 Jahre Mäckes ist<br />
laut Rückmeldung einer Leserin Vergnügen garantiert und<br />
deutlich Abts „Schmunzelhumor“ zu bemerken.<br />
Die Lyrikbände sind nicht weniger augenzwinkernd,<br />
trotz ernster Themen. Beim Lesen verbinden sich einzelne<br />
Gedichte zu feinen Geweben. Sie wollen zum Nachdenken<br />
über sich selbst anhalten. Die Kurzgedichte führen einen<br />
durch den Jahreskreis zwischen „Berghängen im Herbstge-<br />
Infos zu den Büchern von Otto Abt unter<br />
www.dig-suedwestfalen.de/buch/buch.htm.<br />
Buchbesprechung<br />
wand“, allmählichem Hinwelken des Sommers und gewaltiger<br />
Macht des Meeres. Gedichte über das Alter auch, die<br />
beschreiben, wie sich der erste Schnee aufs Leben legt, die<br />
aber Mut machen, die Pracht des Herbstes zu genießen:<br />
Letzter Abendschein<br />
taucht den Wald in Farbenglut<br />
kündet von Liebe<br />
Man spürt die Veränderung des Wetters, nur selten ein<br />
helleres, ein schärferes Licht, ein hervorstechender Ton,<br />
der in den Gedichten angeschlagen wird. Das Meditative<br />
beispielsweise von Schwester Natur läuft dabei in keinem<br />
Moment Gefahr, esoterisch abzugleiten. Denn die Haiku und<br />
Senryu verhindern eine schwelgerische Beliebigkeit durch<br />
konkrete Anweisungen an den Leser, wie er sich Bilder zu<br />
denken hat; nicht nur schön, als reine Oberfläche, als getupfte<br />
Aussicht, sondern als wiederkehrende Entwicklung oder<br />
implizite Handlungsanweisung.<br />
Atme! Spüre deine Haut, die Grenze, den Übergang zu<br />
deiner Umgebung! Reiße die Arme auf wie Wolken aufreißen,<br />
öffne dich dem Licht. Sei zuversichtlich! Ströme!<br />
Mit einem Wort: traue dich, trau dir selbst etwas zu, stehe<br />
in der Welt!<br />
So, wie er es dem Leser wünscht, steht Otto Abt auch<br />
selbst im Leben: Er bekleidete acht Jahre lang das Amt des<br />
sachkundigen Bürgers und Sprechers der Grunschulen beim<br />
Rat der Stadt Siegen, nach einer Laufbahn als Englisch- und<br />
Musiklehrer, als Organist, Schiedsmann und schließlich<br />
Rektor an der Fischbacherbergschule lehrte er Tai Chi sowie<br />
Yoga und gründete das Siegener Gamelanorchester, das<br />
sich nach wie vor jeden Freitag am Kornberg in Weidenau<br />
zum Proben trifft. All dies hält den Mann, den die Jahre nur<br />
äußerlich verwittern konnten, beweglich. Und ihm steht eine<br />
solch jugendliche Kraft gut zu Gesicht:<br />
Herzschlag der Nacht; ich<br />
ahne das All unter der<br />
Decke aus Sternen<br />
Kulturkreise und kulturelle Erfahrungen des Autors wie<br />
des Lesers vermischen und ergänzen sich. Dies ist, was Otto<br />
Abts Gedichte vermögen und was in Zeiten zunehmender<br />
Ort- und Hilflosigkeit wichtig erscheint: uns loszuschicken<br />
auf eine nicht immer rein angenehme Gedankenreise.<br />
Zwei Greise sehen<br />
sich, lächeln voller Eintracht<br />
gebrauchen kein Wort<br />
Crauss<br />
44 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 45
Kurzkrimi<br />
Das Geheimnis des Hügelbeets<br />
Kurzgeschichte<br />
Fahrplanänderung<br />
Sie saß im Rollstuhl im Wohnzimmer am Fenster<br />
und blickte auf das Hügelbeet mit den prächtigen<br />
Pflanzen. Auf dem Schoß hatte sie seine alten Liebesbriefe.<br />
Nun würde es nicht mehr so lange dauern, bis<br />
es vorbei war. Sie nahm das Ende gelassen an und dachte<br />
an die vielen schönen Jahre, die sie gehabt hatte.<br />
Dieses Hügelbeet hatte ihr Mann vor Jahrzehnten angelegt.<br />
Sie sah ihn noch vor sich mit dem schweißnassen<br />
Oberkörper und hörte ihn gutmütig über ihre verrückte<br />
Idee schimpfen. Sie lächelte bei dieser Erinnerung. Die<br />
Nachbarn waren verwundert gewesen, dass sie sich ein<br />
Hügelbeet in unmittelbarer Nähe des Hauses anlegte, wo<br />
doch das Grundstück so riesengroß war. Doch sie hatte es<br />
so gewollt! Und rückblickend war sie sich sicher, dass es<br />
die richtige Entscheidung gewesen war. Das Hügelbeet<br />
hatte stets einen besonderen Platz in ihrem Herzen gehabt,<br />
denn es war das letzte Projekt ihres geliebten Mannes<br />
gewesen, bevor er von ihr gegangen war.<br />
Sie hatte auch alle Möbel im Wohnzimmer so stellen<br />
lassen, dass egal von wo aus sie schaute, das Beet stets<br />
in ihrem Blick war. So konnte sie immer auf das wachsende<br />
Gemüse schauen und an die glücklichen Jahre mit<br />
ihrem Mann zurückdenken.<br />
Immer wieder hatten die Nachbarn sie um den guten<br />
Ertrag ihres Hügelbeetes beneidet und nach ihrem Geheimnis<br />
gefragt. Sie hatte dann geantwortet, dass es ihrer<br />
Meinung nach die Liebe ihres Mannes war, die den Radieschen<br />
zur Größe von Tischtennisbällen verhalf und wie oft<br />
hatte sie auf Ausstellungen Preise für ihr Gemüse gewonnen.<br />
Ja, wenn sie das Hügelbeet sah, dachte sie mit Liebe<br />
und Dankbarkeit an ihren Ehemann.Sie erinnerte sich an<br />
die letzten gemeinsamen Stunden: Sie hatten zusammen<br />
zu Abend gegessen, diese Gartensuppe, bei der sie wegen<br />
ihres empfindlichen Magens stets erst den eigenen Teller<br />
befüllte, bevor sie für ihren Mann noch einmal nachwürzte.<br />
Während des Essens erfreute sie ihn mit Neuigkeiten<br />
aus der Straße und erzählte unter anderem, dass der Nachbar<br />
von Nummer 46 seine Frau verlassen hatte. Sie fügte<br />
hinzu, dass ihr ein solches Schicksal nicht widerfahren<br />
könnte, dessen sei sie sich sehr sicher. Er hatte gelächelt<br />
und ihr einen Kuss auf die Wange gedrückt. Seine Liebe<br />
hatte sie wie ein warmer Mantel umfangen. Dann hatte<br />
er nach der Packung mit dem Rattengift gegriffen, mit<br />
dem er die Fallen im alten Schuppen bestücken wollte und<br />
war zur Hintertür hinausgegangen, als es bereits dunkel<br />
wurde. Danach hatte niemand mehr etwas von ihm gehört.<br />
Die Polizei hatte sein Auto einige Kilometer weiter<br />
abgestellt gefunden, ansonsten kein Lebenszeichen mehr<br />
von ihm. Alle waren sich sicher, dass er das Opfer eines<br />
Gewaltverbrechens geworden war. Vermutlich hatte er Zigaretten<br />
vom außerhalb des Ortes stehenden Automaten<br />
holen wollen und war dabei überfallen worden. Dies war<br />
zumindest die Meinung des jungen Kommissars gewesen.<br />
Seit dieser Zeit lebte sie zurückgezogen in ihrem Haus<br />
auf dem großen Grundstück. Die Gartenarbeit hatte ihr<br />
geholfen, wenn die Trauer zu groß wurde. Doch seit einiger<br />
Zeit war sie nicht mehr so gut zu Fuß und hatte eine<br />
junge Frau, die nebenan eingezogen war, gebeten, ihr bei<br />
vielen Dingen des täglichen Alltags behilflich zu sein. Nur<br />
ihr Hügelbeet pflegte sie nach wie vor noch selbst. Sie war<br />
jeden Tag aufs Neue froh darüber, dass es so nah am Haus<br />
lag und sie gut mit ihrem Rollstuhl dort hinkam. Sie freute<br />
sich stets über den Besuch der jungen Frau, die dann gerne<br />
noch auf einen Tee blieb, während ihr Mischlingshund<br />
Rocco im Garten Jagd auf<br />
Mäuse machte.<br />
In diesem Moment klingelte<br />
es an der Türe. „Es ist<br />
offen!“ rief sie, „ich sitze im<br />
Wohnzimmer!“ Sie hatten<br />
tatsächlich den Kommissar<br />
von damals geschickt.<br />
Auch er war älter geworden.<br />
Wortlos hielt er ihr den Indizienplastikbeutel<br />
mit Roccos<br />
Fund aus dem Hügelbeet<br />
hin. Ja, nun ging es zu<br />
Ende. Sie hatte eine schöne<br />
Zeit gehabt. Sie deutete auf<br />
ihren leeren Teller und die<br />
Packung mit dem Rattengift<br />
und sagte: „Ich möchte neben<br />
ihm beerdigt werden!“<br />
<br />
Ulla D’Amico<br />
Mit kurzem routinierten Blick erfasste der Mann<br />
die Uhrzeit auf seiner Armbanduhr und war zufrieden.<br />
Er war, wie man zu sagen pflegt, gut in<br />
der Zeit. Pünktlichkeit und Verlässlichkeit waren seit je<br />
her seine Grundsätze. In der Firma war er dafür bekannt,<br />
seine Kollegen und Vorgesetzten schätzten ihn, ein Ausbrechen<br />
aus diesem selbst auferlegten Gefüge von Zeittakt,<br />
Ordnung und Planung waren bisher nicht vorgekommen.<br />
Er war an diesem Morgen auch wieder mit sich im<br />
Reinen. Vom weiteren Tagesverlauf erwartete er keinerlei<br />
Unberechenbarkeiten. Mit zügigem Schritt verließ er<br />
Haus und Grundstück im Süden des Kreuztaler Stadtteils<br />
Littfeld und hielt auf die Bahnstrecke zu. Zu seiner Zufriedenheit<br />
trugen zwei weitere Komponenten an diesem<br />
Tage bei: Ein Ausflug der Belegschaft war anberaumt,<br />
mit dem Zug sollte es nach Altena gehen. Er freute sich<br />
darauf, mit den Kollegen in gemütlicher Runde etwas zu<br />
unternehmen und dafür hatte er die Entscheidung getroffen,<br />
sein Auto zu Hause stehen zu lassen und in Littfeld<br />
in den Zug zu steigen, mit dem die Kollegenschaft bereits<br />
in Kreuztal die Fahrt beginnen wollte. Eine Entscheidung<br />
der Vernunft und der Mann hatte das Gefühl, wieder einmal<br />
das Richtige getan zu haben.<br />
Zielstrebig ging er in Richtung der Haltestelle, von<br />
der sein Vater und Nachbarn so oft erzählt hatten, von<br />
der er nur den Namen „Rahlsbach“ kannte, die er aber<br />
noch nie bewusst aufgesucht hatte. Sein Vater war im<br />
Stahlwerk Geisweid beschäftigt und von diesem Haltepunkt<br />
zur Arbeit gefahren. Der Mann fand, dass sein<br />
Zeitmanagement immer noch im grünen Bereich war,<br />
denn er schätzte, dass der Zug in etwa zehn Minuten eintreffen<br />
müsste. Als er an dem Ort ankam, wo er die Haltestelle<br />
vermutete, verspürte er<br />
erstmals an diesem Morgen<br />
ein flaues Gefühl in der Magengegend.<br />
Nichts deutete an<br />
dieser Stelle darauf hin, dass<br />
hier Züge halten würden. Er<br />
vermisste das, was ihm in der<br />
Ordnung seines privaten wie<br />
beruflichen Lebens Orientierung<br />
gab. Kein Schild war zu<br />
entdecken, das dem Betrachter<br />
durch strukturgebende Begriffe<br />
oder Zeichen die Gewissheit<br />
gegeben hätte, zur rechten Zeit<br />
am rechten Ort zu sein. Kein<br />
Fahrplan, der dem Reisenden<br />
durch die aufgedruckten Daten<br />
aufzeigte, dass kompetente<br />
Menschen der angedachten<br />
Fahrt eine Richtschnur aus vorgebenen<br />
Namen und Zeitangaben verliehen hatten. Nicht<br />
einmal das Schild des Stationsnamens konnte er ausmachen<br />
und das vorher bei ihm durch das Wort Rahlsbach<br />
ausgelöste Gefühl der heimatlichen Geborgenheit wich<br />
einem noch nicht klar zu definierenden unguten Eindruck<br />
von Störung und Unordnung. Der Mann konnte damit<br />
auch an seiner Arbeitsstelle schlecht umgehen, ihm war<br />
jegliche Form von Ungenauigkeit und Beliebigkeit suspekt.<br />
Und in diesem Moment fühlte er sich an einem solchen<br />
Ort, das vorgefertigte Gerüst des durchgeplanten<br />
Ausflugstages drohte ins Wanken zu geraten. Das Gefühl<br />
in der Magengegend wuchs sich aus zu einer wahrhaften<br />
Beklemmung: Der Zug würde doch wohl trotz des unvorbereitet<br />
erscheinenden Haltepunktes Rahlsbach halten?<br />
Sein Gefühl der Unbehaglichkeit, jetzt und hier den<br />
weiteren Verlauf nicht mehr beinflussen zu können, durfte<br />
man, wenn man ihn kannte, getrost bedrohlich nennen. Es<br />
besserte sich auch in dem Moment nicht wirklich, als sich<br />
von Krombach her der Zug näherte. Immer noch voller<br />
Hoffnung, dass der Lokführer durch Anhalten die verlorengegangene<br />
Ordnung wieder herstellen könnte, blickte er<br />
dem nahenden Zug entgegen in der Erwartung, durch ein<br />
in Richtung Bremsvorgang sich veränderndes Geräusch<br />
neuen Mut fassen zu können. Nichts dergleichen geschah.<br />
Unaufhaltsam rollte der Zug heran und drohte, vollendete<br />
Tatsachen des Durchfahrens zu schaffen. Der Mann hatte in<br />
diesem Moment beschlossen, den Ausflugstag abzuschreiben<br />
und eine andere Tagesplanung anzugehen. Das Bild der<br />
aus den vorbeihuschenden Zugfenstern fröhlich winkenden<br />
und johlenden Kollegen wirkte noch lange nach. Er<br />
trat den Rückzug nach Hause an. Der vertraute Weg kam<br />
ihm jetzt eigentümlich fremd vor. Uli Hoffmann<br />
Den in dieser Geschichte genannten Haltepunkt Rahlsbach bei Littfeld hat es tatsächlich<br />
gegeben. Er lag bei Kilometer 90.2 und wurde 1979 stillgelegt. Reste der Anlage<br />
werden durch die Natur zurückerobert, sind aber teilweise heute noch zu erkennen.<br />
46 durchblick 3/<strong>2017</strong><br />
3/<strong>2017</strong> durchblick 47
Unterhaltung<br />
Prosa<br />
Probefahrt<br />
Der Löwenzahn<br />
aus dem Buch Von den kleinen Dingen im Leben<br />
Mein alter Honda City steht in der Zeitung zum<br />
Verkauf. Er hat mir ein paar Jahre treue Dienste<br />
geleistet, reicht aber jetzt einfach nicht mehr<br />
aus. Außerdem will ich ein sicheres Auto haben, nicht eins,<br />
welches bei dem kleinsten Aufprall direkt zerquetscht wird<br />
- mit mir drin. Er ist hellblau, sieht eigentlich niedlich aus<br />
und ist immer direkt vor meinem Haus am Straßenrand<br />
geparkt. Schon am ersten Tag nach dem Inserat in der Zeitung<br />
ruft mich ein Mann an. Er ist interessiert, möchte das<br />
Auto aber erst sehen und kommt heute Abend um 19.00 Uhr.<br />
Es klopft an die Tür. Der Mann steht vor mir, ein Riese<br />
mit großem Umfang. Er sagt, er habe das Auto schon gesehen<br />
und möchte eine Probefahrt machen. Klar, sage ich,<br />
hier wären die Schlüssel. Er fragt, ob er sein Portmonee bei<br />
mir lassen sollte, zur Sicherheit, ich aber lehne ab. Ich frage<br />
mich, wie dieser große Mann in meinen kleinen Honda City<br />
Grafik: Matthias Neuser<br />
passen soll. Vom Fenster aus beobachte ich, wie er die<br />
Fahrertür aufschließt und umständlich einsteigt. Sein<br />
Kopf reicht bis unter die Decke des Wagens. Der vordere<br />
Teil des Autos ist somit komplett ausgefüllt. Eigentlich<br />
bräuchte der Mann ein größeres Auto. Nun fährt er<br />
los. Die Probefahrt dauert länger, als ich erwartet hätte.<br />
Nach 30 Minuten ist er immer noch nicht zurück. Hätte<br />
ich doch das Portmonee annehmen sollen? Vielleicht<br />
haut er jetzt mit meinem Honda City einfach ab! Nach<br />
50 Minuten klopft es endlich wieder an meiner Tür. Ich<br />
bitte ihn, herein zu kommen. Ohne große Umschweife<br />
sagt er mir, dass er das Auto kaufen wolle.<br />
„Was wollen sie dafür haben?“, fragt er mich.<br />
Ich antworte trocken: „Eintausend Euro, so wie es in<br />
der Zeitung steht.“<br />
„Bitteschön“, sagt er, und übergibt mir einen Bündel<br />
Geldscheine.<br />
Ich bin überrascht, dass er gar nicht verhandeln will.<br />
„Danke“, sage ich, sichtlich erleichtert.<br />
Ich zähle die Scheine kurz durch. Korrekt. Der Mann<br />
sagt, er käme morgen wieder, um das Auto abzuholen.<br />
Ob es o.k. wäre, dass das Auto auf der Straße geparkt<br />
stände. Ich antworte, ja natürlich, das sei kein Problem.<br />
Er bedankt sich, übernimmt offiziell den Autoschlüssel und<br />
geht. Ein seltsamer Typ. Aber immerhin, mein Auto ist verkauft.<br />
Ich freue mich und koche mir mein Abendessen.<br />
Der nächste Tag. Sehr früh morgens gehe ich los, um<br />
mich sportlich zu betätigen. Ich komme an meinem Honda<br />
City vorbei, der etwas vom Haus entfernt geparkt steht. Aber<br />
was sehe ich da? Die Beifahrertür ist total eingequetscht!<br />
Das darf doch nicht wahr sein! Es muss über Nacht passiert<br />
sein. Der Täter ist natürlich verschwunden. Kein Zettel unterm<br />
Scheibenwischer. So ein Ärger! Der Mann hat gestern<br />
für das Auto bezahlt, also ist es nicht meine Sache, richtig?<br />
Ich komme nicht darüber weg, dass es gerade in dieser einen<br />
Nacht passieren musste. Vielleicht fordert der Mann sein<br />
Geld zurück. Ich darf nicht aufmachen, wenn es heute an<br />
der Tür klopft. Aber das wäre auch nicht richtig! Vielleicht<br />
sollte ich mich schon mal nach einer Ersatztür informieren,<br />
damit ich es ihm gleich vorschlagen kann! Mehrere Stunden<br />
verbringe ich damit, nach einer Ersatztür zu suchen. Ich<br />
finde eine, allerdings knallrot. Aber immerhin, es wäre ein<br />
Vorschlag. Zumindest ein Trost, falls er kommt.<br />
Es wird dunkel. Noch immer nichts von dem Mann gehört.<br />
Ich gehe hinaus auf die Straße und das Auto ist weg.<br />
Es muss ihm gestern bei der Probefahrt passiert sein,<br />
kommt es mir plötzlich in den Sinn. Deswegen hat es auch so<br />
lange gedauert, bis er wieder zurück war. Und weil er so ein<br />
anständiger Kerl ist, hat er das Auto sofort gekauft. Das nenne<br />
ich einen guten Charakter. Ich hätte es ihm gerne gesagt. Aber<br />
ich traf ihn nie wieder. <br />
Bea Eschen<br />
In Wikipedia steht: Gewöhnlicher<br />
Löwenzahn (Taraxacum<br />
Officinalis), mehrjährige, bis<br />
40 cm hohe Pflanze. Wurzel rübenartig,<br />
bis 30 cm lang. Blätter<br />
in grundständiger Rosette, verschieden<br />
tief und unregelmäßig<br />
gezähnt. Blütenköpfe einzeln, an<br />
einem langen hohlen Blütenstiel.<br />
Blüten alle zungenförmig, Pflanze<br />
enthält einen weißen Milchsaft<br />
… Blütezeit: April/Mai.<br />
Jeder von uns weiß das. Jeder<br />
von uns kennt ihn. Jeder<br />
von uns fand ihn als Kind<br />
ganz toll und jeder, der ihn später<br />
im Garten hat, kann ihn absolut<br />
nicht mehr leiden!<br />
Was ist das doch für ein nervtötendes<br />
Gewächs, dessen Wurzeln<br />
so tief und festsitzen, dass man kaum in der Lage ist,<br />
sie rauszureißen! Mit welcher Kraft sie sich im Boden<br />
verankern! Wie kann denn das allgemein bekannte Unkraut<br />
nur so hartnäckig verwurzelt sein?! Schön find‘ ich<br />
sie eigentlich nur im Frühling, als Pusteblume. – Aber so?<br />
Obwohl … Wären die Menschen doch mal alle so<br />
verwurzelt, kommt es mir in den Sinn.<br />
Irgendwo „verwurzelt“ zu sein ist ja ein Grun<strong>db</strong>edürfnis<br />
eines jeden Menschen. Ohne das hätten wir keinerlei<br />
Haftung im Leben, wüssten nicht, wo wir hingehören und<br />
zu Hause sind. Wir wären wie ein Blatt im Wind, dass<br />
ziellos hin und her geweht würde.<br />
Wie tief unsere Wurzeln letztendlich werden, wird von<br />
unserem Urvertrauen bestimmt, welches unsere Familie<br />
uns schon in frühster Kindheit mit in die Wiege legte. Das<br />
Foto: wikipedia<br />
Taraxacum Officinalis<br />
Urvertrauen, das von der einen an die nächste Generation<br />
weitergegeben wird. Ein Wissen in Form von Verwurzelung<br />
und Kraft. – Genau wie die Schirmchen der Pusteblume!<br />
Auch diese geben all das an die nächste Generation weiter.<br />
So schlimm sind sie ja eigentlich doch nicht! Wenn<br />
ich‘s mir recht überlege, find‘ ich sie auch gar nicht mehr<br />
so hässlich! Eigentlich sind sie doch sogar sehr schön!<br />
Hatten sie immer schon immer solch eine satte gelbe<br />
Farbe und diesen aufrechten Wuchs?<br />
Also ich werde die Stärkste stehenlassen! Als Vorbild.<br />
Als mentale Kraftquelle.<br />
Eine so wunderschöne Blume! Einen Namen wird sie<br />
auch bekommen!<br />
Meine nenn‘ ich “Hoffnung“...<br />
Eva Schumacher<br />
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Wohnen und Bauen<br />
48 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 49
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Der Wolf – lateinisch: Canis lupus – ist wieder da!<br />
Hier! Bei uns! Im Kreis Siegen-Wittgenstein!<br />
Möglicherweise haben Sie, liebe Leserin, verehrter<br />
Leser, einen Schnappschuss als Beweis schon in der<br />
Tagespresse gesehen. Etwas unscharf, gewiss, aber klar -<br />
die Aufregung…<br />
Und nun? „Keine Sorge“, sagen die, die immer und<br />
überall behaupten, sich auszukennen. „Der tut nichts“, und:<br />
„Wenn der Wolf Menschen bemerkt, sucht er das Weite.“ Und<br />
wenn er nicht das Weite sucht, dann gilt die Empfehlung:<br />
„Laufen sie nicht davon, sondern gehen sie langsam rückwärts“,<br />
oder wahlweise: „Sprechen sie laut oder klatschen sie<br />
in die Hände.“ Auch das Fuchteln mit den Armen soll helfen.<br />
Kennen diese Schlaumeier denn nicht die uralten Geschichten,<br />
die davon Kunde geben, dass der Wolf früher<br />
bei entsprechender Gelegenheit mehr als ein halbes Dutzend<br />
Geißlein auf einmal verschlang? Und wenn es richtig<br />
schlimm wurde, dann musste sogar auch mal die Großmutter<br />
dran glauben. Und die hatte, so steht zu vermuten,<br />
vorher vergeblich mit den Armen gefuchtelt.<br />
Doch Spaß beiseite. Weil auch der Wisent nichts macht,<br />
Problembären und ähnliche Vierbeiner hierzulande noch nicht<br />
gesichtet wurden, scheint ein Spaziergang in unseren Wäldern<br />
völlig gefahrlos zu sein. Blöderweise ist das ein Irrtum! Es gibt<br />
sie, die Gefahr! Unbekleidete Wanderer – lateinisch: Viator<br />
nudus – machen bei entsprechender Witterung in immer stärkerem<br />
Maße die Gegend unsicher. Und zwar hemmungslos<br />
und unter Missachtung von Sitte und Anstand. Ihr schlichtes<br />
Motto lautet: „Das Wandern ist der Nackten Lust.“<br />
Der Rothaarsteigverein e.V. meldete vor einiger Zeit: „Auf<br />
dem Rothaarsteig zwischen Rhein-Weser-Turm und Hilchenbach<br />
wurden am gestrigen Freitag erneut unbekleidete Wanderer<br />
gesichtet. Ein bekleidetes Ehepaar traf völlig unerwartet<br />
auf die Gruppe nudistischer Wanderer, die nur mit Wanderschuhen<br />
und Rucksack bekleidet den Weg der Sinne bevölkerten.<br />
Das Ehepaar reagierte geschockt auf die fast 20-köpfige<br />
Gruppe und trat daraufhin im Eilgang den Rückweg an.“<br />
Sie merken schon: Bei der Begegnung mit einem Wolf<br />
hätte sich dieses Ehepaar völlig falsch verhalten. Bei diesem<br />
wäre nämlich ein langsamer Rückwärtsgang sinnvoll<br />
gewesen. Es ist freilich möglich, dass die beiden Flüchtigen<br />
irrtümlich eine sexuell motivierte Gruppenentblößung<br />
vermuteten und deshalb Fersengeld gaben. Damit künftig<br />
Fehler dieser Art nicht mehr vorkommen, hat der Rothaarsteigverein<br />
e.V. umgehend „Verhaltensregeln für die Begegnung<br />
mit unbekleideten Wanderern“ aufgestellt und auf<br />
seiner Internetseite veröffentlicht.<br />
Vier Paragraphen, augenscheinlich in großer Erregung<br />
zusammengeschustert, bilden den Kern. Vor allem der<br />
Paragraph 2 beweist, vor welchen Herausforderungen bekleidete<br />
Wandersleute im Falle einer Begegnung stehen<br />
können. Er lautet: „Achten Sie auf Drohgebärden! Gerade<br />
Nudisten in freier Wil<strong>db</strong>ahn reagieren äußerst beleidigt<br />
auf herablassende Kommentare oder Gesten.“ Die Devise<br />
der beleidigten Nackten ist demnach eindeutig: Dummer<br />
Spruch – Kieferbruch! Beim Wolf wäre man besser dran,<br />
der reagiert nie auf dumme Sprüche.<br />
Leider lässt der Paragraph 1 einige Zweifel hinsichtlich<br />
seiner Eindeutigkeit aufkommen. Hier heißt es: „Gehen Sie<br />
ruhig, unauffällig und bestenfalls ohne rot zu werden und<br />
in ausreichend großer Distanz an den Nudisten vorbei.“ Bei<br />
dieser Vorschrift bleiben Fragen offen. Was passiert, wenn<br />
Foto: Helmut Schultze<br />
man trotz aller Unauffälligkeit rot werden sollte? Und wie<br />
kann eine ausreichend große Distanz bei der Begegnung<br />
auf einem der schmalen Trampelpfade erreicht werden?<br />
Ungewollt ergeben sich beim Marsch auf dem „Weg der<br />
Sinne“ hierbei vielleicht ganz neue Empfindungen.<br />
„Für den Fall, dass die Unbekleideten Ihnen zu nahe<br />
kommen, bleiben Sie ruhig und verlassen Sie ohne Hektik<br />
den Bereich, aber immer mit Blickkontakt zu den Nackten.“<br />
Dieser Paragraph 3 erinnert eindeutig an die Verhaltensmaßregeln<br />
bei der Begegnung mit dem Wolf. Warum aber<br />
der Blickkontakt mit den Nackten aufrecht erhalten werden<br />
soll, erschließt sich einem nicht so ohne weiteres. Eines<br />
steht immerhin fest: Wenn man einer Gruppe begegnet ist<br />
und kann sich hinterher an kein einziges Gesicht erinnern,<br />
dann hat man beim Blickkontakt etwas falsch gemacht.<br />
Sehr gut gelungen ist hingegen der Paragraph 4: „Sollten<br />
die Nudisten eine Distanz unterschreiten, wo es Ihnen<br />
unangenehm wird, rufen Sie laut, pfeifen Sie oder machen<br />
Sie sich anders akustisch bemerkbar.“ Wenn Sie das Wort<br />
„Nudisten“ durch das Wort „Wölfe“ ersetzen, dann wird<br />
Ihnen klar, dass wahrscheinlich auch das Fuchteln mit den<br />
Armen aus der ärgsten Not helfen kann.<br />
Abschließend etwas Tröstliches: Der Rothaarsteigverein<br />
e.V. hat die Verhaltensregeln inzwischen wieder von seiner<br />
Internetseite entfernt. Vielleicht ist man in Schmallenberg,<br />
dem Sitz des Vereins, dahinter gekommen, dass die allerallermeisten<br />
Nudisten ganz, ganz brave Menschen sind, die<br />
keiner Fliege, geschweige denn einem bekleideten Wanderer<br />
etwas antun würden. Und gerade in dem Punkt kann man<br />
sich bei einem Wolf in freier Wil<strong>db</strong>ahn nie ganz sicher sein.<br />
Ulli Weber<br />
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50 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 51
Portrait<br />
Portrait<br />
Karin Stroot<br />
Siegbert Ullrich<br />
Zur Person:<br />
1952 in Zweibrücken geboren, Studium in Mainz, seit<br />
1975 im Siegerland, Beruf: Dipl. Sportlehrerin am AHS<br />
Berufskolleg Siegen, Leitung der Theater-AG.<br />
Freestyle statt klassischer Schritt- und Bewegungsfolgen<br />
ist bei Karin Stroots Tanztheater in Kreuztal angesagt.<br />
„Tanz ist die Sprache des Körpers“, sagt die gut gelaunte<br />
Mittsechzigerin mit dem blonden Lockenkopf, der geschmeidigen<br />
Figur, fast jedes Wort mit Gesten unterstreichend. „Im<br />
Tanztheater kann jede ihre eigene Gefühlswelt zeigen - anders<br />
als im klassischen Ballett.“ Die freiheitsliebende Karin<br />
Stroot kam von der Rhythmik und vom Jazzdance. Beides<br />
entwickelte sie mit Elementen des klassischen Balletts zum<br />
Tanztheater weiter. Von ihrer Gründungsgruppe beim TVG<br />
Buschhütten vor 30 Jahren sind heute außer ihr noch vier<br />
weitere Mitglieder aktiv. Etwa 20 Tänzerinnen, manchmal<br />
ist auch ein Mann dabei, treffen sich beim wöchentlichen<br />
Training der Basics und entwickeln zusammen neue Themen.<br />
Hat Karin Stroot einen neuen Stoff im Kopf, spinnt sie<br />
einen „roten Faden“ für eine Aufführung. Inspiration findet<br />
sie überall: mal ein Gedicht, eine Liedzeile, ein Kunstwerk,<br />
ein Gefühl oder eine Geschichte. Sie ist überzeugt: „Man<br />
kann aus allem was machen“. Mit vielen Experimenten werden<br />
im Team unterschiedliche Szenen geprobt, mit Klängen<br />
und Musik unterlegt, bis eine durchgängige Bühnenfassung<br />
von bis zu 2 Stunden steht. Dazu kommt die zeitraubende<br />
Organisation eines solchen Events. Die Vorbereitung kann<br />
schon ein Jahr und länger dauern. Kürzer geht es natürlich<br />
bei Performances, die fünf bis 30 Minuten dauern. Im Hinterkopf<br />
macht sie sich schon Gedanken über die nächste<br />
Bühnenproduktion, die „Stahltango“ heißen könnte. Auch<br />
in Hinblick auf unsere heutige kalte und unbarmherzige Zeit.<br />
Unvergessen ist ihr die Premiere von „Ich glaube ich<br />
lasse rote Rosen regnen“, eine Hommage an die die Sängerin<br />
Hildegard Knef, 1992 in der Bibliothek der Uni am<br />
Haardter Berg. Von den Zuschauern wurde das Ensemble<br />
frenetisch gefeiert. Ebenso gehört der Abend „Liebende eine<br />
Farce“ 1993 und 94 in der Kreuztaler Stadthalle zu ihren<br />
Lieblingsaufführungen. Damals war Stroot noch als Lehrerin<br />
aktiv und hatte ihre Pflichten als Mutter von vier Töchtern.<br />
Allerhand! Übrigens ihr Mann Eberhard ist seit Jahrzehnten<br />
als Skulpteur aktiv. Er formt und schweißt schwere Stahlkunstwerke<br />
zusammen, die im Lauf der Zeit Patina bzw. Rost<br />
anlegen. So hieß auch die erste große Produktion der Truppe<br />
„Die Rostkönigin“, die vor der Siegerlandhalle neben den<br />
tonnenschweren Skulpturen von Eberhard Stroot aufgeführt<br />
wurde. Welch ein Kontrast zwischen der Leichtfüßigkeit und<br />
Anmut der Tänzerinnen und den Stahlkolossen.<br />
Eben im Gespräch war sie noch lässig und entspannt.<br />
Während des Fotoshootings im Garten vor Skulpturen ihres<br />
Mannes zeigt Karin Stroot, ganz bei sich und konzentriert, ihr<br />
breites tänzerisches und schauspielerisches Spektrum. Beeindruckend,<br />
wie scheinbar mühelos und spielerisch sie verschiedene<br />
dramatische Szenen und Gefühle mit großer Ernsthaftigkeit<br />
und großen Gesten zeigt. Magische Momente...<br />
Diesmal ohne Hut. Denn Siegbert Ullrich ist den meisten<br />
in Siegen mit Hut auf der Bühne oder als Nachtwächter<br />
bekannt. Gut gelaunt und quirlig kommt Ullrich<br />
zum Treffen mit dem durchblick-Team ins Rathaus. Hier<br />
lagert seine Garderobe – Umhang, Hellebarde, Horn, Laterne<br />
und auch der Hut – die ihn in den Nachtwächter „Balthasar“<br />
verwandelt. Seit 2004 führt er Gruppen vom Frühjahr bis<br />
in den Winter durch die mittelalterlich anmutende Siegener<br />
Oberstadt mit ihren Fachwerkhäusern. Das macht ihm nach<br />
13 Jahren noch immer Riesenspaß. Er singt „Hört ihr Leute<br />
lasst Euch sagen…“ an der Nikolaikirche. Er rezitiert Texte<br />
und eigene Gedichte wie „das Pralinchen“. Zwischendurch<br />
hört man das Lied „der Henner und der Frieder“, das sein<br />
Schwiegervater getextet und komponiert hat. Ullrich sorgt für<br />
gute Laune mit szenischen Überraschungen. Ein Highlight<br />
ist die „Schan<strong>db</strong>rett“-Nummer. Denn damit wurden Frauen<br />
noch im 16. Jahrhundert bestraft, die es mit dem „Babbeln“<br />
und übler Nachrede übertrieben hatten. Oder mit Witzen:<br />
„Was ist die schlimmste Strafe für Bigamie? Zwei Schwiegermütter“.<br />
Der Stadtknecht „Balthasar“ soll ein Zeitgenosse<br />
der Eltern von Peter-Paul Rubens sein, die sich von 1572<br />
bis 1577 in Siegen aufhielten. Er erzählt Anekdoten über die<br />
Grafen von Nassau, den Scharfrichter Montanus oder den<br />
Magistrat. Natürlich würde sich Siegbert Ullrich gern in die<br />
Zeit des Mittelalters zurückbeamen lassen, um das alltägliche<br />
Leben und die Menschen im Siegen 16. Jahrhunderts<br />
live zu erleben, die spannende Zeit zwischen Mittelalter und<br />
Renaissance.<br />
Zwölf Jahre lang war er begeistertes Mitglied des Siegener<br />
Seniorentheaters, wo man ihn auf der Bühne der<br />
Hammerhütte mit Zylinder als Gentleman, mit Dreispitz als<br />
Pirat Jack Sparrow oder sogar als Rapper mit Kappe erleben<br />
konnte. Bis heute nimmt er regelmäßig Gesangsunterricht.<br />
Jahrzehntelang sang er im Chor, später wurde er Chorleiter<br />
und hatte Auftritte als Bariton-Solist. Auch beim Fototermin<br />
merkt man, dass er das gern macht und durchaus als<br />
Herrenmodel arbeiten könnte. Der 80ig Jährige war immer<br />
sportlich unterwegs. Noch heute macht er jeden Morgen<br />
Sportübungen und im Sommer legt er fast jeden Tag im<br />
Käner Freibad ab 07.00 Uhr seine 1.000 m Strecke beim<br />
Schwimm-Treff zurück.<br />
Es fällt auf, dass Siegbert Ullrich eher eine Mischung aus<br />
Hochdeutsch und Siegener Platt spricht. Er wurde in Schlesien<br />
geboren und hat als Kind mit einem Treck die Schrecken der<br />
Flucht in den Westen miterlebt. Er wird ernst. Schnell konnte<br />
sich die Familie, der Vater wurde im Krieg vermisst, in Siegen<br />
integrieren. Seitdem liebt er seine damals neue Heimatstadt.<br />
Und bei seinem nächtlichen Streifzug als „Balthasar“ gibt er<br />
seine Leidenschaft an die Besucher mit Witz, Charme und<br />
Wissen weiter, die ihn – na klar – für einen echten Siegener<br />
Jong halten. Texte: Tessie Reeh; Fotos: Rita Petri<br />
Zur Person:<br />
1937 in Liegnitz/Schlesien geboren, seit 1945 in Siegen,<br />
Beruf: Dreher, Industriemeister und Ausbilder für Metallberufe<br />
bei den Stahlwerken Südwestfalen, bis 1992 aktiv.<br />
52 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 53
Juliana zu Stolberg und Werningerode<br />
Hand auf's<br />
Herz, liebe<br />
Leserinnen<br />
und Leser,<br />
ist Ihnen eine Frau<br />
bekannt, die in<br />
74 Lebensjahren<br />
und zwei Ehen 17<br />
Kinder, 124 Enkel<br />
und 392 Urenkel<br />
als ihre direkten<br />
Nachkommen<br />
hinterlassen hat?<br />
Eine mehr als<br />
stattliche Summe!<br />
Anlässlich ihres<br />
500. Geburtstags<br />
wurden die Zahlen<br />
in der Mitteldeutschen<br />
Zeitung<br />
vom 13.2.2006 genannt.<br />
Sie stammen von der Historikerin Monika Lücke, die<br />
entsprechend aufwändige Nachforschungen betrieb.<br />
Für unsere heutige Zeit undenkbar! Heute geht die<br />
Tendenz in bestehenden familiären Verbindungen zu zwei,<br />
maximal drei Kindern. Und nicht selten stehen bei dem<br />
Gedanken an Nachwuchs ein selbstbestimmtes Leben und/<br />
oder die Vereinbarkeit von Mutter, Haushalt und Beruf im<br />
Vordergrund. Ja, eine Ursula von der Leyen mit ihren sieben<br />
Kindern ist schon eine Ausnahmeerscheinung.<br />
Doch zurück zum Ausgangspunkt, denn diese außergewöhnliche<br />
Frau gilt aufgrund ihrer zahlreichen Nachkommen<br />
bis heute als die Stammmutter fast aller europäischen<br />
Königshäuser.<br />
Sie werden es vielleicht schon ahnen, liebe Leserinnen<br />
und Leser. Bei dieser besonderen Frau handelt es sich um<br />
die Mutter von Wilhelm von Nassau, der als „Prinz von<br />
Oranien“ hochverehrt in die Geschichte einging. Getauft<br />
worden war sie als „Juliana zu Stolberg und Werningerode“,<br />
doch in der Grafschaft Nassau nannte man sie Juliane.<br />
In jenen Tagen des beginnenden 16. Jahrhunderts, als Martin<br />
Luther mit seinen Thesen im fernen Wittenberg Aufsehen<br />
erregte, lebte es sich, gar nicht weit von uns entfernt, nämlich<br />
entlang der Dill, im Wesentlichen noch ruhig und beschaulich.<br />
Das Flüsschen gab dem Ort seinen Namen. Die auf dem Berg<br />
stehende Burganlage wurde just in dieser Zeit zu einem wehrhaften<br />
„Festen Schloss“ umgebaut. Ein Teil der unter der Anlage<br />
befindlichen Kasematten sind heute noch zu besichtigen.<br />
Hier residierte Wilhelm von Nassau, genannt „der Reiche“.<br />
Er war einer jener Grafen, die 1521 zum Reichstag<br />
nach Worms reisten. Dorthin, wo auch Martin Luther geladen<br />
war, der sich standhaft und mutig gegen die römischkatholische<br />
Kirche und Kaiser Karl V. zur Wehr setzte.<br />
Wilhelm von Nassau aus Dillenburg fühlte sich zu der<br />
neuen Lehre hingezogen – hielt zunächst aber noch an den<br />
alten römisch-katholischen Kirchenbräuchen fest. Seine<br />
erste Ehefrau starb recht früh. Er wurde Witwer und wie<br />
es das Schicksal so wollte, kannte er eine Frau aus „gutem<br />
Lebendige Vergangenheit<br />
Juliana zu Stolberg und Werningerode<br />
Aus dem Leben einer Landesmutter<br />
Hause“, die ebenfalls ihren Partner durch den Tod verloren<br />
hatte. Sie war im Harz geboren und hatte sich bereits zur<br />
neuen lutherischen Lehre bekannt.<br />
Als knapp Vierzehnjährige war sie zuvor mit dem Grafen<br />
von Hanau-Münzenberg verheiratet worden. Für die junge<br />
Frau endete diese Ehe recht tragisch, denn zwei Tage vor der<br />
Geburt ihres fünften Kindes starb ihr Ehemann, ein wenig<br />
später das Kind. Damals gab es den Begriff „Alleinerziehende“<br />
noch nicht. Vaterlose Kinder wurden entweder in fremde<br />
Obhut übergeben oder ihnen wurde ein Vormund zugeteilt.<br />
Wilhelm aus Dillenburg übernahm die Vormundschaft der minderjährigen<br />
Kinder. Dies war naheliegend, denn Wilhelm war<br />
auch schon als Vormund des befreundeten Vaters, eben des verstorbenen<br />
Grafen von Hanau-Münzenberg, eingesetzt worden.<br />
Wie wir es aus historischen Überlieferungen kennen, wurden<br />
die jungen Witwen möglichst schnell wieder verheiratet,<br />
so auch in unserem Falle. Wilhelm der Reiche aus Dillenburg,<br />
ein Mann in den besten Jahren, fand die Mutter seiner Schutzbefohlenen<br />
recht nett und ansehnlich, und neben der vormundschaftlichen<br />
„Beziehung“ entfaltete sich eine solidarisch-praktische<br />
Zuneigung – vielleicht war es sogar Liebe?<br />
Im Jahr 1531 wurde aus der jungen Witwe Juliane zu<br />
Stolberg und Wernigerode und dem respektablen Wilhelm<br />
von Nassau ein Ehepaar und nach heutigem Sprachgebrauch<br />
entstand eine funktionierende und scheinbar auch recht harmonische<br />
„Patchwork-Verbindung“. Wilhelm brachte aus erster<br />
Ehe ein Kind-, Juliana gar derer Viere mit und zu dieser<br />
illustren Schar gesellten sich dann, im durchaus glücklichen<br />
Eheleben, zwölf gemeinsame Sprösslinge. Zum gräflichen<br />
Haushalt gehörten<br />
ebenso noch Nichten<br />
und Neffen, deren<br />
Erziehung man<br />
damals familiärverwandtschaftlich<br />
regelte. Juliane galt<br />
als klug und sehr<br />
umsichtig. Für die<br />
junge Frau bedeutete<br />
es eine enorme<br />
Aufgabe und nach<br />
heutigem Sprachgebrauch<br />
war es<br />
ein wahrer „Fulltimejob“!<br />
In den Chroniken<br />
wird vermeldet,<br />
dass sie trotz<br />
der vielfältigen<br />
Pflichten stets frohgestimmt<br />
blieb und<br />
Schlossberg in Dillenburg<br />
ein lachend-freundliches Gemüt zeigte. Der gräfliche Haushalt<br />
war seiner Zeit schon weiter voraus, als man es aus anderen<br />
Landesteilen kannte. So erwirtschaftete man den Unterhalt<br />
eigenständig, backte Brot und schlachtete für den eigenen<br />
Verbrauch. Es wurden Stoffe gewebt und verarbeitet, ebenso<br />
für den Eigenverbrauch das Gemüse angebaut. Juliane behielt<br />
bei all diesen Aufgaben den Überblick und führte somit ein<br />
kleines, sich selbstversorgendes, unabhängiges Unternehmen.<br />
Ein ganz besonderes Interesse fand Juliane in der Naturheilkunde<br />
und sie ließ diesen Zweig zu einem festen Bestandteil<br />
im gräflichen Haushalt werden. Was sich innerhalb<br />
der Natur für den menschlichen Körper eignete, das suchte,<br />
sammelte und erprobte sie mit äußerst großer Sorgfalt. Juliane<br />
legte einen von ihr gehegten Kräutergarten an, verarbeitete<br />
Pflanzen, kochte Tinkturen, erstellte Salben und machte<br />
sich deren Heilkräfte zu Nutze. Sie besuchte Kranke, legte<br />
oft selbst Hand an und schrieb ihre unzähligen Rezepturen<br />
als kostbaren Familienschatz nieder. Man könnte sie ganz<br />
gut als die Nachfolgerin einer Hildegard von Bingen einstufen.<br />
Nach Julianes Vermächtnis entstand auch ein kleiner<br />
Kräutergarten am Oberen Schloss in Siegen.<br />
In diese ländlich-harmonische Idylle wurde 1533 ihr erster<br />
gemeinsamer Sohn geboren. Traditionell bekam er den<br />
Namen des Vaters: Wilhelm von Nassau. Als der Junge vier<br />
Jahre alt war, richteten seine Eltern für die große Kinderschar<br />
eine „Grafenschule“ ein. Magister Jost Hoen von Gelnhausen<br />
war der erste Lehrer. Er wohnte im Ort, wurde im Schloss<br />
beköstigt und erhielt in jedem Jahr neben seinem Gehalt eine<br />
Sommer- und Winterbekleidung. Die Einführung seiner Schüler<br />
in die Geschichte<br />
gehörte zu seinen<br />
wichtigsten Pflichten.<br />
Für den Unterricht<br />
im Fach „Religion“<br />
indes fühlte<br />
sich Gräfin Juliane<br />
höchstpersönlich<br />
verantwortlich.<br />
Ansonsten<br />
wuchsen die gräflichen<br />
Kinder mit<br />
dem Nachwuchs<br />
der Bediensteten<br />
heran und es<br />
scheint, als habe die<br />
„Rasselbande“ eine<br />
unbeschwerte, naturverbundene<br />
und<br />
glückliche Kindheit<br />
inmitten dieser gut<br />
behüteten Großfamilie<br />
und den<br />
zahlreichen im<br />
Schlossbereich<br />
angesiedelten<br />
Handwerkern erlebt.<br />
Alle lernten<br />
schon zeitig die<br />
anfallenden Arbeiten<br />
kennen.<br />
Dazu prägten<br />
die von den Eltern<br />
vorgelebten<br />
Eigenschaften<br />
naturgemäß auch<br />
die Kinder.<br />
Wilhelm der<br />
Reiche, als Oberhaupt<br />
und „Vorstand“<br />
zeichnete<br />
sich als ein wirtschaftlich<br />
umsich-<br />
Wilhelm von Nassau, der Reiche<br />
tiger, besonnener Regent und fürsorglicher Familienvater aus.<br />
Seit dem Jahr 1530 hatte er sich als Landesherr öffentlich zur<br />
Reformation bekannt. Er richtete eine Bibliothek ein und ließ<br />
sich bei der Anschaffung von Büchern von Herrn Luther beraten.<br />
Der in Wittenberg vorgebildete Prediger Heilmann Bruchhausen<br />
übernahm das Amt des Pfarrers. In der Schlosskapelle<br />
wurden die Predigten nunmehr in der deutschen Sprache gehalten<br />
und die Bevölkerung konnte diese erstmals verstehen.<br />
Beide, sowohl Wilhelm als auch Juliane, lebten aber<br />
durchaus auch repräsentativ und ihrer Stellung „Hof haltend“<br />
gerecht. Wenn sich vornehme Gästen ansagten, gingen<br />
sie den Herrschaften zur Begrüßung entgegen. Klaus<br />
Vetter beschreibt es in seinem Buch so: „Man traf sich unter<br />
einer großen Linde auf dem Schlossplatz.<br />
Im Schloss gab es einhundertfünfzig Betten mit Samtund<br />
Satinüberwürfen. Es ließen sich bis zu dreihundert<br />
Personen unterbringen, die dort nächtigten und nach festen<br />
Zeiten beköstigt werden konnten.“<br />
Ihre historische Bedeutung behielt Juliane, nach der auch<br />
eine Schule in Dillenburg benannt ist, nicht zuletzt durch das<br />
sehr frühe Erbe, das ihr ältester Sohn Wilhelm als Elfjähriger<br />
antreten musste. Sehr schwer fiel ihr die Trennung. Doch<br />
sie half dabei, ihm den Weg einer ruhmreichen Karriere zu<br />
ebnen. Als „Wilhelm von Oranien“ wird er als Befreier der<br />
Niederlande verehrt und gilt bei unseren Nachbarn als Vater<br />
ihres Vaterlandes. Bis zu ihrem Tode blieb Juliane für ihn eine<br />
treue, im Hintergrund wirkende Ratgeberin. Sie zeichnete sich<br />
in schwierigen Situationen mit diplomatischem Geschick und<br />
Verhalten aus. Ihre inzwischen verheirateten, auswärts lebenden<br />
Kinder besuchte sie sehr häufig, scheute dabei keine Anstrengungen<br />
und blieb bis ins Alter rege und immer an familiären,<br />
aber ebenso an den politischen Geschehnissen interessiert.<br />
Bis zu ihrem Ende galt sie als der Mittelpunkt ihrer großen<br />
Familie. Ihren Mann Wilhelm überlebte sie um 21 Jahre und<br />
starb vierundsiebzig jährig am 18. Juni 1580. In der Stadtkirche<br />
in Dillenburg fand sie ihre letzte Ruhestätte.<br />
Eva-Maria Herrmann<br />
54 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 55
Kulturen<br />
Kulturen<br />
Von der Seelenwanderung<br />
und einem indischen Milchmann<br />
Als ich in den 60er Jahren von England ins Siegerland<br />
zurückkehrte, dachte ich noch längere Zeit,<br />
dass ich ,,falsch abgebogen“ wäre. Hier hatte sich<br />
nichts verändert. Das Leben war stehen geblieben. Menschen<br />
standen nach wie vor hinter Gardinen, beobachteten<br />
andere und Klatsch breitete sich über die ganze Stadt aus.<br />
Der Du-Du-Finger wurde geschwungen wegen zu langer<br />
Haare bei den jungen Männern, die die Frisur der Beatles<br />
nachahmten und zu kurzer Röcke bei den Mädchen, welche<br />
die Mode der Mary Quant aus der Londoner Carnaby-Street<br />
kopierten. Ebenso, wenn das Jungvolk erst um Mitternacht<br />
vom Tanzen heimkam.<br />
So war das damals, nicht nur im Siegerland.<br />
Als ich zusammen mit anderen Kolleginnen von meiner<br />
Foto: fotolia<br />
Tätigkeit im Hotelfach zurückkehrte, war uns allen klargeworden,<br />
dass sich dieser Beruf mit Privatleben, z.B. Partnerschaft<br />
und Familie, nicht verbinden ließ. Wir strebten<br />
daher einen neuen Beruf an. Ich arbeitete in einer Behörde<br />
und meine Kollegin machte sich mit einer Import-Exportfirma<br />
für orientalische Gewürze selbständig. Ich fuhr<br />
fast jedes Wochenende und ganz gewiss während meines<br />
Jahresurlaubs nach Singen am Hohentwiel und Zürich, um<br />
ihr zu helfen. Mir machte das Spaß und es war abwechslungsreich,<br />
besonders die Messebesuche in ganz Deutschland.<br />
Meine Arbeit war nämlich langweilig, nervtötend und<br />
anspruchslos und diente nur dem bloßen Brötchenerwerb.<br />
Meine frühere Kollegin und Freundin Ida hatte inzwischen<br />
einen Inder aus Kalkutta geheiratet, also einen Bengalen. Er<br />
studierte damals noch in Zürich und Bologna und träumte<br />
davon, einmal ein großer Herzchirurg zu werden wie<br />
Christian Barnard. Ida wurde nach der Hochzeit in Zürich<br />
von der Familie ihres Mannes nach Indien eingeladen, um<br />
dort vorgestellt zu werden. Nach ihrer Rückkehr brachte<br />
sie als Geschenke der Schwiegermutter drei wunderschöne<br />
Saris mit. Ich erinnere mich, dass der eine Sari tiefviolett,<br />
die anderen pink und weiß und alle mit Goldfäden durchwirkt<br />
waren. Sie waren natürlich aus reiner Seide gefertigt,<br />
sahen kostbar aus und waren es auch. Außerdem brachte<br />
sie silbernen Filigranschmuck mit in Form von Blüten und<br />
Schmetterlingen. Für mich aber waren ihre Erzählungen<br />
sehr interessant, z.B. die von der indischen Version des<br />
„Milchmannwesens“.<br />
In Indien ist es üblich, dass ein Bauer der Kuh einen<br />
Strick um den Hals legt und sie mit zum Kunden nimmt.<br />
Dort steht dann eine Bedienstete mit einem Gefäß, in das<br />
der Bauer die Milch hineinmelkt. Danach geht er weiter<br />
zum nächsten Kunden und dort wiederholt sich dieser Vorgang.<br />
So geht es weiter bis die Kuh leergemolken ist. Dann<br />
nämlich bringt er sie zurück auf seinen Hof und holt die<br />
nächste Kuh mit ihrem noch prallen Euter. So geht das weiter,<br />
bis alle Kühe leergemolken waren. Wenn die Kühe alt<br />
geworden sind und keine Milch mehr geben, werden sie<br />
vom Bauern ,,freigesetzt“, weil sie für ihn nutzlos wurden.<br />
Jetzt werden sie ihrem Schicksal überlassen und müssen<br />
ihr Futter selbst suchen. Deshalb wühlen sie im Unrat, immer<br />
auf der Suche nach Fressbarem. Manchmal werden sie<br />
auch von den Hausangestellten mit Küchenabfällen gefüttert<br />
(wie die organische Müllentsorgung bei uns). Die Kühe<br />
werden immer älter und knochiger, aber töten wird sie niemand.<br />
Sie sterben an Altersschwäche. Bis dahin werden sie<br />
aber noch oft den fließenden Verkehr stören.<br />
In Indien ist nämlich das Leben heilig, und zwar alles<br />
Leben, auch das der Tiere, sogar der Mücken und Käfer.<br />
Ein Inder würde niemals eine Mücke erschlagen oder einen<br />
Käfer zertreten. Und das hängt mit der Reinkarnation<br />
(Seelenwanderung und dem Karma) zusammen: Verhält<br />
sich ein Inder vorbildlich, hat er die Chance, im nächsten<br />
Leben in eine höhere Kaste aufzusteigen. Verstößt er allerdings<br />
gegen das Gebot, alles Leben zu achten, muss er<br />
damit rechnen, dass seine Seele eventuell in einem ekligen<br />
Kriechtier, einer Spinne oder ähnlichem landet.<br />
Ein Inder weiß, dass sein Leben das Sichtbare ist, zwischen<br />
zwei unsichtbaren Leben.<br />
Später in Siegen wurde ich wieder an die Seelenwanderung<br />
erinnert. Als ich bei einer netten älteren Witwe mein<br />
erstes Eineinhalbzimmer-Appartement anmietete, saß ich<br />
eines Tages bei ihr in der Küche, als eine dicke Spinne über<br />
den Fußboden lief. Ich griff nach einem Gegenstand und<br />
wollte die Spinne töten. Daran hinderte sie mich mit den<br />
Worten: „Nein, nein, nein, machen Sie das nicht!“ Ich sah<br />
sie fragend an, worauf sie antwortete: „Na ja, man kann es<br />
ja nie wissen, vielleicht befindet sich in dieser Spinne ja die<br />
Seele meines Mannes“. Else von Schmidsdorf<br />
<strong>2017</strong><br />
10.09. Gemeinschaftskonzert Märkisches<br />
Jugendsinfonieorchester &<br />
Philharmonie Südwestfalen „Tutti Pro“<br />
22.09. Torsten Sträter<br />
23.09. Jürgen B. Hausmann:<br />
Wie jeht et? Et jeht!<br />
13.10. Der Dennis<br />
14.10. 3. Spanische Nacht<br />
20.10. Die große Schlager Hitparade<br />
22.10. Kaya Yanar<br />
23.10. Faisal Kawusi<br />
28.10. Erfolgsdenker - Siegens erster<br />
Querdenkerabend<br />
16.11. Ralph Ruthe<br />
21.11. Marlene Jaschke<br />
08.12. Jürgen B. Hausmann-<br />
Weihnachtsprogramm<br />
13.12. The 12 Tenors<br />
17.12. Paul Panzer<br />
20.12. Höhner Weihnacht<br />
28.12. Helmut Lotti<br />
2018<br />
16.03. Marshall & Alexander<br />
07.04. Oonagh<br />
09.04. Das Beste von Fantasy<br />
21.04. Kastelruther Spatzen<br />
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56 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 57
Ich darf das jetzt<br />
Die Privilegien des Alters nutzen<br />
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jetzt mit der Situation um? Setzte ich mich einfach auf den<br />
dritten freien Sitz neben die beiden? Oder bleibe ich stehen,<br />
bis der Bus vielleicht in einer halben Stunde kommt?<br />
Warum sitzt der ältere Herr nicht dort, wo es doch noch<br />
eine ganze Weile hin ist, bis der Bus kommt? Nee, denke<br />
ich, jetzt probierst du mal was anderes, und ich gehe gezielt<br />
auf die Jungs zu: „Habt ihr noch einen Platz für eine alte<br />
Frau?“ frage ich sie. Erstauntes, etwas unsicheres Aufblicken,<br />
dann der Hinweis, dass da doch noch ein Sitz frei ist.<br />
merksam zu machen und eine Bitte zu äußern, und siehe da,<br />
das wird wie selbstverständlich akzeptiert. Natürlich nicht<br />
immer, aber auch das ist ein anderes Thema.<br />
Was wäre gewesen, wenn ich die Knaben nicht angesprochen<br />
hätte? Sicher wäre ich zunächst innerlich leise grollend<br />
an der Haltestelle stehen geblieben: So sind sie, die jungen<br />
Leute! Mit ihren Smartphones beschäftigt und kriegen nichts<br />
mit. Am Ende hätten wir Erwachsenen uns noch solidarisiert,<br />
nonverbal: Da sieht man es doch wieder, die Jugend von heu-<br />
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Ja, das Alter hat auch Privilegien, ich muss sie nur wahrnehmen<br />
und nutzen. Das kann ich, wenn ich dazu stehe<br />
und akzeptierte, dass ich jetzt alt bin. So lange ich selbst<br />
damit ein Problem habe, funktioniert das nicht. Und wie sollen<br />
dann auch die Jüngeren mit mir angemessen umgehen?<br />
Die Zeiten, in denen es selbstverständlich war, alten<br />
Menschen mit Ehrfurcht und Respekt zu begegnen, sind<br />
lange vorbei. Und auch mit der Würde ist das so eine Sache.<br />
Nun, daran sind wir Alten – oder doch lieber Senioren? –<br />
nicht ganz unschuldig. Wer meint, um jeden Preis immer<br />
noch „mithalten“ zu müssen, macht sich leicht schon mal<br />
zur Witzfigur, aber das ist ein anderes Thema.<br />
Ums Mithalten können meiner „Altersklasse“ im gesellschaftlichen<br />
Ringelreihen geht es aber sehr wohl. Dazu<br />
müssen wir vielleicht neue Strategien entwickeln.<br />
Ich bin gerade dabei, das auszuprobieren: Ich will mit<br />
dem Sonderbus zu „Kulturpur“ auf den Giller, der hält auch<br />
hier im Ort. Es ist zwar noch reichlich Zeit, bis der Bus<br />
kommt, aber ich will früh genug an der Haltestelle sein,<br />
damit ich auch unbedingt einen Sitzplatz im Bus ergattere.<br />
Der ist meist schon gut besetzt, wenn er hier ankommt,<br />
und außer mir wollen ja noch mehr Leute mitfahren. Beim<br />
Anmarsch auf die Bushaltestelle sehe ich, dass dort in dem<br />
kleinen Wartehäuschen schon zwei der nur drei vorhandenen<br />
Sitze besetzt sind, und zwar von zwei Jungen, die<br />
mit ihren Handys beschäftigt sind. Ein älterer Herr steht<br />
auch schon an der Haltestelle. Ich frage mich, wie gehe ich<br />
Foto:Rita Petri<br />
die Veranstaltung ist doch ohne Bestuhlung! Erster Gedanke:<br />
Sch….! Stand aber so im Programm, ich hatte das Kleingedruckte<br />
nur nicht gelesen. Und die vermeintlich kompetente Info<br />
direkt vom Apollo? Da war wohl jemand schlecht informiert.<br />
Ich denke laut nach, ob ich wohl wieder nach Hause<br />
fahre oder das Konzert vom Lokal nebenan aus verfolge?<br />
Die ganze Zeit stehen kann ich nicht! Auf dem Hintergrund<br />
meiner erst kürzlich gemachten Erfahrung frage ich doch<br />
mal an der Kasse nach und: Ja, es ist leider so, keine Bestuhlung.<br />
Aber: „Wenn Sie überhaupt nicht stehen können, dann<br />
fragen Sie doch dahinten den Herrn, der gibt Ihnen sicher<br />
ausnahmsweise auch einen Stuhl.“ Okay. Beim Einlass der<br />
Besucher sind wir bei den ersten. Die wenigen am Rande<br />
aufgestellten Bänke sind schnell belegt. Ich frage besagten<br />
Herrn, und der bietet mir auch einen Stuhl an: „Aber, Sie<br />
müssen sich ganz vorne vor die Bühne setzten. Sonst sehen<br />
Sie nichts, weil die anderen ja stehen..“ Aha. Ich alleine auf<br />
meinem Stuhl, umringt von all den herumstehenden Fans?<br />
Aber im Schlosshof sind außer den wenigen Bänken rundherum<br />
auch Biergartentische aufgestellt, ob man auf denen<br />
auch sitzen darf? „Aber klar!“ Das machen wir dann auch,<br />
ich nehme keinen Stuhl. So haben wir durch unseren höheren<br />
Sitz auf den Tischen vom Rande aus den vollen Blick<br />
auf die Bühne, auch wenn die anderen Leute stehen werden.<br />
Etwas später: Immer mehr der eher mittelalterlichen<br />
Besucher holen sich bei besagtem Herrn Stühle ab, und bei<br />
Beginn des Konzertes stehen vermutlich mehr Stühle im<br />
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Okay. Ich setze mich neben die beiden, die weiter mit dem<br />
Smartphone beschäftigt sind. Nach einer Weile entspinnt<br />
sich ein kurzer Austausch mit dem älteren Herrn, der gar<br />
nicht auf den Kulturbus wartet, sondern auf einen Linienbus<br />
und unsicher ist, wann und ob der überhaupt kommt.<br />
Die zwei Jungs bekommen das mit, stehen auf, gehen zum<br />
Fahrplanaushang und suchen für den älteren Herrn nach<br />
dem gewünschten Bus, toll. Nein, sie setzen sich auch nicht<br />
wieder hin, denn da ist inzwischen auch eine Familie mit<br />
kleineren Kindern eingetroffen, die dann die freien Sitze<br />
einnehmen. Da kannst du mal sehen, denke ich, die sind<br />
doch gar nicht „so“.<br />
Mein Alter gibt mir keinen Rechtsanspruch auf einen<br />
Sitzplatz, aber es privilegiert mich, auf meinen Bedarf auf-<br />
te, kein Anstand, keine Erziehung! Oder irgendwann hätte<br />
ich doch etwas gesagt, dann sicher eher vorwurfsvoll, und<br />
die Kids? Die hätten sich ihrerseits von der zickigen Alten<br />
genervt gefühlt: „Was will die denn?“ Nein, so funktioniert<br />
das nicht. Übrigens: Die zwei wollten überhaupt nicht mit<br />
dem Bus fahren, die wollten nur da sitzen.<br />
Noch ein Beispiel: Das Siegener Sommerfestival,<br />
Rock-, Blues- und Popkonzert im oberen Schlosshof mit<br />
dem angesagten Künstler Andreas Kümmert. Meine Info<br />
vom Apollotheater: Teilbestuhlung wie üblich. Sonst wäre<br />
ich nicht hingegangen. Wie ja bereits erwähnt, ich kann<br />
nicht mehr so lange stehen.<br />
Wir sind sehr früh dort, um einen guten Sitzplatz zu erhaschen<br />
und da muss ich schon vor Einlass feststellen: nix da,<br />
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Innenhof als bei der sonst üblichen „Teilbestuhlung“. Ich<br />
kann mir eine leichte Häme nicht verkneifen und muss in<br />
mich hinein kichern: Die Dame am Einlass verrät mir später,<br />
dass sie dem verantwortlichen Herrn empfohlen hatte,<br />
doch zu bestuhlen. Wollte der sich den Aufwand sparen?<br />
Das ist voll danebengegangen. Sicher hatte er die üblichen<br />
großen Popkonzerte oder auch die Veranstaltungen auf dem<br />
Giller im Fokus, mit einem jungen Publikum, das sich bewegen<br />
will. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass Jazz<br />
und Blues doch eher von einem etwas reiferen Publikums<br />
favorisiert werden, das nicht mehr stehen will oder kann,<br />
nicht in Siegen, von einigen Ausnahmen abgesehen.<br />
Nur zwei Beispiele, wie ich mir bewusst aufgrund meines<br />
Alters einen Vorteil verschafft habe: einen Sitzplatz!<br />
Doch ich kokettiere schon länger mit meinem Alter, wenn<br />
mir zum Beispiel ein Name nicht einfällt oder ich einen<br />
Termin vergessen habe, Dinge, die eigentlich peinlich sind:<br />
Liebe Leute, in meinem Alter darf man das! Das passiert<br />
eben. Und es wird mir auch nicht übel genommen, sondern<br />
meistens freundlich reagiert. Aber genau darum geht es<br />
doch! Und wenn mir die Kraft fehlt, eine Flasche zu öffnen<br />
oder einen Koffer ins Gepäcknetz der Bahn zu heben, dann<br />
versuche ich es erst gar nicht selbst, sondern bitte jemanden,<br />
natürlich wenn anwesend kräftige jüngere Männer, mir zu<br />
helfen. Bisher wurde mir das nie verweigert.<br />
Bei jungen Menschen versteht es sich von selbst, dass<br />
sie für ein eigenständiges Leben die notwendigen Fähigkeiten<br />
und entsprechendes Wissen noch erlernen müssen.<br />
Und dass die Erwachsenen ihnen dabei helfen, sich all das<br />
anzueignen, was sie später im Leben brauchen. Doch das<br />
im Alter allmähliche wieder Schwinden der erworbenen<br />
Fähigkeiten und der damit verbundene Rückgang der körperlichen<br />
und geistigen Kräfte ist nicht einfach eine Umkehrung<br />
dieses Prozesses. Der langsame Verlust ist keine<br />
Rückentwicklung. Er macht uns nicht automatisch wieder<br />
zu unwissenden Kindern, wir stehen nicht „völlig unbeleckt“<br />
wieder am Anfang unserer Entwicklung. Wir haben<br />
das alles ja bereits ein Leben lang erprobt und tragen das<br />
ganze Potential in uns, nur mit der Umsetzung klappt das<br />
nicht mehr so wie früher.<br />
Dafür sind wir nicht verantwortlich. Der „altersmäßige<br />
Abbau“ ist eine natürliche Entwicklung, doch dieses<br />
„Wachstum rückwärts“ fordert auch neue Einsichten und<br />
neues Lernen von den Betroffenen. Das trifft alle Menschen<br />
mit zunehmendem Alter, wenn auch in unterschiedlichem<br />
Umfang. Der entscheidende Unterschied zum aufbauenden<br />
Wachstum in jungen Jahren ist der, dass ich in jungen Jahren<br />
lernen und einüben muss, was ich noch nicht kann und<br />
weiß, was mir fehlt, um mein Leben selbständig führen zu<br />
können. Und im Alter? Da muss ich akzeptieren lernen, was<br />
ich nicht mehr kann und es auch lassen! Ich muss keine<br />
Leistung mehr bringen, und ich muss mir selbst und auch<br />
sonst niemandem mehr etwas beweisen. Ich darf jetzt gelassen<br />
feststellen: Es tut mir leid, aber was nicht mehr geht,<br />
das muss ich auch nicht mehr machen!<br />
Eine Gefahr liegt darin, wenn ich aus Bequemlichkeit<br />
Fähigkeiten verkommen lasse und Dinge zu schnell aufgebe,<br />
nur weil sie mir zu anstrengend sind. Damit verliere<br />
ich ohne Not ein Stück meiner Selbständigkeit und Freiheit.<br />
Aber so habe ich das auch nicht gemeint mit dem Altersprivileg<br />
„Das darf ich jetzt!“ Ich will mir ja genau das<br />
erhalten, meine Eigenständigkeit, meine Unabhängigkeit<br />
und meinen Freundes- und Bekanntenkreis, so lange wie<br />
möglich. Genau deshalb besinne ich mich darauf, womit<br />
ich mir mein Leben leichter machen kann. Ich entlaste<br />
mich vom Druck alter und falscher Ansprüche. Ich sorge<br />
für mich, wenn ich Dinge vermeide, die mir immer schon<br />
lästig waren, die eigentlich überflüssig sind und mir nicht<br />
gut tun. Ich darf um Hilfe bitten und ich entscheide selbst,<br />
was mir guttut und wie ich leben will. Ich darf kürzer treten<br />
und mich ausruhen, wenn ich müde werde. Ich passe mich<br />
meinen Möglichkeiten an. Und ich darf das auch genießen!<br />
Da haben wir’s aber auch schon: Alte Menschen sind egoistisch!<br />
Die kreisen nur noch um sich selbst und nutzen dabei<br />
die Jüngeren aus! „Ich darf das jetzt!“? Was soll das denn?<br />
Ja, wir Alten dürfen auch egoistisch sein wenn es darum<br />
geht, gut für uns selbst zu sorgen und uns zu entlasten. Allerdings<br />
sind wir auf das Wohlwollen der Jüngeren angewiesen,<br />
das sollten wir uns nicht verscherzen. Mein „Ich darf das<br />
jetzt!“ muss sozialverträglich bleiben. Wir brauchen die Jungen.<br />
Im Gegenzug haben wir ja auch noch etwas anzubieten:<br />
Unsere Zeit, unser Verständnis und unsere Lebenserfahrung,<br />
wenn sie denn gefragt ist. Und wenn es uns gelingt, bei allem<br />
befreienden „Ich darf das jetzt!“ unsere erfahrungsbedingte<br />
„Altersweitsichtigkeit“ nicht durch einen gefährlichen, nur<br />
auf uns selbst gerichteten „Tunnelblick“ zu verlieren, dann<br />
könnten wir Alten und die Jüngeren von unserer neu gewonnenen<br />
Gelassenheit profitieren. Anne Alhäuser<br />
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60 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 61
Gedächtnistraining<br />
Preisverdächtig Satire von Uli Hoffmann<br />
Staffelübergabe<br />
Wechsel in der durchblick-Redaktion<br />
Grafik: Gabi Bosch<br />
Mein Freund Henner saß, offensichtlich seinen<br />
Gedanken nachhängend, wie immer auf einer<br />
der Stufen am Siegufer und blätterte in einem<br />
gelben Telefonbuch.<br />
Ich grüßte und sagte: „Ich will ja nicht stören, denn wie<br />
es aussieht, bist du beschäftigt. Oder brütest du gerade wieder<br />
etwas Kreatives aus?“<br />
„Joo, könnte man sagen“, entgegnete mein Freund.<br />
„Und? Darf ich schon teilhaben?“, fragte ich vorsichtig.<br />
„Klar doch! Vorausgesetzt, du interessierst dich für Kunst.“<br />
„Wenn du meinst, ich werde dir folgen können, gern.<br />
Leg los!“<br />
„Vor dir sitzt der Präsident eines neuen Siegener Kulturvereins!“<br />
Einigermaßen baff erwiderte ich: „Oh, Glückwunsch!<br />
Kultur kann es nie genug geben. Und was macht ihr konkret?“<br />
„Unser Verein fördert die Kunst. Wir verleihen alle fünf<br />
Jahre einen Preis“, verkündete Henner stolz.<br />
„Da gibt es doch schon einen namhaften Siegener Preis!“,<br />
wandte ich ein.<br />
„Und genau dem wollen wir was entgegensetzen: Den<br />
Alternativen Rubenspreis.“<br />
Ich schüttelte den Kopf: „Wie seid ihr denn auf die Idee<br />
gekommen?“<br />
Wir haben vom Vereinsvorstand einen gemeinsamen<br />
Besuch im Siegener Museum für Gegenwartskunst unternommen.<br />
Dort kann man ja, wie du vielleicht mitgekriegt<br />
hast, unter anderem das Werk des diesjährigen Rubens-<br />
Preisträgers bewundern. Nach diesen nachhaltigen Eindrücken<br />
haben wir dann sofort beschlossen, eine Alternative<br />
ins Leben zu rufen.“<br />
„Und was ist dabei euer Konzept?“, hakte ich nach.<br />
„Hauptanliegen ist, heimische Künstler zu fördern, wobei<br />
der Künstlerbegriff weiter gefasst ist: Im Museum<br />
sahen wir weiße Flächen, die mit regelmäßigen farbigen<br />
Rechtecken bemalt waren. Der Künstler hatte dabei wohl<br />
einen handelsüblichen 50er Pinsel benutzt. Das brachte uns<br />
auf die Idee, unter den Siegerländer Malerbetrieben mal zu<br />
schauen, wer alles ähnliche preisverdächtige Anstreicherarbeiten<br />
verrichtet. Motto: „Handwerk ist Kunst: Mit dem<br />
50er Pinsel in die Galerie“. Und ich kann dir versichern:<br />
Die Auswahl wird schwerfallen. Wir haben hier eine beeindruckende<br />
Kunstszene. Schau dir zum Beispiel mal an,<br />
wie ausdrucksstark Fassaden, Hauseingänge und Innenräume<br />
von Malermeistern gestaltet sind. Diese Künstler wollen<br />
wir fördern, deshalb suche ich hier im Branchenbuch<br />
Firmen heraus, die wir anschreiben und für unser Projekt<br />
begeistern wollen. Eine erste Aktion wird sein, dass jeder<br />
interessierte Malermeister zur Vernissage einlädt, sobald<br />
er beim Kunden eine Anstreicherarbeit abgeschlossen hat.“<br />
Ich wollte noch gerne wissen, wie die Handwerksmeister<br />
auf das künstlerische Angebot reagiert hätten.<br />
„Positiv“, antwortete Henner, „zum Teil geradezu begeistert.<br />
Schließlich versprechen sich viele von ihnen auch<br />
zusätzliche Aufträge von Museen, indem die in ihren Augen<br />
‚angefangenen‘ kunstvollen Malerarbeiten einer fachmännischen<br />
Vollendung zugeführt und <strong>final</strong> angestrichen<br />
werden. Und zwar ordentlich!“<br />
•<br />
Anja Freundt<br />
Sieben Jahre lang erweiterte Anja Freundt mit ihren Gedächtnistrainingsübungen<br />
den durchblick. Mit ihr sind diese<br />
Seiten zum festen Bestandteil unserer Autorenzeitschrift<br />
geworden. Die beliebten Übungen stießen bei Ihnen liebe<br />
Leserinnen und Leser auf große Resonanz. Häufig wurden<br />
telefonisch Anfragen nach Kursen gestellt.<br />
Anja Freundt möchte noch einmal die „Schulbank drücken“<br />
respektive mit einem Studium ihre Berufsqualifikation<br />
erweitern. Wir bedanken uns für ihr lange Jahre<br />
währendes zuverlässiges Engagement und wünschen ihr<br />
alles Gute.<br />
Auf Vermittlung von Anja Freundt berät nun Bernadette<br />
von Plettenberg die Redaktion bei der Gestaltung der Doppelseite<br />
und stellt die Übungen zusammen. Frau von Plettenberg<br />
ist in der Region keine Unbekannte. Als Gedächtnistrainerin<br />
und Fachtherapeutin für Hirnleistungstraining. unterrichtet<br />
sie an der Altenpflegeschule maxQ im bfw in Siegen.<br />
Wie sie zum Gedächtnistraining gekommen ist, beschreibt<br />
Frau von Plettenberg so: „Vor vielen Jahren unterrichtete<br />
an der Altenpflegeschule auch Barbara Kerkhoff,<br />
die vor Anja Freund die Gedächtnistrainingsseiten im<br />
durchblick entwickelt hatte. Sie plante damals ein Sabbatjahr<br />
zu nehmen und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte,<br />
Nicola Veit<br />
Rechtsanwältin<br />
Rathausstraße 1<br />
57234 Wilnsdorf<br />
02739-1049<br />
info@rechtsanwaeltin-veit.de<br />
www.rechtsanwaeltin-veit.de<br />
2 Fotos: Privat<br />
Bernadette von Plettenberg<br />
Gedächtnistrainerin zu werden und ihren Unterricht zu<br />
übernehmen. Das hörte sich alles sehr interessant an und<br />
so belegte ich kurzerhand einen Kurs, um die Ausbildung<br />
zur Gedächtnistrainerin zu absolvieren.<br />
Seit 2004 bin ich nun Gedächtnistrainerin und gebe<br />
Kurse oder halte Vorträge zu dem Thema bei den unterschiedlichsten<br />
Gruppierungen. Dabei sind Fachleute für<br />
Berufseinsteiger und Menschen, die sich mit Kindern beschäftigen.<br />
Ebenso Erwachsene im Berufsleben, Schüler<br />
und Seniorengruppen. Ein buntes Publikum, die alle das<br />
eine wünschen, etwas über ihr Gehirn zu erfahren und wie<br />
sie Leistungen verbessern oder erhalten können.<br />
Im Jahr 2012 habe ich außerdem die Ausbildung zur<br />
Fachtherapeutin für Hirnleistungstraining absolviert. Eine<br />
Ausbildung, die den Schwerpunkt auf kognitive Störungen<br />
und ihre Verbesserungen legt. Also kognitives Training mit<br />
Menschen, die unterschiedliche Leistungsstärken besitzen.<br />
Das Thema „Demenz“, sowie das Training für Kinder und<br />
Erwachsene sind dort wichtig.“<br />
Sollten Sie liebe Leserinnen und Leser Interesse an Vorträgen<br />
oder Seminaren zum Gedächtnistraining haben, erreichen<br />
Sie Bernadette von Plettenberg unter 02732 / 590420<br />
oder per Email: bernadette@plettenberg-struwe.de <strong>db</strong><br />
Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Grundstücksrecht<br />
Verkehrsrecht<br />
Erb- und Familienrecht<br />
HonorarAnwältin<br />
Mitglied im<br />
AnwaltVerein<br />
VertrauensAnwalt<br />
62 durchblick 3/<strong>2017</strong><br />
3/<strong>2017</strong> durchblick 63
Gedächtnistrai ning<br />
ENNA<br />
Üben Sie schnell auf Neues<br />
zu reagieren. Das flexible<br />
Denken wird trainiert, damit<br />
der Alltag nicht von<br />
Stolpersteinen, sondern von<br />
Herausforderungen geprägt<br />
wird. Bilden Sie aus diesen<br />
Buchstaben Wörter mit<br />
mindestens vier Buchstaben.<br />
Der Buchstabe in der<br />
Mitte muss in jedem gefundenen<br />
Wort enthalten sein.<br />
Jeder Buchstabe darf pro<br />
Wort nur einmal genutzt<br />
werden. Für jedes neue<br />
Wort dürfen wieder alle<br />
Buchstaben verwendet werden.<br />
Finden Sie mindestens<br />
10 Wörter.<br />
C A B<br />
R 0 E<br />
K H N<br />
Trainingsziel: Konzentration,<br />
Kreativität<br />
Die Übungen wurden<br />
zusammengestellt von:<br />
Gedächtnistrainerin<br />
Bernadette von<br />
Plettenberg<br />
Mitglied im Bundesverband<br />
Gedächtnistraining e.V.<br />
02732-590420<br />
E-Mail: bernadette@<br />
plettenberg-struwe.de<br />
Kurse<br />
Gedächtnistraining auf<br />
Anfrage<br />
Foto: Rita Petri<br />
Länder<br />
Welche Länder verstecken<br />
sich in den Buchstabengruppen?<br />
E L N O P<br />
A E I I L N T<br />
A B E I I L N R S<br />
A G N N R U<br />
B E E G I L N<br />
E E G N N O R W<br />
A E I N N P S<br />
A A A D K N<br />
I I E D N N<br />
C C E E H H I N S T<br />
Insekten<br />
Hier wurden die Buchstaben durch jeweils<br />
einen vorher oder nachher im Alphabet<br />
vertauscht, aus einem B wurde<br />
entweder ein A oder ein C. Können Sie die<br />
Wörter zurück übersetzen?<br />
Beispiel: YPN - ZOO<br />
1. XFTQF = <br />
2. GKHFFF =<br />
3. AHFMF =<br />
4. BNFHTF =<br />
5. HSJKMF =<br />
Trainingsziel: Konzentration, Logisches<br />
Denken, Wortfindung<br />
Lösungen Seite 82<br />
Rätsel<br />
Was suchen wir?<br />
a. Sie versteckt sich oft hinter Türen<br />
b. Hunde lieben sie gar nicht.<br />
c. Ein Sänger hat sie gesprengt.<br />
d. Sie wird oft von vielen Menschen gebildet.<br />
e. Die einen haben sie am Fuß, die anderen am Hals.<br />
Reisezeit<br />
Es ist Reisezeit, sie möchten verschiedene<br />
Sehenswürdigkeiten in<br />
Deutschland besuchen. In welche<br />
Städte reisen Sie?<br />
1. Edelsteinmuseum<br />
2. Zwinger<br />
3. Spielzeugmuseum<br />
4. Speicherstadt<br />
5. Viktualienmarkt<br />
6. Documenta<br />
7. Gasometer<br />
8. Puppenbrunnen<br />
9. Klingenmuseum<br />
10. Museumsinsel<br />
Trainingsziel:<br />
Urteilsfähigkeit, Denkflexibilität<br />
Für eine individuelle<br />
Versorgung mit Hör- und<br />
Verstehsystemen bieten<br />
wir Ihnen bei der Auswahl<br />
und Anpassung dieser<br />
Geräte mit unserem stets<br />
aktuellen Fachwissen all<br />
unser Können an. In unserem<br />
Meisterbetrieb geben<br />
wir Ihnen die Möglichkeit,<br />
Hörsysteme aller Leistungsklassen<br />
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Umfeld zu testen. Unsere<br />
Stress mit den Ohren?<br />
Hörsysteme für Jeden<br />
langjährige Erfahrung auch<br />
in der Versorgung von<br />
Kindern und die Anpassung<br />
von Cochlea Implantaten<br />
kommen Ihnen für<br />
Ihre individuelle Versorgung<br />
zugute.<br />
Wir freuen uns<br />
auf Ihren Besuch!<br />
Freuen Sie sich<br />
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64 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 65
Aus dem Siegener Seniorenbeirat<br />
Die presserechtliche Verantwortung dieser Doppelseite liegt beim Seniorenbeirat der Universitätsstadt Siegen<br />
Jubiläum in der Universitätsstadt<br />
20 Jahre Seniorenbeirat in Siegen<br />
Wahlperiode beendet<br />
Seniorenbeirat legt Tätigkeitsbericht 2012 – <strong>2017</strong> vor<br />
Der Seniorenbeirat der Stadt Siegen feierte in festlichem<br />
Rahmen sein 20jähriges Bestehen. Beiratsvorsitzender<br />
Dr. Horst Bach konnte aus diesem<br />
Anlass zahlreiche Mitglieder aus den bisherigen vier Wahlperioden<br />
in der Regiestelle Leben im Alter im Rathaus Weidenau<br />
begrüßen. Sein Gruß galt auch der Verwaltung mit<br />
dem neuen Dezernenten André Schmidt und dem frischgekürten<br />
Seniorenbeauftragten Lars Dörr.<br />
Horst Bach erinnerte in diesem Zusammenhang aber<br />
auch an Dörrs Vorgängerin Astrid E. Schneider, die den<br />
Seniorenbeirat seit seiner Gründung immer wieder mit<br />
innovativen Ideen bereichert habe, sowie den Gründungsvorsitzenden<br />
Hans Berner, den der Beirat Jahre später zu<br />
seinem Ehrenvorsitzenden ernannte. Siegens stellv. Bürgermeister<br />
Jens Kamieth würdigte die vielfältige Arbeit des<br />
Gremiums, das sowohl soziale wie kommunalpolitische<br />
Schwerpunkte gesetzt und inzwischen im Leben der<br />
Krönchenstadt seinen festen und unverwechselbaren<br />
Platz gefunden habe. Als Festredner konnte für die Veranstaltung<br />
Horst Fischer, der ehemalige Fachbereichsleiter<br />
für Jugend, Senioren und Soziales der Stadt Siegen,<br />
Zu Hause gut betreut, denn daheim ist´s am schönsten...<br />
Unsere Arbeit beginnt dort, wo die Unterstützung durch<br />
den Pflegedienst endet. Mit unserer stundenweisen<br />
Alltagsbegleitung verschaffen wir Ihnen Entlastung bei der<br />
Betreuung Ihrer Angehörigen zu Hause.<br />
Unsere Alltagshelfer sind fachkundig, einfühlsam und fest<br />
für einen Seniorenhaushalt zuständig.<br />
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Abrechnung mit allen Pflegekassen<br />
Wir kümmern uns um...<br />
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• Haushaltshilfe & Einkaufen<br />
• Demenzbetreuung<br />
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Ihre Ansprechpartnerin...<br />
Daniela Arndt<br />
Telefon: 0271 - 4058 5280<br />
E-Mail: siegen@vivacus.de<br />
gewonnen werden. Unter dem Thema „Teilhabe Älterer<br />
im Wandel der Zeit“ machte Horst Fischer mit sehr viel<br />
Sachkenntnis den Paradigmenwechsel deutlich, der sich<br />
in den vergangenen beiden Jahrzehnten in der Seniorenarbeit<br />
abgezeichnet habe und in den Altenberichten der<br />
Bundesregierung widerspiegele. Hierbei gehe es nicht<br />
mehr nur um „Altenhilfe“, das Abhalten von Kaffeestunden<br />
und Bevormundung der Älteren, vielmehr müsse in<br />
einer modernen Gesellschaft jedem älteren Mitmenschen<br />
die volle Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen und<br />
kulturellem Leben ermöglicht werden. Auf diesem Wege<br />
sei der Seniorenbeirat der Stadt Siegen mit seinen unterschiedlichen<br />
Projekten und politischen „Einmischungen“<br />
ein gutes Stück weit vorangekommen. So konnte schließlich<br />
im Jahre 1997 die erste Seniorenbeiratswahl stattfinden,<br />
damals noch als Urwahl in verschiedenen Lokalitäten<br />
der insgesamt sechs Stadtbezirke. „Da wurde oftmals von<br />
den wenigen Anwesenden per Zuruf ein Beiratsmitglied<br />
in sein neues Amt gehievt.“ Da käme der Briefwahl mit<br />
einer hohen Wahlbeteiligung der rund 28.000 Siegener<br />
Seniorinnen und Senioren schon eine weitaus höhere Legitimation<br />
zu,“ so Helmut Plate, der seit 1997 dem Beirat<br />
in ununterbrochener Folge als Mitglied angehört. Helmut<br />
Plate konnte an zahlreichen Beispielen deutlich machen<br />
(u.a. eine erfolgreiche Aktion gegen das wilde Plakatieren<br />
in der Stadt), wie der Seniorenbeirat auf kurzem Dienstwege<br />
nachhaltige Verbesserungen im öffentlichen Bereich<br />
bewerkstelligen könne.<br />
Anschließend gab Ernst Göckus, Pressesprecher des<br />
Vorstandes, einen Überblick über die wichtigsten Aktivitäten<br />
des Beirats in der nun zu Ende gehenden Wahlperiode.<br />
Als Sprecher des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Veranstaltungen, dankte Ernst Göckus besonders<br />
auch Michael Horak und Klaus Leukel für die Herausgabe<br />
der informativen Sportbroschüre sowie Hans Amely für<br />
seine große Ausdauer bei der Begleitung der PC-Kurse<br />
am Weidenauer Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium. Glückwünsche<br />
und Geschenke überbrachten auch die Vorsitzenden<br />
der beiden befreundeten Seniorenbeiräte Kreuztal und<br />
Freudenberg, Fritz Großmann und Edith Holzapfel. Das<br />
Schlusswort sprach die stellv. Beiratsvorsitzende Dr. Maria<br />
Czell, die als verantwortliche Mitherausgeberin des<br />
Notfallausweises noch einmal auf die mit weiteren 10.000<br />
Exemplaren neugedruckte 2. Auflage dieses wichtigen<br />
Dokumentes hinwies. Abgeholt werden könnten diese bei<br />
Bedarf in der Regiestelle Leben im Alter im Rathaus Weidenau.<br />
Musikalisch ansprechend umrahmt wurde der Festakt<br />
durch das inzwischen preisgekrönte Trompetenquartett<br />
der Fritz-Busch Musikschule der Universitätsstadt Siegen.<br />
Ernst Göckus<br />
Die Vorstandsmitglieder Hans Amely, Ernst Göckus, Dr. Maria Czell,<br />
Dr. Horst Bach und Michael Horak (im Bild von links)<br />
Foto: Seniorenbeirat<br />
In seiner letzten Plenumssitzung dieser Wahlperiode befasste<br />
sich der Seniorenbeirat der Stadt Siegen mit dem Tätigkeitsbericht<br />
2012 – <strong>2017</strong>, der inzwischen auch allen Ratsmitgliedern<br />
und dem Verwaltungsvorstand der Krönchenstadt<br />
zugegangen ist. Unter dem Titel „Wir sind aktiv“ präsentierte<br />
Ernst Göckus, Vorstandsmitglied für die Öffentlichkeitsarbeit,<br />
die 64-seitige Broschüre, an der auch die Vorstandsmitglieder<br />
Hans Amely und Michael Horak sowie für das Layout<br />
der Freudenberger Mediengestalter Bruno Bolte mitgewirkt<br />
hatten. Beiratsvorsitzender Dr. Horst Bach dankte dem Redaktionsteam<br />
für das umfangreiche Werk, das einen ausführlichen<br />
Überblick über die vom Beirat in den vergangenen fünf<br />
Jahren geleistete Arbeit widerspiegelt. Siegens Bürgermeister<br />
Steffen Mues stellte in seinem Grußwort besonders die erfolgreichen<br />
Bemühungen des Seniorenbeirats<br />
um verbesserte Lebensbedingungen und mehr<br />
Barrierefreiheit für die älteren Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger heraus. Deutlich wurde aber auch<br />
der besondere Einsatz des Beirats im Hinblick<br />
auf die Förderung der freundschaftlichen<br />
Beziehungen zu Siegens Partnerstädten.<br />
Neben den Besuchen in der Partnerstadt<br />
Leeds sind jetzt erstmals auch Verbindungen<br />
zum Seniorenbeirat der Partnerstadt Plauen im<br />
Vogtland hergestellt worden. Nach dem Besuch<br />
der Siegener Beiratsmitglieder im Herbst des<br />
vergangenen Jahres in der Spitzenstadt war eine<br />
Abordnung des Plauener Beirats im Frühjahr<br />
bekanntlich zum Gegenbesuch in Siegen<br />
erschienen. Zu diesem Ereignis zeigte Brigitte<br />
Burk, Webmasterin des Beirats, im Verlaufe<br />
der Sitzung einen von ihr selbst hergestellten<br />
Film, der großen Anklang fand. Wie Beiratsvorsitzender<br />
Dr. Horst Bach mitteilte, liegen<br />
dem Gremium bereits jetzt weitere Einladungen<br />
aus den Partnerstädten Ypern und Zakopane vor, über<br />
deren Umsetzung der inzwischen neugewählte Seniorenbeirat<br />
entscheiden soll.<br />
Zum Abschluss des Tätigkeitsberichtes zeigte Horst Bach<br />
die Perspektiven zukünftiger Beiratsarbeit auf. Dazu gehörten<br />
u.a. Seniorenpolitik als Querschnittsaufgabe, die wohnortnahe<br />
Versorgung im Quartier, Prävention im Hinblick auf<br />
steigende Altersarmut, politische Teilhabe sowie Verbesserung<br />
der Pflege und die Unterstützung der pflegenden Angehörigen,<br />
so der Beiratsvorsitzende. Im weiteren Verlauf der<br />
Sitzung wurden mit Rotraud Ewert, Rolf Holdinghausen und<br />
Dr. Dieter Stündel drei ausscheidende Beiratsmitglieder mit<br />
einem Buchgeschenk „Und samstags in die Zinkbadewanne“<br />
besonders geehrt.<br />
Ernst Göckus<br />
66 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 67
Aus dem Siegener Seniorenbeirat<br />
Ein Beitrag des Pflegekreises Wilnsdorf<br />
Seniorenvertretung ist gewählt<br />
5. Amtszeit beginnt mit vielen neuen Gesichtern<br />
Dr. Horst Bach, alter und neuer Vorsitzender des<br />
Seniorenbeirats der Universitätsstadt Siegen<br />
Die Ergebnisse zur Wahl des 5. Seniorenbeirats der<br />
Universitätsstadt Siegen liegen vor: Der Wahlausschuss<br />
hat das endgültige Wahlergebnis für die<br />
sechs Bezirke in Siegen festgestellt.<br />
Von den 27.901 wahlberechtigten Siegener Bürgerinnen<br />
und Bürger über 60 Jahre haben sich 9.133 Wählerinnen<br />
und Wähler beteiligt. Das entspricht einer Wahlbeteiligung<br />
von 32,6 Prozent.<br />
Gemäß der Wahlordnung wurden in jedem Bezirk die<br />
drei Bewerberinnen und Bewerber gewählt, die die meisten<br />
Stimmen erhalten haben. Stellvertreterinnen und Stellvertreter<br />
sind die Kandidatinnen und Kandidaten mit den nachgeordneten<br />
Stimmergebnissen der Plätze vier bis sechs.<br />
Folgende Bewerberinnen und Bewerber wurden in den<br />
Seniorenbeirat gewählt:<br />
Foto: Hans Amely<br />
Wahlbezirk I ⋅<br />
Siegen-Geisweid (gültige Stimmen: 1.934)<br />
gewählt wurden:<br />
Dr. Horst Bach, Dr. Horst Uzar und Hans Amely.<br />
Stellvertreter:<br />
Klaus Leukel, Magdalene Sörries-Meister, Elke Lohmeier<br />
Wahlbezirk II<br />
Siegen-Weidenau (gültige Stimmen: 1.330)<br />
gewählt wurden:<br />
Alfonso Lopez-Garcia, Dr. Jochen Münch, Christel Henke.<br />
Stellvertreter: keine<br />
Wahlbezirk III<br />
Siegen-Ost (gültige Stimmen: 1.128)<br />
gewählt wurden:<br />
Dr.Wolfgang Bauch, Eberhard Schäfer und Armin Maxeiner.<br />
Stellvertreter:<br />
Inge Röhl-Hirsch, Helga Mücke<br />
Wahlbezirk IV<br />
Siegen-Mitte (gültige Stimmen: 1.447)<br />
gewählt wurden:<br />
Dr. Bernd Knapp, Brigitte Burk und Peter Schiffmann.<br />
Stellvertreter:<br />
Heinrich Killet, Maria Magdalene Müller<br />
Wahlbezirk V<br />
Siegen-West (gültige Stimmen: 1.298)<br />
gewählt wurden:<br />
Dr. Maria Czell, Karl-Adolf Fries und Ernst Göckus.<br />
Stellvertreter:<br />
Helmut Plate, Edgar Meiswinkel<br />
Wahlbezirk VI<br />
Siegen-Süd (gültige Stimmen: 1.358)<br />
gewählt wurden:<br />
Karin Piorkowski, Rolf Steinemann und Michael Horak.<br />
Stellvertreter: keine<br />
25 Jahren Pflegekreis<br />
Anlaufstelle für Menschen die Hilfe brauchen<br />
Reges Treiben beim Jubiläum des „Pflegekreis Wilnsdorf e.V.“<br />
Weitsichtige Menschen in Wilnsdorf, angesiedelt<br />
in den politischen Parteien, caritativen und diakonischen<br />
Institutionen, haben schon Anfang der<br />
90er Jahre, noch vor dem Beschluss des Pflegeversicherungsgesetztes<br />
(1994) und noch vor Gründung ambulanter<br />
Dienste, erkannt, dass es einen großen Bedarf an unterstützenden<br />
Hilfen für alte und kranke Menschen gibt.<br />
Somit ist aus bürgerschaftlichem Engagement heraus<br />
1992 der Pflegekreis Wilnsdorf e.V. entstanden, der betagten,<br />
kranken und behinderten Menschen und ihren<br />
Angehörigen die Unterstützung anbietet, die<br />
ihnen ein Leben in ihrer gewohnten häuslichen<br />
Umgebung erleichtert und solange es geht, ermöglicht.<br />
In den Anfängen des Vereins ist man mit einer<br />
Hand voll Helferinnen gestartet, heute betreut der<br />
Pflegekreis als gemeinnütziger Verein ca. 130<br />
Hilfeempfänger mit über 60 Helferinnen und<br />
Helfern. Sie sind in allen Dörfern der Gemeinde<br />
unterwegs und unterstützen die Menschen beim<br />
Einkaufen, bei der Zubereitung der täglichen<br />
Mahlzeiten, Begleitung bei Arztbesuchen oder<br />
bei der Betreuung von Menschen mit Demenzerkrankungen.<br />
Mitgliedsbeiträge und Spenden helfen dabei,<br />
die Kosten für die Menschen, die unterstützt werden,<br />
so niedrig wie möglich zu halten.<br />
Die Helferinnen und Helfer des Pflegekreises<br />
bekommen für ihre Entlastungsleistung eine<br />
Aufwandsentschädigung. Aber nicht diese „Bezahlung“<br />
ist die Motivation der Frauen, die ihre<br />
Hilfeempfänger unterstützen. „Es ist einfach eine<br />
Befriedigung, zu sehen, wie man es mit ein wenig<br />
Hilfestellung ermöglichen kann, dass ältere Menschen<br />
möglichst lange in ihrem eigenen Zuhause<br />
wohnen bleiben können, und mit welcher Freude<br />
man zu den vereinbarten Terminen erwartet<br />
wird“, sagt eine Helferin aus Niederdielfen.<br />
Foto: Veranstalter<br />
Eine dreiköpfige Einsatzleitung<br />
unter Leitung von Jutta Schmidt<br />
kümmert sich um das operative Geschäft,<br />
während der ehrenamtliche<br />
Vorstand den Verein leitet.<br />
Das 25jährige Jubiläum feiert der<br />
Pflegekreis Wilnsdorf e.V. in diesem<br />
Jahr mit zwei Veranstaltungen. Im Juni<br />
waren ehemalige und aktuelle Helferinnen<br />
und Helfer zu einem Fest mit<br />
Buffet und Unterhaltung durch den<br />
Zauberer „Pikkus“ eingeladen und<br />
verbrachten einen vergnüglichen Abend miteinander. Als<br />
Überraschungsbesuch überbrachte Hermann Josef Droege<br />
den Förderpreis der Bürgerstifung Wilnsdorf, verbunden<br />
mit einer Spende für den Verein.<br />
Im Herbst lädt der Verein Mitglieder, Freunde und Förderer<br />
zu einer Danke-Andacht in die ev. Kirche in Wilgersdorf<br />
mit kleinem anschließendem Empfang ein und sieht<br />
dank aller bisher erfahrenen Unterstützung hoffnungsvoll<br />
in die Zukunft.<br />
<strong>db</strong><br />
68 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 69
September<br />
Sa. 02. ab 14 Uhr, Ntph.-Salchendorf<br />
ab 15 Uhr, Sgn.-Birlenbach<br />
ab 17 Uhr, Wilnsdorf<br />
So. 03. ab 11 Uhr, Wilnsdorf<br />
ab 10 Uhr, Fbg.-Oberholzklau<br />
ab 10 Uhr, Obernetphen<br />
Do. 07. ab 09 Uhr, Burb.-Holzh.<br />
ab 14 Uhr, Fbg.-Niederndorf<br />
Fr. 08. ab 09 Uhr, Bu.- Holzhausen<br />
ab 11 Uhr, Bu.-Nd.dresselndf.<br />
Sa. 09. ab 09 Uhr, Bu.-Oberdresselndf.<br />
ab 18 Uhr, (Haxenessen)<br />
So. 10. ab 11 Uhr, Anzhs., Schürscheid<br />
Sa. 23. ab 10 Uhr, Fbg. -Hohenhain<br />
Do. 28. ab 10 Uhr, Fbg.-Oberholzklau<br />
Fr. 29. ab 10 Uhr, Fbg.-Oberholzklau<br />
Sa. 30. ab 10 Uhr, Fbg.-Oberholzklau<br />
ab 13 Uhr, Bad Berleburg<br />
ab 10 Uhr, Fbg.-Oberheuslingen<br />
Backestage<br />
im Kreisgebiet<br />
Foto: Ingrid Drabe<br />
Oktober<br />
Mo. 02. ab 14 Uhr, Ntph.-Salchendorf<br />
Do. 05. ab 14 Uhr, Fbg.- Niederndorf<br />
Di. 10. ab 11 Uhr, Burb.-Nd.dresselndf.<br />
Sa. 14. ab 10 Uhr, Burb.-Ob.dresselndf.<br />
Mo. 23. ab 15 Uhr, Ntph.-Walpersdorf<br />
Do. 26. ab 10 Uhr, Burb.-Holzhausen<br />
Fr. 27. ab 10 Uhr, Burb.-Holzhausen<br />
November<br />
Do. 02. ab 14 Uhr, Fbg.- Niederndorf<br />
Sa. 04. ab 14 Uhr, Ntph-Salchendorf<br />
Do. 16. ab 11 Uhr, Burb.-Nd.dresselndf.<br />
Sa. 18. ab 11 Uhr, Obersdorf-Rödgen<br />
Sa. 25. ab 10 Uhr, Fbg-Alchen<br />
Mo. 27. ab 09 Uhr, Burb.-Holzhausen<br />
Di. 28. ab 09 Uhr, Burb.-Holzhausen<br />
Winterzauber im Sieg Carré Siegen<br />
Mo. 20. November bis So. 14. Januar<br />
durchblick verlost Freikarten<br />
für Ü 60–Party<br />
Wandern und Schauen<br />
der Stadt Siegen<br />
Hobby mit Tempo 3<br />
Gruppe: Flender/Kroke<br />
0271-82733<br />
Treffpunkte:<br />
13.45 Uhr City Galerie<br />
14.00 Uhr Weidenau Bahnhof<br />
14.15 Marktplatz Geisweid<br />
Rückkehr: ca. 18.00 Uhr<br />
13.09.<strong>2017</strong> Lahnhof<br />
27.09.<strong>2017</strong> Schmallenb./Winkh.<br />
11.10.<strong>2017</strong> Wenden<br />
25.10.<strong>2017</strong> Saalhausen<br />
08.11.<strong>2017</strong> Hilchenbach/Lützel<br />
22.11.<strong>2017</strong> Schönau<br />
06.12.<strong>2017</strong> Nikolaus Abschlussf.<br />
Gruppe: Fritz/Hartzer<br />
0271-42616<br />
Termine lagen bei Redaktionsschluss<br />
nicht vor<br />
Gruppe: Anita Schoew<br />
© 0271/870538<br />
Termine lagen bei Redaktionsschluss<br />
nicht vor<br />
Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr.<br />
Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />
Telefon 02 71 / 6 61 03 35<br />
durchblick - siegen e.V.<br />
02 71 / 6 16 47 und 01 71 / 6 20 64 13<br />
ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />
Senec@fé 02 71/ 2 50 32 39<br />
SeniorenServiceStelle 0271 / 38 78 616-2<br />
Seniorenbeirat02 71 / 404-2202<br />
Englischkurse 0271 / 404-2200<br />
montags<br />
10:00 - 12:00 Sprechstunde der<br />
Seniorenhilfe<br />
10:00 - 12:00 SeniorenServiceStelle<br />
geöffnet<br />
10:00 - 12:00 Werkstatt geöffnet<br />
14:00 - 18:00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />
Computertreff<br />
dienstags<br />
Veranstaltungen im Seniorenbegegnungszentrum<br />
der Universitätsstadt Siegen<br />
09:00 - 12:00 ALTERAktiv-Senec@fé,<br />
Computertreff<br />
10:00 - 12:00 Sprechstunde der<br />
Seniorenhilfe<br />
10:00 - 12:00 Redaktionsbüro des<br />
durchblick geöffnet<br />
10:00 - 12:00 Malgruppe (außer 1.Di.Monat)<br />
Haus Herbstzeitlos<br />
57074 Siegen, Marienborner Str. 151<br />
www.unser-quartier.de/haus-herbstzeitlos-siegen<br />
Film- und Video-Club 027 32 /1 24 60<br />
SHG Sauerstoff Therapie 02 71 / 37 03 54<br />
Gedächtnistraining 0271 / 8 49 99<br />
Lesepaten 02739 / 2290<br />
Malgruppe 0271 / 3 73 87<br />
Selbstverteidigung 0160 / 830 18 67<br />
SeniorenTheaterSiegen0271 / 5 65 28<br />
mittwochs<br />
09:00 - 12:00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />
Computertreff<br />
09:30 - 11:00 Englischkurs auf Anfrage<br />
0271 / 404-2200<br />
10:00 - 12:00 SeniorenServiceStelle<br />
geöffnet<br />
10:00 - 12:00 Redaktionsbüro des<br />
durchblick geöffnet<br />
11:00 - 12:30 Englischkurs auf Anfrage<br />
14:00 - 18:00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />
14:30 - 16:30 Handarbeiten mit der<br />
Seniorenhilfe<br />
14:30 - 16:30 Werkstatt geöffnet<br />
15:00 - 17:00 Singen mit der<br />
Seniorenhilfe<br />
19:00 - 21:00 Regenbogentreff<br />
Spielen und Klönen<br />
19:00 - 22:30 Film und Videoclub<br />
Trauercafé0271/ 5 34 46<br />
Wahlverwandte0271 / 2 38 01 08<br />
Werkstatt02 71 / 6 27 76<br />
donnerstags<br />
09:30 - 10:30 Selbstverteidigung<br />
10:00 - 12:00 Sprechstunde der<br />
Seniorenhilfe<br />
10:00 - 12:00 Redaktionsbüro des<br />
durchblick geöffnet<br />
freitags<br />
10:00 - 12:00 Sprechstunde der<br />
Seniorenhilfe<br />
11:00 - 14:00 Englischkurse (2)<br />
0271 / 404-2200<br />
samstags<br />
Foto: Ingrid Drabe<br />
09:00 - 12:00 Wandergruppe<br />
der Seniorenhilfe<br />
Das Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos befindet sich hinter der alten „Hainer Schule“, Ecke Marienborner Str. / Blumenstr.<br />
Anfahrt: Ab Hauptbahnhof, ZOB Bussteig B 1-2: Linien R 12, R 13, R 17, L 109 (Bushaltest, Blumenstraße). Parkplatz: Kostenlos am Haus<br />
Tanzen ist etwas Schönes, viele<br />
Menschen haben Freude an allen Arten<br />
des Tanzes. Aber für diejenigen,<br />
die mit Elvis Presley, Buddy Holly<br />
und den Rolling Stones aufgewachsen<br />
sind, und die immer noch Spaß am<br />
Rocken, Twisten, Solo-Tanzen und<br />
Bumpen haben, lädt der Seniorenbeirat<br />
zur 3. „Rock am Stock“- Party ein.<br />
In diesem Jahr mit dem verrückten<br />
Kult Trio The Beat Pack, die einen<br />
heißen Ritt von den wilden Fifties bis<br />
zu den Swinging Sixties live bieten<br />
werden. Zwei Gitarren, drei Kabel<br />
und die besten Songs dieser Zeit –<br />
gepaart mit Humor und Witzlassen<br />
die musikalische Zeitreise zu einem<br />
kurzweiligen Ganzen werden. Mit an<br />
Bord ist natürlich auch wieder DJs<br />
Pinguin – bürgerlich Karl-Heinz<br />
Böhm –, der den Gästen mit Rockund<br />
Pop-Musik aus 65 Jahren richtig<br />
einheizen wird. Die Gehhilfe bleibt<br />
zu Hause – wir rocken uns gesund und<br />
geschmeidig! Eine Veranstaltung des<br />
Seniorenbeirats der Stadt Kreuztal.<br />
Samstag, 28. Oktober ab 18 Uhr<br />
in der Stadthalle Kreuztal<br />
Das Highlight des Abends wird ein kleiner<br />
Wettbewerb sein, bei dem eine Jury beurteilt,<br />
wer das Tanzbein am besten schwingen kann.<br />
Es wird spannend – der beste Hüftschwung. gewinnt<br />
einen tollen Preis.<br />
Foto: Veranstalter<br />
Grafik: Veranstalter<br />
Gewinnen können Sie<br />
3 x 2 Eintrittskarten,<br />
wenn Sie bis<br />
15. Oktober<br />
eine Nachricht mit Namen,<br />
Telefonnummer und dem Vermerk<br />
Freikarten schicken an:<br />
Redaktion durchblick<br />
Marienborner Str. 151<br />
57074 Siegen<br />
oder per e-Mail an:<br />
gewinnspiel@durchblicksiegen.de<br />
Die Gewinner werden telefonisch<br />
benachrichtigt. Die Freikarten<br />
werden auf Ihren Namen<br />
an der Abendkasse hinterlegt.<br />
Normale Eintrittskarten sind<br />
im Vorverkauf im „Reisebüro<br />
C. Böhm Der Touristikpartner<br />
Marburger Straße 15, Telefon<br />
02732/58430“ erhältlich. Des<br />
Weiteren können Karten an der<br />
Abendkasse erworben werden.<br />
Wir haben die passenden Veranstaltungen für Sie:<br />
• Sprachen (von Arabisch bis Türkisch)<br />
• Computerkurse (Grundlagen, Internet, Office u. a.)<br />
• Vorträge | Café-Zeit im KrönchenCenter<br />
• Gesundheitsangebote und vieles Andere mehr.<br />
VHS Siegen, KrönchenCenter, Markt 25, 57072 Siegen<br />
Internet: www.vhs-siegen.de; E-Mail: vhs@siegen.de<br />
Telefon: 0271 404-3000<br />
Ihr Bestattungs- und Vorsorgepartner in der Region · Eigene Trauerhalle und Cafe<br />
Mit einer angemessenen<br />
Bestattungsvorsorge das Geld<br />
vor dem Zugriff des Sozialamtes schützen.<br />
Wir Informieren Sie gerne.<br />
Otto Henrik Giesler Bestattermeister<br />
Kreuztal 02732-13 54 · Siegen 0271-48 88 88 0 · www.bestattungshaus-giesler.de<br />
70 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 71
montags:<br />
10.00 Seniorengymnastik mit Anne<br />
Freudenberger, im Gemeinschaftsraum<br />
Dr. Ernst-Schuppener-Haus, Stadtteilbüro<br />
Heidenberg, 0271-23418872<br />
14.00 Montagscafé des DRK Ortsverein<br />
Siegen Nord e.V., Schneppenkauten<br />
1, Si.-Weidenau 0271-76585<br />
14.30 Handarbeitstreff: „Regiestelle<br />
Leben im Alter“ Rathaus Weidenauer<br />
Straße 215, 0271/404-2200<br />
20.30 Tangosalon: Milonga, Tango<br />
Argentiono - Gefühle tanzen, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
Jeden 1. Montag im Monat<br />
14.30 Singen AWO Si., Begegnungsstätte<br />
Rosterstr. 186, 0271/53383<br />
19.00 Trauergruppe der Ambulanten<br />
Hozpizhilfe, Stiftung Diakoniestation<br />
Kreuztal, Ernsdorfstr. 3, 02732/1028<br />
20.00 Tango Schnupperkurs (bis 21<br />
Uhr), anschließend Tangosalon, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.18<br />
Jeden 2. Montag im Monat<br />
10.00 Frühstückstreff: AWO-Ortsverein<br />
Siegen, im der Begegnungsstätte Rosterstr.<br />
186, Siegen, 0271/339857<br />
10.00 Trauercafé der Ambulanten<br />
ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V.;<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Str. 0271/23602-67<br />
15.15 Montagsgespräch des „Bund<br />
der Vertriebenen“ – Diskurs zum aktuellen<br />
gesellschaftspolitschen Zeitgeschehen<br />
Geschäftsstelle Siegen, Seilereiweg<br />
6 0271/82838<br />
18.30 „Anders Altern“ Gruppe für gleichgeschlechtlich<br />
Lebende, Haus Herbstzeitlos<br />
Siegen, Marienborner Str. 151<br />
Jeden 3. Montag im Monat<br />
10.00 ALTERAktiv, Lesepaten, Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Straße 151 02739-2290<br />
Wiederkehrende<br />
16.30 Selbsthilfegruppe Durchblutungsstörungen<br />
in den Beinen Begegnungszentrum<br />
Haus Herbstzeitlos<br />
Siegen, Marienborner Str. 151<br />
0271-310781<br />
18.30 Treffen Selbsthilfegruppe:<br />
Sauerstoff-Langzeit-Therapie „Haus<br />
Herbstzeitlos“ Siegen, Marienborner<br />
Str. 151, 370354<br />
Jeden 4. Montag im Monat<br />
14.30 Kaffeekränzchen: AWO-<br />
Ortsverein Siegen, in der Begegnungsstätte<br />
Siegen, Rosterstr.<br />
186, 0271/3386-160<br />
Letzter Montag im Monat<br />
19.00 Selbsthilfegruppe Asthma und<br />
Bronchitis Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Straße 151<br />
02737/3308<br />
dienstags:<br />
17.00 Interkultureller Chor Siegerland<br />
Span. Zentrum Siegen, St.-<br />
Michael-Straße 3<br />
Jeden 1. Dienstag im Monat<br />
9.00 Die Creativen Siegen, städtisches<br />
Begegnungszentrum Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Ste.151 02737-3455<br />
15.00 ALTERAktiv Lesepaten, Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“<br />
Siegen, 02739/2290<br />
Jeden 2. Dienstag im Monat<br />
19.00 Vorwärts-Chor, städtisches<br />
Begegnungszentrum „Haus Herbstzeitlos“,<br />
Siegen, Marienborner Straße<br />
151<br />
Jeden 3. Dienstag im Monat<br />
15-17 Treffen der Heinzelwerker, Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“,<br />
Siegen, Marienborner Str. 151<br />
Pohl & Steuber<br />
Klein-Nöh<br />
Beerdigungsinstitute<br />
persönlich - hilfreich<br />
Brauersdorfer Straße 10<br />
57250 Netphen<br />
02738 – 6308<br />
Eigene Trauerhalle<br />
Ihr Partner für Bestattung und Vorsorge,<br />
einmal auch in Ihrer Nähe.<br />
Netphen, Ne.- Deuz, Ne.- Dreis-Tiefenbach,<br />
Ne.- Irmgarteichen und Wi.- Rudersdorf<br />
Jeden 4. Dienstag im Monat<br />
20.00 Vorwärts-Chor, städtisches Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“,<br />
Siegen, Marienborner Straße 151<br />
mittwochs:<br />
10.00-12.00 Heinzelwerker Sprechstunde,<br />
„Regiestelle Leben im Alter“,<br />
Rathaus Siegen-Weidenau, Weidenauer<br />
Str. 211, 404-2200<br />
10.00 Spaziergang: 3000 Schritte,<br />
Tempo und Strecke sind angepasst,<br />
ab Rathaus Siegen-Weidenau, Weidenauer<br />
Str. 215, 404-2200<br />
10.00-12.00 Sprechstunde des Seniorenbeirats,<br />
SeniorenServiceStelle<br />
Siegen-Geisweid , Am Klafelder<br />
Markt 20 0271/372199-05<br />
14.00-16.00 Diakonischer Freundeskreis<br />
Siegen-Süd, Hilfen für zu Hause,<br />
Diakonie Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />
14.30-17.30 ALTERAktiv Taschengel<strong>db</strong>örse<br />
Siegen, St.-Johannstr. 7<br />
0271/2346066<br />
17.00 Internationaler Seniorentanz,<br />
Interkulturelle Gemeinschaft, kath. Gemeindehaus<br />
Siegen, St.-Michaelstr 3<br />
Jeden 1. Mittwoch im Monat<br />
10.00 Trauercafé Regenbogen Ambul.Hozpizhilfe,<br />
Diakonistation Kreuztal,<br />
Ernsdorfstraße 3 02732-1028<br />
14.30 Museums-Momente, Führung<br />
für Menschen mit Demenz<br />
und ihre Begleiter, Museum für<br />
Gegenwartskunst, Siegen, Unteres<br />
Schloss 0271/405-7710<br />
15.00 Frauenzimmer, Frauencafé<br />
des DRK-Niederschelden, Burgschule<br />
Siegen-Niederschelden.<br />
0271-33716-0<br />
19.30 Heimatfreundtreffen, Kapellenschule<br />
Siegen-Trupbach, Trupbacher<br />
Str. 40.<br />
VdK Soziale Sicherheit in einer<br />
großen Gemeinschaft<br />
Kreisverband<br />
Siegen-Olpe-Wittgenstein<br />
57072 Siegen Morleystr.15-17<br />
Tel.: 02 71 / 30 38 29-0<br />
Fax: 02 71 / 30 38 29-18<br />
e-mail: kv-siegen@vdk.de<br />
www.vdk.de/kv-siegen-olpe-wittgenstein<br />
Falls Sie mehr über den VdK wissen möchten,<br />
wenden Sie sich an den Kreisverband oder direkt<br />
an den für Sie zuständigen Ortsverband<br />
Termine<br />
Jeden 3. Mittwoch im Monat<br />
14.30 VDK-Siegen-Treff; Frohe Runde, Christofferhaus<br />
Siegen, Friedrich-Wilhelm-Str. 118<br />
14.30 Wir tanzen wieder! Für Menschen mit und ohne<br />
Demenz, Tanzschule „Im Takt“, Netphen-Dreistiefenbach,<br />
Dreisbachstr. 24. Anmeldung 0271/234178-17<br />
Letzter Mittwoch im Monat<br />
15.00-16.30 Selbsthilfegruppe Frontotemporale Demenz<br />
im Café Auszeit Kreuztal, Ernsdorfstr. 5<br />
donnerstags:<br />
10.00 Seniorenwerkstatt, der „Interkulturellen Gemeinschaft“,<br />
katholisches Gemeindehaus Siegen, St.-Michaelstr.<br />
10.00-12.00 Diakonischer Freundeskreis Siegen-Süd,<br />
Hilfen für zu Hause, Diakonie Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />
14.00-16.00 Handarbeitskreis der SeniorenServiceStelle,<br />
im Sozialraum des Rathauses Netphen, Amtsstraße 2+6<br />
Jeden 1. Donnerstag im Monat<br />
19.00 Treffen der Selbsthilfegruppe für Hörgeschädigte<br />
Siegen, in der Diakonie Sandstr. 26<br />
Jeden 2. Donnerstag im Monat<br />
15.00-17.00 Selbsthilfegruppe Mitten im Leben für<br />
Menschen mit Gedächtnisproblemen KSG-Senioren-<br />
Wohnanlage Weidenau Weidenauer Str. 202<br />
Jeden 4. Donnerstag im Monat<br />
15.00 Trauercafé der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe<br />
Siegen e.V.; Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
0271/23602-67<br />
freitags:<br />
17.00 Tanzen ab der Lebensmitte mit und ohne Partner,<br />
TanzZentrum AGNE-PRESCHER Siegen-Geisweid,<br />
Birlenbacher Hütte 16 0271-84999<br />
18.00 Wochenschlussandacht,<br />
Autobahnkirche Siegerland, Rasthof Wilnsdorf<br />
Jeden 2. Freitag im Monat<br />
15.00 Wochenausklang der Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />
Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Str. 151 0271/6610335<br />
samstags:<br />
Jeden 3. Samstag im Monat<br />
13.00 ALTERAktiv Repaircafé, Mehrgenerationenzentrum<br />
der Martinigemeinde Siegen, St. Johann-Str. 7<br />
Jeden 4. Samstag im Monat<br />
13.00 Klimawelten Repaircafé, Florenburg Hilchenbach,<br />
Kirchweg 17 02733/2366 (Ingrid Lagemann)<br />
sonntags:<br />
Jeden 1. Sonntag im Monat<br />
15.00 Trauercafé der ökum.Hospizhilfe, Pfarrheim<br />
Heilig Kreuz Kirche, Siegen-Weidenau, Im Kalten Born 1<br />
Jedegn 2. Sonntag im Monat<br />
14.30 Sonntagscafé in der Alten Linde Wilnsdorf-Niederdielfen,<br />
Weißtalstraße 2<br />
15.00 Sonntagscafe im Bürgerhaus Siegen-Niederschelden,<br />
Auf der Burg 15 0271/3370122<br />
Rund um die Uhr für Sie da<br />
- ein Anruf genügt!<br />
Siegen<br />
Alte Poststraße 21<br />
Tel.: 0271 / 52 00 9<br />
Wilnsdorf<br />
Rathausstraße 5<br />
Tel.: 02739 / 47 72 07<br />
Vorsorge -<br />
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Das Notwendige nach eigenen Wünschen<br />
selbst bestimmen und vorsorgend regeln<br />
Die Angehörigen fi nanziell absichern<br />
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72 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 73
1.Freitag<br />
20.00 Junges Apollo, „Tschick“ –<br />
eine Kultgeschichte, Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystr. 1 (auch am 2.9.)<br />
2.Samstag<br />
12.00 Modelldampf – und Oldtimer<br />
Motorradtreffen, Technikmuseum<br />
Freudenberg, Olper Straße 5 (auch<br />
am 3.9.)<br />
3. Sonntag<br />
11.00 Puppentheater Pettersson und<br />
Findus, Eine Geburtstagstorte für<br />
die Katze, Siegerlandhalle Siegen,<br />
14.00 Kunstsommer <strong>2017</strong>, Eröffnung<br />
mit Expedition - non-native, Areal<br />
Trupbacher Heide, Freudenberg<br />
14.30 WALDESLUST - Jagdhorn<br />
trifft Flügelschlag, für Menschen<br />
mit Demenz und ihre Freunde, Senioren-Service-Stelle<br />
der Stadt Netphen,<br />
Anm.erf. Telefon: 02738 603-145<br />
14.30 Historische Stadtführung,<br />
Rund ums Krönchen, zweistündiger<br />
Spaziergang, Siegen, Innenhof<br />
Oberes Schloss<br />
16.00 Sonntagnachmittag um 4 im<br />
Schlossgarten, Abschluss-Konzert<br />
Herdorfer Dixieland Friends, Musikpavillon,<br />
Siegen, Oberes Schloss<br />
September<br />
Altstadtfest in der Siegener Oberstadt am 9. und 10. September<br />
Foto: Veranstalter<br />
6. Mittwoch<br />
17.00 Südwestfälische Freilichtbühne<br />
Freudenberg, Die drei Musketiere,<br />
Kuhlenberg 34 (auch 8./9. 20.00 Uhr)<br />
8. Freitag<br />
11.00 Kulturforum Netphen, Historisches<br />
Spektakel, Die Schusterschlacht<br />
von Netphen, Marktplatz<br />
Obernetphen (bis 10.9.)<br />
20.00 Cooler German Jazz auf höchstem<br />
Nivea, Manfred Billmann, Alte<br />
Linde, W.-Niederdielfen, Weißtalstraße<br />
20.00 NightWash Live Tour SIEGEN<br />
<strong>2017</strong>, Siegerlandhalle Siegen<br />
9. Samstag<br />
10.00 Gottesdienst, Geborgen unter<br />
dem Schirm des Höchsten,<br />
(nicht nur) für Demenzkranke, Christliche<br />
Seniorenhäuser Lützeln<br />
11.00 Siegener Altstadtfest und<br />
700 Jahre Nikolaikirche in der Siegener<br />
Oberstadt bis 21 Uhr, (auch So.)<br />
19.00 Konzert, Music on the Rocks,<br />
Natur, Kultur und Kulinarik, Skulptur<br />
Stein-Zeit-Mensch, WaldSkulpturenweg<br />
Bad Berleburg (auch am 10.)<br />
20.00 kreuztalkultur, Kabarett, Christoph<br />
Sieber Hoffnungslos optimistisch,<br />
Stadthalle Kreuztal<br />
10. Sonntag<br />
Altstadtfest - Siegener Oberstadt<br />
11.00 bis 18.00 Mittelalterlicher<br />
Markt vor dem Rathaus<br />
13.00, 15.00, 16.30 Altstadtführung<br />
(1 Std.) Treffpunkt ist hinter der<br />
Marienkirche<br />
15.00 Führung entlang der Stadtmauer<br />
(1½Std.) Treffpunkt ist hinter<br />
der Marienkirche<br />
15.30 Von Liebesleid und Mordgeschichten<br />
Schauspielführung (1½Std.)<br />
die in das Siegen des Jahres 1637 entführt,<br />
ab Oberes Schloss<br />
13.30, 14.30, 15.30, 16.30 Führung<br />
durch die Fürstengruft<br />
14.00 Kulturforum Netphen, 10.<br />
Kunst-Ausstellung Künstlergruppe<br />
Oberes Siegtal, Wassermühle-Nenkersdorfer<br />
Mühle, auch am 17./19.9.<br />
16.00 VHS-Siegen, Stadtrundgang<br />
Wiederaufbau in Siegen, Treffpunkt<br />
Fissmeranlage<br />
17.00 Konzert, Märkisches Jugend<br />
sinfonieorchester & Philharmonie<br />
Südwestfalen, Siegerlandhalle<br />
18.00 Filmpalast, Endstation Sehnsucht,<br />
Heimhof-Theater Burbach<br />
11. Montag<br />
17.00 Kino ohne ALTERSbeschränkung,<br />
Hinter den Wolken, Viktoria<br />
Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch,<br />
19.00 VHS-SIWI, Wahlen <strong>2017</strong> –<br />
Was die Parteien wollen, Kreuztal<br />
Stadtbibliothek, Marburger Str. 10<br />
12. Dienstag<br />
18.00 VHS-Siegen, Vortrag: Erwerbsgemindert<br />
oder berufsunfähig – was<br />
wäre wenn?, KrönchenCenter Siegen<br />
13. Mittwoch<br />
19.00 Lesung, Ja zum Leben trotz<br />
Demenz, Burbach, Bürgerhaus, Senioren-Service-Stelle<br />
02736/4556<br />
14. Donnerstag<br />
13.00 Info und Beratung: Mit Demenz<br />
in Neunkirchen gut versorgt<br />
leben, Otto-Reiffenrath-Haus<br />
19.00 VHS-SIWI, Demenz in Familie,<br />
Freundeskreis und Nachbarschaft,<br />
Hilchenbach, Wilhelmsburg<br />
19.00 Lesung, Geschichten vom täglichen<br />
Vegansein, ein Abend für die<br />
Sinne, Städtische Galerie Haus Seel<br />
Siegen, Kornmarkt 20<br />
20.00 Solo-Konzert, Ozzy Ostermann<br />
alias Georg Göbel-Jakobi, Privat und<br />
ohne Perücke, Weiße Villa, Dreslers<br />
Park, Kreuztal, Hagener Str. 22<br />
20.00 Eröffnungskonzert der 57.<br />
Spielzeit der Philharmonie Südwestfalen,<br />
Gebrüder Busch Theater,<br />
Hilchenbach, Bernhard-Weiss-Platz 1<br />
15. Freitag<br />
22.00 Nachtwächterführung (1¼ Std.),<br />
durch die historische Altstadt Hört,<br />
Ihr Leut und lasst Euch sagen, ab<br />
Nikolaikirche Siegen<br />
16. Samstag<br />
14.00 Öffentlicher Spinntreff mit der<br />
Webmeisterin Inge Zöller, Technikmuseum<br />
Freudenberg, Olper Straße<br />
20.00 Kabarett, Walter Sittler liest<br />
Dieter Hildebrandt, Ich bin immer<br />
noch da! Heimhof-Theater Burbach-<br />
Würgendorf, Heimhofstr. 7a<br />
17. Sonntag<br />
11.00 Kulturforum Netphen, Kleintier-,<br />
Bauern-, Öko- und Trödelmarkt,<br />
Marktplatz und Schützenhalle,<br />
Netphen-Irmgarteichen<br />
11.00 Hoffest - Vielfalt erleben mit<br />
Hofführungen, Verkostungen, Birkenhof<br />
Wilnsdorf-Wilgersdorf<br />
15.00 Kabarettistische Stadtrundfahrt<br />
im Hübbelbummler, Stahl und<br />
Holz sin´unser Stolz, Weigand und<br />
Genähr, Treff ZOB Siegen<br />
18.00 kreuztalkultur, Theater, Stefanie<br />
integriert die Öztürks, Stadthalle<br />
Kreuztal, Am Erbstollen 7<br />
19.30 22. Gospelhouse, I have just<br />
heard a song..., Ev. Gemeindezentrum<br />
Wilnsdorf-Rödgen (14.00 Workshop)<br />
20. Mittwoch<br />
20.00 Torsten Sträter: Es ist nie zu<br />
spät, unpünktlich zu sein, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
21. Donnerstag<br />
15.30 VHS-Siegen, Café-Zeit, Berühmte<br />
Tiere in der Literatur,<br />
Wolfsblut von Jack London, KrönchenCenter<br />
Siegen, Markt 25<br />
18.30 VHS-SIWI, DigiTIPP – Wie<br />
gehe ich mit dem digitalen Nachlass<br />
um? Erntebrück, Rothaarsteig-Schule,<br />
Torsten Sträter kommt am 22.9.<br />
in die Siegerlandhalle<br />
18.30 VHS-SIWI, Französische Märchen,<br />
Bad Berleburg, Altenzentrum<br />
am Sähling, An der Gonthardslust 11<br />
19.00 VHS-Siegen, Multivisionsschau:<br />
Malta – Tempel, Ritter und Prozessionen,<br />
KrönchenCenter Siegen, Markt<br />
19.00 VHS-SIWI, Wie können wir<br />
uns am besten in die deutsche<br />
Gesellschaft einbringen? Kreuztal,<br />
Stadtbibliothek, Marburger Str. 10<br />
19.30 VHS-SIWI, Fluchtziel Westfalen<br />
– Geschichten von Flucht und<br />
Ankunft, Hilchenbach, Buchhandlung<br />
"bücher buy eva", Markt 5<br />
20.00 Late Night Jazz Foundation,<br />
Kulturscheune Sonnenhof, S.-Breitenb.<br />
22. Freitag<br />
20.00 Torsten Sträter, Es ist nie zu<br />
spät, unpünktlich zu sein, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
20.00 Liedermacher und Musiker,<br />
Torsten Riemann, Kulturscheune<br />
Sonnenhof, Siegen-Breitenbach<br />
23. Samstag<br />
13.00 Bad Laaspher Herbstmarkt <strong>2017</strong><br />
Pils trifft Pilz, Laasphe, Haus des<br />
Gastes und Wilhelmsplatz (auch 24.)<br />
20.00 kreuztalkultur, Christian Ehring<br />
Keine weiteren Fragen, Stadthalle<br />
Kreuztal, Am Erbstollen 7<br />
20.00 Kabarett, Jürgen B. Hausmann:<br />
Wie jeht et? Et jeht! Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
Foto: Veranstalter<br />
24. Sonntag<br />
11.00 43. Siegerländer Mineralienbörse,<br />
Siegerlandhalle<br />
13.00 VHS-Siegen, Vortrag, Tellington<br />
TTouch Methode für<br />
Hunde, Katzen & Kleintiere, KrönchenCenter<br />
Siegen, Markt 25<br />
15.30 VHS-Siegen, Stadtspaziergang:<br />
Stolpersteine auf der<br />
Hammerhütte, Treffpunkt, Zur<br />
Hammerhütte, Siegen, Kirchweg<br />
16.00 Familienkonzert, Frisch<br />
gestrichen – frech gesungen,<br />
Siegerlandhalle Siegen,<br />
17.00 Konzert, Burbacher Chöre,<br />
Voice Attack, Heimhof-Theater<br />
Burbach-Würgendorf<br />
26. Dienstag<br />
17.00 Eröffnungsveranstaltung,<br />
Wanderausstellung Lebendige<br />
Gewässer in NRW, Alte Schule<br />
Burbach-Holzhausen, Kapellenweg<br />
19.00 VHS-SGWI, Wie Sie Ihr<br />
Unterbewusstsein nutzen, um<br />
erfolgreich zu sein, Rathaus Netphen<br />
19.00 VHS-SIWI, Sicher Einkaufen<br />
im Internet – Bad Berleburg, Johannes-Althusius-Gymnasium<br />
19.00 VHS-Siegen, Vortrag: Kopf frei,<br />
Körper spüren, Stadt erleben – Fahrrad<br />
fahren in Siegen – 200 Jahre Fahrrad,<br />
KrönchenCenter Siegen, Markt 25<br />
27. Mittwoch<br />
14.30 Schauspielführung: Von Liebesleid<br />
und Mordgelüsten, Treffpunkt:<br />
Siegen, Innenhof Oberes Schloss<br />
19.00 VHS-SGWI, Abnehmen beginnt<br />
im Kopf, Burbach, Bürgerhaus<br />
19.30 Rudelsingen mit dem Rudelanimator<br />
Jörg Siewert, Café Basico Kreuztal,<br />
Hüttenstraße 30<br />
28. Donnerstag<br />
18.30 VHS-SIWI, Elternunterhalt:<br />
Wenn erwachsene Kinder zahlen<br />
müssen, Rathaus Netphen, Amtsstr. 6<br />
18.30 VHS-SIWI, DigiTIPP – Wie lassen<br />
sich W-Lan und Hotspot sicher nutzen?,<br />
Kreuztal, Stadtbibliothek<br />
18.30 VHS-SIWI, Elternunterhalt -<br />
das Sozialamt bittet Kinder von Senioren<br />
zur Kasse, Rathaus Netphen<br />
19.00 VHS-SIWI, Totale Überwachung -<br />
Datensammlungen im Netz, Rathaus<br />
Netphen, Amtsstraße 6<br />
19.00 VHS-SIWI, Hormone - Regisseure<br />
des Lebens, Bad Laasphe, Haus<br />
des Gastes, Wilhelmsplatz 3<br />
SeniorenServiceStellen<br />
Universitätsstadt<br />
Siegen<br />
Siegen–Geisweid<br />
Am Klafelder Markt 20<br />
Mo + Mi. 10 - 12 Uhr 0271/372199-05<br />
Siegen–Weidenau, Rathaus<br />
Weidenauer Straße 211-213<br />
Mo - Fr. 10 - 12 Uhr 0271/404-2200<br />
Siegen -Ost, Haus Herbstzeitlos<br />
Marienborner Straße 151<br />
Mo + Mi. 10 - 12 Uhr 0271/3878616-2<br />
Siegen–Eiserfeld<br />
Mühlenstraße 7<br />
Beratung und Kontakt: 0271/25097-47<br />
Nutzen Sie die Möglichkeit, unabhängig von der Wetterlage und<br />
ganzjährig, komplett gestaltete Grabanlagen zu beichtigen.<br />
Auf über 500 m 2 zeigen wir Ihnen vom klassischen Denkmal bis zur<br />
modernen Grabgestaltung eine Vielfalt von Materiealien, Formen<br />
und Ausführungen.<br />
Torsten Riemann am 22.9. in der Kulturscheune Si.-Breitenbach<br />
Foto: Veranstalter<br />
Jürgen B. Hausmann am 23.09:in der Siegerlandhalle<br />
74 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 75
19.00 VHS-Vortrag, Vegetarische<br />
oder vegane Ernährung – Tipps zur<br />
gesunden Umsetzung, KrönchenCenter<br />
Siegen, Markt 25<br />
19.00 VHS-Vortrag, Der lange Weg<br />
eines Entwicklungsprojektes,<br />
KrönchenCenter Siegen, Markt 25<br />
19.00 VHS-SIWI, Menschenrechte<br />
im digitalen Zeitalter, Freudenberg,<br />
Rathaus, Mórer Platz 1<br />
20.00 Musikkabarett, Lars Reichow<br />
mit Freiheit, Heimhof-Theater Burbach-Würgendorf,<br />
Heimhofstr. 7a<br />
29. Freitag<br />
19.00 Kunstsommer <strong>2017</strong>, Eröffnung<br />
Thomas Kellner open studio, Siegen,<br />
Friedrichstraße 42<br />
1. Sonntag<br />
11.00 Wilnsdorfer Bauern- und Naturmarkt,<br />
rund ums Rathaus<br />
14.30 Historische Stadtführung,<br />
Rund ums Krönchen, (2 Std.) Spaziergang,<br />
ab Siegen, Oberes Schloss<br />
17.00 Unterbiberger Hofmusik,<br />
DAHOAM und RETOUR, Franz J.<br />
Himpsl, Gebrüder Busch Theater,<br />
Hilchenbach,Bernhard-Weiss-Platz 1<br />
3. Dienstag<br />
14.00 VHS-SIWI, Bestimmung der<br />
typischen Pilze Siegerländer Hauberge,<br />
Kreuztal, Treff: Parkplatz am<br />
Freibad Buschhütten<br />
5. Donnerstag<br />
18.30 VHS -Siegen, Vortrag: Wissenskonstruktion<br />
und emotionales<br />
Lernen: Ich empfinde, also bin ich,<br />
KrönchenCenter Siegen, Markt 25<br />
September<br />
19.30 Konzert, Dynamisches Duo,<br />
Stücke der 60er Jahre bis heute, Alte<br />
Linde, Wilnsdorf-Niederdielfen.<br />
20.00 kreuztalkultur, Vorpremiere,<br />
Michael Krebs – Live Die Tour<br />
<strong>2017</strong>/18, Weiße Villa in Dreslers Park,<br />
Kreuztal, Hagener Straße 22<br />
20.00 Lesung, Max Goldt, liest u.a.<br />
Lippen abwischen und lächeln, Kulturhaus<br />
Lÿz, St.-Johann-Str. 18, Siegen<br />
30.Samstag<br />
11.00 Puppentheater, Der kleine<br />
Rabe Socke und seine Freunde,<br />
Siegerlandhalle Siegen<br />
14.00 VHS-SIWI, Bestimmung von<br />
Pilzen im Freudenberger Stadtwald,<br />
Treff: Freudenberg, Friedenshortstrasse<br />
Oktober<br />
19.00 VHS-SIWI, Rechtsradikale<br />
Szene im Siegerland - 1990 bis<br />
heute, B. Berleburg, Johannes-Althusius-Gymnasium,<br />
Im Herrengarten 11<br />
6. Freitag<br />
17.00 11. Siegener Oktoberfest,<br />
Mit der Original Oktoberfestband<br />
Wiesenkönige, Außengelände Siegerlandhalle,<br />
Siegen (auch 7.10.)<br />
20.00 kreuztalkultur, Comedy, Benjamin<br />
Tomkins – der Puppenflüsterer<br />
– King Kong und die weiße Barbie,<br />
Stadthalle Kreuztal, Am Erbstollen 7<br />
7. Samstag<br />
14.00 VHS-SIWI, Kaspar, Köhler,<br />
Brasebrö - Kulturlandschaft Ruckersfeld,<br />
Hilchenbach, Treff: Parkplatz<br />
Oberbach<br />
20.00 kreuztalkultur, Konzert, Tingvall<br />
Trio- Cirklar, Stadthalle Kreuztal<br />
Vortrag der VHS-SIWI Rechtsradikale Szene im Siegerland, am 5. Oktober<br />
im Gymnasium Bad Berleburg<br />
Foto: Veranstalter<br />
Foto: Veranstalter<br />
29. 9 ab 20.00 Lesung mit Max Goldt,<br />
im Kulturhaus Lÿz, Siegen<br />
20.00 Liederabend mit Pe Werner,<br />
Stille Wasser, Heimhof-Theater<br />
Burbach-Würgendorf, Heimhofstr. 7a<br />
8. Sonntag<br />
14.30 Rundgang durch das älteste<br />
Stadtquartier von Siegen Die Stadtmauer<br />
in alter Zeit, ab Martinikirche<br />
15.30 VHS-Siegen, Rundgang entlang<br />
politischer Denkmäler und Erinnerungsorte<br />
in der Siegener Oberstadt,<br />
ab KrönchenCenter, Markt 25<br />
18.00 Filmpalast, Miss Marple – 16<br />
Uhr 50 ab Paddington, Heimhof-Theater<br />
Burbach-Würgendorf, Heimhofstr. 7<br />
9. Montag<br />
17.00 Kino ohne ALTERSbeschränkung,<br />
Willkommen bei den Hartmanns,<br />
Viktoria Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch<br />
19.00 VHS-SIWI, Energie autarke<br />
Wohnhäuser – Zukunft oder schon<br />
Wirklichkeit? Erntebrück, Realschule<br />
10. Dienstag<br />
14.30 Der Gruftenweg – Erinnerungskultur<br />
zur Kaiserzeit, ab Lindenbergfriedhof<br />
Siegen<br />
11. Mittwoch<br />
19.00 VHS-SIWI, Darmgesundheit,<br />
Bad Laasphe, Haus des Gastes<br />
19.30 VHS- Siegen, Ein Lob der<br />
Faulheit – unterwegs zu einer Kultur<br />
der Muße?, KrönchenCenter Siegen<br />
12. Donnerstag<br />
17.00 Vortrag, Vorsorgevollmacht<br />
und Patientenverfügung, Otto-Reiffenrath-Haus,<br />
Neunkirchen, Bahnhofstr.<br />
18.00 VHS-SIWI, Große homöopathische<br />
Hausapotheke – Teil 1,<br />
Kreuztal, Stadtbibl., Marburger Str. 10<br />
19.00 VHS-SIWI, Demographischer<br />
Wandel, Kreuztal, Stadtbibliothek<br />
19.00 Kunst im öffentlichen Raum,<br />
Schönes neues Siegen! Und wo<br />
bleibt die Kunst?, Städtische Galerie<br />
Haus Seel Siegen, Kornmarkt 20<br />
19.00 VHS-SIWI, Wie man die Pflegezeit<br />
finanziell meistert, Rathaus<br />
Netphen, Amtsstr. 6<br />
19.00 VHS-SIWI, Erbrecht verständlich,<br />
Rathaus Freudenberg<br />
19.30 Benefizkonzert zu Gunsten des<br />
Hospiz auf der Eremitage, Louise<br />
von Marillac, Siegerlandhalle Siegen<br />
13. Freitag<br />
9.30 Seniorenfrühstück, Mensa der<br />
Gemein. Sekundarschule Burbach-<br />
Neunkirchen, Killingstraße 10 (Anm.<br />
erforderlich 02736/4556)<br />
20.00 kreuztalkultur, Theater, Margie<br />
Kinsky & Bill Mockridge, Hurra, wir<br />
lieben noch, Stadthalle Kreuztal<br />
20.00 Comedy, Der Dennis: Ich seh<br />
voll reich aus!, Siegerlandhalle<br />
14. Samstag<br />
10.00 Siegener Messe, Haus und<br />
Garten, Bauen und Wohnen <strong>2017</strong> –<br />
Siegerlandhalle Siegen, (auch So.)<br />
11.00 Mittelalter- und Herbstmarkt in<br />
der Freudenberger Altstadt, (auch So.)<br />
19.00 Jubiläumsveranstaltung, 3.<br />
Spanische Nacht in Siegen, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
19.00 kreuztalkultur, Konzert, InstruMental<br />
trifft voCa, von Klassik<br />
bis Swing und Pop, Stadthalle Kreuztal<br />
20.00 Kabarett, Florian Schroeder,<br />
Ausnahmezustand, Kulturhaus Lÿz,<br />
Siegen St.-Johann-Str. 18<br />
15. Sonntag<br />
15.00 VHS- Siegen, Multivisionsvortrag<br />
– Irland, KrönchenCenter Siegen,<br />
Markt 25<br />
15.00 Kabarettistische Stadtrundfahrt<br />
im Hübbelbummler, Schlösser,<br />
Tempel und Paläste, Weigand und<br />
Genähr, ab ZOB Siegen<br />
17.00 kreuztalkultur, Live-Multivision,<br />
Arved Fuchs – Grönland – 35 Jahre<br />
Abenteuer in Eis und Schnee,<br />
Stadthalle Kreuztal, Am Erbstollen 7<br />
20.00 Lesung, Tim Bergmann liest,<br />
Nele Neuhaus: Im Wald, Kulturhaus<br />
Lÿz, St.-Johann-Str. 18, Siegen<br />
17. Dienstag<br />
19.00 Vortrag, Depression im Alter,<br />
Senioren-Service-Stelle Burbach,<br />
Bürgerhaus Burbach<br />
19.00 VHS-SIWI, Ernährung beim<br />
Reizdarm-Syndrom, Bad Berleburg,<br />
Johannes-Althusius-Gymnasium<br />
19.00 VHS-SIWI, Wie wirkt der 2.<br />
Weltkrieg in den heutigen Generationen<br />
fort? Bad Laasphe, Haus<br />
des Gastes<br />
19. Donnerstag<br />
17.00 Aktionstage, Wohnberatung-<br />
Hilfsmitteln fürs Bad, Rathaus Wilnsdorf,<br />
Marktplatz 1<br />
18.30 VHS-Siegen, Siegener Forum:<br />
Reformation im Siegerland und<br />
Wittgenstein, KrönchenCenter Siegen,<br />
Markt 25<br />
Foto: Veranstalter<br />
Kabarett mit Florian Schröder 14. 10. Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
19.00 VHS-SIWI, Konrad Adenauer<br />
und die Europäische Integration,<br />
Kreuztal Stadtbibl., Marburger. Str. 10<br />
20.00 VHS-SIWI, Plötzlicher Herztod<br />
– Sie können helfen, Burbach,<br />
Turnhalle Wahlbach, Brückenstraße<br />
20. Freitag<br />
18.30 VHS-SIWI, Gute Nachbarn<br />
– böse Nachbarn, Erntebrück, Gemeindebücherei<br />
Erndtebrück<br />
22.00 Nachtwächterführung, Hört,<br />
Ihr Leut und lasst Euch sagen,<br />
durch die historische Altstadt (1¼ Std.),<br />
Treff: Siegen, Nikolaikirche<br />
20.00 Die große Schlager Hitparade<br />
<strong>2017</strong> mit Olaf der Flipper, Monika<br />
Martin, Siegerlandhalle Siegen<br />
21. Samstag<br />
20.00 Blueskonzert, Tommy Schneller<br />
Band, Haus Heimat, Wilnsdorf-<br />
Rudersdorf, Johannlandstr. 2<br />
22. Sonntag<br />
14.30 Schauspielführung: Von Liebesleid<br />
und Mordgelüsten, Treffpunkt:<br />
Siegen, Oberes Schloss<br />
17.00 kreuztalkultur, 15. Opernund<br />
Operettengala, glücklich ist,<br />
Zuhause bei der WGh<br />
wer vergißt, Stadthalle Kreuztal<br />
18.00 Oratorienkonzert, Philharmonischer<br />
Chor Siegen, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
19.00 A-Capella, DeltaQ mit Wann,<br />
wenn nicht wir? Heimhof-Theater Burbach-Würgendorf,<br />
Heimhofstr.7a<br />
20.00 Comedie, KAYA YANAR - Planet<br />
Deutschland, Siegerlandhalle Siegen<br />
23. Montag<br />
20.00 Faisal Kawusi, Glaub nicht alles,<br />
was du denkst, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
25. Mittwoch<br />
14.30 Ein bunter Seniorennachmittag<br />
Goldener Herbst, Bismarkhalle<br />
Siegen-Weidenau, Infos: Regiestelle<br />
Leben im Alter 0271/404-2434<br />
26. Donnerstag<br />
15.00 Aktionstage, Wohnberatung<br />
– Hilfsmitteln im Bereich Wohnen und<br />
Küche, Rathaus Wilnsdorf, Marktplatz<br />
27. Freitag<br />
20.00 Theater, Guido Fischer in CAVE-<br />
MAN, Du sammeln, ich jagen! Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
WGh - Wohnungsgenossenschaft hüttental eG<br />
Jahnstraße 45 · 57076 Siegen<br />
Telefon 0271 48951-0 · Fax 0271 48951-51<br />
info@wgh-siegen.de · www.wgh-siegen.de<br />
76 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 77
28. Samstag<br />
17.30 Erfolgsdenker – Siegens erster<br />
Querdenkerabend, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
18.00 Ü 60 Party des Seniorenbeirats<br />
Kreuztal: Rock am Stock – solange<br />
die Puste reicht, Stadthalle Kreuztal<br />
19.00 Zum Saisonausklang, Nacht der<br />
alten Technik, Technik in Concert,<br />
Technikmuseum Freudenberg, Olper Str.<br />
20.30 Konzert, Werner Hucks Gitarre,<br />
Martin Reuthner Flügelhorn<br />
und Trompete, Alte Linde, Wilnsdorf-<br />
Niederdielfen, Weißtalstraße 2<br />
29. Sonntag<br />
18.00 Lesung und Konzert, Leben<br />
ist das neue Sterben, Vereinshaus<br />
Burbach, Gassenweg 28, Senioren-<br />
Service-Stelle Burbach<br />
19.00 politischen Kabaretts, Thomas<br />
Freitag, Europa, der Kreisverkehr<br />
und ein Todesfall, Heimhof-Theater<br />
Burbach-Würgendorf, Heimhofstr. 7a<br />
31. Dienstag<br />
19.00 Glaube trifft Technik – ein<br />
Gottesdienst im fremden Kontext,<br />
Technikmuseum Freudenberg, Olper Str.<br />
5. Sonntag<br />
16.00 Benefizkonzert der Ü-60-Singers,<br />
Bismarckhalle in Weidenau<br />
18.00 kreuztalkultur, Gerd Dudenhöffer,<br />
Deja Vu, das Beste aus 30<br />
Jahren mit Heinz Becker, Stadthalle<br />
Kreuztal, Am Erbstollen 7<br />
7. Dienstag<br />
19.00 VHS-SIWI, Ehrenamtliche<br />
Hospizarbeit, Bad Berleburg, Diakonisches<br />
Werk, Schützenstr. 4<br />
19.00 VHS-SIWI, Achtung – Trennung<br />
und Scheidung, Bad Lassphe,<br />
Haus des Gastes, Wilhelmsplatz 3<br />
19.00 VHS-SIWI, Schüssler Salze:<br />
alt bekannt – top aktuell, Bad Berleburg,<br />
Johannes-Althusius-Gymnasium<br />
Foto: Veranstalter<br />
Oktober<br />
Politisches Kabarett mit Thomas Freitag, am 29.9. im Heimhof-Theater Burbach<br />
November<br />
20.00 kreuztalkultur, Kabarett, Tod<br />
unter Gurken, Jochen Malmsheimer,<br />
Kai Magnus Sting & Henning Venske,<br />
Stadthalle Kreuztal, Am Erbstollen 7<br />
8. Mittwoch<br />
18.30 VHS-SIWI, Selbst-Motivation<br />
- Durchhalten statt Durchhängen,<br />
Rathaus Netphen, Amtsstraße 6<br />
19.00 VHS-SIWI, Börse kann jeder,<br />
Neunkirchen, Otto-Reiffenrath-Haus,<br />
9. Donnerstag<br />
16.00 Aktionstage, Wohnberatung-<br />
Hilfsmitteln fürs Bad, Rathaus Wilnsdorf,<br />
Marktplatz 1<br />
19.00 VHS-SIWI, Einbruch? Nicht<br />
bei mir!, Kreuztal, Stadtbibliothek<br />
Am Ende ein Fest 13.11.ab 17 Uhr im Viktoria Kino Hi.-Dahlbruch<br />
Foto: Veranstalter<br />
10. Freitag<br />
18.30 VHS-SIWI, DigiTIPP – E-Mails<br />
verschlüsseln? Definitiv! Aber<br />
wie?, Rathaus Netphen, Amtsstr. 6<br />
19.00 VHS-SIWI, Philosophisch Inspiriert:<br />
Toleranz, Kreuztal, Wintergarten,<br />
Dreslers Park<br />
20.00 Musikalische Reise, Götz Alsmann<br />
– … in Rom, Stadthalle Kreuztal<br />
12. Sonntag<br />
14.30 Der Gruftenweg – Erinnerungskultur<br />
zur Kaiserzeit, Siegen Lindenbergfriedhof,<br />
Alte Friedhofskapelle<br />
15.30 VHS-Siegen, Dia-Vortrag, Dolomiten<br />
Höhenrundwandertouren<br />
zwischen Brixen und Cortina d'Ampezzo,<br />
KrönchenCenter Siegen, Markt 25<br />
17.00 kreuztalkultur, Live-Multivision,<br />
Peter Gebhardt, Das große Bulli -<br />
Abenteuer, Stadthalle Kreuztal<br />
18.00 Filmpalast, Alfred Hitchcook Psycho,<br />
Heimhof-Theater Bu.-Würgendorf<br />
13. Montag<br />
17.00 Kino ohne ALTERSbeschränkung,<br />
Am Ende ein Fest, Viktoria<br />
Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch,<br />
14. Dienstag<br />
18.00 VHS- Siegen, Vortrag, Aktuelles<br />
aus der Rentenversicherung<br />
KrönchenCenter Siegen, Markt 25<br />
19.00 VHS-SIWI, Vegetarische<br />
oder vegane Ernährung, Bad Laasphe,<br />
Haus des Gastes, Wilhelmsplatz 3<br />
15. Mittwoch<br />
19.00 VHS-SIWI, Die Macht der<br />
Algorithmen, Kreuztal, Stadtbibliothek,<br />
Marburger Str. 10<br />
16. Donnerstag<br />
15.30 VHS- Siegen, Café-Zeit, Berühmte<br />
Tiere in der Literatur; Flush<br />
von Virginia Woolf, KrönchenCenter<br />
Siegen, Markt 25<br />
16.00 Aktionstage, Wohnberatung-<br />
Hilfsmitteln zur Treppenbewältigung,<br />
Rollatoren, Rathaus Wilnsdorf<br />
20.00 Lustspiel, Tratsch im Treppenhaus,<br />
Gebr.-Busch-Theater, Hilchenbach-Dahlbruch<br />
20.00 Comedy, Ralph Ruthes Shit<br />
Happens Livetour, Siegerlandhalle<br />
17. Freitag<br />
19.00 VHS-SIWI, Zauberhafte Gärten<br />
und Zauberpflanzen, Bad Laasphe,<br />
Haus des Gastes, Wilhelmsplatz 3<br />
22.00 Nachtwächterführung, Hört,<br />
Ihr Leut und lasst Euch sagen,<br />
durch die historische Altstadt Siegen,<br />
ab Nikolaikirche<br />
18.Samstag<br />
10-18 Afrika-Tagung, Entwicklung<br />
in Afrika – Konzepte, Hindernisse,<br />
Realisierung VHS-Siegen, KrönchenCenter<br />
Siegen, Markt 25<br />
19.00 Maritimer Abend anlässlich<br />
110 Jahre Marine-Kameradschaft<br />
Siegerland, Bismarckhalle in Siegen-<br />
Weidenau<br />
20.00 Kabarett, PREMIERE - Daubs<br />
Melanie Gar oder halbgar, Heimhof-<br />
Theater,Burbach-Würgendorf,<br />
20.00 Tribute of Frank Sinatra,<br />
Gentleman Jazz Orchester, Café Basico<br />
Kreuztal, Hüttenstr. 30<br />
19. Sonntag<br />
17.00 Kammermusik Dozentenkonzert,<br />
Ratssaal im Rathaus Siegen, Markt<br />
17.00 kreuztalkultur, Herbstkonzert<br />
Blasorchester Stadt Kreuztal e. V.,<br />
Stadthalle Kreuztal, Am Erbstollen 7<br />
20. Montag<br />
19.00 VHS-SIWI, Patientenverfügung<br />
- Vorsorgevollmacht - Betreuungsverfügung,<br />
Neunkirchen, Otto-<br />
Reiffenrath-Haus, Bahnhofstr. 1<br />
21. Dienstag<br />
18.00 VHS-SIWI, Homöopathie für die<br />
Frau, Bad Laasphe, Johannes-Althusius-Gymnasium,<br />
Im Herrengarten 11<br />
20.00 Comedy, Marlene Jaschke, Nie<br />
wieder vielleicht, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
22. Mittwoch<br />
19.30 Rudelsingen mit dem Rudelanimator<br />
Jörg Siewert, Café Basico<br />
Kreuztal, Hüttenstr. 30<br />
24. Freitag<br />
19.30 VHS- Siegen, Oh glücklich,<br />
wer ein Herz gefunden, Lieder und<br />
Gedichte um die Liebe, KrönchenCenter<br />
Siegen, Markt 25<br />
Foto: Veranstalter<br />
Lustspiel am 16. November im Gebr. Busch-Theater Hilchenbach-Dahlbruch<br />
19.30 Konzert, Wincent Weiss, Irgendwas<br />
gegen die Stille Tour,<br />
Siegerlandhalle Siegen, Koblenzer<br />
Straße 151<br />
20.00 kreuztalkultur, Wohnzimmershow<br />
mit Pawel Popolski & Dorota,<br />
Der wissen der Wenigste, Stadthalle<br />
Kreuztal, Am Erbstollen 7<br />
25. Samstag<br />
11.00 Winterzauber, Alte Linde,<br />
Wilnsdorf-Niederdielfen, Weißtalstraße<br />
20.00 Konzert mit der Soul-Coverband<br />
aus Siegen, Soul Affair, Café<br />
Basico Kreuztal,<br />
Hüttenstr. 30<br />
26. Sonntag<br />
15.00 kreuztalkultur,<br />
Kreuztaler<br />
Teddybärenkonzert,<br />
Die Orchesterolympiade,<br />
Stadthalle<br />
Kreuztal, Am<br />
Erbstollen 7<br />
16.30 Dia – Panoramavision<br />
von und<br />
mit Dieter Freigang,<br />
Wanderparadies<br />
Dolomiten, Heim-<br />
hof-Theater,Burbach-<br />
Würgendorf.<br />
28. Dienstag<br />
19.00 VHS-SIWI,<br />
Patientenverfügung<br />
– Vorsorgevollmacht<br />
– Betreuungsverfügung,<br />
Rathaus<br />
Netphen<br />
19.30 Jazzabend mit Werner Hucks<br />
und Martin Reuther, Alte Linde, Wilnsdorf-Niederdielfen,<br />
Weißtalstraße 2<br />
29. Mittwoch<br />
17.00 VHS-Siegen, Vortrag: Das Auge<br />
isst mit, Lebensmittel in der Kunst,<br />
KrönchenCenter Siegen, Markt 25<br />
30. Donnerstag<br />
19.00 Kunststammtisch, Kunst im<br />
Verein, Haus Seel Siegen, Kornmarkt<br />
19.00 VHS-SIWI, Sicher Einkaufen<br />
im Internet, Rathaus Freudenberg<br />
Herzlich Willkommen<br />
In unserem gerade renovierten Frühstücksraum bieten wir Ihnen<br />
die Möglichkeit, nach Reservierung an unserem großzügigen und<br />
viel gelobten Frühstücksbuffet teilzunehmen (ab 7,90 € p.P.).<br />
Zudem bietet sich die Räumlichkeit für ein Trauerkaffee mit bis<br />
zu 40 Personen an. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot<br />
und zeigen vorab unser Haus.<br />
Marienborner Straße 134-136 • 57074 Siegen<br />
T +49 (0)271-3131659-0 • F +49 (0)271-3131659-10<br />
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Kultur<br />
Leserbriefe<br />
Altstadtfest –<br />
700 Jahre Nikolaikirche<br />
Seinen 700. Geburtstag feiert<br />
die Nikolaikirche, stolze<br />
Trägerin des Krönchens. Dies<br />
nimmt das Siegener Altstadtfest<br />
zum Anlass in diesem Jahr<br />
gleich zwei Tage die Siegener<br />
Altstadt in den Mittelpunkt des<br />
Geschehens zu rücken. Der<br />
Markt vor dem Rathaus verwandelt<br />
sich am Samstag und Sonntag,<br />
den 9. und 10. September, in<br />
einen mittelalterlichen Marktplatz.<br />
Händler, Tavernenwirte<br />
und Handwerker von nah und<br />
fern bieten ihre Waren an. Der<br />
Foto: Veranstalter<br />
Schmied zeigt<br />
Groß und Klein<br />
wie vor vielen<br />
Jahrhunderten<br />
Eisenkunst gefertigt<br />
wurde. Die<br />
jungen Zuschauer<br />
können unter<br />
der Aufsicht des<br />
Handwerksmeisters<br />
sich selber<br />
in der Handwerkskunst<br />
ausprobieren. Nach<br />
getaner Arbeit oder auch wenn<br />
einen der Durst plagt, besteht<br />
die Möglichkeit, diesen an den<br />
Tavernen zu löschen.<br />
Gaukler werden mit feinster<br />
Jonglage und Akrobatik das<br />
Publikum begeistern.<br />
Am Sonntag startet das Fest<br />
um 10 Uhr mit einem großen<br />
Kantatengottesdienst. Anschließend<br />
finden verschiedene thematische<br />
Führungen durch die<br />
historische Altstatt statt. (Siehe<br />
auch Seite 74.)<br />
•<br />
Junge Kunst <strong>2017</strong><br />
Verleihung des Kunstpreises<br />
Die Jury für den Kunstpreis „Junge<br />
Kunst <strong>2017</strong>“, der von der Stiftung<br />
der Sparkasse Siegen für Kunst und<br />
Kultur aus Anlass des 175jährigen Bestehens<br />
der Sparkasse Siegen in Kooperation<br />
mit dem Kunstverein Siegen e.V.<br />
eingerichtet und ausgelobt wurde und<br />
auch zukünftig im Abstand von zwei<br />
Jahren als Preis für freischaffende<br />
Künstlerinnen und Künstler am Anfang<br />
ihrer künstlerischen Laufbahn unter<br />
der Bezeichnung „Junge Kunst“ (in<br />
Verbindung mit der aktuellen Jahreszahl)<br />
vergeben werden soll, hat aus 22<br />
Bewerbungen einstimmig Herrn Julius<br />
Brauckmann, Düsseldorf, Absolvent der<br />
Kunsthochschule für Medien in Köln,<br />
zum ersten Preisträger ausgewählt.<br />
Die Übergabe des Preises und die<br />
anschließende Eröffnung der Preisträgerausstellung<br />
im Kunstverein Siegen<br />
findet am 8. Oktober <strong>2017</strong> um 11.00 Uhr<br />
im Haus Seel, Kornmarkt 20, in Siegen<br />
statt.<br />
Neben einer Sonderveranstaltung am 19. Oktober <strong>2017</strong>,<br />
findet zur Finissage am 12. November <strong>2017</strong> ein Künstlergespräch<br />
mit Julius Brauckmann in der Ausstellung statt. •<br />
Foto: Veranstalter<br />
<strong>db</strong> 2-<strong>2017</strong> Dem Bericht von Herrn Otto<br />
Schneider konnte ich mich nicht anschließen.<br />
Ob er jemals 26 verschiedene Vogelarten<br />
in seinem Garten hatte bezweifle ich. Er<br />
beklagte den Schwund vieler Vogelarten in<br />
seinem Garten, und gab den Rabenvögeln<br />
die Schuld daran. Das sehe ich anders. Wissenschaftler<br />
haben herausgefunden, dass<br />
z.B. Amseln nicht im Bestand gefährdet<br />
sind, weil die Elstern oder Rabenkrähen<br />
deren Nester räubern. Sie bauen eben ein<br />
neues, besser getarntes Nest und brüten ein<br />
zweites mal. Der Rückgang anderer Vogelarten<br />
hat u.a. auch in der intensiven Landwirtschaft,<br />
mit Monokulturen, übermäßiger<br />
Gülle Ausbringung u.a. seine Ursache.<br />
Pestizide gefährden den Bestand mancher<br />
Greifvögel. Deren Eier werden unfruchtbar.<br />
Feldraine werden chemisch vernichtet usw.<br />
Feldlerchen und Rebhühner sind ein Beispiel<br />
dafür. Auch die vielen parkähnlichen<br />
Gärten in den Dörfern locken Vögel an, die<br />
früher nur im Wald und an Waldrändern<br />
vorkamen. Also auch die Rabenvögel! Der<br />
Eichelhäher wird von den Förstern sogar<br />
geschätzt, weil er auch zur Verjüngung der<br />
Eichenwälder beiträgt. Herr Schneider erwähnt<br />
aber auch zu recht, dass die zunehmende<br />
Bebauung eine weitere Ursache für<br />
den Rückzug einiger Vögel ursächlich ist.<br />
Schwalben finden keine Schlammpfützen<br />
mehr für ihre Nester. In einigen südlichen<br />
Nachbarländern werden immer noch während<br />
des Vogelzuges Fangnetze aufgestellt,<br />
und Singvögel geschossen. Darüber rege<br />
ich mich auf! Vom Rückgang der Amphibien,<br />
die genau so nützlich und schön sind<br />
wie die Singvögel, und der Vernichtung<br />
ihrer Biotope durch Menschen will ich<br />
garnicht erst anfangen. Ich behaupte, daß<br />
Katzen genausoviele Nester ausrauben wie<br />
die Rabenvögel. Selbst in Naturschutzgebieten<br />
kann man beobachten, daß einige<br />
Arten verschwinden, und andere sich neu<br />
ansiedeln. Das ist völlig normal. Auch den<br />
Klimawandel sollte man nicht unterschätzen.<br />
Ebensowenig von Menschen eingesetzte<br />
Tierarten (Waschbären, Nutrias u.a.)<br />
wurden, die sich inzwischen zu echten<br />
Problemtieren entwickelt haben. Mit Einwanderern<br />
(Marderhunde, Nilgänse, Wollhandkrabben<br />
u.a.) geht die Veränderung<br />
der Fauna weiter.<br />
Bruno Steuber, Kreuztal<br />
<strong>db</strong> 2-<strong>2017</strong> Hallo Redaktionsteam, m.E. ist<br />
auf Seite 58 ein Druckfehler: Im Untertitel<br />
heißt es: 1. Februar 1944, im Text (1.Reihe):<br />
1. Februar. 1945, was ja auch richtig ist.<br />
Walter Krauß, Siegen<br />
<strong>db</strong> 2-<strong>2017</strong> Wieder einmal ist Ihnen eine<br />
topaktuelle durchblick-Ausgabe gelungen.<br />
Tolle Veranstaltungstipps, beeindruckende<br />
Geschichten und vieles mehr interessieren<br />
nicht nur die Senioren aus den Kreisen<br />
Siegen-Wittgenstein/Olpe usw. Weiter so<br />
im Sinn der älteren Mitbürger, natürlich<br />
auch der jüngeren.<br />
Werner Nöcker, Kirchhundem<br />
<strong>db</strong> 2-<strong>2017</strong> Vielen Dank für den wunderschönen<br />
Artikel. Das Wort Kataster ist so<br />
gut. Jetzt versteht wohl wirklich jeder, dass<br />
es ganz leicht ist, die 88 Himmelsflächen<br />
kennenzulernen. Sie haben im Text die<br />
Sache wunderbar auf den Punkt gebracht.<br />
Vielen Dank auch für die wunderschönen<br />
Fotos. Die Stadt Siegen, Frau Schreiber,<br />
Chefin Straße und Verkehr, hat mir versprochen,<br />
dass sie sich die Treppenstufen<br />
im oberen Bereich der Treppe mal ansieht.<br />
Wenn die Stufen repariert sind, dann kann<br />
ich die Himmelstreppe fertig bauen. Die<br />
Schülerinnen und Schüler der Nordschule<br />
wird das freuen. Zehn neue Sternbilder<br />
sind im Entwurf für den Bronzeguss schon<br />
fertig. So hat Ihr Artikel auch geholfen,<br />
dass die noch fehlenden 47 Sternbilder<br />
eingebaut werden können.<br />
Bernd Rabanus, Siegen<br />
AWO-Projekt „KULTUR: live“<br />
Tickets an finanziell benachteiligte Menschen vermittelt<br />
Mit dem Ziel, allen Menschen kulturelle<br />
Teilhabe zu ermöglichen, hat der<br />
AWO Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe<br />
vor zwei Jahren sein Projekt<br />
„KULTUR: live“ gestartet. Nicht jeder<br />
kann sich die Eintrittskarten für Theater,<br />
Musikevent, Comedy oder Festival<br />
leisten, denn gerade Menschen mit geringem<br />
Einkommen haben häufig nicht<br />
die finanziellen Mittel dafür. Die ersten<br />
Tickets wurden für KulturPur vermittelt;<br />
inzwischen stellen viele weitere regionale<br />
Kulturveranstalter in der Region der<br />
Arbeiterwohlfahrt Kontingente kostenfreier<br />
Eintrittskarten zur Verfügung, so<br />
dass seit Start des Angebots inzwischen<br />
2000 Tickets vermittelt werden konnten.<br />
Rund 230 Kulturgäste, darunter auch<br />
Gruppen aus sozialen Einrichtungen,<br />
sind derzeit bei der AWO in einer Datenbank<br />
registriert und bekommen mehrmals<br />
im Jahr vom Team der Ehrenamtlichen<br />
die Eintrittskarten angeboten. „Es<br />
ist schön zu sehen, wie Menschen zum<br />
Beispiel nach langer Krankheit durch<br />
den Besuch einer Kulturveranstaltung<br />
wieder mehr Lebensfreude gewinnen“,<br />
berichtet Referatsleiter Matthias Hess.<br />
Und Menschen, die schon lange an der<br />
Armutsgrenze leben, berichten dem Vermittlungsteam<br />
immer wieder, dass die<br />
Kulturveranstaltungen ein Lichtblick<br />
im Alltag sind.<br />
Kulturgast zu werden, ist einfach:<br />
Jeder, der staatliche Unterstützung erhält,<br />
z.B. von Jobcenter oder Sozialamt,<br />
Familien mit geringem Einkommen,<br />
Senioren mit Grundsicherung sowie<br />
Menschen, die von der Tafel unterstützt<br />
werden, können sich gegen Vorlage eines<br />
entsprechenden Bescheides als Kulturgast<br />
registrieren lassen. Pro Singlehaushalt<br />
gilt die Armutsgrenze der OECD in<br />
Höhe von zurzeit 917 Euro, die sich je<br />
nach Anzahl der Haushaltsangehörigen<br />
erhöht. Vermittelt werden immer zwei<br />
Karten, bei Familien mit Kindern auch<br />
mehr Tickets. Diese können am Tag der<br />
Veranstaltung an der Abendkasse abgeholt<br />
werden. Die Anmeldekarten für<br />
Kulturgäste sind bei zahlreichen sozialen<br />
Diensten und Einrichtungen in der<br />
Region erhältlich. Die Mitarbeiter der<br />
Wohlfahrtsverbände und Sozialträger<br />
können dann gleich vor Ort per Stempel<br />
die finanzielle Bedürftigkeit bestätigen.<br />
Mehr Informationen für interessierte<br />
Kulturgäste oder Sozial- und Kultureinrichtungen,<br />
die Partner des Projektes<br />
werden wollen, gibt es unter 0271/3386-<br />
142 bzw. -167 oder per Mail an:<br />
kulturlive@awo-siegen.de. •<br />
80 durchblick 3/<strong>2017</strong><br />
kulturhaus<br />
29. Sept.: Max Goldt<br />
14. Okt.: Florian Schroeder<br />
15. Okt.: Tim Bergmann<br />
MUSIK | KABARETT | THEATER | LITERATUR<br />
www.lyz.de | 0271-333-2448 | St.-Johann-Str. 18 | Siegen
Unterhaltung / Impressum<br />
Es fiel uns auf …<br />
… dass der höchste Baum Deutschlands im Mühlenwald<br />
bei Freiburg steht. Die Douglasie ist 66,58 Meter hoch<br />
und wächst noch immer weiter. 107 Jahre hat die alte Dame<br />
auf dem Buckel.<br />
…dass Seufzen lebenswichtig ist. Wir tun es alle fünf Minuten<br />
– ganz automatisch, ohne es zu merken. Forscher<br />
aus Kalifornien haben nun herausgefunden, warum wir<br />
regelmäßig unbewusst seufzen. Es ist wie beim normalen<br />
Luftholen, nur dass wir vor dem Ausatmen noch ein<br />
zweites Mal einatmen und das Luftvolumen in der Lunge<br />
damit verdoppeln. Tatsächlich führt das dazu, dass sich<br />
die Lungenbläschen wieder aufblähen. Dann bekommt die<br />
Atemmuskulatur das Signal zum Seufzen, damit der Gasaustausch<br />
von Sauerstoff und Kohlendioxid in der Lunge<br />
bestehen bleibt und wir keine Atemprobleme bekommen.<br />
…dass Papaya unschöne Altersflecken mildert. Gegen<br />
Pigmentveränderungen hilft das Fruchtfleisch der Papaya,<br />
weil ihr Enzym Papain aufhellend wirkt. Man reibt die<br />
Altersflecken damit regelmäßig ein. Wem das zu kompliziert<br />
ist: Es gibt auch Spezialcremes in der Apotheke<br />
gegen diese Hautveränderungen.<br />
homa<br />
Gedächtnistraining – Lösungen:<br />
Insekten: 1. XFTQF = Wespe. 2. GKHFFF =<br />
Fliege, 3.AHFMF = Biene. 4. BNFHTF = Ameise.<br />
5. HSJKMF = Grille. ENNA: z.B. Arche, Bohne,<br />
Acker, Horn, kochen, Rochen, Bach, Rache, Narbe,<br />
Bahn, Kahn, Ahne, Bank, Rabe, Bahre, Krone,<br />
ohne, Ober, Barke, Chor, Backe, backen, Robe, bohren,<br />
Krach, Haken, Barke, brach. Rätsel: Kette. Reisezeit:<br />
1. Idar-Oberstein, 2. Dresden, 3. Nürnberg,<br />
4. Hamburg, 5. München, 6.Kassel, 7. Oberhausen,<br />
8. Aachen, 9. Solingen, 10. Berlin. Länder: Polen,<br />
Italien, Brasilien, Ungarn, Belgien, Norwegen, Spanien,<br />
Kanada, Indien, Tschechien.<br />
Zu guter Letzt:<br />
durch<br />
blick<br />
Gemeinnützige Autorenzeitschrift<br />
für Siegen und Siegen-Wittgenstein<br />
Herausgeber:<br />
durchblick-siegen Information und Medien e.V.<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
„Haus Herbstzeitlos“, Marienborner Str. 151, 57074 Siegen<br />
Telefon 0271 61647, Mobil: 0171-6206413<br />
E-Mail: redaktion@durchblick-siegen.de<br />
Internet: www.durchblick-siegen.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
dienstags bis donnerstags von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />
1. und 3. Dienstag im Monat auch von 15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Redaktion:<br />
Anne Alhäuser; Maria Anspach; Ulla D'Amico; Ingrid Drabe (Veranstaltungen);<br />
Friedhelm Eickhoff (viSdP); Eberhard Freundt; Eva-Maria<br />
Herrmann (stellv. Redaktionsleiterin); Ulrich Hoffmann (stellv. Redaktionsleiter);<br />
Erna Homolla; Erich Kerkhoff; Erika Krumm; Horst Mahle;<br />
Werner Müller-Späth; Rita Petri (Nachrichten); Helga Siebel-Achenbach;<br />
Tessie Reeh; Eberhard Wagner; Ulli Weber<br />
Bildredaktion:<br />
Thomas Benauer; Rita Petri (Leitung); Tessie Reeh; Nicole Scherzberg<br />
Internet:<br />
Thomas Benauer; Thomas Greiner<br />
An dieser Ausgabe haben ferner mitgewirkt:<br />
Anja Freundt; Hartmut Reeh; Heinz Stötzel; Ernst Göckus; Eva<br />
Schumacher; Bruno Steuber; Matthias Neuser; Walfried Utsch;<br />
Bea Eschen; Johanna Kreuz; Otto Schneider; Gabi Bosch; Hans<br />
Amely; Crauss; Helmut Schulze; Derya Rabanus<br />
Gestaltung:<br />
Friedhelm Eickhoff; Uli Hoffmann; Rita Petri<br />
Herstellung und Druck: Vorländer, Obergraben 39, 57072 Siegen<br />
Anzeigenanfrage: durchblick-siegen e.V. 0171-6206413<br />
oder 0271/61647; E-Mail: anzeigen@durchblick-siegen.de<br />
Es gelten die Mediadaten 12/2014 (www.durchblick-siegen.de)<br />
Erscheinungsweise:<br />
März, Juni, September, Dezember<br />
Verteilung:<br />
Nicole Scherzberg (Ltg.); Wolfgang von Keutz; Hannelore Münch;<br />
Dr. Horst Bach; Gerd Bombien; Hans Amely; Monika Müller;<br />
Christel Mahle; Maju Becker; Helmut Drabe; Bettina Großhaus-<br />
Lutz; Dieter Vetter; Christel Schmidt-Hufer; Hans-Rüdiger Schmidt;<br />
Nadine Dören; und alle Redakteure<br />
Auflage: 24.000 Der durchblick liegt im gesamten Kreisgebiet kostenlos<br />
aus: in Sparkassen, Apotheken, Arztpraxen und Zeitungsverlagen, in der<br />
City-Galerie, in den Geschäften des Siegerlandzentrums und bei unseren<br />
Inserationskunden, in öffentlichen Gebäuden und vielen sozialen Einrichtungen<br />
der Wohlfahrtsverbände und Kirchen, in allen Rathäusern und<br />
Senioren-Sercicestellen des Kreises Siegen-Wittgenstein.<br />
Für die Postzustellung berechnen für vier Ausgaben jährlich<br />
ins Inland 8,00 Euro, ins Ausland 16,00 Euro.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte<br />
Beiträge und Leserbriefe zu kürzen. Unverlangte Beiträge werden nicht<br />
zurückgeschickt. Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Herausgebers gestattet.<br />
In einem der modernsten Krematorien Europas begleiten wir den Weg der Feuerbestattung eines<br />
Verstorbenen ganz bewusst. Als einziges Krematorium in Deutschland haben wir daher eine eigene<br />
Zeremonie der Feuerbestattung entwickelt.<br />
Auf Wunsch können Sie an der Feuerbestattung Ihres Angehörigen teilnehmen und Ihre eigenen<br />
individuellen Wünsche und Vorstellungen mit in die Zeremonie einbringen. Hierzu beraten wir Sie gerne.<br />
Unsere Zeremonie, die verwendeten Symbole, unser Haus u.v.m. zeigen wir Ihnen nach Terminabsprache<br />
unentgeltlich und freuen uns auf ihren Besuch.<br />
Im Rahmen unseres Trauerforums werden in regelmäßigen Abständen Vorträge zu Themen wie Trauer,<br />
Tod und Abschied gehalten, zu denen jeder herzlich eingeladen ist. Termine, sowie weitere Informationen<br />
erhalten Sie auf unserer Internetseite oder persönlich am Telefon.<br />
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Tel.: 0271/2502882<br />
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82 durchblick 3/<strong>2017</strong> 3/<strong>2017</strong> durchblick 83
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