Pocketführer Heilbronn-Franken: Eine Reise durch die Region
Dieser Reiseführer für die Region Heilbronn-Franken (Stadt- und Landkreis Heilbronn, Hohenlohekreis, Main-Tauber-Kreis und Landkreis Schwäbisch Hall) bietet Ihnen Informationen zu Genuss, Kultur, Erlebnis, Natur und Erholung.
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Heilbronn-Franken
Eine Reise durch die Region
Stadt Heilbronn
Landkreis Heilbronn
Hohenlohekreis
Main-Tauber-Kreis
Landkreis Schwäbisch Hall
Sehenswertes | Kunst & Kultur | Sport & Spaß | Essen & Trinken
INHALT
REGION
Vorwort S. 6/7
Bürgerinitiative pro Region
Heilbronn-Franken e. V. S. 8/9
Vorstände, Aufgaben und Ziele des Vereins
Entstehung S. 10/11
Wie aus dem Landstrich wurde, was er heute ist
Heilbronn-Franken heute S. 12/13
Das macht die Region besonders
Land & Leute S. 14/15
Von Badnern bis Schwaben ist alles dabei
Wirtschaft S. 16/17
Wo Weltmarktführer ihre Heimat haben
Klima & Reisezeit / Anreise S. 18/19
Wann und wie reist man am besten
Veranstaltungen S. 20/21
Das ist von Januar bis Dezember los in der Region
EINFACH MÄRCHENHAFT – SEHENSWERTES
Burgenstraße S. 24/25
Ein langer Weg voller Sehenswürdigkeiten
Fotos: Audi AG, Eigenbetrieb Kloster Bronnbach
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INHALT
Kurstädte und Kurparks S. 26/27
Hier wird Erholung großgeschrieben
Heilbronn S. 28-31
Kilianskirche, Bollwerksturm und Wartberg
Landkreis Heilbronn S. 32-35
Salzbergwerk, Götzenburg und Burg Weibertreu
Hohenlohekreis S. 36-39
Holzfass, Schloss Neuenstein und Kloster Schöntal
Main-Tauber-Kreis S. 40-43
Marienaltar, Marktplatz und Kloster Bronnbach
Landkreis Schwäbisch Hall S. 44-47
Lourdes-Grotte, Schloss Langenburg und Neubau
ERSTKLASSIGE UNTERHALTUNG – KUNST & KULTUR
Heilbronn S. 50/51
Museum im Deutschhof und Stadttheater
Landkreis Heilbronn S. 52/53
Ganzhornfest, NSU-Museum und Burgfestspiele
5
INHALT
Hohenlohekreis S. 54/55
Museum Würth, Schloss Eyb und Theater im Fluss
Main-Tauber-Kreis S. 56/57
Glasmuseum Wertheim und Stuppacher Madonna
Landkreis Schwäbisch Hall S. 58/59
Kunsthalle, Bluesfest und Freilichtspiele
IN EINKLANG MIT DER NATUR – SPORT & SPASS
Wanderregion S. 62/63
Viele Wege für die Reise auf Schusters Rappen
Radfahrregion S. 64/65
Touren mit dem Drahtesel für jeden Geschmack
Führungen S. 66/67
Von Nachtwächterrundgang bis Schlossbesichtigung
Heilbronn S. 68/69
Experimenta und Robert-Mayer-Sternwarte
Landkreis Heilbronn S. 70/71
Kartbahn, Audi Forum und Erlebnispark Tripsdrill
Hohenlohekreis S. 72/73
Kletterturm, Bogenparcours und Pfade der Stille
Main-Tauber-Kreis S. 74/75
Wildpark, Toppels-Haus und Wertheim-Village
Fotos: Wildpark Bad Mergentheim, Schell Schokoladenmanufaktur
6
INHALT
Landkreis Schwäbisch Hall S. 76/77
Waldkletterpark, Jagsttalranch und Schenkenseebad
GENUSS FÜR ALLE SINNE – ESSEN & TRINKEN
Weinregion S. 80/81
Auf den Spuren von Lemberger, Trollinger und Co.
Heilbronn S. 82/83
Weindorf, Jubelbrand und Kaffeehaus Hagen
Landkreis Heilbronn S. 84/85
Kartoffelmarkt und Schokoladenmanufaktur
Hohenlohekreis S. 86/87
Hohenloher Weindorf und Altes Amtshaus
Main-Tauber-Kreis S. 88/89
Tauberforelle, Herbsthäuser und Laurentius
Landkreis Schwäbisch Hall S. 90/91
Haller Löwenbräu, Horaffen und Landhaus Wolf
INFOS VON A BIS Z
Adressen von Ämtern und Einrichtungen S. 92-95
IMPRESSUM S. 96
7
SEHENSWERTES
Foto: Anja Gladisch
Einfach
märchenhaft
22
SEHENSWERTES
Wer sich auf eine Reise durch Heilbronn-Franken begibt, kommt an
ihnen nicht vorbei: Burgen, Schlösser und Klöster – manche liegen etwas
im Verborgenen, andere thronen ganz offensichtlich.
23
SEHENSWERTES
Geschichte, Kunst und Kultur findet
man auf der Burgenstraße,
die mit über 90 Burgen, Schlössern
und Burgruinen beweist, dass
sie ihren Namen zu Recht trägt.
Dort, wo Kaiser, Könige und Fürsten
ein- und ausgingen und märchenhafte
Romanzen stattfanden,
ist die Atmosphäre vergangener
Tage immer noch spürbar.
Auch heute sind die Gemäuer
mit reichlich Leben gefüllt
und werden in vielfältiger Weise
neu interpretiert – egal, ob
als Kulisse für Freilichtspiele
und Konzerte, als Austragungsort
historischer Märkte oder als
Zurschaustellung damaliger Lebensweisen
und künstlerischer
Werke aus verschiedenen Epochen.
Einige Burgen und Schlösser
werden sogar noch von den
Nachfahren der einstigen Besitzer
bewohnt und sind teilweise
für Besucher geöffnet. Zu Fuß,
mit dem Rad, dem Auto oder
dem Wohnmobil kann die Umgebung
rund um die Bauwerke auf
verschiedenen Touren erkundet
werden.
Die Burgenstraße verläuft auch
durch Heilbronn-Franken. Unterwegs
zwischen Heilbronn und
Rothenburg ob der Tauber macht
sie Halt an sechs Burgen und
Schlössern. 117 Kilometer führen
Foto: Lydia-Kathrin Hilpert
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BURGENSTRASSE
auf der Burgenstraße durch die
Region.
Am Beginn dieser Tour steht das
Oberzentrum der Region, Heilbronn.
Die Stadt besticht durch
ihre Lage am Neckar und dessen
schöne, von Weinbergen geprägte
Umgebung. Die wohl idyllischste
Seite zeigt Heilbronn am Alten
Neckar, wo die Gastronomiemeile
kaum Wünsche offen lässt.
trügt dieser Eindruck nicht: Öhringen,
Neuenstein, Waldenburg und
Kirchberg an der Jagst sind Orte,
die an der Burgenstraße liegen.
Auch die Schwäbisch Haller Comburg
darf auf dem Weg nach
Kirchberg nicht fehlen. Das ehemalige
Kloster zieht dabei schon
von Weitem alle Blicke auf sich.
Die Burgenstraße verlässt die
Käthchenstadt und schlängelt
sich über Weinsberg weiter in
Richtung Hohenlohe. In scheinbar
jedem noch so kleinen Ort gibt
es hier ein Schloss. Und so ganz
Insidertipp
Das fürstlich-hohenlohische
Schloss in Kirchberg an der Jagst
kann nur nach Voranmeldung besichtigt
werden. Der Schlosspark
ist allerdings frei zugänglich.
Von Waldenburg, dem Balkon Hohenlohes,
genießt man eine grandiose Aussicht.
25
SEHENSWERTES
Auf der gleichen Neckarseite befindet
sich der Deutschhof. Im
13. Jahrhundert ging er in den Besitz
des Deutschritterordens über
und diente als Kaserne, später als
Sitz staatlicher Behörden. Heute
ist er Kulturzentrum, beinhaltet
städtische Museen, das Stadtarchiv
und die Volkshochschule. Der
Unterbau des dazugehörenden
Deutschordensmünsters St. Peter
und Paul von 1250 ist das älteste
erhaltene Bauwerk der Stadt.
Die Käthchen von Heilbronn:
ein Symbol für die Stadt.
Gedenken an die Zerstörung der
Stadt im Jahr 1944 mit Modellen
der historischen, zerstörten und
wiederaufgebauten Kernstadt.
Ebenfalls am Marktplatz befindet
sich das sogenannte
Käthchenhaus. Das gotische Gebäude
stammt aus dem 14. Jahrhundert
und wurde früher von
dem Heilbronner Reformator Johannes
Lachmann bewohnt. Dieser
ließ auch den markanten
Renaissance-Erker mit Brustbildern
einiger Propheten gestalten.
Seinen Namen verdankt das
Haus der Titelheldin von Heinrich
von Kleists Drama „Das Käthchen
von Heilbronn“. Heute beherbergt
das prächtige Gebäude
im Untergeschoss ein Restaurant.
Auch der Neckar selbst mit seiner
Uferpromenade sowie der Hafen
sind für Wirtschaft und Tourismus
der Stadt von großer Bedeutung.
Bei der Bundesgartenschau
2019 Heilbronn
(Buga) soll dies in besonderer
Weise zum Ausdruck kommen. Mit
der Befüllung der beiden neu angelegten
Gewässer Karlssee und
Floßhafen bekommt das Gelände
der Bundesgartenschau nach 70
Jahren wieder zwei markante
Wasserflächen. Auch der Neckar
soll eine zentrale Rolle spielen:
Der Fluss soll erlebbar gemacht
werden. Unter dem Motto „Blühendes
Leben“ lädt die Gartenschau
vom 17. April bis zum 6. Oktober
2019 zu einer einzigartigen
Garten- und einer anregenden
Stadtausstellung ein. An 173 Tagen
sollen auf einer Fläche von
rund 40 Hektar 5000 Veranstaltungen
stattfinden. Doch bei der
Heilbronner Gartenschau soll es
nicht allein um eine Demonstration
gärtnerischen Könnens
Fotos: Heilbronn Marketing GmbH / Lisa Bürg / Achim Mende
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HEILBRONN
gehen. Vielmehr wird die Großveranstaltung
als Chance gesehen,
die Stadt weiter in die Zukunft zu
führen. Erstmals in der Geschichte
der Bundesgartenschauen ist die
Blumenschau eine Garten- und
Stadtausstellung zugleich: Auf
dem Gelände sollen bereits während
der Veranstaltung 800 Menschen
wohnen.
Gelegenheit zum Entspannen bietet
der Wertwiesenpark, der sich
entlang des Neckars zwischen
der Kernstadt und dem Stadtteil
Sontheim erstreckt. Der 15 Hektar
große Park bietet viele Möglichkeiten
für Freizeit- und Wasserspiele,
Spaziergänge und
Grillabende. Beachtenswert sind
die große Staudenfläche mit
13000 Pflanzen sowie der Duftund
Rosengarten.
Der Bollwerksturm gehört zweifelsohne
zu den Wahrzeichen der
Stadt. Er befestigte neben dem
Götzenturm die Nordweststrecke
der ehemaligen Stadtmauer
von Heilbronn. Der Ritter Götz
von Berlichingen wurde dort 1519
für eine Nacht gefangen gehalten.
Deutlich ist die Staumauer an der
Einmündung des Wassergrabens
in den Neckar zu erkennen, ebenso
das Wehr, das dafür sorgte,
dass der Neckar vor der Stadtmauer
aufgestaut wurde.
Vom Wartberg kann man von
seinem 308 Meter hohen Gipfel
aus die ganze Stadt überblicken.
Gekrönt wird der Wartberg
Der Bollwerksturm war einst Teil
der Heilbronner Stadtmauer.
vom Wartbergturm. Der südlichste
Punkt ist das so genannte
„Rebstöckle“. Hier bietet ein Aussichtspavillon
einen Blick zu den
Bergen des Zabergäus.
Im Stadtteil Kirchhausen befindet
sich ein ehemaliges Wasserschloss
des Deutschen Ordens. Es
wurde zwischen 1570 und 1576
erbaut. Im 20. Jahrhundert wurde
es als Schul- und Rathaus benutzt.
Heute ist es Sitz des Bürgeramtes
Kirchhausen. Bei Themenführungen
und dem Schlossfest kann
man den Bau besichtigen.
Insidertipp
Wer sich das Warten bis zur
Eröffnung der Bundesgartenschau
verkürzen möchte, sollte an einer
Führung über die Baustelle teilnehmen.
Mehr Informationen
unter www.buga2019.de.
31
SEHENSWERTES
Das Baumannsche Haus in Eppingen gilt als das schönste und bedeutendste
Bürgerhaus zwischen dem Schwarzwald und dem Odenwald.
Alpen und hielten dort regelmäßig
Hof. Die markanten Türme,
das Steinhaus, das Hohenstaufentor
und die Pfalzkapelle sowie
die Arkaden des Palas bestimmen
bis heute das Stadtbild. Auf
dem historischen Marktplatz, der
sich zwischen zahlreichen kleinen
Gässchen verbirgt, findet ein
Großteil des städtischen Lebens
statt. Die Stadtkirche ist nicht nur
von außen bewundernswert. Im
Inneren befinden sich spätmittelalterliche
Flügelaltäre sowie
ein lutherischer Beichtstuhl. Weiter
hinauf in Richtung Burgviertel
steht der Blaue Turm, das Wahrzeichen
der unter Denkmalschutz
stehenden Stadt. Der Name lässt
sich von dem Schieferdach des
Turmes herleiten. Er spiegelt 650
Jahre ununterbrochene Türmertradition
wider und bietet aus 53
Metern Höhe einen herrlichen
Blick über das ganze Neckartal.
Mehr Informationen zu Bad
Wimpfen finden Sie im Internet
unter www.badwimpfen.de.
Wieso sie auch Fachwerkstadt genannt
wird, springt einem sofort
ins Auge, wenn man ihre Altstadt
betritt. Das historische Eppingen
bietet Fachwerkfassaden noch
und nöcher. Im Sommer 2002
wurde ein dazugehöriger Lehrpfad
gestaltet. An neun Stationen
zwischen Bahnhof und Altstadt
sind Elemente aus dem Fachwerkbau
dargestellt sowie Funktionen
und technische Feinheiten der
Elemente erklärt. Das kulturelle
Zentrum der Altstadt ist die Alte
Universität, Eppingens Stadt- und
Fachwerkmuseum. Auf einer Ausstellungsfläche
von über 800
Quadratmetern werden Gegenwartskunst
und Themen der Regionalgeschichte
in Szene gesetzt.
Ein weiteres Wahrzeichen ist der
Fotos: Peter Boxheimer, Stadt Bad Wimpfen
34
LANDKREIS HEILBRONN
Pfeifferturm, das älteste Gebäude
der Stadt. Früher Wehrturm
und Gefängnis, ist er heute ein
Kulturdenkmal der Stadt.
Auch wenn Jagsthausen mit
knapp 1800 Einwohnern zu den
kleineren Gemeinden des Landkreises
gehört, hat das Örtchen einiges
zu bieten. Das Wahrzeichen
ist die Burg, auch altes Schloss genannt,
die – seit sie 1950 als Kulisse
der Burgschauspiele dient –
als Götzenburg bekannt ist. Der
Name rührt von der historischen
Figur, dem Ritter Götz von Berlichingen,
der auf der Burg gewohnt
hat, und dem gleichnamigen
Schauspiel, welches jedes
Jahr aufgeführt wird. Im Schlossmuseum
können Gegenstände
aus dem Familienbesitz der von
Berlichingens, beispielsweise die
„eiserne Hand“, bestaunt werden.
Ein weiteres der drei heute noch
erhaltenen Schlösser ist das Rote
Schloss. Seinen Namen erhielt es
vermutlich aufgrund seiner markanten
rötlichen Farbgebung.
Das jüngste der drei Jagsthäuser
Schlösser ist das Weiße Schloss.
Die zweiflügelige Anlage wird von
einer zentralen Mittelkuppel aus
dem Spätbarock gekrönt.
In Weinsberg dreht sich alles um
treue Weiber, Reben und Romantik.
Treue Weiber? Dieser Ausdruck
geht auf eine Geschichte
aus dem Jahr 1140 zurück. Nach
der Kapitulation der von dem
deutschen König Konrad III. belagerten
Burg retteten die Frau-
Das Wahrzeichen der Stadt
Bad Wimpfen: der Blaue Turm.
en ihre Männer vor der Hinrichtung,
indem sie diese auf dem
Rücken den Berg hinabtrugen. Der
Name Burg Weibertreu war geboren.
Der Burgplatz, Reste des
Burgfrieds sowie der Turm können
heute noch besichtigt werden.
Das Weibertreu-Museum im
Zentrum stellt die wichtigste Anlaufstelle
der Stadt dar. Sehenswert
ist auch das Kernerhaus des
schwäbischen Arztes und Dichters
Justinus Kerner. Im Obergeschoss
befinden sich die original ausgestatteten
Wohnräume der Familie.
Insidertipp
Burg Maienfels im gleichnamigen
Teilort der Gemeinde Wüstenrot
bietet urige, bepflanzte und
von wild wuchernden Sträuchern
bewachsene Mauern.
35
SEHENSWERTES
Der Hohenlohekreis ist der kleinste
unter den Landkreisen der Region
Heilbronn-Franken. Er ist geprägt
durch idyllische Städtchen
und erholsame Landschaften.
Diese sind gespickt mit kleinen,
aber feinen Sehenswürdigkeiten,
die Vergangenes in die Gegenwart
hervorholen.
So auch in Dörzbach. Die überschaubare
2400-Einwohner-Gemeinde
liegt rund 15 Kilometer
von der Stadt Künzelsau entfernt.
Besonders stolz sind die Einheimischen
auf die Kapelle St. Wendel
zu Stein, die sich im gleichnamigen
Naturschutzgebiet befindet.
Der Name ist Programm. Das kleine
Kirchlein, das an der Jagst liegt,
scheint aus dem Fels herauszuwachsen.
Die von 1511 bis 1515
von einem Eremiten errichtete
Wallfahrtskapelle ist dem „Patron
der Hirten“ St. Wendelin geweiht.
Bereits zu keltischer Zeit hat der
Standort als Kultstätte gedient.
Im Sommerhalbjahr ist die
Kirche täglich geöffnet. Wer
Foto: Gemeinde Schöntal
Die imposante Klosteranlage in der Gemeinde Schöntal ist schon von
36
HOHENLOHEKREIS
die Kapelle außerhalb der Saison
besichtigen möchte, kann Kontakt
über das Evangelische Pfarramt
Dörzbach unter Telefon:
07937/990060 aufnehmen.
In Ingelfingen dreht sich alles ums
Fass. Das ist auch kaum zu übersehen.
Inmitten einer Landschaft
aus Weinbergen steht das zweitgrößte
Holzfass Europas: 9,4 Meter
hoch, 18 Meter breit und 13,2
Meter tief. Die äußere Verkleidung
besteht aus massiver Eiche.
Das Volumen beträgt 716,5 Kubikmeter.
Eine Menge Platz also. Das
dachte sich auch der Erfinder und
Unternehmer Fritz Müller und veranlasste,
dort ein Weinbaumuseum
einzurichten. In und um das
Fass herum sind verschiedene Geräte
und Handwerkszeuge ausgestellt.
Es befindet sich zudem
direkt am Weinlehrpfad, der Wissenswertes
rund um den Rebensaft
vermittelt.
Hohenlohe wird nicht umsonst
das Land der Burgen, Schlösser
und Klöster genannt. Ein
Weitem nicht zu übersehen.
37
SEHENSWERTES
Bad Mergentheim im Lieblichen
Taubertal ist der größte Kurort Baden-Württembergs.
Die Gesundheitsstadt
bietet jedoch nicht nur
Ruhe und Erholung, sondern auch
Geschichte und Kultur, zum Beispiel
im Deutschordensschloss.
Vom 16. bis ins frühe 19. Jahrhundert
war hier die Residenz
der Hoch- und Deutschmeister.
Das Herzstück des Schlosses stellt
das Deutschordensmuseum dar.
Umgeben ist das Schloss von einem
Schlosspark, der im Stil eines
englischen Gartens angelegt
wurde. Angrenzend daran, auf der
anderen Seite der Tauber, eröffnet
der Kurpark Bad Mergentheim
auf über 170000 Quadratmetern
eine Oase der Entspannung.
Wer in Creglingen zu Besuch
ist, den führt sein Weg unumgänglich
in das Herrgottstal. Dort
steht die gleichnamige Kirche mit
dem Marienaltar des deutschen
Bildschnitzers Tilman Riemenschneider.
Er ist 9,20 Meter hoch
und 3,68 Meter breit. In der Mitte
ist die zum Himmel auffahrende
Maria zu sehen. Mit dem Altar
verbunden ist das sogenannte
Creglinger Lichtwunder. Der Altar
wurde so positioniert, dass zu
Foto: Eigenbetrieb Kloster Bronnbach
40
MAIN-TAUBER-KREIS
Mariä Himmelfahrt das Licht der
Abendsonne die zum Himmel auffahrende
Maria hell erleuchtet.
Hoch über dem Main und der
Stadt Freudenberg thront die
Freudenburg am Ausläufer des
fränkischen Odenwaldes. Als ein
Zeichen der Vormachtstellung
am Main wurde sie errichtet. Seit
1987 finden dort Burgfestspiele
statt. Das Rathaus, ein vielgeschossiger
Fachwerkbau von
1499, war früher unter anderem
Gerichtsgebäude und Markthalle
in einem. Eine 500 Jahre unberührte
Giebelwand ist heute dessen
Mittelpunkt. Früher noch die
Pfarrkirche der Stadt, dient St.
Laurentius heute als Friedhofskapelle
mit Wandmalereien im Inneren
und einem Rundtorbogen, der
mit einem Relief des heiligen Laurentius,
einem römischen Diakon,
verziert ist.
Als Ort des Zusammenkommens
und als beliebtes
Ausflugsziel bei Jung und Alt
gilt der Main mit dessen Uferpromenade.
Er lädt ein zum Sonnen,
Wandern und Radfahren und natürlich
zu Boots- und Schifffahrten
auf dem Wasser.
Der Besuch von Kloster Bronnbach
ist ein Muss bei einem Abstecher
ins Liebliche Taubertal.
41
SEHENSWERTES
Die Reise im Land der Burgen und
Schlösser führt weiter nach Langenburg.
In dem über dem Jagsttal
gelegenen Luftkurort dreht sich alles
um das auf dem „langen Berg“
gelegene Schloss. Im 13. Jahrhundert
wurde es Stammsitz des bedeutenden
Hauses Hohenlohe.
Ein Teil des Schlosses, das heutige
Schlossmuseum, ist der Öffentlichkeit
zugänglich. Hier lässt
sich die Geschichte des Schlosses
hautnah erleben. Bei sieben Sonderführungen
wird das Schloss
samt seinen Herrschaften aus verschiedenen
Blickwinkeln lebendig.
Zu besichtigen sind ebenso
die Schlosskapelle, der Schlossgarten
und der Renaissance-
Innenhof. Das Deutsche Automuseum
ist im ehemaligen Marstall
untergebracht. Das älteste Museum
dieser Art in Deutschland präsentiert
unter dem Motto: „Menschen,
Autos und Geschichte“
Raritäten aus Chrom und Blech sowie
Persönlichkeiten der Automobil-
und Motorradindustrie.
Ein spiritueller und zugleich rätselhafter
Ort stellt der Langenburger
Ortsteil Unterregenbach dar.
Bei archäologischen Ausgrabungen
konnten eine über 1000-jährige
Kirchenanlage und Spuren
eines Klosters nachgewiesen werden.
Die Entstehungs- und Siedlungsgeschichte
der gesamten
Kirchenanlage sowie der Krypta,
die man auch heute noch besichtigen
kann, werfen nach wie vor
Rätsel auf.
Die Anhäuser Mauer ist eine absolute Besonderheit im Landkreis
Schwäbisch Hall.
46
LANDKREIS SCHWÄBISCH HALL
Foto: Lydia-Kathrin HIlpert
Neben der Straße von Wallhausen
nach Gaggstatt erhebt sich in Satteldorf
über den Feldern die Anhäuser
Mauer. Wo heute eine rund
18 Meter hohe und zehn Meter
lange freistehende Mauer in das
Landschaftsbild ragt, stand früher
ein Kloster der Pauliner-Eremiten,
das 1525 von Bauern geplündert
und niedergebrannt wurde. 1921
wurde das letzte Überbleibsel, die
nördliche Chorwand, unter Denkmalschutz
gestellt.
Altes bewahren, Neues gestalten
– diesem Credo folgt die Stadt
Schwäbisch Hall. Der Marktplatz
mit seinen ringsum aneinandergereihten
Fachwerk-, Renaissance-
und Barockgebäuden gehört
zu den schönsten Süddeutschlands.
Er ist ein architektonisches
Kleinod inmitten der Stadt. Eines
der wichtigsten Gebäude ist das
im Stil eines barocken Adelpalais
erbaute Rathaus. Gegenüber des
Rathauses steht sie: die Kirche St.
Michael – das Wahrzeichen der
Stadt. Die im romanisch-gotischen
Stil erbaute Hallenkirche wurde
1156 vom Bischof von Würzburg
geweiht. Vom Marktplatz aus führt
in 53 Stufen die 70 Meter breite
Treppe zur Vorhalle der Kirche.
Seit 1925 verwandeln sich deren
Stufen jedes Jahr im Sommer
zur Spielstätte der Freilichtspiele
Schwäbisch Hall. Über der Altstadt
thront der von 1508 bis 1527 errichtete
Neubau. Zunächst diente
er der Stadt als Waffenlager,
später dann als Getreidespeicher.
Heute als Veranstaltungsgebäude
und kultureller Treffpunkt. Draußen
ergibt sich von einer kleinen
Aussichtsplattform aus ein weitreichender
Blick über die Salzsiederstadt.
Durch den Stadtpark
gelangt man auf direktem Weg
zum Kloster Comburg. Das ehemalige
Benediktinerkloster wurde
im 11. Jahrhundert gegründet. Der
markante Neubau aus dem 18.
Jahrhundert ist die barocke Stiftkirche
St. Nikolaus. In ihrem Inneren
befinden sich bis heute ein romanischer
Radleuchter sowie ein
feuervergoldeter Altarvorsatz –
einzigartige Hinterlassenschaften
europäischer Goldschmiedekunst.
Ein 420 Meter langer Wehrgang
führt um das komplette Areal und
lässt das Kloster von unten wie
eine Festung erscheinen.
Ein historisches Städtle gibt es
auch in Vellberg zu besichtigen.
Auf einem Stadtrundgang kommt
man an sehenswerten Ecken und
aufwendig restaurierten Gebäuden
vorbei, beispielsweise an
dem Torturm mit spitzbogiger
Durchfahrt, dem höchsten Gebäude
der 4300-Einwohner-Stadt.
Das Obere und Untere Schloss
sind prägende Elemente der
Stadtsilhouette.
Insidertipp
Ein unterirdischer Wehrgang
verlief im Mittelalter um die
gesamte Wehranlage der Stadt
Vellberg. Noch heute sind Teile
davon begehbar.
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KUNST & KULTUR
Foto: Freilichtspiele Schwäbisch Hall / Jürgen Weller
Erstklassige
Unterhaltung
48
KUNST & KULTUR
Nicht nur Burgen, Schlösser und Klöster sind das, was die Region Heilbronn-Franken
so besonders macht – ideal für Ausflüge als Paar, mit der
Familie oder Freunden. Ein mindestens genauso großes Aushängeschild für
den Landstrich im Nordosten Baden-Württembergs sind die Theater- und
Musikbühnen, die Feste sowie die Museumslandschaft. Bei diesem Angebot
ist für jedes Alter und jeden Geschmack garantiert das Richtige dabei.
49
KUNST & KULTUR
Auch in der Kreisstadt Schwäbisch
Hall schätzt man Vergnügen
– und Tradition. Seit dem 14.
Jahrhundert ist das Kuchen- und
Brunnenfest, auch bekannt unter
dem Namen Salzsiederfest, überliefert.
Heute bietet es jedes Jahr
an Pfingsten mit mehr als 500 Akteuren
und Helfern eine bunte
Mischung aus mittelalterlichem
Brauchtum und viel Musik.
Die Kleiderordnung beim Salzsiederfest
ist vorgeschrieben.
Im Landkreis Schwäbisch Hall versteht
man es zu feiern – zum Beispiel
beim Fränkischen Volksfest.
Es zählt zu den größten Volksund
Heimatfesten in Heilbronn-
Franken und markiert den regelmäßigen
Höhepunkt im Jahresablauf
der Stadt Crailsheim mit mehr
als 200000 Besuchern.
19 Kilometer weiter, im 300-Seelen-Weiler
Musdorf, einem Teilort
der Gemeinde Rot am See, steht
jedes Jahr im Oktober die Muswiese
an. Das älteste Volksfest
Hohenlohes verwandelt für fünf
Tage den Ort in einen riesigen
Jahrmarkt. Mit fast 300 Ständen
und 500 Ausstellern zieht das Fest
mehrere tausend Besucher an.
Reinhold Würth ist nicht nur im
Hohenlohekreis, sondern auch
im Landkreis Schwäbisch Hall ein
Begriff. In der Siederstadt gibt es
zwei Museen des Unternehmers:
die Kunsthalle und die Johanniterkirche.
Erstere präsentiert
auf drei Stockwerken regelmäßig
wechselnde Exponate aus
der 17000 Werke umfassenden
Sammlung Würth. Die Johanniterkirche
enthält unter anderem
Hans Holbeins berühmte Schutzmantelmadonna.
Ein Museum der etwas anderen
Art ist das 40 Hektar große Hohenloher
Freilandmuseum in
Schwäbisch Hall-Wackershofen.
Dort sind mehr als 60 historische
Gebäude – originalgetreu eingerichtet
– zu sehen. Die ältesten
sind fast 500 Jahre alt.
Interessant ist auch das Stadtmuseum
in Crailsheim. Es befindet
sich in zwei Häusern und der
Kapelle des ehemaligen Heilig-
Geist-Spitals aus dem 15. Jahrhundert.
Beeindruckend ist die
Musikinstrumentensammlung.
Fotos: Ufuk Arslan
58
LANDKREIS SCHWÄBISCH HALL
Ein Muss für alle Jazz-Fans ist
das jährliche Jazzart-Festival im
März, das Musiker dieses Genres
aus aller Welt in der 40000-Ein-
wohner-Stadt Schwäbisch Hall
versammelt. Die vom Land
Baden-Württemberg geförderte
Großveranstaltung ist in der Hospitalkirche
beheimatet.
Sozusagen das Kontrastprogramm
dazu bietet das im Zweijahresrhythmus
stattfindende Bluesfest
in Gaildorf Anfang Juli. Seine Anfänge
gehen auf die 70er zurück.
2016 wurde es zum besten Bluesfestival
Deutschlands gekürt
Ohne Zweifel über die Region hinaus
bekannt sind die Freilichtspiele
Schwäbisch Hall von Juni
bis August. Vor allem die Inszenierungen
auf der Großen Treppe
vor der Kirche Sankt Michael mit
den exzellenten Schauspielern
und den aufwendigen Kostümen
machen von sich reden. Ab 2018
haben die Freilichtspiele mit dem
neuen Globe wieder eine Spielstätte
mehr.
Zur Abwechslung mal von
Puppen anstatt von Menschen
unterhalten werden? Dann
ist Gerhards Marionettentheater,
ebenfalls in Schwäbisch Hall, gefragt.
Es ist das größte und älteste
seiner Art in Baden-Württemberg
und eignet sich gleichermaßen für
Kinder wie für Erwachsene.
Seit mehr als 30 Jahren sind sie
untrennbar mit dem Hohenloher
Land verbunden – die Burgschauspiele
Leofels in Ilshofen. Von
Ende Juni bis Mitte Juli werden
ein bis zwei Stücke mit meist regionalem
Bezug aufgeführt.
Insidertipp
Das Laienschauspiel Mainhardter
Wald inszeniert auf dem Gögelhof
ein Theaterstück über die Räuber
vom Mainhardter Wald..
Die Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall zeigt Werke aus der Sammlung
des gleichnamigen Unternehmers.
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SEHENSWÜRDIGKEITEN
SPORT & SPASS
Foto: Touristikgemeinschaft HeilbronnerLand e. V.
In Einklang
mit der Natur
60
SPORT & SPASS
Ob auf dem Wasser, durch den Wald, auf schönen Wanderwegen oder in
schwindelerregender Höhe – für Sportler und Bewegungsfreunde bieten die
Stadt- und Landkreise in Heilbronn-Franken eine Vielzahl an Möglichkeiten
und unvergesslichen Erlebnissen. Die Bandbreite umfasst dabei Angebote
für Aktive aller Altersgruppen und Bewegungsarten.
61
SPORT & SPASS
Einfach mal die Seele baumeln lassen: Das Wandern durch die Region
ist eine perfekte Möglichkeit, um Alltagsstress abzubauen.
„Das Wandern ist des Müllers
Lust“, so lautet der Titel eines bekannten
deutschen Volksliedes.
Doch nicht nur der Müller, auch
alle anderen Freunde der Aktivität
finden in der Region Heilbronn-Franken
zahlreiche Strecken
sowie Fern- und Rundwege
zum Wandern vor. Wer glaubt,
in der Region nur flache, eintönige
Wege zum Ablaufen vorzufinden,
der irrt sich gewaltig. Mit
den Löwensteiner Bergen, dem
Mainhardter Wald sowie den
Limpurger Bergen im Naturpark
Schwäbisch-Fränkischer Wald erstrecken
sich durch hüglige Landschaften
zahlreiche Touren entlang
von Waldgebieten. Wem das
noch zu wenig Höhe und Steigung
ist, der findet im Zabergäu und
dem Stromberg Wanderwege auf
Höhenzügen mit schattigen Abschnitten
und sonnigen Strecken
entlang der Weinberge vor. Viele
Touren führen die Passanten nicht
nur durch eine vielfältige Landschaft,
sondern auch durch die zugehörigen
Städte und Gemeinden
mit ihren Burgen, Mühlen, Schlössern
und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten.
Oftmals befindet
man sich auch auf den Spuren der
Geschichte. Beispielsweise bei
dem Aufstieg von Pfaffenhofen im
Zabergäu zum weißen Steinbruch
auf dem nördlichen Strombergrücken.
Steil geht es durch den Wald
hinauf bis zum Fundort der Fossilien
aus der Trias-Zeit. Gleichzeitig
bietet dieser Ort einen wundervollen
Blick über das Zabergäu.
Einer der bekanntesten und auch
beliebtesten Wanderwege ist der
Panoramaweg Taubertal. Dieser
bietet zahlreiche Impressionen
von der Kultur- und Naturland-
Fotos: Hohenlohe + Schwäbisch Hall Tourismus e. V. / Michael Schultz, Henry Doll
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WANDERREGION
schaft des Main-Tauber-Kreises.
Die Strecke führt die Passanten
von Rothenburg ob der Tauber bis
nach Freudenberg am Main.
Junge Wanderer könnenauf
dem Dachsi Naturerlebnispfad
am Finsterroter See,
zusätzlich zur Bewegung, auch
noch etwas lernen. Auf der kurzen
Tour gibt es Informationen zur
Pflanzen- und Tierwelt.
Dass Wandern, Kultur und Essen
gut zusammenpassen, zeigtdie
Jagsttal-Wiesenwanderung.
Immer an einem Wochenende im
Mai lockt die Veranstaltung die
Passanten mit regionalen Spezialitäten
sowie einem vielfältigen Aktionsprogramm
zur 37 Kilometer
langen Strecke zwischen Langenburg
und Krautheim. Die Route ist
in 13 Stationen unterteilt. So kann
sich jeder Wanderer seine individuelle
Strecke zusammenstellen.
Besichtigungen, geführte Wanderungen,
Ausstellungen und Infostände
spiegeln dabei die gesamte
Vielfalt von Natur, Kultur und
Kulianarik der teilnehmenden
Städte und Gemeinden wider.
herstellung. Natürlich lohnt es
sich auch, die Wanderschuhe anzuziehen,
den Rucksack anzuschnallen
und einfach mal loszumarschieren
in die schöne Natur
und Umgebung der Region.
Insidertipp
Wer etwas über Bodenbeschaffenheit
lernen will, sollte sich auf
den Bodenerlebnispfad Oberrot
begeben. Dort kann die Erde mit
allen Sinnen erfahren werden.
Natürlich ist dies nur ein kleiner
Streifzug durch die mannigfaltigen
Wandererlebnisse in der Region.
Die Bandbreite reicht vom
Gang entlang des Eppinger Linienwegs
auf den Spuren von Markgraf
Ludwig Wilhelm von Baden
bis hin zu den Destillatwegen
rund um Pfedelbach mit Informationen
zur regionalen Schnaps-
Wandern in Heilbronn-Franken
bedeutet, auch über Wiesen und
durch Wälder zu marschieren.
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ESSEN & TRINKEN
Foto: Landgasthof & Hotel Jagstmühle
Genuss für
alle Sinne
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ESSEN & TRINKEN
Nicht umsonst wird Heilbronn-Franken als Genießerregion bezeichnet. Kein
Wunder, wenn man bedenkt, was es alles mit dem Geschmacks- und dem
Geruchssinn zu erleben gibt. Ob Besenwirtschaft oder Gourmettempel – die
Region kann mit beidem dienen und auch mit allem, was dazwischen ist. Es
lohnt sich, die vielen kulinarischen Köstlichkeiten selbst zu probieren.
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ESSEN & TRINKEN
Was für die übrigen Landkreise
der Wein ist, stellt für Schwäbisch
Hall und Umgebung das Bier dar.
Hällisch gut – das trifft auf alle
Biere von Haller Löwenbräu zu.
Hier werden 16 Biersorten mit
„Ecken und Kanten“ gebraut. Die
Löwenbrauerei setzt auf traditionelle,
schonende Herstellungsverfahren
mit Liebe zum Detail.
Die besten Engel kommen aus
Crailsheim – und zwar aus den Sudkesseln
der Brauerei Engel. Seit
mehr als 275 Jahren werden dort
Bierspezialitäten gebraut. Neben
den beliebten Klassikern gibt es
saisonbezogene Braugenüsse wie
das Festbier für das jährliche Fränkische
Volksfest (mehr dazu auf
Seite 60).
Im Schrozberger Teilort Spielbach
steht die Goldochsen-Brauerei.
Ihr bis heute guter Ruf eilt ihr und
den Biersorten, etwa dem Starkbier
zur Weihnachtszeit, das nicht
nur im übertragenen Sinne umhauen
kann, voraus.
Das bekannteste Bier der seit
1875 bestehenden Häberlen-
Brauerei ist das Gaildorfer Spezial.
Auf das charakteristische Geräusch,
wenn es beim Öffnen der
Bügelflasche „Plopp“ macht, freut
man sich vermutlich genauso wie
auf den Genuss des Bieres.
Die Adlerbrauerei in Michelbach
an der Lücke bei Wallhausen besteht
seit über 300 Jahren. Bei einer
Führung schlagen auch die
Frauenherzen beim Angebot von
Biergelee, -seife und -hefemasken
höher.
Das Schwäbisch-Hällische
Landschwein auf der Wiese.
Er mag etwas streng riechen,
schmeckt aber umso besser – der
Käse aus der Dorfkäserei Geifertshofen.
Nach traditioneller
Handwerkskunst wird dort seit
1998 Heumilchkäse hergestellt.
Dies sorgt nicht nur für ein Geschmackserlebnis
bei der Bevölkerung,
sondern schafft auch eine
nachhaltige Perspektive für die
regionalen Bio-Heumilchbetriebe.
Der Käse reift ausschließlich
mit Naturrinde, was ihm sein charakteristisches
Aroma und Aussehen
verleiht.
Wer in Crailsheim ist, der sollte einen
Horaffen probieren. Das Hefe-
Fotos: Ufuk Arslan, Andreas Scholz
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LANDKREIS SCHWÄBISCH HALL
gebäck in Form eines gerundeten
„W“ oder eines weiblichen Hinterns
bekam 1380 eine besondere
Bedeutung. Bei der Belagerung
der Stadt stellten die Crailsheimer
aus den letzten Mehlvorräten Horaffen
her und warfen sie ihren
Feinden zu, um Überfluss zu demonstrieren
– in der Hoffnung,
die Truppen würden abziehen.
Als unterstreichende Geste zeigte
auch noch die Bürgermeisterin
ihr üppiges Gesäß. Die Truppen
zogen ab, wobei sie ihr „Horaffe“,
haariger Affe, zuriefen.
Eine langjährige Tradition steckt
auch hinter den Langenburger
Wibele. Der Teig wird aus Mehl,
Puderzucker, Eiweiß und Vanillezucker
hergestellt und dann in
eine kleine Tropfenform gegossen.
Die süße Leckerei heißt wie
ihr Erfinder Jakob Christian Wibel
und wurde mit dem typischen
schwäbischen „le“ versehen: Wibele.
Noch heute werden diese in
Langenburg im selben Haus wie
zur Zeit des Konditormeisters Wibel
originalgetreu hergestellt.
Mehr Informationen unter:
www.echte-wibele.de
Aus Unterregenbach stammen
die Bio-Schaumweine von
Hans-Jörg Wilhelm, die er selbst
aus den Sorten seiner eigenen
Streuobstwiesen herstellt.
Gewürzluike, Bittenfelder und
Brettacher Apfel sind zum Beispiel
die Mitspieler für den naturbelassenen
Apfel-Schaumwein.
Original-Wibele kann man in
Langenburg kaufen.
Der saftige Geschmack des
Schwäbisch-Hällischen Landschweins
ist nicht nur im Schwäbisch
Haller Landkreis bekannt.
Verantwortlich dafür ist die Bäuerliche
Erzeugergemeinschaft. Weil
die Tiere, die ohne Zusatzstoffe
gefüttert werden, heimisch gehalten
werden, kann der Verbraucher
sein Fleisch mit gutem Gewissen
zubereiten und mit Genuss essen.
Das Landhaus Wolf in Hessental
ist aufgrund seines Sternerestaurants
Eisenbahn bekannt.
Alle Produkte werden von regionalen
Händlern bezogen und das
schmeckt man auch. Ein Highlight
ist die Wein-Schatzkammer im
Keller des Hauses.
Insidertipp
Im idyllischen Schwäbisch Hall
steht am Ortsrand das
Sternerestaurant Reber‘s Pflug.
Eine witzige Besonderheit
ist die Schwein- und Weinbar.
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Die Region Heilbronn-Franken gehört zu den schönsten
Landstrichen in ganz Deutschland. Sie besteht aus dem
Stadt- und Landkreis Heilbronn, dem Hohenlohekreis,
dem Main-Tauber-Kreis und dem Landkreis Schwäbisch
Hall. Wir nehmen Sie mit auf eine Reise durch die größte
Region Baden-Württembergs. Erfahren Sie alles über
Land und Leute sowie die schönsten Sehenswürdigkeiten.
Entdecken Sie die kulturelle und kulinarische Vielfalt
Heilbronn-Frankens, die unzähligen Sport- und
Familienaktivitäten sowie unsere Tipps zum Wandern
und Radfahren.
Inklusive
» Insidertipps
» Veranstaltungskalender
» Infos von A-Z
ISBN 978-3-9817688-3-1
€ 9,90 [D]