Leseprobe Magazin Frank&Frei 03/2017
Magazin für Politik, Wirtschaft und Lebensstil
Magazin für Politik, Wirtschaft und Lebensstil
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
EDITORIAL<br />
Zeitenwende<br />
Im aktuellen Heft dreht sich alles<br />
um die Nationalratswahl am 15.<br />
Oktober. Deshalb vorweg eine<br />
Entschuldigung an unsere Leser in<br />
Deutschland, für die diese Ausgabe<br />
ausnahmsweise nicht ganz so spannend<br />
ist. Für alle Abonnenten außerhalb<br />
Österreichs gilt deshalb, dass wir<br />
Ihnen dieses Heft gratis zusenden.<br />
Damit verlängert sich ihr Abo um eine<br />
Ausgabe. Zeitenwende ist der Titel<br />
und der rote Faden, der sich durch die<br />
dritte Ausgabe von Frank&<strong>Frei</strong> zieht.<br />
Diese Wende ist schon jetzt, wenige<br />
Wochen vor der Wahl, überall im Land<br />
zu spüren. Es liegt etwas in der Luft.<br />
Und dabei geht es nicht so sehr um<br />
die wöchentlichen Umfrageergebnisse,<br />
die die Zeitenwende ankündigen. Auch<br />
wenn sie Menschen, die sich nicht im<br />
politischen Koordinatensystem links<br />
verorten, mit freudiger Erwartung erfüllen.<br />
Wenn es die Grünen tatsächlich<br />
nicht mehr ins Parlament schaffen sollten,<br />
dann wäre das ein sehr deutliches<br />
Zeichen. Es wäre das Ende eine Ära,<br />
die Mitte der 1980er Jahre begonnen<br />
hat. Diese Partei hat wie keine andere<br />
die letzten Jahrzehnte geprägt, ihr<br />
ihren Stempel aufgedrückt, auch wenn<br />
sie nie in einer Bundesregierung war.<br />
Es wäre ein Schlussstrich unter all<br />
die krassen Fehlentwicklungen, die<br />
sich zu einem die Gesellschaft zersetzenden<br />
Gebräu vermengt haben. Es ist<br />
bezeichnend, dass sich einer der wichtigsten<br />
Proponenten dieser Bewegung,<br />
der ehemalige „Revolutionäre Marxist“<br />
Peter Pilz, jetzt wo der Karren tief im<br />
Dreck steckt, absetzt und auf „Heimat“-Retter<br />
macht. Ein Wendehals. Die<br />
Folgen der grünstichigen, neosozialistischen<br />
Politik, die viele andere Parteien,<br />
nicht zuletzt die ÖVP, mitgetragen<br />
und in großen Teilen übernommen<br />
haben, sind mittlerweile so katastrophal<br />
und unübersehbar, dass selbst<br />
Werner Reichel, Chefredakteur<br />
die Mainstreammedien scheitern, sie<br />
den Bürgern als noch akzeptabel anzudrehen.<br />
Weshalb sich immer mehr<br />
Vertreter dieser Politik überhastet aus<br />
dem Staub machen. Nachdem Eva Glawischnig<br />
das Handtuch geworfen hat,<br />
hat auch Michael Häupl seinen Rückzug<br />
angekündigt. Beide hinterlassen<br />
politische Trümmerfelder.<br />
Die meisten Österreicher haben die<br />
Nase voll, von der „alternativlosen“<br />
linken Wir-müssen-Politik. Immer<br />
mehr Bürger erkennen, dass wir nicht<br />
„müssen“, was uns die linken Priester<br />
der politischen Korrektheit täglich<br />
vorbeten. Nein, wir müssen nicht das<br />
Klima „retten“, die Unterschiede zwischen<br />
Männern und Frauen verleugnen,<br />
die Grenzen und unsere Geldbörsen<br />
noch weiter öffnen und Millionen<br />
von Menschen aus der Dritten Welt bei<br />
uns aufnehmen und sie und ihre Nachkommen<br />
versorgen. Das Geschäftsmodell<br />
linker Politik, die moralische<br />
Erpressung, hat sich angesichts ihrer<br />
katastrophalen Folgeschäden totgelaufen.<br />
Es ist zu einem Stimmungsumschwung<br />
gekommen. Am 15. Oktober<br />
wird von den Bürgern der Auftrag erteilt<br />
werden, diese selbstzerstörerische<br />
Politik zu beenden und endlich mit<br />
den Aufräumarbeiten zu beginnen. Die<br />
schweren Schäden, die diese neosozialistische<br />
Politik in den vergangenen<br />
Jahren in unserem Land verursacht<br />
hat, müssen rasch behoben werden.<br />
Viele von ihnen sind allerdings irreparabel.<br />
Es wird am Wahlsieger, also mit<br />
höchster Wahrscheinlichkeit an Sebastian<br />
Kurz, liegen, diesen Auftrag umzusetzen.<br />
Ein schwarz-rotes Weitergewurschtel,<br />
egal wie der SPÖ-Chef nach<br />
der Wahl auch heißen mag, will kaum<br />
noch jemand. Es wäre fatal und würde<br />
auch unserem demokratischen System<br />
große Schäden zufügen. Da würde es<br />
auch nicht helfen, wenn die SPÖ Verteidigungsminister<br />
Doskozil zu ihrem<br />
neuen Chef macht. Denn dieser vertritt<br />
nur einen Flügel der SPÖ. Es würde zu<br />
Konflikten und Machtkämpfen mit dem<br />
vor allem in Wien beheimateten ultralinken<br />
Flügel kommen. Und eine Regierung<br />
mit einer zerrissenen und tief<br />
gespaltenen SPÖ braucht Österreich<br />
derzeit so dringend wie einen Kropf.<br />
Diesen „Change“, den immer mehr<br />
Menschen in diesem Land wollen und<br />
das Land auch dringend braucht, hat<br />
sich schon bei der Bundespräsidentenwahl<br />
angekündigt. Damals konnte<br />
er aber durch die gewaltigen Anstrengungen<br />
all jener Kräfte, die gut vom<br />
derzeitigen politischen System leben,<br />
noch knapp verhindert werden.<br />
Diesmal wird es nicht mehr gelingen.<br />
Auch wenn jene, die jetzt um ihre<br />
guten Posten und Einkommen fürchten,<br />
und das sind Hunderttausende,<br />
mit allen Tricks und Mitteln versuchen<br />
werden, diesen Wechsel zu verhindern.<br />
Dazu gehören auch die Medien.<br />
Viele von ihnen fürchten um ihre<br />
Zukunft, wenn die Genossen nicht<br />
mehr an den Schalthebeln sitzen,<br />
weshalb viele von ihnen jeden journalistischen<br />
Anspruch aufgegeben<br />
haben und ganz offen und ungeniert<br />
Propaganda betreiben. Allein, es wird<br />
nichts nutzen. Zumal die von der linken<br />
Umverteilungspolitik abhängigen<br />
Medien, NGOs, Vereine und Institutionen<br />
noch kein Rezept gegen ihren<br />
Niedergang gefunden haben und des-<br />
4 Frank&<strong>Frei</strong> <strong>03</strong> / 17