Teilhabe auch für Menschen mit hohem Assistenzbedarf - Diakonie ...
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Hilfe nach Maß? Die Möglichkeiten des<br />
HMB-T-Verfahrens <strong>für</strong> die Tagesförderung<br />
(Seite 8)<br />
Das Magazin der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür September 2012 Nr. 18<br />
<strong>Teilhabe</strong> <strong>auch</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>hohem</strong> <strong>Assistenzbedarf</strong><br />
Nur wo du zu Fuß<br />
gehst bist du wirklich<br />
(Seite 11)<br />
(Seite 4 ff.)
Grußwort ....................................................................3<br />
Miteinander<br />
leben, lernen, arbeiten<br />
<strong>Teilhabe</strong> <strong>auch</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>hohem</strong> <strong>Assistenzbedarf</strong> .......................................4<br />
Arbeitsgruppe trägt konzeptionelle Grundlagen<br />
der Konversion in und um Hildesheim zusammen<br />
Allein geht im Haushalt alles besser .........................5<br />
Für Heiko Bremer hat sich in Hildesheim<br />
der Traum von der eigenen Wohnung erfüllt<br />
So normal wie möglich ..............................................6<br />
Neue Tagesförderung in Drakenburg<br />
bei Nienburg eingeweiht<br />
Angedacht ..................................................................7<br />
Sing halleluja!<br />
Konkret vor Ort<br />
Hilfe nach Maß? .........................................................8<br />
Die Möglichkeiten des HMB-T-Verfahrens<br />
<strong>für</strong> die Tagesförderung<br />
Ein Leben <strong>mit</strong>ten im Zentrum .....................................9<br />
Neue Wohnangebote in Wietze <strong>für</strong><br />
unterschiedlichste Bedürfnisse<br />
Begleitung in die Selbstständigkeit<br />
<strong>mit</strong> Kontinuität und Respekt .................................... 10<br />
Katharina Spengler unterstützt als<br />
Heilerziehungspflegerin <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> Behinderung im Hildesheimer Stadtfeld<br />
Nur wo du zu Fuß gehst bist du wirklich ..................11<br />
Von der Weser in den Hochsolling – drei<br />
Tage auf dem Pilgerweg Loccum-Volkenroda<br />
Beste Wäscherei des Jahres ..................................... 12<br />
Gemeinschaftswäscherei Himmelsthür wird<br />
bei der Fachmesse Texcare ausgezeichnet<br />
Per Fahrrad in die Mitte der Gesellschaft ................ 13<br />
Kundinnen und Kunden in Wildeshausen<br />
legen eine Verkehrsprüfung ab<br />
Ein bunter Bilderbogen ............................................ 14<br />
Veranstaltungsimpressionen aus Bad Pyrmont,<br />
Sorsum, Wietze und Wildeshausen<br />
Unzertrennliche Freunde .......................................... 15<br />
Maren Hemelt und ihr Pony Bobby<br />
sind in Wildeshausen ein gutes Team<br />
„Paddel voraus – und los!“ ...................................... 16<br />
Kundinnen und Kunden starten beim<br />
Drachenbootrennen auf dem Maschsee<br />
Medaillen-Segen bei der<br />
nationalen Olympiade .............................................. 17<br />
Kunden der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
holen Edelmetalle<br />
Doppelt Freude geerntet .......................................... 18<br />
Hildesheimer Freundeverein organisiert<br />
Neugestaltung der Außenanlagen<br />
im Kinder- und Jugendbereich<br />
Gelebtes Miteinander ............................................... 19<br />
Gelungenes Experiment: Gemeinsame<br />
Projektwochen der Grundschule Sorsum<br />
und der Luise-Scheppler-Schule<br />
Lange Tafel in der Fußgängerzone ...........................20<br />
„Moment Mahl“ – Kirchliche, caritative und<br />
diakonische Einrichtungen bitten zu Tisch<br />
Freude über die Versöhnung ....................................20<br />
„Woche <strong>für</strong> das Leben“ lockte Kinder<br />
und ältere <strong>Menschen</strong> ins Haus Pyrmont<br />
Kunst schafft neue Freundschaften .......................... 21<br />
Skulpturenprojekt in Burgstemmen führt <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> und ohne Behinderung zusammen<br />
Umarmungen im Roten Salon .................................. 21<br />
Stiftung Himmelsthür präsentiert in Hildesheimer<br />
Kino das Kunstprojekt „Inklusion und Liebe“<br />
Zu Besuch beim Ahnengeist.....................................22<br />
Hildesheimer Künstlergruppe „Wilderers“<br />
lässt sich von der dOCUMENTA inspirieren<br />
Tanztag im Zeichen der Gemeinschaft .....................22<br />
Immer populärer: Die Tanzgruppe<br />
„Mandala“ im Uelzener Haus Achtum<br />
2 DAS MAGAZIN DER DIAKONIE HIMMELSTHÜR
Unser Name<br />
Grußwort<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
Diakonische Werke Himmelsthür<br />
in Hildesheim e.V., kurz: <strong>Diakonie</strong><br />
Himmelsthür, so hieß es bislang.<br />
Im Rahmen einer Neufassung der<br />
Vereinssatzung hat die Mitgliederversammlung<br />
am 12. Juli 2012 beschlossen,<br />
den „Rufnamen“ nun <strong>auch</strong> zum<br />
offiziellen Vereinsnamen zu machen:<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür. Aus welchem<br />
Grund? Der bisherige Name unseres<br />
Vereins ist im Gebr<strong>auch</strong> und im Lauf<br />
der Jahre sperrig geworden und gab<br />
immer wieder zu Missverständnissen<br />
Anlass, unter anderem weil es auf Landesebene<br />
und in den Kirchenkreisen<br />
eine ganze Reihe weiterer Diakonischer<br />
Werke gibt, <strong>mit</strong> denen es öfter zu Verwechslungen<br />
kam. Aber reicht das als<br />
Begründung aus?<br />
Nein, es waren <strong>auch</strong> inhaltliche<br />
Gesichtspunkte, die uns bei der<br />
Namensänderung geleitet haben.<br />
„Diakonisches Werk“ oder „Diakonische<br />
Werke“ – das betont mehr den<br />
institutionellen Charakter der Organisation.<br />
<strong>Diakonie</strong> = Dienst dagegen<br />
Konkret gesagt<br />
Gottesdienst mal „voll anders“ ...............................23<br />
Das „Alex 18.30“-Team und die <strong>Diakonie</strong><br />
Himmelsthür gestalteten einen Gottesdienst<br />
in der Wildeshauser Alexanderkirche<br />
www.diakoniehimmelsthuer.de ................................24<br />
Bildreicher, moderner und aktueller<br />
Bigband statt Orgel ..................................................24<br />
Mitreißender Freiluftgottesdienst<br />
in Hildesheim-Sorsum<br />
Wohn- & Arbeitsbörse ..............................................25<br />
<strong>für</strong> Kundinnen und Kunden der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
bezeichnet die Haltung, aus der heraus<br />
das Engagement <strong>für</strong> andere <strong>Menschen</strong><br />
geschieht. Nun mag <strong>auch</strong> Dienst oder<br />
dienen vielleicht nicht sehr modern<br />
klingen, aber das, was da<strong>mit</strong> gemeint<br />
ist, sollte sehr wohl als aktuell und<br />
fortschrittlich betrachtet werden. Dienen<br />
ist der Gegensatz von herrschen.<br />
Und gerade gegenüber <strong>Menschen</strong>, die<br />
Unterstützung und Assistenz benötigen,<br />
kann es leicht geschehen, dass<br />
aus Hilfestellung Fremdbestimmung<br />
und Abhängigkeit wird. Die <strong>Diakonie</strong><br />
unserer Tage – und da<strong>mit</strong> befindet sie<br />
sich im vollen Einklang <strong>mit</strong> ihrem neutestamentlichen<br />
Begründer – möchte<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Unterstützungsbedarf<br />
als eigenständige und selbstbestimmte<br />
Persönlichkeiten achten und ihnen bei<br />
der Wahrnehmung ihrer spezifischen<br />
Belange und Bedürfnisse zur Seite<br />
stehen.<br />
Das ist natürlich ein hoher Anspruch,<br />
der nicht immer leicht einzulösen<br />
ist. Umso wichtiger bleibt es,<br />
dieses Ziel, wie es <strong>auch</strong> im Leitbild<br />
der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür verankert<br />
ist, nicht aus dem Blick zu verlieren<br />
und sich immer wieder neu daran auszurichten.<br />
Ein solches am <strong>Menschen</strong> orientiertes<br />
Engagement vollzieht zieht<br />
sich dann aber nicht nur auf der Basis<br />
von spontaner Zuwendung, sondern<br />
br<strong>auch</strong>t <strong>auch</strong> einen festen und verlässlichen<br />
institutionellen Rahmen. Gebäude,<br />
Mitarbeitende, Leistungs- und<br />
Vergütungsvereinbarungen, Dienstpläne<br />
und Rechnungswesen sorgen da<strong>für</strong>,<br />
dass die nötigen Dienste sicher und<br />
nachhaltig zur Verfügung stehen. Aber<br />
die Reihenfolge diakonischer Arbeit<br />
wird immer sein: Erst die Motivation,<br />
dann die Organisation. Motivation<br />
ohne Organisation wird planlos,<br />
Organisation ohne Motivation jedoch<br />
verfehlt ihren Auftrag.<br />
So soll der neue offizielle Vereinsname<br />
Anlass und Ansporn sein, <strong>Diakonie</strong><br />
im ursprünglichen Sinne zu<br />
blei ben und das auf dem Boden einer<br />
Geschichte, die seit mehr als 128 Jahren<br />
von Hildesheim und Himmelsthür<br />
aus in vielen Regionen Niedersachsens<br />
präsent ist.<br />
<strong>mit</strong>einander.leben <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür September 2012 3<br />
Ihr<br />
Leserbriefe<br />
Ulrich Stoebe<br />
Wenn Sie Stellung nehmen möchten zu Artikeln dieser<br />
Ausgabe oder selbst einen Artikel veröffentlichen möchten,<br />
schreiben Sie uns an die Redaktionsanschrift:<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Stadtweg 100<br />
31139 Hildesheim<br />
E-Mail: redaktion@dw-hi.de<br />
Redaktionsschluss der nächsten<br />
Ausgabe ist der 15.10.2012.<br />
Die Redaktion behält sich den Abdruck der eingesendeten<br />
Beiträge und eine redaktionelle Überarbeitung vor.<br />
Termine & Jubiläen ...................................................26<br />
Kontakt, Impressum .................................................27
<strong>Teilhabe</strong> <strong>auch</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>hohem</strong> <strong>Assistenzbedarf</strong><br />
Arbeitsgruppe trägt konzeptionelle Grundlagen<br />
der Konversion in und um Hildesheim zusammen<br />
Die Konzeption zur Umsetzung<br />
des Konversionsprozesses<br />
der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
in Hildesheim wurde von der<br />
Arbeitsgruppe Konversion unter<br />
Mitwirkung von Dr. phil. Johannes<br />
Schädler von der Universität Siegen<br />
vor ungefähr einem Jahr fertig<br />
gestellt. Sie dokumentiert<br />
und reflektiert den bisherigen<br />
Konversionsprozess und denkt<br />
ihn in die Zukunft weiter.<br />
Es wurde zunächst festgestellt: Die<br />
Gebäude der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
in Sorsum wurden in den 70er Jahren<br />
erbaut. Damals waren sie auf dem neuesten<br />
Stand der Eingliederungshilfe.<br />
Dazu gehörte die Vollversorgung <strong>mit</strong><br />
möglichst kurzen Wegen. Alle Angebote<br />
des alltäglichen Lebens und der<br />
Freizeitgestaltung waren in Sorsum<br />
zu finden. Die Fürsorge und Versorgung<br />
der dort lebenden <strong>Menschen</strong><br />
wurde von den Mitarbeitenden geplant<br />
und organisiert. Mit dem Paradigmenwechsel<br />
von der Fürsorge hin zur<br />
Selbstbestimmung von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />
Unterstützungsbedarf stellte sich <strong>auch</strong><br />
die <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür der Aufgabe,<br />
diesen Wechsel zu gestalten<br />
(Konversion). Anfang 2009 wurde das<br />
erste Projekt „Haus Schalom“ in Angriff<br />
genommen. Das Haus war stark sanierungsbedürftig,<br />
und so stellte sich die<br />
Frage, ob es saniert oder aber den dort<br />
lebenden <strong>Menschen</strong> ein zeitgemäßeres<br />
Wohnangebot in der Stadt gemacht<br />
werden sollte. Über eine Kundenbefragung<br />
wurde schnell klar, dass nur<br />
ein Umzug in die Stadt in Frage käme.<br />
Was bedeutete das?<br />
Es wurden ausführliche Gespräche<br />
<strong>mit</strong> den Umzugswilligen, ihren Angehörigen<br />
und gesetzlichen Vertretern<br />
geführt. Mitarbeitende wurden umfassend<br />
beraten und geschult. Anfangs<br />
standen noch viele Ängste bei allen<br />
Beteiligten im Raum, die aber nach<br />
den ersten positiven Erfahrungen stark<br />
abnahmen.<br />
Parallel dazu wurde bei der Aktion<br />
Mensch <strong>mit</strong> Erfolg ein Leitantrag zur<br />
Umwandlung von Groß- und Komplexeinrichtungen<br />
gestellt. Vereinbart wurde,<br />
in den nächsten fünf Jahren 185<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Unterstützungsbedarf<br />
ein Wohnangebot außerhalb der Zentraleinrichtung<br />
in Sorsum anzubieten.<br />
So konnten die ersten Wohnungen<br />
schon im Herbst 2009 angemietet werden.<br />
Der Unterstützungsbedarf der<br />
Kunden und Kundinnen wird dabei in<br />
den Wohnungen genauso erfüllt wie<br />
im stationären Wohnumfeld.<br />
Die ersten Wohnangebote fanden<br />
so großen Anklang, dass immer wieder<br />
weitere Wohnungen in verschiedenen<br />
Stadtteilen Hildesheims und<br />
in Hannover angemietet oder gebaut<br />
wurden, zum Teil <strong>auch</strong> verbunden <strong>mit</strong><br />
einer Begegnungsstätte. Mittlerweile<br />
leben rund 100 <strong>Menschen</strong> nicht mehr<br />
in Sorsum.<br />
Ziel ist es, <strong>mit</strong> der Entwicklung von<br />
dezentralen Wohnangeboten in kleinen<br />
Einheiten die <strong>Teilhabe</strong> von <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> geistiger Behinderung am Leben<br />
in der Gesellschaft individuell und personenzentriert<br />
zu unterstützen. Aus<br />
diesem Veränderungsprozess heraus<br />
gilt es, eine verantwortungsbewusste<br />
und sorgfältige Veränderungsstrategie<br />
zu entwickeln.<br />
Als besondere Herausforderung<br />
im Rahmen der Konzepterstellung hat<br />
sich herauskristallisiert, dass Inklusion<br />
selbstverständlich <strong>auch</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> sehr <strong>hohem</strong> Unterstützungsbedarf<br />
sichergestellt werden muss. Eine weitere<br />
große Aufgabe ist die Umgestaltung<br />
des Sorsumer Zentralgeländes<br />
zu einem <strong>auch</strong> in Zukunft attraktiven<br />
Wohnangebot.<br />
Die Konzeption soll den Umwandlungsprozess<br />
weiter begleiten und liegt<br />
<strong>auch</strong> in leichter Sprache vor.<br />
Horst Müller<br />
4 MITEINANDER LEBEN, LERNEN, ARBEITEN<br />
Foto: <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür
Allein geht im<br />
Haushalt alles besser<br />
Für Heiko Bremer hat sich in Hildesheim<br />
der Traum von der eigenen Wohnung erfüllt<br />
Heiko Bremer bekommt gern<br />
Besuch. Aber nach einiger Zeit ist<br />
er dann <strong>auch</strong> ganz froh, wenn der<br />
Besuch wieder geht. Wenn er seine<br />
Wohnung <strong>für</strong> sich allein und er nach<br />
einem anstrengenden Arbeitstag<br />
seine Ruhe hat. Seine eigene<br />
Wohnung zu haben, wo er sich<br />
selbst um alles kümmert und ihm<br />
niemand reinredet, das genießt<br />
Heiko Bremer besonders. Denn er<br />
hat jahrelang in Wohngruppen gelebt,<br />
dauernd umgeben von anderen<br />
<strong>Menschen</strong>. Das mochte er nicht.<br />
Als Heiko Bremer nicht mehr bei<br />
seinen Eltern leben konnte, zog er<br />
1997 bei der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
ein. Zuerst in Triangel, dann in Sorsum<br />
wohnte er in verschiedenen Wohngruppen.<br />
Zuletzt war das Haus Schalom<br />
sein Zuhause. Dort lebten 20<br />
Men schen auf zwei Etagen zusammen.<br />
Heiko Bremer hatte ein kleines Zimmer,<br />
aber die übrigen Räume teilte er <strong>mit</strong><br />
den Anderen.<br />
Im Haus Schalom wurde er ringsum<br />
versorgt: Das Essen wurde geliefert,<br />
die Wäsche gewaschen. Immer waren<br />
Mitarbeitende da, die sich um alles<br />
kümmerten. Trotzdem ging es ihm nicht<br />
richtig gut. Sein Zimmer sah chaotisch<br />
aus. Viele seiner Sachen machte er<br />
kaputt. Er hatte Streit <strong>mit</strong> den Mitbewohnern<br />
und bekam oft Ärger. Als<br />
das Haus Schalom abgerissen werden<br />
sollte, wurden alle Bewohnerinnen und<br />
Bewohner gefragt, wo sie in Zukunft<br />
leben wollten. Für Heiko Bremer war<br />
das klar: in der Stadt und allein. Viele,<br />
die ihn kannten, hatten Bedenken. Er<br />
war doch so unordentlich, wie sollte<br />
das klappen? Andere konnten sich das<br />
gut vorstellen. Wohnbereichsleiterin<br />
Astrid Bauseneik zum Beispiel dachte<br />
sich schon, dass eine eigene Wohnung<br />
das Beste <strong>für</strong> Heiko Bremer wäre. Die<br />
Rundumversorgung in den Einrichtungen<br />
verursache manchmal erst die<br />
Probleme, meint Astrid Bauseneik. Wer<br />
mehr Dinge allein machen müsse, der<br />
lerne das dann <strong>auch</strong>.<br />
In seiner eigenen Wohnung kümmert<br />
sich Heiko Bremer zum ersten Mal<br />
allein um den Haushalt. Mit dem<br />
Wäschewaschen kennt er sich inzwischen<br />
aus und passt auf, dass nichts<br />
verfärbt oder einläuft.<br />
Seit einem guten Jahr ist sein<br />
Traum wahr geworden: Heiko Bremer<br />
lebt nun in der Marienburger Straße.<br />
Von dort kommt er gut <strong>mit</strong> dem Fahrrad<br />
zu seinem Arbeitsplatz in der Tischlerei<br />
der Lebenshilfe. Nach Feierabend<br />
räumt er seine Wohnung auf, macht<br />
seine Wäsche, spült sein Geschirr,<br />
kauft ein und plaudert <strong>mit</strong> seinen<br />
Nymphensittichen Johnny und Nikki.<br />
In den Balkonkästen zieht er Blumen.<br />
„Ich habe keine Langeweile hier“, sagt<br />
Heiko Bremer, „immer was zu muckeln.“<br />
Heiko Bremer ist stolz darauf, dass<br />
er vieles allein schafft, was ihm früher<br />
niemand zugetraut hat. Ganz auf sich<br />
gestellt ist er aber nicht. Wenn er Fragen<br />
hat oder Hilfe br<strong>auch</strong>t, kann er in<br />
das Büro der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
Die Nymphensittiche Nikki und<br />
Johnny hatte Heiko Bremer schon<br />
in Sorsum.<br />
am Hohnsen gehen. Dort bekommt<br />
er <strong>auch</strong> das Haushaltsgeld <strong>für</strong> zwei<br />
Wochen, das er sich dann selbst einteilt.<br />
Da<strong>mit</strong> kommt er <strong>auch</strong> immer<br />
hin, betont der 39-Jährige. Dreimal<br />
in der Woche kommt ein Mitarbeiter<br />
oder eine Mitarbeiterin der <strong>Diakonie</strong><br />
Himmelsthür zu ihm. Wenn er möchte,<br />
begleitet ihn jemand, zum Beispiel<br />
beim Kleiderkauf.<br />
Mit den Nachbarinnen und Nachbarn<br />
im Haus kommt er gut zurecht.<br />
Er vergisst nie, wenn er <strong>mit</strong> dem Treppenhaus-Dienst<br />
an der Reihe ist. Die<br />
früheren Probleme sind verschwun -<br />
den. Er hat sich sogar in den Behindertenbeirat<br />
der Stadt wählen lassen. Dort<br />
möchte er sich da<strong>für</strong> einsetzen, dass<br />
die Gebäude in der Stadt <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> Behinderung besser zugänglich<br />
werden.<br />
Ralf Neite<br />
<strong>mit</strong>einander.leben <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür September 2012 5<br />
Fotos: Ralf Neite
So normal wie möglich<br />
Neue Tagesförderung in<br />
Drakenburg bei Nienburg eingeweiht<br />
So viel Unterstützung wie nötig,<br />
so viel Selbstbestimmung und<br />
Normalität wie möglich, könnte man<br />
den Leitgedanken der so genannten<br />
Inklusion zusammenfassen. Schon<br />
häufig haben wir in diesem Magazin<br />
darüber berichtet, was die <strong>Diakonie</strong><br />
Himmelthür zu diesem Thema tut.<br />
Dieser Prozess zeigt sich nun <strong>auch</strong><br />
in Drakenburg, wo jetzt eine neue<br />
Tagesförderung eingeweiht wurde.<br />
Die fachliche Prämisse lautet:<br />
Wohnen und Arbeiten sollen räumlich<br />
getrennt sein“, sagte Fachbereichsleiter<br />
Ralf Simon, der zahlreiche Gäste<br />
beim Sommerfest zur Eröffnung begrüßen<br />
konnte. Bisher war das bei den 22<br />
Kundinnen und Kunden der <strong>Diakonie</strong><br />
Himmelsthür in Nienburg anders: Von<br />
ihrem Wohnhaus im Stadtteil Holtorf<br />
mussten sie nur in einen Nebenflügel<br />
wechseln, schon waren sie in ih rem<br />
Arbeitsbereich angekommen, der Tages<br />
förderung.<br />
Das freilich ist – abgesehen vom<br />
eher geringen Prozentsatz der <strong>Menschen</strong>,<br />
die Zuhause arbeiten – wahrhaftig<br />
nicht die Normalität. Zudem waren<br />
die Räumlichkeiten in Holtorf recht<br />
beengt, nur 60 Quadratmeter standen<br />
der Tagesförderung <strong>mit</strong> ihren Kreativ-,<br />
Alltagspraxis- und Bewegungsangeboten<br />
zur Verfügung. Die ehemalige<br />
Tischlereihalle am Triftweg in<br />
Drakenburg bietet nun ganz andere<br />
Möglichkeiten. Auf fast 400<br />
Quadratme- tern gibt<br />
es reichlich Platz <strong>für</strong><br />
Bild oben: Eine Andacht <strong>mit</strong> der Himmelsthür-Pastorin<br />
Sabine Spieker-<br />
Lauhöfer eröffnete ein buntes Programm.<br />
Bild rechts: Maike Rohde, Lehrerin<br />
einer Mellendorfer Schule, nutzte<br />
das Sommerfest, um sich über die<br />
Angebote der neuen Tagesförderung<br />
zu informieren. Besonders fasziniert<br />
war sie von den Klangschalen im<br />
Musikraum.<br />
alles: einen großzügigen Bewegungsraum,<br />
einen Raum <strong>für</strong> musiktherapeutische<br />
Arbeit, Ruhe- und Entspannungszimmer,<br />
Pflegebad, Gemeinschaftsraum<br />
<strong>mit</strong> Küche und dazu reichlich Außenflächen.<br />
„Der Sinn von Bauen ist ja,<br />
dass man Steine aus dem Weg räumt“,<br />
sagte Ralf Simon. Zur Inklusion gehört<br />
aber <strong>auch</strong> das selbstverständliche Miteinander<br />
von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> und ohne<br />
Behinderung. Rolf-Dieter Strudthoff,<br />
kaufmännischer Direktor der <strong>Diakonie</strong><br />
Himmelsthür, formulierte es so: „Wir<br />
wollen als integraler Bestandteil einer<br />
Sozialgemeinde gelten und uns mehr<br />
nach außen öffnen.“<br />
Um diesen Anspruch zu verwirklichen,<br />
verlagert die Tagesförderung<br />
Drakenburg möglichst viele Angebote<br />
in den ersten Arbeitsmarkt: In einem<br />
Motorrad-Geschäft poliert ein Beschäftigter<br />
der Tagesförderung<br />
(TF) Chromteile auf Hochglanz,<br />
in einem Supermarkt in Rohrsen<br />
räumt eine TF-Beschäftigte Regale<br />
ein, auf einem Bauernhof<br />
helfen mehrere <strong>Menschen</strong> bei<br />
Fachbereichsleiter<br />
Fa<br />
Ra Ralf Simon begrüßte<br />
die GGäste<br />
in Drakenburg.<br />
der Tierfütterung, <strong>auch</strong> im Tierheim<br />
Drakenburg sind zwei Arbeitsplätze.<br />
Ein zusätzliches Außenangebot ist das<br />
therapeutische Reiten.<br />
Bianca Wöhlke, stellvertretende<br />
Gemeindedirektorin des Fleckens<br />
Drakenburg, dankte der <strong>Diakonie</strong><br />
Himmelsthür, dass sie Drakenburg<br />
als Standort <strong>für</strong> das neue Angebot<br />
ausgewählt hat. Sie wünschte allen<br />
Mitarbeitenden sowie Kundinnen und<br />
Kunden, dass sie sich an ihrem neuen<br />
Arbeitsplatz wohl fühlen. Dazu war das<br />
Einweihungsfest <strong>mit</strong> seinen herrlichen<br />
Sommertemperaturen ein perfekter<br />
Auftakt. Nach einer Andacht <strong>mit</strong> Pastorin<br />
Sabine Spieker-Lauhöfer begann<br />
ein buntes Programm <strong>mit</strong> Leierkasten-<br />
und Akkordeon-Musik, einem Auftritt<br />
des Spielmannszugs Holtorf und vielen<br />
Schnupperangeboten der Tagesförderung.<br />
Besonderen Anklang fanden die<br />
Klangschalen im Musikraum <strong>mit</strong> ihren<br />
langen, obertonreichen Schwingungen.<br />
Kein Wunder, dass Andrea Warda, die<br />
Leiterin der Tagesförderung, von positiven<br />
Erfahrungen im neuen Haus<br />
berichten kann: „Manche Kundinnen<br />
und Kunden blühen hier richtig auf.“<br />
Ralf Neite<br />
6 MITEINANDER LEBEN, LERNEN, ARBEITEN<br />
Fotos: Ralf Neite
Angedacht<br />
Sing halleluja!<br />
Ich lese diese Aufforderung und<br />
denke: „Nee, heute nicht. Nach<br />
diesem anstrengenden Tag <strong>auch</strong><br />
noch ‚halleluja’ singen!?“ So eine<br />
Aufforderung trifft uns manchmal<br />
„auf dem falschen Fuß“.<br />
Außerdem lässt sich niemand gern<br />
etwas vorschreiben. Schon gar nicht<br />
so etwas. Es klingt wie „lach mal“ –<br />
und das funktioniert <strong>auch</strong> nicht!<br />
Oder vielleicht doch? Mir fällt das<br />
Halleluja von Händel ein. Kennen Sie<br />
das Stück? Es ist so <strong>mit</strong>reißend, so<br />
groß artig, dass ich mich dieser phantastischen<br />
Komposition in der Regel<br />
nicht entziehen kann. Während ich<br />
zu höre, merke ich, wie ich immer ein<br />
wenig mehr <strong>mit</strong>schwinge. Und ich überlege<br />
beim Zuhören, wo<strong>für</strong> ich meinem<br />
Gott heute doch noch ein dankbares<br />
„Halleluja“ entgegen schmettern kann.<br />
Denn das heißt dieses hebräische Wort<br />
übersetzt: Halleluja – lobt Gott! Und<br />
mir fällt dann tatsächlich eine ganze<br />
Menge dazu ein: Grundsätzliches und<br />
Aktuelles.<br />
Übrigens kommt mir beim Überlegen<br />
plötzlich wieder in den Sinn,<br />
dass ich früher sogar schon dazu getanzt<br />
habe, zum Halleluja; allerdings<br />
nicht zu dem von Händel. Das würde<br />
sicher recht lustig aussehen, so als<br />
Barocktanz vorgetragen. Nein, es war<br />
der Popsong von Dr. Alban, zu dem<br />
ich getanzt habe. Er heißt tatsächlich<br />
„Sing Halleluja!“. Mit großer Inbrunst<br />
habe ich mich dazu bewegt und zum<br />
Teil sogar <strong>mit</strong>gesungen, wenn ich mich<br />
getraut habe. Und diesen Tanz und<br />
meinen Gesang dazu habe ich ganz<br />
bewusst Gott gewidmet. Das hat mich<br />
dann immer noch fröhlicher gemacht.<br />
Ich bin sicher, er hat sich über diese<br />
Lebendigkeit gefreut.<br />
Warum soll man Gott <strong>auch</strong> nur <strong>mit</strong><br />
Worten loben und preisen? Das steht<br />
nirgends. Was sollten dann <strong>auch</strong> diejenigen<br />
tun, die nicht sprechen können?<br />
In den Psalmen der Bibel wird Gott<br />
ganz oft ein Halleluja gesungen – ja,<br />
gesungen, denn die Psalmen sind als<br />
Lieder entstanden. Warum sollen die<br />
<strong>Menschen</strong> damals also nicht <strong>auch</strong><br />
schon dazu getanzt haben? Von David<br />
ist dies zumindest <strong>auch</strong> biblisch belegt<br />
(2. Samuel 6,14). Sein Tanz fand vor<br />
der Bundeslade statt.<br />
Auf dem Sommerfest der <strong>Diakonie</strong><br />
Himmelsthür vor einigen Wochen konnte<br />
man gleichfalls <strong>Menschen</strong> sehen,<br />
die getanzt haben. Es gab Lifemusik<br />
zu hören, und die tanzenden <strong>Menschen</strong><br />
haben eine große Menge an Lebensfreude<br />
ausgestrahlt. Jede und jeder<br />
hat die Bewegungen nach den eigenen<br />
Möglichkeiten gestaltet.<br />
Eigentlich müssten wir das viel<br />
öfter machen: uns Raum geben, die<br />
Freude am Leben suchen, sie spüren<br />
und gestalten; nicht immer nur durch<br />
den Alltag trotten: bewusst Pausen<br />
setzen, sich kleine Momente des Innehaltens<br />
schenken, die Rastlosigkeit<br />
ruhen lassen.<br />
Halleluja singen (oder tanzen) – ob<br />
<strong>mit</strong> Dr. Alban oder Händel, das befreit!<br />
Probieren Sie es mal! Es muss ja keiner<br />
zuhören oder zusehen. Und es muss<br />
<strong>auch</strong> nicht schön sein.<br />
Das Auto eignet sich zum Singen<br />
übrigens ganz wunderbar, finde ich.<br />
Wenn wir uns also demnächst an der<br />
roten Ampel nebeneinander stumm<br />
durch die Scheibe ansingen, wird uns<br />
von selbst ein Lächeln auf die Lippen<br />
gleiten – halleluja!<br />
Ute Quednow<br />
<strong>mit</strong>einander.leben <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür September 2012 7<br />
Foto: <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür
Hilfe nach Maß?<br />
Die Möglichkeiten des HMB-T-Verfahrens<br />
<strong>für</strong> die Tagesförderung<br />
Am 1. Januar 2013 wird es ernst.<br />
Dann kommt das Verfahren zur<br />
Feststellung des Hilfebedarfs in der<br />
Gestaltung des Tages <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> Behinderungen, kurz „HMB-T<br />
Verfahren“, nach Dr. Heidrun<br />
Metzler (Version 03/2001) zur<br />
Anwendung. Es gilt <strong>für</strong> Werkstätten,<br />
Tagesförderstätten und soge nannte<br />
„sonstige heiminterne Tagesstruktur“<br />
<strong>für</strong> geistig, körperlich<br />
oder seelisch wesentlich behinderte<br />
<strong>Menschen</strong> (Leistungsberechtigte)<br />
im Berufsalter.<br />
Die Zuordnung zu Gruppen <strong>mit</strong><br />
vergleichbarem Hilfebedarf soll zwar<br />
nur „rein kalkulatorischen“ Zwecken<br />
dienen, die Erfahrungen <strong>mit</strong> einem<br />
vergleichbaren Verfahren in den Wohnbereichen<br />
hat jedoch gezeigt, dass es<br />
doch mehr ist und andere Prozesse<br />
davon betroffen sein werden.<br />
Zeitgleich zu den Bedarfser<strong>mit</strong>tlun<br />
gen im Vorfeld zum Stichtag<br />
30.09.2010, hat sich die <strong>Diakonie</strong><br />
Himmelsthür auf den Weg gemacht,<br />
um die Verfahren <strong>für</strong> das gesamte Berichtswesen<br />
in der Tagesförderung auf<br />
die neuen Anforderungen umzustellen.<br />
Mitarbeitende wurden in Fortbildungen<br />
darauf vorbereitet, und es wurde ein<br />
leicht verständlicher Kunden-Fragebogen<br />
<strong>mit</strong> Symbolen versehen entwickelt,<br />
um den Kundinnen und Kunden eine<br />
aktive Mitwirkung zu ermöglichen. Gerade<br />
im Bereich der Tagesförderung<br />
gestaltet sich die sinnvolle Anwendung<br />
des Verfahrens, das ursprünglich<br />
einmal <strong>für</strong> Werk stätten in Hessen entwickelt<br />
wurde, schwierig.<br />
UK-Symbol<br />
<strong>für</strong> Hilfe und<br />
Unterstützung<br />
Die Bedarfe der <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> sehr <strong>hohem</strong> Unterstützungsbedarf<br />
werden nicht<br />
ausreichend abgebildet. Hier<br />
wird den Mitarbeitenden ein<br />
hohes Maß an Wissen abverlangt,<br />
um die einzelnen<br />
Be darfs bereiche auf den Unterstützungsbedarf<br />
dieser <strong>Menschen</strong><br />
herunterzubrechen.<br />
Zum Besseren Verständnis hier<br />
die unterschiedlichen Ansätze der<br />
verschiedenen Bedarfsbereiche in<br />
Kurz form:<br />
Entwicklung von Fähigkeiten und<br />
Kenntnissen <strong>mit</strong> dem Ziel, <strong>mit</strong>tel- und<br />
langfristig eine höhere (Leistungs-)<br />
Stufe auf dem Weg zur wirtschaftlichen<br />
Selbständigkeit zu erreichen.<br />
Entwick lung von Fähig keiten und<br />
Kenntnissen <strong>mit</strong> dem Ziel, innerhalb<br />
der (Leistungs-)Stufe eine verbesserte<br />
Arbeitsfähigkeit und Arbeitsleistung<br />
(Arbeitsverhalten) zu erreichen.<br />
Erhaltung der vorhandenen Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten <strong>mit</strong> dem Ziel,<br />
ein Abrutschen in eine niedrigere<br />
(Leistungs-)Stufe zu verhindern.<br />
Die Beschäftigung in einer Tagesförderstätte<br />
gehört streng genommen<br />
nicht zum Zielbereich „Arbeitssituation“.<br />
Oftmals<br />
ist hier als Ziel allein ei ne<br />
Trennung von Wohnen<br />
und (Gemeinschafts-)<br />
Leben realisierbar.<br />
Die Förderung zielt<br />
Unterstützte<br />
Kommunikation<br />
(UK)-Symbol (U (UK)-Symbol <strong>für</strong> Arbeit<br />
jedoch prinzipiell auf die Werkstattfähigkeit,<br />
also einen Arbeitsplatz in<br />
der WfbM.<br />
In dem Verfahren müssen alternative<br />
Angebote der Tagesförderung <strong>mit</strong><br />
berücksichtigt werden. Bildung und<br />
Förderung auf der Ebene elementarer<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten, Ermöglichen<br />
sozialer Begegnungen, Entwickeln<br />
von kreativen Ausdrucksformen,<br />
Aufbau und Ausführung von persönlich<br />
als sinnhaft erlebten Tätigkeiten und<br />
anderes mehr besitzen <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong>,<br />
die nicht, noch nicht oder nicht mehr<br />
einer Arbeit nachgehen können, einen<br />
zentralen Stellenwert. Die da<strong>für</strong><br />
erforderlichen Hilfen zur Gestaltung<br />
des Tages stehen zumindest <strong>für</strong> die<br />
auf sie Angewiesenen gleichberechtigt<br />
neben den Arbeitsbereichen einer<br />
Werkstatt.<br />
Andrea Strobel-Brunke<br />
8<br />
KONKRET VOR ORT<br />
Foto: <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür / UK-Symbole: The Picture Communication Symbols © 1981-2009 by Meyer Johnson LLC.
Ein Leben <strong>mit</strong>ten<br />
im Zentrum<br />
Neue Wohnangebote in Wietze<br />
<strong>für</strong> unterschiedlichste Bedürfnisse<br />
„Meine Nachbarn und ich wollen<br />
<strong>für</strong> das Treppenhaus einen Putzplan<br />
erstellen“, erzählt Stefan Goluch<br />
aufgeregt. „Aber die ersten ein,<br />
zwei Male müssen die Nachbarn<br />
uns noch ein bisschen helfen.“<br />
Für Stefan Goluch und seine beiden<br />
Mitbewohner, die Anfang Mai eine<br />
Wohnung <strong>mit</strong>ten im Wietzer Ortszentrum<br />
bezogen haben, ist das<br />
alles Neuland. Zum ersten Mal<br />
leben die drei Männer in einer<br />
eigenen Wohnung.<br />
Die Wohngemeinschaft an der<br />
Nien stedter Straße ist Ausdruck der<br />
Konversion <strong>auch</strong> in Wietze: Die großen,<br />
oft außerhalb der Ortszentren<br />
lie genden Wohnangebote werden zurückgebaut,<br />
da<strong>für</strong> entstehen kleinere,<br />
ortsnahe Angebote. Ziel ist die selbstverständliche<br />
<strong>Teilhabe</strong> am gesellschaft<br />
lichen Leben. In Wietze hat die<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür nun <strong>mit</strong> der<br />
Anmietung von drei so genannten<br />
Stadt wohnungen den Ball ins Rollen<br />
gebracht.<br />
Bisher lebten alle 79 Kundinnen<br />
und Kunden in einem Wohnkomplex<br />
an der Schachtstraße. Die Häuser sind<br />
idyllisch im Wald gelegen und verfügen<br />
Fachbereichsleiterin Ute Kuklau und<br />
Kunde Stefan Goluch spielen am<br />
brandneuen Kickertisch im Gemeinschaftszimmer<br />
ein Match aus.<br />
über großzügige Außenanlagen. Doch<br />
der Weg ins Zentrum sei gut anderthalb<br />
Kilometer lang, so Wohnbereichsleiterin<br />
Ute Kuklau – zu weit <strong>für</strong> viele der<br />
Bewohnerinnen und Bewohner, die<br />
neben geistigen zum Teil <strong>auch</strong> körperliche<br />
Behinderungen haben.<br />
Deshalb wurde unter einem Teil der<br />
Kundinnen und Kunden vor einem Jahr<br />
eine Zukunftsbefragung durchgeführt:<br />
Wo, wie und <strong>mit</strong> wem würden sie am<br />
liebsten wohnen? Dabei stellte sich<br />
heraus, dass sechs Bewohnerinnen<br />
und Bewohner sich eigene, zentral<br />
gelegene Wohnungen wünschten,<br />
zu gleich aber eine enge Anbindung<br />
an ihr gewohntes Umfeld behalten<br />
möchten.<br />
Für den Umzug musste erst einmal<br />
trainiert werden. Bisher war alles<br />
organisiert: Das Essen kam aus der<br />
Küche im Haupthaus, die Gemeinschaftswäscherei<br />
Himmelsthür reinigte<br />
die Kleidung, <strong>auch</strong> um die Reinigung<br />
der Zimmer mussten sich die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner nicht selbst<br />
kümmern. Nach und nach lernten sie,<br />
selbst die Verantwortung <strong>für</strong> all diese<br />
Dinge zu übernehmen. Denn in<br />
den neuen Wohnungen werden sie<br />
zwar weiterhin von Mitarbeitenden der<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür unterstützt, ihren<br />
Alltag müssen sie jedoch selbst in<br />
den Griff bekommen.<br />
„In der ersten Zeit war ich ganz<br />
schön hibbelig, als wir das hier alles<br />
aufgebaut haben“, sagt Stefan Goluch,<br />
während er sich in seinem Zimmer umschaut.<br />
Die neue Situation habe nicht<br />
nur Vorteile, berichtet er: „Es fehlen<br />
mir ein paar Betreuer zum Quatschen.“<br />
Da<strong>für</strong> hat der 43-Jährige es jetzt viel<br />
leichter, andere Kontakte aufzubauen.<br />
„Ich bin der schnellste Läufer, den sie<br />
hier haben“, sagt er stolz und dementsprechend<br />
ist er viel in Wietze<br />
unterwegs, wenn er und seine Mitbewohner<br />
nach<strong>mit</strong>tags von der Arbeit in<br />
Lebenshilfe-Werkstätten in Celle und<br />
Bergen nach Hause kommen.<br />
Die drei Wohnungen seien in<br />
Wietze erst der Anfang, kündigt Ute<br />
Kuklau an. Trotz des erhöhten Betreuungsaufwands<br />
bei kleineren, nicht<br />
mehr an einem Standort gebündelten<br />
Wohnungen sollen ortsnahe Angebote<br />
<strong>auch</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> höherem Assis-<br />
Neite<br />
tenzbedarf geschaffen werden.<br />
Ralf<br />
Ralf Neite Foto:<br />
<strong>mit</strong>einander.leben <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür September 2012 9
Begleitung in die Selbstständigkeit<br />
<strong>mit</strong> Kontinuität und Respekt<br />
Katharina Spengler unterstützt als Heilerziehungspfl egerin<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderung im Hildesheimer Stadtfeld<br />
Anfangs war es vor allem ein<br />
Job, der <strong>für</strong> die Studentin einen<br />
Zusatzverdienst bedeutete.<br />
Doch Katharina Spengler merkte<br />
bald, dass die Arbeit in einer Wohngruppe<br />
der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
ihr wirklich lag. Sie brachte ihr<br />
Lehramts-Studium trotzdem zu<br />
Ende, doch nach dem Referendariat<br />
als Grundschullehrerin war sie sich<br />
ihrer Sache sicher: <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />
Behinderung zu unterstützen, das<br />
war es, was sie wirklich wollte.<br />
Katharina Spengler kehrte an<br />
ihren Arbeitsplatz bei der <strong>Diakonie</strong><br />
Himmelsthür zurück und begann berufsbegleitend<br />
die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin<br />
an der Fachschule<br />
in Hildesheim. Seit Oktober 2010 gehört<br />
Katharina Spengler zum Team, das<br />
im Hildesheimer Stadtfeld Kundinnen<br />
und Kunden der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
auf ihrem Weg zu mehr Selbstständigkeit<br />
begleitet. 21 Personen leben<br />
hier in acht Wohngemeinschaften in<br />
verschiedenen Mehrfamilienhäusern<br />
– <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> und ohne Behinderungen<br />
Tür an Tür. Zu den Aufgaben<br />
der Heilerziehungspflegerin gehört es,<br />
Konzepte <strong>für</strong> jeden Einzelnen aufzustellen<br />
und immer wieder zu fragen:<br />
„Was möchten Sie? Wie können wir<br />
Ihnen dabei helfen?“ Der Unterstützungsbedarf<br />
der Männer und Frauen<br />
Auf einem Merkzettel haben Erik Ziyavedinov und Katharina Spengler<br />
notiert, welche Aufgaben sie gemeinsam angehen wollen: Berufswahl<br />
und Bewerbungen sind <strong>für</strong> den 20-Jährigen wichtige Ziele; Grammatik und<br />
Rechtschreibung will er weiter üben und mehr über Politik lernen.<br />
sei sehr verschieden, aber Fortschritte<br />
hätten alle gemacht, freut sich die<br />
31-Jährige.<br />
Erik Ziyavedinov hat im letzten Jahr<br />
seinen Hauptschulabschluss geschafft.<br />
Höflich hält er <strong>für</strong> den Besuch die Tür<br />
auf. Einkauf, Wäsche, Aufräumen, diese<br />
grundlegenden Verrichtungen haben<br />
der 20-Jährige und sein Mitbewohner<br />
im Griff. Wozu br<strong>auch</strong>t er die Hilfe einer<br />
Heilerziehungspflegerin? „Sie macht<br />
alles heil“, witzelt der junge Mann,<br />
antwortet dann aber ernsthaft: „Für<br />
die Schule. Und <strong>für</strong> Bewerbungsschreiben.<br />
Die würden sonst wohl nicht so<br />
werden, wie sie sein sollten.“ Denn <strong>für</strong><br />
ihn steht jetzt die Entscheidung an,<br />
welcher Beruf <strong>für</strong> ihn in Frage käme.<br />
Erik Ziyavedinov will sich einen Ausbildungsplatz<br />
auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />
suchen.<br />
Ein Haus weiter wohnt Stefan Käse,<br />
der heute Waschtag hat. Wer an welchen<br />
Wochentagen die gemeinsame<br />
Maschine im Keller nutzen darf, ist<br />
auf einem Plan geregelt. Stefan Käse<br />
weiß, was heute ansteht, hat den<br />
Wäschekorb schon vorbereitet. Den<br />
Wohnungsschlüssel hängt er sich um<br />
den Hals. Anfangs hatten sich einige<br />
Kundinnen und Kunden öfter mal ausgesperrt<br />
– wer selbstständig leben will,<br />
hat eben einiges zu lernen. Auch wäh-<br />
rend der Nachtstunden ist immer ein<br />
Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin im<br />
Büro im Stadtfeld zu erreichen. Nicht<br />
nur <strong>für</strong> die Kundinnen und Kunden,<br />
<strong>auch</strong> <strong>für</strong> deren Nachbarn, <strong>mit</strong> denen<br />
es schließlich keinen Ärger geben soll.<br />
Denn dass sie in einem Mehrfamilienhaus<br />
nicht nachts die Musik laut<br />
aufdrehen dürfen, müssen manche der<br />
jungen Männer erst lernen.<br />
Die Heilerziehungspflege, meint<br />
Katharina Spengler, beinhalte Pflege<br />
und Erziehung gleichermaßen. Während<br />
im Stadtfeld die Bewältigung des<br />
Alltags und die persönliche Entwicklung<br />
im Vordergrund stehen, spiele bei<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>hohem</strong> Unterstützungsbedarf<br />
die körperliche Pflege und Gesundheitsvorsorge<br />
eine größere Rolle:<br />
Stimulation, Förderung der Wahrnehmung,<br />
Unterstützte Kommunikation.<br />
„Es kommt viel auf Kontinuität an, dass<br />
man die Kundinnen und Kunden kennt.<br />
Dann kann man ihnen vieles von den<br />
Augen ablesen.“ Auch ohne zu sprechen<br />
könnten die <strong>Menschen</strong> zeigen,<br />
was sie wollen und was nicht. „Ich<br />
arbeite gern in der Heilerziehungspflege:<br />
So kann ich <strong>Menschen</strong> auf ihrem<br />
Weg in die Selbständigkeit behilflich<br />
sein oder sie dabei unterstützen, ihren<br />
Weg im gesellschaftlichen Leben zu<br />
finden.“<br />
Wiebke Barth<br />
10 KONKRET VOR ORT<br />
Fotos: Wiebke Barth
Nur wo du zu Fuß<br />
gehst bist du wirklich<br />
Von der Weser in den Hochsolling –<br />
drei Tage auf dem Pilgerweg Loccum-Volkenroda<br />
Der Klang der Zimbeln markiert<br />
in der Klosterkirche St. Marien<br />
in Kemnade bei Bodenwerder<br />
den Beginn der Pilgertour.<br />
Pilgerbegleiter Winfried Bodenburg<br />
lässt die zwei <strong>mit</strong> einem Lederband<br />
verbundenen Klangschalen ausschwingen.<br />
Gemeinsam stimmt er<br />
<strong>mit</strong> den sechzehn Mitarbeitenden<br />
aus der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür das<br />
erste Lied an. Sie sind die ersten,<br />
die das neue Angebot ihres<br />
Arbeitgebers nutzen, sich<br />
gemeinsam <strong>mit</strong> anderen eine<br />
Auszeit zu gönnen und sich dabei<br />
auf religöse Impulse einzulassen.<br />
Textimpulse, Gebete, Lieder, Schweige<br />
phasen oder Austausch untereinander<br />
werden nun die nächsten drei<br />
Tage strukturieren. Andachten in den<br />
Kirchen am Wege stehen am Tagesbeginn<br />
und am Ende des Tages, <strong>mit</strong>tags<br />
wartet ein Küster oder eine Küsterin,<br />
um den Pilgernden die örtliche Kirche<br />
vorzustellen.<br />
Für den ersten Tag ist das Programm<br />
anspruchsvoll: Nach der Weser<br />
brücke in Bodenwerder geht es<br />
gleich berg auf. Auf<br />
270 Meter Höhe<br />
liegt die Königszinne<br />
und bietet<br />
einen herrlichenAusblick<br />
in das<br />
Wesertal.<br />
Oben angekommen<br />
weiß<br />
nun jeder, warum<br />
der Rucksack nicht<br />
schwe rer als acht<br />
Kilo sein sollte.<br />
Vorbei am Deutsch-Orthodoxen Kloster<br />
und am Rittergut von Buchhagen geht<br />
es durch das Lennetal bis zum gut fünf<br />
Kilometer entfernten Kirchbrak.<br />
Hier wartet schon seit längerer<br />
Zeit Adolf Meyer in der Kirche auf die<br />
müden Pilgerer. Während der Andacht<br />
ändert sich das Wetter. Bis kurz vor der<br />
Ankunft im Kloster Amelungsborn wird<br />
es mehr oder weniger regnen. Dabei<br />
liegt die schwierigere Tagesetappe<br />
noch vor den Pilgerinnen und Pilgern:<br />
Der Aufstieg zum 460 Meter hohen<br />
Ebersnacken. Gut, dass niemand zur<br />
Vorbereitung in der Streckenbeschreibung<br />
nachgelesen hat.<br />
Von den Wandernden <strong>mit</strong> guter<br />
Kon dition heißt es dort, sie könnten<br />
die 19 km der Etappe 7 und 8 bis zum<br />
Kloster Amelungsborn <strong>auch</strong> an einem<br />
Tag bewältigen. Allerdings erfordere<br />
der Weg durch den Vogler mehr<br />
Kon dition als die vorigen Strecken.<br />
„Die sportliche und körperliche Herausforderung<br />
hat mich gereizt“, sagt<br />
ein Kollege, „und natürlich <strong>auch</strong>, vom<br />
Alltag wegzukommen und mir selbst<br />
zu begegnen. Gut, dass die <strong>Diakonie</strong><br />
Himmelsthür uns so etwas<br />
ermög licht.“ Schnell<br />
zeigen sich an diesem Tag<br />
die persönlichen Gehrhythmen<br />
und konditionellen Unterschiede.<br />
Für die nächsten<br />
Tage werden Etappen verabredet,<br />
die die unterschiedlichen<br />
Ge schwindigkeiten zulassen<br />
und ge meinsame Impulse ermöglichen.<br />
Trotz dem wird jeder Hügel<br />
zum Alpenpass, körperliche Schmerzen<br />
werden weniger <strong>mit</strong> jedem Kilometer<br />
und die Last auf den Schultern lässt<br />
nach. „Es ist ein riesiges Glücksgefühl,<br />
wenn das Ziel erreicht ist“, sagt eine<br />
Pilger-Kollegin.<br />
Als die Sonne vorsichtig durch<br />
die Wolken scheint, ist das Ziel <strong>für</strong><br />
den Abend erreicht: In der Klosterkirche<br />
Amelungsborn erklingen wieder<br />
die Zimbeln. Der Weg ist <strong>für</strong> heute<br />
zu Ende, die Rucksäcke sind an die<br />
Seite gestellt. Die Andacht beginnt.<br />
Zum Abendbrot wird Reinhard Eicke<br />
kommen, um über das Kloster und<br />
die Familiaritas (Bruderschaft des Klosters)<br />
zu berichten. Der Handyempfang<br />
ist schlecht im Kloster. Aber <strong>auch</strong> das<br />
erleichtert das „Abschalten“ vom Alltag,<br />
der am ersten Tag noch bei vielen<br />
präsent ist.<br />
Und unterm Strich? In der Rückschau<br />
hat eine Teilnehmerin gesagt:<br />
„Um die Gedanken frei zu bekommen,<br />
muss ich weit laufen und der Alltag<br />
rutscht aus dem Blickfeld. Eine tolle<br />
Erfahrung. Vor der nächsten Tour gebe<br />
ich das R<strong>auch</strong>en auf! Noch heute zehre<br />
ich von der Pilgertour.“ Die <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
Himmelsthür wird das Angebot im<br />
kommenden Jahr gern wiederholen. <strong>Diakonie</strong><br />
Frank Hüsemann Fotos:<br />
<strong>mit</strong>einander.leben <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür September 2012 11
Die Gemeinschaftswäscherei<br />
Himmelsthür (gwh) ist im Rahmen<br />
der Fachmesse Texcare 2012 als<br />
beste Wäscherei des Jahres im<br />
deutschsprachigen Raum in der<br />
Kategorie „vorbildliche Logistik“<br />
<strong>mit</strong> dem „WRP Star 2012“ ausgezeichnet<br />
worden. Die Texcare<br />
International ist die Weltleitmesse<br />
der modernen Textilpflege <strong>mit</strong> 264<br />
Ausstellern aus 26 Ländern und<br />
Besucherinnen und Besuchern aus<br />
aller Welt, die alle vier Jahre in<br />
Frankfurt stattfindet.<br />
Über die Auszeichnung haben sich<br />
die Mitarbeitenden und Geschäftsführer<br />
Johann Liegl sehr gefreut. „Seit<br />
Jahren haben wir immer wieder unsere<br />
Logistik weiterentwickelt und da<strong>mit</strong><br />
nachhaltige Qualitäts- und Leistungsverbesserungen<br />
<strong>für</strong> unsere Kunden<br />
erzielt“, erläutert Johann Liegl. „Dabei<br />
stand immer wieder die Gesamtlogistik<br />
vom Anfall der Schmutzwäsche beim<br />
Kunden über Bestell- und Controllingsysteme<br />
bis hin zur Lieferung in den<br />
Sauberwäscheschrank oder persönlich<br />
<strong>für</strong> den einzelnen Nutzer verpackt auf<br />
dem Prüfstand. Außerdem ging es um<br />
die innerbetriebliche Ablauflogistik <strong>mit</strong><br />
spezialisierten, geschulten Mitarbeitenden<br />
in Verbindung <strong>mit</strong> modernster<br />
Technik.“<br />
Beste Wäscherei<br />
des Jahres<br />
Gemeinschaftswäscherei Himmelsthür<br />
wird bei der Fachmesse Texcare ausgezeichnet<br />
Die gwh bietet innovative textile<br />
Dienstleistungen im Segment der<br />
Ge sundheitswäsche an, angefangen<br />
von individuellen, differenzierten und<br />
dezentralen Mietwäschevollversorgungssystemen<br />
bis hin zu persönlicher<br />
Wäsche <strong>mit</strong> Sortierung der einzelnen<br />
Wäscheteile. An jedem Arbeitstag<br />
werden etwa 45.000 Kilo Wäsche <strong>mit</strong><br />
Reinigung <strong>für</strong> 30 Krankenhäuser, 100<br />
Altenwohn- und Pflegeheime sowie<br />
Wohneinrichtungen <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />
Behinderung aus ganz Norddeutschland<br />
<strong>mit</strong> Hilfe modernster Technik im<br />
Zweischichtbetrieb bearbeitet.<br />
Gemeinsam <strong>mit</strong> den weltmarktführenden<br />
Maschinenherstellern wurden<br />
technische Standards weiterentwickelt,<br />
Die Gemeinschaftswäscherei<br />
Himmelsthür betreibt die<br />
weltweit erste und einzige automatische<br />
Sortieranlage <strong>für</strong><br />
Bewohnerwäsche. Hier wird<br />
Wäsche in den Hauptspeicher<br />
eingelagert.<br />
insbesondere bei der automatischen<br />
Sortierung von Bewohner- und Patientenwäsche.<br />
„Zur Sortierung der Wäsche<br />
betreiben wir die weltweit erste<br />
und einzige automatische Sortieranlage“,<br />
betont Liegl. Mehr als 130.000<br />
Bekleidungsteile werden in der Woche<br />
über die Anlage sortiert. Die Sortieranlage<br />
hat eine Speicherkapazität von<br />
30.000 Bekleidungsteilen und eine<br />
Sortierleistung von 5.000 Teilen in der<br />
Stunde. Sie sortiert alle persönlichen<br />
Wäscheteile von Bewohnerinnen und<br />
Bewohnern. Mit Hilfe der Sortieranlage<br />
wurde die zeitnahe und vollständige<br />
Lieferung der Bewohnerwäsche deutlich<br />
verbessert.<br />
„Bezüglich der Bearbeitung der Bewohnerwäsche<br />
ist die gwh Marktführer<br />
in Niedersachsen und logistisch richtungweisend<br />
<strong>für</strong> die gesamte Branche<br />
in Deutschland und Europa“, betont Johann<br />
Liegl. Seit Oktober letzten Jahres<br />
arbeiten in der gwh zwei Prototypen<br />
einer neu entwickelten Waschstraße<br />
im ersten Praxistest zusammen <strong>mit</strong> einer<br />
ebenfalls neuen vollautomatischen<br />
Schmutzwäschesackspeicher- und<br />
Sor tieranlage und mehreren zusätzlichen<br />
Silotanks zum Auffangen und<br />
Wiederverwerten von Nutzwasser. Die<br />
beiden neuen Waschstraßen zeichnen<br />
sich durch hohe Effizienz bei Energie-,<br />
Wasser- und Wasch<strong>mit</strong>telverbr<strong>auch</strong><br />
und trotz besonderer Textilschonung<br />
durch eine außergewöhnlich gute<br />
Waschqualität aus.<br />
Johann Liegl<br />
12 KONKRET VOR ORT<br />
Fotos: <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür
Per Fahrrad in die<br />
Mitte der Gesellschaft<br />
Kundinnen und Kunden in Wildeshausen<br />
legen eine Verkehrsprüfung ab<br />
Verkehrsregeln büffeln <strong>für</strong><br />
den Theorietest, die Fahrräder<br />
wieder „fit“ machen <strong>für</strong> die<br />
Sicherheits überprüfung, volle<br />
Konzentration im Fahrradparcours<br />
und auf der Prüfstrecke durch<br />
Wildeshausen:<br />
25 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer am Verkehrssicherheitstraining<br />
haben sich über<br />
Wochen intensiv <strong>mit</strong> dem Thema<br />
„Sicherheit im Straßenverkehr“<br />
auseinander gesetzt.<br />
„Durch die zunehmende Dezentralisierung<br />
der Wohnangebote wird es<br />
immer wichtiger,<br />
Kundinnen und<br />
Kunden Sicherheit<br />
im Straßenverkehr<br />
zu ver<strong>mit</strong>teln“,<br />
sagt Kundenmanager<br />
Henning<br />
„...Alle Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer haben die<br />
Anforderungen bestens<br />
gemeistert.“<br />
Baden. Die Wohnbereichsleiterinnen<br />
Maxie Fahrenberg und Merle Conrads<br />
bestätigen, dass die Anregungen zu<br />
einem solchen Training direkt aus<br />
einzelnen Wohngemeinschaften gekommen<br />
seien.<br />
So ein großes und wichtiges Thema<br />
ist natürlich nicht <strong>mit</strong> einer einzigen<br />
Veranstaltung abzudecken: Dem Theorieübungsteil<br />
folgten eine mündliche<br />
Prüfung, ein Abend <strong>mit</strong> Lehrfilmen und<br />
Übungen am Fahrradsimulator.Verkehrsberater<br />
Rolf<br />
Quickert von der<br />
Polizei Wildeshausen<br />
leitete die<br />
Veranstaltungen und lobt die Teilnehmenden:<br />
„Alle waren ausgesprochen<br />
lernwillig und nahmen am Unterricht<br />
aktiv teil – das ist nicht überall so!<br />
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
haben die Anforderungen bestens gemeistert.“<br />
Höhepunkte des Fahrsicherheitstrainings<br />
waren der Fahrradparcours<br />
auf dem Gelände der Wildeshauser<br />
Holbeinschule und die gut drei Kilome-<br />
ter lange Prüfstrecke durch die Stadt.<br />
Der Fahrradparcours ermöglichte es,<br />
in einem geschützten Rahmen knifflige<br />
Verkehrssituationen zu simulieren,<br />
die dann am Folgetag in der Realität<br />
des Wildeshauser Straßenverkehrs an<br />
insgesamt zwölf Prüfstationen getestet<br />
wurden.<br />
Bei der feierlichen Urkundenvergabe<br />
im Festsaal des Hauses Emsland<br />
waren sich Kundinnen und Kunden,<br />
die zahlreichen engagierten Mitarbeitenden<br />
und die Polizei einig: Das<br />
Sicherheitstraining war ein voller Erfolg<br />
und soll von nun an jährlich angeboten<br />
werden.<br />
Henning Baden<br />
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Die Teilnehmer Walter Hauk und<br />
Hans-Jürgen Finke kurz vor dem<br />
Start.<br />
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<strong>mit</strong>einander.leben <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür September 2012 13<br />
Foto: <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür
Ein bunter Bilderbo<br />
Veranstaltungsimpressionen aus Bad Pyrmont,<br />
Sorsum, Wietze und Wildeshausen<br />
Pyrmont: Der Bierwagen ist<br />
auf dem Sommerfest immer<br />
ein beliebter Treffpunkt<br />
Wietze: Hey, die Musik ist so<br />
super, da muss ich einfach<br />
<strong>mit</strong> singen…<br />
Kirchentag Wildeshausen:<br />
Viele schattige Plätzchen luden<br />
zum Klön schnack ein.<br />
Pyrmont: Der Vorsitzende nde e<br />
vom Heimbeirat, Herr<br />
Frank Ahlers, gibt<br />
gern Auskunft über<br />
die Aufga ben des Beirats. atss.<br />
Wietze: Jubel, Trubel, He Heiterkeit… iterkeit…<br />
zwischen Grill und Getränke- trännke-<br />
ausschank war Zeit zum m<br />
Klönschnack.<br />
Wildeshausen: Bei sommerlichen<br />
Temperaturen war der Eisstand<br />
ein beliebter Anlaufpunkt<br />
14 KONKRET VOR ORT
gen<br />
Sorsum: Sorsum Einführung von Regionalgeschäftsführerin<br />
geschä Judith Hoffmann<br />
Unzertrennliche Freunde<br />
Maren Hemelt und ihr Pony Bobby<br />
sind in Wildeshausen ein gutes Team<br />
Als Maren Hemelt den Entschluss<br />
fasste, aus ihrem Elternhaus<br />
auszuziehen und sich ein<br />
passendes Wohnangebot zu<br />
suchen, war eines sonnenklar:<br />
Ihr Pony Bobby muss <strong>mit</strong>!<br />
Bobby ist ein deutsches<br />
Reit pony, jetzt elf Jahre alt<br />
und ein treuer Gefährte<br />
seit vielen Jahren.<br />
Also schaute sich Maren Hemelt<br />
nicht nur Wohnangebote der <strong>Diakonie</strong><br />
Himmelsthür in Wildeshausen an, sondern<br />
<strong>auch</strong> den Reiners-Hof in Kleinenkneten<br />
bei Wildeshausen als mögliche<br />
Unterkunft <strong>für</strong> Bobby. Beides gefiel ihr,<br />
und so zog sie im Februar 2011 nach<br />
Wildeshausen in ein Wohnangebot,<br />
das sich auf dem Zentralgelände der<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür befindet.<br />
Maren Hemelt arbeitet ganztags<br />
bei den proWerkstätten, sie ist in der<br />
Betriebsstätte „Am Westring“ beschäf-<br />
tigt. Hier gehören Arbeiten wie Tee<br />
verpacken oder Etikettierungsarbeiten<br />
zu ihrem Aufgabengebiet.<br />
Das Pony zog vier Wochen später<br />
auf den Hof. Bobby lebt in einer Herde<br />
<strong>mit</strong> vielen Stuten und Wallachen und<br />
ist dort der absolute Chef im Ring! Seine<br />
hohe Stellung in der Herde macht<br />
den Umgang <strong>mit</strong> ihm gelegentlich etwas<br />
schwierig, er wäre eben <strong>auch</strong> gern<br />
bei den <strong>Menschen</strong> der Boss.<br />
„Mittendrin statt nur dabei“ ist hier<br />
wirklich gelungen: Maren Hemelt fährt<br />
nicht nur so oft wie möglich selbstständig<br />
<strong>mit</strong> dem Fahrrad zum Hof, sie ist<br />
außerdem dem „Reitverein Reiners–<br />
Hof“ beigetreten und nimmt dort am<br />
Reitunterricht und an allen anderen<br />
Angeboten teil.<br />
Am 30. Juni fand das traditionelle<br />
vereinsinterne Hofturnier und das Sommerfest<br />
statt. Maren Hemelt nahm an<br />
Sorsum: 99 Luftballons starten<br />
beim Weitflugwettbewerb<br />
einer Reitprüfung teil und erhielt von<br />
den Richterinnen die Wertnote 6,5; das<br />
brachte den 9. Platz. Mächtig stolz sagt<br />
die junge Frau anschließend: „Dies war<br />
mein erstes Turnier, es war so schön,<br />
dass ich <strong>mit</strong>machen konnte! Meine<br />
Eltern waren <strong>auch</strong> da – sie waren total<br />
stolz auf mich und Bobby!“<br />
Gunda Häger<br />
<strong>mit</strong>einander.leben <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür September 2012 15<br />
Foto: <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür / Eilard Heuer<br />
Foto: Heinz Hemelt
„Paddel voraus – und los!“<br />
Kundinnen und Kunden starten beim<br />
Drachenbootrennen auf dem Maschsee<br />
Das Drachenboot am Steg des<br />
Hannoverschen Kanu Clubs liegt<br />
ziemlich schief im Wasser. „Es wird<br />
bankweise eingestiegen. Zuerst die<br />
Paddler, die rechts auf der Bank<br />
sitzen, dann der Nachbar links auf<br />
derselben Bank – nicht alle zuerst<br />
auf der rechten Seite“, interveniert<br />
die Teamkapitänin Daniela Knoop.<br />
„Sonst kentert das Boot!“<br />
Das ist ein wichtiger Hinweis <strong>für</strong><br />
die Besatzung, denn fast alle besteigen<br />
zum ersten Mal ein Drachenboot. Bisher<br />
waren die <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> geistiger<br />
Behinderung nur Zuschauer bei den<br />
jährlichen Hannover Dragonboatraces<br />
auf dem Maschsee, jetzt paddeln 13<br />
von ihnen selbst <strong>mit</strong> – zusammen <strong>mit</strong><br />
Mitarbeitenden bilden sie das Team<br />
„Die Glücksritter“.<br />
Daniela Knoop ist Wohnbereichsleiterin<br />
in einem Wohnangebot in<br />
Hannover und in ihrer Freizeit leidenschaftliche<br />
Drachenbootfahrerin. Mit<br />
ihrem Interesse steckte sie ihre Kolleginnen<br />
und Kollegen an und suchte<br />
nach Möglichkeiten, die Teilnahme am<br />
beliebten Event <strong>auch</strong> <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong><br />
<strong>mit</strong> Behinderung zu realisieren. Die<br />
Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung<br />
konnte schließlich zur Finanzierung<br />
gewonnen werden. „Die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner haben nur ein<br />
kleines Taschengeld, da<strong>mit</strong> können die<br />
Startgebühren, die benötigten extra<br />
Trainingseinheiten und die wichtigen<br />
passenden T-Shirts nicht finanziert<br />
werden“, erklärt Daniela Knoop.<br />
Die Kundinnen und Kunden erhalten<br />
in den Wohnangeboten in Hannover<br />
und Hildesheim individuelle Unterstützung<br />
bei Lernschwierigkeiten und<br />
psychosozialen <strong>Teilhabe</strong>problemen. In<br />
ihrer Freizeit fahren sie sonst Rad, hören<br />
Musik oder spielen am Computer.<br />
Das Drachenboottraining ist nun ein<br />
ganz besonderes Event.<br />
Nachdem alle trockenen Fußes einen<br />
Platz im Boot gefunden haben,<br />
kann es losgehen: „Paddel voraus –<br />
und los!“, ruft Steuermann Dirk Moldenhauer<br />
von hinten und das 13 Meter<br />
lange Drachenboot setzt sich behäbig in<br />
Bewegung. „Es sieht noch etwas chaotisch<br />
aus“, meint Teamkapitänin Daniela<br />
Knoop, aber sie weiß aus Erfahrung:<br />
Nach den ersten 20 Paddelschlägen<br />
finden alle in den Rhythmus.<br />
Nach einer guten Stunde ist die<br />
Trainingseinheit zu Ende und „Die<br />
Glücksritter“ der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
legen am Steg an – einige haben vom<br />
Vordermann mehr Wasser abbekommen<br />
als ihnen lieb war. “Das macht<br />
Spaß, aber der Muskelkater hinterher<br />
ist voll doof“, meint Glücksritterin<br />
Nadine Kühler-Tschirner. Auch sie<br />
spricht aus Erfahrung.<br />
Eine Woche später wird es dann<br />
ernst. Zum Glück sind Kundinnen und<br />
Kunden aus Hildesheim angereist, um<br />
das Team <strong>mit</strong> Transparenten und aus<br />
voller Kehle anzufeuern. Am Ende belegen<br />
die Glücksritter den 48. Platz,<br />
aber die Tabelle ist ohnehin nebensächlich.<br />
Die Hauptsache ist der Spaß<br />
an einem ungewöhnlichen Erlebnis <strong>für</strong><br />
Paddlerinnen und Paddler und das<br />
Publikum.<br />
Die Wohngruppen planen inzwischen<br />
eine Kooperation <strong>mit</strong> dem Hannoverschen<br />
Kanu Club, da<strong>mit</strong> dieses<br />
Erlebnis keine Eintagsfliege bleibt.<br />
Ralf Neite<br />
16 KONKRET VOR ORT<br />
Foto: <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür
Medaillen-Segen bei<br />
der nationalen Olympiade<br />
Kunden der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
holen Edelmetalle<br />
Die nationalen „Special Olympic<br />
Games 2012“ <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong><br />
geistiger Behinderung sind vor<br />
Kurzem in München ausgetragen<br />
worden. 5000 Sportler kämpften<br />
in 19 Disziplinen <strong>mit</strong> <strong>hohem</strong><br />
Engagement um das begehrte<br />
Edelmetall – getreu dem<br />
Special-Olympics-Eid: Lasst mich<br />
gewinnen, doch wenn ich nicht<br />
gewinnen kann, lasst mich<br />
mutig mein Bestes geben.<br />
Für das 28 Athletinnen und Athleten<br />
umfassende Kooperationsteam der Lebenshilfe<br />
Uelzen und des Post-SV verliefen<br />
die ersten drei Wettkampftage in<br />
den Disziplinen Fußball, Leichtathletik,<br />
Schwimmen und Bowling unerwartet<br />
erfolgreich. Die Ausbeute vor dem Finaltag:<br />
siebenmal Gold, fünfmal Silber<br />
und einmal Bronze.<br />
Für die Schwimmgruppe standen<br />
die 100 m Brust Finalläufe auf dem<br />
Programm. Sebastian Schulkowski lieferte<br />
seinen Gegnern ein hartes Kopfan-Kopf-Rennen<br />
und wurde am Ende,<br />
nur knapp geschlagen, strahlender<br />
Silbermedaillen-Gewinner. Dichtauf<br />
folgte auf dem Bronzeplatz sein Teamkamerad<br />
Stephan Röttger (<strong>Diakonie</strong><br />
Himmelsthür). Im Staffelrennen über<br />
4 x 50 m Freistil gingen die Uelzener<br />
in der Besetzung Manuel Lapöhn<br />
(<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür), Sabine Ott,<br />
Sebastian Schulkowski und Stephan<br />
Röttger an den Start. In einem drama-<br />
tischen Rennen fehlte der Staffel am<br />
Ende <strong>mit</strong> Platz vier nur eine Handbreit<br />
zum Erreichen des Bronzeplatzes. Nach<br />
seinem souveränen Vorlaufsieg über<br />
75 m legte Sprinter Patrik Deneke im<br />
Finallauf einen Blitzstart hin, ließ den<br />
Konkurrenten nicht den H<strong>auch</strong> einer<br />
Chance und errang <strong>mit</strong> großem Vorsprung<br />
die Goldmedaille. Ein wahres<br />
Mammutprogramm hat te das Fußballteam<br />
über vier Wett kampftage zu absolvieren.<br />
Nicht weniger als 99 Teams<br />
hatten sich an ge meldet, die nach sie -<br />
ben Klassi fizierungsspielen gegen zugeloste<br />
Gegner in elf Leistungsgruppen<br />
eingeteilt wurden. Gespielt wurde auf<br />
einem Kleinfeld in siebenköpfigen<br />
Teams über jeweils zwei mal 15 Minuten.<br />
Das Uelzener Team wusste voll<br />
zu überzeugen und wurde <strong>mit</strong> sechs<br />
Siegen und einer Niederlage der leistungsstärksten<br />
Gruppe 1 zugeteilt.<br />
In den folgenden Tagen wurde in<br />
allen Gruppen und Spielen hart um<br />
die Medaillenplätze gerungen. Für die<br />
Uelzener wäre <strong>mit</strong> zwei Siegen die<br />
Chance im Kampf um Gold noch rea-<br />
listisch gewesen. Doch nach einem 2:1<br />
Sieg und einer knappen 0:1 Niederlage<br />
mussten am letzten Tag beide Spiele<br />
gewonnen werden, um die Bronzemedaille<br />
zu sichern. Mit dem Handicap<br />
einer Knieverletzung ihres Leistungsträgers,<br />
Torwart Nico Angermann,<br />
startete das Team <strong>mit</strong> einem 1:0 Sieg.<br />
Doch im überlegen geführten, letzten<br />
Spiel kassierten die Uelzener nach<br />
einer 1:0 Halbzeitführung nicht nur<br />
den Ausgleich, sondern fingen fast <strong>mit</strong><br />
Schwimmteam <strong>mit</strong> Trainerin<br />
Liane Abels (vorne rechts).<br />
dem Schlusspfiff ein weiteres Gegentor<br />
zum 1:2 ein. Der durchaus mögliche<br />
Sieg und da<strong>mit</strong> die erhoffte Medaille<br />
waren dahin. Über den gesamten Turnierverlauf<br />
erzielten Sergej Frank und<br />
Alexander Getz als Torschützenkönige<br />
ihrer Mannschaft jeweils acht Treffer.<br />
Insgesamt hat das Uelzener Kooperationsteam<br />
nicht nur total überzeugt,<br />
sondern <strong>mit</strong> einer überragenden Mannschaftsleistung<br />
insgesamt 16 Medaillen<br />
erkämpft und die Uelzener Farben<br />
in München bestens vertreten.<br />
Hartmut Meinke<br />
Der Medaillenspiegel: Gold Silber Bronze<br />
Bowling: 1 x 3 x 1 x<br />
Schwimmen: 1 x 1 x 1 x<br />
Leichtathletik: 1 x - -<br />
<strong>mit</strong>einander.leben <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür September 2012 17<br />
Foto: Hartmut Meinke
Doppelt<br />
Freude geerntet<br />
Hildesheimer Freundeverein organisiert Neugestaltung<br />
der Außenanlagen im Kinder- und Jugendbereich<br />
Schon von weitem waren die<br />
Geräusche von Sägen, Hämmern<br />
und anderen Gerätschaften zu<br />
hören. Geschäftiges Treiben<br />
beherrschte die Szenerie.<br />
Schubkarren, voll <strong>mit</strong> Sand oder<br />
leer auf dem Weg zu neuer Ladung,<br />
kreuzten quasi im Minutenrhythmus<br />
den Weg. Holzbalken sahen ihrer<br />
Entsorgung entgegen und wurden<br />
weggetragen oder neu montiert.<br />
Andernorts spielten Farben und<br />
Pinsel die Hauptrolle oder schweres<br />
Gerät wie Bagger oder Verdichter.<br />
Ulrike von Hoeren, Konrektorin der<br />
Luise-Scheppler-Schule, Walter<br />
Meyer-Roscher, Vorsitzender des<br />
Freundevereins und Schirmherrin<br />
Jutta Rübke freuen sich über die<br />
große Resonanz und den Eifer der<br />
Helfer.<br />
Der Hildesheimer Verein „Freunde<br />
der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür e.V.“ hatte<br />
wieder eingeladen und zahlreiche<br />
Helfe rinnen und Helfer fanden sich ein,<br />
um unter dem Motto „Freude säen,<br />
Freude ernten“ Außenflächen neu zu<br />
gestalten. Im Zweijahresrhythmus ruft<br />
der Freundeverein zu diesem Tag auf,<br />
<strong>mit</strong> dem laut dem Vorsitzenden Walter<br />
Meyer-Roscher verschiedene Projekte<br />
„angeschoben“ werden sollen.<br />
In diesem Jahr waren die Grünflächen<br />
rund um die Luise-Scheppler-Schule<br />
und im Kinder- und Jugendbereich<br />
in Hildesheim-Sorsum an der Reihe.<br />
Konrektorin Ulrike von Hoeren hatte<br />
die Planung übernommen, und ein<br />
ordentliches Arbeitspensum war dabei<br />
herausgekommen.<br />
Oberhalb der Schule wurde das<br />
Biotop neu angelegt. Am Verkehrsübungsplatz<br />
bekamen die Türen der<br />
„Fahrzeuggarage“ neue, farbenfrohe<br />
Anstriche. Die Gartenhäuser am Spielplatz<br />
und am großen Sandspielbereich<br />
im ehemaligen Freibad erhielten vollständig<br />
neu gedeckte Dächer.<br />
Der Zugang zum <strong>mit</strong> Sand gefüllten<br />
Pool wurde <strong>mit</strong> einer Rampe barrierefrei<br />
gestaltet. Hier störten bisher immer<br />
noch die Fußwaschbecken. Hinzu<br />
kamen viele Gartenarbeiten sowie eine<br />
neue Umzäunung hinter dem Sandspielbereich.<br />
Hier sollen demnächst<br />
<strong>auch</strong> mal Ponys <strong>für</strong> leuchtende Augen<br />
sorgen.<br />
„Freude säen, Freude ernten“ – die<br />
Essenz des Mottos dieses Tages war<br />
schon während der Arbeiten zu sehen.<br />
Trotz aller Geschäftigkeit stand der<br />
Spaß an der Sache im Vordergrund, es<br />
den Kindern und Jugendlichen einfach<br />
etwas schöner zu machen. Und, wie<br />
von Hoeren, Meyer Roscher und die<br />
Schirmherrin, Landtagsabgeordnete<br />
Jutta Rübke, bestätigten, ist die Aktion<br />
<strong>auch</strong> immer gelebte Gemeinschaft.<br />
<strong>Diakonie</strong>-Mitarbeitende, Lehrkräfte,<br />
Bewohnerinnen und Bewohner, Eltern<br />
und Freunde legten sich richtig ins<br />
Zeug und arbeiteten Hand in Hand.<br />
Mit dabei waren <strong>auch</strong> professionelle<br />
Handwerker, die an diesem Tag<br />
ihre Arbeitskraft kostenlos in den<br />
Dienst der Sache stellten und sowohl<br />
<strong>mit</strong> anpackten als <strong>auch</strong> anleitend zur<br />
Seite standen. Genau so sei das gedacht,<br />
sagte Walter Meyer-Roscher.<br />
Die Mitglieder des Freundevereins<br />
seien aufgerufen, <strong>für</strong> die Aktionen zu<br />
spenden oder tatkräftig <strong>mit</strong>zuhelfen.<br />
„Wir nehmen aber natürlich <strong>auch</strong> gerne<br />
Mitarbeit und Spende entgegen“, fügte<br />
er versch<strong>mit</strong>zt hinzu.<br />
Auch vom wechselnden April-Wetter<br />
ließ sich die emsige Schar nicht<br />
entmutigen und legte sich richtig ins<br />
Zeug. Zur Belohnung und als Abschluss<br />
winkte <strong>für</strong> alle Beteiligten das traditionelle<br />
Grillen an der Partnerschaukel.<br />
So ernteten <strong>auch</strong> die Initiatorinnen und<br />
Initiatoren die Freude, die sie gesät<br />
hatten.<br />
Claus Kohlmann<br />
18 KONKRET VOR ORT<br />
Fotos: Claus Kohlmann / <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür
Gelebtes Miteinander<br />
Gelungenes Experiment: Gemeinsame Projektwochen<br />
der Grundschule Sorsum und der Luise-Scheppler-Schule<br />
Der „Tag des Miteinanders“<br />
hat an der Luise-Scheppler-Schule<br />
eine lange Tradition. Doch langsam<br />
kann man über einen neuen<br />
Namen nachdenken. „Wochen des<br />
Miteinanders“ wäre inzwischen der<br />
genauere Titel <strong>für</strong> ein in der Region<br />
einzigartiges Kooperationsprojekt<br />
<strong>mit</strong> der Grundschule Sorsum.<br />
Seit vier Jahren arbeiten die Grundschule<br />
und die Förderschule <strong>mit</strong><br />
Schwer punkt geistige Entwicklung<br />
eng zusammen, mehrere Kinder aus<br />
der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür nehmen<br />
als Kooperationsklasse am Unterricht<br />
der Grundschule teil. Gegenseitige Besuche<br />
gab es immer schon. Aber diesmal<br />
habe man die Inklusionsidee, das<br />
selbstverständliche Zusammenleben<br />
von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> und ohne Behinderungen,<br />
wirklich zu Ende gedacht,<br />
so Grundschulrektor Michael Minnich:<br />
Anderthalb Wochen lang waren alle<br />
85 Grundschülerinnen und Grundschüler<br />
bei den 110 Luise-Scheppler-<br />
Schülerinnen und -Schülern zu Gast,<br />
gemeinsam arbeiteten sie in Projekten<br />
zum Thema „Die vier Elemente“.<br />
In 22 Gruppen wurde der Wald<br />
erforscht, im Biotop der Schule das<br />
Leben am Bach erkundet, Theater gespielt,<br />
gewandert, <strong>mit</strong> Wasser experimentiert,<br />
getöpfert, auf dem Hohnsen<br />
gepaddelt. Steine wurde gesammelt,<br />
Blumen gepflanzt, Informationstafeln<br />
bestückt, Bootsmodelle <strong>mit</strong> alternativen<br />
Antriebsarten gebaut.<br />
Die Erdgruppe hatte <strong>auch</strong> ein Theaterstück<br />
eingeübt: Leider sorgte ein<br />
grüner Kobold da<strong>für</strong>, dass die Schwabedoos<br />
große Probleme bekamen.<br />
Die Ergebnisse dieser Projekte zu<br />
den Elementen Erde, Feuer, Luft und<br />
Wasser waren nun beim „Tag des Miteinanders“<br />
zu besichtigen und zu erleben.<br />
Viele Eltern, Angehörige und andere<br />
Interessierte nahmen die Einladung<br />
zum Mitmachen an, so dass auf dem<br />
Gelände der Luise-Scheppler-Schule einen<br />
ganzen Vor<strong>mit</strong>tag lang Hochbetrieb<br />
herrschte. „Es war schon eine Herausforderung“,<br />
berichtet Förderschullehrerin<br />
Kirsten Stock über die gemeinsame<br />
Zeit. Ihre Gruppe sei beispielsweise<br />
komplett durchmischt gewesen, ein<br />
Bild links: Hille Wittenberg (rechts), Leiterin der Luise-Scheppler-Schule,<br />
begrüßte die Gäste beim „Tag des Miteinanders“.<br />
Bild rechts: Peter Kesting, Großvater einer Schülerin, lässt sich von Janine<br />
Garzel und Marius Moch eine selbstgebaute Sanduhr erklären.<br />
Erstklässler der Grundschule war<br />
da bei und <strong>auch</strong> ein Jugendlicher aus<br />
einer Abschlussklasse der Luise-<br />
Scheppler-Schule. Doch die Mühe habe<br />
sich gelohnt, denn in den Projekten<br />
hätten die Lehrerinnen und Lehrer noch<br />
besser als sonst auf die individuellen<br />
Bedürfnisse und Stärken der Kinder<br />
und Jugendlichen eingehen können.<br />
Kirsten Stock: „Auch Kinder, die im<br />
allgemeinen Unterrichtsbetrieb etwas<br />
lustlos sind, waren ganz motiviert dabei.<br />
Und wir hatten eine wirklich gute<br />
Gemeinschaft – genauso stelle ich es<br />
mir vor.“<br />
Hille Wittenberg, Leiterin der<br />
Luise-Scheppler-Schule, war ebenfalls<br />
begeistert von den Projektwochen:<br />
„Der Satz von Richard von Weizsäcker,<br />
dass es normal ist, verschieden zu sein,<br />
ist hier gelebt worden.“ Nicht, weil<br />
die Grundschulkinder die unterschiedlichen<br />
Formen von Behinderung einfach<br />
hingenommen hätten. Sondern im<br />
Gegenteil, weil Fragen offen ge äußert<br />
und in gemeinsamen Gesprächen geklärt<br />
wurden. Unsicherheiten und Berührungsängste<br />
seien auf diese Weise<br />
schnell verschwunden, ergänzt Michael Neite<br />
Minnich: „Das sind <strong>für</strong> unsere Kinder Ralf<br />
wichtige Erfahrungen.“<br />
Ralf Neite Fotos:<br />
<strong>mit</strong>einander.leben <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür September 2012 19
Lange Tafel in der<br />
Fußgängerzone<br />
„Moment Mahl“ – Kirchliche, caritative und<br />
diakonische Einrichtungen bitten zu Tisch<br />
„Moment Mahl – Hier kommt was<br />
auf den Tisch“, lautete die Devise<br />
an einem Samstag<strong>mit</strong>tag im Juni<br />
in der Hildesheimer Innenstadt.<br />
Und was <strong>für</strong> ein Tisch: Eine festlich<br />
gedeckte Tafel erstreckte sich in<br />
der Fußgängerzone über mehrere<br />
hundert Meter. Von 12 bis 14 Uhr<br />
Die Spannung war in der Cafeteria<br />
des Hauses Pyrmont beinahe <strong>mit</strong><br />
den Händen greifbar: Was zunächst<br />
sehr clever und Erfolg versprechend<br />
aussah, nämlich sich vorzeitig sein<br />
Erbe vom Vater auszahlen zu lassen<br />
und in die Welt zu ziehen, um mal<br />
richtig auf den Putz zu hauen,<br />
kehrte sich nur all zu schnell ins<br />
Ulrike Kahle (3.v.l.) <strong>mit</strong> dem<br />
Café Himmelsthür-Team.<br />
waren Passantinnen und Passanten<br />
eingeladen, gemeinsam zu essen<br />
und ins Gespräch zu kommen.<br />
Eine ökumenische Arbeitsgemeinschaft<br />
wollte <strong>mit</strong> der Aktion darauf<br />
aufmerksam machen, dass <strong>auch</strong> in<br />
Hildesheim viele <strong>Menschen</strong> in Armut<br />
Gegenteil. Das Geld war weg,<br />
die Freunde <strong>auch</strong> und die einzige<br />
Möglichkeit, nicht zu verhungern,<br />
bot eine Anstellung als<br />
Schweinehirte.<br />
Diese biblische Geschichte vom<br />
verlorenen Sohn, erzählt von Erzieherin<br />
Klaudia Korte und ihrer Puppe Lulu<br />
und gespielt von Bewohnerinnen und<br />
Bewohnern und Mitarbeitenden des<br />
Hauses Pyrmont anlässlich der „Woche<br />
<strong>für</strong>s Leben“, ließ keinen der 50 kleinen<br />
Gäste aus den Pyrmonter Kindergärten<br />
kalt. Alle waren froh und erleichtert,<br />
dass sich am Ende des Theaterstücks,<br />
bei der die Erzieherin Renate Pook die<br />
Gesamtleitung hatte, Vater und Sohn<br />
vor Freude über das Wiedersehen in<br />
den Armen lagen und sogar noch ein<br />
riesiges Fest gefeiert wurde.<br />
Weil Zuschauen hungrig macht,<br />
gab es im Anschluss leckeres Selbstgebackenes.<br />
Frisch gestärkt wurden<br />
leben und sich oft keine warme Mahlzeit<br />
leisten können. Zugleich nutzten<br />
zahlreiche Einrichtungen und Projekte<br />
die Gelegenheit, ihre Arbeit <strong>mit</strong> unterschiedlichsten<br />
Hilfsangeboten einer<br />
breiten Öffentlichkeit vorzustellen.<br />
Kirchengemeinden, Nachbarschaftshilfen,<br />
Beratungsstellen, Schulen sowie<br />
Einrichtungen der Caritas, des Diakonischen<br />
Werks des Kirchenkreises<br />
und der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür beteiligten<br />
sich.<br />
Das Angebot einer kostenlosen<br />
Mahlzeit richtete sich nicht nur an arme<br />
<strong>Menschen</strong>. Bei bestem Sommerwetter<br />
war jede und jeder willkommen, sich<br />
an die lange Tafel zu setzen, Näheres<br />
über die Hintergründe der Aktion zu erfahren,<br />
die beteiligten Organisationen<br />
kennen zu lernen und neue Kontakte<br />
zu knüpfen.<br />
Ralf Neite<br />
Freude über die Versöhnung<br />
„Woche <strong>für</strong> das Leben“ lockte Kinder<br />
und ältere <strong>Menschen</strong> ins Haus Pyrmont<br />
Voller Spielfreude im Einsatz von<br />
links: B<strong>auch</strong>rednerpuppe Lulu, Klaudia<br />
Korte, Wolfgang Korte, Renate<br />
Pook, Martina Moniac<br />
Spiele <strong>mit</strong> dem Schwungtuch ausprobiert<br />
und unter der bewährten Leitung<br />
von Erzieherin Martina Moniac zur<br />
Gitarre hinreißende Mitmach-Lieder<br />
gesungen. Als sich die Kinder auf den<br />
Heimweg machten, sah man zufriedene<br />
Gesichter, und viele hatten noch eines<br />
der Lieder auf den Lippen.<br />
Am Nach<strong>mit</strong>tag zeigten dann <strong>auch</strong><br />
die Senioren aus verschiedenen Pyrmonter<br />
Einrichtungen, was gute Stimmung<br />
ist. Bei Kaffee und Kuchen und<br />
zur Gitarrenbegleitung von Martina<br />
Moniac wurden die bekanntesten<br />
Volks- und Wanderlieder geschmettert.<br />
Manches Lied erklang sogar mehrstimmig,<br />
und <strong>für</strong> die Texte br<strong>auch</strong>te kaum<br />
jemand ein Buch. Der Nach<strong>mit</strong>tag war<br />
ein voller Erfolg und am Schluss waren<br />
sich alle einig: Wir kommen gerne<br />
wieder.<br />
Wolfgang Korte<br />
20 KONKRET VOR ORT<br />
Foto: <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
Foto: Wolfgang Korte
Kunst schafft neue<br />
Freundschaften<br />
Skulpturenprojekt in Burgstemmen führt<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> und ohne Behinderung zusammen<br />
Knapp zwei Wochen lang<br />
ist der Hof der Poppenburg<br />
ein Bildhauer-Atelier gewesen.<br />
Unter der Anleitung des Profis<br />
Andree Woosmann bearbeiteten<br />
die Bewohnerinnen und<br />
Bewohner zusammen <strong>mit</strong><br />
Besucherinnen und Besuchern<br />
aus den umliegenden Orten<br />
und der Künstlergruppe<br />
„Wilderers“ aus Hildesheim-<br />
Sorsum tonnenschwere Steine,<br />
die sich allmählich in Katze,<br />
Hase und Schäfer verwandelten.<br />
Doch es gab noch etwas<br />
Aufregenderes beim<br />
Skulpturen projekt in<br />
der Poppenburg:<br />
„Uns ist aufge fallen, dass der<br />
Kontakt <strong>mit</strong> anderen <strong>Menschen</strong><br />
eigentlich der größte Reiz <strong>für</strong><br />
die Beteiligten war“, resümiert<br />
Mitarbeiter Jochen Jürgens.<br />
„Es gab keine Berührungsängste“,<br />
staunt Mitarbeiter Jan Kroupa, der wie<br />
sein Kollege Jochen Jürgens das ganze<br />
Projekt über eine Bildhauer-Schürze umgebunden<br />
und selbst <strong>mit</strong> angefasst hat.<br />
Drei Schülerinnen aus der Marienbergschule<br />
in Nordstemmen waren ebenfalls<br />
<strong>mit</strong> von der Partie, außerdem zwei<br />
Frauen aus Wülfingen und Himmelsthür,<br />
die in der Zeitung davon erfahren und<br />
gelesen hatten, dass helfende Hände<br />
immer willkommen seien.<br />
Unterstützung kam neben dem<br />
Freundeverein <strong>auch</strong> von den beiden<br />
Ver einen Dorfkultur und Bücherei<br />
Burg stemmen. Dies sei eine wichtige<br />
zusätzliche Motivation gewesen, sind<br />
sich Jan Kroupa und Jochen Jürgens<br />
einig. „Das macht Mut, weitere Projekte<br />
dieser Art durchzuführen“, sagt<br />
Jochen Jürgens.<br />
Ralf Neite<br />
Stiftung Himmelsthür präsentiert in Hildesheimer Kino<br />
das Kunstprojekt „Inklusion und Liebe“<br />
Die Liebe ist ein Lieblingsthema<br />
des Kinos – Inklusion kommt<br />
bislang eher selten vor. „Inklusion<br />
und Liebe“ war nun im Hildesheimer<br />
Thega Filmpalast der Titel<br />
eines ganz besonderen Kinoabends:<br />
Die Stiftung Himmelsthür stellte<br />
ein Projekt vor, dass der Berliner<br />
Künstler Ulf Aminde zusammen<br />
<strong>mit</strong> Kundinnen und Kunden der<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür erarbeitet<br />
hatte. Es ging um Selbstbestim-<br />
mung, Lebensqualität, Alltag im<br />
Zusammenleben – und die Liebe.<br />
„Jemanden in den Arm nehmen<br />
und selbst in den Arm genommen<br />
werden, darum geht es doch in den<br />
meisten Filmen, darum geht es <strong>auch</strong><br />
im Leben“, sagte Ulf Aminde.<br />
Zwei Wochen lang haben Projektleiterin<br />
Almut Heimann, Ulf Aminde<br />
und zehn Kunden und Kundinnen der<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür sich intensiv <strong>mit</strong><br />
dem Thema auseinandergesetzt. Mitgemacht<br />
haben Angehörige der Künstlergruppe<br />
Wilderers sowie <strong>Menschen</strong>,<br />
die im vergangenen Jahr aus Sorsum<br />
in Wohnungen im Stadtgebiet umgezogen<br />
sind. Ergebnis ist unter anderem<br />
ein zwölfminütiger Film, der Einblicke<br />
in die gemeinsame Arbeit gibt.<br />
Die Gäste der Veranstaltung sahen<br />
den Kurzfilm sowie in zwei kleineren<br />
Kino sälen weitere Zusammenschnitte<br />
aus der gemeinsamen Zeit: Umarmun-<br />
Bild oben: Alle fassen <strong>mit</strong> an,<br />
denn der Schäfer, die größte<br />
Skulptur, muss <strong>für</strong> den letzten<br />
Feinschliff noch einmal gedreht<br />
werden. Geschätztes Gewicht<br />
des Steins: Anderthalb Tonnen.<br />
Umarmungen im Roten Salon<br />
gen, immer wieder Umarmungen. Die<br />
Mitspieler tragen weiße Masken, was<br />
die Figur im Film von der Person im<br />
Leben abhebt und gleichzeitig die Unterscheidung<br />
von <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> und<br />
ohne Behinderung erschwert, ohne<br />
alle gleich zu machen.<br />
Wiebke Barth<br />
Bild links: Aus der bemalten Leinwand<br />
entstand ein Raum <strong>für</strong> Szenen<br />
und Gespräche. Hier erzählten Teilnehmer<br />
von ihrem Alltag.<br />
<strong>mit</strong>einander.leben <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür September 2012 21<br />
Fotos: Ralf Neite<br />
Fotos: Wiebke Barth
Zu Besuch<br />
beim Ahnengeist<br />
Hildesheimer Künstlergruppe „Wilderers“<br />
lässt sich von der dOCUMENTA inspirieren<br />
Mit euphorischer Vorfreude im<br />
Gepäck trafen sich die „Wilderers“<br />
vor ihrem Atelier in Sorsum: Drei<br />
Tage auf der dOCUMENTA (13) in<br />
Kassel, das war selbst <strong>für</strong> die permanent<br />
aktive und viel gereiste Künstlergruppe<br />
ein Bildungsurlaub der besonderen<br />
Art. Spenden gelder haben<br />
die Exkursion möglich gemacht.<br />
Begleitet wurden die Künstlerinnen<br />
und Künstler von der Kunstpädagogin<br />
Almut Heimann und der<br />
FSJlerin Kultur Annalena Krahmer. In<br />
Kassel führte sie der Kunsthisto riker<br />
Benjamin Westphalen, der 2010/2011<br />
ebenfalls ein freiwilliges kulturelles<br />
Jahr in der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür absolviert<br />
hatte. Wilderers-Mitglied Silke<br />
Lüdecke war sehr beeindruckt von<br />
einem riesigen, weißen „Geist“, einer<br />
mehrere Meter hohen Skulptur, die von<br />
den Künstlern Apichatpong Weerasethakul<br />
und Chai Siri aus Thailand<br />
entworfen wurde. Das Ausstellungsstück<br />
soll an die Opfer der politischen<br />
Gewalt in Thailand erinnern.<br />
Ein Besuch im „Sanatorium“ – <strong>mit</strong>ten<br />
in die Landschaft gebaut – war<br />
der nächste Anlaufpunkt. Dort konnte<br />
die Künstlergruppe in einer „künstlerischen<br />
Gruppentherapie“ ihren Stress<br />
abbauen – ganz besonders durch Lachen.<br />
Der Künstler Pedro Reyes aus<br />
Mexiko beabsichtigt <strong>mit</strong> diesem Kunstwerk,<br />
die dOCUMENTA-Besucherinnen<br />
und Besucher wieder aufnahmefähig<br />
zu machen und zeigt <strong>auch</strong>, wie eng<br />
Kunst und Psychologie zusammenhän-<br />
Tanztag im Zeichen<br />
der Gemeinschaft<br />
Immer populärer: Die Tanzgruppe<br />
„Mandala“ im Uelzener Haus Achtum<br />
Die Tanzgruppe „Mandala“<br />
der Diakonischen Wohnheime<br />
Himmelsthür in Uelzen hat den<br />
Groove: Seit dem Jahr 2000 treffen<br />
sich die Kundinnen und Kunden einmal<br />
pro Woche <strong>mit</strong> der Tanzleiterin<br />
Christiane Timm, um neue Bewegungen<br />
einzustudieren. Inzwischen<br />
ist die Gruppe in Uelzen <strong>auch</strong> schon<br />
so bekannt, dass sie <strong>für</strong> verschiedene<br />
Veranstaltungen gebucht wird,<br />
um dort ihr Repertoire an Tänzen<br />
zu präsentieren.<br />
Einmal im Jahr fahren die „Mandalas“<br />
in die Heimvolkshochschule nach<br />
Loccum. Dort treffen sie sich <strong>mit</strong> anderen<br />
tanzbegeisterten <strong>Menschen</strong> und<br />
machen eine Woche Bildungsurlaub.<br />
Austausch, Spiel und Spaß kommen<br />
hier nicht zu kurz. Der Seminarleiter<br />
Christoph Hallmann-Böhm ist inzwischen<br />
ein guter Freund und Begleiter<br />
geworden.<br />
Ein wahres Highlight war im Frühjahr<br />
der „Mandala“-Tanztag in den<br />
Räumen der St.-Petri-Gemeinde in<br />
Uelzen. Viele Tänzer und Tänzerinnen<br />
folgten der Einladung, sie kamen aus<br />
Bremen, Braunschweig, Seelze und<br />
Die Wilderers vor dem „Geist“ von<br />
Apichatpong Weerasethakul und<br />
Chai Siri.<br />
gen. Ein Gang durch die dOCUMENTA-<br />
Halle und das berühmte Fridericianum<br />
schloss die Führung ab.<br />
Almut Heimann<br />
vom Martinshof in Klein Bollensen.<br />
Auch eine befreundete Tanzgruppe<br />
aus Uelzen war dabei. Gemeinsam<br />
verbrachten sie einen schwungvollen<br />
Tag, der <strong>mit</strong> einem Gottesdienst in der<br />
St.-Petri-Kirche begann.<br />
Nach einer kurzen Begrüßung<br />
von Christiane Timm stellte sich jede<br />
Tanzgruppe anschließend <strong>mit</strong> ihren<br />
Lieblingstänzen im Gemeindesaal vor.<br />
Die Tänze waren ganz unterschiedlich.<br />
Es wurden moderne und alte, ruhige<br />
und lebendige Tänze gezeigt. Die Stimmung<br />
war so ausgelassen, dass kein<br />
Fuß stillstand. Zeitweise waren mehr<br />
als 80 Personen auf der Tanzfläche –<br />
eine unglaublich schöne Atmosphäre.<br />
Die Veranstaltung passte so perfekt<br />
zum Namen der Gruppe: Mandala ist<br />
ein uraltes Zeichen <strong>für</strong> Gemeinschaft<br />
und Geborgenheit. Im Kreis können<br />
<strong>Menschen</strong> Mut wachsen lassen.<br />
Kathrin Runggas<br />
22 KONKRET VOR ORT<br />
Foto: <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
Foto: <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür
Gottesdienst<br />
mal „voll anders“<br />
Das „Alex 18.30“-Team und die <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
gestalteten einen Gottesdienst in der Wildeshauser Alexanderkirche<br />
Ein Gottesdienst ohne Pastor,<br />
da<strong>für</strong> <strong>mit</strong> einer Rock-Band:<br />
Mit vielen jungen <strong>Menschen</strong><br />
in der Kirche und von Jugendlichen<br />
selbst gestaltet, un<strong>mit</strong>telbar auf<br />
ihre aktuelle Lebenssituation<br />
reagierend: Das ist der alle<br />
zwei Monate stattfindende<br />
„Alex 18.30“ in der Wildeshauser<br />
Alexanderkirche.<br />
Am 25. Mai war ein ganz besonderes<br />
Thema an der Reihe: „Voll anders“.<br />
Um Ausgrenzung und gesellschaftliche<br />
Barrieren sollte es gehen. Ein Thema,<br />
<strong>mit</strong> dem <strong>auch</strong> <strong>Menschen</strong>, die in der<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür begleitet werden,<br />
täglich in ihrem Alltag zu tun<br />
haben. Und so entstand bei der Evangelischen<br />
Jugend Wildeshausen die<br />
Idee, den Gottesdienst zusammen <strong>mit</strong><br />
jungen <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> Behinderungen<br />
zu gestalten. Sie fragten bei ihren neuen<br />
Nachbarn an, den<br />
KONKRET GESAGT<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern des<br />
Wohnhauses Kleine Straße, und dort<br />
war man ebenfalls begeistert von dem<br />
Projekt.<br />
In zwei gemeinsamen Vorbereitungstreffen<br />
entwickelte die bunt gemischte<br />
Gruppe zusammen <strong>mit</strong> Mitarbeiterin<br />
Anke Strömer Teile des<br />
Gottesdienstablaufes: die Begrüßung<br />
in Leichter Sprache, kleine Theaterszenen<br />
zum Thema Ausgrenzung, die<br />
Stille Zeit und das Fürbittengebet. Zwei<br />
Diakone der Evangelischen Kirchengemeinde<br />
unterstützten sie dabei. Es<br />
br<strong>auch</strong>te zwar ein bisschen Zeit, bis<br />
die jungen <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong>einander<br />
warm wurden, aber dann gab es eine<br />
gute Mischung in allen Teilen des Gottesdienstes.<br />
Und wenn die Teilnehmenden<br />
des Gottesdienstes sich heute<br />
in der Stadt über den Weg laufen,<br />
haben sie immer Gesprächsstoff und<br />
das Gefühl, sich als Nachbarn<br />
ein bisschen näher gekommen<br />
zu sein.<br />
Andrea van Deest,<br />
Bewohnerin in der<br />
Kleinen Straße,<br />
beschreibt ihre<br />
Eindrücke nach<br />
dem Gottesdienst:<br />
„Ich habe<br />
im „Alex 18.30“<br />
ein Mädchen<br />
gespielt, das<br />
immer anders<br />
war als die anderen. Ich hatte voll<br />
Lampenfieber, als ich auf der Bühne<br />
war. Es waren sehr viele <strong>Menschen</strong><br />
da. Und dann ging es los. Eins, zwei,<br />
drei, vier… Film ab. Ich war die eine,<br />
die immer ausgegrenzt wurde. Weil ich<br />
einen Buckel hatte und nicht so gut<br />
sehen konnte. Ich bin immer überall hin<br />
gegangen, weil ich gern <strong>mit</strong> anderen<br />
<strong>Menschen</strong> zusammen bin, und man hat<br />
mich immer weg geschickt. Ich war am<br />
Ende. Dann kam der Moment im Leben,<br />
wo ich mal was sagen durfte: Ein Mann<br />
in weiß hatte die Hand auf mich gelegt.<br />
Ich sagte, dass Vögel so schön singen<br />
morgens und abends. Dass Blumen so<br />
gut riechen. Dass man an einem Bach<br />
so schön zur Ruhe kommen kann. Das<br />
alles hatten die anderen noch gar nicht<br />
so gesehen. Und sie haben mir plötzlich<br />
viele Fragen gestellt. Und ich habe<br />
mich nicht mehr so ausgegrenzt gefühlt.<br />
Dann war das Theaterstück aus.<br />
Die Band spielte noch einige Lieder.<br />
Dann kam die Stille Zeit. Da mussten<br />
alle still sein und aufschreiben, wann<br />
sie im Leben schon mal ausgegrenzt<br />
wurden. Ergebnis war, dass alle <strong>Menschen</strong><br />
verschieden sind. Und dass man<br />
die <strong>Menschen</strong> so hinnehmen soll, wie<br />
sie im Leben sind. Dann wurde das<br />
Vaterunser gebetet. Dann war der<br />
Gottesdienst leider zu Ende, und es<br />
gab <strong>für</strong> alle einen kleinen Snack. Zum<br />
Schluss sage ich nur: Ich will wieder<br />
mal beim Gottesdienst dabei sein. Das<br />
ist voll cool.“<br />
Anke Strömer, Andrea von Deest<br />
23<br />
Fotos: <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür
Die Adresse ist gleich geblieben,<br />
aber auf dem ersten Blick ist zu<br />
erkennen, dass die Homepage<br />
der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
sich verändert hat.<br />
www.diakoniehimmelsthuer.de<br />
Bildreicher, moderner<br />
und aktueller<br />
Im Vergleich zur alten Homepage<br />
fallen die größeren Bilder auf. Bis in<br />
die Navigation sind sie vorgedrungen.<br />
Die Texte wurden da<strong>für</strong> gekürzt. Die<br />
Struktur der Seiten soll den Bedürfnissen<br />
der Nutzerinnen und Nutzer entgegenkommen.<br />
Ziel war es, <strong>mit</strong> dem neuen Auftritt<br />
die Struktur der Homepage so zu verändern,<br />
dass Besucher und Besucherinnen<br />
sich auf den Seiten schnell<br />
orientieren können und leicht die Informationen<br />
finden, die sie suchen.<br />
Bei dem breiten Angebot der <strong>Diakonie</strong><br />
Himmelsthür war dies keine leichte<br />
Mitreißender Freiluftgottesdienst<br />
in Hildesheim-Sorsum<br />
Bei strahlendem Sonnenschein begeisterten<br />
die 21 jungen Musikerinnen<br />
und Musiker von „Big Brass“, der Bigband<br />
der Kreismusikschule Ostprignitz-<br />
Ruppin, die zahlreichen Gottesdienstbesucherinnen<br />
und –besucher durch<br />
ihr <strong>mit</strong>reißendes Spiel. Kundinnen und<br />
Kunden aus Hildesheim-Sorsum hatten<br />
sich zu diesem besonderen Anlass am<br />
Sonntag Exaudi auf dem Rondell vor<br />
der Elisabethkirche eingefunden. Die<br />
Zuhörerinnen und Zuhörer konnten<br />
Aufgabe. Neu aufgenommen wurden<br />
Seiten in Leichter Sprache und je ein<br />
Hinweis auf eine Kontaktperson, die<br />
englisch, türkisch oder russisch sprechen<br />
kann. Eine Suchfunktion erschließt<br />
die Texte und Informationen<br />
der Datenbank. Auf den Seiten unter<br />
„Angebote & Beratung“ kann über<br />
Postleitzahlen nach den Wohnangeboten<br />
der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür gesucht<br />
werden. Die erweiterte Suche<br />
lässt <strong>auch</strong> Recherchen nach Stichworten<br />
oder Kriterien zu.<br />
Was nicht sofort wahrgenommen<br />
werden kann, ist die Technik, <strong>mit</strong> der<br />
die Seiten erstellt werden. Das neue<br />
Content-Management-System (CMS)<br />
erlaubt es den 30 geschulten Redakteurinnen<br />
und Redakteuren in den<br />
Regionen, Service-Centern und Fachdiensten,<br />
dezentral Texte und Bilder<br />
Rückmeldung einer Praktikantin:<br />
Hallo,<br />
Ich mache mein Praktikum in der Finanzabteilung der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
seit dem 14.04.2012. Übers Internet habe ich mir Informationen geholt und<br />
mich dazu entschieden, mein Praktikum hier zu machen. Die Infos f auf fder<br />
der<br />
Homepage sind sehr ausführlich und interessant, so dass iich<br />
ich mich<br />
nicht nur über die Finanzabteilung informiert habe.<br />
Ihre Seite ist toll, weiter so :-)<br />
Viele Grüße<br />
Monika Schumann<br />
Bigband statt Orgel<br />
gar nicht anders, als bei den Jazz-,<br />
Soul- und Swing-Stücken in Bewegung<br />
zu geraten, <strong>mit</strong> den Füßen zu wippen<br />
oder zu klatschen. So wurden die Inhalte<br />
des Gottesdienstes durch die<br />
besondere Musik in besonderer Weise<br />
unterstützt. Für „Big Brass“ bildete<br />
dieser Gottesdienst den Abschluss<br />
der Teilnahme am achten Deutschen<br />
Orchesterwettbewerb, der in diesem<br />
Jahr in Hildesheim stattfand.<br />
Carsten Möllering<br />
einzustellen und zu bearbeiten. Die<br />
Änderungen sind dann sofort <strong>für</strong> die<br />
Nutzerin beziehungsweise den Nutzer<br />
der Seiten sichtbar. Beim alten System<br />
wurden statische Seiten erzeugt, die<br />
bei einem externen Anbieter im Netz<br />
erreichbar waren. Da hat es manchmal<br />
gedauert, bis die Neuerungen im<br />
Netz waren. Das neue System baut<br />
die Seiten im weltweiten Netz jeweils<br />
neu aus einer Datenbank auf, die auf<br />
einem Server der <strong>Diakonie</strong> Himmelstür<br />
läuft.<br />
In Zukunft wird es <strong>auch</strong> möglich<br />
sein, durch Filmsequenzen die Arbeit<br />
der <strong>Diakonie</strong> noch plastischer darzustellen.<br />
Wenn neues Filmmaterial<br />
vorliegt, wird es <strong>auch</strong> über die Homepage<br />
in geeigneter Form im Internet<br />
zugänglich sein.<br />
Frank Hüsemann<br />
Praktikantin Marion Schumann<br />
an ihrem Arbeitsplatz in der<br />
Finanzbuchhalltung<br />
24 KONKRET GESAGT<br />
Fotos: <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür / UK-Symbole: The Picture Communication Symbols © 1981-2009 by Meyer Johnson LLC.
Wohn- & Arbeitsbörse<br />
<strong>für</strong> Kundinnen und Kunden<br />
der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
Arbeitsplatz<br />
Arbeitsplatz<br />
Zimmer frei<br />
Wohnen in Sandkrug<br />
Die proWerkstätten Himmelsthür bieten<br />
eine Stelle <strong>für</strong> Beschäftigte im Bereich<br />
Haustechnik in Hildesheim an. Es<br />
handelt sich hierbei um einen Einzelarbeitsplatz<br />
in einem Wohnheim <strong>mit</strong><br />
folgenden möglichen Tätigkeiten: Hilfe<br />
und Unterstützung des Hausmeisters<br />
bei allen anfallenden Arbeiten im Haus,<br />
Garten- und Grünpflege. Zunächst erfolgt<br />
ein Praktikum von vier Wochen.<br />
Bei Erfolg kann daraus ein langfristiger<br />
Arbeitsplatz werden.<br />
Die proWerkstätten Himmelsthür bieten<br />
eine Stelle <strong>für</strong> Beschäftigte in einer Seniorenwohnanlage<br />
in Hildesheim an. Es<br />
handelt sich hierbei um einen Einzelarbeitsplatz<br />
in einer Seniorenwohngruppe<br />
<strong>mit</strong> folgenden möglichen Tätigkeiten:<br />
Betten beziehen, Essen anreichen, Begleitung<br />
der Rollstuhlfahrer auf dem<br />
Gelände, Hilfe und Unterstützung der<br />
Senioren bei verschiedenen Anlässen,<br />
Freizeitaktivitäten wie Vorlesen, Spielen<br />
etc. Zunächst erfolgt ein Praktikum von<br />
vier Wochen. Bei Erfolg kann daraus ein<br />
In den Wohngemeinschaften in<br />
Bennigsen, Am goldenen Acker, sind<br />
zwei Zimmer frei. Jede Wohnung hat<br />
drei Einzelzimmer, ein großes Wohnzimmer,<br />
eine Wohnküche, Bad und<br />
WC. In der Erdgeschosswohnung gibt<br />
es eine schöne Terrasse und in der<br />
Wohnung im 1. Obergeschoss einen<br />
Balkon, außerdem kann der Garten<br />
<strong>mit</strong>benutzt werden.<br />
Die S-Bahnlinie, <strong>mit</strong> der man in kurzer<br />
Zeit Hannover, Springe oder Hameln<br />
erreichen kann, ist zu Fuß in wenigen<br />
Anfang des nächsten Jahres ist ein<br />
neu es Wohnhaus <strong>für</strong> fünf Personen in<br />
Sandkrug fertig. Das neue Haus liegt<br />
in einem Wohngebiet in der Nähe des<br />
Sandkruger Ortskerns. Um die Ecke<br />
gibt es einen Supermarkt, mehrere<br />
Bäcker, Friseurläden und Banken. Der<br />
Bahnhof ist schnell zu Fuß zu erreichen.<br />
Mit dem Zug ist man in 10 Minuten<br />
in Oldenburg.<br />
Im Erdgeschoss des Hauses befinden<br />
sich zwei Einzelzimmer <strong>mit</strong> einem gemeinsamen<br />
Badezimmer, ein Einzelzim-<br />
Erwartet wird von Ihnen: Interesse an<br />
handwerklichen und gärtnerischen Arbeiten,<br />
Zuverlässigkeit, Ausdauer, Belastbarkeit,<br />
freundlich im Umgang und ein<br />
gepflegtes Erscheinungsbild. Die Anfahrt<br />
zu dem Arbeitsplatz muss selbstständig<br />
erfolgen.<br />
Bewerbungen bitte an Gabriele<br />
Hübner-Krumm (begleitender Dienst):<br />
Tel.: 05121 604420<br />
Mobil: 0162 2182437 oder per E-Mail:<br />
gabriele.huebner-krumm@prowerkstaetten.de<br />
langfristiger Arbeitsplatz werden. Erwartet<br />
wird von Ihnen: Interesse am Umgang<br />
<strong>mit</strong> älteren <strong>Menschen</strong>, Kenntnisse im<br />
Lesen, Zuverlässigkeit, Ausdauer, Belastbarkeit,<br />
freundlich im Umgang und ein<br />
gepflegtes Erscheinungsbild. Die Anfahrt<br />
zu dem Arbeitsplatz muss selbstständig<br />
erfolgen.<br />
Bewerbungen bitte an Gabriele<br />
Hübner-Krumm (begleitender Dienst):<br />
Tel.:05121 604420<br />
Mobil: 0162 2182437 oder per E-Mail:<br />
gabriele.huebner-krumm@prowerkstaetten.de<br />
Minuten zu erreichen. Im Ort Bennigsen<br />
gibt es alle Geschäfte, die zur täglichen<br />
Versorgung notwendig sind. Alle<br />
Wohngruppen in Bennigsen werden<br />
tagsüber und nachts durch pädagogische<br />
Mitarbeitenden betreut.<br />
Interessierte melden sich bitte bei<br />
Sigrid Jahnel (Kundenmanagement):<br />
Tel.: 0511 6406089-90<br />
Mobil: 0162 2182422 oder per<br />
E-Mail: sigrid.jahnel@dw-hi.de<br />
mer <strong>mit</strong> einem eigenen Bad und eine<br />
große Küche zur gemeinschaftlichen<br />
Nutzung. Im Obergeschoss können<br />
zwei Personen wohnen, die sich ein<br />
Badezimmer und eine Wohnküche<br />
teilen.<br />
Interessierte melden sich bei<br />
Henning Baden (Kundenmanagement):<br />
Tel.: 04431 83678<br />
Mobil: 0162 2182383 oder per<br />
E-Mail: henning.baden@dw-hi.de<br />
<strong>mit</strong>einander.leben <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür September 2012 25<br />
Fotos: <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür / Burkhard Aickele, UK-Symbole: The Picture Communication Symbols © 1981-2009 by Meyer Johnson LLC.
Termine<br />
Osterwald<br />
– 14. September<br />
Weinfest<br />
Emil-Isermeyer-Haus<br />
Hildesheim<br />
– 23. September<br />
Bewohnerehrungen<br />
Elisabethkirche<br />
– 23. September<br />
Freundeverein Hildesheim<br />
auf dem Bauernmarkt<br />
– 10. November<br />
Martinsmarkt<br />
– 30. November<br />
Freundesmahl<br />
<strong>mit</strong> Bischof Weber<br />
Wildeshausen<br />
– 24. September<br />
Ehrung 10-jährige<br />
Mitarbeitende<br />
Jubiläen<br />
– 07. Oktober<br />
Erntedankfest<br />
– 10. Oktober<br />
Ehemaligentreffen<br />
– 02. November<br />
Freundesmahl<br />
Wir gratulieren herzlich<br />
den Mitarbeitenden, die im zweiten<br />
Quartal 2012 ihr 25jähriges Jubiläum<br />
in der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür gefeiert<br />
haben:<br />
– 11. November<br />
Martinsgottesdienst<br />
– 01. Dezember<br />
Weihnachtsmarkt<br />
Birgit Schotte<br />
Jutta Schmarsel<br />
Martina Otte<br />
Monika Markwort<br />
Kurt Scheffler<br />
Iris Frommann<br />
Ralf Simon<br />
Dagmar Sliwinski<br />
Ehrenamt in der <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
Ich besuche regelmäßig <strong>mit</strong> meiner Hündin<br />
Betty Erwachsene <strong>mit</strong> einer geistigen<br />
Behinderung. Selbst die Hundeleine<br />
halten, füttern, den Ball werfen, streicheln,<br />
die Natur erleben, – die Vorfreude<br />
auf Betty ist immer groß.<br />
Für mich ist die größte Freude<br />
am Ehrenamt die Freude<br />
der anderen!<br />
Elisabeth Kemnah<br />
Auf www.diakoniehimmelsthuer.de unter der Rubrik „Stellenangebote“ fi nden Sie Angebote<br />
zum ehrenamtlichen Engagement. Anzusprechen: Kundenmanagement der Regionen (siehe Seite 27)<br />
Wir br<strong>auch</strong>en Sie!<br />
DH-Ehrenamt_210x105_ml18_RZ.indd 1 14.08.2012 2:35:53 Uhr<br />
26 KONKRET GESAGT
Kontakt<br />
Ambulante Angebote<br />
Alten- und Krankenpflege<br />
Tel.: 05121 604-449<br />
Fax: 05121 604-88449<br />
info@lambertinum.net<br />
Ambulant betreutes Wohnen<br />
Tel.: 05121 604-149<br />
Fax: 05121 604-88149<br />
abw@lambertinum.net<br />
Beratungsstellen<br />
Die Öffnungszeiten<br />
erfragen Sie bitte über<br />
die Kontaktmöglichkeiten.<br />
Unterstützte<br />
Kommunikation<br />
Stadtweg 100<br />
31139 Hildesheim<br />
OT Sorsum<br />
Tel.: 05121 604-125<br />
Fax: 05121 604-88125<br />
petra.witting@dw-hi.de<br />
Morgenlicht<br />
Beratung <strong>für</strong> Eltern<br />
von Kindern <strong>mit</strong><br />
geistiger Behinderung<br />
Peinerstraße 6<br />
31137 Hildesheim<br />
Tel.: 05121 604-433<br />
Fax: 05121 604-103<br />
morgenlicht@dw-hi.de<br />
Regionale Ansprechpartner<br />
Sie wünschen<br />
– Informationen über die<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür?<br />
– einen Besuch in<br />
unserer Einrichtung?<br />
– ein persönliches Gespräch?<br />
Wenden Sie sich bitte an<br />
unser Kundenmanagement:<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
– individuelle Beratung von<br />
Angehörigen und Familien<br />
– persönliche Begleitung<br />
von der ersten Anfrage<br />
bis zur Aufnahme in ein<br />
passendes Angebot<br />
– Informationen zu<br />
allen Angeboten der<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
– Ver<strong>mit</strong>tlung von weiterführenden<br />
Angeboten<br />
Sie erreichen uns über die<br />
zentrale Servicenummer<br />
Tel.: 05121 604-440<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
Stadtweg 100<br />
31139 Hildesheim<br />
beratung@dw-hi.de<br />
Sie suchen eine Beratung<br />
in Ihrer Nähe oder möchten<br />
einen Kundenmanager direkt<br />
erreichen?<br />
Hier finden Sie die regionalen<br />
Ansprechpartner:<br />
Kinder- und Jugendbereich<br />
(Emmerke und Sorsum)<br />
Beratungsstelle:<br />
Reinhard Komischke-Mast<br />
Stadtweg 107 b<br />
31139 Hildesheim<br />
Tel.: 05121 604-124<br />
Fax: 05121 604-103<br />
reinhard.komischke-mast@dw-hi.de<br />
Region Niedersachsen Nord<br />
(Wildeshausen)<br />
Beratungsstelle:<br />
Henning Baden<br />
Dr.-Klingenberg-Straße 96<br />
27793 Wildeshausen<br />
Tel.: 04431 83-678<br />
henning.baden@dw-hi.de<br />
Region Niedersachsen Mitte<br />
(Barsinghausen in Planung,<br />
Bennigsen, Hannover,<br />
Lüdersen/Springe, Nienburg,<br />
Triangel/Gifhorn, Wietze)<br />
Beratungsstelle:<br />
Sigrid Jahnel<br />
Angerstraße 6<br />
30161 Hannover<br />
Tel.: 0511 640-608990<br />
Mobil: 0162 2182422<br />
sigrid.jahnel@dw-hi.de<br />
Region Hildesheim<br />
(Hannover-Döhren,<br />
Hildesheim, Nordstemmen,<br />
Sorsum)<br />
Beratungsstelle:<br />
Monika Mai<br />
Stadtweg 107 a<br />
31139 Hildesheim<br />
Tel.: 05121 604-365<br />
Mobil: 0162 2182434<br />
Fax: 05121 604-88365<br />
monika.mai@dw-hi.de<br />
Region Niedersachsen Süd<br />
(Bad Pyrmont, Bad Salzdetfurth,<br />
Holle, Marienhagen, Oelber,<br />
Osterwald, Salzhemmendorf)<br />
Beratungsstelle:<br />
Tugba Schwarzer<br />
Marktstraße 40<br />
31162 Bad Salzdetfurth<br />
Tel.: 05121 604-430<br />
Mobil: 0162 2182435<br />
tugba.schwarzer@dw-hi.de<br />
Spendenkonto<br />
Bank <strong>für</strong> Sozialwirtschaft<br />
BLZ: 251 205 10<br />
Konto-Nr.: 441 110 0<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
ist eine eingetragene Marke der<br />
Diakonischen Werke Himmelsthür in Hildesheim e.V.<br />
Diakonische Wohnheime<br />
Himmelsthür gGmbH<br />
Bischofskamp 24<br />
31137 Hildesheim<br />
Tel.: 05121 604-425<br />
Fax: 05121 206-8899<br />
verwaltung@dwo-hi.de<br />
www.diakonischewohnheime.de<br />
proWerkstätten<br />
Himmelsthür gGmbH<br />
Stadtweg 103a<br />
31139 Hildesheim<br />
Tel.: 05121 604-350<br />
Fax: 05121 604-453<br />
info@prowerkstaetten.de<br />
www.prowerkstaetten.de<br />
Lambertinum soziale<br />
Dienste Himmelsthür gGmbH<br />
Hohenstaufenring 70a<br />
31141 Hildesheim<br />
Tel: 05121 604-449<br />
Fax: 05121 604-88449<br />
info@lambertinum.net<br />
www.lambertinum.net<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Diakonische Werke<br />
Himmelsthür<br />
in Hildesheim e.V.<br />
Stadtweg 100<br />
31139 Hildesheim<br />
www.diakoniehimmelsthuer.de<br />
Redaktion und Verlag:<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Stadtweg 100<br />
31139 Hildesheim<br />
Tel.: 05121 604-266,<br />
Fax: 05121 604-88266<br />
redaktion@dw-hi.de<br />
Gemeinschaftswäscherei<br />
Himmelsthür gGmbH<br />
Am Nordfeld 4<br />
31139 Hildesheim<br />
Tel.: 05121 80919-0<br />
Fax: 05121 80919-199<br />
info@gwh-hildesheim.de<br />
www.gwh-hildesheim.de<br />
CGH Catering Gesellschaft<br />
Himmelsthür mbH<br />
Stadtweg 100<br />
31139 Hildesheim<br />
Tel.: 05121 604-202<br />
Fax: 05121 604-88202<br />
burghard.guschel@dw-hi.de<br />
www.cateringhimmelsthuer.de<br />
Immobilien- und Servicegesellschaft<br />
Himmelsthür GmbH<br />
Bischofskamp 24<br />
31137 Hildesheim<br />
Tel.: 05121 99868-17<br />
Fax: 05121 99868-69<br />
info@is-hi.de<br />
www.is-hi.de<br />
Redaktion:<br />
Burghard Guschel<br />
Miriam Hilbers<br />
Elke Horstmann<br />
Björn Mänken<br />
Jörg Plehn<br />
Ute Quednow (V.i.S.d.P.)<br />
Andrea Strobel-Brunke<br />
Grafik, Layout und Produktion:<br />
grafik-service püttmann,<br />
Algermissen<br />
www.gsp-werbung.de<br />
Druck:<br />
Schäfer, Sarstedt<br />
Auflage: 6.800 Exemplare<br />
Nachdruck, <strong>auch</strong> auszugsweise, nur <strong>mit</strong> Genehmigung<br />
und Quellenangabe. © 2012 <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />
<strong>mit</strong>einander.leben <strong>Diakonie</strong> Himmelsthür September 2012 27
Herausgeber:<br />
Diakonische Werke Himmelsthür<br />
in Hildesheim e.V.<br />
Stadtweg 100<br />
31139 Hildesheim<br />
Redaktion und Verlag:<br />
<strong>Diakonie</strong> Himmelsthür<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Stadtweg 100<br />
31139 Hildesheim<br />
Tel.: 05121 604-266<br />
Fax: 05121 604-88266<br />
redaktion@dw-hi.de<br />
Spendenkonto:<br />
Bank <strong>für</strong> Sozialwirtschaft<br />
Konto-Nr.: 441 110 0, BLZ 251 205 10<br />
Oder spenden Sie online über<br />
www.diakoniehimmelsthuer.de