Griaß di' Allgäu Sommer 2016
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* Guten Tag Allgäu
Griaß di’ *
Allgäu
LAND | LEUTE | BERGE
Sommer 2016
Nr. 1 | 4,90 €
Österreich 5,50 € | Schweiz 6,90 Sfr
Italien 5,50 € | BeNeLux 5,70 €
PLUS
Die schönsten
Radtouren
der Region
NEU
ERLEBNISMAGAZIN
AUS DEM ALLGÄU
TRACHTENKULT
Altes Handwerk
auf neuen Wegen
SCHMUGGLERPFADE
Grenzenloses Abenteuer
im hohen Süden
GAUMENFREUDEN
Landfrauen-Kuchen,
die das Leben versüßen
Land der Berge
und Seen
URIG Ferien auf dem Bauernhof | BERGMESSE Gott zum Greifen nah
WANDERN Preisgekrönte Trilogie | KREATIV Filztasche selbst gemacht
+ + + MIT GROSSEM GEWINNSPIEL + + + MIT GROSSEM GEWINNSPIEL + + + MIT GROSSEM GEWINNSPIEL + + +
Titelfoto: (Blick auf den Seealpsee, oberhalb des Oytals): Michael Monschau, www.photographie-monschau.de; weitere Fotos: Dominik Berchtold, imago.
EDITORIAL
Bildschöne
Landschaft
Zugegeben: Sicher war ich mir nicht, dass ich am Ende des dreitägigen
Wanderurlaubs in Oberstaufen-Steibis (auf dem Foto unten meistere ich
eine Klettereinlage auf dem Luftigen Grat) mit erhobenem Daumen vor
meine Freunde treten und in rundum zufriedene Gesichter blicken würde.
Aber genau so war es!
In den Jahren zuvor hatten wir das Wochenende in Südtirol verbracht,
um zu wandern, einzukehren, Land, Leute und Berge kennen zu lernen.
Ich machte zuletzt den Vorschlag, das Ziel zu ändern: Allgäu statt Südtirol.
Weshalb mir am Ende alle anerkennend auf die Schulter klopften?
Die Reportage „Gute Freunde auf Abwegen“ verrät es Ihnen.
Aktiv sein im Allgäu: Das ist nicht nur auf Schusters Rappen möglich.
Hoch im Kurs stehen auch Mountainbike-Touren und Ausflüge mit Rad
und Rennrad. Oder Geocaching, der neueste Trend. Was fasziniert die
Menschen daran? Ist es der Jagdinstinkt in uns? Oder der Wunsch, Rätsel
zu lösen? Im Tannheimer Tal haben wir nach Antworten gesucht.
Viele unserer Leserinnen und Leser loben in Zuschriften unsere großformatigen
Fotos, die Emotionen wecken und den
Zauber der Natur direkt ins Wohnzimmer
transportieren. Freuen Sie sich auch in der
aktuellen Ausgabe wieder auf besondere
Blickwinkel und imposante Farbspiele.
Wer hinter diesen Aufnahmen steckt,
verraten wir Ihnen in der nebenstehenden
Rubrik.
P.S.:
DES RÄTSELS LÖSUNG
Weißlacker
Viel Spaß mit dem Magazin Griaß
di‘ Allgäu wünscht Ihnen
Schreiben Sie, was Ihnen an unserem Magazin gefällt, was Sie
vermissen, welche Themen Sie interessieren. Wir freuen uns
über jede Zuschrift. E-Mail: redaktion@griassdi-allgaeu.de
„Weißlacker“ lautete beim letzten Gewinnspiel die Antwort auf die Frage nach der
Allgäuer Geheimwaffe. Alleine sein Geruch, heißt es, könnte den Feind in die Flucht
schlagen. Überwältigend, wie viele Leserinnen und Leser uns eine Postkarte geschickt
haben. Vielen Dank dafür!
Die strahlenden Gewinner, die sich über einen Urlaub in Viersterne-Hotels sowie über
Flüge vom Allgäu-Airport freuen dürfen: Stephanie Semler aus Fulda, Sabine Brunde
aus Niederkassel und Helga Rölle aus Bad Waldsee. Herzlichen Glückwunsch! Das
neue Gewinnspiel finden Sie auf Seite 142.
UNSERE FOTOGRAFEN
MATTHIAS BECKER
Im Westen der Region war der Kemptener
für unser Magazin unterwegs – und
öffnete die Türen der Meckatzer Brauerei
und jene im Schloss Isny.
DOMINIK BERCHTOLD
Bereits in der ersten Ausgabe war der
Kleinwalsertaler mit einem preisgekrönten
Meisterwerk dabei. Dieses Mal wanderte
er aufs Rindalphorn – mit seiner Kamera.
JONATHAN BESLER
Der junge Mann aus Bad Hindelang
ist ein „wilder Hund“, wenn es ums
Fotografieren geht. Allerdings: Hundsgewöhnlich
sind seine Aufnahmen nie.
MARTINA DIEMAND
Die gebürtige Allgäuerin ist überall dort
zu finden, wo sich Menschen treffen. Zum
Beispiel beim traditionellen Viehscheid.
HERMANN ERNST
In der Sportfotografie fühlt sich der
Kemptener besonders wohl. Weshalb er
den Termin mit Radrennfahrern am Oberjoch
einfach nur genoss.
KARL JENA
Die Landschaft dieser Region hat es ihm
angetan – und eine Wiese voller Löwenzahnblumen
im Frühling. Er lässt Sie auf
Seite 38 teilhaben an seiner Freude.
TITAN KASTNER
Unser Fotograf hat einen Ausflugstipp für
Sie: Am Forggensee im Ostallgäu wollte er
seine Kamera gar nicht mehr
aus der Hand legen.
RALF LIENERT
Der Foto-Chef der Allgäuer Zeitung war
für uns pausenlos unterwegs: bei den
Wallenstein-Spielen, mit Rennfahrer
Daniel Abt, auf Schmugglerpfaden, bei
Bergmessen und und und.
JÜRGEN RASEMANN
Mit offenen Augen und Ohren durch
die Region: Dabei hat er schon viele
kuriose Motive entdeckt – und Ferien auf
dem Bauernhof im Bild festgehalten.
PETER SAMER
Um Fischer Christian Strigl bei der Arbeit
am Forggensee zu beobachten, musste
der Inhaber eines Fotostudios in Füssen
in aller Hergottsfrüh aus den Federn.
Es hat sich gelohnt.
JÖRG SCHOLLENBRUCH
Rund um Oberstaufen gibt es herrliche
Wanderwege und Touristenattraktionen.
Was man dort alles entdeckt?
Der „Scholli“
hat es ab Seite 18 verewigt.
HUBERT WAIZENEGGER
Der Hochgrat war sein Ziel für unser
Magazin. Dort hat den Westallgäuer ein
fan tastisches Lichtspiel in den Bann
gezogen. Überzeugen Sie sich selbst!
MATHIAS WILD
Den Kaufbeurer Fotografen trifft man im
Frühjahr und Sommer oft in den Bergen.
Einen imposanten Sonnenuntergang
erlebte er am Riedberger Horn.
6
INHALT
52
72
14
50
8
90
ALLGÄU AKTIV
14 Steiles Vergnügen
Mountainbiker punkten im Allgäu dreifach: Es locken
spannende Touren, grandiose Sicht und urige Einkehr.
18 Gute Freunde auf Abwegen
Eine Wandergruppe aus dem Schwarzwald auf großer
Testtour. Südtirol oder Steibis? Hier gibt‘s die Antwort.
24 Hohe Pässe & schöne Alpen
Freunde des Rennrad-Sports kommen am
Jochpass auf ihre Kosten. Aber nicht nur dort.
30 Die Lust am Tempo
Auf großer Radtour: Was zunächst nach Anstrengung
klingt, entpuppt sich als Glücksgriff. Schöne Radl-Strecken.
32 Moderne Schnitzeljagd
Der neueste Renner heißt Geocaching. Auf spannender
Suche im Tannheimer Tal. Zu Besuch im Schwarzen Adler.
ALLGÄU TUT GUT
40 Düfte als sinnliches Vergnügen
Primavera produziert seit Jahren Aromatherapie-Produkte.
Und sorgt damit für Momente der Entspannung.
44 Eigene Stoffe, eigene Weine
Auf der Sonnenalp genießt man Urlaub in luxuriösem
Ambiente. Individualität steht an erster Stelle.
50 Immer in Balance bleiben
Alpenwellness: Gesund und fit dank alpin geprägter Natur.
52 Stall statt Strand
Ferien auf dem Bauernhof heißt auch: Abenteuer erleben!
56 Zug um Zug gesund
Familienhotel: Hier kommen Eltern und Kinder auf ihre Kosten.
ALLGÄU GENIESSEN
62 Bier triff t Kunst
Brauerei mit eigenem Fan-Club und einer Miss Meckatzer.
JETZT FAN WERDEN
www.facebook.com/
griassdi.allgaeu.magazin
www.griassdi-allgaeu.de
72 Tour de Fromage in den Bergen
Der Käse genießt im Allgäu einen sehr guten Ruf. Vor allem,
wenn er veredelt wird – wie bei „Jamei“ in Kempten.
80 Da braut sich was zusammen
Zu Besuch bei Schäffler, der kleinsten Familienbrauerei.
4 | Griaß di’ Allgäu
24
INHALT
64
108 134
92
112
86
ALLGÄU ENTDECKEN
86 Der Zipfel als Gipfel
Unterwegs auf ehemaligen Schmugglerpfaden.
Plötzlich steht man am südlichsten Punkt der Republik.
92 Leinen los am Forggensee
Dort trifft man Fischer, Angler und zwei große Schiffe.
96 Eintauchen ins Paradies
Auf der preisgekrönten Wandertrilogie Allgäu gibt es
vieles zu entdecken: Geschichte und Geschichten.
100 Klänge der Berge
Michael Rohrmoser zieht es im Sommer auf die Alpe
Schwarzenberg. Seine Tiere erkennt er am Ton der Schellen.
ALLGÄU STANDARDS
138 Kolumne: Nicola Förg
Allgäuer „shitstorm“
8 Dahoim: Auge in Auge mit dem Steinbock
76 Fernsehkoch Christian Henze empfiehlt
116 Kreativ: Filztasche „Vroni“ selbstgemacht
140 Neue Bücher
142 Allgäu-Karte / Gewinnspiel
144 Veranstaltungen
146 Impressum / Vorschau
ALLGÄU HEIMATLICH
108 Kleider machen Leute
Auf der Festwoche fällt auf, wer keine Tracht trägt. Die
besitze im Allgäu längst Kultstatus, betont eine Schneiderin.
112 Das Handy des Hirten
In Ofterschwang können Urlauber und Einheimische
Alphornkurse belegen. Wir haben genau hingehört.
118 Adrenalin und Allgäu
Beides bestimmt das Leben von Rennfahrer Daniel Abt.
122 Der gute Räuber
In Altusried steht die größte Freilichtbühne der Region.
Ab 11. Juni erlebt Robin Hood dort viele Abenteuer.
ALLGÄU ANDÄCHTIG
126 Die Holderhex vom Schwarzenberg
Katharina Liebenstein pflegt Holunderbäume der Sorte
„Haschberg“ – die Grundlage ihres beliebten Holundersafts.
130 Gott zum Greifen nah
Das Beten unter freiem Himmel lockt Tausende auf den Gipfel.
Bei Bergmessen herrscht eine besondere Atmosphäre.
134 Hereinspaziert ins Zauberland
Im Schloss Isny taucht man ein in die Welt des Friedrich
Hechelmann. Er ist Maler, Buchillustrator und Romantiker.
Griaß di’ Allgäu | 5
ALLGÄU
Wussten Sie, dass … an kaum einem anderen Ort die Länder Deutschland und Österreich so eng miteinander verknüpft sind wie im Mahdtal?
Hier reichen sich, bildlich gesehen, Allgäu und Kleinwalsertal brüderlich die Hand. Unser Fotograf hat diese Gegend bei Sonnenaufgang verewigt,
mit Blickrichtung Allgäuer Hauptkamm und ins Mahdtal. Sein Standort war direkt unterhalb des Torkopfes (2014 Meter) und der Oberen
Gottesackerwände (2033 Meter). Ein Tourenvorschlag: am Hölloch vorbei zur Mahdtalalpe (nicht bewirtschaftet), weiter über Windecksattel,
Gottesackerwände, Gottesacker, hinunter über Schneiderküren mit der Steinzeitausgrabungsstätte bis zum Endpunkt Bushaltestelle im Küren.
Foto: Dominik Berchtold
ALLGÄU | Dahoim
TIERE HAUTNAH
Bockstark
&
handzahm
8 | Griaß di’ Allgäu
Blaubeuren
Ulm
Laupheim
Pfuhl
Burgau
Neu-Ulm
Senden
Vöhringen
Illertissen
Dietenheim
Dahoim | ALLGÄU
Günz
Kammel
Krumbach
Mindel
Dinkelscherb
Biberach
Mindelheim
Bad Wörishofen
T
Bad Waldsee
Hauerz
Bad Wurzach
Iller
Memmingen
Ottobeuren
Bad Grönenbach
Pfo
Irsee
Kaufbeuren
Auf 2400 Meter Höhe, unterhalb des Mädelegabel- Gipfels,
Lindau
trifft der Wanderer auf den Steinbock. Der Bodensee lässt sich
sogar prima fotografieren. Vor 300 Jahren war das noch
anders. Damals wurden die Tiere gnadenlos gejagt,
Dornbirn
weil man ihren Hörnern heilende Wirkung nachsagte.
TEXT & FOTOS Michael Munkler
Da liegt er und räkelt sich auf dem von der Sonne gewärmten
Fels. Die bernsteinfarbenen Augen schauen
auf den von unten kommenden Wanderer herab.
Keine Angst, keine Scheu. Die stattlichen, kühn geschwungenen
Hörner legt der Steinbock mit dem dunkelbraunen
Fell jetzt sachte zur Seite, stützt sich darauf ab. Als ob er sich zum
Schlafen betten wolle. Lässig hängt er seine Vorderhufe über die
Felskante und blinzelt mit den Augen. Selbst als der Fotograf sich
auf ein bis zwei Meter an das Tier heranpirscht, zeigt der Bock
keine Regung.
Hier ist er zu Hause. In rund 2400 Metern Höhe unterhalb des
Mädelegabel-Gipfels am Allgäuer Hauptkamm stört es die Tiere
nicht, wenn an schönen Sommertagen hunderte Wanderer die
Schwarze Milz passieren. So wird das Schneefeld am Heilbronner
Weg genannt. Übrigens der letzte verbliebene Gletscherrest
in den Allgäuer Alpen. Gletscherforscher gehen davon aus, dass
das Überbleibsel aus der Eiszeit wegen der globalen Erwärmung
bald verschwunden sein wird – vielleicht in 15 oder 20 Jahren.
Wer weiter auf dem beliebten Höhenweg unterwegs ist, wird
Tettnang
Altstätten
Weingarten
Ravensburg
Weißensberg
Feldkirch
Hohenems
Bregenz
Kißlegg
Wangen
Scheidegg
Leutkirch
Lindenberg
Hittisau
Isny
bald wieder mit dem Steinwild konfrontiert: Die Bockkarscharte
trägt diesen Namen, weil sich hier seit Menschengedenken besonders
gerne Steinböcke oder Muttertiere mit ihren Jungen tummeln.
Mit atemberaubendem Geschick und in schnellem Tempo
rennen sie über die Felsen und klettern im steilen Felsgelände.
Das war nicht immer so. Vor 300 Jahren galt das Steinwild
in den Allgäuer Alpen als ausgerottet. Die Menschen hatten die
Steinböcke gnadenlos gejagt. Dem Blut, dem Fell und vor allem
dem Gehörn der Tiere wurden heilende Kräfte zugeschrieben.
Die Hörner wurden im gesamten Alpenraum zu Medikamenten
verarbeitet. Fast hätte dies dazu geführt, dass die Tiere in Europa
gänzlich ausgestorben wären. Lediglich einige Steinbock-Kolonien
konnten sich im italienischen Gran Paradiso halten. Ab 1820
ergriffen Naturkundler dort die Initiative, die letzten Steinböcke
zu schützen. Mit Erfolg: 100 von ihnen überlebten.
Es dauerte viele Jahre, bis auch in den Allgäuer Alpen wieder
Steinböcke heimisch wurden. Das war vor 50 Jahren, Mitte der
1960er Jahre. Das Experiment gelang – und wie! Inzwischen gibt
es im bayerischen Alpenraum wieder Steinwild im Am-
Oberstaufen
Altusried
Wiggensbach
Immenstadt
Warth
Weitnau
Fischen
Oberstdorf
Riezlern
Kempten
Sonthofen
Obergünzburg
Iller
Mädelegabel
Lech
Foto: Stephan Baur; Fotolia
Nesselwang
Pfronten
Tannheim
Marktobe
B
Fü
Reu
Griaß di’ Allgäu | 9
ALLGÄU | Dahoim
Auf der Steinbocktour (Foto links) kommt der Wanderer unter anderem an der Mindelheimer Hütte (rechts) vorbei.
mergebirge, bei Bayerischzell und an der Benediktenwand
in Oberbayern sowie in den Berchtesgadener Alpen. Wie viele
Steinböcke im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen heute leben,
weiß niemand genau. Die Zahl wird auf über 200 geschätzt.
Der Bereich Oberstdorf/Kleinwalsertal gilt aber als Gebiet mit
größter Steinbock-Population in den bayerischen Alpen.
Die Tiere würden im Allgäu nicht gejagt und deshalb sehen sie
den Menschen auch nicht als Feind, erklärt Henning Werth, Betreuer
des Naturschutzgebiets Allgäuer Hochalpen. Zur Freude
der vielen Wanderer. Wer will nicht gleich während der Tour ein
Bild vom Bock nach Hause posten?
„Ich habe sie sogar schon auf unserer Terrasse gesehen, ganz
zahm, einfach fantastisch“, erzählt Jochen Krupinski, Wirt der
Mindelheimer Hütte. Ein einzigartiges Schaupiel können Kletterer
rund um die Hütte im Frühsommer erleben: Die Geißen
lehren die Jungen das Klettern im steilen Fels. Das sei eine regelrechte
Kletterschule, berichtet der mit vielen internationalen
Preisen ausgezeichnete Berg- und Dokumentarfilmer Gerhard
Baur aus dem Oberallgäuer Sulzberg. Immer wieder ermuntern
die Muttertiere ihre Jungen, die Felsen hinauf- und hinabzusteigen.
Baur hat ein Jahr lang die Tiere beobachtet und für eine
Fernseh-Dokumentation gefilmt. Eine Frage hat er sich immer
wieder gestellt: Was macht das Steinwild im Hochgebirge, wenn
Schneestürme oft wochenlang toben? Zumal es in den Hochlagen
kaum Unterschlupfmöglichkeiten gibt.
Stundenlang an einem Ort
Der Dokumentarfilmer hat es herausgefunden: Die Tiere ziehen
sich oft wochenlang in Felswände zurück, wo sie geschützt sind
und auch noch Nahrung finden. Oder sie lassen sich tagelang einschneien.
„Damit die Steinböcke sich an meine Arbeit gewöhnen,
bin ich oft stundenlang an einem Ort geblieben“, erzählt Baur.
„Du musst wahnsinnige Geduld haben.“ Einmal ist er beim Warten
tatsächlich eingeschlafen und erst nach einer halben Stunde
wieder aufgewacht. „Da lag neben mir ein riesiger Steinbock.“
Im Allgäu hat der Steinbock in 50 Jahren eine erstaunliche
Karriere gemacht. Früher hieß die klassische Tour von Hütte zu
Hütte durch die Allgäuer Hochalpen schlicht und ergreifend und
wohl ein bisschen lieblos Allgäu-Durchquerung. Heute nennt
man sie – schon wesentlich sympathischer – Steinbock-Tour. Auf
der Kemptner Hütte kann sich der Wanderer ein T-Shirt aus der
„Bock-stark“-Kollektion mit prachtvoll geschwungenen Hörnern
kaufen, eine Jacke mit Steinbock-Emblem oder eine Kaffeetasse.
Und die Oberstdorf-Werbung verspricht: „Dass man auf
der Tour Steinböcke zu sehen bekommt oder auf Tuchfühlung
mit ihnen kommt, ist so gut wie garantiert“.
Nachdem die Sonne hinter der Mädelegabel verschwunden ist,
erhebt sich der Bock von seinem Felsen. Noch einmal schaut er
in die Runde. Wenig später überholt er uns mit einigen seiner
Artgenossen an diesem Spätsommertag – auf dem Weg hinunter
zum Mädelejoch. Jungtiere sind darunter, die über Felsen und
Schrofen spielerisch hinunterspringen und auch ältere Tiere, die
gemächlich schreiten. Was für ein Bild: Servus, macht‘s gut, Ihr
seid prächtige Kerle!
Der Steinbock
GEWICHT UND ALTER Alpensteinböcke gehören zur Art der Ziegen.
Die Geißen sind etwa 40 Kilogramm schwer. Die Böcke wiegen zum
Teil über 100 Kilogramm. Steinböcke können über 20 Jahre alt werden.
BART UND GEHÖRN Der Bock trägt einen Ziegenbart, hat ein imposantes,
bis zu einem Meter langes und gebogenes Gehörn. Böcke haben
im Sommer ein dunkelbraunes, die Geißen ein rötlich-goldbraunes Fell.
Im Winter wird das Fell beider Geschlechter gräulich. Der Fellwechsel
ist im Frühsommer.
HERDE UND FORTPFLANZUNG Eine Steinbockherde besteht aus
zehn bis 20 Weibchen mit ihren Jungtieren. Zudem gibt es Junggesellenherden.
Zur Fortpflanzungszeit
im Dezember und
Januar kämpfen die Böcke
um die Hoheit in den Revieren.
Nach einer Tragzeit
von fünf bis sechs Monaten
bringt ein Weibchen ein, in
seltenen Fällen auch zwei
Jungtiere zur Welt.
10 | Griaß di’ Allgäu
KÄSEMANUFAKTUR
SEIT 1839
175 Jahre Herz Käse
QUALITÄT UND GESCHMACK IN DRITTER GENERATION
Herz Allgäuer Emmentaler
HerzAllgäuer Emmentaler Block
Herz Allgäuer Bergkäse
Herz Sennerei Bergkäse
Herz Berg-Raclette Herzjunge Bauernkäse Herzdammer 1839er Jubiläumskäse
• Ganzjährig natürliche Fütterung der Kühe:
Gräser, Kräuter, Heu, Getreideschrot
• Käse ohne Zusatzstoffe und Konservierungsmittel
• Sehr geschmack- und gehaltvoll
Herz Griebener
In 4
leckeren
Sorten
Herz Heumilchkäse
Kontrolle ist gut, Qualität ist besser.
Die Käsespezialitäten von Herz sind in Sachen Qualität
und Reinheit in jeder Hinsicht ausgezeichnet.
Vonder Milcherzeugung über
die Produktion bis hin zum Verpacken
unterliegen wir strengsten Kontrollen
und erfüllen sämtliche an uns gestellte
Anforderungen.
SCHWEINEBERG DIE SENNEREI
Hier, ineiner der letzten traditionellen Sennereien, die es im Allgäu heute
noch gibt, werden nach überlieferten Verfahren die hochwertigen Rohsto≠e
für die Spezialitäten von Herz-Käse gewonnen. Zudem bieten wir den Käse-
liebhabern im kleinen Laden der Sennerei Führungen nach Vereinbarungen
an.
Tel. +49 (0)
8321 –3363
Albert Herz GmbH · Landstr. 45 · 87452 Kimratshofen/Oberallgäu · Tel. +49 (0) 8373–987 964 · info@herz-kaese.de · www.herz-kaese.de
Foto: imago
ALLGÄU AKTIV
Wussten Sie, dass … der Menscheit Traum vom Fliegen im Allgäu Wirklichkeit wird? Zum Beispiel beim Drachen- und Gleitschirmfliegen.
Die Welt von oben zu sehen; das Gefühl zu haben, über den Dingen zu stehen oder besser – zu schweben: Ein Tandemflug ist schon für
viele zum unvergessenen Erlebnis geworden. Unser Pilot auf dem Foto startete seinen Flug auf dem Tegelberg im Ostallgäu und hat gerade
den Forggensee zu seinen Füßen. In der Region gibt es zahlreiche Unternehmen, die dieses Abenteuer der Lüfte anbieten.
Im Internet finden Sie einige Anbieter unter anderem auf der Seite www.dein-allgaeu.de
ALLGÄU AKTIV | Mountainbike
ÜBER STOCK & STEIN
Steiles Vergnügen
Mountainbiken | ALLGÄU AKTIV
Mountainbiker radeln schon
lange in und auf die Berge.
Das Allgäu bietet zahlreiche
Touren. Und die Biker können
eine beeindruckende Sicht und
urige Einkehrmöglichkeiten
genießen. Kommen Sie
mit zur Tour rund um den
Säuling.
Foto: Gruener, Fotolia.com
TEXT & FOTOS Verena Stitzinger
Ojeh, ist das steil! Jetzt ist es also soweit: Ich klammere
mich am Lenker meines Mountainbikes fest,
trete im kleinsten Gang, starre nach vorn – und
schweige. Für ein Gespräch fehlt mir die Luft. Kein
Wunder, dass auf diesen etwa 500 Metern der Weg asphaltiert
ist. Zu steil für Schotter. Jeder Regenguss würde die Kiesel nach
unten schwemmen. Warum aber bin ich hier? Warum tue ich mir
das immer wieder an?
Wenige Minuten später liegt die Antwort vor mir ausgebreitet:
Das Tal weitet sich, mein Blick schweift zu den Ammergauer
Bergen, zur Hochplatte und zur Krähe. Noch ein paar Kurbelumdrehungen
weiter: das Zugspitzmassiv! Und … die Jägerhütte.
Friedlich grasen ein paar Jungkühe auf der sonnenbeschienenen
Wiese und die Frau des Hirten hat im Holzofen Kuchen gebacken.
Paradiesisch! Unweigerlich muss ich inmitten der Allgäuer
Alpenidylle an Buddha denken. „Durch Leiden wird das Glück
erkauft“, soll er gesagt haben. Vielleicht, ja vielleicht macht
Mountainbiken deshalb so glücklich. Denn, mal ehrlich, ein bisschen
Leiden ist ja immer dabei. Und diese Art des Radfahrens
wird zunehmend beliebter. Schließlich bietet sie neben Schwitzen
und Schnaufen eine wunderbare Symbiose aus gesunder Bewegung
und emotionalen Momenten wie Spaß in der Gruppe, Naturgenuss
und Erfolgserlebnis.
Oft wird Mountainbiken als Trendsportart bezeichnet und
ihr somit unterstellt, dass es eine relativ junge Disziplin ist. Dies
stimmt jedoch nur, wenn dies eng auf die heute üblichen Spielformen
mit den spezialisierten Fahrrädern bezogen wird. Mit dem
Fahrrad aus eigener Kraft in die Berge zu fahren, genießt hingegen
eine lange Tradition. Schon der legendäre Bergvagabund
und Erstbesteiger der Eigernordwand, Anderl Heckmair, ist in
den 1920er Jahren mit dem Drahtesel ins Gebirge gefahren. Andi
Heckmair, sein Sohn, veröffentlichte Ende der 1980er Jahre die
erste Route einer Mountainbike-Alpenüberquerung: von seinem
Wohnort Oberstdorf an den Gardasee. Seither wandeln Zehntausende
jeden Sommer auf seinen Spuren.
Das Mountainbiken ist im Allgäu demnach seit langem zu Hause.
Die vielen Fahrräder, die an Wochenenden an den Berghütten
lehnen, während ihre Besitzer Pause machen, verdeutlichen: Das
Bergradeln ist in dieser Region ein Breitensport. Dazu kommen
die Urlauber, die zum Radeln ins Allgäu fahren.
Markus und ich betreiben in Füssen eine Mountainbike-Schule.
Schule? Ja, denn mit dem Trend, immer schwierigere, schmalere
und steilere Wege (Single-Trails) zu befahren, ist es üblich geworden,
dass Mountainbiker auch Kurse besuchen. Meist also
ist Markus damit beschäftigt, anderen Sportlern zu zeigen,
Griaß di’ Allgäu | 15
ALLGÄU AKTIV | Mountainbiken
Oy-Mit
Rottachsee
wie sie geschickt um Serpentinen zirkeln, Steilstufen überwinden
oder über Stufen fahren können.
Heute haben wir frei und nehmen selbst eine Tour in Angriff.
Wir haben uns einen absoluten Klassiker ausgesucht: die Runde
um den Säuling. Mächtig ragt der 2047 Meter hohe Felsklotz über
dem vom Gletscher platt geschliffenen Füssener Vorland heraus.
Zu Beginn bietet die Tour ein touristisches Schmankerl: Von Hohenschwangau
führt die Strecke direkt zu Schloss Neuschwanstein
hinauf. In Schlangenlinien umfahren wir Pferdekutschen,
die Urlauber zum Schloss hinaufziehen, zielen durch asiatische
Reisegruppen und lassen belgische Rentner passieren. Achtung:
Die Asphaltstraße, auf der die Busse hinauf fahren, ist gesperrt
für Radler. Wir nehmen deshalb den steilen Schotterweg, der
Rodelbahn genannt wird. Schon jetzt benötigen wir den ersten
Gang. Als Entschädigung ernten wir Applaus und Bravo-Rufe
von einer italienischen Familie.
Wertach
O
Oben: Ankunft am
Berggasthof Bleckenau.
Unten: kurzer Halt und Blick auf den Säuling.
Tourenplanung & Ausrüstung
OB FEIERABENDRUNDE ODER ALPENÜBERQUERUNG – eine gute
Planung ist unerlässlich. Für Tagestouren wird empfohlen: Radhose,
eventuell Funktionsunterhemd, Wind-, Softshell- oder Regenjacke (je
nach Witterung), Knie-, Bein- und Armlinge, warme Schicht (Fleece
oder Primaloft), Handschuhe, Helm, Brille, eventuell Protektoren,
Radschuhe und -socken, Erste-Hilfe-Ausstattung, Licht, Werkzeug,
Getränk, Verpflegung, Sonnenschutz, Kartenmaterial, Führer, Geld,
Handy, Tachometer und Höhenmesser oder GPS-Gerät, Helmmütze
oder andere Kopfbedeckung aus Funktionsstoff, Regenhose.
(Quelle: „Richtig Mountainbiken“ von Matthias Laar und Verena Stitzinger, BLV Verlag)
Eintauchen in eine andere Welt
Sobald wir die Abzweigung zu Schloss und Marienbrücke links
liegen gelassen haben, wird es ruhig. Wir tauchen ein in eine andere
Welt. Dunkelgrüne Fichten spenden Schatten an diesem heißen
Tag, am Boden wachsen die großen, fleischigen Blätter des
Alpendosts. Ein Schwarzspecht flattert auf und benutzt eine ganze
Weile die Schneise des Weges als Flugbahn. Wir betrachten die
großen, schwarzen Schwingen und die roten Federn an seinem
Hinterkopf. Im Bergwald gibt es viel zu sehen – und schon sind
wir beim Berggasthof Bleckenau, einem Holzhaus mit besonderer
Geschichte. Um 1850 herum hatte König Maximilian II. das
„Schweizerhaus“ für seine Ehefrau Marie bauen lassen. Denn die
Hohenzollernprinzessin aus Berlin liebte die Berge.
Nach ihrer Hochzeit in München unternahm sie als bayerische
Kronprinzessin und später als Königin zahlreiche Reisen zu Fuß,
unter anderem auf den Säuling. Marie hatte oft ihre Söhne Otto
und Ludwig, den späteren König Ludwig II. und Erbauer von
Schloss Neuschwanstein, an ihrer Seite, und so wurden auch die
beiden von der Wanderleidenschaft angesteckt.
Eine Einkehr lockt – doch wir widerstehen. Vorbei an mächtigen
Bergahorn-Bäumen im flachen Talboden strampeln wir
weiter. Neben uns plätschert der glasklare Gebirgsbach Pöllat
über weiße Kalkfelsen. Trotz all der Idylle wissen wir, was uns
jetzt erwartet: das steilste Stück an der sogenannten Kesselbrücke.
Oben an der Jägerhütte sind wir wieder munterer. Nach
der stärkenden Einkehr wartet ein weiterer Genuss auf uns: der
Single-Trail hinab in den Ammerwald. Konzentration ist gefragt,
vor allem in den engen Kurven, den Serpentinen. Der Hang ist
steil, der schmale Weg steinig. Beflügelt von der gelungenen Herausforderung,
rollen wir danach auf der Asphaltstraße ein Stück
Richtung Plansee.
Wer noch nie hier war, sollte bis zum See fahren und den Blick
genießen. Der Weiterweg aber zweigt ein wenig früher ab. Wieder
geht es in ein Bergtal. Wo es zur Dürrenbergalpe geht, entscheiden
wir uns zu einer Fleißaufgabe – und kurbeln eine halbe
Stunde bergauf. Die Belohnung: An der Hütte erwartet den Gast
ein unglaublicher Fernblick ins Lechtal und auf die Berge des Allgäuer
Hauptkamms. Dann gibt es ein kühles Getränk.
Hinterstein
16 | Griaß di’ Allgäu
Rückholz
Roßhaupten
telberg
Mountainbiken | ALLGÄU AKTIV
Trauchgau
MOUNTAINBIKE Nesselwang
TOUREN
Eisenberg
Grüntensee
Sport-
Kappeler
heim
Alm
Böck
Alpspitz
Edelsberg
Fichtelhütte
Jungholz
Alpe
Scheidbach
Fallmühle
berjochpass
309
Zell
Pfronten
Breitenberg
Aggenstein
310
Hopferau
Vils
Vils
Weißensee
7 7
Hopfen
Hopfensee
Füssen
Lech
Halblech
RUND UM DEN SÄULING
Buching
Rieden
1600 HÖHENMETER,
16
Alpsee
Forggensee Forggensee
Schwangau
17
58 KILOMETER
Diese Runde lässt bei ambitionierten
Bikern keine Wünsche offen.
Alles ist geboten: touristisches
Highlight mit Start am Schloss
Neuschwanstein, steile Auffahrt in
idyllische Hochtäler mit Sicht auf
Gasthof
Schluxen
Pinswang
die Zugspitze. Hinab geht es auf
Hohenschwangau
Neuschwanstein
einem Singletrail mit steilen Serpentinen,
Felsen und
Tegelberg
Stufen.
Hochplatte
Säuling
Hoher Straußberg
Bleckenau
Jägerhütte
Infografik: Stefan Beckmann
Schattwald
Zöblen
Tannheim
Gaishorn
Tannheimer Tal
199
AUF DER STRECKE DES
PFRONTENER MTB-MARATHONS
1900 HÖHENMETER,
53 KILOMETER
Grän
Vor allem konditionell verlangt die
Tour den Mountainbikern alles ab.
Haldensee
Technisch kniffig Nesselwängle
sind die Wege
ganz oben am Edelsberg. Ruppig
ist die Abfahrt vom Himmelreich
INFOGRAFIK: STEFAN BECKMANN
hinab und oben am Breitenberg.
Gaichtpass
179
198 198
Lech
Reutte
Dürrenbergalpe
Urisee
Melkalpe
Kuhklause
Neuwaldalpe
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Ammerwald
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Griaß di’ Allgäu | 17
ALLGÄU AKTIV | Männerurlaub
MÄNNERURLAUB
Gute Freunde
auf Abwegen
Foto: Hubert Waizenegger
Eine Gruppe aus dem
Schwarzwald auf großer Test-Tour:
Wo wandert man schöner –
in Südtirol oder im Allgäu?
Diese Geschichte gibt die Antwort.
Ein verlängertes Wochenende
in Oberstaufen-Steibis.
Bad Waldsee
Bad Wurzach
Bad Grönenbach
Irsee
Kaufbeuren
Weingarten
Ravensburg
Männerurlaub | ALLGÄU AKTIV
Leutkirch
Altusried
Kißlegg
Wiggensbach
Obergünzburg
Markto
Wangen
Isny
Tettnang
Lindenberg
Weißensberg
Lindau
Bodensee
Bregenz
Scheidegg
Oberstaufen
Oberstaufen
Hittisau
Kempten
Weitnau
Iller Iller Iller
Immenstadt
Sonthofen
Fischen
Nesselwang
Pfronten
Tannheim
R
Altstätten
Dornbirn
Hohenems
Oberstdorf
Riezlern
TEXT Freddy Schissler | FOTOS Jörg Warth Schollenbruch
Feldkirch
Lech
Am Tag der Ankunft scheint die Sonne. Selbst die
30-Grad-Marke wird geknackt. Das ist die erste angenehme
Überraschung für die männliche Siebener-
Gruppe aus dem Schwarzwald. Sie hat in diesem Jahr
einen Kurswechsel gewagt. Seit 25 Jahren gehen die Männer im
besten Alter, also um die 50, einmal im Jahr an einem verlängerten
Wochenende zum Wandern; zum Abschalten vom Alltag, zum aktiven
Relaxen, wie sie das nennen. Dazu gehören auch die Geselligkeit
und der regelmäßige Einkehrschwung. In den Jahren zuvor
haben die wanderlustigen Männer meist das italienische Südtirol
angesteuert, weil dort die Garantie warmer Temperaturen und die
Dichte an Alpen und Hütten groß sind. Doch die Anreise aus dem
Schwarzwald zieht sich. Und die Abreise am Sonntag kann aufgrund
zahlreicher Staus, die oft schon rund um Meran beginnen,
zur gewaltigen Geduldsprobe werden.
Weshalb also nicht das Allgäu als Ziel eines zünftigen Männerurlaubs?
Ist locker in zwei Stunden Fahrzeit zu erreichen, bietet eine
ähnlich imposante Bergkulisse wie Südtirol, und was die Einkehrmöglichkeiten
betrifft, muss sich die Region laut Reiseführer nicht
wirklich vor Südtirol verstecken. Bleibt als Unbekannte das Wetter.
Andererseits: Innerhalb dieser Region liegt nicht nur das Westallgäuer
Scheidegg gut im Rennen, wenn es um den deutschen Ort
mit den meisten Sonnenstunden geht. Auch andere Gemeinden
locken auf ihren Werbeseiten mit dem Versprechen, dass dem Urlauber
im Allgäu warm ums Herz wird.
Allgäu statt Südtirol – die Wahl der Herren, mal auf Abwegen zu
gehen, fiel einstimmig aus. Und schnell war Man(n) sich einig, wohin
genau die Reise gehen sollte: Steibis bei Oberstaufen, wo dem
Vernehmen nach nicht nur die Landschaft toll sein soll, sondern
auch Après-Wandern oder After-Aktiv-Partys einen entsprechenden
Ruf genießen. Stichwort Enzianhütte, Charly’s Bistro oder
Bubi’s Bar. Als Allgäu-Urlauber will man schließlich eine Region
in allen Facetten kennen lernen.
Bereits bei der Ankunft im Hotel Starennest in Steibis (Schindelberg)
ist die Frage rund ums Wetter zur Zufriedenheit aller
geklärt: Sonne pur und Temperaturen um die 30 Grad. Es wird
bis zur Abreise so heiß bleiben. Der Daumen deutet ein erstes
Griaß di’ Allgäu | 19
ALLGÄU AKTIV | Männerurlaub
Impressionen eines Männerurlaubs.
Mal nach oben – und bleibt in dieser Position. Der Zeitpunkt
des Wanderurlaubs hätte nicht passender sein können: Die Männergruppe
hat jenes Glück, exakt zum Oberstaufener Marktfest
angekommen zu sein. Und die Glückssträhne hält an. Denn der
Seniorchef der gastgebenden Familie Zinth erklärt sich bereit, am
Abend die neuen Gäste ins Zentrum nach Oberstaufen zu chauffieren.
Mit einem Auto, in dem auf den ersten Blick allenfalls fünf
Personen Platz finden. Auf den zweiten Blick aber ergeben sich
ungeahnte Möglichkeiten in Form zweier Notsitze und weiterer
Tricks und Kniffe. Keiner der Gäste muss nach Oberstaufen laufen.
Senior Zinth gelingt die uadratur des Kreises.
Traumhaft: Dieses Wort zieht sich durch den dreitägigen Kurzurlaub
wie ein roter Faden. Auf die Großwetterlage trifft es zu, auf
die Attraktivität der Touren am Freitag und Samstag (siehe Infokasten),
auf die Freundlichkeit der Hotelfamilie, auf die grandiose
Aussicht, als es hinauf geht zum Hochgrat, auf die Falkenhütte,
auf die Alpe Hörmoos, das Imberghaus, die Hohenegg-Alpe, auf
die Unterlauch-Alpe oder zu den Buchenegger Wasserfällen. Die
Stimmung ist bestens, auch deshalb, weil die Gruppe die Gewissheit
hat, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Allgäuer Bergkäse
braucht sich vor Käse aus Südtirol nicht zu verstecken, gleiches
trifft auf Suppen, Wurstsalat, Bergkäseknödel oder aufs Bier zu.
Kulinarisch bleibt während der Tage im Allgäu kaum ein Wunsch
unerfüllt. Wenn man alleine an die Marillenknödel denkt, die die
Gruppe bei einer Einkehr kurz vor dem Steinernen Tor serviert bekommt,
einem Felsdurchlass an der österreichischen Grenze.
Wäre noch nachzuprüfen, wie es mit dem Après-Wandern rund
um Oberstaufen bestellt ist? Natürlich haben die Männer aus dem
Schwarzwald davon gehört, dass es an manchem Abend oder bereits
am Nachmittag hoch hergehen kann in dieser Marktgemeinde,
die es vor allem wegen der dortigen berühmten Schrothkuren
häufig in die überregionalen Schlagzeilen schafft. Und gerade der
mediale Boulevard überrascht seine Leser schon mal mit der reißerischen
Überschrift vom „Sündenbabel des Voralpenlandes“,
weil das abendliche Flirten in den Bars mit dem potenziellen Kurschatten
nach dem zweiten oder dritten Glas Wein auf nüchternen
Schrothkur-Magen eben besonders leicht fällt. Ach ja, und dann
erzählt man sich auch noch jene Anekdote, dass sich die einstigen
FC-Bayern-Stars Gerd Müller und Uli Hoeneß nach den Bundesligaspielen
mit dem Helikopter haben einfliegen lassen, um den soeben
errungenen Sieg ausschweifend zu feiern.
Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Die sieben Freunde,
alles glücklich verheiratete Männer, interessieren sich rein aus
informativen Gründen dafür, ob Oberstaufen diesem etwas zweifelhaften
Ruf wirklich gerecht wird. Immerhin dementierte die
Gemeindespitze vor Jahren vehement, was die Boulevard-Presse
so alles hinausposaunte. Die Gruppe will diesbezüglich lediglich
beobachten – nicht selbst aktiv werden.
Kein Grund zur Beichte
Das Fazit am Freitagabend: Die Stimmung auf dem Marktfest ist
gut, aber nicht sensationell, was auch auf die Musik zutrifft, die
die Band den Tausenden Besuchern serviert. Die Frauen und Männer
sind nicht ausgelassener und ungehemmter als woanders. Und
in den Bars, in der sich die Wandertruppe nach dem Besuch des
Marktfestes umschaut, steppt nicht überall der Bär. Als auch bei
der letzten Station, dem Apostel, kein hemmungsloses Anbandeln
offenherziger Schrothkurler zu beobachten ist, haben die sieben
Freunde zumindest die Gewissheit, nach ihrem Urlaub zu Hause
nichts beichten zu müssen. Gleichwohl steht für die Schwarzwälder
fest: „Wir kommen bald wieder.“
20 | Griaß di’ Allgäu
Männerurlaub | ALLGÄU AKTIV
Rundwanderweg (Imbergbahn)
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RUND 6,5 STUNDEN (MITTELSCHWERE WANDERUNG)
Vom Hochhäderich-Parkplatz aus erreicht man über einen kleinen
Anstieg den Alpengasthof Hörmoos. Durch ein Waldstück geht es
über die Schneyloch-Alpe und die Obere Stieg-Alpe hinunter zur Unterlauch-Alpe.
Dann folgt der Wanderer dem Weg zur Talstation der
Hochgratbahn. Dort geht es noch rund eineinhalb Stunden über die
Weißachbrücke den Fußweg entlang zum Tarzansteg bis nach Steibis.
Mit der Imbergbahn fährt man hinauf zum Imberghaus und zum
Gasthof Hochbühl. Über Häusler´s Gschwend und vorbei an der
Glutschwandenhütte, kommt man schließlich über den befestigten
Wanderweg (über das Hochmoor) zurück zum Ausgangspunkt, dem
Almhotel Hochhäderich-Parkplatz.
Als Ausgangspunkt eignet sich auch Steibis. Ab der Hochgrat-Talstation
verkehrt ein Linienbus zur Imbergbahn. Informationen zum Fahrplan
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Rennrad-Tour | ALLGÄU AKTIV
Auf einer Tour für Rennradfahrer
gibt es viel zu entdecken. Manchmal
macht einem die Allgäuer Kuh
einen Strich durch die Rechnung.
Und wenn man Glück hat, trifft
man sogar Politiker im Rad-Sattel.
TEXT Christian Schreiber | FOTOS Hermann Ernst
Sollen wir uns jetzt über die Kuh freuen oder auf sie
schimpfen? Mitten auf der Straße ist sie stehen geblieben,
hat ihren Kopf zu uns gedreht und genau beobachtet, wie
wir jetzt wohl reagieren. Natürlich müssen wir anhalten
und dich aus dem Weg schieben, du blöde …
Es ist ausgerechnet das steilste Stück bei der Auffahrt zur
Hirschalpe (1493 Meter) oberhalb von Bad Hindelang. Wir waren
einigermaßen im Tritt und kommen jetzt mit unseren Klickschuhen
nicht mehr in die Pedale. Auf der anderen Seite: Eine
kurze Pause tut gut, denn Rennradfahren im Allgäu ist extrem
anstrengend. Wir haben uns als Ziel gesetzt, die höchsten Routen
und Pässe zu fahren und die schönsten Almen zu erkunden, die
hier in der Region Alpen heißen. Denn im Allgäu kann man im
Sommer auf asphaltierten Straßen rund 20 Berg- und Alphütten
per Rennrad erreichen. Vorausgesetzt, es steht keine Kuh im Weg
und der Radfahrer bringt die richtige Fitness mit.
Deswegen blicken wir an dieser Stelle zurück: Wir mussten ja
bereits vor Wochen an unserer Form arbeiten. Da kann man sich
theoretisch im Fitnessstudio quälen oder ins Trainingslager nach
Mallorca fliegen. Aber das Schöne am Allgäu ist, dass es auch flache
Regionen gibt, wo der Schnee früh im Jahr wegtaut und die
Temperaturen halbwegs radsportfreundlich sind. Ideale Voraussetzungen
also, um sich die nötige Grundlagenausdauer zu
Griaß di’ Allgäu | 25
ALLLGÄU AKTIV | Rennrad-Tour
Kondition ist notwendig, natürlich. Aber eine tolle Landschaft und
ein genialer Ausblick entschädigen für die körperliche Anstrengung.
holen. So haben wir unser persönliches Trainings-Dreieck
kreiert. Zwischen Memmingen im Norden, Leutkirch im Westen
und Kaufbeuren im Osten gibt es ausreichend Straßenkilometer,
bei denen man das Ziel der Saison stets vor Augen hat: die Berge
im Süden. Das ist die perfekte Motivation, wenn beim sturen
Bolzen das Hinterteil schmerzt, weil es noch nicht an den Sattel
gewöhnt ist, die Beine müde sind oder Kopf und Füße nicht mehr
wollen. Man kennt das in der Vorbereitung: Ausfall-Erscheinungen
und Ausreden gibt es zuhauf.
Das ist aber alles Schnee von gestern, denn die Hirschalpe rückt
immer näher. Wir haben die Kuh von der Straße getrieben, das
letzte Problem ist der finale Anstieg mit 20 Prozent Steigung.
Wir können nur noch im Stehen fahren, unsere Gesichtsfarbe
gleicht bereits dem grellen Rot der Trikots. Auf den letzten Metern
kassieren wir noch zwei Mountainbiker und entsprechend
erboste Blicke. Nach einer Erholungspause, die so aussieht, dass
wir das Rennrad als Stützhilfe verwenden, mit tief gebeugtem
Oberkörper über der Stange hängen und minutenlang hecheln,
schleichen wir zur Terrasse und genehmigen uns ein alkoholfreies
Bier. Wir würden gerne länger bleiben, den Ausblick, die Ruhe,
das Allgäu genießen. Aber unser Rennrad-Almtag ist noch nicht
abgeschlossen.
Die Abfahrt ist ein wahres Vergnügen. Keine Kuh, keine
Mountainbiker – nur die Straße und wir. Unten fädeln wir wieder
auf die Jochtalstraße ein, die kurvenreichste Höhenstraße im
Allgäu, die Oberjoch und Bad Hindelang miteinander verbindet.
Die Fahrt geht weiter ins Hintersteiner Tal, wo knallharte Anstiege
zur Alpe Laubichel beginnen. Dort haben wir uns mit den
Allgäuer Kühen versöhnt, schließlich geben sie ihre beste Milch
für uns, die dort zu leckerem Käse wird. Ein großer Kanten für
unterwegs wandert in die Rückentasche. Jetzt noch schnell die
Trinkflaschen auffüllen und schon düsen wir bergab.
Highlight der Tour
Mit dieser Taktik rollen wir auch die nächsten Tage durchs Allgäu,
vorbei an Forggensee, Füssen und Schloss Neuschwanstein.
Ein kleiner Abstecher führt unsere Rennrad-Gruppe nach Österreich,
über den Gaichtpass, durchs Tannheimer Tal und wieder
zurück ins Allgäu, wo bald der Riedbergpass wartet. Er ist das
Highlight der Tour, schließlich darf er sich als einzig echter Pass
in Deutschland fühlen. Wir gehen ihn frühmorgens an. Das Gemeine
ist, dass es gleich voll losgeht. Kein sanfter Anstieg, sondern
rein in die Vollen. 14, 15, 16 Prozent, enge Kurven, weite
Blicke, langer Anstieg. Am Scheitelpunkt fährt man fast vorbei.
Ein paar vorwitzige Tannen versuchen das braune Schild, das
uns die 1420 Meter über dem Meeresspiegel symbolisiert, zu verdecken.
Wir stoppen kurz, machen das obligatorische Foto und
treffen schon wieder auf Kühe. Aber diesmal sind sie hinter einem
Zaun, schieben ihren neugierigen Kopf durch und busseln mit ihrer
feucht-kalten Schnauze unsere Räder ab. Während wir noch
ein paar Bilder machen, zieht eine Trainingsgruppe mit Frauen
an uns vorbei. Wir nehmen die Verfolgung auf, haben allerdings
keine Chance gegen die Truppe. (Renn-)Radfahren gehört auch
26 | Griaß di’ Allgäu
Rennrad-Tour | ALLGÄU AKTIV
7 schöne Hütten für Rennradfahrer
UNTERE WENGENALPE (1273 m)
Knapp 20 Kilometer und 500 Höhenmeter ab Bad Hindelang.
Route: Hinterstein – Giebelhaus (1085 m).
Steigungen bis zu 15 Prozent.
BEI DEN STÄLLEN (1128 m)
Etwa 10 Kilometer (300 Höhenmeter) ab Bad Hindelang.
Route: Bad Oberdorf – Ostrachbrücke –
Hammerschmiede – Retterschwanger Tal.
Steigungen: 10 Prozent.
Hochalpine Landschaft mit Blick auf „Großen Daumen“ und
Nebelhorn. Variante: Weiter auf dem kleinen Sträßchen (asphaltiert,
manchmal Rollsplit) zur Hinteren Entschenalpe (1451 m).
Bis zu 15 Prozent, zusätzlich 3 Kilometer und 350 Höhenmeter.
HÖLLRITZER ALPE (1445 m)
Rund 14 Kilometer (730 Höhenmeter) ab Blaichach.
Route: Gunzesried – Gunzesrieder Säge.
Finaler Almweg mit bis zu 15 Prozent, unterbrochen
von kurzen Flachstücken.
Puhhhh. Der Anstieg war heftig, nun schnaufen Heike und Christian Schreiber
auf 1420 Metern über dem Meeresspiegel erst einmal kräftig durch.
Variante: von Gunzesried zum Hotel „Allgäuer Berghof“
und zurück (zusätzlich 6 Kilometer und 300 Höhenmeter).
ALPE SCHNITZLERTAL (1440 m)
bei weiblicher Allgäuer Bevölkerung zum guten Ton. Man denke
nur an Sarah Düster aus Wangen, die jahrelang zur Weltspitze
zählte, und Lisa Brennauer (Kempten), Weltmeisterin im Zeitfahren
2014. Wir stellen uns einfach vor, dass das Duo dabei war.
So lässt sich die kleine Demütigung besser bewältigen.
Wenig später treffen wir, wie verabredet, auf eine andere spezielle
Rennrad-Klientel: Politiker. Eine Handvoll Bürgermeister
hat sich an das Hinterrad des Unterallgäuer Landrats Hans Weirather
geheftet. Jedes Jahr machen sie eine Tour: Mal nach Frankreich,
mal nach Italien. Diesmal quer durch die Heimat. Wir dürfen
sie ein Stück durchs Westallgäu begleiten und staunen über
die perfekte Organisation. Die Helfer des Begleitfahrzeugs weisen
den Weg, bauen am Straßenrand kleine und große Buffets auf,
versorgen die Sportler jederzeit mit Wasser und „wichtigen isotonischen
Getränken“, wie ein Teilnehmer augenzwinkernd sagt.
Die Gruppe macht Tempo und ordentlich Kilometer. Wenn sie
aber ein angenehmes Plätzchen findet, kann die Pause schon mal
zwei Stunden dauern. Sightseeing kommt natürlich auch nicht
zu kurz. Kleine Brauereien werden ebenso besichtigt wie schnuckelige
Stadtzentren mit barocken Zwiebeltürmen. Daran merkt
man, dass wir mittlerweile im württembergischen Allgäu sind.
Es wird wieder flacher, Rennrad-Alphütten gibt es jetzt auch keine
mehr. Nur Kühe – die trifft man eben überall im Allgäu.
Manches Mal gehört ihnen die komplette Straße, wie wir am
Ende unserer Tour feststellen. Aber diesmal lassen wir uns nicht
beeindrucken und biegen gleich ab – in einen kleinen Biergarten.
Gut 16 Kilometer und 750 Höhenmeter ab Agathazell.
Route: Alpenblick-Höhe – Dreiangelhütte.
Keine Kehren bis zur Alp, deswegen sehr steil, bis zu 15 Prozent.
STUIBENSENNALPE (1400 m)
Nur 3 Kilometer ab Schattwald (Tannheimer Tal),
aber 320 Höhenmeter, bis zu 13 Prozent.
OBERE BIERENWANGALPE (1735 m)
Start ist an der Skiflugschanze im Stillachtal.
Extrem steile Passagen mit bis zu 20 Prozent.
6 Kilometer, 760 Höhenmeter.
GRÜNTENHÜTTE (1477 m)
6 Kilometer und 870 Höhenmeter ab Wagneritz.
Im steilsten Stück 23 Prozent (parallel zum Skilift).
Die Grüntenhütte
Foto: Ralf Lienert
Griaß di’ Allgäu | 27
Traditionell & Modern
Oberstaufen im Allgäu
„ Wie kein anderer Ort steht Oberstaufen
für die Kombination aus Natur-Erleben,
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Eine Landschaft wie eine Postkarte, sonnig im Sommer, nebelfrei
im Herbst und schneesicher im Winter, bis auf 1834 m steil aufragender
„Herrgottsbeton“, Bergwiesen, kleine Weiler und mittendrin
Oberstaufen. Deutschlands einziges Schroth-Heilbad mit seinen
vielen Wellnessgastgebern, Firstclass-Hotels, Tanzlokalen und Allgäuer
Gemütlichkeit. Zusammen ein Bilderbuchangebot aus der
Rubrik „Ich wünsch mir was“.
Seit über 65 Jahren bestimmt die Fastenkur, die Johann Schroth
vor rund 200 Jahren in Schlesien entwickelte, das Gesundheits-
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Oberstaufener Urlaubsangebot jedoch auch schon mit seinem natürlichen
Heilklima Paroli. In Ergänzung dazu wirken die „Atempausen“:
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ALLGÄU AKTIV | Radrunde Allgäu
Auf großer Radtour:
Was zunächst nach harter
Arbeit klingt, entpuppt
sich als wahrer Glücksgriff.
Weshalb? Weil der Radler
die schönsten Ecken des
Allgäus entdeckt.
SPASS AUF ZWEI RÄDERN
Die Lust
am Tempo
30 | Griaß di’ Allgäu
Radrunde Allgäu | ALLGÄU AKTIV
TEXT Dirk Lehmann
FOTO Susanne Bade
Ich bin begeisterter Rennradfahrer.
Allerdings ist zurzeit meine Begeisterung
größer als meine Kilometerleistung. Mal passte das Wetter
nicht, dann das Arbeitsaufkommen. Und als klar war, dass
Susanne und ich ein paar Tage am Stück im Allgäu sein würden,
habe ich ihr vorgeschlagen, eine Radtour zu machen. Sie sagte:
„Mit dir Bike-Animal? Niemals!“ Ich entgegnete: „Und wenn
wir dir ein E-Bike besorgen?“ Susannes Antwort: „Lass‘ es uns
probieren.“
Unser Ziel ist ein Teilstück der Radrunde Allgäu. Eine vom
ADFC mit vier Sternen klassifizierte ualitätsradroute, die uns
in die schönsten Ecken des Allgäus führen soll. Von Pfronten über
Oberjoch durchs Tannheimer Tal zurück nach Pfronten.
Ohne eigene Räder angereist, erleben wir beim Fahrradverleih
in Pfronten dann erst einmal eine etwas verkehrte Welt. Susanne
bekommt ein E-Mountainbike mit 29 Zoll Laufrädern und einem
400 Watt starken Motor. Ich erhalte ein zierliches Orbea-Rennrad,
die Sattelstütze weit aus dem Rahmen gezogen, damit meine langen
Beine sinnvoll ihre Arbeit verrichten können. Nach einiger
Anpassungsarbeit stopfen wir die Räder in den VW-Bus, der uns
an den Startpunkt der Tour nach Nesselwang bringen soll.
Mein Fahrrad-Navi, so sagte man mir, könne ich zu Hause lassen.
Alle Strecken seien gut ausgeschildert. Und so fahren wir am
Grüntensee vorbei, folgen dem Flüsschen Wertach, bis wir den
gleichnamigen Ort erreichen. Von dort geht es über kaum befahrene
Straßen ohne nennenswerte Steigungen durch einen milden
Herbsttag. Wir werden oft gegrüßt, lächeln zurück, genießen die
Tour. Kurz vor Jungholz haben wir wohl ein Schild übersehen
und geraten in ein Dilemma: Die ruhige Nebenstraße endet, wir
folgen der Hauptstraße, bis uns plötzlich ein Radfahrer-Verbotsschild
die Weiterfahrt verwehrt. Nur ein Waldweg neben der
Straße steht auch Radlern zur Verfügung. Für Susanne auf dem
Mountainbike kein Problem. Für mich und den nervösen Orbea-
Racer keine Option. Und wir fahren ein paar verbotene Meter,
bis wir endlich die Bundesstraße verlassen können.
Der Abstecher durch Jungholz bietet uns zwei Optionen: flache
Strecke rechts, hügelige links. Ich habe Lust auf die Pein. Wir
fahren links. Beim Anstieg die erste Demütigung: Während ich
mich keuchend hinauf kämpfe, surrt Susanne
kichernd an mir vorbei und wartet oben
– mit sichtbarem Triumph im Gesicht. Sie wird noch weitere Momente
dieser Art haben.
Nach der Bewältigung einer weiteren Steigung, die mir trotzdem
Spaß gemacht hat (und Susanne noch mehr), fahren wir
kurzerhand auf der ruhigen Landstraße weiter, kommen über
Oberjoch und Schattwald nach Tannheim, wo wir eine Portion
Kässpatzen verspeisen. Wir rollen danach bei der Fahrt durch den
Pfrontener Wald umso schneller auf ein Dutzend Kuhhintern zu,
die die Landstraße blockieren.
Das Leben ist eine lange Radreise. Mal strampelt man sich kaputt
und kommt kaum voran, mal saust man nur so dahin, und
die Lust am Tempo ist größer als die Angst vor dem Sturz. Mal
geht es nicht weiter, dann kommt die Lust am Slalom, und irgendwann
erkennst du, dass eigentlich das Fahren an sich das wahre
Glück ist. Und so wird der Moment der Rückkunft in Pfronten
zum eigentlich traurigsten dieser schönen Radtour durch das Allgäu.
Weshalb? Weil sie hier endet.
TOURENPLANUNG LEICHT GEMACHT – KOSTENLOSE KARTE, BRO-
SCHÜRE UND WEBSITE 16 Allgäuer Orte und Werbegemeinschaften
haben das Produkt umgesetzt. Hier können sie aus über 40 radfreundlichen
Unterkünften wählen. Im 104-seitigen Serviceheft sind sowohl die
landschaftlichen und kulturellen Themenräume beschrieben als auch
praktische Tipps wie ein Etappenkonfigurator, Bahnhöfe oder E-Bikestationen.
Da lassen sich schnell die gewünschten Etappen in Länge und
Höhenprofil ermitteln.
INFORMATIONEN zur Radrunde Allgäu und die Möglichkeit der kostenfreien
Bestellung der Übersichtskarte und des Serviceheftes findet man
unter: +49 (0) 8323/8025931 sowie www.radrunde-allgaeu.de
DER GEPÄCKSERVICE „ALLGÄU-SHUTTLE“ steht für ballastfreies Radeln,
zu urlaubsfreundlichen Kosten: Sie beginnen für den Transport auf
der Radrunde Allgäu, je nach Entfernung gestaffelt, bei 25 Euro (bei
einer Etappenlänge bis 50 Kilometer).
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Griaß di’ Allgäu | 31
ALLGÄU AKTIV | Geocaching
RÄTSELRATEN IN DER NATUR
Moderne
Schnitzeljagd
Fotos (8): Schwarzer Adler
32 | Griaß di’ Allgäu
Tettnang
Bodensee
Altstätten
Bad Waldsee
Weingarten
Ravensburg
Weißensberg
Feldkirch
Lindau
Bregenz
Dornbirn
Hohenems
Bad Wurzach
Kißlegg
Wangen
Leutkirch
Lindenberg
Scheidegg
Hittisau
Isny
Oberstaufen
Altusried
Immenstadt
Fischen
Oberstdorf
Riezlern
Ottobeuren
Bad Grönenbach
Wiggensbach
Weitnau
Kempten
Iller Iller
Sonthofen
Obergünzburg
Pforzen
Irsee
Kaufbeuren
Geocaching | ALLGÄU AKTIV
Nesselwang
Pfronten
Marktoberdorf
Bernbeuren
Füssen
Tannheim
Reutte
Tannheimer
Tal
Nassereith
Schongau
Lechbruck
Forggensee
Ehrwald
Peiting
Das Warth Tannheimer Tal lädt
Imst
ein zur spannenden Schatzsuche.
Es gilt als Eldorado für
Geocaching-Freunde. Alleine der
Schwarze Adler hat über 300 Kapseln
versteckt. Wir haben diesen neuen Trend
ausprobiert – und noch mehr als nur
Caches entdeckt. Zum Beispiel
Sepp Schiffers rote Porsche-Traktoren.
Lech
TEXT Freddy Schissler
Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit: Ein schöner
Satz ist das, geäußert von Schriftsteller Erich Kästner.
Weil für Sepp Schiffer ziemlich schnell klar war, dass
darin nicht nur ein Funken, sondern ein ganzer Haufen
an Wahrheit steckt, hat er ihn am Eingang des Hotels Schwarzer
Adler in Tannheim (Tirol) verewigt. Dieses Haus führen seine
Frau Ellen, die „Chefin“, und er seit einer halben Ewigkeit. Ihre
Kindheit ist also ein paar Jährchen her, und verbracht hat sie das
Duo in Köln, der Metropole des Rheinlands. Später machten sich
beide auf den Weg ins Allgäu und ins Tannheimer Tal. Und doch
scheint zumindest im Sepp noch einiges an Kindheit zu schlummern.
Oder nennen wir es eine kindliche Begeisterung.
Sein Herz schlägt für Männerspielzeug und auch dafür, Rätsel
zu lösen. An seinen Vorlieben lässt er seine Gäste und andere
Urlauber teilhaben. Zum Beispiel beim Geocaching, dem neuesten
Trend. Alleine 300 kleine Kapseln, sogenannte Caches,
Griaß di’ Allgäu | 33
ALLGÄU AKTIV | Geocaching
haben Mitarbeiter des Schwarzen Adlers
in der Gegend versteckt, die mithilfe eines
GPS-Geräts oder dem Handy entdeckt werden
sollen. Eine moderne Art der Schnitzeljagd, eine
Schatzsuche, die immer mehr Familien, aber auch
zahlreiche Erwachsene in den Bann zieht.
Machen wir auf unserer Fahrt ins nahe gelegene
Tannheimer Tal aber zunächst Stopp in einer Oberallgäuer
Gemeinde. Dort öffnet uns Sepp Schiffer das Tor zu einer Halle.
Was wir sehen, dürfte manches Männerherz höher schlagen lassen:
Porsche-Traktoren, knallrot, aufgereiht wie Perlen an einer
Schnur und in bestem Zustand. Der Blick fällt zudem auf einen
alten Eicher-Traktor und auf ein Motorrad mit Beiwagen der
Marke Zündapp KS 601, auch grüner Elefant genannt. Und es
gibt noch mehr Schätze in Schiffers Reich zu sehen.
Diese roten Porsche-Traktoren sorgen im Allgäu regelmäßig
für Aufsehen. Wenn das Wetter passt und Schiffers Spieltrieb
zu groß wird, hängt er einen Zettel an die Infowand des Hotels:
„Morgen Vormittag Traktorausflug ins Oberallgäu.“ Wer Lust
hat, Porsche-Cabrio zu fahren, ist willkommen. Eine Viertelstunde
dauert die Einweisung, und Schiffer, nicht nur Gastronom,
sondern auch gelernter Maschinenschlosser und Flugzeugmechaniker,
versichert: „Wer Auto fährt, kommt auch mit dem Traktor
zurecht.“ Kaum ein Gast, der nicht vom besonderen Fahrgefühl
und einem erlebnisreichen Tag schwärmt. Kaum ein Passant, der
nicht das Foto-Handy zückt, um diesen Zug mit über zehn knallroten
Traktoren im Bild festzuhalten. Ein Augenschmaus.
Wir allerdings wollen Tannheim ansteuern, um den neuen
Trend Geocaching auszuprobieren. Um das Geheimnis seiner Beliebtheit
zu lüften. Vermutlich hätte mein 16-jähriger Sohn nur
gelangweilt den Kopf geschüttelt beim Vorschlag, das Wochenende
ausschließlich wandernd mit seinen Eltern zu verbringen.
Hier lässt es sich aushalten: im
Viersterne-Hotel Schwarzer Adler.
Vielleicht gibt es ja tatsächlich
Spannenderes für Kids
in diesem Alter. Das Wort
Geocaching freilich zeigt Wirkung – und ich bekomme seine Zusage.
Also schlagen wir zu dritt bei Ellen und Sepp Schiffer auf,
und auch beim Thema Geocaching dauert die Einweisung nicht
allzu lange. Nach einer Stunde wissen wir, dass bei dieser elektronischen
Schatzsuche anhand von geografischen Koordinaten versteckte
Kapseln (die Caches; auf Deutsch: geheimes Lager, Depot)
mit einem GPS-Gerät, das wir in der Hotel-Lobby bekommen,
gesucht werden müssen. Wird man fündig, öffnet man die Kapsel
und nestelt ein Logbuch heraus, in dem man den eigenen Namen,
Datum und Uhrzeit des Fundes einträgt. Könne auch gut sein,
sagt uns Sepp Schiffer, dass wir auf eine versteckte Box stoßen, in
der sich kleine Erinnerungsstücke befinden. Der Geocacher darf
sich darin bedienen, muss aber im Gegenzug ein eigenes Accessoire
hinterlassen.
Wir sind übrigens nicht die einzigen Teilnehmer der modernen
Schnitzeljagd in diesem familiären Viersterne-Hotel mit gemütlichem
Wellnessbereich, das selbst eine kleine Schatztruhe darstellt,
weil man an fast jeder Ecke in jedem Stockwerk interessante
Gegenstände entdeckt: einen alten Vespa-Roller, ein Laufrad,
ein Kinderwagen aus längst vergangenen Zeiten oder ein Oldtimer-Motorrad.
Und jede Menge an Schwarz-Weiß-Fotos von
Geocaching macht‘s möglich: Auf der Tour gibt es einen
fantastischen Blick auf den Haldensee und aufs Tannheimer Tal ...
... oder eine kleine Verschnaufspause
direkt am Vilsalpsee.
34 | Griaß di’ Allgäu
Geocaching | ALLGÄU AKTIV
anno dazumal. Denn der Schwarze Adler ist ein Haus mit langjähriger
Geschichte. Und jener Besonderheit, dass Haupt- und
Nebenhaus, die knapp 100 Meter auseinanderliegen, mit einem
unterirdischen Gang verbunden sind. Oder dass an manch sonnigem
Vormittag die Hotelgäste zum aufwendigen Brunch an den
Vilsalpsee eingeladen werden.
Zweistellige Quote
Wie gesagt: Es haben sich noch andere Geocaching-Freunde im
Schwarzen Adler eingemietet. Sie sind aus einigen hundert Kilometern
Entfernung angereist, weil sie im Tannheimer Tal bei
über 300 versteckten Caches ihre Fundquote besonders rasch
erhöhen können. Uns wiederum bestärkt das in der Hoffnung,
zumindest einen Cache aufzustöbern. Um es vorwegzunehmen:
Unsere uote wird zweistellig, die Stimmung innerhalb der
kleinen Familiengruppe spätestens nach dem fünften Erfolgserlebnis
prächtig bis euphorisch, der Sohn rebelliert kein einziges
Mal. Da schon eher die Ehefrau – zumindest am Anfang der
Tour. Wie soll man sagen: Also, sie hat beim Wandern gerne
klare Vorstellungen, welchen Weg wir wann und wo nehmen.
Mit Widerspruch weiß sie nicht wirklich umzugehen, denn den
gab es selten bis nie. Nun freilich meldet sich das GPS-Gerät zu
Wort: Es besteht auf dem Weg nach rechts. Meine Frau aber will
nach links, weil dort die Sonne scheint und ein Feldweg verläuft.
Das GPS-Gerät hingegen will uns auf die schattige Seite führen.
Wir benötigen eine kurze Auszeit, um Sinn und Zweck einer
Geocaching-Tour zu besprechen.
Sie ist schließlich einsichtig. Mein Sohn und ich atmen auf.
Plötzlich piepst das GPS-Gerät: Das bedeutet, dass wir nah dran
sind am ersten Cache. Wo wir uns befinden? Nun ja, direkt neben
einem Misthaufen. Die Suche auf selbigem gestaltet sich kompliziert
und zunächst erfolglos. Bis junge Wanderer vorbeikommen,
verdutzt unser Misthaufen-Interesse beobachten, sich nach entsprechender
Erklärung als Caching-Kenner entpuppen und auf
eine abgesägte Stange gleich neben dem Misthaufen deuten. In
solch einer Öffnung, meinen sie, verstecke man gerne die schmalen
Kapseln bei dieser modernen Schnitzeljagd. Volltreffer! Unser
erster Fund, wenn auch mit fremder Hilfe. Die anderen Caches,
ganz ehrlich, finden wir alleine. Unter einem Steinhaufen, hinter
einem Brückenpfeiler oder unter einer Sitzbank. Bei der müssen
wir zwar drei Wanderer bitten, aufzustehen. Aber sie erfüllen
diesen Wunsch und werden von uns in die Geocaching-Geheimnisse
eingeweiht. Ich bin mir nicht sicher, ob sie alles verstanden
haben – Sinn und Zweck dieses Zeitvertreibs beispielsweise. In
diesem Bezug dürfte es aber ohnehin unterschiedliche Sichtweisen
geben. Meine sieht so aus: Geocaching eignet sich prima, um
pubertierende Jugendliche in die Berge zu locken. Na ja, und
auch, um die Dominanz der Ehefrau zu schmälern.
Geocaching-Routen
LOHMOOS-ROUTE
HALDENSEE-ROUTE
Strecke: 14,4 km, Dauer: knapp 5 Std.,
Aufstieg: 405 m, Abstieg: 405 m
Strecke: 16 km, Dauer: 4,45 Std.,
Aufstieg: 382 m, Abstieg: 382 m
STUIBENALPE-ROUTE Strecke: 14,9 km, Dauer: 4,29 Std,
Aufstieg: 443 m, Abstieg: 428 m
3-SEEN-ROUTE Strecke: 16,8 km, Dauer: 7,09 Std.,
Aufstieg: 738 m, Abstieg: 1379 m
www.geocaching.com | www.schwarzer-adler.at
Sepp Schiffer (rechts) als Gastgeber
beim Frühstück am Vilsalpsee.
Allgäu-Ausfahrt auf einem knallroten
Porsche-Traktor.
Griaß di’ Allgäu | 35
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36 | Griaß di’ Allgäu
Luftiger Grat
führt über
drei Gipfel
TEXT Isabell Schmid
Einer der schönsten Wege im Allgäu ist der Premiumweg
„Luftiger Grat“, der an der Bergstation der
Hochgratbahn bei Steibis beginnt und am Imberghaus
endet. Schon die Auffahrt mit der nostalgischen Hochgratbahn
und den faszinierenden Ausblicken macht die Tour zum
Erlebnis. Auf der zehn Kilometer langen Strecke mit 480 Höhenmetern
gelangen wir zu den schönsten Aussichtspunkten des Naturparks
Nagelfluhkette, Gehzeit: drei bis vier Stunden. Der Weg verläuft
auf einem Grat über drei Gipfel: Seelekopf, Hohenfluhalpkopf
und Eineguntkopf. Mit 1663, 1636 und 1638 Metern Höhe sind das
die höchsten Punkte der westlichen Nagelfluhkette. Das merkt man
auch am Wind, der uns teilweise kräftig um die Ohren pfeift. Einen
Hinweis darauf gibt ja bereits der Name des Weges.
Der Trampelpfad ist gut ausgebaut und als mittelschwer gekennzeichnet.
Wir gehen abschnittsweise auf Waldboden und auf Nagelfluh,
dem typischen Sedimentgestein dieses Gebietes, das in unserer
Region auch „Hergottsbeton“ genannt wird. Zum Glück ist das
Wetter schön. Bei
Regen herrscht vor
allem auf den vielen
Wurzeln und auf dem
zum Teil losen Geröll erhebliche
Rutschgefahr. Die
Umgebung ist traumhaft. Um
uns herum ragen haus hohe Keile empor.
Rechts von uns liegt der Bodensee, der von hier aus wie eine
Pfütze wirkt. Weil die Sicht äußerst klar ist, lässt sich sogar der weit
entfernte Schwarzwald erkennen. Links entlang der Gehrichtung eröffnet
sich ein atemberaubendes Alpenpanorama bis hin zum wuchtigen,
schneebedeckten Säntis-Massiv der Schweiz.
Nach dem Grat geht es weiter in Richtung Falkenhütte, die unterhalb
des Hochhäderichs liegt. Deftige Wurst- und Käse-Brotzeiten
werden hier auf Holzplatten mit Salatgarnitur serviert. Gestärkt
marschieren wir auf einem Pfad bergab über Wiesen und durch
Wälder bis zum Lanzenbach. Von hier aus geht es entweder bis zum
Imberghaus (gelegen auf 1 225 Metern), wo der Premiumweg endet.
Oder man nimmt den Abstieg ab der Alpe Remmelegg und zurück
zur Talstation der Hochgratbahn.
Ausprobiert: Premiumweg
an der Hochgratbahn
ALLGÄU AKTIV
DIE ALLGÄUER ALPEN, DIE SCHWEIZER, VORARLBERGER UND LECHTALER ALPEN: Das alles liegt Ihnen zu Füßen!
Schon alleine dieser einmalige Rundblick macht einen Ausflug zum Hochgrat zum Erlebnis. Mit seinen 1834 m ist der Hochgrat der
höchste Berg im westlichen Allgäu und der markanteste Gipfel der Nagelfluhkette. Die Bergstation auf 1708 m ist Ausgangspunkt
für viele kleine und große Wanderungen auf gut bezeichneten Wegen.
INFOS & TERMINE
WWW.HOCHGRAT.DE
HOCHGRAT – Der Wander- und Ausflugsberg
inmitten des neuen Naturparks Nagelfluhkette
VOLLMONDFAHRT: Einmal im Monat fahren Nachtschwärmer dem Vollmond entgegen.
Dieses nächtliche nicht alltägliche Naturerlebnis wird Sie begeistern. Genießen Sie die Nacht in den Bergen.
SONNENAUFGANG: Erleben Sie einen beindruckenden und unvergesslichen Sonnenaufgang auf über 1800 m und genießen
Sie anschließend ein reichhaltiges Bergfrühstück im Bergrestaurant. So beginnt ein herrlicher Tag in den Bergen.
SONNENUNTERGANG: Jeden Dienstag können Sie beobachten, wie die Sonne im Bodensee versinkt.
Ein Naturschauspiel der Besonderen Güte.
BERGMESSEN
AUF DEM HOCHGRAT:
Regelmäßig finden ökumenische
und konfessionelle Berggottesdienste
sowie katholische Bermessen statt.
Termine finden Sie unter:
www.hochgrat.de
Foto: Karl Jena
ALLGÄU TUT GUT
Wussten Sie, dass … das Allgäu im Frühling nicht immer grün, sondern manchmal auch gelb ist? Dann steht der Löwenzahn in seiner
vollen Blüte. Auf unserem Foto, das am Fuße der Hörnergruppe zwischen Ofterschwang und Bolsterlang entstand, hat er sich noch
nicht verwandelt zur Pusteblume. Wussten Sie auch, dass der einst eher verpönte Löwenzahn längst eine Renaissance erlebt,
weil er in der Medizin vielseitig verwendbar ist? Vielleicht ist er sogar in der Lage, Wünsche zu erfüllen, wenn man die ungezählten
kleinen Schirmchen der verblühten Pflanze in die Luft pustet.
ALLGÄU TUT GUT | Naturprodukte
GEBURTSTAGSFEIER
Düfte als
sinnliches Vergnügen
40 | Griaß di’ Allgäu
Bad Waldsee
Fotos: Primavera
Bad Wurzach
Leutkirch
Weingarten
Kißlegg
Ravensburg
Wangen
Tettnang
Lindenberg
Weißensberg
Hauerz
Ottobeuren
Pforzen
Irsee
Bad Grönenbach
Altusried
Wiggensbach
Isny
Weitnau
Scheidegg
Lindau
Ober-
Immenstadt
Bodensee
staufen
Bregenz
Hittisau
Fischen
Kaufbeuren
Naturprodukte | ALLGÄU TUT GUT
Obergünzburg
Schongau
Marktoberdorf
Peitin
Bernbeuren
Kempten
Oy-Mittelberg
Iller Iller
Nesselwang
Füssen
Pfronten
Sonthofen
Tannheim
Reutte
Lechbruck
Forggensee
Altstätten
Feldkirch
Dornbirn
Hohenems
Primavera Life steht für naturreine
ätherische Öle und zertifizierte Biound
Naturkosmetik. Im Garten der
Firmenanlage wachsen 38 000 Kräuter-,
Heil- und Duftpflanzen, Rosen sowie
Wildgehölze. Seit 30 Jahren schwören
viele Menschen auf die Wirkung der
zahlreichen Wohlfühlprodukte.
Ein Besuch in Oy-Mittelberg.
TEXT Stefan Raab
Oberstdorf
Riezlern
Erfolg hat bekanntermaßen ein Gesicht. Bei Primavera
Life aus Oy-Mittelberg im Oberallgäu, das seit drei
Jahrzehnten hochwertige ätherische Öle und Bio-Na-
Warth
turkosmetik herstellt und in mittlerweile über 30 Imst
Länder
exportiert, bekommt der Besucher viele fröhliche und erfolgreiche
Gesichter zu sehen. Ute Leube und Kurt Ludwig Nübling
sind die beiden prominentesten in einem Unternehmen mit rund
200 Mitarbeitern. Die Firmengründer waren vom ersten Tag
ihrer Zusammenarbeit nicht nur begeistert von der Wirkkraft
reiner ätherischer Öle, sondern auch überzeugt davon, dass ätherische
Öle die Lebensqualität entscheidend verbessern können.
„Ich hatte ein unglaubliches Dufterlebnis mit Rosenöl, es war ein
großes sinnliches Vergnügen“, erinnert sich Ute Leube. „Aber es
ging vor allem darum, sich Pflanzenkräfte nutzbar zu machen,
zum Beispiel bei kleinen Wehwehchen oder im Haushalt.“
Mitte der 80er-Jahre, in den Anfängen des Unternehmens, waren
15 verschiedene ätherische Öle aus französischem Direktimport,
drei Basisöle und ein bisschen Räucherwerk im Sortiment.
Verschickt wurden sie aus einem sechs uadratmeter großen
Raum. Einen Businessplan hatten die Firmengründer damals
nicht, und insgesamt auch nur wenig Ahnung vom Geschäft.
Allerdings: Die Nachfrage nach den naturreinen ätherischen
Ölen war von Anfang an groß und die Geschäftsentwicklung
erfreulich. Heute ist die langjährige Geschäftsführerin stolz darauf,
dass sich ihre Bioprodukte aus nachhaltigem Bio-Anbau auf
dem Markt durchgesetzt haben, wenn sie sagt: „Ätherische Öle
sind nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Bio ist selbstverständlich
geworden.“ Kurt Ludwig Nübling ergänzt: „Die
Wohlfühlprodukte von Primavera sind bei den Kunden sehr
gut angekommen. Uns besuchen Menschen aus allen Teilen der
Gesellschaft. Im letzten Herbst waren an einem Tag gleich 600
Landfrauen bei uns am Firmensitz im Naturparadies.“
Wenn das Duo die letzten 30 Jahre passieren lässt, gab es zum
einen viele glückliche Momente angesichts der stetig wachsenden
Nachfrage nach hochwertigen Bio- und Nachhaltigkeitsprodukten
und der zunehmenden Anerkennung der Aroma-Therapie in der
Gesellschaft. Gleichwohl mussten in der Firmenhistorie Durststrecken
überwunden werden. Aufgrund der Bankenkrise Anfang der
90er-Jahre wurden zum Beispiel Kreditzusagen zurückgenommen,
die das Unternehmen vor große Herausforderungen
Lech
Nassereith
Ehrwald
Griaß di’ Allgäu | 41
ALLGÄU TUT GUT | Naturprodukte
Blick aufs Firmengelände, auf dem 38 000 Pflanzen wachsen.
Blick in den Duft- und Naturkosmetikshop.
stellte. Immerhin war der Neubau in Oy-Mittelberg schon
fix und fertig geplant.
Seit fünf Jahren ist das Unternehmen Primavera Life mit seinem
nach modernsten baubiologischen Erkenntnissen konzipierte
Firmengebäude vor den Toren Oy-Mittelbergs nicht zu übersehen.
Dreistöckig, hellgrün und mit viel hellem Holz versehen,
schmiegt sich der elegante Bau in die sanfte Hügellandschaft der
Allgäuer Voralpen. Im Inneren erhellen die oft in Gelb gehaltenen
Wände die großen Räume und Flure, rote Sofas laden zu fruchtbaren
Gesprächen ein. Aber Höhepunkt ist das mit Sonnenlicht
geflutete Treppenhaus mit einem Handlauf aus mehreren Tausend
Bergkristallen, die abwechselnd in allen Farbtönen schillern.
Viel Energie und Freude
Wer möchte nicht in solch einem Gebäude arbeiten, das mit natürlichen
Materialien versehen ist und ohne fossile Brennstoffe
auskommt? Das jeden Tag viel Energie und Freude an der Arbeit
schenken soll. Das durch ein spezielles Licht-Lenk-System, wie
Kurt Ludwig Nübling betont, äußerst energieeffizient arbeitet.
Und das von einem Garten mit rund 38 000 Kräuter-, Heil- und
Duftpflanzen, Rosen sowie Wildgehölzen umgeben ist. Na ja,
und so ist es eben kaum verwunderlich, dass Primavera Life zum
zweiten Mal mit einem Siegel für besonders nachhaltiges Bauen
und Wirtschaften ausgezeichnet wurde.
Das alles macht Mitarbeiterin Marion Keller-Hanischdörfer stolz:
„Ich weiß das ökologische Gebäudeklima sehr zu schätzen. Man
fühlt sich in diesem Ambiente trotz hoher Arbeitsbelastung sehr
wohl.“ Oder Teamleiterin Irmingard Rothe, seit über 25 Jahren
mit an Bord: „Ich fand es verlockend, mit Gleichgesinnten ein Unternehmen
aufzubauen, das auf Freundschaft und fairem Miteinander
basiert. Auch sie spüre und genieße diesen Primavera-Spirit.
Primavera und die ätherischen Öle sind angesagt. Über 140 von
ihnen gibt es – wie beispielsweise Lavendel, Frangipani Absolue
(westindischer Jasmin), Cistrose und Fichtennadel. Man entdeckt
aber auch Airsprays, Duftmischungen und Artikel aus dem Bereich
Bio- und Naturkosmetik mit den Inhaltsstoffen Neroli, Rose,
Granatapfelsamenöl. Im Oktober veranstaltet das Unternehmen
einen zweitägigen Fachkongress. Primavera erwartet rund 350
Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten. Die Primavera-Akademie
stellt zudem jährlich über 50 Seminare auf die Beine.
Großes Interesse gibt es an der Aromatherapie, vor allem von
Kliniken, Senioreneinrichtungen und Privatpersonen. Die grünen
Fläschchen der Einzelöle sind besonders beliebt, um selbst zu
mischen. Wer sich das nicht zutraut, greift zur Duftmischung.
Ganz oben auf der Hitliste thront das Lavendelöl, das klassische
Anti-Stress-Mittel. Beruhigend für Psyche und Haut und
schmerzlindernd: Wer benötigt so etwas nicht? Was es noch
gibt? Teebaum, Orange, Bergamotte, Pfefferminze, Lemongrass,
Rose, Vanille und Mandarine.
Um die Reinheit der natürlichen Öle zu gewährleisten, suchte
Primavera von Anfang an den Kontakt zum Produzenten. „Es ist
für uns unerlässlich, ein kompromisslos ehrliches Produkt herzustellen“,
sagt Ute Leube, die 2012 mit dem Unternehmerinnen-Preis
„Veuve Clicquot“ ausgezeichnet wurde. Mittlerweile
bestehen über 30 Kooperationen. Eisenkraut und Rose kommen
aus den Anden und der Türkei, Lemongrasss stammt aus Bhutan.
Durch diese Kooperation ist es gelungen, eine Seifenmanufaktur
in einer der ärmsten Regionen gemeinsam mit den Partnern von
Bio-Bhutan aufzubauen und den Menschen dort ein Auskommen
zu sichern. Immerhin, über 100 Familien leben von dieser Manufaktur.
Ein Dank dafür: Primavera erhielt letztes Jahr die Auszeichnung
„Marke des Jahrhunderts – Stars 2016“.
Tipp und Veranstaltung
FÜR MOMENTE DER ENTSPANNUNG
100 ml Primavera-Mandelöl bio mit
18 bis 20 Tropfen Primavera Lavendel
fein bio mischen und auf die Haut
auftragen. Dozentin Maria Kettenring
verspricht: „Durch den Duft wird die
Atemfrequenz tiefer und der Hautwiderstand
verändert sich, was positiv ist fürs Hautgefühl.”
ROSENFEST & FÜHRUNG Die Jubiläums-Rosenwoche findet von 18.
bis 26. Juni statt. Jeden ersten Freitag im Monat gibt es einen Erlebnistag
und ab 16 Uhr Hausführung. www.primavera-duftshop.de
Die Gründer: Ute Leube
und Kurt Ludwig Nübling.
Wir sind so frei.
Alkoholfrei!
JETZT NEU ! GROSSES GEWINNSPIEL:
W W W.WIR-SIND-SO-FREI.COM
ALLGÄU TUT GUT | Sonnenalp
Familie Fäßler mit Hund (von links):
Anna-Maria, Viktoria, Jakob und Michael.
Die Sonnenalp bietet Urlaub mit individuellem und familiärem Ambiente,
wie Anna-Maria Fäßler betont. Sie ist nicht nur Hotelchefin, sondern auch
Grafikerin, Designerin und Tochter eines Winzers. Weshalb es im
Ofterschwanger Resort nicht nur eine eigene Stoffkollektion, sondern sogar
eine exklusive Weinlinie gibt.
44 | Griaß di’ Allgäu
Blaubeuren
Donau
Sonnenalp | ALLGÄU TUT GUT
Günzburg
Pfuhl
Burgau
Ulm Neu-Ulm
AUF HÖCHSTEM NIVEAU
Laupheim
Eigene Stoffe,
Mindelheim
Biberach
Senden
Vöhringen
Illertissen
Dietenheim
Günz
Kammel
Krumbach
Mindel
Dinke
eigene Weine
Bad Wurzach
Bad Waldsee
Hauerz
Iller
Memmingen
Ottobeuren
Bad Grönenbach
Bad Wörish
Irsee
Kaufbeu
Weingarten
Ravensburg
TEXT Freddy Schissler
FOTOS U. Kellermann, G. Standl, M. Vogel
Tettnang
Kißlegg
Wangen
Leutkirch
Altusried
Dieser Tag, an dem wir mit dem
Weitnau
Auto auf der Bundesstraße Lindenberg
Weißensberg
19 die Abzweigung Ofterschwang
nehmen, ist
Scheidegg
Lindau einer
Oberstaufen
Immenstadt
wie aus dem Bilderbuch: Bodensee angenehme Temperatur,
Sonnenschein, blauer Bregenz Himmel
Ofterschwang
und eine Aussicht in die Bergwelt dieser
Hittisau
Region, dass sich die Lippen unwillkürlich
zu einem Schmunzeln formen. Dornbirn Zugegeben,
selbst im Allgäu Altstätten gibt es wolkenverhangene Tage,
Hohenems
an denen sich die Sonne weitgehend versteckt und
Riezlern
ein kühler Wind weht.
Wir aber haben Glück. Oder hat es mit dem Reiseziel zu tun?
Wir steuern schließlich die Sonnenalp an. Muss man da nicht Warth den
Gast mit entsprechender Feldkirch Wärme empfangen? Sagen wir mal so:
Der Mensch ist zwar bei allem Fortschritt (noch) nicht im Stande,
das Wetter zu beeinflussen. Wärme, Harmonie und Herzlichkeit
spürt man allerdings in jedem Fall, wenn der Neuankömmling
den großzügigen Eingangsbereich der Sonnenalp betritt. Zugegeben,
das klingt zunächst nach Worten aus dem Werbeprospekt,
nach wohlwollender Übertreibung. Ist aber wirklich so.
Willkommen im Fünfsterne-Superior-Resort. Willkommen im
traditionsreichen Urlaubsdomizil von Anna-Maria (51) und Michael
Fäßler (56), wo die Gäste aus Berlin oder Hamburg anreisen,
viele aus dem Rhein-Main-Gebiet, aus Baden-Württemberg und
anderen Gebieten Bayerns. Die meisten von ihnen sind Stammgäste.
Solche, die die Tradition, Urlaub im südlichen Oberallgäu
zu genießen, von ihren Eltern übernommen haben – und nun an
ihre Kinder weitergeben. So familiär, wie die Sonnenalp
Isny
Wiggensbach
Iller
Fischen
Oberstdorf
Kempten
Sonthofen
Obergünzburg
Lech
M
Nesselwa
Pfronten
Tannheim
Griaß di’ Allgäu | 45
ALLGÄU TUT GUT | Sonnenalp
Die Stoffdesignerin: Anna-Maria Fäßler.
Der Wellnessbereich: Großzügig und lichtdurchflutet ist das Schwimmbad (Quellengarten).
schon über mehrere Generationen hinweg geführt wird, so
familiär geht es auch bei den Gästen zu. Das Allgäu erleben auf
erstklassigem Niveau mit luxuriösen Angeboten: Ein Anspruch,
dem sich die Fäßlers verpflichtet fühlen. Wir haben an diesem
Tag einen Termin mit der Chefin des Hauses. Sie soll ein bisschen
von der Philosophie der Sonnenalp erzählen, von der Besonderheit
der Anlage, von Neuigkeiten und Plänen. Die Sonnenalp,
betont Anna-Maria Fäßler, sei schließlich ein individuelles Fünfsterne-Domizil.
Darauf legt sie Wert, und als wir nach den Beweisen
dafür fragen, kommt nicht nur eine Antwort.
Da gäbe es zum einen die eigene Stoffkollektion, die in jedem
Zimmer zu finden ist. Auf dem Sofa, auf den Sesseln, auf den
Kissen. Wer das Muster für die Kollektion entworfen hat? Wieder
landen wir bei Anna-Maria Fäßler – bei der Designerin und
Grafikerin mit dem fotografischen Gedächtnis. Das F für Fäßler,
erzählt sie, habe sie ein bisschen variiert, danach suchte sie Stoffhersteller
aus Salzburg und Mailand auf. Sie berieten sich und
suchten das passende Material aus. Das Resultat: Seit geraumer
Zeit dürfen die Sonnenalp-Gäste auf einer hauseigenen Stoffkollektion
Platz nehmen.
„Das ist Individualität, die uns wichtig ist“, betont Anna-Maria
Fäßler. „Keine Zimmerkategorie ist wie die andere.“ Auch deshalb
nicht, weil es die Stoffe in verschiedenen Farbvariationen
gibt. Und weil jede Zimmerkategorie einen eigenen Namen trägt
und auf ein persönliches Erlebnis der Hotelchefin zurückgeht.
Nehmen wir das Zimmer „Rubihorn“. Nach einer Wanderung
auf den östlich von Oberstdorf gelegenen und 1957 Meter hohen
Berg, wusste sie: Dieser Raum solle helle Farbtöne in Salbeigrün
und Beige bekommen, so wie man sie in der Spiegelung
der grünen Berghänge, der Moose und Flechten im Wasser des
Gaißalpsees sieht. Zudem fällt der Blick des Gastes vom Balkon
aus direkt auf die auffällige Pyramide dieses Berges.
Ein anderes Beispiel für Individualität. Die Sonnenalp bietet
seit kurzem eine eigene Weinlinie an. Sie trägt den Namen
„Fäßler & Salomon“, und auch diese Geschichte basiert auf persönlichen
Erlebnissen der gebürtigen Österreicherin Anna-Maria
Fäßler. In der Wachau wuchs sie auf, als Tochter eines Winzers.
Wer schon mal in die Welt der Weinbauern aus dem Nachbarland
eintauchen durfte, weiß um deren Liebe und Verbundenheit zum
Rebensaft. Der weiß auch, dass die Leidenschaft zum Wein ein
Leben lang anhält.
Zusammenarbeit mit Niederösterreich
Bei der 51-Jährigen, die ihre Diplomarbeit und ihre Dissertation
den Themen Wein und Tourismus widmete, ist das nicht anders.
Und weil das Allgäu viele Vorzüge hat, aber eben nicht jenen, eine
bevorzugte Weingegend zu sein, entschloss sie sich, dem heimischen
Niederösterreich den (langen) Arm zu reichen. Ihr langjähriger
Bekannter, Topwinzer Bertold Salomon, initiierte mit ihr eine
Weinkooperation, die Fäßlers Lieblingssorten offeriert: Grüner
Veltliner und Winzersekt.
Wer sich mit der Chefin des Hauses länger unterhält, merkt
bald: Die Frau ist eine Perfektionistin. Dinge, die sie anpackt
46 | Griaß di’ Allgäu
Sonnenalp | ALLGÄU TUT GUT
Im Restaurant: die Alte Stube.
Blick in die Zimmer: Suite Himmelreich (oben) und Trettach (unten).
und umsetzt, müssen wohl überlegt und gewissenhaft ausgeführt
werden. Weshalb sie gemeinsam mit Bertold Salomon die Lagen
der Reben aussuchte und die persönliche Note der Weinlinie bestimmte.
„Ich bringe ein Stück Heimat in die Sonnenalp“, sagt sie
und weist auf den Slogan des neuen Weinprojekts hin: Leidenschaft
und Heimatgefühl aus der Wachau.
Solche Projekte scheinen die Gäste der Sonnenalp zu mögen.
Sie geben ihnen das Gefühl, an einem Ort zu sein, wo die Zeit
nicht so rasend schnell vorbeizurauschen scheint wie in den Metropolen
dieses Landes. Wo noch Werte zählen. Zum Beispiel die
des Heimatgefühls und einer langjährigen Freundschaft – oder
die Wichtigkeit einer Familientradition.
Sonnenalp-Mitarbeiterin Carina Rembold führt uns an diesem
Tag durch den Restaurantbereich, und wir beginnen unseren
Rundgang in der „Alten Stube“. Im Jahre 1919 ist sie entstanden.
Die Keimzelle also der Sonnenalp. Der erste Blick fällt auf einen
imposanten Kachelofen, und genau dort, auf der Ofenbank, sei
Michael Fäßlers Vater Karlheinz zur Welt gekommen, erzählt sie.
In vielen Stuben, die die Namen von Michael Fäßlers Urgroßeltern
oder aber seiner Kinder Jakob (18) und Viktoria (9) tragen,
findet man original Allgäuer Antiquitäten, einst von Seniorchefin
Gretl Fäßler über Jahrzehnte hinweg gesammelt. Geschichte und
Geschichten bietet das Resort auch hier, im Erdgeschoss, wo der
Hunger der Gäste gestillt wird. Neuerdings sogar in einer Grillstube
nach dem Motto: „Allgäu meets Colorado“. Denn auch
in Vail (Colorado) gibt es seit 1979 eine Sonnenalp, das Schwesternhotel,
geführt von Johannes Fäßler und dessen Frau. Weitere
Besonderheiten der Sonnenalp gefällig? Bitte sehr: Das Resort
bietet Betreuung für die Kleinen im von erfahrenen Mitarbeitern
geführten Kindergarten an; vor allem im Lobby-Bereich
entdeckt man viele Werke des renommierten Allgäuer Künstlers
Kilian Lipp, einschließlich Kili’s Bar; es gibt ein regelmäßi-
Einkaufspassage
VERGANGENHEIT Vor 33 Jahren wagte die Sonnenalp eine Neuheit:
Sie eröffnete die erste Hotel-Shopping-Mall Deutschlands.
GEGENWART Heute präsentiert das Haus nicht nur eine exklusive Ladenstraße,
kombiniert mit alpinen Wohnaccessoires. Es bietet auch
die längste Ladenstraße Deutschlands an – mit 13 Shops und 40
Schaufenstern.
DEKORATION Die Ladenstraße bekommt ein besonderes Flair mithilfe
zahlreicher Kunstwerke. Denn über 30 Fotografien der Allgäuer Fotografin
Lala Aufsberg sind in dieser Einkaufswelt zu entdecken.
Griaß di’ Allgäu | 47
ALLGÄU TUT GUT | Sonnenalp
Die Fäßlers in Tracht und dort, wo sie am liebsten sind: mitten in der Allgäuer Natur.
ges Kulturprogramm mit Konzerten oder Lesungen sowie
umfangreiche Sportangebote, unter anderem mit zwei Golfanlagen
und zwei Golfschulen. Die Sonnenalp beheimatet zudem
die längste Hotel-Ladenstraße Deutschlands in einem familiengeführten
Hotel – und sie lässt von einem Teil ihrer Auszubildenden
ein eigenes Lokal (Inizio) in Tiefenberg betreiben, wo die
Preise für Pizza oder Pasta in sehr überschaubarem Rahmen sind.
Und wo die 500 Mitarbeiter der Sonnenalp nach Feierabend als
Gäste ebenso willkommen sind wie die Bürger rund um Ofterschwang.
Längst hat sich die Atmosphäre dieses Lokals herumgesprochen,
und mancher macht sich sogar bis aus Kempten auf
den Weg nach Tiefenberg. Vielleicht ist dieses von Michael Fäßler
initiierte Projekt am besten dazu geeignet, die Denkweise der
Sonnenalp-Inhaber auf den Punkt zu bringen.
„Dieses Lokal“, beteuern Anna-Maria und Michael Fäßler,
„ist uns ans Herz gewachsen.“ Es erfüllt andere Aufgaben als rein
kommerzielle. Zum einen haben qualifizierte Auszubildende die
Möglichkeit, sich zu beweisen und in betriebswirtschaftlicher
Hinsicht zu lernen. Nicht nur theoretisch, sondern praktisch.
Zum anderen wird den Angestellten die Möglichkeit gegeben,
am Abend noch auf ein Bier und ein Treffen mit anderen die eigenen
vier Wände zu verlassen. „Und wir konnten so dem Wirtshaussterben
in der Region entgegengewirken“, sagt das Ehepaar
Fäßler.
www.sonnenalp.de
Eigene Weinlinie
BRUT NATURE ROSE 2012 Das ist ein besonders trockener Winzersekt,
produziert nach der Champagnermethode, geprägt von zarter
Kirschfrucht der Zweigelt-Rebe mit feinem Mousseux. Die Zweigelt-
Trauben von Terrassenlagen hinter der Altstadt von Krems wurden
per Hand in 250-Kilogramm-Boxen in der zweiten Oktoberwoche
geerntet und gerebelt. Der trockene
Rosé-Wein wurde im Februar 2013 in
Sektflaschen gefüllt, danach erfolgte die
klassische Flaschengärung. Die Lagerung
ist über zwölf Monate auf der Hefe in der
Flasche.
GRÜNER VELTLINER 2014 Die Geschmeidigkeit
der Lage von „Wieden &
Berg“ führt Bert Salomon auf die alte
„Wieden“ Grüner Veltliner Rebe zurück.
Geerntet zwischen Mitte Oktober
und Anfang November, fällt der
Weißwein durch hellgelbgrüne Farbe
auf, durch Anklänge von Birne
und Wiesenkräutern im Duft und
durch zarte Orangen- und Mangonoten
mit feiner Würze.
48 | Griaß di’ Allgäu
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ALLGÄU TUT GUT | Alpenwellness
Aktiv & Gesund
Immer in
Balance
bleiben
Gesund und fit dank der
alpin geprägten Natur:
So lautet das Motto der
Alpenwellness Allgäu. Die ist
vielfältig, spielt sich draußen
und drinnen ab und reicht
von der Kräuterwanderung
über Kneippkuren bis hin zu
medizinischen Massagen oder
Faszien-Training.
TEXT Angelika Bucerius
Neben dem Gipfelkreuz des Tegelbergs
bei Füssen atme ich tief ein und spüre ein
Glücksgefühl. Bis zum Horizont erstreckt
sich in nördlicher Richtung das Alpenvorland.
Zwei Stunden unserer gemütlichen
Wanderung sind wie im Flug vergangen.
Der Weg vom Stubenhocker bis
zum begeisterten Sportler
scheint im Allgäu kürzer
zu sein als anderswo.
Schließlich bietet die Region zwischen
sattgrünen Wiesen, sanften Hügeln und
schroffen Felsen vielfältige Möglichkeiten,
in der Natur aktiv zu sein. Die Berge und
Täler laden zum Wandern ein, das gut ausgebaute
und ausgeschilderte Radwegenetz
zum Radfahren. Für mich ist es das ideale
Freiluft-Fitnessstudio.
„Gesund und fit dank der alpinen Natur“:
Dieses Motto steht im Zentrum der Alpen-
Was ist Alpenwellness?
Die Organisation: 20 Wellness- und Gesundheitshotels,
die Gemeinschaft Allgäuer Alpenwellnesshöfe
sowie sieben Kurorte und Heilbäder. Sie alle
bieten qualitätsgeprüften Wohlfühlurlaub mit authentischen
und regionalen Produkten an.
www.alpenwellness.de
Alpenwellness | ALLGÄU TUT GUT
wellness Allgäu. Knapp 30 Hotels, Alpenwellness-Höfe
und Gesundheitsorte haben
sich unter dem Markennamen zusammengeschlossen.
Alle legen Wert auf regionale
Produkte und natürliche Therapien. Auch
Kur- und Gesundheitshotels gehören zur
Vereinigung. Diese „Gesundzeit“-Hotels
ermöglichen Urlaub mit ärztlicher Betreuung
und therapeutischem Angebot.
Zu ihnen gehört das Kneippianum in Bad
Wörishofen. Hier lernen wir die Kneippkur
kennen. Die ganzheitliche Therapie des Allgäuer
Naturheilkundlers Sebastian Kneipp
wirkt durch das Zusammenspiel von fünf
Elementen: Wasseranwendungen, Wirkung
von Kräutern, Bewegung, gesunde
Ernährung und seelisches Gleichgewicht.
Morgens erlebe ich die espressogleiche
Wirkung von Knie- und Armgüssen. Am
Mittag wandern wir im idyllischen Kurpark.
Um noch ein Element von Kneipp zu
erleben, begleitet mich eine Wildkräuterführerin.
Mit ihrer Hilfe entdecke ich die
Schafgarbe, die wie natürliches Antibiotikum
wirkt; den Spitzwegerich, mit dem
Wunden schneller heilen sollen; und ich erfahre,
wie das beruhigende Kraut Baldrian
aussieht.
Oder das Hotel Allgäu Sonne in Oberstaufen:
Mehrere Ärzte kümmern sich im
Haus um die Gäste. Dort werden Schrothkur
und Massagen, Heupackungen oder
Moorbäder angeboten. Nichts gegen Wellness-Masseure.
Doch es macht einen Unterschied,
ob ich Streichelmassage oder eine
wirkungsvolle medizinische Anwendung
bekomme. Ich entscheide mich für eine
klassische Massage. Sie ist nicht altmodisch,
sondern sinnvoller denn je, so die Therapeutin.
Denn im Alltag bewegen wir uns
oft zu wenig oder zu einseitig. Irgendwann
schmerzt es im Rücken, Nacken oder in
den Knien. Die Therapeutin knetet, dehnt
und findet Muskelverhärtungen. Ziel ist,
die Durchblutung zu steigern und Verhärtungen
aufzulösen, um so Schmerzen zu
beseitigen. Das können eben nur ausgebildete
Therapeuten.
Auch wenn es am schönsten ist, sich an der
frischen Luft zu bewegen, sind das Wetter
und sportmedizinisch sinnvolle Übungen
gute Gründe, sich auch im Inneren aktiv zu
betätigen. In den Alpenwellness-Hotels gibt
es ein breites Angebot. Das König Ludwig
Wellness & Spa Resort in Schwangau bietet
täglich viele Bewegungs-, Entspannungsund
Kräftigungskurse mit ausgebildeten
Trainern. Gearbeitet wird mit Kleingeräten
wie dem TRX, einem Ganzkörpertraining
mit Seil- und Schlingensystem, oder einer
harten Schaumstoffrolle, mit der Faszien
massiert und aktiviert werden. Obwohl die
TRX-Übungen nur wenig anstrengend
scheinen, habe ich am nächsten Tag Muskelkater.
Eher schmerzvoll ist zunächst das
Faszien-Training, das mich aber mit entspannten
Muskeln belohnt. Es ist wichtig
zu wissen, wie leistungsfähig der Körper
ist. Das Alpenwellness-Hotel Sommer in
Füssen bietet den sogenannten Aeroscan
an. Bei körperlicher Belastung auf Laufband
oder Rad-Ergometer werden der eingeatmete
Sauerstoff und das ausgeatmete
Kohlendioxid gemessen. Wolfgang Sommer,
Hotelchef und Rennradfahrer, steht
an meiner Seite, steigert alle zwei Minuten
den Widerstand um 20 Watt und reicht mir
im gleichen Rhythmus die Maske, in die
ich eine halbe Minute ein- und ausatme. Bei
150 Watt wird es anstrengend, bei 170 Watt
schnaufe ich. Hier sei ich jenseits meines
optimalen Trainingsbereichs, erklärt mir
Sommer. Am effektivsten sei, im mittleren
Pulsbereich zu trainieren. Hier wird vor allem
Fett verbrannt.
Weshalb der Aufstieg zum Tegelberg
ideal war: Er fühlte sich wie ein Sonntagsspaziergang
an, war aber ein gesundes Ausdauertraining.
Vier Alpenwellness Allgäu Hotels, die einen in Bewegung bringen:
HOTEL ALLGÄU SONNE Mit Blick auf die Berge
gelegen, ist das Fünf-Sterne-Hotel in Oberstaufen
ein Ort der Entschleunigung und unterstützt die
Gäste als Impulsgeber für gesünderes Leben. Außergewöhnlich:
die top ausgestattete Fitnesswelt.
www.allgaeu-sonne.de
DAS KÖNIG LUDWIG WELLNESS & SPA RESORT
Märchenhaft und romantisch, aber ohne Kitsch,
ist das weitläufige Schwangauer Resort-Hotel
gestaltet. Ein Traum sind die neuen Suiten mit
eigener Sauna, gemütlichem Wohn- und Schlafzimmer
und königlichem Bad.
www.koenig-ludwig-hotel.de
KNEIPPIANUM GESUNDHEITSRESORT Das
Kneippianum feiert sein 120. Jubiläum. Und an
die 120 Kneippanwendungen werden hier am
Originalschauplatz zelebriert. Eine Besonderheit
sind der moderne Spabereich sowie die Work-
Life-Balance-Angebote mit psychologischer Expertise.
www.kneippianum.de
HOTEL SOMMER Hier fühlen sich Sportbegeisterte
und Wellnessurlauber wohl. Unmittelbar am
Forggensee in Füssen gelegen, bietet sich nicht
nur ein Panorama, sondern es gibt auch vielfältige
Möglichkeiten für Aktivitäten und Entspannung
innerhalb und außerhalb des familiären Hotels.
www.hotel-sommer.de
Fotos: Allgäu GmbH
ALLGÄU TUT GUT | Urlaub auf dem Bauernhof
52 | Griaß di’ Allgäu
Wertac
Biberach
Ferienzeit | ALLGÄU TUT GUT
Mindelheim
Bad Wörishofen
Türk
B
Hauerz
URLAUB AUF DEM BAUERNHOF
Bad Waldsee
Stall statt Strand
Bad Wurzach
Iller
Memmingen
Ottobeuren
Bad Grönenbach
Pforze
Irsee
Kaufbeuren
Weingarten
Ravensburg
Tettnang
Die Holtfreters aus Berlin genießen einen Urlaub
mit Kuhstall, Traktor, frischer Milch, Weißensberg Waldhonig
vom Imker und vielen Tieren. Nach diesen Lindau
Bodensee
Ferien steht für die Familie fest: „Auf das Allgäu
Bregenz
wollen wir nicht mehr verzichten.“
Kißlegg
Wangen
Scheidegg
Leutkirch
Lindenberg
Isny
Oberstaufen
Altusried
Wiggensbach
Ratholz
Hittisau Balderschwang
Weitnau
Immenstadt
Iller
Fischen
Kempten
Sonthofen
Obergünzburg
Nesselwang
Pfronten
Tannheim
Marktoberdo
Bern
Füssen
Reutte
Dornbirn
Oberstdorf
TEXT Isabell Schmid | FOTOS Jürgen Rasemann
Altstätten
Hohenems
Riezlern
Auf dem Bauernhof gefällt‘s mir besser als am
Strand“, sagt die elfjährige Leonie aus Berlin, die
mit ihren Eltern Daniela und Torsten Holtfreter
Urlaub im Allgäu macht. Seit fünf Jahren reist die
Familie in diese Ferienregion und nimmt dafür über acht Stunden
an Fahrzeit in Kauf. Ihre Unterkunft haben die Berliner
über den Verein „mir Allgäuer“ ausfindig gemacht. Auf dessen
Internetseite hat der Gast die Wahl zwischen 500 Bauernhöfen
mit unterschiedlichen Spezialisierungen: Kinder, Natur und Aktivität,
Wellness, Gesundheit oder Kräuter. Familie Holtfreter
hat sich für den Ferienhof Felder in
Ratholz bei Immenstadt mit dem
Zertifikat „Kinderbauernhof“
entschieden.
Vor allem für kleine Gäste ist das Grundstück mit Spielplatz
Warth
Feldkirch und zahlreichen Tieren ein Eldorado. Im Garten findet man ein
Gehege, in dem ein kleines Holzhäuschen steht. Wer hier wohnt?
Hasenmutter Vreni und ihre drei Nachkömmlinge Schnick,
Schnack und Schnuck. Sie hoppeln jedem entgegen, der Futter
dabei hat und lassen sich streicheln. Gleich daneben grasen zwei
Schafe auf der Wiese sowie ein Lämmchen, das auf den Namen
Nepomuk hört. Dann gibt es noch die Ponys Cleo und Lotte, die
mehrmals wöchentlich einige Kinder geduldig Runde für Runde
um den Bauernhof tragen.
Wer 65 Milchkühe im Stall besuchen möchte, den nimmt Bauer
Michael Felder mit. Beim Melken oder Austreiben kann jeder
zuschauen und mithelfen. Der grüne Traktor der Felders wird
nicht nur für die Arbeit auf dem Feld, sondern auch zur
Lech
Griaß di’ Allgäu | 53
ALLGÄU TUT GUT | Urlaub auf dem Bauernhof
Bauer Michael Felder und fünf strahlende
Urlaubskinder im Fahrerhaus des Traktors.
Freizeitbeschäftigung genutzt. Die Urlaubsgäste kraxeln
schon mal dem Landwirt hinterher, um im Fahrerhaus alles unter
die Lupe zu nehmen.
Der Bauernhof liegt inmitten von saftig grünen Wiesen rund
einen Kilometer entfernt vom großen Alpsee bei Immenstadt.
Von der Terrasse aus schweift das Auge vom Gschwender Horn
(1450 Meter) zum sanften Höhenzug der Alpsee Bergwelt, der
bis nach Oberstaufen reicht und zum Naturpark Nagelfluhkette
gehört. In der Ferne lässt sich ein Teil der längsten Ganzjahres-
Rodelbahn Deutschlands erkennen (Alpsee Coaster). Abschreckend
wirken auf den ersten Blick die Gleise, die direkt am Haus
vorbeiführen. „Aber man gewöhnt sich an die vorbeifahrenden
Züge“, sagt Bäuerin Renate Felder. Lärm durch Autos hört man
hier kaum. Abseits von stark befahrenen Straßen tangiert lediglich
der Königsee Radweg den Hof, der Richtung Süden bis zum
Bodensee oder Richtung Osten bis nach Pfronten und zu den Königsschlössern
führt.
Ein Ort, in liebliche Landschaft eingebettet, mit vielen Freizeitmöglichkeiten
und einem gehobenen Standard, was die
Unterkunft betrifft. Wer nämlich glaubt, Urlaub auf dem Bauernhof
habe automatisch etwas mit Anspruchslosigkeit zu tun,
liegt falsch. Das war vielleicht vor 40 Jahren so, als im Allgäu die
Übernachtung im einfachen Zimmer mit Frühstück angeboten
wurde. Heutzutage erwarten den Gast meist große, lichtdurchflutete
Ferienwohnungen mit mehreren Räumen und moderner
Ausstattung, Flachbildschirme inbegriffen. Die Mehrzahl der
Bauernhöfe ist nach DTV-Sternen klassifiziert und modernen
Standards angepasst. Am Komfort mangelt es nicht.
Frühstück im Gemeinschaftsraum
Faszinierend für Stadtkinder:
spielen und toben im Heu.
Zurück zum Ferienhof Felder: Wer sich nicht nur selbstversorgen
will, erhält auch auf Anfrage ein Frühstück im Gemeinschaftsraum.
Auf den Tisch kommen Lebensmittel aus dem Allgäu wie
Semmel aus der Dorfbäckerei, selbstgemachte Erdbeermarmelade,
Waldhonig vom Imker, Wurst und Käse aus der Region und
Rohmilch aus dem Stall. Dort abgeholt, sollte sie allerdings vor
dem Verzehr wegen der Keime abgekocht werden. Das empfiehlt
zumindest die Hausherrin. Die Eier stammen von einem anderen
Allgäuer Hof und von vermutlich glücklichen Hühnern.
Unter den Gästen herrscht eine lockere Atmosphäre. Man duzt
sich, kennt den Vornamen des anderen und tauscht Anekdoten
aus. Es wird über die Brotzeit auf der Alp gesprochen, die holprige
Ausfahrt im Traktor oder die Rückkehr bei Dunkelheit.
Grillabende, Erlebnisse auf dem Hof und vor allem die Liebe zum
Allgäu schweißen die Gäste zusammen. Die Herkunft spielt auf
dem Bauernhof keine Rolle. Hier wird jeder akzeptiert wie er ist:
alt oder jung, dick oder dünn, ungeschminkt, unrasiert oder mit
dreckigen Gummistiefeln. Eine Kleiderordnung wie im Hotel
gibt es nicht, und so verrät Daniela Holtfreter: „Wenn ich will,
kann ich auch im Schlafanzug erscheinen.“
Der Urlaubsfamilie hat es das Allgäu angetan. Sie ist fasziniert
von der Natur und den Bergen. Als Kontrastprogramm zum
Leben in Berlin bezeichnet Torsten Holtfreter den Aufenthalt,
Hmmmm: Frühstück mit selbst gemachter Marmelade, Honig vom Imker,
mit frischem Obst und Eiern von vermutlich glücklichen Hühnern.
Ferienzeit | ALLGÄU TUT GUT
der beruflich als Büroleiter bei einer Sozialversicherung für Bauwirtschaft
täglich am Schreibtisch sitzt. Seine Frau ist Betriebsleiterin
bei einem Kunststoffvertrieb und schätzt nicht nur die
Allgäuer Landschaft, sondern auch Menschen und Mentalität:
„Wildfremde grüßen mich. Das wäre in Berlin undenkbar.“ Vor
ihrem Urlaub hatten die Holtfreters mit Wandern nicht viel am
Hut. Erst das Allgäu hat sie zu kleineren Touren durchs Ostertal
bei Gunzesried oder auf den Mittag (1451 Meter) bei Immenstadt
gelockt. Das schönste Erlebnis? Die Antwort lässt nicht lange auf
sich warten: die Geburt eines Kälbchens. „Da sind mir die Tränen
gekommen“, erzählt die elfjährige Leonie, die ihr Herz für Tiere
entdeckt hat. „Sie stellt sogar den Wecker, um in aller Herrgottsfrüh
den Hasenstall auszumisten“, wundert sich die Mutter.
Vor der langen Heimreise im vollbeladenem Auto graut es der
Familie. Nicht nur Koffer und Gepäck, sondern auch Lebensmittel
wie Milch, Käse, Fleisch und Wurst aus der Lieblingsmetzgerei,
Bierkästen, Salatkräuter und Schnaps
müssen nach Norddeutschland transportiert werden.
Außerdem befürchten die Eltern
bei der Tochter Tränen bis nach Memmingen.
Trotzdem ist sicher: Sie kommen
wieder, die Holtfreters. Urlaub in
Spanien am Strand kommt höchstens
noch zusätzlich in Frage. Denn: „Auf den
Bauernhof und das Allgäu können wir nicht
mehr verzichten!“
Bauernhöfe mit Zertifi kat
In zahlreichen Allgäuer Gemeinden gibt es Bauernhöfe, auf denen
Urlauber übernachten können. 500 davon gehören dem Verein „mir
Allgäuer“ an. 67 Prozent sind klassifiziert, einige davon mit Zertifikat
(zum Beispiel die Themen Kinder, Kräuter oder Wellness).
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unter Telefon 0831/960 661-22.
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ALLGÄU TUT GUT | Familienhotel
ENTSPANNTER FAMILIENURLAUB
Zug um Zug
gesund
Im Allgäuer Berghof kommt das Essen für Kinder mit einer Modelleisenbahn.
Das führt dazu, dass selbst die Kleinen begeistert zu Gurken, Karotten,
Erbsen oder Spinat greifen. Das Hotel bietet noch weitere Besonderheiten für
die gesamte Familie. Unser Reporter hat sich davon überzeugt.
56 | Griaß di’ Allgäu
Familienhotel | ALLGÄU TUT GUT
Fotos (4): Allgäuer Berghof
Theater im Kindergarten (links) oder Eselfüttern auf dem
Ponyhof (rechts): Es gibt für jeden etwas.
TEXT Christian Mörken
Gurken, Karotten, Erbsen oder Spinat – bei den meisten
Kindern steht nichts davon hoch im Kurs. Zumindest
dann nicht, wenn Mama oder Papa es am
Abend auf den Tisch stellen. Anders sieht es aus,
wenn derart Gesundes von einer Modelleisenbahn serviert wird,
wie im Kinderrestaurant des Allgäuer Berghofs. Die Lätzchen
umgebunden, warten die Kleinen ungeduldig darauf, dass der
kunterbunte Zug, auf dessen Waggons die Teller mitfahren, vor
ihnen hält. Dann ist es egal, was auf dem Teller liegt. So aufgetischt,
schmeckt alles. Selbst Gemüse. Das Kinderrestaurant ist
nur eines der vielen Angebote des Berghofs für Familien. Das
ganze Haus ist an die Urlaubs- und Freizeitbedürfnisse von Familien
angepasst und gehört zum Verbund der Familotels.
Wie gut das wirklich funktioniert, sollen meine Frau Gabriela
und meine beiden Kinder Noah (5) und Greta (2) ein Wochenende
lang testen. Zugegeben, ich bin skeptisch, und Kommentare von
Freunden bestärken mich darin. „Urlaub im Familienhotel, ist das
nicht wie Urlaub im Kindergarten – mit entsprechendem Lärmpegel?“,
fragt im Vorfeld eine Bekannte und ich fürchte dasselbe.
Doch zunächst heißt es Koffer packen, Kind und Kegel ins Auto
und ab nach Gunzesried-Ofterschwang. Dort, auf knapp 1200
Metern am Ofterschwanger Horn, liegt der Allgäuer Berghof.
Ein Haus mit Geschichte: 1926 pachtete Rosl Reichert die dama-
lige Alpe Eck und machte daraus ein beliebtes Gasthaus, das besonders
Winterurlauber anzog. Bereits neun Jahre später konnte
sie deshalb mit dem Bau des Berghofs beginnen. Deutschlandweite
Berühmtheit erlangte das Haus 1956, als Ossi Reichert, Rosls
Tochter, den Riesenslalom bei den Olympischen Winterspielen
in Cortina gewann. Damit war sie die erste deutsche Olympiasiegerin
im Skifahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Fortan reisten
Ski-Fans aus ganz Deutschland zum Berghof, um Ossi Reichert
persönlich zu erleben. Später übernahm und führte die Olympiasiegerin
den Berghof sogar selbst. Als Rosls Enkel Hannes Neusch
die Geschäftsführung Ende der 1970er Jahre übernahm, hatten
sich die Zeiten geändert. Vorbei waren die Jahre, da gutsituierte
Herren in Lederohrensesseln vor dem Kamin dicke Zigarren
schmauchten. Längst standen Ossis Trophäen hinter Glas, und
Namen wie Christian Neureuther oder Rosi Mittermaier begeisterten
die Skiwelt. Der Berghof musste sich verändern, wenn er
eine Zukunft haben wollte.
Selbst Vater, erlebte Hannes Neusch, wie kompliziert die Urlaubsplanung
mit Kindern war, wenn man im Urlaub auf die Annehmlichkeiten
eines Hotels nicht verzichten mochte. Kaum ein
Haus war auf die Bedürfnisse von Familien eingestellt. Vielmehr
konnte man sich sicher sein, dass lärmende oder spielende Kinder
bei anderen Hotelgästen Unmut hervorriefen. Warum also nicht
ein Hotel speziell für Familien gründen? Die Idee des Familotels
war geboren.
Heute, gut 30 Jahre später, stehen wir nun an der Rezeption
des Allgäuer Berghofs. Schon hier, so das Versprechen des Hotels,
sollen wir uns bereits entspannen. Damit das gelingt, gibt
es zahlreiche Spielsachen, die die ankommenden Kinder sofort in
den Bann ziehen. So können meine Frau und ich in Ru-
Griaß di’ Allgäu | 57
ALLGÄU TUT GUT | Familienhotel
he einchecken. Ich bin überrascht, als mir die freundliche
Rezeptionistin plötzlich zwei Trinkflaschen in die Hand drückt.
Wofür die sind, begreife ich erst später.
Unser Zimmer heißt „Froschkönig“,
und der Name ist Programm. In
den Kinderbetten warten zwei Plüschfrösche
auf die Kinder. Eine wunderbare
Geste, besonders wenn der eigene
Teddy oder Kuschelhund zu Hause vergessen
wurde. Leider erinnern Noah und
Greta sich umgehend daran, dass es um
diese Zeit Kuchen gibt. So finden wir uns
wenig später im großen Restaurant wieder.
Dort erfahren wir nun, was es mit den
Trinkflaschen auf sich hat. An einer speziellen
Kinder-Bar können sich die Kleinen
ihre Trinkflaschen selbst auffüllen – mit verschiedenen
Säften und Schorlen. Das macht
den beiden Spaß. Als wir uns setzen, fällt der
Unterschied zum „normalen“ Hotel besonders
auf: Familien mit Kindern sind nicht die Ausnahme,
sondern die Regel. Und noch etwas ist
bemerkenswert. Obwohl hier bestimmt 50 Buben
und Mädchen laufen und springen, fehlt der
erwartete Lärm. Es ist nicht lauter, als in jedem anderen Hotel
auch. Der Grund dafür? Zum einen der flauschige Teppichboden.
Hinzu kommt, dass sowohl die Eltern, als auch die Kinder sehr
ausgeglichen wirken. Das scheint anzustecken, denn auch wir
kommen schnell zur Ruhe. Zumindest so lange, bis Noah mitbekommt,
dass es ein Schwimmbad mit Wasserrutsche gibt.
Entspannte Kellner
Während Noah wenig später jauchzend die kanariengelbe Rutsche
hinuntersaust, planscht seine Schwester nebenan im Kinderbereich.
Die Zeit vergeht wie im Flug. Fast hätten wir die Fahrt
der Modelleisenbahn im Kinderrestaurant verpasst. Wir schaffen
es aber rechtzeitig, Noah und Greta an den bunt bemalten Tisch
zu setzen, auf dem die Lokomotive Teller mit gesundem Essen
anbietet. Als wir uns danach im Restaurant an unseren Tisch
setzen, genießen wir einen entspannten Abend wie lange nicht
mehr. Während Gabriela und ich uns am Buffet bedienen, laufen
Greta und Noah mit vielen anderen Kindern durchs Restaurant.
Geschickt weichen die Kellner den kleinen Gästen aus, die ihnen
vor die Füße laufen. Immer freundlich, immer entspannt. Beeindruckt
bemerke ich das Babybüffet. Es wurde an alles gedacht,
sodass wir Eltern an nichts denken müssen.
Als Noah und Greta wenig später schlafen, flanieren meine
Frau und ich durchs Haus. Angst zu haben, dass die Kleinen unbemerkt
aufwachen, brauchen wir nicht. Das eigene Handy lässt
sich mit der Telefonanlage des Hotels so verbinden, dass es als
Babyphone funktioniert. Den Wein kann man entspannt vor dem
Kamin genießen. Am nächsten Morgen nehmen Noah und Greta
weitere Attraktionen des Hauses unter die Lupe. Zum einen das
Herzstück eines jeden Familotels, den hoteleigenen Kindergarten.
Dabei gibt es spezielle Angebote für Krippen- und Kindergartenkinder.
Außerdem warten verschiedene Spielzimmer für
Eltern und Kinder darauf, entdeckt zu werden. Hier zeigt sich die
Philosophie der Familotels: Es geht um Urlaub für die gesamte
Familie. Papa und Mama gehen ins Museum oder genießen eine
Massage. Währenddessen spielt der Nachwuchs im Kindergarten,
reitet oder besucht einen Schwimmkurs. Gleichwohl gibt’s auch
Angebote für Eltern und Kinder gemeinsam wie Ausflüge, geführte
Wanderungen oder Stockbrotbacken.
Die Zeit geht für uns viel zu schnell zu Ende. Während Greta
und Noah noch im großen Freigelände vor dem Haus spielen, genießen
wir die letzten Stunden auf der Sonnenterasse mit Blick
auf die Bergkette vom Imberger Horn bis Nebelhorn. Obwohl
wir nur zwei Tage hier waren, fühlen wir uns erholt. Und wir
wissen, dass dies nicht der letzte Aufenthalt in einem Familienhotel
war.
Familotels im Allgäu
ALLGÄUER BERGHOF | Alpe Eck 2 | 87544 Gunzesried-Ofterschwang
Telefon 0 83 21 / 80 60 | www.allgaeuer-berghof.de
DU-FAMILOTEL KRONE | Sorgschrofenstr. 2 | 87541 Unterjoch
Telefon 0 83 24 / 98 20 10 | www.bibi.de
HOTEL BAVARIA | Kienbergstrasse 62 | 87459 Pfronten-Dorf
Telefon 08363/90 20 | www.hotel-bavaria-pfronten.com
ALPHOTEL | Schlößleweg 6 | 6992 Hirschegg
Telefon + 43 (0) 55 / 17 - 54 49 | www.alphotel.at
Draußen lockt der
Wasserpark, während
sich drinnen Noah
und Greta für den Zug
begeistern.
Foto: Christian Mörken
58 | Griaß di’ Allgäu
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Foto: Ralf Lienert
ALLGÄU GENIESSEN
Wussten Sie, dass … eine Älplerletze der Klassiker zum Abschluss des Bergsommers ist? Das Vieh ist bereits im Tal und die Arbeit
auf der Alpe getan. Zeit, um durchzuschnaufen und sich einen Schluck zu genehmigen – wie hier auf dem Fellhorn: Prost auf einen prächtigen
Bergsommer! Dieses traditionelle Fest beginnt mit einem feierlichen Berggottesdienst, musikalisch umrahmt von zahlreichen Alphornbläsern.
Dann stellen sich kleinere musikalische Gruppen auf die schönsten Plätze der Umgebung und geben schließlich ein großes
Gemeinschaftskonzert. Als „Älplerletze“ bezeichnet man den letzten Tag eines Bergsommers auf der Alp.
ALLGÄU GENIESSEN | Sonntagsbier
MECKATZER LÖWENBRÄU
Bier
t r i ff tK u n st
Michael Weiß sieht seine Biere nicht allein als schnelle
Durstlöscher, sondern als hochwertige Lebens- und
Genussmittel. Sie werden nach uraltem Rezept gebraut
und mitunter im stilvollen 0,1-Liter-Glas kredenzt.
Auf dem Firmengelände entdecken Besucher neben imposanten
Sudkesseln auch Bilder und Skulpturen. Die Traditionsbrauerei
hat sogar einen Fan-Club und eine Miss Meckatzer.
62 | Griaß di’ Allgäu
Bad Wurzach
Bad Grönenbach
K
Weingarten
Ravensburg
Leutkirch
Sonntagsbier | ALLGÄU GENIESSEN
Kißlegg
Altusried
Wiggensbach
Obergünzb
Wangen
Isny
Kempten
Tettnang
Weißensberg
Meckatz
Lindenberg
Weitnau
Iller Iller
Bodensee
Scheidegg
Lindau
Bregenz
Oberstaufen
Immenstadt
Sonthofen
Hittisau
Fischen
Dornbirn
TEXT Ingrid AltstättenGrohe | FOTOS Matthias Becker
Hohenems
Oberstdorf
Riezlern
Es hat nichts mit Religion zu tun und ist keineswegs
blasphemisch gemeint, wenn Allgäuer Bierliebhaber
behaupten, sich hin und wieder gen Meckatz Warth zu verneigen.
Feldkirch
Sie tun dies im Geiste, versteht sich, denn nicht
jeder Bierliebhaber weiß genau, in welcher Himmelsrichtung von
seinem Standort aus die verehrte Brauerei liegt. Im Westen – diese
Vermutung liegt jedenfalls nahe, denn Meckatz ist ein Ortsteil
der Marktgemeinde Heimenkirch im Westallgäu. Und Meckatz
ist eine Art gelobtes Land, glauben viele. Sogar ein Bild dieses
gelobten Landes gibt es, erdacht und gemalt von Künstler Rainer
Höller, zu finden auf Bierdeckeln und großformatigen Werbeplakaten,
in denen die Traditionsbrauerei ihre Premium-Marke
Weiss-Gold als „Das Allgäuer Sonntagsbier“ anpreist. Bier nur
einmal die Woche – ist das wirklich so gemeint?
Natürlich nicht. Welcher Brauereibesitzer sähe es nicht gerne,
wenn sich die Menschen tagein, tagaus an seinen Getränken
gütlich tun? Michael Weiß aber, Chef der Löwenbräu Meckatz,
zelebriert den Gerstensaft in besonderer Weise. Das fängt an mit
diesen schlanken Gläsern. Es gibt sie sogar in 0,1-Liter-Größe,
um Weiss-Gold stilvoll als Aperitif zu kredenzen.
Lech
Nach uraltem Rezept gebraut
„Wo die Mengen nicht mehr wachsen, muss der Wert der Marken
wachsen“, sagt Weiß, der selten um einen griffigen Spruch verlegen
ist. Er will dem Image von Bier als Massen-Rauschmittel
entgegenwirken. Sein Weiss-Gold preist er als bekömmliches,
hochwertiges Lebensmittel an, das nach einem uralten Rezept
aus besten Rohstoffen der Region gebraut wird. Unermüdlich
pflegt er ein gewinnendes Vokabular. Begriffe wie Heimat,
Treue, Kultur, Wertschätzung, ualität, Sorgfalt und Tradition
tauchen bei Betriebsführungen, in der Firmenzeitschrift oder in
Presseaussendungen des in vierter Generation von der Familie
Weiß geführten Unternehmens oft auf. Sie stehen für die Philosophie,
die Firmenchef Michael Weiß predigt – und in die er alle
einbezieht, die er zu seiner „Meckatzer-Familie“ zählt: die 110
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Brauerei ebenso wie Wirte,
Händler, Hopfenbauern und Biertrinker. Wobei Weiß sie lieber
„Bier-Genießer“ nennt – denn gerade die Idee des Genusses ist
ein wichtiger Pfeiler seines philosophischen Gebäudes.
Dass seine Ideale nicht nur leere Worthülsen sind, bestätigen
Tettnanger Hopfenbauern, die die Westallgäuer Brauerei
Griaß di’ Allgäu | 63
ALLGÄU GENIESSEN | Sonntagsbier
Renommierte Architekten und versierte Handwerker ließ der Firmenchef
kommen, um eine repräsentative Eingangshalle zu schaffen.
Blick auf eine Traditionsbrauerei: Braustüble und Biergarten
bilden eine stilvolle Erlebnis-Landschaft.
als fairen, verlässlichen Geschäftspartner loben. Und die
Meckatzer Braumeister wiederum sind froh, Landwirte zu finden,
die entgegen dem Trend die eher ertragsschwache, aber besonders
aromatische Gerstensorte „Steffi“ anbauen. Der exklusive
Rohstoff entspricht der Unternehmensstrategie der größten
Meckatzer Löwenbräu
GRÜNDUNG 1738
Im Besitz der Brauerfamilie Weiß seit 1853.
BIERAUSSTOSS 170 000 Hektoliter pro Jahr.
MITARBEITER 110
BIERE Weiss-Gold, Leichtes Helles, Weiss-Gold alkoholfrei,
Weizen, Urweizen, leichtes Weizen,
ab Sommer alkoholfreies Weizen, Pils sowie
saisonal: dunkler Meckatzer Bock, Festmärzen und
Zwickelbier.
GASTRO 2300 Restaurants und Gaststätten
verkaufen Bier der Meckatzer Löwenbräu.
VERKAUF 95 % ihrer Biere verkauft die Meckatzer Löwenbräu
im Raum Allgäu/Bodensee/Oberschwaben. Auch
in Stuttgart und Berlin hat die Allgäuer Brauerei
Kunden, die Nachfrage in diesen Städten steigt.
www.meckatzer.de
Auf einem
Gemälde
verewigt: Lena
Weiss, die mit
ihrem Mann
Gebhard 1853
die Landbrauerei
erwarb.
inhabergeführten Allgäuer Brauerei. Sie setzt auf „Klasse statt
Masse“, feilt also am unverwechselbaren Charakter ihrer elf verschiedenen
Biere, um sich von anderen, in immer größeren Konzernen
aufgehenden Brauereien abzuheben. Offenbar mit Erfolg:
Während der Bierverbrauch deutschlandweit seit Jahren sinkt,
füllt die Brauerei in Meckatz jedes Jahr etwas mehr Gerstensaft
in Fässer und Flaschen – obwohl die Preise zu den höheren auf
dem Markt zählen. Als vollmundig, würzig und ausgewogen beschreiben
Meckatzer-Liebhaber ihr Weiss-Gold. Dass sich viele
der Marke verbunden fühlen, zeigt der Meckatzer Fanclub, der
20 Jahre nach seiner Gründung immerhin 8000 Mitglieder zählt
– die Eingefleischten unter ihnen lassen sich das Meckatzer-Logo
tätowieren. Jedes Jahr lädt die Brauerei zum Fanclub-Fest, um
sich und ihre Biere zu feiern. Als Identitäts-Figur wählen die Fans
sogar eine Miss Meckatzer, die lächelnd ihre Marke vertritt.
Bei all dem geschickten Marketing: Michael Weiß ist ein Überzeugungstäter.
Seine Vorstellung einer „Bier-Kultur“ pflegt er
unter anderem als einziges Allgäuer Mitglied der erst 2011 gegründeten
Slow-Brewing-Vereinigung, die sich – angelehnt an
die Slow-Food-Bewegung – hohen Auflagen wie einer langen
Reifung verpflichtet, um authentische Biermarken zu stützen
und auf Dauer ualität zu garantieren. In Meckatz bedeutet dies
zum Beispiel, dass die Abteilung „ualitätssicherung“ jährlich
25 000 Proben analysiert, um Kontinuität zu sichern.
Michael Weiß, der gern und eloquent seine Visionen mitteilt,
will sie auch erlebbar machen. In den vergangenen Jahren hat er
deshalb den Firmensitz ausgebaut zu einem Ort der Gastlichkeit.
Rund um den Brauereihof, der gesäumt ist von Bräustüble, dem
stattlichen, ehemaligen Sudhaus aus der Gründerzeit, einem neuen,
repräsentativen Verwaltungsgebäude und dem Sudhaus samt
seiner imposanten Kupferkessel, haben renommierte Architekten
und versierte Handwerker aus der Region eine außergewöhnliche
Landschaft geschaffen. Zum reich bepflanzten Biergarten gehört
das an ein Amphitheater erinnerndes Stufen-Rund; die heimeli-
64 | Griaß di’ Allgäu
Das
TRACHTENPARADIES
im Allgäu
ge Brauereiwirtschaft erfuhr Erweiterung durch einen modernen
Glaspavillon, in dem sich formschöne Eichentische und Ledersessel
um den großen Kamin gruppieren. Selbst der Toilettenbereich
überrascht: mit Einblicken in altes Gemäuer und einem riesigen
Bergkristall.
Nicht zuletzt profitieren Mitarbeiter und Besucher der Brauerei
von einer Liebhaberei des Brauereichefs, der von sich sagt, er habe
„ein Faible für schöne Dinge“. Michael Weiß, der Kunstsammler,
hat Bilder und Skulpturen der bedeutendsten zeitgenössischen
Künstler des Allgäus in den Hallen seiner Brauerei verteilt.
Zurück zur Frage des Sonntagsbiers. Natürlich mundet das
Weiss-Gold nicht nur einmal die Woche. Ebensowenig sieht der
Ort Meckatz aus wie das von Rainer Höller idealisiert gepinselte
Dorf, das auf Plakaten eine Art heile Allgäuer Bergwelt verspricht.
Wie sich aber der schnöde Alltag mit Geschmack und
Anspruch ein Stück weit veredeln lässt – das wollen die Meckatzer
mit ihren Bieren wie auch mit ihrer herausragend gestalteten
Braustätte vormachen.
Mehr über diese Philosophie, über die Kunst des Bierbrauens, Firmen-
und Familiengeschichte erfahren Teilnehmer der Brauereiführungen.
Als Souvenir erhalten sie neben einem schlanken Bierglas
ein Erinnerungsfoto, aufgenommen vor dem gold glänzenden
Meckatzer-Logo, das auf einer royal-blauen Wand in der Empfangshalle
prangt. Wer wollte sich da noch gen Meckatz verneigen?
Lohnender ist eine Pilgerfahrt dorthin.
Meckatzer Fanclub
GRÜNDUNG
Das besitzt Seltenheitscharakter:
Zu Meckatzer Löwenbräu gehört seit
1996 ein Fanclub. 8000 Mitglieder zählt er,
und jährlich gibt neben dem Fanclub-Ausweis
für sie manche Überraschung:
ein kleines Geschenk, Biermarken,
ein Fanclub-T-Shirt und
verschiedene Vergünstigungen.
FEST
Die Meckatzer feiern gern.
Beim jährlichen Fanclub-Fest
befindet sich die ganze
Gemeinde im Ausnahmezustand.
Ein Pendelbus verkehrt
zwischen Bahnhöfen und
Bushaltestellen der Region
und bringt die Gäste zur Brauerei,
die zum Festgelände wird.
Die meisten der rund 2000 Fans
pilgern in Tracht nach Meckatz.
87509 IMMENSTADT • Bräuhausplatz
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7
GESUNDHEIT & ERHOLUNG
9 Städte verfolgen
1 Ziel
Dem Körper Gutes tun?
Dann ist man auf der
Schwäbischen Bäderstraße goldrichtig.
Dort entdeckt der Gast Thermen,
Wellness-Oasen, Kneippanlagen und
historische Altstädte.
TEXT Freddy Schissler | FOTOS imago
Schwäbische Bäderstraße | ALLGÄU GENIESSEN
Donau
Es gibt Themen, die ziehen uns
Menschen in den Bann – morgens,
mittags, abends. Zum Beispiel
das Thema Gesundheit. Das steht auch
im Blickpunkt der Schwäbischen Bäderstraße.
Die Entspannung, eine heilsame Behandlung
oder eine aktive Erholung. Alle an der
Schwäbischen Bäderstraße beteiligten Städte
locken mit Angeboten im Gesundheits-,
Wellness- und Medical-Wellness-Bereich.
Sie verfügen über heilkräftige Naturmooranlagen
und warme Thermalwasserbäder oder bieten
dem Gast ganzheitliche Naturheilverfahren
nach Pfarrer Kneipp an.
Bad Saulgau 2
1
Überlingen
Bodensee
3 Bad Buchau
4 Bad Schussenried
Aulendorf 5 Bad Waldsee
6 7 Bad Wurzach
8
Bad Grönenbach
Iller
Iller
Bad Wörishofen
9
Forggensee
www.schwaebische-baederstrasse.de
Lech
1
2
3
Ein Schwerpunkt
in ÜBERLINGEN
ist das Heilfasten.
Die Seepromenade
wiederum bietet
Bemerkenswertes
fürs Auge: einen
freien Blick auf
Bodensee und
Alpen.
BAD SAULGAU
macht mit den
Gassen der
Altstadt und
Fachwerkhäusern
auf dem
Marktplatz auf
sich aufmerksam.
Oder der Johanneskirche
(links).
In BAD BUCHAU
genießen der Federsee
(das größte
zusammen hängende
Moorgebiet
Süddeutschlands)
und das
Federseemuseum
einen überregionalen
Ruf.
4
Schwäbischer
Charme
erwartet den
Besucher in BAD
SCHUSSENRIED
– zum Beispiel im
Kloster (links) oder
in der Dorfkirche
im Stadtteil
Steinhausen.
5
Eine ehemalige
Stauferstadt ist
AULENDORF,
mit klassizistischer
Schaufassade am
Schloss und
Spielzeugsammlung
des Württembergischen
Landesmuseums.
6
In BAD WALDSEE
ist die Altstadt
ein gebettet
zwischen zwei Naturseen,
während
die Waldsee-
Therme (links)
mit der
heißesten Quelle
Oberschwabens
gespeist wird.
7
Das bedeutendste
Allgäuer Moorheilbad
ist in BAD
WURZACH zu
finden – und im
Wurzacher Ried
(links und Titelfoto)
kann man auf
dem Torflehrpfad
das Moor hautnah
erleben.
8
Leicht hügelig
ist die Landschaft
rund um die
Gemeinde BAD
GRÖNENBACH
mit dem Hohen
Schloss (links).
Ideal für
Entdeckungen
beim Wandern
oder per Rad.
9
100
Kureinrichtungen
besitzt BAD
WÖRISHOFEN
und ist damit
das Zentrum des
Kneipp-Kurens.
Fast täglich gibt
es Veranstaltungen
für Kunst- und
Kulturfreunde.
Griaß di’ Allgäu | 67
Schlafen in
der Natur
Wie wär’s mit einem
Schlaferlebnis der anderen Art? Bitte
sehr: Im Waldseilgarten Höllschlucht in
Pfronten-Kappel kann man eine Nacht in luftiger
Höhe verbringen, ohne den Boden unter den Füßen zu
spüren. Schlafen im Portaledge heißt es dort, und der Gast
legt sich in einem Schwebebett aufs Ohr. Das ist an den dicken
Ast eines freistehenden großen Baumes befestigt. Schlafen
auf der Plattform – hier ruht man auf Podesten in Bäumen,
rund sieben Meter überm Boden. Schlafen im Fels bedeutet,
dass Teilnehmer in der Felswand übernachten.
www.waldseilgarten-hoellschlucht.de
Kurz
&Gut
NATURSCHAUSPIEL
Naturschauspiele ziehen den Menschen seit jeher in den Bann.
Zum Beispiel oberhalb von Hinang, dem südlichsten Ortsteil von
Sonthofen (zwischen Altstädten und Schöllang gelegen). Dort bietet
der Hinanger Wasserfall ein sehenswertes Naturschauspiel. Es
bietet sich eine kleine Rundwanderung an oder ein Spaziergang in
Richtung Gasthof „Sonnenklause“. www.sonthofen.de
Vegetarische
HÜTTENKOST
Foto: Tobias Brandner
Silvia Beyer ist innovativ, mutig und von ihrem Projekt
überzeugt: Die Nesselwangerin eröffnete oberhalb des
Pfrontener Ortsteils Kappel die Hündeleskopfhütte. Es
ist keine Einkehrmöglichkeit wie jede andere: Denn bei
Silvia Beyer gibt es ausschließlich vegetarische Gerichte.
Auf 1180 Metern Höhe für die hungrigen Wanderer also
weder Schnitzel, Speck noch Wurst. Stattdessen Spinatnocken,
Schlutzkrapfen, Schupfnudeln, Kässpatzn und
zahlreiche andere fleischlose Gerichte. Ein Novum in der
Allgäuer Bergwelt.
www.pfronten.de
die MoorerlebnisWelt
bad Wurzach im allgäu
Moor baden
Moor wandern
Moor erleben
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Sie die einmalige
naturschatzkammer des
wurzacher rieds
und genießen Sie die
wohltuende wirkung
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Region ohne Convenience-Produkte.
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Behandlung für den Rücken und Beinrückseite (60 Min.), 1 Aromateilmassage (20 Min.),
Qi Gong, Aquacycling, Muskelentspannung nach Jacobson, Nordic Walking und Venenwalking,
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Griaß di’ Allgäu | 69
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Backen wie zu Omas Zeiten, Allgäuer
Zeitungsverlag, 148 Seiten: Hier findet man
die besten Familienrezepte, zusammengetragen
von den Lesern der Allgäuer Zeitung.
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100g Butter
1 Ei
75 g Zucker
200 g Mehl
2 TL Backpulver
1 Prise Salz
5 EL Milch
BELAG:
75 g Butter
100 g Zucker
100 g Mandeln
1 Pck. Vanillezucker
1 EL Milch
Die Zutaten für Rührteig
miteinander verrühren, bis
eine glatte Masse entsteht.
Diese anschließend in eine
Springform füllen.
Butter schmelzen und mit
Milch vermengen. Zucker,
Mandeln und Vanillezucker
unter Butter-Milch-Masse
heben.
Die Masse auf den fertigen
Rührteig geben und glatt
streichen.
40 Minuten bei
175 Grad backen.
Träubleskuchen
MÜRBTEIG:
125 Mehl
30 g Zucker
75 g Margarine
2 Eigelb
abgeriebene Zitronenschale
AUSSERDEM: Puderzucker
FÜLLUNG:
4 Eiweiß
300 g Johannisbeeren
100 g Zucker
125 gemahlene
Haselnüsse
Die Zutaten für Mürbteig miteinander vermengen und gut durchkneten.
Eine Tortenbackform einfetten und mit Mürbteig auskleiden.
Anschließend das Eiweiß steif schlagen. In den Eischnee den Zucker und
gemahlene Haselnüsse einrühren, danach die Johannisbeeren unterheben.
Zuletzt die Masse auf dem Teig gleichmäßig verteilen.
30 MINUTEN BEI 175 GRAD BACKEN.
Nach dem Erkalten mit Puderzucker bestäuben.
Neuschwanstein | TITEL
Himbeer-
Joghurt-
Torte
GARNIERUNG:
Ganze Himbeeren und
geröstete Mandelblättchen
MASSE:
3 Eier
6 EL warmes Wasser
150 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
½ Zitrone (Abrieb)
150 g Mehl
1 TL Backpulver
40 g zerlassene Butter
FÜLLUNG:
500 g Himbeeren
300 bis 400 g Zucker
½ Zitrone (Saft)
4 cl Himbeergeist
7 Blätter rote Gelatine
8 Blätter weiße Gelatine
450 g Naturjoghurt
2 Pck. Vanillezucker
500 g Schlagrahm
1 Pck. Sahnefestiger
Eier mit Wasser schaumig schlagen.
Beim Rühren Zucker und Vanillezucker
einrieseln lassen und weiterrühren, bis
sie gelöst sind. Zitronenschale, Mehl
und Backpulver unterheben, dann die
Butter unterziehen. Springform mit
Backpapier auslegen, Teig einfüllen.
Bei 200 Grad 30 Minuten backen.
Erkaltet, einmal durchschneiden. Einen
Boden auf eine Tortenplatte legen
und mit Springformrand umgeben.
Für Füllung Himbeeren pürieren, mit
150 bis 200 Gramm Zucker, Zitronensaft
und Himbeergeist abschmecken.
Gelatine nach Farbe getrennt in kaltem
Wasser einweichen. Joghurt mit
restlichem Zucker und Päckchen Vanillezucker
schaumig rühren. Sechs
Blätter weiße Gelatine ausdrücken,
bei mäßiger Hitze auflösen und unter
das Himbeerpüree rühren. Ein Blatt
rote und sechs Blatt weiße Gelatine
auflösen, ausdrücken und unter den
Joghurt rühren.
Beide Cremes in Kühlschrank stellen.
Bevor sie fest werden, Hälfte des steifgeschlagenen
Rahms unter Joghurtcreme
ziehen.
Himbeercreme auf Tortenboden streichen.
Wenn Creme fest ist, Joghurtcreme
darauf geben und mit dem zweiten
Tortenboden abdecken. Nochmals
in Kühlschrank stellen. Sobald die Torte
schnittfest ist, aus der Form lösen.
Sahnefestiger und zweites Päckchen
Vanillezucker unter restlichen Schlagrahm
geben, die Oberfläche der Torte
damit überziehen. Mit frischen Himbeeren
und gerösteten Mandelblättchen
garnieren.
Fotos (6): Fotolia.com
ALLGÄU GENISSEN | Käseveredler
BLICK IN DEN GEWÖLBEKELLER
Tour de Fromage
in den Bergen
Bad Waldsee
Hauerz
Bad Wurzach
Iller
Türkheim
Mindelheim
Buchloe
Bad Wörishofen
Käseveredler | ALLGÄU GENIESSEN
Memmingen
Ottobeuren
Irsee
Pforzen
Bad Grönenbach
Kaufbeuren
Land
am L
Thomas Breckle weiß,
wie aus gutem Käse ein noch
viel besserer alter Käse wird.
Die treuen Kunden in Kempten,
Hamburg, Freiburg und
Murnau schwören auf die
„Jamei-Laibspeis‘“-Kreationen
von Breckle und seinem Team.
Dabei kommt der Oberallgäuer
aus dem Leistungssport. Seine
Berufung als Käse-Affineur fand
er durch Zufall.
Tettnang
Bodensee
Altstätten
Weingarten
Ravensburg
Weißensberg
Feldkirch
Lindau
Bregenz
Dornbirn
Hohenems
Kißlegg
Wangen
Leutkirch
Lindenberg
Scheidegg
Obergünzburg
Nesselwang
Pfronten
TEXT Roland Wiedemann | FOTOS Hermann Ernst
Hittisau
Isny
Oberstaufen
Altusried
Wiggensbach
Weitnau
Immenstadt
Fischen
Kempten
Iller
Sonthofen
Tannheim
Marktoberdorf
Bernbeuren
Füssen
Reutte
Neunundneunzig Prozent Luftfeuchtigkeit, zehn
Grad Celsius. Oberstdorf Dazu dieser gewöhnungsbedürftige
Ammoniakgeruch, den der noch junge Käse ausdünstet.
Riezlern
„Einfach perfekt“, nennt Thomas Breckle
diesen Ort. Nicht nur für den Käse, der in einfachen Regalen sauber
gestapelt vor sich hin reift, sondern auch für die menschliche
Seele. „In diesem Keller“, Warth sagt der 49-Jährige, „kommst du runter
und findest deine Ruhe. Das ist eine andere Welt.“ Kein Tag, keine
Nacht, kein Sommer, kein Winter – immer dieselben Bedingungen.
Selbst der Jahreszeitenwechsel macht Halt vor dem stählernen
Tor am Eingang des 100 Meter langen und fast 200 Jahre alten Gewölbes,
wo früher Eis zum Bierkühlen gelagert worden war. Die
Zeit, so scheint es, spielt hier tief unter der Erde keine Rolle – und
ist doch der entscheidende Faktor. „Was wir machen“, gesteht der
Käseveredler Thomas Breckle, „ist eigentlich so simpel: Wir“, und
damit meint er sich und seine Partner Martin Rößle und Reinholz
Jutz, „lassen dem Käse einfach nur Zeit zum Reifen.“
Frischer, geschmacksneutraler Käse ist nicht ihr Ding. Breckle
und seine Kompagnons haben ihre eigene Philosophie. „Der Käs'
ist fertig, wenn er halt fertig ist“, stellt Breckle klar, während er
zufrieden vor einem drei Jahre alten Emmentaler steht. „Da hilft
auch kein Geschrei von der Kundschaft.“
Bis zu 30 Monate vergehen, ehe die Käseliebhaber die begehrte
Ware aus den Allgäuer, Schweizer und Südtiroler Bergen kaufen
können – im „Jamei-Laibspeis'“-Laden in Kempten oder auf
den Wochenmärkten in Hamburg, Freiburg und Murnau. Hier
wie dort habe man sich eine feine und treue Stammkundschaft
aufgebaut, betont Thomas Breckle. Und tatsächlich, wer einmal
diese cremig-kräftigen Kreationen auf dem Gaumen gespürt hat,
kommt nicht mehr davon los.
Damit der „Jamei“-Käse seinen einzigartig würzigen Geschmack
entwickeln kann, werden die bis zu 100 Kilogramm
schweren Laibe Woche für Woche von Hand gewendet und
„gschmiert“, sprich mit einer Salzwassermischung eingestrichen.
Die genaue Rezeptur verrät Thomas Breckle dann doch nicht,
ein bisschen Geheimniskrämerei muss schon sein. Nur so viel:
Verwendet werde ein sehr hochwertiges und vergleichsweise teures
Salz, was aber bei den paar Säcken, die man verbrauche, betriebswirtschaftlich
nicht wirklich ins Gewicht falle.
Lech
Nassereith
Imst
Scho
Lechbr
Forggensee
Ehrwa
Griaß di’ Allgäu | 73
ALLGÄU GENIESSEN | Käseveredler
Sie vereint nicht nur die Liebe zum Käse:
Thomas Breckle und seine Lebenspartnerin Marian Holm.
Man muss als Käseveredler auch schon
mal kräftig Hand anlegen können.
Walnuss, Orangensaft, Heublumen – was heutzutage nicht
alles der Schmiere und dem Käse beigemischt wird, um ihm angeblich
eine besondere Note zu verleihen. Purist Thomas Breckle
hält davon nichts: „Von den 80 Sorten, die in manchen Käsläden
angeboten werden, schmecken doch 70 gleich.“ Das edle
„Jamei“-Sortiment besteht derzeit nur aus 14 Varianten, fünf bis
sechs davon sind im Verkauf – der Rest darf in Ruhe reifen. Auf
Schnickschnack in der Schmiere wird bewusst verzichtet. „Ein
Käs'“, so Breckles Affineur-Grundsatz, „muss für sich selber sprechen.“
Umso wichtiger sei es freilich, hochwertige Rohware zu
finden. Denn: Nicht jeder Käs' lasse sich veredeln und alt machen.
Die Suche nach dem perfekten Ausgangsmaterial ist eine Geschichte
für sich – kultig eben, wie so vieles bei „Jamei“. Zwei-,
dreimal im Jahr startet die Männer-Runde um Thomas Breckle,
Martin Rößle, Reinhold Jutz sowie dem Freund und Helfer
Niklas Ernst zur Erkundungstour – per Mountainbike. Zehn
bis 20 Tage dauert so eine „Tour de Fromage“, auf der zig Alpen
abgeklappert werden. Wo man am Ende rauskommt, bleibt
offen. „Das ist schon auch Arbeit“, betont Breckle. „Aber da ist
vor allem diese Wahnsinnsfreude: einfach los zu radeln und nicht
zu wissen, wo es hingeht.“ Man hört sich um, geht diesem oder
jenem Tipp nach, lässt sich ganz einfach treiben. Thomas Breckle:
„Mal willst du eigentlich ins Berner Oberland fahren, kommst
aber dann im Vinschgau heraus.“
Pro Jahr ein bis zwei Alpen mit neuen Spitzenprodukten auszukundschaften,
das ist der Anspruch dieser ungewöhnlichen Betriebssportgruppe.
Unter Druck setzt sich das uartett freilich nicht.
„Wozu auch? Wir haben einen genialen Grundstock“, sagt Breckle.
Hochwertige Ware
Blick von der Theke in den Laden, wo sich übrigens
Verkäufer und Kunden grundsätzlich duzen.
Die Käseveredler aus dem Allgäu machen sich nichts vor. Sie sind
auf hochwertige Ware von den Alpen angewiesen. Umso wichtiger
ist es dem „Jamei“-Team, die „Vorarbeiter“ in den Bergen respektvoll
zu behandeln. Dazu gehört auch, jedem Senn einen fairen
Preis zu bezahlen. „Die Älpler sind die Wertschätzung ihrer
Arbeit gar nicht gewohnt“, hat Breckle festgestellt. Er freut sich
jedes Mal, wenn einer der Lieferanten in Kempten vorbeischaut
– um zu sehen und zu schmecken, was aus seinem Käse geworden
ist. So wie jener Schweizer Senn, der an diesem Vormittag
im Laden war. Breckle: „Der hatte Tränen in den Augen, als ich
seinen 30 Monate alten Emmentaler angeschnitten habe und ihm
ein Stück davon zum Probieren gab.“
Während Martin Rößle, 27, das Käsen in jungen Jahren von
der Pike auf gelernt hat, ist Breckle ein Spätberufener und noch
dazu Autodidakt. Wieder so eine „Jamei“-Geschichte. Leistungssportler
war der „Jamei“-Gründer bis zum 24. Lebensjahr. Mit
dem Wettkampfsport aufgehört hat er als Mitglied der Langlauf-
Junioren-Nationalmannschaft, weil er erkennen musste, dass es
für die Weltspitze nicht reichen würde. Hart angekommen sei
ihm der Entschluss, erzählt Thomas Breckle. „Ich war Vollblutsportler.“
„Snorre“, wie ihn seine Freunde nennen, verdiente später als
Bergführer sein Geld. Eines Tages lud ihn eine Gruppe Hamburger,
die er aufs Matterhorn geführt hatte, als Dank zum Bergführer-Fest
in die Hansestadt ein. Der Mann aus den Bergen brachte
74 | Griaß di’ Allgäu
Käseveredler | ALLGÄU GENIESSEN
einen Laib Bergkäse als Gastgeschenk mit. Was Breckle während
der gemeinsamen Zeit in der Schweiz gar nicht aufgefallen war:
Seine Kunden aßen gar keinen Käse.
Da stand er nun mit einem 12-Kilo-Laib, den niemand haben
wollte. Der Tipp seiner Gastgeber: „Geh doch auf den Isemarkt,
einer der größten und renommiertesten Wochenmärkte in Hamburg,
und verscherbele das Ding.“ Tatsächlich fand er dort einen
Interessenten, der ihm den ganzen Brocken für 50 Mark abkaufte
und ihm weitere 50 Mark in die Hand drückte, verbunden mit der
Aufforderung: „Junge, komm wieder.“
Und Thomas Breckle kam wieder, weil er eine Marktlücke gewittert
hatte. Allerdings liefen beim nächsten Trip in den hohen
Norden – dann mit 300 Kilogramm Ware aus einer örtlichen
Kleinkäserei – die Geschäfte eher schleppend. „Es war viel zäher
als ich mir das vorgestellt hatte.“ Der Allgäuer Trotzkopf gab jedoch
nicht auf. Und tatsächlich stieg der Absatz von Mal zu Mal.
Schnell sprach sich herum, dass da ein Allgäuer in Lederhose und
mit frechem Mundwerk hervorragenden Bergkäse auf dem Hamburger
Isemarkt anbietet.
Als die Kunden immer häufiger nach altem Käse fragten, begann
Thomas Breckle sich für das Thema Veredlung zu interessieren –
und musste feststellen, dass es kaum Know-how dazu gab. „Kein
Mensch hat damals Käse alt gemacht“, berichtet er. Schließlich
stieß er in der Schweiz auf einen 80-jährigen Senn, der ihn in die
Geheimnisse der Käse-Affinage einweihte und ihm mit auf den
Weg gab: „Du brauchst einen richtig guten Naturkeller.“ Ob aus
einem guten Käse ein noch besserer alter Käse wird, hängt nach
Breckles Einschätzung zu 30 Prozent von der Affinage und zu
70 Prozent von der Beschaffenheit des Kellers ab. Dass er gleich
beim ersten Versuch den absolut perfekten Lagerraum gefunden
hat, bezeichnet Breckle im Nachhinein als Glücksfall.
Tatsächlich half der Zufall kräftig mit. Sein Freund Reinhold
hatte erzählt, dass er in seiner Kindheit in Kempten häufig in einem
dunklen Kellergewölbe, dem früheren Eislager des Allgäuer
Brauhauses, gespielt hatte. Das Gelände ist in Besitz des Klosters
St. Raphael, erfuhr Thomas Breckle und machte sich sogleich auf
den Weg zu den Ordensfrauen. Als wäre es gestern gewesen, hat
er die Szene noch genau vor Augen. Eine alte, bucklige Nonne
vom „Liebe Christi“-Orden öffnete ihm die Tür und sah ihn
fragend an. Er sei am ehemaligen Brauhaus-Keller interessiert,
müsse deshalb mit Schwester Johanna, der Leiterin des Klosters,
sprechen, möglichst schnell, es sei dringend, sprudelte es aus dem
jungen Mann heraus.
„Gschwind scho glei gar it“, entgegnete die Nonne ihrem Gegenüber
in breitem Allgäuer Dialekt und wackelte, auf einen
Stock, gestützt davon. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis Schwester
Johanna erschien. Die Pachtverhandlungen mit der Schwester
und später mit der katholischen Jugendfürsorge Kempten erwiesen
sich als unkompliziert. Aber Breckle hatte seine Lektion gelernt.
„Gschwind scho glei gar it.“ Dieser Satz hat ihn geprägt
– für das eigene Leben und für den Umgang mit Käse.
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Griaß di’ Allgäu | 75
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN
FÜR DAS GOURMETFILET
4 Fischfilets (z. B. Kabeljau, à 170 g, ohne Haut, Gräten)
Salz, Zitronensaft
4 EL frisch geriebener Parmesan
4 EL Panko (Weißbrotmehl, im Asia-Laden
erhältlich; alternativ Semmelbrösel)
¼ TL mildes Currypulver
3 EL weiche Butter
FÜR DIE SAUCE
100 g Bresaola
1 Zwiebel, 1 kleine Karotte
¼ Stange Lauch
2 Knoblauchzehen
5 EL Olivenöl
500 ml Eiertomaten (Dose)
Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Kristallzucker
½ Bund Kräuter
(z. B. Basilikum, Petersilie, Oregano)
FÜR DAS RUCOLA-PÜREE
500 g mehlig-kochende Kartoffeln
100 ml Milch, 2 EL Butter
Salz, 1 Bund Rucola
GOURMETFILET
Die Fischfilets waschen, trocken, tupfen und mit Salz und
Zitronensaft würzen. Parmesan, Panko, Curry-Pulver und etwas
Salz vermischen und mit 2 EL Butter zu weicher Paste
vermischen. Ofenfeste Form mit der restlichen Butter (1 EL)
ausstreichen. Die Fischfilets in die Form legen und Würzpaste
verteilen. Dann ca. 30 Minuten in den auf 180 °C vorgeheizten
Backofen schieben.
SAUCE
Bresaola und Zwiebel in feine Würfel schneiden sowie Karotte
und Lauch. Knoblauch schälen und fein hacken (oder Knoblauchpresse).
Das Öl im Topf erhitzen und Bresaolawürfel
anbraten. Zwiebeln, Karotte, Lauch und Knoblauch dazugeben
und gut anbraten. Mit Tomaten aufgießen und mit Salz,
Pfeffer und Zucker würzen. Ca. 15 Minuten köcheln lassen
und umrühren. Kräuterblättchen fein hacken, einrühren und
abschmecken.
KARTOFFELPÜREE
Kartoffeln schälen und in Salzwasser weich kochen. Dann
abgießen, ausdampfen lassen und durch eine Kartoffelpresse
drücken. Milch erhitzen, Butter darin schmelzen, zu Kartoffeln
gießen und zu cremigem Püree rühren. Mit Salz abschmecken.
Rucola waschen, gut trocknen und grob hacken. Vorm Servieren
unters Püree mischen.
ANRICHTEN
Rucolapüree auf vorgewärmte Teller verteilen. Sauce auf Teller
gießen und je ein Fischfilet darauf anrichten.
76 | Griaß di’ Allgäu
ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN
FÜR DIE KARTOFFELKRAPFEN
600 g mehlige Kartoffeln
Salz
60 g Butter
130 g Mehl Type 405
3 Eier
frisch geriebene Muskatnuss
neutrales Pflanzenöl
FÜR DIE RUMPSTEAKS
MIT GORGONZOLA-FEIGEN-KRUSTE
4 Rumpsteaks (à ca. 200 g)
1 EL neutrales Pflanzenöl
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
2 frische Feigen
4 EL Gorgonzola mit Mascarpone
1 EL grob gehackte Haselnüsse
KARTOFFELKRAPFEN
Kartoffeln schälen und in Salzwasser sehr weich kochen.
Abgießen, abdampfen lassen, durch Kartoffelpresse in Rührschüssel
drücken und erkalten lassen. 200 ml Wasser im Topf
erhitzen, Butter schmelzen und mit kräftiger Prise Salz würzen.
Sobald das Butter-Wasser kocht, Mehl zufügen und rühren,
bis sich zunächst ein Mehlkloß bildet und am Topfboden
ein weißer Belag erkennbar ist. Brandteig in Rührschüssel
umfüllen und abkühlen lassen. Mit Knethaken eines Handrührgerätes
die Eier unterrühren. Brandteig mit Muskatnuss
würzen, Kartoffeln unterrühren. Öl im Topf auf 180°C erhitzen
(Temperaturprobe mit Holzkochlöffel: O.K., sobald
sich am Stiel Blasen bilden). Vom Kartoffelteig kleine
Nocken abstechen und im heißen Fett ausbacken.
Anschließend abtropfen lassen.
RUMPSTEAK MIT GORGONZOLA-FEIGEN-KRUSTE
Fettrand der Steaks einschneiden. Das Öl in Pfanne erhitzen
und Steaks auf jeder Seite 3 bis 5 Minuten braten. Anschließend
mit Salz und Pfeffer würzen und auf ein Backblech
mit Backpapier legen. Feigen in Scheiben schneiden und auf
Fleisch verteilen. Gorgonzola mit Nüssen vermischen und auf
Feigen streichen. Backblech ca. 5 Minuten in vorgeheizten
Backofen schieben.
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Leidenschaft, Inspiration und Spaß – mit Entertainment in der Küche
begeistert er ein Miillionenpublikum im TV. Seine Kochbücher sind Bestseller,
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Sein Tipp für sommerliche Tage: Gourmetfilet mit Rucola-Püree und
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„Keine Angst, ich will nur kochen“, Südwest-Verlag).
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IN DEN HÖRNERDÖRFERN
Was macht einen perfekten Bergsommer im Allgäu aus? Ruhe, eine
wunderschöne Bergwelt, Panoramablick in jeder Höhenlage? Ein abwechslungsreiches
Freizeitprogramm von inspirierend bis sportlich?
Oder die Möglichkeit, sich mit dem Besten verwöhnen zu lassen,
was Käsekunst und altes Kräuterwissen hergeben? In den Hörnerdörfern
Balderschwang, Bolsterlang, Fischen, Obermaiselstein und
Ofterschwang ist man der Meinung: „Alles zemed!“ In der Tat ist in
den beschaulichen Alpdörfern das alles geboten – und noch einiges
mehr. Beispiel Natur: Die Hörnerdörfer liegen in und um den Naturpark
Nagelfluhkette, einem außergewöhnlich artenreichen Habitat,
das zu vielfältigen Wander- und Bergtouren einlädt.
EXKLUSIVE NATURPARK-FÜHRUNGEN
Besonders intensiv lässt sich dieses Paradies bei den „Naturpark
exklusiv“-Touren erleben. Mit ausgewiesenen Naturparkführern in
kleinen Gruppen Gleichgesinnter entdeckt man die feinen Schätze
in der Heimat des Steinadlers und lauscht den uralten Legenden, die
hier entsprungen sind. Insgesamt rund 380 Kilometer Wanderwege
liegen zwischen den „Hörnern“, den aussichtsreichen Gras- und
Blumenbergen der Region: im weiten Illertal, um den idyllischen
Auwaldsee, durch Hochmoore und über blumenübersäte Höhen-
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ücken, hinauf zu den beeindruckenden Wasserspielen der Tobel und
Wasserfälle sowie der grandiosen Rundumsicht auf die Gipfel des
Allgäuer Hauptkamms.
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Diese Naturschönheiten kann man zudem auch „erfahren“. Per Rad
und E-Bike natürlich und mit den Bergbahnen. Die gondeln einen
bequem hinauf und mit Downhill Roller oder Mountain Cart geht
es wieder bergab. Es sind solche Extras, die den Hörnersommer so
abwechslungsreich machen. Eine Runde Disc-Golf oder Bogenschießen
sorgt für Action, eine alte Eibe nimmt einen mit auf eine gut
2000-jährige, meditative Zeitreise und in der Sturmannshöhle steigt
man gar in 120 Millionen Jahre Erdgeschichte hinab. Man kann den
Spuren des Wasserdoktors Kneipp folgen, wobei viele Sonnenstunden,
eine hohe Luftgüte – in Fischen sogar als Heilklima der Premiumclass
zertifiziert – von Natur aus gut tun. Und etwas Heumilch
oder Bergkäse mit dem Gütesiegel „Gutes vom Dorf“ sind eh schon
wohltuend und lecker.
Inmitten echter Allgäuer Traditionen und begrüßt von herzlicher
Gastfreundschaft, erlebt man in den Hörnerdörfern einen Bergsommer
zum Genießen.
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di’ Allgäu | 79
TITEL | Neuschwanstein
FAMILIENUNTERNEHMEN
Da braut
sich was
zusammen
80 | Griaß di’ Allgäu
Bad Waldsee
Bad Wurzach
Bad Grönenbach
Ka
Weingarten
Ravensburg
Brauereiführung | ALLGÄU GENIESSEN
Leutkirch
Altusried
Kißlegg
Wiggensbach
Obergünzbu
Schäffler Bräu ist die kleinste der Allgäuer
Familienbrauereien. Dennoch werden hier seit fünf
Generationen zehn verschiedenen Biersorten gebraut.
Ein guter Grund für einen Besuch.
Bodensee
Tettnang
Weißensberg
Lindau
Bregenz
Wangen
Lindenberg
Scheidegg
Hittisau
Isny
Oberstaufen
Missen
Weitnau
Immenstadt
Fischen
Kempten
Iller
Sonthofen
Ne
P
Ta
TEXT Christian Mörken
Der Legende nach tanzten sie erstmals im Jahre 1517
durch München. Es waren die „Schäffler“ auch Fassküfer
oder Fassmacher genannt. Mit ihrem Tanz
wollten sie die Bevölkerung beruhigen, die sich,
von der grassierenden Pestepidemie verängstigt, nicht mehr vor
die Tür traute. Was an der Legende dran ist, ist bis heute ungeklärt.
Geblieben ist hingegen der Schäfflertanz, der alle sieben
Jahre von den heutigen Bierbrauern in Altbayern aufgeführt
wird. Im Allgäu ist dieser Brauch zwar eher unbekannt, dennoch
gibt es auch hier zumindest zwei tanzende Schäffler. Sie zieren
das große, mit roten Holzschindeln verkleidete Haus mitten in
Missen-Weitham, dem Stammsitz der Familienbrauerei „Schäffler
Bräu“. Es ist eine von circa 30 Brauereien im Allgäu. Viele
von ihnen blicken auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück.
Auch die Brau-Dynastie Schäffler.
Der heutige Brauerei-Gasthof wurde 1468 erbaut und ist
damit fast so alt wie der Ort selbst. Die Brauerei kam 400
Jahre später dazu, im Jahr 1868. Bis heute sind Gasthof und
Brauerei in Familienbesitz. Doch während sich andere Allgäuer
Familienbrauereien um Wachstum und Ausbreitung
bemühten, beließ man es bei Schäffler beim Regionalen. 50
Kilometer rund um den Kirchturm, so beschreibt Juniorchef
Sebastian Graßl das heutige Vertriebsgebiet. Weiter soll es
auch nicht gehen. Regionalität ist ihm wichtig. Das gilt ebenso
für die Zutaten des Bieres. Ob Hopfen, Hefe oder Malz
– alles kommt aus der näheren Umgebung. Das Brauwasser
sogar aus der eigenen Gebirgsquelle, die sich im Nachbarort
Wiederhofen auf 1000 Meter Höhe befindet.
Dass man mit seinem Platz gut haushalten muss, wenn man
alles am Ort produzieren möchte, zeigt uns der Rundgang
durch die Brauerei. Jede Wand und jede Ecke wurden genutzt.
Alles musste an die Platzverhältnisse angepasst werden,
gilt es doch, genug Tanks aufzustellen, um darin jährlich
10 000 Hektoliter Bier reifen zu lassen. Im Keller bei
den Tanks ist es kühl. Geruch von Hopfen und Kohlensäure
liegt in der Luft und hier und da stehen kleinere Holzfässer
zwischen den Tanks. Darin befinden sich Brau-Versuche, wie
Sebastian Graßl erläutert. Schließlich muss man sich immer
wieder etwas Neues einfallen lassen. Vielfalt ist heute wichtiger
denn je. Zehn Sorten Bier werden das ganze Jahr über
gebraut – vom Gold, dem stärkeren Exportbier des Allgäus,
Altstätten
Dornbirn
Hohenems
über den Klassiker Weißbier bis zum Zwickl. Für das Brauen
sind Bruder und Onkel von Sebastian Graßl sowie ein weiterer
Mitarbeiter zuständig.
Warth
Alle sind Feldkirch
Bierbrauer mit Leib und Seele. So entwickelte
Dieter Grassl in den 90er Jahren die kleinste mobile Brauerei
der Welt. 1996 erhielt er dafür einen Eintrag ins Guinness-
Buch der Rekorde. Heute wird die Mini-Brauerei einmal
monatlich dazu genutzt, um den Gästen die Möglichkeit zu
geben, dem Braumeister über die Schulter zu schauen. So
können sie hautnah erleben, wie aus Hopfen, Malz, Hefe und
Wasser Bier wird. Natürlich müssen sie dabei nicht warten,
bis das gerade gebraute Bier fertig ist. Im hauseigenen Gasthof
können sie in uriger Allgäuer Atmosphäre traditionelle
Schmankerln aus der Region genießen und dazu das Bier verkosten,
das im Vormonat gebraut wurde.
Brauerei und Brennerei in einem
Oberstdorf
Riezlern
Neben dem Bierbrauen beschäftigen sich die drei Braumeister
leidenschaftlich mit dem Brennen von Schnäpsen, denn
seit dem Jahr 2000 besitzt die Brauerei das Brennrecht, als eine
von wenigen Brauereien in Deutschland. Natürlich spielt
auch hier das Bier die Hauptrolle, so gibt es einen Bier- und
einen Bockbierbrand und einen Bierlikör.
Lech
Griaß di’ Allgäu | 81
ALLGÄU GENIESSEN | Brauereiführung
Drei Generationen vereint: (von links)
Nadine, Leo, Sebastian, Claudia und
Hanspeter Graßl
Sebastian Graßl steigt die Treppe zum ersten Stock empor
und ich folge. Hier befinden sich die Gästezimmer. Die
eigentliche Attraktion ist aber die Wand an der Treppe zum
zweiten Stock. Sie ist von der Decke bis zum Boden mit Dokumenten
beklebt, die die Geschichte des Brauereigasthofes
erlebbar machen. Darunter befinden sich Verträge, Rechnungen,
Lieferscheine und Urkunden aus knapp 150 Jahren.
Eine Zusammenstellung, an der der Gast ablesen kann, durch
welche Zeiten die Familie und ihr Gasthof gegangen sind.
Auch für mich heißt es nun weitergehen, denn Sebastian
Graßl möchte mir die Abfüllanlage zeigen.
Wie überall, wurde auch hier alles daran gesetzt, so platzsparend
wie möglich zu bauen. Wie am Schnürchen fahren
die Flaschen über das Transportband, klirren dabei leicht aneinander
und werden in Sekunden befüllt, bis sie überlaufen
– so bekommt man die Luft aus der Flasche. Es wird genau
darauf geachtet, dass der Füllstand immer genau identisch ist.
Alles ist so überschaubar und klein, dass man manchmal das
Gefühl hat, nicht in einer echten Brauerei zu sein, sondern in
einer Art Modellbrauerei. Doch die gestapelten Paletten im
Hof beweisen das Gegenteil.
Der Abschluss unserer Runde führt uns in das Herzstück
der Brauerei. Es befindet sich im Nebengebäude: das Sudhaus.
Zwei große Kupferkessel erstrahlen im Sonnenlicht, das
durch die Sprossenfenster fällt. Am Boden eines der Kessel
liegt lauwarm der Treber. Damit werden die Malzreste bezeichnet,
die beim Brauvorgang übrig bleiben und zumeist
als Viehfutter verwendet werden – die Kühe wissen eben,
was gut ist. An den Wänden ringsherum hängen Bilder der
Familie. Angefangen von Johann Baptist Schäffler bis zu
Claudia und Hanspeter Graßl – sie alle scheinen über das Bier
zu wachen, dass hier in ihrem Namen gebraut wird – seit fast
150 Jahren.
www. schaeffler-braeu.de
Das Originalgebäude wurde bereits 1468
erbaut – 1913 brannte es nieder.
Modern, gemütlich, alpenländisch:
die Gästezimmer.
Dokumente aus
drei Jahrhunderten
zieren eine Wand
im Gasthof.
82 | Griaß di’ Allgäu
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Foto: Matthias Wild
ALLGÄU ENTDECKEN
Wussten Sie, dass … es Orte im Allgäu zu entdecken gibt, die einfach nur mit einem Wort zu beschreiben sind: grandios.
Unser Fotograf machte sich am Spätnachmittag auf den Weg zum Riedberger Horn, dem mit 1787 Metern höchsten Berg der Hörnergruppe
im Oberallgäu und verewigte einen einmaligen Sonnenuntergang. Das Riedberger Horn besteht aus einer weichen, oft feuchten Gesteinsschicht,
die als Flysch bezeichnet wird und ist ein beliebtes Ziel. Ein Wander-Tipp: Start am Parkplatz der Grasgehren-Hütte, dann auf ausgebauten
Wegen zum Gipfel. Von dort auf dem Gratweg ein Stück in Richtung Ochsenkopf (Schwindelfreiheit erforderlich).
Über den Bolgen und vorbei am Steinhaufen der Feuerstätter Decke zurück nach Grasgehren.
ALLGÄU ENTDECKEN | Schmugglerpfad
GRENZGÄNGER
Der Zipfel
als Gipfel
86 | Griaß di’ Allgäu
Ottobeuren
Pforzen
Bad Waldsee
Irsee
Bad Wurzach
Bad Grönenbach
Kaufbeuren
Leutkirch
Weingarten
Kißlegg
Ravensburg
Wangen
Tettnang
Lindenberg
Weißensberg
Lindau
Bodensee
Schmugglerpfad | ALLGÄU ENTDECKEN
Altusried
Wiggensbach
Kempten
Isny
Weitnau
Scheidegg
Ober-
Immenstadt
staufen
Bregenz
Hittisau
Fischen
Iller
Obergünzburg
Marktoberdorf
Bernbeuren
Fo
Nesselwang
Füssen
Pfronten
Sonthofen
Tannheim
Reutte
Altstätten
Dornbirn
Hohenems
Oberstdorf
Oberstdorf
Riezlern
Unterwegs auf ehemaligen
Warth
Schmugglerpfaden in den
Feldkirch
Allgäuer Alpen. Es gab Zeiten,
da wilderten und schmuggelten
die Bauern, was das Zeug hielt –
und mussten mitunter ihr Leben lassen.
Heute ist eine Wanderung auf dem
Allgäuer Hauptkamm weitaus
ungefährlicher. Aber dennoch sehr
spannend. Und man kommt an den
südlichsten Punkt der Republik.
Lech
Nasser
Imst
TEXT Susanne Lorenz-Munkler | FOTOS Ralf Lienert
Dieser Zipfel ist der Gipfel. Der südlichste Gipfel der
Republik noch dazu. Ein belangloser Grasbuckel mit
dem noch belangloseren Namen Haldenwanger Eck
(1931 Meter). Der mächtige Biberkopf (2599 Meter)
110 Meter weiter im Norden hätte diesen Superlativ viel eher
verdient. Doch eine schlichte graue Steinsäule lässt keinen Zweifel
aufkommen: Exakt an dieser Stelle des Haldenwanger Ecks
dringt Deutschland mit einem zipfelförmigen Auswuchs am
weitesten in österreichisches Hoheitsgebiet vor. Deshalb gehört
Oberstdorf auch zu den vier Zipfelgemeinden der Republik (siehe
Infokasten). Mehr Zipfelglück als Gipfelglück also zu Beginn
der Wanderung entlang eines spannenden Grenzverlaufs.
Das „Haldenwanger Eck“ führt ein einsames Dasein. Selbst
der Alpmeister Fritz Berktold von der nur zehn Minuten
Griaß di’ Allgäu | 87
ALLGÄU ENTDECKEN | Schmugglerpfad
Laufbacher Eck über Himmeleck (2178 m)
Gipfelkreuz Mädelegabel (2645 m)
entfernten Jungvieh-Alpe war nur einmal oben auf dem
vermeintlichen Gipfel, den kaum einer kennt. „Damals, als Edmund
Stoiber da war“, erinnert er sich. Von dieser südlichsten
Erhebung Deutschlands aus schlängelt sich die deutsch-österreichische
Grenze Richtung Ost/Nord-Ost, schleicht an den Bergen
entlang, um diese herum und überschreitet deren Gipfel. Atemberaubend
schön ist der Blick auf diesen einzigartigen Grenzverlauf,
mit Bergen wie dem Biberkopf (2599 Meter), der Mädelegabel
(2645 Meter) und der Trettach (2595 Meter). Hier oben zeigt
sich die wilde Pracht der Allgäuer Gebirgslandschaft, geprägt
von Bergen, die kaum unterschiedlicher sein könnten: schroffe
Felsdome, liebliche Blumenberge und extrem steile Grasflanken,
für die das Allgäu berühmt ist.
Vor über 100 Jahren haben Visionäre des Alpenvereins und
heimische Bergführer entlang dieser Grenze ein gut ausgebautes
Netz von Höhenwegen und Schutzhütten für Wanderer gebaut.
In sechs Tagen können Bergsteiger heute den gesamten Allgäuer
Hauptkamm durchwandern, ohne ein einziges Mal ins Tal abzusteigen.
Dabei überschreiten sie Dutzende Male die Grenze.
Verlassene Zollhäuschen, alte Grenzschilder und Marterl erinnern
daran, dass das noch vor einigen Jahren keinesfalls so einfach
gewesen war. Die Grenzlinie zieht sich gen Westen über
den Schrofenpass, wo eine Handvoll Mountainbiker neben ihren
Rädern im Gras hocken. Wie Tausende andere Transalp-Fahrer
haben sie sich auf ihrem Weg zum Gardasee über diese Passhöhe
gequält, ihre Räder auf den Schultern. Erschöpft genießen sie
jetzt die mitgebrachte Brotzeit. Immerhin auf historischem Boden.
Hier, auf dem wichtigsten Übergang zwischen dem Lechtal
und dem Allgäu, pausierten schon Generationen von Wilderern
und Schmugglern. Vielleicht auch der Wilderer Moosbrugger,
bevor er, von einem bayerischen Revierjäger durch einen Schuss
getroffen, 1909 verblutete, wie es auf einem alten, angenagten
Bildstock nur wenige Meter unterhalb der Passhöhe zu lesen ist.
Ein offenbar grausames Drama.
Strenge Zollbestimmungen
Die Landesgrenze zieht hinüber zum Salzbücheljoch (1781 Meter)
und führt auf den Höhenweg zur Oberen Biberalpe, auf der
Heimatkundler Eugen Thomma (84) aus Oberstdorf als junger
Bursch das Vieh der Talbauern hütete. Auch hier wilderten und
schmuggelten die Bauern einst, was das Zeug hielt, erzählt er.
Nicht nur beim Warenverkehr umgingen Österreicher wie Deutsche
die strengen Zollbestimmungen. So brachten die Tiroler
Bergbauern heimlich den Stier von Eugen Thomma auf die Alpe,
statt ins heimatliche Tal, um Zeit und Geld zu sparen. Für einen
Stiersprung verlangte Thomma zehn Päckchen Tabak. „I glaub,
mei Siegfried hot sich scho gefreit, dass i a starker Raucher war“,
sagt der Ruheständler und grinst. Die Grenzlinie lässt den Kleinen
Rappenkopf (2276 Meter) rechts liegen und schlängelt sich
88 | Griaß di’ Allgäu
Schmugglerpfad | ALLGÄU ENTDECKEN
Kemptner Hütte (1844 m)
Rappenseehütte (2091 m)
zur Rappenseehütte (2091 Meter) hoch, wo in diesem Moment
die Sonne hinter einem der schönsten Bergseen des Allgäus versinkt.
Man muss kein Romantiker sein, um die Faszination dieses
Augenblicks zu spüren. Des Wanderers Nachtlied ist noch zu hören,
und während über allen Gipfeln Ruhe einkehrt, herrscht auf
der Terrasse der Bergsteigerunterkunft gute Stimmung. Dann
aber ordnet Hüttenwirt Andi Greiner auch hier Nachtruhe an.
300 Wanderer schlüpfen brav in ihre Hüttenschlafsäcke unter die
grauen Filzdecken des größten DAV-Stützpunkts der Allgäuer
Alpen. Viele träumen vom Heilbronner Weg, den sie am nächsten
Tag begehen wollen. Der gut gesicherte, hochalpine Höhenweg
ist mit 10 000 Kraxlern im Jahr der beliebteste seiner Art in den
Nordalpen.
Hütete als junger Bub einst
das Vieh der Talbauern und
kennt seine Heimat wie aus
dem Effeff: Heimatkundler
Eugen Thomma.
Mittlerer Staatsakt
Mindestens vier Mal werden die Wanderer auf diesem Klettersteig
Deutschland verlassen. Was heute selbstverständlich ist, stellte vor
60 Jahren einen mittleren Staatsakt dar. Auf der Rappensee-Hütte
waren bis Ende der 30er Jahre sogar Zollbeamte stationiert, denn
ohne Visum durfte keiner auf den Steig. Und keiner durfte über
zehn Reichsmark dabei haben. So wurden auf den Alpenvereinshütten
Geld-Depots eingerichtet. Gegen eine uittung bekam
man auf der Kemptner Hütte die Summe wieder, die man zuvor
auf der Rappenseehütte hinterlassen hatte.
Foto: Charly Höpfl
Griaß di’ Allgäu | 89
ALLGÄU ENTDECKEN | Schmugglerpfad
Alte Zeiten: Heute bringen die „Grenzgänger“ wieder Bargeld
statt einer uittung mit auf die Kemptner Hütte (1846 Meter).
Was die Hüttenwirte Gabi und Martin Braxmaier natürlich
freut.
Gepflegte Gastronomie
Gabi Braxmaier beginnt morgens ihr Tagwerk in der Küche.
Denn sowohl die Weitwanderer aus Oberstdorf auf ihrer ersten
E5-Etappe (von Oberstdorf nach Meran), als auch die Bezwinger
des Heilbronner Wegs rücken unaufhaltsam an. Die Hüttenwirtin,
die schon mal 290 Bergwanderer an einem Tag bekocht (im
Schnitt sind es im August 140 bis 170 Leute täglich), legt größten
Wert auf gepflegte Gastronomie. Ihr Rinderbraten ist exzellent
und ein streng gehütetes Familienrezept.
Nach unruhiger Nacht im Hüttenlager macht der Blick aus
dem Fenster der Kemptner Hütte an diesem Morgen wenig Lust
auf mehr. Dicke Nebelsuppe, die Regentropfen klopfen leise gegen
die Scheiben. Wasserdicht verpackt, macht sich der Grenzgänger
dennoch auf den Weg. Im Laufe des Tages will er Österreich
endgültig den Rücken kehren und ins Allgäu zurück
– in die wohl schönste Ecke der Allgäuer Alpen. Zunächst ist die
Landschaft noch trist. Grau ist die pflanzenarme Welt des Hauptdolomits
aus vielen zertrümmerten Felsstücken und Geröll. Bei
diesem Wetter geradezu trostlos. Wenig später, auf den letzten
Metern des Grenzwegs, auf dem Grat zwischen Kreuzeck (2376
Meter) und Rauheck (2384 Meter), bläst in das triste Grau auch
noch ein kalter Sturm. Doch so schnell wie er kam, legt sich der
Sturm auch wieder.
Der Himmel reißt auf und die Wolken geben den Blick frei
auf eine Landschaft, die aus dem Märklin-Katalog zu stammen
scheint. Keine schroffen Felsen mehr, sondern Gras ist nun das
dominierende Element. Die viergipflige Höfats mit ihren 900
Meter hohen und scharfen Grasflanken scheint jetzt zum Greifen
nahe. Schon im Alpenvereinsjahrbuch 1896 wurde dieser prächtige
Berg erwähnt, in einem Atemzug mit dem Matterhorn und
den drei Zinnen. Eine wunderbare Laune der Natur, schön und
gefährlich. Kein anderer Berg in den Allgäuer Alpen forderte so
viele Todesopfer.
Schließlich wandert der Grenzgänger hinauf in eine himmlische
Region, zum Himmelecksattel (2007 Meter). Hier muss
man einfach pausieren, staunen und genießen. Die Seele baumeln
lassen. Der Panoramaweg zieht sich jetzt weiter hoch über dem
Oytal in Richtung Nebelhorngipfel. Zahlreiche Wanderer voll
himmlischer Sehnsucht kommen einem entgegen. Denn die Nebelhornbahn
in Oberstdorf ermöglicht die schnelle Himmelfahrt
in wenigen Minuten. Noch einmal verliert sich der Blick in diesem
schier endlosen Meer aus Gipfeln. Und einem Zipfel.
Allgäuer Hauptkamm
Zipfel-Gemeinde Oberstdorf
60 Kilometer zusammenhängende Höhenwege verbinden die Gipfel
des Allgäuer Hauptkammes. Dazu gehören sieben DAV-Schutzhütten,
die während des Bergsommers bewirtschaftet sind und Übernachtungsmöglichkeit
und Verpflegung bieten. Die Allgäu-Durchquerung
ist beliebig kombinierbar und kann verkürzt oder verlängert werden.
Weitere Informationen unter www.oberstdorf.de/wandern/bergsteigen/
hüttenverbindungswege.
Über das aktuelle Wetter, Hüttenöffnungszeiten, Schwierigkeitsgrad
und Gehzeiten informiert auch die Alpine Beratung Oberstdorf,
Telefon: 08322/700-2 00.
Seit 1999 gehört die Marktgemeinde Oberstdorf zu den vier Zipfel-
Gemeinden der Republik – neben Selfkant (im Westen), Görlitz an
der Neiße (im Osten) und Sylt (im Norden). Beim Abschluss des
Zipfelpakts versprachen sich die vier Gemeinden, den Austausch auf
Verwaltungsebene ebenso zu pflegen, wie gemeinsame Aktivitäten zu
organisieren. Im Jahr 2000 wurde der Zipfelpass angefertigt. Wer als
Wanderer alle vier deutschen Zipfel besucht und dies durch Rathausstempel
dokumentiert, bekommt als Lohn ein Zipfelpaket mit regionalen
Spezialitäten. Zu Zipfelpass-Inhabern gehören beispielsweise die Politiker
Johannes Rau, Helmut Kohl, Gerhard Schröder und Edmund Stoiber.
Foto: imago
90 | Griaß di’ Allgäu
www.ottobeuren.de
Der Kneipp-Kurort Ottobeuren liegt im
reizvollen Tal der westlichen Günz.
Seine Geschichte ist geprägt von der 764 gegründeten
Benediktinerabtei und von Pfarrer Sebastian Kneipp,
der 1821 im zur Pfarrei Ottobeuren gehörenden Weiler
Stephansried geboren wurde.
Die Ostroute der Oberschwäbischen Barockstraße
führt durch Ottobeuren.
Sehenswertes
Benediktinerabtei: Seit Gründung im Jahre 764 leben und wirken
hier bis heute ununterbrochen Benediktinermönche. Es ist der größte und
besterhaltene sakrale Komplex des 18. Jahrhunderts in Deutschland.
Das Museum der Abtei mit Kaisersaal kann in den Sommermonaten
täglich besichtigt werden von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr.
Basilika: Die von 1737 bis 1766 erbaute Basilika ist eine der schönsten
deutschen Barockkirchen. 2016 feiert Ottobeuren das Jubiläum
„250 Jahre Basilika“ mit besonderen Feierlichkeiten am 25. September.
Von April bis Oktober findet samstags um 14:15 Uhr eine Führung statt.
Ottobeurer Basilika-Konzerte 2016
So., 26. Juni, 15 Uhr, Basilika
„Te Deum“ (Anton Bruckner) / Sinfonie-Kantate „Lobgesang“
(Felix Mendelssohn Bartholdy) · Bamberger Symphoniker Symphoniker &
Chor der Bamberger Symphoniker · Leitung: Herbert Blomstedt
So., 24. Juli, 15 Uhr, Basilika
Matthäus-Passion (Johann Sebastian Bach) · Orfeo Orchestra und
Purcell Choir Budapest · Leitung: Helmuth Rilling
So., 18. September, 15 Uhr, Basilika
Symphonie Nr. 5 (Anton Bruckner) · Leitung: Marek Janowski
So., 25. September, ab 9:30 Uhr, Jubiläum „250 Jahre Basilika Ottobeuren“
» 9:30 Uhr: Pontifikalamt mit der „Ottobeurer Festmesse“ (Missa solemnis von
Pietro Pompeo Sales) · Musica Suevica Chor Augsburg · Leitung: Franz Wallisch
» 11 Uhr: Festakt im Kaisersaal
» 15 Uhr: „Partita in a“ (Alessandro Poglietti aus der Notenschrift des
P. Honorat Reich OSB), „III. Sonate in A“ (P. Franz Xaver Schnizer OSB),
Dr. Josef Miltschitzky an der Orgel · „Missa a Duplici Choro“ (Benedict Kraus),
Capella mirabilis und Carl-Orff-Chor Marktoberdorf · Leitung: Stefan Wollitz.
» 17:30 Uhr: Vesper
Kammermusik im festlichen Kaisersaal findet von Mai bis September statt.
Das komplette Programm finden Sie auf unserer Homepage www.ottobeuren.de
Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth
Marktplatz 14 a, www.mzk-diku.de
Im 2014 neu eröffneten „Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth“
präsentieren neben dem Namensgeber Diether Kunerth auch andere renommierte
deutsche und internationale Künstler in wechselnden Ausstellungen ihre
Werke. Ab 30. April 2016 kann die neue Ausstellung „2 Visionen – Landschaften /
Due Visioni - Paesaggi“ des bekannten italienischen Künstlers Silvio Cattani und
Diether Kunerth besichtigt werden. Die Ausstellung dauert bis 30. Oktober 2016.
30. April bis 30. Okt.: Di. bis Fr. 11 bis 16 Uhr, Sa. und So. 12 bis 17 Uhr
Mo. ganzjährig geschlossen.
Griaß di’ Allgäu | 91
Touristikamt Kur & Kultur I Marktplatz 14 I 87724 Ottobeuren I Tel. 0 83 32 / 92 19 50 I Fax 0 83 32 / 92 19 92 I touristikamt@ottobeuren.de I www.ottobeuren.de
ALLGÄU ENTDECKEN | Forggensee
URLAUB AM WASSER
Leinen los
auf dem Forggensee
SINN FÜR SEHNSÜCHTE
Auf dem fünftgrößten See
Bayerns drehen die Schiffe MS Allgäu
und MS Füssen ihre Runden.
Und im Morgengrauen trifft man
den einen oder anderen Fischer.
TEXT Freddy Schissler | FOTOS Peter Samer & Titan Kastner
92 | Griaß di’ Allgäu
Tettnang
Bodensee
Kempten
Christian
Wangen
Isny
Strigl, auf dem Foto
links bei der Arbeit, Weitnau
ist früh
Lindenberg
aufgestanden. Musste er auch,
Nesselwang
Weißensberg
wenn er mit einem guten
Füssen
Pfronten
Fang nach Scheidegg
Lindau
Hause kehren will. Der Forg-
Ober-
Immenstadt
gensee bei Füssen, staufen
fünftgrößter See des
Sonthofen
Freistaates Bregenz
Bayern und zwölf Kilometer
Tannheim
Reutte
lang sowie drei Kilometer breit, kann ein
Hittisau
Fischen
Eldorado sein für Fischer und Angler. Je
nach Dornbirn
Jahreszeit. So bieten vor Oberstdorf
allem in den
Monaten Mai und Juni frisch überflutete Ge-
Hohenems
biete den Fischen Nahrung in Hülle und Fülle. Was
Riezlern
sich alles im Forggensee tummelt? Aal und Barsch, aber auch Forelle,
Hecht, Karpfen, Renke, Schleie, Weißfisch oder Zander.
Weshalb es nicht nur Christian Strigl hinauszieht aufs Wasser,
Warth
Feldkirch
sondern auch viele andere passionierte Angler. Und es kommen
jährlich Tausende von Touristen und Einheimische zum Forggensee.
Sehr beliebt: eine Schiffsrundfahrt – mit der MS Allgäu
oder mit der MS Füssen. Selbst Romantiker kommen auf ihre
Kosten. Denn im südlichen Seebreich fällt der Blick vom Schiff
aus direkt auf Schloss Neuschwanstein. Das kleinere Schiff, MS
Allgäu, bietet Platz für 210 Gäste, während die MS Füssen beinahe
doppelt so groß ist.
Der Forggensee entstand in den 50er Jahren als Lechstausee
und ist heute als Hochwasserregulierung des Lech bei der
Schneeschmelze wichtig. Zwischen Juni und Oktober erreicht er
volle Stauhöhe. Im Winter wird er abgelassen und man entdeckt
Reste der römischen Militärstraße Via Claudia Augusta.
www.fuessen.de
Altstätten
Weingarten
Ravensburg
Leutkirch
Kißlegg
Altusried
Wiggensbach
Der Fahrplan (1. Juni bis 15. Oktober)
Obergünzburg
GROSSE RUNDFAHRT (LINIENVERKEHR)
Abfahrtszeiten
Anlegestelle
10:00 12:30 15:00 Füssen (Bootshafen)
10:05 12:35 15:05 Festspielhaus Füssen
10:15 12:45 15:15 Waltenhofen (Schwangau)
10:20 12:50 15:20 Brunnen (Schwangau)
10:30 13:00 15:30 Osterreinen (Rieden)
10:45 13:15 15:45 Dietringen (Rieden)
10:55 13:25 15:55 Tiefental (Roßhaupten)
11:00 13:30 16:00 Kraftwerk (Roßhaupten) Richtung Füssen
11:15 13:45 16:15 Dietringen (Rieden)
11:30 14:00 16:30 Osterreinen (Rieden)
11:40 14:10 16:40 Brunnen (Schwangau)
11:45 14:15 16:45 Waltenhofen (Schwangau)
11:45 14:25 16:55 Füssen (Festspielhaus)
12:00 14:30 17:00 Füssen (Bootshafen)
KLEINE RUNDFAHRT (LINIENVERKEHR)
Abfahrtszeiten
Anlegestelle
10:30 11:30 13:00 14:20 15:30 16:30 Füssen (Bootshafen)
10:35 11:35 13:05 14:25 15:35 16:35 Festspielhaus (Füssen)
10:50 11:50 13:20 14:40 15:50 16:50 Osterreinen (Rieden)
11:10 12:10 13:40 15:00 16:10 17:10 Waltenhofen (Schwangau)
--- 12:20 13:50 --- --- 17:20 Festspielhaus (Füssen)
11:20 12:25 13:55 15:10 16:20 17:25 Füssen (Bootshafen)
Iller Iller Iller
Lech
Marktoberdorf
Bernbeuren
Schongau
Lechbruck
Ehrwald
Peiting
Idylle mit
Booten und
dem Fernblick auf
(von links) die Hochplatte, Geiselstein und Tegelberg.
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94 | Griaß di’ Allgäu
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AUFERSTEHUNG DES KÖNIGS
Erlebnis für alle Sinne
Ludwig II. kehrt als Musical ins Festspielhaus nach Füssen zurück. Und mit ihm Hits
wie „Kalte Sterne” und „Rosenkavaliere”. Aufführungen von August bis September.
Vor elf Jahren öffnete sich der Vorhang im
Festspielhaus in Füssen erstmals für das
Musical Ludwig². Es war eine umjubelte
Premiere. Dieses Jahr wird ein Traum für
zahlreiche Fans in Erfüllung gehen: Das
Musical Ludwig² kehrt an den Originalschauplatz
zurück. Regie führt Benjamin
Sahler, in den Hauptrollen sind Matthias
Stockinger (Ludwig II.) und Anna Hofbauer
(Sissi) zu sehen (siehe Foto oben).
Knapp 30 Mal wird das Stück im August
und September gespielt – mit eingängigen
Musiktiteln wie „Kalte Sterne",
„Rosenkavaliere“ oder „In Palästen geboren”.
Die Zuschauer erwartet ein einzigartiges
Musical und ein Erlebnis für alle
Sinne. Ein erstklassiges Darstellerensemble,
beeindruckende Bühnenbilder und die
berauschende Musik sollen die Besucher
für einige Stunden eintauchen lassen in die
faszinierende Sinneswelt des Märchenkönigs
Ludwig II.
Ludwig² mit der Musik von Konstantin
Wecker, Christopher Franke und Nic
Raine sowie dem Buch von Rolf Rettberg
gehört zu den ergreifendsten Musical-
Werken überhaupt. Und das Festspielhaus
in Füssen mit seiner traumhaften Lage inmitten
intakter Natur am Ufer des Forggensees
und direktem Blick auf das Schloss
Neuschwanstein wird der Aufführung den
entsprechenden Rahmen geben.
Nicht ohne Grund widmen sich zahlreiche
Spielfilme, Romane und Dokumentationen
der faszinierenden und zugleich
rätselhaften Persönlichkeit Ludwigs. Sein
legendenumranktes Leben ist ein Mythos
voller Rätsel und Widersprüche, aber auch
voller Romantik und Phantasie. Im Festspielhaus
in Füssen kann man sich davon
überzeugen.
Bühnenbild, Licht, Musik, Handlung,
das Theaterbauwerk, der Blick auf das
Schloss und die mystische Bergwelt verschmelzen
zu einem Gesamtkunstwerk,
das in seiner Kraft nur schwer mit Worten
zu beschreiben ist. Man kann es nur erleben.
Live am Originalschauplatz!
WERK
Ludwig² –
Der König kommt zurück!
TERMINE
11. August bis 4. September
SPIELORT
Festspielhaus in Füssen am Forggensee
HAUPTDARSTELLER
Matthias Stockinger (Ludwig II.),
Anna Hofbauer (Sissi)
MUSIK
Konstantin Wecker, Nic Raine und
Christopher Franke
KARTEN
Bei allen bekannten Vorverkaufsstellen der
Allgäuer Zeitung und den Heimatzeitungen.
Tickethotline: 0831/206-5555
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Griaß di’ Allgäu | 95
Fotos: Allgäu GmbH/Lienert
Wandertrilogie | ALLGÄU ENTDECKEN
BERGE & TÄLER
Anseilen, segeln
und untertauchen
Weshalb Urlaub auf Pfaden der preisgekrönten Wandertrilogie Allgäu zum
unvergesslichen Erlebnis werden kann? Weil der Wanderer in ein Paradies
aus Seen, Flüssen, Bergen und Tälern eintauchen kann. Und wenn der Schlachtruf
eines Kapitäns erklingt, werden die Segel der Santa Maria Loreto gehisst.
Dann staunen nicht nur die Kinder.
TEXT Ingrid Rösner
Der Schlachtruf von Captain Jack erklingt, die Segel
werden gehisst, die Piraten sind bereit: Die Santa
Maria Loreto sticht in See. Kindermünder sind weit
geöffnet, und auch die Großen sind beeindruckt
von dem zwölf Meter langen Nachbau einer historischen Lädine,
einem Lastensegler, der die Wellen bricht und zur Rundfahrt auf
dem Großen Alpsee bei Immenstadt im Allgäu aufbricht. Zweibis
dreimal täglich bieten die ehrenamtlichen Schiffsführer des
Vereins „Historischer Segler Alpsee-Immenstadt“ die Fahrten
in der Saison an. Einmal in der Woche auch die Piratenfahrten.
Spannender kann ein Wandertag mit Kindern nicht beginnen.
Im Sommer auf der Wasserläufer-Route der Wandertrilogie
Allgäu unterwegs zu sein bedeutet, in ein Paradies aus Seen und
Flüssen, eine atemberaubende Alpenkulisse und in abenteuerliche
Geschichten einzutauchen. Die Route von Missen-Wilhams nach
Kaufbeuren ist ein abwechslungsreicher Teilabschnitt der Wandertrilogie
und kann in vielen Einzeletappen gemeistert werden.
Übrigens: Anfang des Jahres wurde die Wandertrilogie mit dem
ADAC-Tourismuspreis Bayern ausgezeichnet.
Ein guter Start für die Strecken ist Missen-Wilhams: Vom Aussichtsturm
auf dem Hauchenberg eröffnet sich der Blick übers
Voralpenland, seine Seen und bis hinauf in den Hauptkamm der
Allgäuer Alpen. Von Missen führt die Etappe aber zunächst hinab
zum Großen Alpsee, von dort geht es in südwestlicher Richtung
den Berg hinauf zur Alpe Gund, die auf 1502 Meter unterhalb des
Stuibengipfels in der Nagelfluhkette liegt. Hier grasen Jungrinder
auf den bunten Wiesen, es duftet würzig nach Kräutern und
der Hüttenwirt kocht am urigen Holzherd, begleitet von hungrigen
Blicken des Hundes Maxi.
Nachts das klare Sternenfirmament zu bewundern und morgens
mit Schellengeläut wach zu werden, sind einmalige Erlebnisse.
Weiter östlich entlang des Weges, mit Sicherungsseil, Wathose
und Audioguide ausgestattet, wartet das nächste Abenteuer – im
wilden Gebirgsbach. Indiana Jones lässt grüßen. Es geht hinein
ins Wasser des Galetschbaches bei Rettenberg. Hier ist das Revier
der Wasseramsel, die auf der roten Liste bedrohter Tierarten
steht. Wasseramselsteig wird der 100 Meter lange Abschnitt deshalb
auch genannt. Mit etwas Glück kann man das seltene Exemplar,
das als einziger Singvogel fliegen und tauchen kann, beobachten.
Aber allein das Waten in der starken Strömung, die Kraft
des Wassers spüren, gesichert an Seilen, ist schon einen Abstecher
wert. Nicht weniger interessant, aber anders, ist ein Besuch des
benachbarten Freilichtmuseums, der Erzgrube Burgberg. Hier
kann man in den Berg hinein. Die unterirdische Welt der Knappen
beflügelt die Phantasie. Um Dimensionen größer zeigt sich
die Starzlachklamm bei Sonthofen. Über Felsabstürze tobt das
Wasser die wildromantische Schlucht hinab.
Haldensee, Rottachsee, Grüntensee, Weissensee, Alpsee: Die
Liste der Seen mit idyllischen Badeplätzen ist lang. Sie sind wie
eine Perlenkette an der Wasserläufer-Route aufgefädelt. Einer
schöner als der andere, können die Füße vom Wandern gar nicht
müde werden, denn ständig lädt sie kühles Wasser zum Baden
ein. Am Ufer des Haldensees im Tannheimer Tal liegend, lassen
sich ohne Anstrengung die Gipfelwelten der Himmelsstür-
Griaß di’ Allgäu | 97
ALLGÄU AKTIV | Wandertrilogie
Auch das bietet die Wandertrilogie Allgäu: ein herrliches Panorama am Haldensee im Tannheimer Tal.
mer-Route erkunden und man kann das glasklare Wasser
beim Baden genießen. Am Alpsee unterhalb von Schloss Hohenschwangau
kann der Wanderer sogar den 15 Meter steilen Felsen
am Pindarplatz bewundern, von dem Märchenkönig Ludwig
II. oft wagemutig in den See sprang. Davor aber sollte ein Stopp
am jadegrünen Lech eingeplant werden. Der letzte Wildfluss der
Kalkalpen hat vor der Stadt Füssen seine Arme ausgebreitet und
sich einen Auwald geschaffen, der Lebensraum für zahlreiche seltene
Pflanzen- und Tierarten wie den Flussregenpfeifer ist. Die
800 Meter flussaufwärts vor der Lechschlucht sind ein naturkundlicher
Schatz. Umlagerungsstrecken von Wildflüssen wie
die des Lechs zählen zu Deutschlands artenreichsten Geotopen
neben dem Wattenmeer.
Die Wasserläufer-Route führt aber auch immer wieder auf die
Gipfel der Allgäuer Berge. Der Aufstieg zum Tegelberg überrascht
mit grandiosem Blick auf den Trilogieraum Schlosspark
mit Schloss Neuschwanstein, das Ammergebirge als größtem Naturschutzgebiet
Bayerns und ins Alpenvorland hinein. Die silberglitzernden
Seen und Flüsse durchziehen die sanfte grüne Landschaft
wie ein Adergeflecht und weisen den Weg weiter Richtung
Halblech, Lechbruck und Marktoberdorf. Hier endet vorerst die
wasserreiche Wanderung mit dem Klobunzele.
Klo…was? Das ist eine Art Kobold, der erscheint und einen
Tanz aufführt, wenn sein Name am Kuhstallweiher drei Mal
ausgerufen wird. Der Erlebnis-Lehrpfad, der Klobunzele-Weg,
zeigt auf Schautafeln kindgerecht die Entwicklung der Moränenlandschaft
des Voralpenlandes und gibt Informationen zur
Römersiedlung, die bei Ausgrabungen entdeckt worden ist. Wer
die Fragen auf den Tafeln richtig beantwortet, bekommt eine Belohnung
am Römerbad. Vielleicht kann man damit auch das Klobunzele
aus seinem Versteck locken, falls es beim Sonnenbaden
und beim Plantschen im Weiher den Ruf nicht vernommen hat.
In die Geschichte eintauchen
Wem das Erwandern großer Höhen zu anstrengend ist,
kann in die Geschichten auf der Wiesengänger-Route
eintauchen. Wie in Kaufbeuren, wo die Heilige Crescentia
die Stadt geprägt hat. Hier trifft man auf eine Welt der
Spiritualität. Das Angebot des Klosters und der Stadt lädt ein zur
Ruhe. Die Wiesengänger-Route führt nach Mindelheim und
Ottobeuren. Orte, zu denen Crescentia vor knapp 300 Jahren
auch gewandert ist. Dem Ruf der Heiligen, die in dieser Gegend
wirkte, folgen Pilger und Wanderer bis heute.
98 | Griaß di’ Allgäu
Wandertrilogie | ALLGÄU ENTDECKEN
DIE WANDERTRILOGIE ALLGÄU
Geschichten erleben zwischen Tälern und Gipfeln
An Erzabbau in großem Stil erinnert ein Museum in Burgberg am Grünten.
Die Wandertrilogie ist ein 876 Kilometer langes, preisgekröntes
Weitwanderwegenetz quer durch das Allgäu.
Dessen drei Routen machen die unterschiedlichen
Landschaftsbilder und Höhenlagen des Allgäus
intensiv erlebbar – und sie stehen für drei verschiedene „Wandertypen“:
Den Wiesengänger, Wasserläufer und Himmelstürmer.
Wasserläufer, das sind die Erlebniswanderer, die der Schönheit
des Landschaftsmosaiks aus Bächen und Schluchten, Seen und
Wiesen und dem Alpenpanorama erliegen. Ursprüngliche Natur
erleben, die Entstehung der Landschaft verstehen, die Menschen
und ihre Geschichten kennenzulernen: das bietet die Wandertrilogie
Allgäu. Die neun Trilogieräume und 33 Partnerorte
berichten von ihren kulturellen und naturkundlichen Besonderheiten,
von ihren Helden, den Allgäuer Sagen und Brauchtümern.
Erzählt werden sie auf den Tafeln an speziell gestalteten
Schauplätzen und von Wanderführern, die begleitete Touren
auf den Trilogie-Rundgängen rund um die Orte oder auf den
Wanderrouten anbieten. Wer auf eigenen Füßen unterwegs ist, ist
ebenso sicher, denn die Wege sind bestens ausgeschildert und mit
Schwierigkeitsgraden gekennzeichnet.
Der Weitwanderweg lädt ein, das Allgäu auf 53 Etappen zu
erkunden. Die kostenlose Übersichtskarte und das 312-seitige
Servicebuch mit Etappenbeschreibungen, Tipps und Gastgebern
helfen bei der Urlaubsplanung.
Alle Broschüren und Karten können per Mail oder Telefon
bestellt werden unter info@allgaeu.de und 08323/802 59 31.
Unter www.wandertrilogie-allgaeu.de finden sich zudem
alle Informationen inklusive der interaktiven Karte.
Auf der Wasserläufer-Route: Blick auf Schloss Neuschwanstein.
Wander-, Übersichtskarten, Servicebuch
IM BUCHHANDEL und bei allen 33
Partnerorten gibt es detaillierte Karten:
Drei Leporellokarten, jede im
Taschenformat, beschreiben die Wiesengänger-,
die Wasserläufer- und
die Himmelsstürmer-Route. Jede
der 53 Etappen ist mit Zeit- und
Streckenangaben sowie Höhenprofil
beschrieben. Auf den Karten sind
auch Aussichtspunkte, Einkehrziele
und Wandergastgeber verzeichnet.
Die Karten können auch direkt
beim Verlag bezogen werden.
www.publicpress.de
Wanderpause auf 1056 Metern: rund um die Pfarralp in Missen-Wilhams.
ALLGÄU ENTDECKEN | Klänge der Berge
TRADITION & BRAUCHTUM
Klänge der Berge
Foto: Ralf Lienert
Weingarten
Ravensburg
Obergünzburg
Leutkirch
Altusried
Kißlegg
Leben auf der Alpe | ALLGÄU ENTDECKEN
Wiggensbach
Marktob
Tettnang
Bodensee
Altstätten
Weißensberg
Lindau
Bregenz
Dornbirn
Hohenems
Wangen
Scheidegg
Lindenberg
Isny
Oberstaufen
Hittisau Balderschwang
Weitnau
Immenstadt
Fischen
Oberstdorf
Riezlern
Iller
Kempten
Sonthofen
Alpe Schwarzenberg
Nesselwang
Pfronten
Fü
Tannheim Re
Warth
Michael Rohrmoser zieht es jeden
Sommer auf die Alpe Schwarzenberg.
Im Oberallgäuer Hochgebirge hütet er
70 Rinder und bewirtschaftet 60 Hektar
Fläche. Jedes seiner Tiere erkennt er am
Klang der Schelle, die sie um den Hals
tragen. Für den Hirten haben die bauchigen
Klangkörper aber noch eine weit
größere Bedeutung.
Feldkirch
Lech
TEXT & FOTOS Bettina Buhl
Da ist es wieder, hinter dem dichten Rauschebart.
Die Art, wie sich die krausen Haare nach oben verschieben
und die Fältchen an den Augenwinkeln
verraten es: Michael Rohrmoser lächelt. Genau
dann, wenn sein Blick vorbei an den Baumwipfeln geht, auf die
Bergweide am Hang gegenüber. Dort, wo eine Gruppe Rinder
grast. Dort, wo der Orchesterklang der Kuhschellen entsteht.
Michael Rohrmoser, 33, ist Hirte auf der Alpe Schwarzenberg
im Oberallgäuer Hochgebirge. Hier, oberhalb von
Balderschwang, hütet er 70 Rinder. Seit 20 Jahren genießt er
jeden Sommer das Leben in den Bergen. Schon als Kind ging er als
sogenannter Kleinhirte zur Hand. Heute bewirtschaftet er rund
60 Hektar Fläche, stellt Zäune auf, treibt die Rinder, kümmert
sich um das Wohlergehen der Tiere. Die Natur, ungebunden
sein, die Freiheit genießen und das gemächliche Schellen
der Wiederkäuer machen für ihn den besonderen Reiz aus.
Deswegen zieht es ihn immer wieder auf die Alpweiden.
Doch der Klang der Berge lässt ihn auch im Winter nicht los.
Dann steht er selbst an Esse und Amboss und schmiedet seine eigenen
Schellen. Rund und bauchig sind sie. Jede ist einzigartig.
Michael Rohrmoser kennt sie alle. Er muss nicht schauen, welches
Tier gerade in der Nähe grast. Er muss nur hören.
Griaß di’ Allgäu | 101
ALLGÄU ENTDECKEN | Leben auf der Alpe
Foto: Martina Diemand
Gewitter, Sturm und Hagel machen dem Hirten in den Bergen
nichts aus. Selbst wenn der Wind an den Fenstern rüttelt, die
Bäume unter seiner Kraft ächzen oder die Dachbalken knarzen,
kann er in seiner über 100 Jahre alten Hütte ruhig schlafen. Nur
eines lässt ihn senkrecht im Bett stehen: Wenn er plötzlich kein
Geläut mehr hört.
Für den Wanderer sind die Schellen vielleicht nur eine schöne
Klangkulisse. Für den Hirten sind sie weit mehr. „Das Vieh hat
die Schellen um, damit man es besser finden kann. Auch wenn du
bei Wolken und Nebel fast nichts mehr siehst: Die Schelle hörst
du“, erklärt Rohrmoser. Deswegen ist es für ihn so beruhigend,
wenn er das Gebimmel hört. Deswegen sein Lächeln und die
strahlenden Augen, wenn er das Läuten hört. Dann weiß er: Es
geht seinen Schützlingen gut.
Der individuelle Ton der Schellen ist das Ergebnis reiner
Handarbeit. Mehr als 10 000 Hammerschläge stecken in einer
Schelle. Zwischen fünf und acht Stunden arbeitet Michael Rohmoser
allein am bauchigen Klangkörper. Den Lederriemen, mit
dem das Vieh die Schelle später um den Hals trägt, fertigt er
ebenfalls in detailreicher Handarbeit. Wie viele Stunden er damit
verbringt? Das kann er gar nicht sagen. Alleine das richtige
Material zu finden, sei eine Aufgabe für sich. Geschmeidig und
robust muss das Leder sein. Dick genug, dass es hält. Dünn genug,
dass die Sticknadel noch hindurchgeht. Sprüche und Motive
der Alpen zieren am Ende die Rinderhälse. Mal ein filigranes
Edelweiß, mal ein blauer Enzian oder die Umrisse einer
Kuh. Oder Bitten wie „Gott segne unsere Herde“, Weisheiten
wie „Scho mancha dumma Verlierar war der huimlich Siegar“
(Schon mancher dumme Verlierer war der heimliche Sieger)
und die Namen der Familie des Hirten. Nicht nur die Verzierungen
und die bunten Dachshaar- und Wollfransen machen
die Schellen zu einem Unikat.
30 Kilometer von der Alpe entfernt nimmt alles seinen Anfang.
Hier greift Michael Rohrmoser in den Wintermonaten zum
Hammer, in einer Schmiede im Blaichacher Ortsteil Bihlerdorf.
Hat er nicht rund ums Vieh zu tun, bearbeitet er also Metall. Kein
Wunder, dass es für den Schmiedegesellen Ehrensache ist, seinen
Schützlingen selbst gemachte Schellen umzuschnallen. Wenn
die Auftragslage am Bau gegen Jahresanfang abnimmt, kommen
die Schellenformen zum Einsatz. Bis zu 100 Schellen entstehen
pro Jahr. Und, darauf wird großen Wert gelegt: Eine Kuhschelle
ist nicht das gleiche wie eine Kuhglocke. „Glocken werden aus
flüssigem Metall gegossen. Schellen sind aus Blech geschmiedet“,
beschreibt Michael Rohrmoser den Unterschied. Sein Rauschebart
ist inzwischen abrasiert, die Fältchen um die Augen sind
hingegen geblieben. Auch jetzt lächelt er, wenn er von den Schellen
erzählt. Sehnig und kräftig sind seine Hände, schwarz von
der Arbeit. Das Muskelspiel zeigt sich unter der Haut, wenn der
drahtige 33-Jährige zum Werkzeug greift.
Metallgeruch in der Luft
Ein Geruch von Metall liegt schwer in der Luft, während der
Rauch in der Nase beißt. Rohrmoser fertigt die Schellen aus Metallblech.
Zunächst schneidet er zwei Hälften zurecht. Dann treibt
er sie im 1100 Grad „warmen“ Feuer an der Esse vor. Der Schmied
spricht übrigens erst beim Feuerschweißen von Hitze. In einer
Schablone schlägt Rohrmoser die Bleche in die passende Form,
vernietet und verschweißt anschließend die beiden Halbschalen.
Danach kommen Kallenbügel, Kalle und Riemenbügel dran. Sie
werden ebenfalls an die Schelle geschweißt.
„Jeder Schlag, jedes Blech ist anders. Deshalb ist jede Schelle anders
und hat ihren ganz eigenen Klang“, erklärt Rohrmoser. Vor
allem der Klang ist ihm wichtig. Nicht nur, weil er als Musiker
seinen Ohren auch bei der Alparbeit Gutes tun will. Das Geläut
der Schellen habe ihn schon immer fasziniert, verrät er. Nur ein
logischer Schritt, dass er sich mit einer Ausbildung in der Schmiede
auch an die „Bumpeln“ gemacht hat. Lange habe er probieren müssen,
bis ihm seine erste Schelle gelungen sei, erzählt er und grinst.
Auch die Formen für die Bleche, die er heute als Schablonen nutzt,
hat er alle selbst gemacht. Das ist eine Kunst für sich. Heute fertigt
er verschiedene Modelle in verschiedenen Größen. Zwischen 70
und 300 Euro kostet eine Schelle.
In diesen Schellen steckt Herzblut. Vor allem die großen Zugschellen
haben besonderen Wert. Während das Vieh die kleinen
Weidschellen während des Sommers trägt, damit der Hirte es
leicht finden kann, kommen die mächtigen Exemplare nur einmal
im Jahr und dann auch nur für ein paar Stunden zum Einsatz: beim
Viehscheid. Am Ende des Alpsommers zieht das Vieh mit Schellengetöse
ins Tal. Hier sieht man auch die aufwendig gestalteten
Riemen. Hier kommen die prächtigsten Exemplare zur Geltung.
Für den Hirten ist dieser Tag jedes Jahr ein Erlebnis und Lohn
seiner Arbeit. Dann gibt er die Tiere wohlbehalten an ihre Be-
KÖNIGSCARD
Leben auf der Alpe | ALLGÄU ENTDECKEN
sitzer zurück. Etwa 100 Tage lang haben sich die Tiere in den
Bergen an Kräutern und Gras gelabt und durch den Gang an den
Hängen Knochen sowie Muskeln gestärkt. Sie haben die Freiheit
genossen. Verlief der Bergsommer unfallfrei, führt ein schön geschmücktes
Kranzrind die Herde an – eine Ehre für den Hirten
und für den Besitzer des Rinds. Auf die riesige Klangkulisse freut
sich Michael Rohrmoser am meisten. Die Schellen, ja, die würden
ihm im Winter schon manchmal fehlen, beteuert er. Ruhig
schlafen, sagt er, könne er aber dennoch.
Schellen und Glocken – der Unterschied
EINE KUHSCHELLE UND EINE KUHGLOCKE sind nicht das Gleiche.
Der größte Unterschied: Schellen werden aus einem Blech geschmiedet,
Glocken hingegen aus flüssigem Metall gegossen, oft aus einer
exakt abgemischten Legierung aus Kupfer und Zinn.
· Traditionell tragen Rinder Schellen, eine Glocke bekommt oft nur eine
Kuh umgehängt – also ein weibliches Rind, das bereits gekalbt hat.
· Die Kuhglocke hat einen helleren, hohen Ton. Da sie leichter kaputt
geht als eine Schelle, tragen die älteren Kühe die Glocken. Diese
Tiere sind ruhiger.
· Manche Hirten schwören darauf, dass Kühe anders laufen und so
die Glocken erst richtig klingen lassen können. Allerdings ist es kein
Muss, dass eine Kuh eine Glocke trägt.
Ein Leben abseits der Stadt und des Trubels, das liebt und genießt die Familie
Rohrmoser (von links): Sofi, Angelika, Thade, Ida und Michael. Oben: Mensch und
Tier im Einklang.
Schiffsrundfahrten auf dem Forggensee
Gönnen Sie sich eine „Sehreise“ der besonderen Art: Je weiter man sich auf dem
Forggenseeschiff vom südlichen Seeufer entfernt, desto grandioser wird der Panoramablick
auf die Bergwelt, die Königsschlösser und die Füssener Stadtsilhouette.
VonAnfang Juni bis zum 15. Oktober verkehren die beiden Schiffe im Linienverkehr
auf zwei unterschiedlich langen Rundkursen. Den Fahrplan erhalten Sie in den
Tourist Informationen sowie online unter: www.fuessen.de
Für Inhaber der KönigsCard ist täglich eine Rundfahrt kostenfrei
(außer Abendfahrten /Sonderfahrten).
PAR T NER
Information &Buchung:
Tel. 08362-938522oder 01 77 -7921363oder 08362- 92 13 63
info@schifffahrt.fuessen.de oder schifffahrt@fuessen.de
www.forggenseeschifffahrt.de, Anbieter: Städtische Forggenseeschifffahrt, Lechhalde 3, 87629 Füssen
Pause vom Alltag: Abendfahrten auf dem Forggensee
Angeboten werden drei Rundfahrtvarianten. Die „Romantische Abendfahrt“ mit
Erklärungen zum Forggensee und zur umgebenden Landschaft findet am 06.07.,
20.07., 10.08. und 31.08. statt. Am 27.07. und 17.08. spielt eine Allgäuer Band
bei der „Abendfahrt mit Livemusik“ zur Unterhaltung auf. Bei den „König-Ludwig-
Abendfahrten“ am 13.07., 03.08. und 24.08. erfahren Sie mehr über das Leben des
Märchenkönigs. Das Ticket für die Romantische Abendfahrt kostet 12,50.- Euro, für
die beiden anderen Fahrten jeweils 13,50.- Euro. Kinder unter 15 Jahren fahren zum
ermäßigten Fahrpreis. Die Tickets sind direkt an Bord erhältlich.
AUF DEM WEG ZUM TIROLER BERGWEGE-GÜTESIEGEL
Das Tannheimer Tal optimiert sein Wanderangebot
Mit der Seilbahn zum Panoramaspaziergang, zu Fuß durch
das Naturschutzgebiet oder eine ganztägige Entdeckungstour
– das Tannheimer Tal ist bekannt für sein vielseitiges
Genusswandern auf fast allen Höhenlagen. Wie das Wandern
in diesem Sommer im Hochtal noch attraktiver wird,
das verraten die beiden Experten Reinhold Bilgeri und
Christoph Tannheimer.
Die Wanderwege im Tannheimer Tal kennt Reinhold
Bilgeri wie seine Westentasche. Als Obmann der
Bergrettung Tannheim ist er mit den geographischen
Gegebenheiten bestens vertraut. Kein Wunder also, dass
Bilgeri sich um die neue Beschilderung der Wanderwege
kümmert. „Insgesamt 1.600 neue Schilder werden auf 350
Kilometern Wanderweg aufgestellt. Ziel ist eine einheitliche
Beschilderung im gesamten Tal – eine der Vorgaben
des „Tiroler Bergwegegütesiegels“. Auf den neuen Tafeln
sind alle wichtigen Informationen inklusive der zahlreichen
Piktogramme dargestellt“, präzisiert Reinhold Bilgeri die
wichtigste Innovation des Sommers. Zu den Wegnamen
und -nummern kommen Infos zu Streckenlängen, Schwierigkeitsgraden,
Einkehrmöglichkeiten, Seilbahnen und Anbindungen.
Zudem sorgen die Schilder für mehr Sicherheit.
Ein Thema, das dem Obmann der Bergrettung Tannheim
besonders am Herzen liegt: „Jede Tafel ist mit einer Num-
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Wenn der Schnee auch auf den Bergen
langsam beginnt zu schmelzen, Wellnessbereich des Hotels, verwöhnen.
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Die Farbenpracht werden kann. der Somit erblühenden weiß die dann Natur ganz wöhnpension, genau, wo dieDie neben vor mehreren einem reichal-
Jahren zur beliebtesten Wanderung
die Verpflegung für alle, die der nach 3/4-Ver-
einer schönen Tagestour suchen.
Das Freibad »Traualpsee« ist ab Mitte März geöffnet.
sich am Berg die Hilfesuchenden und im Tal istbefinden.“
ein ganz besonderes
Erlebnis. all den Neuerungen geht es natürlich vor allem täglichen um den Suppen- nes und massiven Salatebuffet Felssturzes eingesperrt. Doch bis zum Somtigen
Frühstücksbuffet Österreichs und gekürte einem Strecke mit-
war einige Zeit wegen ei-
Bei
Wandergenuss. Das Tannheimer Der Talstand bietetim in dieser Tannheimer Jahres-Tazeit zahlreiche im Mittelpunkt, Möglichkeiten wird jedoch um sich diesen dar-Sommer der österrichischen nochfangreicher
und internationaler
Sicherungsmaßnahmen ist der betroffene
zwar 4-Gang-Wahlmenü schon mer mit wird Spezialitäten sie wieder komplett aus begehbar sein. Dank um-
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mals an zudeutlich erfreuen. aufgewertet. Egal ob es Unterwegs ein gemütlicher könnte man Küche derzeit am Abend Abstieg beinhaltet. zum Vilsalpsee bald wieder zugänglich.
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aus Tal Schattwald oder eine sportliche kennt jeden Wanderung Winkel im Tannheimer sein nutzen Tal und Sie ab Mai auch alle Bergbahnen
ist soll, ein der wahrer breiteInsider. Talboden Zusammen und schön mit seinen angelegte
Wanderwege sich um die laden korrekte zu verschiedens-
Aufstellung der freien neuen Eintritt Be-
in die »Wasserwelten Hal-
Kollegen im Tannheimer kümmert
Tal kostenlos und erhalten
EIN TICKET FÜR
BERGBAHNFAHRT UND BADESPASS
schilderung. ten Aktivitäten „Wir ein. fangen im Frühjahr im ortsnahen densee«. Bereich
an Idealer und Ausgangspunkt stellen dann die hierfür neuen ist Tafeln das Hotel
Tyrol am in Haldensee. höheren Von Lagen hier auf“, auserklärt sind Tannheimer. Ihr Auto und der Verleih genug. von Dazu Fahrrädern, gehört auch die Drei-Hütten-Tour oder
nach der EinSchnee-
schmelze
kostenloser Parkgaragenstellplatz Spannende Wege gibt füres im Tannheimer Tal mehr als
„Mit es nur den wenige einheitlichen Meter zum Schildern Einstieg kann in viele sich der Rucksäcken Wanderer und Wanderstöcken Rundwanderweg rundenzum Gipfel Bergfrühling des Neunerköpfle [08.05.-03.07.2016]
jetzt Wander- noch und besser Radwege orientieren der Region und sich sowie somit auf das die Angebot schönen
Dinge konzentrieren“, sagt er.
all diese Touren unbeschwert allen erkunden »Tyrol-Inklusive«-Leistungen kann, gibt sowie:
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Hotel Tyrol am Haldensee
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Doch die neue Beschilderung ist nicht die einzige Neuigkeit: E-Mail: info@tyrol-haldensee.com
see“. Das Ticket ist bei teilnehmenden Gastgebern
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Wenn der Schnee auch auf den Bergen
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ALLGÄU HEIMATLICH
Wussten Sie, dass … der böhmische Feldherr Wallenstein mit schwerer Reiterei, Pikenieren, Infanterie, Musketieren und Artillerie
in Memmingen Station machte? Vom 30. Mai bis 22. Oktober 1630 residierte er dort im Allgäu, und was sich damals alles abspielte,
darüber gibt es so manche Anekdote. Zum Beispiel die: Wallensteins erster Befehl lautete, Hunde und Hähne einzusperren und
Kirchenglocken verstummen zu lassen. Die Ohren des lärmempfindlichen und von Gicht geplagten Feldherrn sollten geschont werden.
Laut dürfte es hingegen werden, wenn in Memmingen vom 24. bis 31. Juli die Wallenstein-Festspiele gefeiert werden –
mit Gefechten wie auf dem Foto, Theateraufführungen, Lagerleben, Tänzen, Reiterspielen und Konzerten. www.wallenstein-mm.de
Foto: Ralf Lienert
ALLGÄU HEIMATLICH | Moderne Dirndl statt affigem Kitsch
108 | Griaß di’ Allgäu
Trachtenmode | ALLGÄU HEIMATLICH
Wertinge
Donau
Zusam
Blaubeuren
Ulm
Pfuhl
Neu-Ulm
Günzburg
Burgau
Laupheim
Senden
Vöhringen
Illertissen
Dietenheim
Günz
Kammel
Krumbach
Mindel
Fotos: Ralf Lienert
Dinkelscherben
Sc
Wertach
Biberach
Mindelheim
Bad Wörishofen
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Bad Waldsee
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Bad Wurzach
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Memmingen
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Altstätten
Weingarten
Ravensburg
Weißensberg
Lindau
Dornbirn
Hohenems
Obergünzburg
Warth
Wer ohne Tracht auf die Allgäuer FeldkirchFestwoche geht, fällt auf.
Selbst bei jungen Leuten sind Lederhose, besticktes Hemd oder Dirndl angesagt.
Das war nicht immer so: Mitte des 19. Jahrhunderts war die Tracht so
gut wie ausgestorben. Nun boomt das Geschäft mit dem ursprünglichen Gewand.
Zu Besuch bei der Oberallgäuer Trachtenschneiderin Juliane Vachenauer.
Kißlegg
Wangen
Scheidegg
Leutkirch
Lindenberg
Hittisau
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Tannheim
Marktoberdo
Bern
Füsse
Reutt
Griaß di’ Allgäu | 109
ALLGÄU HEIMATLICH | Trachtenmode
Genauigkeit ist gefragt bei einer Trachtenschneiderin.
Im Oberallgäu gehört die Schleife in die Mitte.
TEXT & FOTOS Michaela Schneider
Juliane Vachenauer war ein Teenager, als ihre Großmutter
ihr eine gebrauchte Nähmaschine schenkte. Denn
schon als junges Mädchen saß die Oberallgäuerin gern
vor bunten Stoffen und war begeistert von der Vielfalt
an Farben und Mustern. Ein paar Jahre später sollte sie
ihr Hobby zum Beruf machen. Dass diese Entscheidung
richtig war, zeigte sich spätestens nach der dreijährigen Ausbildung
zur Trachtenschneiderin: Bei der Gesellenprüfung holte
sie mit ihrer Tracht 1991 den Bundessieg ins Oberallgäu, drei
Jahre später folgte die Meisterprüfung. Und mit nur 23 Jahren
wagte Juliane Vachenauer den Schritt in die Selbstständigkeit.
Sie spezialisierte sich von Beginn an auf Trachten für Frauen
und Mädchen.
Das war im Jahre 1995. Dass Juliane Vachenauer ihren Beruf
noch immer wie am ersten Tag liebt, erlebt, wer sie in ihrer kleinen
Schneiderei im Fischinger Ortsteil Langenwang besucht
und mit Stoffen und Nähmaschinen, Faden und Nadel hantieren
sieht. Die Kunden wissen die Leidenschaft der 43-Jährigen
für ihre Arbeit zu schätzen – zum Beispiel, dass sie jedes fertige
Dirndl noch einmal anprobieren lässt und Tipps gibt, wie man
richtig ins Mieder schlüpft oder eine perfekte Schleife bindet.
Übrigens räumt sie gerne mit dem Mythos auf, dass die Seite,
auf der die Schleife gebunden sei, Auskunft gebe, ob eine Frau
liiert oder solo sei. „Traditionell gehört die Schleife im Oberallgäu
immer in die Mitte“, stellt sie klar. „Ohne Wenn und Aber.“
Vor allem zwei klassischen Trachtenarten begegnet man im
Allgäu: der Gebirgstracht mit schwarzem Samtmieder, einer
Schürze im satten Tannengrün und einem Rock, so grau wie
Allgäuer Kalkstein – sowie der von Ort zu Ort variierenden
historischen Tracht mit besticktem oder gestepptem rotem Mieder,
Rock und Schürze.
Immer beliebter werden außerdem modernere Dirndl in
den jeweiligen Saisonfarben. Die allerdings haben laut Juliane
Vachenauer nichts mit jenen Auswüchsen zu tun, die man ab
und an auf dem Oktoberfest oder auf der Allgäuer Festwoche
zu sehen bekommt.
„Ich nähe Saison-Dirndl, aber keinen Kitsch oder ultrakurze
Minidirndl“, sagt sie. Was beim Oktoberfest getragen werde, sei
zwar mitunter witzig. Aber Inspiration hole sie sich dort nicht.
Trotzdem begrüßt sie es, dass dank der großen Volksfeste Dirndltragen
in Mode sei. Das Bewusstsein junger Leute für die eigenen
Wurzeln, ist sich die Oberallgäuerin sicher, wachse wieder. Fest
steht: Heute fallen auf der Festwoche jene Frauen auf, die kein
Dirndl tragen. Früher war es eher anders herum. Gut möglich,
meint die Schneiderin, dass Mädchen und Frauen heute das Feminine
mehr in Szene setzen wollen. „Dirndl“, weiß Vachenauer,
„betonen noch mehr eine tolle Figur.“
Große und bunte Stoffauswahl
Wo sich die 43-Jährige mit Beginn der neuen Saison schließlich
ihre Inspiration holt? Dafür ein Blick in den Kalender: Im Januar
treffen Stoffproben der Hersteller ein, die letztlich die Trends der
Saison bestimmen. Vachenauers Beobachtung: Zwar nehme die
Zahl der Hersteller ab. Wer aber auf dem Markt besteht, biete eine
viel größere, buntere und abwechslungsreichere Stoffauswahl
an als früher. Im Trend lagen zuletzt unter anderem Bänder und
Borten. Ach ja: Und die Länge der Röcke variiert von Jahr zu
Jahr. Gefragt sind derzeit jene Modelle, die eine Hand breit übers
Knie reichen.
Es ist nicht ganz neu, dass Trachten mal mehr, mal weniger gefragt
sind. Mitte des 19. Jahrhunderts war die Tracht im Allgäu
so gut wie ausgestorben. Damals hatte mit der Eisenbahn auch
die Weltmode die Bergregion erreicht. Die Bevölkerung legte die
alten Gewänder tief hinein in die Truhe im Keller oder auf dem
Dachboden. Kurz darauf sollte mit der aufkeimenden Heimatschutzbewegung
in Bayern als Gegengewicht zur Industrialisierung
von Menschen und Landschaften ein anderes Gewand ins
Allgäu kommen: die oberbayerische Gebirgstracht, die bis heute
mancher Gast irrtümlich als echt-allgäuerisch eingruppiert. Und
es entstanden erste Gebirgstrachten-Erhaltungsvereine. Auf die
wahren Allgäuer Ursprünge besann man sich Mitte des 20. Jahr-
110 | Griaß di’ Allgäu
hunderts zurück. Eine Hand voll Allgäuer Schneider machte sich
auf die Suche nach den letzten Allgäuer Trachten, spürte Bilder
auf und entwickelte auf der Basis alter Vorlagen eine zeitgemäße,
alltagstaugliche Tracht. Ein echter Allgäuer trage diese mit Stolz,
sagt Juliane Vachenauer. „Ist man auf einen Geburtstag eingeladen,
ist es selbstverständlich, im Dirndl zu kommen. Auch an
Weihnachten und zu Festtagen schlüpfen viele in die Tracht.“
Wie viele Dirndl sie für sich und ihre Töchter schon genäht hat,
kann Vachenauer nicht sagen, zumal sich Mieder, Blusen, Röcke
und Schürzen unterschiedlich kombinieren lassen. In jedem einzelnen
Stück stecken jede Menge an Arbeit und handwerkliches
Geschick, Detailverliebtheit und kreative Ideen. Mit mindestens
30 Stunden Arbeitszeit rechnet die Trachtenschneiderin bei einer
schlichteren Tracht, sprich Schürze, Bluse, Rock und Mieder.
Aufwendigere Stücke, zum Beispiel mit Stickereien, benötigen
entsprechend mehr Zeit. Vier Mal kommen Kunden pro Auftrag
in Langenwang vorbei – zum Beratungsgespräch, zu zwei Anproben
und um schließlich die fertige Tracht abzuholen.
„Trachtenschneiderin ist ein Luxusberuf. Entsprechend intensiv
muss ich auf Privatkunden eingehen“, verrät die Oberallgäuerin.
Deshalb achte sie gezielt auf Augenfarbe der Kundin, Typ
und Kleidung, wenn sie im ersten Gespräch Farbe, Form und
Stil bespricht. Nur so erkenne sie, ob ihr Gegenüber Schlichtes,
Pikantes im Detail oder gleich etwas Auf-wändigeres wünsche.
Jede Tracht ist individuell, und oft
bringen Kunden zudem ein Erbstück
oder ein beim Trachtenbazar erworbenes
Kleidungsteil vorbei, das dann
entsprechend ergänzt werden soll.
Bis heute ist es in vielen Allgäuer
Familien Tradition, dass
historische Trachten
von Generation zu
Generation weitergereicht
werden.
Juliane Vachenauer
freut sich, wenn sie ab
und zu eine Hochzeitstracht
nähen darf. Auch Plisseeröcke
sind für sie etwas Besonderes
– jene schlichten
schwarzen Röcke mit farbenfrohen
Bändern im
linken unteren Bereich,
die erst beim Tanzen
sichtbar werden.
Strenge Grenzen
sind der Kreativität
indes gesetzt, wenn
Vachenauer an historischen
Trachten
oder Plattlerhäs
für Vereine arbeitet.
Da ist alles bis
ins Detail festgelegt.
Herzlich willkommen zum
Altusrieder
Freilichtspiel!
Trachtenmode | ALLGÄU HEIMATLICH
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Widerstandskämpfer und Sozialrebell, den Kämpfer
für Gerechtigkeit und gegen Ausbeutung auf der spektakulären
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Griaß di’ Allgäu | 111
und bei der Allgäuer Zeitung und den Heimatzeitungen,
Tel. 0831/2 06-5555, und unter www.allgaeuticket.de
MUSIK DER BERGE
Das Handy
des Hirten
Foto: Ralf Lienert
Jörg Pöschl und Christine Scharfenberger haben sich der Tradition des
Alphornblasens verschrieben. Wer will, kann es bei ihnen lernen.
Nach den ersten Unterrichtsstunden ist tatsächlich ein Fortschritt zu erkennen
und vor allem zu hören: Aus dem „Ffffhhh“ wird langsam ein erster Ton.
Tettnang
Weingarten
Ravensburg
TEXT & FOTO Monika Hippe
Weißensberg
Kißlegg
Wangen
Scheidegg
Leutkirch
Lindenberg
Altusried
An diesem Tag würden Lindau die Kühe Oberstaufen
Immenstadt
wohl Bodensee
Kopf schütteln, wenn
sie hoch oben auf der Bregenz Alpe die
Ofterschwang
Geräusche hörten, die aus dem
Hittisau
Tal kommen: ein lang gezogenes „Ffffhhh“.
Immer und immer wieder. Des Dornbirn Rätsels Lösung:
Im Ort Ofterschwang Altstätten versucht sich eine
Hohenems
Urlauberin zum ersten Mal im Alphornblasen. Sie
Riezlern
pustet kraftvoll hinein, was sich anhört, als würde Luft
aus einem Ballon flutschen: „Ffffhhhh“.
„Versuche, die Lippen mehr vibrieren zu lassen, damit ein Warth Ton
entsteht“, rät ihr Jörg Feldkirch Pöschl. Er und seine Lebenspartnerin sind
schon lange leidenschaftliche Alphornbläser. Im Garten ihres
Landhotels Alphorn können Besucher beim Weißwurst-Frühschoppen
Klängen lauschen, die Alphörner erzeugen, oder das
Musikinstrument per Schnupperkurs gleich selbst ausprobieren.
Alphornblasen gehört zu den Traditionen im Allgäu. Das Musikinstrument
war in dieser Gegend schon vor rund 450 Jahren
bekannt. Eine Anbetungsszene aus dem Jahre 1568, die in einer
abgelegenen Bergkapelle in Rohrmoos am Flügel des Altars zu
sehen ist, zeigt beispielsweise einen Hirten mit langgestrecktem
Alphorn in den Händen. Als Besonderheit galt früher das „Allgewische
Waldhorn“. Es hatte eine Rohrlänge von etwa drei Metern,
die schneckenförmig gerollt war.
Jörg Pöschl spielt seit 18 Jahren Alphorn, Christine Scharfenberger
seit sieben Jahren. Er trägt an diesem Tag Wollkniestrümpfe
und eine Hirschlederhose mit Edelweißsymbolen an den
Trägern. Seine Lebenspartnerin ist in ein Dirndl geschlüpft. Die
Kleidung könnte als Hinweis auf die Spielweise des Duos dienen.
„Heutige Alphornstile haben oft etwas Jazziges“, meint Scharfenberger
und fügt hinzu: „Aber wir machen das noch traditionell.“
Gemeinsam zeigen die beiden den Urlaubern, wie das mit
der Lippenvibration funktioniert. Sie holen tief Luft und blasen
im Gleichtakt in ihre Alphörner. Eine dunkle und zugleich sanfte
Melodie erklingt, die bei manchem tief ins Herz geht. Der Ton
macht die Musik, lautet das Motto. „Wenn ich aus jedem Ton das
Beste mache, wird das gesamte Musikstück ein wahrer Genuss.
Und zwar für Bläser und Zuhörer“, ist Jörg Pöschl überzeugt. Für
ihn ist es ein Hochgenuss, draußen in der Natur zu spielen und
dabei die Seele von Mensch und Tier zu berühren. Früher diente
das Alphorn als Kommunikationsmittel zwischen den Tälern. Es
war das Handy des Hirten. Damit habe er seine Tiere an die Alpe
gelockt, um sie zu besänftigen, erzählt Pöschl.
Ein Blick zurück: Das Interesse für dieses Musikinstrument
wurde geweckt, als Pöschl und Scharfenberger in einem Bergrestaurant
arbeiteten. Wenn dort vor der Dämmerung der Tag
mit Alphorn-Klängen verabschiedetet wurde, erlebten sie, wie
beruhigend der Ton auf die Tiere wirkt. „Es ist faszinierend zu
sehen, wie die Kühe näher kommen und innehalten. Man hört für
ein paar Sekunden kein Glockengebimmel mehr“, verrät Pöschl,
der seit zehn Jahren Kurse für die traditionelle Alphornschule
gibt. Zudem ist er Mitglied der Obermaiselsteiner Alphornbläser.
Isny
Wiggensbach
Weitnau
Iller
Fischen
Oberstdorf
Kempten
Sonthofen
Obergünzburg
Lech
Marktoberdorf
Alphornkurse | ALLGÄU HEIMATLICH
Nesselwang
Pfronten
Bernbeuren
Füssen
Nassereith
Imst
Schongau
Lechbruck
Forggensee
Peiting
Er und seine Partnerin beherrschen das Instrument
so gut, dass sie in die obersten Klassen
Tannheim der Nordwestschweizer Reutte Alphornvereinigung
aufgenommen wurden. Gemeinsam treten sie
als Alphorn-Duo Ofterschwang auf. Ihr Hotel
ist zu einem Treffpunkt von internationalen
Ehrwald
Alphornbläsern geworden. Die Sonne strahlt an
diesem Tag, als die Anfänger im Garten üben. Aus
dem „Ffffhhhh“ ist schon ein erster Ton geworden.
Alphorn-Schnupperkurs
Das Landhotel Alphorn
bietet vier Tage Schnupperkurs,
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Noten mit Übernachtung im
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Griaß di’ Allgäu | 113
TITEL | Neuschwanstein
WIEGE DER GASTFREUNDSCHAFT
Letzte Station
auf dem Weg über die Alpen
In Füssen waren Fremde schon
immer willkommen. Wo heute
die Fußgängerzone ist, verlief einst die
wichtige Römerstraße Via Claudia
Augusta. Eine Stadt als Trendsetter.
TEXT Dirk Lehmann | FOTOS Susanne Baade
Tipps & Städtemagazin
Tipps zu zehn historischen Städten unter www.allgaeusteadte.de
In einem 24-seitigen Städtemagazin (bei der Allgäu GmbH kostenlos
erhältlich, Telefon: 08321/8025931; info@allgaeu.de) erfährt man,
wo es schöne Plätze, Veranstaltungen, Führungen etc. gibt: in Füssen,
Isny, Leutkirch, Lindenberg, Marktoberdorf, Memmingen, Mindelheim,
Kaufbeuren, Kempten und Wangen. www.allgaeueralpen.com
Autor Dirk Lehmann
trifft am Hohen Schloss
einen Mönch aus Thailand.
Der Besucher weiß, dass er einen besonderen Ort
erreicht hat, wenn er plötzlich vor einem thailändischen
Mönch steht, der von seiner ersten Reise
erzählt. Seit zwei Monaten ist der Mann aus Chiang
Mai unterwegs, war in Russland und China, in Dänemark,
Italien, Tschechien. Jetzt steht er hier. In Füssen. Im Innenhof des
Hohen Schlosses. Was ihm hier im Allgäu besonders gefallen hat?
„Natürlich die Schlösser. Sehr schön, wie im Märchen.” Beeindruckend
seien aber auch die Menschen.
Szenenwechsel: Wir folgen einer Stadtführerin in die Fußgängerzone
Füssens und erfahren, dass genau hier einst die Via
Claudia Augusta verlief. Die Straße wurde in der Herrschaftszeit
des römischen Kaisers Augustus angefangen und unter Claudius
fertig gestellt, so dass die Strecke durchgängig mit Fuhrwerken
befahren werden konnte. Lange war es die wichtigste Verbindung
zwischen der Po-Ebene und dem Alpenvorraum. Je nach
Reise-Ausstattung dauerte es bis zu zehn Tage und mehr, auf der
Via Claudia Augusta die Alpen zu überqueren. Heute ist die Strecke
vor allem bei Radfahrern beliebt, die sich lustvoll über die
Berge kurbeln.
Früher war Füssen die letzte Stadt, die die Reisenden sahen, bevor
sie sich auf den Weg über die Alpen machten. Oder es war die
erste Stadt, die sie erreichten, wenn sie über die Alpen kamen. In
Füssen hat man sich für die Ferne gestärkt oder auf die Heimat gefreut.
Es entstanden Herbergen und Hotels, Gaststätten und Handelsorte.
Und in Füssen kamen Trends an. Es war eine moderne
Stadt.
Das Allgäu hat Geschichte gemacht: Füssen hat den Besuchern
deutsche Gastfreundschaft gezeigt, Kempten gilt als die älteste
Stadt des Landes und das mittelalterliche Memmingen als Geburtsort
der Menschenrechte.
114 | Griaß di’ Allgäu
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Griaß di’ Allgäu | 115
Angelika Köhler-Schiessler (66)
... stellt die pfiffige „Vroni“ aus
Wollfilz vor. Die Redakteurin
hat ihre journalistischen Wurzeln
bei der Allgäuer Zeitung.
Danach war sie über drei Jahrzehnte
für den Kreativ-Bereich
der Zeitschrift „freundin“ verantwortlich.
Heute arbeitet sie
freiberuflich für Handarbeitsund
Fachzeitschriften.
116 | Griaß di’ Allgäu
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Bastelfilz in Weiß und Gelb,
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vergrößern oder als Download unter:
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Aus grauem Wollfilz zweimal 28 x 34 cm
für Vorder- und Rückteil zuschneiden
sowie zwei Seitenteile mit 7 x 34 cm
und den Boden mit 7 x 34 cm.
Das Blütenmotiv aus weißem Filz sowie
sechs bis sieben kleine Kreise aus
gelbem Filz zuschneiden.
2.
3.
Blütenmotiv mit Textilkleber mittig
auf dem Vorderteil fixieren.
Die gelben Punkte überlappend auf
die Motivmitte kleben.
Blütenblätter mit engem
Zickzackstich einfassen,
innere Linien zuvor anzeichnen.
4.
Jetzt die Seitenteile knappkantig,
links auf links, zwischen
Vorder- und Rückteil steppen.
Zum Schluss den Boden,
ebenfalls links auf links, annähen.
6.
5.
Je 7 cm vom Rand und 2 cm von
der oberen Kante entfernt, Löcher
für die Ösen anzeichnen, mit einer
Nagelschere ausschneiden und die
Ösen einschlagen.
Nur noch die Henkel
in die Ösen knipsen – fertig!
7.
Griaß di’ Allgäu | 117
BERUF & BERUFUNG
Auch eine Rakete
braucht Ruhe
Donau
Wertingen
Diese Geste liebt der Rennsportler.
Natürlich auch Daniel Abt.
Zusam
Blaubeuren
Ulm
Pfuhl
Neu-Ulm
Günzburg
Burgau
Laupheim
Senden
Vöhringen
Illertissen
Dietenheim
Günz
Kammel
Krumbach
Mindel
Dinkelscherben
B
Schwa
Wertach
Adrenalin und Allgäu: Zwei Begriffe, die das Leben
von Daniel Abt beherrschen. Der Rennfahrer ist in den
Weingarten
Metropolen dieser Welt zu Hause. Seine Heimat
Ravensburg
allerdings ist das Alpenvorland. Hier tankt er seinen
Akku auf. Wir haben den 23-Jährigen über den
Tettnang
Dächern Kemptens besucht.
TEXT Tobias Schuhwerk | FOTOS Ralf Lienert
Bodensee
Bad Waldsee
Weißensberg
Lindau
Biberach
Bad Wurzach
Kißlegg
Wangen
Leutkirch
Mindelheim
Obergünzburg
Bad Wörishofen
Er Bregenz
rast wie eine Rakete durch unterschiedliche Welten. me Herausforderung in einem hochmodern-funkelnden Cockpit,
Auf der einen Seite: Peking, Buenos Aires, Mexico City,
Paris, Berlin, Moskau, London, Berlin. Millionen- ein Auto. Unvergesslich bleibt für ihn, wie er im Rennen an ei-
Dornbirn
Oberstdorf
das mehr an eine überdimensionale Hittisau
Fischen
Spielkonsole erinnert als an
Metropolen, Spektakel, Highspeed.
nem Porsche GT3 vorbeizischte. „Bei diesem Speed fühlt es sich
Altstätten
Auf der anderen: Kempten im Allgäu. 67 000 Einwohner, an, als ob der Wagen neben dir ein Mini-Cooper ist“, sagt der
Hohenems
Beschaulichkeit, idyllisches Alpenvorland. Im Leben von Motorsportler
Daniel Abt, 23, macht diese Kombination Sinn. Der Spaß zu haben ist.
junge Mann, der nie um einen Riezlern
Spruch verlegen und für jeden
aufstrebende, jüngste Spross einer legendären Allgäuer Motorsport-Dynastie
braucht beides: Rennstrecken der Großstädte und Leben. Er achtet auf die Balance Warth
Die Tempo-Leidenschaft ist freilich nur eine Facette in seinem
zwischen Turbo zünden und ab-
Feldkirch
die „Griaß di“-Mentalität der Heimat. Adrenalin und Allgäu. schalten. Auch eine Rakete braucht Ruhe. Am liebsten in seiner
Seit 2014 fährt Daniel Abt erfolgreich in der FIA-Formel-E- Allgäuer Heimat.
Meisterschaft, der viel beachteten Rennserie für Formelwagen mit „Ich kenn’ das nicht anders. Meine ganze Familie ist in Kempten
verwurzelt. Hier komme ich runter“, bekennt Daniel Abt,
Elektromotor. Auch auf anderem Terrain zeigt er sein fahrerisches
Talent. In welchen Dimensionen der frühere Kartfahrer mittlerweile
unterwegs ist, beweist sein persönlicher Geschwindigkeitsre-
Dort hat der Formel-E-Pilot vor zwei Jahren mit seiner Freundin
dessen „Dach der Welt“ in der ältesten Stadt Deutschlands liegt.
kord: 340 Kilometer pro Stunde, aufgestellt im Frühjahr 2015 im eine geschmackvoll renovierte Altbauwohnung bezogen. Vom
französischen Le Mans bei seiner ersten Teilnahme am sagenumwobenen
24-Stunden-Rennen, das zur FIA-Langstrecken-Weltzeichen
der früheren Stiftsstadt. Von der Dachterrasse ist es nur
Balkon sieht man die Türme der Basilika St. Lorenz, das Wahrmeisterschaft
zählt. Zum Vergleich: Der Formel- 1-Rekord von ein Steinwurf bis zum Kornhaus, in dem bis ins Jahr 1893 Roggen
und Gerste gehandelt wurden. Drei Jahre später nahm damals
Kimi Räikönnen steht bei 370 Kilometern pro Stunde.
Für das Schweizer Rennteam Rebellion Racing raste Abt in im Zentrum der Stadt eine technische Revolution ihren Lauf. Johann
Abt (1869–1933), der Ur-Ur-Großvater von Daniel, machte
einem LMP1-Rennwagen auf dem Circuit des 24 Heures – und
noch heute leuchten seine Augen, wenn er davon erzählt. „Das sich als Schmied selbstständig. Er entwickelte eine Kufen-Konstruktion,
mit der Pferdefuhrwerke auch im Winter ist wie Fliegen in einem Ufo“, beschreibt Daniel Abt die extre-
fahren
Hauerz
Lindenberg
Scheidegg
Isny
Oberstaufen
Iller
Altusried
Memmingen
Immenstadt
Ottobeuren
Bad Grönenbach
Wiggensbach
Weitnau
Kempten
Iller
Sonthofen
Lech
Foto: Thomas Weiß
Türkhei
Buch
Pforzen
Irsee
Kaufbeuren
Nesselwang
Pfronten
Tannheim
Marktoberdorf
Bernbeu
Füssen
Reutte
N
Ims
Griaß di’ Allgäu | 119
ALLGÄU HEIMATLICH | Sportlerporträt
Der Mann hat gut lachen
angesichts seiner Top-Platzierungen.
Tägliches Training ist wichtig:
zum Beispiel am Fahrsimulator.
konnten. Später reparierte er Autos und handelte mit ihnen.
Der Grundstein für die Motorleidenschaft innerhalb der Familie
war gelegt. Die ersten Rennen fuhr Daniels 2003 verstorbener
Großvater, der ebenfalls Johann hieß, in den 1950er Jahren.
Bis heute gilt bei den „Äbten“ das Motto: „PS – ich liebe
Dich.“ Daniels Vater Hans-Jürgen Abt ist Geschäftsführer der
Seine Lieblingstouren im Sommer
SO HÄLT SICH DANIEL ABT FIT Sein Reaktionsvermögen und das fahrerische
Können trainiert Daniel Abt häufig an einem hochmodernen
Fahrsimulator in den eigenen vier Wänden. Doch auch der Fitness-
Aspekt ist für ihn nicht zu unterschätzen. Ausdauer und Koordination
holt er sich im Sommer auf dem Rad, beim Wandern oder Laufen.
DREI LIEBLINGSTOUREN Ifen und Walmendinger Horn (im Kleinwalsertal),
Füssener Jöchle (im Tannheimer Tal) und Gaishorn (im Tannheimer
Tal).
LIEBLINGSORTE An einem schönen Sommertag zieht es den Motorsportler
zur Entspannung an den Niedersonthofener See, wo er beim
Baden das herrliche Panorama schätzt.
Für einen geselligen Abschluss empfiehlt er einen Besuch auf dem
Rathausplatz in Kempten. Dort bieten Restaurants und Kneipen Sitzmöglichkeiten
im Freien mit fast südländischem Flair.
Abt Sportsline GmbH, ein weltweit tätiger Tuner-Spezialist mit
180 Mitarbeitern und Sitz in Kempten. Darüber hinaus ist Hans-
Jürgen Abt Besitzer und Teamchef des Rennstalls Abt Sportsline,
der unter anderem in der DTM für schnelle Zeiten steht. Dafür
sorgte auch Daniels Onkel Christian, der viele Jahre erfolgreich
in der DTM fuhr.
Als Daniel Abt im Alter von sieben Jahren seine ersten Kartrennen
bestritt, spürte er bald die hohen Erwartungen, die mit
diesem familiären Erbe verbunden sind. „Für mich war der Motorsport
einfach nur ein Riesenspaß wie für jeden anderen auch.
Aber ich wurde immer anders wahrgenommen als die anderen“,
blickt er zurück. Dabei hatte er sich selbst für den Motorsport
entschieden. „Meine Eltern hätten mich genauso unterstützt,
wenn ich etwas anderes hätte machen wollen.“ Endgültig entfacht
wurde der Traum von einer Rennfahrer-Karriere, als Daniel Abt
mit 14 Jahren in der Formel BMW über den Lausitz-Ring flitzte.
„Das war einfach surreal. Der kleine Daniel. Mit einem richtigen
Auto. Auf einer Riesenstrecke. Mit Tempo 230“, erinnert er sich
an den magischen Moment, dem ein wegweisender Entschluss
folgte. „Damals kannte zwar jeder meinen Nachnamen, aber keiner
meinen Vornamen. Das wollte ich ändern.“
Es gelang ihm in typischer Abt-Manier – nämlich rasant. In
den Nachwuchsserien ADAC-Formel-Masters und im deutschen
Formel-3-Cup fuhr er Top-Platzierungen ein. 2009 und 2010
Fotos: Tobias Schuhwerk
Auf dem Balkon über
den Dächern Kemptens.
Zu Hause im
Trophäen-Zimmer.
120 | Griaß di’ Allgäu
Sportlerporträt | ALLGÄU HEIMATLICH
Gespräch unter Spitzensportlern:
Daniel Abt und Bastian Schweinsteiger.
war er Gesamtsieger der Deutschen Post Speed Academy und
wurde somit zu „Deutschlands Motorsport-Talent des Jahres“.
Sein Aufstieg setzte sich in weiteren Rennserien (Formel-3-Euro,
GP3 und GP2) fort. 2014 debütierte er schließlich mit seinem brasilianischen
Teamkollegen Lucas di Grassi (31) in der neugegründeten
Formel E-Meisterschaft für den Rennstall seines Vaters.
„Anfangs haben viele diese Serie belächelt. Doch sie entwickelte
sich erstaunlich. Das Image von Elektro-Autos hat sich schon
jetzt erheblich verbessert“, sagt Abt. Zwar fehlt in der Formel E
das obligatorische Motorheulen. Doch die Elektroautos beschleunigen
„unheimlich schnell“. Auf den engen Stadtkursen werden
Geschwindigkeiten bis zu Tempo 225 erreicht. Zudem bietet das
Fahrerfeld Top-Niveau. Dafür garantieren unter anderem Namen
wie der frühere Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve,
Jarno Trulli oder Bruno Senna, der Neffe des dreifachen Formel-
1-Weltmeisters Ayrton Senna.
„Ich genieße jedes Rennen. Die Strecken und das Umfeld sind
genial und sehr professionell“, sagt Daniel Abt, der mit di Grassi
von einem 15-köpfigen Team betreut wird. Elf Stationen rund
um den Globus umfasst die Rennserie. Ein anstrengendes Programm
auch in logistischer Hinsicht.
„Umso wichtiger ist es, zwischendrin mal einen Gang herunterzuschalten“,
sagt Daniel Abt, der in der Welt zu Hause und in
Kempten daheim ist.
Sein Blick ist stets
nach vorne gerichtet.
Griaß di’ Allgäu | 121
ROBIN HOOD
Großes
Abenteuer
Blaubeuren
Ulm
Laupheim
Pfuhl
Neu-Ulm
Senden
Vöhringen
Illertissen
Dietenheim
Donau
Günzburg
Burgau
Krumbach
Der Räuber mit den guten Absichten kommt auf die Freilichtbühne nach
Biberach
Igling
Altusried. Dort wird gespielt, musiziert, gekämpft, gefochten Türkheim
Mindelheim
und geschossen.
Bad Wörishofen
Wertingen
Dinkelscherben
Stadtbergen
Bobingen
Schwabmünchen
Buchloe
Meitingen
Augsburg
Königsbrunn
Landsberg
am Lech
TEXT Freddy Schissler | Memmingen
Hauerz
FOTOS Ralf Lienert
Ottobeuren
Pforzen
Bad Waldsee
Irsee
Klingt Bad nach Wurzach Reise in die
Bad Grönenbach
Kaufbeuren
Vergangenheit: Als
Dominik von Gun-
Obergünzburg
Leutkirch
Weingarten ten erstmals auf
Altusried
Marktoberdorf
dem Gelände der Altusrieder
Kißlegg
Ravensburg
Freilichtbühne steht, fühlt er
Wiggensbach
Bernbeuren
sich wie ein Kind vorm gro-
Kempten
ßen Sandkasten. Immerhin
Lechbruck
Wangen
Isny
wird der Mann dieses Jahr 64.
Tettnang
Ist demnach schon eine Wei-
Weitnau
Forggensee
le her, dass er mit Latzhose Lindenberg im
Nesselwang
Weißensberg
Sand buddelte. Aber dieser opulen-
Füssen
Pfronten
Scheidegg
te Raum Lindau mitten in der Natur, Oberstaufen
gespal-
Immenstadt
Bodensee ten von einem Bach, umringt von Sträuchern und Bäumen, diese
Sonthofen
idyllische Plattform Bregenzfür Freilichtspiele, erinnert ihn eben an einen
Tannheim
Sandkasten oder an einen Abenteuerspielplatz.
Hittisau
Fischen
Wenn am 11. Juni der Startschuss fällt fürs Altusrieder Freilichtspiel
werden Dornbirn Abenteuer tatsächlich im Mittelpunkt Oberstdorf stehen – jene
Ehrwald
Altstätten von Robin Hood. Von Gunten führt Regie beim Schauspiel unter
Hohenems
freiem Himmel mit mehreren hundert Mitwirkenden. Riezlern Eine Herkulesaufgabe,
wie der Schweizer längst festgestellt hat.
Nassereith
„Die größte Herausforderung ist die Organisation“, sagt er. „Die
zahlreichen Darsteller müssen geführt werden.“ Warth Andererseits weiß
Feldkirch
Imst
Iller
Günz
Iller
Kammel
Mindel
Lech
Zusam
Wertach
Lech
er, dass das zu bewältigen ist. Denn in
Altusried haben sie Erfahrung mit Bühnenarbeit.
Der Ort gilt als die Schau-
Schongau
spiel-Gemeinde des Allgäus. Verkehrsamtsleiter
Peiting Adrian Ramjoué erwartet
in 26 Vorstellungen über 50 000 Besucher.
Weshalb man nach Ramjoués
Meinung zwischen 11. Juni und 21.
August die Oberallgäuer Gemeinde
ansteuern sollte? „Weil in Zeiten
immer größerer Medienflut bei uns
Theater live und voller Spaß geboten
wird. Das ist eine enorme ehrenamtliche Leistung.“
Dominik von Gunten ist jener Mann, bei dem die Fäden zusammen
Reutte laufen. Im Januar hat er mit Einzelproben begonnen, ab
April wurde fast täglich auf der Freilichtbühne geübt, musiziert,
gekämpft, gefochten, geschossen, geritten. Der Regisseur kündigt
ein Spektakel an, bei dem die Zuschauer zwar durch ein Wellenbad
der Gefühle getrieben werden. Am Ende aber dürfen sie lächeln.
Denn der Held lebt und mit ihm die Geschichte vom Räuber mit
den guten Absichten, der zum Vorkämpfer sozialer Gerechtigkeit
avanciert. Auf der Freilichtbühne Altusried, jenem Ort, der von
Gunten an einen großen Abenteuerspielplatz erinnert.
Der Regisseur
STUDIUM Dominik von Gunten, 1952 in Basel geboren, studierte zunächst Literaturwissenschaften,
danach dann das Fach Schauspiel an der Hochschule der Künste in Berlin. In Rom ließ er sich zum Clown ausbilden.
BERUF Nach dem Studium zog er mit Ensembles durch Europa. Seit langem lebt er in Deutschland und
inszeniert als freier Regisseur an Theatern im deutsch sprachigen Raum.
Vorstellungen: 11. Juni bis 21. August (jeweils Freitag bis Sonntag – freitags/samstags ab 20.30 Uhr, sonntags ab 13 Uhr Festumzug, ab 14 Uhr
Aufführung); Karten: Allgäu Ticket (www.allgaeuticket.de), Telefon: 01805/132132. Internet: www.altusried.de
Zeichnung: okalinichenko, Fotolia.com
122 | Griaß di’ Allgäu
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Foto: Jonathan Besler
ALLGÄU ANDÄCHTIG
Wussten Sie, dass … das Neugeborene einer Kuh als Kälble das Licht des Allgäus erblickt und bis zur zehnten Woche so genannt wird?
Auf unserem Foto erkundet es schon mal die neue Heimat. Danach wird es zum Schumpen oder zum Jungrind – bis es etwa ein Jahr alt ist.
Als klassische Kuh wird genau genommen nur das weibliche Hausrind bezeichnet, nachdem es das erste Kalb bekommen hat.
Die ersten ein bis drei Monate nach der Geburt des Kälbles bezeichnet man sie als Jungkuh. Milchkühe sind wiederum jene Tiere,
die auch, nachdem sie ihre Kälber gesäugt haben, noch Milch geben. Und weibliche Tiere ohne Nachwuchs heißen Kalbinnen oder Färsen.
Ach ja, wären noch die männlichen Exemplare zu erwähnen – der Stier und der Ochs.
Letzterer ist ein kastriertes männliches Rind, egal welchen Alters. „Kuhle“ Braunviehkunde, oder?
EIN MODERNES MÄ RCHEN
Die Holderhex
Holderhex | ALLGÄU ANDÄCHTIG
Laupheim
iberach
ad Wurzach
enz
rn
Ulm
Hauerz
Kißlegg
Wangen
Leutkirch
Lindenberg
Scheidegg
Hittisau
Es war einmal ein Mädchen,
das hatte den Traum vom
Günzburg
Pfuhl
Burgau
Leben auf dem Land.
Die Gartenbaulehre führte
Senden
sie ins Allgäu, wo sie nicht nur
ihren Vöhringen
Prinzen fand, sondern
Krumbach
auch Illertissen die Liebe zum Holunder.
Heute kocht die Holderhex
vom Schwarzenberg den besten
Holundersaft der Gegend.
Neu-Ulm
Dietenheim
Mindelheim
TEXT & FOTOS Tosca Maria Kühn
Isny
Oberstaufen
Iller Iller
Altusried
Memmingen
Immenstadt
Fischen
Oberstdorf
Ottobeuren
Bad Grönenbach
Wiggensbach
Weitnau
Donau
Günz Günz
Kempten
Iller Iller
Kammel
Sonthofen
Mindel Mindel
Obergünzburg
Zusam
Bad Wörishofen
Türkheim
Pforzen
Irsee
Kaufbeuren
Nesselwang
Pfronten
Wertingen
Dinkelscherben
Tannheim
Marktoberdorf
Füssen
Buchloe
Bernbeuren
Reutte
Stadtbergen
Bobingen
Schwabmünchen
Wertach Wertach
Unterschwarzenberg
Meitingen
Vom traditionellen Bild einer alten Hexe mit Buckel
und Besen ist Kathi Liebenstein meilenweit entfernt.
Und doch hat die junge Frau mit den tiefgründigen,
dunklen Augen eine besondere Aura. Lernt man
Augsburgdie Holderhex vom Schwarzenberg näher kennen, wird einem
schnell ihre besondere Gabe bewusst. Die Gabe zu erkennen,
welche Aromen sich zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk
zusammenfügen lassen. Aber der Reihe nach ...
Königsbrunn
Lech
Igling
Landsberg
am Lech
Schongau
Lechbruck
Forggensee
Ehrwald
Peiting
Die Geschichte von der Holderhex vom Schwarzenberg beginnt
vor vielen Jahren an einem Sonntagmorgen im oberfränkischen
Selb. Es war einmal ein kleines Mädchen, das stand im
Garten seiner Eltern. Es hatte ein etwa vier uadratmeter großes
Stück Wiese umgegraben und verkündete: „Das ist jetzt mein
Beet.“ Jahre später machte die kleine Kathi Ernst und trat eine
Gartenbaulehre an. Diese Ausbildung führte sie ins Allgäu. Und
weil zu solch einer Lehre auch gehörte, dass man sein angebautes
Gemüse auf dem Markt feilbot, fand sich die junge Frau aus dem
Fichtelgebirge eines Tages hinter einem Gemüsestand auf dem
Kemptener Wochenmarkt.
Schicksal, wie sich später herausstellte. Denn dort, zwischen
Roter Beete und Sellerie, fand Kathi die große Liebe – und das
gleich zweimal: zum einen die Liebe zum jungen Bildhauer Robert
Liebenstein, der an seinem Stand die Marktbesucher mit
Kaffee einer Allgäuer Kaffeerösterei verwöhnte. Zum anderen
die Liebe zum Holunder, den Robert Liebensteins Mutter ihrem
Sohn in Form von Sekt und Sirup mit auf den Markt gab.
Der Holder, wie der Holunder im Allgäu heißt, kam gut an
bei den Leuten auf dem Wochenmarkt. Er weckte Kindheitserinnerungen
bei fast jedem, der von ihm kostete. Erinnerungen an
anno dazumal, an den nostalgischen Duft von schmalzgebackenen,
gezuckerten und mit Zimt bestreuten Holderkiachla; an die
Oma, die den Kindern zu Kriegszeiten Holdermus kochte; oder
an den fast schwarzen, vitaminreichen Holundersaft, der vor Erkältungen
schützen sollte. Holder war einfach da, er wuchs schon
immer überall im Allgäu. Und während die Marktbesucher an
Robert Liebensteins Stand vom Holunderblütensirup probierten
und von früher schwärmten, war Kathi fasziniert vom Holder.
Mittlerweile studierte sie Gartenbau in Freising, und nebenbei
eignete sie sich altes und neues Wissen über den Holder an.
Riezlern
Lech
Nassereith
Griaß di’ Allgäu | 127
ALLGÄU GENIESSEN | Holderhex
SO WIRD´S GEMACHT!
Von etwa 60 g frisch geernteten
Rosen einer stark duftenden
Sorte vorsichtig die
Blütenblätter abzupfen.
Den Saft einer Zitrone
auspressen. Die Zitronen säure
verleiht dem Gelee
einen frischen Geschmack.
Der Garten von Kathi Liebenstein ist ein wahres Wunderwerk:
Überall blüht und wuchert es.
2 Liter Holunderblütenwasser
mit 2 Kilo Gelierzucker (1:1),
dem Zitronensaft und 30 g
Pektin zum Kochen bringen.
Für das Holunderblütenwasser
am Tag zuvor 40 Dolden
Holunderblüten in 2 Liter kaltes
Wasser geben und nach 12
Stunden abseihen.
In das fertig gekochte Gelee kurz
vor dem Abfüllen die Rosenpetalen
einrühren.
Das Ganze nur noch einmal kurz
heiß werden lassen,
dann sofort in Gläser füllen.
Bei der Gestaltung des
Etiketts sind der Fantasie keine
Grenzen gesetzt.
Neugierig und mit einer Vision im Kopf, machte sich die
Studentin schließlich auf in die Steiermark. Hier wurde damals
Holunder großflächig angebaut. Mit neuem Wissen und 50 Holderboschen
kam Kathi Liebenstein zurück ins Allgäu. Sie pachtete
ein Feld und pflanzte ihre erste Holunderplantage an.
Die goldenen Jahre
Kathi Liebenstein griff alte Allgäuer Rezepte auf, ging auf Märkte,
tauschte sich mit den erfahrenen Landfrauen aus und fand
so zu ihren ureigenen Rezepten. Es folgten goldene Jahre. Die
Liebensteins lebten inzwischen im Oberallgäuer Schwarzenberg.
Dort bewohnten sie den 300 Jahre alten, ehemaligen Pfarrhof. Sie
bekamen vier Söhne.
Holderblütensekt, -sirup, -likör und -gelee fanden derweil reißenden
Absatz. Holunder wurde immer beliebter und mauserte
sich schließlich sogar, zusammen mit Minze und Prosecco, unter
dem Begriff „Hugo“ zum angesagten Modegetränk. Doch dann
begannen große Firmen mit der industriellen Produktion von
Holunderblütensirup. Das war der Moment, in dem die Holderhex
all ihre Hexenkünste aufbringen musste, um sich mit ganz
neuen, noch nie dagewesenen Holunderprodukten weiter auf
dem Markt behaupten zu können. Monatelang experimentierte,
tüftelte und probierte sie. Immer und immer wieder. Und dann
war es vollbracht: Neue herzhafte Holderrezepturen waren geschaffen.
Zudem keimte eine neue Leidenschaft in ihr auf: die
Leidenschaft für Rosen.
128 | Griaß di’ Allgäu
Holderhex | ALLGÄU ANDÄCHTIG
Selbst der Hauseingang bei den Liebensteins
geht eine Symbiose mit der Pflanzenwelt ein.
Sie hegt und pflegt die Pflanzen auf ihrer Holunderplantage:
Kathi Liebenstein, hier mit Erntehelfer Andrew.
Und so kam es, dass neben Holunder-Estragon-Senf, Holunderblüten-Birnen-Essig,
Holunderbeerenchutney und Holunderblütenpesto
auch Rosenblütengelee, Rosenlikör, Rosentee und
Rosenblütenpesto Einzug ins Sortiment der Holderhex hielten.
Mit großem Erfolg!
„Rosen sind sinnlich, würzig, nicht zu blumig und bringen
viel Farbe“, philosophiert Kathi Liebenstein über die Königin der
Blumen, „mein Herz schlägt für die historische Sorte Rose de
Resht. Sie blüht den ganzen Sommer über.“
Auf die Frage nach der Inspiration für ihre köstlichen Kreationen
kommt schnell eine Antwort: „Es sind sinnliche Erlebnisse,
die mich inspirieren. Ich schmecke etwas und spüre dem nach. Ich
rieche an Pflanzen und Gewürzen und weiß dann einfach, was
zusammenpasst.“
Pure Leidenschaft spricht aus den Worten der Holderhex,
wenn Kathi Liebenstein über ihre Arbeit auf dem Feld spricht:
„Holderernte, das ist Schöpfen aus der Fülle! Du brauchst nur zuzugreifen.
Da ist ein Meer aus weißen Blüten. Ihr Duft ist betörend,
einhüllend und zugleich erfrischend – und er kündigt eine
neue Jahreszeit an.“ Denn, wenn der Holder blüht, beginnt im
Allgäu der Sommer.
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Griaß di’ Allgäu | 129
INNERE EINKEHR
Gott zum
Greifen nah
Das Beten unter freiem Himmel
lockt Tausende von Menschen auf den
Gipfel. Dort verkündet Pfarrer
Peter Guggenberger die Worte des
Herrn und gesteht: „Von mir aus
könnte jede Woche eine Bergmesse
stattfinden.“
TEXT Freddy Schissler | FOTOS Ralf Lienert
Tettnang
Weingarten
Ravensburg
Kißlegg
Wangen
Leutkirch
Lindenberg
Altusried
Nirgends
Weißensberg
ist man Gott so nah,
wie auf dem Gipfel eines Scheidegg
Lindau hohen
Berges“: Diesen Satz staufen
Ober-
Bodensee
sagt Peter Guggenberger, Bregenz
Regionaldekan und Pfarrer in Oberstdorf.
Der Geistliche schnürt oft die Berg-
Hittisau
schuhe und macht sich auf den Weg zum
Dornbirn
Fellhorn. Nicht nur um auszuspannen, sondern
auch aus beruflichen Gründen. Hohenems Das Be-
Altstätten
ten in alpinem Gelände ist, um es salopp auszudrücken,
seit geraumer Zeit richtig in.
Weshalb das so ist? Wir konfrontieren Guggenberger
mit Fragen, Feldkirch die uns unter den Nägeln brennen.
Warth
Wie lange gibt es Bergmessen? Wie sind sie entstanden? Was
macht in seinen Augen die Faszination des Betens unter freiem
Himmel aus? Sehe er nicht bei bis zu 2000 Besuchern die Gefahr
eines Event-Charakters, bei dem Ernst und Sinn auf der Strecke
bleiben?
Guggenberger muss nicht lange überlegen und verrät: „Von
mir aus könnte jede Woche eine Bergmesse stattfinden.“ Man
merkt: Der Mann liebt die Bergwelt. Als Beweis dafür dient auch
Isny
Wiggensbach
Weitnau
Immenstadt
Fischen
Oberstdorf
Riezlern
Iller
Kempten
Obergünzburg
Lech
Nesselwang
Schongau
Marktoberdorf
Bergmessen | ALLGÄU Peiting ANDÄCHTIG
Bernbeuren
Lechbruck
Forggensee
die Tatsache, dass er den Fernwanderweg E5
Füssen
Pfronten
von Oberstdorf nach Meran schon mehrere
Male gelaufen ist. Und wieder dieser Satz
Sonthofen
aus seinem Mund: „Nirgends ist man Gott
Tannheim Reutte
so nah, wie auf dem Gipfel eines hohen
Berges.“ Die Leute, ist er sich sicher, seien
dort oben besonders empfänglich für seine
Sätze. Weil sie ihre Alltagssorgen unten
Ehrwald
Fellhorn
im Tal lassen und sich oben auf dem Gipfel
frei fühlen. Der Ernst der Veranstaltung sei in
Nassereith
seinen Augen dann gewahrt, wenn die Rahmenbedingungen
stimmen. Zum Beispiel komme ein
Ausschank während der Bergmesse Imst nicht in Frage.
Ein Blick zurück: Angehörige der Oberstdorfer Kolpingfamilie
machten sich 1938 auf den Weg zum Hohen Licht (2652
Meter) und stellten dort ein Gipfelkreuz auf. Danach feierten sie
eine Bergmesse – die Geburtsstunde für das Beten unter freiem
Himmel.
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Griaß di’ Allgäu | 131
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Ruhe der Bergwelt wahrhaft spürbar.
Und im familiengeführten Parkhotel Frank,
umgeben von der herrlichen Sicht auf die
Allgäuer Hochalpen, fühlt man sich ganz
und gar umsorgt. Gastgeberin Cora Bethke-
Frank: „Wir lieben unsere Berge und möchten
den Gästen unsere Heimat auf vielseitige
Weise ans Herz legen.“ Die Lebensfreude der
Gastgeberfamilie und ihrem Hotelteam
überträgt sich von Anfang an: vom fröhlichen
„Grüß Gott“ am Morgen bis zum sympathischen
Empfang beim Dinner am Abend.
Doch nicht nur Feinschmecker, sondern
auch Wanderer kommen hier auf ihre Kosten:
„Dank unseres Programms ‚365 Tage
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zeigen wir Ihnen gern persönlich.“ Von der
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Schöneres, als es sich am Naturpool oder in
der Wellnesslandschaft des Ferienhotels gut
gehen zu lassen. Ob schwimmen, saunieren,
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132 | Griaß di’ Allgäu
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Entspannung bei
ruhiger Musik
Vitalhäuser in Weitnau, Fischen und Wangen laden dazu ein, die Seele baumeln zu lassen.
Allgäuer Salzgrotte
Lea Vitalhaus Fischen
Lea Vitalhaus Weitnau
Lea Vitalhaus Wangen
Völlige Entspannung bei ruhiger Musik
in der Salzgrotte, anschließend ein Stück
hausgemachter Kuchen und eine Tasse
Biokaffe: So können Gäste die Stunden in
den Lea Vitalhäusern verbringen. Nach
sechsmonatigem Umbau öffnet das dritte
Lea Vitalhaus neben Weitnau und Fischen
in Niederwangen seine Tore.
Wenn sich die Tür zur Salzgrotte öffnet,
strömt den Besuchern die salzige Luft
entgegen. Bis zu 17 Personen finden darin
Platz. „Nach 45 Minuten“, verspricht
Andreas Mika, Geschäftsführer in Niederwangen,
„fühlen Sie sich entspannt
wie nach einem Tag am Meer.“ Nebenan
ist das Vitalcafé, wo die Mitarbeiterinnen
täglich Kuchen backen. Übrigens: In allen
Lea Vitalhäuser vereinen sich traditionelle
Charakterien mit modernen Elementen.
Mika: „Uns war es wichtig, mit viel Liebe
zum Detail außergewöhnliche Orte zu
erschaffen.“
In allen Lea Vitalhäusern sind viele
Ecken und Nischen liebevoll dekoriert
und geben Inspiration für die eigenen vier
Wände. Teil des Konzepts ist, dass fast alles
auch käuflich erworben werden kann.
Neben Wohnaccessoires gibt‘s Edelsteine
und Schmuck, hausgemachte Allgäuer
Produkte sowie Räucherwaren und Salzprodukte.
Die Lea Vitalhäuser befinden sich ausschließlich
in Familienhand. Mittlerweile
arbeiten zwei Generationen im Unternehmen.
„Dies garantiert die Erhaltung traditioneller
Unternehmenswerte, ermöglicht
aber auch die Weiterentwicklung“, so Mika.
„Wie unseren neuen Onlineshop Vitalhaus24.de
oder unseren Auftritt in den
sozialen Medien“.
In einer hektischen Zeit haben die Lea
Vitalhäuser den Puls der Zeit erkannt und
Inseln der Ruhe und Entspannung ges
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· Vitalhaus Weitnau
Am Werkhaus 4
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Telefon 08326 / 384300
· Vitalhaus Wangen
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Telefon 075 22 / 9857 28 - 0
Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag , 9.45 bis 18 Uhr
Email: info@lea-vitalhaus.de
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www.facebook.com/vitalhaus24
Griaß di’ Allgäu | 133
ALLGÄU ANDÄCHTIG | Schlossführung
MAGISCHER ORT
Hereinspaziert
ins Zauberland
134 | Griaß di’ Allgäu
Mindelheim
Bad Wör
Schlossführung | ALLGÄU ANDÄCHTIG
Donau
Blaubeuren
Ulm
Pfuhl
Neu-Ulm
Günzburg
Burgau
Laupheim
Senden
Vöhringen
Illertissen
Dietenheim
Günz
Kammel
Krumbach
Mindel
Di
Biberach
Besonderer Ort: Schloss Isny, wo Hechelmann lebt, arbeitet und ausstellt.
Friedrich Hechelmann hat sich der Harmonie und Fantasie
verschrieben. Er sei der letzte Romantiker, sagen manche
Weingarten
über ihn. Ob das stimmt? Ein Besuch beim ihm zu
Ravensburg
Hause im Schloss Isny soll versuchen, eine Antwort zu
finden. Der namhafte Künstler residiert in einem ehemaligen
Benediktinerkloster mit 900-jähriger Geschichte.
Tettnang
TEXT Klaus-Peter Mayr | FOTOS Matthias Becker
Vielleicht ist Friedrich Hechelmann ein paar Jahrhunderte
zu spät geboren. Würde der Maler nicht viel
besser in die Renaissance passen, jener von ihm so
sehr verehrten Epoche, die aus dem Geist der Antike
heraus eine neue Kunst gebar? Das Ideal der Schönheit, die
natürliche Harmonie, das Wohlproportionierte jedenfalls reizen
ihn am meisten. Man könnte sich ihn gut als Zeitgenossen von
Leonardo da Vinci oder Michelangelo vorstellen.
Wer ihn im Schloss Isny besucht, wo er lebt, arbeitet und ausstellt,
taucht in ein Zauberland ein, das nur von einem Träumer
und Idealisten geschaffen worden sein kann. Davon zeugen die
fantastischen Räumlichkeiten ebenso wie die Kunstwerke und
die Repliken antiker Skulpturen. Dort trifft man auf einen Menschen,
der in einer ganz eigenen Welt lebt, der sich dem Konsumwahn
unserer Gesellschaft bewusst verweigert und weder
Führerschein noch Handy besitzt. Und der jeden Winter für drei
Monate auf eine kleine Insel im Atlantik flieht. Die Allgäuer Kälte
und die erstarrte Natur behagen ihm nicht, sagt er. Auf La Palma
hingegen, der Insel des ewigen Frühlings, blüht alles. Dort
lässt sich‘s leben.
In den Sälen und Fluren des Schlosses sind aktuelle Bronzearbeiten
Hechelmanns ausgestellt, zudem Gemälde aus früheren
Historisches Flair: Refektorium mit Stuck und Gemälden.
Memmingen
Hauerz
Ottobeuren
Bad Waldsee
Bad Wurzach
Bad Grönenbach
Bodensee
Weißensberg
Lindau
Kißlegg
Wangen
Leutkirch
Lindenberg
Scheidegg
Isny
Oberstaufen
Altusried
Wiggensbach
Weitnau
Immenstadt
Kempten
Sonthofen
Bregenz
Schaffensperioden – aufwendig Hittisau
gestaltete Tafelbilder, Fischen die der
Künstler für vier- und fünfstellige Beträge verkauft. Er schuf sie
vor allem als Vorlagen Dornbirnfür Bücher, die er zu illustrieren Oberstdorf hatte:
Michael Altstätten Endes Momo, Shakespeares Sommernachtstraum, Boc-
Hohenems
caccios Decamerone. Die größte Aufmerksamkeit Riezlernerregte eine
Künstlerbibel. Hechelmann schuf 52 Gemälde mit Szenen aus
dem Alten und Neuen Testament, in denen Jesus auch mal als meditierender
Buddhist erscheint.
Warth
Sie zeigen, Feldkirch welch enorme Gestaltungskraft und Fantasie er besitzt.
Wie in den meisten anderen Werken singt er auch damit das
Hohelied auf die Schönheit der Natur. Ur-Wälder leuchten in sattem
Grün, Flüsse stürzen in kaltem Blau-Weiß in geheimnisvolle
Tiefen. Manche sagen, Hechelmann sei der letzte Romantiker.
Das stimmt – und stimmt auch nicht. Maler Hechelmann, der
in Wien bei einem bedeutenden Vertreter des Fantastischen Realismus‘
studierte, ist vor allem ein glühender Verfechter des Figurativen
und des Gegenständlichen – auch wenn er gerne surreale
Welten komponiert. Das Abstrakte erscheint ihm, dem Fan von
Tolkiens Fantasy-Büchern „Herr der Ringe“, viel zu beliebig.
Mit den Motiven und seiner Malweise scheint er aus der Zeit gefallen
zu sein. Logisch, dass er Experten und Publikum spaltet.
Dem schmächtigen Mann mit dem weißen Vollbart, der
Iller
Isny
Iller
Irse
Kaufb
Obergünzburg
Lech
Nessel
Pfron
Tannhe
Griaß di’ Allgäu | 135
ALLGÄU ANDÄCHTIG | Schlossführung
Ort mit 1000 Kostbarkeiten: Zimmer im „Abthaus“, in dem einst der Chef der Reichsabtei residierte.
sanften Stimme und der randlosen Brille ist das freilich egal.
Friedrich Hechelmann, 68, hatte in seinem Leben schon etliche
Höhen und Tiefen zu durchschreiten. Eine der größten Prüfungen
musste er vor neun Jahren bestehen, als sein Lebensgefährte
und Manager Joseph Baschnegger starb. Jahrelang hatten sie auf
einem idyllisch gelegenen Bauernhof zwischen Weitnau und Isny
gelebt und gearbeitet.
Vor neun Jahren zogen die beiden ins Schloss Isny – in jene
Stadt, in der Hechelmann aufgewachsen ist. Vom obersten Stock
kann er hinüber auf die Altstadt schauen. „Dort“, sagt er und
zeigt auf einen roten Giebel, „steht mein Elternhaus“. Die Hechelmanns
waren Kaufleute, die zu Geld kamen. Kunst und Musik
waren ihnen aber ebenso wichtig.
Das Isnyer Schloss, 1096 als Benediktinerkloster gegründet,
hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. 1999 kauften Bürger
das marode Gebäude und führten es in eine Stiftung über.
Hechelmann und Baschnegger mieteten sich ein, renovierten das
geschichtsträchtige Gebäude und machten daraus eine Kunsthalle
mit Ausstellungsräumen und einem Laden. Im ersten Stock richtete
Hechelmann sein Atelier ein – ein großer Raum mit vielen
Fenstern und großen Musikboxen; Bach, Schubert oder Wagner
begleiten ihn bei der kreativen Arbeit.
Ein Stockwerk höher wohnt er. Dort oben liegt auch eine Wohnung
mit mehreren Zimmern, die staunen lässt. „Abthaus“ wird
sie genannt, weil dort einst der Chef der Reichsabtei residierte.
Man betritt sie durch eine verspiegelte Tür am Ende eines langen
Flures. Hier hat Hechelmann in mehrjähriger Arbeit ein wundersames,
zauberhaftes Refugium geschaffen mit einer Fülle an alten
Möbeln, Gemälden, Lüstern und Öfen. Wer über das knarzende
Parkett wandelt, dem gehen schier die Augen über angesichts der
opulenten Reminiszenz an großbürgerliche Zeiten.
Visuelles Bad in Blautönen
Immer mehr Menschen wollen diesen Hort der 1000 Kostbarkeiten
kennen lernen. Die Führungen sind für gewöhnlich rasch
ausgebucht. Besonderes Schmuckstück ist das Mignon-Zimmer,
das Besuchern ein visuelles Bad in Blautönen bereitet. Die Tapeten
hat Hechelmann selbst bemalt; inspirieren ließ er sich von
Goethes Mignon-Gedicht. Und gleich rezitiert er: „Kennst du
das Land, wo die Zitronen blüh‘n ...“.
Jahrzehnte lang hat Friedrich Hechelmann gemalt und gezeichnet.
Unermüdlich. Vor zwei Jahren aber ging plötzlich
nichts mehr. Hechelmann mochte keinen Pinsel, keinen Stift
mehr in die Hand nehmen. Er wollte sich nicht mehr an den Maltisch
setzen, um Farben auf Papier und Holztafeln aufzutragen.
Wer ihn nach Gründen für diese Blockade fragt, erhält ausweichende
Antworten. Sie hatte etwas mit seiner Gesundheit zu tun,
sagt er. Im Rückblick bezeichnet er das Ereignis, das ihn aus der
künstlerischen Spur warf, als Schicksal. In seiner Not entschied
er sich für einen radikalen Schnitt: Er wechselte das Arbeitsfeld.
Der erfolgreiche Maler, der leidenschaftlich, fantasievoll und mit
136 | Griaß di’ Allgäu
Schlossführung | ALLGÄU ANDÄCHTIG
Kunsthalle im Schloss
AUSSTELLUNG Die Schau in der Kunsthalle im Schloss mit den
Bronzearbeiten von Friedrich Hechelmann sowie vielen Gemälden aus
früheren Jahren läuft noch.
Geöffnet ist sie immer Mittwoch bis Freitag, von 14 bis 18 Uhr,
sowie Samstag, Sonntag und Feiertag, von 11 bis 18 Uhr.
FÜHRUNGEN
Jeden vierten Sonntag
im Monat, 15 Uhr,
ohne Voranmeldung,
Gruppenführungen
nach Anmeldung sowie
Führungen für
Schulklassen.
Oben: Entwurf für seinen Roman. Rechts: Bild aus seinem „Decamerone“.
ANFRAGEN
info@kunsthalleschloss-isny.de
sowie unter der
Telefonnummer
07562/914-100.
Infos unter:
www.kunsthalleschloss-isny.de
meisterlicher Technik Bilder schuf, fing an, mit Ton zu modellieren
und Bronzen zu fertigen. Nebenbei schrieb er einen märchenhaften
Roman für Kinder und Jugendliche. Das Buch ist
noch nicht erschienen, die Bronzearbeiten dagegen sind schon im
Schloss Isny zu sehen.
Wie Hechelmann aus dem dunklen Tal wieder ans Licht gekommen
ist? Seiner Ansicht nach dürfe man sich nicht gegen das
stellen, was einem das Leben zumutet, antwortet er. „Das würde
zu viel Energie kosten.“
Um das zu verdeutlichen, rezitiert er Hermann Hesses Stufen-
Gedicht. Natürlich auswendig. „Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
/ Bereit zum Abschied sein und Neubeginne. / Um sich in
Tapferkeit und ohne Trauern /In andre, neue Bindungen zu geben.
/ Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne /Der uns beschützt
und der uns hilft, zu leben.“
In einem Alter, in dem andere Menschen sich zur Ruhe setzen,
hat der Allgäuer Künstler zu neuer schöpferischer Kraft gefunden.
Er will weitermachen – egal ob malend, modellierend oder
schreibend. „Man hat ja Verantwortung“, sagt er mit leiser Ironie
in der Stimme. Der Renaissance-Freund wird also auch künftig
ungehorsam sein gegenüber dem Zeitgeist, wird weiter Gegengifte
zur materialistischen Welt produzieren, wird mit fantastischen
Bildern zum Träumen verführen, wird Menschen in sein
Zauberland locken. Und er wird arbeiten, um die Schmerzen zu
lindern, die das Leben ihm zumutet. Friedrich Hechelmann ist
überzeugt: „Kunst heilt auch.“
Feiern & tagen im
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und lassen Sie sich in unserem Wellness-
Bereich verwöhnen.
Feiern und tagen · Helle Tagungsräume
für 10-190 Personen mit
allen technischen
Einrichtungen.
Wohlfühl-Angebot
2 Nächte im DZ ab 204,– p.P.*
* Inkl. reichhaltigem Frühstücks-Buffet, Abendessen
mit 5-Gang-Menü oder Spezialitätenbuffet.
Nutzung Sauna- und Badelandschaft.
Berghotel Jägerhof
Helmut Aurenz GmbH & Co. KG
Jägerhof 1 · 88316 Isny/Allgäu
Tel. 07562 / 77-0 · Fax -77-202
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www.berghotel-jaegerhof.de
Griaß di’ Allgäu | 137
KOLUMNE | Nicola Förg
Allgäuer „shitstorm“
VON NICOLA FÖRG
In letzter Zeit,
wenn ich hier
durch mein Ostallgäu
radle, reite
und laufe, sehe ich bedauerlicherweise
immer mehr
Menschen mit einer schweren
Behinderung. Die einen
haben merkwürdige Klappbretter
vor den Augen, die
anderen sind verwachsen mit
seltsamen Stangen, an deren
Ende ein Kästchen hängt. Die
etwas weniger schweren Fälle
haben das Kästchen ohne Haken
vor der Nase.
Ortstermin Schwangau,
dort wo der Kini sein Schloss so
schön am Felsen verankern ließ.
Eine Familie schält sich aus dem Auto, bitteschön keine aus dem
asiatischen Großraum, sondern hundsgewöhnliche Mitteleuropäer.
Vati, mit Basecap auf dem Schädel und dem Klappbrett vor dem
Schädel, ist komplett abgeschirmt von der Außenwelt. Der etwas
verfettete Sohn mit so einem Haken vor der Pickelvisage und
die stark moppelige Mutti mit dem halterlosen Kästchen zeigen
zweifellos Familienähnlichkeit. Sie entern eine der Kutschen
und Mutti ergattert den Platz neben dem Kutscher. Der
ist ein Meister der Reduktion und Minimalkonversation: „Hock
na. Feif Juro itsch“. Mutti tut sich schwer, das Portemonnaie zu
zücken, endlich geht’s los. Mutti verrenkt sich ungut, fratzt hinein
in das Kästchen und peitscht ihre Männer auf: „Jetzt lacht doch
mal da hinten.“ Aber die können ja nicht lachen, weil sie ihrerseits
unter der schweren Krankheit leiden, die in neuen Medizinbüchern
unter „Chronische Selfiitis“ beschrieben ist. Schlimm!
Oben angekommen, keiner aus der Familie hat einen echten
Blick hinausgeworfen in das Blau des Himmels, taumelt Mutti
vom Kutschbock, verliert die Haltung und damit ihr Kästchen.
Das fliegt in eleganter Flugbahn der Petra vor die Füße. Die Petra
ist eine muskulöse süddeutsche Kaltblutdame mit wohlproportionierten
800 Kilo. Petra hebt elegant ihr stark eisenbewehrtes
Vorderbein und stellt es zierlich auf das Kästchen. Da blitzt
doch ein leiser Schalk in den Pferdeaugen!
Ortswechsel. Wir sitzen am Buchenberg ob Buching. Wo die
Paraglider starten, wo man 13 Seen sehen kann, wo der Blick
weit hineingeht ins Ammergauer Gebirge. Eine Dame in bergrelevanten
Flipflops ist auch schon – wie viele andere der Almbesatzung
an diesem Bilderbuchtag – von Selfiitis befallen, die sich
wahrlich schlimmer ausbreitet als Ebola. Sie lichtet ihren Kaiserschmarrn
ab, der zu allem Unheil auch schon angefressen ist –
und postet ihn. „Posten“ ist ein weiteres böses Symptom der Selfiitis.
In rascher Folge quiekt ihr schweinchenrosa Kästchen auch
wie ein Schwein, sie patscht die Hände zusammen und freut sich
über all die „likes“ (gehört auch zur Krankheit wie ein Furunkel).
Am Himmel zieht Abendstimmung auf, alle Schattierungen
von rotorange in einem Farbenkasten, aus dem nur die Natur so
schöpfen kann. Eine Wolke wie der große Lindt-Osterhase hüpft
westwärts. Zwei Hunde balgen im Abendlicht, ein letzter bunter
Paraglider startet …
Wir sehen die Frau später auf dem Weg ins Tal. Beim Versuch
sich mit einem Jungvieh (Schumpen im Allgäu) „self“ abzulichten,
wird sie von selbigem Tier angestupst, strauchelt im Flop,
gleitet aus im Fladen, und ihr Kästchen macht den Abflug, mittenrein
in einen anderen Kuhfladen, was dem Ausdruck „shitstorm“
eine ganz neue Dimension verleiht. Die Schumpen klimpern mit
den schönen Wimpern und rotten sich um den Fladen. Als die
Dame ihr Lieblingskästchen als verloren aufgibt, schnobert ein
Schumpa genauer hin. Und ich wette, das Tier macht ein Selfie.
Und postet es an die Freundinnen Zenzi, Erika und Annerl. Oder
nicht, Tiere mit Tierverstand sind längst klüger als Menschen,
Tiere sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen noch. Hat nicht
vor längerer Zeit einer gesagt: Nur mit dem Herzen sieht man
gut? Zumal in einer Landschaft, die zum Heulen schön ist (wäre),
tät‘ man nur mal hinfühlen – ganz ohne krankes Blendwerk!
Zur Person
NICOLA FÖRG. Die Autorin und Journalistin
ist eine waschechte Allgäuerin, aufgewachsen
in Oberstaufen und Kempten.
Irgendwann kam sie auf die Idee, einen
Allgäu-Krimi zu schreiben. Aus der
Idee wurde das Buch „Schussfahrt“ –
und daraus ein großer Erfolg. Weshalb
sie nach 14 Jahren und knapp 1,5 Millionen verkaufter Bücher
noch immer Bergkrimis schreibt. Im März erschien „Das stille Gift“,
ihr inzwischen 17. Werk.
138 | Griaß di’ Allgäu
EIN STÜCK
ITALIEN IM ALLGÄU
Familienunternehmen seit 1998
Bereits 1998 begann die Erfolgsgeschichte im Allgäu mit einer kleinen APE 50 als
erste mobile Caffebar. Mit viel Leidenschaft zum Caffè und dem italienischen Lebensgefühl
entwickelte sich der kleine Familienbetrieb zum mittelständischen Unternehmen mit
einem motivierten, freundlichen Team und starken Lizenz-Partnern.
Alle in der BASONI Familie verbindet die Leidenschaft zum Caffè …
UNA VITA PER CAFFE
Hinter BASONI steckt aber noch eine Menge mehr ... Erleben Sie die Kaffeerösterei
mit allen Sinnen, lernen alles rund um Caffè bei unseren Schulungen, geniessen
unseren Caffe zu Hause und im Büro oder wir treffen uns auf einem Event irgendwo
in Europa zwischen Stockholm, Barcelona, Paris oder Budapest …
Basoni
©
una vita per caffè
www.basoni-caffe.de
Griaß di’ Allgäu | 139
ISBN 978-3-88881-079-4
Bücher von Allgäuern
&
aus dem Allgäu
KRIMIS UND THRILLER
PFERDEFUSS
Jürgen Seibold (Piper Verlag)
Band 4 einer Allgäu-Krimi-Serie ist fertig:
Außerhalb der Ferienzeit ist es ruhig auf
dem Campingplatz am Oberrieder Weiher.
Deshalb ist der Betreiber heilfroh,
dass wenigstens dieser seltsame Schriftsteller
eine der Trekkinghütten bezogen
hat. An einem Roman soll er schreiben,
aber man sieht ihn immer nur um das
alte Kieswerk herum streifen – bis er
eines Nachts verschwindet. Kurz darauf wird eine verkohlte
Leiche in einem ausgebrannten Pferdestall gefunden.
DAS STILLE GIFT
Nicola Förg (Pendo Verlag)
Die gebürtige Kemptenerin hat einen neuen
Krimi auf den Markt gebracht: Ein Teil
einer künstlichen Hüfte, das zwei Touristen
aus einem Güllefass wie ein Katapult
um die Ohren fliegt, ist der Auslöser für
die Suche nach einem lange verschwundenen
Mann. Die Polizistinnen Irmi Mangold
und Kathi Reindl finden heraus, zu
wem die Hüfte gehörte.
WISSEN
ROMAN
IN DER ERSTEN REIHE SIEHT
MAN MEER
Volker Klüpfel/Michael Kobr (Droemer)
Im Mittelpunkt steht Alexander, den die
Urlaubsreise ins gelobte Land jenseits
der Alpen bringt. Das heißt: Morgens
um fünf aufstehen und eingepfercht auf
der Rückbank des bis unters Dach beladenen
Ford Sierra Platz nehmen. 15
Stunden Fahrt ohne Klimaanlage und
Smartphone. Und im Urlaubsparadies
erwarten ihn Pizza und Espresso.
ZAUBERHAFTE
BERGSEEN (2)
Wolfgang Hiller (Book on Demand)
Der Autor Wolfgang Hiller, auch Fotograf
und Personaltrainer, entführt in diesem
Buch seine Leser zu traumhaften Seen
in den Lechtaler- und Allgäuer Alpen,
inklusive zweier Gutscheine für eine
geführte Schneeschuh- und Barfußtour.
Als Taschenbuch und E-Book erhä ltlich.
Empfehlenswert!
HUMOR
LEABA, LACHA,
WEITERMACHA
Udo Spitz (Allgäuer Zeitungsverlag)
Lachen, heißt es, sei gesund. Doch
oft wirkt ein kleines, mildes Lächeln
weitaus mehr und tut der Seele besonders
gut. In seiner Buch-Serie
„Leba, lacha, weitermacha“ hat der
Allgäuer Autor Udo Spitz mehr die
leisen, weisen Töne angeschlagen
und bringt damit manch Schönes zum
Klingen. Bücher, die dem Leser viel mit
auf den Weg geben wollen.
ALLES KLAR,
ALTER SACK?
Freddy Schissler (Brack Verlag)
Von wegen ein Mann in den besten Jahren:
Wenn der Allgäuer Walter in den Spiegel
schaut, sieht er lichtes, grau meliertes Haar,
Gesichtsfalten, Altersflecken und einen
Bauch, der den Blick auf die Füße verhindert.
Walter ist ein Ü50er. Ob man dennoch
weiterleben kann? In diesem Buch gibt es
humorvolle Antworten.
Kempten als eine der ältesten Städte
Deutschlands – malerisch mi ten im
Alpenvorland gelegen – hat eine reiche
Kultur und Geschichte. Dazu kommt ein
hoher Freizeitwert, um den sie manch
anderes Zentrum zu Recht beneidet.
Dieser neue Bildband des bekannten
Kemptener Fotografen Ralf Lienert nimmt
den Betrachter mit auf einen Spaziergang
durch die historische Innenstadt. Er zeigt
Kirchen, Plätze, Menschen und Kultur in
absolut beeindruckenden Aufnahmen.
Vielfältig und in vier Sprachen.
Euro 19,95
Kempten im Allgäu - Bilder einer Stadt
Kempten im Allgäu
Bilder einer Stadt
von Ralf Lienert
KEMPTEN: BILDER
EINER STADT
Ralf Lienert (Dannheimer Verlag)
Kempten hat einiges zu bieten.
Das wird vor allem im Bildband
„Kempten im Allgäu: Bilder einer
Stadt“ deutlich. Ralf Lienert
zeigt dabei Gespür für jene Orte
und Winkel der größten Stadt des
Allgäus, die sich besonders eindrucksvoll im Bild festhalten
lassen. Was die „Metropole des Allgäus“ alles zu bieten
hat? Stifts- und Reichsstadt, Kirchen wie die Basilika St.
Lorenz oder die St.-Mang-Kirche, Rathaus- und Hildegardplatz
oder Kulturtempel wie Stadttheater und Big Box Allgäu: All das,
aber auch vieles Versteckte hat dieser Bildband mit zahlreichen
Texten zu bieten.
Deutsch - Englisch
Italienisch - Französisch
Verlag Tobias Dannheimer ∙ Allgäuer Zeitungsverlag
FASZINATION BERG.
GLÜCKSGEFÜHLE
Heinz Sommer (Hephaistos)
Felsen, Fakten und Kuriosa in den Allgäuer
Bergen und anderswo: Berg-Erlebnisse
nachdenklich, kritisch und amüsant betrachtet,
analysiert und mit ironisch gespickter
Philosophie aufgeschrieben und
erzählt von Heinz Sommer.
140 | Griaß di’ Allgäu
Die Landschaft der Naturparkregion Reutte
ist überaus vielfältig. Der Wechsel von Bergen
und Tälern, Bächen und Seen, Wiesen und
Wäldern macht diese Region unverkennbar.
Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Reize und Eigenheiten.
Ländlicher Charme und städtisches
Flair geben der Region im Vitalen Land eine
besondere Note. Viele Familien, Aktiv- und
Genussurlauber tanken hier nach Herzenslust
neue Energie – meist bei einer ausgiebigen
Wander- oder Bergtour.
Beliebte Wanderziele in der Naturparkregion
Reutte sind zahlreiche Almen und
Hütten, die Burgenwelt Ehrenberg mit Museum,
Naturausstellung und als neues Highlight
die highline179 – längste Fußgängerhängebrücke
der Welt im Tibet Style.
Außerdem laden fünf glasklare Seen und die
Stuibenfälle mit ihren Naturbadebecken nicht
nur zu einer tollen Wanderung für jedermann,
sondern im Sommer auch zur Abkühlung
und Entspannung ein. Der Plansee ist außerdem
der zweit größte See Tirols und lädt an
warmen Tagen zum Schwimmen ein. Auch
Einkehrmöglichkeiten finden sich entlang
des Sees. Das Hotel Seespitze am Fuße des
kleinen Plansees, das Hotel Forelle sowie die
Musteralpe mit eigener Käseproduktion und
Schaukäserei am unteren Ende des Plansees
bieten sich für einen Einkehrschwung an.
Ein besonderes Angebot exklusiv für Gäste
der Naturparkregion Reutte ist mit Sicherheit
die kostenlose Gäste Aktiv Card.
Mit dieser Karte profitieren Gäste ab einer
Übernachtung in der Region von zahlreichen
kostenlosen und ermäßigten Aktivitäten, wie
Berg- und Talfahrt mit den Reuttener Seilbahnen,
Baden in der Alpentherme Ehrenberg
und dem Schwimmbad Weißenbach, Eintritt
ins Museum und die Naturausstellung der
Burgenwelt Ehrenberg, zahlreichen geführten
Wanderungen, Planseeschifffahrt, Schnupperklettern,
Mountainbiking uvm.
Informieren Sie sich kostenlos und unverbindlich
beim Tourismusverband Naturparkregion
Reutte!
Tipp: Regionale Bergführerbüros bieten
geführte Canyoningtouren bei den Stuibenfällen
an! Nähere Informationen dazu
bekommen Sie in den Tourismusbüros der
Naturparkregion Reutte.
Tourismusverband
Naturparkregion Reutte
Untermarkt 34 · A-6600 Reutte/Tirol
Tel.: + 43 (0) 56 72 / 6 23 36
Fax: + 43 (0) 56 72 / 6 23 36 40
info@reutte.com · www.reutte.com
www.stuibenfaelle.at
Griaß di’ Allgäu | 141
Illertissen
arkdorf
Arbon
Sankt Gallen
Appenzell
Riedlingen
Donau
Rorschach
TITEL | Neuschwanstein
Achberg
Opfenbach
Langenargen
Hergensweiler Lindenberg
im Allgäu Skyline Park in
Kressbronn
Weißensberg
Sigmarszell
Bad Wörishofen www.skylinepark.de
Simmerberg
Nonnenhorn Bodolz
Scheidegg Weiler
Wasserburg Lindau
Oberreute
Unsere Bodensee Frage lautet:
SCHWEIZ
Altstätten
Weingarten
Friedrichshafen 3. Teilnahme für
Tettnang
zwei Personen
Rhein
Bad Buchau
Bad Buchau
SEITE 66
Lustenau
Waldburg
Bregenz
Dornbirn
Amtzell
Biberach
Bad Bad Saulgau Saulgau
SEITE 66
Bad Bad Schussenried
Schussenried SEITE 66
Testen Sie Ihr Wissen!
Wie gut kennen Sie die Region? Dieses Mal hat die Frage mit
der größten Allgäuer Stadt zu tun: Kempten. Knapp über 67 000
Wurzacher
Einwohner zählt sie und
Aulendorf
Aulendorf verfügt über eine spannende Geschichte.
Sie gilt als eine der SEITE ältesten 66 Städte Deutschlands. Unsere Frage:
Ried
Bad Bad Waldsee
Wie lautete der römische Name für SEITE Kempten?
66
Es gibt wieder tolle Preise zu gewinnen, die Ihnen einen unvergessenen
Aufenthalt im Allgäu versprechen. Zum Beispiel Erholung
pur in einem der AllgäuTopHotels oder im Tannheimer Tal.
www.allgaeuhotels.de
Zu gewinnen gibt´s:
1. Zwei Übernachtungen für
zwei Personen (Halbpension) im
Ravensburg
Hotel Kaufmann (Roßhaupten)
www.hotel-kaufmann.de
2. Zwei Übernachtungen für
zwei Personen (Halbpension)
Meckenbeuren im Schwarzen Adler (Tannheim)
www.schwarzer-adler.at
an einer Kaffeeschulung bei Caffe
Basoni www.caffe-basoni.de
4. Freikarten für einen Erlebnistag
Bergatreute
Wolfegg
Wangen
Kißlegg
Hohenems
Wer sich beim Gewinnspiel beteiligen will, schickt bitte
ÖSTERREICH
eine Postkarte mit der Antwort an: Griaß di Allgäu,
Erlebnismagazin, Stichwort: Gewinnspiel, 87430 Kempten
Widderstein
Rankweil
Hochtannbergpass
Warth Biberkopf
Feldkirch
Einsendeschluss ist der 30. Juni 2016.
Damüls
Mitarbeiter des Allgäuer Zeitungsverlags Rankweilund deren
Faschinajoch
Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen. Furkajoch
Feldkirch
Vogt
Pfänder
a) Cempium b) Cambodunum
c) Camporium
Hergatz
Bad
Bad
Wurzach
Wurzach
SEITE 66
Heimenkirch
SEITE 62
Hittisau
Riedlingen
Kettershausen
Kirchheim
Babenhausen
Eppish
Kirchhaslach
Winterrieden
Breitenbrunn
Biberach
Oberschönegg
Pfaffenhausen
Salgen
Erolzheim
Dettingen
Pleß
Ochsenhausen
Egg
Kirchdorf Fellheim Bad Buchau
Bad BoosBuchau
SEITE 66
Oberrieden
Niederrieden Lauben
Mindel
Kammlach
Berkheim
Heimertingen
Erkheim
Bad Bad Saulgau Saulgau
Holzgünz
Rot an der Rot SEITE 66
Bad Bad Schussenried
Westerheim
Schussenried SEITE 66
Stetten Apf
Tannheim Buxheim
Trunkelsberg
Ungerhausen Sontheim
Dirlewang
Donau
Faschinajoch
Obergünzburg
Leutkirch
Wolfegg
Untrasried
WeingartenDietmannsried
Günzach
Haldenwang
Altusried
SEITE Ravensburg
122
Lauben
Kißlegg
Kraftisried
Vogt
Wildpoldsried
Winterstetten
Waldburg
Unterth
Wiggensbach
Markdorf
Betzigau
Kempten
SEITE Kempten N 72/118
Isny Meckenbeuren
Amtzell
SEITE Isny 134
Schwarzer Grat
Durach
Görisried
Argenbühl
Buchenberg
Wangen
Friedrichshafen
Tettnang
Maierhöfen Kleinweiler-Hofen
Waltenhofen
Oy-Mittelberg
Gestratz
SEITEN
Niedersonthofner
See
SEITE 62
Hergatz 40/126
Sulzberg
Heimenkirch Rü
Grünenbach
Weitnau
Achberg
Opfenbach
Röthenbach
Rottachsee
Langenargen Missen
Hergensweiler Lindenberg Nes
SEITE 80
Stiefenhofen
Kressbronn
Grüntensee
Weißensberg
Sigmarszell Wertach
Simmerber
Nonnenhorn
Großer Bodolz
Alpsee
Rettenberg
Scheidegg
Oberstaufen
WeilerPfron
Wasserburg Lindau
Jungholz SEITE Pf
SEITE 18
Oberstaufen
Oberreute
Immenstadt
Grünten
Bodensee SEITEN 52/96
Bre
Blaichach
Burgberg
Arbon
Gunzesried
Mittagberg
Oberjochpass
SEITE 56
Agg
Oberjoch
Sonthofen Pfänder
Schattwald
Ofterschwang
Hochgrat Tennenmooskopf
Bad Hindelang
SEITEN 44/112 Bregenz
Rorschach
SEITE 24 Hinterstein
Tannhe
Balderschwang
SEITE
SEITE 100
Riedberger Bolsterlang
Fischen Sonnenkopf
Hittisau
Horn
Langenwang
Vilsalpsee
Sankt Gallen
SEITE 108
Obermaiselstein
SCHWEIZ
Lustenau
Riedbergpass
Dornbirn Nebelhorn
Diedamskopf
Appenzell
Iller
Memmingen
Memmingerberg
Hawangen
Benningen
Unteregg
Wurzacher
Aulendorf
Aulendorf
Markt Rettenbach
Ottobeuren
Ried
Aitrach
SEITE 66 Lachen
Bad Bad Waldsee
SEITE 66
Woringen
Kronburg
Bad
Bad
WurzachEggen
Wolfertschwenden
Wurzach
Lautrach Bad Grönenbach
Ronsberg
Aichstetten
SEITE 66
SEITE 66
Bad Grönenbach
Böhen
Legau
Bergatreute
Fr
Altstätten
Hoher
Ifen
Riezlern
Hirschegg
Mittelberg
Kleinwalsertal
Rhein
Iller
Iller
Fellhorn
SEITE 130
Oberstdorf Oberstdorf
SEITE 86
Hohenems
Trettachtal
ÖSTERREICH
Mädelegabel
SEITE 8
Krottenkopf
Furkajoch
Hochvogel
Damüls
Wert
Lech
T
Illertissen
Kettershausen
Kirchheim
Schwabmünchen
Ochsenhausen
Erolzheim
Iller
Berkheim
Rot an der Rot
Tannheim
Aitrach
Aichstetten
Dettingen
Kirchdorf
Lautrach
Legau
Buxheim
Kronburg
Pleß
Fellheim
Boos
Niederrieden
Heimertingen
Trunkelsberg
Woringen
Babenhausen
Winterrieden
Memmingen
Memmingerberg
Hawangen
Benningen
Ottobeuren
Lachen
Bad Grönenbach
SEITE 66
Bad Grönenbach
Holzgünz
Egg
Lauben
Kirchhaslach
Oberschönegg
Ungerhausen
Westerheim
Wolfertschwenden
Böhen
Erkheim
Breitenbrunn
Salgen
Pfaffenhausen
Sontheim
Oberrieden
Kammlach
Markt Rettenbach
Stetten
Ronsberg
Dirlewang
Unteregg
Eppishausen
Mindelheim
Apfeltrang
Eggenthal
Baisweil
Markt Wald
Tussenhausen
Rammingen
Irsee
Kaufbeuren
Friesenried
Wertach
Bad
Bad
Wörishofen
Wörishofen
SEITE 66
Pforzen
Ettringen
Türkheim
Wiedergeltingen
Rieden
Amberg
Lamerdingen
Jengen
Waal
Oberostendorf
Westendorf
Germaringen Kaltental
Buchloe
Stöttwang
Osterzell
Lech
Kaufering
Landsberg
g
Argenbühl
Gestratz
Röthenbach
Leutkirch
Isny
SEITE Isny 134
Grünenbach
Stiefenhofen
Maierhöfen
Oberstaufen
SEITE 18
Oberstaufen
Hochgrat
Winterstetten
Balderschwang
SEITE 100
Schwarzer Grat
Kleinweiler-Hofen
Weitnau
Missen
SEITE 80
Schwangau
Tegelberg
Neuschwanstein
Tennenmooskopf
Großer
Alpsee
Immenstadt
SEITEN 52/96
Gunzesried
SEITE 56
Altusried
SEITE 122
Buchenberg
Ofterschwang
SEITEN 44/112
Iller
Wiggensbach
Kempten
SEITE Kempten N 72/118
Waltenhofen
Niedersonthofner
Sulzberg
See
Iller
Dietmannsried
Lauben
Oberstdorf Oberstdorf
SEITE 86
Haldenwang
Durach
Riedberger Bolsterlang
Fischen Sonnenkopf
Horn
Langenwang
SEITE 108
Obermaiselstein
Riedbergpass
Nebelhorn
Untrasried
Rottachsee
Wildpoldsried
Wertach
Betzigau
Obergünzburg
Günzach
Oy-Mittelberg
SEITEN 40/126
Kraftisried
Görisried
Wertach
Vilsalpsee
Aitrang
Unterthingau
Rückholz
Biessenhofen
Ruderatshofen
Leuterschach
Wald
Lengenwang
Seeg
Nesselwang
Grüntensee
Eisenberg
Hopferau
Rettenberg
Pfronten
Jungholz SEITE Pfronten 30
Grünten
Breitenberg
Blaichach
Mittagberg Burgberg
Oberjoch
Oberjochpass
Aggenstein
Sonthofen
Schattwald
Bad Hindelang
SEITE 24 Hinterstein
Tannheim
SEITE 32
Tannheimer Tal
Marktoberdorf
Vils
Roßhaupten
Rieden
Hopfen
Hopfensee
Stötten
Bidingen
Füssen
SEITE 14/144
Reutte
Auerberg
Forggensee
Gaichtpass
Weißenbach
Heiterwang
Thaneller
Burggen
Rettenbach
Lechbruck
Säuling
Lech
Bernbeuren
Trauchgau
Halblech
Buching
Forggensee
SEITE 92
Plansee
Schongau
Steingaden
Lermoos
Peiting
Ehrwald
Peißenberg
Bad
Kohlgrub
Mauerstetten
Oberammergau
Garmisch-
Partenkirchen
Grainau
Zugspitze
Diedamskopf
Hoher
Ifen
Riezlern
Hirschegg
Mittelberg
Widderstein
Hochtannbergpass
Kleinwalsertal
Warth
Fellhorn
SEITE 130
Biberkopf
Trettachtal
Mädelegabel
SEITE 8
Krottenkopf
Hochvogel
Lech
Hahntennjoch
Fernpass
Nassereith
N
W O
S
5 km
Telfs
Veranstaltungen
Gibt im Kemptener APC-Park ein Jubiläumskonzert:
das Duo Pianotainment.
Foto: Christoph Lienert
Die Hilde Bigband aus Kempten
tritt in Immenstadt auf.
MAI
30. APRIL BIS 8. MAI
KEMPTEN
32. Kemptener Jazzfrühling
7. MAI
MEMMINGEN
Memmingen blüht. Die Stadt lädt zum
Einkaufs- und Erlebnistag ein.
7. UND 8. MAI
SCHMIDSFELDEN (BEI LEUTKIRCH)
Historisches Markttreiben
im Glasmacherdorf
8. MAI
LINDENBERG (WESTALLGÄU)
17. Huttag
20. BIS 22. MAI
MEMMINGEN
Wirtschaftsmesse „Mir“
im Stadtpark Neue Welt
JUNI
AB 1. JUNI
MEMMINGEN
Memminger Meile, Kulturfestival
17. BIS 19. JUNI
MARKTOBERDORF
Wirtschaftsmesse „Mir“ im Modeon
18. JUNI
PFRONTEN
MTB Marathon rund um Pfronten
JULI
1. JULI
KEMPTEN
Jubiläumskonzert des Duos
„pianotainment“ mit Marcel Dorn und
Stephan Weh im APC-Park (Open-Air)
1. UND 2. JULI
NONNENHORN
Winzerfestival Komm & See
2. UND 3. JULI
MINDELHEIM
Kunst und Kultur im Schwesterngarten
(Lautenwirtsgäßchen)
8. BIS 10. JULI
PFRONTEN
26. Internationales Oldtimertreffen
und Gamsbartrallye
14. BIS 25. JULI
KAUFBEUREN
Tänzelfest mit Lagerleben und
Rahmenprogramm
20. JULI BIS 21. AUGUST
BREGENZ
Festspiele, u.a.: Turandot auf der Seebühne
23. JULI
MEMMINGEN
Fischertag, öffentliches Bachausfi schen
mit Rahmenprogramm
23. JULI
FÜSSEN
Open Air Konzert mit Rea Garvey,
Königswinkel am Forggensee
24. JULI
FÜSSEN
Open Air Konzert mit Rapper Cro,
Königswinkel am Forggensee
24. BIS 31. JULI
MEMMINGEN
Wallenstein-Spiele mit
umfangreichem Programm
28. BIS 31. JULI
FÜSSEN
Jazzfestival in der Altstadt
FeriendorF
Reichenbach
Nesselwang Marketing GmbH l Hauptstraße 20
87484 Nesselwang l Telefon +49 (0) 8361 / 92 30 40
info@nesselwang.de l www.nesselwang.de
In prachtvoller Natur, eingebettet in eine atemberaubende
Bergkulisse, zwischen Seen, Wiesen und
Wäldern, liegt auf 870 Metern Höhe der Markt
Nesselwang. Von Frühjahr bis Herbst locken wunderschöne
Wanderwege auf die Berge oder spannende
Touren im Tal – ein Abstecher zu den urigen
Hütten, Alpen und Gasthöfen mit typischen
Allgäuer Gerichten gehört natürlich dazu. Wer es
gerne spannend mag, saust mit der Sommerrodelbahn
oder mit dem AlpspitzKICK, der längsten
und schnellsten Zipline in Deutschland, ins Tal.
Die attraktive Kombination von Saunalandschaft
und Erlebnisbad im Alpspitz-Bade-Center sorgt
anschließend für die ideale Erholung.
Im Herzen des Allgäus liegt ca. 2 km außerhalb
vom Ortskern der Marktgemeinde
Nesselwang das Feriendorf Reichenbach.
Knapp 120 Ferienhäuser und 10 Ferienappartements
mit einer Wohnfläche von
50 m² bis 175 m² werden hier vermietet.
Im Feriendorf Reichenbach gibt es auch
Doppelhaushälften, die bei befreundeten
Familien sehr beliebt sind.
eine mittelständische Privatbrauerei
im Herzen des allgäus
Wir brauen unser Bier aus
kristallklares Wasser der
Nesselwanger Berge, Gerste
aus kontrolliertem Anbau,
natürlichem Doldenhopfen
sowie Weihenstephaner
Reinzuchthefe.
Das Flagschiff der Brau-
Manufactur Allgaeu.
Die Braukatz N° 1.
Ein „Pale Ale“ mit
vier verschiedenen
Hopfensorten.
Sonnenhäuser Verwaltungs GmbH
Bürgermeister-Martin-Str. 8 | 87484 Nesselwang
Telefon 0 83 61 / 6 16 | info@feriendorf-allgaeu.de
www.feriendorf-allgaeu.de
PostBrauerei
NesselwaNg
Hauptstraße 25
87484 Nesselwang
Telefon 0 83 61 / 30960
Foto: Ralf Lienert
Foto: Ralf Lienert
30. JULI
FÜSSEN (FORGGENSEE)
Musical-Projekt „Der Schwanenprinz“
wird gespielt auf der MS Füssen.
Weitere Termine: 31. Juli sowie im August:
2., 9., 12., 14., 18., 20., 21. und 23.
AUGUST
11. AUGUST BIS 4. SEPTEMBER
FÜSSEN
Neues Ludwig-Musical
im Festspielhaus.
13. BIS 21. AUGUST
KEMPTEN
Allgäuer Festwoche mit
großem Rahmenprogramm
21. AUGUST
IMMENSTADT
34. Allgäu Triathlon Immenstadt
Gleich zwei Ludwig-Musicals gibt‘s
am Forggensee: Auf der MS
Füssen und im Festspielhaus.
24. AUGUST BIS 3. SEPTEMBER
FÜSSEN
Musikfestival „vielsaitig“
SEPTEMBER
24. SEPTEMBER BIS 2. OKTOBER
BAD WÖRISHOFEN
Festival der Nationen,
unter anderem mit Diana Damrau
OKTOBER
15. OKTOBER
IMMENSTADT
Benefi zkonzert der
Hilde-Bigband für Kinderbrücke Allgäu
im Hofgarten-Saal
Alle Termine ohne Gewähr.
Viehscheid
Foto: picsfive - Fotolia.com
FREITAG, 9. SEPTEMBER
8.30 Uhr Oberstaufen
SAMSTAG, 10. SEPTEMBER
8.30 Uhr Bad Hindelang
11 Uhr Maierhöfen
9 Uhr Pfronten-Heitlern
13 Uhr Seeg
MONTAG, 12. SEPTEMBER
10 Uhr Schöllang
DIENSTAG, 13. SEPTEMBER
9.30 Uhr Oberstdorf
DONNERSTAG, 15. SEPTMBER
9 Uhr Kranzegg
FREITAG, 16. SEPTEMBER
10 Uhr Balderschwang
10 Uhr Nesselwang
9 Uhr Thalkirchdorf
SAMSTAG, 17. SEPTEMBER
10 Uhr Eisenberg (Zell)
8.30 Uhr Gunzesried
11 Uhr Haslach
am Grüntensee
9 Uhr Immenstadt
10 Uhr Jungholz
10 Uhr Missen
10 Uhr Pfronten-Röfl euten
12.30 Uhr Wengen
MONTAG, 19. SEPTEMBER
9 Uhr Bolsterlang
9.30 Uhr Buching
8.30 Uhr Riezlern
9 Uhr Wertach
SAMSTAG,
24. SEPTEMBER
10 Uhr
Haldenwang
9 Uhr
Obermaiselstein
SONNTAG,
25. SEPTEMBER
11 Uhr
17. Älplerletze,
Kanzelwandbahn
MONTAG,
3. OKTOBER
11 Uhr
Memhölz, Hupprechts
URLAUB IM
Familiendorf
DER ORT liegt 915 m über dem Meeresspiegel
und ist somit die höchstgelegene Marktgemeinde
Deutschlands. Unser Luftkurort im Oberallgäu
hat ca. 2.900 Einwohner. Neben den ca.
1.600 Gästebetten laden zwei Campingplätze
zur Erholung ein.
Der Wichtel „Virdo“ begleitet die FAMILIEN IM
URLAUB. Auf der kostenlosen Kinderkarte finden
sich zahlreiche Einrichtungen für Familien,
das Kinderferienprogramm ist für Wertacher
Gastfamilien kostenlos. Dazu gehören wöchentliche
Vorstellungen, Wanderungen, Basteln,
Singen, Lachyoga u.v.m.
Touristinfo · Rathausstr. 3 · 87497 Wertach
Telefon + 49 (0) 83 65 / 70 21 99
info@wertach.de · www.wertach.de
Am Nattererhof 34
Tel. +49 (0) 83 65 /4 67
info@landhaus-wertach.de
5*-FERIENWOHNUNGEN
FÜR 2 BIS 4 PERSONEN
✸ großzügiger Wellnessbereich,
✸ ruhige Ortsrandlage,
✸ Aufzug
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Alpenstr. 20 | 87497 Wertach
Tel. 0 83 65/10 27 | info@allgaeulino.de
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ÖFFNUNGSZEITEN:
täglich von 14 bis 19 Uhr,
Samstag, Sonntag, feiertags und
in den Ferien von 10 bis 19 Uhr.
DER HALLENSPIELPLATZ
FÜR KINDER BIS 12 JAHRE
Griaß di’ Allgäu
Vorschau
DURCHATMEN UND GENIESSEN
Lust auf eine Auszeit? Dann ab ins Allgäu und sich verwöhnen lassen.
Wir verraten, wie die ideale Alpen-Wellness aussieht.
Foto: Ralf Lienert
Foto: Hermann Ernst
LOIPENSPASS
Ob klassische oder freie
Technik – Ski-Langlauf ist in
Mode bei Jung und Alt,
wie unsere Reportage
deutlich macht.
WEITERE THEMEN:
Griaß di’ Allgäu
Winter
2016/17
AB 27. OKTOBER
ERHÄLTLICH
MYSTISCHES ALLGÄU
Im Allgäu trifft man
viele Heiler oder Schamanen.
Weshalb das so ist? Wir haben
nach Antworten gesucht.
❭❭ Skigebiete auf einen Blick
❭❭ Besuch im Deutschen Hutmuseum
❭❭ Wildes Brauchtum: Bärbeletreiben
❭❭ Ausflug in Allgäuer Höhlen
❭❭ Eine Kräuterfrau gibt Tipps
❭❭ Rapunzel: Blick hinter die Kulissen
VON DER LUST, ABZUHEBEN
Es ist das Gefühl von Freiheit und Schwerelosigkeit,
das einen überkommt, wenn man mit dem Gleitschirm übers Allgäu schwebt.
Unsere Geschichte erzählt von der Lust, abzuheben.
Foto: Nübel
WILDFÜTTERUNG
Nicht nur Kinder sind
fasziniert, wenn man das
Wild bei der Fütterung
beobachten kann. Zum Beispiel
in Obermaiselstein.
Foto: imago
DIE TÜR ZUR NATUR
Porta Alpina nennt Guenter Rauch ein Projekt,
dem man in
den Bergen
begegnet.
Foto: M. Becker
IMPRESSUM
HERAUSGEBER UND VERLAG
Allgäuer Zeitungsverlag GmbH
Heisinger Straße 14
87437 Kempten
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Markus Brehm
brehm@griassdi-allgaeu.de
REDAKTION
Freddy Schissler (verantwortlich)
redaktion@griassdi-allgaeu.de
Jürgen Rasemann
redaktion@griassdi-allgaeu.de
AUTOREN DIESER AUSGABE
Bettina Buhl, Nicola Förg, Ingrid Grohe,
Monika Hippe, Tosca Maria Kühn, Klaus-Peter
Mayr, Susanne Lorenz-Munkler, Christian
Mörken, Michael Munkler, Stefan Raab, Freddy
Schissler, Isabell Schmid, Michaela Schneider,
Christian Schreiber, Tobias Schuhwerk,
Verena Stitzinger, Roland Wiedemann.
FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE
Matthias Becker, Dominik Berchtold,
Johannes Besler, Tobias Brandner,
Martina Diemand, Hermann Ernst, Karl Jena,
Titan Kastner, Ralf Lienert, Jürgen Rasemann,
Peter Samer, Jörg Schollenbruch,
Hubert Waizenegger, Mathias Wild.
LAYOUT / GRAFIK
Nicole Uhlemair und
Carina Hösle.
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Telefon: 08 31 / 206 - 464
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