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DorfStadt 12-2017

Wir sind Elbvororte. Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld.

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2 • <strong>DorfStadt</strong>-Zeitung <strong>12</strong>/<strong>2017</strong> • 31.08.<strong>2017</strong><br />

ALTONA AKTUELL<br />

Neues aus dem Bezirk | Wolf Achim Wiegand<br />

<strong>DorfStadt</strong>-Redakteur Wolf<br />

Achim Wiegand Foto: privat<br />

Moin, liebe Leser,<br />

nun sind sie wieder da: die<br />

Wahlplakate! Allüberall schauen<br />

mehr oder weniger attraktive<br />

Damen und Herren am Straßenrand<br />

zu uns Bürgern her.<br />

Flankiert von mehr oder weniger<br />

einprägsamen Slogans. Viele<br />

ärgern sich über die „überflüssige“<br />

Parteienwerbung.<br />

Doch Halt! Agitation gehört<br />

nun mal zu einer Wahl dazu.<br />

Sie erinnert uns daran, dass<br />

wir wieder mitbestimmen dürfen,<br />

wem wir politisches Vertrauen<br />

schenken. Marken wie<br />

Lidl, TUI oder Bitburger dürfen<br />

rund ums Jahr werben. Parteien<br />

ist das per Gesetz nur in einem<br />

engen zeitlichen Rahmen erlaubt.<br />

Was ich sagen will, ist:<br />

man muss Politreklame nicht<br />

schön finden, aber schauen wir<br />

doch duldsam auf sie. Schließlich<br />

tauchen Suding, Weinberg<br />

oder Bartke nur alle vier bzw.<br />

fünf Jahre so präsent in unserer<br />

Mitte auf. Der Wahltag am 24.<br />

September ist ein Festtag der<br />

Demokratie und das bisschen<br />

Plakate können wir aushalten…<br />

was meinen SIE?<br />

E-Mail: redaktion@dorfstadt.de<br />

Schlingerfahrt<br />

Blankenese – Schon in der<br />

ersten Saison ist die harterkämpfe<br />

neue Blankenese-Fähre<br />

ins Schlingern gekommen. Mangels<br />

kostendeckender Passagierzahlen<br />

gibt‘s auf der landschaftlichen<br />

Zuckerstrecke zu<br />

und von den St. Pauli-Landungsbrücken<br />

statt fünf nur<br />

noch vier Pendelfahrten – wohl<br />

auch eine Folge des diesjährigen<br />

miesen Sommerwetters.<br />

Aber die Chefin der FRS-<br />

Reederei, Birte Dettmers, prangert<br />

zudem Geschäftspraktiken<br />

der Mitbewerber an, die der<br />

Neuen nicht die Butter auf dem<br />

Brot gönnten. Laufkundschaft<br />

werde gezielt abgefischt, der<br />

Liegeplatz von Konkurrenzschiffen<br />

eingezingelt und gezielt<br />

Gerüchte über angeblich<br />

marode Zustände der schmucken<br />

Fähre verbreitet. Die<br />

Kritisierten weisen die Anschuldigungen<br />

zurück. Ob sich<br />

das mit viel Optimismus und in<br />

Blankenese sehr begrüßte Projekt<br />

trotz der Widrigkeiten<br />

durchsetzt, bleibt abzuwarten.<br />

Vogelfreiheit<br />

Othmarschen – Ein kleiner<br />

Trick war nötig, um den Patenvogel<br />

des Bezirkes Altona<br />

vor dem Aussterben zu retten.<br />

Mehrere Kiebitze „weigerten“<br />

sich nämlich, das angestammte<br />

Gebiet am UCI Kino zu nicht<br />

verlassen, obwohl dort ein<br />

Neubaugebiet entstand. Die<br />

Vögel aus der Familie der<br />

Regenpfeifer brüteten unverdrossen<br />

auf den Dächern weiter,<br />

konnten dort aber den<br />

Nachwuchs nicht ernähren.<br />

Den holen sie sich nämlich<br />

typischerweise in Wiesen, doch<br />

die waren durch die Bebauung<br />

weg. Das Bezirksamt holte sich<br />

daraufhin frischgeschlüpfte<br />

Küken und bebrütete Eier aus<br />

den Nestern, päppelte die Jungen<br />

auf und entließ sie vor nun<br />

wieder in eine neue Freiheit in<br />

der Wedeler Marsch. Eine Märchenrettung!<br />

Und wenn sie<br />

nicht gestorben sind...<br />

Blitzrettung<br />

Othmarschen – Sie haben<br />

Front-Wasserwerfer und eine<br />

spezielle Wärmebildkamera an<br />

Bord. Doch nicht von Einsatzfahrzeugen<br />

gegen G20-Blockierer<br />

ist die Rede, sondern von<br />

neuen High-Tech-Autos der<br />

Feuerwehr am Elbtunnel. Sie<br />

kommen zum Einsatz, sobald<br />

ein Kfz in einer der massiv<br />

befahrenen Röhren eine Panne<br />

erleidet und stehenbleibt, was<br />

in der Regel zum kilometerlangen<br />

Stau führt. Die besonders<br />

schmal gebauten Kombifahrzeuge<br />

sollen in nur 30 Sekunden<br />

vor Ort sein und defekte<br />

Fahrzeuge auf den Haken nehmen<br />

können. Der Front-Wasserwerfer<br />

spuckt Wasserschaum<br />

aus und ist zur Brandbekämpfung<br />

gedacht. Die Wärmebildkamera<br />

ermöglicht den Rettern<br />

die Anfahrt auch in verrauchten<br />

Tunnelröhren.<br />

Kommando kehrt!<br />

Blankenese – Auf Befehl von<br />

Verteidigungsministerin Ursula<br />

von der Leyen (CDU) wird die<br />

Führungsakademie (FüAk) der<br />

Bundeswehr derzeit „umgebaut“.<br />

Der FüAk-Kommandeur<br />

und Flottillenadmiral Carsten<br />

Stawitzki soll die seit über 60<br />

Jahren weltweit anerkannte<br />

Militärschule inhaltlich und<br />

strukturell neu ausrichten.<br />

Dazu gehört nicht nur eine<br />

Modernisierung der soldatischen<br />

Lehre, sondern auch der<br />

Wandel der FüAk zu einer<br />

„Denkfabrik“ (Think Tank). So<br />

sollen im Zeitalter der hybriden<br />

Kriegführung und der Cyberattacken<br />

denkbare Bedrohungsszenarien<br />

und deren Lösung<br />

erarbeitet werden. Um möglichst<br />

viele Anregungen zu bekommen,<br />

plant Stawitzki den<br />

Ausbau von Netzwerken und<br />

Kooperationen mit der bundeswehreigenen<br />

Helmut-Schmidt-<br />

Universität.<br />

Rauchsignale<br />

Rissen – In der gutbürgerlichen<br />

Straße Nagelshof ist die Polizei<br />

vergangene Woche einer kleinen<br />

Drogenplantage auf die<br />

Spur gekommen. In der Wohnung<br />

eines 32-Jährigen Mannes<br />

fanden die Beamten mehrere<br />

Hanfpflanzen, geerntete Blüten,<br />

einen Marihuanajoint und<br />

Utensilien für Rauschmittelgenuß.<br />

Den Tatverdächtigen erwartet<br />

jetzt ein Verfahren wegen<br />

des Verdachts des Betäubungsmittelhandels.<br />

Er ging ins<br />

Netz, weil Nachbarn die Polizei<br />

auf starken Cannabisgeruch<br />

aufmerksam gemacht hatten.<br />

Alles neu im Elbe-Kino an<br />

der Osdorfer Landstraße!<br />

Das mehrfach ausgezeichnete<br />

Stadtteilkino in Osdorf<br />

wird umfassend saniert:<br />

Sogar der Estrich im großen<br />

Saal wird erneuert. Letzte<br />

Woche besuchte <strong>DorfStadt</strong>-<br />

Redakteur Markus Krohn die<br />

Baustelle. Von draußen sieht<br />

man zunächst nichts. Außer,<br />

dass in großen Lettern über<br />

dem Eingang „SOMMERPAU-<br />

SE“ zu lesen ist. Doch von<br />

Pause kann hier keine Rede<br />

sein. „Die Handwerker arbeiten<br />

sogar am Wochenende“, strahlt<br />

Kinobetreiber Hans-Peter Jansen,<br />

der hier 200.000 Euro in<br />

die Sanierung steckt. Das lohnt<br />

sich? „Aber sicher!“ meint<br />

Jansen. Es gibt einen neuen<br />

Trend, der allein in diesem Jahr<br />

schon über acht Prozent mehr<br />

Menschen ins Kino lockt. Das<br />

soll sich durch ein neues<br />

Gestühl, ein freundlich-modernes<br />

Foyer und einen erweiterten<br />

offenen Kassenbereich noch<br />

verstärken. Auch der Saal wird<br />

großzügiger gestaltet. Durch<br />

Gänge in der Mitte der neuen<br />

bequemen Kinosessel ist der<br />

Weg zum Platz in Zukunft<br />

leichter zu finden. Auch wird es<br />

Logensessel geben, die noch<br />

bequemer sind als die vorigen<br />

Sessel, die 1954 hier eingebaut<br />

wurden. Zudem stehen die Reihen<br />

weiter auseinander, sodass<br />

E l b v o r o r t e<br />

Elbe-Kino wird attraktiver<br />

Inhaber Hans-Peter Jansen investiert in Stadtteilkino – 8 Prozent mehr Besucher in <strong>2017</strong> | Markus Krohn<br />

OSDORF<br />

Es gibt immer noch keine<br />

Entscheidung über die<br />

Zukunft von Blankeneses<br />

Ortskern. Der Arbeitskreis<br />

Ortskern Blankenese hat am<br />

Montagmorgen beschlossen,<br />

den beiden Vertretern<br />

der Initiative Marktplatz erneut<br />

die Möglichkeit zu geben, sich<br />

über die vorliegende Planung<br />

ausführlich zu informieren. Zuvor<br />

war noch einmal der Kompromissvorschlag<br />

der Blankenese<br />

Interessen Gemeinschaft<br />

diskutiert worden, vor den<br />

Häusern in der Propst-Paulsen-<br />

Straße Parkplätze in Längsaufstellung<br />

zu planen. Doch die<br />

Initiative um Jutta von Tagen<br />

forderte weitere Kompromisse<br />

von den Mitgliedern des Arbeitskreises,<br />

der eine weitere<br />

umfassende Neufassung der<br />

seit fünf Jahren erarbeiteten<br />

Pläne zur Folge hätte. Seit 2011<br />

arbeiten Vertreter Blankeneser<br />

Vereine und Institutionen an<br />

der Verschönerung ihres Ortskerns.<br />

Grundlage dafür ist eine<br />

umfassende Bürgerbeteiligung<br />

mit Diskussionsrunden, Workshops<br />

und Plan-Ausstellungen.<br />

Die vorliegende Planung sieht<br />

eine einheitliche Gestaltung<br />

zwischen dem Vorplatz des so<br />

genannten Martiniblocks über<br />

den Marktplatz bis zum Kirchenvorplatz<br />

vor, sodass Blickachsen<br />

vom S-Bahnhof zum<br />

Marktplatz und genauso zur<br />

Kirche am Markt ermöglicht<br />

werden. Die Initiative hingegen<br />

fordert eine individuelle Gestaltung<br />

von Marktplatz, Martiniplatz<br />

und Kirchenvorplatz,<br />

Hans-Peter Jansen im leeren Kinosaal des Elbe-Kinos<br />

es mehr Beinfreiheit geben<br />

wird. Vier Tage lang werden<br />

251 Stühle in den Kinosaal eingebaut,<br />

der ansonsten im Design<br />

erhalten bleibt. Auch die<br />

Technik, die Jansen bereits im<br />

Sommer 2014 hatte erneuern<br />

lassen, bleibt, wie sie ist.<br />

Lediglich die Audioanlage muss<br />

nach dem Einbau der neuen<br />

Sessel neu ausgesteuert werden.<br />

Denn auch ein guter Klang<br />

ist für’s Kinoerlebnis wichtig.<br />

Mit der Neueröffnung wird<br />

auch ein neues PC-gestütztes<br />

Kassensystem eingeführt, das<br />

Online-Reservierungen erlaubt.<br />

Keine Entscheidung in Blankenese<br />

Arbeitskreis Ortskern vertagt Entscheidung über ersten Bauabschnitt erneut | Markus Krohn<br />

BLANKENESE<br />

So stellen sich die Planer die Zukunft für Blankeneses Ortskern vor<br />

„Vor allem Familien, die<br />

Kindergeburtstage im Elbe-Kino<br />

feiern wollen, nehmen diesen<br />

Service in Anspruch“, erläutert<br />

Jansen. Dann ist es möglich,<br />

bereits einen Monat im Voraus<br />

Karten zu reservieren. Im Foyer<br />

kann dann zusätzlich gefeiert<br />

werden. Überhaupt: Wenn die<br />

Handwerker ausgezogen sind,<br />

wird man wohl auch das Foyer<br />

nicht mehr wiedererkennen.<br />

Jansen freut sich schon jetzt<br />

auf das Lounge-Design, das<br />

von dem Architekten entworfen<br />

wurde, der auch schon das<br />

Blankeneser Kino vor drei Jahren<br />

umgebaut hatte.<br />

Die Eröffnung des neuen ELBE-<br />

Kinos wird am 14. September<br />

um 20 Uhr mit einem Überraschungsfilm<br />

und bei freiem<br />

Eintritt groß gefeiert. Ansonsten<br />

bleiben die Preise im Elbe-<br />

Kino unverändert. Lediglich für<br />

den Kinogenuss in den Logensesseln<br />

wird ein Aufschlag von<br />

50 Cent erhoben.<br />

Elbe-Kino<br />

Osdorfer Landstraße 198<br />

Tel.: 800 44 45<br />

www.elbe-kino.de<br />

Foto: Krohn<br />

Foto: arbos Freiraumplanung<br />

ohne jegliche Nivellierung.<br />

Damit stellen die Vertreter die<br />

ursprüngliche Idee der Ortskerngestaltung<br />

auf den Kopf.<br />

Eigentlich sollten die Bauarbeiten<br />

für den ersten Bauabschnitt<br />

bereits im Mai beginnen. Dann<br />

wäre bis zum Weihnachtsgeschäft<br />

zumindest der Vorplatz<br />

zum Martiniblock bereits fertig<br />

gewesen. Doch dann traten<br />

Kritiker auf den Plan, die die<br />

Ortskerngestaltung in der jetzigen<br />

Fassung nicht billigen<br />

wollten. Über den Sommer gab<br />

es mehrere Gespräch zwischen<br />

Vertretern der Initiative, dem<br />

Arbeitskreis Ortskern Blankenese,<br />

den Planern und der<br />

Bezirksverwaltung.<br />

Auch am Montag hofften vor<br />

allem die Vertreter der Geschäftsleute<br />

in der Bahnhofstraße<br />

noch auf ein zügiges<br />

Fortkommen der Planung.<br />

Doch mit der erneuten Vertagung<br />

einer Entscheidung, mit<br />

der alle Vertreter in dem<br />

Stadtteilgremium leben können,<br />

ist die Umsetzung der<br />

Planung in die Ferne gerückt.<br />

Zumal immer noch die Drohung<br />

der Initiative Marktplatz<br />

im Raum steht, ein Bürgerbegehren<br />

zur Ortskerngestaltung<br />

in Blankenese zu starten.<br />

Dazu müssten die Initiatoren<br />

des Bürgerbegehrens allerdings<br />

Unterschriften von mindestens<br />

3 Prozent der Bevölkerung des<br />

Bezirks Altona sammeln. Das<br />

sind mindestens 5.622 Unterschriften<br />

von Menschen, die<br />

gegen eine Aufwertung des<br />

Ortskerns mit der vorliegenden<br />

Planung stimmen müssten. Bei<br />

einer Bevölkerung von knapp<br />

11.000 wahlberechtigten Blankenesern<br />

dürfte es schwer sein,<br />

das Quorum allein durch Unterschriften<br />

von Blankenesern<br />

zu erreichen, denn die Beteiligung<br />

bei Bürgerbeteiligungsverfahren<br />

liegt in der Regel<br />

unter 40 Prozent. Daher ist die<br />

Befürchtung bei den Verfechtern<br />

der vorliegenden Planung,<br />

wozu neben den gewählten<br />

Vertretern der Vereine und<br />

Institutionen in Blankenese<br />

auch die Vertreter der Parteien<br />

in der Bezirksversammlung<br />

zählen, dass schon zu Beginn<br />

eines Bürgerbegehrens auch<br />

Menschen außerhalb Blankeneses<br />

über die Zukunft des Blankeneser<br />

Ortszentrums mitentscheiden.<br />

Die Mitglieder des<br />

Arbeitskreises Ortskern Blankenese<br />

haben jetzt vier Wochen<br />

lang Zeit zu klären, wie mit der<br />

verfahrenen Situation umgegangen<br />

werden soll. Ende September<br />

soll dann endgültig<br />

über das Fortgehen abgestimmt<br />

werden. Die Fronten sind verhärtet.<br />

Der Ausgang ist ungewisser<br />

denn je.

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