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<strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong> Nr. <strong>178</strong> 15. September 2017 Seite 12<br />
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Das Abwasser fließt zu langsam! „Im Rohrnetz und Kanal!?“ Was nun?<br />
Professionell. Kompetent. Erfahren. Zuverlässig.<br />
Romantische Wagner-Oper „Der Fliegende Holländer“<br />
Wagners Oper erzählt von<br />
Ruhelosigkeit und Erlösung<br />
Von Arnold Pöhlker<br />
Die Handlung „Der Fliegende Holländer“<br />
kreist um ein romantisches<br />
Märchen eines verfluchten Schiffskapitäns,<br />
der nur alle sieben Jahre an<br />
Land darf – literarisch aufgegriffen<br />
und mit Erlösungsgedanken angereichert<br />
von Heinrich Heine – von<br />
Richard Wagner als Oper gestaltet –<br />
uraufgeführt 1843 in Dresden – nun<br />
auf der Bühne des Landestheaters.<br />
Wie immer erklärte bei der Einführungsmatinee<br />
die <strong>Detmolder</strong> Theatercrew<br />
mit Intendant Kay Metzger,<br />
Generalmusikdirektor Lutz Rademacher,<br />
Ausstatterin Petra Mollérus<br />
und Musiktheater-Chefdramaturgin<br />
Elisabeth Wirtz Informatives und<br />
Erhellendes zu dieser Operninszenierung.<br />
Im Plenarsaal des Kreistages<br />
mischte sich unter die Vorfreude im<br />
Hinblick auf die bevorstehende Premiere<br />
auch etwas Wehmut. Elisabeth<br />
Wirtz bemühte gleichsam als Parabel<br />
das Motiv der Oper: „Bald wird Kay<br />
Metzger das Schiff besteigen und uns<br />
gen Ulm verlassen. Offen sei eigentlich<br />
nur noch die Route dorthin…“.<br />
Petra Mollérus werde mit ihm reisen,<br />
aber „hoffentlich nicht ein sinkendes<br />
Schiff verlassen“.<br />
Bei seiner Begrüßung der etwa 300<br />
Besucher „in seinem Wohnzimmer“<br />
nahm Landrat Dr. Axel Lehmann den<br />
Schiffsgedanken auf und rätselte, wie<br />
wohl das bewährte Macher-Team<br />
auf Wasserstraßen über die Werre<br />
bis nach Ulm gelangen könne. Dem<br />
am Saisonende dahinfahrenden<br />
Kay Metzger bekundete der Chef<br />
des Kreises Respekt dafür, dass er<br />
Detmold zu einem kleinen Bayreuth<br />
gemachte habe. Er hob die enge Beziehung<br />
zwischen Landestheater und<br />
Uwe Huber<br />
Kreis hervor, bekräftigte weiterhin<br />
eine Förderung auf hohem Niveau<br />
inklusive gewisser Steigerungsraten,<br />
wenn diese nicht zu hoch seien.<br />
Elisabeth Wirtz rezitierte aus der<br />
von Heinrich Heine literarisch<br />
aufgegriffenen Fabel vom „Der Fliegende<br />
Holländer“. Heine habe die<br />
Geschichte von einem verwünschten<br />
Schiff mit einer unheimlichen Mannschaft<br />
beschrieben. Da sei von Briefen<br />
die Rede, die an den Mastbaum<br />
festgenagelt werden müssten, weil<br />
sonst dem Schiff Unglück widerfährt,<br />
besonders dann, wenn sich keine<br />
Bibel an Bord oder kein Hufeisen<br />
am Fockmast befindet. Die Moral<br />
des Stückes sah Heine für Frauen<br />
darin, dass sie sich in Acht nehmen<br />
müssten, einen Fliegenden Holländer<br />
zu heiraten. Dagegen sollten die<br />
Männer aus dem Stück ersehen, wie<br />
sie durch die Weiber, im günstigsten<br />
Fall, zugrunde gehen.<br />
Wagner, so Wirtz, habe die Oper<br />
zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
unter dem Eindruck einer Fülle von<br />
Legenden Seefahrender in Zeiten der<br />
Welteroberung und Umrundung vom<br />
Kap der Guten Hoffnung geschrieben.<br />
Auch eigenes Erleben sei für<br />
Wagner lebendiges Kolorit für sein<br />
späteres Werk gewesen. So habe er<br />
bei seiner Flucht 1839 aus Riga eine<br />
stürmische Seefahrt erlebt. Unterwegs<br />
nach London musste das Schiff<br />
wegen de tobenden Sturmes zweimal<br />
norwegische Häfen anlaufen.<br />
Ein tiefberührendes<br />
Schicksal<br />
Der Legende nach ist der Fluch<br />
beladene Seefahrer dazu verdammt,<br />
Vor dem „Kinoplakat“ des Fliegenden Holländers (von links) Intendant<br />
Kay Metzger, Elisabeth Wirtz, Petra Mollérus, Susanne Serfling<br />
(„Senta“), GMD Lutz Rademacher, Pianistin Hye Ryung Lee und<br />
Steven Chambers („Steuermann“).<br />
Foto: Arnold Pöhlker<br />
Mir stinkt´s gewaltig... beschweren<br />
sich meist betroffene, aber auch<br />
Schüler an städtischen Schulen.<br />
Aber nicht über das Umfeld oder<br />
gar den Unterricht. Es ist der Kanal.<br />
Das Abwasser fließt zu langsam.<br />
Liegt es am ungünstigen Gefälle<br />
oder Querschnitt? Ist das Rohr<br />
verstopft? Geraten die Fäkalien<br />
durch ein Leck gar auf Abwege?<br />
Ablagerungen und Rückstau sind<br />
die Folge. Mief-Emissionen lassen<br />
nicht lange auf sich warten. Und<br />
was dann?<br />
Die Selbsthilfe hat Grenzen – wenn<br />
die Ursache tiefer liegt: im Rohrnetz<br />
und Kanal. Das „Uwe Huber<br />
Planungsbüro für Kanaltechnik<br />
GmbH“ und Sachverständigenbüro<br />
Uwe Huber lässt Sie auch bei solchen<br />
Problemen nicht allein. Wir<br />
bieten Ihnen individuelle Einzellösungen<br />
und umfassende Konzepte<br />
bei der Grundstücksentwässerung,<br />
Gebäudetechnik und Bauwerkssanierung.<br />
Wir sorgen für Dichtheitsprüfungen<br />
(Funktionsprüfung),<br />
TV-Inspektion. Wir beraten Sie<br />
unabhängig und umfassend - auch<br />
bei einer Gutachtenerstellung. Wir<br />
organisieren, wenn gewünscht,<br />
auch eine komplette Abwicklung<br />
und Betreuung sämtlicher notwendiger<br />
Leistungen. Uns können Sie<br />
vertrauen bei der Abwicklung und<br />
termingerechten Montage.<br />
Sprechen Sie mit uns. Wussten Sie<br />
übrigens, dass eine Kanalsanierung<br />
in der Regel nicht mit umfangreichen,<br />
kostenaufwendigen Tiefbauarbeiten<br />
verbunden sein muss? Es<br />
besteht durchaus die Möglichkeit,<br />
die Probleme ohne Bagger und<br />
Spaten zu beseitigen.<br />
nur alle sieben Jahre an Land nach<br />
einer Frau zu suchen, die ihn durch<br />
Liebe und ewige Treue von seinem<br />
Fluch befreit. In einem norwegischen<br />
Küstendorf wird Senta, Tochter des<br />
Seefahrers Daland, vom jungen Erik<br />
umworben. Senta sitzt vor dem Bild<br />
des Fliegenden Holländers und ist<br />
von dessen Schicksal tief berührt.<br />
Ihr Blick für Erik verliert sich, sie<br />
ist vielmehr davon beseelt, diesen<br />
armen Mann zu erlösen. Senta hofft<br />
zugleich, die Rolle der Mutter und<br />
Ehefrau, die die Enge der dörflichen<br />
Gemeinschaft für sie bestimmt, in der<br />
Liebesbeziehung zu dem Seefahrer<br />
hinter sich zu lassen. Doch wird ihr<br />
das gelingen? Wirtz: „Bei Heine hat<br />
Wagner den Gedanken gefunden,<br />
dass eine Frau den Mann erlösen<br />
kann.“ Deshalb werde in Wagners<br />
Oper von Erlösung, aber auch von<br />
der Ruhelosigkeit der Menschen<br />
erzählt, so Wirtz.<br />
Senta habe sich in das Bild einer<br />
Sage verliebt, erklärt Kay Metzger.<br />
Das Bild des <strong>Detmolder</strong> Bühnenwerkes<br />
bestehe aus einem großflächigen<br />
Kinoplakat. Angelehnt sei die Idee<br />
an markante Kinoplakate aus Filmen,<br />
beispielsweise dem Untergang der<br />
„Titanic“. „Es wird keine großen<br />
Schiffe auf der Bühne geben“, so<br />
Ausstatterin Mollérus. Die Besucher<br />
sollten sich vielmehr auf eine<br />
Kinosituation einlassen – ähnlich<br />
dem Foyer des <strong>Detmolder</strong> Kinos<br />
in der Fußgängerzone. Auf einem<br />
überlebensgroßen Plakat findet sich<br />
der Fliegende Holländer, nachempfunden<br />
im alten Charme mit einem<br />
Ledermantel, der beachtliche zehn<br />
Kilogramm wiegt.<br />
GMD Rademacher kann mit dem<br />
Begriff „Szenenoper“ nicht anfangen.<br />
Für ihn ist Wagners Werk eher<br />
wie ein „Nicht mehr – und noch<br />
nicht“. Wagner habe viel probiert<br />
und dann aktschlüssig auch komponiert.<br />
Doch es gebe eigentlich<br />
keinen Schluss der Oper. Am Flügel<br />
demonstrierte der Chef des symphonischen<br />
Orchesters aus einzelnen<br />
Szenen musikalische Stimmungslagen<br />
in verschiedenen harmonischen<br />
Sphären. Steven Chambers als Steuermann<br />
(Rademacher: „Ein hohes<br />
„D“ in dieser Arie bekommt man<br />
nicht jeden Sonntag früh so perfekt<br />
geboten“) und Susanne Serfling mit<br />
der Ballade der Senta „Johohoe!<br />
Traft ihr…“, begleitet am Flügel von<br />
Hye Ryung Lee, vermittelten einen<br />
Vorgeschmack auf die eingängigen<br />
Melodien der Wagner-Oper.<br />
Verdienstmedaille für Hildegard Meierkord<br />
Besonderes Engagement für die<br />
Kultur in Lippe<br />
Durch ihr langjähriges Engagement,<br />
vor allem im kulturellen Bereich,<br />
hat Hildegard Meierkord anerkennenswerte<br />
Verdienste erworben. Im<br />
Rahmen einer Feierstunde nahm sie<br />
deshalb jetzt die Verdienstmedaille<br />
des Verdienstordens der Bundesrepublik<br />
Deutschland aus den Händen von<br />
Lippes Landrat Dr. Axel Lehmann<br />
entgegen. „Ihre großartige organisatorische<br />
Leistung in den vergangenen<br />
25 Jahren ist herausragend und hat<br />
zur Kulturlandschaft Lippe enorm<br />
beigetragen“, so Lehmann in seiner<br />
Rede über die Würdenträgerin.<br />
25 Jahre lang war Meierkord ehrenamtliche<br />
Organisationsleiterin<br />
zunächst der „Westfälisch-Lippischen<br />
Bachgesellschaft“, später<br />
in derselben Funktion beim international<br />
besetzten Vokalensemble<br />
„Die Deutschen Bach-Vocalisten“.<br />
Während dieser Zeit organisierte die<br />
Würdenträgerin zahlreiche Konzerte<br />
in Detmold, Bielefeld und Corvey<br />
(Höxter). Mit der Gründung der<br />
„Barockakademie“ der Hochschule<br />
für Musik in Detmold im Jahr 2003<br />
hat sie nahtlos deren organisatorische<br />
Leitung übernommen. Die<br />
Barockakademie ermöglicht den<br />
Studierenden der Hochschule eine<br />
zusätzliche Spezialausbildung sowie<br />
die Teilnahme an Konzerten.<br />
Als Organisationsleiterin kümmerte<br />
sie sich um die abwicklungstechnische<br />
Durchführung der Konzerte<br />
sowie um Konzertreisen und auch die<br />
gesamte künstlerische Organisation.<br />
Sie engagierte internationale Solisten,<br />
Musiker des Instrumentalsolisten-Ensembles<br />
sowie Sänger<br />
des Vokalsolisten-Ensembles der<br />
Herausragender Einsatz für Lippes Kultur: Landrat Dr. Axel Lehmann<br />
überreichte nun die Bundesverdienstmedaille an Hildegard Meierkord,<br />
hier in Begleitung ihres Mannes Rolf Meierkord (von links).<br />
Barockakademie.<br />
Sowohl die Konzerte als auch die<br />
Konzertreisen, die unter anderem<br />
nach Paris, Israel, Slowenien und<br />
Kroatien führten, wurden allein<br />
durch Meierkord mit größter Sorgfalt<br />
und viel Herzblut organisiert.<br />
Dazu gehörte die Verhandlung mit<br />
den Künstlern, die Reservierung<br />
ihrer Unterkünfte, die Planung der<br />
Logistik für die Konzerte im In- und<br />
Ausland und die Programmgestaltung.<br />
Zudem übernahm die gebürtige<br />
Wuppertalerin den Kartenverkauf,<br />
kümmerte sich um die Probenpläne<br />
und die gesamte finanzielle Abwicklung.<br />
Selbst die Einladungskarten<br />
wurden von ihr gestaltet und auf<br />
eigene Kosten produziert und verschickt.<br />
Sofern Künstler ihr bereits<br />
zugesagtes Engagement kurzfristig<br />
absagten, erforderten allein diese<br />
Fälle unzählige Arbeitsstunden, um<br />
rechtzeitig einen geeigneten Ersatz<br />
ausfindig zu machen.<br />
Der mit all diesen Aufgaben verbundene<br />
erhebliche Zeitaufwand lässt<br />
sich nicht beziffern und Meierkords<br />
Wirken war für die Barockakademie<br />
unentbehrlich. Das „Internationale<br />
Bachfest“ in Detmold im Jahr 2013<br />
war das letzte Großprojekt, an dessen<br />
Organisation und Durchführung die<br />
Würdenträgerin maßgeblich beteiligt<br />
war. Über zwei Jahrzehnte hat sie<br />
sich in herausragender Weise für<br />
die Kulturlandschaft der Region<br />
Ostwestfalen-Lippe eingesetzt.<br />
Mosebeck: Verlängerung des<br />
Gehwegs wird geprüft<br />
Die Verlängerung des Gehwegs entlang<br />
der Straße „An der Mosebecke“<br />
(zwischen Mosebeck und Valhausen)<br />
wird seitens der Verwaltung erneut<br />
geprüft. 79 Anwohnerinnen und<br />
Anwohner in Mosebeck hatten<br />
Hier endet derzeit der Gehweg an einer rot-weißen Barriere direkt neben<br />
dem Autoverkehr: die Anwohnerinnen und Anwohner von Mosebeck<br />
wünschen sich eine durchgehende Verbindung bis zum Ortsausgang.<br />
Foto: Niederkrüger<br />
gefordert, eine sichere Verbindung<br />
insbesondere für Kinder und ältere<br />
Menschen zu schaffen. „An unserer<br />
Straße leben seit längerer Zeit 21 bis<br />
25 Kinder im Alter unter 16 Jahren,<br />
aber auch Menschen im Seniorenalter.“<br />
Dies ist die Kernaussage eines<br />
Briefs an die Stadt Detmold, in dem<br />
sich die Anwohner dafür einsetzen,<br />
dass der Fußweg zwischen Barntruper<br />
Straße und dem Ortsausgang<br />
Richtung Valhausen verlängert wird.<br />
Der Ausschuss für Tiefbau und Immobilien<br />
der Stadt Detmold hat sich<br />
dafür ausgesprochen, den Wunsch<br />
auf Realisierbarkeit zu prüfen. Insbesondere<br />
müsse mit dem Baulastträger<br />
„Straßen.NRW“ Gespräche geführt<br />
werden, weil der Zuständigkeitsbereich<br />
der Stadt Detmold ungefähr an<br />
der Mitte der geplanten Trasse ende,<br />
so Detlef Wehrhahn vom Tiefbauamt.<br />
„Derzeit laufen Bauarbeiten in einem<br />
Teil der von den Anwohnern geforderten<br />
Länge. Über den Rest müssen<br />
wir erst einmal Klarheit über die<br />
Eigentumsverhältnisse bekommen<br />
und weitere Gespräche führen.“ Die<br />
Verwaltung wurde beauftragt, den<br />
Sachverhalt zu prüfen. khN