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MENSCH & TIER | COVERSTORY<br />
Gute Sicht bei Dämmerung<br />
Setzt die Dämmerung im Wald ein, müssen Sie sich um die Orientierungsfähigkeit<br />
Ihres Hundes keine Sorgen machen. Hunde<br />
sehen im Dunkeln sehr viel besser als Menschen, da ihre Augen<br />
lichtempfindlicher sind. Für das gute Sehvermögen in der Dämmerung<br />
ist eine lichtreflektierende Zellschicht hinter der Netzhaut<br />
der Vierbeiner verantwortlich. Diese wird als Tapetum lucidum<br />
(lat. „leuchtender Teppich“) bezeichnet. Sie wirft das durch die Pupille<br />
einfallende Licht zurück. Auf dem „Rückweg“ fällt das Licht<br />
erneut auf die Netzhaut. Hunde nutzen also im Gegensatz zum<br />
Menschen eine Lichtquelle doppelt und können im Dunkeln entsprechend<br />
besser sehen.<br />
Sicherheit in der Dunkelheit<br />
Gefährliche Situationen entstehen in den dunklen Morgen- und<br />
Abendstunden. Besonders, wenn in der Dunkelheit die asphaltierten<br />
Straßen noch nass vom letzten Regenschauer sind, herrschen<br />
schlechte Sichtverhältnisse <strong>für</strong> menschliche Verkehrsteilnehmer.<br />
Mit der richtigen Sicherheitsausrüstung verhindern Sie, dass Sie<br />
Ihren Hund im Dunkeln aus den Augen verlieren und er von Fußgängern,<br />
Auto- oder Radfahrern übersehen wird. Diese Vorsichtsmaßnahmen<br />
sind doppelt wichtig: Zum einen können sich bei<br />
einem Unfall Hund und Mensch schwer verletzen. Zum anderen<br />
haften Sie <strong>für</strong> die durch Ihren Hund verursachten Schäden, wenn<br />
Sie keine Maßnahmen zum Schutz Dritter treffen oder Ihre Aufsichtspflicht<br />
verletzen.<br />
Licht ins Dunkel bringen<br />
Leuchthalsbänder, Leuchtanhänger, reflektierende Leinen und<br />
Warnwesten machen Ihren Vierbeiner mithilfe von Lichtern oder<br />
Reflektoren <strong>für</strong> andere gut sichtbar. Diese leuchten mit Blink- oder<br />
Dauerlicht in verschiedenen Farben. Dabei entwickeln die Lämpchen<br />
eine Leuchtkraft auf eine Entfernung bis zu 500 Metern. Doch<br />
aufgepasst: Blinkende Leuchthalsbänder oder -anhänger können<br />
8<br />
SCHUTZ VOR<br />
KÄLTE & NÄSSE<br />
Funktionsbekleidung ist sinnvoll <strong>für</strong> Rassen<br />
mit wenig/ohne Unterwolle.<br />
Alte und kranke Hunde bei Kälte nicht überfordern.<br />
Bei Anzeichen einer Unterkühlung sofort<br />
nach Hause gehen.<br />
Unterkühlung äußert sich durch Zittern und<br />
Einziehen der Rute.<br />
Nach dem Spaziergang Fell und Pfoten<br />
gut abtrocknen.<br />
Hunde mit speziellen Wärmematten wärmen.<br />
Empfindliche Pfoten mit Hundeschuhen schützen.<br />
sensible Hunde stressen. Sie reagieren auf diese Überreizung irritiert<br />
und zeigen dies durch unruhiges und nervöses Verhalten.<br />
Greifen Sie lieber zu einem Signalhalsband mit warmem, weichem<br />
Dauerlicht anstatt zu einem blinkenden, bunten Licht. Leuchtanhänger<br />
werden am Halsband oder Geschirr befestigt. Das farbige<br />
Blinklicht eignet sich allerdings nur bedingt dazu, Ihren Hund in<br />
der Dunkelheit erkennbar zu machen. Zwar erzeugen die Leuchtanhänger<br />
ein ebenso starkes Licht wie Leuchthalsbänder, sind aber<br />
sehr viel kleiner und rutschen bei Bewegung schnell unter langes<br />
Fell oder auf die Brust des <strong>Tier</strong>es. Hier erfüllen sie ihren Zweck<br />
nur noch unzureichend. Im Gegensatz zu den Signalhalsbändern<br />
und -anhängern erzeugen Warnwesten kein eigenes Licht, sondern<br />
reflektieren Lichtstrahlen. Hunde, die mit einer Warnweste ausgerüstet<br />
sind, werden von Autofahrern im Lichtkegel ihrer Scheinwerfer<br />
meist besser erkannt als Hunde mit Leuchtausrüstung.<br />
Spaziergängern fällt hingegen aufgrund des fehlenden Lichtes<br />
ein Hund mit Blinklicht schneller auf. Am besten wählen Sie die<br />
Sicherheitsausrüstung nach den Strecken, die Sie am häufigsten<br />
gehen. Begegnen Sie vielen Autos, empfiehlt sich eine Warnweste,<br />
in verkehrsberuhigten Gegenden eher ein Leuchthalsband.<br />
Körpereigener Schutz gegen feuchtkalte Luft<br />
Im Herbst können die Temperaturen schon einmal empfindlich kalt<br />
werden. Kommt dann auch noch die Feuchtigkeit von Nebel oder Regen<br />
hinzu, kriecht die Kälte unangenehm in die Glieder. Die meisten<br />
Hunderassen besitzen dagegen einen wetterfesten Schutzmantel:<br />
ihr Fell. Dieses setzt sich bei vielen Rassen aus einer äußeren,<br />
wasserabweisenden Schicht, dem Deckhaar, und einer wärmenden<br />
unteren Fellschicht, dem Wollhaar, zusammen. Ge<strong>mein</strong>sam schirmen<br />
Deck- und Wollhaar den Körper des Hundes vor Feuchtigkeit<br />
und kalten Temperaturen<br />
ab. Fazit: Ungemütliches<br />
Schmuddelwetter lädt zwar<br />
nicht gerade zu ausgedehnten<br />
Spaziergängen<br />
ein, aber durch geeignete<br />
Sicherheitsmaßnahmen sowie<br />
abwechslungsreiche<br />
Trainingseinheiten können<br />
auch kühle Herbsttage zu<br />
einem tierischen Vergnügen<br />
werden.<br />
PASSEN SlE DlE<br />
SlCHERHElTSAUSRÜSTUNG<br />
lHRES HUNDES<br />
AN DEN JEWElLlGEN<br />
SPAZlERWEG AN.<br />
Beschäftigung <strong>für</strong> streikende Freigänger<br />
Anders als Hunde kommen manche Katzen mit den ungemütlichen<br />
Witterungsverhältnissen des Herbstes nicht so gut zurecht. Deswegen<br />
kann es passieren, dass sich Ihr Freigänger nun weigert,<br />
auch nur eine Pfote vor die Haustür zu setzen. Dann fehlt ihm allerdings<br />
die geistige und körperliche Auslastung, die er im Sommer<br />
beim Streunen durch das Revier hat. Damit Ihre Samtpfote nun<br />
nicht selbst die Initiative ergreift und Ihren Wollpulli in seinen<br />
Ursprungszustand zurückversetzt oder den Inhalt des Hausmülls<br />
genau unter die Lupe nimmt, sollten Sie da<strong>für</strong> sorgen, dass sie<br />
sich sinnvoll(er) beschäftigen kann, zum Beispiel mit einem Intelligenzspielzeug.<br />
Oder greifen Sie selber zur Reizangel und Spielmaus<br />
und spielen Sie mit ihr.<br />
Samtpföter sehen super<br />
Einige hartgesottene Katzen schreckt auch nasskalte Herbstluft<br />
nicht ab. Sie gehen tapfer hinaus, um ihr Revier zu verteidigen –<br />
Bild: © Ronnachai Palas/Shutterstock.com