EIN SCHRITT INS UNBEKANNTE... INFORMATIONEN HOLEN DIE KUNST, DEN EIGENEN WEG ZU FINDEN... Jedem Schüler der Abschlussklassen steht sie bevor. Sie gehört zu den wichtigsten Entscheidungen, die man im Leben trifft und bereitet Vielen Kopfzerbrechen: die Wahl des eigenen Berufes. Auch wenn die meisten den erlernten Beruf nicht zeitlebens ausüben, wirkt sich die Berufswahl langfristig gravierend auf unser Leben aus. Es gibt einige Fakten, die die Berufswahl so schwer machen. Oft mangelt es den Schülern an Informationen über die einzelnen Studiengänge oder Ausbildungen. Dazu kommt, dass man sich mit seinen eigenen Fähigkeiten und Neigungen tiefer auseinandersetzen muss als je zuvor. Diese Kombination von unsicherem Wissen und dem, was genau der Arbeitsmarkt bietet, was die Welt braucht und dem Wissen von dem eigenen ICH, erhöht die Angst vor dem Schritt ins Unbekannte. Selbst die Informationen und Ausbildungsbeschreibungen im Internet können nur einen begrenzten Einblick vermitteln. Vielmehr kann aber ein praxisnaher Austausch wie ein Praktikum oder ein Gespräch mit den Eltern, Bekannten oder mit Unternehmensvertretern auf einer <strong>Jobmesse</strong> das richtige Bild von einem Beruf vermitteln. DER WEG IST DAS ZIEL Man sollte jedoch nicht dem Druck unterliegen, den einzig perfekten Beruf für das ganze Leben finden zu müssen. Die Branche, der Arbeitgeber oder man selbst kann sich verändern. Manchmal verkrampft man nur, wenn man fest davon überzeugt ist, ein bestimmtes berufliches ZIEL finden zu müssen. Den eigenen BERUFSWEG als ein WEG zu betrachten, kann entlasten. Aus Angst und um sich nicht allzu viele Gedanken machen zu müssen, greifen Viele zu einer Lösung, die im Moment einfach verfügbar ist und einen „einfachen Weg“ verspricht. Auf Dauer zahlen sich solche Entscheidungen jedoch meistens nicht aus. Denn so ein Job wird oft früher oder später tatsächlich nur zu einem Job, ganz nach dem Motto: „Ich gehe nur hin, um Geld zu verdienen.“ Obwohl der einfachste Weg auf den ersten Blick vielleicht verlockend ist, sollte man die Zukunft nicht aus den Augen verlieren, denn das Angebot und die Nachfrage können sich relativ schnell ändern. Und es ist bewiesen: Das Leben beginnt dort, wo die eigene Komfortzone aufhört. Auch unterliegen wir immer noch oft dem Stereotyp, dass es Frauen- und Männerberufe gibt. Es gibt sicherlich Bereiche, wo Männer stärker vertreten sind als Frauen und umgekehrt, jedoch sollte man auch hier auf sein Bauchgefühl und auf die eigenen Interessen und Neigungen hören. Bist du gut in Mathe und Physik? Oder in etwas ganz Anderem...? Auch die Orientierung nach dem Einkommen sollte die Berufswahl nicht allein bestimmen. Wer seinen Beruf nur nach dem möglichen Verdienst auswählt, dem fehlt die Begeisterung für das Thema und somit auch bald die Motivation. WAS SOLLTE MAN ALSO BERÜCK- SICHTIGEN? u Entspricht der Beruf meinen Interessen und Neigungen? (Was du liebst) u Habe ich genug Talent? Liegt mir die Tätigkeit? (Worin du gut bist) u Gibt es genug freie Ausbildungsplätze? Habe ich überhaupt eine Chance auf einen Ausbildungsplatz? (Was die Welt braucht und wofür du bezahlt wirst.) u Habe ich ausreichend Informationen? (Worin du Erfahrung hast) u Kann ich mir vorstellen, diesen Beruf auch die nächsten zehn Jahre auszuüben? u Lege ich Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance? u Wie wichtig ist mir der Verdienst? u Welche geistigen und körperlichen Anforderungen werden bei der Ausübung des Berufs gestellt? Beispiel Versicherungskauffrau: Bin ich wirklich gut in Mathe? Beispiel Friseur: Habe ich Allergien, die mir die Berufsausübung erschweren würden? u Gefällt mir das Berufsumfeld? Beispiel Polizist: Komme ich it aggressivem Verhalten anderer zurecht? Beispiel Krankenpflegerin: Kann mein Partner damit leben, dass ich Nachtdienste habe und auch am Wochenende arbeiten muss? u Was gehört zum Berufsalltag? Welche Tätigkeiten müssen ausgeübt werden? Beispiel Vertriebsassistent: Liegt mir permanenter Kundenkontakt? u Gefallen mir die Entwicklungsmöglichkeiten? Beispiel Einzelhandelskauffrau: Kann ich mich selbstständig machen oder Verantwortung übernehmen? WO LIEGEN MEINE FACHLICHEN STÄRKEN? Bevor du dich in die Ausbildungssuche stürzt, solltest du dir erst einmal über deine fachlichen Stärken bewusst werden. Folgende Fragen sollten für dich als ein Leitfaden dienen, um Schwerpunkte deiner fachlichen Voraussetzungen zu setzen. Deine schulischen Leistungen dienen bei einer Bewerbung als ein Beweis für deine fachlichen Stärken und ermöglichen potentiellen Ausbildungsbetrieben, deine Begabungen und Stärken zu erfahren. u In welchen Fächern sind meine Noten besonders gut? u Welche Fächer begeistern mich am meisten? u Liegt meine Begabung beispielsweise bei Sprachen bzw. Kreativität oder eher in naturwissenschaftlichen Fächern? u Auf welche zusätzlichen Aktivitäten kann ich hinweisen? DIE WICHTIGSTE FRAGE IST UND BLEIBT: Macht mir das, wofür ich mich entschieden habe, Spaß und gehe ich auch gerne zur Arbeit? 4 5