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profi-9-2017

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9312 9 - <strong>2017</strong><br />

Schleppertests . Praxistests . Fahrberichte . Tuning . Gebraucht . Praktiker-Urteile .<br />

Praxistipps . Veredlungstechnik . Energie . Elektronik . Management . Hobby<br />

9 - <strong>2017</strong><br />

www.<strong>profi</strong>.de<br />

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MAGAZIN FÜR PROFESSIONELLE AGRARTECHNIK<br />

Fahrbericht:<br />

Ursus<br />

Schleppertest<br />

C-380<br />

Seite 36<br />

Tuning<br />

Fahrbericht<br />

Claas Arion 450<br />

im Test Seite 14<br />

Liebe Leser...<br />

…diese Leseprobe beinhaltet einen Auszug<br />

aus der Profi-Ausgabe 9-<strong>2017</strong>.<br />

Drillkombinationen<br />

fit machen Seite 54<br />

Case IH Maxxum mit<br />

acht LS-Stufen! Seite 32<br />

Weitere Informationen im Innenteil!


Die perfekte<br />

Ergänzung zu<br />

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Faszination Landtechnik.<br />

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Werkbank<br />

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Wie so vieles im Leben<br />

spielt sich auch die<br />

Landtechnik stets auf<br />

verschiedenen Ebenen<br />

ab: Da ärgert sich (zu Recht) einer<br />

über die tropfenden Ölanschlüsse im<br />

Heck seines Traktors, andere freuen<br />

sich über ihr neues automatisches<br />

Lenksystem, und auf der „Zukunfts“-<br />

Ebene finden sich Drohnen zur<br />

Bestandskontrolle und Wildrettung.<br />

Und es geht immer weiter.<br />

In dieser <strong>profi</strong> stellen wir Ihnen eine<br />

elektronische Hacke vor, die auch in<br />

der Reihe arbeitet: Kameras<br />

erfassen die Pflanzen, der Computer<br />

unterscheidet in Echtzeit auf den<br />

Fotos die Kulturpflanzen vom Kraut,<br />

und ein elektronisch gesteuerter<br />

Hydromotor entfernt per Hackscheibe<br />

die unerwünschten<br />

Pflanzen, ohne die Rüben oder den<br />

Mais zu beschädigen.<br />

Okay: Derzeit geht das nur mit gut<br />

2 km/h, aber immerhin soll es die<br />

Hacke mit sechs oder gar zwölf<br />

Reihen gleichzeitig aufnehmen.<br />

15 Jahre (!) hat der Hersteller an<br />

dem System gearbeitet. Und auch<br />

wenn es bis zur „finalen Marktdurchdringung“<br />

noch dauern mag:<br />

Das Beispiel (ab Seite 94) zeigt, was<br />

zukünftig mit leistungsfähiger<br />

Technik möglich ist. Die Landtechnik<br />

bleibt spannend!<br />

Was uns dann daran erinnert, dass<br />

es nur noch rund zweieinhalb<br />

Monate sind bis zur Agritechnica in<br />

Hannover (vom 14. bis 18. 11.,<br />

Exklusivtage am 12./13.). Ob man da<br />

nun gleich alles kaufen sollte,<br />

müssen Sie (Gott sei Dank) selbst<br />

wissen: Zuweilen ist es ratsamer,<br />

erst mal die Erfahrungen der<br />

Anderen zu beobachten.<br />

Aber spätestens für die langfristige<br />

Betriebsplanung ist es lohnend, sich<br />

mit den Neuheiten auseinanderzusetzen.<br />

Manches wird wieder<br />

verschwinden, anderes wird sich<br />

aber auch durchsetzen. Und dann ist<br />

es gut, wenn man von Anfang an<br />

Bescheid weiß.<br />

Dabei soll Ihnen <strong>profi</strong> helfen. Nicht<br />

nur für die Neuheiten, auch z. B. bei<br />

Reparaturen, Gebrauchtmaschinen<br />

und „Tuning“. Wir wünschen Ihnen<br />

viel Lesestoff im neuen Heft.<br />

Ihre Redaktion <strong>profi</strong><br />

Monatszahl<br />

0 0 0 0 3 0 1<br />

Anzahl der getesteten Traktoren<br />

in der Datenbank von <strong>profi</strong><br />

Stand: 3. August <strong>2017</strong><br />

Monatsfrage<br />

Fahren Sie Getreide mit<br />

einem Gliederzug oder mit<br />

einem Muldenkipper?<br />

Gliederzug<br />

59 %<br />

Alleinstehend<br />

Irgendwie ein trauriges<br />

Bild, was uns Jan<br />

Gehring hier von dem<br />

allein gelassenen<br />

Fahrwerk am<br />

Kreiselschwader<br />

schickte...<br />

Muldenkipper<br />

41 %<br />

Ob der Muldenkipper nun wirklich die modernere<br />

55<br />

Transport-Alternative<br />

%<br />

ist, mag jeder für<br />

sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall fahren<br />

sechs von zehn Praktikern ihr Getreide mit<br />

dem bekannten Gliederzug, runde 40 Prozent<br />

immerhin mit dem Muldenkipper.<br />

(504 Antworten)<br />

<strong>profi</strong> 9/<strong>2017</strong><br />

3<br />

www.<strong>profi</strong>.de


Inhalt<br />

Test<br />

Titelthema: Schleppertest<br />

Claas Arion 450 ...................................... 14<br />

Drei Schlepper im Vergleich .................. 21<br />

Alö Frontlader Quicke Q5 M ..................... 22<br />

Miedema Pflanzmaschine CP42<br />

mit Varix CB .................................... 26<br />

Fahrbericht<br />

Titelthema:<br />

Case Maxxum ActiveDrive 8 ................. 32<br />

Titelthema: Ursus C-380 ........................ 36<br />

Rauch Düngerstreuer Axent 100.1<br />

mit Axis- und Lime-PowerPack ..... 40<br />

Vicon Heckmähwerk<br />

Extra 7100T .................................... 44<br />

Schleppertest Seite 14<br />

Claas Arion 450 Beim Arion 400 setzt Claas auf Motoren von FPT<br />

(Fiat Powertrain Technologies). Außerdem hat der „Kleine“ noch einige<br />

weitere Besonderheiten zu bieten, wie wir im Test des Arion 450 mit<br />

92 kW/125 PS herausgefunden haben.<br />

Claas Zweikreiselschwader Liner<br />

1800 Twin ....................................... 46<br />

Vredo Gülleselbstfahrer VT 7028-3 ...... 50<br />

Moorend Raupenlader 4T ...................... 52<br />

Tuning<br />

Titelthema:<br />

Drillmaschinen ........................................ 54<br />

Gebraucht<br />

Claas Jaguar ............................................ 58<br />

Praktisch<br />

Tipps zum Bohrerschärfen .................... 64<br />

Erster Fahrbericht Seite 32<br />

Case IH Neuheiten Ein neues Lastschaltgetriebe mit Doppelkupplung für<br />

den Maxxum und ein stufenloser Quadtrac sind die Highlights von Case IH<br />

zur Agritechnica. Wir stellen beide in einem ersten Fahrbericht vor!<br />

Veredlungstechnik<br />

Sanierung von Schweineställen ............. 68<br />

Shredlage in der Praxis .......................... 74<br />

Technik<br />

Traktorenmarkt in der EU ...................... 78<br />

Konstruktionswettbewerb:<br />

American Society of Agricultural<br />

& Biological Engineers ........................... 81<br />

Automatische Zurrgurte ........................ 82<br />

<strong>profi</strong> Wissen: Ölfilter .............................. 84<br />

R + M Ventilbox,<br />

Reifendruckregelanlage ......................... 86<br />

Energie<br />

Schaider mobile Pelletiermaschine<br />

Pelletec D 8.0.......................................... 90<br />

Gebraucht Seite 58<br />

Claas Jaguar Feldhäcksler aus Harsewinkel sind weit verbreitet. Zu Recht,<br />

wie wir nach dem Gebrauchtcheck bestätigen können.<br />

<strong>profi</strong> 9/<strong>2017</strong><br />

4 www.<strong>profi</strong>.de


Technik Seite 82<br />

Spanngurt Quickloader<br />

Selbstaufrollende Spanngurte?<br />

Ja, so etwas gibt es! Wir<br />

haben die Technik unter<br />

die Lupe genommen<br />

und die<br />

praktischen Helferlein<br />

in mehreren<br />

Größen getestet.<br />

Hobby Seite 122<br />

Elektronik<br />

Garford Hacke Robocrop InRow ............ 94<br />

Stammtisch des Fortschritts .................. 97<br />

Unterweisungsmodul Secova Sam:<br />

Mitarbeiter online schulen ..................... 98<br />

Management<br />

Start-up-Förderung: Venture Capital<br />

meets Ag Tech Industry ....................... 104<br />

Report<br />

Agrarservice Rügen.............................. 108<br />

Borgeby Feldtage ................................. 112<br />

Hobby<br />

Treckerkino in Süddorf ................. 122<br />

Rubriken<br />

Werkbank ................................................. 3<br />

Aktuell ....................................................... 8<br />

Idee des Monats ..................................... 62<br />

Stall intern .............................................. 72<br />

Trecker-Kino In einem kleinen Ort in Norddeutschland treffen sich Jung<br />

und Alt mit ihren Traktoren zu einem Kino-Erlebnis der besonderen Art.<br />

Und es ist nicht der Film, der für Gänsehaut und Kribbeln im Bauch sorgt.<br />

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Monat mit dem Panorama-Foto<br />

des Claas Arion 450).<br />

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online Video<br />

online Bildergalerie<br />

Energie .................................................... 89<br />

Internet intern ...................................... 101<br />

Management ......................................... 107<br />

International ......................................... 116<br />

Neuheiten ............................................. 118<br />

Hobby ................................................... 124<br />

Leserforum mit Leserservice .............. 126<br />

Vorschau/Impressum ........................... 130<br />

Überblick nach<br />

Fachgebieten<br />

Ackerbau<br />

Schlepper ........................14, 32, 36<br />

Kartoffelpflanzer ........................26<br />

Düngerstreuer ...............................40<br />

Gülleausbringung ........................50<br />

Drillmaschinen .....................54, 62<br />

Feldhäcksler ....................................58<br />

Hacke .....................................................94<br />

Grünland<br />

Mähwerke .........................................44<br />

Schwader ...........................................46<br />

Feldhäcksler ....................................58<br />

Reifendruck regelanlagen ....86<br />

Stall, Hof und Werkstatt<br />

Frontlader .........................................22<br />

Lader ......................................................52<br />

Bohrer schärfen ...........................64<br />

Stallsanierung ................................68<br />

Zurrgurte............................................82<br />

Ölfilter ...................................................84<br />

Management; Reportage<br />

und Hintergrund<br />

Shredlage ........................................... 74<br />

Traktorenmarkt<br />

in Europa ............................................78<br />

Elektroantriebe ............................81<br />

Pelletiermaschine .......................90<br />

Schulungsmodul ..........................98<br />

Venture Capital ..........................104<br />

Agrarservice Rügen ...............108<br />

Borgeby Feldtage ....................112<br />

Treckerkino ...................................122<br />

Überblick nach<br />

Fabrikaten<br />

Alö Quicke Q5M ...........................22<br />

Case IH ActiDrive8.....................32<br />

Claas Arion 450 ............................14<br />

Claas Liner 1800 Twin ............46<br />

Claas Jaguar 900 ........................58<br />

Garford Robocrop ......................94<br />

Kerbl Zurrgurte ............................82<br />

Miedema<br />

CP42 mit Varix CB ......................26<br />

Moorend 4T .....................................52<br />

R + M Ventilbox ............................86<br />

Rauch Axent 100.1<br />

mit Axix und<br />

Lime-PowerPack .........................40<br />

Schaider Pelletec D 8.0 .........90<br />

Secova Sam .....................................98<br />

Ursus C-380 .....................................36<br />

Vicon Extra 7100T ....................44<br />

Vredo VT 7028-3 ........................50<br />

<strong>profi</strong> 9/<strong>2017</strong><br />

5<br />

www.<strong>profi</strong>.de


Praxistest<br />

Ålö-Frontlader Quicke Q5 M :<br />

Neue Schwinge mit Sensoren<br />

Inzwischen verkauft Ålö die neue Q-Baureihe, die Ende 2016 vorgestellt wurde (<strong>profi</strong> 12/2016). Was in<br />

dem Frontlader Q5 M für Schlepper von 100 bis 180 PS steckt, verrät jetzt unser erster Praxistest.<br />

Gottfried Eikel<br />

Zusammen mit der Q-Serie hat Ålö<br />

im schwedischen Umeå auch die<br />

neue, vollautomatische Frontlader-<br />

Fertigung in Betrieb genommen.<br />

Computergesteuert werden hier alle 24 Einzelteile<br />

gleichzeitig zusammengefügt und<br />

verschweißt.<br />

Passend für diesen Fertigungsprozess werden<br />

die C-Profile der Schwingenholme vor<br />

dem Schweißen nicht mehr ineinandergeschoben,<br />

sondern voreinander<br />

positioniert. Für die<br />

Stabilität des Laders<br />

sorgen speziell<br />

gekröpfte Bleche aus hochvergütetem Feinkornstahl<br />

sowie Gussteile im Bereich der<br />

Drehpunkte. In der Tat machte der 660 kg<br />

schwere Quicke Q5 M bei unseren Einsätzen<br />

einen stabilen Eindruck.<br />

Auffällig beim Q-Lader sind die gebogenen<br />

Holme. Ergebnis: Der Schwingenknick<br />

rutscht dadurch etwa 10 bis 15 cm tiefer,<br />

was die Übersicht bei abgesenktem<br />

Lader verbessert. Insgesamt bietet der<br />

Q-Lader dank schmaler Holme, innen verlegter<br />

Leitungen und weit vorne platziertem<br />

Querholm eine gute Übersicht beim Laden.<br />

Der neue Quicke Q5 M<br />

von Ålö überzeugte im<br />

Test mit guten Leistungsdaten<br />

und einer<br />

prima Übersicht.<br />

Fotos: Tovornik


Die Anbaukonsolen mit halbautomatischer<br />

Verrieglung haben sich nicht verändert. Wer<br />

die Werkzeugstellung und die Arbeitsschritte<br />

kennt, baut den Lader problemlos<br />

an und ab. Man muss beim Abbau allerdings<br />

zwei Mal vom Schlepper absteigen. Und es<br />

fehlen eindeutige Anbauhinweise auf den<br />

Konsolen bzw. Koppelteilen.<br />

Die Multikupplung zur Verbindung der Ölund<br />

Elektroleitungen geht inklusive der<br />

Parkposition an der abgebauten Schwinge<br />

in Ordnung. Schade nur, dass die zusätzliche<br />

Wenn man das System<br />

kennt (leider fehlen<br />

Hinweise), klappt<br />

der Schwingenanbau<br />

prima. Auch die<br />

Multi kupplung konnte<br />

überzeugen. Die Kontakte<br />

für das Q-Companion<br />

sollen noch<br />

integriert werden.<br />

Steckverbindung für das Q-Companion trotz<br />

Feuchtigkeitsschutz gemäß IP 65 für den<br />

Praxisalltag zu filigran ist. Das weiß auch<br />

Ålö und will den Multikuppler mit weiteren<br />

Kontakten ausstatten.<br />

Q-Companion heißt das Display mit<br />

vier Tasten sowie Drehwinkel- und Öldrucksensoren.<br />

Eines vorweg: Wer ein (nicht eichfähiges)<br />

Wiegen der Ladung und/oder eine<br />

exakte Ausrichtung des Arbeitsgerätes nutzen<br />

kann, für den dürfte dieser „Begleiter“<br />

(Übersetzung von Companion) sinnvoll sein.<br />

Denn die Anzeige für Geräteausrichtung ist<br />

wirklich exakt. Was jetzt nur noch fehlt, ist<br />

die automatische Ausrichtung. Diese und<br />

auch andere Automatikfunktionen will Ålö<br />

zukünftig entwickeln. Im ersten Schritt dient<br />

Q-Companion rein visuell zur Anzeige.<br />

Richtig gut war die Genauigkeit der<br />

Wiegefunktion. Mit 1,1 t Erde in der<br />

Schaufel haben wir im Stand eine maximale<br />

Abweichung von unter 5 % gemessen. Arbeitet<br />

man mit „passender“ Drehzahl, waren es<br />

0 bis 2 % — klasse.<br />

Neben der guten Ladungs-Verwiegung inklusive Daten-Export dient Q-Companion zur exakten<br />

Anzeige der Geräteneigung. Dafür sind an den Drehpunkten Winkelsensoren montiert (Bild rechts).<br />

Passend, weil Q-Companion eine gewissenhafte<br />

Kalibrierung voraussetzt. Entsprechen<br />

Öltemperatur, Motordrehzahl und Gerätewinkel<br />

beim Arbeiten den Werten beim<br />

Kalibrieren, ist alles im grünen Bereich.<br />

Klar, es braucht eine gewisse Zeit und ist für<br />

jedes Arbeitsgerät individuell nötig. Aber<br />

die Schritte zur Kalibrierung werden übersichtlich<br />

und verständlich auf dem Display<br />

angezeigt. Und es können bis zu zehn Geräte<br />

kalibriert, mit Namen versehen und abgespeichert<br />

werden.<br />

Weil beim Anheben des Laders gemessen<br />

wird, muss man zum Wiegen auf ebenem<br />

Untergrund nicht anhalten. Bei zu großen<br />

Unebenheiten schaltet die Waage ab und<br />

zeigt den Fehler auf dem Display an. Zusätzliches<br />

Bonbon: Die einzelnen Messungen<br />

können vom System addiert, gespeichert<br />

und für den Hof-PC auf einen USB-Stick<br />

übertragen werden.<br />

... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />

komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />

Doch zurück zum Frontlader: Was kann<br />

der Quicke Q5 M , der für unseren Test an<br />

einem New Holland T6.145 mit 116 PS Nennleistung<br />

sowie Loadsensing-Hydraulik mit<br />

113 l/min angebaut war? Vorne an den<br />

Anschlüssen der dritten Funktion haben wir<br />

einen maximalen Öldurchfluss von 79 l/min<br />

bei 79 bar Restdruck gemessen.<br />

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Testurteile<br />

Ålö Quicke Q5 M<br />

Kräfte<br />

Abonnement<br />

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Maximale Hubkraft<br />

BB<br />

Durchgehende Hubkraft<br />

B<br />

Aufbrech-/Reißkraft<br />

BB<br />

Höhen und Weiten<br />

Hubhöhe<br />

Z<br />

Ausschütthöhe<br />

B<br />

Ausschüttweite<br />

Z<br />

Kippwinkel und Parallelführung<br />

Ankippwinkel<br />

B/BB<br />

Auskippwinkel<br />

B<br />

Parallelführung der Schaufel B<br />

Parallelführung der Palettengabel Z<br />

Arbeitsgeschwindigkeiten 1)<br />

Hub-/Senkgeschwindigkeit<br />

B<br />

Kippgeschwindigkeit<br />

Z<br />

An- und Abbau der Schwinge<br />

Handhabung<br />

Z<br />

Konsolenverriegelung<br />

B<br />

Leitungskupplung 2)<br />

B/E<br />

Abstellstützen<br />

BB<br />

Hinweisaufkleber<br />

EE<br />

An- und Abbau des Arbeitsgerätes<br />

Sicht auf Koppelpunkte<br />

B<br />

Hydraulische Verrieglung<br />

B<br />

Bedienung des Frontladers<br />

Joystick und Dosierung 3)<br />

Z<br />

Ladungs-Verwiegung<br />

B<br />

Geräte-Neigungsanzeige 4) Z/BB<br />

Übersicht<br />

BB<br />

Sonstiges<br />

Schlepper-Anfahrschutz<br />

B<br />

Stabilität<br />

B<br />

Verlegung der Leitungen<br />

BB<br />

Schutz der Komponenten BB<br />

Wartung<br />

Z<br />

1)<br />

Schlepperbedingt; 2) ohne/mit Q-Companion;<br />

3) Original-Kreuzhebel und -Steuergerät<br />

von New Holland; 4) Gestänge/Q-Companion<br />

Benotung: BB = sehr gut; B = gut;<br />

Z = durchschnittlich; E = unterdurch–<br />

schnittlich; EE = mangelhaft<br />

<strong>profi</strong> 9/<strong>2017</strong><br />

23<br />

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Fahrbericht<br />

Vicon Heckmähwerk Extra 7100T:<br />

Frischer Wind für Gras<br />

Vorgestellt hat Vicon die neue Heckkombination Extra 7100T im letzten Jahr.<br />

In diesem Jahr sind die ersten Mähwerke verfügbar. Eins davon haben wir gefahren.<br />

Christian Brüse<br />

Vicon fehlte im Programm eine<br />

Heckkombination, die hydraulisch<br />

verschiebbar ist und die auch eine<br />

ISO-Bus-Fähigkeit hat. Dies ändert<br />

sich mit der 7100T, die auf den ersten Blick<br />

an der keilförmigen Form sowie an den sehr<br />

glatten Hauben und an der besonderen Aufhängung<br />

Quattro-Link zu erkennen ist.<br />

Komplett neu konstruiert hat Vicon<br />

den Anbaubock. Zur Kopplung gibt es die<br />

Möglichkeiten der Kat. III und IV. Rechts und<br />

links sind ordentliche Garderoben für<br />

Hydraulikschläuche und Elektrostecker<br />

angebracht. Da das Mähwerk eine Loadsensing-Anlage<br />

hat, ist das Kuppeln schnell<br />

gemacht. In Deutschland serienmäßig ist<br />

eine Beleuchtungsanlage. Die Abstellfüße<br />

erlauben das Abstellen sowohl in der Transport-<br />

als auch in der Arbeitsstellung.<br />

Die Seitenverschiebbarkeit erreicht Vicon<br />

mit Teleskoprohren mit innenliegenden<br />

Hydraulikzylindern. Jede Seite kann um bis<br />

zu 40 cm verschoben werden. Maximal<br />

kommt das Mähwerk so auf 10 m Schnittbreite.<br />

Die Verschiebung erfolgt per Knopfdruck<br />

aus der Kabine, natürlich auch während<br />

der Fahrt.<br />

Bei voller Schnittbreite beträgt die Überlappung<br />

bei einem 3 m-Frontmähwerk an jeder<br />

Seite 10 cm, außerdem kann die ganze Einheit<br />

seitenverschoben werden — entweder<br />

nach rechts oder nach links.<br />

Sofort zu erkennen ist das Extra<br />

7100T an der Quattro-Link- Aufhängung.<br />

Sie trägt und führt das Mähwerk mittig<br />

im Schwerpunkt der Maschine. Seitlich<br />

gibt es keine Lenker oder Ähnliches mehr.<br />

Clou der Konstruktion sind zwei Lenkerkonstruktionen,<br />

die<br />

jede für sich<br />

ein Trapez bilden.<br />

Da sie aber<br />

Dank der teleskopierbaren Rohre ist das<br />

Mähwerk um bis zu 40 cm seitenverschiebbar.<br />

Die Gelenkwelle ist ebenfalls teleskopierbar.<br />

umgekehrt zueinander gebaut sind, bilden<br />

sie ein stabilisierendes Dreieck, so dass das<br />

Mähwerk in Richtung geführt wird. Gleichzeitig<br />

dienen diese Lenkerkonstruktionen<br />

als Parallelogramm, über das das<br />

Mähwerk ausgehoben wird.<br />

Dazu gibt es einen Hydraulikzylinder,<br />

der einerseits für<br />

Das Extra 7100T hat Vicon kürzlich<br />

neu vorgestellt und nimmt<br />

damit nun auch den Markt für<br />

Großflächen-Mähwerke in Angriff.<br />

Fotos: Brüse


online Video<br />

die Vorgewendeposition zuständig ist; er<br />

regelt aber auch die hydropneumatische<br />

Entlastung beim Mähen, die sich auch stufenlos<br />

aus der Kabine steuern lässt. Die beiden<br />

Stickstoffblasen unter der Lenkerkonstruktion<br />

sorgen für entsprechende<br />

Vorspannung des Systems, diese verstellt<br />

sich auch beim Teleskopieren nicht.<br />

bereiter verfügbar; zur Saison 2018 wird es<br />

auch einen Rollenaufbreiter geben.<br />

Einen echten Clou hat Vicon sich bei der Verstellung<br />

der Aufbereiterplatte überlegt,<br />

denn sie ist zweifach verstellbar. Beide<br />

Drehpunkte der Platte können quasi parallel<br />

um den Aufbereiterradius verstellt werden.<br />

Das ermöglicht eine sehr offene Einstellung,<br />

um sehr massereiches Futter<br />

sauber, schonend und vor allem verstopfungsfrei<br />

ernten zu können. Natürlich kann<br />

die Platte auch eng für maximale Aufbereitung<br />

und Aggressivität gestellt werden.<br />

Datenkompass<br />

Vicon Heckmähwerk<br />

Extra 7100T<br />

... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />

komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />

Anbaukategorie<br />

III/IV<br />

Arbeitsbreite<br />

10 m<br />

Anzahl der Mähscheiben 2 x 10<br />

Klingen pro Scheibe 3<br />

Aufbereiter<br />

Zinken<br />

Aufbereiterdrehzahl 700/1 000 min -1<br />

Gewicht<br />

2 700 kg<br />

Transportbreite<br />

2,84 m<br />

Transporthöhe<br />

(28 cm Bodenfreiheit) 3,99 m<br />

Aushubhöhe Vorgewende 50 cm<br />

Entlastung/<br />

Anfahrsicherung<br />

hydraulisch<br />

Hydraulikanschlüsse Loadsensing<br />

Zapfwelle 1 000 min -1<br />

Kraftbedarf (inkl. Front) 155 kW/210 PS<br />

Flächenleistung<br />

14 ha/h<br />

Preis ohne MwSt. 44900 €<br />

Herstellerangaben<br />

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Aufgehängt sind die Mäheinheiten in einer Art<br />

Parallelogramm. Der vorgespannte Hydraulikzylinder<br />

reduziert den Auflagedruck.<br />

Uns hat das Quattro-Link-System<br />

beim Einsatz sehr gut gefallen. Das<br />

Mähwerk kann den Konturen nach unten<br />

und oben folgen sowie auch quer zur Fahrtrichtung<br />

ausreichend weit pendeln und so<br />

das Boden<strong>profi</strong>l abbilden. Am Vorgewende<br />

heben die jeweiligen Einheiten selbst in der<br />

schmalsten Stellung um mindestens 50 cm<br />

aus. Der Hydraulikzylinder im Quattro-Link-<br />

System wird zusätzlich von den Zylindern<br />

des Klappmechanismus unterstützt.<br />

Das Design der Mähwerke hat Vicon<br />

überarbeitet. Das Mähwerk wird komplett<br />

mit Stahlblechplatten verkleidet, das<br />

ergibt einen gefälligen und dynamischen<br />

Look. Besonders positiv sind uns die Entriegelungstaster<br />

aufgefallen, mit denen sich<br />

die seitlichen Schutze bzw. die vorderen<br />

Schutze aufklappen lassen. Die seitlichen<br />

Schutze klappen auf Wunsch hydraulisch.<br />

Die vorderen Schutze klappen einfach und<br />

unterstützt durch Gasdruckdämpfer, die die<br />

Verkleidung auch sicher offen halten. Ein<br />

weiteres schönes Detail findet sich in den<br />

Schutztüchern: Darin hat Vicon magnetische<br />

Metallplatten eingearbeitet. So kann man<br />

das Schutztuch umschlagen, und es bleibt<br />

sofort an der oberen Haube haften.<br />

Beim Mähbalken setzt Vicon<br />

auf Bewährtes — hier gibt es<br />

keine Änderungen: 10 Mähscheiben<br />

mit jeweils drei Klingen<br />

schneiden das Futter. Bisher ist das<br />

Mähwerk nur mit einem Stahlzinkenauf-<br />

Mittig unter einer schicken Abdeckhaube sind<br />

sämtliche elektrohydraulischen Ventile verborgen.<br />

Außerdem finden sich hier ein transportabler<br />

Klingenkasten sowie ein serienmäßiger<br />

Ölfilter.<br />

Gute Idee: Die Prallplatte des Aufbereiters<br />

kann um zwei Drehpunkte verstellt werden,<br />

damit man besser auf unterschiedliches Erntegut<br />

reagieren kann.<br />

Der Antrieb ist schnell erklärt: Die<br />

1 000 Umdrehungen werden vom Schlepper<br />

per Walterscheid-Gelenkwelle in das Verteilergetriebe<br />

unter dem Anbaubock gegeben<br />

und von dort mit je einer dreifach teleskopierbaren<br />

Gelenkwelle an die Mäheinheit<br />

weitergegeben.<br />

Details in Kurzfassung:<br />

■ Die Drehzahl des Aufbereiters kann von<br />

1 000 Umdrehungen durch Tausch der Riemenscheiben<br />

auf 700 reduziert werden.<br />

■ Per zusätzlicher Hydraulikleitung ist das<br />

Fronthubwerk per ISO-Bus voll mit ans<br />

Heckmähwerk koppelbar.<br />

■ Zur kommenden Saison soll es auch<br />

Schwadförderbänder geben.<br />

■ Für Schlepper, die nicht ISO-Bus-fähig<br />

sind, bietet Vicon eine Bedienung mit Joystick,<br />

kleinem Display und Umschaltern an.<br />

Fazit: Vicon hat mit dem 7100T ein schickes<br />

Heckmähwerk mit allen heutzutage<br />

üblichen und von den Landwirten erwarteten<br />

Funktionen für ein Mähwerk solcher<br />

Klasse ausgestattet. Dabei ist die Maschine<br />

gleichzeitig nicht überfrachtet und nicht mit<br />

allzu vielen Sensoren versehen, die möglicherweise<br />

bei Ausfall den reibungslosen<br />

Ablauf stören können. Auf der von uns<br />

gemähten, sehr ebenen Fläche wurde das<br />

Quattro-Link-System nicht vor größere Herausforderungen<br />

gestellt. Das, was wir<br />

jedoch an Bodenanpassungen beobachten<br />

konnten, hat uns gut gefallen.<br />

<strong>profi</strong> 9/<strong>2017</strong><br />

45<br />

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Tuning<br />

Tuning von Drillmaschinen:<br />

Schöne Tipps für<br />

kleine Körner Die Aussaat steht vor<br />

der Tür. Mit dem Raps geht es in diesen Tagen los, alles andere folgt auf<br />

dem Fuße. Wer noch gute Ideen sucht, wird auf diesen Seiten fündig.<br />

Die Aussaat steht vor der Tür: Optimieren Sie jetzt noch Ihre Maschinen für eine reibungslose Arbeit. Fotos: Praktiker, Tovornik<br />

Christian Brüse<br />

Einige Tipps aus der Praxis kamen<br />

erst auf den letzten Drücker. Kein<br />

Wunder, schließlich steht draußen<br />

die Ernte an. Damit diese auch im<br />

kommenden Jahr wieder zum Erfolg führt,<br />

lassen sich in diesen Wochen schon wieder<br />

die Grundsteine legen. Das müssen nicht<br />

immer gleich komplette Neuerfindungen<br />

sein, auch die ein oder andere kleine Idee<br />

hat es arbeitswirtschaftlich und unter dem<br />

Thema Nervenschonung sowie Sicherheit in<br />

sich. Wenn Sie weitere Ideen und Tipps für<br />

Verbesserungen haben, melden Sie sich<br />

gerne jederzeit in der Redaktion!<br />

Licht bei der Arbeit<br />

Damit man auch am Abend<br />

beim Säen noch einen umfassenden<br />

Überblick über das<br />

Geschehen hat, hat Martin Pilwarsch<br />

auf seine Sämaschine<br />

Arbeitsscheinwerfer montiert.<br />

Er hat sie einfach auf der<br />

Trittfläche montiert und somit<br />

keine neuen Löcher bohren<br />

müssen. Geschaltet werden die<br />

Scheinwerfer mit dem Standlicht<br />

des Schleppers.<br />

<strong>profi</strong> 9/<strong>2017</strong><br />

54<br />

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Ordnung halten<br />

Lemken liefert serienmäßig keine<br />

Schlauchgarderobe, darum hat sich Martin<br />

Pilwarsch selbst eine gebaut. Es handelt<br />

sich dabei um eine vorgefertigte<br />

Schlauchgarderobe, er hat sie einfach mit<br />

einem Flacheisen verlängert.<br />

80 Euro<br />

für Ihren<br />

gedruckten<br />

Tipp!<br />

Einsendungen erreichen uns per:<br />

redaktion@<strong>profi</strong>.de<br />

facebook.com/<strong>profi</strong>magazin<br />

<strong>profi</strong>.de/whatsapp<br />

Für die nächsten Ausgaben freuen wir<br />

uns unter anderem über Tipps<br />

zu diesen drei Themen:<br />

• Pritschen-Anhänger<br />

• Case IH Puma<br />

• Kartoffelpflanzer<br />

Hinweis: Bei Änderungen an sicherheitsrelevanten<br />

Bauteilen kann eine Einzel-<br />

Betriebserlaubnis nötig werden.<br />

Vor Staub geschützt<br />

Da Jacobs´ alter Drillkombination die<br />

nachgerüsteten Ölanschlüsse für die<br />

Überladeschnecke am Saatwagen trotz<br />

Staubstopfen immer verstaubten und bei<br />

jedem Füllen des Saatkastens vorher<br />

mühsam gereinigt werden mussten, hat<br />

er diese an der neuen Drillkombination in<br />

einer staubdichten Kunststoffbox untergebracht.<br />

Als Kupplungen dienen Faster-Abreißkupplungen<br />

mit Schottgewinden,<br />

die hinter der Kiste mit dessen<br />

Rahmen verschraubt sind. Das Lecköl<br />

wird unterhalb der Staubox in einem<br />

Behälter gesammelt und tropft so nicht<br />

mehr auf die Drillmaschine.<br />

Walze verklebt nicht mehr<br />

Fahrgassen auch ohne<br />

Oberlenker<br />

Da der Schalter für den Fahrgassenzähler<br />

an der Drille von Felix Bogenschütz<br />

werksseitig am Oberlenker von der Kreiselegge<br />

montiert ist und dies dann lästig<br />

ist, wenn man mit der Kreiselegge solo<br />

fahren möchte, montierte Bogenschütz<br />

den Schalter kurzerhand am Spornrad.<br />

Matthias Fuchs wirtschaftet auf schweren,<br />

klebrigen Böden und hatte bei der Weizenbestellung<br />

oft das Problem, dass sich die<br />

Rohrstabwalze mit Boden zusetzt und mühsam<br />

mit der Hand wieder freigepickt werden<br />

musste. Da hatte er die Idee, die Walze mit<br />

passend zurechtgeschnittenem Schaumstoff<br />

auszufüllen. Das war ein voller Erfolg, nun<br />

setzt sich die Walze nicht mehr zu, und die<br />

Arbeitsqualität der Walze bleibt erhalten.<br />

Waage sicher verstaut<br />

Drille auch solo einsetzen<br />

Um einen Platz für den Koffer mit der<br />

Abdrehwaage zu schaffen, hat sich Felix<br />

Jacobs einen Kunststoff-Staukasten (auf<br />

einem Quadratrohrrahmen mit vier Gummi-Schwingungsdämpfern)<br />

auf den<br />

Anbaubock seines Frontpackers gebaut.<br />

Um die Aufbaudrille Lemken Saphir 7 auch ohne Kreiselegge benützen zu können, hat sich<br />

Pilwarsch einen Trägerrahmen gebaut: Er hat den Anbaubock und Rahmen von einer<br />

alten Egge mit einer gebrauchten Packerwalze verbunden. Die Aufnahmen für die Sämaschine<br />

hat er selbst angefertigt. Als Spurlocker dienen normale Gare-Eggenzinken, die an<br />

einem Formrohr montiert sind. So kann er die Sämaschine mit einem kleineren Traktor<br />

zum Begrünungsanbau einsetzen.<br />

<strong>profi</strong> 9/<strong>2017</strong><br />

55<br />

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Tuning<br />

Sicherheit geht vor<br />

Füllstand im Blick<br />

Da Peter Ebertz auch an der Feldspritze<br />

sowie an den Kippern ein günstiges und<br />

einfach erweiterbares Rückfahrkamerasystem<br />

einsetzt und dazu passende<br />

Monitore auf den Schleppern vorhanden<br />

sind, rüstete er seine Sämaschine ebenfalls<br />

damit aus. Dazu hat er am Geländer<br />

der Sämaschine eine Kamera befestigt,<br />

um vor allem Spornrad, Vorauflaufmarkierung<br />

und Striegelzinken gut im Blick zu<br />

haben. Hebt er die Sämaschine aus,<br />

erweitert sich das Sichtfeld zusätzlich.<br />

Spannung bekommt die Rückfahrkamera<br />

über die Lichtanlage. So muss zwar beim<br />

Rückwärtsfahren das Licht eingeschaltet<br />

bzw. angelassen werden, dafür konnte<br />

Ebertz sich aber eine aufwändige Kabelverlegung<br />

in die Kabine mit störanfälligen<br />

Steckverbindern etc. ersparen.<br />

Eine Kamera im Saatkasten hat Ebertz so<br />

installiert, dass die meisten Abgänge zu sehen<br />

sind. Um auch in den hinteren Bereich<br />

schauen zu können, wurde dort ein Arbeitsscheinwerfer<br />

befestigt, der mit der Kamera<br />

angeschaltet wird (real ist der Füllstand besser<br />

zu erkennen als auf dem Bild). Der Clou:<br />

Um nicht umschalten zu müssen, bekommt<br />

diese Kamera Spannung über das Bremslicht.<br />

Tritt man also auf die Bremse, überlagert sich<br />

das Bild der Rückfahrkamera mit dem der<br />

Saatkastenkamera, da diese näher am Schlepper<br />

liegt, und man kann den Füllstand im<br />

Saatbehälter erkennen. Zusätzlich hat Ebertz<br />

noch einen Schalter montiert, mit dem man<br />

die Saatkastenkamera (z. B. zum Rangieren)<br />

abstellen kann. Ein stabiles Schutzblech (auf<br />

dem Bild noch nicht zu sehen) erlaubt auch<br />

den Einsatz bei Gerste und Weizen.<br />

Säcke bequem einfüllen<br />

Schnelle Kontrolle<br />

Damit er Sackware einfacher und bequemer einfüllen kann, hat sich Christian Aigner einfach<br />

eine Strebe aus Rundrohr in seinen Saatkasten gebaut. Dort kann er Säcke jetzt<br />

bequem ablegen und einfüllen. In der staubdichten Box auf dem Befüllpodest kann er<br />

Werkzeug, Druckluftpistole, Pinsel und dergleichen sicher verwahren.<br />

Vieles auf kleinem Raum<br />

Heiko Große hat das Heck seiner Pöttinger<br />

Vitasem aufgewertet. Zunächst<br />

sind da die LED-Scheinwerfer sowie die<br />

Funkkamera. Beides erleichtert die<br />

Arbeitskontrolle sowie das rückwärtige<br />

Rangieren. Außerdem hat er sich im<br />

Zubehörhandel eine vernünftige, staubdichte<br />

Box für Werkzeug und<br />

Abdreh-Utensilien besorgt und diese<br />

auf das Podest gebaut. Die serienmäßige<br />

Box war ihm zu klein und beim<br />

Befüllen mit BigBags im Weg.<br />

An seiner Lemken Saphir 7 hat sich Christian<br />

Schappert jeweils seitlich an den<br />

Deckel des Saatgut-Behälters einen Griff<br />

montiert. Der Deckel lässt sich zur Füllstandskontrolle<br />

so einfach anheben, ohne<br />

dafür den Aufstieg aufklappen und das<br />

Podest betreten zu müssen.<br />

<strong>profi</strong> 9/<strong>2017</strong><br />

56<br />

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Mehr Höhe am Vorgewende<br />

Reinhold Spaller wünschte sich etwas<br />

mehr Aushubhöhe am Vorgewende. Also<br />

hat er die Ölleitung zu den Hubwerkszylindern<br />

angezapft und leitet diesen<br />

Ölstrom nun zu einem kleinen Hydraulikzylinder<br />

um, der die Scharschiene aushebt.<br />

Diese Funktion bietet Regent bereits<br />

werksseitig an. Betätigt Spaller nun das<br />

Hubwerk, fließt das Öl aufgrund des einfacheren<br />

Wegs zunächst in den kleinen<br />

Zylinder und danach hebt sich erst das<br />

gesamte Hubwerk an – das bringt etwas<br />

mehr Bodenfreiheit. Ein weiterer Vorteil:<br />

Er braucht am Vorgewende kein extra<br />

Steuergerät zu betätigen. Nachteil des<br />

Systems: Wenn er bei größeren Steinen<br />

o. ä. die Drille etwas aushebt, hebt sich<br />

natürlich auch die Scharschiene, und die<br />

Fahrgasse schaltet.<br />

Kabel geschickt verlegt<br />

Zum Schutz des Kabel- bzw. Schlauchpakets<br />

der Sämaschine ist ab Werk eine<br />

starre Durchführung in Form eines<br />

geschlossenen Eisenrings an der Kreiselegge<br />

verbaut. Da es sehr aufwändig<br />

und zeitraubend ist, jedes einzelne Kabel<br />

bzw. jeden Hydraulikschlauch beim Anund<br />

Abbau der Sämaschine durch den<br />

Ring zu fädeln, hat Peter Ebertz eine<br />

geschicktere Lösung entwickelt, die es<br />

erlaubt, den kompletten Kabelstrang auf<br />

einmal von der Kreiselegge zu entfernen.<br />

Dazu hat er ein Rundeisen zu einem U<br />

gebogen, welches an einem Flacheisen<br />

verschweißt wurde. Aus einem Stück<br />

Rohr und einem weiteren Flacheisen<br />

wurde das obere Scharnier gefertigt, das<br />

einfach mit einem Klappsplint gesichert<br />

wird. Die Kabel hat er mit Gartenschläuchen<br />

und Kabelrohren geschützt.<br />

Ein paar Sack zusätzlich<br />

Wenn es mit der Saatgutmenge bei der<br />

Aussaat mal wieder knapp werden<br />

könnte, haben Manfred Richter und sein<br />

Sohn vorgesorgt: Sie haben einen Saatgutvorratskasten<br />

so konstruiert, dass er<br />

über das Frontgewicht gehängt werden<br />

kann und dort Platz für beispielsweise<br />

sechs Maissaatgut-Säcke bietet.<br />

Die Spuranreißer richtig einstellen<br />

Wechselt der Schlepper, die Bereifung<br />

bzw. die Spur des Schleppers, brauchen<br />

die Spuranzeiger eine neue Einstellung.<br />

Notwendig sind die folgenden Maße:<br />

A: Arbeitsbreite:<br />

Reihenabstand x Säreihen (oder<br />

gemessen außen von Säschar zu<br />

Säschar + ein Reihenabstand)<br />

R: Reihenabstand<br />

S: Spur des Schleppers<br />

Spur auf Mitte Vorderrad (gemessen<br />

vom äußeren Schar bis Spuranreißer):<br />

A – S + R<br />

2<br />

Für die Tuning-Tipps<br />

bedanken wir uns bei<br />

■ Christian Aigner,<br />

89191 Nellingen<br />

■ Felix Bogenschütz,<br />

78183 Hüfingen<br />

■ Peter Ebertz,<br />

56330 Kobern-Gondorf<br />

■ Matthias Fuchs,<br />

A-3231 St. Margarethen<br />

■ Heiko Große, 37412 Herzberg<br />

■ Felix Jacobs, 38372 Büddenstedt<br />

■ Martin Pilwarsch,<br />

A-2272 Niederabsdorf<br />

■ Jonas Richter, 49685 Emstek<br />

■ Christian Schappert,<br />

55568 Abtweiler<br />

■ Reinhold Spaller,<br />

A-4523 Neuzeug<br />

Spur auf Mitte Schlepper (gemessen<br />

vom äußeren Schar bis Spuranreißer):<br />

A – S + R<br />

2<br />

Hilfreiche Tipps:<br />

■ Mit zwei Personen und Bandmaß kontrollieren<br />

■ Mit ausreichend langem Bandmaß<br />

kann man auch allein bei der Arbeit die<br />

Mitte zwischen zwei Fahrgassen messen<br />

und so kontrollieren.<br />

■ Wenn Sie den Anstellwinkel der Spuranreißerscheiben<br />

verstellen, kontrollieren<br />

Sie danach das Maß der Spuranreißer.<br />

+<br />

S<br />

2<br />

Die Einstellung<br />

bzw. die Kontrolle<br />

der<br />

Spuranreißer<br />

ist weniger<br />

aufwändig als<br />

viele denken.<br />

<strong>profi</strong> 9/<strong>2017</strong><br />

57<br />

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Veredlungstechnik<br />

Kurz oder lang? — <strong>profi</strong> ging<br />

der Frage nach und hat mit<br />

Milchviehhaltern über ihre<br />

ersten Erfahrungen mit<br />

Shredlage diskutiert.<br />

Fotos: Bensing (2), Zäh<br />

Report: Shredlage in der Praxis<br />

Besser verdaulich,<br />

mehr Struktur Die Ernte von Silomais steht an — und damit die<br />

Frage nach dem für die Kühe optimalem Häckselsystem. Aktuell diskutiert und hoch im Kurs bei<br />

Milchviehhaltern: das aus den USA stammende Shredlage-System von Claas. Wir von <strong>profi</strong> haben am<br />

Silostock mit Milchviehhaltern über ihre Erfahrungen diskutiert. Hier unsere Ergebnisse.<br />

Martin Zäh<br />

Beim Wiederkauen werden zur Pufferung<br />

des Pansens rund 150 Liter<br />

Speichel produziert. Ohne diese<br />

Puffersubstanz (NaHCO 3<br />

) käme es<br />

zu einem Abfall des pH-Werts im Pansen<br />

und zu einer Azidose. Mögliche Folgen sind<br />

Fruchtbarkeitsprobleme, Klauen-, Euteroder<br />

Gebärmutterentzündungen.<br />

Ausgelöst wird der Reflex zum Wiederkauen<br />

durch feine Stiche strukturierten Futters in<br />

die Wand des Pansens. Aus diesem Grunde<br />

ist die Aufnahme einer ausreichenden<br />

Menge an strukturiertem Futter so ungemein<br />

wichtig für die Kühe.<br />

Das Problem: Gräser werden für einen<br />

hohen Energie- und Eiweißgehalt so früh<br />

einsiliert, dass die Struktur auf der Strecke<br />

bleibt. Parallel wurden die Feldhäcksler für<br />

eine gute Verdichtung vom Futterstock auf<br />

kurze Schnittlängen optimiert, so dass die<br />

Strukturwirkung von Maissilage ebenso zu<br />

vernachlässigen ist bzw. war.<br />

Somit ist ein Strukturausgleich der Futterration<br />

notwendig, weshalb viele Milchviehhöfen<br />

Stroh oder Heu zugeben. Stroh und<br />

Heu sind aber teure Futterkomponenten,<br />

parallel reduzieren sie die Aufnahme von<br />

Energie und Eiweiß aus dem Futter…<br />

Die maisbetonten Futterrationen seiner<br />

Farmer waren auch dem nordamerikanischen<br />

Fütterungsberater Roger Olsen<br />

und seinem Kollegen Ross Dale ein Dorn im<br />

Auge. Olsen sah eine Lösung in einer verbesserten<br />

Aufbereitung vom Mais.<br />

Zusammen mit seinem Vater machte sich<br />

deshalb Olsen vor zehn Jahren ans Werk<br />

und entwickelte einen neuen Cracker für<br />

den Feldhäcksler. Dieser sollte die Maiskörner<br />

mindestens vier Mal anschlagen. Außerdem<br />

wollte er den Stängel einmal komplett<br />

aufreißen. Denn Olsen war klar, dass es vor<br />

allem die „Zigarettenstummel“ ähnlichen<br />

<strong>profi</strong> 9/<strong>2017</strong><br />

74<br />

www.<strong>profi</strong>.de


Stängelstücke (Durchmesser über 7 mm)<br />

sind, die Luft in die Silage bringen. Selbst<br />

bei kurz gehäckseltem Mais lässt sich damit<br />

der Futterstock nicht gut verdichten.<br />

Das Ergebnis seiner Bemühungen ist<br />

der „Shredlage-Aufbereiter“. Bei diesem<br />

Verfahren werden das Korn und der<br />

Stängel vermahlen. Durch die fein vermahlenen<br />

Körner kann auf kurzes Häckseln verzichtet<br />

werden, weshalb Schnittlängen von<br />

19 bis 30 mm möglich sind. Angefangen von<br />

den Blättern bis hin zu den zersplissenen<br />

Stängeln bringt der Mais damit viel mehr<br />

Struktur in die Ration als die konventionelle,<br />

kurz gehäckselte Variante.<br />

Auf den Rat ihres Lohnunternehmers können<br />

dabei viele Landwirte leider nicht<br />

immer vertrauen. Denn für ihn bedeutet das<br />

Shredlage-Verfahren eine um 30 bis 50 %<br />

geringere Standzeit der Walzen, zudem kostet<br />

der Shredlage-Cracker neu 3500 Euro<br />

mehr als der einfache Sägezahn-Cracker<br />

vom Typ Claas MCC Classic.<br />

Auch ist in der Praxis die Rede von einem<br />

um 5 bis 10 % höheren Spritverbrauch, parallel<br />

leidet bei gleicher Motorleistung der<br />

Durchsatz. In der Summe erklärt dies auch,<br />

warum das Häckseln von einem Hektar Mais<br />

je nach Region rund 25 Euro mehr kostet als<br />

mit einem konventionellen Walzencracker<br />

geerntete Maissilage.<br />

Die drei Cracker von Claas:<br />

Klassisch oder speziell?<br />

Zum Anschlagen gehäckselter Maiskörner<br />

gab es bei Claas bis vor wenigen<br />

Jahren nur den Multi Crop Cracker<br />

(MCC) „Classic“. Hier liegen zwei 250<br />

oder 196 mm große Sägezahnwalzen je<br />

nach Einstellung 1 bis 4 mm gegenüber<br />

— und knacken bei einer Drehzahldifferenz<br />

von 30 % den auf 3,5 bis 12 mm<br />

kurz geschnittenen Mais.<br />

... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />

komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />

2015 brachte Claas den Maiscracker<br />

„MCC Max“ raus. Diese universell<br />

anwendbare Variante soll der<br />

Nachfrage der Milchviehhalter nach<br />

Langschnittsilage bis 22 mm gerecht<br />

werden. Gleichzeitig kommt der Cracker<br />

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An diesen Anblick muss man sich erst gewöhnen:<br />

Lang gehäckselte Maissilage wirkt auf<br />

den ersten Blick wild und unaufgeräumt.<br />

Heute werden im Osten der USA schätzungsweise<br />

60 % und im Westen etwa 35 % der<br />

für Milchkühe angebauten Maisflächen mit<br />

einem Shredlage-Cracker siliert.<br />

Dieser Erfolg rief Claas auf den Plan. 2015<br />

übernahm der Hersteller zuerst den Vertrieb,<br />

und dann 2016 das Patent für das<br />

Shredlage-Verfahren. Seitdem wurden in<br />

Deutschland 80 Häcksler mit einem Shredlage-Cracker<br />

und 45 mit einem MCC-Max-<br />

Cracker ausgerüstet. Trotz dieser ersten<br />

Erfolge sind viele Milchviehhalter noch unsicher<br />

und wägen zwischen Chancen und Risiken<br />

des Shredlage-Verfahrens ab.<br />

Gleichmäßig lang und die Körner wie gemahlen:<br />

Die Maissilage von Cord Lilie ist ein gutes<br />

Beispiel für die Arbeit eines Scheibencrackers.<br />

Was das Aussortieren<br />

langer Futterbestandteile<br />

angeht,<br />

treffen die Praktiker<br />

unterschiedliche Aussagen:<br />

Die einen putzen<br />

mehr aus, andere<br />

weniger…<br />

Tim Höller verwendet<br />

für das Silo eine<br />

Walze aus dem<br />

Straßenbau. Seine<br />

Shredlage verdichtet<br />

er damit so gut<br />

wie sonst den kurz<br />

gehäckselten Mais.<br />

Die Zähne der oberen Shredlage-Walze<br />

verlaufen gewindeförmig, so dass die<br />

Seitenbewegung das Gut aufsplisst.<br />

„MCC Max“ Lohnunternehmern entgegen,<br />

wenn für Biogasanlagen der Mais<br />

auf 4 bis 7 mm kurz geschnitten werden<br />

soll. Gegenüber MCC Classic besitzen<br />

die MCC Max-Walzen ein Profil mit<br />

Ringsegmenten, was bei einer Drehzahldifferenz<br />

von 30 % zusätzliche Schnittund<br />

Schereffekte hervorruft. Gegenüber<br />

dem Classic kostet der Max-Cracker<br />

neu 5 000 Euro mehr.<br />

Beim Aufbereiter MCC Shredlage<br />

besitzen die zwei Walzen ein Sägezahn<strong>profi</strong>l<br />

mit einer umlaufenden Spiralnut.<br />

Heißt: Der bis auf 30 mm geschnittene<br />

Mais wird nicht nur zwischen den Walzen<br />

gequetscht, sondern wie von einer<br />

Schraube zur Seite weggedrückt. Da<br />

eine Walze mit 2 000 U/min nur halb so<br />

schnell dreht wie die andere, werden so<br />

in Verbindung mit unterschiedlich vielen<br />

Zähnen je Walze (110 zu 145) die<br />

Körner gemahlen, und die Stängel längs<br />

und quer aufgerissen. Produziert werden<br />

die Shredlage-Walzen von Claas<br />

Industrietechnik Paderborn. Seit 2016<br />

sind sie optional ab Werk und zur Nachrüstung<br />

für die 900er Jaguar-Häcksler<br />

sowie für einzelne Modelle der 800er<br />

Jaguar-Baureihe erhältlich.<br />

<strong>profi</strong> 9/<strong>2017</strong><br />

75<br />

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Energie<br />

Mobile Pelletiermaschine Schaider Pelletec D 8.0:<br />

Ohne Koller Pellets herstellen<br />

Pellets können Brennstoff, Düngemittel, Einstreu, Futtermittel oder zukünftig auch Rohstoff für die<br />

Papier- oder die Biosprit-Herstellung sein. Deshalb ist die neue mobile Pelletpresse von Schaider<br />

interessant. Sie funktioniert anders als andere und verspricht eine hohe Durchsatzleistung.<br />

Anja Böhrnsen<br />

Die meisten Pelletpressen arbeiten<br />

üblicherweise mit Kollern, die über<br />

eine flache Lochmatrize oder eine<br />

gelochte Ringmatrize rollen und<br />

dabei gehäckseltes Gut durch die Löcher der<br />

Matrize pressen. Pelletieranlagen mit solchen<br />

Kollerpressen haben eine vergleichsweise<br />

geringe Durchsatzleistung, einen<br />

hohen Energiebedarf und am Ende hohe<br />

Pelletierkosten.<br />

So erreichen beispielsweise die auf einem<br />

Lkw-Anhänger aufgebauten Pelletieranlagen<br />

von BauerPower (<strong>profi</strong> 9/2010) oder<br />

PCM Green Energy nach eigenen Angaben<br />

materialabhängig Durchsatzleistungen von<br />

1 bis 1,5 t/h. Die Pelletierkosten betragen<br />

hier zwischen 70 und 100 Euro pro Tonne<br />

plus Anfahrtkosten und Mehrwertsteuer.<br />

Das will Josef Schaider mit seiner<br />

neuen Pelletiermaschine Pelletec D<br />

8.0 jetzt ändern. Die Pelletec soll laut<br />

Schaiders Aussage je nach Material eine<br />

Durchsatzleistung von<br />

bis zu 8 t/h<br />

erreichen<br />

Die mobile Pelletiermaschine<br />

von<br />

Schaider soll laut<br />

Hersteller bis zu<br />

8 t/h pelletieren.<br />

Zwei Ringmatrizen<br />

pressen bei Schaiders<br />

Symmetric<br />

Double Ring-<br />

System (SDR)<br />

Häckselgut zu<br />

Pellets.<br />

Zeichnung: Esser


können, und die Pelletierkosten sollen bei<br />

1 500 Betriebsstunden pro Jahr inklusive<br />

Treibstoff-, Lohn-, Reparatur und Fixkosten<br />

nur 30 Euro pro Tonne Pellets betragen.<br />

Sein Ziel, Energie und Gewicht zu sparen,<br />

setzte Josef Schaider durch ein neues Prinzip<br />

bei der Häckselgutverdichtung um.<br />

Schaiders Pelletpresse arbeitet nicht wie<br />

andere mit Kollern und einer Lochmatrizen,<br />

sondern mit zwei Ringmatrizen. Diese sind<br />

verschieden groß und rotieren synchron<br />

ineinander. Das heißt, der Matrizenring mit<br />

dem kleineren Durchmesser läuft im Matrizenring<br />

mit dem größeren Durchmesser.<br />

Mithilfe eines Exzenters lässt sich der Spalt<br />

zwischen den Matrizenringen einstellen. Im<br />

Stillstand beträgt dieser an der engsten<br />

Stelle unten im Verdichter 0 bis 4 mm. Oben<br />

ist er mit 10 cm deutlich weiter.<br />

Das zu pelletierende Häckselgut wird oben<br />

an der weitesten Stelle in den Spalt zwischen<br />

den beiden Matrizen durch einen<br />

Trichter mit einer konischen Schnecke<br />

eindosiert und vorverdichtet. Durch die<br />

Rotationsbewegung nehmen die Matrizen<br />

das Gut in den nach unten enger werdenden<br />

Spalt mit. Dort zwängt es sich schließlich<br />

durch die Löcher in den Matrizen, so dass<br />

Pellets entstehen. Beide Ringe haben durchgehende<br />

Löcher. Die äußere Matrize spuckt<br />

also gepresste Pellets nach außen hin aus<br />

und die innere nach innen.<br />

... lesen Sie diesen und viele weitere Artikel<br />

komplett in der aktuellen <strong>profi</strong> Ausgabe.<br />

Auf die Idee, eine mobile Pelletiermaschine<br />

zu bauen, kam Josef Schaider<br />

bereits vor zwanzig Jahren. Denn<br />

er ist nicht nur gelernter Automatisierungstechniker<br />

und Chef der Schaider GmbH aus<br />

Staasdorf in Österreich, sondern auch Landwirt.<br />

Schaider bewirtschaftet 18 ha Ackerland<br />

im Nebenerwerb und hält Pensionspferde.<br />

Die Pferde füttert er unter anderem<br />

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Der Feinhäcksler auf der Deichsel des Wechselbrückenanhängers<br />

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zerkleinert<br />

von<br />

das Häckselgut.<br />

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mit Heupellets. Also dachte sich der Landwirt,<br />

warum nicht das eigene Luzerneheu<br />

direkt auf dem Feld pelletieren?<br />

Seine erste selbst gebaute selbstfahrende<br />

Pelletiermaschine war ein umfunktionierter<br />

Claas-Mähdrescher vom Typ Protector, in<br />

dessen Inneren anstelle der Dreschtrommel<br />

zwei Matrizenwalzen (ähnlich wie beim<br />

Krone Premos, <strong>profi</strong> 10/2015) rotierten.<br />

Doch das ist Geschichte.<br />

Die neue mobile Pelletieranlage von Schaider<br />

ist auf eine Wechselbrücke aufgebaut.<br />

Mit Twistlocks wird diese auf einem dreiachsigen<br />

Wechselbrückenanhänger befestigt<br />

und gesichert. Auf der Brücke befinden<br />

sich ein 8 m³ großer Vorratsbehälter mit<br />

Rührwerk für gehäckseltes Halmgut, eine<br />

Vorwärmung und Entstaubung mithilfe von<br />

Zyklonen, eine Zellenradschleuse für die<br />

Dosierung, der Verdichter für die Pelletierung,<br />

Förderschnecken und Förderbänder,<br />

ein Gebläse und ein Bunker für die Pellets.<br />

Abonnement<br />

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Die Elektronik für die Anlagensteuerung ist am<br />

Heck in einem Schaltschrank untergebracht.<br />

Ein Industriemotor<br />

mit 447 kW/600 PS<br />

treibt den Pelletverdichter<br />

sowie<br />

einen 100-kW-<br />

Stromgenerator an.<br />

Die Zuführschnecken<br />

und ein<br />

Gebläse sind elektrisch<br />

angetrieben.<br />

Für den Antrieb der Aggregate sorgen<br />

ein 447 kW/600 PS starker Dieselmotor,<br />

ein 100-kW-Stromgenerator<br />

sowie diverse Elektromotoren. Der Dieselmotor<br />

läuft konstant mit einer Drehzahl von<br />

1 500 U/min. Ein großes Planetengetriebe<br />

untersetzt die Drehzahl für den Antrieb des<br />

inneren Matrizenrings, so dass dieser mit<br />

nur 200 U/min dreht. Der äußere Matrizenring<br />

ist nicht direkt angetrieben, sondern<br />

wird vom inneren mitgenommen. Bis zu<br />

85 Prozent der Motorauslastung wird für<br />

den Verdichterantrieb abgezweigt. Die restliche<br />

Leistung nimmt der Generator auf, der<br />

den Strom für die elektrischen Antriebe von<br />

Gebläse und Förderschnecken erzeugt.<br />

Drehzahl- und Drehmomentsensoren überwachen<br />

die Motorauslastung durch den Verdichterantrieb<br />

und regeln entsprechend die<br />

Gutzufuhr. Temperatur- und Feuchtesensor<br />

kontrollieren den Zustand des Häckselguts.<br />

Ein Wassergehalt von 15 bis 18 Prozent ist<br />

für das Pelletieren ideal.<br />

Der Verdichter der Pelletec verarbeitet<br />

genauso wie andere Pelletpressen am besten<br />

fein gehäckseltes Halmgut zu Pellets. Die<br />

Häcksellänge sollte maximal das 1,5fache<br />

des Pelletdurchmessers betragen. Also bei<br />

12-mm-Pellets sind etwa 18 bis 20 mm<br />

Häcksellänge okay. Um solch kurze Häcksel<br />

www.<strong>profi</strong>.de


In den kommenden Ausgaben<br />

Schleppertest<br />

3 x John Deere 6215R im Vergleich<br />

AutoQuad-, DirectDrive- oder AutoPowr-Getriebe? Select-, Premium- oder<br />

Ultimate-Ausstattung? Fragen über Fragen! Antworten darauf<br />

und noch viel mehr Test-Ergebnisse liefern wir in der<br />

nächsten <strong>profi</strong> mit dem großen Vergleich<br />

von drei 6215R mit 158 kW/215 PS<br />

Nennleistung.<br />

Praxistest<br />

Grimme Matrix 1800<br />

In diesem Frühjahr hat Grimme die ersten Matrix-Rübensägeräte<br />

in den Markt geschickt. Eine davon haben wir<br />

auf (Sä-)herz und Nieren geprüft. Wie sich die „alte“<br />

Kleine-Vereinzelung dabei im neuen Mantel geschlagen<br />

hat, lesen Sie demnächst in <strong>profi</strong>!<br />

Gebraucht<br />

Väderstad Rapid<br />

In den 90er Jahren hat Väderstad mit der<br />

Rapid für Wirbel gesorgt. Jetzt — zwei<br />

Jahrzehnte später — ist der Gebrauchtmarkt<br />

voll mit den Maschinen. Warum? —<br />

Das klären wir in vier Wochen.<br />

Veredlungstechnik<br />

Gebrauchte Lely-Roboter<br />

Was taugt ein gebrauchter Melkroboter,<br />

wo liegen seine Chancen und wo seine<br />

Risiken? — Wir waren für Sie unterwegs<br />

und haben nach Melkrobotern aus zweiter<br />

Hand vom Marktführer Lely geschaut.<br />

Elektronik<br />

Amazone AmaSpot<br />

Das Sensor-Düsen-System Amazone<br />

AmaSpot spritzt nur dort, wo grüne<br />

Pflanzen stehen. Das spart Wirkstoff<br />

bei der Bekämpfung von Unkräutern<br />

und Ausfallgetreide im Vorauflauf.<br />

Impressum<br />

PROFI MAGAZIN FÜR PROFESSIONELLE<br />

AGRARTECHNIK 29. JAHRGANG <strong>2017</strong><br />

REDAKTION<br />

Postfach 6343, 48033 Münster<br />

Tel.: 0 2501/801-9000, Fax: 0 25 01/801-901<br />

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Manfred Neunaber (Chefredakteur),<br />

Dr. Gottfried Eikel (Stellvertretender<br />

Chefredakteur), Tobias Bensing, Dr. Anja<br />

Böhrnsen, Christian Brüse, Lucas Colsman,<br />

Wilfried Holtmann, Aigul Lennartz,<br />

Dietmar Renfert-Deitermann, Sönke Schulz,<br />

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Bildredaktion: Stefan Tovornik<br />

Grafik/Layout: Linda Gesing<br />

Heftproduktion: Ute Reers (Leitung),<br />

Barbara Zehrer<br />

Digitale Medien: Christian Brinkrolf,<br />

Roman Hünefeld (Web-Design/Videoschnitt),<br />

Marina Borozenets (E-Magazin),<br />

Annika Raulf (E-Magazin/Grafik)<br />

Sekretariat: Heike Silkenbäumer<br />

Übersetzungen: Barbara Sabel<br />

Druckvorstufe: Klaus-Dieter Esser<br />

Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis<br />

zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung<br />

vorausgesetzt. Für unverlangt eingehende<br />

Sendungen wird keine Haftung übernommen.<br />

ISSN 0937-1583<br />

VERLAG<br />

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Landwirtschaftsverlag GmbH,<br />

Hülsebrockstraße 2-8, 48165 Münster<br />

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der Verbreitung von<br />

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das mit dem EU-Umweltzeichen<br />

Reg.-Nr. FI/11/001 ausgezeichnet ist.<br />

<strong>profi</strong> 9/<strong>2017</strong> 130<br />

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