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!ticket<br />
Österreichs Eventmagazin Nr.1<br />
ED<br />
SHEERAN<br />
Wo viel Liebe,<br />
dort auch eine<br />
kräftige Portion<br />
Hass<br />
SEPT<br />
20 1 7<br />
musik<br />
show<br />
sport<br />
theater<br />
kabarett<br />
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Damit sind Sie live dabei!<br />
Österreichische Post AG / MZ 15Z040254 M, CTS Eventim Austria GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien<br />
DIE NATIONALELF<br />
Unsere Nationalhelden<br />
Herbert Prohaska und Toni Polster<br />
über unser Nationalteam:<br />
Wie stehen die Chancen?<br />
a herz wie a bergwerk<br />
I AM FROM AUSTRIA<br />
Im neuen VBW-Musical erzählen über 20 Hits von Rainhard Fendrich eine witzige,<br />
romantische, vor allem aber auch überraschende und berührende Geschichte<br />
rund um Liebe, Freundschaft und Familie.
Der neue FIESTA<br />
Feel. Every. Fiesta. Moment.<br />
Der neue Ford Fiesta macht jeden Moment zu etwas Besonderem und<br />
fordert Sie auf, jeden einzelnen Augenblick zu genießen. Mit seinem<br />
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und 1,17 % gesetzlicher Vertragsgebühr, Laufzeit 36 Monate, 30 % Anzahlung, 30.000 km Gesamtfahrleistung, Fixzinssatz 4,5 %, Gesamtbelastung<br />
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reicht. * Gültig bis 30.9.<strong>2017</strong>. Nähere Informationen bei Ihrem Ford Händler oder auf www.ford.at. Freibleibendes Angebot.
ED SHEERAN<br />
Er hat sich innerhalb<br />
kürzester Zeit zum<br />
größten Popstar der<br />
Gegenwart gemausert.<br />
Doch wo viel<br />
Liebe, dort auch eine<br />
kräftige Portion Hass. 14<br />
Die Leiden des jungen Chester<br />
Am 20. Juli beging Chester<br />
Bennington, Sänger der Nu-<br />
Metal-Band Linkin Park,<br />
Suizid – an jenem Tag, an dem auch<br />
der Geburtstag seines Freundes Chris<br />
Cornell (Soundgarden) zu begehen<br />
gewesen wäre – hätte sich jener nicht<br />
bereits im Mai diesen Jahres erhängt.<br />
„Ein Leben ohne dich kann ich mir<br />
nicht vorstellen“, twitterte Bennington<br />
damals. Dass Rockstars mitunter<br />
gefährlich leben, gehört zum Mythos<br />
des Showbusiness. Wie eine Studie<br />
von Dianna T. Kenny, Professorin<br />
für Psychologie und Musik an der<br />
Universität Sydney, zeigt, sterben<br />
Musiker tatsächlich häufiger an unnatürlichen<br />
Ursachen als die Durchschnittsbevölkerung,<br />
im Schnitt leben<br />
sie gut 20 Jahre kürzer und treten<br />
somit im Alter von 56 Jahren ab<br />
– der Mythos um den „Klub 27“<br />
(Winehouse, Cobain, Hendrix) ist so<br />
immerhin geplatzt. Noch gefährlicher<br />
als ihr Kollegium leben Rock-,<br />
Metal- und Rap/Hip-Hop-Musiker:<br />
Bei jenen sind sowohl die Unfall- wie<br />
auch die Suizid- und Mordraten besonders<br />
hoch, liegen teils bei bis zu<br />
50 Prozent. Die Kausalität ist freilich<br />
nicht eindimensional: Im Biz werden<br />
Alkohol und andere bewusstseinsverändernde<br />
Suchtgifte ungeniert am<br />
Silbertablett serviert, der Stressfaktor<br />
ist aufgrund von unstetem Lebenswandel<br />
und Leistungsdruck besonders<br />
hoch, viele Musiker (so auch<br />
Bennington) verarbeiten mit ihrer<br />
Musik unglückliche Kindheitserfahrungen<br />
– künstlerisches Schaffen<br />
und seelische Dekompensation liegen<br />
so dicht beieinander wie sprichwörtlich<br />
Genie und Wahnsinn. Führt<br />
man all diese Faktoren mit den sozialen<br />
Eigenarten der jeweiligen Subkulturen<br />
zusammen, offenbart sich<br />
das komplexe, facettenreiche Bild der<br />
Sterblichkeit. Bedrohlicher als nüchterne<br />
Zahlen sind jedoch etwaige<br />
Folgeerscheinungen. In der Euthanasie-Diskussion<br />
wird zwar schon lang<br />
dafür gekämpft, dass der eigene Tod<br />
letztlich eine persönliche Angelegenheit<br />
sein sollte, dass neben körperlichen<br />
auch seelische Endstadien als<br />
„gleichwertig“ erachtet werden<br />
müssten, liegt auf der Hand, ist jedoch<br />
schwer argumentierbar, weil<br />
psychische Läsionen nicht „dinghaft“<br />
sind. Doch abgesehen davon, dass in<br />
jenen Fällen die Hinterbliebenen das<br />
Joch zu tragen haben – Bennington<br />
hinterlässt sechs Kinder – stellt sich<br />
zudem die Frage: Wie steht es um die<br />
berufsimmanente Obliegenheit, wie<br />
viele Jugendliche folgen („Werther-<br />
Effekt“, nach Goethes Briefroman<br />
über den suizidalen Rechtspraktikanten)<br />
blind im vermeintlich letzten<br />
Ausweg verzweifelt ihren Idolen?<br />
Stefan Baumgartner (Chefredakteur)<br />
| 03
JAN FEB MAR APR MAI JUN JUL AUG SEPT OKT NOV DEZ<br />
IN DIESER AUSGABE<br />
[14] Ed Sheeran Zwischen Liebe und Hass [18] Otto Waalkes<br />
Ein „Holdrio“ am Nova Rock [22] Erlebnis-Gutscheine Aus luftigen<br />
Höhen springen, über die Landschaft brausen und im Dunkeln<br />
essen [28] Supergroups Nicht immer halten sie, was ihre<br />
Namen versprechen [34] Carolin Kebekus Treffsicher unter der<br />
Gürtellinie [42] Fußball Zwischen Euphorie und Tristesse<br />
LIFESTYLE<br />
30 Bildung & Lernen Wir finden:<br />
Mit diesen Helferlein macht Lernen<br />
Spaß!<br />
TESTET<br />
Pink Floyd Ihr unverwechselbarer Sound und<br />
ihre einzigartigen Bühnenshows haben Generationen<br />
von Fans und ein ganzes Musikgenre geprägt.<br />
Pünktlich<br />
zum 50-jährigen<br />
Bandjubiläum legen<br />
die legendären<br />
Bandmitglieder<br />
David Gilmour,<br />
Nick Mason, Roger<br />
Waters und Richard<br />
Wright eine umfassende Werkschau vor –<br />
eigentlich eine kleine Sensation, wenn man sich<br />
die internen Querelen vor Augen hält und weiß,<br />
wie zögerlich sie Auskunft über sich selbst geben.<br />
Das Buch „The Mortal Remains“ ist nun<br />
parallel zur gleichnamigen Ausstellung im Londoner<br />
V&A Museum erschienen.<br />
Queen Die britischen Heroen touren aktuell mit „American Idol“-<br />
Star Adam Lambert durch die ganze Welt, in Wien gastieren sie am<br />
8. November in der Wiener Stadthalle (D). Ein besonderes Schmankerl<br />
gibt es nun als Konzertfilm im Virtual-Reality-Format: Hierbei<br />
handelt es sich um eine 360-Grad-3D-Konzerterfahrung, die bei ihrem<br />
Auftritt im Mai 2016 in Barcelona aufgezeichnet wurde. Mit<br />
Queen gemeinsam „live“ auf der Bühne stehen: vrtgo.com!<br />
Slipknot & Black Sabbath im Kino Auf gleich zwei musikali-<br />
GEWINN<br />
SPIEL<br />
Wir verlosen je 2×2 Tickets<br />
für den Kinobesuch<br />
im Wiener UCI Millennium City.<br />
Mehr Informationen und<br />
Teilnahmebedinungen siehe<br />
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04 |<br />
sche Highlights darf man sich im diesjährigen Kinoherbst freuen:<br />
Einmalig am 6. September erleben wir das Musikphänomen<br />
Slipknot und die besondere Beziehung zu ihren<br />
Fans, den „Maggots“, in einer mitreißenden<br />
90-minütigen Musikdokumentation, die zeigt:<br />
Slipknot sind mehr als „nur“ Musik, sie sind<br />
ein Lifestyle.<br />
Am 28. September erleben wir, ebenfalls<br />
einmalig, mit „The End of The End“ die Geschichte<br />
der letzten Tour der Band, die das<br />
Metal-Genre quasi begründet hat: Black Sabbath.<br />
Am 4. Februar <strong>2017</strong> stürmten Sabbath die<br />
Bühne in Birmingham und spielten den letzten Auftritt<br />
ihrer Karriere, die doch ein halbes Jahrhundert angedauert hat.<br />
32 Erlebnis-Gutscheine Momente<br />
vergehen, Erlebnisse bleiben bestehen:<br />
So schreibt ihr Geschichte!<br />
LOCATION<br />
37 Eventcenter Leobersdorf Der<br />
weiße Veranstaltungstempel<br />
südlich von Wien: edel!<br />
HEIMAT<br />
38 Russkaja Österreichs bekannteste<br />
Russland-Combo legt wieder<br />
nach, und das mit Turbo!<br />
LIVE IS LIFE<br />
45 Parov Stelar Ein „interstellares“<br />
Heimspiel mit schwingenden<br />
Hüften.<br />
KULTOUR<br />
48 Premierenreigen Im Theaterherbst<br />
steht auch die österreichische<br />
Geschichte im Zentrum.<br />
MEDIA<br />
50 Kino, Musik und Spiele Mit<br />
„Baumschlager“, Queens Of The<br />
Stone Age, Beatsteaks & mehr!<br />
Fotos: Greg Williams, Trafalgar Releasing, MusicScreen, Neal Preston Queen Productions Ltd.;, Edel Books Illustration: baes
SHOWHIGHLIGHTS IN ÖSTERREICH<br />
LIVE erleben<br />
DAS ERFOLGREICHSTE BLASORCHESTER DER WELT<br />
Moderator<br />
Edi Graf<br />
Tournee<br />
<strong>2017</strong>/18<br />
17.11.17 SALZBURG REPUBLIC<br />
18.11.17 BREGENZ FESTSPIELHAUS<br />
13.10.17 WIEN WIENER STADTHALLE F 19.11.17 INNSBRUCK CONGRESS<br />
14.10.17 LINZ BRUCKNERHAUS<br />
21.11.17 GRAZ HELMUT-LIST-HALLE<br />
27.10.17 BREGENZ FESTSPIELHAUS 22.11.17 LINZ BRUCKNERHAUS<br />
28.10.17 INNSBRUCK CONGRESS 27.11.17 WR. NEUSTADT ARENA NOVA<br />
29.10.17 SALZBURG SALZBURGARENA 29.11.17 ST. PÖLTEN VAZ<br />
30.11.17 WIEN STADTHALLE<br />
HONOURING ANDREW LLOYD WEBBER ONE OF THE<br />
GREATEST MUSICAL COMPOSERS OF OUR <strong>TIM</strong>E<br />
DIE GROSSE<br />
ANDREW<br />
LLOYD<br />
EVITA<br />
SUNSET<br />
BOULEVARD<br />
WEBBER<br />
PHANTOM DER OPER STARLIGHT EXPRESS<br />
GALA<br />
CATS<br />
JESUS CHRIST<br />
SUPERSTAR<br />
MIT GROSSEM ORCHESTER<br />
UND INTERNATIONALEM ENSEMBLE<br />
28.02.18 BREGENZ FESTSPIELHAUS<br />
01.03.18 SALZBURG SALZBURGARENA<br />
02.03.18 GRAZ STADTHALLE<br />
03.+04.03.18 WIEN STADTHALLE F<br />
05.03.18 LINZ BRUCKNERHAUS<br />
06.03.18 INNSBRUCK CONGRESS<br />
JOEL<br />
BRANDENSTEIN<br />
WENN NICHT WIR.<br />
Das neue Album ab Oktober <strong>2017</strong> erhältlich!<br />
07.10.17 WIEN WIENER STADTHALLE F 09.11.17 WIEN WIENER STADTHALLE D<br />
Julia Engelmann<br />
Jetzt, Baby - Poesie & Musik<br />
Live <strong>2017</strong><br />
DER ORIGINAL STAR AUS DER TV SERIE<br />
DER HUNDEFLÜSTERER<br />
08.12.17 SALZBURG REPUBLIC<br />
09.12.17 WELS STADTTHEATER<br />
10.12.17 WIEN WIENER STADTHALLE F<br />
07.04.18 SALZBURG SALZBURGARENA<br />
08.04.18 INNSBRUCK OLYMPIAHALLE<br />
09.04.18 LINZ TIPSARENA<br />
MODERATION:<br />
DANIEL BOSCHMANN<br />
KARTEN BEI ALLEN OETICKET-VERKAUFSSTELLEN | WWW.OETICKET.COM<br />
TICKETS & INFOS: WWW.SHOWFACTORY.AT & WWW.LSKONZERTE.AT
!ticket highlights<br />
Mag. Roberta Scheifinger<br />
Chefredakteurin und<br />
Herausgeberin<br />
SCHEINWERFERLICHT<br />
Ein Tag im September: The Rolling Stones kommen im Rahmen<br />
ihrer No-Filter-Tour nach Spielberg (vielleicht zum letzten Mal?),<br />
„I Am From Austria“, das Musical mit den Hits von Rainhard Fendrich<br />
feiert Weltpremiere im Wiener Raimund Theater (zum ersten<br />
Mal!), Global 2000 wird 35 und lädt zum Arena Wien Open Air<br />
mit Mono & Nikitaman, Grossstadtgeflüster, Attwenger u. v. a.,<br />
Horst Chmela tritt unter dem Titel „Zum letzten Mal“ live mit<br />
Band im Wiener Orpheum auf und in der Wiener Freudenau fällt<br />
am 16. September mit dem Ladies Day der Startschuss zum<br />
Vienna Ascot Pferderennen: „You can leave your hat on!“<br />
Mein besonderer Tipp: Am 28. September geht das WAVES<br />
Vienna Festival im und um das WUK mit ca. 100 Bands an drei<br />
Tagen in die 7. Runde. Außerdem eine kleine Vorschau für alle<br />
Bowie-Fans: Am 4. Mai erfährt „Lazarus“ im Wiener Odeon (Ausweichlokal<br />
für das Volkstheater während der Umbaupause) österreichische<br />
Uraufführung. Wir halten euch auf dem Laufenden.<br />
Ab dieser Ausgabe wird Musikjournalist und Verleger Walter<br />
Gröbchen !ticket ab sofort mit seiner Kolumne „monkey business“<br />
bereichern. Wir freuen uns!<br />
Global Spirit<br />
Nach ihren erfolgreichen Open Airs (Fotos aus Ljubljana<br />
gibt es auf ticketmagazin.com) geht die Global Spirit Tour<br />
von Depeche Mode im Winter in ausgewählten Arenen in<br />
die zweite Runde. Trotz 100 Millionen verkauften Alben<br />
und Live-Konzerten vor über 30 Millionen Fans in aller Welt<br />
haben sich Depeche Mode immer wieder neu erfunden, ohne<br />
ihre Originalität preiszugeben.<br />
Zahlreiche Künstler<br />
und Bands bezeichnen Depeche<br />
Mode als ihre Inspiration,<br />
Kritiker feiern sie als<br />
„bahnbrechend“ und „an<br />
Bedeutung gewinnend“.<br />
Mit ihrer neuen CD setzen<br />
Depeche Mode ihren Weg<br />
konsequent fort, der eine<br />
Geschichte musikalischer<br />
Innovation und ungebrochener<br />
Anziehungskraft ist.<br />
Depeche Mode<br />
4. Februar, Wiener Stadthalle (D)<br />
06 |<br />
Joel Brandenstein<br />
Emotionen<br />
Der Düsseldorfer<br />
Singer-Songwriter<br />
Joel Brandenstein<br />
ist längst ein Star<br />
in den sozialen<br />
Netzwerken. Sein<br />
erster veröffentlichter<br />
Song „Diese<br />
Liebe“ stieg im Dezember<br />
2014 ohne<br />
Label prompt auf<br />
Platz 18 der offiziellen<br />
deutschen<br />
Single-Charts ein.<br />
Auch sein zweiter<br />
Song, „Grenzenlos“,<br />
schaffte es auf Anhieb in die Top 20. Für Brandenstein<br />
ist das aber erst der Anfang, denn seit März steht sein Debüt-Album<br />
„Emotionen“ im Plattenregal, und auch live<br />
kann man gemeinsam mit ihm in seine gefühlvolle Welt<br />
eintauchen und sich verzaubern lassen …<br />
7. Oktober, Wiener Stadthalle (F)<br />
Fotos: Anton Corbijn (Depeche Mode), Marvin Stroeter (Joel Brandenstein), Hombauer (Beatpatrol Festivai), Jan Frankl (Globe Wien)
Beatpatrol Festival<br />
U. a. mit Bauchklang, Camo & Krooked, Alle Farben<br />
Nach fast vierjähriger Live-Absenz werden Bauchklang<br />
(Foto) neben einem Auftritt im Februar 2018 beim Sula<br />
Festival in Mumbai beim Beatpatrol ein exklusives Club-<br />
Konzert geben! Wie es dann mit Bauchklang weitergeht,<br />
wird sich weisen. Aber auch das restliche Line-up liest sich<br />
erneut fantastisch, bereits bekannt sind Camo & Krooked,<br />
Alle Farben, Bliss, Brennan Heart, DC Breaks, Ed Rush,<br />
Kopfgeister, Mefjus, SaSaSaS, Vandal, Vini Vici und<br />
Bombax!<br />
25. Oktober, VAZ St. Pölten<br />
U. a. mit Michael Mittermeier und Gernot Kulis<br />
Mit dem Globe Wien entstand in Neu Marx ein neuer und<br />
in seiner Form in Österreich einzigartiger Theaterraum mit<br />
einem speziellen Bühnen- und Raumkonzept. Dem historischen<br />
Londoner Vorbild entsprechend wurde ein Raum<br />
geplant, der den Zusehern besondere Nähe zum Bühnengeschehen<br />
bietet, im Herbst u. a. mit der Premiere des<br />
neuen Kulis-Programms „Herkulis“, Michael Mittermeiers<br />
„Wild“ und Mittermeier & Niavarani – „Ein Versuch<br />
zweier Herren“.<br />
Globe Wien<br />
Herbst, Globe Wien<br />
| 07
Heimatg<br />
„I Am From Austria“<br />
– die nächste Uraufführung<br />
der VBW – wird ein rasantes,<br />
revuehaftes Musical mit den<br />
Hits von Rainhard Fendrich.<br />
Ein Gespräch mit den<br />
Hauptdarstellern<br />
Iréna Flury und Lukas Perman<br />
über Patriotismus<br />
ohne Ausgrenzung.<br />
TEXT: PAUL M. DELAVOS<br />
Die Hauptdarsteller Lukas Perman (Josi Edler)<br />
und Iréna Flury (Emma Carter) befinden sich zur<br />
Zeit mit „ihrem“ Team in den intensiven Proben zu<br />
„I Am From Austria“, haben für uns aber dennoch<br />
Zeit für ein Gespräch mit uns erübrigen können.<br />
termine<br />
„I Am From Austria“ premiert am<br />
16. September im Wiener Raimund<br />
Theater.<br />
Fotos: Sandra Ludewig, VBW / Herwig Prammer<br />
08|
gefühle<br />
Wer in Österreich kennt<br />
nicht die Songs wie<br />
„Blond“, „Macho, Macho“,<br />
„Es lebe der Sport“ oder „Weus’d a Herz<br />
hast wie a Bergwerk“? Oft wird der dem<br />
neuen VBW-Musical titelgebende Song<br />
„I Am From Austria“ auch als heimliche<br />
Hymne Österreichs bezeichnet. Gemeinsam<br />
mit dem Autor Titus Hoffmann<br />
schrieb VBW-Musical-Intendant<br />
Christian Struppeck das Buch für die<br />
neue Eigenproduktion der Vereinigten<br />
Bühnen Wien, die mit viel Witz und<br />
Charme eine Hommage an Wien und<br />
Österreich sein wird. Für Struppeck<br />
„vereint ,I Am From Austria‘ die Songs<br />
von Rainhard Fendrich, die sich mit ihren<br />
ironischen, brillant-geschliffenen<br />
Texten und starken, eingängigen Melodien<br />
hervorragend für ein Musical<br />
eignen, mit einer überraschenden, unterhaltsamen<br />
Geschichte, die Fendrichs<br />
Lieder in einem ganz neuen Licht präsentieren“.<br />
Iréna Flury, sicherlich vielen<br />
bekannt aus Musical, Film, Fernsehen<br />
und Theater, spielt Emma Carter, eine<br />
Österreicherin, die zum Hollywoodstar<br />
geworden ist. Ihr zur Seite steht Lukas<br />
Perman, dem Musical-Publikum aus<br />
Hits wie „Romeo & Julia“ sowie „Tanz<br />
der Vampire“ bekannt, als Josi Edler,<br />
Spross der traditionsreichen Hotelierfamilie<br />
Edler.<br />
Wovon handelt „I Am From Austria“?<br />
Iréna Flury: Es geht um einen Hollywoodstar,<br />
der aus Österreich ist, aber<br />
schon seit Jahren in Los Angeles lebt. Sie<br />
kommt nach Österreich zurück, um ihren<br />
Film auf dem Opernball zu promoten.<br />
Dabei steigt sie im Luxushotel Edler ab<br />
und trifft dort auf einen Mann, der sie<br />
verändert.<br />
Lukas Perman: Es spielt zum Großteil<br />
in diesem Mikrokosmos Hotel. Wir machen<br />
aber auch „Ausflüge“ nach Österreich<br />
generell. Ich glaube, um es auf den<br />
Punkt zu bringen, worum es wirklich<br />
geht, ist das Thema Heimat. Es geht um<br />
diese große Frage des Zuhause – ich meine<br />
aber gar nicht nur die Heimat Österreich,<br />
sondern um die eigentliche Frage, wo bin<br />
ich denn zu Hause, wo fühle ich mich<br />
denn wohl? Im weitesten Sinne kann man<br />
so weit gehen zu fragen, fühle ich mich<br />
in meiner eigenen Haut wohl?<br />
Iréna: Ich wollte gerade sagen, es geht irgendwie<br />
auch um Selbstfindung. Jede Figur<br />
hat eine gewisse Reise in diesem Stück<br />
und über ganz verschiedene Schauplätze<br />
wird eigentlich das Thema Identität verhandelt.<br />
Lukas: In unserer Zeit, in der Grenzen<br />
überall aufbrechen, wo sich Menschen<br />
aber auch in gewissen Nationalitäten verbarrikadieren,<br />
finde ich diese Frage der<br />
eigenen Identität ganz essenziell.<br />
Wie definiert ihr Heimat, wie schafft<br />
ihr für euch Heimat?<br />
Iréna: Für mich hat Heimat nie wahnsinnig<br />
viel mit Nationalität zu tun gehabt:<br />
Ich bin als Österreicherin in einem<br />
alle infos zum stück<br />
Christian Struppeck schrieb gemeinsam mit Titus<br />
Hoffmann das Buch, die musikalischen Arrangements<br />
stammen von Michael Reed. Regie führt Andreas<br />
Gergen, der für die VBW bereits „Der Besuch<br />
der alten Dame“ sowie zuletzt „Don Camillo & Peppone“<br />
inszenierte. Kim Duddy verwantwortet – wie<br />
auch bei der Erfolgsproduktion „Ich war noch niemals<br />
in New York“ die Choreografie. Neben Iréna<br />
Flury (Emma Carter) und Lukas Perman (Josi Edler)<br />
stehen die Fernsehstars Elisabeth Engstler und Andreas<br />
Steppan als Romy und Wolfgang Edler auf der<br />
Bühne. Die bekannte Kabarettistin Dolores Schmidinger<br />
spielt Elfie Schratt, das Faktotum des Hotel Edler.<br />
Ebenso mit dabei sind Martin Bermoser, Matthias<br />
Trattner, Fabio Disco und Martin Berger. Nach zwei<br />
Workshops begann die intensive Probenphase –<br />
sechs Tage die Woche – in der letzten Juliwoche auf<br />
der Probebühne des Ronacher, seit Mitte August wird<br />
auf der Bühne des Raimund Theaters geprobt.<br />
Die Weltpremiere erfolgt am 16. September!<br />
| 09
Schweizer Elternhaus in Wien aufgewachsen,<br />
mein Partner ist Amerikaner,<br />
ich bin also schon allein sprachlich ein<br />
totaler Mischmasch der Nationalitäten.<br />
Ich finde Heimat ist ein Gefühl, das gewisse<br />
Menschen bei mir hervorrufen –<br />
egal welcher Nationalität.<br />
Lukas: Aber nichtsdestotrotz darf man<br />
auch sagen, dass Österreich ein schönes<br />
Land ist. Und dass man sich da auch<br />
zu Hause fühlt. Heimat ist natürlich<br />
auch an Erinnerungen geknüpft.<br />
Iréna: Ganz stark auch an Gerüche und<br />
Musik. Einmal habe ich in L.A. Silvester<br />
gefeiert und um Mitternacht hab ich<br />
beschlossen, jetzt braucht es den „Donauwalzer“.<br />
Und das war schon irgendwie<br />
schön, unter Palmen den Donauwalzer<br />
zu hören. Ich glaube nicht, dass<br />
man Heimatgefühle abtun muss, es ist<br />
doch auch schön, auf das stolz zu sein,<br />
was man hat, und das Gute zu sehen in<br />
Österreich. Es wird nur dann fragwürdig,<br />
wenn man andere Dinge und Fremdes<br />
abwerten muss, um sich heimelig<br />
zu fühlen. Das ist dann Angst, nicht Patriotismus.<br />
Es wäre wünschenswert, dass<br />
unser Stück aufzeigen kann, dass Heimat<br />
nichts mit der Ausgrenzung andere<br />
Menschen zu tun hat. Das finde ich bei<br />
diesem Thema immer wieder wichtig<br />
zu sagen. In Zeiten wie diesen gehört<br />
das zu unserer Verantwortung, wenn<br />
man ein Stück spielt, das “I am from<br />
Austria” heißt. Nur dann kann es als<br />
patriotisches Stück gesehen werden.<br />
Lukas: Das ist es auch bis zu einem gewissen<br />
Grad, aber es bedient eben nicht<br />
das, was der eine oder andere glaubt.<br />
Natürlich gibt es letztendlich Interpretationsspielraum<br />
in viele Richtungen<br />
und dafür ist Theater ja auch da, dass<br />
man reingeht und angestoßen wird für<br />
gewisse Themen.<br />
Ist es als Frau schwierig, die Songs von<br />
Rainhard Fendrich zu singen, beziehungsweise<br />
gab es da Veränderungen?<br />
Iréna: Teilweise. Es ist natürlich ein<br />
bisschen etwas anderes, da die weibliche<br />
Stimme anders ist als die männliche<br />
und man kann es jetzt nicht einfach 1<br />
zu 1 oktavieren. Das Wichtige ist, dass<br />
man die Tonarten an die Frauenstimme<br />
anpasst, so dass dieser erdige Ton, den<br />
Rainhard hat, nicht verloren geht.<br />
Sprich, rein technisch, dass die Songs<br />
in einer Chanson- oder Sprechgesangslage<br />
bleiben. Es ist eigentlich sehr spannend,<br />
die Lieder als Frau zu singen, weil<br />
sie teilweise noch einen ganz anderen<br />
Unterton bekommen.<br />
Lukas: Das ist halt schon auch das<br />
Stück bei uns. Es ist sicher teilweise<br />
sehr eingängig gemacht, aber es werden<br />
schon von den Autoren die Lieder so<br />
eingesetzt, dass sie wirklich auch Texte<br />
benutzen, so wie sie von Rainhard gemeint<br />
sind. Und auch diese zweite Ebene,<br />
die immer mitschwingt in seinen<br />
Liedern, wird hier schon für die Charaktere,<br />
für die Geschichte sehr gut<br />
verwendet.<br />
Iréna: Es ist schön, weil es immer einen<br />
gewissen sarkastischen Unterton gibt<br />
in Rainhards Liedern. Und es ist nie so<br />
1 zu 1 – das macht die Sache spannend<br />
und mehrdimensionaler. Auch für die<br />
Figuren, weil die sind ja die, die diese<br />
Lieder singen – es macht die Figuren<br />
runder, das gibt auch was zur Rollengestaltung<br />
her.<br />
Lukas: Das wird dieses ganze Stück<br />
auch nicht irgendwie platt sein lassen.<br />
Rainhard<br />
Fendrich<br />
zum<br />
Musical<br />
Rainhard Fendrich zählt zu den<br />
größten Legenden des Austropops<br />
und schrieb mit seinen<br />
Hits österreichische Musikgeschichte.<br />
Nach 36 Jahren<br />
Bühnenerfahrung begeistern<br />
seine Hits auch heute noch eine<br />
Vielzahl an Menschen und sorgen<br />
für ausverkaufte Konzerthallen.<br />
Wie ist die Idee für das<br />
Musical entstanden?<br />
Das weiß ich leider nicht, hier<br />
muss man die Autoren Titus Hoffmann<br />
und Christian Struppeck<br />
fragen.<br />
10|<br />
Gab es eine Mitsprache bei<br />
der Auswahl der Songs?<br />
Nein, die Produzenten hatten<br />
vollkommen freie Hand bei der<br />
Auswahl der Lieder.<br />
Es gab ja schon „Wake up“ –<br />
warum nicht wieder ein<br />
komplett neues Musical?<br />
Es handelt sich um eine komplett<br />
neue Story. Compilation-Musicals<br />
erfreuen sich momentan großer<br />
Beliebtheit, das wird der Grund<br />
der Vereinigten Bühnen Wien gewesen<br />
sein, dieses Projekt in Angriff<br />
zu nehmen. Es gibt<br />
allerdings ein neues Lied, welches<br />
ich speziell für dieses Musical<br />
komponiert und getextet<br />
habe.<br />
Wie geht es einem, wenn ein<br />
„Protestsong“ zum Namensgeber<br />
eines Musicals wird<br />
bzw. auch oft als die „heimliche<br />
Hymne Österreichs“<br />
bezeichnet wird?<br />
„I Am From Austria“ war nie<br />
ein Protestsong, vielmehr ein<br />
Bekenntnis zu meiner Heimat<br />
in einer Zeit, in der Österreich<br />
in der Welt, speziell aber in<br />
Amerika aufgrund unseres<br />
damaligen Bundespräsidenten<br />
geächtet war und viele Österreicher<br />
ihre Heimat im Ausland verleugneten.<br />
Daher die Zeile: „…<br />
sag’ ich am End’ der Welt voll<br />
Stolz, und wenn ihr a wollt’s<br />
auch ganz alla – I am from<br />
Austria!“<br />
Gibt es einen<br />
Lieblingssong im Musical?<br />
Das jüngste Lied im Musical.<br />
Rainhard Fendrich spielt im<br />
Herbst noch wenige Termine<br />
seiner „SchwarzOderWeiß“-Tour,<br />
im Februar folgt<br />
dann seine Akustik-Tour<br />
„Für immer a Wiener“,<br />
aktuell mit Terminen<br />
in Villach und Bregenz.
LUKAS RESETARITS<br />
„70er - leben lassen“<br />
Niederösterreich-Premiere!<br />
22.09.17<br />
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„Sonntagskinder“<br />
COMEDY HIRTEN 12.09.17<br />
„In 80 Minuten um die Welt“<br />
HOSEA RATSCHILLER 14.09.17<br />
„Der allerletzte Tag der Menschheit“<br />
HEILBUTT & ROSEN 23.09.17<br />
„Che GueVavra - Der Rebell ist in dir!“<br />
RUDI FUSSI 30.09.17<br />
„Jetzt rede ich! Ein Politik-Berater packt aus.“<br />
GUNKL 06.10.17<br />
„Zwischen Ist und Soll - Menschsein halt“<br />
KUHN & HUFNAGL 14.10.17<br />
„Paaradox“ - Wiederholungstermin<br />
CHRISTOPH & LOLLO 21.10.17<br />
„Das ist Rock‘n‘Roll“<br />
ROLAND DÜRINGER 25.10.17<br />
„Der Kanzler“<br />
Vorstellungsbeginn: 19:30 Uhr<br />
Tickets: www.tullnkultur.at | Hausl am Hauptplatz Tulln 02272 62693 | Ticketshop „Gute Unterhaltung“ Wiener Str. 16, Tulln, 02272 68909 in<br />
jeder Raiffeisenbank und unter www.ticketbox.at | bei oeticket.com, 01/96096 | an der Abendkasse im Danubium | www.NÖN.at/ticketshop<br />
live<br />
Aufzeichnung<br />
Brüdergasse 1-3<br />
1. & 2. Februar 2018<br />
Halle F
!ticket highlights<br />
Europavox<br />
Mit Ogris Debris, Moonlight Breakfast und Jacques<br />
Ogris Debris (Foto) zählen zu Österreichs einzigartigen<br />
Elektronik-Acts. Mit ihrem Hit „Miezekatze“ konnten sie<br />
Fans jeglicher Genre-Himmelsrichtungen für sich gewinnen.<br />
Das Trio Moonlight Breakfast klingt mit seinem rohen Stilmix<br />
aus Soul, Elektro, Beat, Nu-Jazz und Swing fresh und<br />
urban. Bei seinen Live-Shows lädt Jacques das Publikum dazu<br />
ein, alltägliche Objekte mitzubringen, mit denen er dann<br />
auf der Bühne arbeitet. Aus den geloopten Geräuschen entsteht<br />
ein Techno-Beat, über den Jacques mit Hilfe von Gitarren<br />
und Stimme melodische Muster legt. Auf diese Weise<br />
ist jedes Set von Jacques einzigartig.<br />
40 Trips Around The Sun<br />
3. November, WUK<br />
12 |<br />
Toto feiern mit ihrer aktuellen Tour ihr langjähriges Bestehen.<br />
Begleitend dazu gibt es ein neues Greatest-Hits-Album,<br />
das bislang unveröffentlichte Songs sowie bekannte<br />
Hits, die von den Kernmitgliedern Steve Lukather, David<br />
Paich, Steve Porcaro und Joseph Williams ausgesucht wurden,<br />
vereint. „David, Steve, Joseph und ich freuen uns über<br />
den langjährigen Erfolg der Band und sind gleichzeitig etwas<br />
ehrfürchtig”, bemerkt Steve Lukather. „Die Tour zum<br />
40. Geburtstag wird für uns und alle Fans, die dabei sind,<br />
eine besondere werden.“<br />
Toto<br />
2. März, Planet.tt Bank Austria Halle Gasometer<br />
Fotos: Barracuda Music (Toto), MVM (Erika Pluhar & Adi Hirschal), Tommy N Lance (Fink), www.ogasawara.ch (Hans Söllner), Andreas Waldschütz (Europavox)
Solo<br />
Einem kontrollsüchtigen Staat hält Hans Söllner den Spiegel vor, zeigt dessen Unmenschlichkeit<br />
und entlarvt seine Tricks und Lügen. Er ruft zum Ungehorsam und<br />
Misstrauen gegenüber dem Machtwahn auf – und<br />
schafft es in charmant-eigenwilliger Manier, die<br />
Menschen in ihren Herzen zu berühren und sie spüren<br />
zu lassen, dass er Respekt vor dem Leben und<br />
seiner Vielfalt hat. Das macht seine Konzerte zu beeindruckenden<br />
Ereignissen, Junge wie Alte kommen.<br />
Söllner ist auf der einen Seite jung in seinem<br />
Staunen über das Leben. Trotzdem ist er schon weitergegangen<br />
in seiner Suche, da ist er bei den Alten.<br />
Beiden ruft er ehrlich zu: „Und i bin saufroh, dass’<br />
eich alle gibt.“<br />
Fink<br />
Mit neuem Album im Gepäck<br />
Fin Greenall, die Stimme und das Herz von Fink, ist wohl einer der meist<br />
unterschätzten Singer-Songwriter. Ein Künstler, der keine Kompromisse macht und eine<br />
unglaubliche Bühnenpräsenz vorweist.<br />
Das hat Fink gemeinsam mit<br />
seinen Bandkollegen Guy Whittaker<br />
am Bass und Tim Thornton schon<br />
hundertfach bewiesen. Nach der Veröffentlichung<br />
von Finks Side-Projekt<br />
„Fink’s Sunday Night Blues Club Vol.<br />
1“ („Cold Feet“ konnte man in der<br />
S3E8 von „Better Call Saul“ hören)<br />
kommt Fin Greenall mit seinen zwei<br />
Bandmitgliedern sowie besonderen<br />
Gästen mit einem brandneuen Studioalbum<br />
auf die Bühnen zurück!<br />
15. bis 24. Oktober, Wien, Dornbirn, Linz und Salzburg<br />
Ein Abend mit Erika Pluhar und Adi Hirschal<br />
Erika Pluhar und Adi Hirschal sind einander im Laufe der<br />
Jahre freundschaftlich nahe gerückt, beruflich jedoch gingen sie getrennte Wege.<br />
Jetzt kam bei den beiden auf launige Weise die Idee auf, neben dem eigenen beruflichen<br />
Weiterwirken ein Miteinander zu wagen, das die Elemente ihres jeweiligen<br />
Schaffens verbindet. Da lesen sie<br />
eigene und ausgewählte Texte, singen<br />
sie eigene und ausgewählte<br />
Lieder – wobei Roland Guggenbichler<br />
am Piano bei Letzterem<br />
kongenialer Dritter im Bunde ist.<br />
Bestimmend für diesen gemeinsamen<br />
Abend ist der Appeal des Wienerischen,<br />
den beide Künstler auf<br />
unterschiedliche, aber dennoch<br />
verbindende Weise besitzen.<br />
21. Oktober, Stalltheater Königstetten<br />
Hans Söllner<br />
im Oktober u. a. in Hollabrunn, Gmünd, Mürzzuschlag, Ybbs und Innsbruck<br />
Miteinander<br />
IT’S ONLY WOERZ<br />
Taschendrachen<br />
Ich behaupte: Das kennen wir alle.<br />
Ein Konzert. Die Ballade. Tausende<br />
kleine Glutomaten, vulgo<br />
Feuerzeuge, werden in die Höhe<br />
gehalten, leuchten auf und untermalen<br />
die Stimmung des Liedes<br />
im und aus dem Kreise des erlauchten<br />
Publikums. So war es<br />
zumindest bis vor einigen Jahren.<br />
Heutzutage und heutzunächtens<br />
sieht man so etwas eher selten.<br />
Nur spärlich leuchten die Miniflammenwerfer<br />
auf. Zu viele<br />
Nichtraucher (das lässt sich noch<br />
mit Gesundheitsargumenten erklären)<br />
und zu viele Menschen,<br />
die versuchen, mit ihren Mobiltelefonen<br />
die Stimmung einzufangen<br />
und daher keine Hand frei<br />
haben, um einen Analog-Iluminator<br />
in Betrieb zu nehmen. Einige<br />
Verwegene haben eine App, mit<br />
der man ein brennendes Feuerzeug<br />
auf dem Monitor (er)scheinen<br />
lassen kann. Vereinzelt habe<br />
ich auch schon Taschenlampen<br />
entdecken können. „O tempora,<br />
o mores“, wie gelernte Lateiner<br />
zu sagen pflegen! Nun, ich gebe<br />
zu, ich habe mir auch einmal eine<br />
Taschenlampe für derlei Gelegenheiten<br />
besorgt. Eine schöne, große,<br />
unübersehbare, die im Pulk<br />
der kleinen Handy-Funzeln ordentlich<br />
in Erscheinung getreten<br />
wäre. Blöd nur, dass meine Taschenlampe<br />
nicht in die Tasche<br />
gepasst hat, wie ich beim Weggehen<br />
ernüchtert feststellen<br />
musste. Egal, zwei Feuerzeuge<br />
tun es auch und die Aufnahmen<br />
für meine „Freunde“ in den sozialen<br />
Netzwerken fielen dadurch<br />
aus. Ich habe es nicht bereut.<br />
Und den „Freunden“ war’s eigentlich<br />
und sowieso wurscht.<br />
Gehet hin und erleuchtet!<br />
| 13
Licht und Schatten<br />
Sheerans im März veröffentlichtes<br />
drittes Studioalbum<br />
„÷“ gilt als das bis dato<br />
meist verkaufte Album im<br />
heurigen Jahr. Auch zwei gut<br />
gefüllte Stadion-Shows in<br />
Wien sprechen Bände. Doch:<br />
Wo viel Liebe, da auch viel<br />
Hass.<br />
Ed Sheeran hat sich<br />
innerhalb kürzester Zeit<br />
zum größten Popstar der<br />
Gegenwart gemausert.<br />
Doch wo viel Liebe, dort<br />
auch eine kräftige Portion<br />
Hass. Dem Briten ging das<br />
zu weit und er schloss<br />
seinen Twitter-Account –<br />
und hat gerade deshalb<br />
alles richtig gemacht.<br />
TEXT: ROBERT FRÖWEIN<br />
Gehasst &<br />
vergöttert<br />
14 |
Fotos: Greg Williams, Warner Music, HBO<br />
In einer Welt der virtuellen Aufregung<br />
und des digitalen Alarmismus<br />
sprengte Ed Sheeran<br />
noch einmal alle Grenzen. Er trat in<br />
der siebenten Staffel der Erfolgsserie<br />
„Game Of Thrones“ als namenloser<br />
Soldat auf, der ein Lied trällert und<br />
sich schließlich mit einem der Hauptcharaktere,<br />
Arya Stark, unterhält. Das<br />
Stelldichein des 26-jährigen Superstars<br />
war nur ein kurzes Fingerschnippen<br />
im opulenten Abenteuerserienkosmos<br />
und erschütterte treue Fans<br />
dennoch in ihren Grundfesten.<br />
Wie konnte sich der „singende<br />
Hobbit“ nur erdreisten, in ihre<br />
magische Welt einzudringen<br />
und das kompakte Gefüge<br />
zu durchrütteln? Zahllose<br />
Hassbotschaften waren die<br />
Folge und Sheeran drehte<br />
kurzerhand seinen Twitter-<br />
Account ab, weil ihm die Internet-Gemeinheiten<br />
über den<br />
Kopf wuchsen.<br />
Dass zur selben Zeit bekannt<br />
wurde, dass er auch in der<br />
neuen Staffel der „Simpsons“<br />
einen Gastauftritt haben<br />
werde, verbesserte seinen<br />
Stand nur marginal. Doch<br />
der Hass projizierte sich nicht nur<br />
auf den Ausflug in die Welt der<br />
Schauspielerei. So mancher warf<br />
ihm vor, beim Glastonbury nicht<br />
live gesungen zu haben, andere<br />
stießen sich an seiner guten<br />
Freundschaft mit Lady Gaga oder<br />
wurden persönlich und attackierten<br />
Aussehen oder Stimme. Seit<br />
er 2011 mit seinem Debütalbum<br />
„+“ auf Platz eins der englischen<br />
Charts schoss und sich erstmals<br />
im breiten Licht der Öffentlichkeit<br />
platzierte, wurde der Rotschopf<br />
konstant angefeindet.<br />
Ob man dem<br />
schmächtigen Burschen<br />
aus Halifax<br />
künstlerisches Talent<br />
absprach oder die Alltagsprobleme<br />
in seinen<br />
Songs abkanzelte, war sekundär<br />
– in erster Linie<br />
galt und gilt es, so derb wie<br />
möglich draufzuhauen<br />
und in den Untiefen der<br />
Social-Media-Realität die<br />
verbale Keule zu schwingen.<br />
Ein Superstar, der ganz menschlich<br />
und frei von der Leber zugibt,<br />
dass ihm die Negativbotschaften auf<br />
der Seele brennen, ist ein Unikum in<br />
einer Ära der gekünstelten Selbstpräsentation.<br />
Dabei spielt der smarte Musiker<br />
mit dem feinen Gespür für memorable<br />
Pop-Rhythmen keine Rolle,<br />
sondern ist so echt wie der Erfolg, der<br />
ihn zu einem der bestbezahlten und<br />
populärsten Popstars des Planeten katapultierte.<br />
Die andere Seite<br />
Als der Vorverkauf für sein Konzert<br />
im Ernst-Happel-Stadion am 7. August<br />
startete, waren die Server dem<br />
Ansturm nur mit Mühe gewachsen.<br />
Fans verzweifelten und posteten auch<br />
hier wieder ihren Grant in die Online-Welt.<br />
Die Sommerhitze verschärfte<br />
die Situation, Geduld und ruhiges<br />
Durchatmen waren nicht mehr möglich<br />
– schließlich dürfe man den großen<br />
Liebling nicht verpassen. Koste<br />
es, was es wolle! Dass nach dem Ausverkauf<br />
eine zweite Show für den Folgetag<br />
angekündigt wurde, beruhigte<br />
die nervösen Massen schlussendlich<br />
doch noch.<br />
Dies ist die andere Seite des Barden.<br />
Jene des Multimillionärs, der Authentizität<br />
in seine Kompositionen einbaut,<br />
GEWINN<br />
SPIEL<br />
Wir verlosen zwei LPs von<br />
„÷“.<br />
Mehr Informationen und<br />
Teilnahmebedingungen siehe<br />
ticketmagazin.com!<br />
sie mit bekömmlichen<br />
Pop- und R&B-<br />
Hymnen vermischt<br />
und damit zu einem<br />
Sprachrohr einer ganzen<br />
Generation mutierte.<br />
16 Songs seines aktuellen<br />
Albums „÷“ landeten<br />
in England in den Top 20,<br />
die Platinauszeichnungen<br />
kann er in der Garage verstauen<br />
und dem Streamingdienst<br />
Spotify verschaffte<br />
Sheeran möglicherweise den<br />
Sprung an die Börse. Nachdem Adele<br />
sich lieber auf ihre Familie konzentriert<br />
und Taylor Swift den Sprung<br />
über den großen Teich nicht wagt, ist<br />
das zurückhaltende Bürschchen der<br />
größte Popstar der Gegenwart. Beeindruckend<br />
für jemanden, der zwar<br />
mit den Superstars in England und<br />
Hollywood auf Du und Du ist, aber<br />
dennoch nie die Bodenhaftung verloren<br />
hat und ein kaltes Bier mit Chicken<br />
McNuggets im Schlabberjogger<br />
auf der Couch jedem Canossa-Gang<br />
auf dem roten Teppich vorzieht.<br />
Erfahrung siegt<br />
Dass Sheeran mit dem Cyber-Bullying<br />
so professionell umgeht, liegt mitunter<br />
an eigenen Erfahrungen. Der Brite<br />
war schon als Kind Opfer von Hänseleien,<br />
was er metaphorisch in seinen<br />
Songtexten verpackt. „Ich weiß, dass<br />
viele Kids in der Highschool leiden,<br />
aber das vergeht. Meistens ist es so,<br />
dass diejenigen, die dich gequält haben,<br />
danach nichts in ihrem Leben<br />
auf die Reihe kriegen und schnell<br />
termine<br />
Ed Sheeran spielt am 7. und 8. August<br />
im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Für beide<br />
Shows gibt es noch (Rest-)karten!<br />
| 15
ich, dass die Leute für<br />
versanden. Also macht euch keine Sorgen,<br />
MEHR HASS<br />
denn am Ende werdet ihr gewin-<br />
Jedem kann – und will! – man es nicht recht machen, Justin Bieber: Egal was „Biebs“ auch macht, er<br />
nen.“ Eine Botschaft, sinnbildlich für das ist im Alltag so, aber auch in der Welt der Kunst. wird kontinuierlich in verbalen Unflätigkeiten versenkt.<br />
Ähnlich wie Sheeran werden dem postpuber-<br />
Einige Bands haben es im Laufe ihrer Karriere dennoch<br />
das Wesen des Interpreten. Allen Widrigkeiten<br />
geschafft, beinahe beispiellos bei einer breiten Masse tären Superstar Liebe und Hass in gleichem Ausmaß<br />
zum Trotz steigt Sheeran auch anzuecken – und dabei über eine sehr große, treue zuteil – nur dass Bieber die Negativpresse weniger<br />
Anhängerschar zu verfügen.<br />
souverän wegsteckt.<br />
in seinen Songs am Ende immer als derjenige<br />
Unheilig: Der Graf hat seinen (von vielen herbeigesehnten)<br />
aus, für den die Sonne scheint.<br />
Abschied schon vor Jahren angekündigt, ihn<br />
U2: Manche finden ihre Musik seit mehr als zwei Dekaden<br />
unerträglich, andere stoßen sich an Bonos Umweltpredigen<br />
bei Konzerten. Zudem zwangen die Iren als Neue Deutsche Härte bezeichnete, wurde in der<br />
aber sehr lange hinausgezögert. Was der Aachener<br />
Alltagsprobleme mit einem Happy End<br />
ihren Fans das letzte Studioalbum „Songs Of Innocence“<br />
via iTunes auf. Die größten Stadien der Welt nen mit Helene Fischer besserten seinen Ruf nur<br />
Öffentlichkeit als Schlager verschmäht. Kooperatio-<br />
am Firmament. Und Hand aufs Herz:<br />
Einem rothaarigen Biertrinker aus der füllen sie dennoch mühelos.<br />
rudimentär …<br />
Nickelback: Über die Verachtung der Fans für Frontmann<br />
Chad Kroeger könnte man Bücher füllen. Die Ka-<br />
überhaupt so erfolgreich werden konnten, fragen<br />
Creed: Warum die US-Rocker rund ums Millennium<br />
Nähe der britischen Midlands glauben<br />
nadier gelten als der Inbegriff des „Hausfrauen-Rock“ sich viele noch heute. Sänger Scott Stapp ist<br />
wir doch alle mehr als der aufgebrezelten<br />
und lieferten sich unlängst Online-Scharmützel mit Stone<br />
Sour. An Kroeger prallt Kritik für gewöhnlich aber Instrumentalfraktion konnte ihren Ruf bei Alter<br />
mittlerweile völlig abgedreht und am Boden, die<br />
Playback-Popprinzessin mit stetem Instagram-Geltungsbedürfnis.<br />
ab wie an Teflon.<br />
Bridge aufpäppeln.<br />
Sheeran mag polarisieren, doch in erster<br />
Linie hat er eindrucksvoll bewiesen, dass tikgitarre, Effektpedal und einem bübischen<br />
denn dann weiß<br />
16 |<br />
man das Erfolgspferd im Pop-Zirkus<br />
auch von einer weniger glamourösen<br />
Seite aufzäumen kann. Im Happel-Stadion<br />
wird er zweimal vor mehr als 50.000<br />
Menschen auf der Bühne stehen, im<br />
Londoner Wembley war dies an drei<br />
Abenden vor gar je 90.000 Leuten der<br />
Fall. Ohne Backing-Band, nur mit Akus-<br />
GAME OF THRONES<br />
Serien sind das neue Kino – und das Maß aller Dinge<br />
ist zur Zeit wohl „Game Of Thrones“: Das auf den<br />
Büchern von George R.R. Martin basierende Sex-und-<br />
Gewalt-Epos ist dominierender Teil der zeitgenössischen<br />
Popkultur, tagtäglich stolpert man über Serienreferenzen<br />
und selbst im Feuilleton ist der Kampf um<br />
den Eisernen Thron mit Relevanz verhaftet. Naheliegend,<br />
dass sich auch unter Musikern zahlreiche Serien-Fans<br />
finden, die nicht bloß aus promotechnischen<br />
Gründen nur zu gern eine Gastrolle angetragen bekommen.<br />
So steuerten Mastodon nicht nur den Track „White<br />
Walker“ für das HBO-Mixtape „Catch The Throne“<br />
bei, drei der vier Mitglieder konnten (ohne großes<br />
Grinsen. „Mein Selbstvertrauen<br />
habe ich gewonnen, als ich in den kleinen<br />
Pubs auftrat. Dort musstest du die Leute<br />
für dich gewinnen, auch wenn sie besoffen<br />
waren und dich niedergrölten. Irgendwann<br />
ist es auch egal, ob du vor<br />
fünf, 5.000 oder 50.000 Menschen spielst.<br />
Eigentlich ist das dann sogar einfacher,<br />
Umstyling) in der fünften Staffel sogar eine Rolle als<br />
Wildling ergattern. Wilko Johnson, Gitarrist von Dr.<br />
Feelgood, wurde als königlicher Henker in Staffel<br />
eins zur festen Serienfigur. Coldplays Drummer Will<br />
Champion kann dafür behaupten, ein Teil der vielleicht<br />
kontroversesten Folge gewesen zu sein: Als<br />
Spielmann leitete er mit dem Lannister-Song „The<br />
Rains Of Castamere“ den blutigen Teil der Roten<br />
Hochzeit (zweite Staffel) ein. Gary Lightbody von<br />
Snow Patrol durfte sich in der dritten Staffel dem<br />
Gefolge von Roose Bolton anschließen, welches gerade<br />
Jaime Lannister und Brienne von Tarth gefangen<br />
genommen hatte. Island und seine Musiker waren<br />
auch stark präsent: Of Monsters And Men spielten<br />
mich gekommen sind.“ Neid und Hass<br />
ehren die größten Künstler und Sheeran,<br />
der kein Handy besitzt, gibt uns eine Botschaft<br />
mit auf den Weg, die heute fast<br />
vergessen scheint: Macht euch nicht zu<br />
viel aus dem Internet und dreht es lieber<br />
einmal ab. Im wahren Leben warten auf<br />
Sheeran ohnehin Jubel und Erfolg.<br />
in der sechsten Staffel reisende Musiker als Teil eines<br />
Theaterstücks in Bravoos, während Sigur Rós in der<br />
vierten Staffel die Hochzeit von Margaery Tyrell und<br />
König Joffrey untermalten.<br />
Für die siebte Staffel, die Mitte Juli anlief, wurde nun<br />
als Überraschung für Maisie Williams, die die jüngste<br />
Stark-Tochter Arya spielt, Ed Sheeran eigens ein<br />
musikalischer Auftritt ins Drehbuch geschrieben.<br />
Denn während Ed ein bekennender „Game Of Thrones“-Fan<br />
ist, ist Maisie ein Riesenfan von ihm …<br />
Gerüchten zufolge sollen auch Bastille in einer der<br />
beiden letzten Staffeln als Wildlinge auftreten, wir<br />
sind gespannt!<br />
Stefan Baumgartner
Bereits zum zweiten Mal wird der<br />
friesische Witzbold harte Rocker auf den<br />
Pannonia Fields zum Lachen bringen.<br />
Mit dabei sind seine Friesenjungs,<br />
Musiker, die bereits mit Größen<br />
wie James Last, Al Bano, Howard<br />
Carpendale, Udo Lindenberg und Gunter<br />
Gabriel spielten.<br />
Otto Waalkes und seine Friesenjungs<br />
Otto<br />
rocker<br />
Seit einem halben Jahrhundert hoppelt der Ostfriese<br />
Otto Waalkes schon mit verschmitztem Gackern über die<br />
Bühne oder in der Flimmerkiste. Mit einem lautstarken<br />
„Holdrio” gastiert er bis Herbst in<br />
Österreich, 2018 wird er zum zweiten Mal<br />
das Nova Rock rocken. GEWINN<br />
TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />
SPIEL<br />
Wir verlosen massenhaft Merchandise von<br />
Otto Waalkes. Mehr Informationen<br />
und Teilnahmebedingungen siehe<br />
18 | ticketmagazin.com!
Fotos: Barracuda Music, Hersteller<br />
Der gebürtige Ostfriese Otto<br />
Waalkes gilt als einer der erfolgreichsten<br />
Vertreter des<br />
deutschen Humors – und stammt dabei<br />
aus einer Zeit, in der beim Nachbarn<br />
noch nicht die Cindys und Marios für<br />
tobende Hallen sorgten. Ja, auch bei<br />
Otto regiert der Blödsinn, auch hier werden<br />
auf der Bühne komische Verrenkungen<br />
gemacht und Gesichter gezogen,<br />
aber bei Weitem nicht so gezwungen<br />
wie bei den Generationen, die nach ihm<br />
kamen. Neben Loriot und Heinz Erhardt<br />
ist er einer der beständigsten deutschen<br />
Komiker, die über Jahre hinweg ihrem<br />
Stil treu, dabei aber weiterhin auch erfrischend<br />
geblieben sind. Ottos Kalauer<br />
und Wortspiele, die mit extrovertierter<br />
Körpersprache untermalt sind, sind albern,<br />
ja, dabei aber selten unklug – und<br />
haben zumindest die Generation der in<br />
den Achtzigern Geborenen maßgeblich<br />
geprägt: Viele seiner Sketche, Lieder,<br />
Reime und Geräusche gehören zum kollektiven<br />
Gedächtnis, ja zum Kulturgut,<br />
und sind mehr als nur schnöde Kindheitserinnerung.<br />
Aber nicht nur allein, sondern auch im<br />
Kollektiv mit seinen Friesenjungs Matthias<br />
Clasen (Saxofon), Martin Langer<br />
(Schlagzeug), Achim Rafain (Bass) und<br />
Mickey Meinert (Gitarre) schreibt er bereits<br />
seit 1992 und auf Anregung der<br />
Filmproduzentenlegende Horst Wendlandt<br />
(Edgar-Wallace- & Karl-May-Filme)<br />
Erfolgsgeschichte.<br />
Du giltst neben Loriot und Heinz Erhardt<br />
als eine der über die Landesgrenzen<br />
hinaus bekannten Größen deutschen<br />
Humors. Ist selbiger „wenn man<br />
trotzdem lacht“, wie der Schriftsteller<br />
Sigismund von Radecki zitiert wird?<br />
Ich glaube nicht, dass Humor etwas mit<br />
Ländern oder Nationalitäten zu tun hat,<br />
sondern viel eher damit, ob man am Leben<br />
ist oder nicht. Und da bin ich den<br />
beiden Kollegen ja weit voraus.<br />
International federführend ist sprachbedingt<br />
der englische Humor, es heißt<br />
aber auch, dass das Englische Irreführungen<br />
erlaubt, deren Kniffe in der<br />
deutschen Sprache aufgrund ihrer<br />
Exaktheit nicht möglich sind. Ist dies<br />
ein Grund, warum deutscher Humor<br />
so „körperlich“ grimassenbetont ist?<br />
Was heißt hier Grimasse, ich sehe wirklich<br />
so aus (lacht)! Im Deutschen gibt es<br />
natürlich genauso Zweideutigkeiten, Eindeutigkeiten<br />
oder auch Garkeindeutigkeiten.<br />
Und für den Rest gibt es bei mir<br />
ja auch noch einen Englischkurs!<br />
Du hast einmal gesagt, dass das Tolle<br />
an den Deutschen ist, dass sie über sich<br />
selbst lachen können. Traust du das<br />
den Österreichern auch zu?<br />
Na klar! Und wenn nicht, dann übernehmen<br />
die Deutschen das auch gern<br />
für sie!<br />
Wie wichtig ist der Reim? Und wann<br />
ist er gut: Wenn er flutscht oder auf<br />
Biegen und Brechen klatscht?<br />
Ums Klatschen kommt man nie herum<br />
/ Dann halt der Reim, wenn nicht das<br />
Publikum. / Doch manchmal fällt selbst<br />
mir kein Reim / auf das Reimwort<br />
„Reim“ mehr eim.<br />
Sehr markant sind neben deinem Gang<br />
dein charakteristisches Kichern und<br />
die „feuchte Fistelstimme“. Ist das natürlich<br />
gewachsen oder einstudiert?<br />
Ich weiß gar nicht, was du meinst. Bei<br />
mir zu Hause gehen und sprechen doch<br />
alle so?!<br />
Früher hieß es „antibürgerlicher Anarchismus“,<br />
heute vermehrt Nonsens:<br />
Ist das auch so etwas wie eine Realitätsflucht<br />
für dich – und das Publikum,<br />
das mittlerweile Generationen vereint?<br />
Ach was – der Nonsens ist doch meine<br />
Realität! Aus der flüchte ich doch nicht.<br />
MUNDPROPAGANDA<br />
Hören Sie mal rein!<br />
Die folgenden Veröffentlichungen<br />
sollten in keinem gut sortierten<br />
Plattenschrank fehlen. Oder? (sb)<br />
LIVE<br />
Satyricon – Deep Calleth Upon Deep<br />
Ihr neuntes Album trieft nur so vor destruktiver<br />
Tristesse und versprüht dabei<br />
Eiseskälte, wahrlich: Winter is coming.<br />
Dead Cross – Dead Cross<br />
Wie schon Fantômas, die erste Kollaboration<br />
zwischen Patton und Lombardo,<br />
verstörend und gern auch misstönend.<br />
LIVE<br />
Mogwai – Every Country’s Sun<br />
Hymnisch, introspektiv, elegant, transzendental,<br />
euphorisch: Wenn Art Pop<br />
zum kosmischen Crescendo gereicht.<br />
LIVE<br />
Radio Moscow – New Beginnings<br />
Sie alle standen Pate: Hendrix, Cream,<br />
Blue Cheer, Led Zeppelin und Sabbath.<br />
Und das auch noch laut und dreckig.<br />
The War On Drugs – A Deeper Understanding<br />
Federleicht pulsierend,<br />
mit schimmerenden Akkorden, federnden<br />
Leads & schwermütiger Harmonika.<br />
| 19
Und wieso sollte das Publikum denn zu<br />
mir fliehen – viel eher von mir weg!<br />
Wenn du im Laufe deiner Karriere jemandem<br />
auf den Schlips getreten bist,<br />
dann sicherlich nicht böswillig. Wo<br />
verstehst du selbst keinen Spaß?<br />
Ich musste mich aber auch schon für<br />
einen Witz entschuldigen! Der ging so:<br />
„Der Papst hat Selbstmord begangen –<br />
warum nicht, wenn man sich beruflich<br />
verbessern kann!” Aber ich bin immer<br />
für einen Lacher zu haben. Auch gegen<br />
eine gepflegte Sauerei habe ich nichts<br />
einzuwenden.<br />
Andersrum: Wer bringt dich zum Lachen?<br />
Vielleicht auch Österreicher?<br />
Ich kann über viele lachen, es gibt auch<br />
sehr guten Nachwuchs. Kennst du zum<br />
Beispiel Nico Semsrott? Der ist tierisch.<br />
Bei den Österreichern muss ich lachen,<br />
ganz egal, was sie sagen. Mein Publikum<br />
findet ja auch Andreas Gabalier ganz<br />
besonders lustig …<br />
Deine Vorführungen beruhen fast ausschließlich<br />
auf der Parodie. Du parodierst<br />
Märchen, die alle kennen, oder<br />
Prominente. Wo fangen das Urheberund<br />
Persönlichkeitsrecht an, wo hören<br />
sie auf?<br />
Wenn ich das wüsste, wäre ich Rechtsanwalt<br />
und schon längst im Ruhestand.<br />
Gibt es heute eigentlich noch einen aktualisierten<br />
Parodie-Kanon, auf den<br />
du zurückgreifen kannst – oder ist die<br />
Menschheit heute schon zu divers und<br />
schnelllebig für das „Gemeinsame“ und<br />
„Beständige“?<br />
Man muss natürlich schon drauf achten,<br />
dass man sich auf Nummern bezieht,<br />
die schon die Runde gemacht haben<br />
und etwas bekannter sind. Aber manchmal<br />
reicht es auch aus, wenn nur ich etwas<br />
kenne und lustig finde.<br />
20 |<br />
Selten, aber doch porträtierst du deine<br />
Heimat Ostfriesland: eine flache Gerade<br />
mit einem berühmten rot-gelben<br />
Leuchtturm. Wohin sollte es einen neugierigen<br />
Touristen verschlagen?<br />
Ja, Ostfriesland ist so flach, dass man<br />
morgens schon sieht, wer abends zu Besuch<br />
kommt! Angucken kann man sich<br />
das schöne alte Fischerdorf Greetsiel,<br />
natürlich den Leuchtturm in Pilsum,<br />
die kleinen ostfriesischen Inseln mit<br />
ihren Stränden und Dünen, guten<br />
Krintstuut und Tee gibts überall und in<br />
Emden dazu noch mein Otto Huus und<br />
die besten Matjes!<br />
Was hob den Elefanten unter den abertausend<br />
Tieren hervor, dass genau er<br />
verottot und so zum Ottifanten wurde?<br />
Der Elefant wurde ja nicht verottot, der<br />
Otto wurde elefantiert! Ich wollte ja eigentlich<br />
ein Selbstporträt zeichnen, aber<br />
wegen der langen Nase hielten das alle<br />
für einen Elefanten. Das hab ich dann<br />
noch ein bisschen weiterentwickelt, die<br />
Nase noch verlängert, einen Körper dazugezeichnet<br />
und der Ottifant war geboren.<br />
Du spieltest zu deinen Frühzeiten mit<br />
der Band The Rustlers vorwiegend Lieder<br />
der Beatles. Welcher ist der beste<br />
der Pilzköpfe?<br />
Paule ist schon ein Guter, aber gute Pilze<br />
leben ja geradezu vom Ensemble.<br />
Rückblickend: Wärst du lieber der<br />
ernste Musiker Otto Waalkes – wie deine<br />
einstigen WG-Kollegen Marius Müller-Westernhagen<br />
und Udo Lindenberg<br />
– geworden, und nicht der Komiker<br />
Otto?<br />
Ich habe schon immer Musik gemacht<br />
und auch schon immer Blödsinn. Heute<br />
mache ich auch immer noch beides.<br />
Wenn jemand im Publikum lacht, während<br />
ich Musik mache, dann freue ich<br />
mich. Bei Udo und Marius ist das sicher<br />
anders!<br />
2011 gastiertest du mit deinen Friesenjungs<br />
beim Nova Rock, 2018 erneut.<br />
Wie wohl fühltest du dich inmitten<br />
Abertausender Rocker?<br />
Das war tierisch! Wie all diese harten<br />
Rocker plötzlich im Chor „Hallo Otto!”<br />
riefen und meine Lieder mitgrölten:<br />
Stark!<br />
Apropos Rocker: Viele wie Lemmy von<br />
Motörhead tour(t)en bis zum Umfallen,<br />
andere wie die Rolling Stones<br />
schauen aus, als seien sie schon ein paar<br />
Jährchen tot. Überraschenderweise altert<br />
die Figur „Otto“ kaum. Wie schaffst<br />
du es, nicht in einen grantigen Seniorenduktus<br />
zu verfallen – von wegen<br />
„früher war alles besser“?<br />
Ach was, früher war ja auch gar nicht<br />
alles besser. Heute Morgen, zum Beispiel,<br />
tat mein Knie so höllisch weh, ich hatte<br />
es im Kreuz und kam so schwer aus dem<br />
Bett.<br />
In den vergangenen Jahren vermeinte<br />
man, der Politiker werde zum Comedian,<br />
der Kabarettist zum Politiker.<br />
Wie schafft man es, dass einem nicht<br />
zeitweise das Lachen vergeht und sich<br />
wie du über all die Jahre hinweg eine<br />
scheinbar kindliche Freude bewahrt?<br />
Dass die Leute immer weiter Tickets<br />
für meine Shows kaufen, hilft doch<br />
schon sehr. Und was wäre denn auch<br />
die Alternative zum Lachen?<br />
termine<br />
Ottos „Holdrio“ gibt es nach den<br />
Mai-Terminen Ende September noch in Innsbruck<br />
und Villach. Das Nova Rock Festival findet 2018<br />
zwischen 14. und 16. Juni wieder in Nickelsdorf<br />
statt. Als Late Night Special dürfen wir bereits<br />
Otto Waalkes mit seinen Friesenjungs ankündigen!<br />
Ottos Empfehlung Nico Semsrott spielt am<br />
6. und 7. April im Wiener Stadtsaal!
!ticket testet<br />
Endlich etwas<br />
Momente vergehen. Erinnerungen verblassen. Geschichten bleiben.<br />
Mit diesen Erlebnis-Gutscheinen könnt ihr garantiert solche<br />
Geschichten schreiben! REDAKTION: STEFAN BAUMGARTNER<br />
Freizeit ist die wertvollste Zeit, die<br />
es gibt, auch wenn sie bei vielen<br />
von uns Mangelware ist. Oft wollen<br />
wir in unseren freien Minuten einfach<br />
nur relaxen und die Füße hochlegen,<br />
doch manchmal ist das einfach nicht genug<br />
– es zieht uns hinaus, wir wollen etwas<br />
erleben, neue Erfahrungen machen,<br />
den Puls in die Höhe treiben und Geschichten<br />
schreiben.<br />
Jörg Schmiedl, Geschäftsführer und<br />
Co-Founder von Jollydays – Österreichs<br />
Nr. 1 Erlebnisportal –, hat es ganz gut<br />
auf den Punkt gebracht: Jeden Abend<br />
stellen ihm seine Töchter die gleiche<br />
Frage „Papa, erzählst du uns noch eine<br />
Geschichte?“. Und Jörg hat viele Geschichten<br />
zu erzählen, denn er hat schon<br />
ganz schön viel erlebt! Und das ist das,<br />
worauf es im Leben doch wirklich ankommt,<br />
oder? Geschichten, die uns ein<br />
Lächeln ins Gesicht zaubern – Geschichten,<br />
die uns als Menschen prägen.<br />
Diese prägenden Erlebnisse sehen für jeden<br />
von uns anders aus. Doch eine zentrale<br />
Frage, die uns alle vereint, ist und<br />
bleibt: Wie können wir unser Leben voll<br />
auskosten und genießen? Deshalb haben<br />
wir es uns zur Aufgabe gemacht, euch<br />
dabei zu helfen, aus eurer Freizeit die<br />
schönsten Stunden eures Lebens zu machen.<br />
Und was wären all diese schönen<br />
22 |<br />
Tesla fahren<br />
Momente, ohne sie mit jemandem zu<br />
teilen? Genau deshalb gibt es die Erlebnis-Gutscheine<br />
von Jollydays nun auch<br />
auf oeticket.com: Wir haben Geschenkideen<br />
für euch parat, die garantiert in<br />
Erinnerung bleiben.<br />
Offroad Quad Tour<br />
Mal wieder so richtig dreckig werden!<br />
Das könnt ihr bei einer Offroad Quad<br />
Tour. Das wendige Fahrzeug ist wie gemacht<br />
für Touren durch Matsch und<br />
Gewässer. Egal ob über Stock und Stein,<br />
oder durch Wiesen und Wälder, hier<br />
können Adrenalinfreaks ihre Geschwindigkeit<br />
unter Beweis stellen. Besonders<br />
beeindruckend ist die Tour übrigens im<br />
Herbst, wenn die Wege von bunten Blättern<br />
bedeckt sind.<br />
Tesla fahren<br />
Autofans aufgepasst! Ab sofort könnt<br />
ihr auch in Österreich ganz einfach einen<br />
Tesla mieten und das Elektrofahrzeug<br />
der Zukunft selbst testen. Das<br />
Fahrzeug begeistert nicht nur durch<br />
seine Dynamik, sondern auch durch<br />
seinen umweltschonenden Antrieb,
erleben!<br />
Bungee Jumping<br />
Quad Tour<br />
Fotos: Jollydays<br />
dank dem ihr zur Gänze emissionsfrei<br />
unterwegs seid.<br />
Indoor Skydiving<br />
Wenn ihr wissen wollt, wie es sich anfühlt,<br />
aus etwas 4.000 Metern einen Fallschirmsprung<br />
zu wagen, müsst ihr nicht<br />
länger aus einem Flugzeug springen! Bei<br />
bis zu 280 km/h vertikaler Windgeschwindigkeit<br />
fliegt ihr in voller Fallschirm-Montur<br />
schwerelos im gläsernen<br />
Luftkanal. Wer sich traut, kann dabei<br />
sogar wie die Profis unterschiedliche<br />
Flugmanöver üben. Die Überwindung<br />
ist kleiner als beim Fallschirmspringen,<br />
der Adrenalinkick bleibt derselbe.<br />
Flugzeug selber fliegen<br />
Einmal selbst Pilot sein, wer möchte das<br />
nicht? Für viele geht ein Kindheitstraum<br />
in Erfüllung, wenn sie selbst am Steuer<br />
eines Flugzeugs sitzen. Obendrein kann<br />
man auch noch die herbstliche Landschaft<br />
aus der Vogelperspektive betrachten.<br />
Wer kann da noch Nein sagen?<br />
Bungee Jumping<br />
„3, 2, 1, Bungeeee!“: Bei diesem Kommando<br />
rutscht sogar den größten Adrenalinjunkies<br />
das Herz in die Hose. Denn<br />
wer den Sprung ins Leere wagt, beschleunigt<br />
in nur zwei Sekunden von<br />
null auf 100 km/h. Mit einem Affenzahn<br />
geht es Richtung Boden – und kurz bevor<br />
man glaubt, den Grund schon zu<br />
berühren, wird man durch das rettende<br />
Seil wieder nach oben gezogen.<br />
Gleitschirmflug Tandem<br />
Durch die Lüfte gleiten wie ein Vogel –<br />
Gleitschirmfliegen ist das Sinnbild für<br />
Freiheit und Abenteuer. Sanft wird der<br />
| 23
Gleitschirm Tandem<br />
Room Escape Spiel<br />
Schirm vom Wind durch die stille Landschaft<br />
getragen, während ihr die herbstlichen<br />
Sonnenstrahlen und eine leichte<br />
Brise genießt. Nach etwa einer Stunde<br />
purer Idylle bringt euch euer Tandem-<br />
Pilot wieder sicher zurück auf den Boden.<br />
Vertical Running<br />
Wer denkt, dass nur Spiderman Häuser<br />
und Brücken hinauf- und hinablaufen<br />
kann, wird sich wundern. Beim Vertical<br />
Running könnt ihr wie im Film vom Gebäude<br />
senkrecht bis zum Boden hinablaufen<br />
(nur für den Kuss am Ende müsst<br />
ihr selbst sorgen). Beim anschließenden<br />
Blick nach oben werdet ihr kaum glauben<br />
können, was ihr da gerade getan habt.<br />
Klettern im Kletterpark<br />
Zwischen Bäumen herumklettern, sich<br />
von Plattform zu Plattform zu schwingen,<br />
Geschicklichkeit und Mut beweisen, das<br />
alles kann man in einem Kletterpark!<br />
Dort erstrecken sich viele Parcours mit<br />
unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden,<br />
die für jeden etwas zu bieten haben. Klettern<br />
ist der ideale Sport, bei dem man<br />
gar nicht merkt, wie sehr man seine Muskeln<br />
eigentlich beansprucht.<br />
Höhlenabenteuer<br />
Wenn das Wetter mal nicht so mitspielt,<br />
ist ein Höhlenabenteuer eine willkommene<br />
Abwechslung. Egal wie kalt und<br />
windig es draußen ist, in der Höhle herrschen<br />
immer die gleichen Temperaturen.<br />
Entdeckt also den Forschergeist in euch<br />
und erkundet mit Stirnlampe, Höhlenanzug,<br />
Helm und Gurt das einzigartige<br />
Naturphänomen!<br />
Room Escape Spiel<br />
Die Welt vor Zombies retten, eine Bombe<br />
entschärfen oder sonstige Heldentaten<br />
unter Zeitdruck vollbringen: Das könnt<br />
ihr bei Room Escape. Um das Rätsel zu<br />
lösen ist logisches Denken, Kombinationsgeschick<br />
und vor allem Teamgeist<br />
gefragt. Schafft ihr die Welt in der vorgegebenen<br />
Zeit zu retten, oder stellt ihr<br />
sogar eine neue Bestzeit auf? Wir fordern<br />
euch heraus!<br />
Dinner in the Dark<br />
Habt ihr schon einmal im Dunkeln gegessen?<br />
Und nein, wir meinen keine mitternächtliche<br />
Naschattacke! Bei Dinner<br />
in the Dark musst du dir keine Sorgen<br />
um Flecken am Gewand machen, denn<br />
die sieht man sowieso nicht. Beim mehrgängigen<br />
Menü musst du dich ganz auf<br />
deine übrigen Sinne verlassen. Übrigens:<br />
Wer lieber frühstückt als zu Abend zu essen,<br />
kann auch das im Dunkeln machen.<br />
Tagtäglich sehen wir coole Fotos von<br />
Freunden, lesen mitreißende Geschichten<br />
von Abenteurern oder bewundern, was<br />
die Stars dieser Welt alles erleben. Wir<br />
sagen: Genug zugeschaut – du bist dran!<br />
Egal ob du ein Action-Freak, Genießer<br />
oder Entdecker bist – bei über 200 Erlebnissen<br />
wirst du bestimmt fündig! Also,<br />
Gutschein buchen, Schuhe anziehen und<br />
los geht’s!<br />
Kletterpark<br />
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24 | Die Erlebnis-Gutscheine sind erhältlich
Jetzt kannst<br />
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was erleben<br />
Genug gelesen.<br />
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bist dran.<br />
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• Über 6.000 Erlebnisse • Nie teurer als vor Ort • Österreichs Nr. 1
!ticket highlights<br />
Hoch ansteckend<br />
Die Rebellen Alain Frei, Babak Ghassim, Benaissa Lamroubal,<br />
Enissa Amani, Hany Siam, Khalid Bounouar, Pu<br />
und Ususmango feiern mit dem neuen Programm „Hoch<br />
ansteckend“ ihr 10-jähriges Bühnenjubiläum! Wer das<br />
neue Programm der Rebellen erleben will, begibt sich in<br />
Quarantänegefahr, denn er wird mit Heiterkeit infiziert.<br />
Ärzte und Apotheker warnen vor Bauchkrämpfen und<br />
Schnappatmung, wenn Rebell Comedy die neuen Witze<br />
auspackt. Ihr glaubt, dass Gähnen ansteckend ist? Dann<br />
solltet ihr mal euren Sitznachbar bei dieser Show vor<br />
Freude platzen sehen.<br />
Rebell Comedy<br />
2. Dezember, Wiener Stadthalle (F)<br />
ab 12. September in Österreich<br />
26 |<br />
Gunkl<br />
Zwischen Ist und Soll<br />
Wir glauben, dass wir Menschen einander<br />
verstehen. Mhm. Und wenn man sagt:<br />
„Das Unsichtbare bleibt dem Auge meist<br />
verborgen“, nicken die allermeisten gleich<br />
einmal in verzückter Betulichkeit so, als<br />
hätte man da etwas sehr Kluges gesagt.<br />
Die, die nach zwei Sekunden ein stumpfes<br />
Stöhnen von sich geben, mit denen ist ein<br />
sachlich ergiebiges Gespräch möglich. Die,<br />
die weiterhin nicken, sollte man in ihrem<br />
Glück lassen.<br />
MTV unplugged<br />
Das legendäre norwegische Pop-Trio a-ha hat auf der malerischen Insel<br />
Giske vor der Küste ihrer Heimat einen vollkommen neuen Sound erklingen<br />
lassen: Im Rahmen der Konzertreihe MTV Unplugged gab die Band (mit<br />
Gästen) zwei exklusive Akustik-Konzerte, die vor einem kleinen Publikum<br />
aufgezeichnet wurden. Es ist eine Premiere, denn a-ha spielten zum ersten<br />
Mal vollkommen akustisch. Die Setlist bestand aus einer sorgfältig zusammengestellten<br />
Auswahl bekannter Hits ebenso wie selten live gespielten<br />
Tracks und wartet sogar mit zwei Weltpremieren auf: a-ha spielten zwei<br />
brandneue Songs.<br />
Veröffentlicht werden<br />
die Konzerte<br />
im Herbst <strong>2017</strong> bei<br />
Universal Music,<br />
bevor man dieses<br />
Ausnahmeerlebnis<br />
auch in Wien live<br />
erleben kann.<br />
a-ha<br />
2. Februar, Wiener Stadthalle (D)<br />
Five Finger Death Punch<br />
Mit In Flames und Of Mice & Men<br />
FFDP treiben den modernen Metal aktuell zu ungeahnten<br />
Höhenflügen, ohne je den Boden unter den Füßen<br />
zu verlieren und den Kontakt zu ihren Fans zu unterbrechen.<br />
Das letzte Album „Got Your Six“ war schon<br />
ein absoluter Meilenstein und die anstehende Tour<br />
wird sicherlich alles in den Schatten stellen, weil sich<br />
Five Finger Death Punch seit jeher immer weiterentwickeln<br />
und mit In Flames und Of Mice & Men zudem<br />
auch zwei weitere Granaten im Programm haben!<br />
8. Dezember, Wiener Stadthalle (D)<br />
Fotos: GEPA-pictures.com (ÖFB), Barracuda Music (a-ha, Five Finger Death Punch), Marco Justus Schöler (Rebell Comedy), Robert Peres (Gunkl)
Werde zum 12. Mann für Alaba,<br />
Arnautovic und Co.!<br />
Anfang September geht die Qualifikation<br />
zur FIFA Fußball WM 2018 in<br />
die finale Phase. Die Heimspiele gegen<br />
Georgien am 5. September (Kickoff:<br />
20:45) und Serbien am 6. Oktober<br />
(Kick-off: 20.45) finden beide im<br />
Wiener Ernst-Happel-Stadion statt.<br />
Karten für die Länderspiele sind<br />
ausschließlich unter ww.oefb.at/tickets<br />
bzw. via ÖFB Ticket-Hotline<br />
(01) 96096 555 erhältlich. Das günstigste<br />
Ticket kostet € 10,00. ÖFB Reisen<br />
bietet allen Fans ein attraktives<br />
Reiseangebot inklusive Bahnticket,<br />
Ticket für das Spiel gegen Georgien<br />
und/oder Serbien und Nächtigung im<br />
4*-Hotel an. Nähere Informationen<br />
und Anmeldung unter office@oefbreisen.at<br />
bzw. auf www.oefbreisen.at!<br />
ÖFB Nationalteam<br />
5. September und 6. Oktober, Wiener Ernst-Happel-Stadion<br />
| 27
(K)ein Garant für Q<br />
Supergroups halten musikalisch oft nicht, was ihre Mitglieder versprechen.<br />
Doch wie bei jeder Medaille gibt auch die andere Seite,<br />
auf der sich etwa Queens Of The Stone Age finden.<br />
TEXT: ROUVEN AHL, STEFAN BAUMGARTNER<br />
Queens Of The Stone Age Nach Hommes Kollaboration<br />
mit Iggy Pop („Post Pop Depression“) war er auch wieder<br />
mit seiner Band – Troy van Leeuwen (Gitarre), Dean Fertita<br />
(Keyboard), Jon Theodore (Drums) und Michael Shurman<br />
(Bass) – im Studio. Das Resultat: „Villains“.<br />
termine empfiehlt<br />
Queens Of The Stone Age spielen am<br />
5. November in der Wiener Stadthalle,<br />
The Melvins am 24. Oktober in der Arena<br />
Wien. Auf einen Österreich-Termin der<br />
Foo Fighters warten wir noch, mit<br />
ihrem neuen Album „Concrete and<br />
Gold“ im Gepäck sollte sich aber<br />
doch etwas machen lassen …<br />
28 |<br />
Mit sogenannten „Supergroups“<br />
ist es oft so eine Sache.<br />
Die Erwartungen der<br />
Fans – geweckt durch das vorherige<br />
Schaffen der Mitglieder – an das potenzielle<br />
Œuvre dieser Bands sind meist<br />
recht hoch. So wie bei der Vereinigung<br />
zwischen dem mittlerweile leider verstorbenen<br />
Chris Cornell und der Instrumentalfraktion<br />
von Rage Against The<br />
Machine Anfang der Nullerjahre. Hier<br />
muss einfach etwas Spannendes entstehen,<br />
dachte man sich. Unter dem Namen<br />
Audioslave veröffentlichten sie aber nur<br />
halbgaren Alternative-Rock. Enttäuschung<br />
machte sich daher schnell breit,<br />
die Band löste sich bald auf.<br />
Aber es gibt natürlich auch die andere<br />
Seite der Medaille. Auf dieser stehen<br />
unter anderem die Namen Josh Homme<br />
Fotos: Andreas Neumann, Ipecac, Matador
ualität<br />
und Dave Grohl. Beide waren seit Längerem<br />
befreundet, als sie Ende der Nullerjahre<br />
gemeinsam mit John Paul Jones<br />
(Led Zeppelin) Them Crooked Vultures<br />
aus der Taufe hoben. Homme schaffte<br />
dadurch wohl endgültig den Sprung in<br />
die erste Rockstar-Liga. Sowohl Homme<br />
als auch Grohl stehen bei ihren Hauptbands<br />
bereits Supergroups vor. In Hommes<br />
Fall heißt diese Queens Of The Stone<br />
Age: ein offenes Kollektiv von hochklassigen<br />
Musikern, deren einzige Konstante<br />
über die Jahre eben Homme war.<br />
Ein festes Bandgefüge kam für ihn nach<br />
den negativen Erfahrungen mit seiner<br />
ersten großen Band Kyuss wohl nicht<br />
mehr in Frage. Grohl hingegen setzt bei<br />
seinen Foo Fighters jedoch eben auf jene<br />
Gangmentalität, die Bands oft immanent<br />
ist.<br />
Krawall<br />
Auch die Krawall-Avantgardisten The<br />
Melvins gehören in die Kategorie Supergroup;<br />
wobei sich Sänger Buzz Osborne<br />
wohl eher den silbernen Afro stutzen<br />
würde, als dieser Bezeichnung zuzustimmen.<br />
Dabei liegt diese auf der<br />
Hand: Osborne spielt nebenbei mit Mike<br />
Patton (u. a. Faith No More), Trevor<br />
Dunn (Mr. Bungle) und Dave Lombardo<br />
(Ex-Slayer) nicht nur bei Fantômas, sondern<br />
dereinst mit den Grindcore-Koryphäen<br />
Shane Embury (Napalm Death,<br />
Brujeria), Danny Herrera (Napalm<br />
Death) und Kevin Sharp (Lock Up, Ex-<br />
Brutal Truth) bei Venomous Concept.<br />
Melvins-Schlagzeuger Dale Crover war<br />
vor Dave Grohl Schlagzeuger bei Nirvana,<br />
und davor mit Kurt Cobain bereits<br />
in einer anderen Band: Fecal Matter.<br />
(THE) MELVINS: A WALK WITH LOVE & DEATH<br />
A Walk With Love & Death Engstirning waren die Melvins<br />
ja noch nie. Aber auf ihrem ersten Doppelalbum gebärden<br />
sie sich wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde, zeigen, dass zusammenpasst,<br />
was nicht zwangsläufig zusammengehört:<br />
Wie der Titel bereits andeutet, handelt es sich hierbei um<br />
gleich zwei neue Veröffentlichungen; dabei präsentiert<br />
„Love“ den Soundtrack zu Jesse Nieminens titelgebendem<br />
Film, „Death“ hingegen ist eine schwere, langsame, dröhnende,<br />
aber vergleichsweise „normale“ Melvins-Platte, mit<br />
heroischen Chören und psychedelischen Elementen. Auf<br />
„Love“ hingegen finden wir anstrengendes elektronisches<br />
Gepiepse, Soundschnipsel und experimentierfreudiges Gebrumme.<br />
Ziemlich irre, aber dafür mit den Gästen Joey Santiago (Pixies), Teri Gender Bender (Le<br />
Butcherettes, Crystal Fairy) und Anna Waronker (That Dog) durchaus „interessant“.<br />
Stefan Baumgartner<br />
QUEENS OF THE STONE AGE ÜBER „VILLAINS“<br />
Mehr über „Villains“, das neue Studioalbum von Queens Of The Stone Age, lest ihr<br />
auf Seite 51 – ein paar O-Töne dazu von Josh Homme und Troy Van Leeuwen:<br />
Über den vergleichsweise gelösten Charakter des Albums<br />
erzählt Josh Homme dem Rolling Stone, dies sei passiert,<br />
„weil er gerne auch einmal ein Tanzbein schwingt“ – und<br />
klingt dabei überraschend todernst: „Man kann, aber muss<br />
nicht zwangsweise zu ,Villains‘ tanzen. Einschlafen wird<br />
man aber definitiv nicht!“ Passend dazu wurde mit Mark<br />
Ronson (Bruno Mars, Amy Winehouse und Adele) ein Produzent<br />
gefunden, der Hommes Vision umsetzen konnte:<br />
„Wenn ihr euch Ronsons ,UpTown Funk!‘ anhört, dann<br />
wisst ihr, welchen Sound ich für unser Album haben wollte<br />
– in etwa so wie unser ,Songs Of Death‘, nur unter Wasser<br />
…“ Zwischendurch hört man auch Dr. Dres „California<br />
Love“, Georgia Satellites, T.Rex, Jesus Lizard, Duane Denison, sowie Bowies und Iggy Pops Berlin-Phasen<br />
als starke Inspirationsquellen heraus. Obwohl Ronson oberflächlich betrachtet nicht<br />
als naheliegende Wahl erscheinen mag, hebt Van Leeuwen dessen enzyklopädisches Wissen heraus:<br />
„Sagst du ihm einen Albumtitel, kennt er die Liner-Notes auswendig. Viel wichtiger aber<br />
ist, dass er unseren Humor und unseren Musikgeschmack teilt.“<br />
Aber auch abgesehen von der Produktion war Hommes Herangehensweise diesmal anders als<br />
bisher: „Ich denke, je weiter du in deiner Karriere voranschreitest, umso persönlicher werden die<br />
Alben, drücken sie mehr aus, wer du wirklich bist – werden so etwas wie Markierungen deiner<br />
einzelnen Lebensabschnitte.“ Dass dabei die Erlebnisse, die – ohne sein Beisein – seine Zweitband<br />
Eagles Of Death Metal 2015 beim Anschlag im Pariser Bataclan erleben musste, nicht zu<br />
einem düsteren Album führten, führt Homme ebenfalls aus: „Diese Ereignisse haben mir in erster<br />
Linie gezeigt, dass du in deinem Leben auf nichts warten solltest, weil das wirst du nur bereuen.<br />
Lebe das Leben, jetzt, sofort, in dieser Sekunde.“ Und Van Leeuwen legt nach: „,... Like Clockwork‘<br />
war ziemlich schwerfällig und rückblickend fragten wir uns, warum wir so depressiv klingen<br />
– wir haben den besten Job der Welt und viele Menschen, die uns lieben und tagtäglich<br />
abfeiern.“<br />
Die Schlussnummer „Villains Of Circumstance“ wurde von Homme übrigens in einem Guss geschrieben<br />
– und zwar in einem Hotel in Österreich, als sie 2014 am FM4 Frequency spielten:<br />
„Auf einmal war der ganze Song, Text und Musik, in meinem Kopf – ein seltener Luxus. Nur wenige<br />
Tage später spielte ich ihn bereits in einer akustischen Version am Meltdown in London.“<br />
Seitdem ist das Stück freilich gewachsen, klingt heute stark nach sehr dynamischem New Wave<br />
– der intendierte Charakter der Elvis-Version von „Blue Moon“ ist dennoch geblieben: eine ungewöhnliche,<br />
aber immens spannende Nummer. Stefan Baumgartner<br />
Motivation<br />
Die Motivationen zur Gründung einer<br />
Supergroup sind so vielfältig wie die<br />
Bands selbst. Oft werden diese dazu genutzt,<br />
neue Dinge auszuprobieren, die<br />
in der Stammband vielleicht nicht möglich<br />
wären. Musiker wie Steven Wilson<br />
suchen so neue Herausforderungen.<br />
Aber: ein Garant für Qualität sind Supergroups<br />
eben nicht immer.<br />
| 29
Keine Tabus<br />
Morddrohungen von 12-Jährigen lassen sie kalt, 70 Prozent ihrer<br />
Gags landen treffsicher unter der Gürtellinie. Im Herbst gastiert<br />
die deutsche Komikerin Carolin Kebekus mit ihrem aktuellen<br />
Solo-Programm „AlphaPussy" auch in Österreich. TEXT: HANNES KROPIK<br />
Sie ist Schauspielerin, Sängerin,<br />
Synchronsprecherin („Minion“<br />
Scarlet Overkill), ihre größten<br />
Erfolge feiert die 37-jährige Kölnerin<br />
aber als Komikerin. Nach TV-Auftritten,<br />
etwa in „Was guckst du?!“, der<br />
„RTL Comedy Nacht“ oder der Sat.1-<br />
„Wochenshow“, trat Carolin Kebekus<br />
2011 mit ihrem ersten abendfüllenden<br />
Soloprogramm „PussyTerror“ ins<br />
Rampenlicht. 2008 wurde sie mit dem<br />
renommierten Prix Pantheon ausgezeichnet,<br />
den Deutschen Comedypreis<br />
als beste Komikerin gewann Kebekus<br />
zwischen 2013 und 2016 in Folge. Seit<br />
Dezember 2015 spielt das komödiantische<br />
Multitalent sein zweites Soloprogramm<br />
„AlphaPussy“, in dem es<br />
nicht zuletzt um überstylte Hipster-<br />
Eltern, spießige Jugendliche und die<br />
Youtubisierung des Abendlandes geht.<br />
Carolin, was genau zeichnet eine „AlphaPussy“<br />
aus? Und wie viel davon<br />
bist du tatsächlich privat?<br />
Eine AlphaPussy ist in meinen Augen<br />
einfach eine Frau, die sich nicht klein<br />
macht. Ich wäre gerne auch privat<br />
mehr AlphaPussy.<br />
34 |<br />
Du wirkst auf der Bühne und am<br />
TV-Schirm ausgesprochen selbstsicher<br />
und selbstbewusst. Aber gibt es<br />
Menschen oder Situationen, die<br />
selbst dich sprachlos machen?<br />
Natürlich. Ich war schon oft in Situationen,<br />
wo ich erst Stunden später auf<br />
die perfekte, schlagfertige Antwort gekommen<br />
bin.<br />
Du liebst es offenbar zu provozieren,<br />
deine Gags sind nicht immer jugendfrei<br />
und selten politisch korrekt. Wie<br />
sehr nervt dich die „political correctness“<br />
und wie viel Spaß macht es dir,<br />
dagegen zu verstoßen?<br />
Ich würde das nicht unbedingt als Spaß<br />
bezeichnen. Aber da, wo man anfängt,<br />
Dinge zu hinterfragen, wird es interessant.<br />
Wenn mich ein Thema interessiert,<br />
dann kenne ich keine Tabus.<br />
Du bist mehrmals mit dem Deutschen<br />
Comedypreis als beste Komikerin<br />
ausgezeichnet worden, Anfang<br />
Juni wurdest du beim Deutschen<br />
Webvideopreis zur „Person of the<br />
Year, female“ gekürt. Was bedeuten<br />
dir solche Preise?<br />
Natürlich bekomme ich gerne Preise,<br />
wer nicht? Ich mache meine Arbeit<br />
zwar nicht dafür, aber Anerkennung<br />
ist in jedem Job gut.<br />
Du zählst du den größten deutschen<br />
Entertainern der vergangenen Jahre,<br />
hast mehr als 600.000 Fans auf Facebook<br />
– wie viel Verantwortung bedeutet<br />
diese Bekanntheit?<br />
Wenn man so viele junge Menschen<br />
erreicht und in irgendeiner Art und<br />
Weise ja auch beeinflusst, dann hat<br />
man auch eine politische Verantwortung.<br />
Zu manchen Dingen<br />
muss man sich klar positionieren.<br />
Gibt es Themen, die für dich<br />
als Künstlerin tabu sind?<br />
Nein, eigentlich nicht. Ist das<br />
Thema heikel, muss der Witz<br />
eben umso besser sein.<br />
„Wie weit darf Satire gehen?“:<br />
Diese Frage wurde<br />
ja nicht erst anlässlich<br />
des Gedichts von Jan<br />
Böhmermann über<br />
Foto: Axl Klein
Die AlphaPussy Unverblümt, respektlos, mit starker Haltung<br />
und unbändiger Spielfreude schildert die Kölnerin uns ihre urkomische<br />
Sicht auf den Sinn und Unsinn des Lebens. Im Jahr<br />
sechs nach „PussyTerror“ arbeitet sie sich an einer Gesellschaft<br />
ab, in deren Mittelpunkt überstylte berufsjugendliche<br />
Hipster-Eltern, eine spießige, Schlager liebende Jugend und<br />
die Youtubisierung des Abendlandes stehen.<br />
| 35
termine<br />
Am 27. Oktober gastiert Deutschlands<br />
Recep Erdogan aufgeworfen. Du Was reizt dich so an Stars wie Helene<br />
selbst wurdest schon 2013 wegen deines<br />
Fischer oder Sternchen wie Bibi und<br />
36 |<br />
kirchenkritischen Musikvideos<br />
„Dunk den Herrn“ mit Dutzenden<br />
Klagen eingedeckt – also: Wie weit<br />
darf Satire gehen?<br />
Eine sinnlose Beleidigung muss nicht<br />
sein, aber ansonsten muss Satire weiterhin<br />
geschützt sein – was in Deutschland<br />
macht sie für dich zu den perfekten<br />
Objekten deiner Parodien?<br />
Mich interessieren diese Massenphänomene,<br />
die dahinterstehen. Was finden<br />
so viele Menschen an diesen glatten,<br />
perfekten, harmlosen Frauenbildern?<br />
ja auch der Fall ist.<br />
Natürlich bekommen wir in Deutsch-<br />
Apropos Böhmermann: Du hattest<br />
einen – gefakten – Skandalauftritt<br />
in seiner Sendung Neo Magazin<br />
Royale, andererseits holst du dir immer<br />
wieder anderer Comedians als<br />
Gäste in dein „Pussy Terror TV“. Es<br />
scheint, als supportet ihr euch immer<br />
wieder gegenseitig – gibt es keinen<br />
Neid im Kampf um die Gunst des<br />
Publikums?<br />
Neid gibt es sicher überall, aber ich<br />
bekomme davon wenig mit. Wenn<br />
man immer alleine auf der Bühne<br />
steht, ist es für mich eine willkommene<br />
Abwechslung, zwischendurch auch<br />
einmal mit Kollegen zu arbeiten.<br />
Bekannt wurdest du 2006 durch deine<br />
Persiflage von Tokio-Hotel-Frontman<br />
Bill Kaulitz in der RTL-Sendung<br />
„Freitag Nacht News“. Das hat damals<br />
aber nicht allen gefallen, einige<br />
Hardcore-Fans der Band haben dir<br />
Drohnachrichten geschickt. Wie bist<br />
du damals mit diesen Reaktionen<br />
umgegangen, was hast du daraus gelernt?<br />
Damals gab es die Shitstorms ja noch<br />
per Post! Aber Morddrohungen von<br />
12-Jährigen kann man nicht so richtig<br />
ernst nehmen.<br />
Hat dich Bill selbst jemals darauf angesprochen?<br />
Nein, wir hatten nie Kontakt.<br />
Gab es in deinem Leben – vielleicht<br />
auch im Privaten – Momente, in denen<br />
du dir dachtest: „Mensch, jetzt<br />
hättest du aber besser mal die Fresse<br />
gehalten?“<br />
Na klar. Ich bin ja auch nur ein<br />
Mensch.<br />
Im Herbst gehst du mit deinem aktuellen<br />
Programm „AlphaPussy“ auf<br />
ausgedehnte Tournee. Worauf dürfen<br />
sich deine Fans besonders freuen?<br />
Auf ganz klassisches Stand-up. Eine<br />
Frau, ein Mikro und keine Tabus.<br />
Merkst du einen Unterschied zwischen<br />
deutschem und österreichischem<br />
Publikum? Gibt es Pointen,<br />
die hier in Österreich gar nicht funktionieren,<br />
in Deutschland aber schon<br />
(und umgekehrt)?<br />
Eigentlich nicht, ich freue mich sehr<br />
auf Österreich! Ich habe nur gute Erinnerungen<br />
an meine Shows hier.<br />
Im Herbst stehen in Deutschland<br />
und Österreich Bundestags- beziehungsweise<br />
Parlamentswahlen auf<br />
dem Programm. Wirst du bei deinen<br />
Auftritten in Österreich auch auf<br />
heimische Politiker eingehen? Beziehungsweise:<br />
Gibt es überhaupt<br />
österreichische Politikerinnen und<br />
Politiker, die du medial wahrnimmstland<br />
einiges mit. Gerade in diesen Zeiten,<br />
wo Europa scheinbar stellenweise<br />
nach rechts gerückt ist, muss man<br />
aufmerksam sein. Da hat man als<br />
Deutsche nochmal eine andere Verantwortung.<br />
Politik (und Politiker) nehmen einen<br />
großen Platz ein in deinen Programmen<br />
– könntest du dir vorstellen, die<br />
Seiten zu wechseln und selbst Politikerin<br />
zu werden?<br />
Auf keinen Fall. Und so viel Politik<br />
gibt’s in meinem Programm gar nicht.<br />
Keine Angst, 70 Prozent finden unter<br />
der Gürtellinie statt.<br />
Wo siehst du dich in zehn, 15 Jahren?<br />
Wird es dich verstärkt zum Film ziehen?<br />
Filme drehen macht sehr viel Spaß,<br />
aber gegen die Bühne würde ich nicht<br />
tauschen.<br />
Und zum Abschluss noch eine Frage<br />
an dich als Fan des 1. FC Köln: Was<br />
ist in der kommenden Saison für die<br />
Jungs des österreichischen Trainers<br />
Peter Stöger drin? Spielt ihr endlich<br />
um die Meisterschaft mit? Und: Was<br />
hältst du persönlich von Peter Stöger?<br />
Wir spielen tatsächlich jetzt europäisch!<br />
Auch Dank Peter Stöger! Ein<br />
sehr feiner Kerl, wir verstehen uns<br />
super …<br />
zur Zeit erfolgreichste Komikerin in der<br />
Grazer Stadthalle, am 28. Oktober<br />
in der Salzburgarena und am 29. und<br />
30. Oktober in der Wiener Stadthalle (F).<br />
Am 14. Dezember ist Carolin Kebekus in<br />
der Linzer TipsArena zu bewundern, am<br />
17. Dezember feiert sie in der Innsbrucker<br />
Olympiahalle ihr Tourneefinale.
Das Kultur-Kleinod<br />
Nicht nur Hochzeitspärchen glänzen im Veranstaltungstempel, dem<br />
Eventcenter Leobersdorf, sondern auch Stars wie Michael Seida,<br />
Andy Lee Lang und Monti Beton. TEXT: ALEXANDER HAIDE<br />
Eventcenter Leobersdorf Hauptsache prächtig! In Leobersdorf glänzt nicht nur die Programmvielfalt auf der Bühne, sondern auch das Gebäude um die Bühne herum!<br />
Foto: Eventcenter Leobersdorf<br />
Keine dreißig Autominuten von<br />
Wien entfernt hat sich in Leobersdorf<br />
ein zauberhaftes<br />
Veranstaltungszentrum etabliert. Wer<br />
aber glaubt, dass derartige Zweckbauten<br />
der sprichwörtliche Klotz auf der Wiese<br />
sein oder den Charme der 1970er Jahre<br />
versprühen müssen, irrt gewaltig! Das<br />
moderne Gebäude in strahlendem<br />
termine (auswahl)<br />
September:<br />
21.: Michael Seida „Best Of“<br />
Oktober:<br />
05.: Monika Ballwein Celebrates The Beatles<br />
07.: Angelika Niedetzky „Gegenschuss“<br />
20. Oktober: The Ridin Dudes & Jon Glaser<br />
November:<br />
05. November: Monti Beton<br />
24. November: Andy Lee Lang<br />
info<br />
Telefon: 0664/9769626<br />
eventcenter2544.at<br />
Färbergasse 9, 2544 Leobersdorf<br />
Weiß wirkt bereits von außen wie eine<br />
Mischung aus Filmkulisse und verspieltem<br />
Schloss – ein ebenfalls weißer Pavillon<br />
inklusive. Und es wäre kein<br />
Eventcenter, könnte man die Traum-<br />
Location nicht für die eigene, perfekt<br />
inszenierte Veranstaltung mieten!<br />
Je nach Bedarf<br />
Vom bereits erwähnten Pavillon auf<br />
der das Eventcenter umrahmenden saftig<br />
grünen Wiese bis zum großen Festsaal,<br />
in dem inklusive Galerie mehr als<br />
500 Personen Platz finden, reicht das<br />
Angebot: Ob Hochzeit, Maturaball,<br />
Party im kleinen Kreis – in Leobersdorf<br />
können die insgesamt 1.500 Quadratmeter<br />
Eventfläche je nach Bedarf gebucht<br />
werden. Freilich spielt auch das<br />
Interieur alle Stückerln: Der gelungene<br />
Mix aus moderner Coolness, reizvollen<br />
Details und klassischem Mobiliar – wie<br />
die roten Samtsessel im großen Festsaal<br />
– macht das Eventcenter zur Top-<br />
Adresse, die von Wien aus rasch über<br />
die A2 erreichbar ist.<br />
Programmvielfalt<br />
Der Bonus: Es stehen ausreichend Parkplätze<br />
zur Verfügung, Parkplätze, die<br />
vor allem bei den künstlerischen Highlights<br />
im Herbst benötigt werden. Denn<br />
ab September finden regelmäßig Konzerte,<br />
Kabarettaufführungen und sogar<br />
ein Weihnachtskonzert (am 8. Dezember<br />
mit Bettina Meske) und ein Neujahrskonzert<br />
(am 1. Jänner 2018) statt:<br />
Darunter Michael Seida, der „King aus<br />
Simmering“ mit einem „Best of“-Stelldichein,<br />
Andy Lee Lang, Monti Beton<br />
oder auch die beiden Spaßpiratinnen<br />
Angelika Niedetzky („Gegenschuss“)<br />
und Eva Maria Marold und noch viele,<br />
viele Highlights mehr!<br />
| 37
!ticket heimat<br />
Kosmopoliturbo<br />
Österreichs bekannteste Russland-Combo legt wieder nach, und das<br />
mit ordentlich Turbo – „Kosmopoliturbo“, genauer gesagt. Damit<br />
schicken sich Russkaja an, im Herbst die heimischen Konzerthallen zu<br />
erstürmen. TEXT: AMINA BEGANOVIC<br />
Kosmopoliten Mit ihrem Sound<br />
fegen Russkaja über Genregrenzen<br />
hinweg.<br />
Wenn man ihn fragt, welcher<br />
der neuen Songs seine Lieblingsnummer<br />
ist, lächelt<br />
Frontmann Georgij Alexandrowitsch<br />
Makazaria beinahe schüchtern und kann<br />
nur verschmitzt die Achseln zucken: „Das<br />
ist schwierig, das sind wieder zehn neue<br />
Kinder. Es ist schwer zu sagen, welches<br />
du am liebsten magst.“ Die Rede ist von<br />
„Kosmopoliturbo“, dem fünften Studioalbum<br />
von Russkaja. Und der Name ist<br />
termine<br />
38 | Dawai! Die „Kosmopolitour“ führt Russkaja<br />
am 9. September nach St. Paul im Lavanttal,<br />
am 6. Oktober ins PPC Graz und am 7.<br />
in die Simm City in Wien. Am 12. geht es<br />
weiter im Posthof Linz, am 13. im Conrad<br />
Sohm in Dornbirn und am 14. im Treibhaus<br />
Innsbruck.<br />
Für flotten Django-Swing sorgen in der Zwischenzeit<br />
die Gewürztraminer am 8. September<br />
im Theater am Spittelberg in Wien.<br />
„Finest handcrafted music from the alps“<br />
gibt es mit dem Herbert Pixner Projekt<br />
am 9. im Centrum Weerberg. Virginia<br />
Ernst rockt am 14. September die Bluegarage<br />
Frauental, die Kollegen von Kaiser Franz<br />
Josef tun selbiges am 22. im Wiener Flex.<br />
Norbert Schneider bringt seine „Neuaufnahme“<br />
am 23. auf die Bühne Purkersdorf,<br />
Retro-Big-Band-Sound gibt es am 29. mit<br />
Marina & The Kats im Musiktheater Linz.<br />
„Kosmopoliturbo“ erschien bei<br />
Napalm Records.<br />
Fotos: Fritz Holoubek, Hersteller
Programm, denn viel „Turbo” ist man<br />
von der Truppe ja gewohnt: Mit ihrem<br />
High-Speed-Polka-Ska-Rock pendeln<br />
Russkaja wie kaum eine andere österreichische<br />
Band zwischen Ländern, Sprachen<br />
und Kulturen und mischen die heimische<br />
Musiklandschaft bereits seit 2005<br />
ordentlich auf.<br />
Auch ihr aktuelles Album folgt diesem<br />
Muster, wobei sich die siebenköpfige<br />
Formation auch nicht vor Überraschungen<br />
gescheut hat: Die Single „Alive“ wartet<br />
etwa mit Hip-Hop-Beats auf, bei „Still<br />
In Love“ klingen wiederum Reggae und<br />
elektronische Elemente durch. „Wir sind<br />
immer experimentierfreudig, achten aber<br />
darauf, dass eine gewisse Linie erhalten<br />
bleibt, die man von uns kennt. Für jeden<br />
Fan, der den klassischen Russkaja-Sound<br />
mag, ist ebenso etwas dabei wie für jene,<br />
die auf etwas Neues gespannt sind. Wir<br />
haben einfach gesagt, wir machen das,<br />
was uns gefällt. Es gab keine Vorlagen,<br />
wir wurden in keine Ecke gedrängt, es<br />
besteht kein Druck, dass wir Hits produzieren<br />
müssen. Einfach frei von der<br />
Seele runter!“ , zeigt sich Makazaria zufrieden<br />
mit der Platte, die gemeinsam<br />
mit Gitarristen Engel Mayr in einem Studio<br />
in Niederösterreich geschrieben und<br />
produziert wurde.<br />
So weit, so schön. Aber wie sehen Russkaja<br />
den Begriff „Kosmopolit” und wieso<br />
wurde dieser zum Leitbild für das Album?<br />
„Das Wort umfasst eine Offenheit, die<br />
über Grenzen und Nationalitäten hinausgeht.<br />
Wir fanden, das passt sehr gut<br />
zu uns“, fasst der gebürtige Russe mit<br />
den großen blauen Augen simpel zusammen.<br />
Mit Turbo und Sprachenliebe<br />
Auch das Multilinguale ist ein Charakteristikum,<br />
das die Fans bei Russkaja zu<br />
schätzen wissen – und das bei „Kosmopoliturbo“<br />
stark in den Vordergrund<br />
tritt. Natürlich gewollt, denn Sänger Makazaria<br />
verbindet eine besondere Liebe<br />
zu Sprachen. „Offenheit hat in meinem<br />
Fall natürlich viel mit Sprachen zu tun,<br />
weil ich sie einfach sehr gerne habe. Ich<br />
kann mich gut auf Spanisch unterhalten,<br />
dann Englisch und Deutsch, Russisch ist<br />
meine Muttersprache. Und ich achte darauf,<br />
dass ich, wenn ich in einem anderen<br />
Land ein Konzert ansage, dies in der entsprechenden<br />
Landessprache tue – und<br />
zumindest ein paar Elemente aus der<br />
Sprache in der Show einbringe.“ Ergo<br />
klingt neben Englisch oder Russisch auch<br />
so mancher spanische, italienische, französische<br />
oder sogar japanische Satz in<br />
den neuen Songs durch, etwa bei „Hello<br />
Japan“, Makazarias musikalischer Liebeserklärung<br />
an das Land der aufgehenden<br />
Sonne.<br />
Wenn er nicht gerade mit Russjaka probt<br />
(„Es ist Freizeitspaß mit sehr viel harter<br />
Arbeit!“) steht er noch bis 3. September<br />
als „Jupiter“ in der Operette „Orpheus<br />
in der Unterwelt“ auf der Bühne Baden<br />
– eine ganz neue Rolle für den Sänger,<br />
der sich sowohl alleine als auch im Kollektiv<br />
vor Publikum daheim fühlt.<br />
Dass es in Österreich alles andere als<br />
selbstverständlich ist, als Künstler sein<br />
Brot zu verdienen, weiß Makazaria nur<br />
zu gut. „Obwohl wir mit Russkaja sehr<br />
präsent sind und auch gewisse Erfolge<br />
zu verzeichnen haben, muss man immer<br />
dran bleiben. Es ist viel Arbeit damit verbunden,<br />
auch eine gewisse Entscheidung,<br />
wie viel Zeit man für die Musik tatsächlich<br />
aufbringen möchte und kann. Ich habe<br />
das Glück, dass bei Russkaja alle sehr<br />
loyal zur Band stehen und sie als Prioritätsprojekt<br />
sehen. Es kommt natürlich<br />
auch immer darauf an, wie gut du leben<br />
möchtest. Im Luxus schwelgen kannst<br />
du davon nicht, das muss dir klar sein.<br />
Wir sind sehr dankbar, dass wir damit<br />
unsere Familien ernähren können.“<br />
MUNDPROPAGANDA<br />
Hören Sie mal rein!<br />
Die folgenden Veröffentlichungen<br />
sollten in keinem gut sortierten<br />
Plattenschrank fehlen. Oder? (ab, sb)<br />
LIVE<br />
Aivery – Because<br />
Ungehobelt authentisch: Das Debüt<br />
des Wiener Damen-Trios überzeugt<br />
mit kraftvollem Grunge-Sound.<br />
LIVE<br />
Powernerd – French Diary<br />
Österreichs Antwort auf Daft Punk<br />
im French-House-Stil der 1990er –<br />
ein letzter Rest Sommerstimmung!<br />
Kitty In A Casket – Rise!<br />
Von radikal bis gefühlvoll: Tiefmelodischer<br />
Punkrock, der Augen<br />
öffnen und Blicke schärfen möchte.<br />
Cheyenne Alice – Rewind Our Love<br />
Als 18-Jährige schaffte sie mit Covers<br />
Millionen YouTube-Aufrufe. Nun legt<br />
sie eine eigene, gefühlvolle Single vor.<br />
LIVE<br />
Belphegor – Totenritual<br />
Ein infernalischer Tobsuchtsanfall, der<br />
im bisher düstersten, dabei aber auch<br />
rasendsten Album ihrer Karriere mündet.<br />
| 39
Wünsch dir was!<br />
MONKEY BUSINESS<br />
sind ein Astronaut, ein Luftballon und<br />
sechs markante Sterne künftig die<br />
neuen „Botschafter“ für das vielfältige<br />
Gutschein-Repertoire von Österreichs<br />
führendem Ticketvertrieb oeticket.com.<br />
Unter dem Motto „Wünsch dir was!“<br />
Das Popfest Wien ist jetzt doch<br />
schon einige Tage vorbei, die<br />
Diskussion darüber aber nicht<br />
abgeebbt. Worum geht es? Um<br />
ein Pro und Contra der „Gratis-<br />
Mit einem Luftballon<br />
in der rechten<br />
Kultur“, die manchen ein Dorn<br />
im Auge ist. Weil sie den Markt<br />
Hand ist der Astronaut<br />
in der aktuel-<br />
„verzerrt“ – das tun freilich<br />
kostenlose Angebote, die in<br />
len Kampagne von<br />
Konkurrenz mit kommerziellen<br />
Österreichs führendem<br />
Ticketvertrieb<br />
stehen, immer.<br />
Das Popfest, das anno <strong>2017</strong><br />
oeticket.com bereit<br />
einmal mehr als 50.000 Musikinteressierte<br />
anlockte, und eini-<br />
abzuheben – willens,<br />
in fantastische Sphären einzutauchen.<br />
Wohin seine Reise geht, kann der<br />
ge Veranstaltungen mehr – allen<br />
voran das europaweit größte<br />
Freiluft-Spektakel Donauin-<br />
Astronaut selbst entscheiden: Bei<br />
oeticket.com spielt es sein persönliches<br />
selfest – sind tatsächlich programmatische<br />
Events der Wie-<br />
Wunschkonzert, ein reiches noch dazu –<br />
eröffnet sich mit den Gutscheinen von<br />
ner Kulturpolitik.<br />
oeticket.com immerhin ein aufregendes<br />
Warum dann die Aufregung?<br />
Universum, das zwischen Konzerten,<br />
Weil ohne Not der Vergleich<br />
kulturellen Ereignissen, Musicals &<br />
mit Hochkultur-Hochämtern<br />
Shows, Sport-Events sowie Kabarett &<br />
wie den Salzburger Festspielen<br />
Comedy changiert. Neben dem Firmenlogo<br />
und dem etablierten Claim „Live<br />
gezogen wurde. Und ihr elitärer,<br />
übrigens mit weit höheren<br />
spürt man mehr.“ leuchten sie bereits,<br />
Summen geförderter Charakter<br />
die sechs Sterne, nach denen sprichwörtlich<br />
gerne jeder greifen möchte.<br />
als Beweis der Zugkraft teurer<br />
Kartenpreise ins Treffen geführt<br />
Vielleicht ist dies auch einer der Gründe,<br />
wurde. „Jedermann“? Nicht für<br />
wieso wir dereinst mit kindlicher Begeisterung<br />
nach dem nach oben strebenden<br />
jedermann. Ohne Nachhilfeunterricht<br />
geben zu wollen: im<br />
Ballon griffen oder uns ersehnten, später<br />
Wort „Pop“ steckt nun einmal<br />
einmal etwas Exzeptionelles wie Astronaut<br />
zu werden? Bedürfnisse sind jeden-<br />
das Populäre, Leichtgewichtige,<br />
Massentaugliche. Das ist der<br />
falls seit Anbeginn unseres Denkens,<br />
augenscheinlichste Unterschied<br />
Fühlens und Handelns etwas Universelles,<br />
die Triebfeder unseres Verhaltens –<br />
zu Avantgarde, E-Musik und<br />
Hochkultur. Über die Auflösung<br />
und unsere Wünsche die individuellen<br />
starrer (?) Grenzen gälte es zu<br />
Strategien, die wir einsetzen, um uns unsere<br />
Bedürfnisse zu erfüllen: Egal, in wel-<br />
reden. Dass sich letztlich Kritiker<br />
und Anhänger beider Fraktionen<br />
in sozialen und sonsticher<br />
Lebensphase wir uns befinden, wir<br />
streben nach Schutz und Sicherheit, nach<br />
gen Medien wechselseitig persönlich<br />
beschimpften, ist dage-<br />
Wertschätzung, Selbstbestimmung und<br />
vor allem auch Freude. Erst die Freude<br />
gen ein Mangel-Indikator. Wie<br />
macht unser Leben wirklich lebenswert.<br />
wäre es einmal mit einem Festival<br />
für Diskussionskultur? Ob<br />
Glück ist etwas, das jeder sucht, Glücksmomente<br />
bereichern unser Leben unge-<br />
gratis oder nicht, ich bin dabei.<br />
Walter Gröbchen<br />
40 |<br />
mein. Glück ist jedoch kein Zustand, den<br />
wir dauerhaft verspüren können, Glück<br />
kann man nicht festhalten. Man kann es<br />
nur suchen und für den Moment genießen.<br />
Glück verflüchtigt sich – wäre ein<br />
Dauerzustand doch unerträglich und<br />
würde zur schnöden Selbstverständlichkeit<br />
verkommen. Nur die Abwechslung,<br />
das Neue und Besondere bringen Freude<br />
in unser Leben.<br />
Wir wünschen uns immer wieder den<br />
Moment zurück, als wir noch mit kindlicher<br />
Freude nach dem Ballon griffen.<br />
Oder als Astronaut nach den Sternen.<br />
Immerhin heißt es auch, sich im Leben<br />
hohe Ziele zu stecken und stets auf den<br />
Mond zu zielen – selbst wenn man ihn<br />
nicht trifft, so landet man doch zwischen<br />
den Sternen. Die Sterne, die hat<br />
oeticket.com tatsächlich nicht nur im<br />
Signet, sondern auch im Repertoire –<br />
und statt der symbolischen sechs gleich<br />
über 75.000! Die Wertgutscheine von oeticket.com<br />
sind die universelle Eintrittskarte<br />
in ein Universum aus Glücksmomenten.<br />
Sie sind im Wert von € 10, € 30,<br />
€ 50 und € 100 erhältlich und können<br />
entweder unkompliziert sofort zu Hause<br />
ausgedruckt oder postalisch mit Geschenkverpackung<br />
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Die angegebenen Preise gelten pro Person (Erwachsener) und beinhalten ein Veranstaltungsticket und die Busfahrt von der gewählten Haltestelle zum Veranstaltungsort und wieder retour.<br />
Reiseveranstalter: Eventbus GmbH (Nr. 1998/0174)
Die Hoffnung stir<br />
Vor zwei Jahren große Euphorie, heute bittere Tristesse. Das<br />
österreichische Nationalteam droht die Qualifikation für die<br />
WM 2018 in Russland zu verpassen. Doch was ist in den letzten<br />
beiden Jahren schiefgegangen? Wir haben bei den beiden Nationalhelden<br />
Herbert Prohaska und Toni Polster nachgefragt. TEXT: ROBERT FRÖWEIN<br />
42 |<br />
Unterstützung Wenn unser Nationalteam im Wiener Ernst-Happel-Stadion am 5. September gegen<br />
Georgien, am 6. Oktober gegen Serbien spielt, baut es auch auf die Unterstützung der Fans! Die Fans<br />
sind immerhin der 12. Mann!<br />
Juni 2015. 35.000 Fans haben<br />
14. sich in der Moskauer Otkrytie<br />
Arena eingefunden, um das EM-Qualifikationsspiel<br />
zwischen Russland und<br />
Österreich zu sehen. Ein sogenanntes<br />
„Sechs-Punkte-Spiel“ für die Österreicher,<br />
denn mit einem Sieg könnte das<br />
Team von Marcel Koller bereits die Fahrt<br />
zur EM 2016 nach Frankreich planen.<br />
Als Mittelstürmer Marc Janko in der 33.<br />
Minute eine Vorlage von Mittelfeldmotor<br />
Zlatko Junuzovic per Fallrückzieher<br />
in die russischen Maschen setzt, kennt<br />
der Jubel keine Grenzen. Die Österreicher<br />
bringen das knappe Ergebnis über die<br />
Zeit, gewinnen ihre letzten vier Quali-<br />
Spiele im darauffolgenden Herbst mehr<br />
oder weniger souverän und fahren mit<br />
28 von 30 möglichen Punkten zur Euro.<br />
In ganz Europa wies nur England eine<br />
bessere Bilanz auf. Fußballösterreich<br />
schwebte im siebenten Himmel.<br />
11. Juni <strong>2017</strong>. Rund 50.000 feurige Fans<br />
befinden sich im Dubliner Aviva Stadium.<br />
Die irischen Fans gelten nicht zuletzt<br />
als beste Stimmungsmacher Europas,<br />
wollen Österreich endgültig aus der Quali<br />
kicken. Das Team von Koller steht dieses<br />
Mal bereits mit dem Rücken zur Wand.<br />
Nach einem durchwachsenen Herbst<br />
benötigt man drei Punkte, um die Chance<br />
auf die WM 2018 in Russland zu wahren.<br />
Martin Hinteregger sorgt mit einem<br />
mutigen Schuss für die Führung, doch<br />
die Österreicher hören in der zweiten<br />
Halbzeit mit dem aktiven Fußballspielen<br />
auf und mauern sich in der Abwehr ein.<br />
Es kommt, wie es in solchen Situationen<br />
kommen muss. Individuelle Abwehrfehler,<br />
ein eiskalter Irland-Stürmer namens<br />
Jon Walters. Ausgleich. In der 85.<br />
Minute. Wieder einmal in dieser Qualifikation<br />
hat sich Österreich mit Eigenfehlern<br />
um die Früchte seiner Arbeit gebracht.<br />
Acht Millionen Teamchefs<br />
schwelgen zwischen Melancholie und<br />
wütendem Unverständnis.<br />
Der Teamchef spricht Tacheles<br />
„Nur weil wir uns souverän für die<br />
EURO 2016 qualifizierten, dürfen wir<br />
Fotos: GEPA-pictures.com, Wikipedia / User Ailura und User Steindy, Fotolia
t zuletzt<br />
nicht wieder die große Enttäuschung<br />
aufkommen lassen, falls es sich mit der<br />
WM nicht ausgeht.“ Herbert Prohaska<br />
kennt die österreichische Volksseele wie<br />
kein Zweiter. Als er sich einst als Teamchef<br />
für die WM 1998 in Frankreich<br />
qualifizierte, herrschte Euphorie ungeahnten<br />
Ausmaßes. Ein Dreivierteljahr<br />
später gab es die legendäre 0:9-Klatsche<br />
in Valencia gegen Spanien und das Ende<br />
der Prohaska’schen-Teamchefära.<br />
Warum dem österreichischen Nationalteam<br />
ausgerechnet kurz vor dem Turnier<br />
in Frankreich letzten Frühling die Lockerheit<br />
abhandenkam, darüber kann<br />
man auch ein Jahr später nur spekulieren.<br />
„Die Euphorie nach der erfolgreichen<br />
Qualifikation löste die Hoffnung aus,<br />
dass es automatisch immer so weitergehen<br />
würde“, blickt Prohaska zurück,<br />
„dort gab es immer nur positiven Druck<br />
und alles lief von selbst. Im Turnier drehte<br />
sich das dann und plötzlich gingen<br />
Bälle an die Stange statt ins Tor oder sicher<br />
scheinende Pässe kamen nicht an.<br />
Im Fußball ist der Grat zwischen Erfolg<br />
und Misserfolg ein sehr schmaler.“<br />
Der Schützenkönig gegen den<br />
Teamchef<br />
Faktoren für die holprige WM-Quali,<br />
in der Österreich nach sechs Spielen mit<br />
nur acht Punkten auf Platz vier der Tabelle<br />
liegt, gibt es mehrere. Toni Polster,<br />
mit 44 Teamtoren Österreichs Rekordtorschütze,<br />
sieht sie vorwiegend am Platz<br />
verortet. „Es passierten zu viele Fehler<br />
und wir verteilten zu viele Geschenke<br />
öfb teamkader<br />
TORWART<br />
Robert ALMER (20.03.1984) FK Austria Wien<br />
Heinz LINDNER (17.07.1990)<br />
Grasshopper Club Zürich (CH)<br />
Andreas LUKSE (08.11.1987) SCR Altach<br />
Daniel BACHMANN (09.07.1994)<br />
FC Watford (ENG)<br />
Markus KUSTER (22.02.1994) SV Mattersburg<br />
ABWEHR<br />
Aleksandar DRAGOVIC (06.03.1991)<br />
Bayer 04 Leverkusen (GER)<br />
Michael MADL (21.03.1988) Fulham FC (ENG)<br />
Valentino LAZARO (24.03.1996) FC RB Salzburg<br />
Stefan LAINER (27.08.1992) FC RB Salzburg<br />
Florian KLEIN (17.11.1986)<br />
Sebastian PRÖDL (21.06.1987)<br />
FC Watford (ENG)<br />
Martin HINTEREGGER (07.09.1992)<br />
FC Augsburg (GER)<br />
Kevin WIMMER (15.11.1992)<br />
Tottenham Hotspur FC (ENG)<br />
Kevin DANSO (19.09.1998)<br />
FC Augsburg (GER)<br />
an die Gegner. Wir haben Torhüter ohne<br />
Spielpraxis, plötzlich traten gestandene<br />
Spieler wie Suttner oder Fuchs zurück,<br />
Verteidiger Dragovic fasste in der deutschen<br />
Bundesliga zu spät Fuß und<br />
manchmal stimmte die Aufstellung<br />
nicht.“<br />
Sowohl Polster als auch Prohaska<br />
kritisierten die Entscheidung, den<br />
Schweizer Marcel Koller zum<br />
Teamcoach zu machen, 2011<br />
schwer. Während Prohaska später<br />
öffentlich zurückruderte und die<br />
Leistungen des Schweizers anerkannte,<br />
steht Polster nach wie vor zu<br />
seiner Meinung. „Der Teamchef ist stur.<br />
Dass er etwa Kevin Wimmer als linken<br />
termine<br />
Am 5. September spielt unser Nationalteam gegen<br />
Georgien, am 6. Oktober gegen Serbien im Wiener<br />
Ernst-Happel-Stadion. Bereits am 2. September<br />
spielen wir in Cardiff gegen Wales, am 9. Oktober<br />
gegen Moldawien in Chisinau.<br />
Übrigens: Auch die Tickets für die Heimspiele des<br />
SK Puntigamer Sturm, FC Wacker Innsbruck<br />
und WSG Swarovski Wattens erhält man bei<br />
oeticket.com!<br />
MITTELFELD<br />
Zlatko JUNUZOVIC (26.09.1987)<br />
SV Werder Bremen (GER)<br />
David ALABA (24.06.1992)<br />
FC Bayern München (GER)<br />
Julian BAUMGARTLINGER (02.01.1988)<br />
Bayer 04 Leverkusen (GER)<br />
Stefan ILSANKER (18.05.1989) RB Leipzig (GER)<br />
Louis SCHAUB (29.12.1994) SK Rapid<br />
Alessandro SCHÖPF (07.02.1994)<br />
FC Schalke 04 (GER)<br />
Marcel SABITZER (17.03.1994) RB Leipzig (GER)<br />
Florian GRILLITSCH (07.08.1995)<br />
TSG Hoffenheim (GER)<br />
STURM<br />
Marko ARNAUTOVIC (19.04.1989)<br />
West Ham United (ENG)<br />
Guido BURGSTALLER (29.04.1989)<br />
FC Schalke 04 (GER)<br />
Michael GREGORITSCH (18.04.1994)<br />
FC Augsburg (GER)<br />
Martin HARNIK (10.06.1987) Hannover 96 (GER)<br />
Marc JANKO 25.06.1983 AC Sparta Prag (CZE)<br />
Verteidiger aufbot, war ein misslungenes<br />
Experiment. Noch verwunderter war ich<br />
aber, dass er diese Entscheidung drei<br />
| 43
Tage später wiederholte. Im Endeffekt<br />
zählt nur die Qualifikation und die hat<br />
Koller unterm Strich von drei möglichen<br />
Turnieren nur einmal geschafft.“<br />
Auf die Elf!<br />
Aber ist es um das österreichische Nationalteam<br />
nun wirklich so schlecht bestellt,<br />
oder war nicht viel eher der Siegeslauf<br />
in der EM-Qualifikation ein trügerischer?<br />
„Wir haben eine so gute Nationalmannschaft<br />
wie schon lange nicht<br />
mehr“, tritt Prohaska für die aktuelle Elf<br />
ein, „mit dem Team müssen wir uns<br />
nicht verstecken. Auch die Diskussion<br />
um die so oft kritisierte Positionierung<br />
von David Alaba ist müßig. Als Österreich<br />
vor zwei Jahren erfolgreich war,<br />
hat niemand hinterfragt, ob David im<br />
linken Mittelfeld spielt. Ich bin nicht der<br />
Meinung, dass uns Alaba entscheidend<br />
hilft, wenn er linker Verteidiger spielt.<br />
Er ist zwar der nominelle Star, am Ende<br />
aber auch nur einer von elf in einem<br />
großen Team.“<br />
Fehler und Erfahrungen<br />
Toni Polster stoßen die Verfehlungen<br />
kurz vor der EURO 2016 in Frankreich<br />
noch heute sauer auf. „Da passierten so<br />
viele Fehler wie das Hotel in der Pampa<br />
oder ein ermüdender Sponsorentreff<br />
zwei Tage vor einem wichtigen Spiel.<br />
Ich dränge mich nicht auf, aber mit erfahrenen<br />
Personen wie Herbert Prohaska,<br />
Andi Herzog, Ivica Vastic oder mir<br />
hätte man einen Expertentisch, ein Jour<br />
fixe, einrichten können. Von Teamchef<br />
Koller bis hin zu Sportdirektor Willi<br />
Ruttensteiner waren nur unerfahrene<br />
Leute bei der Europameisterschaft. Man<br />
hätte die Kräfte bündeln sollen, denn<br />
wir haben bei unseren Turnierteilnahmen<br />
früher selbst Fehler gemacht, aber<br />
Erfahrungen daraus gesammelt.“ Prohaska<br />
stimmt dieser Einschätzung nicht<br />
zu: „Was hätten wir denn sagen sollen?<br />
44 |<br />
Herbert Prohaska (*1955), genannt „Schneckerl“<br />
für seine in der Jugendzeit üppige Lockenpracht<br />
begann seine Karriere bei Ostbahn XI<br />
(1970–1972). Weitere Stationen: FK Austria Wien<br />
(1972–1980), Inter Mailand (1980–1982), AS Roma<br />
(1982–1983) und wieder die Austria Wien (1983–<br />
1989). Nach seinem aktiven Karriereende stand er<br />
der Austria Wien (1990–1992 und 1999–2000)<br />
und der österreichischen Fußballnationalmannschaft<br />
als Trainer bei.<br />
Im Vorfeld war so viel Euphorie,<br />
dass es nicht gepasst hätte, vor irgendetwas<br />
zu warnen. Und ein Jour fixe hilft<br />
nichts, wenn du keine Interna kennst.“<br />
Jugendarbeit<br />
Dass Österreich abseits der wankelmütigen<br />
Qualifikation überhaupt so gut dasteht,<br />
verdankt man nicht zuletzt der<br />
Jugendarbeit. So haben die Verantwortlichen<br />
im ÖFB und die heimischen Bundesligavereine<br />
die nötigen Ressourcen<br />
gebündelt, um die Ausbildung immer<br />
professioneller werden zu lassen. Die<br />
Red Bull Akademien sind dabei federführend,<br />
auch Teams wie die Wiener<br />
Austria, Rapid Wien oder Sturm Graz<br />
haben viele Jungtalente auf ihrem Weg<br />
zu gestandenen Profis tatkräftig begleitet.<br />
Einig sind sich Polster und Prohaska dabei,<br />
dass nicht jeder schnelle Wechsel<br />
ins Ausland Sinn macht. „Philipp Prosenik,<br />
der momentan auch bei Rapid<br />
nicht zum Zug kommt, hat es bei Chelsea<br />
und Milan probiert. In solchen Teams<br />
musst du aber schon in der Reserve als<br />
Stürmer wie am Fließband treffen, sonst<br />
wirst du aussortiert.“ Diejenigen, die es<br />
aber geschafft haben, sind gestandene<br />
In den Achtziger- und Neunzigerjahren war<br />
Toni Polster (*1964) einer der erfolgreichsten<br />
und populärsten österreichischen Fußballer<br />
und Sportler, spielte bei der Austria Wien<br />
(1982–1987), bei Torino Calcio (1987–1988),<br />
beim FC Sevilla (1988–1991), dem CD Logrones<br />
(1991–1992), Rayo Vallecano (1992–<br />
1993), dem 1. FC Köln (1993–1998) und<br />
schließlich bei Borussia M’gladbach (1998–<br />
2000). Sein aktives Karriereende beging er<br />
mit der Austria Salzburg 2000. Als Trainer<br />
stand Polster dem LASK Linz II (2010–<br />
2011), dem SC Wiener Viktoria (2011–2013<br />
und seit 2014) und Admira Wacker (2013) bei.<br />
Größen. „Sebastian Prödl hat ein paar<br />
starke Jahre bei Sturm gehabt und kam<br />
dann über Werder Bremen zu Watford<br />
in die englische Premier League. Dort<br />
ist er Stammspieler und Leistungsträger,<br />
ein Musterbeispiel für einen starken Legionär“,<br />
schwärmt Prohaska.<br />
Ausblick<br />
Für das Qualifikationsfinish ist er teiloptimistisch.<br />
„Als Patriot hoffe ich auf<br />
einen Erfolg, aber sportlich wird es eine<br />
Mammutaufgabe. Wir müssen alle vier<br />
Spiele gewinnen. Schaffen wir am 2. September<br />
keinen Sieg in Wales, ist es vorbei.“<br />
Im Gegensatz zu Polster könnte<br />
sich Prohaska auch vorstellen, dass Koller<br />
im Falle einer gescheiterten Qualifikation<br />
Teamcoach bleibt. „Und wenn nicht,<br />
haben wir starke österreichische Trainer.<br />
Ein Hasenhüttl, Stöger oder Herzog<br />
könnten das sicher machen.“ Und unter<br />
welchen Umständen käme es zu einem<br />
Prohaska-Comeback? „Wenn ich alles,<br />
was ich besitze, verlieren würde. Dann<br />
wäre ich gezwungen, wieder einzuspringen<br />
…“
!ticket live is life<br />
www.mutausbrueche.at<br />
Ein<br />
„interstelares“<br />
Heimspiel<br />
Wenn die Burg Clam mit lauter schwingenden<br />
Hüften, schnipsenden Fingern und ausgelassen<br />
feiernden Menschen erfüllt ist, dann weiß man:<br />
Parov Stelar lässt nichts aus!<br />
Antonia T. Schulz, Studentin der Publizistik und<br />
Kommunikationswissenschaften, Bloggerin<br />
(www.mutausbrueche.at) und nicht zuletzt<br />
oeticket.com-Kundin, besucht für !ticket<br />
jeden Monat ein Konzert und berichtet darüber.<br />
Dieses Mal war sie am 29. Juli auf Burg Clam<br />
bei Parov Stelar.<br />
Samstagabend, unterwegs ins schöne<br />
Mühlviertel – ab zur allseits bekannten<br />
Burg Clam! Unzählige Menschen<br />
sind gekommen, um das restlos ausverkaufte<br />
Konzert-Highlight mit<br />
Parov Stelar zu erleben. Ich sehe mich<br />
um und jeder hier hat ein kühles Getränk<br />
in der Hand und ein richtig entspanntes<br />
Lächeln auf den Lippen; Die<br />
Show beginnt und schon geht’s heiß<br />
her. Auf der Bühne sind drei Bläser<br />
Die Burg Clam<br />
ist für alle Konzertliebhaber<br />
ein<br />
absolutes Muss,<br />
und jedes Jahr im<br />
Sommer reisen<br />
die unterschiedlichsten<br />
Musiker an, um den Leuten einen wunderschönen<br />
Abend zu bescheren. Schaut doch<br />
mal, ob für euch auch etwas dabei ist!<br />
(Saxofon, Posaune und Trompete),<br />
die attraktive Sängerin Cleo Panther<br />
(hab mich ein bisschen in sie und ihre<br />
unglaubliche Stimme verliebt) und<br />
ganz hinten Marcus Füreder (Deckname:<br />
Parov Stelar), am DJ-<br />
Pult. Ich sehe mich nochmal<br />
um und die Leute mit dem<br />
entspannten Lächeln auf<br />
den Lippen haben jetzt auch<br />
einen leichten Hüftschwung<br />
eingelegt und die<br />
Stimmung bleibt das ganze Konzert<br />
über auf dem Höhepunkt.<br />
Für Marcus Füreder, der selbst in Linz<br />
geboren ist, war dieses Konzert natürlich<br />
ein Heimspiel, das er meiner<br />
Meinung nach haushoch gewonnen<br />
hat. Denn von „Catgroove“ über<br />
„Booty Swing“ bis „All Night“ und<br />
vor allem mit vielen Songs vom neuen<br />
Album war alles dabei, was das Electro-Swing<br />
Herz begehrt. Die Burg Clam<br />
war für so einen ausgelassenen Abend<br />
natürlich die perfekte Location und<br />
man konnte einen Abend lang all seine<br />
Sorgen ablegen und sich komplett der<br />
Musik hingeben.<br />
Marcus Füreder hielt sich (ungewöhnlich<br />
für ihn) eigentlich sehr im Hintergrund,<br />
aber am Schluss zeigte er<br />
sich dem Publikum noch mal richtig<br />
und nahm tosenden Applaus und Jubel<br />
entgegen, den er und seine Band<br />
natürlich mehr als verdient haben. Ein<br />
sorgloser, beschwingter Sommerabend,<br />
der bei einigen ganz bestimmt<br />
im Kopf (und im Herzen) bleiben<br />
wird!<br />
Fotos: Antonia T. Schulz<br />
Tipp!<br />
Kunden, die zu Parov Stelar gingen, kauften auch Tickets für Electric Church, mit „Gabriel“ zwischen 28. September<br />
und 13. April in ganz Österreich, für Norbert Schneider im Herbst in Purkersdorf, Wien und Ternitz sowie<br />
Culcha Candela am 5. Oktober im WUK. Tickets für alle Veranstaltungen finden Sie auf oeticket.com!<br />
| 45
!ticket highlights<br />
September<br />
No Filter<br />
Wie immer werden die Stones ihren europäischen<br />
Fans in Spielberg eine Setlist mit Klassikern wie<br />
„Gimme Shelter“, „Paint It Black“, „Jumpin’ Jack<br />
Flash“, „Tumbling Dice“ oder „Brown Sugar“ liefern,<br />
aber es werden auch ein paar neue Tracks<br />
und zufällig ausgewählte Überraschungen aus ihrem<br />
beeindruckenden Songkatalog zu hören sein.<br />
Die aktuellsten Informationen zum Österreich-<br />
Stopp findet man auf stones-spielberg.at. Ganz<br />
wichtig: Überlegt euch eine umweltfreundliche<br />
und stressfreie Anreise mit der Bahn oder dem Bus<br />
statt mit dem eigenen Auto! Auf oeticket.com gibt<br />
es Sonderzug-Routen ab Graz & Linz, Regio-Shuttlebusse<br />
aus Leoben, Bruck an der Mur & Kapfenberg<br />
sowie Shuttlebusse aus Knittelfeld & Judenburg<br />
käuflich zu erwerben. Noch einfacher ist natürlich<br />
die An- und Heimreise mit dem Eventbus<br />
von oeticket.com aus sämtlichen Bundesländern!<br />
16., Spielberg beim Red Bull Ring<br />
50 Year Anniversary<br />
Über fünf Jahrzehnte erstreckt sich seine schier unglaubliche<br />
musikalische Karriere: 130 Millionen Alben weltweit und 16<br />
Top-10-Alben verdeutlichen den einzigartigen Erfolg eines<br />
charismatischen Künstlers, der nach wie vor zu den überragenden<br />
Live-Attraktionen zählt. Pop-Ikone Neil Diamond präsentiert<br />
seinen Song-Kanon in einer spektakulären Bühnenshow<br />
bis heute einem weltweiten Millionenpublikum, immer<br />
wieder überrascht und verzaubert er, begleitet von einem<br />
großen Ensemble genialer Instrumentalisten und Sänger, die<br />
Besucher seiner Konzerte, die trotz ihrer Größe zu intimen<br />
Begegnungen zwischen Künstler und Fans werden.<br />
19., Wiener Stadthalle (D)<br />
46 |<br />
Neil Diamond<br />
The Rolling Stones<br />
Paul Weller<br />
The Modfather is back!<br />
Paul Weller ist zweifellos eine der profiliertesten und pophistorisch<br />
bedeutendsten Figuren der britischen Musikszene.<br />
Von 1976 bis 1982 war er der Kopf von The Jam, der Band<br />
rund um die britische Mod-Kultur, die eine neue Eleganz in<br />
die Rockmusik brachte: Hier wurde die Attitüde des Punk mit<br />
der dunklen Schönheit des New Wave vermählt. Anschließend<br />
gründete er mit dem Jazz-Pianisten Mick Talbot die<br />
Band The Style Council, die zwischen 1983 und 1989 die<br />
wohl edelste aller Pop-Darstellungen umsetzte und ihre extrem<br />
eleganten Songs stets mit einer Prise Jazz würzten. Seit<br />
den beginnenden 90er-Jahren arbeitet Paul Weller solo – und<br />
hat sich auch in dieser Zeit immer wieder neu erfunden.<br />
7., Museumsquartier Halle E & 8., Posthof Linz<br />
Fotos: Eric Ryan Anderson (Sting), Manfred Baumann (Gernot Kulis), Live Nation (Neil Diamond), Claude Gassian (The Rolling Stones), Sonja Romei (Ti Amo 3), Barracuda Music (Paul Weller)
Ti Amo 3<br />
Das Spin-off des legendären Metropol-Musicals<br />
Die Marones haben manchen Grund zum Feiern, aber<br />
die Freude ist nicht ungetrübt. Die Konkurrenz wird<br />
immer mörderischer und immer fraglicher das Überleben<br />
einer gestandenen Mafia-Familie. Da bleibt auch<br />
der in Wien ansässige Zweig der Marones nicht von<br />
Problemen verschont. Die Turbulenzen steigern sich zu<br />
einem atemberaubenden Herzschlagfinale nach dem<br />
Motto: Wenn das nur gut geht! Aber das muss es<br />
wohl. Für das Publikum wird auch „Ti Amo 3“ das,<br />
was „Ti Amo 1“ und „Ti Amo 2“ waren: zweieinhalb<br />
Stunden Italienurlaub im Metropol, garniert mit Melodien<br />
von erfrischendem Erinnerungswert.<br />
ab 30., Metropol<br />
57th & 9th<br />
Auf seiner Tour wird Sting von<br />
einer dreiköpfigen Band begleitet,<br />
zu der sein langjähriger<br />
Gitarrist Dominic Miller,<br />
Schlagzeuger Josh Freese und<br />
Gitarrist Rufus Miller gehören.<br />
Stings aktuelles, zwölftes Solo-Studioalbum,<br />
sein erstes<br />
Rock/Pop-Projekt seit mehr als<br />
einem Jahrzehnt, ist seit letztem<br />
November im Handel. Die<br />
Sammlung von zehn neuen Songs zeigt Stings stilistische Bandbreite von der rauen,<br />
von Gitarren getriebenen ersten Single „I can’t stop thinking about you“ über die<br />
Road-Warrior-Symbolik von „Petrol Head“ bis zur Hymne „50,000“.<br />
13., Rankweil Open Air & 14., Wiener Stadthalle (D)<br />
Sting<br />
Herkulis<br />
Das Leben stellt uns Herkules-Aufgaben,<br />
jetzt gibt’s die Herkulis-Lösungen dafür! Mit<br />
Witz kann man alles lösen! Wirklich alles?<br />
Auf seinem Weg zur Unsterblichkeit in den<br />
Comedy-Olymp warten auf Gernot Kulis<br />
hartnäckige Gegner: hilfsbereite Nachbarn,<br />
rosa Elefanten, verschollene Baumarkt-Mitarbeiter,<br />
arrogante Katzen, die wilden Stiere<br />
von Pamplona, die Fahrradschlösser von<br />
Amsterdam, die Fleckenchampions in der<br />
Waschküche oder die gefährlichsten von allen,<br />
seine eigenen Kinder. Kulis widmet sich<br />
auch seiner Familiengeschichte und erzählt<br />
vom Helden seiner Kindheit: Papa Kulis. Man<br />
muss nicht von Zeus abstammen, um ein Vater-Sohn-Thema<br />
zu haben! Begleiten Sie einen<br />
hoffnungslosen Handwerker, aber talentierten<br />
Mundwerker auf<br />
seine Anti-Heldenreise!<br />
Gernot Kulis<br />
Preview am 4., Wiener Stadtsaal<br />
| 47
!ticket kultour<br />
Premierenreigen<br />
Ein spannender Theaterherbst erwartet uns. Auffallend ist die<br />
Beschäftigung mit der österreichischen Geschichte,<br />
aber auch aktuellen Entwicklungen. TEXT: PAUL M. DELAVOS<br />
klangwelten<br />
Als eine Neuproduktion steht Sergej Prokofjews<br />
Oper „Der Spieler“ – nach dem<br />
gleichnamigen teils autobiografischen Roman<br />
von Fjodor Dostojewski – in der Regie<br />
von Karoline Gruber und unter dem Dirigat<br />
von Simone Young ab 4. Oktober auf dem<br />
Spielplan der Wiener Staatsoper. Passend zu<br />
den Themen Liebe und Verzweiflung, Geld<br />
und Spielsucht schrieb Prokofjew eine<br />
rauschhafte Musik.<br />
In „Music for a while“ verbindet die Grazer<br />
Barockspezialistin Christina Pluhar Kompositionen<br />
von Henry Purcell mit Improvisationen,<br />
die auch schon mal in den Jazz abschweifen<br />
können. Dieses Zusammenbringen<br />
von eigentlich sehr Gegensätzlichem nimmt<br />
die Choreografin Mei Hong Lin als Ausgangspunkt.<br />
Die tänzerische Momentaufnahme,<br />
in der Zeit keine Rolle spielt, ist ab<br />
14. Oktober im Landestheater Linz zu sehen.<br />
Über die Klavierbauerdynastie Alt In „Der Engel mit der Posaune“ wird österreichische Geschichte<br />
der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebendig.<br />
Das Theater in der Josefstadt<br />
bringt am 2. September die<br />
Bühnenfassung von Ernst<br />
Lothars epochalem Roman „Der Engel<br />
mit der Posaune“ zur Uraufführung.<br />
Im Mittelpunkt steht die Wiener Klavierbauerdynastie<br />
Alt, erzählt wird dabei<br />
österreichische Geschichte vom<br />
Zusammenbruch der Monarchie bis<br />
zum Nationalsozialismus. Mit den letzten<br />
Jahrzehnten der Monarchie beschäftigt<br />
sich auch Joseph Roths Jahrhundertroman<br />
„Radetzkymarsch“, der<br />
vom niederländischen Regisseur Johan<br />
Simons gemeinsam mit Koen Tachelet<br />
im Dezember für die Burgtheaterbühne<br />
adaptiert werden wird. „Geächtet“<br />
von Ayad Akhtar behandelt Themen<br />
wie Religion, Alltagsrassismus, Selbstbilder<br />
und wie man von anderen<br />
wahrgenommen wird – zu sehen ab<br />
24. September im Landestheater<br />
Linz.<br />
Einheimische und Fremde<br />
Mit dem Fremdsein beschäftigt sich<br />
auch die junge Linzer Autorin Teresa<br />
Dopler in „Was wir wollen“: Helene,<br />
Sofia und Wolf fahren nach Andalusien,<br />
um das Haus ihrer verstorbenen<br />
Mutter zu verkaufen. Doch<br />
dort angekommen wollen sie nicht<br />
mehr weg – aus sicheren Verhältnissen<br />
kommend, lockt nun das<br />
Unsichere, das Neue, der Ausstieg<br />
– vielleicht nur auf Zeit? Als Sofia<br />
auf Juan, einen Feldarbeiter trifft,<br />
bemerkt sie den Gegensatz zwischen<br />
Einheimischen und Fremden …<br />
Das Tiroler Landestheater zeigt die<br />
Uraufführung ab 19. November.<br />
Fotos: Jan Frankl, Deutsche Grammophon, Galéria mesta Bratislavy, Johannes Stoll © Belvedere, Wien
BEETHOVEN SOLO<br />
MARIA THERESIA UND DIE KUNST<br />
Kissins Beethoven-Interpretationen<br />
live, unter anderem aus dem<br />
Wiener Musikverein.<br />
Der russische Pianist Evgeny Kissin<br />
beschäftigt sich seit Langem mit<br />
Ludwig van Beethovens Kompositionen<br />
für Klavier. Die vorliegende Doppel-CD<br />
vereint nun ausnahmslos<br />
Live-Mitschnitte, die zwischen 2006<br />
und 2016 in unterschiedlichen Konzerthäusern<br />
– darunter auch der<br />
Wiener Musikverein, den Evgeny<br />
Kissin zu einem der schönsten und<br />
inspirierendsten Aufführungsorte<br />
überhaupt zählt – entstanden sind.<br />
Die Auswahl der Stücke und deren<br />
beeindruckende Interpretation zeigen<br />
dabei auch die musikalische<br />
und menschliche Entwicklung Beethovens.<br />
Erschienen bei:<br />
Deutsche Grammophon<br />
„Es war die Entscheidung von<br />
Maria Theresia und ihrem Sohn<br />
Joseph II., die kaiserlichen<br />
Sammlungen von der Stallburg<br />
in das ehemalige Repräsentationsschloss<br />
Prinz Eugens zu verlegen.<br />
Damit wurde das Belvedere<br />
im Jahr 1777 als Bildungsinstitution<br />
und Museum erstmals<br />
für alle BürgerInnen frei<br />
zugänglich“, so Stella Rollig,<br />
Generaldirektorin des Belvedere.<br />
bis 5. November,<br />
Unteres Belvedere<br />
Die Schau „Maria Theresia<br />
und die Kunst“ bringt<br />
spannende Details ans<br />
Licht: So war die Monarchin<br />
in ihrem Kunstverständnis<br />
sehr frei und unverbildet.<br />
Sie beschäftigte<br />
zeitgenössische Künstler<br />
aller Metiers und bewies<br />
damit ein sehr progressives<br />
Kunstverständnis. Ein eigener<br />
Teil der Ausstellung befasst<br />
sich mit ihrem Bezug<br />
zum Belvedere.<br />
Studieren an der SAE<br />
Theoretisch kannst du überall studieren, praktisch nur am SAE Institute Wien!<br />
Das SAE-Institute ist weltweit der größte private Bildungsanbieter für Studiengänge, Aus- und Weiterbildungen<br />
im Bereich Tontechnik, Webdesign & Development, Digital Film & Animation sowie Game Arts & 3D.<br />
Die Wiener Medienschule kann auf 30 Jahre Erfahrung zurückblicken und unterscheidet sich von staatlichen<br />
Hochschulen durch den besonders hohen Praxisanteil. Nach Vermittlung von technischen Grundlagen<br />
entwickelst du rasch bereits deine ersten Computerspiele, nimmst Musik in SAE-eigenen Tonstudios auf<br />
oder bringst mithilfe professionellen Equipments Kurzfilme auf die Leinwand. Hier lautet der Grundsatz<br />
„Learning by doing“, daran hält das Team der SAE fest und schafft sämtliche Fähigkeiten, die dir ermöglichen,<br />
erfolgreich in der Medienwirtschaft durchzustarten.<br />
Neben den zahlreichen Workshops, die kostenlos für InteressentInnen angeboten werden, finden regelmäßig<br />
„Open House Days“ statt. Dieser Tag bietet Studieninteressierten die Möglichkeit, das Angebot der SAE<br />
Wien kennenzulernen. In Form von Präsentationen, Infovorträgen, Besichtigung der Studios, Arbeitsplätze<br />
und Räumlichkeiten sowie persönlichen Kontakt zu den FachvertreterInnen, unterstützt dich das Team mit<br />
wichtigen Informationen zur Studienwahl. Der nächste „Open House Day“ findet am 17. November <strong>2017</strong><br />
statt.<br />
Weitere Informationen zur Ausbildung am SAE Wien Institute sind auf www.sae.edu/aut/de abrufbar.
MUNDPROPAGANDA<br />
Hören Sie mal rein!<br />
Die folgenden Veröffentlichungen<br />
sollten in keinem gut sortierten<br />
Plattenschrank fehlen. Oder? (sb)<br />
LIVE<br />
Comeback Kid – Outsider<br />
Dereinst klassisches Geschrote, nun zwischen<br />
Pop-Punk & Hardcore changierend:<br />
nicht gänzlich willkommene Progression.<br />
LIVE<br />
Paradise Lost – Medusa<br />
Erstaunlicherweise wieder irgendwo zwischen<br />
„Gothic“ und „Lost Paradise“ angesiedelt:<br />
die Gorgone grollt gewaltig!<br />
Kim Kärki – Eye For An Eye<br />
Im Gegensatz zum Vorgänger ist das 2.<br />
Soloalbum des Kulturwissenschaftlers angenehm<br />
sanft, intim und warm geraten.<br />
Spielwiese<br />
Let the beat control your: Feisar! Die WipEout Omega<br />
Collection beschert uns einen rasanten, chilligen und<br />
zugleich zeitlos guten Retro-Spielesommer. TEXT: JOACHIM SCHMIDA<br />
WipEout Omega Collection<br />
Sony Interactive Entertainment für PlayStation 4<br />
PLUS<br />
Da ist es wieder – das oft kopierte und doch unerreichte<br />
WipEout-Spielgefühl: Wir steuern unser Vehikel<br />
durch scharfe Kurven, schwindelerregende Loopings und senkrechte<br />
Gefälle. Ballern mit unseren gewonnenen Items auf Kontrahenten<br />
oder versuchen in einem nahezu meditativen Geschwindigkeitsrausch<br />
Strecken und Runden zu meistern. Durch die Kombination<br />
mit der stimmigen Elektro-Musik, dem futuristischen Design und dem unvergleichbaren<br />
Fahrgefühl ist die Omega Collection ein überaus gelungener Backflash in die<br />
90er und damit eine geglückte Rückkehr zu einem der prägendsten Rennspiele jener<br />
Epoche. Die Kollektion umfasst die Titel „WipEout HD“, „WipEout HD Fury“ und<br />
„WipEout 2048“, läuft in atemberaubender 1080p-Grafik mit einer Bildfrequenz von 60<br />
Hz und bietet 46 unterschiedliche Gefährte, einen Haufen Spielmodi und natürlich den typischen<br />
Soundtrack.<br />
MINUS<br />
Leider bekommen wir wieder kein gänzlich neues WipEout vorgesetzt. Und<br />
was das „Balancing“ betrifft, so seien Neulinge gewarnt: Viel Übung ist nötig,<br />
um sich mit den Sci-Fi-Boliden vertraut zu machen und die Rennen erfolgreich zu<br />
meistern. Sprich: Es wird sehr schnell ziemlich „tricky“.<br />
Wenn alle Nachkömmlinge des Future-Racers EDM-Acts sind, dann kann<br />
FAZIT<br />
man WipEout gut und gerne als The Prodigy des Genres bezeichnen: originell<br />
& kreativ wie die Breakbeat-, Acidhouse-, Techno- & Electronica-Pioniere aus Essex.<br />
Chelsea Wolfe – Hiss Spun<br />
Eindringliche Melodien, die sich in der<br />
Pracht und Herrlichkeit eines Seelentumults<br />
suhlen: Eskapismus par excellence!<br />
HEISSE NEUERSCHEINUNGEN:<br />
Uncharted: The Lost XCOM 2: War of the<br />
Legacy Unsere Lieblingsspieleschmiede<br />
Naughty Erweiterung für unser Spiel<br />
Chosen Eine umfassende<br />
Dog schickt uns wieder auf des Jahres 2016 – rundenbasiertes<br />
Strategen-Herz,<br />
Angus & Julia Stone – Snow<br />
ein neues Abenteuer – mit<br />
Mit ihrem melancholischen Folkpop erinnern<br />
die Aussie-Geschwister an „Gilmore<br />
Schatzjägerin Chloe Frazer! was willst du mehr?<br />
Girls“: emotiv, aber stets sehr flauschig.<br />
50 |<br />
Hellblade: Senua’s<br />
Sacrifice Im neuesten<br />
Streich von Ninja Theory<br />
begeben wir uns als keltische<br />
Kriegerin auf einen<br />
Höllentrip in die Unterwelt.<br />
Fotos: Hersteller, Dor Film Harald Sicheritz
QUEENS OF THE STONE AGE<br />
Villains<br />
LIVE<br />
Mit „Villains“ schlittert das lose Kollektiv<br />
rund um Josh Homme in neue, wenngleich<br />
auch nicht exotische oder gar inadäquate<br />
Gefilde – man erahnt hie und da<br />
den Groove von „… Like Clockwork“ und<br />
beinah wehmütige Erinnerungen an ihre<br />
Frühzeiten („The Evil Has Landed“), doch<br />
die ungehobelte Attitüde lässt überdeutlich<br />
auch den Charme von Them Crooked Vultures<br />
erahnen, Hommes Supergroup mit<br />
Dave Grohl und John Paul Jones. Und dennoch<br />
ist da mehr: „Villains“ klingt gelöster,<br />
flockiger – alles tönt frisch, wohltemperiert<br />
und mitreißend, indes – wie auch<br />
die Foo Fighters – perfekt auf Spontaneität,<br />
die eigentlich gar keine ist, getrimmt.<br />
Gerade „Fortress“ zeigt, zu welchen<br />
Glanztaten sich Homme aufschwingen<br />
kann, und sein Talent, zu einem Pilzkopf<br />
des aktuellen Jahrtausends zu gereichen.<br />
Andernorts springt der Bass lässig umher,<br />
Troy Van Leeuwen hat nicht nur die aktuelle<br />
Chelsea Wolfe veredelt, sondern<br />
zeichnet auch hier für einen Sog an<br />
schaukelnden Gitarrenwänden, die sich<br />
nicht selten im Wagnis um chillige Synthie-Sounds<br />
und frivole Disco-Beats (das<br />
bowieske „Feet Don’t Fail Me“, „Un-Reborn<br />
Again“) ranken, verantwortlich. Und<br />
Homme selbst? Der brilliert verschmitzt,<br />
smart und muskulös zugleich, lässt „Villains“<br />
im Gesamteindruck gleichermaßen<br />
stramm wie einfühlsam erklingen – die<br />
adoleszente Hitzigkeit Kyuss’, Hommes<br />
staubige Wurzeln, sind wohl irreversibel<br />
ad acta gelegt und<br />
4/5<br />
stroboskopdurchflutetem<br />
Kokain-Pop gewichen. (sb)<br />
!ticket media<br />
THE NATIONAL<br />
Sleep Well Beast<br />
Viel zu lange haben wir nach dem exzeptionellen<br />
„Trouble Will Find Me“<br />
warten müssen, doch „Sleep Well Beast“<br />
entschädigt um ein Vielfaches:<br />
Bei The National ist das Glas nicht<br />
einmal halb leer, Trübsal trieft aus allen<br />
Poren – wenngleich das Locken<br />
mit herrlich gequälten Gitarrensoli<br />
und Electronica-Sprenkel selten aber<br />
doch etwas Licht durch die Diesigkeit<br />
gleißen lässt. Es ist ein subtil schönes<br />
Klagelied, das einen gedrückt, dabei<br />
aber euphorisch zurücklässt. (sb)<br />
APOKALYPTISCHEN REITER<br />
MYRKUR<br />
BEATSTEAKS<br />
LIVE<br />
Der rote Reiter<br />
Vorab: „Tief.Tiefer“ wird mit der zehnten<br />
Reitermanie mühelos überrundet,<br />
die Vollblüter sehen tatsächlich endlich<br />
wieder rot: Die Thüringer haben Bock<br />
auf Härte und Stakkato wiedergefunden,<br />
machen manchmal sogar mit<br />
Rammstein-Reminiszenzen aufhorchen.<br />
Aber keine Sorge: Epik, Dynamik,<br />
Hooklines und Atmosphäre beherrschen<br />
sie nach wie vor aus dem<br />
Effeff, „Der rote Reiter“ lädt nach einer<br />
rabiaten Prügelei nur zu gern auch<br />
zum nonchalant-fidelen Tanze. (sb)<br />
LIVE<br />
Mareridt<br />
Hat man bisher vielleicht etwas Autarkie<br />
vermisst und den Überhang<br />
aus Ulver- und Burzum-Anleihen mokiert,<br />
gelingt dem dänischen Model<br />
mit „Mareridt“ eine atemberaubende<br />
Irrfahrt zu seinen inneren Dämonen.<br />
Gerade die Bandbreite Myrkurs engelsgleicher<br />
Stimme (auf zwei Stücken<br />
ergänzt durch Chelsea Wolfe),<br />
aber auch die diverse Instrumentierung<br />
lassen „Mareridt“ zu einer intensiven<br />
Tour de Force außerhalb jedweder<br />
Genregrenzen gereichen. (sb)<br />
Yours<br />
„Wie kannst du bei den Beatsteaks ruhig<br />
sitzen bleiben?“, fragen die Ärzte<br />
auf „Unrockbar“ – und Farin ist neben<br />
Stereo Total, Jamie T & Deichkind auch<br />
einer der illustren Gäste auf dem neuen<br />
Doppelalbum (!). Verschwiegen<br />
wurde hingegen der Beitrag von<br />
„Strahlemann“ aus „Hot Shots!“,<br />
denn „Yours“ klingt wie ein buntes<br />
Gute-Laune-Mixtape, zwischen den<br />
Weichspüler-Genres changierend. Ob<br />
da trotz Schmusesound die bornierten<br />
Oldschooler lang zürnen können? (sb)<br />
| 51
Baumschlager<br />
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www.ray-magazin.at<br />
Harald Sicheritz drehte seine Militärsatire „Baumschlager“<br />
größtenteils in Israel. Der Regisseur im Gespräch. TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK<br />
Eignet sich der Nahost-Konflikt<br />
als Thema für eine recht heftige<br />
Satire? Geht es nach Harald Sicheritz,<br />
dem Spezialisten für erfolgreiche<br />
Komödien („Hinterholz 8“, 1998, steht<br />
mit mehr als 600.000 Besuchern wohl<br />
für immer an der Spitze der österreichischen<br />
Kinocharts), dann sehr wohl.<br />
Also schickt er den österreichischen<br />
UNO-Offizier Werner Baumschlager<br />
(als „reiner Tor“ gespielt von Kabarett-<br />
Star Thomas Stipsits) zu einer heiklen<br />
Mission zurück auf die Golan-Höhen,<br />
obwohl der UN-Einsatz schon beendet<br />
ist. Was seine Frau Martha (Gerti<br />
Drassl) nicht ahnt, ist, dass ihr Ehemann<br />
nicht nur eine, sondern gleich zwei Geliebte<br />
im Nahen Osten hat: die israelische<br />
Offizierin Sigal (Meyrav Feldman)<br />
und die libanesische Generalstochter<br />
Rania (Moran Rosenblatt). Kaum betritt<br />
Baumschlager israelischen Boden, den<br />
er gerade erst verlassen hat, nimmt das<br />
Chaos seinen Lauf, in das in der Folge<br />
nicht nur er selbst und die drei Frauen,<br />
sondern auch israelische und arabische<br />
Generäle, zwei UN-Sonderermittler, eine<br />
Gruppe Gangster und viele Ziegen<br />
verstrickt sind.<br />
Koproduktion Israel-Österreich<br />
Entstanden ist das Projekt, die erste<br />
Spielfilm-Koproduktion zwischen<br />
Österreich und Israel, auf Vorschlag<br />
des prominenten israelischen Produzenten<br />
Micha Shagrir, der leider die<br />
Fertigstellung des Films nicht mehr erlebte<br />
– ihm ist „Baumschlager“ auch<br />
gewidmet. „Ich war zunächst mit der<br />
52 |<br />
Ausrichtung nicht ganz einverstanden,<br />
erst als die junge israelische Autorin<br />
Mayaan Oz das Buch mehr aus dem<br />
Blickwinkel der drei Frauen umschrieb,<br />
konnte ich mir das vorstellen.“<br />
Gedreht wurde mit „geringem Budget“<br />
fast ausschließlich in Israel, tatkräftig<br />
unterstützt von den Koproduktions-<br />
Partnern. „Dabei“, so Sicheritz, „war<br />
es komischerweise leichter, für den Film<br />
Minen explodieren zu lassen, als am<br />
echten Grenzübergang zum Libanon<br />
zu drehen.“ Dieser musste aufwendig<br />
nachgebaut werden. Voll des Lobes ist<br />
der Regisseur nicht nur über seine beiden<br />
heimischen Kräfte, sondern auch<br />
über die zwei israelischen Hauptdarstellerinnen:<br />
„Dass das Drehbuch funktioniert,<br />
erkannte ich vor allem an den<br />
Reaktionen von Meyrav und Moran,<br />
die Feuer und Flamme für das Projekt<br />
waren.“ Dabei wird den beiden Frauen<br />
einiges abverlangt – unter anderem in<br />
Baumschlager<br />
Thomas Stipsits wird<br />
von Harald Sicheritz<br />
ab 22. September<br />
auf die Golan-Höhen<br />
geschickt.<br />
Ebenfalls mit dabei:<br />
Meyrav Feldman,<br />
Moran Rosenblatt<br />
und Gerti Drassl.<br />
einem recht heftigen Nahkampf, den<br />
sie „mit großer Hingabe“ (Sicheritz)<br />
bestritten.<br />
Reaktionen<br />
Die zwei gewagtesten Punkte in „Baumschlager“<br />
sind sicher, dass den Generälen<br />
hüben wie drüben der Friedensschluss<br />
gar nicht recht ist, weil er ihre Existenzberechtigung<br />
bedroht, und dass die UN-<br />
Mission neben manchem Guten auch<br />
viel Schaden angerichtet hat – eine Klage,<br />
die man ja auch aus anderen Ländern<br />
kennt.<br />
„Gerade in einer Komödie – ich selbst<br />
spreche ja eher von einer Satire – kann<br />
und soll man solche Dinge ansprechen“,<br />
sagt Sicheritz, der „sehr gespannt ist auf<br />
die Reaktionen des österreichischen Publikums“.<br />
Geht man nach den Ergebnissen<br />
seiner bisherigen Filme, muss<br />
er sich wohl nicht allzu viele Sorgen<br />
machen.
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José Feliciano &<br />
Klaus Pruenster<br />
am tipp3<br />
Walk of Stars!<br />
Am 7. September verewigen sich<br />
zwei Legenden am tipp3 Walk of<br />
Stars wie sie unterschiedlicher nicht<br />
sein könnten: José Feliciano, längst<br />
eine Latin-Legende und Weltstar,<br />
der im Herbst neue Projekte gleich<br />
im Dutzend veröffentlicht. Darunter<br />
sind ein Tribute an seinen Klassiker<br />
„Feliz Navidad“ und ein Cover-Album<br />
mit den Songs seines verstorbenen<br />
Freundes Supermax Kurt<br />
Hauenstein. Und Klaus Pruenster,<br />
der mit „Wunderwelt“ einen der<br />
größten Hits der NDW der 1980er<br />
Jahre ablieferte – und gemeinsam<br />
mit Feliciano den Ralph McTell-Oldie<br />
„Streets of London“ für sein aktuelles<br />
Album „Timeless“ neu einspielte.<br />
Das Konzert der beiden am Gelände<br />
der Liliputbahn wird für Fans live<br />
auf den riesigen Videoscreen am<br />
Riesenradplatz übertragen (freier<br />
Eintritt). Als Special Guest ist Jelena<br />
Krstic, eine der beeindruckendsten<br />
Stimmen aus Serbien mit dabei, die<br />
seit einem Jahr auch mit Feliciano<br />
zusammenarbeitet.<br />
www.walk-of-stars.com
WILDE MAUS<br />
von und mit Josef Hader<br />
Berlinale-Wettbewerb im Februar, mehr als 500.000 Kinobesucher im<br />
deutschsprachigen Raum, und ab 1. September gibt es die „Wilde<br />
Maus“, den ersten Kinofilm, bei dem Kabarettist Josef Hader als Autor,<br />
Regisseur und Hauptdarsteller mitwirkt, endlich auch auf DVD, Blu-Ray<br />
oder als Download. Die "grimmige, staubtrockene Komik des Niedergangs"<br />
(Süddeutsche Zeitung) wird fürs Heimkino von üppigem Bonusmaterial<br />
– unter anderem ein Gespräch mit Maurice von Bilderbuch –<br />
begleitet.<br />
Wir verlosen<br />
fünf Stück der DVD –<br />
Infos und Teilnahmebedingungen<br />
siehe ticketmagazin.com<br />
(„!ticket Gewinnspiele<br />
September <strong>2017</strong>“)!
Pur und ehrlich<br />
SEX SELLS Georg Biron<br />
„Tri-tra-tralala, der Kaschperl ist schon<br />
wieder da!“ Das könnte ich singen. Laut<br />
singen. Damit es alle hören. Das würde<br />
gut passen. Denn genau so komme ich<br />
mir manchmal vor. Wie ein Kaschperl.<br />
Ein alter Kaschperl. Früher bin ich ja<br />
eher das lässig-gefährliche Krokodil gewesen.<br />
Lakotz! Ich hatte eine große<br />
Gosch’n, eine riesengroße Gosch’n. Zumindest<br />
manchmal. Aber irgendwann<br />
hat sich alles geändert. Ganz, ganz<br />
schnell. Die Zeit ist losmarschiert und<br />
hat mich in ihrem Rucksack mitgenommen.<br />
Die Zeit ist eine launische Forelle<br />
und zugleich ein hinterfotziger Mörder.<br />
Denn neuerdings häufen sich in meiner<br />
Welt die traurigen Todesfälle. Viel zu<br />
viele Freundinnen und Freunde sind<br />
<strong>2017</strong> schon gestorben.<br />
Leben, Tod und Sex!<br />
„Manchmal weiß ich nicht: Bin ich ein<br />
Mensch oder ein Wiener?“ hat mir der<br />
legendäre Helmut Qualtinger eines<br />
Nachts, vor vielen, vielen Jahren, mit einem<br />
leeren Glas Bier an der Theke stehend,<br />
zugerufen. Und ich antwortete:<br />
„Wir Wiener sind die Indianer<br />
Europas!“ Zwei Wochen<br />
später war er tot.<br />
Der Tod führt häufig seine Sichel<br />
äußerln, und ich weine bittere Tränen,<br />
wie zuletzt beim Wolfgang Jelinek vom<br />
„Café Engländer“, der mein Schulfreund<br />
war. Immer öfter verneige ich mich<br />
neuerdings vor den schlampigen Musen<br />
und gedenke der nächtlich Gefallenen<br />
und Verwundeten sowie der kratzfesten<br />
Überlebenden. Und dann weiß ich<br />
wieder, was den Tod vom Leben<br />
unterscheidet: Es ist der Sex! Mit ihm<br />
klammere ich mich an die Welt.<br />
Gewinnspiele in dieser Ausgabe<br />
finden Sie auf den Seiten 3–4, 14–16,<br />
18–20 und 30–31, mehr Informationen &<br />
Teilnahmebedingungen auf<br />
ticketmagazin.com.<br />
Sie können über das Gewinnspielformular<br />
auf ticketmagazin.com („!ticket Gewinnspiele<br />
September <strong>2017</strong>“) oder per E-Mail<br />
(gewinn@ticketmagazin.com) mitspielen.<br />
Einsendeschluss ist der 15. September <strong>2017</strong>.<br />
Das nächste !ticket erscheint am 27. September <strong>2017</strong>.<br />
LASTNEWS<br />
Mit ihrem neuen Album „Heartbreak Century“ (erscheint im Oktober) machen Sunrise<br />
Avenue am 21. November Station in der Wiener Stadthalle (D)! Bereits ab Ende September<br />
zeigt „Break The Tango“ im Wiener Museumsquartier, dass Tradition und<br />
Moderne sehr wohl zusammenpassen. Zu ihrem 25-jährigen Jubiläum wird es am 19.<br />
Oktober mit Andrea Berg „hautnah“ und sehr intim in der Wiener Stadthalle (F).<br />
impressum<br />
Herausgeberin, Chefredakteurin:<br />
Mag. Roberta Scheifinger<br />
Chefredakteur & Chef vom Dienst:<br />
Stefan Baumgartner<br />
Anzeigen: Mag. Thomas Keusch nigg,<br />
Mag. Roberta Scheifinger<br />
Anzeigenproduktion & Verrechnung: Susanne<br />
Franzl<br />
Redaktion/Kolumnisten:<br />
Rouven Ahl (ra), Stefan Baumgartner (sb), Amina<br />
Beganovic (ab), Georg Biron, Paul M. Delavos B.A.<br />
Lektorat: Gunther Natter<br />
Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen,<br />
Veranstalter, siehe Copyright<br />
Cover: VBW<br />
Medieninhaber, Eigentümer,<br />
Redaktionsanschrift:<br />
CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin,<br />
Heumühlgasse 11, 1040 Wien<br />
Designkonzept, grafische Produktion:<br />
QMM Quality Multi Media GmbH,<br />
Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien<br />
Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich:<br />
€ 22,00, Jahresabo Europa: € 44,00. Kündigung<br />
jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist<br />
nur schriftlich eingeschrieben an !ticket Eventmagazin,<br />
Heumühlgasse 11, 1040 Wien oder per E-Mail<br />
an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90<br />
Sie finden uns online auf Facebook und Twitter,<br />
sowie unter www.ticketmagazin.com.<br />
(pmd), Robert Fröwein (rf), Walter Gröbchen, Alexander<br />
Haide (ah), Josefina „Joe“ Danzinger (jd),<br />
Mag. Joachim Schmida (js), Antonia T. Schulz (as),<br />
Andreas Ungerböck (au), Andy Woerz<br />
Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons)<br />
Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager<br />
Grafik Lifestyle: Julia Wiesmayer<br />
Druck: Niederösterreichisches Pressehaus,<br />
Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten<br />
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Überall, wo Sie dieses Symbol in<br />
unserem Magazin sehen, sind<br />
Fantickets verfügbar! Mehr<br />
Informationen finden Sie auf<br />
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Mit einer App<br />
die Stadt im Griff.
präsentiert<br />
HIGHLIGHTS<br />
25.09.’17 Wien<br />
09.11.’17 Bregenz<br />
29.11.’17 Klagenfurt<br />
01.12.’17 Innsbruck<br />
CAROLIN KEBEKUS<br />
„AlphaPussy“<br />
„Wild“<br />
MICHAEL<br />
MITTERMEIER<br />
TOUR <strong>2017</strong><br />
Alle Termine:<br />
stermann-grissemann.at<br />
STERMANN<br />
& GRISSEMANN<br />
„Gags, Gags, Gags!“<br />
30.09.’17 Innsbruck<br />
01.02.’18 Wien<br />
02.02.’18 Graz<br />
03.02.’18 Linz<br />
07.03.’18 Salzburg<br />
08.03.’18 Wien<br />
11.12.’18 Linz<br />
12.12.’18 Graz<br />
13.12.’18 Villach<br />
27.10.’17 Graz<br />
28.10.’17 Salzburg<br />
29.+30.10.’17 Wien<br />
14.12.’17 Linz<br />
17.12.’17 Innsbruck<br />
MARTIN RÜTTER<br />
„Freispruch!“<br />
MAX RAABE<br />
& Palast Orchester<br />
Neues<br />
Programm<br />
2018<br />
GERNOT KULIS<br />
Neues Programm:<br />
„Herkulis“<br />
12.10.’17 Wien, Globe<br />
18.10.’17 St. Pölten<br />
19.10.’17 Graz<br />
21.10.’17 Klagenfurt<br />
04.11.’17 Innsbruck<br />
18.11.’17 Linz/Leonding<br />
29.11.’17 Dornbirn<br />
13.12.’17 Salzburg<br />
Alle weiteren Termine:<br />
gernotkulis.at<br />
Ab Oktober <strong>2017</strong>!<br />
LUKE MOCKRIDGE<br />
„Lucky Man“<br />
13.03.’18 Salzburg<br />
14.03.’18 Graz<br />
15.03.’18 Linz<br />
16.+17.03.’18 Wien