Magazin September final1
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AKTUELLESASTRONAUT<br />
06<br />
ESA ASTRONAUT<br />
MATTHIAS MAURER<br />
ZU BESUCH IN SEINER HEIMAT<br />
ESA Astronaut Matthias Maurer besuchte am 24. Juni<br />
seine Heimat - das Saarland. Am Tag der offenen Tür der<br />
Saar-Uni hielt er diverse Vorträge und Präsentationen. Radio<br />
Saarbrücken war vor Ort und hat mit ihm über seinen<br />
spannenden Beruf gesprochen!<br />
Radio Saarbrücken: Sie sind Astronaut, haben aber noch<br />
keinen einzigen Raumflug absolviert. Woran liegt das<br />
denn?<br />
Matthias Maurer: Das liegt zum einen daran, dass ich<br />
noch keinen Raumflug zugewiesen bekommen habe. Wir<br />
Europäer haben im Schnitt einen Raumflug pro Jahr. In<br />
diesem Jahr sind schon ein Franzose und ein Italiener geflogen.<br />
Nächstes Jahr fliegt Alexander Gerst seine zweite<br />
Mission und 2019 ist dann wieder ein Italiener dran. Ich<br />
hoffe, dass der Flug 2020 für mich ist.<br />
Radio Saarbrücken: Jetzt sollen Sie dieses Jahr die Astronauten-Grundausbildung<br />
abschließen. Wie kann man<br />
sich eine solche Ausbildung vorstellen?<br />
Matthias Maurer: In der Ausbildung lernt man alles Mögliche.<br />
Unter anderem wie eine Raumstation oder eine Rakete<br />
funktioniert und wie man in sowas arbeitet. Auch wie<br />
man in einem internationalen Umfeld arbeitet bekommt<br />
man beigebracht. Dazu lerne ich in meiner Ausbildung<br />
auch die Sprachen Russisch und Chinesisch. Auch für<br />
Außeneinsätze im Weltraum werde ich vorbereitet. In<br />
Köln tauchen wir dafür mit unserem schweren Astronauten-Anzug<br />
in ein 12 Meter tiefes Becken. Auch Überlebenstraining<br />
gehört zur Ausbildung. Es kann sein, dass<br />
die Kapsel vom geplanten Landeort abkommt und man<br />
irgendwo in der Wildnis ankommt. Das ist bereits einer<br />
russischen Besatzung passiert. Sie mussten sich 24<br />
Stunden durch die Wildnis schlagen und sich sogar gegen<br />
Wölfe verteidigen.<br />
Radio Saarbrücken: Abschließende Frage: War es Ihr<br />
Kindheitstraum Astronaut zu werden?<br />
Matthias Maurer: Eher ein Erwachsenentraum. Als Kind<br />
habe ich im Fernsehen mitverfolgt, wie Ulf Merbold damals<br />
die ersten Spaceshuttle-Flüge gemacht hat. Das hat<br />
mich damals schon richtig fasziniert. Vorher wirkte das<br />
aber alles so weit weg und so fern. 2008 kam dann in<br />
den Nachrichten, dass die ESA Astronauten sucht. Da<br />
war mir dann klar: Ja, das ist genau mein Ding, das will<br />
ich machen!<br />
Radio Saarbrücken: Vielen Dank für den interessanten<br />
Einblick in den aufregenden Job!<br />
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